Mitteilungen Rückblick zur 50. Ausgabe - Hessische Akademie der Forschung und ...
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Hessische Akademie der Forschung und Planung im ländlichen Raum Mitteilungen ISSN 1610-6415 Rückblick zur 50. Ausgabe Heft 1 Themen: Wohnraumsituation im Ländlichen Raum und Was ist die Akademie
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen 50 AUSGABEN DER HAL - MITTEILUNGEN – EIN RÜCKBLICK Heinrich Klose Warum „HAL-Mitteilungen“? Weil die Mit- Teile im Raum zu einem Ganzen verbin- glieder der Hessische Akademie der For- den. schung und Planung im ländlichen Raum Die Redaktion leitet Akademiemitglied Frau (HAL) viel mitzuteilen haben. Von den Mit- Dipl. Volkswirtin Gabi Purper aus Frankfurt gliedern für die Mitglieder. am Main. Das Forum für die Mitglieder, um sich über ihre Arbeit, Erfahrung, Forschung und Interesse auszutauschen. Ein Konzept zum Lesen über Wohnen, Arbeiten, Erholen der Bevölkerung in Hessen und seinen Partnerregionen. Das Engagement für Kultur, Sprache, Geschichte, Jetztzeit und Zukunft. Die Themenfelder sind seit 1990 immer aus aktueller Sicht bearbeitet worden. So wer- Kirchberg Oberkaufungen, Skizze H. Klose, Kassel den sie in der Zeitreihe von 25 Jahren eine Dokumentation kritischer Entwicklungen Auf der Rückseite von Heft 1 ist ein För- wie Wohnen, Leerstand und Wohnungsnot derndes Mitglied der HAL – die Gemeinde abgehandelt. Kaufungen von dem Herrn Bürgermeister Gerhard Iske vorgestellt. Der Rückblick beginnt mit Heft 1 vom *** Oktober 1990. Diese HAL-Mitteilung ist auf Zur Rückseite gehören auch das Impres- eine DIN A 4 Seite, beidseitig kopiert. Die sum, die 2x Folge der geplanten Erschei- Kopfzeile ist freihändig von Herrn Wolfgang nungen pro Jahr, die Ankündigung von Ver- Bös nach Dienstschluss im Amt für Planung öffentlichungen und Veranstaltungen der und Denkmalpflege beim Landkreis Kassel HAL, auch die, von der Bayerischen Aka- gezeichnet worden. demie. *** Der Herr Landrat Willy Eiermann, 1991 langjähriger Präsident des Hessischen und HAL MITTEILUNGEN HEFT 2 später Deutschen Landkreistages, gestat- März 1991 tete es, dass nach Dienstschluss die HAL- Mitteilungen beim Kreisausschuss des Das Heft ist bereits auf vier DIN A 4 Seiten Landkreis Kassel gedruckt und die An- angewachsen. Der Leitartikel von Frau Pur- schrift Landratsamt benutzt werden kann. per, Frankfurt Asylanten – ein aktuelles Herr Eiermann (†), Ehrenmitglied der HAL, Problem im ländlichen Raum“ im Juli ist ihr großer Förderer. 2015 sind die angeprangerten Probleme vom März 1991 die Gleichen geblieben wie Das Logo der HAL-Mitteilungen muss er- Verkürzung der Anerkennungsverfahren, klärt werden. Der Gebietszuschnitt vom qualifizierten Personen die Einwanderung Land Hessen ist das Fundament, auf dem in Hessen zu erleichtern und die vielschich- die HAL steht. Die drei horizontalen Balken tigen Fragestellungen mit Asylanten be- im Schriftzug HAL stehen für die drei hessi- rührt die Belange der Akademie. schen Regierungspräsidien - von Norden * * * nach Süden, von Kassel. Gießen nach Auf der Rückseite von Heft 2 ist ein För- Darmstadt. Die senkrechten Striche im Hin- derndes Mitglied der HAL – der Hessische tergrund stehen für die 21 Landkreise in Städte- und Gemeindebund von dem Hessen. Das A der Akademie hat einen Herrn Geschäftsführenden Direktor, Bür- doppelten horizontalen Querbalken. Sie germeister i.R. Erwin Henkel vorgestellt. vermitteln dass die Akademie alle Dieses starke Fördernde Mitglied trägt die 2
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen HAL voran, auch durch die schwierigen Friedrich Putz (OM), Oppenheim stellt die Tunnellagen in der langen Zeit von 25 Jah- aktuelle „Flächennutzung und Mikrozen- ren. sus“ vor. * ** Die Entwicklung 1989 zu 1985 belegt in Zahlen die anteilige Siedlungs- und Ver- Irmgard Bott (OM) aus Marburg setzt sich kehrsfläche für den Regierungsbezirk mit der „Erhaltung von Synagogen im Kassel 11,1% zum Regierungsbezirk ländlichen Raum“ auseinander. Synago- Darmstadt mit 17,1% bei einem Landes- gen und Mahnstätten sind durch öffentlich durchschnitt von 13,7%. zu erarbeitende Programme vor dem Ver- fall und vor diffamierendem Beschmieren 2015 ist das Nord- Südgefälle in der Flä- zu schützen. chennutzungsstatistik geblieben. Hat nicht der Bundesinnenminister im Juni * * * 2015 wieder eine Zunahme in der Statistik von rechtsgerichteter Gewalt mitgeteilt. Eine herausragende und nachhaltige Entscheidung wurde in Heft 2 bekanntgemacht: der Wettbewerb Jugendpreis 3
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen In 2016 wird der interregionale Wettbewerb Jugendpreis in Hessen und den Partnerregionen Aquitaine, Emilia-Romagna, Wielkopolska und im thüringischen Landkreis Schmalkalden - Meiningen zum 25. Mal in ununterbrochener Reihenfolge ausgelobt. * * * HAL MITTEILUNGEN HEFT 3 Oktober 1991 Das Heft 3 umfasst 6 DIN A 4 Seiten. Es ist geprägt von den „Empfehlungen der Helmut Jäger (KM), Gerbrunn beschreibt HAL an die neue Hessische Landesre- die „Mittelalterliche Siedlungsentwick- gierung“. lung in den Kreisen Schmalkalden und Unter der Federführung der stellvertreten- Meiningen“ mit dem spätmittelalterlichen den Vorsitzenden im Vorstand, Frau Katha- Wüstungsprozess. Er berichtet vom Ge- rina Thiersch (OM), Marburg wurde vorge- dankenaustausch mit Kollegen der Uni tragen: Würzburg über die Zusammenhänge von 1. Einschätzung der Chancen und Prob- Wald und Gesellschaft. 1583 war die Herr- leme des ländlichen Raumes in Hessen schaft Schmalkalden an Hessen gefallen. 2. Umgang mit den weiterhin bekannten * * * Problemen wie Hermann Priebe (OM), Frankfurt informiert - Verlust der Waldbestände über „Landwirte im Nebenberuf“. - Veränderung durch Bewirtschaftung geprägter Kulturlandschaften Seit Jahrhunderten hat es in den deutschen 3. Abbau öffentlicher Verkehrsangebote Mittelgebirgen Kleinbauern gegeben. Sie 4. Bevölkerungsüberalterung und Abwan- hatten Berufe in der gewerblichen Wirt- derung schaft neben ihrer landwirtschaftlichen 5. Verfall wertvoller Bausubstanz anhalten Selbstversorgung. In Thüringen sind die durch finanzielle Unterstützung der ver- Kleinbauerndörfer bis 1991 weitgehend er- bleibenden Bevölkerung halten und besser gepflegt als die Städte. In Zukunft wird der überhöhte Arbeitskräfte- Empfehlungen zur Steuerung einer ausge- besatz in der Großlandwirtschaft sich nicht glichenen Entwicklung halten lassen. Umso wichtiger ist es, dass - Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Bevölkerung im ländlichen Raum in ih- Erwerbsmöglichkeiten ren eigenen Häusern und mit Kleinlandwirt- - Sicherung vorhandener Arbeits- schaft bessere Lebensbedingungen behält plätze als die