MBZ Corona & Covid-19 - Infos für Zahnärzte und das Praxisteam - KZV Berlin

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MBZ Corona & Covid-19 - Infos für Zahnärzte und das Praxisteam - KZV Berlin
4  | 2020

MBZ
Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte

Infos für Zahnärzte und das Praxisteam
Corona & Covid-19
MBZ Corona & Covid-19 - Infos für Zahnärzte und das Praxisteam - KZV Berlin
Schöne Zähne sind im Trend
Die unauffällige Zahnkorrektur für jedes Alter

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                   dem „FS“ Zweiphasenkonzept
                    Organical® Aligner aus Polyurethan sind deutlich beständiger gegen
                    Plaqueakkumulation. Mit dem Zweiphasenkonzept „FS“ der
                    Organical® Aligner Therapie erzielen Sie für Ihre Patienten einen
                    höheren Tragekomfort bei zugleich prozesssicheren, beschleunigten
                    Stellungskorrekturen.

                    „FS“ steht für einen intervallartigen Wechsel zwischen Flexibilisie-
                    rungs- (F-Schiene) und Stabilisierungsschienen (S-Schiene) in
                    einem 15-tägigen Abstand in Verbindung mit einem speziell für
                    unser Verfahren entwickeltes Zweiphasenmaterial aus dem Hoch-
                    leistungswerkstoff Polyurethan.

                    Organical® Aligner ist die innovative und ästhetische Lösung, um
                    Zähne in die richtige Position zu bringen — im Zusammenspiel mit
                    dem DiOS® 4.0 Intraoralscanner unseres Technologiepartners
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                      Ein Tochterunternehmen der Rübeling + Klar Dental-Labor GmbH
       info@organical-aligner.de | www.organical-aligner.de | Tel: +49 (0)30-54 99 34-246
MBZ Corona & Covid-19 - Infos für Zahnärzte und das Praxisteam - KZV Berlin
Aus der Redaktion

                                                                                                       6

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

W        ie informiert man in einem Monatsblatt bei der sich
         täglich rasant und dramatisch ändernden Nachrichten­
lage? Coronavirus Disease 2019, in ihrer Kurzform Covid-19 all­
                                                                     ● Der Begriff „Pflegenotstand“ ist zu einem berufspolitischen
                                                                     Schlagwort geworden. Veränderungen der bisherigen Strukturen
                                                                     werden unumgänglich sein. Wie viele Pflegekräfte tatsächlich be­
gegenwärtig, bringt den Lebensrhythmus weltweit durch­einander.      nötigt werden, hat die Universität Bremen in einem Gutachten er­
Ungewissheiten bestimmen den Tageslauf. Entscheidungen infor­        mittelt. Wir berichten auf Seite 12.
miert zu treffen, fällt schwer in dieser Zeit der Widrigkeiten und
Herausforderungen. Wir halten Sie bestmöglich auf dem Laufen­        ●  Der Berliner Zahnärztetag scheint in diesen Tagen schon weit hin­
den und geben Ihnen in diesem Heft Hinweise vorrangig zu wirt­       ter uns zu liegen. Die Kombination von praxisnahen wissenschaft­
schaftlichen und arbeitsrechtlichen Themen. Alle anderen Fra­        lichen Erkenntnissen und Kollegentreff prägte wieder den sehr gut
gestellungen finden Sie tagesaktuell auf unserer Homepage. Ab        besuchten Kongress. Ein­drücke in Wort und Bild ab Seite 16.
Seite 6.
                                                                     ●  Das ZFA-Referat interessierte wieder, wie Ausbilder und Aus­
●  Entlastung der Zahnarztpraxen stand im Fokus mehrerer An­         zubildende die hinter ihnen liegende Ausbildung beurteilen. Die
träge, die in der Delegiertenversammlung der Zahnärztekammer         interessanten Fakten finden Sie auf Seite 30, einen Rückblick auf
Berlin in großer Einigkeit beschlossen worden sind. Und als erster   die Freisprechung ab Seite 32.
Schritt zur Vorbereitung der Kammerwahl im Herbst ist ein Wahl­
ausschuss berufen worden. Lesen Sie Einzelheiten ab Seite 10         Gesundheit und eine anregende Lektüre wünscht
und auf Seite 36.                                                    Stefan Fischer

                                                                                                                         4 | 2020 MBZ       3
MBZ Corona & Covid-19 - Infos für Zahnärzte und das Praxisteam - KZV Berlin
Inhalt

                                                                         ZÄK Berlin | J. Jeske

                                                                                                                                                    Dr. Bruno Szabo
                   16                                                                            18

                        Corona & Covid -19
                    6 Brief des Vorstandes der Zahnärztekammer Berlin
                    7 Infos für Zahnärztinnen und Zahnärzte                                           ZahnMedizin
                    8 Infos für das Praxisteam                                                   18 Wenn aus „eigentlich nichts“
                                                                                                    ein komplexer Endo-Fall wird
                        Beruf & Politik                                                          21 Herbstsymposium
                   10    Delegiertenversammlung der ZÄK Berlin                                   22 Fehlervermeidung in der Implantatprothetik
                   12    Personalbemessung in der Langzeitpfleg                                     Schnitt- und Nahttechniken
                   13    Zahnarztpraxen sind keine Datenservicestellen                           24 Lachgas in der Zahnheilkunde
                   14    Verabschiedung des Pfaff-Geschäftsführers                               26 Kursangebot des Philipp-Pfaff-Instituts
                   16    Berliner Zahnärztetag 2020                                              28 Fortbildungen der KZV Berlin

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                                                                                                                      Burkhardt Otto
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                   Arztsitzausschreibungen
                Arztsitzausschreibungen
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                                                                                                                       Investitionsberatung
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                   Versicherungen                                                                                                   MedConsult
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                  Praxiskooperation                                                                                 medizinische
                                                                                                           Giesebrechtstraße        Berufe
                                                                                                                              6• 10629      oHG
                                                                                                                                        Berlin
                Praxiskooperation
                  Job-Sharing Partnerschaften                                                               Giesebrechtstraße    6 • 10629
                                                                                                              Tel.: 213 90 95• Fax:  213 94Berlin
                                                                                                                                            94
                Job-Sharing Partnerschaften
                   MVZ-Konzepte                                                                                Tel.: 213 90info@fab-invest.de
                                                                                                                    E-mail:  95 • Fax: 213 94 94
                MVZ-Konzepte                                                                                           E-mail: info@fabmed.de

   4      MBZ 4 | 2020
MBZ Corona & Covid-19 - Infos für Zahnärzte und das Praxisteam - KZV Berlin
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                                                                                                 Stefan Gerner - Fotolia.com
                                          LZK BW
30                                                         35

                                                                Amtliches
                                                           36 Öffentliche Zustellung
                                                              Aufruf zur Kammerwahl 2020
     Praxis & Team                                            Berufung eines Wahlausschusses
30 Ausbildungsumfrage 2019                                 38 Neuzulassungen im März
   ZFA-Kampagne mit neuem Video                            39 Sitzungstermine des Zulassungsausschusses
32 ZFA-Freisprechung
34 Anmeldung von Röntgengeräten                                 Panorama
   Masern-Impfpflicht                                      40 Neu in der Leihbücherei

     GOZ & Bema                                                 Kalender
35 Befestigung eines Zahnfragmentes                        46 April 2020

     Recht                                                 43 Impressum
35 Geschäftsmäßige Sterbehilfe erlaubt                     45 Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner

                                                                                                                                        ANZEIGE
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                                         58642 Iserlohn
                                         Telefon +49 (0) 23 74 / 508 38 18
                                         Telefax +49 (0) 23 74 / 923 49 18
                                         E-Mail info@mydental.de
                                         www.mydental.de

                                                                                              4 | 2020 MBZ                                5
MBZ Corona & Covid-19 - Infos für Zahnärzte und das Praxisteam - KZV Berlin
Corona & Covid-19

    Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
    sehr geehrte zahnmedizinische Praxisteams,
    die Entwicklung der Corona-Pandemie führt alle niedergelassenen         ler systemrelevanten Berufe lebensnotwendig angewiesen, damit
    Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie das Assistenzpersonal an die          nicht alles noch schlimmer kommt.
    Grenzen ihrer Belastbarkeit. Wir befinden uns alle in einer Krisensi­
    tuation, die von uns neben der Ausübung unseres Berufes vor al­         Unabhängig von einer grundsätzlichen Verpflichtung zur Notbe­
    lem professionelle Besonnenheit abverlangt.                             handlung, muss jede Zahnärztin und jeder Zahnarzt gemeinsam
    Wir wissen, bei Ihnen allen herrscht der Ausnahmezustand. Das se­       mit seinen Patientinnen und Patienten entscheiden, ob die beab­
    hen wir an den ungezählten Telefonaten und Mails, die uns errei­        sichtigte Behandlung unter den gegebenen Umständen erforder­
    chen. Manche Äußerungen sind von Wunschdenken geprägt und               lich ist oder aber verschoben werden kann.
    nicht realisierbar; viele zeigen das große Engagement, Lösungen für     Die dadurch bedingten wirtschaftlichen Konsequenzen für die Pra­
    unsere gemeinsamen Probleme zu finden. Uns erreichen auch Kritik        xen wurden unter anderem bei den Gesprächen mit Bundesmi­
    und Beschimpfung; wir sehen sie als Ausdruck persönlicher Betrof­       nister Spahn in aller Deutlichkeit angesprochen. Der Minister hat
    fenheit oder Verzweiflung angesichts dieser kaum einschätzbaren         zugesagt, dass er mit der Zahnärzteschaft das Thema „Finanzie­
    Situation.                                                              rungshilfen für Praxen“ besprechen wird.

