MAGAZIN - Vereinigung Luftfahrt
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MAGAZIN Ausgabe 03/2015 - Vorwort des Vorsitzenden - Sachstand Tarifverhandlung - Tarifikone im Ruhestand - LHT AR-Wahlergebnis - DLH Bilanz 1. Halbjahr Herausgegeben von der Vereinigung Luftfahrt e.V. 64521 Gross-Gerau, Adolf-Kolping-Straße 4 Telefon: 06152/82699 Telefax: 06152/3049 gegründet 1975 Seit 1994 Mitglied der AEI (Aircraft Engineers International) www.vluftfahrt.de
VORWORT geberseite sehr deutlich gemacht, dass auch der Vor- antwortung abgeben müssen. Wollen wir den Turna- stand hierzu dringend seine Hausaufgaben machen round schaffen, sind diese Veränderungen aber unbe- muss. dingt notwendig! Wenn man uns schon mit den erfolgreichen Billigcar- Sie merken sicher schon, dass in meinem heutigen Vorwort des Bundesvorsitzenden Frank Schott riern wie Ryanair, Easy Jet und wie sie alle auch hei- Vorwort ein doch eher ungewohnt ernster Ton Einzug ßen mögen vergleicht, dann aber bitte auch richtig: gehalten hat. Ja, denn wir alle befinden uns auch in einer sehr ernsten Situation, in die uns der Vorstand Wir alle wissen, wie lange bei uns Entscheidungen mit seinen Entscheidungen gebracht hat. dauern, wie viele Abteilungen hier mit ins Boot geholt werden müssen oder wollen, wie lange Abstimmungs- Jeder, der in dieser ernsten Situation noch immer ver- prozesse andauern, wie viele ungezählte Meetings sucht aus machtpolitischen Gründen heraus die Be- abgehalten werden, bis es endlich zu einem Ergeb- legschaft zu spalten, und so die ehrenamtlichen Kol- Liebe Mitglieder, Mutterkonzern Lufthansa erwarten, dass auch für die nis kommt. Ich bin sicher, Sie alle könnten zu diesem leginnen und Kollegen, die unser aller Interesse am Lufthansa Classic entsprechend günstiger produziert Thema ausreichende Erfahrungen beisteuern. Tariftisch vertreten, massiv schwächt, handelt nicht liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, wird. nur verantwortungslos, sondern auch gegen die Inte- Eine solche komplexe, schwerfällige und den Betrieb ressen von uns allen! Auch die LSG hat angekündigt, auf das veränderte zum Teil lähmende Hierarchie gibt es bei den Airlines, Kundenverhalten zu reagieren und die Kosten noch mit denen man uns gerne vergleicht, nicht. Im Gegen- Daher ist es notwendig, dass wir alle zusammenrü- herzlich willkommen zur Spätsommerausgabe unse- weiter senken zu müssen. Begründet wird dies mit teil, denn hier haben die zuständigen Manager die cken und uns nicht weiter im Betrieb auseinander di- res VL Magazins. Nach einem ruhigen Sommer, was den veränderten Servicekonzepten, weg vom „Full Verantwortung nicht nur auf dem Papier und damit in vidieren lassen, denn nur so werden wir gemeinsam unsere derzeitigen Tarifverhandlungen angeht, wer- Service on Board“ hin zu „Buy on Board“ Produkten. der Lohntüte, sondern sie müssen diese Verantwor- in der Lage sein, unsere Zukunft zu sichern! den wir uns auf einen stürmischen Herbst vorbereiten tung auch tragen und zwar mit allen Konsequenzen. müssen. Ebenso sind, nachdem klar ist, dass die dezentralen Stationen bis zum Jahr 2021 geschlossen werden, Nun muss man nicht alles Schlechte übernehmen Der Vorstand macht immer deutlicher, wohin die Rei- Bleiben Sie zuversichtlich! nun auch die HUB’s im Visier der Geschäftsleitung. wollen, dennoch würden entsprechende Konsequen- se geht. Den über 900 NFF wurde unmissverständlich Hier werden von den Bodenbeschäftigten schon zen für schlechtes Management, falsche Entschei- deutlich gemacht, dass es eine Zukunft im Cockpit un- wieder Beiträge eingefordert, um mit den wesentlich dungen oder unnötige Projekte mit Sicherheit dazu ter dem derzeit geltenden Konzerntarifvertrag für sie Herzlichst Ihr günstigeren Bodenabfertigungsgesellschaften im führen, dass sich auch einige unserer Manager auf nicht geben wird. Wettbewerb mithalten zu können. die wesentlichen Dinge konzentrieren. Sie sollen sich Auch bei Kolleginnen und Kollegen in der Kabine wird genauestens sach- und fachkundig machen, flexibler zur Zeit über Lösungen gerungen, die Arbeitsplätze Genaue Forderungen wurden der Tarifkommission und pragmatischer auf anstehende Aufgaben reagie- unter den Regeln der gegenwärtigen Tarifverträge zu bisher nicht genannt, sondern nur vage Andeutungen ren und vor allem auf diejenigen hören, die in Ihrem Frank Schott sichern. geäußert, so etwa…“der MTV sollte einfacher gestal- Fachgebiet die wirklichen Experten sind. Und sie Bundesvorsitzender tet, die Vergütungsstruktur muss überarbeitet und der müssen sich auch wieder trauen, nicht nur geschönte Ebenso werden für uns am Boden die Verhandlungen TV Ratio-Schutzabkommen muss erneuert werden“. Berichte „nach oben“ zu liefern. mit Sicherheit nicht einfacher werden. Ich denke, die Themen Betriebliche Altersversorgung Es ist nun keineswegs meine Absicht, alle unsere Aus dem von Herrn Garnadt eingeforderten „Bünd- und tabellenwirksame Vergütungserhöhungen