MK-Echo 2021 Gymnasium Maria Königin Lennestadt-Altenhundem
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Impressum Herausgeber: Gymnasium Maria Königin Olper Straße 46-48 57368 Lennestadt-Altenhundem Telefon 02723 6878-0 Fax 02723 6878-29 E-Mail schulleitung@maria-koenigin.de sekretariat@maria-koenigin.de zum Titelbild: Der Blick in die Zukunft Internet www.maria-koenigin.de In den vergangen eineinhalb Jahren hat sich unser Alltag schlagartig verändert. Redaktionsleitung Miriam Wirtz Es wurde eine Maskenpflicht eingeführt Redaktionsteam Titus Birkner, Steffen Hebbeker, Sonja Mähner und Abstand musste gehalten werden. Ansgar Kaufmann, Hanna Reuber Insbesondere das Schließen der Schule Fotos Thomas Hilger, Ansgar Kaufmann, Miriam Wirtz, privat war für alle Beteiligten ein schwerer Ein- Titelbild Neele Borys, Lya Bourgund schnitt ins normale Leben. Mit diesem Bild wollen wir jedoch den positiven Satz und Layout Jutta Korte Blick auf die schönen zukünftigen Din- Auflage 2.100 ge symbolisieren. Die Schule hat wieder Druck Offsetdruckerei Nübold, Lennestadt geöffnet und es findet wieder Präsen- zunterricht statt. Viele Gewohnheiten Die Personenbezeichnungen gelten jeweils auch in weiblicher Form. kehren nach und nach zurück. Die Angabe der Klasse bezieht sich i. d. R. auf das Schuljahr, in dem die Veranstaltung stattgefunden hat. Neele Borys, Lya Bourgund, 8a 2
Inhalt Zum Geleit 5 Aus Schule und Verwaltung Chronik Chronik 2021 6 Aus der Schulverwaltung 56 Digitalisierung 57 Religiöses Leben Technik wird neues Fach 58 Klosterkirche wird Denkmal 10 Informatikunterricht in Klasse 6 59 Waldfriedhof 12 Beratung für Hochbegabung 60 Haussegnung löst Feueralarm aus 14 Ergänzungsstunden: Neue Förderoffensive 61 Digital beim ökumenischen Kirchentag 15 HA-Betreuung 62 Katholikentag 2022 – Vorankündigung 15 Lerncoaching 63 Weltkindertag 63 Servir Beratungsteam 64 Rückblick 16 35jähriges Jubiläum 18 Sport Apfelernte 19 Stadtmeisterschaften WKI II 65 Stadtmeisterschaften WKI III 65 Coronasternchen Personalien Projekt „Schöpfung“ 20 Abiturentlassfeier 2020 66 Monster, Gruselons & Co 21 Abiturientia 2021 67 Fantasiegeschichten 28 Wir begrüßen unsere neuen 5er 69 Bienenhotel 31 Meine ersten Tage an MK 69 Klassenpaten 73 Schulische Highlights Wir begrüßen unsere neuen 10er 74 Unterricht mal anders 32 Wir begrüßen unsere neuen Kollegen 74 Tag des Vorlesens 36 Wir begrüßen unsere neuen Referendare 75 Gewinn des Waldpreis 37 Personalien 76 JiA auch während Corona: Geht nicht – gibt’s nicht! 38 SV 77 Juniorwahl an MK 40 Wir gratulieren 78 Judith Schäfer erhält Sparkassenpreis 41 Klassenleitungen, Klassensprecher u. Pflegschaften 79 Jonah Schneider u. Paula Schulte-Sprenger ausgezeichnet 42 Lehrer und Lehrerinnen 2020/2021 80 Erster Durchgang beim MINT-pro²Digi 43 Verabschiedung von Lui Zimmermann 84 Wirtschaftsforscher an MK 44 Wir denken an Herrn Bruns 85 SummerSchool 45 Wir denken an Werner Scharf 86 Motivationstage 47 Wir denken an Titus Birkner 88 Moritz Vente und Tom Siepe bei SiegMUN 48 Wir denken an Wolfgang Schmidt 90 iGeo-Wettbewerb 49 Vorlesewettbewerb 50 Gremien und Vereine Bericht des Trägervereins 91 Raus aus der Schule! Freundeskreis der Ehemaligen 92 Tage der Orientierung 51 Der Förderverein informiert 93 Die Q2 in Hamburg 52 SV-Bericht 94 Die 5er im Jugendhof 54 Tag der offenen Tür 2022 95 4
Vorwort Zum Geleit Liebe Leserin, lieber Leser, mit dem MK-Echo, das Sie nun in der jetzt auf gleich haben wir für immer Das MK-Echo, das Sie jetzt in der Hand Hand halten, blicken wir auf ein Schul- Abschied von zwei sehr kompetenten, halten, lässt uns sehr eindrucksvoll in jahr zurück, das uns allen unheimlich engagierten, beliebten und vor allem die Vergangenheit schauen und doku- viel abverlangt, das uns auch überfor- warmherzigen Kollegen nehmen müs- mentiert facettenreich, wie sich unser dert hat: sen. Wir können bis heute nicht ver- Schulleben von jetzt auf gleich und Das Andauern der pandemischen Co- stehen und begreifen, was geschehen grundlegend verändert hat. Gleichwohl vid19-Lage und die damit einhergehen- ist. In aller Trauer ist dies der einzige weist uns das MK-Echo aber auch den de lange Zeit des Distanzlernens bzw. Trost: Dass wir uns als Schulgemein- Blick in die Zukunft, indem wir bei allen des Wechselunterrichts für die Schüler de gegenseitig in den Arm genommen Veränderungen, die weiterhin auf uns der Jahrgangsstufen 5 bis EF von De- haben, miteinander getrauert, geweint zukommen werden, eine Konstante ha- zember 2020 bis Ende Mai 2021 hat und uns einander in ganz besonderer ben: die gesamte Schulgemeinde geprägt Weise getragen und gestützt haben. „Unsere Schule ist jeden Tag ein Ort, an und gezeigt, wie wichtig die reale Be- Zur Ruhe zu kommen, wo alles in uns dem wir uns mit Achtung und Respekt gegnung im Alltag ist, wie sehr uns aufgebracht ist, Trost und Halt zu fin- begegnen und in dem Bewusstsein le- das alltägliche Miteinander in dieser den, wo jeder Trost uns fehlt, Zuversicht ben, dass die Freiheit und die Würde langen Zeit gefehlt hat und wie wichtig und Hoffnung zu finden, wo doch alles des Einzelnen unabhängig von Alter, die Gemeinschaft in der Klasse, in der zu Ende ist – so kann man vielleicht die Beruf und gesellschaftlicher Stellung Jahrgangsstufe und auch im Kollegium Aufgabe beschreiben, die uns zuge- ein von Gott selbst geschütztes und für das soziale Miteinander und für die mutet wurde, der wir uns aber gestellt uns anvertrautes, unumstößliches Gut Persönlichkeitsentwicklung eines je- haben und weiterhin stellen. Umso be- ist, indem wir die Welt als Schöpfung den Einzelnen ist. Umso mehr freue ich deutender wird eigentlich für mich das, begreifen, für die wir Verantwortung mich, dass spätestens seit dem Schul- was ich im letzten Jahr bereits im Vor- übernehmen.“ jahr 2021/22 wieder vieles möglich ist wort formuliert habe: Diese Konstante begleitet uns. In der und wir den Schulalltag mit all seinen Vergangenheit. In der Gegenwart. In Facetten des Lernens, Lebens, Helfens der Zukunft. und Glaubens mehr und mehr zurück- erobern können. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien Das diesjährige MK-Echo wirft aber ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein auch den Blick auf zwei unfassbare gutes Jahr 2022. Ereignisse, die uns als Schulgemein- schaft zutiefst erschüttert haben und immer noch sprachlos zurücklassen: Der Tod von Herrn Werner Scharf und Herrn Titus Birkner und das unendliche Schulleiter Leid, das damit die jeweiligen Familien und auch wir als Schulgemeinde hin- nehmen und ertragen mussten. Von Vorwort 5
