Mit Christophorus gut auf dem Weg - Der Glaube spielt immer mit - Katholischer Kindergarten

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Mit Christophorus gut auf dem Weg - Der Glaube spielt immer mit - Katholischer Kindergarten
Oktober 2015

                                                                                                                 Juni 2017

Impulse und Informationen der Abteilung Tageseinrichtungen für Kinder im Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.

                                                                                           o n li n e le sen unter
                                                                                     auch                     erten.de
                                                                             KOMPAKT          - k in d e rg a
                                                                                      olische
                                                                             www.kath

Mit Christophorus
gut auf dem Weg
Weitere Themen:
Der Glaube spielt immer mit
Neues religionspädagogisches Projekt
Medienbildung in der Kita
Digitale Medien im Kita – Alltag
Forschendes Lernen im Studium
Neue Themenreihe in Kooperation mit der KatHO NRW
Mit Christophorus gut auf dem Weg - Der Glaube spielt immer mit - Katholischer Kindergarten
I N H A LT

                                           3			Vorwort

                                          			 A K T U E L L E S

                                           4			 Der Glaube spielt immer mit – Neues Projekt zur religionspädagogischen
                                          				Qualifizierung von Kita-Teams
                                           5			 Medienbildung in der Kita – Digitale Medien im Kita - Alltag
                                           8			 Verwaltungsleitung auf Erfolgskurs – ein Gespräch mit Hans-Josef Schmitz,
                                          				 dem Leiter der Abteilung Verwaltungsleitungen
                                          10			 Zusammen sind wir Heimat – Jahreskampagne 2017 der Caritas
                                          11			 Vom Kind aus denken – Von der Irrfahrt einer Reform des SGB VIII
                                          13			 Bessere Chancen für Kinder mit Behinderung – Projekt zur Stärkung der
                                          				 Kooperation von Frühförderstellen und Kitas
                                          12			 Tagungsdokumentationen -Rückblick und Archiv von Tagungen auf
                                          				www.koelner-tagung.de
                                          14			 10 Fragen und Antworten zu anerkannten Präventions-Vertiefungs-
                                          				seminaren
                                          16			 Freie Weiterbildungsplätze 2017

                                          			 P R A X I S K O N K R E T

                                          17			 Die Kita als Lernwerkstatt – Selbstentdeckendes Lernen und Partizipation
Impressum                                 				in der Kita
                                          19			 KiTaPLUS kompakt – Antrag auf Betriebserlaubnis
Herausgeber
                                          24			 Marhaba, marhaba, wir winken uns zu – Ein Brückenprojekt aus Odenthal
Diözesan-Caritasverband
für das Erzbistum Köln e. V.              26			 „Zeigst Du uns mal die Orgel?“
Abteilung Tageseinrichtungen für Kinder
Georgstr. 7, 50676 Köln                   			 I M P U L S E
Tel.: 0221/2010-205
                                          28			 Forschendes Lernen im Studium der Kindheitspädagogik
Fax: 0221/2010-395
Email: juergen.weinz@caritasnet.de        28			 Regelmäßige und gezieltes Musizieren mit 4 bis 6-jährigen Kindern fördert
                                          				die auditive Wahrnehmungsfähigkeit
                                          31			 Mit Christophorus gut auf dem Weg
Redaktion
Reinhold Gesing                           33			 Christophorus – ein echter Typ mit Haltungena
Claudia Imhäuser                          34			 MINT in Kita, Grundschule und im Offenen Ganztag
Sabine Richter
Gerda Rütten-Trompetter                   32			 Dialog der Kulturen und Religionen – 11. Studientag der Katholischen
Andreas Welzel                            				Familienzentren
Jürgen Weinz                              36			 Erste Ergebnisse des Forschungsprojektes Bildung durch Bindung
                                          39			 Digitale Medien und Bindung
Verantwortlich
Dorothea Herweg

Layout und Satz
Matias Möller, Düsseldorf

Titelbild
Nicki Pollmeier
© DiCV für das Erzbistum Köln

2 KOMPAKT 1/2017
Mit Christophorus gut auf dem Weg - Der Glaube spielt immer mit - Katholischer Kindergarten
VORWORT

Liebe Leserinnen und Leser,
in Ihren Händen halten Sie die neue Ausgabe der KOMPAKT. Mit diesem Vor-
wort wollen wir Sie eingangs auf drei Themenschwerpunkte aufmerksam machen.

Vielleicht haben Sie sich schon gewundert, dass dieses Mal kein Foto, sondern
ein Bild auf der Titelseite zu sehen ist. Es handelt sich um ein Bild aus unserem
neuen Caritas-Mini „Unterwegs mit Christophorus“. In diesem Magazin stellen
wir Ihnen nicht nur das sehr ansprechend gestaltete, kleine Bilderbuch vor, son-
dern auch die Materialien, die zu einem Teil speziell für den Kita-Bereich erstellt
worden sind.

Die Bedeutung digitaler Medien nimmt in unserer Gesellschaft immer mehr zu. Auch Kinder im Kinder-
gartenalter wachsen im häuslichen Umfeld mit digitalen Medien auf und nutzen sie zunehmend. Diese
veränderte Realität stellt alle pädagogischen Fachkräfte vor neue Herausforderungen. Gerade im Hinblick
auf die Lebensweltorientierung in der frühkindlichen Bildung dürfen digitale Medien in der Kita nicht
außen vor bleiben. Allerdings stehen nicht Unterhaltung und passiver Konsum im Vordergrund, sondern
vor allem der kreative Umgang mit digitalen Medien soll gefördert werden. Mit Beispielen für konkrete
Aktivitäten und der Präsentation kleiner Medien-Projekte wollen wir Interesse für die Auseinandersetzung
mit diesem Bildungsbereich in den Teams wecken. Dazu finden Sie erste Beiträge in dieser KOMPAKT,
denen weitere Artikel in der kommenden Ausgabe folgen werden.

In den vergangenen beiden Jahren haben wir regelmäßig über das Projekt „Bildung durch Bindung“
berichtet. Die wissenschaftliche Auswertung dieses Projekts erfolgt durch die Katholische Hochschu-
le Nordrhein-Westfalen, Abteilung Köln. Wir freuen uns, dass wir die für beide Seiten sehr fruchtbare
Kooperation zukünftig verstärken werden. Mit dieser Ausgabe starten wir eine neue Themenreihe, in der
wir aktuelle Ergebnisse ausgewählter Forschungsprojekte aus dem Studiengang Bildung und Erziehung in
der Kindheit der KatHO NRW, Abt. Köln, veröffentlichen. Diese bieten Ihnen wissenschaftlich fundierte
Impulse für die praktische alltägliche Arbeit in den Kitas.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Blättern und Lesen in der neuen KOMPAKT. Lassen Sie sich
inspirieren und begeistern!

Ihre

Dorothea Herweg,
Abteilungsleiterin

                                                                                                KOMPAKT 1/2017 3
Mit Christophorus gut auf dem Weg - Der Glaube spielt immer mit - Katholischer Kindergarten
AKTUELLES

Der Glaube spielt immer mit
Neues Projekt zur religionspädagogischen Qualifizierung von Kita-Teams

