KLINOPTIKUM - LKH-Univ. Klinikum Graz
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
KLINOPTIKUM Ausgabe 4 |19 Seite 6 Auf den Zahn gefühlt Norbert Jakse, Vorstand der Univ.-Klinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit, spricht im Interview über die Zukunft seiner Disziplin und verrät, wen er an seine Zähne lässt. Seite 20 Willkommen auf der Hämatologie Das Team der Klin. Abteilung für Hämatologie kümmert sich um Patienten mit schweren Bluterkrankungen. Ein Blick auf die Station und in die neue Ambulanz. Seite 30 Grippe áde Alle Jahre wieder überrollt eine Grippewelle das Land. Wie man sich im Klinikum Graz dagegen wappnet und weshalb man sich impfen lassen sollte. Seite 42 Herzhaft Essen Warum Essen eine echte Herzensangelegenheit ist und wie man dieser auch in der Weihnachtszeit gerecht wird, wissen die Ernährungsexperten.
Impressum Herausgeber: Steiermärkische Krankenanstalten Ges.m.b.H. LKH-Univ. Klinikum Graz Stabsstelle PR A-8036 Graz, Auenbruggerplatz 1 Redaktionsteam: Thomas Bredenfeldt, Birgit Derler-Klein, Daniela Kolar, Anna Eisenberger, Ana Kozomara, Andrea Lackner, Petra Mencinger, Sandra Müller, Simone Pfandl-Pichler, Gerda Reithofer Redaktionelle Koordination: Stabsstelle PR Foto Titelseite: © Marija Kanizaj/LKH-Univ. Klinikum Graz Fotos: Klaus BaumgARTner, BGF, Rüdiger Ettl, epd/ Uschmann, Facebook, Jürgen Fechter, Foto Fischer, Fotostudio S. Furgler, M. Grässl, Greendrive, KAGes Archiv, Marija-M. Kanizaj, Claudia Klar/TDZ, Ladyfit, LKH-Univ. Klinikum Graz, MED-EL, Med Uni Graz, Simon Möstl, Sandra Müller, pixabay.com, Gerhard M. Pretterhofer, privat, Laura Schaffelhofer, Werner Stieber, stock.adobe.com (alexkich, Alexandr. Mitiuc, high_resolution, highspeedfotos.de, kris_art, lijphoto, macrovector, magele-picture, puhimec, picoStudio, ricka_kinamoto, sveta, svittlana, Vladyslav Danilin), Univ.-Augenklinik, Martin Wiesner, Raggam Photography Produktion: W. Anzel Druck: Offsetdruck Bernd Dorrong e. U., Graz Dezember 2019 PEFC-zertifiziert klinoptikum@klinikum-graz.at Dieses Papier stammt aus nachhaltig Copyright: bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. Sämtliche Texte, Grafiken und Bilder sind urheber- www.pefc.at rechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Die Klinoptikum-Redaktion ist grundsätzlich um einen geschlechtergerechten Sprachgebrauch bemüht. Im Interesse einer guten Lesbarkeit verzichten wir aber weitestgehend auf Schreibweisen wie z.B. MitarbeiterInnen oder Patienten/Innen und auf gehäufte Doppelnennungen. Wir bitten daher um Verständnis, wenn dies zu geschlechtsabstrahierenden und neutralen Formulierungen, manchmal auch zu verallgemeinernden weiblichen oder männlichen Personenbezeichnungen führt.
VORWORT DER ANSTALTSLEITUNG 3 © Marija Kanizaj/LKH-Univ. Klinikum Graz Betriebsdirektor Gebhard Falzberger, Pflegedirektorin Christa Tax und Ärztlicher Direktor Wolfgang Köle Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Die letzten Wochen des Jahres ab Seite 6 einen Blick in die Zukunft wird es 2020 eine nächste Runde sind durch Hektik und den Wunsch der Zahnmedizin. geben. Ab Seite 46 können Sie den nach Ruhe und Frieden geprägt. Schlussbericht inklusive Trainings- Auf der einen Seite soll vieles Vorhang auf heißt es dieses Mal für tipps für die kalte Jahreszeit unserer noch vor Jahresende erledigt und die Klinische Abteilung für Hämato- Sportmedizin nachlesen. Apropos das Weihnachtsfest vorbereitet logie. Mehr als ein Jahr haben alle Tipps: Mit den Ratschlägen unserer werden, auf der anderen Seite Mitarbeiter intensiv daran gearbeitet, Ernährungsmedizin tappen Sie nicht möchte man in dieser „stillsten Zeit die Abläufe auf der Station und in der in die Kalorienfalle der Weihnachts- im Jahr“ einmal etwas innehalten, Ambulanz neu zu organisieren. Ein tage. Ihr Herz und die Waage wer- durchatmen und das Jahr Revue Monsterprojekt für alle Mitarbeiter, den es Ihnen danken. passieren lassen. Am LKH-Univ. das sie stolz ab Seite 20 skizzieren. Den Klimawandel bekommen auch Klinikum Graz ist es nicht anders: wir in Österreich zu spüren – mit hei- Viele Projekte sollen noch heuer Alle Jahre wieder trifft die Grippe- ßen Sommern, warmen Wintern und abgeschlossen werden, eine welle Österreich und das LKH-Univ. zahlreichen Unwettern. Wir alle müs- Weihnachtsfeier jagt die nächste Klinikum Graz. Bis Ende Jänner sen überlegen, welche Gewohnhei- und bevor mit Schwung und 2020 können Sie sich beim Arbeits- ten wir ändern können, um unseren Elan Neues in Angriff genommen medizinischen Dienst kostenlos CO2-Fußabdruck zu verringern. Hier wird, möchte man gerne auf das impfen lassen. Ein neues und am möchten wir Sie ab 2020 unterstüt- vergangene Jahr zurückblicken. Die Klinikum Graz entwickeltes Tool hilft zen: Als Ergänzung zum Jobticket aktuelle Ausgabe des Klinoptikum den KAGes-Spitälern dabei, die Bet- gibt es eine für Sie kostenfreie App, versucht genau das – einen Blick tenkapazitäten bei einer Grippewelle um unkompliziert und einfach Fahr- zurück und einen nach vorne. optimal zu nutzen und kann zugleich gemeinschaften für Ihren Weg zur Drei Kliniken, die Univ.-Klinik für vor einer drohenden Welle frühzeitig Arbeit zu bilden. Wie das funktio Zahnmedizin und Mundgesundheit, alarmieren. Alles über dieses neue niert, lesen Sie ab Seite 12. die Univ.-Klinik für Strahlentherapie Planungstool lesen Sie ab Seite 30. und Radioonkologie und die Univ.- Zum Jahresausklang möchten wir Klinik für Frauenheilkunde und Ge- Das Projekt „Mission BGF“ ist für die uns bei Ihnen für Ihren Einsatz fürs burtshilfe, haben seit Herbst neue, ersten 30 Teilnehmer zwar bereits Klinikum bedanken und Ihnen teils supplierende Vorstände, die Vergangenheit, die positiven Effekte frohe Weihnachten und einen guten wir in den nächsten Klinoptikum- nimmt jeder Teilnehmer aber mit ins Rutsch ins Jahr 2020 wünschen! Ausgaben zum Interview bitten. Zu neue Jahr. Vom deutlichen Erfolg Beginn werfen wir mit Norbert Jakse waren alle überrascht und daher Ihr Direktorium
4 KLINOPTIKUM 4|19 10 30 2 12 Impressum Personelles In Gemeinschaft fahren Sie besser! MAG reloaded 3 Preise und Auszeichnungen Neubesetzungen Vorwort Entspannte Weihnachten für ... des Direktoriums 6 20 Vorhang auf Interview Willkommen auf der Hämatologie! Auf den Zahn gefühlt Immer am Ball bleiben 26 Historisch Evangelische Krankenhausseelsorge gestern und heute
INHALT 5 42 46 30 46 Medizin Gesundheit Achtung Influenza: Impfen schützt! Mission BGF – die ersten Ergebnisse Alles wieder in Stereo Spitzenreiter in der Traumaversorgung MediMouse 50 Klinikblick 38 Pflege Tabus brechen 62 Kurz & Gut Aktuelle News zum Laufbahnmodell Viel Innovationsgeist 42 66 Ernährung Was – Wann – Wo Herzhaft Essen Termine
INTERVIEW 7 INTERVIEW Auf den Zahn gefühlt Norbert Jakse ist seit 1. Oktober 2019 Vorstand der Univ.-Klinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit. Er erzählt im Interview, dass sein Weg keineswegs klar vorgezeichnet war und verrät, wie er die Klinik weiterentwickeln will, was die Zukunft für die Zahnmedizin bringen wird und wen ein Zahnarzt an seine Zähne lässt. Simone Pfandl-Pichler / Gerda Reithofer