    Wir alle sind in der zahnmedizinischen Behandlung sicherlich noch       Auf unserer Website www.zaek-berlin.de informieren wir Sie tages­
    bedrohter von möglichen Infektionen als andere Facharztgruppen.         aktuell über alle relevanten Themen zum Umgang mit der Krisen­
    Seien Sie versichert, wir stehen in sehr engem Kontakt mit den für      situation in Ihren Praxen. Lesen Sie bitte auch die Newsletter der
    uns zuständigen Ansprechpartnern. Zusammen mit der Kassen­              Zahnärztekammer Berlin, die Ihnen die wichtigsten Informationen
    zahnärztlichen Vereinigung Berlin, der Bundeszahnärzte­kammer           sehr zeitnah in die Praxen senden.
    und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung befinden wir             Die Entwicklung seit den ersten Meldungen zur Verbreitung des
    uns im ständigen Dialog mit allen Ansprechpartnern in den Bezir­        Coronavirus in Deutschland und zu den ersten Erkrankten an Co­
    ken, der Senatsverwaltung und auf Bundesebene, um prakti­kable          vid-19 ist hochdynamisch. Daher beschränken wir uns auf den bei­
    Lösungen zu entwickeln. Viele Dinge, die nicht in unserer Hand lie­     den folgenden Seiten auf einige wichtige wirtschaftliche und ar­
    gen, dauern einfach lange und wir bitten Sie um Geduld.                 beitsrechtliche Fragen für Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie ihr
                                                                            Praxisteam. Zu medizinischen und aktuellen Beschaffungsfragen
    Die Frage, ob und wann die zahnmedizinische Versorgung einge­           beachten Sie bitte unsere Website.
    stellt werden muss, halten wir für ein unethisches Ansinnen. Und
    darüber befinden nicht Zahnärztekammer oder Kassenzahnärztli­           Die aktuelle Krise können wir nur alle gemeinsam bewältigen.
    che Vereinigung, sondern ausschließlich die Gesundheitsämter der        Wir sind für Sie da!
    Bezirke in Absprache mit dem Senat. Von Senatsseite wurde uns
    bestätigt, dass die zahnmedizinische Versorgung Berlins system­         Mit herzlichen kollegialen Grüßen
    relevant ist. Unsere Mitmenschen sind auf die enorme Leistung al­       Ihr Vorstand der Zahnärztekammer Berlin

6   MBZ 4 | 2020
MBZ Corona & Covid-19 - Infos für Zahnärzte und das Praxisteam - KZV Berlin
Corona & Covid-19

                                                  Unsere Corona-Hotline erreichen Sie zu unseren
                                                  Geschäftszeiten telefonisch unter 030 – 34 808 116.
                                                  Oder senden Sie eine E-Mail an covid -19@zaek-berlin.de

                                                  Arbeitsrechtliche Fragen beantwortet Ihnen
                                                  unsere Justiziarin telefonisch unter 030 – 34 808 160.
                                                  Oder senden Sie eine E-Mail an i.mitteldorf@zaek-berlin.de

                                                    Infos für Zahnärztinnen und Zahnärzte

                                                  zwölf Monate lang beziehen. Die Agentur für           Eine Freistellung ohne Fortzahlung des Ge­
Wirtschaftliche Fragen
                                                  Arbeit hat eine Hotline für Arbeitgeber               halts kommt nicht in Betracht.
Auf der Website des Bundesministeriums für        zum Thema Kurzarbeitergeld eingerichtet:
Wirtschaft und Energie (BMWi) finden Sie die      Tel. 0800 – 4555520. Mehr Informationen               Wird ein Mitarbeiter in Quarantäne
Themenseite: „Auswirkungen des Coronavirus:       unter „Corona-Virus: Informationen für Unter­         für die Fehlzeit bezahlt?
Informationen und Unterstützung für Unter­        nehmen zum Kurzarbeitergeld“.                         Ja; es ist jedoch zu differenzieren: Erfolgt die
nehmen“. Es wurde außerdem eine Hot­              In welchen Fällen Sie als Arbeitgeber                 Quarantäne zur Abklärung eines Verdachtsfalls,
line für allgemeine wirtschaftsbezogene           diese Leistung für Ihre Angestellten bean­            steht dem unter Quarantäne gestellten Mitar­
Fragen zum Corona­     virus eingerichtet unter   tragen können und wie das Antragsverfahren            beiter eine Entschädigung zu. In den ersten
Tel. 030 – 186151515. Hier finden Sie außer­      abläuft, erläutern Videos der Bundesagentur           sechs Wochen ist diese Entschädigung jeweils
dem umfangreiche Hinweise des BMWi und            für Arbeit auf unserer Website.                       in Höhe des Verdienstausfalls vom Arbeitge­
des Bundesfinanzministeriums (BMF): „Schutz­                                                            ber zu gewähren; danach wird die Entschädi­
schild für Beschäftigte und Unternehmen“.         Wie hoch ist das Kurzarbeitergeld?                    gung in Höhe des Krankengeldes vom Staat
                                                  Einen – nicht verbindlichen – Rechner zur             weitergezahlt. Der Arbeitgeber kann die von
Liquiditätshilfen                                 Berechnung des Kurzarbeitergeldes finden              ihm gezahlten Entschädigungsanteile in voller
Die Investitionsbank (IBB) hat eine Themen­       Sie unter „KfW-Corona-Hilfe: Kredite für Un­          Höhe vom Staat (in Berlin über die Gesund­
seite „Liquiditätsengpässe wegen Corona­virus –   ternehmen“.                                           heitsämter der Bezirke) erstatten lassen.
Unterstützung für Berliner Unternehmen“                                                                 Wenn der Mitarbeiter an Covid-19 erkrankt ist,
erstellt. Sie erreichen die IBB unter             Arbeitsrechtliche Fragen                              ist der Arbeitnehmer infolge seiner Erkrankung
Tel. 030 – 21254747 oder                          Der gesundheitliche Schutz des Arbeitneh­             arbeitsunfähig und wie bei jeder anderen Er­
per E-Mail an wirtschaft@ibb.de.                  mers unterliegt der Fürsorgepflicht des Arbeit­       krankung für sechs Wochen zu bezahlen, bevor
                                                  gebers. Als Arbeitgeber müssen Sie darauf             er Krankengeld von der Krankenkasse erhält.
Kredite für Unternehmer                           achten, dass die Hygienemaßnahmen ein­
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat      gehalten werden und ggf. die Arbeitnehmer             Dürfen Praxisinhaber
die Themenseite „KfW-Corona-­Hilfe: Kredite       entsprechend aufklären. Weiterführende Infor­         Überstunden anordnen?
für Unternehmen“ erstellt.                        mationen finden Sie auf unserer Website.              Sollte es zu größeren krankheitsbeding­
                                                                                                        ten Ausfällen in der Praxis kommen, ist
Finanzierungsanfragen                             Darf der Arbeitgeber einen Coronavirus-               der Praxisinhaber berechtigt, Überstun­
Über die Bürgschaftsbank können Sie eine          verdächtigen Arbeitnehmer für einige Tage             den einseitig anzuordnen, um den Pra­
Finanzierungsanfrage online stellen. Mehr         freistellen?                                          xisausfall zu kompensieren. Aufgrund der
Informationen unter                               Ja. Wenn begründete Anhaltspunkte dafür be­           arbeitsvertraglichen Treuepflicht sind Arbeit­
https://finanzierungsportal.ermoeglicher.de.      stehen, dass der betreffende Arbeitnehmer             nehmer in diesen Situationen verpflichtet,
                                                  mit dem Corona­virus infiziert ist, ist der Arbeit­   Arbeiten auch über das arbeitsvertraglich Ver­
Kurzarbeit bei vorübergehender                    geber berechtigt, diesen bezahlt freizustellen.       einbarte hinaus zu übernehmen.
Praxisschließung
Die BZÄK hat umfangreiche Informationen
zum Thema Kurzarbeitergeld auf ihrer Web­            Alle Veranstaltungen abgesagt
site veröffentlicht.
                                                     Alle Veranstaltungen der Zahnärztekammer Berlin und der Kassenzahnärztlichen
Eine schwierige wirtschaftliche Entwick­
                                                     Vereinigung Berlin sind bis auf Weiteres abgesagt.
lung oder auch ein unvorhersehbares Ereig­
                                                     Dies betrifft u. a. die Fortbildungen im Philipp-Pfaff-Institut, Dienstagabend-
nis kann Kurzarbeit in Ihrer Praxis notwen­
                                                     Fortbildungen, GOZ-Workshops, ZQMS-Schulungen und KZV-Fortbildungen.
dig machen. Mit Kurzarbeitergeld können
                                                     Sobald ein Wiederbeginn der Veranstaltungen absehbar ist, informieren wir Sie
die daraus folgenden Entgeltausfälle in Tei­
                                                     auf den Websites der Kammer, der KZV und des Philipp-Pfaff-Instituts.
len ausgeglichen werden. Beschäftigte in
Kurzarbeit können die Leistung maximal

