M - Lernen fürs Leben - Herbst/Winter 2020 - Kreisschule Regio Laufenburg

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M - Lernen fürs Leben - Herbst/Winter 2020 - Kreisschule Regio Laufenburg
m            Herbst/Winter 2020

Lernen fürs Leben
M - Lernen fürs Leben - Herbst/Winter 2020 - Kreisschule Regio Laufenburg
Danke
    Unser herzlicher Dank gilt folgenden Sponsoren und Inserenten:

    • Carmäleon Reisen, Rekingen                        • R. HEGI AG,
    • DSM Nutritional Products AG, Sisseln                 Elektrische Unternehmungen, Mettau
    • Elektro Siegrist AG, Kaisten                      • Oeschger Druck AG, Bad Zurzach
    • ERNE AG Bauunternehmung,                          • Schnetzler Metallbau, Laufenburg
       Laufenburg                                       • Schoggiwerkstatt, Laufenburg
    • Florian GmbH Gartenbau, Etzgen                    • Schulmaterial Peter AG, Herznach
    • Gärtnerei Leuenberger AG, Laufenburg              • Sissila Freizeitbad, Sisseln
    • geref / Gewerbe Regio Laufenburg / GV             • Stäuble Treuhand AG, Sulz
       Staffeleggtal / Gewerbe GMS                      • Tourist Info, Laufenburg

    Inhalt
       Nachhaltige Entwicklung: Lernen fürs Leben                5
       Transport von Gütern                                      7
       Nachhaltigkeit und Sprache: Französisch kochen            9
       Erkenntnisse rund um Konsum und Plastik                  10
       Nachhaltigkeit und die Ressource Wald                    12
       Recherchen zur Herstellung von Handys                    14
       Abschied von Schulsozialarbeiterin Rahel Brun            15
       Handynutzung im Selbstversuch                            16
       Entsorgung und Anti-Littering                            18
       Eritreischer Lehrer zu Gast an der KSRL                  21
       Service-Learning: Fledermauskästen                       22
       Service-Learning: Kinderbetreuung                        23
       Service-Learning: Vogelhäuser                            25
       Springer an der Kreisschule                              26
       Herbstwanderung nach Sennhütten                          27
       Zeichnungen zu „Gretas neue Welt“                        29
       Wettbewerb und Auflösung                                 30

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M - Lernen fürs Leben - Herbst/Winter 2020 - Kreisschule Regio Laufenburg
Editorial

                                                                   Liebe Leserinnen und Leser

                        m                     Herbst/Winter 2020   Als wir mit der letzten Ausgabe des Schulmagazins im Mai eine Sonder-
                                                                   nummer zum Thema Fernunterricht während des Corona-Lockdowns
                                                                   herausgaben, sind wir davon ausgegangen, dass diese aussergewöhn-
                                                                   liche Situation bald überstanden sei. Weit gefehlt, denn nun, gut ein
                                                                   halbes Jahr nach dem Erscheinen der Corona-Sondernummer, sind wir
                                                                   in Sachen «Covid-19» wieder an einem ähnlichen Punkt angelangt: Die
                                                                   Ansteckungszahlen steigen und die Meinungen und Einschätzungen
Foto: Jean-Marc Felix

                                                                   zum «richtigen Vorgehen» bei der Bekämpfung des Virus liegen zum Teil
                        Lernen fürs Leben                          weit auseinander.
                                                                   Doch was bedeutet dies für jeden einzelnen von uns? Gerade in solch
                                                                   unsicheren Zeiten ist es wichtiger denn je, sich zu informieren, sich eine

                        Impressum                                  Meinung zu bilden, gleichzeitig auch bereit zu sein, sich zu engagieren
                                                                   im Sinne der Allgemeinheit und seine eigenen Bedürfnisse auch mal
                                                                   hintenanzustellen.
                        Herausgeber:
                                                                   «Lernen fürs Leben» zu vermitteln, bedeutet uns an der Kreisschule viel,
                        Kreisschule Regio Laufenburg
                        Bannweg 2                                  nicht nur, weil dies im Lehrplan so vorgegeben ist. Bei der «Bildung für
                        5080 Laufenburg
                                                                   Nachhaltige Entwicklung» (BNE) geht es primär um die drei Zieldimen-
                        Telefon 062 869 11 60
                        schulmagazin@ksrl.ch                       sionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Anhand einiger Beispiele
                        www.ksrl.ch
                                                                   aus dem Unterricht möchten wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, auf-
                        Konzept und Redaktion:
                        Regula Laux                                zeigen, wie an unserer Schule die BNE umgesetzt wird, eben, indem
                        www.lauxmedia.ch
                                                                   unsere Schülerinnen und Schüler nicht «Leben fürs Lernen» sondern
                        Bildredaktion:
                        Jean-Marc Felix                            bei uns «Lernen fürs Leben».
                        www.lauxmedia.ch
                                                                   Eine spannende Lektüre, vielleicht mit der einen oder anderen Anre-
                        Druck:
                        Oeschger Druck AG                          gung, wünsche ich Ihnen.
                        www.oeschgerdruck.ch
                        Auflage:
                        5400 Exemplare                             Herzliche Grüsse
                        Verteilung:
                        Kaisten, Ittenthal, Laufenburg,
                        Sulz, Rheinsulz, Etzgen,
                        Oberhofen, Wil, Hottwil, Mettau,
                                                                   Philipp Hossli
                        Gansingen, Sisseln
                                                                   Schulleiter Kreisschule Regio Laufenburg

                                                                                                                                           3
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FOR INTERNAL USE ONLY
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      Berufsausbildung bei DSM
      Spannend – lehrreich – herausfordernd – verantwortungsvoll

     DSM – Bright Science. Brighter Living.™
     www.dsm.com

      Lehrstellen bei DSM:                           Kontakt:
      • Chemie- und Pharmatechnologe/-in EFZ         DSM Nutritional Products AG
      • Laborant/-in Fachrichtung Chemie             Berufsausbildung
      • Automatiker/-in EFZ                          CH-4334 Sisseln
      • Polymechaniker/ in EFZ                       Telefon +41 62 866 23 80
      • Anlagen- und Apparatebauer/-in EFZ●          learning.sisseln@dsm.com
      • Logistiker/-in EFZ

      ● Offene Lehrstellen 2021
        www.dsm-lehre.ch

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Nachhaltige Entwicklung

                                                                    «Bildung für Nachhaltige Entwicklung» – ein wichtiger Bestandteil des Lehrplans

                                                                    Lernen fürs Leben
                                                                    I
                                                                       m Aargauer Lehrplan heisst es: „Bil-      sich an der nachhaltigen Gestaltung          an der Kreisschule Regio Laufenburg
                                                                       dung ermöglicht dem Einzelnen, sei-       der Zukunft zu beteiligen.“                  nachgehen. Es geht dabei um Konsum
                                                                       ne Potenziale in geistiger, kultureller                                                und Plastik, um den Wald, die Bestand-
                                                                    und lebenspraktischer Hinsicht zu er-        Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft          teile von Handys, den Transport von Wa-
                                                                    kunden, sie zu entfalten und über die        Die Nachhaltige Entwicklung wird oft         ren und vieles mehr.
                                                                    Auseinandersetzung mit sich und der          mit drei Kreisen für die Zieldimensi-                                   Regula Laux
                                                                    Umwelt eine eigene Identität zu ent-         onen Umwelt, Wirtschaft und Gesell-
                                                                    wickeln.“ Dazu gehören nicht nur die         schaft dargestellt, ergänzt mit den          _________________________________
                                                                    sechs Bereiche der schulischen Grund-        beiden Achsen Zeit (Vergangenheit,           www.education21.ch/de/gesamtschu-
                                                                    bildung (Sprachen; Mathematik; Na-           Gegenwart, Zukunft) und Raum (lokal,         lischer-ansatz
                                                                    tur, Mensch, Gesellschaft; Gestalten;        global). Gerechtigkeit, politische Teilha-
Grafiken: © éducation21 | Illustration: Atelier C, Claudine Etter

