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Menschen – Themen – Neuigkeiten Das Magazin für den Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen 4 / 2014 Ein Kind ist uns geboren „Ein Kind ist uns geboren ...“, so werden wir am Heiligen Abend wieder hören. Gott kommt in un- ser Leben: klein und verletzlich, auf Schutz ange- wiesen – wie wir. Und doch: Himmel und Erde be- rühren sich. Es ist kostbar, daran Anteil zu haben. Ich danke Ihnen allen sehr herzlich für Ihr Wohl- wollen und Ihr Engagement in unserem Kirchen- kreis, in seinen Gemeinden und Einrichtungen. Ihnen und Ihren Familien wünsche ich noch einige besinnliche Adventstage, gesegnete Weih- nachten und ein erfülltes neues Jahr 2015. Ihr Superintendent Holger Grünjes Der Vorstand ist wieder komplett Kirchenkreistag wählt Michael Brodermanns zum stellvertretenden Vorsitzenden Die Arbeit im Vorstand des Kirchen- kreistages Burgwedel-Langenhagen kann in Zukunft wieder auf mehrere Schultern verteilt werden: Einstim- mig und, wie vorgeschrieben in ge- heimer Wahl, wählten die Mitglie- der des Kirchenparlaments Pastor Michael Brodermanns Anfang De- zember zum stellvertretenden Vor- sitzenden des Gremiums. Die Nach- wahl war notwendig geworden, weil Pastorin Debora Becker im April ihr Amt als stellvertretende Vorsitzende niedergelegt hatte, um im Kirchen- kreisvorstand tätig zu werden. Pastor Michael Brodermanns ist seit 24 Jah- ren Pastor der St.-Georgs-Kirchen- gemeinde Mellendorf-Hellendorf; darüber hinaus war er einige Jahre Erste Besprechung in der Sitzungspause (von links): Michael Brodermanns, Mitglied des Kirchenkreisvorstandes. Friedrich Engeling und Susann Lichterfeld. Foto: Andrea Hesse 1
Menschen – Themen – Neuigkeiten In einem weiteren Wahlgang wählte der Kirchenkreis- Zum Vorstand des Kirchenkreistages gehören jetzt tag Frauke Kiel zur Beisitzerin in den Vorstand; neben Friedrich Engeling aus der St.-Petri-Kirchengemeinde einer ungültigen Stimme gab es ebenfalls nur Ja-Stimmen. Burgwedel als Vorsitzender und Pastor Michael Broder- Frauke Kiel ist Mitglied der Kirchengemeinde Elze-Benne- manns als stellvertretender Vorsitzender sowie Susann mühlen und Lektorin; beruflich leitet sie die Kindertages- Lichterfeld aus der Matthias-Claudius-Gemeinde Kalten- stätte der Kirchengemeinde Engelbostel. Wegen eines weide-Krähenwinkel, Miriam Ristau aus der Emmaus- Kuraufenthaltes wurde Frauke Kiel in Abwesenheit in den Kirchengemeinde Langenhagen und Frauke Kiel als Beisit- Kirchenkreistagsvorstand gewählt. zerinnen. Finanzielle Einschnitte für vier Jahre ausgesetzt Ortrud Wendt berichtet von der Tagung der Landessynode Ortrud Wendt, Synodale aus dem Kirchenkreis Burgwe- Ministerprä- del-Langenhagen, konnte den Mitgliedern des Kirchen- sident Stephan kreistages in dessen Sitzung am 1. Dezember Positives Weil erklärte in berichten: Die Landessynode, die Ende November in Han- seinem Rede- nover tagte, habe ein Sparmoratorium für die ersten vier beitrag während Jahre des kommenden Planungszeitraumes beschlossen; der Synode, dass in dieser Zeit werde es von Seiten der Landeskirche keine es keine Ände- weiteren Einschnitte bei den Zuweisungen geben. Für die rungen am Loc- Jahre 2021 und 22 seien dann wieder Kürzungen in Höhe cumer Vertrag von jeweils 1,5 Prozent geplant. Sorgen bereiten der Sy- geben werde node die großen Löcher in den Pensionsrücklagen: Es sei und forderte die eine Frage der Generationengerechtigkeit, diese Lücken Synodalen auf, im Blick zu behalten und nicht weiter wachsen zu lassen, in einen ver- erklärte Ortrud Wendt. stärkten interre- In einem Überblick stellte sie den KKT-Mitgliedern ligiösen Dialog weitere Entscheidungen und Informationen aus der einzutreten. Er Synode vor: Das pädagogische Personal in Kinder- bestätigte, dass tagesstätten soll in religiöser Hinsicht sprachfähiger der Religionsun- gemacht werden; diskutiert wird eine Erhöhung des terricht in der Stellenanteils für die Gleichstellungsarbeit in den Sekundarstufe II Kirchenkreisen; ein Sondierungsausschuss der Syn- der Gymnasien ode wird sich mit Verfassungsfragen und möglichen und Gesamt- Ortrud Wendt. Foto: Jens Schulze Änderungen befassen; das Landeskirchenamt hat schulen nicht so Mittel bereitgestellt, um der sinkenden Anzahl von stark wachsen werde wie das allgemeine Unterrichtsvo- Studienanfängern in der Theologie zu begegnen; in lumen nach der Wiedereinführung des 13. Schuljahres. absehbarer Zeit soll ein allgemein gültiges Formu- „Das wird auf unsere Nachwuchsgewinnung durchschla- lar zur Abrechnung der Lektoren- und Prädikanten- gen, weil das Interesse an einem Theologiestudium häufig entschädigungen zur Verfügung gestellt werden. erst durch den Religionsunterricht in der Oberstufe ge- Auf große öffentliche Resonanz sei die Vorstellung der weckt wird“, kritisierte Ortrud Wendt. neuen Handreichung zur Segnung eingetragener gleich- Umfangreiche Informationen zu den Diskussionen und geschlechtlicher Lebenspartnerschaften gestoßen, teilte Beschlüssen der Landessynode sind online zu finden un- Ortrud Wendt mit; insbesondere die Presse habe diesen ter http://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/wir- Punkt aus dem Bischofsbericht stark aufgegriffen. ueber-uns/landessynode. 2
Menschen – Themen – Neuigkeiten „Eine profilierte evangelische Bildung muss her“ Erste Folgerungen aus der aktuellen Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung Einen Zwischenruf zur aktuellen Mitgliedschaftsstudie der EKD gestaltete Christian Frehrking, Mitglied des Kirchen- kreisvorstandes und Vorsitzender des Kirchenvorstandes in Engelbostel, während der Kirchenkreistagssitzung am 1. Dezember. Alle zehn Jahre befragt die Evangelische Kirche in Deutschland Mitglieder und Konfessionslose in einer repräsentativen Umfrage, um aus den Ergebnissen eine Art Wegweiser für kirchenleitendes Handeln zu ent- wickeln. Begonnen wurde dieses Vorgehen vor 40 Jahren; die zurzeit aktuelle KMU (Kirchenmitgliedschaftsuntersu- chung) ist die fünfte ihrer Art. „Kein anderes Land – außer einigen wenigen säkularen Staaten – hat das Nachdenken über existenzielle Fragen so privatisiert wie wir“, leitete Christian Frehrking seinen Zwischenruf ein. Deutliche Hinweise auf diese Tatsache geben die Antworten auf die KMU-Frage „Tauschen Sie sich mit den folgen Personen über den Sinn Ihres Lebens Engagement und Indifferenz aus?