MITTEILUNGSBLATT BERLINER ZAHNÄRZTE
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Heft 4 April 2006 M I T T E I L U N G S B L AT T B E R L I N E R Z A H N Ä R Z T E Paul Ritter Neue RKI-Empfehlung Prof. Fritz Beske über die Zukunft des Gesund- heitssystems DEFOT Druck Agentur + Verlag • Kirchstraße 20 • 10557 Berlin PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, A 13117 • ISSN 0343 – 0162 MBZ Heft 4 2006 1
EDITORIAL April, April..... Fast vier Monate sind sie nun im neue Bundesministerin äußerte, man müsse „endlich Schluss Amt, Frau Merkel und die Große Koalition. Und noch immer machen mit der Ideologie der Freiberuflichkeit“. Nun ist tut Frau Merkel so, als seien für die Probleme andere verant- es sicher verdächtig, wenn Ideologen andere der Ideologie wortlich, z. B. für fünf Millionen Arbeitslose, die im Februar bezichtigen. Es zeigt aber vor allen Dingen, auf welchem geis- gezählt wurden. tigen Nährboden schon die sogenannte Gesundheitsreform aus dem Jahre 2003 ausgebrütet wurde. Und die Akteure bei Angela Merkel ist Kanzlerin, aber mit dem Regieren lässt sie sich der neuen sind kaum andere. Zeit. Sie lacht viel, sie reist viel, sie tanzt auf allen Bühnen dieser Welt. Zu Hause legt sich derweil die alte Lethargie übers Land. Bereits im Koalitionsvertrag wurde die „Behandlungspflicht zu bestimmten Gebührensätzen für privatversicherte Perso- Nicht nur der Frühling verzögerte sich im Schneechaos des nengruppen, wie zum Beispiel Beihilfeberechtigte und Stan- März, auch die angedrohte Gesundheitsreform lässt auf sich dardtarifversicherte“ angekündigt. „Die dafür vorgesehenen warten. Dabei steht Ulla Schmidts „Drei-Säulen-Modell“ abgesenkten Gebührenansätze werden in der GOÄ und GOZ schon fest, ein Mix aus Kopfpauschale der CDU und Bür- verbindlich verankert.“ gerversicherung der SPD! Mit Gesundheitssoli für Privatver- sicherte und Beteiligung der PKV an der Finanzierung der Die bloße Absichtserklärung lässt fürchten, dass der seit Jahren gesetzlichen Krankenkassen. Aber mit vielen, vielen Fragezei- alles bestimmende Dirigismus nun auch die private Versorgung chen! Denn allein mit Maßnahmen, die die Einnahmeseite der bestimmen soll. GKV stabilisieren sollen, ist es nicht getan. Gudrun Schaich-Walch, parlamentarische Staatssekretärin a. D., Parallel dazu müssten auch Maßnahmen auf der Ausgabenseite sieht für die Große Koalition die Chance, ideologische Gegen- ergriffen werden. Bei der vorherrschenden Absicht, nur ja nie- sätze zu überwinden und eine nachhaltige wirksame Finanzre- manden zu verstören, vor allen Dingen keinen Wähler, dürfte auf form für die GKV schaffen zu können. „Alles andere wäre ein diesem Gebiet allerdings der Mut zur Reform überschaubar bleiben. politisches Desaster“, sagt sie! Was wir, die sogenannten Leistungserbringer, von Frau Schmidt Ich bin weniger zuversichtlich! Ich gehe vom Desaster aus! zu erwarten haben, dürfte mit Sicherheit eher fragwürdig sein. Es ist noch gar nicht so lange her, im Juli 2003, als die alte und Dr. Jörg-Peter Husemann MBZ Heft 3 4 2006 1
Editorial 1 KZV- I N T E R N Bericht zur VV 20.02.+27.02.06 5 Vorstandsbericht 7 HVM und Auswirkungen auf Rückforderungsumsetzung 7 HVM-Kürzungen 1993 bis 2005 8 HVM-Einbehalte Q IV/2005 8 Übersicht der gespeicherten Sozialdaten 9 LAG gratuliert 10 ZÄK- I N T E R N Neue RKI-Empfehlung 11 Prüfungstermine KFO u. Oralchirurgie/Weiterbildung Oral- 12 chirurgie Mitgliederverwaltung 13 DV-Termin 13 Das Gesundheitssystem der Zukunft, Teil I 14 S TA N D E S P O L I T I K Wie sehen´s die anderen? 15 PRESSESCHAU Pfaff-Kurse 16 FORTBILDUNG Dienstagabendfortbildung 18 Buch-Tipp: Bewertung von Arztpraxen 18 Fortbildungsveranstaltungen 19 Therapie der Candidainduzierten Prothesenstomatitis 20 FU-Studie 21 Endodontie: Zusammenfassung des 20. Berliner ZÄT 22 KFO-Abrechnungs-Tipps 25 BEM A Analogberechnung-Materialkosten 26 GOZ Erfolgreiches drittes Jahr 28 P FA F F B E R L I N Eckpunkte für ein Gesetz zur Änderung des Vertragsrechts 29 ZULASSUNG Sitzungstermine des ZA 30 Ausschreibungen 30 Neuzulassungen März 2006 31 Noch eine Dreier-Gemeinschaft 32 UMSCHAU Paul Ritter 33 Oster-Rätsel 34 Kleine Lektüre 34 Dentalhygiene nur unter Aufsicht 35 KLEINANZEIGEN 36 TERMINKALENDER Veranstaltungen im April 40 IMPRESSUM U3 2 2 MBZ Heft 3 2006
Vorstand der ZÄK Berlin Vorstand der KZV Berlin Sprechzeiten SPRECHSTUNDEN Dr. Wolfgang Schmiedel Präsident Dr. Jörg-Peter Husemann Dr. Jürgen Gromball Vizepräsident, MBZ-Redaktion, LAG, Vorsitzender des Vorstandes Prophylaxe, Zä. Behindertenbehandlung Dr. Lore Gewehr GOZ Dr. Karl-Georg Pochhammer ZA Karsten Geist ZFA-Aus- und Fortbildung stellv. Vorsitzender des Vorstandes Dr. Olaf Piepenhagen Fort- u. Weiterbildung für Zahnärzte, Peter Herzog Tel. 8 90 04-139 Hochschulwesen Mitglied des Vorstandes Dr. Lewon Tunjan Zahnärztl. Berufsausübung, (Arbeits- schutz, Hygiene, BuS-Dienst), Finanzen Sekretariat des Vorstandes Tel. 8 90 04-146 Dr. Peter-Michael Troester Schlichtung, Berufsrecht, Sachverständige vorstand@kzv-berlin.de Telefonische Anfragen Mittwochs in der Zeit von 12.00 - 14.00 Uhr. Referate Für persönliche Gesprächstermine bitten wir um telefonische Voranmeldung. Anfragen per Fax oder E-Mail jederzeit möglich. Dr. Horst Freigang Mittwoch 10-12 Uhr Schlichtungsstelle und Gutachterfragen Tel. 8 90 04-169 Sammelnummer der Zentrale der Zahnärztekammer h.freigang@kzv-berlin.de Tel.: 3 48 08 - 0 • Fax: 3 48 08 - 2 40 Internet: www.zaek-berlin.de • E-Mail: info@zaek-berlin.de Dr. Peter Rausendorff Mittwoch 10-12 Uhr Adresse: Stallstr.1, 10585 Berlin Kieferorthopädie Tel. 8 90 04-261 p.rausendorff@kzv-berlin.de Geschäftsführer Dr. Jörg Meyer Mittwoch 10-12 Uhr Öffentlichkeitsarbeit Tel. 8 90 04-146 RA Reinhard Biker (Telefonische Anfragen bitte über das Sekretariat.) j.meyer@kzv-berlin.de Durchwahlnummern der Mitarbeiter Fragen zum Zahnersatz Mittwoch 10-14 Uhr Tel. 8 90 04-280 Stellv. Geschäftsführer Herr Fischer -132 Sekretariat Frau Borgolte -130 Sekretariat Frau Weimann -131 Geschäftsführung Hepatitis-Impfstoff, Assis.-Börse Frau Bernhardt* -101 Buchhaltung, Beitragswesen Frau Müller* -110 Barbara Pache, kaufm. Geschäftsführerin Tel. 8 90 04-180 Buchhaltung Frau Hetz* -111 b.pache@kzv-berlin.de Mitgliederverwaltung A-Z Frau Dufft -112 Sekretariat der Geschäftsführung Tel. 8 90 04-130 o. 131 GOZ Herr Urbschat* -113 kontakt@kzv-berlin.de Technische Beratung, Arbeitsschutz, Herr Gerike -114 Umwelt Es empfiehlt sich eine vorherige telefonische Anmeldung bei den Hygiene, BuS-Dienst Herr Glatzer -146 Sekretariaten, wenn ein persönliches Gespräch gewünscht wird. BuS-Dienst, Tätigkeitsschwerpunkte, Frau N. Winter -119 Ref. Zahnmed. Fachangestellte (ZFA), Frau Bartsch* -121 Ref. Zahnmed. Fachangestellte (ZFA) Frau Schaefer, -122 Sammelnummer der KZV: Ref. Zahnmed. Fachangestellte (ZFA) Frau Leschnik* -123 Tel.: 8 90 04 - 0 • Fax: 8 90 04 - 1 02 Ref. Zahnmed. Fachangestellte (ZFA) Frau Kollien* -129 Internet: www.kzv-berlin.de • E-Mail: kontakt@kzv-berlin.de Zahnärztl. Fort- u. Weiterbildung, Rüge- Frau Eberhardt- -124 Adresse: Georg-Wilhelm-Str. 16, 10711 Berlin und Unters.