Arbeitslosen im Hochhaus. - Lebensfähige Standorte im ländli- * * * chen Raum für Dienstleistungen NEU + NEU + NEU + NEU + NEU + NEU schaffen - Bereitstellung gezielter und bünde- Information über die Kulturarbeit der lungsfähiger Förderprogramme kommunalen FÖRDERNDEN Mitglieder Zusammenfassung der Akademie: Nicht gleichartige Lebensräume im ländli- chen Raum und Verdichtungsraum schaf- Gemeinde Kaufungen fen, sondern Stärkung und Weiterentwick- Gemeinde Morschen lung einer Vielfalt gleichwertiger Lebens- Gemeinde Wald-Michelbach räume verstehen. Stadt Bad Karlshafen Die Landesregierung hat die Empfehlun- Stadt Schmalkalden Stadt Ober-Ramstadt gen positiv aufgenommen. * * * Es umfasst Veranstaltung z.B. „Turmblasen Auf der Seite 4 von Heft 3 ist ein Fördern- des Posaunenchors“ Ort, Zeit, Anschrift des Mitglied der HAL – Die Brandkasse und Telefon, Vorträge, Markttage. von dem Herrn Direktor Klaus Bechmann Mit diesem Potential und Kulturangebot vorgestellt. muss die Akademie auf die Ordentlichen 4
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen und Korrespondierenden Mitglieder zuge- erhalten. Die zu Parkflächen degradierten hen und sie zur Teilnahme anregen. Der Hofräume und die Aufbauten veränderten Förderbeitrag für die HAL kommt ja auch Dachlandschaften unterwarfen die Siedlun- aus dem Kulturhaushalt der Kommunen gen. Für die Denkmalpflege geht es darum, und es liegt letztlich an der HAL selbst, die historisch sowie typologisch wichtigen dass sie von den Gemeinden gefördert Teile sicher zu stellen. wird. * * * * * * „Der Obbruch stann schu fir der Dier“ von Frau Irmgard BOTT (OM), Marburg. HAL MITTEILUNGEN HEFT 4 Ein Apell, zur Erhaltung, Renovierung und März 1992 Nutzung der verlassenen Kirche Friedrichs- Das Heft 4 umfasst wieder 6 Seiten. Die dorf, Großgemeinde Dautphetal.“ Redaktion hat gewechselt zu Frau Irmgard Doch zem Glek ess nit gescheh, se blait om BOTT (†), Marburg ahle Plätzche stieh, onn od en ganze Hes- * * * selaand. Auf der Titelseite von Heft 4 ist die 1992 - Die Kirche wurde gerettet. Ausschreibung zum ersten Wettbewerb * * * des Jugendpreises gedruckt. Das Thema „Landwirtschaftlich genutzte Flächen in heißt „Ländliche Arbeitswelt im Wandel des Hessen – Entwicklungen und Perspekti- 20. Jahrhunderts.“ ven“ von Bodo Freund (OM), Frankfurt am Main 1992 sind 41% der Landesfläche landwirt- schaftliche Nutzfläche (LN), 14% entfallen auf Siedlungsareale. Seit 1960 hat sich die Siedlungsfläche um 5% auf Kosten von LN ausgedehnt. Der Bestand an Wald- und Wasserflächen blieb mit 41% konstant. LN muss nach der Agrarstatistik unter- schieden werden in 18% der LN (= 8% der Landesfläche) wer- den nicht von Agrarbetrieben sondern für Gärten, Hobbytierhaltung, Obstgärten ge- nutzt. Die tatsächlich landwirtschaftlich ge- Auf der Seite 4 von Heft 4 ist ein Fördern- nutzte Fläche ist von 1950 bis 1992 um des Mitglied der HAL – Gemeinde Wald- 17,5% zurückgegangen. Michelbach von dem Herrn Bürgermeister Das Acker- / Grünlandverhältnis ist seit Karl-Heinz Dietrich vorgestellt. 1950 mit 2: 1 in Hessen konstant geblieben. * * * Die Veränderungen auf dem Ackerland seit „Denkmalpflege im Ländlichen Raum 1950 sind für Hackfrüchte von 30% auf von Basel“ stellt der Denkmalpfleger und 6,6%, weil der Anbau von Kartoffeln und Akademiemitglied Hans-Rudolf Heyer Futterrüben enorm zurückging. Auch der (OM), CH. Binningen vor. Das Gebiet am Feldfutteranbau ging von 13,3 auf 9,2% zu- linken Rheinufer umfasst 73 Gemeinden. rück, wobei eine Umschichtung von boden- Ab 16./17. Jahrhundert folgte die Umwand- schonenden Kulturen wie Klee, Luzerne zu lung der Holzbauten mit Strohdächern zu Grünmais erfolgte, der Erosion begünstigt. Steinbauten mit Ziegeldächern. Im 19. Der Rückgang im Getreideanbau mit 66% Jahrhundert entwickelten sich die Dörfer der Ackerfläche ist durch den Rapsanbau entlang der Bahntrassen zu Arbeiterwohn- mit 12 % zurückzuführen. häusern und Fabriken. Bauerndörfer wur- Die zukünftige Bodennutzung dürfte den Wohnsiedlungen. durch einen beschleunigten Strukturwandel Zuerst bei den Gemeinden und dann im auf große Betriebseinheiten zulaufen, Kanton wuchs das Verständnis für die alte weil Bausubstanz. Mit dem Denkmalschutzjahr die EG, die weitere Senkung der Erzeu- 1975 und dem Betonen des Ensembles gerpreise erwarten lässt, wurde es mit Hilfe von Subventionen mög- in den neunziger Jahren erreichen die lich, auch Teile des inneren Gebäudes zu Betriebsleiter der Jahrgänge 1925-35 5
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen die Altersgrenze und haben keinen HAL MITTEILUNGEN HEFT 5 Nachfolger Oktober 1992 aus den östlichen Bundesländern wird zusätzlicher Konzentrationsdruck kom- Heft 5 umfasst erstmals 12 Seiten. Sie sind men geheftet. Mit den Betriebsvergrößerungen dürften * * * sich folgende Tendenzen verstärken: Auf der Titelseite von Heft 5 ist die Verlei- hung des 1. Jugendpreises durch den Schirmherrn und Staatsminister Jörg Jor- Ausweiten der Anbauschläge und er- dan zusammen mit den 11 Preisträgern aus höhte Erosionsgefahr Wald-Michelbach und aus Geismar ge- Bevorzugung von Mähdreschfrüchten zeigt. Einseitige Bodennutzung Am 18. September 1992 wurden im hessi- Verringerung des Viehbestandes schen Ministerium für Landesentwicklung, Stärkere Verwendung von Mineraldün- ger Einsatz schwerer Maschinen Wohnen, Landwirtschaft, Forsten und Na- mit Gefahr der Bodenverdichtung turschutz in Wiesbaden die Urkunden, Me- Um diese Gefahren abzuwenden, müsste daillen und Preise überreicht. über zusätzliche Normen und neue Grenz- * * * werte in der Kulturtechnik nachgedacht Ubbelode-Preis für OM Friebertshäuser werden. von Frau Irmgard BOTT (OM), Marburg. * * * Information über die Kulturarbeit der Am 26. Mai 1992 verlieh der Landrat des kommunalen FÖRDERNDEN Mitglieder Kreises Marburg-Biedenkopf, Herr Prof. Dr. der Akademie: Kliem, zum sechsten Mal den Otto Gemeinde Kaufungen Ubbelode-Preis. Gemeinde Morschen Die Laudatio des Landrates betonte beson- Gemeinde Wald-Michelbach ders die Mundartforschung des Preisträ- Stadt Bad Karlshafen gers Prof. Dr. Hans Friebertshäuser. Stadt Schmalkalden 1929 ist er in Weidenhausen bei Gladen- Stadt Ober-Ramstadt bach geboren, 1954 promovierte er mit der Dissertation „Mundart und Landesge- Aus Ober-Ramstadt mit „Kunst und Folk- schichte des nordwestlichen Althessen“ lore aus der Ukraine“, und zum Doktor der Philosophie. Er verknüpfte aus Bad Karlshafen mit „Die Hugenotten sein berufliches Weiterkommen mit der Wer? Woher? Wohin?“ und Hochschule und der empirischen Sprach- aus Kaufungen mit „Musik. Vesper am St. forschung. Georgstag“ und Er ist Leiter des wissenschaftlichen Beira- aus Schmalkalden mit „Bartholomäus- tes der Akademie. Markt“ und * * * aus Morschen mit „Denkmalschutztag im Quedlinburg – die bedeutende Fach- Kloster Haydau“ und werkstadt in Sachsen –Anhalt aus Wald-Michelbach mit „Kirchweih in von Hans-Henning Dülfer (KM), Hann.- Wald-Michelbach“. Münden Mit reichem Kulturprogramm laden die en- gagierten Gemeinden ein. * * * 6