“: Nur jeweils 21 Prozent der befragten Kirchenmit- glieder sprechen mit anderen Gemeindegliedern oder Die fünfte Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der kirchlichen Mitarbeitenden über diese existenziellen Fra- EKD trägt den Titel „Engagement und Indifferenz. gen; mit Kolleginnen oder Kollegen suchen gar nur zehn Kirchenmitgliedschaft als soziale Praxis“. Erste Er- Prozent ein solches Gespräch. Noch irritierender, so Chris- gebnisse der Untersuchung und daraus abgeleitete tian Frehrking seien die Antworten auf die Frage „Bei Folgerungen sind in einer 134-seitigen Broschüre welchen Gelegenheiten tauschen Sie sich über den Sinn veröffentlicht worden, die bei der EKD unter der Ihres Lebens aus?“: Nur 23 Prozent der befragten evan- Anschrift versand@ekd.de gegen einen geringen gelischen Menschen tun dies in der Kirche, weitere acht Unkostenbeitrag angefordert werden kann. Die Bro- Prozent bei kirchlichen Diensten. schüre steht im PDF-Format auch zum Download auf Ein deutliches Signal, so Christian Frehrking, gehe auch der EKD-Seite bereit; zu finden ist sie über den Link von den Antworten auf die Frage nach dem „Kernge- http://www.ekd.de/download/ekd_v_kmu2014.pdf. schäft“ der Kirche aus: Die Verkündigung der christlichen Botschaft und der Raum für Gebet und Besinnung erfah- ren unter Konfessionslosen deutlich mehr Zustimmung als das Engagement in politischen Fragen. Nur 17 Prozent der sind es in Ostdeutschland. „Diese Zahlen müssen uns Konfessionslosen wünschen sich von der Kirche Antwor- zu denken geben, denn sie betreffen diejenigen, die wir ten auf politische Grundsatzfragen; 37 bzw. 42 Prozent eigentlich mit der Konfirmation und daran anschließen- dagegen halten Verkündigung, Besinnung und Gebet für den Angeboten noch erreichen sollten“, stellte Christian wichtige Aufgaben der Kirche. Bei Kirchenmitgliedern ma- Frehrking fest. chen die zustimmenden Antworten einen jeweils deutlich Welcher Auftrag folgt nun aus den ersten veröffent- höheren Prozentsatz aus; auch hier aber ist die Zustim- lichten Ergebnissen der Mitgliedschaftsstudie? Religion, mung zur Verkündigung deutlich größer als zum politi- so Christian Frehrking, sei zwar deutlich als Privatsache schen Engagement. benannt worden, dennoch müsse die Verkündigung des Wenig überraschend ist das Ergebnis, dass Kirchen- Evangeliums als öffentlicher Auftrag an alle Christinnen mitglieder mit einer intensiven Mitgliedschaftspraxis, und Christen verstanden werden. Aus den Antworten der also Menschen, die sich in ihrer Gemeinde oder einer Befragten lasse sich zudem der Auftrag ableiten, die vor- kirchlichen Einrichtung engagieren, eine deutlich stärke- handenen Stärken in den Handlungsfeldern Verkündigung re Verbundenheit mit ihrer Kirche empfinden als andere. und Diakonie weiter auszubauen und diesen Vorrang ge- Alarmierend erscheint dagegen die Absichtsbekundung genüber politischen Themen einzuräumen. Da die Weiter- vieler junger Menschen, so bald wie möglich aus der Kir- gabe des Glaubens in der Regel nicht mehr in den Famili- che auszutreten: 19 Prozent der 14- bis 21-Jährigen in en geschehe, müsse Kirche sich darüber hinaus stärker für Westdeutschland äußerten diese Absicht, zwölf Prozent eine evangelische Sozialisation in Kindertagesstätten und 3
Menschen – Themen – Neuigkeiten in der Jugendarbeit engagieren: „Eine profilierte evangeli- ce zu entdecken, ihn in ganz unterschiedlichen Formen zu sche Bildung muss her!“ feiern und sich dabei nicht von befürchteten Empfindlich- Schließlich, so Christian Frehrking abschließend, gehe es keiten behindern lassen: „Keine Angst, die verschiedenen auch darum, den Gottesdienst als Schatz und echte Chan- Zielgruppen halten das und sich gegenseitig gut aus.“ Kirchensteuer bleibt unverändert Banken informieren ihre Kunden lediglich über ein neues Verfahren In diesen Tagen weisen Banken und Versicherungen ihre steuer in Höhe von neun Prozent erhoben, die bisher nur Kundinnen und Kunden mit verschiedenen Anschreiben auf Antrag der Steuerpflichtigen direkt von den Banken darauf hin, dass sie die Kirchensteuer auf Kapitalerträge abgeführt wurde. Wer keinen Antrag stellte, musste die ab dem 1. Januar 2015 automatisch einbehalten werden. Kapitalerträge zur Festsetzung der Kirchensteuer in der Hintergrund für diese Mitteilung ist weder eine neue Steuererklärung angeben. Ab dem kommenden Jahr ist Steuer noch eine Steuererhöhung – es geht lediglich um ein solcher Antrag nicht mehr nötig: Die Banken bekom- die Vereinfachung des bestehenden Verfahrens. Alle Gel- men in verschlüsselter Form eine Mitteilung über die dinstitute müssen ihre Kundinnen und Kunden über diese Kirchenzugehörigkeit ihrer Kundinnen und Kunden und Veränderung informieren. Oft tragen die Schreiben aller- leiten die Kirchensteuer automatisch an die Finanzverwal- dings nicht zum Verständnis des Sachverhalts bei sondern tung weiter. führen bei Kirchenmitgliedern zu einiger Irritation. Aus der Mitteilung an die Banken ist nicht erkennbar, In den Anschreiben der Banken geht es um die staat- welcher Religionsgemeinschaft ihre Kundinnen und Kun- liche Steuer, die auf Kapitalerträge erhoben wird – bei- den angehören; dies ist ein wichtiger Aspekt des Daten- spielsweise also auf Zinsen, Dividenden oder Kursgewin- schutzes. Wer trotzdem nicht möchte, dass seine Kir- ne. Diese Steuer ist nicht neu: Schon seit dem Jahr 2009 chenmitgliedschaft an die Bank gemeldet wird, kann dem behalten die Banken die Kapitalertragsteuer automatisch automatisierten Verfahren widersprechen. Er oder sie ein – wenn der Freibetrag überschritten wird. Solange die muss dann die entsprechenden Angaben in der Steuerer- Einkünfte aus eigenem Kapital unter 801 Euro (Alleinste- klärung machen. hende) oder 1.602 Euro (Ehepartner) bleiben, werden Weitere Informationen zur Kirchensteuer stellt die han- darauf weder Kapitalertragsteuer noch Kirchensteuer noversche Landeskirche unter der Adresse http://abgel- fällig. Liegen die Einkünfte aus dem eigenen Kapital dar- tungssteuer.landeskirche-hannovers.de zur Verfügung. über, wird die staatliche Kapitalertragsteuer in Höhe von Wer darüber hinaus konkrete Fragen hat, bekommt Ant- 25 Prozent direkt von den Banken einbehalten und an die worten per Mail unter Kirchensteuer@evlka.de oder kann Finanzämter abgeführt. sich telefonisch unter 0511 - 12 41-0 ans Landeskirchen- Auf diese staatliche Steuer wird wiederum die Kirchen- amt wenden. Richtschnur für partnerschaftliches Verhalten Kirchenkreis und MAV schließen Dienstvereinbarung ab Sie soll eine Art Richtschnur oder auch Orientierungshil- gen auf Probleme gestoßen sind“, erklärt Werner Bürgel, fe nicht nur im Konfliktfall sein: Mitte November stimmte Vorsitzender der MAV. Um solche Probleme in Zukunft der Kirchenkreisvorstand einstimmig dafür, mit der Mitar- zu vermeiden oder besser bearbeiten zu können und ein beitervertretung (MAV) des Kirchenkreises die Dienstver- partnerschaftliches und respektvolles Miteinander zu einbarung „Partnerschaftliches und respektvolles Verhal- befördern, wurde die Dienstvereinbarung formuliert; sie ten am Arbeitsplatz“ abzuschließen. orientiert sich an Betriebsvereinbarungen von großen Ar- „Es ist in der Vergangenheit vorgekommen, dass wir beitgebern wie Volkswagen, den Ford-Werken, AWO und bei Konfliktgesprächen in Gemeinden und Einrichtun- Caritas. 4
