Mitteilungen der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich (gegründet 1833) - SONDER-AUSGABE
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Mitteilungen der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich (gegründet 1833) SONDER- AUSGABE mit FIRMEN- LISTE 50. Jahrgang - Heft 1, Juni 2020
Inhalt • Impressum 02 Impressum 03 Präsidentenbrief 04 Nachrufe 05 Vereinsgründung 06 Buchvorstellung 07 CALCARIA und ‚Hercules im Kalkbrennofen‘ 08 Beitrag zur Landes-Musik- kunde: Ein Hochzeitslied von Michael Stuppöck F1 GLD-Firmenliste 2020 / 2021 21 Der historische „Rückblick“ 23 Veranstaltungskalender 27 Termine im Überblick Blick in die Sonderausstellung ‚Hercules im Kalkbrennofen‘ im Museum Lauriacum (Foto: Michael Maritisch) Lesen Sie mehr dazu auf Seite 7 Impressum Herausgeber und Medieninhaber: Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich/ OÖ. Musealverein, gegründet 1833 (ZVR 781580397), Präsident: Dominik Grundemann-Falkenberg Redaktion: Dr.in Christina Schmid, Mag. Paul Winkler Layout: Martin Graf-Schwarz, viewmedia@viewmedia.at Druck: Easy-Media GmbH, Industriezeile 47, 4020 Linz Mit diesem QR-Code Sekretariat: Promenade 33, Zimmer 103 & 104, 4020 Linz gelangen Sie direkt Bürozeiten: Montag & Mittwoch, 9:30 bis 13:30 Uhr auf die Homepage Tel.: 0732 / 77 02 18 www.gld-ooe.at E-Mail: office@ooelandeskunde.at & office@denkmalpflege.at Web: www.gld-ooe.at, www.ooelandeskunde.at, www.denkmalpflege.at Bankverbindung: Bankhaus Spängler IBAN: AT86 1953 0005 0053 3452; BIC: SPAEAT2S Titelblatt: „Dirigierstimme“ einer Komposition von Michael Stuppöck. (Bereitgestellt von Dr. Klaus Petermayr, Musiksammlung der OÖ. Landes-Kultur GmbH). Mehr dazu auf Seite 10. Pro domo: Die Verantwortung für den Inhalt der Beiträge liegt bei den Mit diesem QR-Code Autorinnen und Autoren. Nachträgliche Berichtigungen vorbehalten. gelangen Sie direkt auf Wo aus Gründen besserer Lesbarkeit auf eine geschlechterspezifische den Webauftritt der Differenzierung verzichtet wurde, gelten sämtliche Bezeichnungen GLD auf Facebook. selbstredend gleichermaßen für beiderlei Geschlecht. 2 Mitteilungen der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich
Präsidentenbrief Sehr geehrte Mitglieder der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege! Den Start ins erste volle Jahr meiner Vereinspräsidentschaft hatte ich mir zugegebener- maßen anders vorgestellt. Bereits im Februar erreichte uns die traurige Nachricht, dass unser langjähriges Vorstands- sowie Ehrenmitglied Konsulent Oberamtsrat i.R. Prof. Emil Puffer im 92. Lebensjahr verstorben ist. Sicherlich haben viele von Ihnen Prof. Puffer aufgrund seines Engagements für unsere Gesellschaft noch in lebhafter und guter Erinnerung. Anfang März folgte die nächste Trauerkunde vom Ableben von Frau Mag. Dr. Ute Streitt, deren Tod eine schmerzliche Lücke im Oö. Landesmuseum hinterlässt. Nachrufe auf diese beiden besonderen Persönlichkeiten finden Sie im Blattinneren. Präsidium und Vorstand der GLD verneigen sich in Demut vor dem Lebenswerk der Verstorbenen. Zu allem Überfluss haben die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus auch die Vereinstätigkeiten unserer Gesellschaft für eine gewisse Zeit durcheinandergewürfelt. Anberaumte Sitzungen, Veranstaltungen und Vorhaben mussten verschoben und die Büroarbeit ins Home-Office verlagert werden. Seien Sie jedoch versichert, dass unsere Projekte lediglich aufgeschoben, sicherlich aber nicht aufgehoben wurden: Derart werden wir uns etwa in der nächsten Zeit bei allen Freiwilligen, die ihre Mitarbeit im Rahmen der Mitgliederbefragung 2019 angeboten haben, melden und Möglichkeiten einer fruchtbaren Zusammenarbeit erörtern. Dass das Vereinsgebaren trotz aller Mehraufwände auch während des Ausnahmezustands aufrecht erhalten werden konnte, ist vor allem dem unermüdlichen und situationsflexiblem Wirken unserer Bürokraft Frau Gertraud Hager geschuldet, der ich an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank ausdrücken darf. Von den Maßnahmen war nicht nur unser Veranstaltungsangebot betroffen, sondern auch das Erscheinen der April-Ausgabe unseres Mitteilungsblattes samt Firmenliste, die mit vorliegendem Heft zur verspäteten Juni-Ausgabe geworden ist. Dass sich trotz aller Widerstände auch heuer wieder viele Firmen, Gewerke und RestauratorInnen als Teil der GLD-Firmenliste in diesem Blatt finden, erfüllt mich mit besonderer Zuversicht. Für die eingetretenen Verzögerungen aufgrund der gegebenen Umstände möchte ich mich bei allen TeilnehmerInnen der Firmenliste entschuldigen, mich für ihr Verständnis bedanken und Ihnen zugleich das Beste für die hoffentlich zahlreich eingehenden Aufträge aus dem Bereich der Baudenkmalpflege wünschen. Sie bewahren unser baukulturelles Gedächtnis und Ihr Handwerk ist der Motor der oberösterreichischen Wirtschaft! Sie halten ein Heft des 50. Jahrgangs unseres Mitteilungsblatts in den Händen. Der Umstand, dass wir Sie nunmehr bereits seit 50 Jahren über unser Mitteilungsblatt zu Neuigkeiten aus Landeskunde, Denkmalpflege und dem Vereinsleben informieren, ist Beleg der langen Tradition unserer Gesellschaft, die schon so manche Krisenzeit überwunden hat. Über die auf unserer Homepage unter der Rubrik „Publikationen“ online abrufbaren Mitteilungs- blätter können Sie sich übrigens auf eine Zeitreise durch diese letzten 50 Vereinsjahre begeben. Andere Vereine ha- ben eine solche Reise noch vor sich. So etwa das „L(i)ebenswerte Kremsmünster“ – ein Verein zur Dorf- und Stadt- entwicklung in Kremsmünster, der sich erst kürzlich organisiert hat und sich im vorliegenden Heft kurz vorstellt. Dem Virus zum Opfer fiel auch die feierliche Eröffnung einer Sonderausstellung im Museum Lauriacum in Enns – nicht aber die Sonderausstellung selbst: Bis 28. Februar 2021 widmet sich die Ausstellung „Hercules im Kalk- brennofen“ der größten bekannten Kalkbrennofenbatterie des Imperium Romanum, mit dem Hercules-Kult in Zu- sammenhang stehenden „Römersteinen“ und dem „Wundermittel Kalk“. Quasi als Einführung für die Firmenliste gehen Dr. Stefan Traxler und Mag. Bernhard Schlag näher auf den antiken Super-Baustoff im Rahmen der Sonder- ausstellung in Enns und in Verbindung mit dem nunmehr dritten Schutzbau entlang des Donaulimes in Oberöster- reich ein. Passend dazu legen wir Ihnen den neuen Band der Reihe „Forschungen in Lauriacum“ ans Herz, in dem Tagungsbeiträge zusammengestellt wurden, die sich – einem der wesentlichen Schwerpunkte des Museum Lauriacum entsprechend – dem Themenkomplex „Das römische Heer – Wirtschaftsfaktor und Kulturträger“ widmen. Unser neues Vorstandsmitglied Dr. Klaus Petermayr entführt uns daraufhin mit einem landeskundlichen Beitrag zur Musikgeschichte nach Ungenach im Hausruckviertel, wo ein im 19. Jahrhundert wirkender Schullehrer und Komponist namens Michael Stuppöck einer Ehe in Hochmoos bereits bei Schließung im Jahr 1813 musikalisch die notwendige Harmonie verlieh. Ein historischer Schnappschuss soll Ihnen dagegen bereits in der Jahresmitte Glücksbringer, aber auch Rätselaufgabe sein. Vorbehaltlich allfälliger Einschränkungen durch die Gesundheitsbehörden freuen wir uns, wenn Sie auch unsere Veranstaltungen wieder fleißig besuchen. Selbige haben wir bestmöglich adaptiert, um der derzeitigen „Mangelware Kultur“ durch qualitätsvolles Angebot entsprechende Nachfrage zu schaffen. Und wer weiß, vielleicht erinnern wir uns in einigen Jahren ja im Rahmen einer Ausstellung schon an eine längst vergangene, geschichtsträchtige Corona- Zeit, die wir – so bleibt uns allen zu wünschen – gesund und ohne größere Einbußen überstanden haben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine angenehme Sommerzeit und: Bleiben Sie gesund! Herzlichst, Ihr Dominik Grundemann-Falkenberg 50. Jahrgang - Heft 1, Juni 2020 3
