Der ingenieur www.voi.at - ZEITSCHRIFT DES VERBANDES ÖSTERREICHISCHER INGENIEURE - Verband Österreichischer Ingenieure
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VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 2 der ingenieur www.voi.at . voi@voi.at ZEITSCHRIFT DES VERBANDES ÖSTERREICHISCHER INGENIEURE 3 | 11 66. JAHRGANG Führungswechsel im bm:bwk Seite 8 Passivhaus weltweit auf Siegeszug Seite 12 Dämmstoffe unter der ÖKO-Lupe Seite 17 Schweißtechnik Seite 24 Talentierte Jung- techniker Seite 27
VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 4 DIE SEITE DES GENERALSEKRETÄRS VÖI-GENERALSEKRETÄR DI PETER REICHEL Liebe Leserinnen, liebe Leser! D ie Ausbildung auf einer HTL wird. Wie Sie, geschätzte Leserin, Hilfe Dr. Timischls kurzfristig eine erfreut sich nach wie vor gro- geschätzter Leser wissen, tritt der entsprechende Position erarbeitete ßer Beliebtheit. Das beweisen VÖI für eine Einstufung von und wichtigen Entscheidungsträgern die seit 1970 steigenden Schüler/in- HTL/HLFL Absolventen in Stufe 5 präsentierte. Wie wir heute sehen nenzahlen, wobei die klassischen ein, mit Erlangung des Ingenieurti- können, mit großem Erfolg. In dem Fachrichtungen wie Elektrotechnik tels nach 3 Jahre Praxis in Stufe 6. nun vorliegenden Konzept wurden tendenziell weniger Schüler/innen attra- Diese Forderung wird auch von die formulierten Vorschläge fast hieren während die kunstorientierten wesentlichen Vertretern der Wirt- wörtlich übernommen. Bei Interesse Fachrichtungen steigenden Zuspruch schaft unterstützt, wie das Positions- finden Sie das Positionspapier auf erfahren. Das war eine der wesentlichen papier des Fachverbandes für unserer Homepage unter Aussagen von MR Dr. Dorninger, der in Elektro- und Elektronikindustrie www.vöi.at. Nachfolge von Dr. Timischl dessen und des FMWI zeigt. Agenden übernahm. Wesentliche Last but not least erhielt auch die Erkenntnis aus diesem Gespräch war In der ersten Hälfte dieses Jahres EngineeringCard neue Aktualität. das Bekenntnis zu dieser Ausbildung sollte in einem Simulationsverfah- Im Rahmen der laufenden Revision verbunden mit dem Wissen über die ren eine Zuordnung formaler der Dienstleistungsrichtlinie 2005/ Schwierigkeiten bei der Anerkennung Abschlüsse evaluiert werden, dieses 36 werden „professional cards“ zur im europäischen Raum. Es gibt daher musste allerdings unterbrochen wer- Förderung der Mobilität forciert und einige interessante Überlegungen über den, da kein System für eine valide in dem im Juli erschienen Grünbuch eine Modifizierung der HTL in Hinblick Zuordnung gefunden werden konn- die EngineeringCard als ein Beispiel auf eine über Österreich hinaus gehende te. Im Herbst soll dazu ein neuer angeführt. Das ist aus unserer Sicht offizielle Anerkennung dieser nach wie Anlauf unternommen werden, soweit gut, allerdings muss es uns vor geschätzten und von Wirtschaft und wobei hier möglicherweise auch gelingen, dass der österreichische im öffentlichen Dienst stark nach eine gesetzliche Regelung notwen- Ingenieur als nicht akademische gefragten Ausbildung. dig werden könnte. Insgesamt ste- Ausbildung hier ebenfalls entspre- hen die Chancen, unsere Forderung chende Berücksichtigung findet. Wir hatten Gelegenheit, mit Dr. Dor- nach einer adäquaten Einstufung des Dazu wird es noch im September ein ninger, Mag. Pachatz und Frau Mag. Ingenieurs durchzusetzen, gut, es ist erstes Gespräch mit Vertretern der Nimmerrichter ein ausführliches aber sicher notwendig, weiter gezielt betroffenen Ministerien geben. Gespräch im BMUKK über die dafür einzutreten. Zukunft der HTL zu führen und Ein sehr interessantes Thema war Wir werden Sie über weitere Ent- dabei auch die aktuellen Themen auch die standardisierte „Lehrer/in- wicklungen bei den hier angespro- anzusprechen, die uns als Standes- nenausbildung neu“, in deren erstem chenen Themen informieren und uns vertretung der österr. Ingeni- Konzept die spezifischen Anforde- auch weiterhin für alle Belange des eur/innen derzeit beschäftigen. rungen an Lehrer/innen für fach- Ingenieurs/der Ingenieurin einsetzen. praktische und fachtheoretische Die Etablierung des Nationalen Fächer in berufsbildenden höheren Ich wünsche Ihnen eine interessante Qualifikationsrahmen – NQR war Schulen einfach nicht thematisiert Lektüre dieser Ausgabe unserer Ver- dabei von besonderem Interesse, wurden. Der Fachverband der bandszeitschrift geht es doch hier um eine europa- Elektro- und Elektronikindustrie weite Anerkennung der Ingenieur- gemeinsam mit dem FMWI hat die- qualifikation, wie sie im Rahmen ses Thema federführend aufgegrif- einer HTL Ausbildung vermittelt fen und mit Unterstützung des VÖI Ihr Peter Reichel eine Arbeitsgruppe etabliert, die mit 3 | 11 DER INGENIEUR 3
VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 5 APOSTROPHERL Humanität, was ist das? Ganz einfach: Laut Lexikon „die in der Bildung des Geistes volle Entfal- tung der Menschlichkeit, die sich besonders in Teilnahme und Hilfsbe- reitschaft für den Mitmenschen ausdrückt“. E uropa glaubt, es sich leisten z.B. auch in Libyen oder Tunesien. Humane Gedanken haben übrigens zu können (müssen?) den Das Durchschnittsalter der Bevölke- seinerzeit schon griechische Philo- sogenannten unterentwickel- rung liegt dabei unter 30 Jahren. sophen formuliert. Daran erinnern ten Ländern wirtschaftliche und sich die Griechen heute, fühlen sich medizinische Hilfe zu geben. Soweit Von den Lemmingen, diesen kleinen im Sinne der Humanität, siehe oben, diesen Völkern geholfen wird, sich Wühlmäusen, weiß man, dass sie als „Mitmenschen“, denen Hilfe aus selbst durch eigene Arbeit zu ernäh- von Zeit zu Zeit wegen starker Ver- Europa zusteht. ren, entspricht das natürlicher mehrung zu Massenwanderungen Menschlichkeit. Besonders die neigen und sich dabei mitunter in Wir kämpfen verzweifelt gegen den Unterstützung in Bildung und Aus- großer Zahl vom Felsenufer ins Klimawandel und wollen dazu die bildung gehört dazu. „Wenn du Meer stürzen. Die Massenwande- Produktion von CO2 reduzieren. einem Hungernden einen Fisch rung von Nordafrikanern erleben wir Hoffnungslos. Mehr Menschen gibst, wird er trotzdem verhungern; jetzt. brauchen nicht nur mehr zum Essen. lehrst du ihn aber fischen, wird er Sie wollen heizen, sie wollen Auto überleben“ sagt ein Sprichwort. Apostropherl denkt da zwangsläufig fahren, sie wollen viele Produkte an die Kolonisierung der jetzigen haben, die nicht immer umwelt- Heute hat man allerdings den Ein- USA. Da wurden Afrikaner gefan- freundlich erzeugt werden. druck, dass der humanitäre Einsatz gen genommen, nach Amerika trans- besonders im afrikanischen Raum, portiert und dort als Sklaven ver- Fällt da jemand Mao-tse-Tung ein, nicht zuletzt dank der damit verbun- kauft. Es sollen bis zu 10 Mio gewe- der schon vor Jahrzehnten den Chi- denen medizinischen Betreuung, sen sein. Nach Europa kommen sie nesen das Bevölkerungs-Nullwachs- zwar zu einem rasanten Bevölke- heute von selber. Eine neue Völker- tum verordnet hatte? Unmenschlich, rungswachstum geführt hat, nicht wanderung