                                                                                                                                       4 | 2020 MBZ        7
MBZ Corona & Covid-19 - Infos für Zahnärzte und das Praxisteam - KZV Berlin
Corona & Covid-19

    Infos für das Praxisteam

    Haben Arbeitnehmerinnen und Arbeit-                      Kinderbetreuung bei geschlossen

                                                                                                                                                                 Dr. F. Murphy & S. Whitefield / Reeel | fotolia.com
    nehmer eine Auskunftspflicht hinsichtlich                Kitas und Schulen
    Covid-19?                                                Sind von der behördlichen Schließung der
    Arbeitgeber sind im Rahmen ihrer arbeits­                Kitas und Schulen in Berlin Kinder von Arbeit­
    rechtlichen Fürsorgepflicht gegenüber ihren              nehmern betroffen, gelten folgende Regelun­
    Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei                  gen:
    erkennbaren Risiken verpflichtet, mögliche               Ist das Kind des Arbeitnehmers selbst krank,
    Ansteckungen durch Arbeitnehmerinnen oder                gelten die allgemeinen Regelungen.
    Arbeitnehmer zu verhindern.                              Ist das Kind des Arbeitnehmers nicht selbst
    Insoweit sind Arbeitgeber auch berechtigt,               krank, ist es regelmäßig dennoch betreuungs­
    Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer da­                  bedürftig. Gibt es für den Arbeitnehmer kei­
    raufhin zu befragen, ob diese sich in einer              ne andere Möglichkeit der Betreuung (Fami­
    gefährdeten Region oder an einem Ort mit                 lie, Freunde etc.), kann der Arbeitnehmer in      Personal, Pflegepersonal und medizinische
    einem deutlich erhöhten Ansteckungsrisiko                den Grenzen des § 616 BGB auch in diesen          Fach­angestellte, Reinigungspersonal, sonstiges
    aufgehalten haben (z. B. Flughäfen, Bahn­höfe,           Fällen die Betreuung des Kindes unter ent­        Personal in Krankenhäusern, Arztpraxen, Labo­
    Großveranstaltungen). Die Auskunftspflicht               sprechender Lohnfortzahlung durch den             ren, Beschaffung, Apotheken).
    ist auf eine Negativauskunft beschränkt, das             Arbeitgeber übernehmen. Sofern die Anwen­
    heißt, der betreffende Arbeitnehmer muss die             dung des § 616 BGB arbeitsvertraglich oder        Lernzeiten für Berufsschüler
    Frage lediglich mit „ja“ oder „nein“ beantwor­           wegen unverhältnismäßiger Dauer ausge­            Beide Oberstufenzentren Gesundheit haben
    ten. Über den genauen Aufenthaltsort muss                schlossen ist, ist eine gemeinsame Lösung         für die berufstheoretische Ausbildung den
    keine Auskunft erteilt werden.                           von Arbeitsgeber und Arbeitnehmer zu emp­         ZFA-Auszubildenden Aufgaben über die jewei­
    Arbeitgeber können auch eine betriebsärzt­               fehlen. Hier ist an die Inanspruchnahme von       lige Schulcloud/Plattform online gestellt, wo­
    liche Untersuchung einer Mitarbeiterin oder              Urlaub durch den Arbeitnehmer oder die un­        für jeder Azubi einen persönlichen Zugang
    eines Mitarbeiters anordnen, sofern hieran ein           bezahlte Freistellung des Arbeitnehmers zu        hat. Die Schulen bitten, dass den Berufsschü­
    berechtigtes Interesse besteht, was insbeson­            denken.                                           lern von den Ausbildungspraxen für die Er­
    dere dann der Fall sein kann, wenn die betref­                                                             arbeitung ausreichend Zeit eingeräumt wird.
    fende Person besonderen Ansteckungsrisiken               Zahnärzte und ZFA sind systemrelevante            Somit besteht keine unangemessene Unter­
    ausgesetzt war.                                          Berufe mit Anspruch auf Notbetreuung              brechung der Ausbildung, sodass diese auch
                                                             Die Kita-Aufsicht der Senatsverwaltung für Bil­   nicht gefährdet ist.
    Müssen die Angestellten trotz Sorge                      dung, Jugend und Frauen hat am 19.3.2020
    vor einer Infektion arbeiten?                            bestätigt: Alle Zahnärzte und deren zahn­         Tagesaktuell halten wir Sie mit unserem
    Ja. Solange ein Arbeitnehmer nicht krankheitsbe­         medizinische Mitarbeiter zählen zu den sys­       Newsletter und der ausführlichen Themen-
    dingt arbeitsunfähig ist, trifft ihn auch die Pflicht,   temrelevanten Berufsgruppen. Auch wenn nur        seite auf unserer Website auf dem Laufenden:
    seine Arbeit zu verrichten. Die diffuse Angst, sich      einer der Partner in einem systemrelevanten       www.zaek-berlin.de/zahnaerzte/coronavirus
    möglicherweise durch mensch­liche Kontakte               Beruf arbeitet, besteht Anspruch auf die Not­
    mit dem Coronavirus zu infizieren, rechtfertigt          betreuung in Kita und Schule.                     Wir sind für Sie da!
    das Fernbleiben vom Arbeitsplatz nicht.                  Zu den sog. systemrelevanten Berufen ge­          Der Vorstand
                                                             hört u. a. betriebsnotwendiges Personal im        und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
    Dürfen Praxisinhaber                                     Gesundheitsbereich (insbesondere ärztliches       Ihrer Zahnärztekammer Berlin
    Überstunden anordnen?
    Sollte es zu größeren krankheitsbedingten
    Ausfällen in der Praxis kommen, ist der Praxis­
    inhaber berechtigt, Überstunden einseitig an­
    zuordnen, um den Praxisausfall zu kompen­
                                                                Absage der Abschlussprüfungen ZFA
    sieren. Aufgrund der arbeitsvertraglichen                   Die Zahnärztekammer Berlin hat die geplanten Termine für Prüfungen
    Treuepflicht sind Arbeitnehmerinnen und
                                                                der Auszubildenden Zahnmedizinischen Fachangestellten abgesagt.
    Arbeitnehmer in diesen Situationen verpflich­
    tet, Arbeiten auch über das arbeitsvertraglich
                                                                Dies betrifft die Zwischenprüfung am 14.05.2020,
    Vereinbarte hinaus zu übernehmen.                           die schriftliche Abschlussprüfung am 25.04.2020
                                                                und die praktischen Übungen vom 12.06.2020 bis 20.06.2020.
    Kurzarbeit                                                  Derzeit ist geplant, die schriftliche Abschlussprüfung am 30.05.2020
    Die Agentur für Arbeit hat auf ihrer Web­                   und die praktischen Prüfungen vom 21.08.2020 bis 29.08.2020 durchzuführen.
    site für Arbeitnehmer eine Themenseite zur
                                                                Die Zwischenprüfung wird nach den Sommerferien stattfinden.
    Verfügung gestellt: „Kurzarbeitergeld – Infor­
    mationen für Arbeitnehmer“