Nachrufe OAR i.R. Prof. Kons. . Dr. Fritz Mayrhofer EMIL PUFFER 1928 – 2020 Foto: Parte Bestattung – Linz AG Am 18. Februar 2020 verstarb Unter der Leitung von Wilhelm Rausch baute das Ehrenmitglied der Gesell- er als damals völliges Novum im Bereich der schaft für Landeskunde und Archivistik eine Dokumentationsstelle und Denkmalpflege Konsulent eine Mikrofilmstelle auf. Seit 1969 war er bis zu Oberamtsrat i.R. Prof Emil Puffer im 92. Lebens- seiner Pensionierung 1987 Leiter der Abteilung jahr. Seine Lebensbahn war von den schwierigen Verwaltungsarchiv. 1973 wurde er zum Amts- Verhältnissen der Zwischenkriegszeit, besonders rat und 1979 zum Oberamtsrat befördert. Sein aber von der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Wissen war seit 1973 als Mitglied der beim geprägt. Geboren am 24. April 1928 als jünge- Bundeskanzleramt eingerichteten Verwaltungs- rer Sohn eines Landwirtsehepaares in Riedweis, reformkommission gefragt. einer kleinen Gemeinde im südböhmischen Bezirk Neuhaus / Jindřichův Hradec, war er für Emil Puffer war seit 1968 im Präsidium des die Übernahme des elterlichen Hofes vorgesehen. damaligen Oberösterreichischen Musealvereins Der Krieg verhinderte durch seine Einberufung vertreten, aus dem er 2003 freiwillig ausschied. zum Reichsarbeitsdienst und dann noch zum In den 35 Jahren seines Wirkens als Vorstands- Militär seine Ausbildung zum Landwirtschafts- mitglied war er nicht nur an der Neufassung meister. Nach seiner Entlassung aus der amerika- der Vereinsstatuten, sondern auch am Aufbau nischen Kriegsgefangenschaft Ende Mai 1945 war eines vorbildlichen Exkursions- und Vortrags- er von seinen Wurzeln abgeschnitten, da er nicht wesens federführend beteiligt. Er übernahm die mehr in seine Heimat zurückkehren konnte. Als Mitredaktion des eigenen Mitteilungsblattes heimat- und staatenloser Siebzehnjähriger ergab und die technische Redaktion bei der seinerzeit sich für ihn in St. Florian bei Linz die Gelegenheit, neu eingeführten Publikationsreihe „Beiträge das Fleischhauerhandwerk zu erlernen. Er wurde zur Landeskunde von Oberösterreich“. Er war nach Ablegung der Gesellen- und der Meister- auch Gründungsmitglied des Österreichischen prüfung mit Auszeichnung einer der jüngsten Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung, Fleischhauermeister in Oberösterreich. Nach der bei dem er bis 1992 für die Finanzen zuständig Geschäftsführung in zwei Witwenbetrieben trat und an der Organisation vieler Tagungen dieser er 1956 in den Schlachthof der Stadt Linz ein, wo Forschungsgemeinschaft beteiligt war. Im Lud- er bis zum Vertreter des Hallenmeisters aufstieg. wig Boltzmann Institut für Stadtgeschichts- Emil Puffer hat sich bereits sehr früh mit hei- forschung war er im administrativen und im mat- und landeskundlichen Themen beschäftigt. Forschungsbereich gleichermaßen tätig. In der In dem damaligen Linzer Stadtarchivdirektor Stiftung „Pro Civitate Austriae“ versah er die Wilhelm Rausch fand er einen entsprechenden Funktion eines Kassenverwalters. Förderer. 1962 wechselte er als Kanzleihilfskraft in das Archiv der Stadt Linz. Innerhalb von nicht Emil Puffer hat mehr als fünfzig wissen- ganz fünf Jahren schaffte er es nach Ablegung der schaftliche Beiträge zur Stadtgeschichte, vorgeschriebenen Verwaltungsdienstprüfungen Heimatkunde und Genealogie in einschlägigen jeweils mit Auszeichnung bis in die Verwendungs- Fachzeitschriften beigesteuert. Die damalige gruppe B. Dazu kamen noch die Externisten- Gesellschaft für Landeskunde hat ihn 2002 matura, die Fachprüfung für den gehobenen zu ihrem Ehrenmitglied ernannt. Unter den Dienst an Archiven und die Universitätsprüfung weiteren vielen Auszeichnungen erfüllte ihn für Tschechisch – die Sprache hatte er während vor allem die Verleihung des Berufstitels seiner Pflichtschulzeit erlernt – an der Universität „Professor“ durch den Bundespräsidenten 1991 Wien. mit besonderem Stolz. 4 Mitteilungen der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich
Mag. Dr. . Dr. Bernhard Prokisch UTE STREITT 1971 – 2020 Die Leiterin der Abteilung sie in dieser Funktion bis zuletzt tätig. Als ihr Foto: Familie Streitt Technikgeschichte am OÖ. bleibendes Verdienst sind die Restrukturierung Landesmuseum, Frau Mag. und der tatkräftige Ausbau dieser Sammlungen Dr. Ute Streitt, ist nach zu nennen. Daneben war sie als Kuratorin von längerer Krankheit, jedoch unerwartet, Anfang Ausstellungen sowie als Verfasserin von wissen- März verstorben. schaftlichen Arbeiten tätig. Besonders her- vorzuheben sind die von ihr initiierten und Ute Streitts Verbindung zum OÖ. Landesmuseum geleiteten langjährigen Forschungsprojekte zur reichte bis in die 1990er Jahre zurück, als sie vorerst Rechts- und zur Umweltgeschichte Oberöster- ihre Tätigkeit als Vermittlerin begann. Im Februar reichs. 1998 wechselte sie als freie Mitarbeiterin in die Sammlung historischer Waffen, wo sie sich so sehr Den für 2021 geplanten Abschluss des Projektes bewährte, dass sie mit Jänner 2004 als Sammlungs- „Mensch-Umwelt-Region“ (MUR) durfte sie leiterin für die umfangreichen Bestände Technik- nicht mehr erleben, das Museum wird die geschichte, Waffen und Militaria sowie Rechts- Arbeiten im Sinn von Frau Dr. Streitt jedoch altertümer berufen wurde. Mit hohem Fachwissen, zu Ende führen und mit einer ihr gewidmeten viel Energie und großer Liebe zu den Objekten war Publikation abschließen. Vereinsgründung Ein neuer Verein stellt sich vor L(i)ebenswertes Kremsmünster Wir sind die Neuen – in der Kremsmünsterer Vereinslandschaft! Das „L(i)ebenswerte Kremsmünster“ ist ein Verein zur Dorf- und Stadtentwicklung, zugehörig zum Landes- verband „L(i)ebenswertes Oberösterreich“. Entstanden sind wir aus der Projektgruppe „Erhalt alter/denkmalgeschützter Häuser“ im Rahmen des Zukunftsprofils. Künftig wollen wir uns für die in der Projektwerkstatt erarbeiteten Ziele wie z. B. den Erhalt des historischen Ortsbilds, Attraktivierung des Aufenthaltes im Ort, Dreiklang Markt-Stift- Kremsegg, uvm. einsetzen. Unterstützt von Land und Gemeinde ist es uns ein Anliegen die vielfältigen Bereiche, die durch das Ortsbild angesprochen werden zu beleben und zur Erhöhung der Lebensqualität in Kremsmünster bei- zutragen. Wir sind offen für alle, die uns unterstützen wollen und sind erreichbar über: Facebook@liebenswertes.Kremsmuenster oder Ortsbild@gmail.com (Foto: Franz de Paul Armbruster) 50. Jahrgang - Heft 1, Juni 2020 5