beginnt. daran darf nicht einmal ein Politiker aber ausreichend Arbeitsplätze ent- denken, schon gar nicht darüber standen, um den Zuwachs damit zu Ein Problem für sich. Lässt man reden. Außerdem weiß ohnehin kei- ernähren. Betroffen sind offenbar große Massen Flüchtlinge in Europa ner, wie viele Menschen diese Welt besonders die nordafrikanischen einreisen, entstehen hier Probleme, verträgt. Verlassen wir uns also dar- Länder mit vorwiegend arabischer die vielleicht von der Stammbevöl- auf, dass es eine höhere Macht gibt, Bevölkerung. kerung nicht gerade als human emp- die zur gegeben Zeit die Bremse funden werden. Nimmt man sie hier zieht. Sind da Unwettertote, Katas- Betrachtet man als Beispiel Ägyp- nicht auf könnte sich der Unmut mit trophentote oder Seuchentote viel- ten; die Bevölkerung wuchs in den den eigenen Machthabern mangels leicht schon ein Anfang, fragt sich vergangenen 50 Jahren von 16 Mio dauerhaftem Erfolg in Richtung auf 84 Mio! Mehr als ein Viertel der Europa drehen. Jugendlichen sind arbeitslos wie Ihr Apostropherl 4 DER INGENIEUR 3 | 11
VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 6 BITS & BYTES 4“ Michael Schober, 1978 Matura TGM/Betriebs- technik, seit eNTe gut alles gut! mehr als 30 Jahren in der über sich selbst gelesen hat, über dessen Hat „das Internet“ immer recht? Datenverarbei- Unrichtigkeit ungläubig den Kopf schüt- Wikipedia ist das beste Beispiel dafür, tung mit Schwer- telt – doch kaum umgeblättert, nimmt dass ein Kollektiv zu hoher Wahrheit fin- punkt ERP- derselbe Mensch alle anderen Artikel den kann. In Studien wurde bereits be- Beratung tätig, legt, dass nicht nur die Aktualität son- wieder für bare Münze. Mitglied des dern auch die Qualität des Inhaltes von Aber wenigstens ist sie langzeitstabil! Kuratoriums am TGM, hilft als „Der Wikipedia so manchem Lexikon überle- ERP Tuner“ Unternehmen die Nutzung Druckwerke wie Zeitungen mögen oft unrichtiges verbreiten, aber der Aufwand gen ist. Aber wer garantiert, dass diese ihrer ERP-Systeme zu verbessern und Studien nicht auch gefälscht sind? Wer sorgt mit seinem CabarERP für Spaß bei der früher hinter der Herstellung stand sind die Redakteure von Wikileaks? der ERP-Arbeit. machte ein gewisses Mindestmaß an Während Armin Wolf mit Sarkasmus Recherche notwendig, wenn man sich den trivialen Inhalt der Depeschen der nicht völlig der Lächerlichkeit preisge- US-Botschaft in der ZiB2 kommentiert, ben wollte. Die zunehmende Boulvardi- könnten sich ein paar Menschen ganz In der letzten Ausgabe war eine eNTe sierung stellt die sich gut verkaufende fürchterlich darüber amüsieren, dass ihre versteckt … Story über alles. Aber was gedruckt erfundenen Geschichte gerade verkündet Genaugenommen war es ja keine eNTe wurde und im Archiv der Nationalbank wird? sondern ein ganz bewusst eingebauter lagert ändert sich nicht mehr. Ganz zum Alles glauben – oder gar nichts glau- Fehler. N.T. steht ja bekannt für „Non Unterschied zu den Inhalten des Internet. ben? Testatum“, also einen ungeprüften Arti- War Orwell mit 1984 Zufällig ist der Tag an dem ich diesen kel. Dieser war aber geprüft und völlig noch ein Optimist? Artikel fertigstelle der 11. September – bewusst als Fehler publiziert worden. Das Ministerium der Wahrheit hat dort 10 Jahre 9/11. Verschwörungstheorien … haben Sie sie entdeckt? die Aufgabe die Geschichtsschreibung wie: „böse Geschäftemacher hätte das Richtig – die Homecomputervision aus und somit auch die Archive laufend WTC gesprengt“, waren auch dort rasch 1954 für das Jahr 2004 war eine Foto- anzupassen. Mit dem Internet wurde zur Hand. Filme zu solchen Ideen wer- montage inklusive einer guten Ge- jeder in die Lage versetzt nicht nur zu den dann auch noch in öffentlich-recht- schichte dazu! Es handelt sich dabei um konsumieren, sondern auch zu publizie- lich Medien gesendet und verleihen die Montage eines Uboot-Steuerraumes ren. Millionen Menschen verbreiten ihre ihnen damit mehr Gewicht als ihnen im Smithsonian-Institute (http://www. persönliche Wahrheit oder Unwahrheit zusteht. Seit den Videomontagen in snopes.com/inboxer/hoaxes/computer.as ganz nach Belieben. Zu jeder „Wahrheit“ „Forrest Gump“, wo Tom Hanks u.a. p) Haben Sie es zuerst geglaubt? Haben Kennedy und Nixon die Hand schüttelte, entsteht eine „Gegenwahrheit“. Die Sie gleich gezweifelt? Haben Sie erst bin ich auch mit Wahrheitsgehalt von Onlineredaktionen von Zeitungen danach gesucht als der Hinweis auf die bewegten Bildern noch vorsichtiger ermöglichen es jedem über Postings zu geworden. Gar nichts zu glauben ist Ente gegeben wurde? Ich gebe es zu: den jeweiligen Artikel nicht nur ihre sicher nicht die Lösung, außer man Auch ich bin ursprünglich darauf herein- Meinung von sich zu geben sondern möchte sich als krankhaft paranoider gefallen. macht sie zumeist ungefiltert für jeden Einsiedler wiederfinden. Unterschiedli- lesbar – aber oftmals ist es eher ein che Sichten und Meinungen zu zulassen unqualifiziertes anonymes auskotzen - und zu konsumieren und nicht nur jene, den Stammtischgesprächen zur Sperr- die den eigenen Vorurteilen am besten stunde ähnlich! Jeder Mensch mit Inter- entsprechen. Im zweiten Schritt versu- netzugang kann Mitarbeiter des Ministe- chen diese so Objektiv wie möglich riums der Wahrheit werden. Es gibt gegeneinander abzuwägen. Und sich kaum mehr die Möglichkeit zu überprü- dann für eine zu entscheiden – aber nie- fen, wie die frühere „Wahrheit“ ausgese- mals aufhören zu hinterfragen! hen hat. Im Prinzip könnte jede Online- zeitung ihre früheren Ausgaben jeweils Mit zweifelnden Grüßen Die Wahrheit steht in der Zeitung, der aktuellen Meinung anpassen. Michael Schober oder? Bei Zeitungen spricht der betriebswirt- So oder so ähnlich hieß es zumindest frü- schaftliche Aufwand gegen das dauernde PS: Weiterführende Literatur "Symptome einer her als die elektronischen Medien noch Umschreiben der Archive – für autoritä- Zeit des Aufbruchs" von Marshall McLuhan. nicht gab: „Da steht es schwarz auf ren Regimen wäre das kein Hindernis. Kanadischer Medientheorethiker, der vor ca. 50 weiß!“. Das besonders faszinierende Doch die werden dank des Internet kon- Jahren den Begriff des „global Village“ prägte. daran, dass jeder der je einen Artikel tinuierlich weniger – zumindest derzeit. Lesebriefe bitte an M.Schober@derERPtuner.net 3 | 11 DER INGENIEUR 5
VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 7 LANDESGRUPPEN Landesversammlung und Informationsabend der Landesgruppe Niederösterreich des V.Ö.I. Die Landesgruppe N.Ö. des Verbandes Österreichischer Ingenieure hielt am 24. August 2011 im Hotel Böck in Brunn am Gebirge ihre 28. Lan- desversammlung mit Neuwahlen ab. Details hierzu können untenstehendem Protokoll entnommen werden. Im Rahmen der Landesversammlung wurden auch Referate zu den unseren Stand betreffenden sehr aktuellen Themen, wie die Europäische Ingenieurkarte EngCard oder den Europäischen Qualifikationsrahmen EQF, gehalten. Wie der Generalsekretär des V.Ö.I., DI Peter Reichl, aus- führte, wird Österreich derzeit am EngCard-Projekt nicht teilnehmen, da wir HTL-Ingenieure diesen Qualifikationsnachweis nicht bekommen würden. Etwas besser dürften die Chancen für uns beim Nationalen oder europäischen Qualifikationsrahmen stehen, wie den Ausführungen des Präsidenten des Bundesverbandes TR. Ing Diethelm Peschak zu entnehmen war. Hier könnten wir vielleicht erreichen, in das gleiche Niveau eingereiht zu werden, wie unsere deutschen, schweizer oder sonstigen europäischen Kollegen gleicher Funktionsstufe. Der geneigte Leser wird sich fragen, wieso denn ein so im Wirtschaftsleben angesehener Ingenieur wie der österreichische HTL-Ingenieur auf europäischer oder internationaler Ebene Probleme hat als Ingenieur anerkannt zu werden. Die Ursache ist ganz einfach gefunden. Die europäischen, vor allem die uns sehr nahestehenden deutschen und schweizer Ingenieurausbildungen wurden in den letzten Jahrzehnten weiter entwickelt und erfolgen ausnahmslos nur mehr in Fachhochschulen und Universitäten. Auch Österreich hätte gut daran getan, diesen Entwicklungsschritt mitzumachen, schon wegen der seit Jahren immer wieder verkürzten Ausbildungsstunden in den HTLs und der seit 1948 damit verbundenen nahezu 20% verkürzten Ausbildungszeit. Jedoch anstelle einen Ausbau unserer hierfür bestens geeigneten Höheren Technischen Lehran- stalten zu Fachhochschulen vorzunehmen, frönt man einer Politik die darauf zielt, Sonder- und Ausnahmeregelungen zu erreichen. Sehr zum Unverständnis und einem von uns unbeabsichtigten Beitrag zur Heiterkeit unserer europäischen Kollegen. Eines muss man aber auch sagen, eine Reform der HTL, die die mit 14 Jahren beginnende fachpraktische Prägung zum Ingenieur nicht zum integrierenden Bestandteil oder zur Basis hätte, würde aus meiner Sicht ein herber Verlust sein und müsste abgelehnt werden. Es war mir eine große Freude, nachstehenden Kollegen für ihre jahrzehntelange Mitgliedschaft und Treue zu unserem Verband persönlich zu danken und Ihnen eine Ehrenurkunde überreichen zu dürfen: Für eine 50-jährige Mitgliedschaft: Für eine 40-jährige Mitgliedschaft: Für eine 25-jährige Mitgliedschaft: TR. Ing Gerhard RADVAN Bmstr. KR. Ing. Johann KRUCKENFELLNER Amtsdirektor Josef PICHLER Ing. Ladislaus NEMETH OSR Dipl.-HTL-Ing. Dittmar ZODER Ing. Johann KASTNER (Urkunde von Präsident Ing. Peschak überreicht) Nachstehend noch eine Tabelle jener Kollegen die nicht persönlich zu unserer Veranstaltung kommen konnten und denen wir ihre Ehrenur- kunde in den nächsten Tagen zusenden werden: Für eine 50-jährige Mitgliedschaft: Für eine 40-jährige Mitgliedschaft: Für eine 25-jährige Mitgliedschaft: KR Ing. Franz FORSTER Ing. Peter SCHINDL Ing. Theodor BRODMANN Ing. Norbert GIELER Ing. Leopold PLACHY Ing. Peter PRIBYL Ing. Othmar MACHAT Ing. Friedrich KLEINBAUER Ing. Gertraude KOFLER Ing. Josef LEHR Ing. Rudolf MAITZ jun. Ing. Mag. KAUFMANN Ing. Peter JEITLER Ing. Robert GISCH Ing. Helmut KOCEVAR Ing. Günther CERNY Ing. Helfried PERG Karl Heinz URSCH Ing. Herbert PUTZ Ing. Erich KANTA Ing. Johannes THALLINGER Ing. Manfred KORNTHEUER Ing. Peter THIARD-LAFORET Abschließend bedanke ich mich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die die oft weite Anreise auf sich genommen und unsere Veranstaltung besucht haben. Erschwerend kam leider hinzu, dass der plötzlich ausgebrochene Sommer uns nicht nur extrem hohe Temperaturen, sondern auch wegen des nahegelegenen Freibades eine Parkplatzmisere bescherte. Mein besonderer Dank gilt aber auch jenen Kollegen, die sich bereit erklärt haben, eine Funktion im Vorstand zu über- nehmen. Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit mit ihnen im Interesse unserer Kolleginnen und Kollegen. OSR. Dipl.-HTL-Ing. Dittmar Zoder Landesgruppenobmann Unsere Besucher, Ehrengäste und Referenten 6 DER INGENIEUR 3 | 11
VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 8 LANDESGRUPPEN Protokoll der ordentlichen Landesversammlung der Landesgruppe Niederösterreich des Verbandes Österreichischer Ingenieure V.Ö.I. vom 24. August 2011 im Hotel Böck, Brunn am Gebirge, Wienerstrasse 196. TOP 1 Begrüßung • Der Obmann OSR. Dipl.-HTL-Ing. Dittmar Zoder begrüßt um 18 Uhr die erschienenen Mitglieder TOP 2 Beschlussfähigkeit • Der Obmann vertagt die Sitzung lt. Statuten bis zur Erlangung der Beschlussfähigkeit um eine halbe Stunde. • Gedenkminute für verstorbene Mitglieder in der vergangenen Funktionsperiode TOP3 Gastreferat zur EngCard • Dipl. Ing. Peter Reichel, Generalsekretär von OVE, ÖIAV, VÖI berichtet über die interessanten Hintergründe und den Stand der Einführung der Eng- Card in Österreich, sowie über seine Bemühungen, diese auch für HTL Ingenieure zugänglich zu machen. Ein Muster dieser Karte wurde durchgereicht. TOP 4 Genehmigung der Tagesordnung • Der Obmann stellt um 19 Uhr die Beschlussfähigkeit fest. Die Tagesordnung wurde einstimmig angenommen. TOP 5 Bericht des Obmannes • Der Obmann berichtet über die Veränderung der Aufgaben des VÖI. War früher die Hilfe zum Praxisnachweis zur Führung der Standesbezeich- nung Ing. im Vordergrund, so ist heute die Vergleichbarkeit verschiedener Ausbildungen in der europäischen Praxis von Bedeutung. Das ist durch die Internationalisierung erforderlich geworden und spiegelt sich in den Themen EngCard und NQR wider. TOP 6 Genehmigung des Protokolls der 27. Landesversammlung • Das Protokoll der letzten Sitzung wurde einstimmig angenommen TOP 7 Bericht des Kassiers • In Vertretung des Kassiers, er ist beruflich derzeit in Brasilien, trägt der Obmann den folgenden Kassastand vor: € 24.391.- TOP 8 Bericht der Rechnungsprüfer • Die Rechnungsprüfer Mag. Valentin Repassy und Ing. Stefan Baidinger bestätigen die Kassa geprüft zu haben und dass keine Beanstandungen zu treffen sind. TOP 9 Entlastung des Kassiers und des Vorstandes • Mag. Valentin Repassy beantragt die Entlastung des Kassiers und des Vorstandes. Dieser Antrag wird einstimmig angenommen, damit tritt der Vorstand formal zurück. TOP 10 Neuwahlen des Vorstandes und der Rechnungsprüfer • Der im Vorfeld durch den Obmann versendete Wahlvorschlag wurde diskutiert und aktualisiert. • Es wurden für folgende Funktionen einstimmig gewählt: Obmann: OSR. Dipl.-HTL-Ing. Dittmar Zoder Obmann- Stellvertreter: Expt.-Kfm. Ing. Rudolf Knapp Eur-Ing. Obmann- Stellvertreter: Dipl.-HTL-Ing. Manfred Heider Schriftführer: Doz. Ing. Dipl. Ing. (BA) Josef Martin Eder Eur-Ing. Schriftführer Stellvertreter: Fr. Marika Repassy Kassier: Ing. Karl Schalko Kassier Stellvertreter: Ing. Gerald Bohrn Beiräte: Ing. Dipl. Ing.Thomas Grünstäudl BSc; Ing. Johann Kastner und Ing. Harald Strehly Rechnungsprüfer: Ing. Stefan Baidinger und Mag. Valentin Repassy TOP 11 Gastreferat zum NQR • Ing. Diethelm Peschak, Präsident des Bundesverbandes des VÖI berichtet über seine Bemühungen, den HTL Absolventen gut im Nationalen Qua- lifikationsrahmen zu verankern. Demnach soll der HTL- Absolvent in die Stufe 5, mit dem Titel Ing. in die Stufe 6 und mit Zusatzqualifikationen in die Stufe 7 eingeordnet werden. Diese Einstufung erscheint richtig und sinnvoll. Eine Entscheidung ist erst für 2012 zu erwarten. TOP 12 Allfälliges - Gedankenaustausch • Der Obmann verleiht Urkunden und Anerkennungen an anwesende Mitglieder, welche bereits 50, 40 und 25 Jahre Mitglied des VÖI sind. Er bedankt sich für die engagierte Mitarbeit. • Die ordentliche Landesversammlung wird um 20:30 beendet. Auf der Webseite des Innenministeriums zvr.bmi.gv.at (ohne www) können unter dem Vereinsnamen oder unter der ZVR-Zahl: 159892397 weitere Details ersehen werden. Protokollverfasser: Dipl.-HTL.Ing. Manfred Heider 3 | 11 DER INGENIEUR 7
VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 9 BILDUNG MR DI Mag. Dr. Christian DORNINGER Führungswechsel im bm:bwk I n „der ingenieur 4/2010“ haben Herzen. Mit diesem außerordentlichen wir den Brief veröffentlicht, mit und zukunftsreichen Schulbereich dem uns Univ.Prof, Dipl.Ing. Dr. sammelte Dorninger als Mitarbeiter in TIMISCHL über das Ende seiner der Abteilung und Schulaufsichtsbe- Tätigkeit im Unterrichtsministerium, amter der technischen zentralen Lehr- in dem er die Abteilung für technisch- anstalten von 1992 bis 2000 reichlich gewerbliches Schulwesen lange Jahre Erfahrung. leitete, informiert. Auf der Basis der nun in Veröffentli- Diese verantwortungsvolle und für chung befindlichen neuen kompetenz- den Stand der Ingenieure sehr wichti- basierten Lehrpläne der HTLs, dem ge Aufgabe hat bereits im Jänner die- die Schulformen für Berufstätige und ses Jahres MR DI Mag. Dr. Christian die technischen Fachschulen folgen DORNINGER als Leiter der Abtei- werden, wird, so Dr. Dorninger, die lung II/2 (technisch-gewerbliches solide fachliche und pädagogische Schulwesen) übernommen. Er ist auch Basis dieses Schulwesens noch ausge- Stellvertreter des Sektionsleiters für baut werden. In ähnlicher Weise wer- Berufsbildung. den die Umsetzung der neuen Reife- und Diplomprüfung ab 2014 und die Für diese Aufgabe ist Dr. Dorninger nun diskutierte Oberstufenreform nicht nur wegen seiner langjährigen (modulare Oberstufe) dafür sorgen, Tätigkeit im Unterrichtsministerium unser Schulwesen besser abstimmen gut vorbereitet sondern auch durch zu können. seine jahrzehntelange Lehrtätigkeit im AHS- und vor allem HTL-Bereich. Zu Zukünftige Entwicklungen betreffen diesem neuen Verantwortungsbereich die Etablierung der technisch-gewerb- gehören: lichen Bildungsgänge im postsekun- Pädagogische Grundsatzangelegen- dären Bereich und den Ausbau von heiten, Lehrplanarbeiten und Projekte Leistungen, die dieses Schulwesen im technisch-gewerblichen und kunst- über die Lehr- und Unterrichtstätigkeit gewerblichen Schulwesen; hinaus für Österreich leisten kann. Koordination aller informationstechni- schen und naturwissenschaftlichen Die Kooperation mit dem Verband Initiativen im Sektionsbereich der Österreichischer Ingenieure ist Dr. Berufs- und Erwachsenenbildung; Dorninger dabei besonders wichtig. Schultypenübergreifende Projekte im Unserem Verband ist Dr. Dorninger Sektionsbereich (Reife- und Diplom- seit vielen Jahren aus zahlreichen, prüfung, Oberstufenreform, Leis- immer positiven Gesprächen bestens tungsbeurteilung). bekannt. Wir freuen uns auf weitere gute Zusammenarbeit und gemeinsa- Die pädagogisch-fachliche Entwick- me Bemühung, die Anerkennung der lung des technischen, gewerblichen hohen Qualität der HTL-Ausbildung und kunstgewerblichen Schulwesens zu sichern. Herrn MR DI Mag. Dr. liegt Dr. Dorninger seit seinem Eintre- Dorninger wünschen wir viele erfolg- ten ins Ressort 1988 besonders am reiche Jahre. 8 DER INGENIEUR 3 | 11
VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 10 HTLs Auslandspraktikum in USA htl donaustadt Nach- haltigkeits- bericht 2010 Tobias Rosner, Schüler der Abteilung I nternationale Projekte der HTL Vöcklabruck haben eine lange Tra- Maschinenbau, war die meiste Zeit mit dition. Ob Abschlusslehrfahrt nach konstruktiven Aufgaben betraut. Neben Die htl donaustadt ist die einzi- Kanada oder Arbeitspraktika in halb der Modifikation eines Hydraulikkon- ge Schule, die seit 2004 ihre Europa, den jungen Menschen wird das zeptes für einen bis dato noch pneuma- Kennenlernen der wirtschaftlichen, tisch betriebenen Blattstabilisator, Leistungen im Bereich der nach- politischen und kulturellen Situation wurde er mit der Optimierung verschie- haltigen Entwicklung in einem anderer Länder ermöglicht. dener Sägeköpfe betraut. Julian Pohn, Nachhaltigkeitsbericht jährlich Die Internationalisierung in vielen Be- Schüler der Abteilung Wirtschaftsinge- reichen der Gesellschaft erfordert von nieurwesen, entwarf ein Konzept für dokumentiert. unseren Jugendlichen neue Qualifikatio- eine zentrale Kühlmittelversorgung der nen hinsichtlich der Fähigkeit zu inter- Sägeblattherstellung unter Berücksich- tigung einer optimalen Lösung hinsicht- Die Kammer der Wirtschaftstreu- nationaler Kooperation und zum Verste- hen internationaler Zusammenhänge. lich Kosten, Logistikwege und Er- händer hat die Schule dafür den weiterbarkeit der Anlage. LongtermWinner Award im Jahr Seit dem Schuljahr 2009/10 wird zwei Schülern der Höheren Technischen Neben einem gemeinsamen ‚Roadtrip‘ 2009 überreicht. Lehranstalt Vöcklabruck die Chance von Chicago über Detroit nach Toronto geboten, den Großteil ihrer Sommerfe- und zurück über die Niagara Fälle, Buf- Der Nachhaltigkeitsbericht 2010 rien im Rahmen eines Auslandsprakti- falo und Cleveland verbrachten wir am kums in den USA zu verbringen. Schluss noch fünf Tage in New York hat sich den Schwerpunkt „Di- Ermöglicht wird dies durch Willy und konnten so unseren unglaublichen versität“ gesetzt. Dieser Bericht Goellner, Besitzer der Firma AME, Sommer in Amerika mit einem High- Advanced Machine & Engineering, in wurde wieder in Papierform ver- light krönen. Rockford, Illinois. Herr Willy Göllner öffentlicht hat selbst vor seiner Auswanderung nach Amerika die Höhere Technische Lehranstalt in Steyr besucht und schätzt (Digital unter www.htl-donaus- daher die hohe Qualität der österreichi- tadt.at). schen Ingenieursausbildung. DI Christine Moravec Direktorin Aus dem Inhalt: 1 bildung.vielfalt@ htl-donaustadt.at 2 arbeit.vielfalt@ htl-donaustadt.at 3 begegnung.vielfalt@ htl-donaustadt.at Tobias Rosner, Julian Pohn 3 | 11 DER INGENIEUR 9
VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 11 HTLs HTL Wr.Neustadt: Energie-Ausbildungsoffensive gestartet HTL Wiener Neustadt startete gemeinsam mit ungarischen Instituten und Unternehmen grenz- überschreitenden Ausbildungsschwerpunkt für Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Elektro- mobilität und Green IT. A m Energietag der HTL am 28. April erfolgte der Startschuss für die Ausbildungsoffensive rund um das Thema Erneuerbare Energie. Anhand von Impulsreferaten wurden zukunftsweisende Projekte der HTL mit Partnern aus Wissenschaft und Wirt- schaft vorgestellt. Das Sparkling Science Projekt GEOSOL befasst sich mit den Energiedienstleis- tungsbereichen Raumwärme und Brauchwassererwärmung und untersucht in diesem Zusammenhang strukturelle, v.l.n.r.: Mag. Alois Bürger - GF EVN Naturkraft GmbH, Mag. Peter Haftner - Energieberatung NÖ, technische, wirtschaftliche und gesell- Dr. Palyi Bela - Lehrstuhlleiter Pannonische Universität Keszhtely Ungarn, Mag. Julia Weibold - schaftliche Erfolgsparameter für den Geologische Bundesanstalt, Prof. DI. Gerald Stickler - Organisator des Energietages an der HTL, Betrieb von regionalen solargestützten Mag. Petra Siegele – Österreichische Austauschdienst GmbH (OeAD), DI Bernhard Sachernegg- Mikrowärmenetzen mit saisonaler geo- Abteilungsvorstand Elektrotechnik an der HTL, Mag. Florian Beer - GF ACT-Austrian Clean Tech- thermischer Wärmespeicherung. Die nology, DI Dr. Peter Biermayr - TU Wien Energy Economic Group, DI Andreas Weiss - Regionaler SchülerInnen befassen sich dabei mit der Entwicklungsverband Industrieviertel, Dr. Konrad Autengruber - Wirtschaftskammer Österreich Analyse von konkreten Fallstudien im Dachverband Energie Klima, DI Dr. Kurt Hillebrand - Schulleiter HTL, Bmst. Ing. Gerhard Laho- Großraum Wiener Neustadt und mit der fer - Wirtschaftskammer NÖ Landesinnung Bau, HR DI Dr. Wilhelm König – Landesschulinspek- Umsetzung eines Feldlabors zur Untersu- tor, DI Heinrich Haumer - Leiter Renewable Energy Siemens AG Österreich chung von Erdkollektoren an der Schule. Absolventen diskutiert. Neben dem Die Ergebnisse von GEOSOL zeigen fachlichen Wissen sind auch die Berei- Rahmenbedingungen für einen wirt- che soziale Kompetenz, Projektabwick- schaftlichen und ökologisch sinnvollen lung und Umgang mit Kunden wichtige Betrieb entsprechender Systeme auf Kompetenzbereiche für heimische und und dokumentieren anhand von Fallstu- internationale Unternehmen. dien die Umsetzbarkeit in der Praxis. In den Schlussfolgerungen erfolgt ein Schüler und Lehrer hatten großen Spaß beim „Ausgehend von der Energiestrategie Ausblick auf die zukünftige Relevanz Ausprobieren der Elektrofahrzeuge des Bundeslandes bildet die HTL die entsprechender Systeme in Österreich Prof. DI Gerald Stickler, Organisator des Ener- Fachkräfte aus, die Niederösterreich in und deren Umsetzungspotenzial. gietages an der HTL beim Segwayfahren Richtung Energieautarkie entwickeln“, bringt es der Schulleiter Dr. Kurt Hilleb- Die Projektpartner sind: Technische Uni- die Schaffung von Aus- und Weiterbil- rand auf den Punkt. Allein in der Region versität Wien, Energy Economics Group dungsmaßnahmen zur nachhaltigen NÖ-Süd werden bis 2020 ca. 3000 neue und die Geologische Bundesanstalt. Ressourcennutzung und Verbesserung „Green Jobs“ zu besetzen sein. Weitere Informationen: www.geosol.at der Energieeffizienz und zur Unterstüt- REBE steht für Regionale Zusammen- zung der Verwirklichung der EU-ZieIe arbeit und Wissenstransfer im Bereich betreffend Umweltschutz, Wirtschafts- Bioenergie und Energieeffizienz und förderung und Arbeitsmarkt beitragen. wird von der EU, dem Land NÖ und der Republik Ungarn gefördert. Mit hochkarätigen Vertretern aus Wirt- schaft, Politik und Wissenschaft wurden Im Rahmen der grenzüberschreitenden anschließend die Jobaussichten im Zusammenarbeit Österreich-Ungarn Bereich „Green Jobs“ und die Anforde- Schüler der Hauptschule West bei den Info- 2007-2013 möchte das Projekt durch rungen des Arbeitsmarktes an die HTL- ständen der HTL 10 DER INGENIEUR 3 | 11
VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 12 HTLs Hlfs St. Florian präsentiert Schülerprojekt Wald – mehr als nur Bäume DI Hohensinner Hannes Mit einer spannenden und abwechslungsreichen Präsentation stellten die SchülerInnen der dritten Jahrgänge der hlfs St. Florian nun die Ergebnisse des Projektmanagement Unterrichts zum Thema Wald einem begeisterten Publikum vor. D ie Wälder der Erde sind lebensnotwen- und künstlerische Aspekte von Wald und Holz. einen Barfußlehrpfad am Schulgelände. dig für die Menschheit. Um dies stär- Zwei weitere Projektgruppen errichteten ein ker in unser Bewusstsein zu bringen Insgesamt wurden 18 verschiedene Projekte Baumhaus und eine Gartenbank. hat die UNESCO 2011 zum Jahr der Wälder von den SchülerInnen entwickelt und reali- ausgerufen und die land- und forstwirt- siert. Besonders gelungen sind das Video Auf künstlerische Weise setzte sich eine an- schaftliche Schule in St. Florian griff dieses zum Erholungsraum Wald, in dem über das dere Gruppe mit dem Thema Wald auseinan- aktuelle und gesellschaftlich wichtige The- richtige Verhalten im Wald informiert wird der. Sie gestaltete ein Holzplastik, den Ge- ma im Projektmanagementunterricht auf. und das Lehrvideo zur Herstellung eines Axt- dankenbaum. Seine Blätter sind grüne Kärt- stiels, das gemeinsam mit der forstlichen chen, auf denen die Gedanken der Schüler Aufgabe war es, den Wald in seinen vielsei- Ausbildungsstätte in Orth am Traunsee er- und Lehrer zum Thema Wald geschrieben tigen Funktionen, Formen und Nutzungs- stellt wurde, ebenso wie die Erarbeitung sind. Spannend wurde das Thema Wilderer möglichkeiten für eine fiktive Marketing einer Lernsequenz zum Thema „Laubholzbe- von einer Gruppe in Form eines Puppenthe- Agentur multimedial aufzubereiten, um eine wirtschaftung“. aters aufbereitet und live aufgeführt. positive Bewusstseinsbildung im Jahr der Wälder zu fördern. Projektgruppen zu je drei Weiters organisierte die Gruppe Globale Alle Projektergebnisse sind dokumentiert Schülerinnen konnten aus einem Themen- Wälder einen Radiobeitrag zum Thema Re- und auf http://mehr-als-nur-baeume.blog- pool ihren Schwerpunkt auswählen. Die Pa- genwald in Zusammenarbeit mit Radio Ara- spot.com abrufbar. lette der bearbeiteten Themen behandelte bella und dem Klimabündnis Österreich. Um Besuchen Sie uns in der Schule oder im ökologische und ökonomische, geschichtli- den Wald auch mit allen Sinnen erfahren zu Internet und erfahren Sie viel Neues über che und gesellschaftliche sowie kulturelle können, baute die Gruppe Waldpädagogik das Thema Wald. 3 | 11 DER INGENIEUR 11
VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 13 Abb. 2: Former industrial area from the 19th century in Wels, Quelle: PAUAT Architekten Passivhaus weltweit auf Siegeszug 15. Internationale Passivhaustagung löst weltweite Wende zu Energieeffizienz aus V on 27. bis 28.5. tagte der eigent- tonnen gestiegen. Das sei der bisher Passivhaus. Das Passivhaus hat sich in liche Kongress mit 80 Tagungs- höchste Anstieg seit Beginn der Mes- Tirol bestens etabliert“. Theodor Zill- und Posterbeiträgen aus aller sungen. Die Begrenzung der Erwär- ner vom Bundesministerium für Ver- Welt. Parallel zum Kongress stellten mung auf zwei Grad sei nur noch "eine kehr, Innovation und Technologie knapp 100 Aussteller ausschließlich nette Utopie", sagte IEA-Chefökonom brachte es gleich auf den Punkt: „Die Passivhaus-Produkte und – Systeme Fatih Birol Ende Mai in London. "Es Entwicklungen von Prof. Dr. Wolfgang aus. In dieser frei zugängigen Ausstel- wird zu einer außerordentlichen Her- Feist vor mittlerweile 20 Jahren sind lung wurden im Herstellerforum weite- ausforderung, wollen wir das Ziel noch revolutionär gewesen. Er hat bereits 18 re 38 Vorträge über Passivhaus-Kompo- erreichen und die Klimaerwärmung Jahre vor der IEA