Chronik 2021 Doch auch digital fanden interessante sehr gelungenen Projektarbeit unter Angebote statt. Besonders hervorzu- der Fragestellung „Ist die Demokratie Das Jahr 2021 beginnt so, wie es 2020 heben ist dabei das Projekt „WiFo- in den USA in Gefahr?“ den mit 100 € zu Ende ging: unter Pandemiebedin- Lab-Wirtschaftsforscher“, das die 8. dotierten Preis der Bildungszentrale für gungen und im Lockdown. Doch nach Klassen im Politikunterricht durchlau- politische Bildung. Wenig später startet und nach kehrt wieder Leben in unsere fen. Dabei setzen sich die Schüler mit auch die Q1 wieder in den Präsenzun- Schule, das von den ein oder anderen exemplarischen Problemen aus dem terricht. schönen Veranstaltungen geprägt wor- Spannungsfeld „Wirtschaft-Ethik-Digi- Das Projekt „MINT-Pro²Digi“ startet Chronik den ist. talisierung“ auseinander, zu welchen mit neun Schülern des MKs. Unsere sie eigene Projekte unter Anleitung von Schüler erhalten hier die Chance, sich Januar verschiedenen medialen Angeboten mit authentischen, mathematischen Die Flure sind noch leer, Homeschoo- und Webinaren entwickeln. Problemstellungen heimischer Unter- ling ist angesagt. Doch ab und zu sieht Fortgeführt werden die schönen Impul- nehmen auseinanderzusetzen, sodass man einige Lehrer mit Eltern und Viert- se unserer Schüler und Lehrer, die sich eine Verzahnung von schulischem Wis- klässlern der benachbarten Grund- aus der Adventszeit entwickelt hatten. sen und außerschulischer Welt trans- schulen durch die Schule streifen. parent wird. Da pandemiebedingt ein klassischer Februar Tag der offenen Tür nicht stattfinden Im Februar beginnt auch das zweite März kann, hatte sich Herr Dr. Linn bereits Halbjahr. Dieses kann leider zum zwei- Auch wenn der Schulbetrieb nur ein- im Sommer Gedanken gemacht und ten Mal in Folge nicht mit dem belieb- geschränkt möglich ist, hat sich die verschiedene Videos gedreht, die das ten Skiwandertag eingeläutet werden, SV dazu entschlossen, am Projekt MK durch seine vier Leitmotiven „ler- da der Lockdown in die Verlängerung „Stäbchen rein – Spender sein“ teilzu- nen, glauben, helfen, leben“ vorstellen. geht. Ein Aufatmen findet jedoch bei nehmen. Sie lädt interessierte Schüler Um die wichtige Entscheidung rund der Q2 statt: Ab dem 21. Februar dür- dazu ein, sich als Stammzellspender um die weiterführende Schule weiter- fen die baldigen Abiturienten wieder zu registrieren. Hier zeigt sich das En- hin zu erleichtern, werden, neben den zurück in den Präsenzunterricht keh- gagement junger Menschen, Verant- Beratungsgesprächen, im Zeitraum ren. Den Q2 Zusatzkurs Sozialwissen- wortung auch in schwierigen Zeiten für von Januar bis Februar individuelle schaften erreicht dann eine besondere die Gesellschaft zu übernehmen. Schulführungen angeboten, in welcher Überraschung: Er gewinnt dank seiner Analog dazu nehmen Tom Siepe und die Viertklässler die Räume erkunden, Moritz Vente die Möglichkeit wahr, sich Lehrer kennenlernen und zahlreiche politisch und gesellschaftlich fortzubil- Aufgaben lösen konnten. Auch die SV den. Die zwei Schüler der Q2 vertreten und die Oberstufenlehrer veröffentli- das Gymnasium Maria Königin bei der chen ihre Videos. SiegMUN. In diesem diesjährig digital stattfindenden Planspiel wird modell- haft die Arbeit der Vereinten Nationen von internationalen Schülern nachge- stellt. Mit der Nachricht, dass alle Schüler ab dem 15. März wieder am Präsenzun- Das wifoLab schult die Schülerinnen und Schüler Das Projekt „MINT-Pro²Digi“ startet mit neun terricht teilnehmen dürfen, geht eine in ihren Alltagskompetenzen Schülerinnen und Schülern des MKs große Erleichterung durch die Schul- 6 Chronik
Mai Der Mai startet mit einer freudigen Nachricht: Das MK gewinnt den „Wald- preis“ des Energieversorgers „Sau- ber Energie“. Der mit 2500 € dotierte 1. Preis wird nun in den Ausbau des Naturlehrpfads an MK sowie in weitere nachhaltige Projekte investiert. Nachdem die Referendare Herr dos Dieter-Mennekes-Umweltstiftung zeichnet Paula Santos, Frau Bitter und Frau Nebeling Die SV organisiert die DKMS-Spender-Aktion Schulte-Sprenger und Jonah Schneider aus verabschiedet wurden, heißen wir die neuen Referendare Frau Salamon, gemeinde. Auch wenn das Zurückkeh- ses Olpe, dem Beratungsteam und der Frau Gramann, Frau Nölke und Herrn ren in die Schule nur im Wechselmodell Schulsozialarbeit finden die Schüler so- Eickhoff herzlich Willkommen und stattfinden darf, sodass eine Kontak- wie Kollegen gemeinsam in ihrer Trauer wünschen ihnen eine interessante und treduzierung weiterhin möglich ist, zusammen und erhalten in der Kirche schöne Zeit an MK. sieht man allen Beteiligten die Freude einen Raum, sich individuell oder auch Im Mai findet das verkürzte Prakti- und Euphorie an, sich nach wochen- im Klassenverbund von einem lieben kum der Klassen 9 statt, welches in langer Distanz endlich wiedersehen zu Weggefährten zu verabschieden. Nicht-Coronazeiten im Januar stattfin- können. det. Viele Schüler können das Prakti- Jedoch wird diese Freude schnell ge- April kum in Präsenz durchführen. Einige trübt: Mit der Nachricht über den Tod Nach den Osterferien findet eine weite- führen