8 KLINOPTIKUM 4|19 Wie sind Sie zur Zahnmedizin gekommen? Norbert Jakse: Eigentlich wollte ich Plastischer Chirurg werden, obwohl oder gerade weil schon mein Großvater und mein Vater Zahnärzte waren. Ich habe dann aber © M. Kanizaj/LKH-Univ. Klinikum Graz doch 1991 eine Assistentenstelle an der Kieferchirurgie bekommen und bin letztendlich im chirurgischen Be- reich der Zahnmedizin geblieben. Sie kennen die Klinik gut. Was wollen Sie ändern bzw. wo möchten Sie Schwerpunkte setzen? Jakse: Die Klinik ist sehr gut aufgestellt – sowohl perso nell mit hoher fachlicher Kompetenz als auch baulich. Ich Zur Person möchte die Klinik in ein zahnmedizinisches Kompetenz zentrum weiterentwickeln. Ein Beispiel: Wir haben vor ei- nigen Jahren eine postgraduelle Summerschool gestartet. Univ.-Prof. Dr. Dr. Norbert Jakse wurde 1966 in Graz geboren, maturierte 1984 und begann Eine Woche lang kommen niedergelassene Zahnärzte an danach das Studium der Humanmedizin die Klinik und absolvieren Fort- und Weiterbildungen. Hier an der Karl-Franzens-Universität Graz. möchte ich künftig noch mehr Kurse und Fortbildungen 1991 promovierte er in Graz zum Doktor über das ganze Jahr hinweg anbieten, damit wir die Klinik der gesamten Heilkunde. Im Anschluss ressourcen noch besser nützen und auch Nachwuchs für begann er die Ausbildung zum Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, die die Klinik und die Forschung rekrutieren können. er 1997 abschloss. 2003 habilitierte er sich und wurde 2004 Leiter des Departments für Bleiben wir beim Nachwuchs – was halten Sie vom Zahnärztliche Chirurgie und Röntgenologie neuen, eigenständigen Zahnmedizinstudium? an der Univ.-Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde in Graz. 2010 erfolgte die Berufung zum Professor für orale Chirurgie Jakse: Ich fand das alte System, also zuerst allgemei- und die Bestellung zum stellvertretenden nes Medizinstudium und dann Facharztausbildung, Klinikvorstand und 2016 die zum Leiter der eigentlich gut. Denn viele Erkrankungen beeinflussen Klinischen Abteilung für Orale Chirurgie sich wechselseitig und ein Arzt muss den Patienten im- und Kieferorthopädie. Norbert Jakse ist mer als Ganzes sehen. Im internationalen Vergleich hat Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kiefer aber kein Weg an der Einführung eines eigenständigen heilkunde und seit 2011 Präsident der Zahnmedizinstudiums vorbeigeführt. Eine Besonder- ÖGZMK Steiermark. Er ist verheiratet und heit des Zahnmedizinstudiums ist, dass die Studenten hat zwei Kinder. zugleich eine Berufsausbildung machen. Wenn jemand das Studium Zahnmedizin abschließt und zum Zahnarzt approbiert, dann ist er voll berufsberechtigt. Eine kom- plette fachliche Ausbildung rein im Rahmen eines Stu- Univ.-Klinik für Zahnmedizin und diums anbieten zu können, ist schwierig. Daher ist auch Mundgesundheit die Nachfrage nach postgradueller Ausbildung so groß. Mein Ziel ist daher, eine eigenständige zahnmedizinische Seit 2016 ist die Univ.-Klinik für Zahnmedizin postgraduelle Ausbildungsakademie an der Klinik einzu- und Mundgesundheit im Neubau in der Billroth- richten. Nach der Basisausbildung durch das Studium gasse 4. Die Klinik besteht aus drei Abteilungen: können sich die Zahnmediziner dort in unterschiedlichen Klinische Abteilung für Zahnerhaltung, Paro- Bereichen berufsbegleitend weiterbilden. Auch in Öster- dontologie und Zahnersatzkunde, Klinische Ab- reich wird darüber hinaus – wie in anderen Ländern be- teilung für Orale Chirurgie und Kieferorthopädie reits üblich – die postgraduelle Fachzahnarztausbildung, und Klinische Abteilung für Mund-, Kiefer- und z. B. für Kieferorthopädie, kommen. Gesichtschirurgie (20 Betten). Die Universitäts- klinik ist für die Versorgung aller steirischen, Was ist Ihnen als Vorstand besonders wichtig? teilweise auch für burgenländische und Kärnt- ner Patienten auf dem Gebiet der Zahn-, Mund- Jakse: Besonders am Herzen liegt mir, dass alle Mit- und Kieferheilkunde zuständig. Aktuell gibt es arbeiter, die hier an der Zahnklinik arbeiten, zufrieden acht Spezialambulanzen an der Klinik. sind und Freude an der Arbeit haben. Es liegt in meiner Verantwortung, dafür das entsprechende Umfeld zu
INTERVIEW 9 © M. Kanizaj/LKH-Univ. Klinikum Graz schaffen. Ich bin in meinem Bereich bei jeder Morgen dann bei ihrem niedergelassenen Zahnarzt weiterbetreut besprechung dabei – auch um alle tagtäglich zu werden, und Patienten, für die wir einen Versorgungs- Höchstleistungen zu motivieren. Nur mit motivierten auftrag haben, der nur an der Klinik gelöst werden kann. Mitarbeitern können wir gemeinsam die Klinik und die Beispiele dafür sind Patienten mit speziellen Bedürfnis- Zahnmedizin weiterentwickeln. sen oder Patienten mit Zahnerkrankungen, die eine spezielle Expertise benötigen. Wie sehen Sie die Zukunft der Zahnmedizin? Die große Frage ist, wie viele akute Patienten müssen Jakse: Wir haben seit fünf Jahren eine moderne und ei- wir täglich bei uns abwickeln und wie viel Zeit müssen gentlich voll digitalisierte Klinik. Statt der noch üblichen wir für unseren Versorgungsauftrag, für Lehre und Abformungen werden Zähne und Kiefer heute bei uns Forschung frei halten. Dieser Spagat ist nicht einfach. mit modernsten Technologien abgescannt, der Zahnarzt In unserer Erstaufnahme werden täglich zwischen und der Zahntechniker designen direkt am Compu- 100 und 150 Patienten von vier Zahnärzten und vier ter den Zahnersatz und über 3-D-Drucksysteme und Assistentinnen betreut. Auch die Studenten sind von 3-D-Fräsen wird dann der Zahnersatz hergestellt. Bei Studienbeginn an in der Patientenbehandlung ein diesem digitalen Workflow gibt es aber noch viel Ent- gebunden und bekommen so eine bis zu 1:1-Betreuung, wicklungs- und Forschungsbedarf. Spannend sind auch ein lehrender Zahnarzt und ein Student. die Entwicklungen in der Geweberegeneration, also den Ersatzmaterialen sowohl für Knochen als auch für Wen lässt ein Zahnarzt im Fall der Fälle an seine Weichgewebe. Diese werden mit unterschiedlichen Me- Zähne? thoden biologisiert, d. h. es werden Stammzellen oder spezielle Wachstumsfaktoren, die die bessere Einheilung Jakse: Bis April 2019 war mein Vater mein Zahnarzt sicherstellen, beigefügt. An der Klinik gibt es zu diesem – mittlerweile ist er in Pension. Jetzt behandeln mich Thema ein eigenes Forschungslabor. Viel tut sich auch entweder der Nachfolger meines Vaters oder meine Mit- im Bereich der Zahntransplantation. Die größte Erfolgs- arbeiter an der Klinik. chance, dass ein transplantierter Zahn einwächst und vital bleibt, hat man, wenn man einen Zahnkeim, also Stichwort Zahngesundheit – worauf soll man achten? einen Zahn, der noch nicht voll entwickelt ist, transplan- Welchen Tipp haben Sie? tiert. Das geht momentan nur bei Kindern und Jugend- lichen. Wir sind ein Zentrum für Zahntransplantationen Jakse: Hier habe ich einen ganz pragmatischen Ansatz: und entwickeln gerade eine Technik, um auch bleibende eine ausgewogene und gesunde Ernährung und eine Zähne vital zu transplantieren. effiziente, entsprechend geschulte Mundhygiene – also richtiges Zähneputzen. Vorsicht bei zuckerhältigen Stichwort Wartezeiten – warum sind sie auf der Getränken – da gibt es wirklich Zahnschmelzdefekte. Zahnklinik relativ lang? Zweimal im Jahr empfehle ich eine professionelle Zahn- hygiene beim Zahnarzt. Jakse: Wir müssen unterscheiden zwischen akuten (Schmerz-)Patienten, die bei uns erstversorgt und