-verf., Dienstagabendfortb. Bachert* Zahnärztliche Stelle Frau Stork* -125 Akt.-kurse Strahlenschutz, Datenschutz Herr Falk -126 Pressestellen Koordination des Ref. Zahnmed. Frau Dr. Hefer* -128 Fachangestellte (ZFA), Ausbildungsberaterin ZÄK Berlin KZV Berlin MBZ, Anzeigenverwaltung, Frau S. Winter* -137 Birgit Dohlus Dr. Jörg Meyer Öffentlichkeitsarbeit Telefon: 30 12 78 86 Telefon: 8 90 04-1 68 Schlichtung, Berufsrecht Frau Stewart* -139 Telefax: 30 82 46 83 Stefan Grande Schlichtung/Zahnärztl. Stelle Frau Schindelwig -145 E-Mail: info@zahndienst.de Telefon: 8 90 04-1 68 Die Mitarbeiter der Zahnärztekammer sind zu folgenden Zeiten erreichbar: Telefax: 8 90 04-1 90 Mo., Di. und Do. 08.00 -12.00 und 12.30 -15.30 Uhr E-Mail: presse@kzv-berlin.de Mi. 08.00 -12.00 und 12.30 -16.00 Uhr Fr. 08.00 -13.00 Uhr Geschäftsstelle der Wirtschaftlichkeitsprüfeinrichtungen Beachten Sie bitte, dass die mit einem * gekennzeichneten Mitarbeiter infolge Zahnärzte im Land Berlin Teilzeitbeschäftigung v.a. nachmittags nur eingeschränkt erreichbar sind. Georg-Wilhelm-Str. 16, 10711 Berlin, Tel. 89004-150 Verwaltungsausschuß des Versorgungswerkes (Berlin) Durchwahlnummern der Mitarbeiter ZA Albert Essink Vorsitzender, Allgemeines und Finanzangelegenheiten Sekretariat Frau Hultsch - 1 52 ZA Rolf Janowski Stellv. Vorsitzender, Immobilien- und Personalangelegenheiten Frau Schüler - 1 53 Dr. Marius Radtke Beisitzer, Mitgliederangelegenheiten Buchhaltung Abt.-Ltr. Frau Saß - 1 60 Dr. Ingo Rellermeier Beisitzer, Mitgliederangelegenheiten Frau Kalojanov - 1 61 Mitgliederverwaltung Abt.-Ltr. Frau Anding - 1 70 Persönliche Absprachen nach telefonischer Voranmeldung mittwochs in Frau Hildebrandt - 1 71 der Zeit von 09.00-12.00 Uhr. Frau Geßner - 1 72 Direktor Ralf Wohltmann (telefonische Anfragen bitte über das Sekretariat) Frau Beyer - 1 73 Hauptsachbearbeiterin Frau Noffke - 1 75 Sammelnummer des Versorgungswerkes: 8 90 41 - 0 ; • Telefax: 8 90 41 - 2 91 Landesarbeitsgemeinschaft e. V. Internet: www.vzberlin.org • EMail: info@VZBerlin.org Dr. Erika Reihlen Vorsitzende Herr Rainer Grahlen Geschäftsstellenleiter Philipp-Pfaff-Institut Direktorin Dr. Christine Jann, Geschäftsführerin Sekretariat (Frau Hempel) Telefon: 30 69 86 - 0 Telefon: 414 72 5-0 ; Telefax: 414 89 67 Telefax: 30 69 86 - 22 Internet: www.pfaff-berlin.de • E-Mail: info@pfaff-berlin.de E-Mail: info@lag-berlin.de 4 4 MBZ Heft 4 2006
KZV INTERN Vertreterversammlungen: Lange Dis- kussionen und doch noch Sacharbeit Gleich zwei Sitzungstermine waren notwendig, damit die Vertreterversammlung (VV) ihr umfangreiches Programm der vergangenen Sitzungen abarbeiten konnte. Weil man am 20.02.2006 sehr ausführlich über die neue Geschäftsordnung diskutierte und des- wegen nur einen Punkt zu erledigen in der Lage war, trafen sich die Vertreter eine Woche später erneut, um die restlichen Themen zu besprechen. Dass fünf Stunden nur relativ lange sind, davon konnten sich die Vertreter am 20.02.2006 auch noch Monate nach dem Einstein-Jubiläumsjahr überzeugen, als es darum ging, eine neue Geschäftsordnung (GO) der VV zu beschließen. Nach sachorientierter und äußerst intensiver Diskussion konnte um Mitternacht herum die GO, die vom Hauptausschuss in Zusam- menarbeit mit der KZV-Juristin Beate Hirsch konzipiert und vom Hauptausschussvorsitzenden Dr. Heinrich Schleithoff in der Sit- zung vorgetragen wurde, schließlich einstimmig verabschiedet werden. Während sich manche Vertreter an der Detailversessen- heit der Diskussion störten, war es für andere entscheidend, wie Der KZV-Vorstand mit Dr. Pochhammer, Dr. Husemann und Herrn man zukünftig als VV zusammenarbeiten wolle. Herzog (v. l. n. r.) Den Vorstandsbericht trugen der Vorstandsvorsitzende Jörg- die der Rechnungsprüfungsausschuss 2005 beanstandete, zu. Peter Husemann und sein Stellvertreter Karl-Georg Pochhammer dann in der nachfolgenden VV gemeinsam vor. Husemann in- Im Hinblick auf einen Fernsehbeitrag am 08.02.2006 des Polit- formierte die Vertreter über die vergangenen KZV-Fortbildungs- Magazins „Klartext“ vom Rundfunk Berlin Brandenburg dis- veranstaltungen, über den Stand der Vertragsverhandlungen mit tanzierte sich Husemann mit aller Deutlichkeit von der darin verschiedenen Krankenkassen und verschiedenes mehr (Näheres geübten Kritik und verwies auf das schwebende Verfahren und siehe extra Bericht), wandte sich aber auch dem Thema um auf den Justizsprecher Michael Grunewald, der das Ergeb- die öffentliche Austragung von Meinungsverschiedenheiten nis der staatsanwaltlichen Untersuchungen, die sich aus einer innerhalb der VV betreffs der Sitzungsgelder im Jahre 2003, Klage gegen den (damaligen) Vorstand ergaben, als „noch völ- MedConsult ANZEIGE Wirtschaftsberatung für medizinische Berufe Praxisverkauf Burkhardt Otto Praxiswertermittlung Olaf Steingräber Kauf- und Mietvertragsabwicklung Vermittlung von Kaufinteressenten Unterstützung bei Vertrags- Arztsitzausschreibungen FAB Gesellschaft für Praxiskauf Investitionsberatung Niederlassungsberatung Finanzierungsvermittlung MedConsult Versicherungen Wirtschaftsberatung für medizinische Berufe oHG Praxiskooperation Giesebrechtstraße 6 • 10629 Berlin Job-Sharing Partnerschaften Tel.: 213 90 95 • Fax: 213 94 94 MVZ-Konzepte E-mail: info@fab-invest.de MBZ Heft 4 2006 5
KZV INTERN lig offen“ bezeichnete. Dagegen werde von einigen Mitgliedern für zahnärztliche Notdienste in Berlin durch Krankenkassen dieser VV bewusst in Kauf genommen, dass die KZV Berlin in nicht mehr erstattet werden, wurde ebenfalls erörtert. Misskredit gerate. „Damit schaden Sie der gesamten Berliner Zahnärzteschaft“, sagte Husemann. Stefan Grande Gerichte urteilen über HVM Wie immer kann das Protokoll der VV im Sekretariat der KZV eingesehen werden. Während der Rechnungsprüfungsausschuss-Vorsitzende Doh- meier de Haan in der Aussprache zum Vorstandsbericht er- VV kompakt ----- VV kompakt klärte, der RPA hätte sich verweigert, dem Journalisten des RBB-Beitrags Auskünfte zu geben, appellierten die VV-Vor- Stefan Gerlach wurde einstimmig als Par-Gutachter gewählt- sitzenden Dr. Annette Bellmann und Dr. Peter Kircher erneut ----------Vorstandsmitglied Peter Herzog bestätigte eine Nach- an die Vertreter, interne Meinungsverschiedenheiten nicht in frage, wonach es Krankenkassen erlaubt ist, ihren Versicher- ten Hinweise und Informationen zu preisgünstigen Laboren zu geben----------------- Angenommen wurde ein Antrag des Kol- legen