                                                                    Musik; Bewegung und Sport), sondern          be und die Erhaltung der natürlichen
                                                                    auch die überfachlichen Kompetenzen          Lebensgrundlagen seien wesentliche
                                                                    und die Bildung für Nachhaltige Ent-         Bedingungen einer Nachhaltigen
                                                                    wicklung (BNE). Da die BNE einen wich-       Entwicklung, heisst es weiter im
                                                                    tigen Stellenwert einnimmt im Lehrplan       Lehrplan, was immer in einem
                                                                    und damit im neuen Schulalltag, möch-        globalen Zusammenhang ge-
                                                                    ten wir uns in diesem Schulmagazin           sehen werden müsse. Und:
                                                                    mit diesem Bereich und der konkreten         „Nachhaltige Entwicklung
                                                                    Umsetzung an der Kreisschule Regio           kann nur gelingen, wenn
                                                                    Laufenburg näher befassen.                   sich Frauen und Männer,
                                                                                                                 Junge und Alte an den
                                                                    Komplexität der Welt                         Entscheidungsprozessen
                                                                    Im Aargauer Lehrplan heisst es weiter        und an der Umsetzung der
                                                                    zur BNE: „Die Schülerinnen und Schü-         Entscheidungen beteiligen
                                                                    ler setzen sich mit der Komplexität          können“, so eine der Aussa-
                                                                    der Welt und deren ökonomischen,             gen im Aargauer Lehrplan.
                                                                    ökologischen und gesellschaftlichen
                                                                    Entwicklungen auseinander. Sie erfas-        Auf den nächsten Seiten möch-
                                                                    sen und verstehen Vernetzungen und           ten wir anhand einiger Beispiele der
                                                                    Zusammenhänge und werden befähigt,           Bildung für Nachhaltige Entwicklung

                                                                                                                                                                                                        5
M - Lernen fürs Leben - Herbst/Winter 2020 - Kreisschule Regio Laufenburg
6
M - Lernen fürs Leben - Herbst/Winter 2020 - Kreisschule Regio Laufenburg
Transport von Gütern

„Ich fand es interessant zu sehen, wie viel hinter manchen Produkten steckt“

Wenn Güter reisen
U
       nser Konsumverhalten hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Nicht nur die Art der Wa-
       ren, sondern auch die Art, wie wir diese Waren beziehen. Oft werden Artikel direkt aus fernen
       Ländern bestellt oder von den grossen Verteilern per Paketpost zugestellt. Selbst wenn man
sich eine Tiefkühlpizza aus dem Supermarkt höchst persönlich holt, sind doch viele der Bestandteile
der Pizza als auch das Endprodukt selbst weit gereist.

Die Schülerinnen und Schüler der ehemaligen Sek 3a und b haben sich im Rahmen des BNE-Unter-
richts mit dem «Reisen» der Produkte, die sie konsumieren, auseinandergesetzt. Sie haben sich also
mit dem Thema Logistik in der heutigen Zeit, aber auch in der Zukunft beschäftigt. Während der 10
Geolektionen erhielten die Lernenden immer wieder neue Denkanstösse und Erkenntnisse über die
Vorgänge, die sich um sie herum in ihrem alltäglichen Leben abspielen. Sie haben diejenigen aufge-
schrieben, die ihnen am wichtigsten und interessantesten erschienen.              Cornelia Kastner

                                                                                                             „In unserer letzten Geo-
                                                                                                             grafielektion ging es um
                                                                                                             nachhaltige       Entwick-
                                                                                                             lungen in der Zukunft.
                                                                                                             Ich denke nicht, dass die
                                                                                                             Zukunftsideen eintreffen
                                                                                                             werden, da die Gier der
                                                                                                             Menschen oftmals ihren
                                                                                                             Verstand überlistet. Die
                                                                                                             Menschheit wird sich
                                                                                                             selbst zerstören, wie
                                                                                                             auch den Planeten.“
                                                                                                                                  Jael

                                                                                                            „Ich fand es spannend
                                                                                                            mal ein Thema zu be-
                                                                                                            handeln, welches kein
                                                                                                            typisches     Schulthema
                                                                                                            ist. Ausserdem fand ich
                                                                                                            es interessant zu se-
„Ich fand es sehr cool zu erfahren, woher     „Durch diesen Unterricht habe ich mir         hen, wie viel hinter manchen Produkten
die eigenen Schuhe, sowie die Kleider         erstmals Gedanken gemacht, für wen so         steckt, wie zum Beispiel, dass Knoblauch
kommen. Wir haben auch in der Klasse          ein Containerschiff alles schädlich oder      oft aus China kommt oder wie viele Mitar-
diskutiert, wie viele Schuhe jeder besitzt.   störend sein könnte.“            Chillian     beiter es benötigt, bis eine Flasche Cola
Ich wusste nicht, dass so viele Schüler                                                     im Supermarkt steht.“
weniger als fünf Paar Schuhe benutzen.“       „In einer Unterrichtsstunde haben wir ge-                                        Yannis
                                 Eleonora     schaut, woher unsere Schuhe stammen.
                                              Ich fand es erschreckend, da einige Schü-     „Am spannendsten fand ich das Thema,
„Ich habe gelernt, dass man viele Dinge       ler über 30 Paar Schuhe besitzen. Wenn        wie die Pakete in der Zukunft automatisch
in seinem Leben nachhaltiger gestalten        man überlegt, wo der Produktionsort liegt,    mit Drohnen oder unterirdisch transpor-
kann. Es fängt schon beim Wassertrin-         werden sie zum Teil über 12‘000 km weit       tiert werden sollen. Auch Busse und Autos
ken an. Die meisten Menschen kaufen           transportiert.“                   Salome      sollen selbst fahren können. Die Moder-
ihr Wasser in Flaschen. Das Wasser aus                                                      ne hat viele Vorteile, aber auch Nachteile.
dem Hahn wäre jedoch genauso gut,             „Ich fand interessant, wie die alten Han-     Ein Vorteil ist, dass viele Aufgaben schnel-
wie das Wasser in den Flaschen. Aus-          dys wiederverwendet werden und wie            ler erledigt werden als heutzutage. Ein
serdem ist das Wasser aus dem Hahn            man ein Handy bearbeitet, damit man           grosser Nachteil ist jedoch, dass damit
billiger und hat keinen Transportweg.“        verschiedene wertvolle Stoffe daraus ge-      viele Berufe verschwinden werden.“
                                Bianca        winnen kann.“                       Jana                                          Davis S.

                                                                                                                                      7
M - Lernen fürs Leben - Herbst/Winter 2020 - Kreisschule Regio Laufenburg
Mit einer Berufslehre in die Zukunft!
    Mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen zum Thema Schule-Berufslehre fördern wir – die lokalen
    Gewerbevereine – den Austausch zwischen Vertretern von Schule und Wirtschaft.
    Für den Berufsnachwuchs und attraktive Ausbildungsplätze in der Region Frick-Laufenburg.

             geref.ch          gewerbe-regio-laufenburg.ch      gvstaffeleggtal.ch              gvms.ch

8
M - Lernen fürs Leben - Herbst/Winter 2020 - Kreisschule Regio Laufenburg
Französisch kochen

                         «Nachhaltigkeit und Sprache» mit Alexandre Coret und Bez 3b

                         Cuisiner en français – développement durable
                         Pourquoi c’est bien de faire une recette       de saison qui sont dans la région, il n’y a    classe, maintenant nous en avons besoin.
                         en français ?                                  plus de produits importés.                     Prends ta chance pour gagner de l’argent
                         Faire une recette en français est bien, par-                                                  durable, avec des produits biologiques,
                         ce que notre classe apprend le français.       Un emballage écologique                        de saison et régionaux. Oui pour la caisse
                                                                        On prévoit un emballage écologique pour        de classe.»
                         Un repas français fait que nous apprenons      transporter notre plat. Il faut éviter les
                         à connaitre le monde français et franco-       matériaux non compostables, non recy-          Type de plats à cuisiner
                         phone. C’est un développement durable          clables, ou qui se dégradent en 1000 ans.      Certains dans la classe veulent faire des
                         culturel pour la Suisse. Exemples de re-                                                      produits biologiques sans gluten et sans
                         pas français et francophones : Baguette,       Utilisation durable                            lactose. Voici pourquoi: «Si nous faisons
                         omelettes, macarons, tarte aux cerises/        Nous voulons donner les plats que nous         des repas sans gluten et sans lactose,
                         prunes, biscuits…                              avons cuisinés à des sans-abris (à Bâle        on peut distribuer les plats à plusieurs
                         Si on suit une recette en français, on         par exemple). De cette manière, on fait        personnes. Nous sauvons des vies, par-
                         apprend le français en s’amusant. Les          quelque chose pour l’humanité à notre          ce que beaucoup de personnes souffrent
                         inconvénients de cette idée sont que           petit niveau. On offre aussi un sourire aux    d‘une telle allergie, et il est nécessaire
                         si on apprend ou traduit mal la recet-         SDF, car ils ne peuvent pas se permettre       d‘utiliser de tels ingrédients.
                         te, le repas peut être immangeable.            d’acheter ces plats.                           Les produits biologiques sont en général
                                                                        Mais certains dans la classe pensent qu’il     très bons pour la santé. Dans les engrais
                         Les produits que nous allons utiliser          faut vendre ces produits, pour un dévelop-     de synthèse, il y a beaucoup de produits
                         Les produits achetés vont être compa-          pement économique durable. Voici leur          chimiques. Il est plus intéressant d‘uti-
                         tibles avec le développement durable, ré-      idée. «Si nous vendons ces produits, nous      liser des ingrédients biologiques pour
                         gionaux et de saison. C’est bien parce que     remplirons la caisse de classe durable-        notre alimentation, parce que cela nous
                         nous soutenons ainsi les magasins régio-       ment. Tu veux de bonnes vacances de            permet de répondre à des exigences de
                         naux. Quand nous achetons les produits         classe, ou une bonne aventure pour la          production encore plus élevées.»