Religiöse Bildung ist nach den staatlich      Der gute Wille ist da                            eineinhalbjährigen Weges nicht nur ihre
gültigen Bildungsgrundsätzen ein Bil-                                                          jeweils gemeinsame Verantwortung für
dungsauftrag aller Kitas unabhängig von       Doch die Rahmenbedingungen für Weiter-           die religiöse Bildung in der Kita als Le-
der weltanschaulichen Ausrichtung ihrer       bildungen haben sich in den letzten Jahren       bensort des Glaubens sehen, sondern auch
Träger. Für die katholischen Kitas ist sie    gravierend verändert. Stetig neue gesetz-        ermutigt und befähigt werden, das in ihrer
ein Markenkern. Sie sind nach kirchlichem     liche Ansprüche in den anderen Bildungs-         Arbeit umzusetzen.
Selbstverständnis ein Ort des gelebten        bereichen, die schwierige Personalsituation
Glaubens. Doch wie sieht das aus? Und         in vielen Kitas, lange Fahrzeiten in Folge       Wie soll das konkret aussehen?
was bedeutet das ganz konkret im Alltag?      von Staus oder überlastetem öffentlichen
Wo können Kinder schon allein durch die       Nahverkehr machen es oft trotz guten Wil-        u Schritt 1: Ausschreibung und
Haltung der pädagogischen Fachkraft et-       lens sehr schwierig, die Weiterbildungsan-         Interessenbekundung
was von Gottes Liebe erfahren, ohne dass      gebote zu nutzen. Auch im Team fehlt oft
das Wort Gott in den Mund genommen            die Zeit, die religionspädagogische Arbeit       Im 2. Halbjahr 2017 erhalten alle Kitas
wird? Was macht eine religionssensible        gemeinsam zu reflektieren oder zu planen.        und Träger weitere detaillierte Informa-
Fachkraft aus? Was brauchen pädagogi-                                                          tionen zu diesem Projekt. Danach können
sche Fachkräfte an Religions- und Glau-       Daher möchte die Abteilung Tagesein-             Kita-Teams ihr Interesse zur Teilnahme
benswissen, um auf Fragen der Kinder          richtungen für Kinder in einem religi-           an diesem Projekt bei Projektleiter
angemessen antworten zu können? Welche        onspädagogischen Projekt ein neues               Jürgen Weinz bekunden. Der Interessens-
methodischen Kompetenzen werden be-           Weiterbildungsformat erproben, das               bekundung folgt ein unverbindliches Vor-
nötigt, um „gute“ religiöse und christliche   gleichermaßen sowohl auf die inhaltlichen        gespräch zwischen ihm und der Kitaleitung.
Impulse setzen zu können?                     Fragestellungen als auch auf die verän-          Dazu eingeladen ist auch der pastorale
                                              derten Rahmenbedingungen eingeht. Für            Dienst, der für die Kita eine pastorale
Der Diözesan-Caritasverband hat seit          fünf Kitateams besteht die Möglichkeit,          oder religionspädagogische Zuständigkeit
vielen Jahren ein breit gefächertes reli-     sich in einem ca. 18-monatigen Prozess           hat. In diesem Vorgespräch gibt es die
gionspädagogisches Weiterbildungspro-         vor Ort in der Kita religionspädagogisch         Möglichkeit, das Projekt noch einmal näher
gramm, damit pädagogische Fachkräfte          begleiten und auch anleiten zu lassen. Für       kennenzulernen sowie die vorhandenen
Antworten auf diese Fragen finden. Se-        diese Aufgabe steht ein Projekt-Team von         Rahmenbedingungen und möglichen
minare, religionspädagogische Arbeitsge-      erfahrenen Referentinnen und Referenten          Ziele zu besprechen. Das Vorgespräch
meinschaften und seit einigen Jahren auch     bereit, die teilweise auch schon im Bereich      bildet dann auch eine Entscheidungs-
ein religionspädagogischer Onlinekurs         der religionspädagogischen Weiterbildun-         grundlage dafür, ob die Kita für eine Pro-
wollen die Erzieherinnen und Erzieher         gen des DiCV und religionspädagogischen          jektteilnahme ausgewählt wird. Ebenso
befähigen, sprech- und auskunftsfähig zu      Arbeitsgemeinschaften tätig sind.                entscheidend ist auch die Zustimmung
werden. Dabei geht es darum, einen eige-                                                       des Trägers.
nen Zugang zu religiösen Fragestellungen      Welche Chancen bieten sich für die
zu finden, Hintergrundwissen zu erwerben      Teams?                                           u Schritt 2: Vereinbarung mit
sowie religionspädagogische Ansätze und                                                          konkreten Zielen
Methoden kennenzulernen.                      Die Vorzüge dieses Weiterbildungsange-
                                              botes liegen zunächst einmal rein prak-          Nach der Entscheidung über eine Projekt-
                                              tisch darin, dass aufwendige Fahrzeiten          teilnahme findet ein Erstgespräch zwischen
                                              entfallen. Darüber hinaus ist aber vor al-       der Kita-Leitung und der Referentin oder
                                              lem inhaltlich die Chance gegeben, dass          dem Referenten statt, der die Begleitung
                                              die religiöse und religionspädagogische          und Anleitung der Kita konkret überneh-
                                              Weiterbildung ganz konkret an den Be-            men wird. Auch zu diesem Gespräch ist der
                                              darfen des jeweiligen Kitateams und seiner       zuständige pastorale Dienst eingeladen.
                                              Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ansetzt         Es geht dabei unter anderem auch schon
                                              und damit eine passgenaue Weiterbildung          darum, eine Vereinbarung vorzubereiten,
                                              ermöglicht. Ziel ist es, dass alle beteiligten   in der die konkreten Ziele der religions-
                                              Kita-Teams am Ende des gemeinsamen               pädagogischen Begleitung und Qualifizie-

4 KOMPAKT 1/2017
Mit Christophorus gut auf dem Weg - Der Glaube spielt immer mit - Katholischer Kindergarten
AKTUELLES

rung und ein Zeitplan für die praktische
Durchführung beschrieben werden.

u Schritt 3: Prozessverlauf vor Ort

Dazu gehören obligatorische Einheiten
mit dem gesamten Team aber auch Ein-
heiten mit Teilen des Teams. Das kann
in jeder Kita ganz individuell gestaltet
werden. Wichtig ist, dass allen im Team
die gemeinsame Verantwortung für reli-
giöse und christliche Bildung bewusst ist,
auch wenn sie in der konkreten Arbeit
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
unterschiedliche Ausprägungen hat.

u Schritt 4: Evaluation

Am Ende der fünf Begleit- und Quali-          dieses Weiterbildungsformat im Projekt       JÜRGEN WEINZ
fizierungsprozesse in den Kitas finden        auf das Interesse der Kitas stößt und zu
einzelne Auswertungen statt, die wiede-       guten Ergebnissen kommt, könnte es den       Referent für Religionspädagogik
rum die Grundlage für die Gesamtaus-          Auftakt eines neuen dauerhaften Weiter-
wertung des Projektteams bilden.Wenn          bildungsformates bilden.

Medienbildung in der Kita – Digitale Medien im Kita-
Alltag
Zu Besuch in der evangelischen Kita UPHOF in Hamm / Westfalen.

In den Räumlichkeiten findet der Besucher     zug in unsere Kindertagesstätte gehalten.
Hinweisschilder auf das „Digitale Atelier“.   Ein „Spielplatz Computer“ wurde für die
Was verbirgt sich dahinter? Schon nach        Kinder eingerichtet. Als Leitung der Kita
dem Öffnen der Tür taucht der Besucher        hatte ich an einer Fortbildung Multiplika-
in eine digitale Welt ein. Kinder, die mit    toren für „Computer im Kindergarten“
bunten Bechern am OVH – Projektor und         bei dem Medienpädagogen Hans Jür-
mit Lichtwürfeln experimentieren, andere      gen Palme, Gründer von SIN (Studio im
Kinder, die mit einer Digitalkamera die       Netz, München) teilgenommen. Unsere
bunten Lichteffekte an den Wänden oder        damalige, sehr innovative Fachberaterin
ihre eigenen Schattenbilder fotografieren.    und mein zuständiger medienbegeisterter
Ein Beamer projiziert großflächige Bilder     Pfarrer hatten mich dahingehend moti-
an die Wand, auf dem Podest davor be-         viert. Zu dieser Zeit bahnbrechend, da
schäftigen sich einige Kinder mit einem       viele Kita-Leitungen noch nicht mit PCs      Zuschauen ist erwünscht
Tablet. Sie nutzen eine App und malen ein     ausgestattet waren.
Bild darauf, um es im Anschluss auf einem                                                  Bildschirm, ein Lautsprecher und entspre-
Drucker im Mathelabor auszudrucken, wo        Spielplatz Computer                          chende Software angeschafft werden.
sich ihr Computer befindet.                                                                Diese wurden zum Teil über Sponsoring
                                              In Form eines Projekts wurde der „Spiel-     finanziert. Ein Funktionsbereich in einem
Doch wie hat alles begonnen? Schon im         platz Computer“ im Kindergarten einge-       Gruppenraum wurde eingerichtet. Die
Jahr 2000 haben die digitalen Medien Ein-     führt. Zunächst mussten ein Rechner, ein     Kinder konnten ihn gruppenübergrei-

                                                                                                                     KOMPAKT 1/2017 5
Mit Christophorus gut auf dem Weg - Der Glaube spielt immer mit - Katholischer Kindergarten
AKTUELLES

                                                                                         Nach dem Probelauf und Einführung des
                                                                                         PCs für Kinder in der eigenen Kita, haben
                                                                                         ein Kollege und ich in unser Funktion als
                                                                                         Multiplikator den „Spielplatz Computer“
                                                                                         in den 37 Kindergärten im Ev. Kirchen-
                                                                                         kreis Hamm etabliert. Dazu gehörte auch
                                                                                         entsprechende Elternbegleitung mit the-
                                                                                         menbezogenen Elternabenden.
                                                                                         2003 ist in der Stadt Hamm trägerüber-
                                                                                         greifend ein Qualitätsstandard zur Me-
                                                                                         dienpädagogik entwickelt worden. Ein
                                                                                         Leitfaden sowie Merkmale zur Ausstat-
                                                                                         tung, dem pädagogischen Umgang und
                                                                                         der Qualifizierung der Fachkräfte wurden
                                                                                         zur Qualitätsentwicklung- und Sicherung
                                                                                         festgeschrieben. Der Standard wurde ge-
                                                                                         mäß der heutigen (medialen) Zeiten und
                                                                                         Lebenswelten weiterentwickelt.