8   MBZ 4 | 2020
MBZ Corona & Covid-19 - Infos für Zahnärzte und das Praxisteam - KZV Berlin
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MBZ Corona & Covid-19 - Infos für Zahnärzte und das Praxisteam - KZV Berlin
Beruf & Politik

     Delegiertenversammlung

     Praxen spürbar entlasten

     A       uf der 12. ordentlichen Delegiertenversammlung (DV) der
             Zahnärztekammer (ZÄK) Berlin am 13. Februar 2020 sind
     mehrere Anträge beschlossen worden, die die Zahnarztpraxen
                                                                             Ein weiteres Postulat der ZÄK Berlin ist die einheitliche Umsetzung
                                                                             von Maßnahmen zur Bürokratieentlastung in Bund und Ländern.
                                                                             Die Zeit, die es erfordere, den Informations- und Dokumenta­
     und die Patienten entlasten sowie den zahnärztlichen Beruf in sei­      tionspflichten in der Praxis nachzukommen, müsse wieder für die
     ner Freiberuflichkeit sichern sollen. Da über die Inhalte der einzel­   Patien­tenversorgung genutzt werden können.
     nen Anträge große Einigkeit und kaum Diskussionsbedarf bestand,         In einem weiteren Antrag fordert die DV den Gesetzgeber auf,
     stimmte man über diese zügig und en bloc ab. „Ich finde es toll,        die Kosten für die Digitalisierung zahnärztlicher Praxen zusätzlich
     dass wir alle hinter diesen wichtigen Forderungen stehen; das ver­      zur notwendigen Punktwertanpassung in die Bewertung zahnärzt­
     mittelt nach außen ein geschlossenes Bild der Berliner Zahnärzte­       licher Leistungen betriebswirtschaftlich angemessen einzuprei­
     schaft“, so Dr. Karsten Heegewaldt, Präsident der ZÄK Berlin.           sen. „Durch die politisch gewollte Digitalisierung des Gesundheits­
     Auch die Vorschläge zur Wahl des Wahlausschusses, jeweils von           wesens verschärft sich der finanzielle Druck auf die Praxen. Diese
     den größten politischen Gruppierungen der DV benannt, haben             zusätzlichen Kosten lassen sich nicht durch Effizienzsteigerungen
     die Delegierten schnell bestätigt. Für Kritik bei den Abstimmungen      auffangen. Neben den Investitionskosten für die Hard- und Soft­
     insgesamt sorgte lediglich die Tatsache, dass die meisten Anträ­        ware sowie medizinische Zusatzgeräte entstehen erhebliche Folge­
     ge auf Beschlüssen der letzten Bundesversammlung der Bundes­            kosten für den Datenschutz“, so die Begründung.
     zahnärztekammer (BZÄK) beruhen und gleichzeitig einige Anlie­           Eine Resolution des Verbandes der Zahnärztinnen und Zahnärzte
     gen aus diesen in den vorliegenden Anträgen fehlten. „Viele sehr        von Berlin griff mit ihren Forderungen nach Abbau und Verhinde­
     interessante Beschlüsse von der Bundesversammlung wurden lei­           rung überflüssiger Bürokratie, Stopp der Kommerzialisierung der
     der nicht mit aufgenommen, zum Beispiel die Stärkung der Patien­        zahnärztlichen Versorgung sowie nach Sicherstellung des Patien­
     tenautonomie durch Mindestangaben“, bedauerte der Delegierte            tenschutzes unter anderem wesentliche Punkte der zuvor abge­
     Dr. Heinz-Helmut Dohmeier-de Haan. „Grundsätzlich spricht doch          stimmten Anträge noch einmal auf. Außerdem erklärten die Dele­
     nichts dagegen, bereits gut formulierte Anträge aus der Bundes­         gierten, durch verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf die
     versammlung auch für uns in Berlin zu übernehmen. Wir suchen            Niederlassung zu fördern sowie mit Chancen und Risiken der Digi­
     uns die wichtigsten Punkte heraus und priorisieren natürlich“, ant­     talisierung im Gesundheitswesen verantwortungsvoll umzugehen.
     wortete Heegewaldt. Zudem befürworte er und ermutigte aus­
     drücklich jeden Delegierten, gern Eigeninitiative zu zeigen und         Bericht des Vorstandes
     selbst Anträge fristgemäß in die DV einzubringen.                       Kammerpräsident Heegewaldt berichtete von mehreren BZÄK-
     Die Delegierten votierten für gleiche Wettbewerbsbedingungen in­        Vorstandssitzungen. Ein Hauptthema war die neue Approba­
     nerhalb ihres Berufsstandes: „Die DV der ZÄK Berlin unterstützt und     tionsordnung. In dieser sei unter anderem angedacht, die Curri­
     bekräftigt die Forderungen der Bundesversammlung an die Bun­            cularnormwerte, also wie viele Stunden an Lehraufwand für die
     desregierung und den Gesetzgeber, die Ungleichbehandlung von            Ausbildung eines Zahnmedizin-Studierenden erforderlich sind,
     zahnärztlichen Einzelpraxen und Berufsausübungs­gemeinschaften          deutlich zu erhöhen. Um dies zu erreichen, müsse mehr Geld
     gegenüber zahnmedizinischen Versorgungszentren                          vom Land Berlin in die Zahnklinik Berlin fließen. Darüber hinaus
     (Z-MVZ) zu beseitigen“, lautete der vom Vorstand eingebrachte           soll eingeführt werden, dass Studierende Famulaturen in kassen­
     Antrag. Insbesondere die Anzahl der angestellten Zahnärzte pro          zahnärztlichen Praxen in Berlin oder in Brandenburg durchfüh­
     MVZ solle auf das Niveau der übrigen Vertragszahnarztpraxen be­         ren müssen. „Dazu führt die BZÄK gerade entsprechende Gesprä­
     grenzt werden. „Es darf nicht sein, dass Z-MVZ bei der Anstellung       che, denn wir möchten diese Vorgabe deutschlandweit einheitlich
     von Zahn­ärzten gegenüber zahnärztlichen Einzelpraxen ungerecht­        regeln.“ Zweites großes Thema bei den Sitzungen sei die GOZ ge­
     fertigte Privile­gien eingeräumt werden“, erläuterte Heegewaldt den     wesen. „Wir überlegen uns gerade eine Strategie, mit der wir er­
     Appell an die Politik.                                                  folgreich zusätzliche GOZ-Punktwertverhandlungen mit den priva­
     Die Delegierten fordern den Gesetzgeber auf, in den § 1 Abs. 4          ten Krankenversicherern und der Beihilfe führen können.“
     des Zahnheilkundegesetzes (Zahnheilkunde ist kein Gewerbe)
     eine Regelung hinsichtlich der Besitzverhältnisse bei Zahnheil­         „Das Referat Öffentlichkeitsarbeit möchte mit seinen Publikatio­
     kunde ausübenden Kapitalgesellschaften zu implementieren, wie           nen die Kollegen unter anderem bei der Patientenaufklärung un­
     sie bereits in anderen freien Berufen zum Schutz des Allgemein­         terstützen“, erläuterte Dr. Michael Dreyer, Vizepräsident der ZÄK
     wohls als zwingend notwendig eingefügt worden ist. „Der Trend           Berlin, in seinem Vorstandsbericht. „Die Flyer entstehen meist
     zu Investitionen vor allem von ausländischen Private-Equity-Gesell­     in enger Zusammenarbeit mit anderen Referaten und Institu­
     schaften in der Zahnmedizin hält ungebremst an. Die negativen           tionen und werden unter anderem zu den Themen Kreidezähne
     Auswirkungen für die Patienten müssen eingeschränkt werden“,            oder zahngesunde Ernährung im Alter weiterhin stark nachgefragt.“
     heißt es im Antrag. Die sozialrechtlichen Vorgaben griffen diese        Auch für die Zielgruppe Zahnärzte habe man neue Broschüren
     Problematik nur unzureichend auf und müssten vom Gesetzgeber            erstellt. Ein wichtiger neuer Flyer solle das Berliner Hilfswerk Zahn­
     durch weitere ergänzt werden.                                           medizin (BHZ) dabei unterstützen, neue BHZ-Mitglieder sowie