Schmiedel, der KZV-Vorstand möge sich für die Kfo um eine Angleichung an das Vergütungsniveau im Bereich KCH/ PA//KB bemühen---------Angenommen wurde der Antrag der Kollegin Jakobczyk, Veröffentlichungen im Rahmen von Pres- seinformationen, Artikeln in der MBZ und in den Rundschrei- ben der KZV Berlin von persönlichem Bezug freizuhalten----- -----------------------Die Anfrage der Kollegin Hein nach Kursen für angehende Zahnmediziner hinsichtlich der Vorbereitung auf die wirtschaftliche Selbständigkeit beantworteten der KZV- Vorstandsvorsitzende Dr. Husemann und Zahnärztekammer- Präsident Dr. Schmiedel mit dem Hinweis auf die diesbezüg- Im Vordergrund: Der Hauptausschuß-Vorsitzende Dr. Schleithoff lichen Erstabrechnerkurse bei den KZV-Stammtischen und mit der Pflichtveranstaltung aller Letzt-Semester von Kammer und die Öffentlichkeit zu tragen, sondern nur innerhalb der VV KZV-----------------------Zurückgezogen wurde ein Antrag des zu klären und sich wieder der Sacharbeit zuzuwenden. Indes- Kollegen Cornehlsen, wonach die Auftragsvergabe bei Aufträ- sen verständigten sich Vorstand und Vertreter des RPA dar- gen über 50.000 Euro zuerst mit der VV abgestimmt werden auf, sich außerhalb der VV in einem kollegialen Gespräch sollte. ---------Vertagt wurde ein Antrag der Kollegin Schätze, noch einmal dem ganzen Themenkomplex zuzuwenden. der vorsah, dass der Eröffnungsbeschluss für ein Disziplinarver- fahren schriftlich gefasst werden kann, ohne dass sich die Aus- Weiter unterrichtete Husemann die VV darüber, dass mit schussmitglieder persönlich treffen---------------- dem Urteil des Sozialgerichts Berlin vom 22.02.2006 auch dem neuen HVM die Rechtmäßigkeit zugesprochen wurde, wenn auch erst in erster Instanz. Rundschreiben Nr. 4 Neben dem aktuellen Stand der Dinge zur Umsetzung der vom 21. März 2006 Honorarrückforderungen (siehe extra Beitrag) stellte Dr. Karl-Georg Pochhammer, die Eckpunkte der Großen Koa- 1. Musterklagen gegen den aktuellen HVM der KZV lition zu einer bevorstehenden Gesundheitsreform ins Zen- Berlin abgewiesen trum seiner Ausführungen und betonte, dass zwar keine 2. Neuplanung von Zahnersatz in Verbindung mit erneue- expliziten Regelungen für die Zahnärzteschaft speziell gep- rungsbedürftigen Versorgungen lant seien, dass aber der Berufsstand bei der Flexibilisierung 3. Heil- und Kostenplan bei Fertigung von Zahnersatz im des Vertragsarztrechts ebenfalls tangiert werden könnte. So Ausland könnten etwa auch im zahnärztlichen Bereich medizinische 4. Abrechnung der Heil- und Kostenpläne Versorgungszentren entstehen, die sich zum Beispiel aus All- 5. Festzuschüsse - ZE gemeinzahnärzten, Kieferorthopäden und Kieferchirurgen 6. Auslegungsfrage zum Bema 2004, hier: Kfo-Behandlung zusammensetzen. 7. Punktwertübersicht 1. Quartal 2006 8. Hotline zur Abrechnung I/06 bzw. März 2006 Leidenschaftlich diskutiert wurde auch über die VV-Bericht- 9. Abrechnung von Hausbesuchen und Wegegeld erstattung in der MBZ, der „Einseitigkeit“, so die Kritik, 10. XII. Kongress-Schiffsreise der Brandenburgischen Zahnärzte vorgeworfen wurde. Eine Presseinformation, die die KZV am 11. Fortbildungsveranstaltung 18.02.2006 veröffentlichte und derzufolge Nachtzuschläge 6 MBZ Heft 4 2006
KZV INTERN VV-Vorstandsbericht Dr. Jörg-Peter Husemann KZV-Fortbildung KZV bereits für den November 2004 verabredet aber von Seiten des VdAK wieder abgesagt – keine Einigung. Grund war in erster Im Jahr 2005 wurden 18 Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Linie die Verweigerung des VdAK`s bezüglich der Fremdfallprob- Besucht wurden diese Kurse von insgesamt 4.120 (meist) Zahnärz- lematik Berlin / Brandenburg. Daher befindet man sich nun vor tinnen und Zahnärzte.Als Problem kristallisierte sich heraus, dass dem Schiedsamt, Termin ist der 27. März 2006. oftmals zuerst der Referent angefragt werden muss und erst dann der Termin für den Raum feststeht. Aufgrund des zeitlichen Drucks, IKK bleiben bisweilen nur noch Orte übrig, bei denen die Miete höher ausfallen kann, was sich in den Kursgebühren widerspiegelt. Derzeit gibt es keinen Vertragsabschluss über einen vorliegenden Vertrag. Die KZV geht davon aus, dass die bestehenden Probleme ledig- VdAK lich organisatorischer und zeitlicher Art sind (Anmerkung: Der Vertrag wurde zwischenzeitlich unterzeichnet). Mit dem VdAK gab es nach einer monatelangen Verhandlungs- serie, angefangen im April 2005 – Termine wurden seitens der Stefan Grande Der HVM und die Auswirkungen der Rückforderungsumsetzung Man hat es geahnt in der KZV: Für die Verwaltung wird die Umsetzung von Rückforde- rungen des HVMs 1997 bis 1999 zu einem gigantischen bürokratischen Akt. N achforschungen nach Praxisinhabern, die sich auf die • Ausgangslage ist die Summe von 22 Mio. Euro, die von der von der KZV versandten Schreiben nicht melden, Informations- KZV zurückgefordert werden müssen. schreiben an Zahnärzte und Rechtsanwälte, Mahnschreiben, zum • Seit 12.12.2005, dem Datum des Bundessozialgerichtsurteils Teil mehrmals verschickt, Ratenzahlungsanträge, individuelle Ra- über die Rückzahlungspflicht, wurden rund 10 Millionen Euro tenstaffelungen, Laufzeiten der Ratenzahlungen, verschiedene Hö- zurückgezahlt. hen der Laufzeiten, Aussetzung von Ratenzahlungen, Ermittlung • 240 Ratenzahlungsanträge sind bislang bei der KZV einge- von und Entscheidung über Härtefälle(n), Herausfischen der rich- gangen, bewilligt wurden nach eingehender Prüfung 74 An- tigen Kandidaten in (ehemaligen) Praxisgemeinschaften, Berück- träge, mit einem Volumen von rund 1,5 Mio. Euro. sichtigung von bereits eingegangenen Beträgen unterschiedlicher • Nicht gemeldet haben sich zahnärztliche Kollegen, die der Höhe, Nachforschungen nach Nicht-Zahlern – all dies und mehr KZV Außenstände von insgesamt etwa 6,3 Mio. bescheren. muss in mühevoller Kleinarbeit bearbeitet werden, individuell auf • Davon als uneinbringbar zu veranschlagen, etwa durch In- den jeweiligen ‚Fall‘ zugeschnitten werden (von wegen Serienbrief, solvenzen, Ableben, Umzug, Namensänderung oder ausge- jedes Anschreiben muss manuell erstellt werden) und verursacht schlagenes Erbe, sind ca. 1,9 Mio. Euro. derzeit Überstunden in der Buchhaltungsabteilung der KZV Berlin. • Insolvenzen, die ausschließlich auf der HVM-Rückforderung beruhen, sind der KZV nicht bekannt. Dr. Pochhammer: Bei der Vertreterversammlung am 27. Februar gab der stellvertre- „Das versuchen wir auch zu vermeiden.“ tende Vorstandsvorsitzende, Dr. Karl-Georg Pochhammer, einen • Aktuelle Insolvenzen: Derzeit gibt es in der KZV 16 Insolvenzen. kurzen Überblick über den aktuellen Stand zur Umsetzung der Rückforderungen: Stefan Grande ANZEIGE • Professionelle Beratung und Ausführung sämtlicher Maler- und Fußbodenlegerarbeiten • Komplette Um- und Ausbauarbeiten von Praxen in Zusammenarbeit mit namhaften Praxiseinrichtern einschl. Bauleitung Malermeister Karsten Wolter Tel.: (0 30) 6 76 59 - 01 Schulzendorfer Str. 90 Fax: (0 30) 6 76 59 - 08 12526 Berlin EMail: info@kww-berlin.de www.kww-berlin.de MBZ Heft 4 2006 7