es digital durch, indem sie sich unseres lieben Lehrers und Kollegen re Woche im Distanzlernen statt. Neu mit einem Beruf nach Wahl auseinan- Werner Scharf finden außergewöhn- ist anschließend: Die Schüler müssen dersetzen und ein Portfolio erstellen. lich bedrückende Tage innerhalb der sich zwei Mal die Woche mithilfe von Leider findet pandemiebedingt der Schulgemeinde statt. Mithilfe des so- Selbsttests testen. Was anfangs un- Ökumenische Kirchentag ebenfalls nur zialpsychologischen Dienstes des Krei- gewohnt und unangenehm klingt, wird digital statt und somit entfällt die Reise dann aber schnell zur schulischen Nor- nach Frankfurt. Dennoch bewerben ei- malität. nige Schüler des MKs den 3. ÖKT mit- Eine besondere Ehrung findet für die hilfe selbsterstellter Plakate. ehemaligen Schüler Paula Schulte- Sprenger und Jonah Schneider statt, die von der Dieter Mennekes-Umwelt- stiftung für ihr Engagement ausge- zeichnet werden. Am 22.04. findet der letzte Unterrichts- tag der Q2 statt, die in den Wochen zuvor primär in ihren Abiturfächern un- terrichtet worden sind. Mit dem 23.04. beginnen dann die schriftlichen Abitur- prüfungen. Einige bewerben Die Schulgemeinde trauert um Werner Scharf den digitalen ÖKT Chronik 7
Viele glückliche Gesichter: Nach zwei still wie im letzten Jahr: Obwohl die Monaten Wechselunterricht startet angedachte Projektwoche „together der Präsenzunterricht wieder in voller for future“ auch in diesem Jahr nicht Auslastung im gesamten Klassen- und stattfindet, findet sich eine Alternative, Kursverband. die das Schuljahr positiv abrundet. So Doch auch diese gute Nachricht wird verbringen die Klassen einen Tag ge- abermals von einem tragischen Trau- meinsam, indem sie zu nahegelegenen erfall überschattet. Unser lieber Leh- Zielen wandern oder Fahrradfahren. rer und Kollege Titus Birkner verstirbt. Am darauffolgenden Tag durchlaufen Wieder macht sich Fassungslosigkeit die Klassen fünf Stationen, an welchen breit. Gemeinsam finden wir Trost im sie kooperativ miteinander spielen oder Die Abiturientia 2021 feiert ihren Abschluss Gespräch im Klassen- bzw. Kursver- sich dem Gedanken der Nachhaltigkeit band und nehmen Abschied von ihm in und des Umweltschutzes nähern. der Kirche, in welcher Ansprechpartner Juni des Schulpsychologischen Dienstes Nachdem die Schüler der Q2 ihre Juli/August oder der Schulsozialarbeit zur Seite schriftlichen Abiturprüfungen hinter Während Anfang Juli die Schüler mit stehen. Es zeigt sich ein Zusammen- sich gebracht hatten, stehen nun die ihren Zeugnissen in die wohl verdien- halt in der Schulgemeinde, der unsere mündlichen Prüfungen im 4. Fach an. ten Sommerferien starten, organisieren Schule besonders macht. Nach dieser letzten Hürde und lan- andere bereits die „Summer School“, Nachdem leider der erste Termin der gem Bibbern, wie und ob überhaupt die kurz vor Schulbeginn startet. Hier Berufsfelderkundung im Januar ausfal- eine Entlassfeier möglich sein wird, erhalten unserer Schüler die Möglich- len musste, findet der zweite immerhin können die Schüler diese in der fest- keit, Unterrichtsinhalte zu vertiefen, zu in einer digitalen Form statt. Die 8er lich geschmückten Sauerlandhalle in wiederholen und zu üben, aber auch arbeiten an einem Wunsch-Berufsfeld, Altenhundem feiern. Durch die gesun- miteinander eine schöne Zeit zu ver- was sie später im Rahmen des Politik- kenen Inzidenzzahlen dürfen sie diesen bringen. unterrichts ihren Klassenkameraden besonderen Tag mit ihren Eltern und Dank der sich milde entwickelnden In- präsentieren. Erziehungsberechtigten verbringen, fektionszahlen darf das Jubiläumsfest sodass er der Abiturientia hoffentlich des Servir e.V. auf dem Schulgelände lange in schöner Erinnerung bleibt. stattfinden. Bei kühlen Getränken und Die Berufsfelderkundung der 8er darf Grillwurst können sich Interessierte in Präsenz stattfinden. Die Schüler über die so wichtige Arbeit des Ser- gewinnen Eindrücke in verschiedenen vir-Vereins informieren. Berufsfeldern und können so erste Er- fahrungen für das spätere Berufsleben sammeln. Eine ganz besondere Verleihung findet statt: Judith Schäfers, ehemalige Schü- lerin des MKs, erhält den ALK-Spar- kassenpreis für ihr außergewöhnliches Engagement in den verschiedensten Bereichen. Ein schöner Schuljahresabschluss: Die Schulgemeinde trauert um Titus Birkner Das Schuljahr endet nicht ganz so Zwei Projekttage finden an MK statt 8 Chronik
Schuljahres- beginn: Drei neue Sextaner- Klassen starten ihren Weg an MK Die Orientierungstage der EF finden mit viel Freude und Interesse statt Kinder untereinander besser kennen, spielen und entwerfen Klassenregeln für die neue Gemeinschaft. Während sich die 5er mit ihrer neuen Der Instagramkanal des MKs Klassengemeinschaft zurechtfinden, geht die EF zu den Orientierungstagen Oktober nach Bad Fredeburg, um auf die neue Auf dem Instagramkanal von MK tut Mit dem Schuljahresbeginn wird es Herausforderung „Oberstufe“ besser sich einiges: So werden verschiedene für eine ganz besondere Gruppe im- vorbereitet zu sein. Hier verbringt die Kunstprojekte auf kunst_an_mk prä- mer aufregend: Die neuen Sextaner Stufe mit ihren Stufenkoordinatoren sentiert und der Servir eV. auf Servir_ werden eingeschult. Die 73 Kinder der vier interessante Tage. eV vorgestellt. Chronik insgesamt drei neuen 5er-Klassen ver- Doch nicht nur für die aktuellen, son- Am 05. Oktober darf dann der Infor- bringen ihren ersten Schultag an MK dern auch für die ehemaligen Schüler mationsabend für die Real-, Sekundar- gemeinsam mit ihren Eltern und feiern steht die Schule offen: Der Abiturjahr- und Gesamtschüler sowie deren Eltern einen schönen Wortgottesdienst und gang aus dem Jahr 2000 findet an MK stattfinden, an welchem auch zum ers- dürfen, nachdem sie offiziell begrüßt zusammen und lässt sich durch die ten Mal über das neue Fach „Technik“ worden sind, das erste Mal