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Aktienmärkte
Märkte im Griff der Notenbanken
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In einem Spannungsfeld aus Neuigkeiten über die Entwicklung der
Omikron-Variante sowie der Konjunktur (siehe Seite 3) einerseits und
der Reaktion der großen Zentralbanken auf den Inflationsdruck
andererseits bewegten sich die globalen Märkte zuletzt. Nach der Fed-
Sitzung am Mittwochabend und einem Bekenntnis Jerome Powells,
dass die US-Wirtschaft sehr robust sei und sogar einen beschleunigten
Abbau der Anleihenkäufe und Zinsanhebungen im nächsten Jahr
verdauen könnte, konnten die Aktienkurse auf breiter Basis zulegen.
Bis zur EZB-Sitzung bröckelten die Kurse jedoch wieder leicht ab.
Die Enttäuschung nach der Rede von Christine Lagarde und erneut
fallende Aktienkurse an der Wall Street sorgten auch heute für eine
schwache Eröffnung beim DAX. Das Thema steigender langfristiger
Zinsen rückt nach der sehr lockeren Geldpolitik der letzten Jahre,
zusätzlich zu alten Sorgen, wieder zurück auf das Börsenparkett. Die
Aktienmärkte werden somit auch in den kommenden Wochen dem
Spannungsfeld der neuen Omikron-Variante, dem Handeln der
Notenbanken sowie der Immobilienkrise in China ausgesetzt sein.

Renten und Volkswirtschaft
Notenbanken zeigen unterschiedliche Reaktion auf den
Inflationsdruck
Die Notenbanken standen in dieser Woche vor einem Dilemma: Soll die
Wirtschaft gestützt werden, weil sich die Omikron-Variante immer
weiter ausbreitet und noch nicht absehbar ist, welche wirtschaftlichen
Folgen dies haben wird? Oder muss auf die deutlich gestiegene
Inflation reagiert werden? Die US-Notenbank und die Bank of England
waren sich einig darüber, dass die Inflation momentan das größte
Problem darstellt, weshalb in Großbritannien direkt der Leitzins von
0,1 auf 0,25 Prozent erhöht wurde. Die Europäische Zentralbank strafft
ihre Geldpolitik hingegen nur zögerlich. Ende März 2022 soll das
Corona-Notprogramm für Anleihekäufe der EZB auslaufen. Auch die
Prognose der EZB für das kommende Jahr förderte nicht gerade das
Vertrauen der Märkte (siehe Seite 2).

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17.12.2021
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US-Notenbank zieht Zügel weiter an
Fed will im kommenden Jahr voraussichtlich mit Zinsanhebungen beginnen
Die US-Notenbank (Fed) fährt ihre monatlichen Wertpapierkäufe deutlich zurück. Diese waren zwecks Konjunktur-
belebung in der Coronakrise eingeführt worden. Da sich die Konjunktur deutlich erholt hat und die Inflation massiv
angestiegen ist, werden sie nicht mehr benötigt. Bis November hatte die Federal Reserve Bank jeden Monat für 120
Milliarden Dollar Wertpapiere aufgekauft. Diese Käufe werden nun bis März schrittweise Richtung null
heruntergefahren. Ab April, spätestens jedoch zur Jahresmitte 2022, ist zusätzlich mit einer ersten Erhöhung des
Leitzinses in den USA zu rechnen. Die Mehrheit der Mitglieder der US-Notenbank rechne mit mindestens drei Leitzins-
erhöhungen im Jahr 2022. Zur Beurteilung der Wirtschaftslage sagte Fed-Chef Jerome Powell, dass die US-Wirtschaft
weiterhin in angemessenem Tempo wachse. Sorgen bereite ihm allerdings die Ausbreitung der Omikron-Variante des
Coronavirus. Diese könne die wirtschaftliche Erholung der USA gefährden. Zusätzlich sieht der Notenbankchef auch
andere Gefahren für die amerikanische Wirtschaft. Virtuelle Cyber-Attacken und Angriffe auf bestehende IT-
Infrastrukturen würden von der Fed ebenfalls als reelle Bedrohung wahrgenommen.
Mit ihren Beschlüssen und Aussagen erfüllte die Fed exakt die Erwartungen, die sich im Vorfeld ihrer Sitzung selbst
geschürt hatte. Aus diesem Grund reagierten die Kurse von Aktien und Anleihen nach der Pressekonferenz am
Mittwochabend freundlich.