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Beruf & Politik

finanzielle Hilfe für Menschen am Rand unserer Gesellschaft zu       stützenden Leistungen nachgedacht wird. Des Weiteren gab es
gewinnen. Dreyer informierte die Delegierten zudem über unter­       einige gute Gespräche mit dem Landesamt für Arbeitsschutz,
schiedliche Interviewanfragen. Sie reichten von einem Live-Chat      Gesundheitsschutz und technische Sicherheit Berlin, bei dem
zum Thema Bruxismus in der Bild-Redaktion mit anschließendem         unter anderem der BuS-Dienst der Kammer positiv erwähnt wur­
Interview in der Printausgabe der Zeitung bis zu einer Sendung im    de. „Wer in den Berliner Praxen bisher noch nicht den BuS-Dienst
rbb-Hörfunk zum Thema Seele und Zähne.                               wahrnimmt, sollte eine solche Betreuung unbedingt erwägen.
                                                                     Denn da sind Sie auf jeden Fall in sicheren Händen.“
Referatsleiterin Zahnärztliche Fort- und Weiterbildung Dr. Juliane
von Hoyningen-Huene stellte das neue Konzept der Berufs­             Dr. Dietmar Kuhn, Referatsleiter Berufsrecht und Mitglieder­
kundevorlesung vor, die die Kammer an der Charité-Zahnklinik ge­     verwaltung, informierte die Delegierten über die Nichtbestehens­
meinsam mit der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Berlin und          quote ausländischer Bewerber bei der Kenntnisprüfung in Heil­
dem Versorgungswerk der ZÄK Berlin durchführt. Man habe sich         berufen. Die Quote bei diesen Gleichwertigkeitsprüfungen liege
diesmal nach vier halbstündigen Vorträgen mit anschließender         im Bundesdurchschnitt bei Ärzten bei 15 Prozent, bei Apothekern
Diskussion in kleinen Runden den Fragen der Studierenden ge­         bei 25 Prozent und bei den Zahnärzten bei 65 Prozent. Die im
stellt. „Das war im Gegensatz zu der bisherigen Frontalveranstal­    Vergleich zu den Zahnärzten bei Ärzten deutlich geringere Nicht­
tung sehr lebhaft und hat sich für beide Seiten gelohnt. Wir haben   bestehensquote werfe natürlich Fragen auf. Insbesondere bestehe
für diese erste Veranstaltung nach neuem Konzept viel positives      hier aber das Problem, dass im Moment immer noch kein Zentral­
Feedback erhalten.“                                                  register eingerichtet sei. Derzeit werde von den Prüflingen ledig­
                                                                     lich eine eidesstattliche Versicherung abgegeben, dass sie bisher
Dr. Detlef Förster, Leiter des ZFA-Referats, stellte die Prüfungs­   in keinem anderen Bundesland geprüft wurden. „Die ZÄK Ber­
ergebnisse vor. Bei den Abschlussprüfungen haben von 261 Teil­       lin hat bei dieser Kenntnisprüfung […] nur die Rolle des interes­
nehmern 162 bestanden, darunter acht männliche Zahnmedizi­           sierten Zuschauers, da diese […] im Gegensatz zu anderen Bun­
nische Fachanagestellte (ZFA). Es traten zwei externe Teilnehmer     desländern nicht von ihr, sondern vom Landesamt für Gesundheit
sowie sieben Umschüler an; 24 ZFA haben ihre Prüfung vorge­          und Soziales durchgeführt werden.“ Dafür obliege der Kammer die
zogen. Das Ergebnis der Zwischenprüfungen lag zwischen 3,6           Fachsprachprüfung; 2019 führte man 88 Prüfungen durch. Davon
und 3,9. „Besonders dramatisch sind die Durchschnittsnoten           haben 76 Teilnehmer bestanden und zwölf nicht bestanden, von
von 3,6 bei der Behandlungsassistenz, das tägliche Brot für ZFA      denen wiederum vier die Prüfung erfolgreich wiederholten.
in der Praxis, und in der Zwischenprüfung mit 3,9 im Abrech­
nungswesen ausgefallen. Mit diesem Ergebnis sind nicht nur die       „Pünktlich zum Berliner Zahnärztetag ist der neue Abrechnungs­
Schulen, sondern wir alle gefragt, damit es bei der praktischen      flyer erhältlich“, kündigte GOZ-Referatsleiterin Dr. Jana Lo Scalzo
Prüfung im nächsten Jahr nicht wieder zu solch schlechten Be­        an. Der Flyer „Endodontie richtig liquidieren nach GOZ in GKV und
notungen kommt. Gemeinsam mit dem Oberstufenzentrum I                PKV“ soll Praxen als praktische Arbeitshilfe dienen. Sie berichtete
Gesundheit im Wedding und der Senatsverwaltung für Bildung           zudem vom sehr erfolgreichen GOZ-Qualitätszirkel im Dezember
haben wir im ZFA-Referat gerade ein Projekt zur Lernkoordinati­      2019. „Dort hatten wir besonders seltene und kuriose Liquidatios­
on initiiert. Auszubildende in einigen projektbezogenen Klassen      fälle und Rechnungen aus dem Alltag des Referats und der Teil­
müssen nun verpflichtend Hefte führen, in denen eingetragen          nehmer zur Diskussion gestellt.“ Neue Mitglieder im Qualitätszirkel
werden muss, wann und wie lange genau sie die Berufsschule           nehme man wieder auf und seien sehr willkommen (siehe auch
besucht haben oder welche Klassenarbeiten mit welcher Beno­          MBZ 1|2020). Gesucht werden (angehende) ZMV mit guten Vor­
tung sie geschrieben haben. All diese Angaben sind verpflichtend     kenntnissen in der Abrechnung. Diese können sich bei Interesse
vom Ausbilder abzuzeichnen.“ Damit habe man einen genauen            per E-Mail an goz@zaek-berlin.de wenden.
Informationsstand über die Leistungen und Fehlstunden der Aus­       Heegewaldt bedankte sich bei allen Delegierten für ihre rege Teil­
zubildenden, könne so bei Problemen gemeinsam nach Lösun­            nahme. Die nächste DV findet voraussichtlich am 28. Mai 2020
gen suchen und werde nicht erst am Ende der Ausbildung nega­         statt.
tiv überrascht.
                                                                     Kornelia Kostetzko
Dr. Helmut Kesler teilte neue Serviceleistungen des Referats
Praxis­führung mit. Seit Kurzem bietet die Kammer eine Siegel­
nahtfestigkeitsprüfung an, die deutlich günstiger angeboten wer­      DV-Anträge online
den kann, als dies kommerziellen Unternehmen auf dem freien
Markt möglich ist. Die anderen Serviceleistungen des Referats, wie    Alle Anträge finden Sie auf der Website www.zaek-berlin.de
die ZQMS-Schulungen, werden weiterhin sehr stark nachgefragt,         ➝ Über uns ➝ Delegiertenversammlung
sodass vom Referat über einen weiteren Ausbau der praxisunter­

                                                                                                                        4 | 2020 MBZ       11
Beruf & Politik

     Möglichkeiten und Aussichten

     Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege

     I  n Deutschlands Pflegeheimen herrscht Personalnot. Es gibt
        zwar immer mehr fertig ausgebildete Fachkräfte, aber noch
     mehr aktive Pflegekräfte scheiden aus dem Beruf aus. Ausgehend
                                                                               Gegenwärtig kommt es zu bundesweit unterschiedlichen Personal­
                                                                               schlüsseln, die in den Rahmenverträgen landesspezifisch festge­
                                                                               legt werden. Der vorliegende Entwurf liefert erstmals ein mögliches
     von einer Million Pflegebedürftiger in Pflegeheimen im Jahr 2030          Personalbemessungsinstrument, um den Bedarf an Fach- und
     zeigen Hochrechnungen einen zusätzlichen Fachkräfte­bedarf von            Assistenzpflegekräften in einzelnen Pflegeheimen zu bemessen –
     100.000 Vollzeitkräften in der stationären Langzeitpflege – bei un­       zugeschnitten nach bundeseinheitlichen Maßstäben und auf die
     veränderten Relationen von Pflegekräften zu Bewohnern.                    jeweilige Bewohner-Struktur. Das sei ein großer Fortschritt, um den
     Mit dem Pflegestärkungsgesetz II beauftragte der Gesetzge­                neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff in den einzelnen Einrichtungen
     ber die Pflegeselbstverwaltung, ein wissenschaftlich fundiertes           weiter umzusetzen, so die Auftraggeber des Gutachtens.
     Verfahren zur bundesweit einheitlichen Personalbemessung in
     Pflegeeinrichtungen entwickeln und erproben zu lassen. Bis zum            Verbände wollen Aufgabenverteilung verändern
     30. Juni 2020 wird die Universität Bremen unter Leitung von               Dem Gutachten folgend wollen die Verbände in Kooperation
     Prof. Dr. Heinz Rothgang das Vorhaben abschließen. Aktuell liegt der      mit den Landesregierungen die Verteilung der Aufgaben in den
     2. Zwischenbericht für das neu entwickelte Personalbemessungs­            Alten- und Pflegeheimen verändern. Dadurch könnten Stress und
     instrument in der stationären Langzeitpflege vor.                         Hetze verringert und der Pflegeberuf attraktiver gemacht wer­
         Ein Teil der Personalprobleme in den Einrich­                                  den, glaubt der Präsident des Bundesverbandes der pri­
     tungen ließe sich deutlich abmildern, wenn                                               vaten Heimbetreiber, Bernd Meurer: „Insbeson­
     die Aufgaben dort gezielter verteilt wür­                                                    dere die Attraktivität des Berufes wird steigen,
     den, so die Analyse der Gutachter.                                                              wenn eine Fachkraft nur noch Fachkraft­
     Derzeit würden viele Aufgaben, die                                                                 aufgaben zu verrichten hat – und gege­
     ebenso gut von Assistenzpersonal                                                                     benenfalls mehr anleitend, delegierend
                                                                                                 com