                     Recette de croissants
                     façon boulangerie
                         •   Mettre la farine dans un plat avec un trou au milieu, et
                             ajouter la levure émiettée, le sucre et le sel, puis le lait
                             tiède peu à peu et les œufs; Pétrir le tout pour former une
                             boule, qu’on laisse reposer.

                         •   Malaxer quand la pâte a doublé de volume, puis mettre               •    Rouler chaque triangle (finir par la pointe). Faire des crois-
                             au frigo 30 min.                                                         sants avec les bordures pour ne pas gaspiller.

                         •   Beurrer la pâte (beurre pas trop mou) et l’étaler sur le            •    Préparer 2 plaques beurées (ou recouvertes de papier
                             plan de travail avec le beurre au milieu.                                cuisson). Déposer environ 9 croissants par plaque.

                         •   Envelopper le beurre avec la pâte et bien malaxer pour              •    Laisser gonfler une heure et dorer avec du jaune d’oeuf.
                             avoir une pâte homogène.
Fotos: lacuisinedannie

                                                                                                 •    Préchauffez le four à 210°C puis cuire 10 à 15 minutes
                         •   Allonger la pâte avec le beurre, du milieu vers les bords,               en surveillant la couleur.
                             puis replier en 4.
                                                                                                      Source : https://lacuisinedannie.20minutes.fr/recet-
                         •   Faire des triangles de 20 x 10 cm environ.                               te-croissants-facon-boulangerie-355.html

                                                                                                                                                                  9
M - Lernen fürs Leben - Herbst/Winter 2020 - Kreisschule Regio Laufenburg
Konsum und Plastik

Im Hauswirtschaftsunterricht ging es um Abfalltrennung und Plastik

         Erkenntnisse rund
             um Plastik
                                                                                           •   Plastik besteht im Wesentlichen
                                                                                               aus Erdöl und Erdgas.

                                                                                           •   Von 1950 bis 2015 wurden weltweit
                                                                                               8.3 Milliarden Tonnen Plastik
                                                                                               produziert. 6.3 Milliarden wurden
                                                                                               weggeworfen, davon landeten
                                                                                               4.9 Milliarden in der Natur oder auf
                                                                                               Deponien.

                                                                                           •   8 Millionen Tonnen Plastik landen
                                                                                               jedes Jahr im Meer.

                                                                                           •   Die grössten „Lieferanten“ von Pla-
                                                                                               stik in den Weltmeeren sind der
                                                                                               Tourismus, die Landwirtschaft, die
                                                                                               Abwässer und die Fischerei.

                                                                                           •   Es werden ca. 730 kg Müll im Jahr
                                                                                               pro Person produziert, 94 kg
                                                                                               davon ist Plastik.

                                                                                           •   Ein Schweizer / eine Schweizerin
                                                                                               verbraucht jährlich dreimal so viel
                                                                                               Plastik wie der europäische Durch-
                                                                                               schnitt. Dafür ist die Schweiz Welt-
                                                                                               meisterin im Entsorgen von Plastik.

                                                                                           •   Weltweit werden pro Jahr 500 Milli-
                                                                                               arden Plastiksäcke verbraucht,
                                                                                               d.h. pro Minute sind dies 10 Millio-
                                                                                               nen Säcke (Info der UNO).
           Im Hauswirtschaftsunterricht bei Verena Enderli
        beschäftigten sich Lernende aus der Bez und der Sek                                •   Die Zersetzungsdauer einer Plastik-
                                                                                               flasche oder einer Kreditkarte in der
       intensiv mit den Themen «Abfalltrennung im Haushalt»                                    Natur beträgt bis zu 1000 Jahre.
        und «Plastik- und Konsumwelt». Zunächst ging es um
                                                                                           •   Es wird geschätzt, dass es bis im
       die richtige Entsorgung von Plastik- und PET-Flaschen,                                  Jahr 2050 mehr Plastik als Fische
       bevor sich die Schülerinnen und Schüler näher mit der                                   im Meer geben wird.

                   Plastikwelt auseinandersetzten.                                         •   Viele Tiere sterben, weil sie Plastik-
                                                                                               teile fressen.

Im Lehrbuch éducation 21, BNE-Kit III           Welt und stellt uns vor grosse aktuelle    •   Gewisse Organismen nutzen die
heisst es zu dieser Unterrichtseinheit: „Pla-   und zukünftige Herausforderungen.“             vielen schwimmenden Plastikabfäl-
stik ist ein fantastisches Material, vielsei-                                                  le, um sich rasant auszubreiten und
tig, praktisch, kostengünstig, aber auch        Im Anschluss an die Unterrichtseinheit         in neue Ökosysteme vorzudringen,
verantwortlich für schwerwiegende Um-           bat die Lehrerin Verena Enderli die Ler-       welche dadurch aus dem Gleichge-
weltprobleme und gesundheitliche Risiken.       nenden, die Tatsachen rund um Plastik          wicht geraten.
                                                festzuhalten, die sie besonders beein-
Plastik ist allgegenwärtig und in der Le-       druckt haben. Heraus kamen viele span-     •   90 % der Böden von Schweizer Na-
benswelt der Schülerinnen und Schüler           nende aber auch Furcht einflössende            turschutzgebieten enthalten Mikro-
sehr präsent. Es betrifft alle Länder der       Erkenntnisse. Hier ein paar Auszüge:           plastikpartikel.

10
Konsum und Plastik

                                                                                   Und was haben die Schülerinnen und Schüler
                           •   Ein Test von 250 Flaschen mit un-
                               terschiedlichem Mineralwasser hat                  ganz besonders im Gedächtnis behalten?
                               ergeben, dass 93% davon Mikropla-
                               stik enthalten.
                                                                                             Hier einige Eindrücke:

                           •   Der Mensch nimmt regelmässig          «Es beeindruckt mich sehr, dass jede Mi-     «Ich fand es eindrücklich, dass weltweit
                               Kunststoffpartikel auf durchs Essen   nute ein Lastwagen voll Plastik ins Meer     jährlich rund 500 Milliarden Plastiksäcke
                               (Gemüse, Fisch, Fleisch, Meeres-      geworfen wird und die Schätzung, dass es     verbraucht werden, das heisst: pro Minute
                               früchte).                             im Jahr 2050 mehr Plastik als Fische im      10 Millionen.»                        Ava
                                                                     Meer gibt.»                      Gemma
                           •   Zwar werden 99 % davon wieder
                               ausgeschieden, aber rund 1 % ver-                                                  «Mich hat es beeindruckt, dass sehr viel
                               bleibt im Körper des Menschen.        «8 Millionen Tonnen Plastikabfall lan-       Plastikteile im Meer liegen. Die Tiere fres-
                                                                     den pro Jahr im Meer, das entspricht 1       sen den Abfall und am Ende kommt es mit
                           •   Synthetische Kleidung gibt Mikro-     Kehrrichtwagen pro Minute.»       Nina       der Nahrung in unseren Körper.»
                               plastik ab, da beim Waschen Fasern                                                                                    Albijona
                               ausgespült werden.
                                                                     «Es erstaunt mich, dass eine Kreditkarte
                           •   Im „Marianengraben“, dem tiefstge-    1000 Jahre braucht, bis sie in der Natur
                               legenen Punkt der Erde auf 11‘000     zersetzt ist.»                    Silvan
                               Meter unter dem Meeresspiegel, hat
                               man einen Plastiksack gefunden.
                                                                     «Ich finde, dass es sehr schade ist, dass
                                                                     viele Leute sich keine Mühe geben beim
                                                                     Plastikverbrauch. Mein Highlight war, he-
                                                                     rauszufinden, wie ich weniger Plastik ver-
                                                                     brauchen kann.»                     Caris

                                                                     «Ich fand es sehr eindrücklich, dass ein
                                                                     Test von 250 Flaschen Mineralwasser er-
                                                                     geben hat, dass 93 % davon Mikroplastik
                                                                     enthalten.»                        Aira
Fotos: Martin schnetzler

                                                                                                                                                            11
Ressource Wald

     Nicht überall, wo nachhaltig draufsteht, ist Nachhaltigkeit gemeint

        Nachhaltigkeit als
        Gewinnerstrategie
             „Nachhaltigkeit“ ist eine politische Forderung,
              ein Verkaufs- und Werbeargument, und ein
               modernes Unterrichtsthema. Aber was ist
                      Nachhaltigkeit eigentlich?

