Markant - Weihnachten in unsicheren Zeiten Hirtenkirche St. Markus - St. Markus München

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Markant - Weihnachten in unsicheren Zeiten Hirtenkirche St. Markus - St. Markus München
No 4/2020
                         Dezember 2020 - Februar 2021

        markant
        Der St. Markus Gemeindebrief

                Hirtenkirche St. Markus
Weihnachten in unsicheren Zeiten
        Runterkommen: Gott. Und wir ...
Markant - Weihnachten in unsicheren Zeiten Hirtenkirche St. Markus - St. Markus München
Editorial

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,
es sind die letzten Oktobertage, noch einmal golden und sonnig-warm, in denen
ich diese Zeilen schreibe – Herbst von seiner schönsten Seite! Bevor steht uns der
November, an sich schon grau und trüb in unseren Assoziationen – dazu ein „Teil-
Lockdown“, der es doch ganz schön in sich hat. Ob er verhindert hat, dass sich
das Corona-Virus weiter rasant ausbreitet? Ob er geholfen hat, das Gesundheits-
system halbwegs stabil zu halten? Ob er die Feier von Weihnachten in den Häu-
sern und Kirchen möglich macht? Welche Opfer er seinerseits gefordert haben
wird: wenn Einsamkeit und Depressionen zunehmen, die Existenzgrundlagen von
Menschen zerstört werden? Wenn Sie diesen markant in Händen halten, wissen
Sie mehr. Und: Im März fing, trotz allem, das Leben wieder an zu grünen und zu
blühen. Jetzt wächst umso mehr unsere Sehnsucht nach Licht!
„Weihnachten in unsicheren Zeiten“ haben wir diesen markant betitelt und Kinder
und Erwachsene, Junge und Alte nach ihrem „Weihnachtsgefühl 2020“ befragt
(S. 16ff). Wir schauen zurück auf Weihnachten vor 75 Jahren: das erste Fest nach
Kriegsende – wie war es? Was hat damals Mut gemacht, welche Erinnerungen
haben sich eingegraben? Menschen, die heute zum Teil weit über 80 Jahre alt
sind, haben sich für uns erinnert: an prägende Zeiten (S. 6).
Und natürlich haben wir uns im Markus-Team unsere Gedanken gemacht zu Ad-
vent und Weihnachten, haben schon im Oktober die ersten Lebkuchen genascht
und uns in den Advent „gebeamt“. Haben nach Formen gesucht, die den verschie-
denen „Corona-Szenarien“ standzuhalten vermögen (S. 27-30) – in dem Bewusst-
sein, das wir vielleicht noch drei Tage vor Weihnachten alles umbauen müssen.
Aber wir hatten auch das gute Gefühl: es wird Weihnachten werden – dieses Fest
trägt. „Runterkommen“ heißt unser Motto für Advent und Weihnacht – das gilt
für uns alle in diesen anstrengenden, fordernden Zeiten, in denen wir manchmal
emotional „am Anschlag“ sind, mühsam nach Routinen suchen und an jeder Ecke
Entscheidungen treffen müssen. „Runterkommen“ – das gilt aber auch für un-
seren Gott: ER kommt, auch in unsicheren Zeiten – wird Mensch, einer von uns,
will uns hier und heute nahe sein.
Eine Volkszählung, die Menschen heimatlos macht, Hirten nachts am Feuer, ein
Stern über einem alten Stall, eine Futterkrippe für das Kind – auch das allererste

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Thema

Weihnachten geschah in unsicheren Zeiten und war wohl alles andere als roman-
tisch. Aber in jener Heiligen Nacht wurde das Licht geboren! Daran wollen wir uns
halten! Und so finden sich „Licht-Bilder“ in diesem markant …
Dass es hell werde in Ihren Herzen und Häusern,
das wünsche ich Ihnen von Herzen!
                                                                Ihre Sabine Geyer

Geistliches Wort
„Fürchte dich nicht!“
                   Wie feiern Sie Weihnachten? Wann holen Sie Ihren Weihnachts-
                   baum – schon sehr früh im Dezember oder knapp vor Heilig
                   Abend? Und von wo – schlagen Sie ihn selbst im Wald oder ho-
                   len Sie ihn beim Straßenverkäufer gegenüber? Haben Sie eine
                   Krippe und welche Geschichte hat sie? Gehen Sie eher nach-
                   mittags in den Familiengottesdienst oder ist die Vesper am frü-
                   hen Abend mit der wunderbaren Kirchenmusik Ihr Favorit oder
Harald Braun       genießen Sie nach einem schönen Abend die Christmette? Und
was gibt es bei Ihnen zu essen? Sind es die in Bayern weit verbreiteten Würstel
mit Kartoffelsalat, ein anderes einfaches Gericht aus Ihrer Heimat oder doch ein
schmackhafter Festbraten? Und für die Kinder ist es wichtig zu wissen, wann es
die Geschenke gibt – vor oder nach dem Gottesdienst, vor oder nach dem Essen,
mit oder ohne Glöckchen? Und wie sah das Ganze aus, als Sie selbst noch jung
und ein Kind waren?
Gerne wüsste ich jetzt, welche wunderbaren Bilder in Ihren Köpfen entstanden
sind und welche Geschichten dahinterstehen. Denn, das ist unser aller Erfahrung,
Weihnachten hat in jeder Familie seine ganz besondere Tradition. Tradition: „Et-
was, was im Hinblick auf Verhaltensweisen, Ideen, Kultur o.ä. von Generation zu
Generation weitergegeben wurde und weiterhin Bestand hat.“ so definiert der
Duden dieses Wort. Wir haben Weihnachten von unseren Eltern übernommen,
was wir als so wohltuend empfunden haben, und von dem wir irgendwo in uns
drin hoffen, dass unsere Kinder dies auch tun werden.
Nun haben wir das Jahr 2020. Hat es im Januar gerade noch normal begonnen,
änderte der März vieles, ja fast alles kam überhaupt anders, als wir es uns je vor-

                                                                                 3
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Thema

stellen konnten. Und eigentlich wissen wir auch schon, dass es besonders und
anders als in den letzten Jahren enden wird. Das betrifft auch Weihnachten. Ha-
ben Sie sich schon Gedanken gemacht, wie Sie Weihnachten dieses Jahr feiern
werden? Welche dieser schönen Traditionen, die Ihnen gerade durch den Kopf
gegangen sind, Sie in diesem Jahr umsetzen können?
                                                         Und es hätte uns so gut-
                                                         getan,    wenn       gerade
                                                         Weihnachten so stattfin-
                                                         den könnte, wie wir es in
                                                         den letzten Jahren immer
                                                         gefeiert haben. Gerade in
                                                         dieser Zeit, in der so vieles
                                                         unsicher ist, in der so vie-
                                                         les anders ist, in der uns
                                                         manche Sicherheit ab-
                                                         handengekommen ist, in
                                                         der wir nicht nur gesund-
Weihnachten 1935 in der Großfamilie
                                                         heitlich, sondern auch
wirtschaftlich bedroht sind. Genau jetzt hätte uns so ein fester Anker der Tradition
gutgetan.
2020 führt uns Corona zwangsweise an den Ursprung der Weihnachtsgeschich-
te, wie wir sie besonders im Lukasevangelium lesen, zurück.
Alles, was um die Geburt von Jesus herum zu lesen ist, war nicht sicher, war nicht
so geplant, war nicht so abzusehen. Schon die Ankündigung von Marias Schwan-
gerschaft und Jesu Geburt war, nennen wir es ungewöhnlich: „Und der Engel
kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!
Sie aber erschrak. (…) Fürchte dich nicht, Maria!“ Selbstsicherheit, Routine oder
Tradition hören sich anders an. Das Leben von Maria war auf den Kopf gestellt.
Auch Josef, das lesen wir im Markusevangelium, bekam Besuch vom Engel und
brauchte ebenso dessen Zuspruch: „Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht!“.
Die Ankündigung, Mutter und Vater von Jesus, von Gottes Sohn zu werden, ver-
ursachte erst einmal Angst, und beide brauchten diesen Zuspruch „Fürchte dich
nicht!
Vollkommen nicht-normal ging es weiter: Josef und die schwangere Maria muss-
ten von Nazareth nach Bethlehem wandern, um die 160 km – in etwa die Strecke
von München nach Nürnberg, zu Fuß, schwanger. Josef und insbesondere Maria

