Stiftung Kreditwirtschaft - Berichte und Informationen 2018 - Heft 37 - Universität Hohenheim
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STIFTUNG KREDITWIRTSCHAFT AN DER UNIVERSITÄT HOHENHEIM BERICHTE UND INFORMATIONEN 2018 Stiftung zur Förderung von Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Kreditwirtschaft an der Universität Hohenheim Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen der Universität Hohenheim Schloss Hohenheim (Osthof-Nord) 70599 Stuttgart Telefon: 0711/459-22900/-22903 Fax: 0711/459-23448 E-Mail: burghof@uni-hohenheim.de marcel.gehrung@uni-hohenheim.de Homepage: www.stiftung-kreditwirtschaft.de Herausgeber: Prof. Dr. Hans-Peter Burghof Facebook: Stiftung Kreditwirtschaft Redaktion: Marcel Gehrung, M.Sc., Luisa Staudenmaier, B.A. cand.
I N H A LT Geleitwort 1 „Aktuelle Veränderung der regionalen Geschäfts- 26 Bericht des Kuratoriums 3 modelle der Volksbanken und Raiffeisenbanken Kuratoren & Förderkreis 4 in Deutschland“ Gastvortrag von Thomas Steg- mülller „Gewinn- und Kapitallücken in einem sich verän- 27 Lehre dernden europäischen Bankwesen“Gastvortrag von Prof. Dr. Stefan Kirmße Der Lehrstuhl für Bankwirtschaft und 6 Bausparsymposium 2018 29 Finanzdienstleistungen Lehrveranstaltungsübersicht 7 Preisverleihung für die Gewinner der Handelssi- 8 Gastvorträge mulation Bachelor-Seminar „Information in Financial Mar- 9 „Zwischen Niedrigzins und Anleihenkäufe - Steckt 34 kets” die europäische Geldpolitik in einer Sackgasse?“- Master-Seminar -Financial Stability: Political and 9 Sabine Lautenschläger Securities Portfolio 10 „Geschäftsmodell einer überregionalen Genos- 35 Trading system 11 senschaftsbank“- Prof. Dr. Wolfgang Müller „Zwischen Virtualität und Virtuosität – Banken 37 und Zentralbanken im digitalen Zeitalter“- Carl- Forschung Ludwig Thiele „News im Sekundentakt – Brauchen Anleger Zei- 38 4th Finance Workshop 12 tungen überhaupt noch?“-Claus Döring Doktorandenseminar des Lehrstuls Bankwirt- 13 „Kundenbeziehungen neu gestalten – Finanz- 40 schaft und Finanzdienstleistungen in Leutstetten dienstleistungen im digitalen Zeitalter“-Reinhard HVB Doktorandenseminar Süddeutschland in 14 Klein Riederau am Ammersee Bericht Abschlussworkshop „Finanzsysteme als 15 Teil des Modells Deutschland“ Forschungsaufenthalt in Straßburg 16 Aktivitäten des Lehrstuhls Eisstockschießen 2018 43 Stuttgart Financial 26. Hohenheimer Staffellauf 44 Alumni- Treffen 2018 44 Aktivitätsbericht 18 Studentische Aktivitäten Forschungsstelle Börsenhandel Jahresbericht des Junior Business Teams 45 Jahresbericht der Forschungsstelle Börsenhan- 23 Jahresbericht des Kreditwirtschaftlichen Collo- 46 del quiums Hohenheim 200 Jahre Universität Hohenheim Zusammenarbeit mit der Praxis Stiftung Kreditwirtschaft: Agieren im Netzwerk 49 „Aktuelle Situation an den Kredit- und Zinsmärkten“ 25 Feierliche Pflanzaktion des Jubiläumsbaumes 55 Gastvortrag von Eleftherios Delisavvidis „ Key Challanges in the Financing Sector“ 25 Nachrichten 56 Gastvortrag von Joachim Erdle Termine 57
GELEITWORT War das vergangene Jahr noch von einem unwillkom- menen Jahrestag der Finanzkrise von 2007 geprägt, dürfen wir in diesem Jahr 2018 ein weitaus schö- neres Jubiläum feiern: Die Universität Hohenheim begeht ihr 200-jähriges Bestehen. 1818, nach einer der schlimmsten Hungersnöte Mitteleuropas durch Wilhelm I. von Württemberg als staatliche Landwirt- schafts- und Ackerbauschule gegründet, ist die Uni- versität heute weit mehr als ihre agrarwissenschaftli- che Vergangenheit. Die Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften stellt nunmehr fast dreiviertel der Hohenheimer Studierenden und ist mit ihren über 40 Professoren eine der größten wirtschaftswisse- schaftlichen Fakultäten Deutschlands. Teil davon ist die Stiftung Kreditwirtschaft mit ihrer ei- genen beachtlichen Tradition und ihrem breiten und lang gewachsenen Netzwerk zur regionalen Finanz- branche. Nach außen tritt die Stiftung natürlich wei- terhin vor allem durch Ihre Vortragsreihe in Erschei- Prof. Dr. Hans-Peter Burghof nung. Mit dem ersten Vortrag im November 1978 folgten eine beachtliche Reihe an hochrangigen Vor- talisierung des Bankenwesen uns damit verbundene standsvorsitzenden und Sprechern der Vorstände Blockchain Einzug in die Themensammlung, mit der deutscher Großbanken und anderer zentraler Insti- sich unsere Doktoranden beschäftigen. Ausführliche tutionen der Finanzwirtschaft. Neben Vertretern der Berichte zu abgeschlossenen und laufenden For- Bankindustrie, wie Wolfgang Kirsch, Jürgen Fitschen schungsarbeiten finden Sie ab Seite 12 . und Martin Blessing, konnte die Stiftung Kreditwirt- schaft auch Bundeskanzler a. D. Helmut Schmidt, Zuletzt sei noch auf eine weitere enge Kooperation Minister Dr. Wolfgang Schäuble und Vertreter der mit der Praxis durch die Stiftung hingewiesen. So Zentralbanken wie Jörg Asmussen, Axel Weber und konnte im September 2018 durch die Zusammen- zuletzt Sabine Lautenschläger nach Hohenheim lo- arbeit mit zeb und der Wüstenrot Bausparkasse AG cken. Mehr zur Geschichte der Stiftung und dem das erste Hohenheimer Bausparsymposium ins Le- 200-jährigen Jubiläum finden Sie ab Seite 49. ben gerufen werden. Neben der Etablierung eines ersten Branchentreffs für die Institute des Bauspar- Vor allem die Vertreter der zuletzt genannten Geld- sektors wird damit auch die langjährige Forschung politik und Regulierung lassen uns aber auch in an diesem „deutschen Phänomen“ weiter an die Ver- diesem Jahr nicht los. Die Krise ist weiterhin nicht treter der Praxis herangetragen. Mehr dazu finden vollkommen bewältigt und die Folgen der starken eu- Sie in diesem Bericht ab Seite 29 . ropäischen Regulierung schlagen sich auch in den Themen der Vortragsreihe und der Forschung am Seit Juli 2018 wird das Lehrstuhlteam von Herrn Jan Lehrstuhl nieder. Die Struktur verschiedener Ban- Swiatkowski unterstützt. Herr Swiatkowski erwarb kensysteme ist massiv von hohem Regulierungs- seinen Bachelorabschluss als Wirtschaftsingenieur druck und niedrigen Zinsen betroffen und war bereits an der Hochschule Esslingen, bevor er seinen Mas- in den vergangen Jahren Bestandteil der Planung terabschluss im Studiengang Financial Management von Forschungsprojekten, welche nun erste Ergeb- mit den Schwerpunkten Banking und Controlling an nisse zeigen. Während die Universität in diesem Jahr der Universität Hohenheim erfolgreich beendete. eher in die Vergangenheit schaut, beschäftigt sich Praxiserfahrung sammelte er während Praktika im ein zweiter Teil der Forschung des Lehrstuhls mit der Consulting der KPMG AG und im Controlling der Ro- Zukunft des Bankensystems. Mit der Ankunft eines bert Bosch GmbH. Außerdem war er als Werksstu- neuen wissenschaftlichen Mitarbeiters hielt die Digi- dent bei der BearingPoint GmbH und der Deutschen 1