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen Am 27. Mai 1992 konnte in einem Ab- schlusstermin im Landratsamt Schmalkal- den im Beisein von Landrat Luther und Ver- tretern des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft und Forsten die agrarstruk- turelle Vorplanung „Stiller Grund“, Land- kreis Schmalkalden vorgestellt und überge- ben werden. Leider vollzieht sich die tatsächliche Ent- wicklung anders - Wiedereinrichten konkurrierender nicht standortgerechter Ackerflächen - Die Haupterwerbsbetriebe sind 35-70ha groß - Marktprodukte werden in mit öffentlichen Mitteln geförderten Betrieben erzeugt, die wiederum subventioniert werden müssen. Die agrarstrukturelle Vorplanung ist bei vor- Abb. Quedlinburg , historische Entstehungsbereiche stehenden Fragen eine gute Orientierung- und Entscheidungshilfe. Die ungewöhnlich hohe Zahl der Baudenk- mäler von überregionaler Bedeutung macht * * * Quedlinburg berühmt. Es blieb von jegli- cher Kriegseinwirkung verschont. 20 Jahre Landschaftsplanung in Hessen von Gottfried Heintze (OM), Wiesbaden 1992 ist der Antrag auf die Welterbe Liste Die Anforderungen an die kommunale der UNESCO gestellt, und vor 2015 ist Landschaftsplanung und die personelle Quedlinburg registriert. und sachliche Ausstattung der Natur- Die Stadtreparatur ist überschaubar, aber schutzbehörden werden erläutert und fall- der Niedergang durch Abwanderung ist zu bezogen erklärt. stoppen mit den sozialen und kulturellen * * * Bedürfnissen unserer Gesellschaft. * * * Der Wettbewerb Jugendpreis 1993 Analyse eines Bebauungsplanes mit ist ausgeschrieben mit dem Thema ökologisch wirksamen Festsetzungen von Edmund Gassner, Bonn (KM) Kultur in unserem ländlichen Raum Welchen hohen umweltqualitativen An- Preisgeld 10.000,00 DM spruch muss ein Bebauungsplan haben, Abgabe 30. Juni 1993 um dem Naturschutzrecht zu entsprechen? Zunächst sind die Vorgaben aus dem Land- * * * schaftsplan und Grünordnungsplan zu Information über die Kulturarbeit der übernehmen, um die gut nachvollziehbaren kommunalen FÖRDERNDEN Mitglieder Ausgleichsauflagen refinanzierbar zu hal- der Akademie (vergleiche Heft 3) ten. An einfachen Planbeispielen werden die Gemeinde Kaufungen Auswirkungen der Festsetzungen für den Geltungsbereich des B-Planes und für ein Gemeinde Morschen Grundstück aufgezeigt. Diese Planungs- qualitäten unterstützen die Planungshoheit Gemeinde Wald-Michelbach der Gemeinden. Stadt Bad Karlshafen * * * Erste Agrarstrukturelle Vorplanung in Stadt Schmalkalden Thüringen vorgestellt von Dr. Bühnemann, Bad Homburg Stadt Ober-Ramstadt 7
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen Neu Stadt Grebenstein dazu. HAL MITTEILUNGEN HEFT 6 * * * März 1993 Heft 6 umfasst 12 Seiten. Sie sind geheftet. Neu ist: Prof. Dr. Freund, Kronberg in der Redaktion * * * Haushalte in Hessen 1981 und 1991 Von Friedrich Putz (OM), Oppenheim Die Entwicklung der Zahl der Haushalte in Deutschland ist seit mehr als hundert Jah- ren durch eine stetige Zunahme geprägt. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Personen je Haushalt ab. Dies gilt für Hessen wie für das ganze Bundesgebiet. April 1991 sind 2,6 Mio. Haushalte in Hes- Auf Seite 12 von Heft 5 ist ein Förderndes sen festgestellt, das sind 266.000 mehr Mitglied der HAL – Vogelsbergkreis von oder 11,6% als 10 Jahre davor. Die Zahl dem Herrn Landrat Hans-Ulrich Lipphardt der Einzelperson Haushalte stiegen im Be- vorgestellt. reich RP Darmstadt auf 35,4%; RP Gießen * * * 31,2% und RP Kassel 31,3%. Diese Zahlen zeigen die gesamtgesellschaftliche Erklärung des Verfassers in 2015 Das freiwillige Engagement von zahlrei- Tendenz zur Vereinzelung bzw. dem Wan- chen Personen an der Arbeit der Akademie del des gesellschaftlichen Zusammenle- vermittelte eine Zukunft dieser gemeinnüt- bens. zigen Einrichtung. Die Unterlagen müssen Haushalte mit Kindern zeigt Veränderungs- übersichtlich und dem jetzt erreichten Um- raten Zunahme mit einem Kind in RP Kas- fang in einer eigenständigen Geschäfts- sel mit 8,2%, Gießen 4,6% und Darmstadt stelle vorgehalten werden. Für die neue 3,6%. Die Zahl der Haushalte mit 2 Kindern Aufgabe ist ein Mitarbeiter im Nebenerwerb hat 4,8% in RP Kassel, und Darmstadt zu beschäftigen. 3,5% abgenommen. Der stärkste Rück- gang waren Haushalte mit vier und mehr Die Geschäftsstelle braucht zwei abge- Kindern Abnahme in Darmstadt 7,5%, Gie- schlossene Räume und eine eigene Post- ßen 24,3% und Kassel um die Hälfte. anschrift. Ab 1. Januar 1993 war es soweit: Die Zahl der im Haushalt lebenden Kinder hat sich um 5,4% verringert. Hessische Akademie der Forschung Die regionalen Besonderheiten der Haus- und Planung im ländlichen Raum haltsstrukturen in Hessen sind angespro- Geschäftsstelle chen. Hafenplatz 9 A * * * 3522 Bad Karlshafen Zweckverband Raum Kassel (ZRK) stellt Tel. 05672-1664 sich vor von Gerhard Iske (OM), Kassel Der ZRK wurde 1974 auf Grundlage des Die Akademie ist dem Herrn Bürgermeister Kassel-Gesetzes und dem Hess. Gesetz Wehmeier und dem Büroleitenden Beam- über kommunale Gemeinschaftsarbeit von ten Herrn Helmut Jokiel dankbar, dass die folgenden Gebietskörperschaften ins Le- Stadt Bad Karlshafen im Dachgeschoss ben gerufen: des Hugenottenmuseums zwei Räume für Gemeinden Ahnatal, Fuldabrück, Fuldatal, die HAL-Geschäftsstelle ausbaute. Kaufungen, Lohfelden, Niestetal, Schauen- burg und Stadt Baunatal, Kassel, Vellmar und Landkreis Kassel. Aufgaben sind Flächennutzungs- und Entwicklungspla- nung. 8