12
Ressource Wald

B
       ei der Beschäftigung mit dem           Bauer viel seines Viehs
       Ökosystem Wald gingen wir der          dort grasen lassen und
       Nachhaltigkeit dort auf die Spur,      so die eigenen Weiden
wo sie ihren Ursprung hat: in der Forst-      schonen.     Allgemeinbe-
wirtschaft. Nachdem im Mittelalter die        sitz ist also anfällig für
Waldbestände Mitteleuropas auf ca. ein        nicht-nachhaltige Nutzung.
Drittel ihrer Ausdehnung geschrumpft
sind, begann man sich zu fragen, woher        Manchmal einfach eine fre-
das Holz in Zukunft kommen soll. In der       che Lüge
Forstwirtschaft ist diese Frage beson-
ders knifflig, weil die Umtriebszeiten (vom   Frisch ausgerüstet mit dem Wissen,
Keimen eines Baumes bis zum Abholzen)         was mit Nachhaltigkeit eigentlich ge-
so lang sind. Wir haben ausgerechnet,         meint ist, machten wir uns dann daran, öf-
dass frühestens der Enkel eines Waldbe-       fentliche Aussagen zur Nachhaltigkeit kritisch
sitzers einen Baum wird ernten können,        zu überdenken – von Institutionen wie UN und
der heute ein Keimling ist.                   EU über Umweltorganisationen zu Firmen (z.B.
                                              Autohersteller, Versandhandel). Schnell wurde
Genügend Bäume „nachhalten“                   uns klar: Nicht überall, wo nachhaltig drauf
                                              steht, ist Nachhaltigkeit im Sinn von Carlowitz’
H. C. von Carlowitz, Verfasser der ‚Sylvi-    gemeint – und manchmal ist es einfach eine
cultura oeconomica‘, eines Grundlagen-        freche Lüge.
werkes der Forstwirtschaft, brachte das            Jan Beck mit Schülerinnen und Schülern
Problem und seine Lösung im Jahr 1713                              der ehemaligen Sek 3a+b
auf den Punkt: Man muss genügend Bäu-
me stehen lassen und Vorrat halten (im
damaligen Ausdruck: „nachhalten“), da-
mit junge Bäume nachwachsen und in
                                                                                                 Spickzettel
Zukunft geerntet werden können. Wenn
man es richtigmacht, kann man so dau-                                „Ressource“ = etwas, das man braucht. Nahrung, Land,
erhaft Holz ernten − viel mehr als wenn                               Energie, Geld, etc.
man einmal den Wald abgeholzt hätte.
Wir haben es mit einem einfachen Kar-                                Manche Ressourcen können sich selbst erneuern
tenspiel ausprobiert: Nachhaltigkeit ist                              (nachwachsen). Geschickte Bewirtschaftung = am Ende
eine Gewinnerstrategie.                                               hat man mehr Ertrag.

Allgemeinbesitz ist anfällig für nicht-                              Nachhaltig wirtschaften = in Zukunft genau soviel Ertrag
nachhaltige Nutzung                                                   wie heute. Ursprünglich aus der Forstwirtschaft (siehe Text).

Aber warum verhält sich dann nicht jeder                             Funktioniert nicht, wenn Besitz unklar ist z.B. wenn man
nachhaltig? Um das zu verstehen, be-                                  nicht weiss, ob einem der zukünftige Ertrag auch gehört,
schäftigten wir uns mit der Allmend. Die                              oder wenn jemand anderes („die Allgemeinheit“) die
Allmend war Land im Gemeindebesitz,                                   Kosten zahlt.
das jeder Bürger der Gemeinde nutzen
durfte. Auf der eigenen Weide vermeidet                              Beispiel früher: Allmend (siehe Text); Beispiele heute:
ein kluger Bauer eine zu grosse Anzahl                                Überfischung des Meeres, Verschmutzung von Trink-
von grasendem Vieh. Das würde nämlich                                 wasser (Landwirtschaft), zu viel CO2 in der Atmosphäre.
den Boden so schädigen, dass in Zukunft                               Weil Wasser und Luft allen gehört, müssen (Über) Nutzer
weniger Gras wächst. Aber wenn auf der                                und Verschmutzter den Nachteil nicht alleine tragen.
Allmend dem gemeinschaftlichen Land,
also vor allem das Land „der anderen“,                               Das ist das Problem.
geschädigt wird, dann würde der kluge

                                                                                                                                      13
Das steckt im Handy

                                          «
                                                                                                                  e. Wenn

                                                                                                                                   «
                                                                                                  G   e w   in  n
                                                                                          sse
                                                                u m   m   ö g lichst gro              s c  hwinden
                                                                                                                         die
                                                     Es g e h t                       t is t , ve   r
                                                            o  h s to f f abgebau                ib  t   d  e  r  Schaden
                                                     der R                  r. Zurück
                                                                                           ble
                                                                                                                    .
                                                      Firmen      w  ie d e
                                                                                     i d e n   M    enschen
                                                                        u r und b  e                                    entation
                                                               r N  a t                                        lerdokum
                                                      an de                                      in e r S ch ü
                                                                                               e
                                                                                    Zitat aus

                                                                                                                                     Foto: Jean-Marc Felix
Georg Kunkel mit den SchülerInnen der Sek 3b, die sich mit den Bestandteilen ihrer Handys beschäftigt haben

SchülerInnen untersuchten weltweite Auswirkungen unseres Lebensstils

Recherchen zur Herstellung
von Smartphones
                                           D
                                                   ie Schülerinnen und Schüler der         60 verschiedene Stoffe im Smartphone
                                                   beiden jetzigen 3. Sekundarklas-        Um weitere Klarheit zu bekommen, mach-
                                                   sen sollten sich im Frühjahr mit        ten sich die beiden Klassen bewusst,
                                            globalen Zusammenhängen und Ent-               aus wie vielen Bauteilen und Rohstoffen
                                            wicklungen sowie deren Verknüpfungen           Smartphones bestehen und waren über-
                                            mit ihrem eigenen Alltag auseinander-          rascht, dass für die Produktion rund 60
                                            setzen. An welchem ihrer Alltagsgegen-         verschiedene Stoffe aus der ganzen Welt
                                            stände war dies gut zu zeigen? An ihrem        benötigt werden, Kunststoffe, Metalle,
                                            Smartphone. So hatten sie die Möglich-         Glas und Keramik.
                                            keit, zu untersuchen, welche weltweiten
                                            Auswirkungen unser Lebensstil hat.             Die Schülerinnen und Schüler haben sich
                                                                                           dann auf einzelne Rohstoffe geeinigt,
                                            Als Einstimmung haben sie sich in einem        die sie genauer untersuchen wollten,
                                            Film die Arbeitsbedingungen in Bolivien        u.a. Kobalt, Lithium, Aluminium, Gold,
                                            angesehen, wo Menschen in grosser              Kupfer. Ziel jeder Zweiergruppe war, zu
                                            Höhe und Kälte Wolfram mit einfachsten         einem gewählten Rohstoff eine mehrsei-
                                            Mitteln abbauen und abtransportieren.          tige Dokumentation zu schreiben. Dabei

14
Das steckt im Handy

                    untersuchten sie einerseits die Eigen-
                    schaften der Rohstoffe, ihre Nutzungs-
                    möglichkeiten und alternative Rohstoffe.
                    Andererseits waren ihr Vorkommen, ihre
                    Abbauprozesse sowie die Auswirkungen
                    auf Mensch und Umwelt die zentralen As-
                                                                      «        Dieses Metall treibt die heutige
                                                                               Technologie an - zu welchem Preis…
                                                                                                                  National Geographic
                                                                                                                                           «
                    pekte, die die Schülerinnen und Schüler       gem Lohn arbeiten. Menschenrechtsver-        den an der Umwelt entstehen und ganz
                    untersuchen sollten.                          letzungen, Kinderarbeit und Finanzierung     wichtig, ein Gerät nicht sofort entsorgt
                                                                  von kriegerischen Auseinandersetzungen       werden muss, nur weil ein Bauteil nicht
                    20‘000 Liter Wasser für 1 Kilo Lithium        sind immer wieder erhobene Vorwürfe an       mehr funktioniert.
                    Eine Gruppe informierte sich über die         die Minenbetreiber.
                    Lithiumgewinnung in Bolivien und Chile.                                                    Fairphones: Teile-Austausch möglich
                    Dort wird mineralhaltiges Wasser an die       Gold für Kontaktflächen im Smartphone        Eine Schülergruppe hatte sich daher mit
                    Erdoberfläche gepumpt, um monatelang          Dass in Burkina Faso goldhaltige Erde mit    einer Firma aus den Niederlanden be-
                    in grossen Becken zu verdunsten. In wei-      blossen Händen unter Verwendung von          schäftigt, die genau diese Ziele anstrebt,
                    teren Schritten wird daraus Lithium her-      Quecksilber ausgewaschen wird, um Gold       die Firma Fairphone. Beim Vergleich der
                    gestellt, welches für die Batterien wich-     zu gewinnen, das für die Kontaktflächen      technischen Details war die Gruppe vom
                    tig ist. Überrascht war die Gruppe, dass      im Smartphone benutzt wird, missfiel den     Modell ‚Fairphone 3‘ nicht ganz über-
                    20‘000 Liter Wasser verdunsten müssen,        Schülerinnen und Schülern. Die giftige       zeugt, zumindest wenn der Preis des Ge-
                    um 1 Kilogramm Lithium zu gewinnen.           Flüssigkeit wirkt sich negativ auf die Ge-   räts mitberücksichtigt wird. Dass jeder
                    Folgen: Der Grundwasserspiegel sinkt,         sundheit der Arbeiter, oft Kinder, aus.      Nutzer die Einzelteile austauschen kann,
                    die Gegend trocknet immer weiter aus,                                                      fanden alle gut.
                    die Ureinwohner verlieren ihre Lebens-        Insgesamt wurde, bei diesem Unterrichts-
                    grundlage und die Umwelt wird verseucht.      projekt, beiden Klassen bewusst, dass        Die Schülerinnen und Schüler haben Er-
                    Eine andere Gruppe beschäftigte sich mit      die persönliche Nutzung des Handys in        kenntnisse aus ihren Recherchen gewon-
                    der grössten Kobaltmine, die sich in der      anderen Teilen der Welt extreme negati-      nen, die eventuell dazu führen, dass die
                    Demokratischen Republik Kongo in Zen-         ve Folgen bewirken kann. Wichtig war den     Smartphones länger genutzt werden und
                    tralafrika befindet. Dort werden Minen        Schülerinnen und Schülern, dass Smart-       andere Kriterien den Kauf eines neuen
                    betrieben, in denen die Arbeiter unter ver-   phones in Zukunft ohne Ausbeutung pro-       Geräts beeinflussen.
                    heerenden Bedingungen und mit gerin-          duziert werden, keine oder kaum Schä-                                   Georg Kunkel