müs- Manager, egal auf welcher Ebene, pauschal in einen nis für Wachstum und Beschäftigung“ wurde seitens sen nicht nochmal im Detail erläutert werden. Topf zu schmeißen und zu kritisieren. Im Gegenteil, der Geschäftsleitung dieses Bündnis bereits auf „Be- wir haben auf allen Ebenen zu einem großen Teil sehr schäftigung“ verkürzt. Das Wort „Wachstum“ ist von Wir alle wissen um den immer härter und schärfer gute und engagierte Manager und Führungskräfte. einem Moment auf den anderen verschwunden. Was werdenden Wettbewerb in unserer Branche und wir Wir alle kennen aber auch viele Negativbeispiele, von dies für die Zukunft bedeutet, wird jedem in unserer sind sicherlich auch bereit, gemeinsam mit der Luft- denen im Vorhinein die „normalen“ Lufthanseaten das Lufthansa mehr als klar sein. hansa Wege und Lösungen zu finden, um in diesem Scheitern vorausgesagt und am Ende dann Recht da- Wettbewerb zu bestehen und somit unser aller Zu- Wie ist der Stand der Dinge? In Düsseldorf werden mit hatten. kunft zu sichern. die Kolleginnen und Kollegen der LHT insofern unter Wenn wir also in Zukunft in diesem Wettbewerb be- Druck gesetzt, als dass sie ihre Kostenstrukturen in Und da sind wir genau an dem Knackpunkt angelangt: stehen wollen, dann darf sich der Blick nicht nur auf der Art in den Griff bekommen müssen, um den Main- GEMEINSAM Lösungen zu finden, bedeutet, dass das Absenken der Kosten beschränken. Nein, wir tenance Auftrag für Eurowings zu erhalten, da die BEIDE Seiten zu GLEICHEN Teilen zu Veränderun- müssen schneller, flexibler, pragmatischer und mu- Eurowings Technik 20% unter den Kosten der LHT gen bereit sein müssen. tiger werden. Das geht jedoch nur, wenn auch ab liegt. Somit ein knallharter Wettbewerb innerhalb der Derzeit hat es jedoch den Anschein, dass einzig dem Vorstand abwärts unsere Führungskräfte bereit Lufthansa Aviation Group und auch der Versuch, die und alleine die tarifvertraglich angestellten Kollegin- sind, Änderungen nicht nur mitzutragen sondern auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der einzelnen Kon- nen und Kollegen die Zeche bezahlen sollen. Eine selbst zu leben. zerngesellschaften gegeneinander auszuspielen! grundlegende Veränderung oder der Wille hierzu Wenn es den Düsseldorfer Kolleginnen und Kollegen Solche Veränderungen werden mit Sicherheit an der in den höheren Managementebenen bis hin zum gelingen würde, diesen Spagat hinzubekommen, hät- einen oder anderen Stelle dazu führen, dass Füh- Konzernvorstand ist derzeit nicht zu erkennen. te dies auf absehbare Zeit erhebliche Auswirkungen rungskräfte an Einfluss verlieren, ihr „Fürstentum“ auf den Rest des LHT Konzerns. Denn dann wird der ver.di hat im Laufe der Tarifverhandlungen der Arbeit- aufgeben, lieb gewonnene Rituale loslassen und Ver- 2 3
Zäh und langwierig die/der Beschäftigte entscheiden: monatliche Rente, eine Umgestaltung der Betrieblichen Altersversor- Einmalzahlung oder linear über einen bestimmten gung aufgenommen. Diese haben am 6. August 2015 Zeitraum. begonnenen und sollen jetzt bis Ende November zu Sachstand der LH Tarifverhandlung (10.08.15) Für Mitarbeiter/innen die ab dem 1. Januar 2014 ein- gestellt wurden und werden will Lufthansa allerdings einer Gesamtlösung führen. UFO weist aber darauf hin, dass dies keine Friedenspflicht bedeute und ein Sanierungstarifvertrag im klassischen Sinn nicht in nur 2% der Grundvergütung einzahlen und bei einem Frage komme. Eigenanteil von mindestens 1,5% um 1,5% aufsto- cken. Die Vereinigung Cockpit (VC) hatte am 24. Juli 2015, nach der nicht zustande gekommenen Gesamtsch- Da eine daraus resultierende Rente auf der Basis der lichtung, der Lufthansa jetzt ein Gesamtpaket ange- Heubeck-Sterbetafel errechnet wird, erhalten Frauen boten, um ein gemeinsames Bündnis für Wachstum aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung eine gerin- und Beschäftigung mitzutragen. Zu diesem Angebot gere Rente als Männer. Je jünger eine/ein Mitarbeiter/ gehören u.a. die Anhebung des durchschnittlichen in ist, umso schlechter wird seine Betriebsrente im Ruhestandsalters (von 58 auf 60 Jahre), die Ausset- Vergleich zum heutigen System. Auf Arbeitsgruppe- zung der Vergütungsforderung bis zum Ende einer nebene werden diese Gespräche fortgesetzt und Bei- gemeinsamen Marktanalyse und eine 20-prozenti- spiele errechnet. ge Entlastung der Personalkosten Cockpit auf den Unter dem Lufthansa-Arbeitstitel „TV Zukunft“ verber- Langstrecken des Jump-Konzepts. gen sich die Tarifverträge „Altersteilzeit“, „Seitenein- Im Gegenzug erwartet die VC von der Lufthansa die stieg“ „Wechsel zwischen den Geschäftsfeldern“ und Einstellung der Vorbereitungen zum Ausflaggen der „Ratioschutz“. Die Laufzeit dieser Verträge endet noch deutschen Cockpitarbeitsplätze, eine Garantie der in diesem Jahr. Während der Sommerpause wird über Arbeitsplatzperspektiven und die Einstellung der rund Eckpunkte zu einem eventuell neuen Vertragswerk, 