GELEITWORT Bahn AG tätig. Internationale Erfahrungen konnte Vorstandsvorsitzender der BBBank eG, Carl-Ludwig Herr Swiatkowski bei beruflichen und studentischen Thiele, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bun- Aufenthalten in Schweden, Kuba und Thailand sam- desbank, Claus Döring, Chefredakteur der Börsen- meln. Herr Swiatkowsk unterstützt die Lehre des Zeitung, sowie Reinhard Klein, Vorsitzender des Lehrstuhls durch die Betreuung von Abschluss- und Vorstandes der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG. Seminararbeiten, sowie den Vorlesungen „Theory oft Die Vorträge setzten sich diesmal insbesondere mit he Firm“ und „Theory of Debt“. Seine Forschungs- den Herausforderungen der Digitalisierung für die schwerpunkte liegen im Bereich der Blockchain und Bankenwelt auseinander. Von der Perspektive der von Kryptowährungen. Zentralbanken, über die Verarbeitung von Neuigkei- ten im Markt, bis hin zur Gestaltung von Kundenbe- Bei der Finanzplatzinitative Stuttgart Financial stand ziehungen im digitalen Zeitalter, deckten die Redner das Jahr 2018 im Zeichen eines Führungswechsels. ein breites Spektrum dieses Themengebiets ab. De- Bereits im Herbst 2017 wurde Dr. Marc Mehlhorn taillierte Berichte dazu finden Sie wie immer ab Seite neuer Leiter der Finanzplatzinitative. Sein Vorgänger 34. Dr. Ulli Spankowski wurde zum Geschäftsführer der Boerse Stuttgart Digital Ventures GmbH berufen und Im kommenden Wintersemester konnten wir wieder ebnete dadurch den Weg für Herrn Mehlhorn, der be- mehrere renommierte Redner für die Vortragsreihe reits seit 2016 im Bereich Forschung und Bildung von gewinnen. Prof. Dr. Martin Hellwig, Director (em.) des Stuttgart Financial tätig war. Die Aktivitäten von Stutt- Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemein- gart Financial blieben aber natürlich weiterhin ihrem schaftsgütern, Prof. Dr. Ewald Nowotny, Gouverneur Profil treu und umfassen weiterhin die Durchführung der Oesterreichischen Nationalbank, sowie Dr. Chris- von Netzwerk- und Weiterbildungsveranstaltungen, tian Kames, Leiter Investment Banking Deutschland Bereitstellung finanzplatzrelevanter Daten, Bildungs- bei JP Morgan, werden die Universität Hohenheim und Forschungsprojekten, Unterstützung der Venture mit Gastvorträgen besuchen. Eine gesonderte Einla- Capital- und Gründerszene in Baden-Württemberg, dung erhalten Sie wie gewohnt. Ich würde mich sehr sowie Standortmarketing für einen der am besten di- freuen, wenn unsere Vortragsreihe auch weiterhin versifizierten Finanzstandorte Deutschlands. Durch auf so reges Interesse stößt und ich Sie bald wieder Veranstaltungen wie den Finanzplatzgipfel in Neuen in Hohenheim begrüßen darf. Schloss Hohenheim, die Bausparkassen-Lounge bei der LBS Südwest oder die FinTech Days 2017 stärkt Hohenheim, im Oktober 2018 Stuttgart Financial weiterhin des Profil des Börsen- Prof. Dr. Hans-Peter Burghof platzes bundesweit. Initativen für Schüler und Stu- denten waren aber genauso Teil des Programms 2018 mit den sehr beliebten Financial Career Rec- ruiting Days oder der Eröffnung von vier Mathe.Ent- decker Pfaden „Rund um die Börse Stuttgart“ um die für die Finanzwirtschaft unerlässliche Mathematik an Schulen zu fördern. Weitere Informationen zu diesen Events und weiteren Tätigkeitsfelder von Stuttgart Fi- nancial wie zum Beispiel dem Versicherungsforum, dem Bioökonomie Forum „Green Growth“ oder neu- en Entwicklungen bei der Start-Up-Plattform „Ventu- reZphere“ finden Sie wie gewohnt ab Seite 18. In unserer Vortragsreihe durften wir auch im ver- gangen akademischen Jahr weitere hochrangige Referenten als Gäste an der Universität Hohen- heim begrüßen: Sabine Lautenschläger, Member of the Executive Board & Vice-Chair of the Super- visory Board der EZB, Prof. Dr. Wolfgang Müller, 2
B E R I C H T D E S K U R ATO R I U M Die 39. ordentliche Sitzung des Kuratoriums fand am 15. November 2017 im ehemali- gen Herzoglichen Arbeitszimmer der Universität Hohenheim statt. Die Tagesordnung umfasste Punkte zur Haushaltssituation der Stiftung, zum Mitglie- derbestand sowie zum Arbeitsprogramm für 2017/2018. Haushaltsbericht Zustimmung und Anerkennung. Besonders wird die Entwicklung des Promotionskolleg Finance an Der Haushaltsbericht zum 31. Dezember 2016 wur- der Universität Hohenheim unterstützt. Die Stiftung de vom Kuratorium zustimmend zur Kenntnis ge- Kreditwirtschaft richtete zum vierten Mal den Hohen- nommen. Ein sachgerechter und sparsamer Mitte- heim Finance Workshop aus, der seit 2015 in das leinsatz wurde verdeutlicht. Promotionskolleg eingebunden ist. Im Rahmen der Abschlussprüfung des Universitäts- Außerdem konnte das erste Hohenheimer Bauspar- bundes wurde auch der Rechnungsabschluss 2016 symposium 2018 im Schloss Hohenheim veranstal- der Stiftung Kreditwirtschaft geprüft. Wie in den Vor- tet werden. Zusammen mit der Unternehmensbera- jahren ergaben sich von Seiten des Prüfers keine tung zeb und der Bausparkasse Wüstenrot, wurde Beanstandungen. so ein Branchentreff für die Institute und Mitglieder Auch der Bericht über die Haushaltssituation der Stif- der Bausparindustrie geschaffen. tung per 30. September 2017 wurde den Kuratoren durch Herrn Prof. Dr. Hans-Peter Burghof vorgelegt. Zusammensetzung des Kuratoriums Dem Haushaltsplan für 2018 stimmte das Kuratori- um einstimmig zu. In das Kuratorium der Stiftung Kreditwirtschaft wie- Der finanzielle Beitrag der Stiftungsmitglieder zur dergewählt wurde Heiko Then von der UniCredit Förderung der Lehre und Forschung ist von großer Bank AG. Aus dem Kuratorium ausgeschieden ist Bedeutung. Nationale und internationale Konfe- Dr. Martin Setzer von der LBBW. Gerne schauen wir renzteilnahmen können dadurch ebenso gefördert auf die hervorragende Zusammenarbeit mit Herrn werden wie studentische Exkursionen oder Veran- Dr. Setzer zurück und bedanken uns für sein lang- staltungen für die Doktoranden und Doktorandinnen jähriges Engagement in der Stiftung Kreditwirtschaft. des Instituts für Financial Management. Wie in den Vorjahren wurde zudem der Universitätsbibliothek Dr. Roman Glaser, ein bedeutender Betrag zum Erwerb von bankwirt- Vorsitzender schaftlicher Fachliteratur sowie Fachdatenbanken für Studenten und wissenschaftliche Mitarbeiter zur Verfügung gestellt. Mitgliederbestand Die Zahl der aktiven Förderer der Stiftung beträgt aktuell 102. Die Stiftung wird ihre Anstrengungen fortsetzen, neue Förderer zu akquirieren. Die tatkräf- tige Unterstützung der Kuratoren für die Gewinnung neuer Mitglieder spielt dabei eine bedeutende Rolle und ist sehr willkommen. Arbeitsprogramm 2017/2018 Im Anschluss an die Kuratoriumssitzung berichtete Herr Prof. Dr. Hans-Peter Burghof in der Mitglieder- versammlung über aktuelle und zukünftige Arbeits- felder der Stiftung Kreditwirtschaft. Die Ausführun- gen fanden beim Kuratorium und den Mitgliedern 3