in ihrem Schule führen. in der Oberstufe berichtet wird. neuen Klassenraum mit ihrem neuen Da im September die bis zuletzt span- Klassenlehrer Platz nehmen. nende und offenstehende Bundes- Mit den fortschreitenden Monaten im War für die 5er der Tag der Einschu- tagswahl ansteht, wählen auch unsere Jahr 2021 ist klar erkennbar, dass die lung aufregend, so war für die Q2 die Schüler der Klassen 8 bis Q2 im Zuge Gesellschaft und auch unsere Schul- Zeit vor der Studienfahrt mindestens der „Juniorwahl“. Doch nicht nur die gemeinde an MK Stück für Stück zu genau so aufregend: Dürfen wir auf Bundestagswahl, auch der Weltkin- mehr Normalität zurückkehrt. Wir wün- Abschlussfahrt fahren? Die Frage wur- dertag werden an MK thematisiert: So schen uns, dass Ihnen das diesjährige de mit „Ja“ beantwortet und so machte organisiert die SV unter dem Motto MK-Echo die schönen und wertvol- sich die Stufe auf nach Hamburg, wo „Needs – Rights – Wants” eine Aktion, len Momente näherbringen kann und sie fünf schöne Tage verbringt. um auf die Bedürfnisse, Rechte und hoffen auf eine freudige und gemein- Wünsche von Kindern und Jugendli- schaftliche Adventszeit. Allen Lesern September chen hinzuweisen. sowie der gesamten Schulgemeinde Nach den ersten spannenden Ta- Auch sportlich geht es wieder los, die wünschen wir alles Gute. Passen Sie gen an MK steht dann für die 5er das Stadtmeisterschaften der 7. und 8. auf sich auf und bleiben Sie gesund! nächste Highlight an: Die Kennenlern- Klassen im Fußball werden im Hen- tage im Jugendhof. Hier lernen sich die sel-Stadion ausgetragen. Hanna Reuber Chronik 9
Ein Dom, Hochschulen, eine Burg, alte Geb Pauline Heinemann, Q2 Religiöses Leben 11
Waldfriedhof Maria Königin: „Ein Ort der Trauer, des Trostes und der Hoffnung“ Ein langer Weg erreicht das Ziel / Feierliche Einweihung Die Idee entstand vor vielen Jahren, jetzt ist sie endlich Realität geworden: Am Donnerstag, 12. August, wurde der „Waldfriedhof Maria Königin im Pastoralen Raum Lennestadt“ offiziell eingeweiht. Verantwortliche, Träger, Vertretungen des Gymnasiums und der Kirchenvorstände sowie einige Pa- tres von den Missionaren der Heiligen Familie nahmen an der feierlichen Run- de in dem idyllischen Waldgebiet ober- halb der Schule teil. Den Patres galten auch die ersten Ge- danken von Pastor Christoph Gunder- mann während der kurzen Andacht zu Beginn: Ihr Klosterfriedhof auf dem Ge- lände sei das Fundament, auf dem der Waldfriedhof entstanden sei. Bis vor rund 25 Jahren wurden dort die Patres bestattet. „Er wurde schon von ihnen angelegt und wird nun weiter entwi- ckelt“, sagte Pastor Gundermann. Die Bestattungskultur, so Gundermann weiter, habe sich geändert, „und diese Änderung möchten wir mit dem Wald- friedhof Maria Königin mittragen. Möge es gelingen, dass die Menschen hier einen Ort der Trauer, des Trostes und der Hoffnung finden.“ Knapp zwei Jahre ist es her, dass die Planungen um den Waldfriedhof kon- kret wurden: Die erste Idee nahm im- mer mehr Gestalt an, es wurde über- legt, Anträge wurden gestellt. Michael Brüseken, gemeinsam mit dem ehemaligen Schulleiter Berthold Schleime einer der Ideengeber für das 12 Religiöses Leben
Projekt, blickte zurück: „Es war ein lan- Umrahmt wird das Gelände von einer des Verstorbenen genannt wird: „Der ger Weg“, sagte Brüseken, der bis vor unauffälligen Totholzhecke. Sechs Ru- Verstorbene soll seinen Namen nicht kurzem selbst noch Lehrer für Deutsch hebänke – fünf von ihnen gesponsert verlieren“, sagte Heribert Werthmann. und Kunst am Gymnasium Maria Kö- von Bürgern und heimischen Unterneh- Nah am Stamm und unauffällig auf den nigin war. Und fügte hinzu: „Es war men – sind über das leicht ansteigende Waldboden gesetzt sollen künftig Na- der richtige Weg.“ Denn der Wunsch Gelände verteilt und ermöglichen den tursteine zeigen, wer hier seine letzte der Menschen nach einer naturnahen Besuchern eine Pause auf ihrem Weg Ruhe gefunden hat. Schlicht werden Bestattungsalternative nimmt zu, und durch den Wald. nur Vor- und Nachname, Geburts- schon jetzt gibt es einige Anfragen und Eingeteilt ist der Waldfriedhof Maria und Sterbejahr genannt. Anmeldungen für das Areal oberhalb Königin in acht Bereiche. Im ersten Be- Die Abschiedsfeier – egal ob mit einem des Gymnasiums. reich können von nun an an insgesamt Gottesdienst, einem Trauerredner oder Dort, mitten zwischen hohen Buche- 18 Bäumen Bestattungen stattfinden. in anderer Form – kann sowohl auf und Eichebäumen, ist in den vergan- Heribert Werthmann vom Arbeitskreis dem Waldfriedhof als auch in der be- genen Monaten mit Hilfe einiger heimi- Waldfriedhof erklärt das Prozedere: nachbarten Klosterkirche stattfinden. WALDFRIEDHOF scher Unternehmen ein natürlicher Ort „Das Angebot gilt für alle Menschen Der Waldfriedhof Maria Königin im des Abschieds entstanden. Eingebet- in der Region, unabhängig von ihrer Pastoralen Raum Lennestadt – lang tet in die Natur sollen Menschen von Konfession. Nach dem Tod eines Men- war der Weg, aber endlich sind die Initi- nun an dort ihre letzte Ruhe finden: schen können sich die Angehörigen im atoren am Ziel. Und mehr als zufrieden Befestigte Waldwege, die auch von Hauptpfarrbüro Altenhundem als zen- mit dem Ergebnis der jahrelangen Vor- Besuchern mit Rollatoren genutzt wer- trale Anlaufstelle melden. Gemeinsam bereitungen und Planungen. „Ich habe den können und sich unauffällig in das mit Maria Königin wird ein Termin fest- diesen Tag herbei gefiebert“, sagte Mi- Waldbild einfügen, führen durch das gelegt.“ (siehe Infokasten) Eine Vorre- chael Brüseken nach der Einweihung. durchforstete, 5.500 Quadratmeter servierung sei nicht möglich. Und auch die Vertreter des Gymnasi- große Gelände. ums freuen sich, dass das Ziel endlich Ein großer, kräftiger Felsen, den ein Ein Baum, so erklärte Werthmann wei- erreicht ist und an der Schule ein neues Kreuz als Altar kennzeichnet – sämtli- ter, biete Platz für durchschnittlich fünf Angebot für die Menschen entstanden che künstlerische Elemente stammen Urnengräber. Die Angehörigen suchen ist: „Es passt perfekt zusammen - das von Michael Brüseken – markiert das sich bei einem Besuch einen Baum in Bild Maria Königin wird immer komplet- Zentrum des Waldfriedhofs und lädt diesem Abschnitt aus. Im Gegensatz ter“, war die einhellige Meinung der zum Innehalten und Abschiednehmen zu anonymen Bestattungen in anderen Anwesenden. in der Gemeinschaft ein. Friedwäldern legen die Verantwortli- chen hier Wert darauf, dass der Name Kerstin Sauer, Lokalplus Religiöses Leben 13