HVM-Kürzungen 1993 bis 2005 KZV INTERN Jahr KCH, PA, KBR* KFO ZE Gesamt 1993 1.651.616,10 € 1.651.616,10 € 1994 1.157.131,09 € 1.157.131,09 € 1995 6.021.138,26 € 6.021.138,26 € 1996 14.152.361,43 € 14.152.361,43 € 1997 13.046.418,33 € 13.046.418,33 € 1998 23.392.580,28 € 23.392.580,28 € 1999 21.889.476,43 € 21.889.476,43 € 2000 11.681.736,29 € 2.262.102,51 € 13.943.838,80 € 2001 12.608.392,37 € 3.348.410,60 € 15.956.802,97 € 2002 10.972.034,60 € 1.357.209,68 € 12.329.244,28 € 2003 16.477.307,84 € 1.130.273,14 € 17.607.580,98 € 2004 12.297.581,01 € 3.738.330,17 € 16.035.911,18 € I.-III. Q. 2005 12.398.354,16 € 12.398.354,16 € 1993-2005 157.746.128,18 € 8.097.995,93 € 3.738.330,17 € 169.582.454,28 € * im Jahr 2000 wurde die 1. Stufe des HVM wieder ausgeschüttet, im Jahr 2004 die 1. und 2. Stufe. Angeregt durch einen Brief des Kollegen handlung und zurückgehender Kinderzahlen hat sich die Michael Hahne, möchten wir heute einen Überblick über die Budgetsituation mittlerweile deutlich entspannt. Konsequenzen der Budgetierung für die Berliner Kollegen- Im ZE-Bereich kam es nur im Jahr 2004 zu Honorarrück- schaft seit Einführung im Jahr 1993 bis zum Jahr 2005 ge- forderung, die durch einen Abrechnungsboom im Vor- ben. Ingesamt haben sich die Budgetkürzungen für Berliner feld der Einführung der Festzuschüsse verursacht wurden. Zahnärzte auf mittlerweile rund 170 Mio. Euro summiert. Mit der Einführung der Festzuschüsse im Jahr 2005 ist die Der Großteil der HVM-Kürzungen, mit über 90%, fiel im Budgetierung für Zahnersatz weggefallen. Kons-Bereich an, der schon seit 1993 budgetiert ist. Den Hö- hepunkt dabei bildeten die Jahre 1998 und 1999, als die bis- Ralf Mohrmann her höchsten Beträge zurückgefordert werden mussten. Mit Einführung des aktuellen Honorarverteilungsmaßstabes im *Wie sehen Sie diese Zahlen? Der Kollege Hahne wünscht II. Quartal des Jahres 2000 gingen hier die Budgetüberschrei- sich, mit dieser Veröffentlichung auch gleichzeitig eine Dis- tungen in den Folgejahren wieder etwas zurück. kussion in der Zahnärzteschaft anzuregen. Schreiben Sie uns ! Im KFO-Bereich ergaben sich Honorarrückforderungen in KZV Berlin, Redaktion MBZ, den Jahren 2000-2003. In Folge der Bema-Neubewertung, Georg-Wilhelm-Str. 16, 10711 Berlin der Verschärfung der Behandlungskriterien für die Kfo-Be- Verteilung der vorläufigen HVM-Einbehalte für das IV. Quartal 2005 (KCH, PA und KB) Gesamt 2913 Praxen > 10.000 e 29 Praxen 1,00% > 5.000 e bis 10.000 e 81 Praxen 2,78% > 3.000 e bis 5.000 e 134 Praxen 4,60% > 2.000 e bis 3.000 e 144 Praxen 4,94% > 1.000 e bis 2.000 e 317 Praxen 10,88% > 500 e bis 1.000 e 299 Praxen 10,26% > 0 e bis 500 e 518 Praxen 17,78% keine Kürzung 1391 Praxen 47,75% Summe 2.712.214,46 € Iris Podulski 8 MBZ Heft 4 2006
KZV INTERN Übersicht der gespeicherten Sozialdaten nach § 286 SGB V Nach § 286 SGB V ist die Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin verpflichtet, einmal jährlich eine Übersicht über die Art der von ihr gespeicherten personenbezogenen Daten zu erstellen und zu veröffentlichen. Dieser Auflage kommen wir hiermit gerne nach. Dateibezeichnung Art der Daten betroffener Personenkreis Zahnarztstammdatei Stammdaten gemäß Anlage zu § 2 Abs. 2 der ZuLVO-Z alle Mitglieder der KZV Berlin (Zahnarztregister) Registernummer, Abrechnungsnummer, Planungsbereichs- nummer, Titel, Name, Geburtsdatum und -ort, Sterbedatum, Wohnungsanschrift, Praxisanschrift, Telefon- und Faxnummer Datum: Staatsexamen, Approbation, Promotion, sonstige Fachabschlüsse, Zulassung, Niederlassung (Praxisform), Beschäftigungsdaten für Assistenten und angestellte Zahnärzte Zahnarztabrechnungsdatei Versichertennummer oder Name, Vorname des behandelten alle Mitglieder der KZV Berlin Patienten, Zahnarztabrechnungsnummer, Versichertenart, Art sowie behandelte Patienten und Anzahl der abgerechneten Leistungen, Datum der Leistungen, Kosten, Kassenzuschuss, Kostenträger Zahnarztkonten Kontoauszüge über alle vierteljährlich abgerechneten und gezahlten alle abrechnenden Mitglieder Vergütungen sowie Geldbewegungen, Namen, Titel, Adresse, Bank- der KZV Berlin verbindung, Kennzeichnung zu Bankverträgen Wirtschaftlichkeitsprüfung Name, Abrechnungsnummer, Anschrift Praxis, Prüfgegenstand, ausgewählte, abrechnende Prüfzeitraum, Datum der Bescheide, Regresse pro Gebühr und Vertragszahnärzte Quartal bzw. je Verordnung, Buchungsdaten Der Vorstand ANZEIGE Lars Junghans Sebastian Retter-Schrörs Rechtsanwalt Rechtsanwalt Tätigkeitsschwerpunkte Interessenschwerpunkte Zentrale Kassenarztrecht Arbeitsrecht Fon: (0049-30) 81 46 38 70 Praxisverträge Praxisverträge Fax: (0049-30) 81 46 38 99 www.junghans-radau.de Gewerbemietrecht Wirtschaftlichkeitsprüfungen Honorarkürzungen Charlottenburg- Interessenschwerpunkte Wilmersdorf Arbeitsrecht Lietzenburger Straße 99 Berufsrecht 10707 Berlin Hohenschönhausen- Lichtenberg Hauptstraße 9 d Rechtsanwälte 13055 Berlin MBZ Heft 4 2006 9
ZÄK INTERN LAG Berlin gratuliert verdienstvollen Kollegen Prävention in aller Harndt-Medaille aus – das MBZ berich- von Prof. Klaus Pieper verantworteten Munde – der Zahnärzte wie der Patienten, tete ausführlich in seiner Märzausgabe und von der DAJ herausgegebenen Gut- zum Glück für die Lebensqualität vieler darüber. In Bayern wurde am 31.1.2006 achten zur Zahngesundheit der Kin- Menschen. Aber erstaunlich, was alles un- der Vater der Speisesalzfluoridierung, der der und Jugendlichen in Deutschland. ter Prävention firmiert! „Implantologie ist zahnärztliche Kollege Dr. Hanns-Werner Der Vergleich der mittleren DMFT- Prävention“, war neulich in einer Fachzeit- Hey aus Ammerland, für seinen „uner- Werte der 12-Jährigen in Europa, z.B. schrift als Werbung für eine Fortbildungs- müdlichen Einsatz für einen immens ho- im Pieper-Gutachten 2004, ergibt, dass veranstaltung zu lesen, und nun – nach hen Zugewinn an Volksgesundheit“ vom Deutschland heute im internationalen dem 20. Berliner Zahnärztetag mit dem bayerischen Staatsminister Dr. Schnapp- Feld sehr gut dasteht. Vor 30 Jahren Generalthema Endodontie – ist es denkbar, auf ausgezeichnet. war das anders. dass sich demnächst auch die Endodontie zur Prävention zählt. Wenn man allerdings Als niedergelassenem Zahnarzt lagen vom „worst case“ der Zahnlosigkeit aus- Hey besonders die Qualitätssicherung geht, steckt nicht nur ein Fünkchen Wahr- in der Zahnarztpraxis und die Kari- heit hinter dieser Vereinnahmung! esprophylaxe am Herzen. So gründete Hey Qualitätszirkel und den Berufsver- Dennoch sollte der Ursprungsansatz der band DAZ (Deutscher Arbeitskreis für Primärprävention nicht außer Acht gelas- Zahnheilkunde). sen werden. Er heißt: Förderung der von Angeregt durch Schweizer Vorbilder, der Natur geschenkten Zahngesundheit, machte sich der DAZ von Anfang an Verhütung von Karies und Parodontaler- die zahnmedizinische Prophylaxe zur krankungen und damit Verminderung pa- Aufgabe, nahm auch Einfluss auf die thologischer Gebissbefunde und entspre- Gesundheitsgesetzgebung der Bundes- chender Behandlungen! Insofern werden republik. Als Pionier verfolgte Hey die Entwickelte Fluoridlack „Duraphat“: mit großer Freude die Ehrungen gleich Idee einer breitenwirksamen Prophy- Prof. Dr. Helmut Schmidt zweier Vorkämpfer zahnmedizinischer Pri- laxe, die ohne große und immer wie- märprävention registriert. der neue pädagogische Anstrengun- Vor 30 Jahren gab es zahnärztlicherseits gen auch sozial Schwächeren zu Gute noch regelrechte Aversionen gegen die Nicht nur zeichnete unsere Berliner käme. Es bedurfte langjähriger Vorar- Prophylaxe. „Ein Zahnarzt ist für die Zahnärztekammer den Vater der Dura- beit, bis die Produktion von jodiert-flu- Therapie da, nicht für die Prophylaxe“, phatlackierung, Herrn Prof. Dr. Helmut oridiertem Speisesalz in der Bundesre- wird in der Laudatio auf Prof. Schmidt Schmidt aus Marburg, mit der Ewald- publik im Jahre 1992 aufgenommen ein hochrangiger Standesvertreter der werden konnte und Heys Zusammen- damaligen Zeit zitiert. Und systemati- arbeit mit dem Schweizer Hochschul- sche Prophylaxe in Kindergarten und lehrer Prof. Marthaler und der Salzin- Schule – Gruppenprophylaxe war noch dustrie in Bad Reichenhall Früchte trug. kein eingeführter Begriff – wurde von Schließlich wurden die Gründung der etlichen Berliner zahnärztlichen Kolle- Informationsstelle für Kariesprophylaxe gen, die es besser hätten wissen können, im DAZ und eines wissenschaftlichen verspottet. Beirates vollzogen. Mit ihrer Hilfe war und ist für ständige Publizität gesorgt. Das ist vorbei. Wirksame Fluoridpräpa- Heute liegt der Absatz des jodiert-fluo- rate, das fluoridierte Speisesalz inbegrif- ridierten Speisesalzes, bezogen auf das fen, sind verfügbar. Gruppen- und Indi- gesamte Angebot an Haushaltspackun- vidualprophylaxe sind etabliert. gen, bei fast 70%. Die LAG Berlin gratuliert beiden ver- Die erfolgreiche Lebensarbeit der bei- dienstvollen Kollegen Prof. Schmidt und Verfolgte beharrlich den Weg zur Einfüh- den Kollegen Schmidt und Hey schlägt Dr. Hey sehr herzlich. rung von jodiert-fluoridiertem Speisesalz in sich, messbar und doch im einzelnen Deutschland: Dr. Hanns-Werner Hey verborgen, nieder in den alle 3 Jahre Erika Reihlen 10 MBZ Heft 4 2006
ZÄK INTERN Neue RKI-Empfehlung „Infektionsprävention in der Zahnme- dizin-Anforderung an die Hygiene“ Endlich Licht im Dunkeln des unendlichen Themas „Sterilisation und Desinfektion“ In diesem Monat veröffent- renter geworden. Fakt ist: Sterilisa- Handelsvertretern äußerstes Miss- lichte das Robert Koch-Institut (RKI) toren, die sämtliche Anforderungen trauen entgegenzubringen, da hier rein die neue Empfehlung im Bundesge- zur Aufbereitung von Medizinpro- wirtschaftliche Interessen verfolgt wer- sundheitsblatt April 2006. Somit steht dukten abdecken sollen, sind der Ge- den. Einer Zahnarztpraxis, die den bis- der Zahnmedizin ein endgültiges Re- räte-Klasse „B“ zugeordnet (s. MBZ her geforderten Standard vorweisen gelwerk zur Verfügung, das die Umset- 12/2005, Seite 11). Auch Geräte der kann, droht keine Schließung. zung des Infektionsschutzgesetzes in Klasse „S“ eigenen sich für den Betrieb Verbindung mit der Medizinprodukte- in einer Zahnarztpraxis, allerdings ist Die Zahnärztekammer Berlin steht betreiber-Verordnung in der Zahnarzt- hier zu beachten, dass das vorhandene bereits seit Anfang des vergangenen praxis grundlegend kommentiert und Instrumentarium auf diese Sterilisati- Jahres mit den zuständigen Behör- regelt. Auch die Empfehlung (häufig onstechnologie abgestimmt sein muss. den in engem Kontakt und trifft sich Richtlinie genannt) zu den „Anforde- in diesem Monat mit deren Vertre- rungen an die Hygiene bei der Aufbe- Um nun den Festlegungen der neuen tern zu einem Forum, das unter dem reitung von Medizinprodukten“ vom RKI-Empfehlung gesichert nachzu- Titel „RKI-Empfehlung – Infektions- RKI, die in ihren Aussagen immer wie- kommen, ist es für eine Zahnarztpra- prävention in der Zahnheilkunde –“ der zu Verunsicherungen führte, lässt xis unumgänglich, künftig einen Ste- stattfindet. Unser Ziel in diesem Fo- sich mit Hilfe der neuen Empfehlung rilisator der Klasse „B“ oder „S“ zu rum wird es sein, die Behörden da- eindeutiger interpretieren. Dass die betreiben. Da Normen, Richtlinien hingehend zu sensibilisieren, nicht Autoren der neuen Empfehlung dem oder Empfehlungen in der Regel keine noch weitere Überbürokratisierung Thema „Aufbereitung von Medizin- Übergangsfristen vorsehen, müssten durch das Thema „Infektionshygi- produkten“ eine hohe Bedeutung bei- diese mit ihrer Veröffentlichung sofort ene“ in Zahnarztpraxen hineinzu- gemessen haben, lässt sich aus dem umgesetzt werden, denn hier ist der bringen. Über die Ergebnisse werden Umfang des Textes und den zugehö- aktuell zu erfüllende Stand der Wissen- wir umgehend berichten. rigen Anhängen erkennen. schaft und Technik beschrieben. Na- türlich lassen sich solche Forderungen Die Zahnärztekammer Berlin beab- Die neue RKI-Empfehlung an die- nicht umgehend erfüllen, denn sämt- sichtig unmittelbar nach den Oster- ser Stelle weiter zu kommentieren, liche Hersteller von geeigneten Sterili- feiertagen ein Rundschreiben zu ver- wäre eine Wiederholung bereits er- satoren wären nicht in der Lage, den senden, das die neue RKI-Empfehlung folgter Veröffentlichungen, insbeson- aufkommenden Bedarf in Deutschland „Infektionsprävention in der Zahn- dere der Beiträge in den ZM Nr. 5 vom unverzüglich zu decken. medizin- Anforderung an die Hygi- 01.03.2006. ene“ als Ergänzungslieferung zum BuS- Insgesamt muss sich jede Zahnarzt- Handbuch beinhaltet. Dennoch ist anzuführen, dass die praxis auf die neue Situation einstel- neue Empfehlung in ihren Darstel- len und damit beginnen, die neue RKI- Der Rahmenhygieneplan der Bundes- lungen unmissverständliche Aussa- Empfehlung umzusetzen. Hierbei sollte zahnärztekammer sollte zentral im gen trifft. Nimmt man die Regel- mittelfristig eine Anschaffung von ent- Auftrag aller Landeszahnärztekam- werke „Hygieneleitfaden“ Nr. 6 vom sprechenden Sterilisationsgeräten in mern gedruckt werden. Leider ver- DAHZ, mit seiner Ergänzung „Die der Finanzplanung vorgesehen werden. zögert sich die Herstellung durch Risikobewertung von Dentalinstru- Andere, in der neuen Empfehlung aus- unterschiedliche Meinungen zur Aus- menten“ sowie den neuen „Rahmen- gesprochene Festlegungen, lassen sich führung. Im Moment können wir nur hygieneplan“ der Bundeszahnärzte- durchaus kurzfristig umsetzen, über- auf die Veröffentlichung in den ZM kammer hinzu, dann dürften nahezu wiegend sind diese bereits jetzt schon Nr. 5 vom 01.03.06 oder auf die Inter- alle Fragen beantwortet sein. Standard. netadresse der Bundeszahnärztekam- mer, www.bzaek.de, verweisen. Auch das Thema „Welche Sterilisa- Es ist unbedingt angeraten, den pa- toren sind geeignet“, ist nun transpa- nikmachenden Firmen, Instituten und Norbert Gerike MBZ Heft 4 2006 11
