Managementleitfaden Barwertsteuerung - Geiersbach/Prasser (Hrsg.) Kleines 1x1 der Barwertsteuerung - FCH Gruppe
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Geiersbach/Prasser (Hrsg.) Managementleitfaden Barwertsteuerung Kleines 1x1 der Barwertsteuerung Finanz Colloquium Heidelberg, 2021
Zitiervorschlag: Autor in: Geiersbach/Prasser (Hrsg.), Managementleitfaden Barwertsteuerung, S. XX. ISBN: 978-3-95725-967-7 © 2021 Finanz Colloquium Heidelberg GmbH Im Bosseldorn 30, 69126 Heidelberg www.FCH-Gruppe.de info@FCH-Gruppe.de Satz: Finanz Colloquium Heidelberg Druck: ?
Geiersbach/Prasser (Hrsg.) Managementleitfaden Barwertsteuerung Kleines 1x1 der Barwertsteuerung Lennart Book Berater für Banksteuerung AWADO GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Dr. Carsten Breitmeyer Berater für Banksteuerung AWADO GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Annika Eberwein Risikocontrollerin, Abteilung Controlling Kasseler Sparkasse Dr. Karsten Geiersbach (Hrsg.) Bereichsleiter Interne Revision Kasseler Sparkasse
Carsten Neundorf Risikocontroller, Abteilung Controlling Kasseler Sparkasse Stefan Prasser (Hrsg.) CIA, Referent Revision für Gesamtbanksteuerung Kasseler Sparkasse Finanz Colloquium Heidelberg, 2021
Vorwort (Geiersbach/Prasser) 11 A. Grundlagen (Book/Breitmeyer) 12 I. Einführung in das Thema 12 1. Das Barwertkonzept 12 a) Begriffsbestimmung 12 b) Zahlungsreihe und Cashflow-Aufstellung 13 c) Zinsstrukturen 15 d) Abzinsungsfaktoren und Strukturkongruente Refinanzierung 16 2. Deckungsbeitragsschema 17 3. Risikomessung 18 4. Benchmarking 19 5. Risk-Return-Steuerung 20 II. Aktuelle und künftige Anforderungen 21 1. Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch 21 2. Duale Zinsbuchsteuerung gemäß MaRisk 23 3. Das Barwertkonzept in Zeiten negativer Zinssätze 24 4. Konträre Impulse wertorientierter und periodischer Steuerung 25 5. Der ICAAP-Leitfaden – Hintergrund und Herausforderungen der ökonomischen Sicht 25 Literaturverzeichnis 28 B. Allgemeine mathematische Grundlagen (Neundorf) 31 I. Zinsrechnung 31 1. Einfache Zinsrechnung 31 2. Cashflows 34 3. Zinseszins 36 4. Stetige Verzinsung 39 5. Zinsstrukturkurve 39 6. Zeitwert des Geldes 43 7. Bootstrapping 44
8. Summen-Cashflow 50 9. Einfache Szenariorechnung 52 10. Benchmark und Differenz-Cashflow 54 11. Strukturkongruente Refinanzierung 57 12. Cashflow Mapping 61 a) Buckets 61 b) lineares Mapping 61 c) Strukturerhaltene Mappingverfahren 62 13. Rendite 63 C. Spezielle mathematische Grundlagen (Prasser) 66 I. Varianz-Kovarianz-Modell 66 II. Moderne Historische Simulation 72 1. Aktienportfolio 73 2. Rentenportfolio 74 3. Aktien- und Rentenportfolio 76 III. Monte-Carlo-Simulation 79 IV. Vergleich der Modelle 80 D. Risikocontrolling-Praxis (Eberwein) 82 I. Auswirkungen auf das Risikocontrolling 82 1. Der bankenaufsichtliche Überprüfungs- und Bewertungs- prozess – Ein Überblick zu den Herausforderungen aus ökonomischer Sicht im Kontext der neuen Risikotragfähigkeit 82 2. Strategie und Organisationsrichtlinien 86 3. Risikoinventur 87 4. Risikoquantifizierung und Parametrisierung 88 a) Die Herleitung und Verwendung von barwertigen Modellansätzen 88 b) Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch 92 5. Risikobewertung und Auslastung der Risikotragfähigkeit 95 6. Risikoreporting und Ressourcen 96
7. Risikosteuerung 97 8. Validierung 98 II. Praktische Anwendungsbeispiele 100 1. Überblick und Zielsetzung 100 2. Die Bilanz der Beispielbank als Datengrundlage 100 3. Herleitung und Erstellung der ökonomischen Risikotragfähigkeit 101 4. Barwertiges Adressrisiko 102 5. Barwertiges Marktpreisrisiko 104 6. Barwertiges Liquiditätsrisiko 107 7. Barwertiges Operationelles Risiko (OpRisk) 108 Literaturverzeichnis 109
Geiersbach/Prasser Vorwort Das Thema Barwertsteuerung ist eine wesent- sind. Dies ist zumindest unser Eindruck, den liche Komponente der Banksteuerung für ein wir in der Praxis, in Seminaren oder im Rahmen erfolgreiches, solides Kreditinstitut. Nach- unserer Vorlesung „Gesamtbanksteuerung“, die dem in den MaRisk bereits schon länger eine wir über viele Semester gehalten haben, gewon- periodenorientierte und eine wertorientierte nen haben. Somit entstand von zwei Dipl.