FÖRDERKREIS Kuratoren Das Kuratorium der Stiftung Kreditwirtschaft besteht aktuell aus elf vom Förderkreis gewählten Personen, sowie dem Geschäftsführer, Herrn Prof. Dr. Burghof. Dr. Roman Glaser Peter Schneider Thomas Keller Dr. Volker (Vorsitzender) Gerstenmaier Bernd Hertweck Dr. Heinz-Werner Michael Marbler Heiko Then Schulte Dr. Michael Völter Prof. Dr. Johann Jürgen Heinrich von Stein Zachmann Förderkreis Dem Förderkreis der Stiftung Kreditwirtschaft gehören zur Zeit 102 Banken, andere Wirtschaftsunternehmungen, Freiberufler, Wissenschaftler und Privatpersonen an. 1 4P Consulting GmbH 10 BHF- Bank AG 2 BBBank eG 11 Boerse Stuttgart GmbH 3 B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA 12 Bürgschaftsbank 4 Bank Julius Bär (Deutschland) AG 13 BWGV Baden-Württembergischer Genossen- 5 Bankhaus Bauer AG schaftsverband e.V. 6 Bankhaus Ellwanger & Geiger 14 CMS Hasche Sigle PG v. RA u. StB mbB 7 Bansbach GmbH 15 Commerzbank AG, Filiale Stuttgart 8 Bausparkasse Schwäbisch Hall AG 16 CreditPlus Bank AG 9 Bernhauser Bank eG 17 Deloitte & Touche GmbH 4
FÖRDERKREIS 18 Deutsche Bank AG 65 Sparkasse Tauberfranken 19 Deutsche Bundesbank Hauptverwaltung Stutt- 66 Sparkasse Ulm gart 67 Sparkassenverband Baden-Württemberg 20 Deutscher Sparkassenverlag GmbH 68 Steinbrenner, Prof. Dr. Peter 21 Echterdinger Bank eG 69 Stiftung Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg 22 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsge- 70 Südwestbank AG sellschaft 71 SV Holding Baden-Württemberg AG 23 Escher-Weingart, Prof. Dr. Christina 72 Tresides Asset Management GmbH 24 Geiger, Gerd 73 UBS Deutschland AG 25 Graf Kanitz, Schüppen & Partner 74 Unicredit Bank AG 26 Graf, Franz 75 VBU Volksbank im Unterland eG 27 Hachmeister, Prof. Dr. Dirk 76 Vereinigte Volksbank AG 28 Heidenheimer Volksbank eG 77 Volksbank Backnang eG 29 Hohenzollerische Landesb. - KSK Sigmaringen 78 Volksbank Esslingen eG 30 Horváth AG 79 Volksbank Filder eG 31 ING DiBa AG 80 Volksbank Göppingen eG 32 KOMM Investment & Anlagenvermittlungs 81 Volksbank Herrenberg-Nagoldtal-Rottenburg eG GmbH 82 Volksbank Kirchheim-Nürtingen eG 33 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 83 Volksbank Laichinger Alb eG 34 Kreissparkasse Biberach (Stiftung BC) 84 Volksbank Ludwigsburg eG 35 Kreissparkasse Böblingen 85 Volksbank Pforzheim 36 Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen 86 Volksbank Plochingen eG 37 Kreissparkasse Freudenstadt 87 Volksbank Reutlingen eG 38 Kreissparkasse Göppingen 88 Volksbank Schwäbisch Gmünd eG 39 Kreissparkasse Heilbronn 89 Volksbank Strohgäu eG 40 Kreissparkasse Ludwigsburg 90 Volksbank Stuttgart eG 41 Kreissparkasse Ostalb 91 Volksbank Tübingen eG 42 Kreissparkasse Ravensburg 92 Volksbank Welzheim eG 43 Kreissparkasse Reutlingen 93 Volksbank Zuffenhausen eG 44 Kreissparkasse Rottweil 94 von Stein, Prof. Dr. Johann Heinrich 45 Kreissparkasse Tübingen 95 VR Bank Aalen eG 46 Kreissparkasse Tuttlingen 96 VR Bank Hohenneuffen-Teck eG 47 Kreissparkasse Waiblingen 97 VR-Bank Asperg-Markgröningen eG 48 Landesbank Baden-Württemberg 98 VR-Bank Ellwangen eG 49 Landesbausparkasse Baden-Württemberg 99 Walser Privatbank AG 50 L-Bank 100 Wissenschaftsförderung der Sparkassen- Fi- 51 Management Partner GmbH nanzgruppe e.V. 52 R+V Allgemeine Versicherung AG 101 Wüstenrot & Württembergische AG 53 Raiffeisenbank im Kreis Calw eG 102 PSD Bank RheinNeackarSaar 54 Raiffeisenbank Mutlangen eG 55 Raiffeisenbank Wangen eG 56 Rechtsanwälte Gleiss Lutz 57 Rechtsanwälte Haver & Mailänder 58 Sand und Schott GmbH 59 Schmutz, Dipl.Kfm. Joachim 60 SCHUFA Holding AG 61 Schwäbische Bank AG 62 Sparda-Bank Baden-Württemberg eG 63 Sparkasse Hohenlohekreis 64 Sparkasse Pforzheim-Calw 5
LEHRE Der Lehrstuhl für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen Der Lehrstuhl für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen besteht - neben Prof. Burghof sowie Jutta Schönfuß und Barbara Speh-Freidank - aktuell aus sieben Dokto- randen. Prof. Dr. Hans-Peter Burghof Jutta Schönfuß, Barbara Speh-Freidank Achim Fecker Marcel Gehrung Carolin Hartmann Saeed Jamshidi Stefan Nothacker Daniel Alexander Schmidt Jan Swiatkowski 6
LEHRE Lehrveranstaltungen des Lehrstuhls für Bankwirtschaft und Finanz- dienstleistungen Sommersemseter 2018 Bachelorveranstaltungen Seminar „Information in Financial Markets“ Masterveranstaltungen Theory of Debt & Bank Lending Financial Intermediation Doktorandenveranstaltungen Doktorandenkolloqium Wintersemester 2018/2019 Forschung Schnuppern- Bitcoin &Co. Bachelorveranstaltungen Bankmanagement Fr., 10-14 Uhr, HS 6 Masterveranstaltungen Theory of the Firm & Corporate Governance Do., 10-14 Uhr, HS 9 Finance ib Obscurity Mi., 16-18 Derivatives -geblockt- Doktorandenveranstaltungen Doktorandenkolloquium - geblockt - Brown Bag Seminar -geblockt- Master- und Bachelorarbeiten - nach Vereinbarung - 7
LEHRE Preisverleihung für die Gewin- Anlage von Geldern verfolgt sind, neben Unabhän- ner der Handelssimulation mit gigkeit und Individuellem Research, gerade das Risi- Trendfolgesystemen durch die komanagement. Durch von Smart-Invest selbst entwi- Smart-Invest GmbH ckelte Indikatoren um Rezessionen vorauszusagen, schaffen sie es mit ihren Fonds nicht nur höhere Ren- Am 6. Dezember fand die Preisverleihung diten zu erzielen, sondern vor allem auch die Volatilität für die Gewinner des Wettbewerbs „Quan- im Vergleich zu verschiedenen Indizes zu reduzieren. titative Handelssimulation mit Trendfol- Auf die verschiedenen Arten zu investieren ging gesystemen 2017“, die im Rahmen der dann Herr Brucker, Teamleiter Asset Management Vorlesung Portfolio Management durch- bei Smart-Invest, ein. Herr Brucker erklärte die An- geführt wird, statt. Verliehen wurden die lage von Geldern auf dem Tagesgeldkonto, in An- Preise wie jedes Jahr durch Herrn Dr. leihen, Gold und Kryptowährungen. Während das Max Schott von Smart-Invest Asset Ma- Tagesgeld genauso wie Anleihen zurzeit sehr ge- nagement aus Stuttgart. ringe Verzinsung bieten sind Anlagen in Gold oder Kryptowährungen oft sehr volatil. Auf lange Sicht Die Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs muss- wurde deutlich, dass die beste Anlage Aktien sind. ten dieses Jahr nur zu Beginn der Handelsperiode am 15. Dezember 2016 den gehandelten „Emerging Durch das Aufzeigen von Zu- und Abflüssen in Ak- Market Fund“ kaufen und bis zum Ende des Wettbe- tien während verschiedener wirtschaftlicher Phasen werbs am 14. Oktober 2017 halten um zu gewinnen. wurde deutlich, dass sich Anleger oft sehr zyklisch Durch diese Strategie konnte eine Rendite von unge- verhalten. Das aktive Management von Smart-Invest fähr 16 Prozent erzielt werden. Wie jedes Jahr, war verbindet die Anlage in Aktien mit aktivem Risikoma- es Aufgabe der Studenten ein Algorithmus zu entwi- nagement um genau dieses zyklische Anlegerverhal- ckeln, der automatische Kauf- oder Verkauf-Signale ten zu vermeiden. Es wurden und werden ständig ver- generiert. Dazu stehen den Studenten verschiedene schiedene Indikatoren von Smart-Invest entwickelt Sentiment Daten und der Preis des „Templeton Emer- um Rezessionen