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen Am 1.7.1992 wurde die Verselbständigung Stadt Ober-Ramstadt des Verbandes vollzogen. Die Verbandstruktur sieht eine Verbands- Stadt Grebenstein versammlung, zwei Ausschüsse und einen Verbandsvorstand. Dieser setzt sich aus Neu Stadt Bensheim dazu Oberbürgermeister Stadt Kassel, Landrat Kreis Kassel, Bürgermeister einer Kreisge- Neu Gemeinde Frielendorf dazu meinde, Stadtbaurat Kassel und dem hauptamtlichen Verbandsdirektor zusam- * * * men. Auf Seite 12 von Heft 6 ist ein Förderndes Folgende Aufgaben wurden aufgenommen Mitglied der HAL – Vereinigung der Hes- Siedlungsrahmenkonzept sischen Unternehmerverbände e.V, Vorbereitung der Errichtung eines Gü- (VhU), das hessische Pendant zu Deut- terverkehrszentrum schen Arbeitgeberverbände von dem Ge- Gesamtverkehrsplan schäftsführer Herrn Nutz, Kassel vorge- * * * stellt. Investitionserleichterungs- und Wohn- baulandgesetz vom Thekla Kolbeck (KM), Branchengebunden wirken die Arbeitge- Gießen berverbände der Metallindustrie, chemi- Der Bundesrat stimmt beiden Gesetzen zu. Der erwartete Aufschwung im Wohnungs- bau mit der Schaffung von 400.000 WE in schen Industrie und Druckindustrie – insge- 1993 ist nicht eingetreten. samt 52 Verbände als Mitglieder in der VhU mit. * * * * * * Villa Scholer in Basel Land von Dr. Hans Rudolf Heyer (OM), Basel HAL MITTEILUNGEN HEFT 7 Das baugeschichtlich berühmte früh klassi- Oktober 1993 zistische Gebäude mit Parkanlage von 1835 war in dem Villenquartier außerhalb Heft 7 umfasst 12 Seiten. Sie sind geheftet. von Basel von den Brüdern Adolf, Karl und Redaktion: Prof. Dr. Freund, Kronberg Samuel Brodbeck erbaut. Architekt war ver- mutlich Johann Jakob Begle. Seltene Akademiefest in Lich am 8, Mai 1993 Baumarten, eine der wenigen Grotten im Der Bürgermeister Seiboldt empfing die Kanton, geometrische Buchsbaumumrah- Akademiemitglieder im Sitzungssaal des mungen im Gegensatz zu offen gestalteten Rathauses. Parkflächen bilden eine willkommene Ab- Der Abriss der Stadtgeschichte und die wechslung im Quartier. Nachbereitung des stattgefundenen Hes- 1974 übernahm der Kanton Basel-Land die sentages 1993 waren die Schwerpunkte Villa. des Gesprächs. Den Abschluss bildete die * * * sachkundige Führung des Bürgermeisters Information über die Kulturarbeit der durch die Altstadt. Über die Vorhaben der kommunalen FÖRDERNDEN Mitglieder Stadtsanierung wurde gesprochen. der Akademie (vergleiche Heft 3) Nach dem Mittagessen traf man sich mit den Licher Forstamtsmännern Leyrer und Gemeinde Kaufungen Nowraty in den Biotopflächen des Stadtwal- des. Ganz neue Sehweisen auf Inseln im Gemeinde Morschen Stadtwald wurden erschlossen. Zum Abschluss stand eine Führung des Gemeinde Wald-Michelbach Klosters Arnsberg auf dem Programm. Beim gemütlichen, gemeinsamen Abend- Stadt Bad Karlshafen essen klang das Akademiefest 1993 aus. * * * Stadt Schmalkalden Ehrung für Willi Eiermann, Landrat a.D. von Heinrich Klose, Kassel 9
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen Am 30. September 1993 wurde im Roko- träge primär aus den natürlichen Res- kosaal des Rathauses Bad Karlshafen OM sourcen, den Böden und den vegetati- Willi Eiermann die Urkunde der Ehrenmit- ven Energien hervorgehen. gliedschaft der Akademie verliehen. Land- 5. Die Tendenz Überschussbildung ist nur rat Eiermann hat sich um den ländlichen über eine kombinierte Einkommenspoli- Raum und die Hessische Akademie der tik, die wirtschaftliche Sicherung einer Forschung und Planung verdient gemacht. umweltgerechten Landwirtschaft mög- OM Gerrit Kaiser begründete in seiner ein- lich. drucksvollen Laudatio die Entscheidung 6. Die alternativen Betriebe mit biologi- der Versammlung der Mitglieder OM Eier- scher Wirtschaftsweisekönnten die mann zum Ehrenmitglied der Akademie zu Richtung der Entwicklung weisen. berufen. 7. Die Umweltorientierte Agrarpolitik erfor- Er hat von Anfang an die Akademie geför- dert dert. Er hat im Rahmen seines Ermessens - Die soziale Funktion des Bodens die ersten Schritte der Akademietätigkeit muss überdacht werden. Eine breite ermöglicht. Es war mit seine Idee, dass für Verteilung des Grundeigentums, die den ländlichen Raum eine Einrichtung ge- Gelegenheit zur Eigenbeschäftigung schaffen wird, die ihre Stimme geltend bietet. macht. - Struktur der Investitionsförderung Gerrit Kaiser stellte in seiner Laudatio die nicht auf Wachstum sondern auf Er- mehr als 10jährige Zusammenarbeit mit haltung und Modernisierung der Be- Herrn Eiermann als Landrat des Kreises triebe ausrichten. - Den Zugang junger Menschen in Be- Kassel und als Präsident des Deutschen triebe fördern. Landkreistages fest, dass er in jeder Rolle überzeugt hat. Er hat überzeugt, dass Re- den und Tun immer identisch sein müssen. - Radikaler Abbau von Massentierhal- Dazu kommt seine Fähigkeit sich an Reali- tungen täten zu orientieren und nicht Traumge- - Kombination von Landbewirtschaf- spinsten nachzuhängen. Er hat überzeugt tung mit anderen Erwerbstätigkeiten in der Ablehnung sich populistisch anzubie- fördern – Landwirte im Nebenberuf. dern durch den Beweis. Dass er hart arbei- - Landwirtschaft darf sich nicht durch tet aber auch intensiv feiern kann und durch eine völlige Trennung in Agrar- und sein diplomatisches Geschick Interessen- Naturschutzgebiete aus der Verant- konflikte beherrschter zu machen und mit wortung stehlen, die Unkultur der In- Toleranz – Andersdenkenden zu begeg- tensivbewirtschaftung zu beenden. nen. * * * * * * Zukunftsfragen der ländlichen Das ländliche Regionalprogramm in Räume von OM Prof. Dr. Hermann Hessen von M.. Müller und U. Hellberg Priebe, Institut für ländliche Strukturfor- vom Hess. Landesamt für Regionalentwick- schung an der Uni Frankfurt am Main. lung und Landwirtschaft. 1. Die bäuerliche Landwirtschaft war Zei- Das Programm der Landesregierung aus chen aller Hochkulturen, 1992 wird detailliert erläutert. 2. Übergang auf neue Agrartechniken * * * brachte epochale Veränderungen. Die steuerliche Absetzbarkeit von Her- 3. Mit nur auf Wachstum ausgerichtete Po- stellungs- und Erhaltungsaufwand wird litik ist tödlicher Preislauf .Produktions- von Hans-Henning Dülfer (KM) erläutert. In steigerung bewirkt Preisdruck. 2015 sind die vorgetragenen Vorschriften 4. Neuorientierung der Agrarpolitik erfor- verändert. dert Ziele für eine naturgerechte * * * Landbewirtschaftung. Praktisch geht es Wohnungswirtschaft, Wohnungsbau, um eine Extensivierung bei der die Er- Wohnungspolitik im ländlichen Raum von Paul Leo Giani, Direktor des Verban- des der Südwestdeutschen Wohnungswirt- schaft e.V. 10