     aus­ g eführt werden könnten,                                                                          und kontrollierend tätig ist. Diese Um­
                                                                                                 l y n M e d i n a - Fo t o l i a .

     von voll ausgebildeten Fach­                                                                            organisation, also die Herausnah­
     kräften übernommen. Die Auf­                                                                            me der Fachkraft aus den Assistenz­
     traggeber der Studie – die                                                                              leistungen, führt dazu, dass wir mehr
     Spitzen­ verbände der gesetz­                                                                           Assistenten brauchen.“ Insgesamt
                                                                                                 Lore

     lichen Pflegekassen, privaten                                                                           müsste der Personalbestand in al­
     Heimbetreiber und der Freien                                                                           len Einrichtungen um durchschnittlich
     Wohlfahrtspflege – teilen die­                                                                        36 Prozent gesteigert werden, um lang­
     se Erkenntnis. Zu oft würden sich                                                                   fristig eine angemessene Betreuung ga­
     hochqualifizierte Pfleger um eher                                                                 rantieren zu können, haben die Gutach­
     einfache Betreuungsabläufe kümmern,                                                            ter der Uni Bremen errechnet. Wichtigstes
     moniert Gernot Kiefer, stv. Vorstands­                                                     Instrument hierfür sei die Anhebung der Pfle­
     vorsitzender des GKV-Spitzenverbandes. „Eine                                           geschlüssel, um die Zahl der Beschäftigten pro pfle­
     Person mit Pflegegrad 1 braucht vielleicht nicht so                             gebedürftige Person zu erhöhen, heißt es in der Analyse.
     häufig eine hochqualifizierte Pflege­kraft, aber sicherlich regel­mäßig
     und mit großer Zugewandtheit eine Pflege-Assistenzkraft.“                 Frage der Finanzierung
                                                                               Auf konkrete Vorschläge des Gutachtens, etwa im höchsten Pflege­
                                                                               grad 5 jede Pflegekraft rechnerisch nur noch 1,1 statt derzeit
                                                                               2,0 Bewohner betreuen zu lassen, wollen sich die Spitzenverbän­
         Beschattungsmethode in Pflegeheimen                                   de jedoch nicht einlassen. Klar sei aber, so Maria Loheide als Ver­
         und Tageseinrichtungen angewandt                                      treterin der Freien Wohlfahrtspflege, dass man hier eine Verän­
         Von April bis Oktober 2018 wurde die wissenschaftliche                derung und eine Verbesserung des Personalschlüssels brauche.
         Erhebung mit der „Beschattungsmethode“ durchge­                       „Genauer hingucken, wer macht welche Aufgaben; das wird die
         führt. Insgesamt wurden Daten von 1.380 Pflegebedürf­                 Herausforderung sein. Hier müssen wir zu deutlich spürbaren
         tigen in vollstationären Einrichtungen sowie von 163                  Verbesserungen kommen.“ Hierbei stelle sich natürlich auch
         Tages­pflegegästen in teilstationärer Betreuung erhoben.              die Frage, wie die Finanzierung aussehe. Und hier müsse das
         241 speziell geschulte Pflegefachpersonen „beschatteten“ in           Gespräch mit den Ländern gesucht werden. Schließlich müssten
         einer Eins-zu-eins-Zuordnung das Pflegepersonal in den                sie die verbesserten Schlüssel nicht nur absegnen, sondern als
         Pflegeheimen.                                                         Sozialhilfeträger auch mitfinanzieren.

                                                                               Vanessa Hönighaus

12   MBZ 4 | 2020
Beruf & Politik

Patientendaten-Schutzgesetz

Zahnarztpraxen sind keine Datenservicestellen

D       ie Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) weist
        in ihrer Stellungnahme zum Patientendaten-Schutzgesetz
(PDSG) auf Forderungen und Positionen hin, die die Vertragszahn­
                                                                      die mit der Ausübung ihres Heilberufs nichts zu tun haben. Auch
                                                                      aufgrund des bürokratischen Aufwands für Behandlungsabläufe
                                                                      lehnt die KZBV diese Zweckentfremdung zahnärztlicher Praxisinfra­
ärzteschaft beim PDSG an den Gesetzgeber adressiert. Die Ziel­        struktur als Datenservice- oder Datenmanagementstellen ab. Viel­
setzung des Gesetzes, Digitalisierung und Datenschutz im Ge­          mehr werde dafür plädiert, die Infrastruktur von Krankenkassen zur
sundheitswesen weiter zu stärken, wird von der KZBV begrüßt.          TI-Datenverarbeitung zu nutzen und auf zusätzliche Funktionali­
Allerdings bestehe für den Berufsstand bei dem vorliegenden Ent­      täten auszuweiten.
wurf erheblicher Änderungsbedarf bei zentralen Aspekten. Dazu
zählen insbesondere die vorgesehenen Regelungen zu daten­             Im PDSG enthalten ist des Weiteren die Vorgabe für eine – teils
schutzrechtlichen Verantwortlichkeiten von Zahnärzten für die Tele­   bis zu zwei Jahre zurückreichende – elektronische Protokollie­
matikinfrastruktur (TI) sowie die geplanten umfassenden Rech­         rung in Praxen. Diese soll Aufschluss darüber geben, wer auf TI-
te der Versicherten zum Zugriff auf TI-Anwendungsdaten und            Anwendungen zugegriffen hat. „Diese ausufernde Pflicht in der an­
Management der elek­tronischen Patientenakte (ePA) in Praxen.         gedachten Form ist unverhältnismäßig, unpraktikabel und unnötig,
    Dr. Karl-Georg Pochhammer, stv. Vorsitzender des Vorstandes       daher fordern wir eine versorgungsnahe und praxistaugliche Aus­
der KZBV: „Wir sehen nach wie vor große Chancen darin, mit der        gestaltung der Regelung“, sagte Pochhammer. Eine entsprechende
sinnvollen Ausgestaltung der TI die flächendecken­
de und wohnortnahe Versorgung zu optimieren,
sicherer miteinander zu kommunizieren und
Datenschutz und Datensicherheit verantwortungs­
bewusst und konsequent durchzusetzen. Bei
aller grundsätzlichen Bereitschaft und Aufgeschlos­
senheit werden wir aber auch bei diesem Gesetz
darauf hinwirken, dass Zahnarztpraxen nicht zu
Daten­servicestellen umfunktioniert werden.“ Digi­
talisierung müsse unter anderem dazu beitragen,
Bürokratie zu bewältigen, statt neuen Aufwand
durch verpflichtendes Datenmanagement zu er­
zeugen.