anzuzeigen. Während dieser Pha- ging Market Fund“ zur Verfügung. Daraus gilt es ver- sen greift Smart-Invest aktiv ein und erhöht den Anteil schiedene Indikatoren, Durschnitte und so weiter zu der Gelder die risikofrei investiert sind in ihren Funds. bilden, die zum Kauf oder Verkauf des Funds raten. Weil der Preis des Funds im letzten Jahr stetig ge- Zum Ende des Vortrags lud Smart-Invest die zu- stiegen ist, gewann das Team, dass am Anfang den hörenden Studenten dazu ein, ihr Wissen und Fund gekauft und danach nur noch gehalten hatte. ihre Begeisterung für Kapitalmärkte als Werk- student oder Praktikant bei Ihnen einzubringen. Dieses Jahr wurde deutlich, dass aktive Handelsstra- tegien nicht immer zwangsläufig zu einer höheren Unser Dank gilt Dr. Max Schott von Smart-Invest, der Rendite als passive Handelsstrategien führen müssen, es möglich macht, die theoretischen Kenntnisse in so Prof. Hans-Peter Burghof bei seiner Begrüßung. diesem tollen Wettbewerb in der Praxis anzuwenden. Gleichzeitig wies Herr Prof. Burghof allerdings darauf hin, dass die stetig steigenden Aktienkurse auch zu Georg Staib, M.Sc. einer Gefahr werden können. Die Gefahr der Überbe- wertung und möglichem Einbruch der Preise macht es nötig ein aktives Risikomanagement zu haben. Die Mitglieder des Gewinner Teams bekamen nach dieser kurzen Einführung die Urkunden zusammen mit dem Preisgeld durch Dr. Max Schott von Smart- Invest überreicht. Nach der Preisverleihung begann Herr Dr. Schott sei- nen Vortrag mit der Vorstellung von Smart-Invest. Die Grundlegenden Prinzipien die Smart-Invest bei der 8
LEHRE Bachelor-Seminar „Information in Stuttgart präsentieren. Das Seminar war dadurch in Financial Markets” auch eine gute Möglichkeit für die Studierenden, Kontakte zu Vertretern von KPMG für ein mögliches Im diesjährigen Bachelor-Seminar des Mo- Praktikum oder eine Traineestelle zu knüpfen. Am duls „Banking & Finance“ am Lehrstuhl Ende des ersten Tages unternahm die Gruppe zu- für Bankwirtschaft und Finanzdienstleis- sätzlich noch eine kulturelle Aktivität um die Köpfe tungen der Universität Hohenheim wid- wieder etwas frei zu kriegen und motiviert in den meten sich die Studenten dem Thema zweiten Tag starten zu können. Bei einer Architek- „Information in Financial Markets“. Nach turführung durch die Stuttgarter Innenstadt, konnten der Effizienzmarkthypothese von Eugene die Studenten zsätzlich etwas über die Entwicklung Fama (1970) sollten alle Informationen des der Stadt und be-rühmter historischer Anwohner, wie Marktes in die Preisbildung mit einbezo- Friedrich Schiller oder Claus Schenk Graf zu Stauf- gen werden und es so für keinen Marktak- fenberg, lernen. teur möglich sein, sich durch weitere In- formationen einen Vorteil zu verschaffen. Nun ist es aber auch klar, dass durch Rei- bungen auf den Märkten oder schlichtes Marktversagen wie Insiderhandel die Hy- pothese nicht immer erfüllt ist und Infor- mationen weiterhin die wichtigste Res- source der Finanzmärkte sind. Im Seminar, welches am 29. und 30. Mai mit den Präsentationen der Forschungsarbeiten der Studen- ten endete, wurde dieses Thema aus verschiedens- ten Perspektiven beleuchtet. Neue Technologien wie Studierende während des Bachelor Seminars Algorithmic Trading oder Big Data Analysis sind auf dem Weg die Informationsverarbeitung nicht nur auf Zusammenfassend war das Seminar daher für alle Finanzmärkten zu revolutionieren und bieten dabei Beteiligten sehr erfolgreich. Die Gruppe der Stu- viele Chancen aber auch Risiken für die Marktakteu- dierenden erbrachte eine überdurchschnittlich gute re. Die Finanzkrisen der vergangenen Jahre haben Leistung, weshalb auch die Betreuer des Lehrstuhls gezeigt, dass viele verschiedene Typen von Informa- sehr zufrieden waren. Zuletzt möchten wir noch Frau tionen für die Vergabe von Krediten berücksichtigt Eich und der Niederlassung von KPMG in Stuttgart werden sollten und daher stellt sich weiterhin beson- für die Bereitstellung ihrer Räume und die Betreuung ders für Banken die Frage nach der Verarbeitung von vor Ort danken. „harten“ und „weichen“ Informationen. Auch wenn die EU von einer politischen Krise zur nächsten stol- Marcel Gehrung, M.Sc. pert, ist sie doch ein Paradebeispiel der Integration von Märkten. Die Informationsverarbeitung einzelner Länder und die Koordination dieser ist ebenfalls ein Master- Seminar „Financial Sta- wichtiger Punkt, der in Zukunft nicht an Bedeutung bility: Political and Structural verlieren wird. Abschließend waren die Studenten Dimensions“ dann auch mit der Mikroebene beschäftigt und wid- meten sich theoretischen Modellen zu Lernprozes- Gemeinsam mit den Studierenden des sen in Venture Capital. Masterseminars vom Lehrstuhl für Ri- sikomanagement von Prof. Dr. Monika Neben der Ausarbeitung einer schriftlichen Arbeit, Gehde-Trapp, hatten die Teilnehmer des durften die Studenten Ihr Thema, welches sich im- Seminars im vergangene Wintersemes- mer an einer spezifischen publizierten Forschungs- ter 2017/18 die Chance, in den Räumlich- arbeit orientierte, in den Räumlichkeiten von KPMG keiten der Bethmann Bank in Stuttgart, 9
LEHRE den Fragen nach der finanziellen Stabi- einiges angewachsen. Kleinere Institute, wie eben lität heutiger Märkte nachzugehen. Ist jene deutschen Sparkassen und Volksbanken, stöh- die Finanzkrise von 2008 nach über 10 nen unter der Last der Regulierung, deren Effekte von Jahren wirklich überwunden? Die Re- den Seminarteilnehmern weiter untersucht wurden. gulierung von Finanzinstituten wächst, Nicht zuletzt soll das Seminar aber auch mögliche aber kann Sie wirklich eine neue Blase Lösungsvorschläge für die finanzielle Stabilität und auf den Finanzmärkten verhindern, und die Zukunft des Bankensektors geben. Eine Tech- wie erkennt man eine Bubble überhaupt? nologie in aller Munde ist dabei die Blockchain und damit verbundenen Kryptowährungen. Sie bildet das In der heutigen Zeit mit Protestwahlen, wie denen in fünfte Thema, dem sich die Studierenden widmeten. den USA oder dem Brexit-Votum in Großbritannien, zeigt sich die Tragweite der Einkommensungleichheit Marcel Gehrung, M.Sc. in verschiedenen Nationen und die Konsequenzen für die Politik. Die letzte Finanzkrise war nicht nur auf den Banken- und Finanzsektor beschränkt, sondern Securities Portfolio breitete sich durch die Verbriefung von Hypotheken schnell auf die Realwirtschaft aus. In Europa kämp- The portfolio is managed by the students of the fen die südlichen Mitgliedsstaaten noch heute mit den course Portfolio Management for almost 20 years. Folgen der Krise, während sich die USA ebenfalls The students present an investment proposal for nur langsam erholen. Ein Thema, das die Studenten the real portfolio by applying the learning from the während des Seminars bearbeiteten, war daher Fi- course. Working on the proposals provides for stu- nanzkrisen und deren Auswirkungen auf die Einkom- dents a useful knowledge about capital markets