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen Gedanken zur Dorfkultur – Überlegun- Nicht bezahlbarer Wohnraum in Verdich- gen, vorgetragen anlässlich einer Kunst- tungsräumen führt zu Verdrängung in den ausstellung der „ Kultur Szene Modau“ am Wohnungsmarkt des ländlichen Raumes. 2.7.1993 in Modau von Dr. Peter Gerlach Verkehrsaufkommen der Pendler schafft (OM) verstärkt Verkehrsströme. Ein Umdenken ist erforderlich, dass die Ar- Dorfkultur – ist das nicht ein Widerspruch in beit zu den Menschen kommt und nicht um- sich? Seit jeher steht in der öffentlichen gekehrt. Meinung das Dorf für „Unkultur“ – die fei- Das bisherige Fördersystem im Wohnungs- nere Lebensart ist der Stadt vorbehalten. bau ist zu starr. Es nimmt auf wirtschaftli- Karl Marx und Friedrich Engels haben che Unterschiede von Teilmärkten keine diese Meinung auf den Punkt gebracht; in Rücksicht. Sie ist den veränderten Erfor- ihrem „kommunistischen Manifest“ geißeln dernissen anzupassen, wie sie auf das schärfste die „Idiotie des Land- - Einkommensgrenzen anpassen, lebens“. dann kann der Zahl der Anspruchs- Ich meine. Marx und Engels haben das berechtigten im sozialen Wohnungs- Dorf schwer unterschätzt. Das „alte“ Dorf bau steigen. der vorindustriellen Zeit war von Landwirt- - Einseitige Mietergruppen sind nicht schaft und Bauerntum geprägt. Die Schön- für Investition für den sozialen Woh- heit und innere Logik der historischen bäu- nungsbau interessant. erlichen Baukunst können wir heute noch an dem Fachwerk von Ober- und Nieder- - Genossenschaftswesen durch Ei- modau ablesen. geninitiative, Selbsthilfe, Eigenver- Landwirtschaft ist im heutigen Dorf nicht antwortung auch im ländlichen mehr der prägende Faktor. Es ist die Min- Raum verstärken. derheit geworden. Im ländlichen Raum sind dringend die Aus- Wer wohnt heute im Dorf? Nach dem Krieg wirkungen der Wohnungspolitik unter den kamen Flüchtlinge und erweiterten das speziellen Fragestellungen und Bedürfnis- Siedlungsgefüge. Dann kamen die „Einge- sen zu untersuchen. plackten“ aus der Großstadt dazu, aber nicht nur wegen dem günstigen Baugrund. * * * Das Dorf eröffnete die Hoffnung auf eine Lebensform, die es in der Stadt nicht gibt. Schmalkalden von Klaus Kaupert (KM), Nicht mehr die Arbeit in der Landwirtschaft Bürger in Schmalkalden, Fachgebiet: Land- bestimmt unser Lebensgefühl, sondern die wirtschaft Zugehörigkeit zu einer überschaubaren und vertrauten Gemeinschaft. Gegenwärtig 133 landwirtschaftliche Be- Auf dieser Basis entsteht eine neue triebe im Haupt- und Nebenerwerb mit ei- Dorfkultur. Die Künstler, die heute hier aus- ner Fläche über 2 ha im Prozess der Priva- stellen, kommen eben nicht von irgendwo tisierung. her, sondern sie leben unter uns und sie Die 5 Agrargenossenschaften haben insge- schöpfen – wenn auch bisweilen unter in- samt 7934 ha mit rund 1300 Beschäftigten telligenter Verfremdung – ihr Schaffen aus betrieben. Gegenwärtig sind nur 313 Be- der heimatlichen Umgebung. schäftigte tätig. Durch ihre Kunst geben die Künstler Erklä- Dieser Prozess war und ist mit großen so- rungen über unsere Umwelt und lassen uns zialen Problemen und Härten verbunden. tiefe Einsicht nachvollziehen. In ihrem Her- Im Zug der Strukturanpassung ist das wohl antreten an die Öffentlichkeit schaffen sie unerlässlich. Kommunikation und Besinnung auf unsere Bei dem Rückblick in der 50. Ausgabe der eigene Lebenswirklichkeit. HAL-Mitteilungen drängt sich mir der * * * schlimme Vergleich mit der Entwicklung in Griechenland in 2015 auf, wo auch eine Information über die Kulturarbeit der „Treuhand“ öffentliches Eigentum privati- kommunalen FÖRDERNDEN Mitglieder sieren sollte. Mir tut diese Entwicklung leid. der Akademie (vergleiche Heft 3) 11
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen Ist ein fester Bestandteil der HAL-Mitteilun- Das Stapelrecht von 1247, das Jahrhun- gen geworden. derte lang die wirtschaftliche Blüte der * * * Stadt Münden begründet hatte, ist 1824 per Gesetz erloschen. Die Weserschifffahrts- Auf der Seite 12 von Heft 7 ist ein Fördern- akte vom 10.9.1823 setzte die Beschlüsse des Mitglied der HAL – Die Arbeitsge- des Wiener Kongresses von 1815 um. meinschaft der Hess. Industrie- und Aus diesem Grund kann kein Schiffer mehr Handelskammern von dem Geschäftsfüh- gezwungen werden, seine Fracht aus- oder rer, Herrn Dr. Walter Giesler, Kassel vorge- umzuladen. stellt. Somit ist klargestellt, dass der Bau der bei- Die Arbeitsgemeinschaft vertritt das Ge- den Lagerhäuser andere Ursachen hatte samtinteresse der Wirtschaft Hessens. Sie als den aus dem Stapelrecht abgeleiteten äußert sich in Stellungnahmen zu Geset- Lagerbedarf. zesvorgaben der Landesregierung oder in Das neue Zollrecht von 1838, die Pauscha- Resolutionen zu wirtschaftspolitischen Fra- lierung sämtlicher Zollgebühren (Fixation) gen. Regionale Raumordnungspläne und machte Lagerflächen erforderlich, die wei- Verkehrsprojekte werden auf ihre Auswir- ter transportiert wurden. kungen auf die Wirtschaft hin geprüft. * * * * * * HAL MITTEILUNGEN HEFT 8 März 1994 Von Hüttenleuten, Künstlern und Be- diensteten zwischen Kassel und Heft 8 umfasst 8 Seiten. Sie sind geheftet Schmalkalden und 4 Seiten Einlageblatt über den Veran- von Siegfried Lotze (OM), Reinhardshagen staltungskalender März- September 1994. Redaktion: Prof. Dr. Freund, Kronberg In der 25 Versammlung der Mitglieder in Schmalkalden wird Dr. Hans Frieberts- häuser, Marburg die Urkunde der Ehren- mitgliedschaft überreicht. In der Laudatio hat OM Dr. Klose ihn als en- gagierten Streiter für ein öffentliches Be- wusstsein über die Kultur des ländlichen Raumes geehrt. Herr Friebertshäuser ist Gründungsmitglied der Akademie und er hat ihre junge Ge- schichte geprägt. Er hat als Sprachforscher Maßstäbe für die wissenschaftliche Arbeit in der Erwachsenenbildung und der Öffent- Betrachtet man die historischen Beziehun- lichkeitsarbeit gesetzt. Ein Beispiel ist sein gen zwischen der Residenz Kassel und Seminar über „Kulturarbeit im ländlichen der einstmals blühenden Stahl- und Eisen- Raum“. Aus dieser Arbeit erwuchs die Kon- industrie geprägten Herrschaft Schmalkal- zeption der Schriftenreihe der Sitzungs- den, so findet man viele Bürgerfamilien, die und Forschungsberichte der Akademie. sich in Kassel ansiedelten und brachten * * * ihre Namen und Gewerbe mit. Zum Beispiel wie die Glasschneider, Gold- oder Bohrer- Die ungewöhnliche Baugeschichte des schmiede, Gürtler, Hüttenleute. zweiten Packhofs der Stadt Münden von Nebelthau (wurde OB in Kassel), Riess u.a. Hans-Henning Dülfer (KM), Münden Umgekehrt wurden natürlich viele Bediens- tete, wie Amtsmänner, reformierte Pasto- Zwischen 1837 -1840 baute die Stadt zwei ren oder Lehrer nach Schmalkalden ver- große Lagerhäuser. setzt. So konnte in 1994 der Seligen- thaler Zweig der Schreiber aus Adorf auf 500 12