900 Lufthansa-NFF in die derzeitige Tarifsystematik. über ein „Bündnis für Wachstum und Beschäftigung“ sowie über die sonstigen offenen Felder gesprochen. Die VC geht nach den begonnenen Gesprächen von einem Verhandlungsende 1. September 2015 aus - Die Verhandlungen über die Boden-Vergütung wer- Lufthansa hält dieses Datum allerdings für „nicht re- den am 30. September 2015 fortgesetzt. alistisch“. Tarifumfeld Bei Redaktionsschluss hatten die UFO und die Luft- hansa nach der am 20. Juni 2015 beendeten erfolg- Werner Langendörfer losen Schlichtung wieder Gespräche über Löhne und Die Tarifrunde 2015 für die Bodenmitarbeiter entwi- Rahmen der Inflationsrate. Das war jedoch im Sinne ckelt sich erwartungsgemäß zäh und langwierig. der Beschäftigten nicht akzeptabel. Auch die 3. Verhandlungsrunde am 19. Mai 2015 Das Thema „Übernahme der Auszubildenden“ blieb im Ramada Hotel in Niedernhausen blieb ergebnislos. vorerst noch auf Arbeitsgruppenebene. Lufthansa ist weiterhin der Meinung, dass es Spiel- räume für Vergütungsanpassungen nur dann geben Weitere Themen waren die Vergütungsstruktur und könne, wenn gleichzeitig die Betriebliche Altersver- ein MTV LTLS, ein TV „Seiteneinstieg“ und ein TV sorgung geändert werde. Die ver.di Konzerntarifkom- „Wechsel zwischen den Geschäftsfeldern“. Auch die- mission bleibt bei ihrer Auffassung, eine Verknüpfung se Themen blieben ergebnislos. der beiden Tarifthemen sei nicht sachgerecht. In der nächsten, der 4. Verhandlungsrunde am 3. Die Verhandlungsführung ist auch davon überzeugt, Juli 2015 im NH Hotel Mörfelden-Walldorf wurden, dass in der Frage der Betrieblichen Altersversorgung wie verabredet, die Vorstellungen des Arbeitgebers nur eine Gesamtlösung mit der Vereinigung Cockpit, zur Betrieblichen Altersversorgung ausführlich vorge- der UFO und ver.di eine gegeneinander gerichtete stellt und diskutiert. Lufthansa will mit einem „mark- Ausspielung der Beschäftigtengruppen vermeiden tüblichen“ System die Kosten und Risiken für das hilft. Da die Schlichtung zwischen UFO und DLH Ende Unternehmen senken sowie eine Gleichverteilung Juni 2015 geplatzt war und die Gesamtschlichtung erreichen. Es soll transparent und einfach gestaltet zwischen VC und DLH im Juli 2015 gar nicht erst zu- sein und in allen Sparten des Konzerns Anwendung stande kam, sind vielleicht die Aussichten für gemein- finden. same Verhandlungen zur Altersversorgung wieder in Für das neue System will Lufthansa 3% des Grund- den Bereich der Möglichkeiten gerückt. Der wesentli- gehalts in einen CTA-Fond einzahlen, dessen durch- che Unterschied zwischen dem Lufthansa-Vorschlag schnittliche Verzinsung 5% in vergangenen Jahren und dem ver.di-Modell liegt in der Risiko-Verlagerung. betrug. LH will das Zinsrisiko auf die Arbeitnehmerseite schie- ben, während ver.di die Sicherstellung des bisherigen Eine Zinsgarantie wird aber nicht gegeben. Leistet Leistungsniveaus favorisiert. die/der Beschäftigte im Rahmen der Eigenvorsorge mindestens 1% zusätzlich selbst, stockt Lufthansa als Zur Vergütungsanpassung hatte ver.di auch einen Ab- Anreiz um ein weiteres Prozent auf. schluss mit einer Laufzeit von 10 Monaten angeboten, um dann danach die BAV zu verhandeln. Für diese Die bisherigen Anwartschaften bleiben erhalten. Über Variante sah Lufthansa lediglich einen Spielraum im die Auszahlung des so eingebrachten Kapitals kann 4 5
Tarifikone im Ruhestand VC-Verabschiedungsfeier für Ilona Ritter Am 9. Juli 2015 wurde Ilona Ritter von der Vereini- Herausragend für ihre Arbeit sei hier die langjährige, gung Cockpit e.V. im Steigenberger Airport Hotel im auch langwierige Arbeit am Vergütungssystem Boden Beisein einer großen Anzahl geladener Gäste offiziell erwähnt. Zunächst getrennt, dann ÖTV und DAG ge- in den Ruhestand verabschiedet. Ilja Schulz hielt eine meinsam und ab 2001 als ver.di wurde die Systemver- emotionale Rede über ihren außergewöhnlichen Wer- änderung angegangen. Der tatsächliche Abschluss degang. Ilona Ritter dankte für diese Einordnung und der neuen Vergütungssysteme erfolgte allerdings erst freute sich über die Anwesenheit der ausgewählten ab Ende 2005. Gäste aus ihrer gewerkschaftlichen Vergangenheit. Im Jahr 2004 beendete Ilona ihre Tätigkeiten bei ver. Hier mein Versuch, ihren Werdegang in Stichworten di und begann eine neue Laufbahn bei der Vereini- nachzuzeichnen. gung Cockpit, die in den letzten Jahren in der Funk- tion „Vorsitzende Tarifpolitik“ gipfelte und in der sie viele erfolgreiche Schwerpunkte gesetzt hat. Noch weit vor der Wiedervereinigung kamen 1989 Vertreter der Bundesberufsgruppe Luftfahrt der Deut- schen Angestellten Gewerkschaft DAG unter Führung Ilona Ritter war im Laufe ihrer gewerkschaftlichen Kar- von Bernd Harth mit Ilona (damals hieß sie noch Köb- riere auch Mitglied in diversen Aufsichtsräten, u.a. bei ke), die zu der Zeit noch bei Interflug in Schönefeld Condor und zuletzt für die VC vom März 2013 bis 31. arbeitete, erstmals in