Menschen – Themen – Neuigkeiten Bereits vor ein paar Jahren erarbeitete die Mitarbei- Burgwedel-Langenhagen sowie der Kirchengemeinden, tervertretung des Kirchenkreises eine ähnlich lautende die die Vereinbarung ebenfalls abschließen. „Wir hoffen, Dienstvereinbarung, die dann allerdings für einige Zeit dass sich möglichst alle Gemeinden dieser Dienstverein- in der Schublade verschwand. In diesem Jahr nun wurde barung anschließen“, sagt Werner Bürgel. sie wieder hervorgeholt und in Abstimmung mit dem Kir- Neben Grundsätzen für einen respektvollen und part- chenkreisamt überarbeitet. Wichtige Kriterien dabei wa- nerschaftlichen Umgang miteinander enthält die Verein- ren die Betonung eines partnerschaftlichen und respekt- barung Richtlinien und Handlungsempfehlungen für den vollen Verhaltens in allen Arbeitszusammenhängen, die Umgang mit suchtgefährdeten und suchtkranken Mitar- gesetzlich geregelte Möglichkeit, eine Beschwerdestelle beitenden, für die Verpflichtung von Leitungspersonen anzurufen, und die Integration der bereits bestehenden zum Eingreifen im Konfliktfall, zu Vertraulichkeit und Be- Richtlinie zum Umgang mit suchtgefährdeten und sucht- schwerderecht sowie zum Vermittlungsgespräch, zur Kon- kranken Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. fliktberatung und Konfliktentscheidung. Die Dienstvereinbarung ist zum 1. Dezember dieses Informationen zu der Dienstvereinbarung geben die Jahres in Kraft getreten; sie hat Gültigkeit für alle beruf- Mitarbeitervertretung und die Leitung der Personalabtei- lich und ehrenamtlich Mitarbeitenden des Kirchenkreises lung des Kirchenkreisamtes. Kirchenkreisamt baut das Dachgeschoss aus Raumnot im Amt soll bis Januar behoben sein Die Aufgaben des Kirchenkreisamtes Burgdorfer Land ha- aufgebraucht“, sagt Uwe Neumann. Insgesamt seien neun ben in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenom- bis zehn Arbeitsplätze unterzubringen oder innerhalb des men: Insbesondere die wachsende Zahl an Kindertages- Hauses umzugliedern, um ungünstige Doppel- und Dreier- stätten und zusätzlichen Krippen- und Kitagruppen in den büros aufzulösen. Kirchenkreisen Burgwedel-Langenhagen und Burgdorf hat Schon im Jahr 2002 beim Bezug des Gebäudes, das der im Amtsgebäude in Großburgwedel zu immer mehr Ver- Burgwedeler St.-Petri-Kirchengemeinde gehört, war nur waltungsvorgängen geführt. „Gegenüber dem Jahr 2007, eine geringe Raumreserve vorhanden, die in den vergan- als der Ausbau von Kindertagesstätten in beiden Kirchenkreisen begann, hat sich die Sachbearbeitung für die Kitas im Er- gebnis verdoppelt“, sagt Uwe Neumann, Leiter des Kirchenkreisamtes. Mittler- weile machen Beitragseinziehung, Fi- nanzplanung und -bewirtschaftung, Per- sonalfälle, Vertragsverhandlungen sowie die Gremienberatung für Kindertages- stätten mehr als die Hälfte der Vorgänge im Kirchenkreisamt aus. „Zusätzlich wur- den allgemeine landeskirchliche Aufga- ben auf die Kirchenkreise übertragen, die nunmehr im Kirchenkreisamt erle- digt werden“, ergänzt Wolfgang Veth, stellvertretender Amtsleiter. Infolge der Arbeitsausweitung musste die Zahl der Planstellen immer wieder an die tatsächliche Arbeit angepasst werden: „Durch die Schaffung der not- wendigen zusätzlichen Arbeitsplätze leiden wir seit einiger Zeit an Raumnot Viel Platz für neue Büros: das Dachgeschoss des Kirchenkreisamtes in Groß- – die Reserve an nutzbaren Räumen ist burgwedel vor dem Ausbau. Foto: Bastian Hähling 5
Menschen – Themen – Neuigkeiten genen Jahren aufgezehrt wurde. Um dem zusätzlichen von rund 440.000 Euro, die aus Rückstellungen des Kir- Raumbedarf gerecht zu werden, wurden die Anmietung chenkreisamtes für die Bauerhaltung finanziert werden“, externer Büroräume sowie ein Anbau an das Kirchen- erläutert Wolfgang Veth, der die Projektleitung für den kreisamt geprüft und wieder verworfen; als günstigste Ausbau übernommen hat. Die Rückstellungen konnten in Möglichkeit übrig blieb schließlich der Ausbau des Dach- den vergangenen Jahren gebildet werden, da das Kirchen- geschosses. In Abstimmung mit dem Kirchenvorstand der kreisamt mietfrei in der früheren Burgwedeler Superin- St.-Petri-Kirchengemeinde und den Kirchenkreisvorstän- tendentur untergebracht ist, jedoch für die Bauunterhal- den wurde diese Maßnahme beschlossen. tung aufkommen muss. Der Dachgeschossausbau soll bis „Der statisch aufwändige Ausbau verursacht Kosten Januar 2015 abgeschlossen sein. Sonderpreis „Fairer Einkaufswagen“ für edelMut Kirchenkreisvorstand tagte im Laden an der Von-Alten-Straße Zu seiner letzten Sitzung in diesem Jahr versammelte sich der Kirchenkreisvorstand um den großen Tisch im edelMut- Geschäft. Foto: Andrea Hesse An einem ungewöhnlichen Ort tagte der Kirchenkreisvor- beeindruckt“, betonte Wolfgang Veth, der gemeinsam mit stand Burgwedel-Langenhagen Mitte Dezember: Fried- Heidrun Zeilbeck und Friedrich Engeling zum Vorstand rich Engeling, als Kirchenkreistagsvorsitzender ständiger des Trägervereins edelMut Burgwedel-Langenhagen ge- Gast im Kirchenkreisvorstand, hatte das Gremium in den hört. Die Jury, die die Bewerbungen für den Award zu be- edelMut-Laden an der Von-Alten-Straße in Großburg- urteilen hatte, sah dies offensichtlich genauso: 500 Euro wedel eingeladen. Hier gab es Grund zur Freude: Nach Preisgeld sprach sie dem Projekt edelMut zu; Heidrun einem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr konnten der Ver- Zeilbeck nahm Urkunde und Preisgeld im ostfriesischen ein edelMut Burgwedel-Langenhagen e. V. und sein Team Sande entgegen. Mit dem Preis zeichnet der Kirchliche von Ehrenamtlichen den ersten Geburtstag des Ladens Entwicklungsdienst der Landeskirchen Hannovers und feiern; zudem hatte die edelMut-Vorsitzende Heidrun Zeil- Braunschweig in Zusammenarbeit mit Brot für die Welt beck am selben Tag den Sonderpreis des FairTrade Award und zwei Fair-Trade-Organisationen kirchliche und diako- „Der faire Einkaufswagen“ entgegen nehmen können. nische Einrichtungen aus, die erfolgreich eine sogenannte „Wir selbst sind vom Erfolg des Ladens immer wieder ökofaire Beschaffung umsetzen. 6