10 KLINOPTIKUM 4|19 INTERVIEW Immer am Ball bleiben Simone Pfandl-Pichler / Gerda Reithofer Michaela Wlattnig ist seit September die neue Om- Mitarbeiter vorbringt. Wir bekommen durchaus auch An- budsfrau der PatientInnen- und Pflegeombudsschaft fragen von Mitarbeitern aus dem Gesundheitsbereich. (PPO) in der Steiermark. Über die Bedeutung einer Im Titel der PPO steckt auch unser Auftrag: Patienten guten Gesprächsbasis, den Kern vieler Beschwerden und Pflege. Das möchte ich in der gleichen Gewichtung und die Leidenschaft für Fußball und Familie. etablieren. Gemeinsam mit meinem Team möchte ich noch mehr in die Pflegeheime gehen und hinhören. Was war Ihr erster Gedanke, als Sie realisiert haben, dass Sie den Job bekommen? Welche weiteren Veränderungen planen Sie für die nächsten Jahre? Michaela Wlattnig: Als Erstes habe ich mich irrsinnig gefreut, weil ich gar nicht damit gerechnet habe, gefolgt Wlattnig: Ich möchte einen Prozess des Beschwerde- von Stolz und dann habe ich eine Zeit lang gebraucht, managements einführen, in den ich auch die Leitungen um es richtig zu realisieren. Dieser Job stand immer auf der Spitäler und Pflegeeinrichtungen einbinde. Damit vor meiner „Wunschliste“ an Arbeitsbereichen, in denen allem bei den strukturellen Fällen die aufgezeigten Prob- ich tätig sein wollte. Dass es jetzt wirklich geklappt hat, leme klar kommuniziert werden und der Spitze bekannt freut mich riesig. sind. Nach einem Jahr kann man dann nachverfolgen, was bereits geändert wurde. Was bedeutet „Ombudschaft“ für Sie? Wo liegt Ihrer Meinung nach der Kern vieler Wlattnig: Ganz klar: beraten, informieren und beglei- Beschwerden? ten. Und bei strukturellen Mängeln beharrlich an der Abschaffung dieses Mangels arbeiten. Die PPO ist aber Wlattnig: Viele Anrufer wollen uns von einem Problem kein Kontrollorgan. Wir vertreten die Interessen der oder was nicht gut funktioniert hat, erzählen, aber ihr Patienten. Wir können Probleme aufzeigen, beharrlich Anliegen als Beschwerde gar nicht weiter verfolgen, weil nachfragen und im guten Gespräch mit allen Betreibern alle Mitarbeiter sich sehr bemüht haben und sich alle bleiben. Ich werde meine bzw. die Energie der PPO gut gekümmert haben. Wenn Patienten das Gefühl ha- nicht in politische Themen stecken. Entscheidungen für ben, dass sie keiner beachtet hat, keiner direkt mit ihnen strukturelle Veränderungen können und dürfen wir nicht geredet hat, dann wird es schwierig. Dann ist die Verär- treffen. Unser Fokus liegt auf den Patienten und den Be- gerung beim Betroffenen schon so groß, dass es auch wohnern der Pflegeheime. für uns schwierig ist, alles auf eine sachliche Ebene zu bringen. Viele Beschwerden würden hinfällig werden, Sie möchten diese Aufgabe noch bürgernäher gestal- wenn die zwischenmenschliche Ebene zwischen Pflege, ten: Was darf man sich konkret darunter vorstellen? Patient und Arzt passt. Dazu fehlt heutzutage meistens die Zeit. Wlattnig: Als ersten Schritt habe ich die Öffnungszeiten der PPO ausgeweitet. Mir ist wichtig, dass sowohl die Wie schafft man eine gute Gesprächsbasis für alle Verantwortlichen als auch die Betroffenen keine Scheu Beteiligten, wenn – was wohl nicht selten vorkommt haben, sich mit ihren Anliegen an die PPO zu wenden, – die Fronten schon verhärtet sind? und dass an alle Fälle mit Sachlichkeit und einer guten Gesprächskultur herangegangen wird. Bei einem vergif- Wlattnig: Auch wenn man unterschiedliche Stand teten Gesprächsklima geht gar nichts. Wir sind offen für punkte hat, muss man trotzdem wieder reden können. alle Anliegen – ganz gleich, ob sie ein Patient oder ein Ich finde, unterschiedliche Standpunkte müssen bleiben
INTERVIEW 11 © Raggam Photography können – jeder hat seine Kompetenzen und einen Zur Person Rahmen, in welchem er agieren kann. Bei jeder Beschwerde suchen wir den Kontakt mit der Dr. Michaela Wlattnig wurde 1963 in betroffenen Stelle bzw. Abteilung. Den meisten Patien- Feldbach geboren und studierte an der Karl- ten reicht es zu wissen, die PPO hat das Problem auf- Franzens-Universität Rechtswissenschaften. genommen und kümmert sich darum. Wichtig ist, dass Nach ihrer Tätigkeit als Patientenanwältin man ins Gespräch kommt und wenn sich keine für den war Dr. Wlattnig von 2015 bis 2019 Leiterin Patienten befriedigende Lösung abzeichnet, dann muss der Forensik und der Sozialpsychiatrischen Tagesstrukturen von pro mente Steiermark. man gut erklären, warum das so ist. Manches lässt sich Sie ist verheiratet und hat sechs Kinder und leicht und rasch ändern, z. B. eine nicht zu verschließen- ein Enkelkind. de Tür in der Dusche in einem Krankenzimmer. Schwie- rig sind alle Dinge, die sich im zwischenmenschlichen Bereich abspielen, z. B. „Der Ton hat nicht gepasst“. Das ist schwer zu überprüfen. Da kann man nur Verän- derungen feststellen, wenn es im nächsten Jahr keine Beschwerde gibt. Wenn keiner mehr bei der PPO an- rufen muss, dann wäre das Ziel erreicht, weil dann alle Institutionen, für die wir zuständig sind, gut arbeiten. PatientInnen- und Pflegeombudschaft (PPO) Wie entspannen Sie? Die PPO ist eine weisungsungebundene Anlauf- Wlattnig: Meine große Familie ist mein Ausgleich. So- stelle für Beschwerden über die Behandlung bald ich zu Hause durch die Haustür trete, prasseln oder Betreuung in den steirischen Kranken ganz andere Themen auf mich ein. Da kann und muss anstalten, Pflegeheimen und mobilen Diensten. ich dann vom Job abschalten. Mein Herz schlägt auch Die PPO berät und begleitet weiters bei der für den Fußball, vor allem den in England. Zwei meiner Schlichtungsstelle. Zum Aufgabenbereich der Söhne spielen selbst und beim Zuschauen am Fußball- 15 Mitarbeiter zählen auch die Information und platz oder im TV kann ich so richtig von Herzen fluchen. die Beratung über die Patientenrechte und Meine zweite Leidenschaft gehört dem Lesen, laut mei- Patientenentschädigungsfonds. 2017 wurden nem Mann lese ich in jeder Lebenslage. Ich mag beson- 1.880 Beschwerden in der PPO bearbeitet und ders psychologische Krimis. Ein Freund meinte einmal, 112 Anträge in der gemeinsamen Schlichtungs- „Das Blut trieft von meinem Bücherregal“. In letzter Zeit stelle mit KAGes und Ärztekammer Steiermark lese ich auch gerne auf Empfehlung von Freunden Ro- eingebracht. mane.