Buchvorstellung . Dr. Stefan Traxler | Dr. Felix Lang Forschungen in Das römische Heer – Wirtschafts- Lauriacum 19 faktor und Kulturträger (FiL 19) COLLOQUIUM LAURIACUM 2016 In Vorbereitung auf die OÖ. Landesausstellung 2018 fand Das römische Heer – Wirtschafts- vom 22. bis 24. September 2016 das Colloquium Lauria- faktor und Kulturträger cum in Enns statt. Einem der wesentlichen Schwerpunkte Beiträge zur Tagung im Museum des neuen Museum Lauriacum entsprechend, widmete sich Lauriacum – Enns, die Tagung dem umfassenden Themenkomplex ‚Das römi- 22.–24. September 2016 sche Heer – Wirtschaftsfaktor und Kulturträger‘. In den Stefan Traxler | Felix Lang (Hrsg.) Forschungen in Lauriacum (FiL) 19 sind nun 16 Beiträge zu dieser Tagung erschienen. Besondere Berücksichtigung Forschungen in Lauriacum fanden die Legionsstützpunkte Lauriacum/Enns und Band 19 Tilurium/Gardun (Kroatien). Beiträge zu Carnuntum, Vindobona/Wien und Vindonissa/Windisch (Schweiz) ISBN 978-3-902299-13-0 sowie einige Spezialthemen runden den Tagungsband ab. 259 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen Die Stationierung der legio II Italica in Lauriacum/Enns Preis € 28,– (für Mitglieder der GLD bedeutete einschneidende Veränderungen für die gesamte zum Sonderpreis von € 23,–) Provinz Noricum. Die aus etwa 6.000 Mann bestehende zzgl. Versandkosten Legion ersetzte die lediglich ca. 500 Mann starke Einheit in Stein – St. Pantaleon-Erla. Die finanziell privilegierten Legionäre wurden vom Tross und von ihren Familien begleitet. Zumindest die Offiziere verfügten außerdem über Diener- Innen und SklavInnen. Die Aussicht auf florierende Geschäfte mit den Legionären veranlasste wiederum zahl- lose GastronomInnen, HandwerkerInnen, HändlerInnen, DienstleisterInnen etc., sich hier anzusiedeln. Aber auch die Gutshöfe der Provinz oder die Bergwerke profitierten von den durch die Legion deutlich gesteigerten Bedürfnissen an Nahrungsmitteln und Rohstoffen. Die Legionäre prägten aber auch aktiv das wirtschaftliche Leben der Provinz. Das römische Heer verfügte über einen Stab von Fachleuten, technischen Spezialisten und ausgebil- deten Handwerkern. Maurer und Zimmerer errichteten die Lagerbauten, Tischler sorgten für die Inneneinrichtungen. Pioniere legten Straßen und Brücken an. Schmiede sorgten für das nötige Werkzeug sowie alle nötigen eisernen Bau- bestandteile wie Nägel und Klammern. Die Legionen Ihre Buchbestellungen richten Sie betrieben eigene Steinbrüche und sowohl Kalk- als auch bitte postalisch an Gesellschaft für Ziegelbrennöfen. Die römische Kalkbrennofenbatterie Landeskunde und Denkmalpflege von Enns ist ein besonders beeindruckendes Zeugnis der Oberösterreich, Promenade 33, Schaffenskraft der Legionäre. Die durch 12 große Öfen 4020 Linz, oder via E-Mail an: ermöglichte Massenproduktion konnte erst durch industri- office@ooelandeskunde.at elle Kalkerzeugung im 20. Jahrhundert übertroffen werden. Telefonisch erreichen Sie uns unter 0732 / 77 02 18 – außerhalb Das Erscheinen dieser Publikation zum Thema Heer unserer Bürozeiten freuen wir uns, und Wirtschaft und die Fertigstellung des Schutzbaus wenn Sie uns Ihre Bestellung sowie CALCARIA / Römische Kalkbrennöfen sind passender- und Ihre Kontaktdaten ganz einfach aufs erfreulicherweise zusammengefallen. Band sprechen – vielen Dank! 6 Mitteilungen der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich
CALCARIA – der dritte Schutzbau am Donaulimes in Oberösterreich und die Sonderausstellung ‚Hercules im Kalkbrennofen‘ im Museum Lauriacum . Dr. Stefan Traxler | Mag. Bernhard Schlag U nmittelbar nördlich des Legionslagers sowie Glas- und Keramikscherben, Metall- Kalkbrennofen IX im Schutzbau CALCARIA in Lauriacum/Enns (Foto: Michael Maritsch) von Lauriacum/Enns befinden sich objekte und einige Münzen. Zahlreiche Tier- 12 römische Kalkbrennöfen. Im Jahr knochen sind einerseits als Speiseabfall zu in- 2008 konnten beim Bau der Anbin- terpretieren und geben damit einen Einblick dungsstraße zur Umfahrung Enns – Asten vier zu Essgewohnheiten am Donaulimes. Anderer- Öfen (I–IV) vollständig ausgegraben und acht seits belegen die Teilskelette von Maultieren/ weitere oberflächig dokumentiert werden. Die Pferden und Hunden auch die Kadaverentsor- vier vom Bundesdenkmalamt untersuchten Öfen gung. Warum sogar vereinzelte von Tieren an- sind heute von der Straße überdeckt. Im Vorfeld genagte Menschenknochen in den Ofen gelangt der OÖ. Landesausstellung 2018 ‚Die Rückkehr sind, ist eines der ungelösten Rätsel. der Legion. Römisches Erbe in Oberösterreich‘ Die interessanteste Fundgruppe stellen die wurde ein weiterer Ofen (IX) durch ein Team „Römersteine“ dar, die mit dem Hercules-Kult in des OÖ. Landesmuseums und der Universität Zusammenhang stehen. Es handelt sich dabei um Salzburg erforscht. Die Ausgrabungen fanden Fragmente von Hercules-Statuetten und Weihin- 2016/2017 statt, im Anschluss wurde sofort mit schriften an den Gott. Ein vollständig erhaltener der wissenschaftlichen Bearbeitung des Fundma- Weihaltar wurde von Aelius Marcellus gestiftet. terials begonnen. Der Schutzbau CALCARIA / Er war immunis calcariensis – also militärischer Römische Kalkbrennöfen wurde 2019 errichtet. Verwalter der Kalkbrennöfen von Lauriacum. Seit Mai 2020 ist Ofen IX täglich von 10 bis Alle „Römersteine“ und eine repräsentative Aus- 18 Uhr kostenlos zu besichtigen. Nach dem wahl des übrigen Fundmaterials werden bis 28. BALNEUM / Römerbad Schlögen und dem Februar 2021 in der Sonderausstellung ‚Hercules BURGUS Oberranna ist es der dritte Schutz- im Kalkbrennofen‘ im Museum Lauriacum am bau über einer herausragenden archäologischen Ennser Hauptplatz gezeigt. Der zweite Teil der Stätte am Donaulimes in Oberösterreich. Ausstellung ist dem ‚Wundermittel Kalk‘ ge- Die Kalkbrennofenbatterie von Lauriacum/ widmet. Die berühmte römische Baukultur Enns ist die größte bekannte derartige Anlage würde ohne Kalk nicht existieren. Es gäbe im gesamten Imperium Romanum. Sie steht keine Bauten in Gussmörtel-Technik, dem für zweifellos mit der Errichtung des Legionslagers die Römer so typischen opus caementicium, im letzten Drittel des 2. Jahrhunderts in Ver- keine Estrichböden und keine Fresken auf bindung. Nach seiner Auflassung in der zweiten Wandverputz. Neben seiner Bedeutung als Bau- Hälfte des 4. Jahrhunderts diente Ofen IX als stoff wurde calx bereits in der Antike als Dünge- überdimensionaler „Mülleimer“. Neben zahl- mittel, zur Desinfektion und Reinigung sowie losen Kalksteinen fanden sich große Mengen an als Bestandteil von medizinischen Produkten, Bauschutt (darunter über 1000 kg Ziegelbruch) Kosmetika und vielem mehr verwendet. CALCARIA / Römische Kalkbrennöfen Hercules im Kalkbrennofen – Massenproduktion Lorcher Str. 62, 4470 Enns und Müllentsorgung in Lauriacum www.ooelkg.at/de/standorte/ Sonderausstellung im Museum Lauriacum enns-roemische-kalkbrennoefen.html Hauptplatz 19, 4470 Enns www.museum-lauriacum.at 50. Jahrgang - Heft 1, Juni 2020 7