Menschen – Themen – Neuigkeiten „Wir möchten das Preisgeld gerne an die St.-Petri-Kirchengemeinde Burgwe- del zur Anschaffung von Krippenfiguren weitergeben und uns damit für die gro- ße Unterstützung bedanken, die wir von dort erfahren“, teilte Heidrun Zeilbeck dem Kirchenkreisvorstand mit. Dessen Mitglieder hatten keinerlei Einwände und zeigten sich sehr beeindruckt vom Erfolg des edelMut-Geschäftes, das von großem ehrenamtlichem Engagement getragen wird. Von Ihrem Engagement profitieren vie- le kirchlich-diakonische Projekte: Wolf- gang Veth (links), Heidrun Zeilbeck und Friedrich Engeling mit der Urkunde „Der faire Einkaufswagen“. Foto: Andrea Hesse 14.000 Euro Spenden und ein großer Dank an das ehrenamtliche Team „Dank des zuverlässigen Einsatzes unserer Ehrenamt- Arche“ der Christophorus-Kirchengemeinde Altwarm- lichen, dank der vielen großzügigen Spenden und dank büchen für die Teilfinanzierung eines Freiwilligen der großen Zahl an interessierten Kundinnen und Kun- sozialen Jahres, die Kindertagesstätte der Elisabeth- den konnten wir unser Ziel in hohem Maße erreichen“, Kirchengemeinde Langenhagen für ihr Projekt Gesund- sagt Heidrun Zeibeck, Vorsitzende des Vereins edel- heitsgarten, der Diakonische Handwerkerservice in Lan- Mut-Burgwedel-Langenhagen, der das edelMut-Ge- genhagen für Leitungsortungsgeräte und die Kita der schäft an der Von-Alten-Straße 12 in Großburgwedel Kirchengemeinde St. Georg in Mellendorf für die Teil- betreibt. Ziel des Vereins ist es, mit diesem Geschäft finanzierung der neuen Kücheneinrichtung. Darüber Spenden zu erwirtschaften, die in sozial-diakonische hinaus konnten fünf Familien in wirtschaftlicher Not Projekte in der Region fließen. mit finanziellen Spontanhilfen unterstützt werden. Bereits im ersten Jahr seines Bestehens konnte „Unser großer Dank gilt dem edelMut-Team, das im- die stolze Summe von insgesamt rund 14.000 Euro mer einsatzfreudig und engagiert ist und oft sehr flexi- in Form von Spenden an verschiedene Einrichtungen bel reagiert, wenn es mal irgendwo Lücken gibt“, sagt ausgezahlt werden. Über Spenden in unterschied- Heidrun Zeilbeck. licher Höhe freuten sich die Kindertagesstätte der Gemeinsam mit ihrem Team feierte sie den ersten St.-Petri-Kirchengemeinde Burgwedel für Spielge- edelMut-Geburtstag mit vielen Spenderinnen und räte, die St.-Paulus-Gemeinde Langenhagen für die Spendern, Kundinnen und Kunden bei Kaffee und Renovierung eines Gemeinderaums, die Kita „Die selbst gebackenem Kuchen. Verstärkung für die Frauenarbeit Programm für das Jahr 2015 liegt vor Die Frauenarbeit im Kirchenkreis Burgwedel-Langen- Grave freuen sich darüber, dass in diesem Jahr Marion hagen hat Verstärkung bekommen: Dörte Behn-Hartwig, Doering und Heike Rietschel mit viel Freude und Engage- Ulrike Jagau, Doris Stadler und Pastorin Isabell Schulz- ment in die Arbeit eingestiegen sind. Gemeinsam haben 7
Menschen – Themen – Neuigkeiten die sechs engagierten Frauen ein Pro- Hannover statt. Um Anmeldung unter frauen- gramm für das Jahr 2015 entwickelt und ein Faltblatt aufgelegt, das über Frauen werk@kirchliche-dienste.de wird gebeten. Zum Kongress „60 plus Kirche“ lädt die Frau- die wichtigsten IchVeranstaltungen wünsche dir des im Evangelisch-lutherischen enarbeit für den 11. September 2015 in die die Unverwüstlichkeit, Kirchenkreis Jahres informiert. Dieses Faltblatt ist Tatkraft und Lebensfreude, die im Löwenzahn steckt. Burgwedel-Langenhagen Niedersachsenhalle im Hannover Congress in allen Gemeinden des Kirchenkrei- Ich wünsche dir Centrum ein; am 19. September steht dann ses zu bekommen. die tiefe Verwurzelung einer Ringelblume. Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat von 10 bis 17.30 Uhr ein Einkehrtag im Kloster Die erste Veranstaltung Ich wünsche dir die Geselligkeit des Huflattichs, findet zu Gottes Lob. Mariensee auf dem Programm. Noch offen sind Röm. 15,7 am 17. Januar 2015 in der Zeit von der nie alleine wächst. Termin und Ort für die Veranstaltung „Kräuter – 9 bis 15 Uhr Ich statt: die wünsche dir Lebensfreude Zur ökumeni- und die Kraft der Sonne, Flyeralarm: 250 g Bilderdruck glänzend Gottes Geschenk für unser Wohlbefinden“. die das Johanniskraut in dir wecken kann. schen Werkstatt zum Weltgebetstag Druck: 4/0 Zu allen Angeboten geben die Organisatorin- Ich wünsche dir wird in diesemdieJahr inderdie Hartnäckigkeit katholi- Brennnessel, nen gerne weitere Informationen und nehmen die als Unkraut gilt, sich schwer vertreiben lässt sche Liebfrauen-Gemeinde und sich zu wehren weiß. an der Anmeldungen entgegen; ihre Kontaktdaten Karl-Kellner-Straße 67dir in Langenha- Ich wünsche die Beruhigung und Entspannung, sind im Flyer der Frauenarbeit zu finden. gen eingeladen. Die Werkstatt die die Melisse zum und der Baldrian schenken. Frauensonntag Wachstum, beschäftigt Ich wünsche dir sich mit Gesundheit und Freude an allem, Martas Christusbekenntnis was wächst und blüht (Joh. 11, 1 - 44); sie findet am 14. März in der Jutta Schnitzler-Forster Zeit von 10 bis 17 Uhr im Haus kirch- Bild: Stefanie Bahlinger www.verlagambirnbach.de Angebote 2015 Der Flyer zur Frauenarbeit im Jahr 2015 liegt in licher Dienste, Archivstraße 3 in allen Gemeinden des Kirchenkreises aus. Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Römer 15,7 © 2015 Verlag am Birnbach GmbH, Bergstraße 9, 57612 Birnbach, Tel. 02681-3794, Fax 02681-70597 · www.verlagambirnbach.de · Motiv von Stefanie Bahlinger, Mössingen · Poster DIN A3:0057-JL2015-14 „Wir sind gemeinsam auf einem guten Weg“ Delegation bringt sehr positive Eindrücke von ihrer Odi-Reise mit Sie sind wohlbehalten zurückgekehrt und haben eine Fülle von Eindrücken mitge- bracht: Die kleine Delegation aus dem Kir- chenkreis Burgwedel-Langenhagen, die eine gute Woche lang im Partnerkreis Odi in Südafrika zu Gast war, ist wieder zuhau- se. „Wir waren zur richtigen Zeit am rich- tigen Ort und haben in Südafrika offene Herzen angetroffen“, zog Superintendent Holger Grünjes nach der Rückkehr eine rundum positive Bilanz. „Unsere Partner- schaft ist auch von südafrikanischer Seite wirklich gewollt – wir sind gemeinsam auf einem guten Weg.“ Das Programm, das die Delegation in Südafrika absolvierte, war umfangreich: 35 Gemeinden in dem ausgedehnten Kirchenkreis Odi wurden besucht, dabei viele Gespräche geführt, gemeinsame Gruppenbild mit den Gastgeberinnen und Gastgebern nach einem gemein- Gottesdienste gefeiert, Besichtigungstou- samen Essen in Letlhabile. ren unternommen und immer wieder ge- meinsam gegessen. Immer wieder auch waren die Gäste aus dem Kirchenkreis Burgwedel-Langen- Ein wichtiges Ziel der Delegation war es, sich über den hagen beeindruckt von der Gastfreundschaft, Herzlichkeit Zustand des Dean Centers in Hebron zu informieren, das und großen Spiritualität ihrer Gastgeber. in den vergangenen Jahren mit finanzieller Unterstützung 8