                                                                                         Beteiligung der Eltern

                                                                                         Wichtig war es in den vergangenen Jah-
                                                                                         ren und besonders heute in Zeiten des
                                                                                         Internets und der sozialen Medien, die
                                                                                         Eltern mit ins Boot zu holen, ihre Fragen
                                                                                         zu beantworten, Ängste und Vorbehalte
                                                                                         entgegen zu wirken und ihnen einen Ein-
                                                                                         blick zu verschaffen, was ihre Kinder in
                                                                                         der virtuellen Welt erleben und wie Kin-
                                                                                         der digitale Medien sinnvoll nutzen und
                                                                                         einsetzen können.

                                                                                         Aktuell können Eltern unserer Kita im
                                                                                         Rahmen des von ihren Kindern durch-
                                                                                         geführten Gruppenprojekts „Robo-
                                                                                         tik- Informatik in der Kita“, eigene Er-
                                                                                         fahrungen zum Thema Programmieren
                                                                                         machen. Auf einem Elternabend haben

Ganz wichtig ist die Einhaltung der abgesprochenen Regeln

fend nutzen. Doch zuvor musste ich mein      te noch aktuell ist und angeboten wird.
Team motivieren und für das neue digitale    Hier werden u.a. mit den Kindern Regeln
Projekt begeistern. Im benachbarten Ju-      zur Nutzung, der User-Zeiten sowie der
gendcafé konnten wir die PCs nutzen und      Anzahl der spielenden Kinder entwickelt
die Software für die Kinder ausprobieren     und Kenntnisse über die Funktionen des
und testen. Für alle Kolleginnen war das     PCs erarbeitet.
Neuland. Viele gingen mit gemischten Ge-
fühlen daran, manche hatten Vorbehalte       Eine wichtige Erkenntnis damals wie
und andere wiederum waren sehr neugierig     heute ist, dass der PC in der Kita immer
und voller Begeisterung. Es entstand die     im sozialen Kontext genutzt wird, in der
Projektgruppe „Hier klickt die Maus“, die    Familie hingegen häufig als Animation und
in dieser Form von der Grundidee bis heu-    Beschäftigung seinen Platz findet.

6 KOMPAKT 1/2017
Mit Christophorus gut auf dem Weg - Der Glaube spielt immer mit - Katholischer Kindergarten
Es macht sichtlich Spass

Erste Versuche mit der Digitalkamera          Das Wesentliche fokussieren

sie mit dem Konstruktionsmaterial „Mind-          Kinderseiten, Drucker, Lautsprecher,      u Trickbox: Alte und neue Medien, ein
storm“ gebaut, programmiert, gesteuert            Edutainment-Software (Software für          Trickfilm entsteht, Filmen mit der
und ausprobiert. Für viele Eltern auch            unterhaltsames Lernen)                      Trickbox / Tablet, Verknüpfung von
heute noch eine neue Erfahrung sich in        u   Tablets mit Apps zum Spielen, Zeich-        Sprache, Kreativität und Medien
dieser Form mit der Nutzung von Medien            nen, Zuordnen, Sortieren, Puzzeln, Fo-
auseinander zu setzen. In gemeinsamen             tografieren, … .                          Es ist beeindruckend, wie vielfältig Kinder
Medien-Projekten werden Familien mit          u   Digitalkamera, Unterwasserkamera,         als Ko-Konstrukteure Medien nutzen, wie
eingebunden. Projektabschlüsse werden in          Fotodrucker ausprobieren, anwenden        sie spielerisch den Umgang damit erlernen,
Form von Fotostories dargestellt und/oder         und dokumentieren – Nutzung bei           und wie sie mit vielen Ideen und Phantasie
als Videographie individuell im Portfolio         Projekten, Aktionen, bei Exkursio-        ihre eigenen Medienprojekte umsetzen.
des Kindes dokumentiert. Darüber hinaus           nen, Anschauen am PC, weitere Be-         Sie erlernen schon früh eine medienbe-
werden themenbezogene Elternabende,               arbeitung und Verwendung, digitaler       zogene Handlungskompetenz, um sich in
wie z.B. kreativer Umgang mit Medien,             Bilderrahmen, kleine Produkte, wie z.B.   der heutigen computerisierten Medienwelt
Gefahrenquellen im Netz, Einsatz von              Fotomemory anfertigen oder Fotostory      im täglichen Leben zu Recht zu finden.
kindgerechten Apps ... angeboten.                 erstellen                                 Dabei entwickeln sie umfangreiche sozi-
                                              u   Einsatz von Easyspeakern, Mikrofonen      ale Kompetenzen, lernen durch Versuch
Medienerziehung                                   und Aufnahmegeräten (Audiobereich)        und Irrtum, finden eigene Lösungsmög-
                                              u   Kreativer Umgang mit ausrangierten        lichkeiten und entwickeln Ausdauer und
Die heutige digitale Medienlandschaft             Medien: Aus Alt mach Neu, ausgedien-      Konzentration.
bietet viele Möglichkeiten, Medien in die         te Medien untersuchen, Forscherdrang
pädagogische Arbeit zu integrieren und            und Ideenreichtum fördern
nachhaltig zu nutzen. Die Kinder kom-
men heute mit Vorerfahrungen in die Kita.
Schon die Kleinsten beherrschen das „Wi-
schen“ auf dem Smartphone. Umso wich-
tiger ist ein sinnvoller Einsatz der Medien
im Kindergartenalltag. Hierzu benötigt es
Erzieherinnen, die offen sind und sich dar-
auf einlassen. Fachkräfte, die Kindern eine
Verarbeitung medialer Erlebnisse ermög-
lichen und ihnen Gelegenheiten bieten,
digitale Medien im Tagesablauf und bei
Projekten kreativ einzusetzen.

Einsatz digitaler Medien – Beispiele
und Möglichkeiten

u Funktions- und Spielbereich PC, mit
  Internetzugang und entsprechenden

                                                                                                                       KOMPAKT 1/2017 7
Mit Christophorus gut auf dem Weg - Der Glaube spielt immer mit - Katholischer Kindergarten
AKTUELLES

Voraussetzungen

Für die Umsetzung der zuvor beschrie-
benen multimedialen Arbeit in der Kita
sind bestimmte Rahmenbedingungen zu
erfüllen. Neben finanziellen Mitteln für
die Anschaffung der technischen Ausstat-
tung werden Fachkräfte benötigt, die sich
auf die mediale Arbeit mit den Kindern
einlassen, sich dahingehend fortbilden,
genauso wie Fachberatungen und Träger,
die die digitale Bildungsarbeit mittragen,
unterstützen und fördern.
G A B Y R E I T M AY E R ,

Fachberaterin im Ev. Kirchenkreis Hamm       Weitere Informationen zur Trickboxx
und Leiterin der Kita Uphof in Hamm
www.kita-uphof.de/                           www.kurzelinks.de/trickboxx

Verwaltungsleitungen auf Erfolgskurs
In unserer letzten Ausgabe haben wir in einem Interview eine von derzeit 53 Verwaltungsleiter/innen vorgestellt. Das Erzbistum
Köln möchte bis 2020 jährlich 40 Verwaltungsleiterstellen besetzten, so die Planung der Abteilung Verwaltungsleitungen in der
Hauptabteilung Seelsorge-Personal des Generalvikariates. Mit welchem Blick diese Abteilung die Kindertagesstätten als wichtiges
Aufgabenfeld betrachtet, darüber sprachen wir mit deren Leiter, Herrn Heinz-Josef Schmitz.