                                                                    Die Schulsozialarbeiterin Rahel Brun hat die Kreisschule verlassen

                                                                    Wichtige Ansprechperson
                                                                     für Lernende und Eltern
                                                                  „1. kommt es anders und 2. als man           Rahel Brun war eine extrem wichtige An-
                                                                  denkt… Diese Redewendung ist gerade          sprechperson für Lernende und Eltern
Foto: regula laux

                                                                  sehr passend für meine aktuelle Situati-     und sie stand auch den Lehrpersonen
                                                                  on“, schrieb kürzlich unsere Schulsozial-    stets beratend zur Seite. „Ich habe in den
                                                                  arbeiterin, Rahel Brun, in einer internen    drei Jahren an der KSRL eine spannende
                                                                  Nachricht an die Lehrpersonen und Mit-       und lehrreiche Zeit erleben dürfen. Dafür
                                                                  arbeitenden der Kreisschule. Ja, eigent-     bin ich jeder und jedem Einzelnen von
                                                                  lich hatte Rahel Brun vor, die nächsten      euch dankbar“, schreibt Rahel Brun wei-
                                                                  zwei bis drei Monate bis zur Geburt ihres    ter. Wir können uns dieser Aussage nur
                                                                  ersten Kindes an der Kreisschule zu          anschliessen, auch wir haben die Zeit mit
                                                                  bleiben. Nun ist sie mit fortgeschrittener   ihr als sehr spannend und lehrreich erlebt
                                                                  Schwangerschaft krankgeschrieben – ihr       und haben ihre konstruktive, professio-
                                                                  und dem Kind geht es zum Glück gut –         nelle und positive Art der Zusammenar-
                                                                  womit ihre Zeit an der Kreisschule ein jä-   beit sehr geschätzt. Wir wünschen Rahel
                                                                  hes Ende erfährt.                            Brun auf ihrem weiteren Weg alles Gute.
                                                                                                                                            Philipp Hossli

                                                                                                                                                        15
Handynutzung Selftest

Schülerinnen und Schüler im Selbstversuch: Eine Woche ohne Handy

«Ich, mein Handy und mein
digitaler Fussabdruck»

                                   D
                                                 ie Lehrpersonen Katharina      Handyverzicht und Tagebuch
                                                 Dubler, Katrin Hasler und      Zum Einstieg ins Thema erhielten die
                                                 Georg Kunkel widmeten          Schülerinnen und Schüler die Aufgabe,
                                                 sich in ihren Klassen dem      sich in einem kurzen Aufsatz Gedanken
                                                 Thema «Handy und digitaler     zu machen über ein «Leben ohne Han-
                                    Fussabdruck». „Bei dieser Unterrichtsein-   dy», anschliessend schauten sie Auszüge
                                    heit war uns besonders wichtig, dass wir    aus einem SRF-Beitrag der Sendung Ein-
                                    die Schülerinnen und Schüler motivie-       stein: «Droge Smartphone: Wie abhängig
                                    ren, über ihr eigenes Medien- und Kon-      sind wir?». In Diskussionen und Gesprä-
                                    sumverhalten nachzudenken und es zu         chen wurde übergeleitet zur wohl schwie-
                                    reflektieren“, erklärt Katharina Dubler.    rigsten Entscheidung dieser Unterrichts-
                                                                                einheit: Die Jugendlichen mussten sich
                                                                                mit ihrer Unterschrift unter einer Ab-
                                                                                sichtserklärung entscheiden, ob sie eine
                                                                                Woche lang auf ihr Handy verzichten und
                                                                                diese Zeit in einem Tagebuch festhalten
                                                                                oder ob sie sich einen Handyverzicht
                                                                                nicht vorstellen können und stattdessen
                                                                                in dieser Woche ein Mediennutzungs-
                                                                                tagebuch führen.

                                                                                Rund die Hälfte machte mit
                                                                                «Obwohl es den meisten Schülerinnen
                                                                                und Schülern sichtlich schwerfiel, ent-
                                                                                schied sich rund die Hälfte von ihnen
                                                                                für einen Handyverzicht», erzählt Georg
                                                                                Kunkel. «Die Handys kamen in einen
                                                                                verschlossenen Umschlag, der von den
                                                                                Smartphone-BesitzerInnen beschriftet
                                                                                oder bemalt werden konnte.» Während
                                                                                es nun zunächst darum ging, mögliche
                                                                                Veränderungen im individuellen Alltag
                                                                                durch den Handyentzug abzuschätzen,
                                                                                verrieten die späteren Tagebucheintra-
                                                                                gungen, wie es den Schülerinnen und
                                                                                Schülern während dieser Versuchswoche
                                                                                wirklich erging.

                                                                                Digitaler Fussabdruck – was ist das denn?
                                                                                                                            Fotos: Jean-Marc Felix

                                                                                Die Woche wurde mit allerhand Versu-
                                                                                chen und Trainings verbracht, online in
                                                                                der «digitalen Lernwerkstatt», mit ver-
                                                                                schiedenen Arbeitsblättern und Diskussi-
                                                                                onsinhalten, aber auch mit «Datenschutz-

16
Handynutzung Selftest

tipps zum sicheren Umgang im Internet».      «Man kann sich besser auf die Schule kon-    «Diese Woche war nicht wirklich schwer, da
Mit der Suche der eigenen Spuren im          zentrieren und kann bessere Noten schrei-    ich sowieso nicht sehr oft am Handy bin.
Netz begann die Auseinandersetzung mit       ben. Man kommt mit mehr Menschen ins         Unter der Woche passierte nicht viel, ich
dem persönlichen digitalen Fussabdruck.      Gespräch. Man denkt oft an das Handy.        arbeite nämlich meistens am Computer,
Was das ist? Es handelt sich sozusagen       Man ist mehr an der frischen Luft.» Maxi     daher störte mich die Handyabgabe nicht.»
um eine Spur von Daten, welche wir hin-                                                                                     Nathan
terlassen oder kreieren, wenn wir das        «Ohne Handy hatte ich Probleme, Freunde
Internet benutzen. Dazu gehören Websei-      zu kontaktieren, ich musste zu ihnen ge-     «Was geblieben ist? Dass man im Internet
ten, die man besucht, oder Informationen,    hen, klingeln und fragen, ob sie heraus-     immer verfolgt wird und die Daten nicht
die man einem Online Service übermittelt,    kommen. Die Zeit ging auch langsamer         so geschützt sind, wie es dir versprochen
auch über Apps. Jeder Nutzer und jede        vorbei. Und ich hatte viel mehr Zeit für     wird. Man sollte ab und zu Bildschirm-
Nutzerin hinterlässt eine Datenspur im       meine Hobbys: Pingpong, Fussball und         pausen einlegen, um die Augen nicht zu
Netz, die für gezielte Werbemassnahmen       Basketball.»                      Driton     überanstrengen. Spaziergänge sollten
etc. genutzt wird.                                                                        öfter eingelegt werden, da körperliche Ak-
                                             «Was geblieben ist? Dass man die Han-        tivitäten und die Sonnenstrahlen gesund
«Die Zeit ohne Handy hat mir gut getan.      dyzeit mit Fernsehschauen vertauscht,        für dich sind.»                     Nicole
Ich habe gelernt, meine Zeit mit anderen     man ist die ganze Zeit am TV. Dass man
Sachen zu verbringen», erinnert sich Zara,   mehr Zeit mit der Familie verbringt, z. B.   «Ich hatte viel mehr Zeit für mich und mei-
eine der Schülerinnen.                       gemeinsam frühstückt. Dass man keine         ne Hobbys. Ich habe weniger Zeit für meine
                                             Musik hören kann, und das bewirkt, dass      Hausaufgaben gebraucht und hatte durch
Und was meinen die anderen? Hier ein         man sich nicht aufmuntern kann, wenn         die viele Zeit weniger Stress.»      Mona
paar Statements von Schülerinnen und         man Musik mag.»                      Anja
Schülern der damaligen Sek 2a:                                                            «Das Handyprojekt war für mich leicht,
                           Regula Laux       «Man stellt es sich schlimmer vor, als es    weil ich sowieso kein Handy mehr habe.
                                             ist. Zwischen Montag und Freitag hatte ich   Es hat mir Spass gemacht, weil ich noch
                                             gar keine Zeit, über mein Handy nachzu-      nie meine Mediennutzung aufgeschrie-
                                             denken! Man hat viel mehr Zeit für seine     ben habe und erst recht nicht so lange!
                                             Hobbys und macht die Hausaufgaben kon-       Ich würde so ein Handyprojekt anderen
                                             zentrierter als mit dem Handy.»      Zara    Klassen empfehlen.»             Albijona