-Ma- Betrachtung der Risikopositionen eines Bank- thematikern eine Skriptsammlung, welche wir – buches gefordert wird, gewinnt die barwertige hoffentlich gut verständlich – überarbeitet und Sicht auf ein Kreditinstitut durch die aktuellen in Textform allgemeinverständlich und nachvoll- aufsichtlichen Veröffentlichungen zur Risiko- ziehbar aufgenommen haben. Damit die The- tragfähigkeit deutlich an Bedeutung. Im aktuali- orie nicht zu abstrakt wirkt, wurden Beispiele sierten Risikotragfähigkeits-Leitfaden der BaFin aus der Finanzwelt ergänzt, die den Bezug zur wird eine künftig zu betrachtende ökonomische Praxis verstärken. Abgerundet wird das vorlie- Perspektive eingeführt. Diese hat das Ziel der gende Buch durch zwei weitere Beiträge, die langfristigen Sicherung der Substanz durch sich mit den regulatorischen Grundlagen und die ökonomische Einbeziehung aller wesentli- dem Risikomanagement beschäftigen. chen Risikoarten. Vor diesem Hintergrund ist ein grundlegendes Verständnis für die barwertige Der Hauptgedanke in diesem Buch liegt folglich Betrachtung von Risikopositionen in einem Kre- auf der theoretischen Seite, der Bezug zur Praxis ditinstitut zwingend erforderlich, welches auch soll aber nicht zu kurz kommen. Wir möchten über Erfolg oder auch Misserfolg eines Instituts hiermit einen Beitrag leisten, den in vielen Ins- entscheidet. tituten bereits in Teilen bestehenden barwerti- gen Steuerungsansatz theoretisch zu erschlie- Die Idee für dieses Buch entstand vor dem Hin- ßen und hoffen, ein grundlegendes Verständnis tergrund, dass die Methodik der Barwertsteu- für die barwertige Betrachtung von Kreditinsti- erung zwar eine immer größere Bedeutung tuten vermitteln zu können. erlangt, aber oftmals die theoretischen Grund- lagen und Hintergründe nicht mehr so präsent Kassel, im Februar 2021 www.FCH-Gruppe.de 11
A. Grundlagen A. Grundlagen I. Einführung in das Thema wird. Diese Ausrichtung orientiert sich an dem Konzept des Barwerts (oder auch Marktwerts) 1. Das Barwertkonzept aus der Investitionsrechnung (vgl. z. B. Uhlir, Steiner (2001): Wertpapieranalyse, Kruschwitz a) Begriffsbestimmung (2014): Investitionsrechnung oder Schmidt, Terberger (1996): Grundzüge der Investitions- In das Controlling von Banken haben bar- und Finanzierungstheorie). Die gängige Litera- wertige Steuerungsansätze in den 80er und tur beschreibt den Barwert bzw. Marktwert auch 90er Jahren Einzug gehalten. Vorreiter waren als den Zeitwert des Geldes, den Gegenwarts- kapitalmarktorientierte Institute und Invest- wert oder den Present Value. mentbanken. Im Laufe der Zeit bedienten sich sowohl internationale als auch nationale Auf- Der Barwert in t0 beschreibt den heutigen Wert sichtsbehörden Elementen der Barwertkon- eines zukünftigen Cashflows, welcher beispiels- zepte, um z. B. das Eingehen von Zinsände- weise aus den Zins- und Kapitalzahlungen einer rungsrisiken zu begrenzen (siehe die diversen Kuponanleihe oder eines Annuitätendarlehens BaFin-Rundschreiben zum Zinsänderungsrisiko abgeleitet wird. Um aus dem Cashflow einen im Anlagebuch). In der deutschen Bankpra- Barwert zu ermitteln, gilt es, die einzelnen Zah- xis haben sich barwertige Steuerungsansätze lungen durch die jeweils laufzeitkongruenten aufgrund der vorwiegenden HGB-Bilanzie- Geld- und Kapitalmarktzinszinssätze abzuzin- rung in Teilen nur langsam verbreitet. Mit sen. Die Formel lässt sich wie nachfolgend dar- der Veröffentlichung des ICAAP-Leitfadens gestellt zusammenfassen: („Aufsichtliche Beurteilung bankinterner Risi- kotragfähigkeitskonzepte und deren pro- zessualer Einbindung in die Gesamtbanksteu- ݓ݈݂݄ݏܽܥ௧ ݐݎ݁ݓݎܽܤൌ erung („ICAAP“) – Neuausrichtung“) durch ሺͳ ݅௧ ሻ௧ ௧ୀଵ die deutsche Aufsicht (Deutsche Bundesbank und BaFin) im Jahr 2018 rückte die barwer- tige Steuerung in den Fokus aller deutscher Durch dieses Vorgehen lässt sich ebenfalls der Kreditinstitute. theoretische Kurs von Wertpapieren ermitteln. Dieser ist das Ergebnis aus der Division des Bar- In der Betriebswirtschaftslehre wird unter einer wertes eines Wertpapieres durch sein Nominal- wertorientierten Steuerung die Ausrichtung eines volumen. Zur Verdeutlichung dient das nachfol- Unternehmens an dessen Wert verstanden, gende Beispiel, welches sich zum einfacheren wobei die Größe „Wert“ am Wert des bilanziellen Verständnis einer flachen, positiven1 Zinsstruk- oder wirtschaftlichen Eigenkapitals gemessen turkurve für den Opportunitätszins bedient. 1 Zu den Besonderheiten negativer Zinssätze siehe II.3. Das Barwertkonzept in Zeiten negativer Zinssätze. 12 Managementleitfaden Barwertsteuerung, Finanz Colloquium Heidelberg, 2021.