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hatten sich den letzten Monat der Schwangerschaft sicherlich anders vorgestellt.
Und die Geburt? Es mag in heutigen Krippen-Darstellungen recht romantisch
aussehen: Das Jesuskind in einer Krippe, Maria und Josef im Stall daneben, Ochs
und Esel, ein paar kleine Schafe. Aber ich glaube, auch damals war der Wunsch
einer werdenden Mutter ein anderer.
Und auch die Hirten auf dem Feld, die hatten sich den Abend anders vorgestellt.
Auch sie brauchten die Zusage „Fürchtet euch nicht!“, denn auch sie erlebten et-
was, das außerhalb ihrer Erfahrung war.
Ich versuche, beides zusammenzubringen: Der Beginn meines Artikels, als ich Sie
fragte, mit welchen Traditionen Sie Weihnachten feiern, und die Geschichte von
Jesu Geburt, wie wir sie jedes Jahr zu Weihnachten hören. Ich bin überrascht,
ja auch ein bisschen amüsiert, und ich nehme mich hier ganz explizit nicht aus:
Weihnachten heute, das Fest der Traditionen, es muss einfach so sein, wie wir es
immer gefeiert haben und immer feiern wollen. Weihnachten damals, als nichts
sicher und alles ungewöhnlich war, als der Engel immer wieder sagen musste:
„Fürchte dich nicht!“. Weihnachten damals: ein Fest der Improvisation, nicht der
Tradition. 2020 zwängt uns Corona wieder an den Ursprung der Weihnachtsge-
schichte zurück, ob wir wollen oder nicht.
Ich schreibe diesen Artikel Ende Oktober. Die Einschränkungen unseres Lebens
aufgrund von Corona werden gerade wieder mehr und mehr. Unsere Bundes-
kanzlerin und unser Ministerpräsident denken laut über einen „Lockdown-Light“
nach. Und wir in St. Markus überlegen in diesen Tagen, wie wir die Gottesdienste
bei uns gestalten – oder nicht gestalten – können. Wir überlegen, wie viele al-
ternative Szenarien wir planen müssen. Was wir wissen, ist: dass alles anders sein
wird, dass selbst die aus heutiger Sicht geplanten Gottesdienste und Aktionen,
die wir Ihnen hier in diesem Gemeindebrief im Mittelteil vorstellen, immer noch
nicht sicher sind. Und genau so geht es jedem von uns in der eigenen persönli-
chen Weihnachtsplanung: Welche Weihnachtsfeiern in Kindergarten, Schule oder
Betrieb können stattfinden oder müssen ausfallen? Wie kann der Nikolaus am 6.
Dezember dieses Jahr kommen? Wie sieht die gute Tradition der Weihnachtskon-
zerte in diesem Jahr aus? Können wir mit der Familie aus anderen Teilen Deutsch-
lands oder der Welt gemeinsam feiern? Wer ist gesund, wer krank, wer muss Hei-
ligabend in Quarantäne verbringen? Viele Fragen, an die ich gar nicht denken
möchte.
Und genau in eine solche Unsicherheit, wie wir sie in und um die Weihnachtsge-
schichte herum spüren konnten, hat Gott seinen Engel geschickt. Einen Engel,

                                                                                5
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dessen zentrale, im Prinzip absolut seelsorgliche Aussage war: „Fürchte dich
nicht!“. Ja, es kostet uns immer wieder Kraft und Ausdauer, dass wir diesen Engel
auch heute hören. Generell in dieser Corona Pandemie, aber auch mit den Ge-
danken an unser Weihnachten heute: „Fürchte dich nicht!“
Und so wünsche ich Ihnen, dass Sie diese, für mich zurzeit zentrale, Botschaft
auch hören können: „Fürchte dich nicht!“ Es wird eine andere, eine besondere
Advents- und Weihnachtszeit werden, aber Sie und wir werden das Beste daraus
machen!
Und sollten Sie diesen Ruf des Engels so gar nicht hören können, melden Sie sich
bei uns. Wir vom Team St. Markus sind jederzeit bereit, mit Ihnen gemeinsam
diesem „Fürchte dich nicht!“ zu lauschen oder es Ihnen im Namen Gottes zuzu-
sprechen. Unsere Nummern finden Sie am Ende des Gemeindebriefs.
Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen
                                                        Ihr Diakon Harald Braun

    Weihnachten in unsicheren Zeiten
    Eine Spurensuche

    Weihnachten in unsicheren Zeiten“ ist der Titel dieses markant. 2020
    ist nicht nur das Jahr der Pandemie – es ist 75 Jahre nach Kriegsende.
    Wie wurde Weihnachten damals gefeiert, 1945, in der Nachkriegszeit,
    als es wenig gab, als Städte noch in Trümmern lagen, Kirchen zerstört
    waren, Brüder, Väter, Großväter fehlten …? Immer wieder gab es Zei-
    ten, die unsicher waren, schwere, schlechte Zeiten auch. Was hat ge-
    holfen, getragen, Mut gemacht? Und wie ist Weihnachten geworden?
    Eine Spurensuche.

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Weihnachten nach dem Krieg
Erinnerungen von Zeitzeugen
Wendula Ott erinnert sich an das Kriegsende in der Maxvorstadt
„Verglichen mit damals ist der Lockdown ein Witz“
Wendula Ott ist zehn Jahre alt, als sie zum ersten Mal nach München kommt. Fest
an die Hand der Mutter geklammert, mustert sie mit großen, hellwachen Augen
ihre Umgebung. Alles ist so verstörend anders als zu Hause. „Mutti, wieso haben
hier die Kirchen keine Türme?“, fragt sie irritiert. Es ist der Juni 1945, wenige Wo-
chen nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Mühsam bahnen sich Mutter und Tochter
ihren Weg durch die Trümmer der zerstörten bayerischen Hauptstadt. Von den
meisten Häusern sind allenfalls Ruinen stehen geblieben. Die Universität – eine
zerbombte Fassade mit leeren Fensterhöhlen. Straßen gibt es kaum mehr, statt-
dessen staubige Schneisen durch provisorisch zusammengekehrte Abräumhal-
den und schmale Trampelpfade über Schuttberge. Bis zum Horizont nichts als
Asche und Zerstörung.
Unauslöschlich haben sich die Eindrücke dieser ersten Begegnung mit ihrer neu-
en Heimat in das Gedächtnis der heute 86-Jährigen eingebrannt. „Man konnte
damals vom Josephsplatz bis zum Hauptbahnhof schauen – über Trümmerfelder
mit brüchigen Mauern und Ziegelhaufen. Weit und breit war kein einziger Kirch-
turm stehen geblieben, auch St. Markus war eine Ruine. Die Maxvorstadt, wie wir
sie heute kennen, gab es nicht,“ erinnert sich die gebürtige Schlesierin. Für das
kleine Mädchen aus Schlesien, dessen Geburtsstadt Görlitz von Bomben ver-
schont blieb, ist München ein Schock.
Wie für viele Deutsche markiert das Schicksalsjahr 1945 auch für Wendula Ott
einen einschneidenden persönlichen Wendepunkt. „Damals, mit zehn Jahren,
war meine Kindheit schlagartig vorbei“, bilanziert sie rückblickend. Aus dem ver-
hätschelten Einzelkind, das in einem gut betuchten „Biedermeier“-Milieu auf-
gewachsen ist, beschützt und behütet vor den Gräueln der Naziherrschaft und
deren beispielloser Zerstörungswut, ist plötzlich ein halb verwaistes Flüchtlings-
mädchen geworden. Ein heimatloses Kind, dessen Mutter sich als Schweinemagd
verdingen muss. Der Vater, der in Görlitz ein florierendes Baugeschäft führt, ist in
der vom Krieg verschonten Renaissancestadt an der Neiße geblieben. Die Eltern
haben sich getrennt, Mutter und Tochter sind allein nach Bayern geflohen. Auf
einem Bauernhof nördlich von München haben die Flüchtlinge fürs Erste Unter-
schlupf gefunden. Der Hof liegt inmitten von Wiesen und Feldern, ziemlich genau