                                                                                                                                   17
Anti-Littering

Zunehmendes Littering durch verändertes Konsumverhalten

Wichtige Einblicke in die Entsorgung

                                                    B
                                                                  ei einem Besuch bei der Firma Häfeli & Brügger
                                                                  in Klingnau und der Abwasserreinigungsanlage in
                                                                  Bad Zurzach erhielten Lernende der Kreisschule
                                                                  Regio Laufenburg wertvolle Einblicke in die Be-
                                                                  reiche der Entsorgung. Besonders klar wurde den
                                                      Schülerinnen und Schülern wie wichtig es ist, gegen das zu-
                                                      nehmende Littering (die Vermüllung) vorzugehen. Regelmäs-
                                                      sig helfen die Lernenden bei Anti-Littering-Aktionen tatkräftig
                                                      mit, den öffentlichen Raum zu säubern.

                                                      Littering ist die zunehmende Unsitte, Abfälle im öffentlichen
                                                      Raum achtlos wegzuwerfen, oder liegenzulassen, ohne die da-
                                                      für vorgesehenen Abfalleimer oder Papierkörbe zu benutzen.

                                                      Ursachen von Littering

                                                      Die Ursachen von Littering sind vielfältig. Die Gründe für
                                                      Littering sind aber weder die Sackgebühren noch fehlende
                                                      oder überquellende Abfalleimer. Littering ist ein gesell-
                                                      schaftliches Problem einer modernen Gesellschaft mit ho-
                                                      hem „Unterwegskonsum“, zunehmender Mobilität und feh-
                                                      lender Sozialkontrolle.

                                                      Das veränderte Konsumverhalten zeigt sich beispielsweise
                                                      daran, dass immer mehr Personen ihre Mittagspause am
                                                      Arbeits- oder Ausbildungsort verbringen und sich unterwegs
                                                      verpflegen. Weitere Gründe sind der vermehrte Einsatz von
                                                      Einwegverpackungen, ein zunehmender achtloser Umgang
                                                      mit der Umgebung und reine Bequemlichkeit.

18
Anti-Littering

                           Auswirkungen von Littering…

                           … auf die Menschen:
                           Littering stört, reduziert die Lebensqualität und das
                           Sicherheitsgefühl der Bevölkerung im öffentlichen
                           Raum und verschlechtert das Image einer Stadt
                           oder Gemeinde. Littering kann auch direkte negative
                           Einflüsse auf die Gesundheit von Menschen haben,
                           beispielsweise wenn sich Kinder an gelitterten Ge-
                           genständen schneiden, sich verbrennen oder verun-
                           reinigte Abfälle in den Mund nehmen.

                           … auf die Umwelt:
                           Gelitterte Gegenstände haben negative Folgen für
                           die Umwelt. Einerseits verunreinigt Littering Boden,
                           Pflanzen und Gewässer. Andererseits lassen sich die
                           gelitterten Materialien nicht in Stoffkreisläufe zurück-
                           führen und können somit nicht rezykliert werden.
                           Stattdessen müssen neue Ressourcen mit all den
                           damit einhergehenden Umweltauswirkungen gewon-
                           nen werden.

                           … auf die Finanzen:
                           Ökonomische Auswirkungen: Littering kostet viel
                           Geld. Die Reinigungskosten für Littering belaufen
                           sich in der Schweiz jährlich auf ca. CHF 200 Millio-
                           nen: 75% fallen im öffentlichen Raum von Städten
                           und Gemeinden an und 25% im öffentlichen Verkehr.
                           Zusätzlich entstehen hohe Kosten für Präventions-
                           massnahmen und Sensibilisierungskampagnen.

                           So verwundert es nicht, dass anlässlich von lokalen,
                           regionalen und / oder nationalen Aktionstagen Freiwil-
                           lige versuchen, diesem Problem Abhilfe zu schaffen.

                           Neues Konzept ausprobiert

                           Die Kreisschule Regio Laufenburg ging dieses Jahr
                           einen neuen Weg: In Zusammenarbeit mit den Ver-
                           antwortlichen der Abwassereinigungsanlage Bad
                           Zurzach, der Entsorgungsfirma Häfeli & Brügger, der
                           Kehrichtverbrennungsanlage Buchs und dem Na-
                           turama in Aarau zeigte sie ihren Zweitklässlern aller
                           Stufen auf, was mit den Abfällen nach dem Sammeln
                           geschehen wird.

                           Die Organisation dieses Tages war sehr anspruchs-
                           voll für alle Beteiligten, denn die Abstands- und Hygie-
                           neregeln mussten eingehalten und zahlreiche ande-
                           re Umstände berücksichtigt werden. Dank kleinerer
                           Gruppen konnten trotz all dieser Einschränkungen
                           die Lernenden sehr vom Know-how profitieren und
                           zeigten sich sehr interessiert, obwohl der Tag für sie
Fotos: Martin schnetzler

                           lang und fordernd war.

                           Zwei Tage später bereisten nochmals zwei Klassen
                           das Zurzibiet und lernten diesmal die Naturschön-
                           heiten und sportlichen Möglichkeiten dieser Region
                           kennen.                               Urs Ammann

                                                                                                  19
h r s t e llen
                         Le
                    Freie ommer
                       ab S             Informiere Dich über die
                                           verschiedenen Elektro-
                                          berufe mit den Videos auf
                                         www.super-hegi.ch

                                                   Elektroinstallateur

     Werde Mitglied der                            Montage-Elektriker

            Super-Hegi-Familie.                    Netzelektriker

20
Lehrperson aus Eritrea

Yeabio Melake lebt und studiert in Basel

Ein eritreischer Lehrer
zu Gast an der Kreisschule

                                                                                          SchülerInnen-Interview mit
                                                                                          Yeabio Melake
                                                                                          How did your students call you?
                                                                                          They used to call me “teacher”.
                                                                                          How many students were in your