Menschen – Themen – Neuigkeiten ter in Hebron sollen auf Wunsch beider Partnerkirchenkreise neue Projekte der Zusammenarbeit in Angriff genommen werden. Der Partnerschaftsausschuss im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen regte in diesem Zusammenhang an, ein gemeinsames handwerkliches Projekt zu entwickeln: Notwendige handwerkli- che Arbeiten in den Gemeinden des Kir- chenkreises Odi könnten von einem ge- mischten deutsch-südafrikanischen Team erledigt werden, wenn möglich unter Be- teiligung von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen aus beiden Kirchenkreisen. Dean John Komane aus Hebron schlug darüber hinaus vor, Experten aus den Die Delegation absolvierte ein umfangreiches Besuchsprogramm; hier Bereichen Informationstechnologie und Holger Grünjes mit Kindern einer Kindertagesstätte im Kirchenkreis Odi. Landwirtschaft auszutauschen. Beide Sei- ten wollen in den kommenden Monaten die Möglichkeiten der Umsetzung prüfen aus dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen errichtet und dann Vereinbarungen treffen. Zunächst aber steht worden war. „Das Dean Center ist derzeit in bestem Zu- die Planung des nächsten Besuches an: Gerne möchte Su- stand und die Delegation drückte ihren Dank und Respekt perintendent Holger Grünjes für den Frühsommer 2015 für die positive Entwicklung aus“, heißt es in dem Proto- eine Einladung an eine zwölf- bis 15-köpfige Delegation koll, das Delegationsmitglied Peter Hartwig anfertigte. Um aus Südafrika aussprechen. Alternativ überlegt das süd- auch das Gästehaus des Dean Centers eröffnen zu können afrikanische Partnerschaftskomitee, im Luther-Jahr 2017 – die Gemeinden des Kirchenkreises Odi liegen bis zu 100 nach Deutschland zu kommen – ein Gedanke, der im Kir- Kilometer weit auseinander – sind weitere Arbeiten erfor- chenkreis Burgwedel-Langenhagen nicht unbedingt als derlich, an denen sich der Kirchenkreis Burgwedel-Lan- Alternative gesehen wird. Verbunden mit dem Wunsch genhagen jeweils zur Hälfte finanziell beteiligen will. nach einer engen Fortführung der Partnerschaft wünscht Gemeinsam wurde für diese Unterstützung eine Höchst- sich der hiesige Partnerschaftsausschuss schon für das grenze von umgerechnet 5.000 Euro festgelegt. kommende Jahr einen Gegenbesuch; bis Januar soll diese Nach der Fertigstellung des Gästehauses im Dean Cen- Frage geklärt sein. Partnerschaft besteht seit mehr als 30 Jahren Die seit mehr als 30 Jahren bestehende Partnerschaft Das Gebiet des Kirchenkreises Odi liegt etwa 50 mit dem evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Odi in Kilometer nordwestlich von Pretoria; es ist ländlich ge- Südafrika wird durch regelmäßige gegenseitige Besu- prägt und umfasst 18 Kirchengemeinden, die bis zu 100 che mit Leben erfüllt. Nach einer zweijährigen Pause, Kilometer weit auseinander liegen. Jeweils ein Pastor bedingt durch die mehrmonatige Vakanz in der Lan- versorgt die Gemeinden als einziger hauptamtlicher genhagener Superintendentur und personelle Verän- Mitarbeiter; der Amtssitz des Dean, vergleichbar etwa derungen in Odi, nahm Superintendent Holger Grünjes dem hiesigen Superintendenten, liegt in Hebron. Hier schon bald nach seinem Amtsantritt zu Beginn dieses wurde mit finanzieller Unterstützung des Kirchenkrei- Jahres den Faden wieder auf und freute sich über die ses Burgwedel-Langenhagen das Dean Center errichtet, sehr bald ausgesprochene Einladung der Partner in das vor allem als Versammlungsstätte für die oft über Südafrika. weite Entfernungen anreisenden Gläubigen dienen soll. 9
Menschen – Themen – Neuigkeiten „Das Evangelium hat immer auch eine politische Bedeutung“ Wolfgang Puschmann spricht beim Reformationsempfang des Kirchenkreises Das Evangelium hat stets auch eine politische Bedeu- warnte. Allerdings, so zitierte Wolfgang Puschmann den tung – so lautete einer der Kernsätze, die Wolfgang Pu- Münchener Theologen Friedrich Wilhelm Graf, gebe es schmann in seiner Rede zum Reformationsempfang des keine „christliche Politik“ und auch eine Einmischung in Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen betonte. Der kleinteilige politische Fragen könne nicht Sache der Kirche hannoversche Stadtsuperintendent i. R. führte diese po- sein. Auf der Basis der Glaubens- und Gewissensfreiheit litische Dimension des Evangeliums und des kirchlichen aber könne protestantische Standfestigkeit helfen, totali- Handelns in direkter Linie zurück auf Luther: Der Refor- tären Ansprüchen zu widerstehen: „Weltliche Macht fin- mator habe, so habe es Philipp Melanchthon nach dessen det ihre Grenzen am freien Gewissen.“ Tod als erster benannt, die wahre christliche Lehre wieder In seinen abschließenden Worten formulierte Wolfgang ans Licht geholt, indem er sich klar zur Berufung des Chris- Puschmann einen „Ausblick mit Problemanzeige“: Protes- tenmenschen zum Dienst in der Welt und für die Welt be- tantisches Engagement sei heute durch das Streben nach kannt habe. Martin Luther sei es auch gewesen, der die umfassender Gleichberechtigung, nach gesellschaftlicher Gewissensfreiheit des einzelnen Menschen gegenüber Inklusion und der Aufhebung von Hierarchien gekenn- Institutionen und deren Machtansprüchen zu Beginn der zeichnet. Im Zuge dieser „Fundamentalliberalisierung“ frühen Neuzeit öffentlich formuliert habe: „Luthers Leh- gingen Orientierungshilfen verloren und es entstehe ein re gehört in die neuzeitliche Freiheitsgeschichte, die zum viele Lebensbereiche umfassender Zwang, sich entschei- Grundwert allgemeiner Gewissensfreiheit führte und Ins- den zu müssen. Notwendig, so Wolfgang Puschmann, sei titutionen begründete, die diesen Grundwert garantieren daher in den kommenden Jahren viel Aufmerksamkeit für können.“ eine grundlegende ethische Frage: „Wir können wir un- Etwa 80 Gäste aus dem Kirchenkreis und dessen Ge- sere Freiheit erhalten und dennoch Orientierungshilfen meinden und Einrichtungen, aus Politik und Verwaltung geben?“ Kraft ihres lutherischen Erbes könne und müsse der Kommunen und der Region konnte Superintendent sich Kirche auf diesem Feld einbringen: „Die Zukunft wird Holger Grünjes eine Woche vor dem Reformationstag in uns brauchen.“ der Langenhagener Elisabethkirche zum traditionellen Reformations- empfang des Kirchenkreises begrü- ßen. „Kirche muss sich einmischen“, betonte der Superintendent und verwies in diesem Zusammenhang auf drei Veranstaltungen dieses Jah- res: zwei Podiumsdiskussionen im Vorfeld der Bürgermeisterwahl und die Veranstaltung „Kirche trifft Jus- tiz“, die sich mit der Bedeutung der Rechtsprechung für Staat, Gesell- schaft und Individuum befasste. Kirche müsse sich immer wieder neu entscheiden, an welcher Stel- le und auf welche Art und Weise sie sich in den öffentlichen Diskurs und damit auch in politische Ent- scheidungen einmische, betonte Wolfgang Puschmann. Auch Mar- tin Luther sei vor deutlicher Ein- mischung nicht zurückgeschreckt, etwa als er 1518 in klaren Worten Wolfgang Puschmann (links) im Gespräch mit Superintendent Holger Grünjes. vor weiteren Steuererhöhungen Foto: Andrea Hesse 10