12 KLINOPTIKUM 4|19
PERSONELLES 13 PERSONELLES In Gemeinschaft fahren Sie besser! In Österreich pendeln mehr als zwei Millionen Menschen jeden Tag zur Arbeit, die meisten davon alleine im Pkw. Die App „Greendrive“ bringt Mitfahrgelegenheiten ins Netz und auf’s Handy. Das spart Benzinkosten, schont die Umwelt und bietet auch die Gelegenheit, die Kollegen besser kennenzulernen. Stabsstelle PR
14 KLINOPTIKUM 4|19 Die KAGes und die Med Uni Graz machen es mit Hilfe Serientermine für Pendler der Internetplattform „Greendrive“ möglich, auf effizien- tere, billigere und bewusstere Art mobil zu sein. Für alle, die regelmäßig dieselbe Strecke zurücklegen, wie etwa den Weg zu und von der Arbeit, gibt es die Auf greendrive.at kann man sich kostenlos registrieren Möglichkeit, diese wiederkehrenden Fahrten einfach in und sofort Fahrten teilen bzw. Mitfahrgelegenheiten einem Schritt zu erfassen – und zwar für Fahrer und Mit- finden. Per Knopfdruck erfahren die Nutzer, wie und mit fahrer. Dazu klickt man einfach auf den Button „Regel- welchen verfügbaren Verkehrsmitteln sie ihren Weg am mäßige Fahrt“ und wählt die entsprechenden Wochen- geschicktesten bewältigen können. tage sowie die Uhrzeit und den Endtermin aus – schon werden alle Fahrten erstellt! Ohne große Umwege zum Ziel Ab Jänner gemeinsam zu Arbeit „Greendrive“ ist im Rennen mit anderen Mitfahrbörsen dank der angebotenen Teilstreckenvermittlung in der Für alle KAGes-Mitarbeiter und alle Bediensteten der Pole-Position: Viele Kollegen oder Pendler wohnen Med Uni Graz stehen ab Jänner zwei eigens konfigu- nicht direkt nebeneinander, der Fahrer nimmt in der rierte Greendrive-Gruppen zur Verfügung. Der Zugang Regel einen kleineren Umweg in Kauf. Die Greendrive- ist für Mitarbeiter kostenlos und ermöglicht es, unter App ermittelt die neue Strecke mittels eines Routing- einander schnell und unkompliziert Fahrgemeinschaften Algorithmus und optimiert die Wegstrecken so, dass zu bilden. Die Apps für Android und iOS können im die Abweichung von der ursprünglich geplanten Route Google Play bzw. App Store kostenlos heruntergeladen des Fahrers minimal wird. Die Berechnung erfolgt dabei werden. Alle Infos zu den Gruppen, zu Zugangsdaten adressgenau, der Fahrer sieht sofort wie viel Umweg er und zur Registrierung gibt es im Jänner im Intranet- in Kauf nehmen muss, um jemanden mitzunehmen. Newsletter. © Greendrive
PERSONELLES 15 PERSONELLES MAG reloaded Julia Gruber Das Mitarbeitergespräch (MAG) ist ein wichtiges Führungs- und Personalentwicklungsinstrument am LKH-Univ. Klinikum Graz. Für die Führungskräfte © magele-picture/stock.adobe.com ist es Teil der Führungsverantwortung mit ihren Mitarbeitern regelmäßig dieses Gespräch zu führen. Seit Oktober 2019 stehen dazu neu überarbeitete Dokumente im INTRAnet zur Verfügung. Die Förderung, die Entwicklung und die Motivation der Mitarbeiter sind von großer Bedeutung für jedes Unternehmen, denn die Mitarbeiter tragen mit ihrem Einsatz und ihren Aufgaben wesentlich zum Erfolg bei. Seit Oktober gibt es die überarbeiteten Unterlagen im INTRAnet Ein Ziel des MAG ist es, Klarheit durch Aufgaben- und Zielvereinbarungen zu schaffen. Im Rahmen des MAG werden auch die wechselseitigen Erwartungen – also Anzeige die der Führungskraft gegenüber dem Mitarbeiter und umgekehrt – regelmäßig abgefragt. Weitere wesent liche Bestandteile sind die Vereinbarung von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Vor allem aber gibt es das MAG, um regelmäßig und losgelöst vom Alltag in einen gegenseitigen Austausch zu treten, Feedback zu geben und Orientierung zu schaffen. Die Bedeutung des MAG hat die Abteilung Personal- entwicklung des LKH-Univ. Klinikum Graz gemeinsam mit der „OE Personalmanagement, -entwicklung und -administration“ der Med Uni Graz dazu bewogen, die Dokumente des MAG gemeinsam zu überarbeiten. Das Credo der Überarbeitung war „so wenig wie möglich – so viel wie notwendig“ und „gültig für alle Mitarbeiter am Klinikum“. TÄGLICH TÄGLICH frisches Gemüse frisches Gemüse direkt vom Feld direkt vom Feld Das MAG ist in der Richtlinie SOP 1020.2273 geregelt Hofladen und die überarbeiteten Dokumente wurden mit Hofladen Waltendorfer Hauptstraße 19 Waltendorfer Hauptstraße 19 07. Oktober 2019 veröffentlicht. Es finden auch regel- Bauernmarkt St. Bauernmarkt Leonhard Mittwoch 12 – 16 Uhr mäßig Schulungen für einen kurzen Überblick über das St. Leonhard Mittwoch 12 – 16 Uhr MAG statt (Anmeldung im ASK Bildungskalender). Bei Fragen und zur Unterstützung stehen selbstverständlich www.poelzl.at auch die Mitarbeiter der Abteilung Personalentwicklung www.poelzl.at des LKH-Univ. Klinikum Graz zur Verfügung.