Klare Bestimmungen zur Haftung gefordert

                                                                                                                                           iconimage - Fotolia.com
Das Anliegen des Gesetzgebers, ein hohes IT-
Sicherheitsniveau in der Versorgung zu gewährleis­
ten, werde von der KZBV geteilt. „Die Verantwor­
tung für die Datensicherheit der Praxis-EDV und für
den Internetanschluss liegt zunächst beim Praxis­
inhaber. Dass die TI als solche sicher ist, dafür sind
allerdings Hersteller und gematik verantwortlich. In diesem Bereich   technische Umsetzung wäre allenfalls durch eine aufwendige,
muss der Gesetzgeber noch klarere Bestimmungen zur Haftung            kostenintensive Programmierung der Praxisverwaltungs­systeme
in Bezug auf Datensicherheit und Daten­schutz vorsehen, als das       möglich. KZBV und Berufsstand haben aber keine Befugnis
im Entwurf des PDSG bislang der Fall ist. Zahnärzte sind für die      dazu, Herstellern von Praxisverwaltungssystemen Vorschriften
bestimmungsgemäße Nutzung des Konnektors im Rahmen des                für eine Protokollierung zu machen, wie sie das PDSG vorsieht.
Beherrschbaren zuständig, nicht aber für die Nutzung dezentraler
TI-Komponenten. Unsere Verantwortung kann sich immer nur in           PM KZBV | VH
der Praxis bis zum Konnektor selbst erstrecken – und nicht darü­
ber hinaus“, bekräftigte Pochhammer.
An mehreren Stellen sieht das PDSG zudem vor, dass Versicherte         Stellungnahme
in den Praxen Rechte zur Nutzung von Funktionalitäten der elek­
tronischen Gesundheitskarte (eGK) oder der TI haben sollen. Dazu       Die gesamte Stellungnahme der KZBV zum PDSG kann
gehört etwa, dass dort auf Verlangen der Patienten Daten wie elek­     unter www.kzbv.de/pdsg abgerufen werden, ebenso weitere
tronische Medikationspläne oder Notfalldatensätze in der ePA ein­      Informationen zu den Themen Digitalisierung und Telematik­
gesehen werden können oder gelöscht werden sollen. Das wür­            infrastruktur.
de Zahnärzte mit zusätzlichen administrativen Pflichten belasten,

                                                                                                                        4 | 2020 MBZ                                 13
Beruf & Politik

     Verabschiedung von Pfaff-Geschäftsführer Dr. Thilo Schmidt-Rogge

     Dreizehn erfolgreiche gemeinsame Jahre

                                                                                                                   Während der Verabschiedung
                                                                                                                   bekam Dr. Thilo Schmidt-Rogge
                                                                                                                   stellvertretend für das gesamte
                                                                                                                   Pfaff-Team die Ehrennadel der
                                                                                                                   deutschen Zahn­ärzteschaft
                                                                                                                   überreicht.

     W          ir sind mit der Entwicklung des
                Fortbildungsinstituts unter Ihrer
     dreizehnjährigen Leitung sehr zufrieden.
                                                     Kursabsagequote in den letzten Jahren
                                                     auf sagenhaft zehn Prozent gesunken ist.
                                                     Der Vorstand der Zahnärztekammer Ber­
                                                                                                     Wir haben uns zwar immer nur einmal im
                                                                                                     Jahr im Rahmen der Fachbeiratssitzung ge­
                                                                                                     troffen, dann allerdings mit Power in drei
     Wir haben mit Ihnen das Institut in die rich­   lin dankt Ihnen für Ihre außerordentlichen      Treffen, um Sie bei der Planung für das
     tige Spur gelenkt. Gemeinsam mit Ihrem          Leistungen und für die reibungslose, kons­      Fortbildungsangebot zu unterstützen. Die
     hervorragenden, höchst engagierten Team         truktive Übergabe an Ihren Nachfolger Kay       Sitzungen habe ich immer als Win-Win-
     haben Sie es nicht nur geschafft, dass das      Lauerwald.                                      Treffen empfunden: Sie konnten von un­
     Institut jetzt schwarze Zahlen schreibt. Sie    Dr. Karsten Heegewaldt,                         seren Kontakten und unserem Input par­
     haben das Pfaff zu einem der führenden          Präsident der Zahnärztekammer Berlin            tizipieren; wir haben viel darüber gelernt,
     zahnmedizinischen Fortbildungsinstitute in                                                      wie Fort­bildung gemanagt wird. Ich wün­
     Deutschland gemacht. Die Kurse und de­          Unser Pfaff hat eine sehr erfreuliche be­       sche Ihnen, Herr Dr. Schmidt-Rogge, für
     ren Organisation laufen so gut, dass die        triebswirtschaftliche Entwicklung genom­        Ihren weiteren Weg alles erdenklich Gute.
                                                     men: Schon Dr. Christine Jann führte als        Wir werden Sie vermissen.
                                                     Vorgängerin das Institut zur schwarzen          Dr. Cornelia Gins
                                                     Null. Dr. Thilo Schmidt-Rogge setzte die­       Vorsitzende des Fachbeirats
                                                     se positive Bilanz fort und erreichte in sei­   des Philipp-Pfaff-Instituts
                                                     nen dreizehn Jahren als Geschäftsführer
                                                     schwarze Zahlen. Da bin ich als Präsident       Das Ziel, das Sie sich zu Beginn Ihrer Tätig­
                                                     sehr zufrieden.                                 keit gesetzt haben, ist erreicht. Dank Ihrer
                                                     Dipl.-Stom. Jürgen Herbert                      Vision und Ihres unermüdlichen Einsatzes
                                                     Präsident der Landeszahnärztekammer             ist das Philipp-Pfaff-Institut heute ein sehr
                                                     Brandenburg                                     gut aufgestelltes, innovatives, qualitativ

14   MBZ 4 | 2020
Beruf & Politik

                                                                                                                                               ZÄK Berlin | LZK Brandenburg
hochwertiges, gut ausgestattetes, moder­      wieder neu, aber sicherlich nicht auf die­     nehmerinnen und Kursteilnehmer, die sich
nes, auf die Zukunft eingestelltes, kunden­   selbe Art und Weise gefüllt werden kann.       mit Freude fortgebildet und eingebracht ha­
orientiertes und (fast) immer erreichbares    Dr. Schmidt-Rogge wünsche ich alles er­        ben. Und wenn dann ein kleines Mädchen
Fortbildungsinstitut für alle Zahnärztinnen   denklich Gute auf seinen neuen beruf­          zu Kursbeginn für ihre Mutter eine große
und Zahnärzte sowie für das Praxis-Team.      lichen Wegen, die gewiss zu weiteren her­      Schultüte in ihren Armen mitbringt und vol­
Wir danken Ihnen für die interessante         ausragenden Erfolgen führen werden.            ler Stolz sagt: „Die ist für meine Mama – die
und herausfordernde Zeit und wünschen         Univ.-Prof. Dr. Henrik Dommisch,               geht jetzt nämlich auch wieder zur Schule.“,
Ihnen von Herzen für Ihre Zukunft neue        CharitéCentrum 3,                              dann weiß man, dass sich die viele Mühe
fordernde Aufgaben und viel Erfolg. Aber      Direktor Abteilung für Parodontologie          gelohnt hat.
so ein tolles Team wie das Pfaff-Team gibt    und Synoptische Zahnmedizin                    Ich bedanke mich sehr für die Auszeich­
es kein zweites Mal.                                                                         nung mitSTEUder
                                                                                                           ERB Ehrennadel
                                                                                                                E R AT E R      der deutschen
ZÄ Ilona Kronfeld-Möhring                     Ich blicke auf eine genauso arbeitsintensi­    Zahnärzteschaft,    die
                                                                                                    TENNERT • S O MMEich  gerne   für michRper­
Seminarleiterin am Philipp-Pfaff-Institut     ve wie lebendige und schöne Zeit zurück.       sönlich,   aber
                                                                                                    & PARTNER besonders       für  das gesam­
                                              Ganz herzlichen Dank an das wunderbare         te Pfaff-Team entgegennehme. Es ist eine
Mit Dr. Thilo Schmidt-Rogge verlässt ein      Pfaff-Team, anPantone   540beeindruckenden
                                                              die vielen                     schöne Anerkennung unserer geleisteten
für mich langjähriger und sehr geschätzter    Referenten, anPantone
                                                              unseren652kompetenten Fach­    Arbeit in dem Bestreben, den Fortbildungs­
Ansprech- und Kooperationspartner das         beirat, an unsere beiden „Mütter“, die Zahn­          TENNERT S O MME R
                                                                                             gedanken zu unterstützen und•weiterzuent­
Philipp-Pfaff-Institut. Nach langen Jahren
der Zusammenarbeit wird er mit seiner
                                              ärztekammern Berlin und Brandenburg,
                                              und die Dentalindustrie für das andauernde
                                                                                                    & PARTNER
                                                                                             wickeln – in Berlin und Brandenburg, aber
                                                                                             auch darüber hinaus.
integrativen, freundlichen und kompeten­      Engagement und die vielfältige Unterstüt­      Dr. Thilo Schmidt-Rogge,
ten Art einen Raum hinterlassen, welcher      zung. Und natürlich an die vielen Kursteil­            W W W.T
                                                                                             ehemaliger       E N N E R T- S O M M Edes
                                                                                                             Geschäftsführer         R - PA RTNER.DE
                                                                                                                                          PPI