and mensungleichheit zwischen verschiedenen Nationen. investment products for a real-money investment de- cision. Ein Vorwurf an die Bankenindustrie nach der Kri- The real-money portfolio starts with the amount se war die mangelnde Transparenz. Es hatten sich of 100 000 DM (51,129 Euro) firstly donated by the gar Schattenbanken gebildet, die mit komplizierten Baden-Württembergische Bank AG in. 1977 Diver- Finanzprodukten und der mehrfachen Verbriefung sification with securities from various asset classes, und dem Tranchieren von CDOs basierend auf Hy- industries and regions is the specified target of our potheken und Studentenkrediten, die Weltwirtschaft portfolio. Therefore, our current portfolio is allocated an den Abgrund trieben. Die Seminarteilnehmer among stocks, bonds and alternative investments in untersuchten daher, wie Transparenz das Risiko- various sectors and from the market of Germany, Eu- verhalten von Banken beeinflusst, und wie die Ban- rope and North America to emerging markets such kenstabilität die Zinsen auf den Märkten beeinflusst. as China, Singapore and Hongkong. The MSCI- World and DAX index are used as our benchmark Nicht zuletzt das anhaltende Niedrigzinsniveau, das performance comparison, and a trailing stop-loss is die Zentralbanken nach der Krise ausgerufen hatten, a signal to manage the security risk. stellt die Bankenwelt heute vor große Herausforde- Over the last 52 weeks, our portfolio performed a rungen. Der deutsche Sparer wird durch die fortwäh- fluctuating trend, associated with the performance of rend niedrigen Zinsen kurz über null gefährdet, aber MSCI-World and DAX index. After reaching a peak auch der deutsche Bankensektor, in dem Sparkas- at 138,949 Euro at the end of January 2018, our sen und Volksbanken stark auf Ihr Zinsgeschäft ver- portfolio faced a downward trend to a low (125,754 trauen, muss sich auf diese neuen Gegebenheiten Euro) in March 2018 due to a bad turbulence of the einstellen. In der Finanzkrise waren die kleinen, deut- world stock market. The change of structure and schen Banken mit am stabilsten, aber unter den heu- value of our portfolio is also due to cash dividends, tigen Marktgegebenheiten, könnte sich das ändern. payment upon maturity as well as buying some new assets. In contrast to the bottom point of 2018, the Außerdem hat sich das Zinsniveau durch die Krisen current portfolio value increased back to 137,584 der letzten Jahre massiv geändert, auch die Regulie- Euro (01/08/2018). Comparing the performance of rung für Banken und Finanzinstitute ist in der EU um our portfolio and the two benchmarks, i.e. DAX and 10
LEHRE MSCI, a big gap between Inovices can be seen after The competition of winter semester 17/18 includes six October 2017, which shows that our portfolio excee- groups of students. After being submitted on Octo- ded the DAX Index, therefore, it performs much bet- ber 2017, their trading system were run with a virtual ter during the instability time. Overall, the return of amount of 100,000 $ in the trading period from 1st our portfolio reached 8,98% with a volatility of 2,77%. December 2016 to 30th September 2017. Based on In conclusion, the efforts of the students can be as- the current state of the completion, there are three sessed as quite successful and we still expect con- groups which performed long position, while other tinuingly good investment proposals and the clearer performed the risk-free position. At the moment, the signal from the market in the future. first place belongs to the four teams: two students Daria Rudometova, M.Sc. cand. groups “Greenwood” and “Hello”, and two strategies of “Helios” and “Buy and hold” with the Sortino ratio Daria Rudometova, M.Sc. cand. of 64.9124 % and the total wealth of 135,258.76 $ (13/10/2017). The group “No Idea” is on the second Trading system place with the Sortino ratio of 46.772 % and the total wealth of 120,334.52 $. Two other groups that had a A trading system is simply a group of trading rules positive performance are “Forecasters” and “Kontor- that fully determine entry and exit conditions, as well Traders”, whos total wealth are close to the risk free as a decision about the size of each position taken. strategy. The last group “Luna Eclipse” seems to be A trading system can be seen as an algorithm which not successful since its trading system performed the is based on Technical or Fundamental Analysis and negative return and also the negative Sortino ratio. generates trading signals. The trading system is se- lected by evaluating a set of candidate systems on Daria Rudometova, M.Sc.cand. historical data, so the called“back-testing” procedure. Exclusively traded is the Templeton Emerging Market Fund. Additionally, the AAII US Investor Sentiment Bullish Readings and the AAII US Investor Sentiment Bearish Readings are to be considered. In line with the course Portfolio Management, a com- petition of designing and programming trend trading systems takes place among groups of three to five students. Students have to self-dependently const- ruct and implement a trading system in Excel to find an algorithm which will outperform the trading system of Sand und Schott over the next ten months regar- ding a high yield with low volatility. Winners will be announced and awarded a prize money of 200€ per member by the Sand und Schott GmbH. 11
FORSCHUNG 4th Finance Workshop mit auf eine Zeitreise ins neunzehnte Jahrhundert zu Banken und deren Kundenstruktur. Anhand von Ar- chiveinträgen versucht er herauszufinden, ob Kun- Am 09. und 10. November trafen sich die den einer Bank für den Bergbau- und den metallurgi- Professoren und Doktoranden der Lehr- schen Sektor ihr Geld eher in Firmen aus derselben stühle des Instituts für Financial Manage- Region anlegen und so Informationsvorteile durch ment zur bereits vierten Wiederholung des diese räumliche Nähe ausnutzen oder nicht. Inter- Finance Workshops. In nun schon fast tra- essant war dabei das Ergebnis, dass nicht die regio- ditioneller Art fand dieser wieder in einem nale Nähe der Firmen zählt, sondern Anleger regio- Kloster der Diözese Rottenburg Stuttgart nale Börsenplätze präferieren. Noch weiter zurück in statt. Als diesjähriger Veranstaltungsort der Geschichte ging sein Kollege Fabian Wahl, der wurde das Kloster Schöntal bei Jagsthau- den Verlauf des Limes und römischer Straßen als sen gewählt. erklärende Variable für späteres Wirtschaftswachs- tum, gemessen an der Lichtintensität bei Nacht in Gleich zu Beginn durften die jungen Wissenschaftler verschiedenen Regionen, nutzte. Er fand dabei und ihre Betreuer den barocken Glanz der Zisterzien- Nachweise, dass die römische Infrastruktur im Sü- serabtei im großen Festsaal kennenlernen. Obwohl den Deutschlands zu höherem Wachstum und einer dieser Mönchsorden den Benediktinern und Ihrer schnelleren Entwicklung dieser Standorte führte. eigentlich kargen und enthaltsamen