Mit Weihrauch und Feueralarm ins neue Jahr Es ist eine schöne und lieb gewonnene Klasse verkünden die Sternsinger dann Lohmeyer und Regina Schmidt) dann Tradition: Die Haussegnung zu Beginn ihre gute Botschaft und wünschen allen aber den Entschluss, mit Weihrauch eines jeden neuen Jahres. ein segensreiches Jahr. Natürlich darf und Aufklebern durch alle Räume der In Anlehnung an die Sternsingeraktion der Weihrauch dabei nicht fehlen. Zum Schule zu ziehen und so den Segen ziehen jedes Jahr zu Beginn der ers- Abschluss spricht die Lehrerin ein Se- Gottes für die gesamte Schulgemeinde ten Schulwoche im Januar zwei Schü- gensgebet und damit dieser Segen das zu erbitten. Dem Schulleiter gefiel un- lergruppen, jeweils in Begleitung einer Jahr über erhalten bleibt, werden die sere Idee und er sagte sogar, dass wir Lehrerin, durch alle Klassen der Schu- Türzargen mit einem Aufkleber verziert. ordentlich Weihrauch auflegen sollten. le, um den Schülern, den Lehrern, den Als kleine Belohnung für den Einsatz Gesagt getan. Der erste Gang führte Sekretärinnen und Hausmeistern den bekommt jeder Sternsinger nach geta- uns in das Schulleiterbüro und wir ba- Segen Gottes für das neue Jahr zu ner Segensreise eine Tafel Schokolade. ten um Gottes Segen. Kaum war das bringen. Damit auch alles würdig und So zumindest war der Ablauf der Haus- „Amen“ gesprochen, ertönte plötzlich recht klappt, beginnt die Vorbereitung segnung in den vergangenen Jahren. ein ohrenbetäubender schriller Alarm- bereits vor Weihnachten. Acht Schü- Und dann kam Corona und damit der ton. Nach einer kurzen Schockse- ler der Jahrgangsstufe 6, die gerne Lockdown zu Beginn des Jahres 2021! kunde realisierten wir, dass die letzte die Haussegnung mitgestalten wollen, Was nun? Eine Haussegnung ohne „Schüppe“ Weihrauch wohl doch eine HAUSSEGNUNG bekommen ihre Texte, die sie in den Schüler? Auch wenn das Gebäude zu viel war. Feueralarm!!! Ferien auswendig lernen. Am ersten immer mit in den Segen eingebunden Es ist schon interessant, wie hektisch Schultag werden die Schüler dann in wird, so sind es doch in erster Linie plötzlich alle werden, wenn solch ein festliche Königsgewänder gekleidet. die Menschen, denen wir bei unserem schriller Alarm ertönt. Schnell war das In der Kirche werden die Weihrauch- Rundgang das Gute zusprechen wol- Weihrauchfass nach draußen in den In- fässer eingeheizt und nach einem ein- len. Leere Räume zu segnen ist schon nenhof gebracht. Aus allen Ecken und führenden Gebet machen sich die bei- ein komisches Gefühl. In dem Glauben abgelegenen Räumen der Schule eilten den Gruppen auf den Weg durch die daran, dass der Segen auch aus der die Kollegen zusammen und wollten Klassen und Flure der Schule. In jeder Ferne wirken kann, fassten wir (Monika wissen, was passiert war. Zum Glück wusste ein technikver- sierter Kollege dann, wie man den Alarm ausstellen kann. Nach diesem Erleb- nis ließen wir das Weih- rauchfass beim Christkind in der Kirche und zogen ohne Wohlgeruch durch die Klassen, um die Auf- kleber, verbunden mit gu- ten Wünschen für alle, an die Türzargen zu kleben. Regina Schmidt 14 Religiöses Leben
Digital beim ÖKT dabei sein Schüler von Maria Königin werben für Schüler aus der EF des Gymna- den 3. Ökumenische Kirchentag in siums Maria Königin haben aber Frankfurt mit Plakaten und einer Fotoaktion Ein komplett digitaler ÖKT mit vielen Werbung für den ÖKT gemacht. Veranstaltungen, die man am heimi- Die Plakate hingen in vielen Orten schen PC oder Smartphone mitverfol- im Umfeld der Schule und wiesen gen kann. Das heißt leider auch, dass auf die Möglichkeit einer digitalen die Helfende-Gruppe aus dem Kreis Teilnahme hin. Unter www.oekt. Olpe, die bei den letzten Katholiken- de konnten Gottesdienste, Dis- Mit Fotos und Plakaten werben Schüler des Gymnasiums tagen und auch beim letzten ÖKT in kussions- und Kulturveranstaltun- Maria Königin für den Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt München dabei war, in diesem Jahr gen des ÖKT verfolgt werden. Am nicht benötigt wurde. Traditionell bilden Hauptveranstaltungstag waren un- Schüler der katholischen Schulen St. ter anderem auch Bundeskanzlerin Franziskus Olpe, St. Ursula Attendorn Angela Merkel, der Nato-Gene- und vom Gymnasium Maria Königin ralsekretär Jens Stoltenberg und gemeinsam mit Jugendlichen aus dem viele weitere Personen des öffent- pastoralen Raum Wenden und von lichen Lebens zu Gast sein. der Leiterrunde Altenhundem eine der größten Helfenden-Gruppen. Ansgar Kaufmann Katholikentag in Stuttgart – wir sind dabei! Bereits seit 2008 nehmen wir als Schu- Ehemalige mit dabei sein. le mit einer Gruppe von Helfenden an Der Katholikentag steht unter Katholiken- und Ökumenischen Kir- dem Motto „leben teilen“ und chentagen teil. Nach Osnabrück, Mün- wird wieder eine Vielzahl von chen, Mannheim, Regensburg, Leipzig Veranstaltungen, von Vorträ- und Münster geht die Reise vom 25. – gen über Diskussionen bis zu 29. Mai 2022 nach Stuttgart zum 102. Gebeten, Gottesdiensten und Deutschen Katholikentag. Wir unter- Konzerten bieten. Geplant ist stützen die Organisation des Katholi- auch wieder, sich gemein- kentages und helfen z.B. beim Einlass sam mit Gruppen der anderen zu Veranstaltungen, bei der Information katholischen Schulen und des der Besucher und beim Verteilen von Pastoralen Raumes Wenden Programmen und Broschüren. als „Team Sauerland“ auf den Teilnehmen können Schülerinnen und Weg zu machen. Schüler aus den Jahrgangsstufen EF, Q1 und Q2. Weiterhin werden auch Ansgar Kaufmann Religiöses Leben 15