Book/Breitmeyer Tabelle 1: Barwertberechnung einer Kuponanleihe %DUZHUWHLQHU.XSRQDQOHLKH ½9HU]LQVXQJ-DKUH5HVWODXI]HLW 2SSRUWXQLWlWV]LQV -DKU &DVKIORZ )RUPHO ͷͲǤͲͲͲ ͷͲǤͲͲͲ ͷͲǤͲͲͲ ͷͲǤͲͲͲ ͳǤͲͷͲǤͲͲͲ ሺͳ ͲǡͲ͵ሻ̰ͳ ሺͳ ͲǡͲ͵ሻ̰ʹ ሺͳ ͲǡͲ͵ሻ̰͵ ሺͳ ͲǡͲ͵ሻ̰Ͷ ሺͳ ͲǡͲ͵ሻ̰ͷ %DUZHUWH HLQ]HOQHU =DKOXQJHQ 6XPPHQ EDUZHUW Der rechnerische Kurs zum 01.01.2020 beträgt Neben diesen Faktoren können weitere beim abgebildeten Beispiel 109,16%. Aspekte den Cashflow beeinflussen, wie z. B. ݐݎ݁ݓݎܽܤ Optionsrechte, Agio/Disagio, die die Aufstel- ݏݎݑܭൌ lung des Cashflows komplizieren oder eine ܰݐݎ݁ݓ݈ܽ݊݅݉ Nebenrechnung für z. B. ein marktzinsab- hängiges Optionsrecht notwendig machen. ͳǤͲͻͳǤͷͻͶ ͳͲͻǡͳΨ ൌ Lediglich für Geschäfte, für die zum Zeit- ͳǤͲͲͲǤͲͲͲ punkt des Abschlusses alle Faktoren zweifels- b) Zahlungsreihe und Cashflow-Aufstellung frei feststehen, lässt sich ein Cashflow ohne weiteres ableiten. Sind Elemente unklar, ist Die Modellierung der Cashflows stellt im Rahmen durch geeignete Annahmen ein Cashflow zu der wertorientierten Steuerung eine zentrale modellieren. Anforderung dar. So gilt es, die Zahlungsströme der betrachteten Bestandsgeschäfte sachgerecht In der Praxis lassen sich vier verschiedene abzubilden, um diese zur Berechnung des Bar- Grundtypen von Bankprodukten hinsichtlich wertes diskontieren zu können. Kapital- und Zinsbindung gemäß der nachfol- genden Grafik unterscheiden (Abb. 1). Die Ausgestaltung eines Cashflows ist grund- sätzlich abhängig von den Modalitäten der Hinsichtlich der Cashflowmodellierung stellt nachfolgend genannten Faktoren: sich Typ I als am einfachsten dar. Da sowohl der Zinssatz als auch die Kapitalbindung Laufzeit bekannt sind, kann eine Cashflowableitung Zinssatz ohne weitere Annahmen erfolgen. Dies ver- Volumen deutlicht das vorangegangene Beispiel zur Zins- und Tilgungsbedingungen Berechnung des Kurses einer Kuponanleihe. www.FCH-Gruppe.de 13
A. Grundlagen Abbildung 1: Unterscheidung von Bankprodukten .DSLWDOELQGXQJ IHVW 7\S,9 7\S, =LQVVDW] YDULDEHO 7\S,,, 7\S,, XQEHNDQQW EHNDQQW Das Vorgehen aus vorgenannter Abbildung (Kundenzinssatz vs. Geld- und Kapitalmarkt- lässt sich für die Typen II – IV nicht ohne wei- zinssatz) und der zeitlichen Länge der Verein- teres umsetzen. So kann ein Produkt des Typs II nahmung der Marge abhängt. Je träger der beispielsweise ein variabel verzinsliches Darle- Kunde auf Anpassungen am Geld- und Kapi- hen mit einer festen Tilgungsquote sein, sodass talmarkt reagiert, desto länger kann die Marge die regelmäßige Höhe der Tilgungen bekannt vereinnahmt werden. Die Anpassung des Kun- ist. Durch den variablen Zinssatz kann die Höhe denzinssatzes durch die Bank wird anhand der Zinszahlungen im Zeitverlauf unterschied- von gleitenden Durchschnitten von Geld- und lich ausfallen. Ohne Annahmen zur Entwicklung Kapitalmarktzinssätzen abgebildet2. Dabei des Zinses ist eine vollständige Cashflowmodel- wird bei der Modellierung auf die Erzielung lierung nicht möglich. In der Regel werden für einer möglichst konstanten Marge abgestellt. die zukünftigen Zinssätze die Forwardzinssätze Der sich daraus ergebende gleitende Durch- der aktuellen Zinsstrukturkurve angesetzt. schnitt – u. U. als Mischung aus mehreren glei- tenden Durchschnitten – determiniert dabei Die Zinsproblematik ergibt sich für alle Bankpro- nicht nur