„ Gott segne das geschloßne Band“ . Dr. Klaus Petermayr Ein Hochzeitslied von Michael Stuppöck aus Ungenach D ie Musiksammlung des Oberöster- reichischen Landesmuseums erfuhr im März 2019 eine bedeutende Erweiterung: Es wurden das bislang der Musikdirektion Titelblatt von Stuppöcks Komposition. Mit Detail der Bestimmung. des Landes Oberösterreich unterstellte Volks- liedarchiv sowie das Anton Bruckner Institut Nicht selten lassen sich Komponisten von Linz eingegliedert. Bruckner-Autographe ländlicher Gebrauchsmusik feststellen. Etwas (v.a. Briefe), Kleidungsstücke und Gemälde Besonderes ist es aber, wenn nicht nur der aber auch tausende Notenhandschriften mit Verfasser eines Werkes, sondern auch dessen landeskundlichem Bezug bereichern nun die Bestimmung bzw. Widmung und damit in Sammlung, die in den neu adaptierten Räu- Verbindung stehende Personen in Erfahrung men im Haus Promenade 37 in Linz unterge- gebracht werden können. Welche erstaunlichen bracht ist. Die umfangreiche Fachbibliothek Informationen manchmal spärliche Hinweise der beiden Institutionen wurde der Museums- auf Titelblättern enthalten, sei an einem raren bibliothek angeschlossen. Noch ausstehend Beispiel aus der Pfarre Ungenach im Hausruck- ist die Übernahme von etwa 140 historischen viertel gezeigt. Tasteninstrumenten und rund 2000 Blas- Das Oberösterreichische Landesmuseum ver- instrumenten aus der Sammlung Kremsegg, wahrt ein bescheiden instrumentiertes Hoch- die ebenfalls dem Landesmuseum geschenkt zeitslied (A-LIm MusHs 705), auf dessen werden sollen. Die Sammlung Musik des Umschlag sowohl die Besetzung als auch der Oberösterreichischen Landesmuseums ver- Komponist vermerkt sind: steht sich auch als zentrale Anlaufstelle für Hochzeitlied / a / Canto Alto / Basso / Violino Pri- Fragen der musikalischen Landeskunde und mo / Violino Secundo / Organo. Michael Stuppeck ist bemüht, Musikalien oberösterreichischer / Lehrer Provenienz zu bewahren. Gerne werden Daneben findet sich aber auch der Zusatz: „ver- nach Sichtung Bestände entgegengenommen fertiget zur holln. [hochlöblichen] / Hochzeit in (klaus.petermayr@landesmuseum.at) Hochmoos / ao 1813“ 8 Mitteilungen der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich
Vorweg zur Biographie des Komponisten, zu In Ungenach war Stuppöck bis zu seinem am der sich folgende Fakten recherchieren ließen:1 6. Juli 1845 erfolgten Tod als Schullehrer tätig. Michael Stuppeck oder Stuppöck wurde am 12. Seine Frau Theresia starb bereits 1844. August 1785 in Niederthalheim (Bezirk Vöck- Das Oberösterreichische Landesmuseum labruck) geboren. Sein Vater Ignaz (um 1753– (A-LIm) verwahrt von Stuppöck mehr als 100 1820), verehelicht mit Elisabeth Papst, war Abschriften von Kirchenmusikalien, die ur- Schulmeister der kleinen Ortschaft. Er stamm- sprünglich in der Pfarrkirche Ungenach zur te aus einer Lehrer-Dynastie, deren Vorfahren Aufführung gekommen waren. Darunter viele vermutlich aus Weibern zugezogen waren. Von Werke von Michael Haydn (1737–1806), Jo- ihm erhielt sein Sohn mit Sicherheit seine erste hann Baptist Schiedermayr (1779–1840) u.a. musikalische Ausbildung. Nach dem Besuch der Der hohe Anteil an Kompositionen des in Trivialschule (Volksschule) beschloss Michael in Lambach wirkenden Johann Wittmann (1757– die Fußstapfen seines Vaters zu treten und be- 1847) lässt auf eine mögliche persönliche Be- suchte die Präparandie – die spätere Lehrerbil- kanntschaft der beiden schließen. Ein kleiner dungsanstalt – in Linz. Im Jahr 1800 erhielt er Bestand mit Abschriften von seiner Hand wird dort sein Gehilfenzeugnis. Seine ersten Gehilfen- auch im ehemaligen Stift Mattsee verwahrt (A- jahre dürfte Stuppöck in Vöcklamarkt verbracht MS). Im Jahr 1819 ist Suppöck als Einsender haben, da ihn mit der dortigen Schullehrerfami- von Musikalien zur sogenannten Sonnleith- lie Haamann2 eine enge Freundschaft verband ner-Sammlung der Gesellschaft der Musikfreunde und auch seine künftige Frau aus Vöcklamarkt Wien nachweisbar. Der 20 Faszikel umfassende stammte. 1808 bestand er die Lehrerprüfung in Bestand enthält sowohl weltliche als auch geist- Linz und folgte Martin Sikora (Lebensdaten un- liche Lieder, Menuette und Ländler, die wohl bekannt)3 als Schullehrer von Ungenach. Am 6. allesamt in Ungenach zur Aufführung kamen September 1808 ehelichte er Theresia Klinser in (A-Wgm VI/27.474, XI. Heft/3, 1–20). Wie- Niederthalheim, mit der er zehn Kinder hatte, weit Stuppöck als Komponist in Erscheinung die nicht alle das Erwachsenenalter erreichten trat, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. und für die immer wieder das Vöcklamarkter Aus seiner Feder erhalten hat sich lediglich das Schullehrerehepaar Johann Georg und Maria oben genannte Hochzeitslied. Anna Haarmann Pate standen: Georg Micha- el (24.7.1809), Theres Marie (18.11.1810), Kompositionen wie Hochzeits- oder Begräbnis- Theresia (18.6.1812), Katharina (19.12.1813), gesänge stellten für Schullehrer ein will- Karl (30.12.1815), Leopoldina (16.1.1818), kommenes Zusatzeinkommen dar, weshalb Elisabeth (15.11.1819), Aloisia (28.2.1822), derartige Gelegenheiten nicht ungern wahr- Cäcilia (4.9.1824) und Maria (22.12.1827).4 genommen wurden. 1 Vgl. dazu die Tauf-, Hochzeits- und Sterbematriken der Pfarren Niederthalheim und Ungenach bzw. Klaus Petermayr: Volksmusik in Oberösterreich. Lieder und Tänze um 1800 im Hausruckviertel aus der Sonnleithner-Sammlung der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (Corpus Musicae Popularis Austriacae 18). Wien 2006, S. 105. 2 Johann Georg Haamann. * 17.12.1757 Münzkirchen, † 28.5.1826 Vöcklamarkt. Schullehrer, Organist. Sohn des Schusters Georg und der Helena Haamann. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Vielleicht war er unter Andreas Haamann, einem Verwandten, der Schulmeister in Gampern war, als Gehilfe tätig. Als Johann Georg am 11.6.1787 in Vöcklamarkt Maria Anna Rausch ehelichte – der Verbindung entspros- sen drei Kinder –, scheint dieser als Trauzeuge auf. Um 1789 war Haa- mann Gehilfe in Vöcklamarkt. Nach dem Tod von Johann Halbwirth – 1798 – übernahm er von diesem das Amt des Schulmeisters, das er bis zu seinem Tod ausübte. Wie Stupöck trat auch Haamann als Einsender eines umfangreichen Bestandes zur sog. Sonnleithner-Sammlung der Gesellschaft der Musikfreunde Wien in Erscheinung. Vgl. Taufbuch der Pfarre Münzkirchen Tom. IV, S. 253; Trauungsbuch der Pfarre Vöck- lamarkt Tom. Va, o.S.; Sterbebuch der Pfarre Vöcklamarkt 1826, o.S. 3 * ?, † ? Schullehrer, Organist. Über Herkunft und Ausbildung Siko- ras ist nichts bekannt. Von 1797 bis 1808 scheint er als Schullehrer in Ungenach auf. Danach folgte ihm Michael Stuppöck im Amt. Sikora dürfte aus dem Schuldienst ausgetreten sein, da er als Lehrer nirgends mehr belegt ist und auch in den Sterbematriken von Ungenach nicht „Dirigierstimme“ von Stuppöcks Komposition. aufscheint. Wie aus Taufmatriken in Ungenach ersichtlich, war er mit einer Barbra Liebenwein verehelicht. Vgl. Taufbuch der Pfarre Unge- nach Tom. IVb, S. 625. 4 Taufbuch der Pfarre Ungenach Tom. IVb, S. 626–632. 50. Jahrgang - Heft 1, Juni 2020 9