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dort, wo heute die glamourös illuminierte Allianz Arena Fußballfans aus aller
Welt anzieht. Wo während der millionenfach übertragenen Spiele Tausende tri-
umphierend geschwungene Bayern-Flaggen den Himmel rot-weiß spicken und
nichts, aber auch gar nichts mehr an die graue Nachkriegszeit erinnert.
Damals folgt für die Zehnjährige nach dem Erschrecken über die Bombentrich-
                                                         ter gleich der nächste
                                                         Schock: In einem düsteren
                                                         Raum des schwer getrof-
                                                         fenen Münchner Haupt-
                                                         bahnhofs – einer Ruine,
                                                         die nichts mit dem präch-
                                                         tigen Jugendstilbahnhof
                                                         ihrer geliebten Görlitzer
                                                         Heimat gemein hat – wird
                                                         Wendulas Lockenschopf
                                                         mit einer übel stinkenden
                                                         Flüssigkeit   übergossen.
                                                         Die obligatorische Ent-
                                                         lausung – eine Pflicht, der
1945 in der Augustenstraße
                                                         sich alle Flüchtlingskinder
vor ihrer Einschulung unterziehen müssen – markiert für das sommersprossige
Mädchen aus Schlesien das endgültige Finale ihrer bis dato heilen Welt.
Hier in Fröttmaning ist alles fremd. Das Leben auf dem Hof, wo sie sich mit der
Mutter eine fensterlose Kammer teilt, die neuen Schulkameraden im Schwabinger
Wilhelm-Gymnasium und nicht zuletzt die bayerische Sprache. „Anfangs mussten
wir uns sehr anstrengen, um überhaupt etwas zu verstehen“, erzählt Wendula Ott,
„davon abgesehen wurden wir überall reizend empfangen.“ Der Bauer, dessen
Ställe die Mutter jetzt ausmistet, um Kost und Logis für sich und ihre Tochter ab-
zuarbeiten, ist ein entfernter Kletterfreund ihrer „bayernaffinen“ Eltern. Die haben
früher oft ihre Ferien in den Bergen verbracht und die bayerische Hauptstadt so
„vergöttert“, dass sie ihrer Tochter auch in Görlitz ein Dirndl verordnen. Doch das
München von 1945 erkennt weder die Mutter wieder noch kann es die Tochter
mit den elterlichen Urlaubsschwärmereien in Einklang bringen.
„Damals spürte ich am eigenen Leib, wie es ist, wenn man alles verliert, was einem
am Herzen liegt: den innigst geliebten Vati, von dem wir fünf bange Monate ohne
jede Nachricht blieben, mein Zuhause, meine Freundinnen, die Spielsachen,“ be-

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Thema

schreibt Wendula Ott ihre Gefühle als Zehnjährige und fügt mit nach einer kurzen-
Pause mit Nachdruck hinzu: „Deshalb habe ich großes Verständnis für die Flücht-
linge, die heute zu uns kommen. Wenn ich die Fernsehbilder aus dem zerstörten
Aleppo sehe, dann ahne ich, was diese Menschen durchmachen müssen“, sagt
die 86-Jährige.
Auf dem großen, reichen Bauernhof haben es Wendula und ihre Mutter in jenen
kargen Nachkriegstagen vergleichsweise gut getroffen. Denn mag Leben dort
auch anstrengend sein, wenn man noch vor dem Morgengrauen aufstehen muss,
um die Hühner zu füttern, und bis abends Ställe ausmisten muss. Und selbst wenn
man sich zwischendrin mit den russischen Knechten nur eine wässrige Suppe mit
Zwiebel-, Rüben- oder Kartoffelresten teilen darf – es gibt wenigstens überhaupt
etwas zu essen. Und für die heranwachsende Wendula sogar noch ein Glas Milch.
Anderen Menschen in ihrer Umgebung geht es da wesentlich schlechter. Sie müs-
sen hungern und frieren. „Auf dem Hof wurde fast jede Nacht eingebrochen. In
den nahe gelegenen Lagern für „displaced persons“ gab es weder Brennholz zum
Heizen noch genug zu essen. „Diese armen Menschen hatten gar keine andere
Wahl als sich auf diese Weise selbst zu helfen,“ erkennt bereits die Zehnjährige.
Das Schicksal der Juden, die selbst nach ihrer Befreiung aus den KZs noch leiden
müssen, erschüttert Wendula Ott bis heute.
Der Bauer indes versucht, das Problem auf seine Weise zu lösen. Er spannt eine
Leine von der Glocke der benachbarten Heilig-Kreuz-Kirche über seinen Hof ins
Schlafzimmer. So wird er wach, wenn sich jemand nachts auf den Hof schleicht.
Wendula Ott erinnert sich sogar an Schüsse, die in jenen Nächten fallen. Trotz-
dem ist die kleine katho-
lische Kirche – Münchens
ältestes, noch erhaltenes
Gotteshaus – damals ihr
liebster Zufluchtsort.
Und wie verbringt man
unter diesen schwierigen
Umständen den Heili-
gen Abend? Kann man
da überhaupt feiern? „Oh,
Weihnachten war großar-
tig“, antwortet Wendula
Ott und lacht, „denn an     1945 in der Theresienstraße

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Thema

diesem Abend durften wir mit in die gute Stube und mit der Bauernfamilie ge-
meinsam am vollgedeckten Tisch im Warmen feiern.“ Den Geschmack der süßen
Schlagsahne, die es zum Nachtisch gibt, spürt sie noch heute auf der Zunge: „Ein
unglaubliches Erlebnis!“
An Geschenke kann sie sich nicht erinnern, dafür aber an die Strohsterne, die Mut-
ter und Tochter in den Adventstagen mit Mehlpampe zusammenkleben. „Meine
Mutter konnte phantastisch basteln. Zu Hause in Görlitz haben wir Weihnachten
immer mit viel goldenem Lametta und unzähligen Rauschgoldengeln zelebriert.“
Um sich bei den großherzigen Gastgebern zu revanchieren, übernehmen Mutter
und Tochter die musikalische Begleitung des Abends. Zweistimmig singen sie Weih-
nachtslieder, stundenlang, das gesamte Repertoire rauf und runter. Die 33-jährige
Mutter im Sopran, ihre Tochter im Alt. „Nach einer missglückten Mandeloperation
klang ich schon als Zehnjährige wie Zarah Leander in ihren besten Jahren“, erinnert
sich Wendula Ott lachend und setzt nach kurzer Pause nachdenklich hinzu: „Man
hat damals sehr viel singend überwunden.“ In die Schule in der Schwabinger Wil-
helmstraße soll sie – wie alle anderen Schüler – nach Möglichkeit Brennholz und
Kohle mitbringen. Um der Kälte zu trotzen, sind die Fenster des Klassenzimmers mit
Brettern vernagelt. Wenn der Unterricht nachmittags stattfindet, muss die Zehn-
jährige die acht Kilometer von Freimann bis Fröttmaning in der Dunkelheit allein
zu Fuß gehen. Oft hat sie dabei ein mulmiges Gefühl, aber das hilft ihr auch nicht
weiter. Also beißt sie die Zähne zusammen und marschiert tapfer weiter voran. Eine
Kindheit unter solchen Vorzeichen prägt fürs Leben. „Verglichen mit damals ist der
Lockdown ein Witz“, sagt Wendula Ott, „wir jammern auf höchstem Niveau.“
Mit 18 Jahren zieht die Neumünchnerin in die Maxvorstadt. Weil sie einen großen
Nachholbedarf an Wissen über fremde Kulturen und Sprachen verspürt, macht
sie eine Dolmetscherausbildung für Französisch und Spanisch. Gierig saugt sie
die Impulse auf, mit denen die Amerikaner den Nazi-Muff vertreiben und dem
kulturellen Leben im Nachkriegsdeutschland neue Horizonte eröffnen: Jazz, Zeit-
schriften, demokratischer Diskurs.
Seit 1975 lebt Wendula Ott in der Arcisstraße. Dort wohnt sie nur ein paar Häuser
entfernt von ihrer liebsten „intellektuellen Münchner Fundgrube“ – dem Mario-
nettentheater „Kleines Spiel“. Zwei Jahre nach Kriegsende wird dort zum ersten
Mal die „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma gespielt. Wendula Ott hat seither kei-
ne der jährlichen Aufführungen verpasst. „Ohne diese Inszenierung ist Weihnach-
ten für mich kein Weihnachten,“ sagt sie. Ein Dirndl hat Wendula Ott übrigens,
seitdem sie in München lebt, nie wieder angezogen.
                                                               Bettina Winterfeld