Menschen – Themen – Neuigkeiten Ein Prediger aus Überzeugung Marc Gommlich ist neuer Pastor in der Eliagemeinde Die Elia-Kirchengemeinde hat wieder einen Pastor: Nach rige Tätigkeit in einem evangelisch-lutherischen Kirchen- einer mehrmonatigen Vakanz, in der Pastor Paul Martin kreis in Äthiopien an. Gundert der Gemeinde zur Verfügung stand, hat Marc Nach der Rückkehr nach Deutschland ging Marc Gomm- Gommlich am 1. Oktober seinen Dienst im Gemeinde- lich zwei Jahre in Elternzeit, um seiner Frau die Ausbildung zentrum an der Langenhagener Konrad-Adenauer-Straße zur Pilotin zu ermöglichen. Nach dieser Familienzeit war er angetreten. „Die Menschen hier sind sehr offen“, sagt er, als Referent für die Hermannsburger Mission in Ostfries- nach seinen ersten Eindrücken befragt. „Sie haben mich land tätig, bevor er seine erste Gemeinde in Groß Kreutz sehr freundlich aufgenommen und mir ganz schnell das bei Potsdam übernahm. Zum Ende der Probezeit bewarb Du angeboten.“ er sich auf die Stelle in der Eliagemeinde und zog schon Der vor 40 Jahren in Soest geborene Marc Gommlich wenig später mit seiner Frau und den mittlerweile drei absolvierte nach der Schule zunächst eine Ausbildung Kindern Tom, Leonie und Emma nach Langenhagen. Hier zum Industriemechaniker, bevor er sich entschloss, am weiß er neben dem sehr aktiven Gemeindeleben insbe- Hermannsburger Missionsseminar Theologie zu studie- sondere die hervorragenden räumlichen Gegebenheiten ren. „Ein Onkel von mir ist katholischer Priester und ich im Gemeindezentrum und die Tätigkeit in nur einer Kirche selbst war schon als Jugendlicher sehr aktiv in der kirch-zu schätzen – in Groß Kreutz gehörten sieben Kirchen und lichen Jugendarbeit“, beschreibt er die Hintergründe für damit weite Wege zu seinem Arbeitsalltag. seine zweite Berufswahl. An das Studium schlossen sich „Ich predige unheimlich gerne und freue mich darüber, Vikariate in Osnabrück und in den USA sowie eine fünfjäh- dass diese Gemeinde bereit ist, auch längere Predigten zu verfolgen“, erzählt Marc Gommlich, der am vergan- genen Sonntag von Superintendent Holger Grünjes in sein Amt eingeführt wurde. Beeindruckt ist er auch von der starken Beteiligung Ehrenamtlicher an der Gottesdienstgestaltung: Zwischen 50 und 60 Frauen, Männer und Jugendliche tragen sich re- gelmäßig in den Dienstplan ein, um Tätigkeiten wie die musikalische und inhaltliche Gestaltung oder die technische Betreuung zu übernehmen. Neben dem Festhalten an Bewährtem wie der Teilnahme an „Pro Christ“ und dem Angebot von Glaubenskur- sen möchte Marc Gommlich auch manchen Dingen neuen Schwung verleihen – etwa der Kinder- und Jugendarbeit und der gemeindlichen Arbeit mit Fa- milien. „Wir werden aber ein Auge darauf haben, neben dem Engagement für die Jungen auch die Alten nicht zu vergessen“, betont der Pastor. Ihm ist es wichtig, mit seiner Gemeinde auch nach au- ßen aktiv zu werden und dabei seine Offenheit zu Pastor Marc Gommlich am Altartisch in der Elia-Kirche. bewahren – die Einordnung in eine Schublade oder Foto: Andrea Hesse auch ein eng umrissenes Profil ist seine Sache nicht. „Viele tolle Jugendliche“ Philipp Lerke ist seit Oktober Diakon in Altwarmbüchen Seit dem 1. Oktober gehört Philipp Lerke zum Team der Nachfolge von Martin Höft angetreten und engagiert sich Christophorus-Kirchengemeinde Altwarmbüchen: Der in der Kinder- und Konfirmandenarbeit. Mit einer weite- 28-jährige Diakon hat dort mit einer halben Stelle die ren 25-Prozent-Stelle ist er beim Diakonieverband Hanno- 11
Menschen – Themen – Neuigkeiten ver-Land in der Schuldenprävention tätig. „In Altwarmbü- chen möchte ich erst einmal die Gemeinde kennenlernen und dann eigene Ideen entwickeln“, sagt er. Besonderes Interesse hat der Diakon an einem unvoreingenommenen Blick auf andere Religionen, an der Flüchtlingsarbeit und der Erinnerungskultur. An der Hochschule Hannover hat Philipp Lerke das Stu- dium der Religionspädagogik und Sozialarbeit mit dem Bachelor abgeschlossen, anschließend absolvierte er sein Anerkennungsjahr beim Kirchenkreisjugenddienst in Ronnenberg. Mit Martin Höft, der die Christophorus-Ge- meinde im Sommer in Richtung Lübeck verlassen hat, ist er gut befreundet, kann sich auch jederzeit mit Fragen an ihn wenden. „Martin hat hier viel Gutes aufgebaut“, sagt Philipp Lerke und ist auch sonst rundum zufrieden mit sei- ner Tätigkeit in Altwarmbüchen: „Hier gibt es viele tolle Am 25. Januar wird Philipp Lerke in Altwarmbüchen Jugendliche, das Team stimmt und ich bin sehr nett aufge- eingesegnet. nommen worden.“ Für die Mitarbeit in der Gemeinde, bei Freizeiten und im Trainee-Programm werden ihm sicher auch seine Am Sonntag, 25. Januar 2015 wird er um 10 Uhr in der Hobbys zugute kommen: Der Diakon interessiert sich für Christophorus-Kirche in Altwarmbüchen durch Super- die Fotografie, für Kochen und Singen und die Politik. intendent Holger Grünjes eingesegnet. Seelsorgliche Gespräche waren sein Schwerpunkt Die Ludwig-Harms-Gemeinde verabschiedete Pastor Enno Junge Für Pastor Enno Junge aus Fuhrberg und seine Frau Inken Junge beginnt in wenigen Wochen ein neuer Lebensabschnitt: Im Gottesdienst am Nachmittag des zweiten Advent entpflichtete Superintendent Holger Grünjes den Fuhrberger Pastor, der elfeinhalb Jahre Gemeindepastor in der Ludwig-Harms-Gemeinde und Klinikseelsor- ger in Burgwedel mit jeweils einer halben Stelle war. Anfang des kommenden Jahres wird Enno Junge eine Stelle als Gemeindepastor im Raum Cuxhaven antreten. „Am meisten haben mir die seelsorglichen Ge- spräche bedeutet – oft habe ich gemerkt, dass Gott dabei war, dass das Leben wieder heller wurde“, blickte Enno Junge in seinen Abschieds- worten im Gottesdienst zurück. Neben vielen schönen Gottesdiensten, Trauungen und Taufen Dietrich Dobrodt verabschiedete Enno und Inken Junge im Gottes- seien es vor allem die seelsorglichen Gespräche dienst in der Ludwig-Harms-Kirche. Foto: Andrea Hesse in seiner Gemeinde und im Krankenhaus gewe- sen, die ihm viel bedeutet hätten: „Ich bin dank- bar und demütig, dass Gott mich an vielen Stellen gebrau- nie in seiner Gemeinde gab; so habe er zugegriffen, als chen konnte.“ Enno Junge ließ auch anklingen, dass es in sich ihm im Alter von 57 Jahren die Chance bot, noch ein- den vergangenen Monaten und Jahren nicht nur Harmo- mal etwas Neues zu wagen. „Wer den Kopf hängen lässt, 12