KOMPAKT: Herr Schmitz, schön dass Sie        bereich kommt, um sich den anstehenden        einerseits Personalführung im kirchlichen
Zeit für uns haben. Meine erste Frage ist:   Aufgaben gemeinsam zu stellen.                Kontext wahrnehmen, aber andererseits
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten                                                   auch gute Teamplayer mit dem Pfarrer
Erkenntnisse aus den ersten zwei Jahren      KOMPAKT: Welche Kompetenzen muss denn         und den Gremien sind. Wir hätten gerne
mit Verwaltungsleitungen, speziell mit       ein Verwaltungsleiter haben, um die Auf-      natürlich auch Menschen, die Erfahrun-
Blick auf die Kitas?                         gaben, die Sie eben beschrieben haben,        gen mit KiBiz und mit Kitas hätten, aber
                                             erfüllen zu können?                           da hapert es in den meisten Fällen. Die
Schmitz: Die Verwaltungsleitungen ha-                                                      Verwaltung einer Kita ist eine besondere
ben als Aufgabe eben auch die Übernahme      Schmitz: Das Berufsbild Verwaltungslei-       Herausforderung.
der Trägeraufgaben für die Kitas. Damit      tung gibt es zurzeit nicht auf dem Arbeits-
verbunden ist insbesondere die Umset-        markt. Entsprechend der Aufgabenschwer-       KOMPAKT: Wir haben in dem Vorgängerin-
zung von KiBiz. Das ist eine sehr kom-       punkte suchen wir Menschen mit einem          terview mit der Verwaltungsleiterin Micha-
plexe Materie, die auch – so melden das      abgeschlossenen Hochschulstudium und          ela Hiltscher erfahren, dass ihre Stabstelle
zumindest die Kirchenvorstände und auch      mit Berufserfahrung in leitender Tätigkeit.   die Verwaltungsleiter auch vorbereiten
die Pfarrer zurück – in den letzten Jahren   Kenntnisse der kirchlichen Verwaltungs-       und begleiten. Wie sieht diese Vorberei-
auch immer komplizierter und daher für       strukturen und Erfahrungen in der Gre-        tung und Begleitung konkret aus?
Ehrenamtliche kaum noch zu leisten ist.      mienarbeit sind von Vorteil. Außerdem
Aber nicht nur das, wir möchten mit der      sollten Bewerberinnen und Bewerber über       Schmitz: Wir haben ein umfangreiches
Verwaltungsleitung auch einen kompeten-      eine ausgeprägte Führungskompetenz und        Qualifizierungskonzept erstellt. Die fach-
ten und permanenten Ansprechpartner          Erfahrungen im Rahmen von Verände-            liche Qualifizierung wird nicht durch die
für Kita-Leitungen bieten, so dass es zu     rungsprozessen verfügen. Wir suchen so-       Stabstelle geleistet, sondern durch Re-
einer Vernetzung der Kitas im Seelsorge-     mit ganz besondere Führungskräfte, die        ferenten aus der Hauptabteilung Seel-

8 KOMPAKT 1/2017
Mit Christophorus gut auf dem Weg - Der Glaube spielt immer mit - Katholischer Kindergarten
AKTUELLES

sorgebereiche, also Fachleuten, die mit
diesen Themen betraut sind, sowohl im
kirchlichen Arbeitsrecht als auch in den
kirchlichen Strukturen und ganz beson-
ders dem Arbeitsfeld Kita, welches einen
breiten Raum einnimmt.
Es gibt zwei Qualifizierungswochen im
ersten Jahr, sowie monatlich eine regel-
mäßige Dienstbesprechung hier im EGV.
Darüber hinaus bieten wir auch fachliche
Bildungsangebote zu verschiedenen The-
men und wir qualifizieren die Verwaltungs-
leitungen auch noch einmal in dem Thema
Personalführung.
Diese Einheit ist angelehnt an den Kurs
„Führen und Leiten“ für die leitenden
Pfarrer. Wir bieten diesen Kurs für Ver-       Foto: Heinz-Josef Schmitz (links) im Gespräch mit Andreas Welzel
waltungsleitungen zwar ohne die theo-          Das Gespräch für die KOMPAKT führte Fachberater Andreas Welzel
logischen Inhalte an, wollen damit aber
erreichen, dass ein gemeinsames Füh-           gar nicht beackern sollen, insbesondere        dern. Gerade auf dem Personalsektor gilt
rungsverständnis vom Pfarrer und von           die Aufgaben Bau und Finanzen. In die-         es ja, bei den großen Problemen in eine
den Verwaltungsleitungen entwickelt wird.      sen Bereichen hat weiterhin der Kirchen-       gemeinsame Zielrichtungen zu arbeiten.
                                               vorstand die Verantwortung. Das ist auch
KOMPAKT: Ich frage jetzt mal ganz kritisch:    ganz wichtig. Als Vermögensverwalter des       KOMPAKT: Herr Schmitz, wie sieht der
Gibt es denn schon Rückmeldungen von           Seelsorgebereichs ist und bleibt dieses        Zeitplan für die weitere Einstellung der
Verwaltungsleitungen, ob das, was Sie eben     Gremien das entscheidende in der Ver-          Verwaltungsleitungen im Bistum aus? Wie
beschrieben haben, passend ist? Oder gibt      antwortung.                                    viele haben wir aktuell? Was ist das Ziel?
es auch Fragen nach anderen Themen?            Sehr positive Rückmeldungen haben wir
                                               von den leitenden Pfarrern. Manche fühlen      Schmitz: Mit Stand 01.04.2017 sind 53
Schmitz: Ja, diese gibt es. Dieses Quali-      sich vom ersten Tag an entlastet, nur allei-   Verwaltungsleitungen am Start. Wir sind
fizierungskonzept ist angepasst worden.        ne deshalb, weil andere Personen da sind,      auch jetzt noch dabei, weitere Kandida-
Klar, wir sind mit den 18 Piloten gestartet.   an die sie zukünftig Aufgaben delegieren       ten den leitenden Pfarrern vorzustellen,
Die Erkenntnisse der Piloten sind wieder-      können. Ohne den leitenden Pfarrern nahe       denn diese entscheiden über den Einsatz
um in die Qualifizierungen einer Abände-       treten zu wollen, durch die immer größer       im Seelsorgebereich. Wir hatten seit Juni
rung weitergeflossen.Wir haben die Inhalte     werdenden Seelsorgebereiche konnten sie        insgesamt 370 Bewerbungen und haben
weiterentwickelt und die Schwerpunkte          diese Aufgaben ja gar nicht alle bewältigen,   über 200 Vorstellungsgespräche geführt.
noch einmal verändert. Gerade im Be-           die auf sie eingeprasselt sind. Dies haben     Das geht auch weiter so, denn wir wollen
reich Kita mussten wir noch einmal genau       deren Mitarbeitenden wiederum klipp und        pro Jahr 40 Verwaltungsleitungen einstel-
hinschauen und auch ein bisschen andere        klar gesagt. „Ein permanent erreichbarer       len.
Schwerpunkte setzen, weil da der Bedarf        und kompetenter Ansprechpartner, da ist
ja vor Ort enorm ist und wir diesen ja auch    jemand der sich um uns kümmert, der sich       KOMPAKT: Dann wünschen wir viel Erfolg
bedienen müssen.                               unserer Dinge annimmt.“                        bei diesen Vorhaben und der weiteren Be-
                                               Wir werten dies als sehr positive Rück-        gleitung der Verwaltungsleiter/innen.Wir
KOMPAKT: Gibt es denn schon andererseits       meldungen                                      danken Ihnen für das Interview!
Rückmeldungen von leitenden Pfarrern
oder Kirchenvorständen, die sagen, ja wir      KOMPAKT: Waren unter diesen Stimmen            Schmitz: Bewerbungen sind immer will-
haben an der Stelle oder an der Stelle eine    auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter          kommen.
spürbare Entlastung durch die Verwal-          aus Kitas?
tungsleitungen erfahren?                                                                      Weitere Informationen hierzu erhält man
                                               Schmitz: Ja, gerade von den Kita-Leitun-       auf unserer Internetseite:
Schmitz: Die Erwartungshaltung der Kir-        gen. Fast alle Verwaltungsleitungen führen     http://www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/
chenvorstände ist hoch, das muss man klipp     regelmäßige Dienstbesprechungen mit den        generalvikariat/abteilungen/seelsorge_per-
und klar sagen. Manchmal liegen sie auch       Kita-Leitungen durch, um eben auch die         sonal/verwaltungsleitung/
in Bereichen, die Verwaltungsleitungen         Vernetzung und Zusammenarbeit zu för-

                                                                                                                      KOMPAKT 1/2017 9
Mit Christophorus gut auf dem Weg - Der Glaube spielt immer mit - Katholischer Kindergarten
AKTUELLES

Zusammen sind wir Heimat!
Die Jahreskampagne 2017 der Caritas thematisiert das Zusammenleben in einer
offenen Gesellschaft der Vielfalt