Lebensweise entspringt, wurde in den Gebäuden des Klosters Vom Lehrstuhl für Bankwirtschaft trugen Julius Ten- Schöntal nicht mit prunkvollem Stuck und Goldappli- nert und Amirhossein Sadoghi vor. Ersterer präsen- kationen an den Wänden gespart. In dieser beein- tierte seine Arbeit zum Lernprozess in Venture Capi- druckenden Atmosphäre wurde dann gleich mit der tal Prozessen. So können die Investoren in solchen Präsentation der aktuellen Forschungsarbeiten der Risikokapitalprojekten gute und schlechte Neuigkei- finanzwirtschaftlichen Lehrstühle der Universität Ho- ten zu ihren Investitionen nutzen und so eine besse- henheim begonnen. re Bewertung der Investments vornehmen. Wichtig ist dabei, dass ein Lernprozess in diesen Beziehun- Die Themen waren dabei wieder sehr divers. Tapas gen stattfindet und die Investoren lernen Signale Mohapatra, vom Lehrstuhl für Risikomanagement, besser zu interpretieren und zu nutzen. Herr Sado- zum Beispiel, stellte seine Arbeit zum Effekt von ghi präsentierte eine eher theoretische Arbeit zur Twitteraktivität auf die Evaluierung von Aktien und Verarbeitung von Schocks in Finanzsystemen und Anleihen dar. Ein Tweet von US-Präsident Donald deren Effekt auf das systematische Risiko in diesen Trump über die Modekette seiner Tochter Ivanka lies Systemen. Anhand eines mathematischen Modells deren Aktienpreise in die Höhe schnellen. Eine Ar- und mit Hilfe von Simulationen versucht er den opti- beit mit eher gegenläufigem Effekt, wurde dann von malen Grad an Regulierung zu identifizieren und so Alexander Schmidt vom Lehrstuhl für Ökonometrie Implikationen für Politik und Regulierer zu finden. und empirischer Wirtschaftsforschung vorgebracht. Weitere Bereiche der wirtschaftswissenschaftlichen Er versucht das Mysterium Twitter und dessen Effekt Forschung welche auch beim Finance Workshop auf die Bewertung von Aktien und deren Volatilität vorgetragen wurden, waren neben Anleihenbeprei- ihrer Preise zu wiederlegen. Während verschiedene sung vertreten durch Mitarbeiter der Lehrstühle für frühere Arbeiten einen signifikanten Effekt von Twit- Rechnungswesen und Unternehmensfinanzierung, teraktivität auf die Finanz- und Kapitalmärkte nach- der verhaltensökonomische Bereich, welcher durch weisen konnten, findet Herr Schmidt empirische Linda Klinger vom Lehrstuhl für Risikomanagement Nachweise die eher in die entgegengesetzte Rich- repräsentiert wurde. Sie untersuchte die Unterschie- tung zeigen und keinen Einfluss von Tweets finden. de von weiblichen und männlichen Investoren und fand heraus, dass weibliche Investoren zwar vor- Nach den wissenschaftlichen Arbeiten zu Internet- sichtiger und in kleineren Mengen handeln, oft aber firmen und digitalen Entwicklungen der Finanzbran- höhere Renditen erzielen. che, nahm die Arbeit von Andreas Neumayer, vom Auf alle Präsentation folgte dabei stets eine lebhafte Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte, das Publikum und angeregte Diskussion, in der die Professoren, 12
FORSCHUNG aber auch andere wissenschaftliche Mitarbeiter ih- Doktorandenseminar des Lehr- ren Kollegen wertvolle Ratschläge für ihre weitere stuhls für Bankwirtschaft und Fi- Forschung geben konnten. nanzdienstleistungen in Leustet- ten Am Abend des ersten Tages bestand dann des Wei- teren die Möglichkeit sich im Keller des Klosters Am 11. und 12 Juli 2018 besuchte das ge- nochmal zusammen zu setzten. Die Professoren samte Lehrstuhlteam in guter alter Tra- der beteiligenden Lehrstühle (Bankwirtschaft und dition Professor Hans-Jörg Tümmers in Finanzdienstleistung, Ökonometrie und empirische Leustetten am Bodensee, um in interner Wirtschaftsforschung, Rechnungswesen, Risikoma- und familiärer Atmosphäre die aktuellen nagement, Unternehmensfinanzierung, Versiche- Forschungsthemen am Lehrstuhl zu prä- rungswirtschaft und Wirtschaftsgeschichte) nutzten sentieren und zu diskutieren. diese Gelegenheit um die Weiterentwicklung des Instituts für Financial Management zu diskutieren, Der Lehrstuhl schlug an altbekannter Umgebung während sich die Doktoranden bei kalten Getränken mit zwei Neulingen auf. Jan Swiatkowski, seit dem und Skatpartien weiter über ihre aktuelle und zu- 01. Juli neuer Doktorand am Lehrstuhl für Bankwirt- künftige Forschung unterhalten konnten. schaft und Finanzdienstleistungen, sowie Stefan Nothacker als externer Doktorand bei Stuttgart Fi- Auch am zweiten Tag, nach einer angenehmen nancial, ergänzten das Team um Professor Burghof. Übernachtung in den Räumlichkeiten des Klosters, Auch Julius Tennert, der seine Dissertation abge- folgten nochmals Präsentationen, bevor sich alle schlossen hat und den Lehrstuhl zum September Teilnehmer dann auf die Rückreise nach Stuttgart verlassen wird war noch einmal von der Partie. begaben. Ein gelungener Finance Workshop ging damit zu Ende, der allen Teilnehmern interessante Inhaltlich konnten erste Ergebnisse der neuen For- und wichtige Eindrücke über die Forschung und Ar- schungsprojekte von Daniel Schmidt und Marcel beit ihrer Kollegen an der wirtschaftswissenschaft- Gehrung präsentiert werden, die beim letzten Be- lichen Fakultät und für ihre eigenen Projekte be- such noch in der Planungsphase waren. So werden scherte. Dank gilt dabei Herrn Bernhard Sibold und die beiden Doktoranden gemeinsam an verschiede- Jürgen Hirsch von der Deutschen Bundesbank in nen Projekten mit einem neu gewonnen Datensatz Stuttgart, die durch ihre großzügige Spende das Ge- zu Bankcharakteristiken und Bankkennzahlen arbei- lingen des Finance Workshops erst möglich mach- ten. ten. Eine nun schon fünfte Auflage des Workshops ist für das nächste Jahr bereits geplant und erhofft sich hoffentlich wieder regem Interesse und Betei- ligung durch alle finanzwirtschaftlichen Lehrstühle und der Deutschen Bundesbank. Marcel Gehrung, M.Sc. Präsentation des Dokoranden Marcel Gehrung Neben dem Einfluss von finanzieller Entwicklung und einem besser ausgebauten Bankensektor für das Wirtschaftswachstum und Einkommensungleichheit, wird ein großer Fokus auf dem Vergleich von zentra- 13