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Thema

Irmgard Pott, 93 Jahre, Schwabing-Maxvorstadt

Irmgard Pott, tief verwurzelt in Schwabing und der Maxvorstadt, war bei Kriegs-
ende 18 Jahre alt. Weihnachten 1945 floh sie aus der Trostlosigkeit und den
Trümmern der zerstörten Stadt zu ihrer Familie nach Aichach. Für den markant
hat sie ihre Erinnerungen aufgeschrieben:

„Meine Eltern und meine Schwes-
tern waren seit 1943 in Aichach
evakuiert und konnten im Haus
meiner Tante und meines Onkels
so den Fliegerangriffen auf Mün-
chen entgehen. Ich blieb in der
Stadt, um an den weiterführenden
Schulen meinen Abschluss zu ma-
chen.
Die Erlebnisse im Krieg sind mir
noch in lebhafter Erinnerung, dazu
gehört auch der Heilige Abend Irmgard Pott hat ihre Erinnerungen an Weih-
1945! Da mein Onkel in der Nähe nachten 1945 aufgeschrieben
des Wohnortes einen Wald besaß, fuhren wir in der Adventszeit mit ihm „ins
Holz“, um dort eine große schöne Fichte auszusuchen, die dann am Heiligen
Abend vom Boden bis zur Decke im Wohnzimmer stand und ihren wunderba-
ren Duft verströmte! Wir schmückten den Baum mit weißen Kugeln, mit viel sil-
bernem Lametta und mit einer zerbrechlichen weißen Glasspitze. Woher meine
Mutter sogar noch einige weiße Christbaumkerzen hatte, habe ich nie erfahren.
Wir waren dankbar überrascht, dass es sogar noch ein paar Plätzchen gab!
Meine Mutter half öfters in einem Bauernhof aus, bügelte und nähte die Wäsche
der großen Kinderschar und bekam dafür etwas Mehl, Milch und Eier. Da gab es
ein Kriegsrezept mit wenig Zutaten, aber es gab einen großen Ertrag von dünnen
Plätzchen, so dass man von „Waschkorbgebäck“ sprach, weil eine große Menge
aus dem Teig ausgestochen werden konnte! Obwohl es ja noch Lebensmittel-
marken gab, bekamen wir für die Wurstmarken Weiß- und Wiener Würste beim
Metzger, dazu gab es Kartoffelsalat – das Essen am Heiligen Abend ähnlich wie
heutzutage auch noch!
An Geschenken gab es natürlich nicht viel, das war für uns selbstverständlich,
und umso mehr freuten meine Schwestern und ich uns über je einen Wollschal,

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Thema

den meine Mutter für jede von uns gestrickt hatte. Sie bekam die Wolle von den
Bauersleuten, bei denen sie öfters aushalf. Sie hatten einige Schafe, und die alte
Oma konnte gut am Spinnrad schöne, weiche Wolle herstellen.
Auf dem Speicher des Hauses gab es zwei ganz kleine Zimmer, dort war ein äl-
teres Ehepaar aus Schlesien einquartiert; sie hatten die Flucht einigermaßen gut
überstanden und lebten hier in größter Bescheidenheit. Da es am Speicher kein
fließendes Wasser gab, mussten sie es in Kübeln aus der Küche meiner Tante
nach oben schaffen und es dann wieder entsorgen. Heute ist das alles kaum
mehr vorstellbar! Am Abend des 24. 12. holten wir sie zu uns runter, und sie wa-
ren froh und dankbar, mit uns im geschmückten Wohnzimmer diesen besonde-
ren Abend zu verbringen.
Da Aichach noch keinen eigenen Pfarrer hatte, wurde die damals kleine Diaspo-
ra-Gemeinde von Augsburg aus versorgt. Viele junge Geistliche kamen aus dem
Krieg leider nicht mehr zurück oder befanden sich noch in Kriegsgefangenschaft,
so dass wir den Mangel spürten und am Heiligen Abend keinen Gottesdienst hat-
ten. Dafür war dann am 1. Weihnachtsfeiertag die kleine Kirche überfüllt, weil fast
jeder um 9.30 Uhr zum Festgottesdienst kommen wollte. Bei der katholischen
Gemeinde gab es (in der Heiligen Nacht) eine Christmette, und wir konnten so-
gar das Läuten von zwei kleinen Glocken hören, die dem Schicksal der großen
Glocken entgangen waren, denn die schönen großen Glocken wurden im Krieg
abgenommen und für Waffen eingeschmolzen. Aber als wir die bescheidenen
Klänge hörten, da wurde uns so richtig bewusst, was es heißt:
„Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden
und den Menschen ein Wohlgefallen!“ (Lukas 2, 14)
und voll Dankbarkeit klang der Heilige Abend 1945 bei uns aus.“

Gunter Schaumann, 84 Jahre, Kirchenvorsteher St. Markus

Gunter Schaumann ist „Urgestein“ „Gedächtnis“ von St. Markus und der Maxvorstadt,
seit vielen Jahren Kirchenvorsteher und in Sachen Kunst und Kultur genauso unter-
wegs wie in der Theologie. Veronika Wiggert hat ihn portraitiert.

„An Weihnachten 1945 habe ich kaum Erinnerungen. Ich war damals erst neun Jahre
alt und lebte sicher mit meiner Mutter und meinem Bruder in Dießen am Ammersee.
Ab 1943 wohnte auch meine Tante mit ihren vier Kindern zwischendurch bei uns.

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Thema

                              Sie war mit dem Bruder meiner Mutter verheiratet. Kurz
                              vor Kriegsende fand sie zwar eine eigene Wohnung,
                              wir feierten aber weiterhin Weihnachten zusammen.
                              Die große Sorge der beiden Frauen um ihre Männer,
                              die sie in Gesprächen und Gebeten äußerten, ist mir
                              sehr in Erinnerung geblieben. Mein Vater wurde 1941
                              eingezogen und war ohne Kriegshandlungen in Nor-
                              wegen, wo er nach Kriegsende in Gefangenschaft ge-
                              riet. Zum Glück wusste meine Mutter, wo er war, und
Gunter Schaumann              konnte ihm schreiben, doch von ihrem Bruder fehlte
jede Spur. Es hieß, er sei in Russland verschollen. Meine Mutter, mein Bruder und
ich hatten den Vater zuletzt 1943 gesehen – das nächste Wiedersehen sollte erst
fünf Jahre später stattfinden. Die Abwesenheit beider Männer überschattete natür-
lich auch die Weihnachtsfeierlichkeiten.
Dießen wurde nach Kriegsende zuerst von den Amerikanern besetzt und schließ-
lich an die Franzosen übergeben. Bei uns wurde ein höflicher französischer Offi-
zier einquartiert. So war das Haus bewacht und es gab keine Probleme mit Plün-
derungen oder Gewalt. Durch den Auszug meiner Tante war ein weiteres Zimmer
frei geworden. Und so konnte meine Mutter eine ältere Fabrikantengattin aufneh-
men, die aus ihrer Villa vertrieben worden war und die jetzt mit ihrem Hab und
Gut auf einem Gartenliegestuhl durch den Ort fuhr und eine neue Bleibe suchte.
Sie war für mich damals das lebendig gewordene Bild der Herbergssuchenden
aus der Weihnachtsgeschichte.
In meiner Familie habe ich immer eine sehr praktische Zuwendung zum Leben
erfahren – frei nach dem Motto: „Das Leben geht weiter.“ Zum Glück habe ich in
Kriegs- und Nachkriegszeiten keine materielle Not oder gar Hunger erleben müs-
sen. Meine Mutter hat immer versucht, das Beste aus allem zu machen. So haben
wir zum Beispiel aus gesammelten Bucheckern Öl gewonnen oder aus Zucker-
rüben Sirup hergestellt. Gerade dieses Urvertrauen ins Leben – trotz der widrigen
Umstände – hat mich für mein späteres Leben geprägt. Das gilt bis heute: Mutig
die Aufgaben annehmen und nach Lösungen suchen!
Weihnachten ist für mich die intensive Beziehung zwischen Gott und der Welt. In
den bildkräftigen Texten ist die Welt in ihrer Freude, Hoffnung – aber eben auch
in ihrem Schrecken und der Gewalt erlebbar. Seit meiner Kindheit sind diese emo-
tionalen Bilder, aber auch die festlichen Lieder und Musikstücke allgegenwärtig.
Das gilt für mich bis heute beim Feiern in der Familie.“