Kontakt. Bereits im Jahr da- Dezember 2014 im Lufthansa Konzern Aufsichtsrat. rauf kam Ilona als Gewerkschaftssekretärin in den DAG-Bezirk Frankfurt, um sich für die Aufgabe „Luft- fahrt“ fit zu machen. Ab Januar 1996 war sie DAG-Ta- Ilona ist in diesem Sommer wieder in ihre alte Hei- rifsekretärin für den Bodenbereich des LH-Konzerns mat „Spreewald“ umgezogen, wo wir gemeinsam mit geworden. der Konzerntarifkommission und der Lufthansa im September des Jahres 2003 das berühmt, berüch- tigte „Lübbenpapier“ verabschiedet hatten. In dieser Nach dem Tarifabschluss in Bad Orb 1999 verließ Mi- „historischen“ Gegend wird Ilona jetzt mit ihrem Mann chael Tarp die DAG und wechselte zur Vereinigung Wolfram, besser als „Remmi“ bekannt, ihren Ruhe- Cockpit. Ilona wurde als seine Nachfolgerin zur Lei- stand genießen. terin der DAG-Bundesberufsgruppe Luftfahrt gewählt. Seit dieser Zeit habe ich als ehrenamtlicher Sprecher dieses Gremiums mit Ilona oft schöne, aber auch har- Die Vereinigung Luftfahrt, und insbesondere ich, be- te Zeiten in der Lenkung der DAG-Luftfahrt, aber auch danken uns für ein Vierteljahrhundert hervorragende im Gewerkschaftsrat der DAG erlebt. Zusammenarbeit und intensive Freundschaft. Als im Jahr 2001 der Gewerkschaftszusammen- Wir wünschen unserem letzten „Urgestein“ Ilona, los- schluss zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft gelöst von Tarif und Gewerkschaft, eine schöne Zu- ver.di erfolgte, waren wir beide davon zunächst nicht kunft, immer viel Freude und beste Gesundheit. sehr begeistert. Dennoch haben wir unsere bisheri- gen Funktionen in der neuen Organisation noch eini- ge Jahre mit großem Engagement weitergeführt: sie jetzt als Leiterin Bundesfachgruppe Luftverkehr und ich als Sprecher des ehrenamtlichen Gremiums. Viele Jahre in der DAG und in ver.di haben wir Seite an Seite in der Tarifkommission für die Belegschaft der Lufthansa Verträge ausgehandelt. Ilona war natürlich Werner Langendörfer und „so nebenbei“ auch noch für alle anderen deutschen Fluggesellschaften tarifpolitisch zuständig. VL-Bundesvorstand 6 7
Kooperationen Gepäckermittlung war gestern! Die Lösung für Strukturprobleme von Morgen? Es war 6:30 Uhr am frühen Freitagmorgen, als der Be- Zumindest aber werden die technologisch anspruchs- Wenn bei Sybille Reinhard* morgens um halb vier der oder Sonderschichten macht keiner mehr, so das Fa- reichsleiter der Triebwerksüberholung, Herr Bernhard vollen Arbeiten der neuen Muster kostengünstigst in Wecker klingelt, dann beginnt für die gelernte Büro- zit der Mannschaft. Das Unternehmen könnte mittler- Krüger-Sprengel, persönlich das lang gehütete Ge- Hamburg bearbeitet. kauffrau der gewohnte Alltag für den Dienst bei der weile auch der Klempner an der Ecke sein, kommen- heimnis bei seiner Mannschaft lüftete, mit dem größ- Lufthansa in der Gepäckermittlung. Über 25 Jahre ist tiert R. mit verbitterter Miene diese Haltung. ten Triebwerkshersteller der Welt - General Electric Sybille Reinhard* nun dabei, ist tagtäglich im Schicht- (GE) - eine enge Kooperation geschlossen zu haben. dienst für die Passagiere da. Doch egal ist es ihr beim zweiten Hinsehen nicht, Sicher ist für alle Beteiligten, dass General Electric denn schließlich hatte dieser neue Chef nur Vorga- Mehrere Jahre haben laut Krüger-Sprengel die zähen eine gute Wahl getroffen hatte, Lufthansa Technik als Ob abhanden gekommenes Gepäck oder andere per- ben der neuen Lenker verkündet. Der bittere Beige- und nervenaufreibenden Verhandlungen gedauert, starken Partner an seiner Seite zu haben. Und weil sönliche Gegenstände unserer Passagiere vermisst schmack bleibt! bis es der Lufthansa Technik AG endlich gelungen wir unsere Kolleginnen und Kollegen auch sehr gut werden, Frau Reinhard* hilft. Mit Engagement und ist, am Rande einer Flugzeugmesse auf die Zielge- kennen, wissen wir: Wer kriegt es hin, wenn nicht wir!? Freundlichkeit zu bedienen, das ist ihr Credo. Sie holt Die Konzernvorstände dürfte das Einzelschicksal rade gehen zu dürfen. Voller Stolz und voller Enthusi- gerne Passagiere aus der Bredouille, denn das ist ihr von Sybille Reinhard* übrigens herzlich wenig inter- asmus, spricht „BKS“, wie er von seiner Mannschaft Job und sie macht ihn eigentlich sehr gerne. Deshalb essieren. Die haben nur im Sinn, den Konzern nach praktischerweise immer genannt wird, darüber, wel- Hoffentlich ist diese Symbiose mit GE aber auch ein hatte sie überhaupt bei der Fluggesellschaft in der Vorstellungen von Analysten so schnell wie möglich che Entfaltungsmöglichkeiten und Chancen ein sol- Gewinn für WT in Deutschland und ist nicht nur we- Gepäckermittlung angeheuert. umzubauen und auf den Konkurrenzdruck der Mitbe- cher Vertrag bietet. gen der Kostenentwicklung für einen Standort im eu- werber vorzubereiten. ropäischen Ausland geschmiedet worden. Wer zukünftig den Passagieren mit einem freundli- Der Tag beginnt! Kollegin Reinhard eilt zur Arbeit. chen Lächeln begegnet