Weltweit waren 2015 laut UNHCR, dem            heißt, sich mit eigenen Vorstellungen und      gen teilen. Es sind Menschen, die einander
Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nati-       denen der anderen auseinanderzusetzen;         Heimat geben.
onen, 63,5 Millionen Menschen auf der          heißt, dass alle Verantwortung überneh-
Flucht. Rund 890.000 Flüchtlinge kamen         men für ein gelingendes Zusammenleben.         Die Plakatmotive wurden in Projekten
in dem Jahr nach Deutschland. Seitdem                                                         der Caritas fotografiert und zeigen Aus-
gilt es, eine der größten gesellschaftlichen   Klar ist, eine offene Gesellschaft lebt von    schnitte der Vielfalt der Caritas. Auf der
Herausforderungen zu bewältigen: Men-          Vielfalt, nicht von Beliebigkeit. Zusam-       Kampagnen-Website www.zusammen-
schen zu unterstützen eine neue Heimat         menleben braucht Regeln, die für alle          heimat.de gibt es die Geschichten „hinter“
zu finden.                                     gelten: Einheimische und Zugewanderte.         den Motiven, außerdem haben Verbände
                                               Heimat wird nicht bewahrt oder geschützt,      und Einrichtungen die Möglichkeit, ihre
Dabei stellt die neu gewonnene Vielfalt für    indem man Grenzen zieht. Zusammenle-           Projekte in einem kurzen Video-Film zu
viele Menschen eine besondere Heraus-          ben gelingt zum Beispiel, wenn Bildung         zeigen.
forderung dar. Unterschiedliche Kulturen,      und Befähigung in Kindergärten und Schu-
Sprachen und Nationalitäten können Men-        len unterstützt wird, wenn gesellschaftliche
                                                                                              PIA KLINKHAMMER
schen verunsichern. Gleichzeitig wächst        Teilhabe sowohl auf der Arbeit, also auch
aber auch der Wunsch und die Sehnsucht         in der Freizeit möglich ist. Zusammenleben     Pressereferentin im DiCV
nach Überschaubarkeit, nach Vertrautem         gelingt, wenn freiheitlich demokratische       für das Erzbistum Köln
und Bekanntem.                                 Grundwerte von allen geteilt werden und
                                               Alltagsrassismus und Rechtspopulismus
Die Caritas hat in ihrer Kampagne den          keine Chance haben.
zentralen Begriff „Heimat“ gewählt. Hin-                                                       Aktuelle Informationen im Internet:
ter dem Wort „Heimat“ verbirgt sich für        Der Slogan der Kampagne „Zusammen
jeden etwas anderes. Es ist nicht nur ein      sind wir Heimat“ zeigt sich in verschiede-      www.caritasnet.de
Ort, eine Region oder ein Land – auch          nen Kampagnenmotiven. Sie zeigen die
Gefühle, Beziehungen und Erinnerungen,         Wand eines Wohnzimmers, die Wand ei-            www.beratung-caritasnet.de
ein Geruch oder bestimmter Geschmack           nes Mädchenzimmers oder die Wand eines
                                                                                               www.katholische-kindergaerten.de
können Heimat bedeuten.                        Handwerksbetriebs. Sie zeigen Menschen,
                                               die unabhängig von ihrer Herkunft oder
                                                                                               www.katholische-familienzentren.de
Wie gibt man nun anderen Menschen              Nationalität miteinander arbeiten, lachen,
Heimat? Heimat geben heißt, das eigene         sich sportlich messen. Menschen, die etwas      www.weiterbildung-kita.de
Umfeld, die Kultur und Sprache zu teilen;      miteinander erleben und ihre Erfahrun-

10 KOMPAKT 1/2017
AKTUELLES

Vom Kind aus denken – Kinder und Jugendliche stärken
Von der Irrfahrt einer Reform des SGB VIII – Ende offen

Die Große Lösung, die Zuständigkeit für       Grundpfeiler des SGB VIII bedroht                Jugendhilfe bedeutet. Sowohl die Er-
alle Kinder und Jugendliche in einem So-                                                       ziehungshilfefachverbände als auch die
zialgesetzbuch, wird bereits seit den sieb-   Für die Fachwelt überraschend wurde im           Verbände der Behindertenhilfe lehnten
ziger Jahren diskutiert. Durch die Ratifi-    August 2016 ein erster Entwurf für eine          diesen ersten Entwurf aus einer Vielzahl
zierung der UN-Behindertenrechtskon-          Reform publik. Dieser wurde nicht offiziell      von inhaltlichen Gründen ab.
vention und UN-Kinderrechtskonvention         vom Ministerium veröffentlicht, sondern          Grundsätzlich unterstützt der Caritasver-
in Deutschland ist diese Thematik in den      ist nur inoffiziell durchgesickert. Diese Vor-   band die Idee einer Inklusiven Lösung,
letzten Jahren wieder aktuell und dringlich   gehensweise wird leider auch für weitere         welche die Bedürfnisse aller Kinder und
geworden. Eine inklusive Lösung der Kin-      Entwürfe Standard bleiben. Die fehlenden         Jugendlicher in einem Gesetzbuch vereint.
der- und Jugendhilfe wurde daher auch im      Diskussionen mit der Fachwelt sowie die          In der Praxis gibt es viele Probleme und
Koalitionsvertrag vereinbart. Mit diesem      mangelten Beteiligungsmöglichkeiten ha-          Schwierigkeiten an den Schnittstellen der
Wissen ist es sehr verwunderlich, dass die    ben einen Entwurf hervorgebracht, der von        Sozialgesetzbücher. Der vorgelegte Ent-
Reform erst 12 Monate vor Ende der Le-        keiner Seite eine Zustimmung erfahren            wurf hat aber die Grundpfeiler des SGB
gislaturperiode begonnen wurde.               hat. Überraschenderweise war im ersten           VIII in seinen Grundfesten angegriffen.
                                              Entwurf nicht nur die Inklusive Lösung,          Unter anderem waren folgende Dinge im
                                              sondern auch die Weiterentwicklung der           Entwurf enthalten:
                                              Hilfe zur Erziehung thematisiert, welche         Der im August vorgelegte Entwurf hatte
                                              vornehmlich eine Kostenreduzierung der           aber auch einige wenige positive Aspekte.