FORSCHUNG len und dezentralen Bankensystemen liegen. Deren berg, Passau, Bamberg und Tübingen, Einfluss auf die Bankenstabilität, aber auch die Per- wurde der Lehrstuhl für Bankwirtschaft formance von Unternehmen in einzelnen Regionen und Finanzdienstleistungen der Univer- Deutschlands und Europa ermöglichen die Erstel- sität Hohenheim nach einjähriger Pause lung von wissenschaftlichen Arbeiten mit einem in durch die Doktoranden Saeed Jamshidi der Literatur noch recht neuen Datensatz. und Marcel Gehrung vertreten. Die modelltheoretische Grundlage dazu liefert Das Tagungshaus der HVB bot dabei nicht weit der Saeed Jamshidi, der seine Arbeti aus dem letzten Ufer des Ammersees die Kulisse für Vorträge durch Jahr weiterentwickelt hat und erste Simulationser- Doktoranden und Habilitanden zu deren aktuellen gebnisse zum Vergleich dezentraler und zentraler Forschungsarbeiten und Projekten. Felix Kreidl vom Bankensysteme und deren Verarbeitung von „har- Lehrstuhl von Prof. Hendrik Scholz stellte beispiels- ten“ und „weichen“ Informationen liefern konnte. weise seine Arbeit zu den Marktgeschehen der Cum Ex-Geschäfte vor. Durch eine Lücke in der Gesetz- Carolin Hartmann, konnte dann sehr weit entwickel- gebung konnten Unternehmen durch geschickte te Forschungsarbeiten zum Vergleich von Sentimen- Leerverkäufe um den Termin der Dividendenaus- terträgen auf der Stuttgarter und Frankfurter Börse, schüttung zwei Steuerbescheinigungen erlangen sowie eine Arbeit mit Twitter-Daten präsentieren. und so ihre Steuerlast vermindern. Auch Arbeiten Diese hatte Sie zuvor auf einer Konferenz in Lon- zur Anlagenbepreisung waren im Programm des don. vorgestellt und konnte sich so weiteres Feed- Doktorandenseminars vertreten. Sebastian Weitz back für Verbesserungen holen. Achim Fecker und vom Lehrstuhl von Prof. Christian Koziol der Uni- Stefan Nothacker stellten hingegen Ideen für zukünf- versität Tübingen stellte bspw. ein neues Modell zur tige Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit der akkuraten Bepreisung von Contiongent Convertibles Stuttgarter Börse vor. (CoCos) vor. Bisherige Ansätze vernachlässigen da- Während am ersten Tag die Arbeit rund um den Lehr- bei die möglichen teils irrationalen Handlungen der stuhl im Mittelpunkt der Teilnehmer stand, die sich Emittenten oder die Möglichkeit, dass der Emittent wertvolle Kommentare ihrer Kollegen einholen konn- noch vor der Wandlung der Anleihe insolvent wird. ten, wurde am zweiten Tag die soziale Komponente gepflegt. Nach einer kurzen Fahrt nach Meersburg, Auch der Lehrstuhl aus Hohenheim leistete seinen folgte eine nette Schifffahrt nach Überlingen, wo alle Beitrag und Marcel Gehrung konnte sein aktuelles Teilnehmer einen Rundgang durch die Stadt, ange- Forschungsprojekt „Big Bad European Banks“ vor- reichert mit historischen Fakten und Geschichten er- stellen. Die eher volkswirtschaftliche Arbeit zu den leben durften, worauf am Abend dann die Rückfahrt Auswirkungen der Single Banking License und der nach Stuttgart folgte. finanziellen Integration der europäischen Finanz- märkte auf das Wirtschaftswachstum und die Ein- Wir bedanken uns bei den Organisatorinnen Jutta kommensungleichheit in den europäischen Mit- Schönfuß und Barbara Speh-Freidank, sowie dem gliedsstaaten war eher ein Kontrastprogramm zu den immer herzlichen Gastgeber Hans-Jörg Tümmers. sonst sehr finanzwirtschaftlichen Vorträgen. Herr Gehrung fand dabei heraus, dass die finanzielle In- Marcel Gehrung, M.Sc. tegration der europäischen Finanzmärkte zunächst das Wachstum innerhalb der Union erhöht und zu- sätzlich die Kluft zwischen den oberen und unteren HVB Doktorandenseminar Süd- Enden der Einkommensverteilung schließen konnte. deutschland in Riederau am Am- Die ersten Ergebnisse sind schon vielversprechend, mersee wobei das Projekt noch nicht abgeschlossen ist und weitere Untersuchungen notwendig sind. Das 16. HypoVereinsbank Doktoranden- seminar fand am 01. und 02. Juni 2018 in Nach allen Vorträgen folgte immer eine rege Diskus- Riederau am Ammersee statt. Neben Lehr- sion und die Referenten konnten hilfreiche Tipps und stühlen aus Augsburg, Regensburg, Nürn- Anregungen der Professoren und Doktoranden ge- 14
FORSCHUNG winnen um mit ihren Arbeiten voranzukommen. abhängigen Sparkassen und regionalen Genossen- schaftsbanken, die sich in ihren Verbänden organi- Eingebettet war das Seminar in ein Rahmenpro- sieren. Das Vereinigte Königreich hingegen hat nur gramm mit gemeinsamem Grillen und Kegeln am am Finanzplatz London und dem Industrial Belt in Abend des ersten Tages. Neben vertieften fachli- Mittelengland ein wirklich konzentriertes Banken- chen Gesprächen konnten so auch Kontakte mit system, während auch in Spanien nur wenige ver- Kollegen und den Vertretern der HVB geknüpft und schiedene Banken sich über das Land verteilen. Dr. intensiviert werden. Zuletzt gilt unser Dank der Hy- Gärtner und Dr. Flögel stellten dabei vor allem die poVereinsbank für das Ausrichten des Seminares wichtige Rolle der regionalen Banken in Deutschland und Prof. Marco Wilkens von der Universität Augs- dar. Spanien verfügte in der Vergangenheit ebenfalls burg für die Einladung und Organisation. über ein ausgeprägtes System von Regionalbanken, schaffte dann aber das Regionalprinzip ab, was dazu Marcel Gehrung, M.Sc. führte, dass die vormals regional gebunden Banken stark expandierten und sich dabei gegenseitig die Kunden streitig machten, was dann wiederum zum Untergang vieler Institute führte. Heute gibt es nur Bericht Abschlussworkshop „Fi- noch zwei wirkliche Regionalbanken und die wirt- nanzsysteme als Teil des Modells schaftliche Entwicklung Spaniens litt ebenfalls unter Deutschland“ der hohen Konkurrenz, die dadurch begannen min- derwertige Kredite zu vergeben, nur um weitre Terri- Am 15.09.2017 hatten die beiden Doktoran- torien zu erschließen, so Dr. Gärtner. den Daniel Schmidt und Marcel Gehrung die Möglichkeit am Abschlussworkshop England hingegen war schon immer nur von wenigen der langfristig angelegten Forschungsar- Großbanken geprägt, während für die Finanzierung beit „Finanzsysteme als Teil des Modells kleiner und mittelständischer Unternehmen vor al- Deutschland: Unternehmensfinanzierung lem der Kapitalmarkt und sehr kleine Credit Unions im internationalen Vergleich aus einer zuständig sind. Deutschland hingegen profitiert sehr räumlichen Perspektive“ von Dr. Stefan von seinem diversifizierten Bankensystem, da Spar- Gärtner und Dr. Franz Flögel des Instituts kassen auch den Zugang zum Finanzsystem in eher für Arbeit und Technik der Westfälischen ländliche Regionen offen. Hochschule Gelsenkirchen teilzunehmen. Das Projekt, welches anhand von Exper- Weitere Gäste der Veranstaltung waren dabei auch teninterviews in Regional- und Großban- Praktiker aus der Bankenbranche, wie Dr. Mirko ken, versuchte die Unterschiede der eu- Weiß vom Deutschen Sparkassen und Giroverband ropäischen Bankensysteme zu erkunden, oder Prof. Hans-Ferdinand Schramm, Vorstandsvor- wurde dabei von der Hans-Böckler-Stiftung sitzender der Sparkasse Mittelsachsen, sowie ein mitfinanziert, weshalb der Workshop auch Vertreter der Gewerkschaft ver.di (die Hans-Böck- in deren Räumlichkeiten in Düsseldorf ler-Stiftung ist eher gewerkschaftsnah und mit dem stattfand. Deutschen Gewerkschaftsbund verbunden), Markus Westermann. Auch diese Teilnehmer des Workshops Nach der Anreise nach Düsseldorf am Vortrag, be- unterstrichen die Wichtigkeit des dreisäuligen deut- gann der Workshop mit einer Begrüßung durch Dr. schen Bankensystems. Marc Schietinger, Referatsleiter Strukturwandel der Hans-Böckler-Stiftung, nach der Dr. Gärtner dann Nach der Präsentation der Forschungsergebnisse, die wichtigsten Ergebnisse des Forschungsprojektes wurden diese noch von verschieden Teilnehmern aus präsentierte. Fokus legten die beiden Wirtschafts- unterschiedlichen Perspektiven kommentiert. Neben geographen vor allem auf die Unterschiede des spa- der Praktikerperspektive von Prof. Schramm und der nischen, britischen und deutschen Bankensystems. Sparkassensicht von Dr. Weiß, sprachen auch Prof. Auffällig ist hierbei, der stark dezentrale Charakter Britta Klagge, Univeristät Bonn, Herr Westermann der Bankenwelt in Deutschland mit den vielen un- und Nicole Brand, Sparkassenstiftung für internatio- 15