und verständnisvoll die Kof- Doch bei Verträgen dieser Couleur, sind Risiken nicht Eine geübte Prozedur, tagein tagaus, immer der glei- fersuche startet, können die jungen Manager leider ausgeschlossen und bedeuten in der vertraglichen Eine Meinung von che Trott. Das hatte bisher trotz Schichtdienst immer nicht beantworten. Die wissen nur, es soll und muss Ausgestaltung ein „Geschäftsrisiko“, so BKS. Ohne riesigen Spaß gemacht, leider mit der Betonung auf alles billiger werden. Wie aber gehen die Passagie- Umschweife berichtet er darüber, welche Beweggrün- Jörg Deike „hatte“. Denn Reinhard* ist seit wenigen Wochen auf re damit um, wenn sie leidvoll erfahren müssen, dass de und welche Marktbedingungen zu dieser Entschei- ihr Unternehmen, für das sie sich immer aufopfe- der gewohnte Service auf ein Minimum reduziert wird dung mit Tragweite für die Lufthansa Technik und rungsvoll auch an Wochenenden und Feiertagen ein- und überhaupt das ganze Unternehmen einen eher Lufthansa insgesamt geführt hatten und führen wer- gesetzt hatte, nicht mehr so gut zu sprechen. durchschnittlichen Charakter annehmen wird und sich den und wie diese unserer aller Zukunft maßgeblich am Umfeld der Branche orientiert. bestimmen werden. Fakt ist, so BKS, dass dieser Schritt, Triebwerke in Was war geschehen? Seit ihr junger Chef, ein ehrgei- „Lizenz“ für Hersteller zu überholen, nur unter starken ziger junger Manager, vor versammelter Mannschaft Schade eigentlich, dass hervorragende Serviceleis- und professionellen Partnern funktioniert. Und des- verkündete, dass ihr Bereich dem Rotstift zum Opfer tung auf solch einen Durchschnitt verkommt. Frage, halb ist diese langjährige Symbiose ein Meilenstein fallen dürfte, hängt in der Abteilung der Haussegen wie werden die Kunden mit solch einem falschen in der weltweiten Instandhaltung von Flugzeugtrieb- mächtig schief. Sie fährt seitdem nur noch mit der Ge- Wertekanon umgehen, zählt doch nur noch der Preis? werken. wissheit hin, bald ist Ende, schnell noch etwas für die Rente tun, so ihre Devise und die der Kolleginnen und Kollegen. Eine wahre Geschichte von Nach dem Willen der Geschäftsleitung werden dann Doch eigentlich möchte sie gar nicht so denken, weil in Hamburg alle Möglichkeiten ausgeschöpft, das be- ihre Firma, ihre Lufthansa, ihr immer heilig war und sie Jörg Deike stehende Bestandsgeschäft der alten Triebwerksmus- das Unternehmen immer bis auf Messers Schneide *Name von der Redaktion geändert. ter mit den neuen Mustern sinnvoll zu kombinieren. verteidigt hatte. Doch nun ist das vorbei: Überstunden 8 9
Auf ein Neues… Konstituierung der ver.di Christine Behle wiedergewählt Geschäftsfeldtarifkommission LHT/IT Bereits am 5. und 6 .Mai 2015 fand im Rahmen der Anschließend erfolgte die Entlastung des Vorstands diesjährigen ver.di-Organisationswahlen auch die 4. und die erforderlichen Wahlen wurden durchgeführt: ver.di Bundesfachbereichskonferenz Verkehr in Berlin Christine Behle wurde nach ihrer bisher vierjährigen unter der Sitzungsleitung von Walburga Ludwig statt. Amtszeit mit dem herausragenden Ergebnis von 97,6 % erneut als Leiterin des Bundesfachbereichs Ver- Rund 90 Delegierte aus allen Landesbezirken hörten kehr und als Bundesvorstandsmitglied nominiert. Die zuerst die Grußworte Eduardo Chagas (ETF), Ingo eigentliche Wahl findet während des 4. ver.di Bundes- Marowsky (ITF) und Frank Bsirske. kongresses statt, der vom 20. bis 26. September 2015 Im Plenum wurde dann über den Geschäftsbericht in Leipzig abgehalten wird. 2011 bis 2014 diskutiert. Ulrich Richter, bisheriger Danach wurde die Wahl der 40 Mitglieder des Bun- Vorsitzender des Bundesfachbereichsvorstands, re- desfachbereichsvorstands, der alle Bundesfachgrup- ferierte über die vielfältigen Aufgaben des ehrenamt- pen wiederspiegelt, durchgeführt. Zu seinem neuen lichen Gremiums: Haushalt und Verteilung der Geld- Vorsitzenden wurde aus der Bundesfachgruppe Stra- mittel auf die Bundesfachgruppen; Bestellung der ßenpersonenverkehr Uwe David (Betriebsratsvorsit- Landesfachbereichsleiter, der Bundesfachgruppenlei- zender der Rheinbahn in Düsseldorf) gewählt. ter und der Bundestarifkommissionen; Beratung über verkehrspolitische Fragen und vieles andere mehr. Die Delegierten befassten sich mit 31 Anträgen und folgten am Ende in ihrer Entscheidung den Empfeh- Christine Behle, Leiterin des Bundesfachbereichs lungen der Antragskommission. Verkehr, stellte in ihrer Rede einen hohen Organisa- tionsgrad als eine der wichtigsten Voraussetzungen Am zweiten Tag sprachen die Delegierten in drei sog. für eine erfolgreiche Gewerkschaftsarbeit heraus. Sie Expertenrunden mit Politikern, Arbeitgebern, der Bun- hob die Erfolge bei Tarifabschlüssen im Öffentlichen desfachgruppenleiterin Schienenverkehr, Mira Ball, Nahverkehr, bei den Bodenverkehrsdiensten und in dem Bundesfachgruppenleiter Luftverkehr, Robert vielen anderen Bereichen hervor. Sie benannte, ne- Hengster, und den drei