erkannt, dass Energi- nenten präsentiert. Und schließlich unter zwei Grad halten." Nach Progno- eeffizienz den Schlüssel für unsere stellten sich noch 10 der mittlerweile 27 sen des UNO-Klimarats IPCC bedeute Energiezukunft darstellt“. Passivhaus-Leuchtturmregionen vor: das eine 50-prozentige Wahrschein- Brüssel, Oslo, Alta Valtellina in Italien, lichkeit, dass die globale Durchschnitt- Auch Clemens Haury von der EU- Frankfurt, Hannover, Nürnberg, Vorarl- stemperatur bis zum Jahr 2100 um Kommission (Directorate General for berg, Niederösterreich, Wien und Wels. mehr als vier Grad steigt. "Das Ergeb- Energy) bestätigte: „Energieeffizienz Sie zeigten die erfolgreiche politische nis wäre verheerend", warnte der briti- ist ‚on top‘ der Agenda in Brüssel. Der Umsetzung in ihren Regionen im Rah- sche Ökonom Nicholas Stern. "Eine Anteil erneuerbarer Energie kann in men von Passivhaus-Deklarationen für solche Erwärmung würde die Leben den nächsten zehn Jahren auf 35 Pro- den eigenen Wirkungsbereich. Ein kos- Hunderter Millionen Menschen in aller zent verdoppelt werden, aber am aller- tenloses Handwerkerforum bot zudem Welt bedrohen, zu Massenmigration wichtigsten ist die Verbesserung der dem Gewerbe die Gelegenheit, sich und Konflikten führen. Jeder, der bei Energieeffizienz. Hier lassen sich ins- über die Qualitätsansprüche und Detail- Verstand ist, würde versuchen, ein sol- gesamt über 50 Prozent des Energie- ausbildungen zu informieren. Damit das ches Risiko drastisch zu reduzieren." verbrauches ohne jeglichen Komfort- Mammutprogramm erfolgreich abgewi- verlust einsparen. Da der Gebäudesek- ckelt werden konnte, standen alleine Gleichzeitig ist nach der verheerenden tor in der EU für ganze 40 Prozent des vom Hauptveranstalter Passivhaus Insti- Nuklearkatastrophe in Fukushima der Energieverbrauches verantwortlich tut 50 Mitarbeiter im Dauereinsatz. logische Ausstieg aus der Atomenergie zeichnet, ist der Passivhaus-Standard in Deutschland bis 2021, und in der die beste und kostengünstigste Lösung Schweiz dafür“. bis 2034 beschlos- Für LH-Stv. Hannes Gschwentner von sen wor- der SPÖ ist es als Wohnbau- und den. Statt- Umwelt Landesrat Tirol eindeutig: dessen auf „Am Passivhaus führt kein Weg mehr Kohle- vorbei. Waren es 2009 nur 2%, und Abb. 1: Die 15. Internationale Passiv- oder Gaskraftwerke zu setzen wäre der 2010 schon 10%, werden es 2011 haustagung mit allen Arbeitsgruppenlei- Schritt in die kollektive Selbstzerstö- bereits über 50% aller Neubauwohnun- tern rung. gen sein, die auch den Komfort eines Quelle: PHI/LANG consulting Passivhauses bieten. Die Wohnbauför- Die Welt steht vor großen Herausfor- Energieeffizienz ist der Schlüssel der derung sei ein wichtiges Steuerungsele- derungen Energiewende ment dafür, daher werden ab 2012 nur noch Passivhäuser in Tirol gefördert". Dem neuen Bericht der Internationalen Bereits mit der Eröffnungsrede zur 15. Die Neue Heimat Tirol hat nicht nur Energieagentur (IEA) zufolge ist der Internationalen Passivhaustagung stell- die derzeit beiden weltweit größten globale Kohlendioxid-Ausstoß 2010 um te Tirols LH-Stv. Anton Steixner von Passivhaus-Wohnhausanlagen, sondern 1,6 Gigatonnen auf weltweit 30,6 Giga- der ÖVP klar: „Die Zukunft ist das errichtet neben den bereits bestehenden 12 DER INGENIEUR 3 | 11
VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 14 PASSIVHAUS 1.400 Wohneinheiten derzeit weitere Und dabei gab es kein Tabu. In fünf dynamischen Kapitalwertberechnun- 1.000 Wohneinheiten in 15 Wohn- Beispielen wurden eindrucksvoll die gen von Dr. Berthold Kaufmann und g hausanlagen in Passivhaus-Standard. LH-Stv. Hannes Gschwentner kündig- te dazu an, dass sich Tirol bemühen Sanierungen von denkmalgeschützten Gebäuden auf Passivhaus-Standard oder zumindest mit Passivhaus-Kom- Dr. Witta Ebel vom PHI anhand meh- rerer Sanierungsobjekte machten deut- lich, dass Sanierungen auf Passivhaus- werde, die 28. Passivhaus-Leucht- ponenten gezeigt. Standard das ökonomische Optimum turmregion Europas zu werden. darstellen. Die Kosten für die einge- In Großbritannien ist für alle Neubau- Ein altes Fabrikareal aus dem Jahre sparte Kilowattstunde liegen z.B. für ten ab 2016 das „Zero CO2-Emission 1870 mit denkmalgeschützten Back- das Projekt PHiB Schlesierstraße building“ verpflichtend. Henrietta steinmauerwerk und gusseisernen unter 0,06 €/kWh, und damit deutlich Lynch aus Südwales hat allerdings in Industriefenstern wurde in Wels zum unter den derzeitigen Endenergiekos- ihrem Dokumentarfilm anhand von neuen Headquardercenter der Firma ten. Interviews mit verschiedenen Planern Fronius umgebaut. Auf einem Areal und Baufirmen verdeutlicht, dass es von 20.000 m² wurde unter der Lei- Siehe Abb. 3 derzeit in Großbritannien noch an der tung von PAUAT Architekten mit 12 nicht existenten Verfügbarkeit von cm Innendämmung, Passivhaus-Fen- Diese weltweit größte Tagung über Passivhaus tauglichen Komponenten stern, 60 cm Dämmung im Dach und energieeffizientes Bauen hat ein- krankt. 30 cm Glasschaumschotter zum drucksvoll unter Beweis gestellt: „Der Erdreich der Energieverbrauch dieser Passivhaus-Standard trägt mit seinen „Think gobal, act local“ historischen Bausubstanz von 225 vielseitigen Anwendungen im Neubau kWh/m²a auf 24 kWh/m²a reduziert. und der Sanierung maßgebend zur glo- „Die Prinzipien des Passivhauses sind Die CO2-Emissionen konnten sogar balen Reduktion der CO2-Emissionen weltweit die gleichen“, machten um 95 Prozent gesenkt werden. und des Energieverbrauches bei. Vor Angela Espenberger und Sarah Mekji- allem ist diese nicht benötigte Energie an von der International Passive House Siehe Abb. 2 die sicherste Energieform und der Weg Association (iPHA) deutlich. „Nur die in die Unabhängigkeit“, zieht Günter Details sind regional an die klimati- Über ein Dutzend weiterer Sanie- Lang, Pressesprecher der 15. Interna- schen und strukturellen Rahmenbedin- rungsbeispiele auf Passivhaus-Stan- tionalen Passivhaustagung ein ab- gungen anzupassen“. Die iPHA hat dard speziell von Nachkriegsbauten schließendes Resümee. innerhalb eines Jahres über 1.000 Mit- zeigte das enorme Einsparungspoten- glieder aus 38 Nationen neu gewon- tial von 80-95 Prozent unter äußerst Die 16. Internationale Passivhausta- nen, und vernetzt die Passivhausakti- wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gung wird in Hannover von 4. - 5. vitäten und Akteure weltweit. auf. Auch die Studienergebnisse der Mai 2012 stattfinden. Das Motto der Tagung war dements- prechend auch "Passivhaus in den Regionen". Prof. Dr. Wolfgang Feist vom Passivhaus Institut definierte 8 Klimazonen weltweit mit unterschied- lichen Rahmenbedingungen: 1) Nur Heizen 2) Nur Kühlen 3) Nur Entfeuchten 4) Heizen und Kühlen 5) Heizen und Entfeuchten 6) Kühlen und Entfeuchten 7) Heizen, Kühlen und Entfeuchten 8) „Lucky climates“: völlig passiver Betrieb möglich „Denkmal beim Sanieren an’s Passivhaus!“ Gleich zwanzig Tagungsbeiträge beschäftigten sich mit der Sanierung Abb. 3: Kostenoptimaler energetischer Gebäudestandard unter gegenwär- auf Passivhaus-Standard von unter- tigen Randbedingungen (2011) am Beispiel Mitteleuropäisches Klima. schiedlichsten Bestandsgebäuden. Quelle: PHI 3 | 11 DER INGENIEUR 13
VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 15 Führungswechsel bei ITT-Vogel Erklärung für die Entwicklung von schaft und Lernfähigkeit die Eckpfeiler Unternehmenskultur und Betriebsklima. der erfolgreichen Entwicklung einer Und zwar jene Solidarität, die ich hier in Gesellschaft und damit auch eines Unter- diesem Unternehmen erleben durfte und nehmens sind. Dr. Hannes Lauermann die dieses einmalige Betriebsklima über Generationen geprägt hat. Solidarität in Das Geheimnis unserer Firma, vom der Zusammenarbeit „des sich auf den genialen Gründer Ernst Vogel beginnend I m Mai übergab Dr. Hannes Lauer- anderen verlassen können“, führt zu bis heute, lag in der Lernfähigkeit, die mann die Geschäftsführung von ITT- Qualität und jenen Abläufen im Unter- Kreativität und Innovation brachte, Vogel-Austria an seinen Nachfolger nehmen, die schließlich unsere Kunden Motivation und Leistungsbreitschaft Francois Audo und beendete damit seine zufriedenstellen, die durch ihre Aufträge ebenso steigerte wie Flexibilität und dreißigjährige Tätigkeit für dieses unsere Arbeitsplätze sichern. Mobilität. Lernfähigkeit gibt Mut und erfolgreiche Unternehmen. In seiner Ich habe erfahren, dass gelebte Solida- Willen zu Veränderungen, wo Verände- Abschiedsrede an die Belegschaft dankte rität auch zu eigener, individueller rungen nötig sind, gibt aber auch Mut Lauermann für die jahrzehntelange Zufriedenheit führt - sie fordert doch ein- und Willen zu erhalten und weiter zu ent- Zusammenarbeit und unschätzbare zig menschliches Verstehen und gegen- wickeln, da wo Stärken sind. Unterstützung. Mit Blick in die Zukunft seitiges Verständnis zum Wohl der wollte er einige seiner wesentlichen gesamten Firma und damit zum Wohl - Ich habe erfahren: Die entscheidende Erfahrungen weitergeben, die er in dieser jedes einzelnen. Bedeutung von Umweltschutz und Firma machen durfte und die wert sind, Umweltbewusstsein für unsere Zukunft wiederholt zu werden: - Ich habe erfahren: wie wichtig gerade und die Zukunft unserer Kinder. Eine in der heutigen Wirtschaftswelt, die sen- grüne Firma zu werden, mit Menschen, - Ich habe erfahren: Bereits in den Jahren sible Grenze von Handlungen ist, die die sich unserer Umwelt und den knap- meiner Tätigkeit in der Familiengesell- zwar „gesetzlich in Ordnung und erlaubt, pen Ressourcen unserer Erde verpflichtet schaft, die Bedeutung des Humanismus, aber moralisch bedenklich“ sind. fühlen, muss das Ziel jedes Unterneh- der Menschlichkeit - und zwar in erster mens der Zukunft werden. Linie vom damaligen, legendären Fir- Eine Grenze, die heute leider all zu oft menchef Prof. Ernst Vogel, dem Renn- von Politikern, Wirtschaftsmanagern, Sorgsam und bewusst mit den Geschen- fahrer, Komponisten und Firmenchef, aber auch von so vielen Menschen im all ken der Natur umzugehen und das Ver- dem bereits damals universal denkenden täglichen Leben überschritten wird. Ich antwortungsgefühl zu entwickeln, dass großen Geist, der Vielfalt und mensch- meine, es ist entscheidend, nicht nur wir das alles nicht nur für uns tun, son- lichen Führungsstil durch sein Leben „gerade noch Gesetze oder auch Unter- dern auch „in Solidarität“ und „morali- und Arbeiten sichtbar zum Ausdruck nehmensrichtlinien zu erfüllen“, sondern scher Verpflichtung“ für die Generatio- brachte. darüber hinaus vor allem Moral & Ethik nen nach uns. Ich habe erfahren, dass die Menschen zu leben, was manchmal auch zu, aber eines Unternehmens entscheidend sind nur scheinbaren, persönlichen Nachtei- Für Unternehmen weltweit und so auch und nicht die Eigentümerschaft. len führen kann. für unser Unternehmen wird Umwelt- denken zu einem wichtigen Wettbe- - Ich habe erfahren: Toleranz im Sich am Ende des Tages ruhigen Gewis- werbsfaktor der Zukunft. Umweltbewus- Umgang mit Menschen anderer Nationa- sens in den eigenen Spiegel schauen zu ste Produkte, umweltbewusste Produk- litäten, Hautfarbe, Religion oder Weltan- können – das sollte zählen. tions- und Arbeitsweisen, umweltbewus- schauung, Toleranz im Umgang mit Diese Priorität für Moral & Ethik ist eine ste Materialeinkäufe und umweltbewus- Andersdenkenden - nicht im Sinne der wesentliche Aufgabe für uns alle, im täg- ste MitarbeiterInnen werden entschei- Aufgabe eigener Standpunkte, sondern lichen Leben, im Großen wie im Klei- dend sein, auch für den rein wirtschaft- im Sinn von Anerkennung der Meinung nen, wenn wir unseren Teil dazu beitra- lichen Erfolg von Unternehmen der des Anderen in ehrlicher und offener gen wollen, dass die Welt wieder mehr in Zukunft. Bereitschaft zu konstruktivem Dialog. faire und sozial gerechte Bahnen findet. - Ich habe erfahren: Als vielleicht wes- - Ich habe erfahren: Solidarität – sie - Ich habe erfahren: Dass Bildung und entlichste Erkenntnis - Sie, die Mitarbei- wurde für mich zu einer wesentlichen Weiterbildung, lebenslange Lernbereit- terInnen unserer Firma stellen den wah- 14 DER INGENIEUR 3 | 11
VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 16 VOGEL PUMPEN ren Wert dieses Unternehmens dar – Sie sie in einem besonderen Betriebsklima Den ersten Schritt in eine erfolgreiche machen den entscheidenden Unter- der Solidarität zu erhalten. Die Heraus- Zukunft hat ITT bereits mit der Bestel- schied aus, um langfristig und nachhal- forderung dieser Balance ist die eigent- lung von Francois Audo, als meinen tig erfolgreich sein zu können, auch liche Aufgabe aller Führungskräfte aller Nachfolger gesetzt. Bringen Sie ihm die über mehr als 100 Jahre. Ebenen eines Unternehmens. gleiche Treue und das Vertrauen entge- Und ich habe schließlich erfahren, dass gen, das mir entgegengebracht haben - Und ich habe daraus für meine Posi- die wahre Zufriedenheit mit sich selbst und unterstützen sie ihn, wie sie mich tion erfahren: Dass der Balanceakt zwi- nur durch diese Erkenntnis und das tag- unterstützt haben. schen Führen in Menschlichkeit und tägliche, schwierige Gelingen dieser sozialem Denken auf der einen Seite Ausgewogenheit entsteht. Ihnen, liebe MitarbeiterInnen wünsche und Führen in Streben nach Wachstum ich von ganzem Herzen, viel Erfolg für und Gewinnmaximierung auf der ande- All diese Erfahrung habe ich gemacht ihr berufliches Leben in dieser Firma, ren Seite, diese Ausgewogenheit zwi- und noch manche mehr. mit den neuen Herausforderungen, aber schen wirtschaftlichem Profitdenken auch großen Chancen und Möglichkei- und sozialer Gerechtigkeit letztendlich Nach 30 Jahren nehme ich nun Ab- ten der Zukunft. der Schlüssel für wirklich nachhaltig schied von jener Firma und ihren Mitar- Sie sind der größte Wert dieses Unter- gesunde Unternehmen ist - und wie ich beiterInnen, die mir so viel bedeutet und nehmens – das habe ich erfahren - und meine, auch für das Überleben des kapi- gegeben haben, und die 30 Jahre we- Sie können, wie schon in der Vergan- talistischen Wirtschaftssystems. sentlicher Inhalt meines Lebens waren. genheit, auf