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen Jahre und 9 Generationen im Berg- und ganz Hessen eine durchschnittliche Zu- Hüttenwesen zurückblicken. nahme von 7.000,00€ pro besteuerten Ein- Selbst der berühmte Lokomotivbauer und künften je Steuerpflichtigem. Oberbergrat Carl Anton Henschel (1780- Das Phänomen des „Speckgürtels“ um die 1861) hatte lange als oberster staatlicher großen Zentren in Hessen ist gut sichtbar. Bauleiter von Carlshafen und Veckerhagen Die Randwanderung der Bezieher höherer bis nach Schmalkalden die technischen Einkommen verursacht Erscheinungen wie Einrichtungen der Berg-, Eisen- und Salz- das Verhältnis Großstadt zu Landkreis. werke betreut. Es sind dort Entwicklungen * * * bemerkenswerter Maschineneinrichtungen Information über die Kulturarbeit der überliefert. kommunalen FÖRDERNDEN Mitglieder Henschel war wiederum über die Schmal- der Akademie (vergleiche Heft 3) kaldener Amtmänner und Salzwerksbeam- ten Kroeschell zu Allendorf mit dem Berg- Ist ein fester Bestandteil der HAL-Mitteilun- verwalter Joh. Ludwig Schreiber (1727- gen geworden. 1785) zu Seligenthal verwandt. * * * Bereits vor 400 Jahren wirkten landgräfli- Auf der Seite 8 von Heft 8 ist ein Fördern- che Hofkünstler unter Wilhelm IV bei der des Mitglied der HAL – Die Kreisspar- Vernukenschule die Bauleiter Christoph kasse Kassel vorgestellt. und Hans Müller sowie der Hoforgelbauer Sie wurde 1879 gegründet. Sie hat die Auf- gabe geld- und kreditwirtschaftliche Leis- Daniel Mayer, dessen Renaissance-Werk tungen im Landkreis Kassel (alt) zu erbrin- noch heute -1994 – in der einzigartigen gen. Insbesondere soll die Kreissparkasse Schlosskirche spielt. Viele andere Zeug- nisse dieser Zeit fielen in der übrigen Landgrafschaft den Kriegszerstörungen im 20. Jahrhundert zum Opfer. * * * Akademiefest am 28,5,1994 in Bad Karlshafen Nach dem Empfang durch Herrn Bürger- meister Wehmeier und interessanten Be- sichtigungen führte OM Detlef Stys durch die geheimnisvolle und faszinierende Welt des Urwaldes im Reinhardswald. Abb. rechts 1. Reihe rechts nach links Frau Thiersch, Frau Klose, Frau Lesch Lei- terin Geschäftsstelle 2. Reihe rechts nach links Frau Renate , Herr Putz, Herr Stys. Herr Klose. Forstamtsleiter aus Reinhardsha- gen. der Bevölkerung sichere Anlagen von Gel- * * * dern bieten und den Kreditbedarf unter be- sonderer Berücksichtigung der Arbeitneh- mer, des Mittelstandes, der gewerblichen Regionale Unterschiede der Einkommen Wirtschaft und der öffentlichen Hand de- in Hessen1986-1989 von Friedrich Putz cken. Mit 42 Geschäftsstellen kommt sie in (OM), Wiesbaden allen Gemeinden ihrer Region diesen Auf- gaben nach und ist somit immer in der In Zahlen und Karten werden regional un- Nähe ihrer Kunden. gleich verlaufende Entwicklungen darge- stellt. In dieser Zeitspanne ergab sich für 13
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen der thüringischen Rhön oder tragfähige HAL MITTEILUNGEN HEFT 9 Grundlagen für einen umweltverträglichen Oktober 1994 Fremdenverkehr wurden vorgetragen. Die Teilnehmer, Geographen, Volkswirte, Heft 9 umfasst 8 Seiten. Sie sind geheftet Historiker, Architekten, Landwirte, Bürger- und davon sind 2 Seiten Veranstaltungska- meister ordneten die Diskussion in eine Ge- lender Oktober 1994 – Januar 1995. Re- samtschau ein, die in den Entwurf einer daktion neu: Prof. Dr. Ulrich Schütte, Mar- entsprechenden „Resolution von Bleiwä- burg sche 1994“ mündete. Zur Verleihung des Jugendpreises 1994 * * * von Katharina Thiersch (OM), Marburg Unter Einbeziehung der Beurteilung durch Die Versammlung der Mitglieder der die Mitglieder des Wissenschaftlichen Bei- HAL in Schmalkalden rates – Irmgard Bott, Marburg; Dr. Heinrich Entscheidungen in der Sitzung waren: Dingeldein, Marburg; Frau Prof. Kupetz, Der Vorstand wurde bestätigt. Kassel; Hans-Ulrich Lipphardt, Alsfeld; Rolf Der Arbeitskreis „Hessisches Erbe“ wurde Steubing, Marburg; Prof. H.-J. Steinmetz, eingerichtet. Wiesbaden; Dr. Thomas Wurzel, Frankfurt. Am 16. September 1994 übergab Staats- sekretär Rolf Praml im Hessischen Ministe- rium für Landentwicklung, Wohnen, Land- wirtschaft, Forsten und Naturschutz, Wiesbaden den Jugendpreis und zwei Son- derpreise zum Thema Wieviel Landschaft braucht der Mensch? –Veränderung der Land- schaft als Lebensraum - < Dem Erdkundekurs des Georg-Lichtenberg Oberstufengymnasium Bruchköbel wurde der Jugendpreis 1994 zuerkannt. Die Originale sind im Staatsarchiv Marburg gelagert. Weitere Info: www.jugendpreisStiftung@t-online.de * * * Über Ergebnisse der Studie „Entwicklungs- Außerlandwirtschaftliche Arbeitsplätze chancen durch Weiternutzung ländlicher im ländlichen Raum von Dr. Peter Gerlach Gebäude“ in Roßdorf von Prof. Klose und (OM), Ober-Ramstadt Studenten der Uni Kassel wird befun-den. Prof. Dr. Freund von der Uni Frankfurt hat Immer wieder gelingt es Prof. Dr. Gerhard eine „Fallstudie der Gemeinde Schwallun- Henkel (KM) von der Universität Essen gen“ zur Information vorbereitet. Dorfsymposien mit profilierten Angehörige Prof. Schütte informierte über „Die Kirchen verschiedener Fachbereiche zusammen- in hessischen Dörfern und der Zusammen- zuführen. hang mit Landesherrschaft und Konfessio- Am 9. und 10. Mai 1994 fand in Bleiwäsche nalität in der mittelalterlichen Ortsge- das brisante Thema „Außerlandwirtschaftli- schichte“. che Arbeitsplätze im ländlichen Raum statt, Zur Erinnerung in Freundschaft und Dank- an dessen Erörterung der Verfasser als barkeit an die wunderbaren Akademiemit- Vertreter der HAL mitgewirkt hat. glieder in Schmalkalden: Arbeitslosigkeit und Projekte für Arbeits- Clemen Oswald, FG. Heimatgeschichte möglichkeit wurden erörtert. Entwicklungs- Klaus Kaupert, FG Landwirtschaft möglichkeiten und Perspektiven für Frau- Joachim Deschner, FG Landwirtschaft enarbeit in einem ländlichen Nahbereich 14
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen Zur nachhaltigen Siedlungsentwicklung Beginn für das Neue sein kann, denn „wer von Barbara Locher (KM), Berlin vor der Vergangenheit die Augen ver- schließt, wird auch blind für die Gegenwart Die Konferenz der UNO für Umwelt und sein“. Entwicklung hat im Juni 1992 in Rio de * * * Janeiro die Agenda 21 verabschiedet. In Kapitel 7 „Förderung einer nachhaltigen Information über die Kulturarbeit der Siedlungsentwicklung“ sind diese Forde- kommunalen FÖRDERNDEN Mitglieder rungen gestellt: der Akademie (vergleiche Heft 3) a) Angemessene Unterkunft für Alle Ist ein fester Bestandteil der HAL-Mitteilun- b) Verbesserung des Siedlungswe- gen geworden. sens * * * c) Förderung einer nachhaltigen Flä- Auf der Seite 8 von Heft 9 ist ein Fördern- chennutzungsplanung und Flä- des Mitglied der HAL – Der Sparkassen- chenwirtschaft und Giroverband Hessen-Thüringen vor- d) Förderung einer integrierten Um- gestellt durch den Geschäftsführer weltschutz-Infrastruktur zur Bereit- stellung Trinkwasserversorgung, e) Abwasserbeseitigung, Kanalisation Herrn Dr. Thomas Wurzel (OM), Frankfurt und Abfallentsorgung; am Main. f) Förderung umweltverträglicher Am 22. März 1893 wurde in Fulda der Energieversorgungs- und Verkehrs- „Sparkassenverbund für den Regierungs- systeme in Städten und Gemein- bezirk Kassel“ durch die Abgesandten kurz- den; hessischen Städte- und Gemeinden ge- g) Förderung der Siedlungsplanung gründet. In gleicherweise wurde 1895 der und Siedlungspolitik in von Naturka- „Verband der Sparkassen und Leihkassen tastrophen bedrohten Gebieten; im Großherzogtum Kassel“ errichtet. Aus h) Förderung der Entwicklung beiden ging durch Fusion 1946 der „Hessi- menschlichen Ressourcen und der schen Sparkassen- und Giroverband“ her- Aufbau der Kapazitäten im Wohn- vor, dessen Verbandsgebiet seit dem 1. Juli und Siedlungswesen. 