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Raum für Advent
Wenn die erste Kerze brennt, ist Advent. Unsere „Adventskirche St. Markus“
wird wachsen, verschiedene Gestaltelemente kommen in den Adventswo-
chen hinzu und laden ein zum „Runterkommen“, zum Ankommen im Ad-
vent und bei mir selbst. Lassen Sie sich überraschen, schauen Sie vorbei!
Hier ist Raum für Advent!

Staunen & Erzählen im Advent für Kinder und Familien
am Samstag, 28. November, um 17.30 Uhr » siehe Seite 21

Gottesdienste im Advent
Sonntags jeweils um 11.15 und 12.30 Uhr
musikalisch besonders gestaltet » siehe Seite 39
1. Advent: Eröffnung der diesjährigen Aktion „Brot für die Welt“
2. Advent: Universitätsgottesdienste „Heil und Heilung“
3. Advent: Gottesdienste mit Tilmann Haberer
4. Advent: Universitätsgottesdienste „Heil und Heilung“

Gottesdienste in ESG LMU und EHG TUM
Weihnachtsgottesdienst der ESG LMU am 16.12. um 17 Uhr in St. Ludwig
Gottesdienst der EHG TUM am 17.12. um 18 Uhr in St. Markus:
„Licht der Welt - light of the world - luz del mundo“
14
otto
                                          “ is t u n se r M
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                                   g e se g n

Kleiner Adventsmarkt
von Uschi Pilipp mit Geschenken,
Plätzchen, Stollen u. v. m., jeweils nach
den beiden Gottesdiensten am 2., 3. und 4. Advent » siehe Seite 48

Musikalische Adventsandachten
mit Ensembles aus Markuschor und Posaunenchor am 2., 3. und 4. Advent,
jeweils um 18 Uhr in der Kirche. Anmeldemodalitäten bitte der Homepage
entnehmen, dankeschön! » siehe Seite 40

Adventliches „an der Wäscheleine“
Kleine Utensilien für eine besinnliche Adventszeit – ab dem 1. Advent zum
Mitnehmen in der Kirche, solange der Vorrat reicht. Und für den Fall, dass
Sie die Wohnung nicht verlassen können – rufen Sie uns an, wir bringen
Ihnen auch eine „Adventstüte“ vorbei!

Abendmahl im Advent
Stärkung und Wegzehrung sind nötig in diesen Zeiten! In den Gottesdiensten
feiern wir gerade kein Abendmahl – aber in kleinsten Runden lässt sich in
der Kirche Brot und Wein teilen und Gottes Nähe spüren: ob für Sie allein,
als Familie, Paar oder Freunde – je nach dem, was die geltenden Sicher-
heitsbestimmungen zulassen. Bitte melden Sie sich im Pfarramt!
                                                                        15
Thema

„Weihnachtsgefühle 2020“

Mit welchen Gefühlen schauen Sie, schaut ihr auf Weihnachten? Wir haben Men-
schen aus St. Markus befragt: Kinder und Erwachsene, Alte und Junge. Und laden
die Leserinnen und Leser ein, im Advent ihre eigenen „Weihnachtsgefühle 2020“
an die Weihnachtswand in der Kirche zu schreiben …

                        „Alle Jahre wieder überkommt mich mit den ersten kalten
                        Abenden die Vorfreude auf Weihnachten. Das Fest beginnt
                        bei uns traditionell mit dem Weihnachtsgottesdienst – die
                        feierliche Stimmung tragen wir bis nach Hause und genie-
                        ßen den Abend im Kreis der Familie und mit Freunden, die
                        sonst am Weihnachtsabend alleine sind. Ob das alles die-
                        ses Jahr so klappt? Das steht in den Sternen. Doch gerade
in dieser Zeit der Unsicherheiten merke ich, dass mein wohliges Weihnachtsge-
fühl tief in mir verankert und durch nichts zu erschüttern ist.“
Monika Ernstberger, Assistenz der Chefredaktion, Kirchenvorsteherin

„Für mich ist Weihnachten immer wunderbar, weil wir
zusammen sind und ich meinen Eltern Geschenke ma-
chen kann. Es ist immer sehr feierlich. Das ist schön. Ich
hoffe, dass wir dieses Jahr wegen Corona in die Kirche
gehen können. Beim Geschenke-Auspacken kribbelt es
immer in meinem Bauch. Weil ich nie weiß, ob das drin-
nen ist, was ich mir vom Christkind gewünscht habe.“
Hanna, 8 Jahre alt

                      „Ich freue mich auf Weihnachten, auf die Stimmung, das
                      Plätzchenbacken, die Geschenke und das Beinandersein
                      mit der Familie. Ich kann mir vorstellen, dass im Winter in
                      diesem Jahr ein paar Sachen anders sind. Jetzt gibt es ja
                      Corona und das betrifft die ganze Welt. Aber etwas Grund-
                      legendes wird sich an Weihnachten nicht ändern. Wahr-
                      scheinlich können wir diesen Winter nicht Ski fahren oder
                      die Weihnachtsmärkte fallen aus. Aber das ist mir eigentlich
egal, solange ich meine Freunde treffen kann!“
Elias, 14 Jahre, im Herbst konfirmiert

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Thema

                       „Wir überlegen und diskutieren jedes Jahr, ob wir nach
                       Schweden fliegen sollen oder nicht. Doch aus verschiedenen
                       Gründen sind wir dann doch immer hier in München
                       geblieben und haben nur als Familie oder mit Freunden
                       Weihnachten gefeiert. Nach Schweden zu reisen, scheint uns
                       zu stressig und kompliziert. Wir haben als Familie mehr Ruhe
                       hier, und München ist ja oft in den Weihnachtsferien ganz
leer, das ist herrlich! Durch Corona wird es, glaube ich, alles noch schwieriger
werden, da warten wir doch lieber auf den nächsten Sommer!“
Sara Klein, Schwedin, Flugbegleiterin und Mutter von 2 Kindern

„Ich fühle mich an Weihnachten glücklich, weil wir feiern und
Geschenke auspacken können. Vielleicht kann man aber an
Heiligabend nicht in die Kirche gehen, weil man ja wegen Corona
den Abstand zu den anderen einhalten soll. Eigentlich cool, weil
ich dann nicht mehr so lange warten muss, bis Bescherung ist,
aber andererseits auch schade, weil ich dann das Krippenspiel
verpasse.
Nicht, dass ich das Christkind schon mal gesehen hätte, aber wenn, dann würde
ich es ja vielleicht nicht erkennen – mit Maske …“
Valerie, 10 Jahre alt

„In diesem Jahr gehe ich schon mit etwas gedämpfter
Stimmung auf Weihnachten zu, gerade weil uns die zweite
Welle der Corona-Pandemie beschäftigt. Es musste halt
hier bei uns auch vieles heruntergefahren werden, was
sonst ein Haus wie unseres an Kontaktmöglichkeiten bietet.
So war ich sonst sicher heiterer gestimmt. Dennoch freue
ich mich zusammen mit meiner Frau auf Weihnachten.
Vielleicht sorgt die Situation wieder für etwas mehr Besinnlichkeit. Musik ist mir in
der Adventszeit sehr wichtig, die hilft über vieles hinweg. Ich spiele zum Beispiel
mit der Mundharmonika Weihnachtslieder, was meine Frau dann gerne auch
erduldet. Weihnachten selbst hoffen wir mit unserem Sohn feiern zu können.
Gerade für pflegebedürftige Bewohner finde ich es sehr wichtig, dass es am
Heiligen Abend ein Angebot im Haus gibt.“
Dr. Horst Rosenfeldt, 81 Jahre alt, wohnt zusammen mit seiner Frau im
Diakoniewerk München-Maxvorstadt und engagiert sich dort u.a. in der
Bewohnervertretung