Menschen – Themen – Neuigkeiten dem gerät so manches aus dem Blick. Den Kopf zu heben Applaus der Gemeinde in der voll besetzten Kirche zeig- heißt auch, sich Ziele zu setzen“, hatte er zuvor in seiner te, dass er damit vielen aus der Seele sprach. Predigt zum zweiten Adventsonntag gesagt – sicher auch Superintendent Holger Grünjes erinnerte in seinen im Blick auf die eigene Situation. Worten zur Entpflichtung Enno Junges an die schwieri- Das Führen, die Gemeindeleitung, sei nicht die Stär- ge Situation, die dieser in Fuhrberg vorgefunden hatte: ke von Enno Junge, merkte Kirchenvorsteher Dietrich Nach zweijähriger Vakanz in der Gemeinde hatte der Dobrodt in seinen Abschiedsworten an; der Schwerpunkt gebürtige Ostfriese seinen Dienst mit einer halben Stel- des Fuhrberger Pastors habe immer auf der Seelsorge, le angetreten und es sei naturgemäß nicht leicht, die den Gesprächen und dem Predigen gelegen. „Sie gehö- Ansprüche einer Gemeinde zu halbieren. Mit einigen ren zu den guten Predigern“, so Dietrich Dobrodt, „und Sie Sätzen auf Platt, ihrer gemeinsamen „Muttersprache“, haben uns immer ein Stück in Ihr Inneres schauen lassen entpflichtete Holger Grünjes Enno Junge von seinen Auf- – das finde ich menschlich und sympathisch.“ gaben in Fuhrberg, bevor dieser sich bei einem Empfang Mit Dank und vielen guten Wünschen verabschiedete im Gemeindehaus persönlich von vielen Gästen verab- der Kirchenvorstand Enno und Inken Junge; spontaner schieden konnte. „Ich möchte zeigen, was Glauben zu bieten hat“ Friederike Wunsch macht ihr Anerkennungsjahr im Kirchenkreisjugenddienst Viele Menschen im Kirchenkreis sind ihr sicher schon ein- mal begegnet: Seit dem 1. September absolviert Friederi- ke Wunsch ihr Berufsanerkennungsjahr im Kirchenkreis- jugenddienst bei Werner Bürgel. Friederike Wunsch wurde in Hannover geboren und wuchs in Zeven sowie später in Wolfsburg auf. „Mein Elternhaus ist ein reiner Pastorenhaushalt – so war die Kirche für mich schon immer nebenan“, erzählt sie. Schon früh kam sie in Kontakt mit kirchlicher Kinder- und Jugendarbeit: „Schon als ich selbst noch ein Kind war, nahm mein großer Bruder mich zu den Kindergottes- dienstvorbereitungen mit – da fühlte ich mich natürlich gleich etwas größer. Und ich wurde auch größer, inner- lich wie äußerlich; beim Kinderzeltlager in Offendorf wuchs ich zur Gruppenleiterin mit Herz und Leidenschaft heran.“ In ihrer Heimatgemeinde übernahm Friederike Wunsch als Jugendliche den offenen Jugendtreff und auch für The- aterfreizeiten war sie schnell zu begeistern. Nach dem Abitur machte sie dann ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Kirchenkreisjugenddienst in Wolfsburg, lernte dort die Ar- beit als Diakonin zum ersten Mal aus hauptamtlicher Sicht kennen. Ihr Studium der Religionspädagogik und Sozialen Friederike Wunsch macht die Arbeit mit Kindern und Ju- Arbeit brachte sie dann nach Hannover und schließlich in gendlichen viel Freude. den Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen. „Ich freue mich an der Arbeit mit Kindern, Jugend- lichen und ehrenamtlich Mitarbeitenden“, sagt Friederike – um die Kinder und Jugendlichen. Dass Kirche sie in den Wunsch. „Ich möchte ihnen zeigen, was Glaube zu bieten Blick nimmt, mit allem was sie an Last und Schätzen mit- hat. Wie er sie in Freude bestärken, in Trauer begleiten, bringen. Hier sind sie willkommen, oder viel mehr noch: im Leben tragen kann. Und vor allem, dass es um sie geht Sie sind gewollt!“ 13
Menschen – Themen – Neuigkeiten Amtseinführungen in Emmaus und St. Paulus Gabriele Hahn-Hartwig und Dr. Eckart Jakob haben ihre Ausbildung abgeschlossen Ihren neuen Lektor Dr. Eckart Jakob begrüßte die St.-Paulus-Kirchengemeinde Langenhagen Mitte Dezem- ber: In einem Gottesdienst unter der Leitung von Pas- tor Dr. Frank Foerster wurde der Kirchenvorsteher nach Abschluss seiner Lektorenausbildung in sein Amt ein- geführt. Ebenfalls Mitte Dezember begrüßte der Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen Gabriele Hahn-Hartwig als neue Prädikantin. Superintendent Holger Grünjes führte sie in einem Festgottesdienst in der Emmauskirche in Langen- hagen in ihr Amt ein. Gabriele Hahn-Hartwig organisiert seit Jahren die Frie- densgebete in der Langenhagener Emmaus-Gemeinde. Foto: Andrea Hesse „Eine großartige musikalische Tradition“ Organistin aus Südkorea war zu Gast in der Elisabethkirche In ihrer Heimatstadt Seoul spielt Eun-Bae Jeon an fast Videoübertragung im Foyer der Kirche. Ein Hauptpastor jedem Sonntag vor mehr als 10.000 Gottesdienstbesu- leitet die Gemeinde in Zusammenarbeit mit 20 weiteren chern: Die studierte Kirchenmusikerin ist Organistin in angestellten Pastoren; sieben verschiedene Chöre beglei- einer presbyterianischen Gemeinde, in deren Kirche im ten die regelmäßigen Gottesdienste. Zentrum der Millionenstadt regelmäßig fünf Sonntags- Ihr Musikstudium absolvierte Eun-Bae Jeon von 1998 gottesdienste mit jeweils 1.800 Besucherinnen und Be- bis 2006 an der Musikhochschule Hannover; hier lern- suchern gefeiert werden; weitere 1.000 Gäste folgen der te sie auch Arne Hallmann kennen. Der Kantor der Eli- sabeth-Kirchengemeinde lud die bekannte Organistin im November zum Jahreskonzert der Kantorei in die Elisabeth- kirche ein und Eun-Bae Jeon nahm gerne die weite Reise auf sich. „Ich genieße es, in Deutschland auf Pfeifenor- geln spielen zu können“, sagt sie – in Seoul stehen ihr nur elektronische Orgeln zur Ver- fügung. So zögerte sie denn nicht lange, als die Anfrage von Arne Hallman kam und fühlte sich in Hannover und Langenhagen gleich wieder wie zu Hause. Ihre „Heimat- gemeinde“ in Deutschland Eun-Bae Jeon mit einem der Chöre in ihrer Heimatgemeinde in Seoul ... ist St. Nicolai in Hannover- 14
Menschen – Themen – Neuigkeiten Bothfeld; hier war sie schon während ihres Studiums regelmäßig als Organis- tin tätig. Die Liebe zur europäischen Kirchen- musik wurde Eun-Bae Jeon vom Va- ter, einem Kirchenmusiker, vermittelt: Schon als sie noch ein Kind war, nahm er sie regelmäßig mit in die einzige Kir- che Seouls, in der es eine Pfeifenorgel gab. Durch ihn lernte sie klassische Or- gelliteratur kennen, die sie auch heu- te noch liebt und sehr bewusst in den Gottesdiensten in ihrer Heimatstadt einsetzt. „Ich muss Kompromisse fin- den“, sagt sie, „nur Bach und Buxte- hude geht natürlich nicht.“ Zu ihrem Repertoire gehören auch viele neue Kompositionen und Gospels sowie eine kleine Kuriosität: Die Melodie der deutschen Nationalhymne wird in ... und mit Kantor Arne Hallmann an der Orgel der Elisabeth-Kirche. Seoul mit einem koreanischen Text häu- Foto: Andrea Hesse fig als Kirchenlied gesungen. Auch viele deutsche Kirchenlieder seien in Südko- rea sehr bekannt und beliebt, erzählt die Organistin. men“, erzählt sie. „Immer, wenn ich nicht spielen kann, Nach dem sehr erfolgreichen Kantoreikonzert setzte muss ich mir selbst eine Vertretung suchen.