den Zinscashflow, sondern auch den dukte mit variablen Zinskomponenten, sodass Kapitalcashflow. auch Bankprodukte des Typs III betroffen sind, wobei hier auch der Tilgungscashflow zu model- Der Typ IV repräsentiert solche Bankgeschäfte, lieren ist. Zur Ableitung sowohl der Zins- als die zwar über einen festen Zinssatz und unter auch der Tilgungszahlungen wird in der Praxis Umständen über eine maximale Laufzeit verfü- oftmals auf das Konzept der gleitenden Durch- gen. Letztere kann jedoch durch eingeräumte schnitte zurückgegriffen (vgl. z. B. Sievi (1995)). Optionsrechte in Form von einseitigen Kündi- Die Grundidee basiert auf dem Umstand, dass gungsrechten deutlich verkürzt werden. Aus- der Barwert eines Geschäftes von seiner Marge wirkungen und Integration der Optionsrechte 2 Der gleitende Durchschnittszinssatz ist das ungewichtete arithmetische Mittel aus der entsprechenden Anzahl eines bestimmten Geld- oder Kapitalmarktzinssatzes; entsprechende Anzahl bedeutet dabei die Anzahl der Monate des Stützpunktes. Der gleitende 3-Monatszins- satz ist das ungewichtete Mittel aus den 3-Monatszinssätzen der letzten drei Monate; beim gleitenden 10-Jahreszinssatz wird das unge- wichtete Mittel der 10-Jahreszinssätze der letzten 120 Monate berechnet. 14 Managementleitfaden Barwertsteuerung, Finanz Colloquium Heidelberg, 2021.
Book/Breitmeyer in die Aufstellung des Cashflows geschieht über einen höheren Zinssatz, je länger die Kapital- Modelle aus der Optionspreistheorie. Bis zum überlassungsdauer ist und sie somit Verzicht Auftreten von Zinssätzen nahe Null bzw. nega- auf das Kapital üben. Zur Erklärung dieser Form tiven Zinssätzen waren Modelle mit unterstellter der Zinsstrukturkurve gibt es verschiedene Lognormalverteilung führend (z. B. Black (1976) Theorien (vgl. z. B. Cox, Ingersoll, Ross (1981), bei einfachem Kündigungsrecht und Black, Wilhelm, Brüning (1992) oder Wilhelm (1995)). Derman, Toy (1990) bei mehrfachem Kündi- Dabei unterstellt z. B. die Liquiditätspräferenz- gungsrecht). In den letzten Jahren wurde diese theorie, dass aufgrund möglicher Kursschwan- aufgrund der Zinsentwicklung durch Modelle kungen höhere Risikoprämien zu erstatten sind, mit Normalverteilungsannahme abgelöst (z. B. je länger die Zinsbindung ist. Bachelier (1900) bzw. Hull, White (1990)). Neben der flachen und der normalen Zins- c) Zinsstrukturen strukturkurve wird von einer inversen Struktur gesprochen, wenn ein negativer Zusammen- Das illustrierte Beispiel zur Berechnung des hang zwischen der Höhe des Zinssatzes und der Barwertes einer Kuponanleihe (vgl. Tabelle 1) Laufzeit vorliegt. Eine solche Zinskurve konnte bediente sich zur Vereinfachung eines kon- sowohl 2008 am US-Amerikanischen Markt als stanten Abzinsungssatzes (flache Zinsstruktur). auch 1981 und 2008 in Deutschland beobach- In der Regel ist die Zinsstrukturkurve aber nicht tet werden. Bei einer flachen Zinskurve, wie sie flach, sondern normal. Kapitalgeber verlangen z. B. 1990 in Deutschland vorzufinden war, ist Abbildung 2: Zinsstrukturkurven für börsennotierte Bundeswertpapiere (Quelle: Deutsche Bundesbank) ϭϰ͕ϬϬй ϭϯ͕ϭϳй ϭϮ͕ϯϯй ϭϮ͕ϬϬй ϭϭ͕ϳϲй ϭϭ͕ϰϵй ϭϮ͕ϬϬй ϭϭ͕ϮϬй ϭϬ͕ϵϬй ϭϬ͕ϲϬй ϭϬ͕ϯϮй ϭϬ͕Ϭϲй ϭϬ͕ϬϬй ϴ͕ϳϲй ϴ͕ϴϲй ϴ͕ϵϮй ϴ͕ϵϱй ϴ͕ϵϲй ϴ͕ϵϱй ϴ͕ϵϯй ϴ͕ϴϵй ϴ͕ϴϰй ϴ͕ϳϴй ŝŶƐƐĂƚnj ϴ͕ϬϬй ϲ͕ϬϬй ϰ͕ϬϬй Ϯ͕ϳϱй Ϯ͕ϵϮй Ϯ͕ϯϯй Ϯ͕ϱϲй ϭ͕ϳϴй Ϯ͕Ϭϳй ϭ͕ϭϯй ϭ͕ϰϲй Ϯ͕ϬϬй Ϭ͕ϴϭй Ϭ͕ϱϰй Ϭ͕ϬϬй ϭ:ĂŚƌ Ϯ:ĂŚƌĞ ϯ:ĂŚƌĞ ϰ:ĂŚƌĞ ϱ:ĂŚƌĞ ϲ:ĂŚƌĞ ϳ:ĂŚƌĞ ϴ:ĂŚƌĞ ϵ:ĂŚƌĞ ϭϬ:ĂŚƌĞ ZĞƐƚůĂƵĨnjĞŝƚ /ŶǀĞƌƐ EŽƌŵĂů &ůĂĐŚ ;ϬϴͬϭϵϴϭͿ ;ϬϳͬϮϬϭϬͿ ;ϬϮͬϭϵϵϬͿ www.FCH-Gruppe.de 15