V
       or einiger Zeit hatte die Kreis-      Schülergerecht und interessant erzählte      classes?
       schule Regio Laufenburg einen         er über das kleine Land mit seinen sechs     It depends from class to class, but
       aussergewöhnlichen Gast: Yeabio       Millionen Einwohnern, das im Nordosten       most classes had between 50 and
Melake, ein junger Lehrer aus Eritrea,       Afrikas an das Rote Meer grenzt. Wunder-     70 students.
war an zwei Vormittagen zu Besuch, um        schön sei es und reich an Bodenschätzen,     Which subjects did you teach?
im Rahmen eines interkulturellen Wei-        so Melake, der in Eritrea geboren wurde      I taught History.
terbildungsangebots der Pädagogischen        und aufwuchs, sich dann aber gezwungen       When did you come to Switzerland?
Hochschule FHNW Einblicke in eine            sah, seine Heimat zu verlassen und nun in    I came to Switzerland in August
Schweizer Schule zu bekommen.                Basel wohnt und studiert.                    2015.
                                                                                          How did you feel when you arrived in
Eritrea: Wunderschön und reich an            Zeitlich unbegrenzter Militärdienst          Switzerland?
Bodenschätzen                                                                             I felt good, but it was not easy to in-
                                             Schätzungsweise ein Fünftel der Bevölke-     tegrate.
Die kleinen Klassen und eine tolle Aus-      rung Eritreas lebt im Ausland, geflüchtet    What is your favourite food?
stattung – das fiel unserem Gast sofort      aus einem politischen System, das junge      Pasta, Spaghetti
auf, denn bis zu 80 Kinder oder Jugendli-    Frauen und Männer in einen zeitlich un-      What is your favourite sport?
che in einem kleinen Klassenzimmer sind      begrenzten Militärdienst einberuft, die      Football
in Eritrea keine Seltenheit.                 Pressefreiheit abgeschafft hat und in dem    What are your hobbies?
                                             Willkürherrschaft und Menschenrechts-        Playing football, reading books and
Nachdem Yeabio Melake bei seinem er-         verletzungen an der Tagesordnung sind.       watching adventure films.
sten Besuch den Unterricht in verschie-                                                   How would you describe your child-
denen Klassen beobachtet hatte, kamen        Am Ende der Präsentation nutzten viele       hood?
bei seinem zweiten Besuch damalige 1.        Schülerinnen und Schüler die Gelegen-        My childhood was accompanied by
Bez-/Sek- und Realklassen in den Genuss      heit, Yeabio Melake persönliche Fragen       joyful and unforgettable memories
einer Lektion über eritreische Landeskun-    zu stellen und es kam zu einer Diskussi-     with my age group.
de, Kultur, Religion, Politik und Sprache.   on, in der echtes Interesse, aber auch Be-   What is your favourite tradition
Und wer könnte dies besser vermitteln        troffenheit und ein wenig mehr Verständ-     from Eritrea?
als ein eritreischer Lehrer? Aufmerksam      nis für Fluchtursachen und die Situation     Wearing typical traditional clothes
hörten die Schülerinnen und Schüler          geflüchteter Menschen in der Schweiz zu      during the wedding ceremony.
Yeabio Melake zu, der eine Präsentation      spüren waren.                                                 Ehemalige Bez 1a
über sein Heimatland vorbereitet hatte.                            Rafaela Vollenbröker

                                                                                                                                    21
Service-Learning: Fledermauskästen

Von Vogelhäuschen über Fledermauskästen bis zur Kinderbetreuung

«Service-Learning»: Lernen für sich und andere
«Service-Learning», auch «Lernen durch Engagement», ist eine Lehr- und Lernform, die gesellschaft-
liches Engagement von Schülerinnen und Schülern mit fachlichem Lernen verbindet.

A
            uch an der Kreisschule Regio Laufenburg gab und         Learning
            gibt es Aktivitäten von Klassen und einzelnen Schü-     Dabei engagieren sie sich aber nicht losgelöst von oder zusätz-
            lerInnen, die dem Bereich Service-Learning zuzu-        lich zur Schule, sondern als Teil vom Unterricht und eng verbun-
            ordnen sind: So wurden Vogelhäuschen und Fleder-        den mit dem fachlichen Lernen. Das Engagement wird im Un-
            mauskästen entworfen, gebaut und – im Falle der         terricht gemeinsam geplant, die Erfahrungen der SchülerInnen
 Vogelhäuschen – für einen guten Zweck verkauft. Zwei Schüle-       werden reflektiert und mit Inhalten der Bildungspläne verknüpft
 rinnen engagierten sich in der Betreuung von Flüchtlingskindern.   (Learning).

 Service                                                            Im Sinne einer demokratischen Lernkultur planen und gestal-
 Doch worum geht es genau beim Service-Learning? Kinder und         ten die Schülerinnen und Schüler ihre Projekte selbst, reflektie-
 Jugendliche entwickeln und setzen gemeinnützige Projekte mehr      ren über den Verlauf ihres Engagements, besprechen Probleme
 oder weniger eigenständig um und werden so sensibilisiert für      und erarbeiten Lösungsvorschläge. Dabei wenden sie ihr Wis-
 soziale, ökologische, politische oder kulturelle Themen. Sie tun   sen und ihre Kompetenzen direkt in der Praxis an. Sie begreifen
 etwas für andere Menschen und für die Gesellschaft und sam-        so fachliche Inhalte tiefer und erkennen Sinn und Relevanz in
 meln so demokratische Erfahrungen (Service).                       schulischem Lernen.                               Regula Laux

«Service-Learning»: Alexander Gunzenhauser und Tobias Müller bauten Fledermauskästen

Ob sie schon bewohnt sind, die Fledermauskästen?

                                                                                         I
                                                                                             m Rahmen vom «Projekt Service-
                                                                                             Learning» entschieden sich Ale-
                                                                                             xander Gunzenhauser und Tobias
                                                                                          Müller für den Bau von zwei Fleder-
                                                                                          mauskästen. Dazu gehörte zunächst
                                                                                          eine intensive Recherche zu den ver-
                                                                                          schiedenen Arten, den Gewohnheiten
                                                                                          und Lebensbedingungen der Fleder-
                                                                                          mäuse. Nachdem die Kästen auf dem
                                                                                          Papier entworfen waren, ging es an die
                                                                                          Umsetzung. Hier konnten die beiden auf
                                                                                          die heimische Werkstatt und wohl auch
                                                                                                                                         Fotos: alexander gundzenhauser, tobias Müller, regula laux

                                                                                          auf väterliche Unterstützung bauen.
                                                                                          Trotzdem gab es bei der Umsetzung ei-
                                                                                          nige Rückschläge, die Alexander und To-
                                                                                          bias in einem witzigen Kurzfilm festhiel-
                                                                                          ten. Die Krönung der arbeitsintensiven
                                                                                          Woche war dann wohl das Aufhängen
                                                                                          der Fledermauskästen, diesmal mit Un-
                                                                                          terstützung des Försters.
                                                                                          Vielleicht trägt dieses Projekt ja auch dazu
                                                                                          bei, dass die beiden Bez-Schüler nun öfter
                                                                                          Ausflüge in den Wald machen, um zu se-
                                                                                          hen, ob ihre Fledermauskästen tatsäch-
                                                                                          lich bewohnt werden. Wir vom Schulmaga-
                                                                                          zin jedenfalls hoffen auf eine Fortsetzung
                                                                                          der Geschichte…                 Regula Laux

22
Service-Learning: Kinderbetreuung

                     «Service-Learning»: Amerie Tran und Alessia Moz betreuten Migrantenkinder

                     «Wir möchten, dass kein Kind traurig nach Hause geht»

                     U
                           nsere Projektidee war es Kinder zu    den Kindern zu spielen, es war jedoch anstren-
                           betreuen. Also haben wir im Inter-    gend. Manchmal fingen mehrere Kinder an
                           net recherchiert und sind auf die     zu weinen und es gab ein Chaos. Doch
                     Integrationsfachstelle mit.dabei Fricktal   schlussendlich gingen alle mit einem
                     gestossen. Wir haben mit der Leiterin,      Lächeln nach Hause. Die Kinder wa-
                     Laura Rehmann, Kontakt aufgenommen          ren am Anfang sehr schüchtern, ha-
                     und gefragt, ob eine Möglichkeit beste-     ben sich dann aber schnell an uns
                     he, auf Kinder aufzupassen, während         gewöhnt. Wir haben mit den Kin-
                     MigrantInnen ihren Deutschkurs besu-        dern gelesen, mit dem Ball gespie-
                     chen. Damit wollten wir den Eltern eine     lt, zusammen geknetet und Znüni
                     möglichst angenehme und stresslose          gegessen. In diesem Kurs war eine
                     Deutschstunde gewährleisten.                Kinderbetreuerin dabei, welche sonst
                                                                 auf die Kinder aufpasst. Dies war uns
                     Wie kamen wir zu dieser Fachstelle?         eine sehr grosse Hilfe, da wir noch nie auf
                     Als uns das «Service-Learning-Projekt»      ausländische Kinder aufgepasst haben. Sie
                     vorgestellt wurde, wollten wir zuerst in    konnte uns hilfreiche Tipps geben, welche wir
                     Krankenhäuser oder Kinderheime gehen,       bei den beiden anderen Kursen anwenden konnten.
                     um die Kinder dort zu unterhalten. Doch
                     Corona hat uns leider einen Strich durch    2. Kurs:
                     die Rechnung gemacht, weshalb uns klar      In dem zweiten Kurs waren es nur zwei Geschwister, welche wir betreuen durf-
                     war, dass wir nicht in Krankenhäuser ge-    ten. Mit denen bauten wir die Buchstabenmatten zusammen, zeichneten, ha-
                     hen sollten, um die Kinder dort zu schüt-   ben gepuzzelt und Memory gespielt. Es gab keine Schwierigkeiten, da sie sehr
                     zen. Also sind wir an mit.dabei Fricktal    gut Deutsch sprachen und liebenswürdig waren.
                     gelangt. Wir fanden das Konzept sehr
                     ansprechend und haben uns weiter infor-     3. Kurs:
                     miert. Als wir mit Laura Rehmann in Ver-    Im 3. und letzten Kurs waren 6 Kinder anwe-      mit.dabei Fricktal
                     bindung traten, gab sie uns Kontaktdaten    send. Es war sehr anspruchsvoll, da sie ei-
                     von den einzelnen Kursleitern/innen, bei    nen grossen Altersunterschied hatten, doch       mit.dabei Fricktal ist eine Vereini-
                     welchen wir uns meldeten und drei Zusa-     schlussendlich konnten wir es meistern, alle     gung, welche Migrantinnen und Mi-
                     gen erhielten.                              Kinder irgendwie zu beschäftigen. Die grös-      granten unterstützt. Es geht dabei
                                                                 seren Kinder haben gepuzzelt und dann noch       um die Vermittlung von Deutsch-
                     Was nehmen wir uns vor für die Betreuung?   selbständig gezeichnet und gebastelt. Mit den    kursen, um die Organisation von Aus-
                     Wir wollen die Kinder gut unterhalten       kleineren Kindern haben wir eine Box geba-       tausch- und Informationstreffen, um
                     und ihnen eine möglichst angenehme          stelt, Origami gefaltet und Memory gespielt.     die Ausbildung und Vermittlung von
                     Zeit gewährleisten. Wir werden ihnen ein                     Amerie Tran und Alessia Moz     Schlüsselpersonen, die beispielswei-
                     einfaches Kinderbuch vor-                                                                    se Übersetzerfunktionen überneh-
                     lesen/zeigen, ein Puzzle                                                                     men und um vieles mehr. mit.dabei
                     machen, Spiele spielen,                                                                      Fricktal will eine Brücke schlagen
                     basteln und malen. Wir                                                                       zwischen Migranten und der Schwei-
                     möchten, dass kein Kind                                                                      zer Gesellschaft.
                     traurig nach Hause geht.
                                                                                                                  Seit Oktober 2019 ist Laura Rehmann
                     Wie ist es gelaufen?                                                                         die Leiterin der Koordinationsstelle
                     1. Kurs:                                                                                     für Freiwilligenarbeit im Asylbereich.
                     Wir dachten es wäre                                                                          Sie ist für alle Gemeinden im Fricktal
                     schwierig, sich mit den                                                                      zuständig. Ihre Arbeit ist sehr vielfäl-
                     Kindern zu unterhalten,                                                                      tig, sie erstellt jeden Monat eine Ange-
                     da sie vielleicht kein                                                                       botsübersicht für Geflüchtete, sie ist
                     Deutsch können, dies                                                                         mit Freiwilligengruppen regelmässig
                     stimmte jedoch nicht. Ei-                                                                    in Kontakt, sie organisiert und führt
Fotos: regula laux