“ Und dann ist sich Eun-Bae Jeon am folgenden Tag gleich noch einmal da ja auch noch der Lehrauftrag, den die junge Organis- an die Orgel der Elisabethkirche: Gerne erfüllte sie Super- tin an der Musikhochschule in Seoul hat. Auch wenn es intendent Holger Grünjes den Wunsch, die Andacht zum in Südkorea nur wenige lutherische Christen gibt, möchte Auftakt der Ephorenkonferenz zu begleiten. sie deren musikalische Traditionen in ihrer Heimat gerne Am Folgetag ging es dann schon wieder gen Heimat: fördern: „Das ist eine großartige Tradition“, sagt sie voller „Ich kann in meiner Gemeinde nicht einfach Urlaub neh- Überzeugung. Alte Orgel mit neuem Klang Sanierung der Bissendorfer Orgel ist abgeschlossen Es war eine Arbeit, die viel Zeit und große Sorgfalt erfor- derte: Orgelbauer Martin ter Haseborg und sein Mitarbei- ter Sascha Meinen bauten Ende Oktober die 788 Pfeifen der Orgel in der Bissendorfer St.-Michaelis-Kirche wieder ein; im November stand das Instrument dann mit ganz neuem Klangvolumen wieder für Gottesdienste und Kon- zerte zur Verfügung. Mehrere Monate hatte die Sanierung der 40 Jahre alten Bissendorfer Orgel, deren Pfeifen im ostfriesischen Uplengen durch die Firma „Orgelbau in Ostfriesland“ in- stand gesetzt und ergänzt wurden, gedauert. Insgesamt 64.000 Euro brachten die Gemeinde aus Spenden und Eigenmitteln sowie der Kirchenkreis und die Landeskir- che auf, um das von Staub und Schimmel angegriffene 15
Menschen – Themen – Neuigkeiten Instrument wieder in einen guten Zu- stand zu versetzen. Vier Mitglieder des Kirchenvorstands nutzten die Gelegen- heit, die Werkstatt des Orgelbauers näher kennenzulernen und statteten „ihrer“ Or- gel in Uplengen einen Besuch ab. Unmittelbar vor dem Wiedereinsetzen der Metall- und Holzpfeifen intonierte Mar- tin ter Haseborg jede einzelne von ihnen auf der Orgelempore – dank der langjäh- rigen Erfahrung des Orgelbaumeisters war Orgelrevisor Christian Conradi anschlie- ßend mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Martin ter Haseborg überprüft jede ein- zelne Orgelpfeife auf ihren Klang. Fotos: Andrea Hesse Die alte Pracht soll wieder sichtbar werden Deckenmalereien in St. Nikolai werden restauriert Für voraussichtlich drei Monate muss die Kirchengemeinde St. Nikolai Kirchhorst auf die Nutzung ihrer Kirche verzichten: In der Zeit von Januar bis März des kommenden Jahres wer- den die rund 600 Jahre alten Deckenmalereien restauriert. Im Jahr 2013 hatte Restaurator Reinhold Gonschior aus Uelzen sich intensiv mit den Deckenmalereien beschäftigt, die zunehmend hinter einer fest haftenden Schicht aus Staub verschwinden. Als ersten Schritt zur Abhilfe baute die Kirchengemeinde eine neue Heizung ein, dank der sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit gut regeln lassen. Ab Ja- nuar sollen nun die Deckenmalereien gereinigt und so wie- der in alter Pracht sichtbar werden; rund 100.000 Euro sind zur Finanzierung dieser Arbeiten veranschlagt. Weitere Finanzmittel sind nötig, um die Orgel zum Schutz vor Be- schädigungen während der Arbeiten abzubauen und an- schließend wieder einzurichten. Um ein derart großes Pro- jekt finanziell zu stemmen, hat die St.-Nikolai-Gemeinde alle Hebel in Bewegung gesetzt: Zahlreiche Spenden tragen zur Finanzierung bei, die Kirchengemeinde setzt ihre eige- nen Rücklagen ein, mit Zuschüssen beteiligen sich Kloster- kammer, Landeskirche und Kirchenkreis. Mit einer letzten Spendenbitte will die Gemeinde die noch ausstehende Finanzierungslücke von etwa 10.000 Euro schließen. Auch für die Gottesdienste in der Zeit von Januar bis März 2015 gibt es eine Lösung: Sie finden im Gemeinde- saal der St.-Nikolai-Gemeinde statt; für Trauerfeiern steht Wunderschön sind die alten Malereien in der Kirchhorster die Friedhofskapelle in Altwarmbüchen zur Verfügung. St.-Nikolai-Kirche. 16
Menschen – Themen – Neuigkeiten Engelbostel will seine Glocken sichern Viele Menschen spenden für die Instandsetzung Soweit wie in Hannover soll es in der Martins-Kirchen- gemeinde Engelbostel gar nicht erst kommen: Wie die Zei- tungen im Herbst berichteten, kann die große Glocke der hannoverschen Marktkirche nicht mehr geläutet werden, weil der Klöppel abgebrochen ist, bei seinem Absturz ei- nen Balken zerschlagen hat und nun aufwändig repariert werden muss. „In unserer Engelbosteler Kirche wollen wir einem solchen Ereignis zuvorkommen und sammeln schon seit einem Jahr für die Glockenreparatur – bevor es zu Stilllegungen oder gar zu Abstürzen kommt“, sagt Pas- tor Rainer Müller-Jödicke. Der Engelbosteler Kirchenvorstand nahm den jähr- lichen Spendenbrief im Herbst zum Anlass und bat um Spenden zugunsten der Instandsetzung der Glocken im Turm und der Diakonenstelle, die durch den Förderverein der Kirchengemeinde finanziert wird. Zufällig fand der Versand des Spendenbriefes zeitgleich mit dem spekta- kulären Ereignis im Turm der hannoverschen Marktkirche statt und stieß in diesem Zusammenhang auf große Re- sonanz: „Wir freuen uns über den starken Rücklauf und haben schon mehr als dreieinhalbtausend Euro zusam- men bekommen“, freute sich Rainer Müller Jödicke Mitte November. Dennoch brauche die Gemeinde noch einen langen Atem: „Für die Sicherung der Klöppel und der Joche, die die Glocken tragen, sowie für die Erneuerung der Verkabelung brauchen wir insgesamt 15.000 Euro“, sagt der Engelbosteler Pastor. Er ist zuversichtlich, dass dieses Ziel in absehbarer Zeit erreicht wird. Die große Glocke in der Glockenstube der Engelbosteler Martinskirche. Foto: Andrea Hesse Familie bedeutet mehr als Verwandtschaftsbeziehung Fotoausstellung von Diakonie und Pestalozzi-Stiftung in Burgwedel „Wir sind Familie“ – so lautete das Motto der diesjäh- ziehung sondern auch ein Gefühl“, erklärte Sven Hübner rigen Woche der Diakonie und so hieß auch die Foto- von der Pestalozzi-Stiftung in einer kurzen Ansprache aktion, die beim Burgwedeler Stadtfest im September zur Eröffnung der Fotoausstellung. Familie habe viel mit viele Menschen anzog. Organisiert vom Diakonieverband Verantwortung zu tun und sie sei auch der Ort, an dem Hannover-Land und der Pestalozzi-Stiftung fotografierte junge Menschen lernen könnten, Verantwortung zu über- der Burgwedeler Hobbyfotograf Klaus-Peter Klotz fast 60 nehmen. „Die Familie ist ein wichtiger Bezugsrahmen“, Familien, die auf einer Bank vor dem edelMut-Laden in ergänzte Diakoniepastor Harald Gerke. „Und wir wollen der Von-Alten-Straße Platz nehmen durften; eine Auswahl daran festhalten: Wir sind die Menschenfamilie, wir ge- dieser Bilder war im November und Dezember in einer hören zusammen.“ Ausstellung in der Bücherei Burgwedel zu sehen. Im November und Dezember waren die Fotografien von „Familie bedeutet nicht nur eine Verwandtschaftsbe- Klaus-Peter Klotz im Foyer der Burgwedeler Bücherei zu 17
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