A. Grundlagen der Zinssatz weitestgehend unabhängig von der 50.000 Euro aus dem Beispiel der Tabelle 1: Bar- Restlaufzeit (s. Abb. 2). wertberechnung einer Kuponanleihe ergibt sich das folgende triviale Ergebnis: Zur Erklärung der Formen von Zinsstrukturkur- ଵ ven sind in der ökonomischen Theorie neben ݎݐ݂݇ܽݏ݃݊ݑݏ݊݅ݖܾܣൌ ሺଵାǡଷሻయ der Liquiditätspräferenztheorie weitere Ansätze ݎݐ݂݇ܽݏ݃݊ݑݏ݊݅ݖܾܣൌ Ͳǡͻͳͷͳ entwickelt worden. Hierzu zählen z. B. die Erwar- ݐݎ݁ݓݎܽܤൌ ݎݐ݂݇ܽݏ݃݊ݑݏ݊݅ݖܾܣݔݓ݈݂ݏܽܥ tungshypothese, die Marktsegmentierungsthe- ݐݎ݁ݓݎܽܤൌ ͷͲǤͲͲͲ̀Ͳݔǡͻͳͷͳ orie und die Preferred-Habitat-Theorie. Anzu- ݐݎ݁ݓݎܽܤൌ ͶͷǤͷǡͲͺ̀ merken ist, dass bisher keine der genannten Theorien die Entstehung sämtlicher Formen Bei einer Zinsstrukturkurve ohne Geld- und von Zinsstrukturkurven zufriedenstellend Briefspanne sind die Abzinsungsfaktoren für erklärt, wobei die Preferred-Habitat-Theorie Aktiv- und Passivgeschäfte identisch. Da dies dem am nächsten kommt. Nach ihr investieren in der Praxis aber nicht der Fall ist, müsste man Anleger in Anleihen mit einer bestimmten, von hier unterschiedliche Abzinsungsfaktoren aus ihnen präferierten Laufzeit. Eine Investition in der Geld- bzw. Briefseite ermitteln. andere Laufzeiten kommt lediglich durch Ver- einnahmung einer höheren Prämie (in Form Neben der Nutzung von Abzinsungsfaktoren des Zinssatzes) in Betracht. Durch simples Ver- kann auch die Methode der strukturkon- schieben der Präferenzen kann die Zinsstruk- gruenten Refinanzierung angewendet werden. turkurve dann eine Vielzahl beliebiger Formen Durch die rekursive Schließung der einzelnen annehmen. Zahlungsströme durch Gegengeschäfte ver- bleibt am Ende der Kapitalwert (auch Net Pre- d) Abzinsungsfaktoren und Strukturkongru- sent Value) der Zahlungsreihe und drückt ente Refinanzierung damit deren Mehrwert aus. Diese Methode ist in Deutschland auch als Marktzinsmethode Zur Berechnung des Barwertes haben wir in (vgl. Flechsig, Flesch (1982), Rudolph (1988) Tabelle 1 die Zahlungen mit dem Nenner (1+i)n und vor allem Schierenbeck, Lister, Kirmße diskontiert. Anstatt jede einzelne Zahlung zu (2014)) bekannt geworden. In aller Regel führt diskontieren, kann jeweils mit dem Abzinsungs- sie zum gleichen Ergebnis wie die Anwendung faktor multipliziert werden. der Abzinsungsfaktoren, es sei denn, die Gegen- geschäfte wechseln zwischen aktivischen sowie ͳ passivischen und es liegen Geld- und Briefspan- ݎݐ݂݇ܽݏ݃݊ݑݏ݊݅ݖܾܣൌ nen vor. Mit Hilfe der Marktzinsmethode kann ሺͳ ݅ሻ das Geschäft in einen Konditionsbeitrag und einen Strukturbeitrag aufgespalten werden. Der Da sich aus einer gegebenen Zinsstruktur die Konditionsbeitrag bemisst den Erfolg des Ver- Abzinsungsfaktoren berechnen lassen, können triebs, der eine Marge gegenüber den Geld- und diese einmal ermittelt und für alle zu verbarwer- Kapitalmarktzinssätzen durchsetzen konnte. Der tenden Cashflows verwendet werden. Ange- Strukturbeitrag ergibt sich aus dem Eingehen wandt auf den Dreijahrescashflow in Höhe von von Fristentransformation. Fristentransforma- 16 Managementleitfaden Barwertsteuerung, Finanz Colloquium Heidelberg, 2021.