                                                                                                                     KOMPAKT 1/2017 11
AKTUELLES

                                                                                            Ob dieser Entwurf aber bis zur Bundes-
 u		 Rechtsansprüche für Leistungen aus dem SGB VIII sollen nur noch für Kinder             tagswahl noch verabschiedet wird, ist mehr
     gelten, Leistungen für Eltern sollen nur noch als Annexleistungen, d.h. als Zu-        als fraglich. Inhaltlich gibt es nur noch sehr
     satzleistungen gewährt werden, wenn Kinder Leistungen erhalten.                        wenige strittige Passagen, so zum Beispiel
 u		 Individuelle Leistungsansprüche sollen durch den Vorrang von Regelleistung und         das Jugendwohnen nach §13 sowie die
     gemeinsame Gruppenangebote im Sozialraum faktisch abgeschafft werden. Die              Länderöffnungsklausel für unbegleitete
     Ausweitung der Förderung sozialräumlicher Angebote sollte die individuellen            minderjährige Flüchtlinge nach §78. Auch
     Rechtsansprüche aushöhlen und erhebliche Kostenreduzierungen bringen.                  zeitlich wird eine Verabschiedung des Ge-
 u		 Für junge Geflüchtete sollten Leistungstatbestände mit erheblich abgeschwächter        setzes nur schwer möglich. Der Zeitplan
     Betreuungsintensität (z. B. Jugendwohnen) gelten. Diese Jugendhilfe zweiter            sieht eine erste Befassung im Bundestag
     Klasse stellt gerade für unbegleitete minderjährige Flüchtlingen keine geeignete       am 19.05.2017 vor. Die letzte Befassung
     Unterstützung dar.                                                                     soll am 07.07.2017 im Bundesrat erfolgen.
 u		 Finanzierungen sollten auch durch Ausschreibungen möglich sein. Diese bedeu-           Diese Zeitschiene ist sehr eng. Und ob
     ten das Aus für das jugendhilferechtliche Dreiecksverhältnis, welches zwischen         das Gesetz noch vor dem Sommer verab-
     dem Hilfeberechtigten, dem Kostenträger und dem Leistungserbringer besteht.            schiedet wird, ist nur schwer vorhersehbar.
     Sie führen zum Verlust von Qualitätsstandards und verhindern bewährte Aus-
     handlungsprozesse. Ausschreibungen verletzen die Wunsch- und Wahlrechte der            Fazit und Ausblick
     Leistungsberechtigten und gefährden die Trägerpluralität. Auch Versorgungs-
     engpässe für bestimmte Leistungen sind zu befürchten.                                  Durch intensive Lobbyarbeit konnte eine
 u		 Die geplante Gesetzesreform beendet die partnerschaftliche Zusammenarbeit              Reform, welche die Grundpfeiler der Kin-
     zwischen öffentlichen und freien Trägern. Die Definitions- und Steuerungsmacht         der- und Jugendhilfe erschüttert hätte, ver-
     der öffentlichen Träger wird deutlich ausgeweitet. Der freie Träger droht insbe-       hindert werden. Eine Inklusive Lösung
     sondere im Falle von Ausschreibungen zum bloßen Auftragnehmer bzw. Erfül-              für alle Kinder und Jugendliche wird und
     lungsgehilfen des öffentlichen Trägers zu werden.                                      muss jedoch in der nächsten Legislatur-
                                                                                            periode umgesetzt werden. Die Caritas
                                                                                            unterstützt dieses Vorhaben und ist auch
Die Stärkung der Kinderrechte und die         wenig dem Bundesfamilienministerium an        bereit, sich fachlich in den Diskurs einzu-
Verbesserung des Kinderschutzes sollten       einem Dialog mit der Fachwelt und den         bringen. Dieser ist zwingend notwendig
an verschiedenen Stellen zum Tragen kom-      freien Trägern der Jugendhilfe gelegen ist.   und es ist zu hoffen, dass das Familienmi-
men. Auch die geplante Reform des Pfle-                                                     nisterium die Fehler der Vergangenheit
gekinderwesens hat überwiegend positive       Erfolgreiche Lobbyarbeit                      nicht wiederholt. Ein Dialogforum „Die
Resonanz erfahren.                                                                          Zukunft der Jugendhilfe“, welches das
                                              Der aktuell vorliegende Entwurf enthält       Ministerium gemeinsam mit dem Deut-
Intransparentes Verfahren                     keine Elemente einer Inklusiven Lösung,       schen Verein veranstaltet, ist ein erster
                                              er verankert das Thema Inklusion nur          richtiger Schritt. Dieses Dialogforum soll
Von August 2016 bis März 2017 wurde           programmatisch. Auch so gut wie alle          in verschiedenen thematischen Gruppen
eine Vielzahl von weiteren Entwürfen          kritischen Passagen zur Finanzierung,         Ideen und Vorschläge für eine zukunftsfä-
veröffentlicht, keiner dieser Entwürfe        Abschaffung des Rechtanspruchs sowie          hige Kinder- und Jugendhilfe entwickeln.
jedoch offiziell vom Familienministerium.     die Sozialraumorientierung nach dem
In den verschiedenen Entwürfen waren          Hamburger Modell sind im aktuellen            Es bleibt spannend und wir für Sie dran.
plötzlich einige Änderungen zurückge-         Entwurf nicht mehr erhalten. Die Lob-
                                                                                            DOMINIK DUBALLA
nommen, neue Passagen eingefügt, ein          byarbeit der Verbände war an dieser Stelle
roter Faden und eine Kontinuität waren        sehr erfolgreich.                             Referent für (teil)stationäre Erziehungshil-
nicht zu erkennen. Obwohl keiner dieser                                                     fe im Bereich Kinder, Jugend und Familie
Entwürfe einen offiziellen Charakter hatte,   Aktueller Stand                               des DiCV
wurden eine Vielzahl von Stellungnahmen
unterschiedlicher Verbände verfasst.          Eine kleine Reform des SGB VIII soll          Einen guten Überblick über die mit dem Re-
                                              dennoch kommen. Sie enthält vor allem         gierungsentwurf einhergehenden Änderun-
Der erste offizielle Entwurf wurde im März    die thematischen Blöcke, die von Anfang       gen bietet die Webseite des Deutschen Ins-
2017 veröffentlich. Dieser Entwurf durfte     an auch von der Fachwelt begrüßt wurden.      tituts für Jugendhilfe und Familienrecht e. V.
auch offiziell von den Verbänden mit fach-                                                  www.kijup-sgbviii-reform.de/.
lichen Rückmeldungen versehen werden.         u Stärkung der Kinderrechte                   Abrufbar sind dort eine Gesamtsynopse sowie
Die Rückmeldefrist von nur vier Tagen         u Pflegekinderwesen                           eine Vielzahl von gesammelten Stellungnahmen
zeigt jedoch noch einmal sehr deutlich, wie   u Verbesserung des Kinderschutzes             und Fachartikeln.

12 KOMPAKT 1/2017
AKTUELLES

Bessere Chancen für Kinder mit Behinderung
Projekt will Kooperation von Frühförderstellen und Kitas stärken. Caritas-Einrichtungen aus dem
Erzbistum Köln beteiligt

Köln. Wenn es um die Begleitung und              Diözesan-Caritasverband für das Erzbis-              den Krankenkassen zusammensetzen. Aus
Betreuung von Kindern mit Behinderung            tum Köln. Das neue Projekt setze genau               dem Erzbistum Köln beteiligen sich an
geht, sind viele Experten gefordert:             dort an: Es möchte die unterschiedlichen             dem Projekt 15 katholische Kindertages-
Heilpädagogen, Erzieher, Therapeuten             Wissensstände zusammenführen und zu                  einrichtungen sowie die Frühförderstelle
oder Ärzte. Ein neues landesweites Projekt       einer gemeinsamen Fachsprache kommen.                des Caritasverbandes für den Rhein-Erft-
der Freien Wohlfahrtspflege NRW in               Komp: „So sollen die Teilhabemöglichkei-             Kreis.
Kooperation mit den Landschaftsverbänden         ten für Kinder mit einer Behinderung ver-
Rheinland und Westfalen-Lippe möchte die         bessert werden.“                                     Pressemitteilung des DiCV
Fachleute besser miteinander vernetzen
und die Zusammenarbeit zwischen                  Die praktische Umsetzung des dreijäh-                Weitere Infos: www.teilhabe-verbessern.de
Kindertagesstätten und Frühförder-stellen        rigen Projektes erfolgt unter der wissen-
stärken. Auch Caritas-Einrichtungen              schaftlichen Begleitung der Universität              Ansprechpartnerin im Diözesan-Caritas-
im Erzbistum Köln sind an dem Projekt            Paderborn in acht Modellregionen – in den            verband:
„Teilhabechancen für Kinder mit Behinderung      Städten Castrop-Rauxel, Dortmund, Gel-
                                                                                                      DR. ELISABETH KOMP
verbessern“ beteiligt.                           senkirchen, Düsseldorf und Oberhausen
                                                 sowie im Kreis Steinfurt, im Oberbergi-              Abteilung Behindertenhilfe und Mitglied
„Wenn Heilpädagogen, Erzieher oder El-           schen Kreis und im Rhein-Erft-Kreis. Die             im Projektbeirat, Tel.: 0221 / 2010 247,
tern über ein und dasselbe Kind sprechen,        Federführung liegt beim Caritasverband               Email: elisabeth.komp@caritasnet.de
entsteht manchmal der Eindruck, es han-          für das Erzbistum Paderborn.
dele sich um ganz verschiedene Kinder.
Zu unterschiedlich sind die Eindrücke und        In den Modellregionen werden lokale
Wahrnehmungen der jeweiligen Fachleu-            Projektgruppen gebildet, die sich aus
te“, so Dr. Elisabeth Komp, Referentin           Kitas, Frühförderstellen, Jugend- und So-
für Menschen mit Behinderung beim                zialämtern, den Gesundheitsämtern und

                                                                       Talente entdecken – Chancen nutzen
                                                                       Hilfen für Kinder im Erzbistum Köln
                                                                       Die CaritasStiftung im Erzbistum Köln engagiert sich gemeinsam mit ihren 30 Treu-
                                                                       handstiftungen für caritative Zwecke im Erzbistum. Unter dem Motto „Talente ent-
                                                                       decken, Chancen nutzen“ fördert die Stiftung gezielt Projekte, die benachteiligten
                                                                       jungen Menschen Chancen auf Bildung ermöglichen. Treuhandstiftungen, wie die
                                                                       „Engels-Schuster-Stiftung für starke Kinder“ oder die „Caritas-Stiftung Heinz-Kröly“,
                                                                       die u.a. Spielmaterialien und therapeutische Hilfsmittel für behinderte Kinder finan-
                                                                       ziert, setzen sich ebenfalls für Kinder und Jugendliche im Erzbistum Köln ein.
                                                                       Katholische Kindergärten sind in der Regel antragsberechtigt.