Von Thomas Fermüller (1799 – nach 1. Gott segne das geschloßne Band am heiligen Altar 1856) – von 1824 bis 1852 Schulleh- Und leite durch das Pilgerland, dich, unser Ehepaar! rer im Ungenach benachbarten Zell 2. So bitten alle, alle wir, Gott höre unser Flehn! am Pettenfirst – existiert ein ähnli- Und laßt es euch auf Erden hier, nach Herzens ches Werk, das im Oberösterreichi- Wunsch ergehn. schen Landesmuseum erhalten ist.5 3. O Braut! Sei sanft als wie ein Lamm, Während Fermüllers Lied nicht näher fromm, züchtig und voll Fleiß! zuordenbar ist, lässt sich jenes von Mit Liebe führ du Bräutigam, Stuppöck Dank der Notiz „verferti- sie auf der Lebens-Reis. get zur […] Hochzeit in Hochmoos ao 4. Dann gebe Gott voll Vaterhuld, 1813“ genau einordnen: stehts Segen in der Eh, Hochmoos ist eine etwa einen Kilo- Und stärk mit Trost euch und Geduld, meter nördlich von Ungenach gelege- drückt euch so manches Weh. ne Ansiedlung mit auch heute nicht 5. Gott! laß euch fromme Kinder blühn, mehr als vier Bauernhöfen. Im Jahr die euch noch spät erfreun, 1813 wurde hier nur eine Hochzeit Laßt euch sie gristlich auferziehn, gefeiert: Am 13. Februar schlossen sie fromm wie Engel seyn. in der Pfarrkirche von Ungenach der 6. Er schütze euer Feld und Haus, Bauer Joseph Hüttmair aus Hoch- daß euch kein Unglück drückt, moos Nr. 1 und die Metzgertochter Rings streu er seinen Segen aus und Theresia Schein aus Ungenach den geb euch Heil und Glück. Bund der Ehe.6 Zeugen waren der Va- ter der Braut – Anton Schein – und 7. Mit seiner Gnade krön er euch Georg Röll, Bauer auf dem Holngut und schenk euch viele Jahr, zu Mösl. Und ruf euch sanft ins Himmelreich euch liebes Ehepaar. Der Text der kleinen Kompositi- on stammt nicht von Stuppöck. Er Kompositorisch ist der Hochzeitsgesang äußerst einfach griff dabei auf ein relativ geläufiges gehalten. Harmonisch wird G-Dur kaum verlassen. Im Gedicht des Augsburger Theologen 8-taktigen Vokalteil werden die Singstimmen von den Christoph von Schmid (1768–1854) Streichern verdoppelt ehe diese in ein knappes 4-taktiges zurück, das sich auch in Vertonun- Ritornell (ohne Orgelbegleitung) überleiten. gen von Franz Bühler (1760–1823), Auch wenn solche Werke heute völlig unbedeutend er- Hugo Daisenberger (1756–1824), scheinen, ist ihre Wiedergabe oft nicht ohne Reiz. Darü- Florian Rotter (18./19. Jhd.) und ei- ber hinaus zeugen sie doch von einem vergangenen Mu- nes nicht näher bekannten Schiehle sik- und Kunstverständnis, das auch in der Provinz stark (19. Jhd.) erhalten hat.7 ausgeprägt war. ▲ Die Ansiedelung Hochmoos auf der sogenannten „Urmappe“ (ca. 1820) Hochmoos Nr. 1 heute (Foto: Dr. Klaus Petermayr, 2020) ► 5 A-LIm, Bestand OÖVLA HL V/2 Nr. 46. 6 Trauungsbuch der Pfarre Ungenach Tom. IV, S. 201. 7 Vgl. https://opac.rism.info. 10 Mitteilungen der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich
2020/2021 FIRMENLISTE Gut beraten mit der Z u den grundlegenden Aufgaben der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich zählt die Unterstützung jener Mitglieder, die sich um die Erhaltung eines Baudenkmals bemühen. Die INHALT Suche nach geeigneten Firmen, die Erfahrung ARCHITEKTEN F2 im Umgang mit historischer Bausubstanz haben ARCHITEKTUROBERFLÄCHEN F2 und über die notwendigen technischen Fertig- keiten verfügen, gestaltet sich jedoch häufig BAUBETREUUNG / schwierig. Daher erstellen wir jährlich eine Liste PROJEKTABWICKLUNG F3 von Betrieben, die unseren hohen Ansprüchen BAUFIRMEN F3 im Umgang mit historischen Bauwerken entspre- chen. Die Kriterien, die über eine Aufnahme in BAUFORSCHUNG F4 die Liste entscheiden, werden von einer Fach- jury erarbeitet und die entsprechenden Firmen BAUSTOFFE F4 danach ausgewählt. Auf den folgenden Seiten DACHDECKER / SPENGLER F5 finden Sie nun unser aktuelles Firmenverzeichnis, geordnet nach Gewerken bzw. Materialien. GEWÖLBEBAU F5 Die Firmen wenden unterschiedliche Methoden GLAS F5 an. Für jedes Objekt muss die spezifisch denk- malgerechte Variante ausgesucht werden. Bitte GUTACHTEN / PRÜFINSTITUT F6 konsultieren Sie daher noch in der Planungsphase MALER F6 – vor der Auswahl der Methoden und Beginn der Baumaßnahmen – das Bundesdenkmalamt. Die METALL F7 dortigen MitarbeiterInnen helfen Ihnen, die OFENBAU F7 richtige Methode auszuwählen. In bestimmten Fällen kann auch finanzielle Unterstützung RESTAURATOREN F7 geboten werden. Kontakt: Bundesdenkmalamt, Landeskonservatoriat für Oberösterreich, Rainer- STEIN F9 straße 11, 4020 Linz, Tel.: +43 1 534 15-0, E-Mail: TISCHLER / FENSTER / SONST. F9 oberoesterreich@bda.gv.at, Web: www.bda.gv.at ZIMMERER F10 Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen für Ihre Bau- projekte, nicht zuletzt aber auch viel Freude mit Ihrem Baudenkmal! 50. Jahrgang - Heft 1, Juni 2020 F1
Architekten – Architekturoberflächen ARCHITEKTEN ARCHITEKTUR- OBERFLÄCHEN Putz / Stuck POINTNER POINTNER ARCHITEKTEN Kontakt: Arch. DI Herbert Pointner Schulgasse 6 MITTERHAUSER 4240 Freistadt STUCKHANDWERK GMBH Tel.: 0 79 42 / 77 5 19 Kontakt: Franz Mitterhauser freistadt@pointnerpointner.com Schwaben 83 www.pointnerpointner.com 4752 Riedau Tel.: 0 77 64 / 80 95 office@stuckhandwerk.at www.stuckhandwerk.at Putz / Stuck / Fassadenrestaurierung TWO IN A BOX – ARCHITEKTEN ZT GMBH Hostauerstraße 33a 4100 Ottensheim Tel.: 0 72 34 / 84 86 2 architekten@twoinabox.at www.twoinabox.at KR KONSERVIERUNG UND RESTAURIERUNG – BAUDENKMALPFLEGE Dr. Hittmairstraße 19 4470 Enns Tel.: 0 72 23 / 81 479 Mobil: 0664 / 22 66 05 5 restaurator.reiss@aon.at ZIELRAUM ARCHITEKTUR ZT GMBH Kontakt: Arch. DI Dr. Roland Forster Fassadenrestaurierung / -sanierung Kirchenplatz 2 4081 Hartkirchen Paschinggasse 8/B4 1170 Wien Mobil: 0676 / 598 45 44 forster@zielraum.at ULRIKE GRIEBLER STUCK STEIN PUTZ www.zielraum.at Fabrikstraße 26 4400 Steyr Tel.: 0676 / 49 6 88 46 office@stucksteinputz.at www.stucksteinputz.at F2 Mitteilungen der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich
Architekturoberflächen – Baufirmen ARCHITEKTUR- BAUFIRMEN (Forts.) OBERFLÄCHEN (Forts.) Putze / Stuck / Untersuchungen / Malerei KRÜCKL BAUGES.MBH & CO KG Kontakt: Bmst. Ing. Günther Netter ING. ANDREA GRUBER – Naarner Straße 34 BAUDENKMALPFLEGE 4320 Perg Zimeck 24 Tel.: 0 72 62 / 52 24 6 – 0 4591 Molln Fax: 0 72 62 / 52 24 5 – 19 office@krueckl.at Mobil: 0699 / 11 2 99 23 6 office@baudenkmalpflege-gruber.at www.krueckl.at www.baudenkmalpflege-gruber.at BAUBETREUUNG / PROJEKTABWICKLUNG MAYR BAU GES.M.B.H. WBM WILTSCHKO Bmst. Ing. Stephan Mayr BAUMANAGEMENT GMBH 4400 Steyr, Seitenstettner Straße 28 Kontakt: Bmst. Ing. Jürgen Wiltschko, MSc www.mayr-bau.at Heideweg 1 4209 Engerwitzdorf Tel.: 0 72 35 / 20 70 2 Mobil: 0676 / 69 69 70 7 Fax: 0 72 35 / 20 72 1 baumeister@wiltschko.cc www.wiltschko.cc BAUFIRMEN MITTERHAUSER STUCKHANDWERK GMBH Kontakt: Franz Mitterhauser Schwaben 83 HOLZHAIDER BAU GMBH 4752 Riedau Wartberg 1 Tel.: 0 77 64 / 80 95 4271 St. Oswald/Fr. office@stuckhandwerk.at Tel.: 0 79 45 / 72 08 www.stuckhandwerk.at Fax: 0 79 45 / 72 08 – 15 office@holzhaider.at www.holzhaider.at 50. Jahrgang - Heft 1, Juni 2020 F3