Book/Breitmeyer tion bedeutet dabei, dass die Gegengeschäfte prämienbarwert dar. Im Deckungsbeitrags- nicht abgeschlossen werden, sondern ein Zins- barwert Ia ist gemäß diesem Schema zusätzlich änderungsrisiko eingegangen wird. Der Struk- der Optionsprämienbarwert enthalten. Dieser turbeitrag ist dabei der Erfolgsbeitrag der ver- ist die Summe aller Barwerte von geleisteten antwortlichen Einheit für das Eingehen der Fris- beziehungsweise erhaltenen (u. U. impliziten) tentransformation (sog. Treasury). Optionsprämien aus dem Geschäft. Über die Bestandteile des Deckungsbeitragsbarwerts Ia 2. Deckungsbeitragsschema hinaus, ist im Deckungsbeitragsbarwert Ib der Provisionsbeitragsbarwert enthalten. Um Als Deckungsbeitrag wird im Allgemeinen diesen zu ermitteln, gilt es, die Provisionszah- die Differenz zwischen Erlösen und variablen lungen über deren womöglich zeitliches Auf- Kosten verstanden. Da in der Regel angestrebt treten zu verbarwerten. wird, die gesamten Fixkosten abzudecken bzw. eine Überdeckung zu erzielen, gibt es in der Kos- Der Deckungsbeitragsbarwert II enthält in tenrechnung verschiedene Ansätze, Fixkosten seiner ersten Unterstufe (IIa) den Kreditrisi- aufzuteilen und zuzuschlüsseln. Dadurch entste- koprämienbarwert, durch welchen erwartete hen verschiedene Deckungsbeitragsschemata. Wertänderungen beziehungsweise Verluste Deckungsbeitragsrechnungen können sowohl abgedeckt werden sollen. Die zweite Unter- zur Vorkalkulation eines auskömmlichen Preises stufe, der Deckungsbeitragsbarwert IIb, bringt als auch zur Nachkalkulation (Erfolgsermittlung) den Anteil der Zahlungen an eine Sicherungs- verwendet werden. Für Bankgeschäfte sind Deckungsbeitragssche- ŝƋƵŝĚŝƚćƚƐƉƌćŵŝĞŶďĂƌǁĞƌƚ dische und barwertige Deckungsbeitragssche- Ͳ KƉƚŝŽŶƐƉƌćŵŝĞŶďĂƌǁĞƌƚ mata im Grunde deckungsgleich. Beispielhaft wird das folgende barwertige Deckungsbei- сĞĐŬƵŶŐƐďĞŝƚƌĂŐƐďĂƌǁĞƌƚ/Ă tragsschema erläutert (vgl. BVR (2016)): нͬͲ WƌŽǀŝƐŝŽŶƐďĞŝƚƌĂŐƐďĂƌǁĞƌƚ Der Konditionsbeitragsbarwert eines сĞĐŬƵŶŐƐďĞŝƚƌĂŐƐďĂƌǁĞƌƚ/ď Geschäftes wird durch Glattstellung des Zins- Ͳ
A. Grundlagen einrichtung in Abzug, der durch ein Kreditge- Pfingsten, Weber (2000), S. 330). Der Value at schäft verursacht wird. Risk hat sich in der Bankwirtschaft als Messkon- zept sowohl in der aufsichtsrechtlichen Eigen- Wird schlussendlich noch der Barwert der Stan- kapitalunterlegung als auch für die interne Risi- dardstückkosten abgezogen, gelangt man hier komessung etabliert. Die Value at Risk-Konzepte zum Deckungsbeitragsbarwert III. Der Stan- lassen sich in zwei Grundmodelle untergliedern: dardstückkostenbarwert beinhaltet alle mit Simulationsmodelle und analytische Modelle. dem Vertrieb und der Abwicklung verbun- denen, direkt oder indirekt zurechenbaren Die Simulationsmodelle bedienen sich zur Kosten des Geschäfts. Ermittlung von Risikofaktoren historischer Daten oder (abgeleiteter) Variablen. Folgerich- 3. Risikomessung tig wird wiederum zwischen der historischen Simulation und der Monte-Carlo-Simulation Unter dem Begriff Risiko wird im Folgenden unterschieden. die (negative) Abweichung von einem erwar- teten Wert verstanden. Zur Messung und Bewer- Die historische Simulation projiziert ver- tung barwertiger Risiken gibt es verschiedene gangene Wertentwicklungen für Vermögenspo- Ansätze und Verfahren. Diese sind in der nach- sitionen für einen ausgewählten Zeitabschnitt folgenden Grafik aufgeführt. auf den heutigen Wert, woraus sich eine Anzahl möglicher neuer Werte für das betrachtete Port- Value at Risk-Konzepte folio ergeben. Obgleich es sich um ein Verfah- ren handelt, welches unter anderem auch nicht „Der Value at Risk (VaR) ist derjenige Verlust, lineare Zusammenhänge zwischen Risikofak- gemessen als Wertminderung einer Vermögens- toren und Vermögenspositionen berücksichtigt, position, der mit einer bestimmten Wahrschein- liegt der Nachteil klar in dem Vergangenheits- lichkeit innerhalb eines bestimmten Zeitraues bezug. Im Rahmen der Risikorechnung können nicht überschritten wird.