1992 auch Thüringen umfasst. Seither In der mehrseitigen Abhandlung wird die heißt es „Sparkassen- und Giroverband Übernahme von a-g in Bundes-, Landes- Hessen-Thüringen (STVHT) mit Sitz in und Kommunalrecht erläutert. Frankfurt am Main und Erfurt. * * * * * * Das Denkmal und sein Missverständnis von Dr.-Ing. Michael Neumann (†), Marburg HAL MITTEILUNGEN HEFT 10 Das Positionspapier ist eine Hinterlassen- März 1995 schaft von einem großen Geist. Auf sieben Seiten hinterlässt er aus der Sicht des Prof. Heft 10 umfasst 12 Seiten. Sie sind gehef- Dr. Klose ein gültiges Konzept für die Pra- tet und davon sind 2 Seiten Veranstaltungs- xis der Denkmalpflege, das sich nicht kurz- kalender März – Juni 1995. Redaktion Prof. fristig überholt. Hier der letzte Absatz: Dr. Ulrich Schütte, Marburg Es soll am Schluss meiner Ausführungen nicht unerwähnt bleiben, dass zur Identifi- Ehrenmitglied Dr. Ernst Schirmacher fei- kation mit der Geschichte eines Landes erte am 11. November 1994 seinen 70. nicht nur die Reparatur und die Erhaltung Geburtstag und am gleichen Tag das 30- des klassischen Denkmals allein gehört, jährige Bestehen seines Architekturbüros. sondern auch dass die Sichtbarmachung o- Stationen seines Wirkens waren die innere der Sichtbarlassung seiner Narben als in- Gesamtinstandsetzung des Bartholomäus tegraler Bestandteil seiner Geschichte an- – Doms in Frankfurt am Main, Altstadtsa- zusehen ist. Zumal allein die Auseinander- nierungen in Limburg /Lahn, Idstein im setzung mit dem Gestern und dem Heute Taunus, Steinau an der Straße. Mit dem ein Keim für eigenständige Kreativität, ein 15
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen Umbau der Fachwerkscheune in Wetter- (OM), Referatsleiter für Dorf- und Regional- Oberrosphe ist Ernst Schirmacher der Bitte entwicklung klar. Moderne Kulturpolitik statt der Akademie nachgekommen, die Bürger hausbackene Heimat- und Traditionspflege bei der bestandserhaltenden Sanierung zu sind gefragt. Oder vorbildliche Lösungen unterstützen. für Aufgaben, wenn Frauen sich nicht mehr der unbezahlten Pflege von alten Verwand- * * * ten und kranken Nachbarn Wissenschaftliche Plenarsitzung der Hessischen Akademie ländlicher Raum widmen können und wollen. Projekte wie von Heinrich Klose, Kassel der mobile Reha- und Sozialdienst im 700- Einwohner-Dorf Mühlhausen im Kreis Wal- Am 9. März und am 10. März 1995 fand 7 deck-Frankenberg vermitteln eine leise Ah- Jahre nach Gründung der Akademie vom 7. nung, dass „Dorferneuerung“ heutzutage Dezember 1988 die erste wissenschaftli- ein viel breiteres Spektrum umfasst als den che Plenarsitzung der Hessischen Akade- klassischen Bau eines Bürgerhauses und mie der Forschung und Planung im ländli- die Vorplatzgestaltung bis zum hübschen chen Raum statt. Sie wurde beim Fördern- Ausbau zu malerischen Gassen“. den Mitglied Gemeinde Morschen ausge- Dazu ist ein neues und „offenes“ Rollenver- richtet. ständnis nötig, wirbt Gerlach (OM) in Ober- Ramstadt unter der Kollegenschaft, 11 Referenten und über 30 Teilnehmer die misstrauisch ist und um ihre herausge- setzten sich mit dem Thema >Wieviel hobene Position fürchtet. Fachleute wie Landschaft braucht der Mensch< auseinan- Architekten, Geographen oder Soziologen, der. Die Referate und Ergebnisse sind im betont Gerlach, seien weiter „unverzicht- HAL – Arbeitsbericht II veröffentlicht. bar“ – aber spielen künftig „Animateure“ Der Arbeitsbericht ist an die Bibliotheken al- statt wie bisher die „sanften Diktatoren“. ler deutschsprachigen Universitäten ver- sendet. * * * Die Durchführung einer wissenschaftlichen Renaturierung von Fließgewässern Plenarsitzung entspricht §2(2)Nr. 3 der Grundlagen, Probleme, Erfahrungen von HAL Satzung: „die wissenschaftlichen Er- Werner Konold (KM), Freiburg gebnisse nutzbar für die Praxis zu vermit- teln, gezielt der Öffentlichkeit zugänglich zu In Deutschland gibt es von Natur aus – machen und in Arbeitskreisen bestimmte ganz grob geschätzt – etwa 600 000 km Themen zu bearbeiten“. Fließgewässer. Die Hälfte davon ist allein durch Ausbau und unangemessene Unter- * * * haltung strukturell und dadurch auch funk- Wir trauern um unser Mitglied Oswald tionell geschädigt oder beeinträchtigt. Clemen, geboren am 28.10 1926, der wäh- Sie wurden seit der Mitte des letzten Jahr- rend des Wissenschaftlichen Kuratoriums hunderts begradigt, tiefergelegt, neu tras- am 10.3.1995 von uns gegangen ist. Wir siert, durch Abstürze zerstückelt, geglättet, werden seiner stets gedenken. gesichert, versteint, eingedeicht, um- und Der Akademievorstand ausgeleitet, von Gehölzen „befreit“ und im schlimmsten Fall verrohrt. Die Ursachen * * * hierfür sind bekannt und sollen deshalb nur Abschied von den sanften Diktatoren: stichwortartig umrissen werden: Hochwas- Neue Rolle für die Planer der Dorfent- serschutz und –freilegung, Intensivierung wicklung – Mehr Bürgerbeteiligung ge- der landwirtschaftlichen Nutzung und Vor- wünscht flutbeschaffung, Wasserkraftnutzung, Bin- von Jörg Feuck –Abdruck aus der Frankfur- nenschifffahrt. ter Rundschau vom 26.11. 1994. Als Folgen der Ausbauten werden dann wiederum größere Ausbauprofile notwen- „Von Pflasterung im großen Stil sollten wir dig, es werden massivere Uferbefestigun- uns verabschieden“ im hessischen Woh- gen eingebracht, neue Rückhaltebecken nungsbauministerium, stellt Klaus Schüttler 16
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen gebaut, die Zerstückelung des Fließwas- naturnaher Gewässer bzw. das Vorhan- serkontinuums durch strömungsbrem- densein einer vollständigen Gewässer- sende Querbauwerke schreitet voran. typologie (vgl. Abbildung). Ein Typus wird Renaturierung: Ideale und Grenzen ist ma- ximal gesehen- die umfassende Kenntnis . Abb.: Schematisierte Darstellung eines Fließgewässer-Ökosystems im Mittelgebirge nach funktionellen Gesichtspunkten definiert durch sein spezifisches Kollektiv Ortsteile und nicht zuletzt den Wetter- von Wassermerkmalen. Ein Typus ist im- schutz“. mer ein Kunstprodukt, das es in der Land- Über alle Epochen und Stil- oder Architek- schaft nicht gibt. turfragen hinweg musste man dort, wo die * * * Wetterseiten der Gebäude einer aggressi- ven Bewitterung, insbesondere Schlagre- Sichtfachwerk – verkleidetes Fachwerk gen nicht standhalten konnten, das Fach- von Manfred Gerner (EM), Leiter des Deut- werk durch einen „Schirm“ schützen. Dazu schen Zentrums für Handwerk und Denk- diente Verputz, aber auch zahlreiche land- malpflege, Propstei Johannesberg, Fulda schaftlich unterschiedliche Verkleidungs- materialien wie Schiefer, Biberschwänze, Im Zusammenhang mit spektakulären Pfannen, Holzschindeln, senkrechte oder Schadensfällen an Sichtfachwerkbauten waagrechte Bretter. Zu diesen Extremfällen wird in verstärktem Maße und leider oft gehört sowohl das Haus Steinebach in ausschließlich emotional zur Frage von Montabaur wie auch das Hochzeitshaus in Sichtfachwerk und verkleidetem Fachwerk Fritzlar. diskutiert. Bei zukünftigen Überlegungen, inwieweit Für das sofortige oder nachträgliche Ver- Fachwerke als reine Sichtfachwerke ste- kleiden und Verputzen von Fachwerkge- henbleiben können, oder Fassadenteile bäuden gab es zahlreiche Gründe, wie bzw. Wetterseiten mit entsprechende, „Minderung der Brandgefahr, Darstellung Schindel oder mit Verputzen geschützt wer- als reicher gebauter Massivbau, Barocki- den müssen erfordert Prüfung der Schlag- sierung noch mittelalterlicher Stadt- oder regenbelastung. 17