                                                                                                                                                        ANZEIGE

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Beruf & Politik

     34. Berliner Zahnärztetag

     Moderne Endodontie lohnt sich
     D       as positive Feedback der 1.300 Teil­
             nehmer bestätigte, dass Endodon­
     tie laut einer Umfrage des Quintessenz-
                                                                                                  Garant für hochwertige
                                                                                                  Zahnmedizin

     Verlags zu Recht das Wunschthema des                                                         „Der Austausch mit Ihnen und mit renom­
     diesjährigen Berliner Zahnärztetags am                                                       mierten Referentinnen und Referenten auf
     21. und 22. Februar 2020 im Estrel Con­                                                      hohem wissenschaftlichen Niveau und die
     vention Center war. Das neue Konzept                                                         praxisnahe Aufbereitung des Themas En­
     trug wesentlich zu dem großen Erfolg bei:                                                    dodontie macht den Zahnärztetag so at­
     Neben aufgelockerten und vergrößerten                                                        traktiv und ist Garant für eine hochwerti­
     Talkrunden auf der Bühne wurde erstmals                                                      ge Zahnmedizin in Deutschland“, so auch
     eine Kongress-App angeboten. Mit dieser        wesen, dass jeder Teilnehmer mindestens       Dr. Karsten Heegewaldt, Präsident der
     konnten die Zahnärzte während der Vorträ­      einen konkreten Tipp mit nach Hause neh­      Zahnärztekammer (ZÄK) Berlin, bei der
     ge live ihre Fragen stellen und so direkten    me, mit dessen Hilfe er seine endodon­        Kongress-Eröffnung. „Ich wünsche uns
     Einfluss auf Inhalte und Gewichtungen der      tischen Behandlungen nochmals verbes­
     wissenschaftlichen Diskussionen nehmen.        sern könne. Auch Dr. Alexander Ammann,
     Auch Dr. Jörg Schröder (Berlin), der ge­       Geschäftsführer der Quintessenz Verlags-
     meinsam mit Prof. Dr. Michael Hülsmann         GmbH, bedankte sich in seinem Grußwort
     (Göttingen) den Kongress wissenschaft­         für den wechselseitigen Wissens­transfer:
     lich leitete, war begeistert von der aktiven   „Nicht nur wir als Veranstalter möchten Ih­
     Teilnahme: „Das Publikum hat durch die         nen neue Erkenntnisse mitgeben. Auch wir
     App so viele gute Fragen gestellt, dass vie­   profitieren von Ihrem Wissen, das Sie aus
     le meiner vorbereiteten Moderationskar­        den Praxen mitbringen; es bereichert uns
     ten hinfällig wurden.“ Sein Ziel sei es ge­    immens.“

16   MBZ 4 | 2020
Beruf & Politik

                     allen, dass die hier vermittelten Inhalte die                                                  Wie man Endodontie-Behandlungen nach
                     Arbeit in unseren Praxen verbessern und                                                        GOZ richtig liquidiert in den gesetzlichen
                     therapeutische Entscheidungen erleichtern,                                                     Krankenkassen und privaten Versicherun­
                     und dies in letzter Konsequenz zu einer ge­                                                    gen, erläuterte ZÄK-Vorstandsmitglied Dr.
                     steigerten Qualität der zahnmedizinischen                                                      Jana Lo Scalzo in mehreren Vorträgen. An­
                     Versorgung der uns anvertrauten Patienten                                                      hand des gleichnamigen Flyers ihres GOZ-
                     führt.“ Heegewaldt ging auch kurz auf die                                                      Referats, der von Lo Scalzo erstmals auf
                     aktuelle politische Situation des zahnärzt­                                                    dem Berliner Zahnärztetag vorgestellt und
                     lichen Berufsstandes ein und wies un­                                                          verteilt wurde, können häufige Fehler bei
                     ter anderem auf die immer höheren, von          In seinem Grußwort appellierte er zudem        der Abrechnung und Privatliquidation ver­
                     staatlicher Seite aufgebürdeten Bürokra­        an die Berliner Zahnärzteschaft, offen für     mieden werden.
                     tielasten hin. Diese erschwerten seinen         den Trend der Digitalisierung zu sein und      Neu eingeführt wurde auch die von der
                     Kolleginnen und Kollegen den Praxisalltag       entsprechende Vorkehrungen in den Pra­         ZÄK Berlin mit Unterstützung der Deut­
                     erheblich. Darüber hinaus kritisierte er die    xen vorzunehmen. „Die Digitalisierung          schen Bank ins Leben gerufene Work­
                     wachsende Vergewerblichung durch inves­         soll Ihnen schließlich helfen.“ Matz beton­    shop-Reihe „Start-up Praxis“ für angestell­
                     torengetragene Versorgungszentren, die          te das hohe Niveau der zahnärztlichen          te und gründungsinteressierte Zahnärzte.
                     eine erhebliche Wettbewerbsverzerrung zu        Versorgung in Berlin: „Die Berlinerinnen       Kammerpräsident Heegewaldt und Vize­
                     Lasten der Patienten zur Folge habe.            und Berliner wissen die Qualität der Ar­       präsident Dr. Michael Dreyer sowie Mar­
                                                                     beit, aber auch die Nähe zur nächstgele­       tin Wolter, Fachanwalt für Arbeitsrecht, und
                                                                     genen Zahnarztpraxis zu schätzen. Schließ­     Hans-Peter Herz, Seniorberater Heilberufe
                                                                     lich sind wir in Berlin zahnmedizinisch sehr   der Deutschen Bank vermittelten Wissens­
                                                                     gut versorgt, denn Berlin hat bundesweit       wertes zu Finanzen, Recht, Praxis­formen
                                                                     die höchste Dichte an Zahnärztinnen und        und Betriebswirtschaft. Die Veranstaltungs­
                                                                     Zahnärzten.“                                   reihe informiert junge Zahnärzte über ent­
                                                                                                                    scheidende Weichenstellungen in die
                                                                     Wissenschaft und Praxis                        Nie­derlassung oder in das Angestelltenver­
                                                                     Das umfangreiche Programm zum neues­           hältnis.
                                                                     ten wissenschaftlichen Stand und zur Um­
                                                                     setzung dieser Erkenntnisse in der Praxis      Infostand und Kongressparty
                     Patient, nicht Rendite im Fokus                 belegte: Moderne Endodontie lohnt sich         Neben den einzelnen Vorträgen war der
                     Martin Matz, Staatssekretär in der Senats­      auf jeden Fall. Denn mit ihrer Hilfe lassen    Messestand der ZÄK Berlin und der KZV
                     verwaltung für Gesundheit, Pflege und           sich heute Zähne erhalten, die noch vor        Berlin auf der gut besuchten Dentalaus­
                     Gleichstellung, beobachtet diese Entwick­       wenigen Jahren extrahiert worden wären.        stellung ein Anziehungspunkt. Vorstands­
                     lung ebenfalls durch­                                                                          mitglieder und Mitarbeiter beider Körper­
                     aus mit Sorge. Er                                                                              schaften beantworteten auf dem offen
                     tausche sich daher                                                                             gestalteten Informationsstand Anfragen zu
                     hierzu regelmäßig                                                                              einzelnen Themen und Referaten.
                     mit der ZÄK Berlin                                                                             Auf der Kongressparty am Abend feierten
                     aus: „Bei investoren­                                                                          Teilnehmer, Referenten und Veranstalter
                     getragenen Model­                                                                              den erfolgreichen Kongress und knüpften
                     len gibt es natürlich                                                                          in lockerer Atmosphäre viele neue Kon­
                     verschiedene Blick­                                                                            takte.
                     winkel. Der Patient                                                                            Der nächste Berliner Zahnärztetag findet
                     sollte jedoch bei al­                                                                          am 16. und 17. April 2021 im Estrel Con­
                     len Entscheidungen                                                                             vention Center, Berlin-Neukölln, statt.
                     im Fokus stehen,
                     nicht die Rendite.“                                                                            Kornelia Kostetzko

                                                                                                                     Blog zum BZT

                                                                                                                     Der Blog unseres
                                                                                                                     Mitveranstalters Quint-
                                                                                                                     essenz Verlag zum
ZÄK Berlin | Jeske

                                                                                                                     Ber­liner Zahnärztetag ist
                                                                                                                     auch weiterhin abrufbar:

                                                                                                                                                  4 | 2020 MBZ     17
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