Der Servir-Arbeitskreis an MK berichtet – Rückblick 2021 Pundamilia – Kenia die Vorschule 2 und 85 besuchen die Am 4. Januar öffneten die Schulen Grundschulklassen 1 bis 4. Sie wer- in Kenia wieder ihre Tore nach einer den von sieben Lehrern sowie zwei zehnmonatigen Schließung. Aufgrund Schwestern unterrichtet. Außerdem des langen Unterrichtsausfalls begann arbeiten an der Schule auch noch ein allerdings nicht wie sonst üblich das Wachmann, eine Köchin und eine Rei- neue Schuljahr. Stattdessen setzten die nigungskraft. Die Anmeldezahlen stabi- Schüler das im Januar 2020 begonne- lisieren sich trotz der turbulenten Zei- ne Schuljahr mit dem zweiten von drei ten und wir freuen uns, dass die Schule Die Kinder der „baby class“ Abschnitten fort. Dieses zweite Trimes- von der Bevölkerung so gut angenom- Klasse 4 ter wurde am 19. März beendet und men wird. nach fast zweimonatiger Pause ging es Aus diesem Grund stehen in nächster am 10. Mai mit dem dritten Trimester Zeit auch umfangreiche Bauarbeiten weiter, welches bis zum 7. Juni dau- im Haus an, denn die Klassenräume erte. Der Start des neuen Schuljahres reichen für weitere Lerngruppen nicht wurde um ein halbes Jahr nach hinten aus. Außerdem wird ein Verwaltungs- SERVIR auf Ende Juli verschoben. Ab 2023 soll gebäude benötigt. Die Schwestern der alte Rhythmus wieder gelten mit werden seit diesem Sommer bei ihren Schuljahresbeginn im Januar. Planungen von Brother George, einem Seit Januar besuchen 151 Kinder die Bruder von Don Bosco Makuyu, unter- Grundschule: 17 gehen in die „baby stützt. Brother George, gebürtiger Itali- class“, 25 in die Vorschule 1, 24 in ener, ist ein Allround-Talent. Er hat die Druckerei der Schule in Makyu aufge- baut und leitet diese auch heute noch. Nach einem ruhigen Jahr 2021 kommt also 2022 ein spannendes Jahr auf uns zu und wir freuen uns, die Schwestern von der unbefleckten Empfängnis Ma- rien auch weiterhin bei ihrer Arbeit un- terstützen zu können. Servir e.V. – Lennestadt Auch an MK war aufgrund der Pande- mie die Arbeit für Servir stark einge- schränkt: der wöchentliche Kuchen- verkauf konnte nicht stattfinden, die Näh-AG fiel aus, die Fünft- und Sechst- Abend für Servir: ... Frederik Linn erklärt den Schülern den klässler konnten keinen Kaffee in der Ansgar Kaufmann stellt den Verein vor und ... Ablauf der Aktion „Lenne-Kaffee“ Weihnachtszeit verkaufen. 16 Servir
Projekttag in der Aluscheune: Alu sortieren, zu Quadern pressen und den Container beladen Projekttag Mitgliederversammlung Erst mit dem Projekttag kurz vor den Mitte August fand nach eineinhalb Jah- steht dem Verein auch weiterhin mit Sommerferien wurde ein wenig für Ser- ren wieder eine Mitgliederversammlung Rat und Tat zur Seite. vir gearbeitet, denn eine Station von statt. Bei herrlichem Wetter konnte das Der Abend klang mit einem kleinen vielen, die die Schüler an diesem Tag Waldforum als Versammlungsort ge- Fest aus, zu dem Ehemalige, Freunde durchliefen, war die Aluscheune. Flei- nutzt werden. und Förderer des Servir e.V. eingela- ßig wurden Teelichter gedrückt und Alu Besonders erwähnt sei, dass mittler- den waren. sortiert, sodass am Ende des Tages weile eine Spendensumme von einer die Scheune leegeräumt zurückblieb. Millionen Euro überschritten wurde! Nach den Sommerferien Aus Altersgründen schied der bishe- An MK durfte endlich wieder Kuchen Alu-Abholung rige Vorsitzende des Servir e.V. Wer- für Servir verkauft werden und auch Während des Lockdowns räumten ner Liesmann aus dem Vorstand aus. der „Abend für Servir“ konnte in die- anscheinend auch alle Lennestädter Er baute den Verein auf, war seit der sem Jahr stattfinden, wenn auch nicht ihre Keller und Wohnungen auf, denn Gründung des Vereins erster Vorsitzen- in gewohnter Art und Weise. Dieses der Aluberg wuchs in diesem Jahr so der und widmete Servir einen Großteil Mal wurden Eltern und Schüler in klei- schnell wie schon lange nicht mehr. seiner Zeit und oft auch seiner Nerven. nen Gruppen zu vielen verschiedenen Und so wurde im Sommer klar: Der Seine Leistung ist nicht mit Worten zu Stationen geführt. In kurzweiligen Prä- Berg muss weg! Die Firma Trimet war beschreiben und jeder, der ihn kennt, sentationen wurden der Verein und sofort bereit, das Aluminium zu kaufen weiß, dass die Unterstützung und Aus- die verschiedenen Projekte vorgestellt, und organisierte die Abholung. Am 17. bildung von Kindern in Not ihm immer sodass in zwei Stunden ein umfas- September war es so weit – ein Con- ein besonderes Anliegen war und sein sendes Gesamtbild vermittelt werden tainer wurde vor die Scheune gestellt werden. Ihm gebührt unser größter konnte. Geplant ist nun auch die Akti- und von ein paar fleißigen 10ern bela- Dank! on „Lenne-Kaffee“ im Advent sowie ein den. Und tatsächlich – wir hatten uns Im Vorstand sind nun Anne-Katrin Aktionsmonat für Haiti im November. nicht getäuscht: 2.340 kg Aluminium Lingemann, Frederik Linn, Alexander Die Erlöse des Monats sollen an Don konnten nach Gelsenkirchen trans- Wolf und Andreas Behle. Als Beisitzer Bosco gespendet werden und auf Ha- portiert werden. Aufgrund der hohen wurden Jens Epe, Lisa Wagener, Te- iti hauptsächlich Kindern zugute kom- Rohstoffpreise war auch der Erlös sehr resa Rettler, Janina Jaspers und Martin men. hoch: 5.850 € erhielten wir für das Alu- Voss gewählt. Werner Liesmann wurde minium! zum Ehrenvorsitzenden gewählt und Anne-Katrin Lingeman Servir 17