                     nige Kinder beherrschen                                                                      manchmal selbst Weiterbildungen
                     die deutsche Sprache                                                                         für Freiwillige durch, zudem ist sie die
                     schon sehr gut. Es hat                                                                       Ansprechperson für alle betr. Freiwil-
                     sehr Spass gemacht mit                                                                       ligenarbeit im Asylbereich.

                                                                                                                                                        23
141-776
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24
Service-Learning: Bau von Vogelhäusern

                        Vom Entwurf über den Bau bis zum Vertrieb von Vogelhäusern

                        Vogelhäuschen zum Schutz der Meere

                    D
                               ie beiden dritten Bez-Klassen a und b beschäftigten sich in der Blockwoche
                               intensiv mit dem Thema «Service-Learning». „Wir haben uns entschieden,
                               Vogelhäuser aus Fichtenholz selbst zu machen und diese anschliessend im
                        Internet für einen guten Zweck zu verkaufen“, erzählt Lehrer Jan Beck. Von der
                        Planung über die Produktion bis zum Aufbau des Internetauftritts erarbeiteten sich
                        die Lernenden das Projekt – mit Unterstützung einiger Lehrpersonen – Stück für
                        Stück selber. Heraus kamen 220 Vogelhäuser in zwei verschiedenen Versionen,
                        eine tolle Internetsite als Verkaufsplattform und, hoffentlich dann nach dem Verkauf
                        der Vogelhäuser, eine ansehnliche Spende an die gemeinnützige Organisation «Sea
                        Shepherd», die sich dem Schutz der Meere widmet. Die Vogelhäuschen werden für
                        10.- Franken das Stück angeboten. „Wir haben eine Marktanalyse gemacht und den
                        Preis bewusst so tief angesetzt, damit wir auch sicher alle Vogelhäuser verkaufen“,
                        erklärt ein Schüler.

                        „Die Produktion lief aus meiner Sicht gut, die SchülerInnen fanden es zum Teil aller-
                        dings hart, so viel arbeiten zu müssen, sie hätten lieber mehr diskutiert“, so das Fazit
                        von Jan Beck. Und weiter: „Einige hatten zum ersten Mal eine ernstzunehmende
                        Maschine in der Hand, das halte ich auf jeden Fall für einen Gewinn.“ Regula Laux
                                       en
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   Fotos: regula laux

                                                                                                                                             25
Springer Harald Fieber

Was den Wiener Harald Fieber ins Fricktal verschlug

Springer an der Kreisschule
                       H
                               arald Fieber hat im Laufe sei-       die Privatwirtschaft wechselte, wo er etwa ein Jahrzehnt lang in
                               nes Lebens beruflich schon           der Fahrzeug- und der chemischen Industrie in gehobenen Posi-
                               Verschiedenes gemacht. Seit          tionen tätig war. Dann folgten Stationen der Unterrichtstätigkeit
                        August ist er neu an der Kreisschule,       an Sekundar- und Berufsschulen, auch an einem Gymnasium.
                         als Springer, also als Vertretung von      Als seine Lieblingsfächer nennt Harald Fieber Sport, ABU (Allge-
                         erkrankten bzw. verunfallten oder          mein Bildender Unterricht), Geschichte, Deutsch und Englisch.
                          verhinderten Lehrpersonen. „Ich ar-
                           beite weiterhin sehr gern mit Jugend-    Als Samichlaus in Kaisten
                           lichen, zumal diese fraglos unsere         Und was verschlägt einen Wiener in die Schweiz? „Mit der
                            Zukunft darstellen, während wir,        Schweiz verbindet mich sehr viel, meine Ex-Frau stammt aus
                       jenseits der 60, doch bald zum Alteisen      Lausanne, unsere Tochter Marina wurde in Bern geboren und
    zählen werden“, begründet der 65-jährige seine Motivation       unsere Zwillinge Milo und Sven erblickten in Basel das Licht
zur Übernahme des Springer-Jobs.                                    der Welt.“ Und warum fiel dann die Wahl aufs Fricktal? „Durch
                                                                    langjährige, herzliche Kontakte mit Lehrpersonen aus Kaisten
Vom diplomatischen Dienst in die Privatwirtschaft                   sind mir vor allem die landschaftlichen Reize und natürlich das
   Sein Berufsleben gestaltete Harald Fieber in unterschiedlichen   seinerzeit österreichische Fricktal vertraut“, erklärt Fieber au-
Bereichen: Nach dem Sport- und Betriebswirtschaftsstudium in        genzwinkernd. Ausserdem sei er zweimal an der Primarschule in
seiner Heimatstadt Wien besuchte er – ebenfalls in Wien – eine      Kaisten als Samichlaus unterwegs gewesen, dies aber vor rund

                                                                                                                                        Foto: zur VerFügung gestellt
mehrjährige post.graduate Ausbildung, die Dipl. Akademie. Die       28 Jahren.
Mischung aus Studium und Berufstätigkeit führte ihn u.a. nach         Die passende Samichlaus-Grösse hat Harald Fieber mit sei-
Madrid, Maputo (ehemals Lourenço Marques in Mosambik) und           nen 1,97 Meter allemal – sein Sprungvermögen als Springer
Paris. „Die Berufstätigkeit in der multilateralen Diplomatie für    an der Kreisschule Regio Laufenburg muss er da erst noch un-
die Vereinten Nationen war höchst vielseitig und spannend,          ter Beweis stellen. „Ich bin und bleibe zuversichtlich“, erwähnt
allerdings handelte es sich um vorwiegend heikle Aufgaben in        Harald Fieber abschliessend, „zumal ich die Kollegialität im
einem Bürgerkriegsland“, erinnert sich Fieber, der danach in        Team sehr schätze“.                                  Regula Laux

                                                                                                     Ein interessanter
                                                                                                     Beruf mit Zukunft
                                                                                                     für junge Leute,
                                                                                                     die zupacken
                                                                                                     können. M
                                                                                                                         elde dic
                                                                                                                                  h
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                                                                                                                                e
                                                                                                                    S c hnup
                                                                                                                              per-
                                                                                                                      wo c h e
                                                                                                                               !

                                             Lehrberuf Landschaftsgärtner/in
 Gärtnerei Leuenberger AG
 Baslerstrasse 14                            Gartenplanung
 5080 Laufenburg                             Gartenneubau
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