Bauforschung – Baustoffe BAUFORSCHUNG BAUSTOFFE (Forts.) Farben / Putze EIDOS ARCHITEKTUR ZT GMBH Kontakt: Arch. Dipl.-Ing. Clemens Standl Ursulinenplatz 4 SYNTHESA CHEMIE GMBH 5020 Salzburg Kontakt: Ing. Hannes Mayerhofer Mobil: 0662 / 84 07 48 Dirnbergerstraße 29-31 mail@eidos.or.at 4320 Perg www.eidos.or.at Tel.: 0 72 62 / 560 – 0 office@synthesa.at www.synthesa.at BAUSTOFFE Ölfarben KEIMFARBEN GES.M.B.H. Gewerbestraße 7a 5310 Mondsee ALL-COLOR F. WINDISCH GMBH Tel.: 0 62 32 / 32 2 11 Oberlaaerstraße 287 Fax: 0 62 32 / 32 2 11 – 99 1230 Wien office@keimfarben.at Tel.: 01 688 / 51 28 www.keim.com office@allcolor.at www.allcolor.at Dachplatten / Kork / Romanzement Kalk ING. PETER BUCHER DULLINGER KALK GMBH Plattenmanufaktur + Kork + Romanzement Peilsteinstraße 21 Walchau 37 5323 Ebenau 6391 Fieberbrunn Mobil: 0664 / 44 10 000 Tel.: 0043 / 6221 / 7446 info@bucherplatte.com Fax: 0043 / 6221 / 7446 – 83 office@kalk.at www.bucherplatte.com www.kalk.at F4 Mitteilungen der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich
Dachdecker/Spengler – Glas DACHDECKER / SPENGLER GEWÖLBEBAU GREIL REINHARD GMBH GRÜNBERGER GEWÖLBE GMBH DENKMALSCHUTZ GERÜSTLOS Kontakt: Klaus Grünberger GF Zwickenberg 19 Obergrünbach 18 9781 Oberdrauburg 4264 Grünbach Tel.: 0 48 52 / 69 730 Tel.: 0043 / 664 143 8 133 Fax: 0 48 52 / 69 730 – 4 gruenberger@gewoelbe.at greil@kirchturm.at www.gewoelbe.at www.kirchturm.at MITTERHAUSER POSCHACHER DACHDECKEREI & STUCKHANDWERK GMBH SPENGLEREI GMBH Kontakt: Franz Mitterhauser Kontakt: Johann Schaschinger Schwaben 83 Gewerbestraße 2 4752 Riedau 4310 Mauthausen Tel.: 0 77 64 / 80 95 Tel.: 0 72 38 / 33 35 – 0 office@stuckhandwerk.at dachdeckerei@poschacher.at www.stuckhandwerk.at www.poschacher-dachdeckerei.at GLAS Spengler / Holzschindeldeckung Glasmalerei RENATO ZAMBELLI SPENGLER – MEISTERBETRIEB Birkenstraße 5 4653 Eberstalzell GLASMALEREI Tel.: 0 72 41 / 27 83 2 STIFT SCHLIERBACH GMBH Mobil: 0664 / 153 31 38 Kontakt: Robert Geyer-Kubista office@zambelli.cc Klosterstraße 1 www.zambelli.cc 4553 Schlierbach Tel.: 0 75 82 / 83 0 13 – 123 glas@stift-schlierbach.at www.glasmalerei-stift-schlierbach.at 50. Jahrgang - Heft 1, Juni 2020 F5
Gutachten / Prüfinstitut – Maler GUTACHTEN / PRÜFINSTITUT MALER Statiker DER FREUNDLICHE MALER GMBH 4020 Linz, Lindemayrstraße 10a, Tel.: 0732/77 10 60, office@freundlinger.at DI WEILHARTNER ZT GMBH Fax: 0732 / 77 10 60 444 Kontakt: DI Johann Weilhartner 4810 Gmunden, Grüner Wald 23 Tel.: 07612 / 71 582, gmunden@freundlinger.at Marktplatz 2 / 3. OG 4910 Ried im Innkreis 4550 Kremsmünster, Schubertweg 1 Tel.: 07583 / 84 17, kremsmuenster@freundlinger.at Tel.: 0 77 52 / 71 57 1 – 0 office@ztw.at www.derfreundlichemaler.at www.ztw.at Gutachten / Sachverständiger / Energieausweis MITTERHAUSER WBM WILTSCHKO STUCKHANDWERK GMBH BAUMANAGEMENT GMBH Kontakt: Franz Mitterhauser Kontakt: Bmst. Ing. Jürgen Wiltschko, MSc Schwaben 83 Heideweg 1 4752 Riedau 4209 Engerwitzdorf Tel.: 0 77 64 / 80 95 Tel.: 0 72 35 / 20 70 2 office@stuckhandwerk.at Mobil: 0676 / 69 69 70 7 www.stuckhandwerk.at Fax: 0 72 35 / 20 72 1 baumeister@wiltschko.cc www.wiltschko.cc Bauschadenanalyse / Altbausanierung / Thermische Sanierung / Bauphysik MALERMEISTER ZAUNER GMBH Kontakt: Daniel Zauner Gmundner Straße 11 IBB – INGENIEURBÜRO BIDNER 4840 Vöcklabruck Kontakt: Mag. Dr. Thomas Bidner Mobil: 0660 / 12 84 180 Angerweg 13 office@maler-zauner.at 6075 Tulfes Tel.: 05223 / 42 3 65 www.maler-zauner.at Mobil: 0664 / 44 12 076 thomas.bidner@ib-bidner.com www.ib-bidner.com F6 Mitteilungen der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich
Metall – Restauratoren METALL OFENBAU Schlosserei / Schmiede DAVID HAAS OFENBAU – RESTAURATOR FÜR HISTORISCHE METALLWERKSTÄTTEN KACHELÖFEN PÖTTINGER GMBH Markt 25 Kontakt: Laurenz Pöttinger 5452 Werfen Obertrattnach 131 Mobil : 0664 / 34 35 30 6 4715 Taufkirchen office@haas-ofenbau.at Tel.: 0 77 34 / 34 111 www.haas-ofenbau.at walter@poettinger-metall.at www.poettinger-metall.at RESTAURATOREN Schlosserei Gemälde MAG. MAG.ART. MONIKA ROTH Restauratorin für Gemälde und Skulpturen Kapuzinerstraße 3b FÖßL GERALD 4020 Linz KUNST & DESIGN SCHMIEDE Tel.: 0664/5324423 Kontakt: Gerald Fößl monika.roth@liwest.at Ennsweg 44a www.konservieren-restaurieren.at 4482 Ennsdorf 0660 / 325 30 95 g.foessl@liwest.at www.kunst-design.at MAG. ART. PIA GEUSAU Restaurierung von Gemälden und Skulpturen MAG. ART. PIA GEUSAU Restaurierung von Gemälden und Skulpturen Puchberg 2 4600 Wels Tel.: 0664/2349411 pia.geusau@aon.at www.restauratorin.at 50. Jahrgang - Heft 1, Juni 2020 F7
Restauratoren RESTAURATOREN (Forts.) RESTAURATOREN (Forts.) Holz – Objektrestaurierung Stein – Steinmetz / Holz gefasst Steinrestaurierung HEBENSTREIT WIRLITSCH OG GERHARD FRAUNDORFER Kohlgrube 16a 4902 Wolfsegg Steinmetzmeister Tel.: 076 76 / 66 20 Hannerweg 17 hebenstreit.wirlitsch@utanet.at 4113 St. Martin Tel.: 0 72 32 / 34 36 Fax: 0 72 32 / 34 36 fraundorfer.stein@aon.at MAG. ART. PIA GEUSAU Restaurierung von Gemälden und Skulpturen MAG. ART. PIA GEUSAU Restaurierung von Gemälden und Skulpturen Puchberg 2 ERICH REICHL GMBH 4600 Wels Mönchsberg 19 a Tel.: 0664/2349411 5020 Salzburg pia.geusau@aon.at Mobil: 0664 / 233 61 60 www.restauratorin.at office@reichlstein.at www.reichl-stein.at Glasrestaurierung Stein – Objektrestaurierung Stein GLASMALEREI MAG. JOSEF WENINGER STIFT SCHLIERBACH GMBH Haitigen 19 Kontakt: Robert Geyer-Kubista 4890 Weißenkirchen Klosterstraße 1 Tel.: 0 76 84 / 67 61 4553 Schlierbach Fax: 0 76 84 / 67 61 Tel.: 0 75 82 / 83 0 13 – 123 Mobil: 0676 / 354 46 31 glas@stift-schlierbach.at j.weninger@werkstatt.tk www.glasmalerei-stift-schlierbach.at www.werkstatt.tk F8 Mitteilungen der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich
Stein – Tischler / Türen / Fenster RESTAURATOREN (Forts.) STEIN (Forts.) Stein – Objektrestaurierung Stein / Bildhauer / Putz / Stuck Stein / Befundungen yout 1 30.04.20 08:03 Seite 1 Einschaltung_180x40_260420.qxp_Layout 1 30.04.20 08:03 Seite 1 MAG. JOSEF WENINGER Haitigen 19 MAG. JOHANN LINDTNER 4890 Weißenkirchen Ruderstallgassen 21 Tel.: 0 76 84 / 67 61 5133 Gilgenberg Fax: 0 76 84 / 67 61 Mobil: 0664 / 13 2 66 01 Mobil: 0676 / 354 46 31 johann.lindtner@a1.net j.weninger@werkstatt.tk www.restaurator-lindtner.at www.werkstatt.tk STEIN TISCHLER / FENSTER / SONSTIGES ERICH REICHL GMBH KAUN GMBH Mönchsberg 19 a Wiener Straße 24 5020 Salzburg 4490 St. Florian Mobil: 0664 / 233 61 60 Tel.: 0 72 24 / 43 44 – 0 office@reichlstein.at office@kaun.at www.reichl-stein.at www.kaun.at Stein – Steinmetz / Terrazzo GERHARD FRAUNDORFER KRANZ TISCHLEREI GMBH & CO KG Steinmetzmeister Kontakt: Ing. August Kranz Hannerweg 17 Johann-Pabst-Straße 3 4113 St. Martin 4690 Schwanenstadt Tel.: 0 72 32 / 34 36 Tel.: 0 76 73 / 23 23 – 0 Fax: 0 72 32 / 34 36 Fax: 0 76 73 / 23 23 – 18 fraundorfer.stein@aon.at kranz@kastenfenster.at www.kastenfenster.at 50. Jahrgang - Heft 1, Juni 2020 F9