“ (Hartmann-Wendels, keine anderen Abweichungen eintreten, als Konzepte Value at Risk- Szenarioanalysen Konzepte Simulationsmodelle Analytische Modelle Bspw. Zinsshifts Historische Monte-Carlo- Varianz-Kovarianz Simulation Simulation 18 Managementleitfaden Barwertsteuerung, Finanz Colloquium Heidelberg, 2021.
Book/Breitmeyer jene bereits in der Vergangenheit beobachte- tete, eine bestmögliche und eine schlechteste ten. An dieser Stelle versucht die Monte-Car- Entwicklung abzuleiten. lo-Simulation anzusetzen. Sie unterstellt eine funktionale Verteilung zwischen Vermögens- Variiert man nur eine Variable und untersucht positionen und Risikofaktoren, die frei gestal- deren Einfluss auf die Wertgröße, spricht man tet werden kann. Durch das Ziehen von Zufalls- von Sensitivitätsanalysen. In der Bemessung werten für die Ausprägung der Risikofaktoren von Zinsänderungsrisiken ist der Price Value ergeben sich schließlich verschiedene Realisa- of a Basis Point-Ansatz (PVBP) gebräuchlich. Er tionen des Portfoliowertes. Liegt eine genügend gibt an, wie stark sich der Wert eines Wertpa- hohe Anzahl an Iterationen von Zufallszahlen- piers ändert, wenn sich die Zinsstrukturkurve ziehungen vor, entsteht ein stabiler Risikowert. um einen Basispunkt verschiebt. Dieser Ansatz Auch hier besteht die Schwäche des Verfah- basiert auf der Durationsmethode (bzw. modi- rens in der Ableitung der Verteilung. Im Grunde fizierte Duration), die die mittlere Zinsbindung werden diese Zusammenhänge auch oft aus der eines Geschäfts angibt. Historie abgeleitet. 4. Benchmarking Analytische Modelle (Varianz-Kovarianz-An- satz) basieren auf der Voraussetzung, dass der Im Rahmen des Benchmarkings wird im Allge- betrachtete Risikofaktor und insbesondere meinen ein Vergleichsobjekt als Maßstab für den dessen Schwankung durch eine eindeutige Erfolg herangezogen. Je nach Steuerungsphilo- Verteilungsannahme bestimmt und bekannt sophie gilt es, die gewählte Benchmark nachzu- ist. Trifft diese Voraussetzung zu, können die bilden oder durch Abweichungen zu übertref- Risikowerte direkt berechnet werden. Diese fen. In der Reinform spricht man hier von einer Annahme stellt in gleicher Weise Grundstein passiven bzw. aktiven Steuerung. und Schwäche des Modells dar. Die Aussage- kraft der Ergebnisse geht einher mit der Güte Aktive Steuerungsphilosophie der zugrunde gelegten Prämissen, die aus diesem Grund auch regelmäßig durch ein Back- Bei der aktiven Steuerungsphilosophie wird testing validiert werden sollten. z. B. im Rahmen der Zinsrisikosteuerung nach der vorliegenden Zinsprognose gehan- Szenarioanalysen delt und nicht nach einer gewählten Bench- mark. Bei einer erwarteten Zinssteigerung am In der Szenarioanalyse werden die Auswir- langen Ende der Zinsstrukturkurve werden kungen einzelner oder eine Kombination meh- dementsprechend kurzfristige Geldanlagen rerer Variablen auf den Wert eines Portfolios oder längerfristige Refinanzierungen abge- analysiert. Voraussetzung dafür ist, dass die schlossen. Geht die Zinsprognose hingegen einzelnen Einflussfaktoren und deren Wirkung von sinkenden Zinsen am langen Ende aus, auf das Portfolio bekannt sind. Im Rahmen der kann beispielsweise durch Abschluss eines Szenarioentwicklung gilt es, mögliche Ausprä- Festzinszahlerswaps und dessen anschlie- gungen der relevanten Variablen zu bestim- ßende Glattstellung auf einen Ertrag gehofft men. Dabei wird oftmals versucht, eine erwar- werden. Tritt die Zinsprognose ein, kann www.FCH-Gruppe.de 19