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen Auszüge vom Vortrag anlässlich der 14. Akademie-Exkursion in den Rheingau Versammlung der Mitglieder am 7. Oktober am Samstag, den 27. Mai 1995. Ziele sind 1994 in Lauterbach. Eltville und Kloster Eberbach. Die Mitglie- * * * der brachten ihre Familien und Kinder mit. Die Nutzung der Bodenfläche in Hessen 1993 von Friedrich Putz (OM), Oppenheim Vor vier Jahren wurden an gleicher Stelle die Ergebnisse der Flächennutzungsstatis- tik 1989 kurz dargestellt. In den vergangenen 4 Jahren hat die Sied- lungs-und Verkehrsfläche um gut 100km² oder 3,5% zu Lasten der landwirtschaftli- chen Nutzfläche zugenommen. Ein Teil der Reduzierung kam auch der Waldfläche zugute, die in der gleichen Zeit um 16km² oder 0,2% ausgeweitet wurde. * * * * * * Ausschreibung und Vergabe von Arbei- ten an Baudenkmälern von Manfred Ger- Information über die Kulturarbeit der ner (OM), Fulda kommunalen FÖRDERNDEN Mitglieder der Akademie (vergleiche Heft 3) Euronorm und europaweite Ausschreibung für Arbeiten an Denkmälern können zu er- Ist ein fester Bestandteil der HAL-Mitteilun- heblichen Schwierigkeiten führen. Die regi- gen geworden. onalen Bauweisen, Arbeitsmethoden und * * * Materialien prägen die Bauleistungen, die nicht einfach vermittelt werden können. Der Rückblick nach den ersten 10 HAL- Mitteilungen vermittelt Kompetenz, Enga- Daneben gibt es Marktmechanismen wie gement, Weltoffenheit der Mitglieder mit ih- Generalbauunternehmer, lasche Handha- ren über 100 Fachbeiträge. bung der VOB, die Formalien erfüllen, aber Der Blick zurück auf die HAL-Mitteilungen- nicht vor Fehlleistungen schützen. Deshalb vermittelt auch, dass die auf Matrizenbasis müssen beim europaweiten Wettbewerb hergestellten Hefte vom Schriftbild her ver- Fachkunde, Zuverlässigkeit und Leistungs- blassen. Die 130 Seiten müssen einge- fähigkeit der Bieter geprüft werden. scannt werden, um die wichtigen Informati- Grundlage für die Beschreibung der Bau- onen über die Profilgewinnung der HAL zu leistungen sind eine korrekte, fachlich fun- erhalten. dierte, detaillierte, auf die Einmaligkeit des Objektes und die Sicherung der histori- Die Hefte von 11-20 werde ich nur noch in- schen Bausubstanz eingehende Aus- haltliche Leitgedanken aber nur in Ausnah- schreibung auf der Grundlage ausreichen- mefällen auszugsweise vortragen. der Voruntersuchungen. H. Klose * * * * * * Das Hessische ÖPNV-Gesetz vom 21.12.1993 von Ltd. MR Editha Lafebre, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Ver- kehr, Technologie und Europaangelegen- HAL MITTEILUNGEN HEFT 11 heiten September 1995 Die veränderten Rahmenbedingungen in Heft 11 umfasst 10 Seiten. Sie sind gehef- Verbindung der EG-Verordnung1191/69 tet und davon sind 2 Seiten Veranstaltungs- kalender September – Dezember 1995. Redaktion Prof. Dr. Ulrich Schütte, Marburg 18
SONDERAUSGABE Rückblick 50 HAL - Mitteilungen zielen auf alle anderen Verkehrsunterneh- seen bei den Kommunalen Fördernden Mit- mer, ausgenommen Bundesbahn. Sie soll gliedern. Redaktion neu Prof. Dr.-Ing. Hein- Wettbewerbsverzerrungen vermeiden. rich Klose, Kassel In der brillanten Rechtsanalyse des Bei- trags aus 1993 ist aus der Sicht von 2015 Kultur im Rheingau-Taunus von der Tou- festzustellen, dass sich so viel geändert ristikabteilung der Kreisverwaltung hat, dass nur der wissenschaftlich rechts- Auch in Zeichen einer sich verschlechtern- historisch Ansatz seine Gültigkeit behalten den finanziellen Situation gibt es immer hat. wieder Menschen, die mit Ideen, großem * * * Engagement und viel Mut Kulturarbeit wei- ter möglich machen und unser Leben berei- Auf der Seite 9 von Heft 11 ist ein Fördern- chern zum Beispiel des Mitglied der HAL – Gemeinde Helsa durch Herrn Bürgermeister Uwe Schmidt vorgestellt. Keller + Kunst: Die Winzer öffnen ihre Die Gemeinde Helsa besteht in 1995 aus Keller und junge Künstler zeigen allen den Ortsteilen Eschenstruth, Helsa, St. Ot- Beteiligten Experimentierfreudigkeit tilien und Wickenrode. Sie ist Wohnsitzge- Firmeninitiative: Die Britta Wasser-Filter meinde für 6.100 Einwohner. Sie liegt im GmbH in Taunusstein schreibt einen östlichen Zipfel des Landkreises Kassel Kunstpreis aus. Die Arbeiten werden in und ist von den Wäldern des Kaufunger den Firmenräumen gezeigt. Kreisinitiative: Seit 1992 gibt es den Rheingau-Taunus-Kreis Kulturpreis. Er ist mit 5.000,00 DM dotiert. Er soll eine Förderung der Künstler im Kreisgebiet sein. Kommunale Initiativen: Immer mehr Städte und Gemeinden waren bereit, ei- nen Etat im Haushalt einzurichten und Räume zur Verfügung zu stellen, wo es Künstlern ermöglicht wird, ohne hohen Kosten ihre Arbeiten zu präsentieren. Theater: Im romanischen Burghof von Eltville: Spiele mit Amateur- und Mundarttheater. Taunusbühne Bad Schwalbach wagt sich auch an klassisches Theater Waldes und des Söhrewaldes umgeben. Konzerte: Konzert-Reihe in der Villa Sturm Seit 1987 Forum der Jungen vom Hessi- * * * schen Rundfunk >Brahmstage< Kinderkultur: ein Verein mit ca. 70 Mit- Information über die Kulturarbeit der gliedern fördert und führt durch Kultur- kommunalen FÖRDERNDEN Mitglieder angebot für Kinder und Jugendliche der Akademie (vergleiche Heft 3) Der Rheingau-Taunuskreis erhofft sich Ist ein fester Bestandteil der HAL-Mitteilun- nach den Worten von Landrat Klaus gen geworden. Frietsch zusätzliche Impulse für den Frem- * * * denverkehr und das kulturelle Leben in der HAL MITTEILUNGEN HEFT 12 Region. Mai 1996 * * * Heft 12 umfasst 16 Seiten. Sie sind gehef- Seminar „Naturnahe Gewässerentwick- tet und davon sind 2 Seiten Veranstaltungs- lung am Beispiel der Nidda und ihrer Zu- kalender Mai – Juni 1996 und Liste der Mu- flüsse“ am 21.5.1996 im Bürgerhaus, der Stadt Nidda, 19
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