16 KLINOPTIKUM 4|19 Präsident der ÖGP © M. Kanizaj/LKH-Univ. Klinikum Graz Univ.-Prof. Dr. Ernst Eber wurde bei der ber 2020 in Graz stattfinden. Die Gesellschaft hat derzeit 43. Jahrestagung der Österreichischen Ge- etwa 950 Mitglieder und kooperiert national eng mit der sellschaft für Pneumologie (ÖGP) im Okto- Österreichischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (OGTC) ber 2019 zum Präsidenten der Gesellschaft und international mit der European Respiratory Society ernannt. Die Präsidentschaft wird zwei Jahre (ERS). Die ERS hat beim heurigen Kongress in Madrid Prof. dauern. Die 44. Jahrestagung wird im Okto- Eber den neu geschaffenen Teaching Award verliehen. Austrian Patient Safety Award 2019 Der Austrian Patient Safety Award (APSA) für Leistungen zur Erhöhung von Patientensicherheit in Gesundheits- einrichtungen wurde dem LKH-Univ. Klinikum Graz bei der Jahrestagung der Plattform Patientensicherheit für die „Einführung einer einheitlichen Diabeteskurve zur Erhöhung der Patientensicherheit“ in der Kategorie © Rüdiger Ettl „Medikationssicherheit“ verliehen. Die neue Diabetes- kurve ist seit 2018 in allen Abteilungen implementiert, die Anwendung wurde geschult. Stichprobenprüfungen Brigitte Ettl und Christian Richter mit dem APSA 2019 belegen die Erhöhung der Patientensicherheit. Posterpreis Ehrenmitgliedschaft Kerstin Führlinger, Diplomandin im Univ.-Prof. Dr. Michael Fuchsjäger, Fachbereich für Allgemein-, Viszeral- Vorstand der Universitätsklinik für Radio- und Transplantationschirurgie, hat beim logie und Leiter der Klinischen Abteilung Austrotransplant-Kongress 2019 in für Allgemeine Radiologische Diagnostik Bad Ischl den Posterpreis mit dem Titel erhielt im Zuge des „Israel Radiological © privat © privat „Higher pre-transplant KDIGO stages Association Annual Meetings“ in Eilat, increase the risk for early graft rejection Israel, die Ehrenmitgliedschaft der Israeli- episodes after liver transplantation“ schen Radiologischen Gesellschaft. gewonnen. Teacher’s Award und Qualitätspreis Das Pädagogenteam des Kindergartens am LKH-Univ. Klinikum Graz wurde mit dem Teacher’s Award 2019 © S. Möstl/LKH-Univ. Klinikum Graz der Industriellenvereinigung in der Kategorie „Elementar pädagogik“ ausgezeichnet. Kindergarten und Kinder krippe in der Stiftingtalstraße können sich darüber hinaus über das Zertifikat „Konsultationseinrichtung“ des Landes Steiermark freuen. Dieses wird Einrichtungen verliehen, die einen wertvollen Beitrag zur Qualitäts sicherung in steirischen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen leisten. Ausgezeichnete Kinderbetreuung am Klinikum Graz
PERSONELLES 17 Lehrlinge mehrfach ausgezeichnet Im Oktober 2019 wurden acht Lehrlinge des LKH-Univ. Klinikum Graz – Sandra Schmid, Anna Winter, Matthias Zapf, Bianca Lang, Nicole Sporer, Michelle Spörk, San- dra Sunko und Kerstin Weber – mit dem Preis „Stars of Styria“ der Wirtschaftskammer Steiermark ausgezeich- net. Des Weiteren wurden im November 26 Lehrlinge des LKH-Univ. Klinikum Graz von BD Gebhard Falzber- © LKH-Univ. Klinikum Graz ger für den ausgezeichneten Berufsschulerfolg sowie für die guten und ausgezeichneten Lehrabschlussprü- fungen geehrt (siehe Bild). Auch erreichte das LKH-Univ. Klinikum Graz den 9. Platz beim Staatspreis „Beste Lehrbetriebe – Fit for Future 2019“ des Bundeministeri- ums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandorts in der Kategorie Unternehmen über 250 Mitarbeiter. 26 Lehrlinge wurden von BD Falzberger für ihre Leistungen geehrt Neubesetzungen Medizin Univ.-Prof. Dr. Norbert Jakse wurde mit Univ.-Prof. Dr. Karl Tamussino wurde mit Wirkung ab 01.10.2019 befristet bis zum Wirkung ab 01.10.2019 befristet bis zum 31.12.2020 zum Vorstand der Univ.-Klinik 31.12.2020 zum Vorstand der Univ.-Klinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit für Frauenheilkunde und Geburtshilfe bestellt. bestellt. ao. Univ.-Prof. Dr. Heidi Stranzl- ao. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schöll Lawatsch wurde mit Wirkung ab wurde mit Wirkung ab 01.10.2019 befristet 01.10.2019 befristet bis zum 31.12.2020 bis zum 31.12.2020 zum suppl. Leiter der zur suppl. Vorständin der Univ.-Klinik für Klin. Abteilung für Geburtshilfe der Univ.- Strahlentherapie-Radioonkologie bestellt. Klinik für Frauenheilkunde und Geburts hilfe bestellt. Pflege DGKP Christiane Kink ist seit 01.10.2019 DGKP Katrin Pretterhofer ist seit 01.10. befristet auf drei Jahre, das heißt 2019 befristet auf drei Jahre, d. h. bis 30.09. bis 30.09.2022, mit der Funktion als 2022, mit der Funktion als Stationsleitung Stationsleitung der Allgemeinen Intensiv an der Univ.-Klinik für Chirurgie, Ambulanz- station an der Univ.-Klinik für Innere Erstaufnahme; Univ.-Klinik für Orthopädie Medizin betraut. und Traumatologie, Ambulanz und Univ.- Klinik für Neurochirurgie, Ambulanz, betraut.
18 KLINOPTIKUM 4|19 PERSONELLES Entspannte Weihnachten für ... Stabsstelle PR … Gabriela Wilfling von der Ambulanz der Im Jänner mit dem Training Hals-Nasen-Ohren-Universitätsklinik. Sie im Ladyfit beginnen LA hat heuer den komplett geschmückten Roswitha Gumpold Weihnachtsbaum inklusive Lieferung der (6 Monate); Daniela Firma Blumen Rauch gewonnen. Auch die Eberlberger, Andrea anderen Gewinner wurden bereits per Janics-Skazdonig und E-Mail verständigt. Delphine Yedikarda- Wir gratulieren herzlich! chian (je 2 Monate); Gabriela Fuchs, Die Flut an E-Mails und Teilnahmekarten Christa Gantschnig, in den letzten Wochen des Gewinnspiels Annemarie Nußmüller, war beeindruckend. Kein Wunder, wink- Vanessa Osep, Veronika Plesch und Kristina te als Hauptpreis wieder das Rund-um- Stampfl (je 1 Monat). Sorglos-Paket für den Weihnachtsbaum Die Bücher „STADTISTIK“ sind bereits per der Firma Blumen Rauch. Auch die ande- Hauspost unterwegs zu Gabriele Groß, Elisa ren Preise – von Karten fürs Next Liberty Haas, Elisabeth Harrer-Bantleon, Angela über Gratis-Trainingsmonate bei LadyFit Kuglgruber und Dietmar Schrott. Die von bis hin zu praktischen Trinkflaschen der der Autorin signierten Exemplare „100 % Steiermärkischen Bank und Sparkassen Pertzl“ haben Michaela Gindl, Jutta Lorenz, AG – sind ein schönes Geschenk für Erich Muser, Claudia Pammer und Margit sich selbst oder zum Weiterschenken. Sommerhofer gewonnen. Die Gewinner © W. Stieber/LKH-Univ. Klinikum Graz Den Hauptpreis, einen Weihnachtsbaum inklusive Lieferung, Schmuck und Auf- stellservice der Firma Blumen Rauch, hat Gabriela Wilfling gewonnen. Über je 10 x 3 Karten für die österreichische Erstauffüh- Eine Ausgabe des Schneeschuhführers rung „Die Schöne und das Biest“ im Next Steiermark (Rother-Verlag) bekommt Astrid © kris_art/stock.adobe.com Liberty für die Vorstel- Glatz. Über Haarprodukte für Unterwegs lung am 30. Jänner von Intercoiffeur Mayer können sich Dagmar 2020 können Andrä, Katrin Brechlmacher, Martina Buchreiter, sich Silke Gangl, Jasmina Duranovic, Gabriela Egger, Christa Eibinger, Maria Griesbacher, Elisabeth Ertl, Markus Fahler, Martin Herneth, Maria Astrid Koch, Sonja List, Hütter, Bettina Holzer, Gabriela Neukam, Tanja Pietzka, Gabriele Magele-Egger, Stefanie Propst, Elisabeth Resch, Marietta Strohmayer, Sandra Osahon, Gabriele Wendler, Ingrid Winkelbauer, Helga Winter und Susanne Prasch, Renate Wippel freuen. Eine praktische Trinkflasche aus Barbara Reisinger, Glas der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG Vinay Saraph und Alina nutzen ab sofort Kornelia Hartweger, Hans Krankenedl, Zima freuen. Christiane Lang, Nancy Nitzsche und Doris Wenzel.