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Thema

                   „Ich glaube, dass wir dieses Jahr nicht so viele Freunde zu uns
                   nach Hause einladen können. Und in der Schule wird es wohl
                   keine Weihnachtsfeier geben, da fühlt es sich nämlich dann
                   immer schon ein bisschen vorher wie Weihnachten an. Ich
                   hoffe, wir müssen in der Schule keine Maske anziehen, falls
                   wir doch ein bisschen feiern.“
                   Antonia, 7 Jahre alt

„Weihnachten bleibt für mich und uns immer ein Fest, das wir
im kleinen Kreis feiern, zumindest an Heiligabend. Seitdem wir
Kinder haben, fast ausschließlich bei uns zu Hause und meistens
mit meinen Eltern. Das werden wir auch dieses Jahr so hand-
haben. Doch dieses Jahr werden wir uns körperlich nicht mehr
so nahekommen, und das ist immer sehr schade. Nicht nur zu
Weihnachten, aber da vielleicht besonders.“
Vanessa Anjou, Übersetzerin und Mutter von zwei Kindern

                       „Auf das übliche Weihnachten steht mir in diesem Jahr
                       nicht der Sinn. Dann schon lieber die japanische Varian-
                       te, am 25. Dezember die Weihnachtsdekoration durch
                       den Neujahrsschmuck zu ersetzen. Mit dem Neujahrs-
                       fest wuchs dort meine Frau auf und hier verknüpft sie
                       Weihnachten mit fa-
                       miliärer Nähe. Dafür
                       bin ich in diesem Jahr
mehr als sonst. Auch über den 25. hinaus.
Einigeln, ruhiger werden und es zu viert in
unserer kleinen Familie auf uns ankommen
lassen. Dankbar sein, dass wir uns haben und
keinen Mangel leiden. Mag der gewöhnliche
Weihnachtstrubel woanders toben.“
Dr. Daniel Schley, Juniorprofessor für Japano-
logie

Deutsch-japanische Weihnachtskarte: Weihnachts-
männer bevölkern ein japanisches Haus. Entwurf:
                                   Daniel Schley

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Thema

München – Rom – Heidelberg
und das „Weihnachtsgefühl 2020“
Das letzte Weihnachten hat Isabel Eiselt, Theologiestudentin München und St.
Markus sehr verbunden, in Rom verbracht. Für die Frühlingsausgabe 2020 schick-
te sie uns einen unbeschwerten Gruß aus der „Ewigen Stadt“ für den markant.
Dann kam in Rom der absolute „Lockdown“, viele fuhren binnen weniger Tage
nach Hause – Isabel blieb. Die Freundin, 12 Fußminuten entfernt: unerreichbar.
Im Wohnheim: die Situation angespannt, die Nerven blank. Sie stehen den Lock-
down gemeinsam durch. Von Rom aus ist Isabel nach Heidelberg gezogen, um
dort weiterzustudieren. Mit welchen Gefühlen, Sehnsüchten, Erwartungen ... geht
sie nach diesem Jahr gen Weihnachten?

„Adeste, fideles, laeti, triumphantes,
venite, venite in Betlehem“. An Heilig-
abend 2019 sang ich gemeinsam mit
Tausenden anderen Gläubigen in Rom
im Petersdom inbrünstig dieses Weih-
nachtslied und mir lief ein warmer
Schauer feierlicher Andächtigkeit über
den Rücken: Herbei, o ihr Gläub‘gen,
fröhlich triumphieret, o kommet, o
kommet nach Bethlehem. Seit jener
Christmette war es mir zum Lieblings-
weihnachtslied erwachsen, lädt es Christmette im Petersdom 2019
doch all uns Gläubige ein, mit den Hirten zum Kinde zu eilen. Des ewigen Vaters
ewigen Glanz, verhüllt im Fleisch, werden wir sehen, Gott als Kind, in Windeln ge-
wickelt. Kommt, lasst uns anbeten den Herrn. So lautet die wörtliche Wiedergabe
des lateinischen Textes einer Folgestrophe, die für mich konzentriert Weihnachten
in Worte und Melodie fasst.
Auf den Tag genau zwei Monate vor Heiligabend 2020 schreibe ich diese Zeilen,
fragend blicke ich nach vorne. Wie wir wohl in diesem Jahr Weihnachten feiern
werden? Aus allen Nähten platzende Weihnachtsmärkte mit Wein und Kitsch wird
es keine geben, auch keine dicht gedrängten, im Geschenkewahnsinn ersticken-
den Einkaufspassagen, in denen die eine Hand die andere im Gemenge verliert. In
Rom, in dem es weder Adventskalender noch Adventskränze noch Weihnachts-

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Thema

märkte gegeben hatte, erlebte ich meine bisher schönste und besinnlichste Ad-
ventszeit. Immer wieder war ich mit Mitbewohnern zum gemeinsamen Stunden-
gebet zusammengekommen, abends sangen wir bei Kerzenlicht und importier-
ten elterlichen Plätzchen Adventslieder. Im fortgeschrittenen Dezember stimmten
wir Weihnachtslieder an, unter denen fast täglich Adeste fideles gewesen war.
„Weihnachtsgefühl“ bestand in den vergangenen Jahren für viele den gesamten
Advent hindurch aus wochenlangem Stress. Die diesjährige Vorweihnachtszeit
lädt ein, die früher dem chaotischen Trubel gewidmete Zeit nun stattdessen mit
den Lieben zuhause zu verbringen, bei Kirchenliedern und Kerzenschein.
Gerne erinnere ich mich auch zurück an die Osternacht im Lockdown, den ich
                              ebenfalls in Rom verbracht hatte. Inmitten des
                              Frustes, der Aussichts- und Hoffnungslosigkeit
                              unserer seit vielen Wochen dauernden Isola-
                              tion, hatten unsere Rufe in die Nacht unserer
                              Wohnheims-Aula hinein gehallt: Der Herr ist
                              auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!
                              und unsere Osterkerze hatte in die Dunkelheit
                              geleuchtet, und die Finsternis war hell gewor-
                              den. Kein Osterfest hatte ich je eindrücklicher
                              erlebt als dieses. Vielleicht wird das diesjährige
                              Weihnachtsfest auf ähnliche Weise eindrücklich
                              werden?
                                  Noch immer bin ich hoffnungsvoll, dass es an
                                  Heiligabend und in den Weihnachtsfeiertagen
                                  2020 – anders als an Ostern – möglich sein
Lockdown in Rom. Im Hinter- wird, in die Kirche zu gehen. Mit Tausenden
grund der Petersdom
                                  Gläubigen in der Kirchenbank Lieder schmet-
tern werde ich in diesem Jahr nicht, so viel ist sicher. Aber ich werde dasselbe mit
meiner Familie zuhause tun. Erst werden wir in der Weihnachtsgeschichte lesen
und es wird heißen: Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus,
der Herr (Lk 2,11). Später (noch ahnen meine Eltern und Geschwister nichts von
ihrem Glück) werden wir Adeste fideles singen. Wir werden auf die Krippe bli-
cken und anstimmen: Herbei, o ihr Gläub‘gen, fröhlich triumphieret, o kommet,
o kommet nach Bethlehem. Des ewigen Vaters ewigen Glanz, verhüllt im Fleisch,
werden wir sehen, Gott als Kind, in Windeln gewickelt. Kommt, lasst uns anbeten
den Herrn.“

20
Gemeinde

Kinder, Konfis, Jugend und Familien
Staunen und Erzählen im Advent
Wenn es draußen dunkel wird, kommen wir in die Kirche. Stellen Lichter auf, ku-
scheln uns familienweise zusammen und zünden die erste Kerze an. Staunen
über die Geschichte von dem alten Priester Zacharias, der plötzlich nicht mehr
sprechen kann. Horchen in die Stille, sehen die Schatten in der Kirche tanzen …
und beginnen, geborgen und gesegnet, die Adventszeit. Eine abendliche Einstim-
mung für Kinder und Familien mit Pfarrerin Sabine Geyer
Samstag, 28. November, 17.30 Uhr, auf Abstand und im Kirchenraum von St. Markus

Kindergottesdienst in der Kreuzkirche
Die nächsten Kindergottesdienste finden jeweils um 9.30 Uhr parallel zum Sonntags-
gottesdienst in der Kreuzkirche statt: am Sonntag, 13. Dezember, 10. Januar und 7.
Februar. Auf der Homepage www.kreuzkirche-muenchen.de findet ihr heraus, ob
der Kigo „analog“ im Albert-Lempp-Saal stattfinden kann oder virtuell per zoom.