Servir e.V. feiert 35-jähriges Bestehen an Maria Königin SERVIR Werner Liesmann zum Ehrenvorsitzenden ernannt Der Servir e.V. blickte jetzt auf seine langjährige Bildungsarbeit und Ent- wicklungspartnerschaften für die Eine Welt zurück. Der Verein war im Dezem- ber 1985 am Gymnasium Maria Königin als „Arbeitskreis Servir“ gegründet wor- den. Eine Feierstunde zum 35-jährigen Bestehen wurde nun bei sommerlichen Temperaturen draußen nachgeholt. Viele ehemalige „Servirler“ hatten sich am Gymnasium eingefunden, um bei Würstchen und kühlen Getränken Erin- nerungen auszutauschen und gemein- sam auf das Erreichte zurückzublicken. Werner Liesmann (links) berichtete über die aktuelle Situation des Kenia-Projektes Zuvor wurde der bisherige erste Vor- sitzende, Mitgründer sowie Kopf und einer Schüleridee verdankt. Seit Ihrem Freunden und Förderern des Vereins Herz des Vereins Werner Liesmann Beginn wurden hier über 50 Tonnen zu verdanken ist. Die Gelder werden bei einer Mitgliederversammlung zum Alu gesammelt, sortiert und recycelt. ausschließlich für die Bildungs- und Ehrenvorsitzenden gekürt. In einer An- Die vielen kleinen und großen Akti- Entwicklungsarbeit verwendet und die- sprache im Rahmen der Feier würdigte vitäten könne man auch auf der vor nen aktuell besonders dem Aufbau ei- er die vielen kreativen Aktivitäten zum wenigen Jahren überarbeiteten Inter- ner Grundschule in Pundamilia (Kenia). Spendensammeln für Kinder- und Ju- netseite des Vereins, www.servir.de, Danach wurden Liesmann viele Dan- gendprojekte in Brasilien und Kenia, anhand von vielen Fotos und Berichten kesworte und -videos von ehemaligen die durch die Schüler in all den Jahren nachvollziehen, so Liesmann. Nicht zu- Schülern überbracht, die er gerührt umgesetzt wurden. Allen voran beste- letzt stellte er das in all den Jahren er- entgegennahm. Beim gemeinsamen che die Aktion „ALU - Aus Liebe zu reichte Spendenvolumen von stolzen 1 Klönen klang der Abend aus. Umwelt“, die ihren Namen ebenfalls Million Euro heraus, welches den vielen Informationen zum 35-jährigen Beste- hen finden Interessierte unter www. servir.de/aktuelles. Zu den Projekten und Beteiligungsmöglichkeiten in und außerhalb des Gymnasiums verweisen wir ebenfalls auf die Internetseite des Vereins: www.servir.de . Lisa Wagener Feierstunde zum 35jährigen Jubiläum mit dem Ehrenvorsitzenden Werner Liesmann (rechts im Sessel) (Fotos: Servir/Alexander Wolf) 18 Servir
„Ein schöner Start in die Ferien!“ Erstaunt rieben sich Fuchs und Hase die Augen als bei (fast) Nacht und Nebel eine muntere Schülergruppe auf den Wald zustürmte. Ziel war al- Der Saft wurde in 5 Liter „Bag- lerdings die Obstwiese. Passend vor APFELERNTE in-Box“-Behältern abgefüllt, wobei die den Herbstferien sollte noch das Obst Kartons mehrere Jahre benutzt wer- geerntet und verarbeitet werden. Die den können. Der Obstsaft wird ver- Klasse 6a unter Leitung von Herrn Dr. kauft und das Geld kommt unserem Linn erklärte sich bereit, diese Arbeit Eine-Welt-Projekt „Servir“ zu Gute. zu übernehmen. Und so starteten die Schüler perfekt ausgerüstet mit wetter- Im Jahr 2006 wurde der Startschuss festem Schuhwerk und Handschuhen zur Anlage der Obstwiese gelegt und kurz nach halb acht Uhr morgens bei sie beherbergt inzwischen 30 Obst- sehr frischen Temperaturen mit ihrem bäume. Es wurden unter Anleitung ei- Arbeitseinsatz. Durch den Gewinn nes Pomologen gezielt alte, regionale des Waldpreises im letzten Schuljahr Obstsorten angepflanzt, wie zum Bei- konnten auch Gartengeräte, wie zum spiel der Ontario, Prinz Albrecht von Beispiel Apfelpflücker, angeschafft Preußen oder auch Ingrid Marie. Da- werden, so dass die Ernte flott von der durch soll zum Erhalt alter Obstsorten Hand ging. „Das ist ja echt ein schö- beigetragen werden. Außerdem berei- ner Start in die Ferien!“, waren sich chert die Obstwiese an vielen Stellen die Schüler einig. Jeder durfte natür- den Biologieunterricht: So kann die lich auch von den Äpfeln probieren, Entwicklung von Blüten und der Blü- jedoch war der überwiegend säuer- tenbau studiert, Baumbestimmungs- liche Geschmack nicht jedermanns übungen durchgeführt und so manch Sache. Tags darauf wurden die frisch ein Besucher der Obstwiese, wie zum gepflückten Äpfel zu einer Obstpresse Beispiel die Streckfußfalterraupe, be- gefahren und zu Apfelsaft verarbeitet. wundert werden. Schließlich sind auch Nisthilfen für Insekten entstanden und Bienenstöcke beleben das Grundstück. Im kommenden Jahr soll versucht wer- den, regionale Wildblumen anzusie- deln, um den ökologischen Wert der Wiese noch zu steigern. Es gibt noch viele weitere Ideen, die auf ihre Umset- zung warten. Man darf gespannt sein! Birgitt Mevenkamp Servir 19
„Together for future“ meets „Gottes Schöpfung bewahren“ – Religion in der 6c Religionsunterricht lebt eigentlich da- von, miteinander zu kommunizieren und Erfahrungen auszutauschen. Das stellt sich im Distanzunterricht als zu- nehmend schwierig heraus – direkte Kommunikation kann nicht stattfinden. Aus diesem Grund mussten andere Unterrichtsvorhaben für diese beson- dere Zeit erdacht werden. So kam die Idee auf, Kreativität und Religion zu Gottes Verknüpfen. Ganz im Sinne der an- stehenden Projektwoche „Together for future“ und dem zu dem Zeitpunkt Jakob Ehlers Madita Böhne aktuellen Unterrichtsthema „Gottes Schöpfung bewahren“ hatte die Klasse 6c die Projektaufgabe ein Modell einer Schöpfung Welt in Gottes Sinne zu kreieren. Eine Auswahl der kreativen Ergebnisse se- hen Sie hier. Miriam Wirtz Leni Brosterhus Till Milisavljevic Henry Stinn Pauline Witte 20 Coronasternchen