PERSONELLES 19 Anzeige Fleuropdienst Mo bis Fr: 8.00 bis 18.30 Uhr www.blumenrauch.at Mo bis Fr: 8.00 bis 18.30 Uhr Sa von 8.00–17.00 Uhr office@blumenrauch.at Sa von 8.00–15.00 Uhr Zwei Kinder, zwei Welten, eine „tollossale“ Freundschaft! Wer kennt sie nicht, die legendäre Verbrecherjagd von Emil und seinen Detektiven im Berliner Großstadtdschungel, das amüsante Verwirrspiel um das doppelte Lottchen oder die „tollossale“ Freundschaft zwischen Pünktchen und Anton? Die Geschichten und Charaktere aus der Feder von Erich Kästner begleiten und begeistern schon seit Generationen Kinder und Erwachsene gleichermaßen – und kehren nun auf die Bühne zurück: Nach dem großen Erfolg von „Emil und die Detektive“ bringt das Next Liberty gemeinsam mit der Oper Graz nun erneut ein großartiges Kinderbuch von Erich Kästner (und das Berlin der 1930er Jahre) als unterhaltsames und berührendes Familienmusical auf die große Bühne der Oper Graz, das von der besonderen Freundschaft zwischen dem „hinreizenden“ Pünktchen Pogge und ihrem treuen Begleiter Anton, unterschiedlichen Welten und davon erzählt, dass man nie zu arm oder zu reich, zu jung oder zu erwachsen ist, um sich für jemanden einzusetzen. PÜNKTCHEN UND ANTON nach dem Kinderbuch von Erich Kästner / von Marc Schubring und Wolfgang Adenberg / eine Koproduktion mit der Oper Graz 24. November 2019 bis 21. März 2020 Tickets & Informationen www.nextliberty.com oder 0316 8000
© Alexandr. Mitiuc/stock.adobe.com, Klar Claudia/TDZ 20 KLINOPTIKUM 4|19
VORHANG AUF 21 VORHANG AUF Willkommen auf der Hämatologie! Ob ambulant oder stationär: Das Team der Klinischen Abteilung für Hämatologie kümmert sich um Patienten mit Leukämien, Lymphomen und Myelomen, betreut aber auch jene, die eine Blutstammzelltransplantation brauchen. Pro Tag suchen gut 80 Patienten die Ambulanz auf und das Stationsteam ist für durchschnittlich 30 Patienten im Einsatz. Stabsstelle PR
22 KLINOPTIKUM 4|19 a m Te Als Team unschlagbar! Nur räumlich geht man seit November 2018 getrennte Wege. Auf der Klinischen Abteilung für © Alexandr. Mitiuc/stock.adobe.com ämatologie setzt sich ein rund 60-köp- H Marija Kanizaj, Simon Möstl, figes Team aus Ärzten, Pflegepersonen, LKH-Univ. Klinikum Graz Med-Office-Mitarbeitern, Diätassistentinnen Werner Stieber/ und Hygienefachkräften unter der Leitung von Hildegard Greinix für das Wohl der Patienten ein. Topkompetenz gepaart mit jeder Menge Engagement und höchste Qualitätsstandards kennzeichnen die tägli- che, klinische Arbeit jedes einzelnen. Oberste Prämisse im Umgang mit den Patienten ist auch, viel Fingerspitzengefühl zu beweisen. Denn die meisten der Patienten, die die Hilfe des Hä- matoteams suchen, leiden an einer sehr schweren Bluterkrankung: von akuter Leukämie, Myelomen und Lymphomen bis zu Gerinnungs störungen. „Bei uns helfen Menschen ganz einfach Menschen“, wie es Ambulanzleiterin Gertrude Lutterschmied so schön auf den Punkt bringt. Rein räumlich gesehen, geht das Stations- und Ambulanzteam seit gut einem Jahr getrennte Wege. Im Dezember 2018 wurde die neue Hämatoambulanz feierlich eröffnet. „Alles ist hell, freundlich, einfach wohltuend“, antwortet Abteilungsleiterin Greinix spontan auf die Frage, mit welchen drei Worten sie das Gebäude am Auenbruggerplatz 12, der ehemaligen Zahnklinik, beschreiben würde. Dem können sich stellvertretend für alle Ärzte und Pflegepersonen der Hämatologie auch ihre Kollegen Ruth Ingrid Brezinsek, ärztliche Leitung Station, Bianca Huber-Kraßnitzer, Leitung KMT-Station, und Franz Bauer, ärztliche Leitung Ambulanz, sowie Gertrude Lutterschmied, AL, und Martin Kneißl, SL, anschließen.
VORHANG AUF 23 Herzliche Begrüßung, Terminvergabe und erste Anlaufstelle für Patienten Das Med-Office-Team der Hämato-Ambulanz besteht aus drei Kolleginnen. Im Bild links begrüßen gerade Sarah Mailand und Sonja Heinrich-Papst (v.li.) eine Patientin. Die Damen managen die Terminvergabe und richten alle Unter- e lagen her, die die Ärzte für ihre Patientengespräche brauchen. Und zwar in immer am Tag zuvor, damit der jeweilige Arzt im Behandlungszimmer m alles vorfindet, wenn der Patient vor ihm sitzt. Dank der zentralen r Te Terminvergabe und Kalenderführung durch das Med-Office- Team konnten die Wartezeiten im Ambulanzbereich erheblich verkürzt werden – nämlich um unglaubliche 80 Prozent! Im Therapieraum läuft's rund! Der neue Therapieraum in der Ambulanz ist freundlich, hell und wun- derbar ruhig. Statt vorher sechs stehen jetzt zehn Therapieliegen plus zwei Transportliegen und eine Überwachungsliege zur Ver- fügung. Insgesamt sorgt ein 16-köpfiges Team dafür, dass hier alles rund läuft. Nicht nur bauliches Highlight, sondern vor allem Kommunikationszentrale im wahrsten Sinne des Wortes, ist der Stützpunkt in der Mitte des Raumes. Hier werden Schreibarbeiten durchgeführt und The- rapieunterlagen vorbereitet. Und derer gibt es viele. Denn der Bogen der Behandlungen spannt sich von Chemo- ie und Immuntherapien zur Behandlung ap von Patienten mit Lymphomen oder chronischer Leukämie über die Ver- er abreichung von Ery- und Throm- Th bokonzentraten bis hin zu Immunglobulininfusionen. Mehr Platz für Gespräche Bevor die Patienten freilich im Therapieraum Platz nehmen können, finden intensive Arztge- spräche statt. In der neuen Ambulanz stehen dafür sechs Kojen zur Verfügung. Dazu ein Raum, in dem Punktionen durch- geführt werden. Besonders gerne nutzen übrigens alle Berufs- gruppen den Besprechungsraum im zweiten Stock. Wie die beiden Wartebereiche darunter verfügt er über eine riesige Fensterfront, die den Blick nach außen frei gibt.
24 KLINOPTIKUM 4|19 e m ah bn ta lu B Marija Kanizaj, Werner Stieber/LKH-Univ. Klinikum Graz © Alexandr. Mitiuc/stock.adobe.com, Klar Claudia/TDZ Der schnellste Weg ins Labor Sonja Stefan ist einer der guten Geister, die für den Transport der Blutproben zuständig sind. Gut 80 davon wollen allein von der Ambulanz aus täglich zur Analyse zu den unterschiedlichsten Laboren ge- bracht werden. Verstärkung gibt’s gewissermaßen von der Rohrpost, die in der neuen Ambulanz nun direkt im eigenen Blutabnahmeraum bestückt werden kann. Zudem stehen nun zwei Blutabnahmeplätze zur Verfü- gung. Selbstverständlich sind die Damen und Herren des „Hämatotransportdienstes“ aber auch für die Station ständig im Einsatz. Ja ges hr es lli al i zi eiw So Fr Für Patienten da sein Seit Jänner 2019 ist es mög- lich am Klinikum Graz ein freiwil- liges soziales Jahr zu absolvieren. Auf der Hämatologieambulanz ist daher Darah Werderitsch montags bis freitags im Wartebereich, aber auch im Therapieraum für Patienten da. Sie ist Ansprechperson für Fragen, gibt Informationen an die Pflege weiter, besorgt Lesematerial und ist Gesprächspartnerin nicht nur für die Patienten, sondern auch für deren Angehörige. Nicht zuletzt da- durch, trägt auch Darah zur ruhigen Stimmung im Wartezimmer bei.