                                                                       Weitere Informationen unter
                                                                       www.caritasstiftung.de

                                              www.caritasstiftung.de

                                                                                                                                     KOMPAKT 1/2017 13
AKTUELLES

10 Fragen und Antworten zu Vertiefungsseminaren,
die von der Präventionsordnung anerkannt werden
Über den „CARITASCAMPUS für berufliche            die Weiterbildungsbedarfe aus Sicht              Das macht die Referentin / der Refe-
Bildung“ stehen Ihnen umfangreiche Schu-          des Trägers / der Leitung berücksichti-          rent, die/der das Seminar durchführt.
lungsangebote zur Verfügung. In enger Ab-         gen. Wenn einer Träger einen anderen             Die Bescheinigung muss die Semina-
stimmung mit der Präventionsbeauftragten          Fortbildungsbedarf im Hinblick auf die           rinhalte aufführen und den inhaltli-
für das Erzbistum Köln bietet der Diö-            Prävention sex. Gewalt hat, sollte über          chen Bezug zu Präventionsthemen
zesan-Caritasverband für das Erzbistum            die Koordinationsstelle Prävention               aufzeigen.
Köln e.V. Einführungsschulungen (Präsenz          geklärt werden, ob die Fortbildung
und Online) und eine große Auswahl von            gem. Ausführungsbestimmung zu § 9            7. Gibt es eine Stelle im Erzbistum, an die die
Vertiefungsseminaren gemäß der Präven-            PrävO als Vertiefungsveranstaltung              Teilnahme an einem Vertiefungsseminar
tionsordnung gegen sexualisierte Gewalt           anerkannt wird.                                 gemeldet werden muss?
an. Alle Angebote finden Sie auf www.                                                             Nein, es erfolgt keine zentrale Erfas-
caritascampus.de mit dem Suchbegriff           3. Welcher zeitliche Umfang ist sinnvoll?          sung, dies erfolgt nur in der Personal-
„Prävention“.                                     Für die Vertiefungsseminare bestehen            akte und fällt in die Verantwortung des
                                                  keine zeitlichen Vorgaben. Es sollte            Kita-Trägers. Damit der Träger nach-
Informationen zu Inhouse-Seminaren oder           allerdings genügend Zeit vorhanden              weisen kann, dass die Vertiefungsver-
Teamtagen                                         sein, um die Erarbeitung eines thema-           anstaltung besucht wurde, sollte, wie
Viele Träger und Einrichtungen planen             tischen Schwerpunktes und Transfer-             gehabt, eine Kopie der Teilnahmebestä-
Inhouse-Seminare oder Teamtage und                fragen für die praktische Umsetzung             tigung zu den anderen Präventionsun-
fragen nach Referentinnen und Referen-            zu ermöglichen.                                 terlagen abgeheftet werden.
ten sowie möglichen Vertiefungsthemen.
Dadurch ergeben sich einige Detailfragen,                                                      8. Werden die Vertiefungsseminare evaluiert?
die wir hier beantwortet haben.                4. Ist der Entwicklungsprozess zum Schutz-         Ja, Seminare, die zwischen Träger und
                                                  konzeptschulung eine Vertiefungsschu-           Referentin vereinbart werden, werden
1. Wie ist der reguläre Ablauf bei Buchungen      lung? Würde das anerkannt?                      im Nachgang zwischen Auftraggeber
   zu Vertiefungsseminaren? Können Kitas          Nur eine Fortbildung zum Thema „Er-             und -nehmer evaluiert. Es erfolgt keine
   die Themen und Referenten eigenständig         stellung eines ISK gemäß PrävO“ kann            zentrale Bewertung.
   auswählen und direkt buchen?                   als Vertiefungsveranstaltung anerkannt
   Ja, so soll es sein. Die thematische           werden. Der Entwicklungsprozess              9. Gibt es Liste mit qualifizierten Referen-
   Absprache erfolgt auf der Grundlage            nicht.                                          tinnen und Referenten?
   der Liste mit den von der Koordina-                                                            Ja, die Fort- und Weiterbildungsabtei-
   tionsstelle Prävention genehmigten          5. Kann auch innerhalb der fünf Jahre, z.B.        lung des DiCV Köln hat Referentinnen
   Themen. Alle weiteren Organisati-              nach 4 Jahren nach der Präventionsschu-         und Referenten für Präventionsschu-
   onsschritte erfolgen bilateral zwischen        lung schon eine Vertiefungsschulung             lungen im Kita-Bereich geschult.
   Träger/Einrichtung (Auftraggeber)              gemacht werden und somit dennoch die
   und Referentin (Auftragnehmer).                nächste Vertiefungsschulung erst nach            Die Liste kann über gisela.kraemer@
   Dazu gehören: Termin und Ort, Teil-            6 Jahren statt nach 5 Jahren (ab Schu-           caritasnet.de abgerufen werden.
   nehmerlisten, Bescheinigungen mit              lungstermin) erfolgen?
   inhaltlichen und zeitlichen Angaben,           Es ist immer spätestens nach 5 Jahren        10. Gibt es eine finanzielle Unterstützung?
   Evaluation.                                    eine Vertiefungsschulung zu absolvie-            Können Zuschüsse beantragt werden?
                                                  ren. Unterschiedlich lange Zeiträume             Nein, für die Präventions- oder Vertie-
2. Die Vertiefungsthemen sind nicht immer         können nicht gegeneinander verrech-              fungsschulungen stehen keine zusätz-
   klar, ist die vorliegende Vertiefungsthe-      net werden. Die 5-Jahres-Frist gilt im-          lichen Mittel zur Verfügung.
   menliste maßgeblich, orientierungsgebend       mer ab Datum der Teilnahmebestä-
   und endgültig?                                 tigung.
   Diese Liste stellt den inhaltlichen Rah-
   men dar, in dem sich die Vertiefungs-       6. Wer stellt die Nachweise für erfolgte oder
   themen bewegen können. Die inhalt-             Präventionsschulungen und besonders
   liche Planung sollte zudem unbedingt           Vertiefungsschulungen aus?

14 KOMPAKT 1/2017
AKTUELLES

  Folgende Themen werden als Vertiefungsveranstaltung anerkannt:

  Kindliche Entwicklung                                              u KITA-MOVE – Motivierende Kurzintervention bei Eltern
  u Achtsame Pflege macht kleine Kinder stark                          im Elementarbereich
  u Achtsamkeit üben – Resilienz fördern                             u Kommunikation – Haltung und Handwerkszeug
  u Betreuung von Kleinkindern auf der Basis der Kleinkin-           u Konstruktiver Umgang mit Konflikten und Stress
    derpädagogik der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler            u Methodenkoffer III: Kommunikation
  u Lass mich bitte kuscheln                                         u Mit einem anderen Blick auf Eltern
  u Kinder im Alltag begleiten – ein Workshop                        u Wie finde ich die Worte?
  u Kindliche Sexualität zwischen altersangemessenen Akti-           u Wie sagen wir das denn jetzt den Eltern?
    vitäten und Übergriffen
  u Körperfreundliche Erziehung in der KITA                          Konflikte / Beschwerden
  u Körper, Liebe, Doktorspiele                                      u Kritik und Konflikt als Chance
  u Resiliente Kinder – gesunde Kinder                               u Wenn Kinder und Eltern sich beschweren
  u Resilienz – die Kraft, die uns und Kinder stärker macht
  u Resilienz: Was Kinder selbstbewusst und widerstandsfähig         Leitung
    macht                                                            u Coaching für Leitungskräfte im Handlungsfeld Kita und
  u Selbstwirksamkeit und Empowerment                                  Familienzentrum
  u Typisch Mädchen – typisch Junge                                  u Erfolgsfaktor Führungskraft
  u Was, wenn Kinder ihren Körper erkunden                           u Leitung/Führung/Team – Konflikt und Kritik
  u Wege zu einem sexualpädagogischen Konzept                        u Mitarbeitergespräche
                                                                     u Ohne gute Mitarbeitende geht es nicht
  Kinderschutz                                                       u Partizipatives Führen und Leiten im und mit dem Team
  u Auffrischungstag für Fachkräfte für Kinderschutz                 u Professionelle Kita-Leitung
  u Fachkraft für Kinderschutz nach § 8a SGB VIII                    u Stressbewältigung und Weiterentwicklung (in) der Füh-
  u Institutionelles Schutzkonzept zur Prävention von sexua-           rungsrolle
    lisierter Gewalt in der Arbeit mit Kindern
  u KQLT – Kinderschutz und Qualität                                 Partizipation
  u Miteinander ohne Gewalt                                          u Bewusste Teilhabe von Anfang an
  u Professionelle Haltung – Identität der Fachkraft für die         u Kinder planen und entscheiden mit
    Arbeit mit U3-Kindern                                            u Mediation und lösungsorientiertes Handeln als Methoden
                                                                       der Partizipation mit Kindern und Erwachsenen
  Kommunikation                                                      u Partizipation in der Arbeit mit den Eltern
  u Beratungsgespräche
  u Eltern an die Hand                                               Sonstige
  u Elterngespräche                                                  u Anti-Stress-Kurs für Erziehende

Bei weiteren Fragen wenden Sie bitte di-     MARKUS LINDEN-LÜTZENKIRCHEN                 MANUELA RÖTTGEN
rekt an den Leiter der Abteilung Fort- und   Leiter der Abteilung Fort- und Weiterbil-   Präventionsbeauftragte
Weiterbildung im DiCV (markus.linden-        dung
luetzenkirchen@caritasnet.de).