ZÄK INTERN Prüfungstermin gehend bei der Zahnärztekammer zu o. g. Prüfungstermin anzu- melden. Die Zulassung zur Prüfung setzt voraus, dass zum Zeit- Anerkennung von Gebietsbezeichnungen punkt der Anmeldung der Abschluss der ordnungsgemäßen auf den Gebieten der „Kieferorthopädie“ Weiterbildung durch Zeugnisse nachgewiesen wird. und „Oralchirurgie“ Die Zulassungsvoraussetzungen sind in § 2 der Weiterbildungs- – Fachzahnärztin/Fachzahnarzt für Kieferorthopädie prüfungsordnung, Bestandteil der Weiterbildungsordnung der Kieferorthopädin/Kieferorthopäde Zahnärztekammer Berlin, i. V. mit § 6 WBO geregelt. – Fachzahnärztin/Fachzahnarzt für Oralchirurgie Anträge auf Zulassung zur Prüfung können unter der Tel.-Nr. Oralchirurgin/Oralchirurg 3 48 08-1 24, Frau Eberhardt-Bachert, montags bis donnerstags in der Zeit von 09.00 Uhr bis 14.00 Uhr, freitags in der Zeit (Richtlinien der Weiterbildungsordnung der Zahnärztekammer von 09.00 Uhr bis 13.00 Uhr, angefordert werden. Berlin (WBO) i. d. F. vom 10. März 1999, zuletzt geändert am 14. März 2002) Die Anträge auf Zulassung zur Prüfung für o. g. Prüfungstermin müssen bis spätestens Die Prüfungsausschüsse „Kieferorthopädie“ und „Oralchirurgie“ der Zahnärztekammer Berlin werden 11. April 2006 zum nächsten Prüfungstermin voraussichtlich am vollständig in der Zahnärztekammer vorliegen. Um Wartezeiten 07. Juni 2006 zu vermeiden, bitten wir bei persönlicher Antragsabgabe vorab um kurze telefonische Vorankündigung. zusammentreten. Interessierte Kolleginnen und Kollegen werden gebeten, sich um- Voraussichtlich nächster Prüfungstermin: 29. November 2006 Weiterbildungsberechtigung Berechtigung zur Weiterbildung/Anerken- Die Zulassung zum kollegialen Fachgespräch setzt voraus, dass in nung als Weiterbildungsstätte auf dem Ge- der Zahnärztekammer Berlin das ausgefüllte Formblatt “Erklärung biet der „Oralchirurgie“ zum Antrag auf Berechtigung zur Weiterbildung/Anerkennung als – Neuanträge – Weiterbildungsstätte auf dem Gebiet der Oralchirurgie, gem. den §§ 5 und 6 des Weiterbildungsgesetzes sowie den §§ 4, 5 und 13 (Richtlinien der Weiterbildungsordnung der Zahnärztekammer der Weiterbildungsordnung der Zahnärztekammer Berlin“ vorliegt Berlin (WBO) i. d. F. vom 10. März 1999, zuletzt geändert am und die Voraussetzungen für eine Berechtigung zur Weiterbildung 14. März 2002) nach den Richtlinien der Weiterbildungsordnung der Zahnärzte- kammer Berlin zum Zeitpunkt der Antragstellung vorliegen. – Überprüfung der fachlichen Qualifikation der Antragsteller gem. § 13 (2) WBO. Das v. g. Formblatt kann unter der Tel.- Nr. 3 48 08-1 24, Frau Eberhardt-Bachert, montags bis donnerstags in der Zeit von Der Prüfungsausschuss „Oralchirurgie“ der Zahnärztekammer 09.00 Uhr bis 13.30 Uhr, freitags in der Zeit von 09.00 Uhr bis Berlin wird zur Überprüfung der fachlichen Qualifikation der An- 12.30 Uhr, angefordert werden. tragsteller voraussichtlich am Alle Unterlagen müssen bis spätestens 07. Juni 2006 05. April 2006 zusammentreten. vollständig in der Zahnärztekammer vorliegen. Bei persönlicher Grundlage hierfür sind die Bestimmungen der Weiterbildungsord- Antragsabgabe bitten wir, um Wartezeiten zu vermeiden, vorab nung der Zahnärztekammer Berlin, die für eine Berechtigung der um kurze telefonische Vorankündigung. Praxis als Weiterbildungsstätte – eine Begehung der Praxis sowie für eine persönliche Berechtigung zur Weiterbildung – eine Über- Voraussichtlich nächstes kollegiales Fachgespräch: prüfung der fachlichen Qualifikation des Antragstellers – voraussetzt. 29. November 2006 12 MBZ Heft 4 2006
ZÄK INTERN Mitglieder- verwaltung Wir betrauern das Ableben unserer Kollegen Ungültigkeit von Zahnarztausweisen Die Ausweise von Dr. Parviz Nadjafian geboren am 25.06.1935 3016 Dr. Walter Pankow verstorben am 05.01.2006 N 0845 Dr. Thomas Leihberg N 4721 Nina Birkenbeul Dr. Thomas Leihberg geboren am 18.04.1955 wurden verloren, gestohlen beziehungsweise nicht zurück- verstorben am 19.02.2006 gegeben und/oder werden für ungültig erklärt. A. Dufft Achtung – Die 13. Ordentliche Terminänderung! Delegiertenver- D ie jährliche Sommerseniorenfahrt findet aus- sammlung nahmsweise am Mittwoch, dem 6. September 2006 statt. Detaillierte Angaben finden Sie wie immer in der MBZ Ausgabe Juli/August 2006. der Zahnärztekammer Berlin findet am Info ZÄK Donnerstag, 27. April 2006, 19.00 Uhr, Liebe Kolleginnen im Zahnärztehaus, Georg-Wilhelm-Str. 16, 10711 Berlin, und Kollegen, statt. der Arbeitskreis „Zahnärztliche Behinderten- behandlung“ der Zahnärztekammer Berlin vermisst zwei der Die Sitzung ist nach § 11 der Satzung für Kammerangehörige angeschafften Demonstrationskoffer. Wer uns etwas über den öffentlich. Verbleib dieser Koffer mitteilen kann, möge sich bitte bei Frau Bernhardt unter der Telefonnummer 3 48 08-1 01 melden. Helfen Sie mit – Machen Sie mit ... ...und engagieren Sie sich für die Behandlung von Obdachlosen, Suchtkranken und Menschen mit Behinderungen, denen sich die Zahnärzteschaft insgesamt besonders verpflichtet fühlen muss. Jeder von uns bemüht sich hier in Berlin mehr oder minder um diesen Personenkreis, auch wenn eingefahrene Praxisstrukturen und der ökonomische Druck unserer Zeit unsere Zuwendung nicht immer leicht machen. Wir bitten um Hilfe! Machen Sie mit und lassen Sie uns alle gemeinsam denen helfen, die sich mit besonderem Enthusiasmus um die Behandlung dieser an den Rand unserer Gesellschaft geratenen Mitbürger kümmern und uns damit ein Stück Verantwortung abnehmen! Ihre Mitgliedschaft im Berliner Hilfswerk Zahnmedizin e.V. unter der Schirmherrschaft der Zahnärztekammer Berlin, aber auch Ihre Spende werden dazu beitragen, eine gemeinsame Verpflichtung auf viele Schultern zu verteilen. „Berliner Hilfswerk Zahnmedizin e.V.“ bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank Kto.-Nr. 010 521 1190, BLZ 100 906 03 Spendenquittungen werden umgehend ausgestellt. MBZ Heft 4 2006 13