VORHANG AUF 25 n io at St Sicherheit wird großgeschrieben Auf den Bettenstationen am Auenbruggerplatz 38 stehen 34 Betten zur Verfü- gung. Stationär werden Patienten mit akuten Leukämien betreut und im Zuge dessen intensive Chemo- Immuntherapien für Patienten mit Lym- phomen und Myelomen verabreicht sowie Blutstammzelltransplantationen durchgeführt. Seit gut einem halben Jahr lebt man auf der Station zur Zufriedenheit aller die Bezugspflege. Ein wichtiger Punkt im stationären Alltag sind zudem Schu- lungen zu Hygienemaßnahmen. Vor allem das Training der Mitarbeiter samt Beratungen zur Medikamenteneinnahme und Informationen zu Schutzmaßnahmen haben enorme Be- deutung für die Betreuung von Hochrisikopatienten. Denn durch deren massiv geschwächtes Immunsystem ist der Schutz vor Viren und Co. für diese lebensnotwendig. Wie sensibel die Arbeit auf der Sta- tion der Hämatologie ist, zeigt allein der Umstand, dass selbst leicht ver- kühlte Mitarbeiter bis zur völligen Gesundung zuhause bleiben müssen. Auch Zimmer mit schwer infektionsgefährdeten Patienten dürfen nur mit Mundschutz, Übermantel und nach Händedesinfektion betreten werden. Die Arbeit in einem derartigen Hochrisikobereich ist für viele Mitarbeiter aber durch- aus auch mit Ängsten verbunden. „Dank der SOP’s, an denen Ärzte und Pflege mitgear- beitet haben, ist das Gefühl der Sicherheit und die Zufriedenheit der Mitarbeiter wesentlich höher“, nennt Leiterin Greinix ein Beispiel dafür, wie man stets versucht, Lösungen für die Herausforderungen des Alltags zu finden. Schulungen und die Möglichkeit, kritische Situationen durchzusprechen, verbessern die Arbeit des einzelnen. Der Bettenmangel auf der Station stellt eine tägliche Herausforderung dar: Immer wieder müssen Patienten nach Absprache von Arzt und Pflege am Vortag verständigt werden, wenn kein Bett für sie frei ist und die Aufnahme daher verschoben werden muss. Ein Fixpunkt im wöchentlichen Terminkalender ist das interdisziplinäre Treffen aller Berufsgruppen, die an der Station tätig sind. Auch hier steht das gemeinsame Arbeiten im Sinne der Patienten an erster Stelle.
26 KLINOPTIKUM 4|19 © epd/Uschmann
HISTORISCH 27 HISTORISCH Evangelische Krankenhausseelsorge gestern und heute Mit Pfarrer Christian Graf hat die evangelische Seelsorge am LKH-Univ. Klinikum Graz ein neues Gesicht bekommen. Er verrät, warum er ein Spätberufener ist, was Karate und Achtsamkeit für ihn bedeuten und er wirft einen Blick nach vorne auf das kommende Weihnachtsfest. Zuvor geht es aber noch auf Spurensuche mit einem Blick zurück in die Geschichte der evangelischen Seelsorge am Klinikum. Stabsstelle PR / Christian Graf
28 KLINOPTIKUM 4|19 © Werner Stieber/LKH-Univ. Klinikum Graz © LKH-Univ. Klinikum Graz Über den heute zugemauerten Vordereingang erreichbar, lagen die beiden Die Lukaskapelle wurde am 24. Oktober 1987 feierlich eröffnet Zimmer des evangelischen Betraums unmittelbar rechts daneben Ein Seelsorger im Krankenhaus begleitet Kranke, Ster- behinderte die Krankenhausseelsorge. 1942 wurde der bende oder Angehörige, indem er für Betroffene da ist, evangelische Betraum im Direktionsgebäude enteignet sich Zeit für Gespräche nimmt, tröstet – er unterstützt und musste 1945 infolge der britischen Besatzung aus- aber auch Mitarbeiter in schwierigen Situationen. gelagert werden. Ein Blick zu den Anfängen Von 1945 bis heute Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts das aus allen Der Betraum und die Sakristei wurden Teil der Kranken- Nähten platzende Allgemeine Krankenhaus beim hausapotheke, für evangelische Gottesdienste wurden Paulustor verlegt wurde, beschloss die Leitung der zunächst die Bibliothek in der Direktion und später die evangelischen Gemeinde Graz Heilandskirche im neu Hörsäle der Universitätsaugenklinik und der Univ.-Klinik errichteten Landeskrankenhaus Seelsorge für die evan für Dermatologie genutzt. gelischen Kranken anzubieten. Für nicht katholische Ab den 1950er-Jahren war ein evangelischer Pfarrer Patienten war es in der Paulustorgasse Usus, bei ausschließlich am Klinikum tätig: zunächst Pfarrer Eric Bedarf einen Pfarrer des jeweiligen Glaubensbekennt Beermann (1956–1974), ihm folgten Pfarrer Norbert En- nisses herbeizurufen. gele (1974–1985), Pfarrer Robert Hanson (1985–1999) Die Leitung der evangelischen Kirche wandte sich ans und Herwig Hohenberger (1999–2019). Land, um beim Krankenhausneubau auch eine evange- Der steirische Architekt DI Werner Hollomey plante und lische Kultusstätte anzuregen. Die Idee, die neue Kirche gestaltete die Lukaskapelle, die unmittelbar hinter der am Krankenhausgelände als Simultankirche zu nutzen, Univ.-Klinik für Chirurgie, gegenüber der heutigen EBA wurde nicht realisiert. Stattdessen wurde im neu gebau- erbaut wurde. Damit stand den Gläubigen nach über ten Landeskrankenhaus ein eigener Betraum direkt beim 40 Jahren wieder eine eigene evangelische Kultusstätte damaligen Haupteingang zum Direktionsgebäude (Au- im Landeskrankenhaus zur Verfügung. 2013 musste die enbruggerplatz 1) eingerichtet. Ein Raum im Parterre der Lukaskapelle dem Chirurgieneubau weichen. Das allein- Direktion bot Platz für einen Betraum mit Bänken, Stüh- stehende Gebäude wurde 2014 noch mit einem Schleu- len und einer Kanzel. Im zweiten, kleineren Zimmer fand sensystem ausgestattet, um es bis zum endgültigen die Sakristei ihren Platz. Julius Schacht, Pfarrer an der Abriss im Notfall als abgeschlossene Quarantänestation Heilandskirche, feierte als evangelischer Krankenhaus- nutzen zu können. seelsorger im Betraum 1912 den ersten Gottesdienst. Pläne für eine neue evangelische Gottesdienststätte gibt In den folgenden Jahren betreuten evangelische Pfarrer es bereits: Bis 2022 soll sie im Eingangsfoyer der neuen Patienten, begleiteten Kranke und Sterbende, feierten Chirurgie, im Bereich über der zentralen Notaufnahme, Gottesdienste und Taufen im Krankenhaus. realisiert werden. Die Räume sollen dann, wie auch Obwohl deutschnationale Elemente auch in die evan- schon die Krankenhauskirche, im Sinne des ökumeni- gelische Kirche Einzug gehalten hatten, drängte die schen Gedankens, überkonfessionell genutzt werden. NSDAP die Kirchen sukzessive aus dem öffentlichen Die ökumenische Zusammenarbeit am Klinikum weite- Leben: Sie schränkte den Religionsunterricht ein und ten der evangelische Pfarrer Herwig Hohenberger und