A. Grundlagen u. U. eine bessere Rendite als mit der Benchmark In der Regel ist mit dem Eingehen eines größeren erzielt werden. Risikos der Wunsch nach einer höheren Rendite verbunden. Unter Umständen lässt sich durch die Passive Steuerungsphilosophie Kombination verschiedener Geschäfte das Risiko vermindern, ohne dass die Rendite sinkt oder vice Eine passive Steuerungsphilosophie erfolgt los- versa. Voraussetzung dafür ist, dass zwischen den gelöst von Prognosen. Hier gilt es, die Bench- Erträgen aus diesen Geschäften eine Korrelation mark nachzubilden. Unter Umständen werden herrscht, die echt kleiner Eins ist. Abweichungen in einem gewissen Rahmen toleriert, um die Transaktionskosten gering zu Das Eingehen von Risiken ist auf Gesamtbanke- halten. In der Kapitalmarkttheorie entspricht das bene durch die Risikodeckungsmasse der Bank Marktportfolio der Benchmark (siehe z. B. Sharpe begrenzt. Nun gilt es nach diesem Ansatz, zuerst (1964), Lintner (1965) oder Mossin (1965)). die Geschäftsbereiche mit Risikokapital auszu- statten, die die höchste Rendite auf das einge- 5. Risk-Return-Steuerung gangene Risiko einbringen werden. Akzeptiert man den Zusammenhang, dass mit Zur Bemessung dieses Trade-off wurden ver- einem eingegangenen Geschäft auch Risiken schiedene Kennzahlen abgeleitet.3 In der Regel verbunden sind, liegt der Schluss nahe, den steht im Zähler ein Wert für die Überrendite, die Trade-off zwischen den Größen Ertrag und gegenüber der sicheren Rendite erzielt werden Risiko zu ermitteln und zu optimieren. Für Bank- kann. Im Nenner folgt dann eine Größe für das geschäfte ist dieser Zusammenhang relevant, eingegangene Risiko. In der Literatur und der da aufsichtsrechtliche Regelungen, sei es nun Praxis sind vor allem die Kennziffern „return on in Form der Capital Requirements Regulation/ risk-adjusted capital“ (RORAC) und „risk-adju- Kapitaladäquanzverordnung (CRR) oder der sted return on (risk-adjusted) capital“ (RAROC) Mindestanforderungen an das Risikomanage- weit verbreitet. Der RORAC setzt z. B. den ment (MaRisk), Vorgaben an die Begrenzung erwarteten Gewinn des Segments einer Peri- von Risiken aufstellen, die von den Instituten ode ins Verhältnis zum (notwendigen) Risiko- einzuhalten sind. Die Betrachtung dieses Tra- kapital beziehungsweise dem vorgesehenen de-off kann dabei auf Gesamtbankebene, für Risikolimit: Assetklassen oder für Einzelgeschäfte vollzo- gen werden. ܴ݅ݏݑܽݏܾ݅݊݁݃ݎ݁݇݅ݏሺ ݐݏܫെሻܴ݈݅ܽݐ݅ܽ݇݇݅ݏ ܴܱܴ ܥܣൌ ሺ ݐݏܫെሻܴ݅ݓݖܾ݈ܽݐ݅ܽ݇݇݅ݏǤ ܴ݅ݐ݈݅݉݅݇݅ݏ Basis für diese Idee ist die Portfolio-Selecti- on-Theorie nach Markowitz (vgl. Markowitz Möchte man einzelne Geschäftsbereiche nicht (1952)), welche den Zusammenhang zwischen gezielt mit mehr Risikokapital ausstatten und den Größen Risiko und Rendite analysiert und eine Geschäftsausweitung provozieren, kann eine Anleitung für die Wahl der optimalen Ent- man einen Ziel- oder auch Mindest-RORAC aus scheidung gibt. einer Benchmark ableiten und zur Erfolgsmes- 3 Maßgeblich bei dieser Entwicklung war in den 1980ern die Bankers Trust Company, die 1999 von der Deutsche Bank übernommen wurde. 20 Managementleitfaden Barwertsteuerung, Finanz Colloquium Heidelberg, 2021.
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