FORSCHUNG nale Kooperation. Das Feedback war trotz des eher Forschungsaufenthalt in Straß- deskriptiven Charakters der Forschungsarbeit durch- burg weg positive und die Erkenntnisse wurden auch von den Praktikern sehr geschätzt. Im Rahmen des INEF Netzwerks (Thematic Net- work Innovation, Entrepreneurship and Finance) der Der Abschluss des Tages war dann durch Dr. Flögel Universität Hohenheim absolvierte ich einen sechs- mit einem Ausblick auf weitere Forschungsschwer- monatigen Forschungsaufenthalt an der Ecole de punkte mit den neu gewonnen Daten geprägt. Nach Management/University Strasbourg. Bereits zum der Publikation der jetzigen Ergebnisse sollen noch zweiten Mal war ich von August 2017 bis Februar weitere Interviews in anderen Ländern und Banksys- 2018 Teil des Laboratoire de Gestion (LaRGE), ei- temen folgen. nem Forschungslabor mit Schwerpunkt auf Behavi- Für den Lehrstuhl für Bankwirtschaft bildet diese For- oural Finance, Banking und Corporate Finance. schung auch einen guten Ansatzpunkt. Herr Schmidt und Herr Gehrung wollen ebenfalls die Diversität Ziel des Aufenthalts war es die bestehende For- der europäischen Bankensysteme beleuchten und schungsarbeit zum Thema Investor Sentiment weiter Auswirkungen auf Ungleichheit und Bankenstabilität voranzutreiben und zu finalisieren. Die Arbeit ent- identifizieren. Für Herrn Jamshidi sind vor allem die steht in Zusammenabriet mit Prof. Dr. Patrick Roger. Erkenntnisse zu weichen und harten Informationen Thematisch gliedert sich das Papier in den Bereich von Bedeutung. Während Sparkassen Kreditverga- der Behavioural Finance und vergleicht Privatanle- be auch oft anhand von weichen Informationen und ger und institutioneller Anleger. Das Thema der ge- persönlichen Einschätzungen vergeben, fokussieren meinsamen Arbeit wurde bereits während eines Auf- Großbanken sich eher auf Modelle und harte Kenn- enthaltes im Vorjahr begonnen, der zweite Aufenthalt zahlen bei der Kreditvergabe. diente nun zur weiteren Arbeit an dem Papier. Die Datengrundlage stammt aus dem Datenlab vor der Abschließend lässt sich sagen, dass beide Seiten Universität Hohenheim sowie der Börse Stuttgart. sehr von diesem Workshop und dem damit verbun- Das Papier ist noch nicht abgeschlossen, jedoch denen Austausch profitierten. Herr Schmidt und Herr wurde es bereits für zwei Konferenzen eingereicht. Gehrung konnten wertvolle Erkenntnisse für ihre ei- Für ein weiteres Papier erarbeitetet ich mit einer Dok- gene Forschung gewinnen, während sie auch den torandin des LaRGE, Hava Orkut, eine gemeinsame Forschern des IAT mit Kommentaren und Anregun- Datengrundlage zur Diversifikation von Portfolien. gen weiterhelfen konnten. Zuletzt möchten wir uns nochmals sehr für die Einladung bedanken. Die Universität in Straßburg selbst ist riesig und die EM Strasbourg und die ökonomischen Institute ma- Marcel Gehrung, M.Sc. chen nur einen kleinen Teil aus. Während meines Aufenthaltes teilte ich mit drei weiteren Doktoranden das Büro. Daher lernte ich viel über den Forschungs- alltag, die Lehre vor Ort und die Perspektiven im aka- demischen Bereich. Die Promovierenden absolvie- ren hier eine ein dreijähriges Promotionsprogramm, die école doctoral . Dieser gehören im ökonomischen Bereich verschiedene Forschungsabteilungen an (Humanis, LaRGE, BETA). Im Rahmen des Pro- grammes besuchen die Doktoranden verschiedene Fort- und Weiterbildungen in Form von Seminaren. Ich konnte an insgesamt sechs Seminaren der Ecole doctorale Augustin Cournot und des LaRGE teilneh- men. Die Doktoranden und die Assistentin des Pro- motionsprogrammes waren vor Ort meine Ansprech- partner bei allen Fragen rund um die Universität, was stets wunderbar funktionierte. 16
FORSCHUNG Einer weiteren Doktorandin aus Hohenheim, die Die sechs Monate haben die bestehenden Kontakte ebenfalls im Rahmen des INEF Programms nach gefestigt und somit die Grundlage für einen langfristi- Straßburg kommt, konnte ich dank meiner Erfahrun- gen Austausch gelegt. Für das Austauschprogramm gen bereits mit Rat und Tat zur Seite stehen und sie konnte ich wichtige Grundlagenarbeit leisten, die ich bei der Organisation ihres Aufenthaltes unterstützen. künftig im Rahmen von INEF an andere Doktoranden Gemeinsam werden wir einen Guide für den For- des Netzwerkes weitergeben kann. Mein Fazit ist; je- schungsaufenthalt in Straßburg entwickeln, um künf- derzeit wieder! tigen Austauschpartnern den Einstieg zu erleichtern. Carolin Hartmann, M.Sc. Vor Ort konnte ich auf die bereits etablierten Struk- turen zurückgreifen. Meine Wohnung fand ich über das Collège Doctoral Européen (CDE), fünf Geh- minuten vom Campus. Die Appartements bestehen aus einem Zimmer mit Küchenzeile und Bad. Neben einem hervorragenden und unkomplizierten Service bietet das CDE Gemeinschaftsräume, Hausmeis- terservice, Waschmaschinen und ein Fitnessstudio. Zudem hat man Anschluss an die internationalen Doktoranden, mit vielen Veranstaltungen. Die Stadt ist sehr übersichtlich, studentenfreundlich und lässt sich gut erschließen. Vor Ort gibt es Stadtbahnen und Mieträder, die es problemlos ermöglichen sich fortzubewegen. Die Bahn hält direkt vor dem CDE, der Bahnhof ist 15 Minuten entfernt. Die Tatsache, dass ich bereits ein deutsch-französi- sches Doppeldiplom habe, hat mir den Einstieg und die Eingewöhnung vor Ort sehr erleichtert. Die Kultur und die Lebensweise sind mir bereits vertraut. Der Umgang vor Ort freundlich und sehr herzlich. Der größte Unterschied war für mich, dass es keine Lehr- stühle gibt sondern Forschungslabore. Die Doktoran- den arbeiten an ihrer Dissertation. Lehre sowie die Betreuung von Studenten füllt nur einen sehr kleinen oder gar keinen Teil aus. Konferenzen und Veröffent- lichungen stehen im Fokus. Alles in allem hat mir der zweite Aufenthalt in Straß- burg die Möglichkeit gegeben meine Forschung fortzuführen und bestehende Kontakte zu vertiefen. Regelmäßige Treffen vor Ort sind geplant, um die aktuelle Forschungsarbeit zu beenden. Dies wurde auch schriftlich in einer zusätzlichen Kooperations- vereinbarung fixiert (Co-direction de thèse). Neben der Arbeit an meiner Dissertation konnte ich die be- gonnen Arbeit mit Prof. Roger fortführen und vertie- fen. Durch diese Zusammenarbeit und den engen Austausch habe ich viele neue Impulse für meine Ar- beit erhalte und fachlich viel dazugelernt. Persönlich bin ich einfach dankbar für die Begegnungen vor Ort. 17
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