HISTORISCH 29 der röm.-kath. Pfarrer Bernd Oberndorfer aus und eta- beim Aufforsten, Beobachten oder einfach beim „Wald- blierten die beiden Seelsorgeteams als Partner im mul- baden“. Die ganze Familie unterstützt nachhaltige Initia- tiprofessionellen Miteinander des Krankenhauses. M it tiven von „Gemeinschaftsgetragenen Landwirtschaften“, Pfarrer Christian Graf hat die Evangelische Seelsorge einem Zusammenschluss von Bauern mit Konsumenten. am LKH-Univ. Klinikum Graz nun seit September 2019 Heilwerden, Ganzwerden, aber auch Aushalten dessen, ein neues Gesicht bekommen. was nicht mehr werden will, sind Prozesse, die Pfarrer Graf sehr beschäftigen und die ihn in dieser neuen Tä- Literatur: tigkeit begleiten. „Ich lerne die Achtsamkeit gegenüber Mag. Dr. Norberg Weiß. In: Kreuzungen, Ausgabe Nr. 1/08, Dezember 2007 der Pfarre und Seelsorge im LKH-Univ. Klinikum Graz allem Lebendigen, gegenüber dem, was sich oft nur lei- www.lkh-pfarre.at, www.heilandskirche.st se meldet, anklopft und auf Resonanz hofft. Ich hoffe in dieser Haltung auch dem Patienten gerecht zu werden, der gerade mein Gegenüber ist. In diesen zaghaften Dem Leben und Heilwerden auf die Spur kommen verletzlichen Versuchen, dem Leben und Heilwerden auf die Spur zu kommen, ist Gott aus meiner Erfahrung oft Christian Graf ist 51 Jahre alt, verheiratet, hat fünf Kin- sehr nahe“, sagt er. der – vier Töchter und einen Sohn – im Alter von 15 bis Im Blick auf das kommende Weihnachtsfest entkommt 25 Jahren und ist seit 1. September Seelsorger für die ihm zunächst einmal ein Seufzer. Der ist dem geschul- evangelischen Patienten am Klinikum Graz. Innerhalb der det, wie wir einander Weihnachten oft „verkaufen“. Für Familie ist er der Spätberufene im Gesundheitsbereich. die Advents- und Weihnachtszeit hat sich Christian Graf Zwei Töchter und der Schwiegersohn sind in Pflege heuer vorgenommen, immer wieder auf die beschwer- berufen tätig, bzw. in Ausbildungen in diesem Bereich. liche Reise von Maria und Josef zu schauen, für die Geboren im südburgenländischen Oberschützen führ- – vor allem Maria – einen mehrtägigen Fußweg auf sich ten ihn Studium und Beruf nach Wien, Linz, in die USA, nehmen musste, bis sie das Weihnachtswunder über- nach Spittal an der Drau und schließlich nach Graz, wo raschen konnte. Der von einem evangelischen Pfarrer er zuletzt 13 Jahre als Pfarrer in der evangelischen Pfarr- erfundene Adventkranz hatte ursprünglich 24 Kerzen, gemeinde Graz-Nord gewirkt hat. Im laufenden Arbeits- behelfsmäßig auf einem hölzernen Wagenrad ange- jahr wird Christian Graf die Ausbildung in Lebens- und bracht. Für jeden Tag eine Kerze. Tag für Tag, Schritt für Sozialberatung/Psychosoziale Beratung in Integrativer Schritt mitten im oft anspruchsvollen Alltag sich einem Gestaltberatung abschließen. Geheimnis nähern – so will auch der Pfarrer heuer auf Weihnachten zugehen. „Ich will danach fragen, was mir Natur, Bewegung und Glaube das Geheimnis, dass Gott Mensch geworden ist, heuer sagen will. Wozu es mich vielleicht herausfordern will, Was er in seinem Leben, neben der Familie, keines- welche neue Lebendigkeit es bringen will. Welches Licht falls missen möchte, sind Bewegung und Natur – am es in mein Leben tragen will, von dem ich dann auch besten kombiniert. Seit einigen Jahren hat es ihm die erzählen und weitergeben darf“, hat sich Christian Graf Kampfkunst angetan, zunächst in Form von Aikido und vorgenommen und wünscht allen Klinoptikumlesern ein inzwischen Karate-do Shotokai – einer sanfteren, philo- gesegnetes Weihnachtsfest, verbunden mit erholsamen sophischeren Form des Karate. Die Natur genießt Graf Tagen und einem zuversichtlichen, erwartungsvollen gerne in seinem eigenen kleinen Wald im Burgenland, Blick ins neue Jahr. © S. Möstl/LKH-Univ. Klinikum Graz Der Glaube begleitet Christian Graf seit früher Auenbruggerplatz 35/2, 1. Stock, 8036 Graz Kindheit an und T: 87464 oder 0699/188 77 648 ist Motor, um das E: christian.graf@klinikum-graz.at Eigene, ihm von Gott Zugedachte, Wochenend-Notrufe: 0699 / 10 10 20 33 zu finden (Freitag 13.00 bis Montag 8.00 Uhr)
© Simon Möstl/LKH-Univ. Klinikum Graz 30 KLINOPTIKUM 4|19
MEDIZIN 31 MEDIZIN Achtung Influenza: Impfen schützt! Mindestens einmal pro Winter überrollt eine Grippewelle das Land. 2018/2019 mussten in den KAGes-Häusern ca. 800 dokumentierte Influenzapatienten aufgenommen werden. Weshalb ein neues Tool eine optimale Bettenauslastung garantiert und warum Kinder als Schrittmacher der Influenza gelten, erklären Infektiologe Robert Krause, Pulmologe Holger Flick und Pädiater Werner Zenz. Alle drei raten: Lassen Sie sich impfen! Andrea Lackner
32 KLINOPTIKUM 4|19 © Simon Möstl/LKH-Univ. Klinikum Graz Machten sich bei der Pressekonferenz für die Grippeimpfung stark (v. li.): Holger Flick, Klin. Abt. für Pulmonologie, Robert Krause, Infektiologie und Tropenmedizin, und Werner Zenz, Klin. Abt. für Allgemeine Pädiatrie Alle Jahre wieder sorgen Influenzaviren dafür, dass ließ die Wirkung aufgrund der Veränderung der Viren etwa zehn Prozent aller Steirer an grippebedingten etwas nach“, so Krause. Die Wirksamkeit zeige sich Beschwerden leiden. Vergangene Saison zählte gut am Beispiel Australien. „Dort waren die influenza man in den KAGes-Häusern rund 800 dokumentierte bedingten Todesfälle und Spitalsaufenthalte aufgrund Influenzapatienten, ca. 80 davon kamen auf eine In- der Impfung um 70 Prozent niedriger als bei jenen tensivstation. Nun garantiert ein neues Tool, dass die Personen, die nicht geimpft waren.“ Bettenkapazität optimal ausgenutzt wird. Es hilft zu- dem dabei, eine Grippewelle frühzeitig zu erkennen. Neues Planungstool garantiert optimale Auslastung „Leider wird die Influenza nach wie vor unterschätzt. In Österreich wurden vergangenes Jahr rund 3.100 Dabei handelt es sich um eine schwere Erkrankung, die bestätigte Influenzafälle diagnostiziert. 2018/2019 dazu führen kann, dass man auf der Intensivstation lan- mussten in den KAGes-Häusern ca. 800 dokumentier- det oder im schlimmsten Fall daran stirbt. Als Komplika- te Influenzapatienten stationär aufgenommen werden, tionen können u. a. bakterielle Lungeninfektionen auftre- rund 80 davon auf Intensivstationen. Daher stellt die ten oder es kann sogar zu einer völligen Zerstörung des Erkrankung auch im stationären Bereich eine große He- Lungengewebes und dadurch bedingten Entzündungs- rausforderung dar. Zum einen erfordert sie im (intensiv-) reaktionen kommen", sagt Infektiologe Robert Krause medizinischen Bereich eine interdisziplinäre Betreuung und betont, dass das österreichische Referenzzentrum auf höchstem Niveau, zum anderen gilt es, die Kapa- für Influenza in der Saison 2018/2019 die durch die Er- zitäten für Isolierstationen optimal auszunützen. Denn krankung bedingten Todesfälle mit 1.400 beziffert hat. um Ansteckungen innerhalb eines Spitals zu vermeiden, „Wir sehen, wie Patienten leiden oder Menschen ster- müssen die Betroffenen separat von anderen Patienten ben, die leben könnten“, sagt der Arzt, der sich daher behandelt werden. „Die KAGes-Häuser haben unter- klar für die Grippeimpfung ausspricht. „Mit dem aktuel- schiedlich viele Isolierbetten zur Verfügung“, so Krause. len Vierfachimpfstoff sind wir sehr zufrieden. Er ist gut „Durch ein neues Planungstool wird mithilfe eines Am- verträglich und hat in der letzten Saison die betroffenen pelsystems täglich der Auslastungsstand des jeweiligen Influenzastämme gut erfasst. Nur am Ende der S aison Spitals angezeigt. Dadurch kann jeder rechtzeitig han-
Sie können auch lesen