                                                   s u ch  t !
                                         r te n g e achten sein.
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Gemeinde

Kein Krippenspiel in der Kirche – aber zuhause?
Lange haben wir hin- und herüberlegt und uns dann doch schweren Herzens
entschlossen: Es wird am Heiligen Abend 2020 kein Krippenspiel in St. Markus ge-
ben. Das ist traurig. Aber es muss noch nicht heißen, dass es gar kein Krippenspiel
geben kann!
Was ihr braucht? Die Weihnachtsgeschichte – ihr findet sie in der Bibel (Lukas 2),
auch im Internet: https://www.bibleserver.com/LUT/Lukas2
https://archiv.ekd.de/glauben/feste/weihnachten/kock_lukas2.html
und https://www.katholisch.de/artikel/1971-jesus-wird-geboren.
Die Rollen: „Maria“ mit einem blauen Tuch und einer Puppe; langsam in ihren
Bewegungen – sie ist ja schwanger! Und sie weiß überhaupt nicht, wie das alles
gehen soll ... „Joseph“ mit Hut und Weste, er muss Maria stützen, ihr Mut machen,
gut zureden. Die „Wirte“ stehen für „keinen Raum in der Herberge“ – alles voll,
kein Platz. Keine schöne Erfahrung, aber eine, die viele Menschen machen. Eine
Schürze reicht ihnen. Und ein Wirt weiß ja dann von jenem Stall … Fürs „Jesuskind“
hats damals getan, was grad da war – das gilt auch heute: ein Kissen, ein paar
Decken, ein Korb? Als Stern über dem „Stall“: ein selbstgebastelter aus Goldfolie.
Die Engel: weißes Hemd, goldenes Geschenkband um die Stirn. Es gibt Engel mit
Flügeln und ohne. Vielleicht singen sie „Vom Himmel hoch, da komm ich her“?
Die Hirten haben Jacke und Hut, die Stöcke zur Seite gelegt, Schaffell oder Decke
wärmen sie. Fürs Feuer reichen ein paar kleine Stöcke – Transparentpapier und
Krepp geben lodernde Flammen. Und schon kann´s losgehen! Die Weihnachts-
geschichte vorlesen (auch aus einer Kinderbibel) und dann gemeinsam überlegen
und erzählen – wie war das wohl damals? Wie ging es Maria und Joseph, so lange
unterwegs? Was haben die Hirten gedacht, als die Engel kamen, wie erschrocken
mussten sie gewesen sein? Und wie sieht das aus: erschrecken? Dann einfach
spielen, das entsteht im Miteinander! Auch mit Puppen kann man ein Krippenspiel
machen oder mit Knetfiguren die Weihnachtsgeschichte stellen … und es wird
Weihnachten, ganz bestimmt!
Das wünschen euch euer Harald Braun und eure Sabine Geyer

Krabbelgruppe
Wir laden euch herzlich zu Kaffee und Tratsch mit euren Kleinsten jeden Mitt-
woch von 9:30 - 11:00 Uhr in den Albert-Lempp-Saal der Kreuzkirche ein! Wir
sind eine unkomplizierte Gruppe aus Vätern und Müttern mit Kindern von 0 - 3
Jahren, die sich über Zuwachs freuen. Meldet euch gerne vorher bei Diakonin
Annkathrin Hausinger an; 015785009058; jugend.kreuzkirche.m@elkb.de

22
Gemeinde

Endlich konfirmiert!
                                                            Zwei Samstage, En-
                                                            de September und
                                                            Anfang Oktober. Je-
                                                            weils vier Gottes-
                                                            dienste, mit kleinsten
                                                            Gruppen, fünf bis
                                                            sechs Konfis. Eben-
                                                            so viele „Familien-
                                                            Inseln“ in der Kirche,
                                                            Maske und Abstand
                                                            inklusive. Musik ja,
                                                            Posaunen, Violine,
                                                            Orgel – aber kein
                                                            Singen. Kein dicht
                                                            gedrängtes Sitzen,
Konfirmandinnen und Konfirmanden Im Hof der Kreuzkirche     kein     „Rückenstär-
ken“ durch die ganze Gemeinde, kein Handauflegen durch Pfarrerin oder Dia-
konin. Diese Konfirmationen waren anders – und hatten ihren eigenen Reiz! Sie
waren intimer in den kleinen Gruppen, nahe an den Konfis und Familien. „Da
geht keiner unter“, haben wir mehrfach gehört. Sie hatten eigene Chancen: denn
diesmal haben Paten, Geschwister, Eltern oder Großeltern die Hände aufgelegt,
„Gänsehaut-Momente“ einer ganz eigenen Intensität … Und Abendmahl, für die
gerade Konfirmierten: jede/r hatte einen „eige-
nen“ silbernen Teller und Kelch.
Ja, wir haben die Konfirmationen wirklich gefei-
ert – und sind glücklich, dass das so ging – und
auch in den folgenden Wochen keine Corona-
Meldungen bei uns ankamen. Euch Young-
stern wünschen wir, dass ihr viele schöne Erin-
nerungen an diesen Tag habt, Bilder, Gefühle,
Worte, die euch bleiben … und eine Maske!
„Träumer*in“ – wir finden, das ist eine Auszeich-
nung. Lebt eure Träume!

Jugendleiter*innen bilden ein Kreuz auf dem Boden
                                  der Markuskirche

                                                                               23
Gemeinde

Zwei Drittel von euch 68 Konfis aus dem Kurs 2019/20 sind nun konfirmiert –
ihr anderen wartet auf den Mai nächsten Jahres. Alle miteinander seid ihr herz-
lich eingeladen zur TeaTime (donnerstags ab 19 Uhr, Jugendkeller, draußen
oder Zoom), in das Trainee-Programm, als Teamer*in für den neuen Konfikurs
(Infos wie immer unter jugend.kreuzkirche.m@elkb.de)! War, ist, bleibt schön
mit euch!
                        Eure Annkathrin Hausinger, Elke Schwab & Sabine Geyer

Willkommen, ihr Konfis von St. Markus und der Kreuzkirche
In der einen Woche hat der Start geklappt, in der nächsten haben wir Konfi und
Trainee abgesagt, dann kam der „Lockdown“ … Der Konfikurs 2020/21 ist unter Aus-
nahmebedingungen gestartet: mit 50 Konfis, diesmal aufgeteilt in drei Gruppen,
damit es überhaupt Chancen gibt, sich über den Winter zu treffen. Mit nur zwei
Hauptamtlichen, weil an der Kreuzkirche immer noch die erste Stelle vakant ist und
Elke Schwab zurzeit die Pfarramtsführung hat. Mit einem bunt gemischten Team
aus jüngeren und älteren Jugendleiter*innen. Langweilig jedenfalls wird es nicht …
Wir freuen uns auf euch und über euch und sagen euch: Willkommen in St. Mar-
kus und der Kreuzkirche! Schön, euch in den Kirchen und Gottesdiensten zu tref-
fen, in der TeaTime und am Lagerfeuer zu ratschen; schön, wenn ihr mit anpackt,
Ideen habt, Spuren hinterlasst. Und heimisch seid und werdet in den beiden Ge-
meinden. Wir wünschen euch eine wunderbare Konfizeit mit vielen Erkundungen
rund um Kirche und Gemeinde, euren Glauben und euch selbst!
                                    Eure Annkathrin Hausinger und Sabine Geyer
                            für das Konfi-Team und die beiden Kirchenvorstände