S TA N D E S P O L I T I K Nachhaltig, zukunftssicher, demografiefest – das gibt es nicht Die Politik will die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) neu ordnen, und dies mit dauerhafter Wirkung. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD vom 11. November 2005 heißt es hierzu, dass für die GKV eine stabile Finanzsituation geschaffen werden soll, nach- haltig und demografiefest. Diese Formulierungen gehören, zusammen mit der Forderung, dass die Finanzierung zukunftssicher sein soll, zum gängigen Vokabular in der gesundheitspolitischen Szene. Aber geht dies überhaupt? Ist es möglich, die Finanzierung eines Gesundheitssystems nachhaltig, zukunftssicher und demografiefest zu gestalten? Die Antwort lautet: Nein. Das lässt sich begründen. E s gibt nur drei Möglich- mit allen damit verbunden Komplikati- Konfiguration zur Diskussion. Jede die- keiten, ein Gesundheitssystem dauerhaft onen. Die Einführung eines solchen Sys- ser denkbaren Lösungen wäre ein Umla- stabil zu finanzieren. tems ist nicht in Sicht. geverfahren, d.h. die in einem Jahr erfor- derlichen Finanzmittel müssen im gleichen Die erste Möglichkeit ist ein steuerfinanzier- Die dritte zumindest theoretische Mög- Jahr aufgebracht werden. Bleibt für die tes System. Dies bedeutet, dass ein System lichkeit ist der Aufbau eines Kapitalstocks vorhersehbare Zukunft das reine Umla- bedarfsgerecht und damit auch bei stei- durch laufende Altersrückstellungen, wie geverfahren. Dies bedeutet, dass wie bis- genden Kosten ausschließlich über Steuern es die Private Krankenversicherung (PKV) her jährlich über Ausgaben und Einnah- finanziert werden muss. Wo dies im welt- men der GKV entschieden werden muss. weiten Vergleich vollständig oder nahezu Eine Teilfinanzierung aus Steuermitteln, vollständig der Fall ist, sind Unterfinan- wie sie zum Beispiel für die beitragsfreie zierung und Unterversorgung mit langen Mitversicherung von Kindern gefordert Wartezeiten die Folge. Das Gesundheits- wird, unterläge den Zufälligkeiten von wesen steht eben in der Mittelzuweisung in Haushaltsentscheidungen. Konkurrenz zu allen anderen Politikberei- chen, und dies bei begrenzten Mitteln. Eine Hier nun beginnt eine Wahrnehmung in der unzureichende Finanzierung des Gesund- Politik, die kaum nachvollziehbar ist. In der heitswesens ist die zwangsläufige Folge. In Koalitionsvereinbarung wird einerseits aner- Deutschland fordert keine Partei ein aus- kannt, dass durch den medizinischen Fort- schließlich steuerfinanziertes Gesundheits- schritt und die demografische Entwicklung wesen. Diese Option scheidet also aus. steigende Kosten entstehen. Andererseits werden höhere Beitragsätze und Leistungs- Die zweite Möglichkeit ist ein völlig freier kennt. Die PKV verfügt über einen Kapi- kürzungen ausgeschlossen. Markt im Gesundheitswesen. Jeder Bürger talstock von 80 Milliarden Euro. Für die Die Antwort auf diesen Widerspruch wird versichert sich in dem Umfang, wie er es GKV, so ist errechnet worden, wäre ein offenbar in dem gesucht, was mit den Wor- für erforderlich hält. Eine Variante ist die analoger Kapitalstock von 660 Milliarden ten bezeichnet wird: Es ist noch Luft im Sys- Pflicht zur Versicherung, gegebenenfalls Euro erforderlich. Wie die Erwerbsgene- tem. Hohe Milliardenbeträge, die mit mehr mit einem gesetzlich festgelegten Grund- ration bei den Forderungen nach priva- Effizienz oder mit der Ausschöpfung von leistungskatalog. Einen völlig freien Markt ter Vorsorge durch das Alter, für die Pflege Rationalisierungsreserven mobilisiert wer- im Gesundheitswesen gibt es in keinem und wohl auch für den Krankheitsfall den können. Nicht eine Zahl ist bewiesen. Es Land der Welt. Am nächsten kommen jemals einen solchen Betrag ansammeln wird nicht einmal der Versuch gemacht, ein einem solchen System die USA, mit den kann, ist nicht erkennbar. behauptetes Einsparpotential zu begründen. höchsten Ausgaben für Gesundheit welt- weit, und mit weit überdurchschnittlich Alle drei Möglichkeiten scheiden damit für Prof. Fritz Beske steigenden Ausgaben für das Gesundheits- eine dauerhafte Finanzierung der GKV aus. wesen, und dies in Verbindung mit einer Dies ist der erste Teil eines Beitrags von Fritz deutlichen Unterversorgung. In Deutsch- Mögliche Modelle einer Reform Beske in „Gesellschaftspolitische Kommentare“, land fordert die FDP ein solches System, Nr. 2 / 06. Prof. Fritz Beske leitet das „Fritz allerdings ohne definierten Grundleis- In der Koalition stehen eine Bürgerversi- Beske Institut für Gesundheitssystemforschung“ tungskatalog und mit staatlichen Zuschüs- cherung, eine Kopfpauschale, ein Kom- in Kiel. Die Fortsetzung des Beitrags folgt im sen für bestimmte Bevölkerungsgruppen, promiss aus beiden oder eine völlig andere nächsten MBZ. 14 MBZ Heft 4 2006
Wie sehen´s die anderen? PRESSESCHAU Presseschau Techniker Krankenkasse: Partnerschaft und Freunde. Eine andere Umfrage des emnid- Mehr Jugendliche haben schlechte Zähne Instituts für die TV-Zeitschrift „Bildwoche“ergab, dass sich 61 Prozent der Bundesbürger, wenn sie einen Wunsch frei B randenburgs Kinder und Jugendliche haben nach hätten, für ewige Gesundheit entscheiden würden. Direkt Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) immer schlechtere nach der Gesundheit rangiert für fast jede zweite Frau eine Zähne. So hätten nur noch 35 Prozent der 15-Jährigen gesunde stabile Partnerschaft (49 Prozent), bei den Männern stehen Gebisse. Einer jüngsten Studie zur Zahngesundheit zufolge wer- gutes Essen und Trinken (45 Prozent) an zweiter Stelle. den laut TK auch die Zähne von Schulanfängern wieder schlech- Dpa ter. Deshalb seien Vorsorgeuntersuchungen in Schulen und Kitas unerlässlich. Allein die märkischen Ersatzkassen haben den Anga- DAK-Chef Rebscher: ben zufolge 2005 die vorsorglichen zahnärztlichen Reihenunter- „Einzelpraxis ein Auslaufmodell“ suchungen mit mehr als 236 000 Euro unterstützt. Die TK kriti- sierte, dass sich private Versicherer daran bislang nicht beteiligen. I n einem Gespräch mit der neuen Osnabrücker Zei- Dpa tung räumte DAK-Vorstandschef Herbert Rebscher ein, dass Arztpraxen wegen der Öffnung des Systems zunehmend in wirt- Studie über Gesundheitssystem schaftliche Schwierigkeiten gerieten. Das mache aber zugleich – Patienten sind unzufrieden deutlich, dass nicht der betriebswirtschaftlich besonders teuren ärztlichen Einzelpraxis, sondern kostengünstigeren und patien- Die niedergelassenen Ärzte sind mit dem deut- tenfreundlicheren ärztlichen Kooperationsformen die Zukunft schen Gesundheitssystem deutlich zufriedener als die Pati- gehöre. So hätten die 14 Ärztinnen und Ärzte des Hambur- enten. Dies ist das Ergebnis einer veröffentlichten Studie der ger UKE-Versorgungszentrums allein 2005 für ihr Klinikum 2,8 Bertelsmann-Stiftung. Diese hatte Meinungen über Qualität, Millionen Euro nach Abzug aller Kosten und ihrer Arztgehälter Leistungsumfang und Kosten abgefragt. Während 64 Prozent ausschließlich aus ambulanten Honoraren erwirtschaften kön- der befragten Ärzte der Ansicht waren, dass die Qualität der nen. Vor allem in Ballungsgebieten dürften