weiteren Leitern der Bundes- ben der Tarifpolitik wichtigsten Handlungsfelder der fachgruppen Häfen, Schifffahrt und Straßenperso- Am 24. Juli 2015 waren die für die Amtszeit 2015 bis Darüber hinaus sind die Arbeitsgruppen „Betriebliche Zukunft: die fortschreitende EU-Liberalisierung, der nenverkehr über die in diesen Bereichen anstehen- 2019 neu- und wiedergewählten Mitglieder der ver.di Altersversorgung“, „Zukunft“ und „Auszubildende“ so- demografische Wandel und die zunehmende Auto- den Themen. Geschäftsfeldtarifkommission Lufthansa Technik und wie der Ausschuss „Bildungsfond“ zum Teil neu be- matisierung. IT (GFTK LHT/IT) zu ihrer Konstituierenden Sitzung in setzt worden. Wir gratulieren „unserer“ Bundesfachbereichslei- terin Christine Behle herzlich zu ihrer Wiederwahl Hamburg eingeladen worden. und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. In die ver.di Konzerntarifkommission Lufthansa (KTK) Aus dem ver.di Verkehrsreport 02.2015 zusammen- Dieser Tarifkommission gehören insgesamt 19 werden 14 Mitglieder aus dem Gremium entsandt. gefasst. Mitglieder aus der: Wenn die weiteren Geschäftsfeldtarifkommissionen DLH-Passage, LSG und LCAG ihre in die KTK zu Lufthansa Technik AG (LHT), der entsendenden Mitglieder benannt haben, erfolgt auch dort die Konstituierung. Werner Langendörfer Lufthansa Systems GmbH (LSY) und der Lufthansa Technik Logistik Services (LTLS) an. Wir wünschen eine erfolgreiche Amtszeit. Drei der Mitglieder sind Frauen, zwei Mitglieder ver- treten die Jugend. Detlev Witt (LHT FRA) und Jörg VL-Redaktion Deike (LHT HAM) sind als Vertreter der Vereinigung Luftfahrt über den Kooperationsvertrag zwischen ver. di und VL als Mitglied der Kommission benannt wor- den. Klaus Winkler (LHT HAM) ist zum Sprecher, Simon Al-Karghuli (LHT MUC) zum 1. Stellvertreter und Siegfried „Sigi“ Seeger (LHT FRA) zum 2. Stellvertre- ter gewählt worden. 10 11
DLH Passage: Technik: Umsatz 11.642 Mio. € (+6,3 %), davon Umsatz 2.556 Mio. € (+22,4 %) - Adjusted EBIT* 268 Mio. € (227) - Mitarbeiter 20.036 (+0,5 %) LH-Passage 8.529 Mio. € (+6,7 %), Catering: SWISS 2.204 Mio. € (+8,0 %) und Umsatz 1.448 Mio. € (+17,1 %) - Adjusted EBIT* 26 Austrian Airlines 952 Mio. € (-1,0 %) Mio. € (9) - Mitarbeiter 33.614 (+3,3 %) Adjusted EBIT* 249 Mio. € (-59), davon Sonstige: LH-Passage 94 Mio. € (-87), Umsatz 262 Mio. € (-17,4 %) - Adjusted EBIT* -140 SWISS 178 Mio. € (88) und Mio. € (-33) - Mitarbeiter 5.749 (-6,2 %) Austrian Airlines -17 Mio. € (-44) Mitarbeiter 55.298 (-1,0 %), davon Der Konzernvorstand geht unter Beachtung der Ri- siken (z.B. Treibstoff, Euro-Kurs, Streiks) weiter von LH-Passage 40.473 (-0,9 %), einem Adjusted EBIT von mehr als 1,5 Mrd. € für das Gesamtjahr 2015 aus. SWISS 8.806 (+1,1 %) und Austrian Airlines 6.019 (-4,5%) Zusammengefasst von Logistik: Werner Langendörfer Umsatz 1.207 Mio. € (+4,0 %) - Adjusted EBIT* 50 Mio. € (43) - Mitarbeiter 4.660 (+0,5 %) *Anmerkung: Die Ergebnisse werden jetzt nicht mehr mit dem Begriff „Operatives Ergebnis“ sondern als Adjusted EBIT (EBIT = earnings before interest and taxes - deutsch: Gewinn vor Zinsen und Steuern) ausgewie- sen. Solides Ergebnis - Es geht aufwärts!? Am 30. Juli 2015 hat der Lufthansa Konzernvorstand Der Konzern hat für das 1. Halbjahr 2015 einen die Halbjahresbilanz 2015 mit einer „soliden Ge- schäftsentwicklung und Ergebnissteigerungen in allen Materialaufwand von 8.644 Mio. €, davon operativen Geschäftsfeldern“ vorgelegt. Treibstoff 2.934 Mio. € (-9,5 %) und So sind das Adjusted EBIT (*siehe Anmerkung) auf Gebühren 2.752 Mio. € (+9,3 %) 468 Mio. € (Vorjahreszeitraum 178 Mio. €) und der Umsatz um 8,5 % auf 15,365 Mrd. € gestiegen. Die ausgewiesen. Investitionen fielen im 1. Halbjahr 2015 mit 1.498 Mio. € geringfügig niedriger aus als im Vorjahreszeitraum. In den insgesamt 16.534 Mio. € (+10,8 %) betrieb- Währungsbedingt erhöhten sich die Durchschnittser- lichen Aufwendungen ist der Personalaufwand mit löse zwar um 2,4 %, sanken aber währungsbereinigt 3.923 Mio. € (+7,6 %) der größte Einzelposten. alleine im 2. Quartal um 5,7 %. Trotz der Stärkung des Dollars durch den schwachen Der auf 2,9 % gestiegene Rechnungszins reduzier- Euro wirkten sich die geringeren Treibstoffkosten te die Pensionsrückstellungen zum 30.06.2015 um 9 äußerst positiv auf das Ergebnis aus. Die sonstigen % auf 6,580 Mrd. €. Die Nettokreditverschuldung des Währungseffekte belasteten das Ergebnis mit 158 Konzerns verringerte sich um 30,9 % auf 2.363 Mio. Mio. €, die Cockpitstreiks wirkten sich mit angegebe- €. Die Mitarbeiteranzahl lag bei 119.357 (+0,2 %). nen 100 Mio. € aus. Das Konzernergebnis wurde mit 954 Mio. € (Vorjahr -79 Mio. €) festgestellt. Ohne die Eigenkapitalzus- Geschäftsfelder chreibung von 503 Mio. € aus der Jet-Blue-Wande- lanleihe und die 309 Mio. € Einsparung an Treib- Die Zahlen im Einzelnen können im Geschäftsbericht stoffkosten wäre das Ergebnis wesentlich „schmaler“ nachgelesen werden. Wir beschränken uns auf weni- ausgefallen. ge Werte (Vorjahreszeitraum in Klammern). 12 13