Basis Ihrer Stärken und Ihrer Lernfähigkeit, ganz wesentlich Dieser Balanceakt kann aber letztend- So darf ich mich bei Ihnen allen, liebe dazu beitragen, eine neue erfolgreiche lich nur gelingen, wenn einem als Füh- MitarbeiterInnen, für diese erfüllten Zukunft dieser Firma zu gestalten. rungskraft die Menschen wirklich ehr- Jahre unserer Zusammenarbeit bedan- lich am Herzen liegen, mit all ihren ken.Ich danke für Ihre Treue, Ihr Ver- Erlauben sie mir zum Abschluss, mei- Stärken und Schwächen, Ihren unter- trauen in mich und für das Vertrauen, nem Glauben entsprechend zu sagen: schiedlichen Talenten, Eigenschaften das ich ihn Sie setzen durfte. Gott schütze diese Firma - Gott schütze und Problemen. die MitarbeiterInnen der Vergangenheit, Meine Zeit in dieser Firma ist vorbei. Gegenwart und Zukunft. Es ist die Beziehung zu den Menschen Ein neuer Abschnitt für die Firma hat auf die es ankommt, um mit ihnen begonnen und neue Generationen wer- Hannes Lauermann gemeinsam ein Unternehmen erfolg- den, in neuer Aufbruchsstimmung, die reich zu entwickeln und Arbeitsplätze Erfolgsgeschichte dieser Firma weiter- erfüllt mit Motivation zu schaffen und schreiben. 1HXH'UXFNVWHLJHUXQJVDQODJHQ²*HQHUDWLRQ,%+ 'LHQHXH%DXUHLKH,%+ELHWHW'UXFN VWHLJHUXQJVDQODJHQGLHK|FKVWHQ $QVSUFKHQKLQVLFKWOLFK.RPIRUWXQG (QHUJLHHIÀ]LHQ]JHUHFKWZHUGHQ'LH 6WHXHUXQJGHU3XPSHQHUIROJWGXUFK VWXIHQORVH'UHK]DKOUHJHOXQJPLWWHOV +\GURYDU0DVWHU5HJHOHLQKHLWHQDXI DOOHQ3XPSHQ$QODJHQNRPSOHWWDXV (GHOVWDKO *UXQGSODWWH$UPDWXUHQ 9HUURKUXQJ )|UGHUPHQJHQELV]X ,77$XVWULD*PE+ PóKXQG'UFNHELV]XEDU $6WRFNHUDX (UQVW9RJHO6WUDH 7HO )D[ ZZZLWWDXVWULDDW 3 | 11 DER INGENIEUR 15
VOI_11356_113_satz:110922 23.09.2011 12:21 Uhr Seite 17 AUSTRIAN STANDARDS Sprungbrett für Österreichs Wirtschaft Über die Bedeutung von Normen als Sprungbrett für Österreichs Wirtschaft sowie interne Neuerungen und innovati- ve High-Tech-Lösungen rund um Normen informierten bei der gestrigen Pressekonferenz von Austrian Standards, dem österreichischen Kompetenzzentrum für Normen, Präsident Univ.Prof. DDr. Walter Barfuß, Direktor Ing. Dr. Ger- hard Hartmann sowie Vizedirektorin DDr. Elisabeth Stampfl-Blaha im Wiener Sofitel. „Wer nicht selbst normt, der wird genormt“, brachte Barfuß auf den Punkt, weshalb Österreichs Unternehmen das europäische und internationa- le Normungsgeschehen noch aktiver mitgestalten sollten. Mehr Infos: www.austrian-standards.at sowie www.communications.co.at Normen vereinfachen den Alltag und Schrauben oder Maschinen, zum internationalen Vizedirektorin Austrian Standards. War die Nor- beleben die Wirtschaft Dienstleister entwickelt. So sei beispielsweise mungsarbeit früher fast ausschließlich von „Normen und Standards sind wie eine Straßen- die Mitarbeit in Europäischen und Internationa- „Good old Europe“ geprägt, seien heute die verkehrsordnung für Alltag und Wirtschaft. Sie len Normen-Komitees keine Eitelkeit, sondern BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, werden nicht im Elfenbeinturm gemacht, son- mache Österreich trotz seiner Kleinheit zum viel- China) auf dem Vormarsch. dern richten sich unmittelbar nach den Bedürf- geachteten Partner auf internationaler Ebene, nissen ihrer Nutzer“, so Univ. Prof. DDr. Walter so Barfuß. Seit November des Vorjahres verfügt Die Chance, am europäischen und internationa- Barfuß, Präsident Austrian Standards. Verän- Austrian Standards zudem über einen neuen len Normungsgeschehen teilzuhaben und so die dern sich die Rahmenbedingungen, werden branchenübergreifenden Präsidialrat, der es als wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu neue oder adaptierte Normen benötigt. Think-Tank ermöglicht, über den Tellerrand der gestalten, wird dabei durch Austrian Standards eigenen Branche hinaus Bedürfnisse zu erken- eröffnet: Österreich ist über Austrian Standards Herausforderungen erkennen – nen und Normen als Lösung anzubieten. in 81 Prozent der Europäischen (CEN) und 86 Normung als wirtschaftliche Chance nützen Prozent der Internationalen (ISO) Komitees ver- Als Herausforderungen und gleichzeitig Chan- Von Normenflut kann keine Rede sein treten. cen für Österreichs Unternehmen nannte Barfuß „In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Globalisierung, Technologiekonvergenz und das Normen zwar vervierfacht, vor dem Hintergrund Österreich als Anwachsen der Dienstleistungsbranche. „Ich der wirtschaftlichen und technischen Entwick- Modernisierungspartner Russlands appelliere an die heimischen Unternehmen, lungen, die exponentiell gestiegen sind, kann Ein Beweis für die führende Rolle Österreichs im nicht zu zögern, sich in die Normungsarbeit ein- von einer ‚Normenflut’ jedoch keine Rede sein“, internationalen Normungsgeschehen trotz der zubringen. Nur über Normen zu jammern, die sagte Austrian Standards Direktor Ing. Dr. Ger- „Kleinheit“ des Landes: Im Mai 2011 war Austri- andere gestaltet haben, nützt nichts! Wer Nor- hard Hartmann. Von den im Vorjahr unter dem an Standards Teil einer hochrangigen Wirt- mungsarbeit als strategische Unternehmenspo- Management von Austrian Standards in insges- schaftsdelegation rund um Bundespräsident Dr. litik einsetzt, legt den Grundstein, um auf den amt 183 Normungskomitees entwickelten 2.129 Heinz Fischer in Moskau, bei der unter anderem Märkten der Zukunft präsent zu sein“, betonte Normen seien mehr als die Hälfte Überarbeitun- Modernisierungspartnerschaften zwischen den Barfuß. gen, die an geänderte Rahmenbedingungen beiden Ländern unterzeichnet wurden. Stampfl- angepasst werden. Zudem würde eine neue Blaha: Weiter vorangetrieben soll die Vom Verein für die Normung von Industriegü- Norm oft mehrere alte ersetzen. Normenzuwäch- Zusammenarbeit bei der von Austrian Stan- tern zum internationalen Dienstleister se gäbe es hingegen in jenen Bereichen, die von dards organisierten „Austria:Russia Conferen- So wie Normen sich verändern, hat sich Austri- geänderten Rahmenbedingungen geprägt sind, ce“ von 2. bis 4. November 2011 werden. an Standards, 1920 gegründet, vom ehemaligen wie der IT-Branche oder dem Gesundheitsbe- Verein für die Normung von Industriegütern, wie reich. Über Austrian Standards Österreich als Austrian Standards steht für Austrian Stan- „Global Player“ dards Institute sowie für die Austrian Stan- Die Wichtigkeit, dards plus GmbH. Austrian Standards Institute sich im interna- ermöglicht die Entwicklung allgemein akzeptier- tionalen Wettbe- ter Standards/Normen. Dieses Know-how macht werb gut aufzu- Austrian Standards plus durch Publikationen, stellen, betonte Trainings und weitere Services zugänglich. Aus- DDr. Elisabeth trian Standards beschäftigt 122 Mitarbeiter und Stampfl-Blaha, Mitarbeiterinnen. Geschäftsführung Austrian Standards: v.li.n.re.: Mag. Wolfgang Steigen- berger, Vizedirektor Austrian Standards; DDr. Elisabeth Stampfl-Blaha, Vizedirektorin Austrian Standards; Univ.Prof. DDr. Walter Barfuß, Präsident Austrian Standards; Ing. Dr. Gerhard Hartmann, Direktor Austrian Stan- dards Fotocredit: ASI, Peter Tuma
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