Einzelpraxen deshalb medizinischen Behandlung nicht weiter gesteigert werden „ein Auslaufmodell“ sein. müsse, meinten dies bei den Versicherten nur 48 Prozent. Neue Osnabrücker Zeitung Frankfurter Rundschau Kein Amalgam-Verbot in der EU ab 2007 Gesundheit: Eiertanz der Koalitionäre D er Ausschuss für Umweltfragen des Europä- Im dritten Jahr nach der Gesundheitsreform sind viele ischen Parlaments (ENVI) hat den Antrag der zypriotischen Krankenkassen schon wieder in die roten Zahlen geraten. Weil die Abgeordneten für ein totales Amalgamverbot ab 2007 nicht zur Koalition den Kassen den gerade eingeführten Bundeszuschuss von Vorlage beim EU-Parlament zugelassen. Die Bundeszahnärzte- 4,2 Mrd. Euro im nächsten Jahr um 2,7 Mrd. Euro kürzen will, kammer und das Dental Liaison Committee bei der EU erken- die Beitragseinnahmen stagnieren und die Ausgaben munter stei- nen darin einen Erfolg ihrer Arbeit. Eines der Argumente gegen gen, droht den Kassen 2007 ein gigantisches Finanzloch von sieben ein Verbot von Amalgam ist, dass es derzeit noch keine ange- bis acht Mrd. Euro. Mehr als Termine haben die Koalitionäre noch messene Alternative gibt, weil die Haltbarkeit anderer Füllungs- nicht beschlossen. Selten war unklarer, wohin die gesundheitspoli- materialien geringer ist. tische Reise geht. Von der Richtlinienkompetenz der Kanzlerin ist Zahn-online bei diesem Thema bislang nicht ein Hauch erkennbar. ANZEIGE Handelsblatt Umfragen: Gesundheit ist wichtiger als Liebe und soll ewig dauern G esundheit ist für die Deutschen das kost- barste Gut. 70 Prozent halten sie nach einer repräsenta- tiven Umfrage des Instituta F&S Medienservice im Auftrag des Gesundheitsmagazins „My Life“ für wichtiger als Liebe, MBZ Heft 4 2006 15
FORTBILDUNG ZAHNERHALTUNG 15 Punkte Dr. Christoph Huhn · Dessau Endodontie Update-live Workshop mit Live-Behandlung Kurs Der Kurs vermittelt ein systematisches endodontisches Behand- grad: Gibt es noch Indikationen zur WSR? | • Einsatz des Opera- 4001.0 lungskonzept. Außerdem werden Behandlungsoptionen vor- tionsmikroskops | • Endo-Revision: Entfernung von Wurzelfül- Fr 03.03.2006 gestellt. Mittels einer Live-Behandlung wird die praktische lungen, frakturierten Instrumenten und Wurzelstiften; Hand- 14:00–19:00 Uhr Umsetzung der vorgestellten Techniken demonstriert. ling von Perforationen und anderen Missgeschicken | • Post- Sa 04.03.2006 • Diagnostik und effiziente Schmerztherapie | • Vorbereitung endodontische Restauration 09:00–12:00/13:00–17:00 Uhr stark zerstörter Zähne | • Gestaltung der Zugangskavität Praktische Übungen und Auffinden aller Kanäle | • Präzise Längenbestimmung | • Wurzelkanalaufbereitung am Modell und an extrahierten Kursgebühr • Maschinelle Aufbereitung | • Spülflüssigkeiten & Medika- Zähnen mit rotierenden Ni-Ti-Feilen (ProTaper) | • Elektronische 345,- € mente | • dreidimensionale Wurzelkanalfüllung | • Praxistipps: Längenbestimmung | • Wurzelkanalfüllung (Thermafil) Instrumente, Materialien, Abrechnung | • Orthograd oder retro- ALLGEMEINMEDIZIN 17 Punkte Dr. Kai Bähnemann · Wahrenholz Ohr - und Körperakupunktur zur Schmerztherapie Teil 1 Kurs Einführung in die Grundbegriffe der Akupunktur: der ZMK-Heilkunde c) Übergeordnete Punkte mit vorwiegend 6002.0 • Das System der Meridiane | • Das Prinzip von Yin und Yang | analgetischer, antientzündlicher, spasmolytischer und psychi- Fr 03.03.2006 • Die Energetik in der Akupunkturlehre: Die wichtigsten scher Wirkung d) Innere Organe und ihre Beziehung zur ZMK- 14:00–19:00 Uhr Körperakupunkturpunkte für den Zahnarzt | • Demonstration Heilkunde e) Weitere Punkte zur Therapieverstärkung Sa 04.03.2006 und Übungen | • Die Druckdolenz aktiver Punkte als Diagnostikum Für die zahnärztliche Praxis sinnvolle Punktekombinationen 09:30–12:30/13:30–16:30 Uhr Für die zahnärztliche Praxis wichtige Ohrakupunkturpunkte: bei alltäglichen zahnärztlichen Indikationen zur Schmerz- • Demonstration von Punktsuche und Stichtechnik therapie: • Demonstration, praktische Übungen am Gummi- Kursgebühr • Praktische Übungen am Gummiohr, Stichtechnikübungen, ohr • Punktsuche mit dem Punktsuchgerät 370,- € Punktsuche mit dem Punktsuchgerät: a) 5 Grundpunkte als Tipps für die tägliche Praxis und Abrechnungshinweise anatomische Orientierungshilfe am Ohr b) Lokale Punkte in MITARBEITERKURSE Helen Möhrke · Berlin Abrechnung und Berechnung zahnärztlicher Leistungen Kurs Konservierend-chirurgische Leistungen nach BEMA die Krankenkasse finanziert und mit welchem Eigenanteil 9016.A • Grundlagen des BEMA | • Zahnärztliches Abrechnen mit BEMA der Patient rechnen muss. Fr 03.03.2006 • Ausflüge zu einigen abrechnungsfähigen Leistungen aus der • Kleines Richtlinientraining: Was nutzen die Richtlinien der 14:00–19:00 Uhr GOÄ´82 – Die wichtigsten für die Praxis relevanten Behand- Praxis? – Aus den Richtlinien geht die, aus kassenzahnärzt- Sa 04.03.2006 lungen, die über die GOÄ´82 abgerechnet werden müssen licher Sicht, vertragsgerechte Erbringung der Behandlung 09:00–12:00/13:00–17:00 Uhr • Die zahnärztliche Kassenpraxis – lohnt sich das noch? – Die bzw. deren Abrechnung hervor. Ohne Wissen darüber, Behandlung eines Patienten ausschließlich nach Kassenricht- bewegt man sich in unsicherem Gewässer bei der Leitung Kursgebühr linien erfüllt oft nicht mehr die Kriterien einer lege-artis-Ver- des Patienten durch die Therapie. 120,- € sorgung. Erst gilt es, die optimale Therapie für den Patienten • Das richtige Formular zur klaren Trennung privater Leistungen zu erstellen und erst dann wird getrennt, welche Leistungen und Kassenleistungen CHIRURGIE 9 Punkte Dr. Michael Petschler · Berlin Ambulante Chirurgie für die/den Zahnärztin/Zahnarzt Kurs Die Furcht vor unabsehbaren Zwischenfällen bei der Durch- Ein Schwerpunkt soll dabei auf die operative Zahnentfernung, 0608.0 führung zahnärztlich chirurgischer Eingriffe hält leider viele Zahn- den Verschluss einer Mund-Antrum Verbindung, die parodontal- Sa 04.03.2006 ärzte und Zahnärztinnen ab, diese in der Praxis durchzuführen. chirurgischen Techniken und die klassische Wurzelspitzen- 09:00–12:00/13:00–17:00 Uhr Ziel des Kurses ist es, die theoretischen und praktischen Grund- resektion gelegt werden. Kursgebühr lagen wieder aufzufrischen und die operativen Grundlagen sowie Im praktischen Teil wird anhand von Live-Operationen das Be- 215,- € die Beherrschung der häufigsten Komplikationen zu vermitteln. sprochene dargestellt und vertieft. Im theoretischen Teil werden die rechtlichen Grundlagen, Im Anschluss besteht die Möglichkeit, in kleinen Gruppen Naht- Aufklärungspflicht sowie die gängigen Operationsverfahren und Lappentechniken am Schweinekiefer zu üben. besprochen. Bitte weiße oder OP-Kleidung mitbringen! 16 16 MBZ Heft 4 2006
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