Entscheidung in Seeheim Aufsichtsratswahl Lufthansa Technik AG 2015 Der Hauptwahlvorstand für die LHT AR-Wahlen hat- Bereits um die Mittagszeit waren alle Stimmen ausge- te die 93 gewählten Delegierten für den 29. und 30. zählt und das Ergebnis stand fest (siehe Grafik). Mai 2015 in das Lufthansa-Schulungszentrum nach Seeheim eingeladen. Die Teilnehmer trafen im Laufe Anka Hätzel (ver.di Frankfurt), Anke Heß (Vereinigung des Freitagnachmittags ein und es wurden die letzten Luftfahrt) und Siegfried Trissler (TGL) wurden für eine Feinheiten zur Abstimmung über die acht Arbeitneh- weitere Amtszeit in das Gremium wiedergewählt. mer verabredet. Neu in den LHT-Aufsichtsrat sind Karin van Hall und Alle Kandidatinnen und Kandidaten haben sich an- Torsten Schmidt (ver.di Hamburg), Janine Peltier und schließend in einem kurzen Redebeitrag den Dele- Frank Hartstein (Gewerkschaftsvertreter ver.di) und gierten vorgestellt und ihre Ziele als mögliche Man- Frank Görtz (Leitender Angestellter HAM TV/A) ge- datsträger erläutert. wählt worden. Die eigentlichen Wahlgänge erfolgten dann am Sams- tagvormittag. Zunächst wurden die fünf Arbeitnehmer- Die Vereinigung Luftfahrt freut sich besonders mandate gewählt. Im nächsten Wahlabschnitt wurden darüber, dass Anke Heß wieder „unsere VL-Auf- die beiden Gewerkschaftsvertreter und zuletzt der sichtsrätin“ geworden ist. Vertreter der Leitenden Angestellten gewählt. Um dieses Mandat sicherzustellen, hatten die Dele- gierten der Vereinigung Boden vb-Nord ihre Stimmen für Anke Heß abgegeben. Darüber hinaus hat unsere Kandidatin noch weitere Stimmen erhalten, um am Ende mit 41 Stimmen das zweitbeste Ergebnis dieser Wahl zu verbuchen. Die Vereinigung Luftfahrt bedankt sich bei Hans-Hel- muth „Heli“ Retzlaff-Schröder und seinem Team der VB-Nord sowie bei den weiteren Delegierten, die ihr Vertrauen in Anke Heß und die VL gesetzt haben. Wir danken auch ver.di als unserem Kooperationspartner und freuen uns, dass ver.di ein Mandat hinzugewon- nen hat. Nach der Wahl der acht Vertreter des Kapitaleigners wird der neue LHT-Aufsichtsrat im September 2015 seine konstituierende Sitzung abhalten. Wir wünschen allen Mandatsträgern eine erfolgreiche Arbeit in den nächsten fünf Jahren. Ihr die Delegierten der Vereinigung Luftfahrt Anke Hess im Aufsichtsrat der LHT VL-Bundesvorstand 14 15
Mitgliederversammlung Tief gesunken! des OVB Hamburg 2015 Ein strahlender Sommertag, 28° C, kühle Getränke Nach dem offiziellen Teil, rundeten Gespräche zu di- und kleine Snacks am Nachmittag, boten die idealen versen Themen den sommerlichen Nachmittag bei Voraussetzungen, in der Stammlokalität „Rotbuche“, einem netten Feierabendgetränk ab. Die Mitglieder die jährliche Mitgliederversammlung teilweise unter genossen sichtlich den angenehmen Rahmen. Sie freiem Himmel in angenehmen Rahmen stattfinden hoben hervor, was den Ortsverband der Vereinigung zu lassen. Das Ganze wurde noch mit einem Blick auf Luftfahrt gegenüber weiteren gewerkschaftlichen Or- die imposante und kräftige Rotbuche unterstrichen, ganisationen auszeichnet und warum die Mitglieder die der Lokalität seit Jahrzehnten den Namen verleiht. sich bei uns besonders wohlfühlen. Im Namen des Ortsverbandes begrüßte der Orts- Der Ortsverbandsvorstand bedankte sich ganz herz- verbandsvorsitzende, Jörg Deike, alle Anwesenden lich bei der Mitgliedschaft für die rege Teilnahme an zur ordentlichen Mitgliedersammlung 2015. In Anbe- dem herrlichen Sommertag und für das positive Feed- tracht der hohen Temperaturen, erläuterte der Orts- back für die geleisteten Arbeiten der zurückliegenden verbandsvorstand nur mit einem kurzen Vortrag die Monate im OVB. Wir freuen uns mit Euch schon auf durchweg positive Entwicklung der Mitgliedschaft und den nächsten Termin, wenn es wieder lautet: “Mitglie- der Vereinigung Luftfahrt insgesamt. Die diesjährige derversammlung der Vereinigung Luftfahrt in der Rot- Mitgliederversammlung war lediglich von einer rou- buche“. tinemäßigen Tagesordnung geprägt. In diesem Jahr stand keine Wahl von Delegierten und des Ortsver- bandsvorstandes an. Ebenso standen keine kontro- Es vergeht keine Woche, in der nicht ein Lufthansa- unterstützen. Wer dagegen verstößt, der riskiert Ärger Euer Ortsverbandsvorstand HAM versen Themen an. rentner die Hilfe des örtlichen Betriebsrates bzgl. der mit dem Vorgesetzten, so eine Kollegin, die nament- LH-Reiseregelungen für Rentner in Anspruch neh- lich nicht genannt werden möchte. men muss. Bei dem Wust an Anfragen ist zu erkennen, dass un- sere ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, unsere Schade, wie mit den Urgesteinen der Lufthansa um- geschätzten Rentner, bei vielen elektronischen Bear- gegangen wird, wenn man bedenkt, dass unsere beitungen von Ticketkäufen alleine gelassen werden. Rentner dafür Sorge getragen hatten, diesen Konzern Die Hürden für