                                                                                                                  KOMPAKT 1/2017 15
AKTUELLES

Freie Weiterbildungsplätze 2017
In allen Veranstaltungen sind Plätze frei. Die vollständige Ausschreibung finden Sie im Internet unter www.weiterbildung-kita.de und im Programmheft.
Anmelden können Sie sich über das Internet oder mit einer Anmeldekarte. Noch Fragen? Dann rufen Sie uns einfach an (Tel.: 0221 2010-273 / -113).

Religionspädagogisch-theologische Veranstaltungen                           430    Coaching für Leitungskräfte
103 Neu in einer katholischen Einrichtung                                   431    Teamleitung heute
105 AusZeitTage - Pausen, Rituale, Atem holen                               434    In erster Linie Kinder – Flüchtlingskinder
143 Gott ist wie Himbeereis                                                 436    Strukturierung u. Bewältigung v. Leitungsaufgaben
144 Achtsam, staunend und mit allen Sinnen                                  439    Beobachtungsbogen BaSiK-(Zusatzangebot)
147 Mit dem Herbst den Kreislauf der Schöpfung
148 Weltreligionen für Kinder entdecken                                    Seminare zur inklusiven Erziehung
149 Da kannst du was erleben                                               470 Verhaltensauffälligkeiten bei Inklusion
                                                                           472 Deutsche Gebärdensprache – Aufbaukurs II
Zertifikatskurse                                                           473 Den Alltag in der Kita inklusiv gestalten
219 Fit für den Job!                                                       474 Erziehungspartnerschaft inklusive
222 Inklusion: Das Kind im Mittelpunkt                                     481 Inklusion von Kindern … .

Seminare der Online-Akademie                                               Seminare zu persönlichkeitsorientierten Themen
300 Kinder vor (sexueller) Gewalt schützen                                 512 Der Leib klopft an! Eine Woche für mich
301 Religionspädagogik im Elementarbereich                                 513 Fit for life
302 Professionelle Moderation von Gruppen                                  515 Der eigenen Kraft wieder vertrauen
303 Das letzte Jahr in der Kita
304 Kommunikation und Beziehungsgestaltung                                 Seminare zur geschlechtersensiblen Erziehung
305 Machtgeflüster in der Kita                                             600 Arbeitskreise für Männer in Kitas
307 Benachteiligte Kinder und ihre Eltern                                  606 Gender – was hat das mit mir zu tun?
308 Selbst-, Stress- und Zeitmanagement                                    607 Wege zu einem sexualpädagogischen Konzept
309 Personal für die Kita suchen und halten
310 Achtsamkeit und Selbstfürsorge in der Kita                             Seminare zu elementarpädagogischen Themen
311 Erfolgreiches Arbeiten in Kita-Projekten                               824 Traumatisiert (und) auf der Flucht
312 Wozu sich in der Kita an Werten orientiere                             831 Kann das weg, oder wird das Kunst
313 Gitarre spielen mit Kindern ab zwei Jahren                             832 Miteinander ohne Gewalt
314 Inklusion – Eine Kita macht sich auf den Weg                           833 Struwwelpeter und Zappelphilipp
315 Gender – Mädchen sind toll und Jungen auch                             841 Mathematik zum Anfassen
316 Medienpädagogik in der Kita                                            844 Spracherwerb und Inklusion
317 Alltagsintegrierte Sprachbildung Modul I                               846 Ich bin mir da nicht so sicher
318 Alltagsintegrierte Sprachbildung Modul II                              848 Minis in Bewegung
319 Praxisanleitung in Kitas und FZ                                        850 Flüchtlingskinder in der Kita
320 Familienvielfalt – Herausforderung/Chance                              856 Von ungewöhnlich still bis bemerkenswert anders
321 Hygiene in Kitas und Familienzentren                                   858 Kindergesundheit
322 Flüchtlingskinder in der Kita begleiten                                861 Von Anfang an mit Bilderbüchern aufwachsen
                                                                           862 Hellwach und entspannt
Seminare für Leitungskräfte                                                864 In der Welt der kleinen Völker
419 Mitarbeitende verlässlich/inspirierend leiten                          865 Beweglich kompetent
420 Ohne gute Mitarbeitende geht es nicht                                  866 Experimente für kleine Forscher
421 Erfolgsfaktor Führungskraft                                            867 Unter Dreijährige: Spielend unterstützen
422 Update der pädagogischen Konzeption                                    870 Freude – Wagnis - Risiko
423 In erster Linie Kinder – Flüchtlingskinder                             871 Kreative Intelligenz
424 Gesund führen                                                          872 Oma hat Alzheimer
426 Personal finden und halten                                             874 Nach welchem Konzept arbeiten wir?
428 KQLT – Kinderschutz und Qualität                                       875 Die Welt ist vielfältig und bunt

16 KOMPAKT 1/2017
PRAXIS KONKRET

876    Haus der kleinen Forscher – Zahlen, Zählen                     KiTaPlus-Schulungen
882    Haus der kleinen Forscher – Körper                             959 KiTaPLUS-Basisschulung (Modul 2)
887    Haus der kleinen Forscher – Klänge und Geräusche               963 KiTaPLUS-Basisschulung (Modul 1)
888    Resiliente Kinder – gesunde Kinder                             965 KiTaPLUS-Basisschulung (Modul 1)
890    Spracherwerb der unter Dreijährigen                            966 KiTaPLUS-Basisschulung (Modul 2)
892    Resilienz: Was Kinder selbstbewusst macht
893    Die Welt ist bunt – Kinder aus aller Welt                      OpenCMS-Schulungen
894    Flüchtlingskinder – Chancen für die Zukunft                    991 OpenCMS für katholische Familienzentren
895    Was folgt auf Sprachbeobachtung und Dokumentation              992 OpenCMS für katholische Familienzentren
897    Ganzheitlich lernen – aber wie?

Seminare zum Thema Prävention                                         Seminare zu digitalen Themen in Zusammenarbeit mit dem
901 Kinder vor (sexueller) Gewalt schützen                            Katholisch-Sozialen Institut Siegburg
915 Kinder vor (sexueller) Gewalt schützen
916 Kinder vor (sexueller) Gewalt schützen                            Anmeldung nur über:
917 Kinder vor (sexueller) Gewalt schützen                            Katholisch-Soziales Institut
918 Kinder vor (sexueller) Gewalt schützen                            Siegburg
919 Kinder vor (sexueller) Gewalt schützen
921 Kinder vor (sexueller) Gewalt schützen                             652   Bildwelten – Fotografie in der Kita
922 Kinder vor (sexueller) Gewalt schützen                             653   Das Tablet – ein kreatives Werkzeug
923 Kinder vor (sexueller) Gewalt schützen                             654   Filmarbeit in der Kita
924 Kinder vor (sexueller) Gewalt schützen                             965   Kindheit ist Medienkindheit
925 Kinder vor (sexueller) Gewalt schützen

Die Kita als Lernwerkstatt
Selbstentdeckendes Lernen und Partizipation in der Kita

Daniel, Lisa, Emily und Maxim, alle fünf
Jahre alt, trollen sich auf einem Spieletep-
pich, auf dem hunderte von Bierdeckeln
verstreut liegen. Was einem Erwachsenen
auf den ersten Blick als unsortiertes Durch-
einander vorkommt, ist in Wahrheit aber
eine der letzten Experimentierstationen
eines ausgefüllten, erkenntnisreichen und
selbstinszenierten Vormittags der Kinder.
„Wir springen jetzt ins Wasser!“, sagt Ma-
xim. „Ja, aber nur hintereinander.“, meint
Emily. „Wer am weitesten dabei rutscht!“,
fordert Daniel heraus. „Der Rand vom
Teppich ist aber die Absprunglinie“, er-
gänzt Lisa. Und los geht`s….

Der körperliche Wettkampf im Zusam-
menhang mit den Bierdeckeln ist die letzte
Idee einer langen Experimentierfolge von
Versuchen, was sich damit so alles anstel-
len lässt: Drehmomente von Bierdeckeln,
Kreiselbewegungen, mannshohe massive           „Wir springen jetzt ins Wasser“
Türme und deren statische Verfassung bei

                                                                                                                    KOMPAKT 1/2017 17
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