EZB lässt Pandemie-Notprogramm auslaufen
Inflation könnte sich im kommenden Jahr wieder beruhigen – Unsicherheiten belasten Ausblick
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird, ihr Notfallprogramm für Anleihekäufe in der Corona-Krise (PEPP: Pandemic
Emergency Purchase Programme) wie geplant im März 2022 auslaufen lassen. Die EZB hat während der Pandemie
damit zusätzliche Anleihen im Wert von bis zu 1,85 Billionen Euro kaufen können. Damit es nicht zu einem plötzlichen
Einbruch der Käufe kommt und die Märkte in Turbulenzen geraten, wird die EZB im Gegenzug die Kaufvolumina in
ihrem Standard-Kaufprogramm (APP: Asset Purchase Programme) vorübergehend erhöhen. Nach Ende des PEPP wird
die Kaufsumme im APP im zweiten Quartal 2022 von 20 auf 40 Milliarden Euro pro Monat erhöht. Im dritten Quartal
2022 folgen dann 30 Milliarden Euro pro Monat und im vierten Quartal sollen es nur noch die „normalen“ 20 Milliarden
Euro sein. Damit ist klar, dass die EZB nicht vorhat, die Anleihekäufe im Jahr 2022 einzustellen. Zusätzlich werden
Erlöse aus Zinsen und fälligen Anleihen, die im Rahmen des PEPP erworben wurden, noch mindestens bis Ende 2024
wieder neu angelegt.
Eine Wende in Richtung steigender Leitzinsen wie in den USA peilt die Europäische Zentralbank somit nicht an. Anders
als die Notenbanken in den USA, England und Norwegen sieht die EZB für den Euroraum noch eine Chance, dass sich
die derzeit sehr hohe Inflation im Laufe des nächsten Jahr wieder beruhigen könnte. Die volkswirtschaftliche
Abteilung der EZB rechnet zwar für das Jahr 2022 insgesamt mit einer Inflationsrate von 3,2 Prozent. Nach hohen
Werten zum Beginn des Jahres sollen die Werte aber kontinuierlich sinken.
Im Fall einer Rezession durch die neue Corona-Variante Omikron halten Mitglieder des Zentralbankrats es zudem für
möglich, dass die Teuerungsrate im Euroraum wieder unter die Zielmarke von zwei Prozent abrutschen könnte. Um
dieses Szenario sicher ausschließen zu können, will EZB-Präsidentin Christine Lagarde die weitere Entwicklung der
Konjunktur abwarten.
Insgesamt zeigte sich bei der Pressekonferenz mit Christine Lagarde ein hohes Maß an Unsicherheit über die künftige
Entwicklung von Konjunktur und Geldpolitik im Euroraum. Die Märkte reagierten deshalb auch mit nervösen
Kursbewegungen auf die Bekanntgabe der Beschlüsse.

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Zentrale Marktdaten
  Aktienindex                  Indexwert                   52-W-Hoch                    52-W-Tief                   Prozentuale Veränderung

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  DAX                          15.519                      16.290                       13.009                      - 0,1 %                     - 3,8 %                   - 0,1 %                      + 15,3 %

  EuroStoxx 50                 4.163                       4.415                        3.401                       - 0,2 %                     - 4,5 %                   + 0,8 %                      + 18,6 %

  Dow Jones                    35.855                      36.517                       29.524                      - 0,1 %                     + 0,1 %                   + 3,8 %                      + 18,5 %

  S&P 500                      4.668                       4.743                        3.633                       + 0,1 %                     - 0,7 %                   + 4,4 %                      + 26,1 %

Service-Branche leidet unter Corona-Einschränkungen
Euro-Einkaufsmanagerindices mit weiterem Rückgang
 In vielen Ländern des Euro-Währungsraums mussten im
 November coronabedingte Einschränkungen erlassen
 werden. Diese Kontaktbeschränkungen belasten erneut
 die Dienstleistungsbranche, zu der das Hotel- und Gast-
 gewerbe sowie der Einzelhandel gehören. Ein Rückgang
 der Stimmung auf 54,4 Punkte bei der monatlichen
 Umfrage unter Einkaufsmanagern war deshalb an den
 Märkten erwartet worden. Allerdings fielen die
 Dezember-Werte noch schwächer aus. Mit nur noch 53,3
 Punkten fiel der Wert für den Dienstleistungsbereich auf
 den niedrigsten Stand seit April (siehe Grafik).
 Der Wert für das verarbeitende Gewerbe gab hingegen
 nur leicht nach. Mit einem Wert von 58,0 Punkten liegt
 dieser Teilindex noch weit über der wichtigen Marke von
 50,0 Punkten, ab der eine Fortsetzung des Wachstums
 erwartet wird. Immerhin ergab die Umfrage hier die
 Aussage, dass sich die Lieferengpässe in der Industrie
 nicht weiter verschärfen.

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Ausgewählte wichtige Termine
  23.12.2021                     Auftragseingang für langlebige Wirt-
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Wir sind für Sie da
Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine kom-
plexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen – transparent, flexibel, in-
dividuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir
einen umfassenden Service und aktuelle Informationen.

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Leiter Wertpapier- und                                                        Chefanalyst Wertpapier- und Portfolio-                                        Analyst Wertpapier- und Portfolio-
Portfoliomanagement                                                           management                                                                    management

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Finanzinstruments. Es besteht keinerlei Zusage, dass ein in die-
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günstige Anlagerendite erzielt.
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Die Sparkasse Bremen                                                                                                 Quellenangaben

Dr. Sascha Otto                                                                                                      Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/
Universitätsallee 14                                                                                                 S-Investor/Thomson Reuters/Bloomberg/vwd
28359 Bremen
0421 179-3542                                                                                                        Grafik auf Seite 2: eigene Darstellung auf Basis von ISM-Daten

sascha.otto@sparkasse-bremen.de                                                                                      Grafik auf Seite 3: eigene Darstellung auf Basis von ZEW-Daten
www.sparkasse-bremen.de

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