Rentner, ein elektronisches Ticket in seinen Grundzügen zu formen. Vielleicht besinnen erwerben zu können, werden leider immer proble- sich verantwortungsbewusste Führungskräfte doch matischer. Erst muss ein sogenannter Token gegen noch in geeigneter Form! Gebühr besorgt werden, dann kann man erst im Netz agieren. Eine Meinung von Wer das nicht zu leisten vermag, der muss halt kos- tenpflichtig die Leistungen der Ticketstellen in An- spruch nehmen. Und wer glaubt, dass es Rentnern Jörg Deike möglich ist, telefonisch einen vorgesehenen Flug zu annullieren, umzubuchen oder gar ein Listing vorzu- nehmen, der hat leider mit Rosinen gehandelt. Die Mitarbeiter der Hotline haben strikte Anweisungen erhalten, Rentner und Ehemalige nicht telefonisch zu 16 17
Ärger mit Dienstreisen und kein Ende Wie schon so oft in unseren Veröffentlichungen und bracht wird, wenn der Reisezeitenanteil anteilig nicht Publikationen mitgeteilt, stellen unsere Kolleginnen zur Erreichung der Mindestarbeitszeit darauf ange- und Kollegen immer wieder fest, dass sie trotz ihrer rechnet wird. kräftezehrenden Arbeitseinsätze beim Kunden vor Ort von der LHT nicht sonderlich wertgeschätzt werden, sondern sogar benachteiligt werden. Reist der Betreffende zu seinem Einsatzort und er- bringt dort noch am gleichen Tag Arbeitsleistung, ver- liert er bis zur Erreichung seiner täglichen Arbeitszeit, Das Thema ist nicht neu, wurde auch schon mehr- eine um die Reisezeit reduzierte zu erbringende ar- fach von verschiedenen Seiten her beleuchtet, ge- beitsvertraglich verpflichtende Arbeitszeit. winnt aber auch immer weiter an Aktualität, je mehr profitable Einsätze weltweit bei unseren Kunden von den zahlreichen Kolleginnen und Kollegen ausgeführt Bedeutet im Umkehrschluss, dass ein Dienstreisen- werden. der „minus“ macht, da er je Reisetag eine um die Rei- sezeit reduzierte Grundarbeitszeit verliert. Beim genauen Blick auf die vielschichtigen Probleme wird deutlich, dass Kolleginnen und Kollegen weitest- Liebe Führungsriege, bessern Sie hier bitte nach, Impressum: gehend auf sich alleine gestellt sind und bzgl. der Ar- sonst fährt womöglich keiner mehr weg. Das VL Magazin ist ein Informationsblatt der Vereinigung Luftfahrt für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Luftfahrt. beitszeiten ständige Benachteiligungen erfahren. Das VL Magazin erscheint regelmäßig in einer Auflage von 5000 Exemplaren. Angestrebt wird eine viermalige Ausgabe pro Jahr. Redaktionsleitung: Werner Zielina. Redaktion: Reinhard Bind, Heinz-Werner Langendörfer, Jörg Deike, Anke Hess, Frank Schott, Detlev Witt, Thomas Willroth. Adresse: Vereinigung Luftfahrt e.V. Adolf-Kolping-Straße 4, 64521 Gross-Gerau, Telefon:06152/82699, Telefax: 06152/3049, Diese drücken sich in der Form aus, dass der Dienst- Jörg Deike Email: office@vluftfahrt.de, Internet: www.vluftfahrt.de, Eintragung bei Amtsgericht Darmstadt: VR 50912 reisende bei seiner anschließenden „Reiseabrech- Bilder: Lufthansabilddatenbank, Fotolia: bluedesign, Syda Productions, olly, ArtEfficient, Katrin39, airfans.de, scusi, sverker, guuka, Christina Annibali. Druckerei: Flyeralarm Eschenheimer Anlage 23 60318 Frankfurt nung“ um den Arbeitszeitanteil eines jeden Tages ge- 18 19
Alles gratis, oder was!? Neulich hatte airliners.de einen dpa-Artikel veröffentlicht, der sich auf eine Umfrage bezog, die das Reiseportal Travelzoo in Auftrag gegeben hatte und von Insa-Consulere durchgeführt worden war. Es waren 2019 Personen befragt worden, die auch mehrere Antworten geben konnten. Die Frage lautete: Was würden Sie für einen Gratisflug alles tun? Hier die vorgegebenen Antworten mit den entsprechenden Prozentzahlen: 46% …würden Senioren an Bord helfen. 39% …würden allein reisende Kinder betreuen. 33% …würden Flugbegleitern beim Saftausschenken helfen. 30% …würden sich durchgehend von Werbung berieseln lassen. 23% …würden nach einer Schulung die Sicherheitshinweise übernehmen. 22% …würden das Gepäck verladen. 19% …würden nach der Landung das Flugzeug putzen. 7% …würden auch im Stehen fliegen. (nicht erlaubt) 26% …würden immerhin keine der genannten Dinge tun! Wir wollen mal hoffen, dass keiner der vielen Airline-Chefs dieses „Angebot“ wahrnimmt – obwohl wir bei der ei- nen oder anderen Billiglinie so unsere Zweifel haben. Wo schon über Toilettennutzungsgebühr nachgedacht wird, ist der nächste Schritt nicht mehr weit. Wo ist diese, unsere Gesellschaft nur hingeraten? War es für viele Jahre geil, geizig zu sein und möglichst „kleines Geld“ für einen Flug auszugeben, sind einige of- fensichtlich heute schon bereit, Flugbegleitern, Ladepersonal und Flugzeugreinigern den Job streitig zu machen, damit sie mal gratis von A nach B fliegen könnten. Der Spagat zwischen „immer weniger bezahlen“, gleichzeitig aber auch „immer mehr verdienen“ zu wollen kann so nicht funktionieren. Umdenken ist dringend angesagt! VL-Redaktion 20
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