Kinderlibi vom 12. bis 22. August 2021
Lindenbichl, „Libi“, Geheimtipp im Staffelsee! Die schönste Insel der Welt macht
sich gerade krisenfest, damit 2021 wieder Kinderträume auf ihr wahr werden kön-
nen! Gerade sind wir noch dabei, die Feinheiten zu klären, schaut deshalb gerne
                                             auf der Homepage der Kreuzkirche
                                             nach den aktuellen Informationen
                                             dazu. Das Anmeldeverfahren begin-
                                             nt Mitte Januar.
                                             https://www.kreuzkirche-muenchen.
                                             de/die-gemeinde#kinder-eltern
                                             Abendstimmung am Staffelsee

24
Gemeinde

Senioren
„Weihnachten unter schwierigen Umständen“, das haben viele Ältere in ihrer
Kindheit und Jugend erlebt. Angebote für Seniorinnen und Senioren in Zeiten der
Pandemie, das ist für uns etwas Neues. Abstand und Hygienemaßnahmen sind
wichtig, im Diakoniewerk können nicht mehr viele Besucher „von außen“ einen
Nachmittag miteinander verbringen, manche wollen auch noch keine Präsenz-
veranstaltungen besuchen. Und wir müssen kurzfristiger planen und auf neue
Entwicklungen reagieren, vielleicht sogar mal eine Veranstaltung absagen.
Für Bewohner*innen des Diakoniewerks haben wir monatlich nun ein Angebot des
Seniorenclubs in der Kapelle. Die Termine dafür werden im Haus bekannt gegeben.
Herzliche Einladung in den Gemeindesaal von St. Markus, einmal im Monat am
Donnerstag um 14.30 Uhr:
Donnerstag, 17. Dezember 2020 (im Chorraum der Kirche)
Adventsandacht

                                                                      g e s u c ht!
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                             M  e n schen,         a  c h te n werd besondere
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Gemeinde

Donnerstag, 17. Januar 2021
„Geburtstagskind des Monats: Franz Grillparzer“
Donnerstag, 25. Februar 2021:
„Geburtstagskind des Monats: Friedrich Spee von Langenfeld“
Donnerstag, 11. März 2021:
„Geburtstagskind des Monats: Georg Philipp Telemann“
Jeweils mit Pfarrer Peter Kocher
Bitte melden Sie sich doch dazu im Pfarrbüro unter Franz Grillparzer
089/2867690 an, da der Platz im Gemeindesaal auch auf 12 Personen begrenzt ist.
Herzlich eingeladen sind Sie auch zu den Seniorentreffen der Kreuzkirche im
Albert-Lempp-Saal, jeweils um 14 Uhr:
Mittwoch 16. Dezember 2020
Weihnachten im alten Wien. Weihnachtlich-Heiteres mit Harald Mayer-Haas
Mittwoch 20. Januar 2021
Geschichte der Kreuzkirche mit Pfarrerin Elke Schwab
Mittwoch 10. Februar 2021
Heiter-beschwingter Kulturnachmittag mit Konzert und Lesung. Mit Elzbieta Ven-
turi am Flügel und Friedrich Then, Rezitation
Sie müssen sich wegen der begrenzten Teilnehmerzahl auf jeden Fall im Pfarramt
der Kreuzkirche unter 089/3000 79-0 anmelden.

Schon gehört? Telefonandachten!
Kennen Sie schon die Telefonandachten? Unter 089/215578587 können Sie die
wöchentlich wechselnden Telefonandachten der Blinden- und Sehbehinder-
tenseelsorge abhören. Auch für Sehende ein interessantes Angebot. Kirchenrat
Gerald Kick aus Nürnberg oder Pfarrer Peter Kocher geben einen Impuls zum
biblischen Text des jeweils kommenden Sonntages.

Abendmahl im kleinsten Kreis
Fehlt Ihnen die monatliche Abendmahlsfeier im Gottesdienst? Dann wenden Sie
sich doch über das Pfarramt an Pfarrer Peter Kocher. Gerne können wir auch in
diesen Zeiten einen Termin für ein Hausabendmahl vereinbaren, bei Ihnen oder
in kleinem Rahmen in St. Markus.

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egun g
                                                       s is t d ie Bew iligen
                                               n“: Da              se r H e
                                 n te r komme u uns. In die mt uns so
                            „ Ru               sz                om
                                       s Gotte        n sc h . K          sind an
                            unsere ird Gott Me ird, wie wir eine
                                       w              W                   k
                             Nacht ie nie zuvor. wir müssen
                              na h e  w         –  u n d
                                          Abend
                               diesem sein …
                               a n d e re
                                          n
                                                    O M M EN
                                      RU       NTERK       HE        KIRC
                                                       REUZ
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St. Markus und die                       a s             b in f ü r dich
Kreuzkirche laden Sie              sen, w dir nah, ich
und Euch ein, Weih-                Ich bin
nachten zu feiern: anders
als sonst, aber nicht weniger
schön.

Wir laden bewusst gemeinsam ein – ist hier
kein Platz in der Herberge, gibt es dort eine Möglichkeit. Und wir laden ein,
mitzumachen: selbst Engel oder Hirte zu werden an diesem Heiligen Abend!

Was wir uns wünschen: dass alle etwas von der Weihnachtsfreude erhaschen
mögen! Und dem Ruf der Engel glauben können: „Fürchtet euch nicht …!“

Wie „unweihnachtlich“ auch jemandem zumute sein mag – niemand muss mit
seinen Nöten allein bleiben. Wir aus den Teams von St. Markus und der Kreuz-
kirche sind in den Kirchen und um die Gottesdienste ansprechbar; am Seelsor-
getelefon von St. Markus (0172/ 85 95 777) nimmt auch Weihnachten jemand
ab, ebenso bei der Telefonseelsorge (0800/ 111 0 111 oder 0800/ 111 0 222).

Zum Schluss: Anfang November, als die Gemeindebriefe in Druck gehen, kön-
nen wir nicht absehen, was am 24. Dezember sein wird. Deshalb schauen Sie
bitte im Vorfeld noch einmal auf die Homepages, vielen Dank!

Was wir nun Ihnen und Euch wünschen, ist dies: dass Ihr innerlich an-
kommt bei Krippe und Stall. Begreift: „Euch ist ein Kindlein heut geborn …!“
Und es Weihnachten wird. Frohe Weihnachten!

Ihre / Eure Teams aus St. Markus und der Kreuzkirche

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                     IRCHE                              R KO
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KREUZ                                        RU

 „Mitmach-Weihnacht für Familien“ an Heiligabend
 Lichterglanz, Hirtenfeuer, Weihnachtsklänge: Weihnachten erleben bei verschiedenen
 Stationen rund um die Weihnachtsgeschichte im Innenhof der Kreuzkirche – mit-
 machen, nachdenken, gestalten, feiern! In der Kirche regelmäßig kurze Weihnachts-
 andachten, vorbereitet von verschiedenen Teams und Gruppen aus der Gemeinde.
 Teilnahme ohne Anmeldung möglich.
 Heiligabend von 11 bis 15 Uhr in Kreuzkirche und Hof

 Weihnachtsgottesdienste in der Kreuzkirche
 Dieses Weihnachten ist anders, doch niemand soll auf Orgelklang, Krippe und Weih-
 nachtsevangelium an Heiligabend verzichten müssen, gerade nicht in diesem Jahr. In der
 Kreuzkirche finden deshalb vier kurze Weihnachtsgottesdienste statt, jeweils 30 Minu-
 ten lang, stündlich ab 15 Uhr. Mit Abstand und Mund-Nasen-Maske, warm eingepackt
 und mit Rücksicht aufeinander möge es so auch in diesem Jahr Weihnachten werden!
 Anmeldung online oder schriftlich im Pfarramt der Kreuzkirche.
 Heiligabend um 15, 16, 17, 18 Uhr in der Kreuzkirche

 Christmette
 Anmeldung online oder schriftlich im Pfarramt der Kreuzkirche.
 Heiligabend um 22 Uhr in der Kreuzkirche

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