Tischler / Türen / Fenster – Zimmerer TISCHLER / FENSTER / SONST. (Forts.) ZIMMERER TISCHLEREI ALOIS WINKLER Kontakt: Alois Winkler VINZENZ BACHMANN 5241 Maria Schmolln Nr. 84 BAU GMBH & CO. KG Tel.: 0 77 43 / 26 76 Kontakt: Vinzenz R. Bachmann Fax: 0 77 43 / 20 0 76 Raitener Straße 17 office@tischlerei-winkler.at D-83259 Schleching/Mettenham www.tischlerei-winkler.at Tel.: 00 49 / 86 49 / 98 80 – 0 Fax: 00 49 / 86 49 / 9880 – 29 Tischler / Fenster / Holzböden info@vinzenz-bachmann.de v.bachmann@vinzenz-bachmann.com www.vinzenz-bachmann.de RAMMERSTORFER BAU- UND MÖBELTISCHLEREI TISCHLEREI RAMMERSTORFER BAU- UND MÖBELTISCHLEREI Pötting 20 4754 Andrichsfurt Tel.: 0 77 50 / 33 00 info@tischlerei-rammerstorfer.at www.tischlerei-rammerstorfer.at Tischler / Fenster / Holzböden / Holzdecken ERNST PROHASKA Obergallsbach 4 4731 Prambachkirchen Mobil: 0664 / 20 27 046 e.prohaska@aon.at www.prorestauration.com F10 Mitteilungen der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich
Der historische „Rückblick“ I n dieser Rubrik präsentieren wir einen landeskundlichen Schnappschuss, dessen Entstehungskontext nicht hin- reichend geklärt ist. Wir bitten Sie um Ihre Mithilfe bei der Klärung von Aufnahmeort, -zeit, und/oder -anlass. Das „Rätselbild“ der letzten Ausgabe (www.goodshoots.at) Konsulent Johann Baumann, DI Franz Feder- 1924 wird mit dem Bau der Anlagen begonnen spiel und Malermeister Daniel Zauner wussten und zugleich die Schmalspurbahn zwischen die Aufnahme der letzten Ausgabe sofort ein- Ampflwang und Timelkam zur Normalspur zuordnen: Es handelt sich um die „Zentral- ausgebaut. Am 2. Jänner 1927 werden Brecher- sortierung“ für Kohle in Ampflwang. DI Franz anlagen, eine Hochseilbahn, die Sortierung Federspiel wies darauf hin, dass in der Publi- und die Bahn in Betrieb genommen und in den kation „Ampflwang im Hausruckwald in alten 1920er Jahren gehört die Zentralsortierungs- Ansichten“ neben einem beinahe identen Bild anlage zu den modernsten Bergbauanlagen in auch Fotografien der fertigen Anlage sowie Mitteleuropa.2 Im Konjunkturjahr 1929 ver- nützliche Angaben darüber zu finden sind. zeichnet die WTK mit 585.912 Tonnen die Weiterführende Informationen zum Kohleab- höchste Fördermenge seit Bestehen. Nachdem bau in Ampflwang finden sich zudem im Werk sie sich sechs Jahre in Folge reduziert hatte, „Die Industrie in Oberösterreich in der Ersten steigt auch die Beschäftigtenzahl zum Jahresen- Republik“. Diesem Werk zufolge wurde bereits de 1929 auf 1.766, bevor der Betrieb ab 1930 seit 1785 Braunkohle im Hausruckviertel ge- in die Weltwirtschaftskrise schlittert.3 fördert, bevor sich 1856 die Wolfsegg-Traunt- Bis 1964, so schreibt Konsulent Johann Bau- haler Kohlenwerks AG (WTK) bildet, die den mann, wird die rund um Ampflwang abgebaute Bergbau im Hausruck ab 1870 federführend Kohle zuerst in der Brechanlage Buchleiten betreibt. Nimmt der Abbau im Hausruck vor- zerkleinert und über eine Materialseilbahn zur erst nur eine marginale Rolle ein, entwickelt die Zentralsortierung befördert. In verschiedene WTK mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor Größen sortiert, wird sie mit der Bahn zur allem für kriegswirtschaftliche Industriebetriebe Verfeuerung ins Kraftwerk Timelkam abtrans- enorme regionale Bedeutung. Nach Kriegsende portiert. 1964 wird die Hochseilbahn durch bedingt der Kohlenmangel umfangreiche ein Förderband ersetzt, das in den 1990ern Anlageninvestitionen. Im Anschluss an eine abgerissen wird. 1988 macht eine neue erste Ausbaustufe bis 1924 zielen weitere Maß- Kohlewaschanlage die Zentralsortierungsanlage nahmen vor allem auf die Erschließung der obsolet, bevor der Bergbau 1995 eingestellt Vorkommen im Göblberg und den Ausbau wird. Danach wird ein Großteil der Maschinen des Werks Ampflwang durch zwei Kohlebrech- aus dem Gebäude entfernt und entweder ver- anlagen in Buchleiten und Schmitzberg sowie schrottet oder verkauft. Die meisten Gebäude eine Sortier- und Verladeeinrichtung am Bahn- auf dem Gelände der Zentralsortierung bleiben hof Ampflwang ab.1 jedoch erhalten und befinden sich im Besitz der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahnge- schichte (ÖGEG). Für die Landesausstellung 2006 „Kohle und Dampf“ wird die Zentral- sortierung zu einem Schauobjekt adaptiert und heute ist in dem denkmalgeschützten Objekt ein Museum über Bergbau und über die Eisenbahn untergebracht. Im Brecher Buch- leiten befindet sich ein Außendepot des OÖ. Landesarchivs, das Bergbauarchiv Ampflwang. 1 Otto Lackinger, Die Industrie in Oberösterreich in der Ersten Republik 1918 – 1938 (Linz 2017). 2 Amalia Irresberger, Josef Huber, Anton Holl, Johann Schachermaier, Josef Krichbaum (Hg.), Ampflwang im Hausruckwald in alten Die Zentralsortierungsanlage Ampflwang – das heutige Ansichten, Bd. 1 (Die Damals-Reihe, Europäische Bibliothek Zaltbommel, 2. Aufl. 2001) Eisenbahn- und Bergbaumuseum an der Bahnhofstrasse 21 3 Otto Lackinger, Die Industrie in Oberösterreich in der Ersten (Foto: CC BY-SA 4.0, Wikipedia, Thomas Ledl) Republik 1918 – 1938 (Linz 2017). 50. Jahrgang - Heft 1, Juni 2020 21
Der historische „Rückblick“ Viel Glück und Gesundheit !!! Mag Neujahr auch noch fern sein, so wünscht Ihnen die GLD-Schriftleitung mit dem aktuellen Rätselbild und den darauf abgebildeten sympathischen Glücksbringern aus gegebenem Anlass schon inmitten des Jahres beste Gesundheit. Der Schnappschuss stammt aus dem Museum der Stadt Traun, wo Ing. Georg Sayer unter anderem einen Fundus alter, unbestimmter Glasplatten archiviert, die von Johannes Gstöttenmayer digitalisiert wurden. Einziger vager Anhaltspunkt ist, dass andere Fotografien des unsortierten Bestands im Bezirk Freistadt angefertigt wurden. Senden Sie uns Ihre klärenden Hinweise bitte per E-Mail an office@denkmalpflege.at Das aktuelle „Rätselbild“ kann alsbald auf unserer Homepage www.denkmalpflege.at abgeru- fen und vergrößert dargestellt werden. Die historische Aufnahme wur- de uns dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von Johannes Gstöttenmayer www.goodshoots.at ansicht@gmx.at und Ing. Georg Sayer aus dem... Museum Steinhumergut In den Räumen des Steinhumergutes, welches um 1500 erstmals urkundlich erwähnt wurde, erzählen über 3.000 Exponate – bäuerliche Geräte, Hausrat, Dokumente, Urkunden, Fotos und vieles mehr – von der Geschichte der Stadt Traun, ihrer Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie sowie ihrer Schule, Kirchen, und Vereine. Falls auch Sie noch Dokumente, Fotos, oder Objekte zur Trauner Stadtgeschichte beisteuern können: Das Museum ist bemüht, seine Sammlung stetig zu erweitern! Museum Steinhumergut, Neubauerstraße 75, 4050 Traun Öffnungszeiten: jeden letzten Mittwoch im Monat 14 bis 18 Uhr und am zweiten Samstag im Monat 14 bis 17 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung mit Hrn. Dietmar Lindert Tel.: +43 7229 688 105, E-Mail: dietmar.lindert@traun.at 22 Mitteilungen der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich
Kalender Ansicht auf Hohensalzburg - drinnen erwartet uns das Rainermuseum (Foto: WikiPedia, gemeinfrei) Sa, 12. September 2020 LANDESKUNDEFAHRT nach Salzburg: Festung Hohensalzburg mit Rainermuseum und Domquartier Im Anschluss an die Fahrt nach Salzburg erwartet quartier“ mit der barocken Prunkresidenz der Erz- Sie beim Busterminal Nonntal der GLD-Reiseleiter bischöfe sowie Dom und Ausstellungsräumen der Dr. Erhard Koppensteiner. Nach einem Fußweg zur Erzabtei St. Peter. Weitere Höhepunkte sind herr- Talstation der Festungsbahn trifft die Reisegruppe liche Ausblicke von der Dombogenterrasse auf die auf den auf die Festung spezialisierten Fremdenführer Salzburger Altstadt sowie von der Orgelempore in Hr. Stefan Haslacher. Gemeinsam mit ihm geht es den Salzburger Dom. Begeben Sie sich auf einen auf zu einem großen Rundgang durch die Festung historischen Rundgang durch das ehemalige fürst- Hohensalzburg, dem Wahrzeichen im Herzen der erzbischöfliche Machtzentrum mit seiner einzigar- Mozartstadt. Sie sehen unter anderem die neu res- tigen Architektur und seinen bedeutsamen Kunst- taurierten Prunkräume, die „Fürstenzimmer“ und schätzen. Eine Abschlusseinkehr ist eingeplant. die Georgskirche sowie das neugestaltete Rainer- Reiseleitung: Dr. Erhard Koppensteiner Regimentsmuseum. Nach dem Mittagessen unter- nehmen Sie einen einzigartigen, zusammenhängen- Preis: € 79,– (Inkl. Busfahrt, Reiseleitung, Festungs- den Rundgang inkl. Audioguide durch das barocke bahn, Eintritte, Führungen / Audioguide) Herz Salzburgs, den neuen Museenkomplex „Dom- Anmeldung: Reisebüro Neubauer, siehe Seite 27 Do, 8. Oktober 2020, 15.00 Uhr STADTSPAZIERGANG: Stadt am Wasser – Wasser in der Stadt Die Donau als Lebensader, Grenze, Bedrohung, Wirtschaftsfaktor, Stadtführerin: Arbeitsplatz, Streitpunkt. Wie sich das Leben am Wasser abspielte, Ute Sailer, Austria Guide welchen Stellenwert Wasser in der Stadt hat(te), wer sich mit Preis: € 12,– (Für Mitglieder Wasser das tägliche Brot verdiente und welche Geschichten rund der GLD nur € 10,–) um das kühle Nass Geschichte geschrieben haben, ja sogar Ein- zug in die Literatur erlangten, erfährt man bei diesem eineinhalb- Treffpunkt: 14.50 Uhr, bis zweistündigen Stadtrundgang. Hauptplatz beim Alten Rathaus Blick auf die Donau. Zwischen 1900 und 2016 prägte an dieser Stelle die Eisenbahnbrücke das Linzer Stadtbild. (Foto: Archiv der GLD) 50. Jahrgang - Heft 1, Juni 2020 23
Kalender Do, 15. – So, 18. Oktober 2020 LANDESKUNDEREISE nach BANSKÁ ŠTIAVNICA in die Mittelslowakei (einst Oberungarn) und Nordungarn Entdecken Sie die Burgen und Schlösser, 3. Tag: Banská Štiavnica /Schemnitz, die „silberne die Museen sowie die alten königlichen Berg- Stadt“, ist in die UNESCO Welterbe-Liste der einge- städte Oberungarns: Begleiten Sie uns nach tragen. Die ehemalige Bergbaustadt mit maria-theresi- Kremnitz, eine der Hauptmünzstätten Alt- anischer Bergakademie (Berg- und Forsthochschule bis österreichs, nach Esztergom, dem kirchlichen 1919) ist eine der schönsten und historisch attraktivsten Zentrum Alt- und Neuungarns und Sitz des Städte der Slowakei. Stadtführung und Weiterfahrt zum Schloss Zvolen/Altsohl am Ufer des Flusses Slatina. Das Primas Hungariae sowie zur Festungsstadt gotische Renaissanceschloss ließ der ungarische König Komorn, einem UNESCO-Weltkulturerbe. Ludwig I. im 14. Jhdt. als Jagd- und Lustschloss für 1. Tag: Anreise über Linz – St. Pölten – Bratislava ungarische Könige errichten. Später wurde es zur Vertei- nach Trnava/Tyrnau. Stadtführung durch das denk- digung gegen die Türken umgebaut. Im 18. Jhdt. erfuhr malgeschützte Stadtgebiet. Zu den wertvollsten his- das Schloss den letzten Umbau im Barockstil, aus dieser torischen Denkmälern von Trnava gehören der Dom Zeit blieb die hölzerne Kassettendecke im Königssaal des Hl. Johannes des Täufers und die Universitäts- erhalten. Ein kurzer Stopp ist auch beim Benediktin- kirche, heute Bischofssitz. Der Platz und die ganze erkloster Hronsky Benadik/St. Benedikt eingeplant, Stadt werden vom Stadtturm aus dem Jahre 1574 be- Blick in die gotische Basilika des Hl. Egidius. herrscht. Weiterfahrt nach Trencin. Die Burg Trencin/ 4. Tag: In Svaty Anton/St. Anton steht ein monu- Trentschin, auf einem hohen Kalksteinfelsen mentales barock-klassizistisches Schloss des ehemaligen erbaut, ist die drittgrößte Burganlage der Slowakei. Bulgarischen Zaren Ferdinand I. aus dem Hause Sachsen- Nach einem Burgrundgang Fahrt zum Hotel im Coburg-Kohary mit einem wunderschönen englischen Kurort Trencianske Teplice/Trentschin Teplitz. Park. Es wurde nach 1944 Sitz des Jagdmuseums und 2. Tag: Das Juwel von Bojnice, einem Städtchen bei zeigt auch die originalen Interieurs aus dem 18. und 19. Prievidza, ist das Märchenschloss Bojnice/Weinitz. Jhdt. Mächtig erhebt sich die größte Basilika Ungarns Graf Johann Palffy ließ das gesamte Objekt Ende des auf dem Burgberg in Esztergom/Gran an der Donau, 19. Jhdt. nach dem Vorbild der Loire-Schlösser um- dem Partnerort von Mariazell. Führung durch die bauen. Heute befinden sich im Schloss Sammlungen Kathedrale Mariä Himmelfahrt, die Dom-Schatzkammer des kunsthistorischen Museums. Das nächste Ziel und das christliche Museum. Die Heimreise erfolgt nach des Tages ist Schloss Topol´cianky/Kleintopolt- einem Stadtspaziergang durch Komorn, im slowakischen schan. Das Schloss wurde zum nationalen Kultur- Komárno mit Österreich-Ungarns bzw. heute Europas denkmal ernannt. Das Nationalgestüt, Zentrum größter erhaltener Festung des 17.–19. Jhdt., Welt- der Pferdezucht in der Slowakei, gehört zu den kulturerbe der UNESCO. wichtigsten der Welt. Im Hippologischen Museum Reiseleitung: Dr. Erhard Koppensteiner wird Ihnen die Geschichte der Welt der Pferde Preis: € 535,– (Für Mitglieder der GLD € 10,– Rabatt) nähergebracht. Zum Abschluss des Tages Besuch des Inkl. Busfahrt, Reiseleitung, alle Eintritte und Führun- Museums für Münzen und Medaillen in Kremnica/ gen laut Programm, 1 x Nächtigung inkl. Halbpension Kremnitz. Seit dem Jahre 1328 werden in der im Hotel in Trencianske Teplice und 2 x Nächtigung ältesten Münzprägeanstalt Münzen hergestellt. inkl. Halbpension im Hotel in Banská Štiavnica Nächtigung in Banská Štiavnica. Anmeldung: Reisebüro Neubauer, siehe Seite 27 Ansicht auf Banská Štiavnica/Schemnitz: Altes (im Hintergrund) und Neues Schloss links, Stadtzentrum mit Schulgebäuden in der Mitte – unter dem Glanzenberg, Kalvarienberg rechts (Foto: WikiPedia, gemeinfrei) 24 Mitteilungen der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich
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