Monster, Gruselons & Co. Die Kunstaufgabe war vor allem für die Bestimmt ist uns das nicht immer hun- So haben sich plötzlich „Bettmonster“, jüngeren Schüler oft die ersehnte Ab- dertprozentig gelungen, aber wir ha- zuhause in den verschiedenen Betten, wechslung im Corona-Alltag. Praktika- ben uns viele Gedanken gemacht. Wir manchmal auch in Sesseln oder auf ble Aufgaben zu finden und zu erfinden wollten die ungewohnte Situation mög- Sofas der Fünftklässler eingenistet. Sie BETTMONSTER war dabei gar nicht so einfach: Was lichst oft positiv nutzen für Projekte, die sollten aus Decken Kissen und Alltags- für Material haben die Schüler zuhau- so im Kunstraum nie hätten entstehen gegenständen entstehen und es sind se? Was kann ich voraussetzen? Wie können. Hier möchten wir einige Bei- wunderbare Gestalten mit sehr eige- muss ich die Aufgabe stellen, damit die spiele für solche Aufgaben vorstellen. nen Charakteren geworden. Gespannt Eltern mich nicht verfluchen, weil sie haben wir auf die Fotos auf XSCHOOL noch x, y, und z besorgen müssen? gewartet und viel Freude daran gehabt! Wie formuliere ich die Aufgabe selbst- erklärend in einem Fach, bei dem die unmittelbare, individuelle Beratung und die Begleitung im Entstehungsprozess eine so starke Rolle spielen? Coronasternchen 21
GRUSELON Ähnlich ist die Aufgabe „Gruselon sucht Freunde“ gestellt. Beide Aufgaben ent- sprechen zudem dem Lehrplan, denn in der Klassen 5 und 6 haben wir eine Unterrichtsreihe, die sich „In der Fanta- siewerkstatt des Zufalls“ nennt. Es geht darum, Fundstücke, Müll oder Alltags- gegenstände über ihre Form neu zu deuten und neu zusammenzusetzen. Da kann man zuhause gut auf Entde- ckungsreise gehen. Die Auswahl ist größer als im Klassenzimmer. 22 Coronasternchen
Es war ja so kalt! Wenigstens für zwei Wo- chen gab es Eis und Schnee. Natürlich ist das ein tolles Baumaterial, nicht nur für Schneemänner. So entstanden in Wald oder im heimischen Garten Eiskuchen, glitzernde Eisdekorationen und andere vergängliche Schönheiten. Auch wenn es wärmer ist, kann man aus Naturmaterialien Bilder und Mandalas legen. LANDART Coronasternchen 23
„Wir gucken in die Röhre“ laute- te eine Aufgabenstellung für die Klassen 7 und 8. Das passte zur CORONA Situation im Lockdown, auch wenn unsere Bildschirme keine Röhren mehr haben. Mit ganz geringem Materialaufwand (siehe oben: Was hat jeder zuhause?) entstanden eindrucksvolle Fotos von Welten in Klopapierrollen. Die Lichtquellen STERNCHEN und Schatten sorgen für eine dichte und spannungsvolle Atmosphäre. 24 Coronasternchen
Einige Klassen lernten das „kreative Aufräumen“ in Anlehnung an die Werke von Ursus Wehrli, der die einzelnen Bestandteile von Bildern anderer Künst- ler, z. B. nach Farbe, Form oder Größe sortiert: Wie kann ich ein Durcheinander so ordnen, dass auf diese Weise ein komponiertes Bild entsteht? Wir waren er- Aufräumen staunt, was man so alles aufräumen kann... Coronasternchen 25
Die Klassen 5 beschäftigten sich für eine Weile mit dem Thema Theater und entwarfen Kostüme für „Feuervo- gel“, „Fee“ oder „Rumpelstilzchen“. Die Ergebnisse könnten manchen profes- sionellen Kostümbildner neidisch ma- chen. Dazu haben die Schüler zuhause Nähkästchen, Reste- und Dekokisten geplündert; auch Restmüll und Natur- materialien kamen zum Einsatz. KOSTÜME 26 Coronasternchen
CORONA-ALLTAG Piktogramme sind stark vereinfachte Bildzeichen, die oft als Handlungsan- weisungen und zur Orientierung die- nen. Jeder kennt das rennende Männ- chen, das den Weg zum Notausgang im Brandfall anzeigt. Die Klassen 7 und 8 gestalteten witzige Serien von Pikto- grammen, um den Ablauf ihres Coro- na-Alltags zeichenhaft darzustellen. Es lohnt sich wirklich, genau hinzuschau- en! Wir Kunstlehrerinnen haben uns in die- ser Zeit eng ausgetauscht und gut zu- sammengearbeitet: Die Ergebnisse haben uns in dieser eintönigen Bildschirm-Zeit immer wie- der aufgemuntert und viel Freude be- reitet. Wir danken an dieser Stelle nicht nur den Schülern dafür, sondern auch allen Eltern, die mitgeholfen haben, sei es durch Besorgungen, Erklärungen, Ermutigungen, weitere Anregungen oder durch technische Unterstützung! Christina Kemper, Anke Koch, Marlene Skala Coronasternchen 27
Fantasiegeschichten aus dem Distanzunterricht der Klasse 5 https://img.wikioo.org/ADC/Art-ImgScreen-1.ns- f/O/A-7T7P5L/$FILE/Rene-magritte-personal-values.Jpg Der rettende Sprung von Leif Bourgund „Oh mann, werde ich das schaffen?“, grübelte ich bib- bernd, nach diesem Tag im Freibad. Meine Freunde Jens, Peter, Nick und ich wollten morgen vom Fünfmeterbrett springen. Der furchtlose Nick sagte übermütig: „Das ist doch ein Klacks.“ Am Abend lag ich sorgenvoll in meinem warmen, Das Bild „Die persönlichen Werte“ weichen Bett und dachte nach, wurde 1952 von dem surrealistischen wie ich dies schaffen sollte. Künstler René Magritte gemalt. Ich schloss gedankenvoll die Augen ten, durchsichtigen Stange auf. Nun Es ist eine rätselhafte Zusammenstel- und als ich sie wieder öffnete, lag ich blickte ich nach oben und sah etwas lung symbolischer Gegenstände, die in einem harten, ungemütlichen Bett, Großes, Gläsernes. Ich ging einige zum Fantasieren einlädt. Die Aufgabe das nicht meines war. Um mich herum Schritte auf dem alten, abgenutzten für die Schüler war es, sich vorzustel- sah es merkwürdig aus. Hastig schlug Teppich zurück und schaute mir das len, sie betreten den Raum, erkunden ich die steife Bettdecke zurück. Neben gläserne Objekt genauer an. Es stell- ihn und seine Besonderheiten; dann mir war ein riesiger brauner Kamm, der te sich raus, dass es ein riesiges Glas müssen Sie einen Weg zurück finden. bis zur Decke reichte. Dieser kippte war. „Oh ist das riesig“, wunderte ich Wie komme ich da hinein? Was mache wegen meiner ruckartigen Bewegung mich. Ich kletterte auf das rustikale Bett und erlebe ich dort? Wie komme ich geräuschvoll um. Eine gewaltige Stim- zurück, um einen besseren Überblick wieder hinaus? Auf dieser Grundlage me über mir sagte: „So ein Lärm und zu haben. Hinten links sah ich einen sollte eine spannende und anschaulich dies mitten in der Nacht.“ Die dunkle hölzernen Spiegelschrank. Um mich geschriebene Geschichte entstehen, böse Stimme ließ meinen Körper erzit- herum einen Wolkenhimmel. Ich blickte die den Leser mit in den Raum hinein- tern. Ich guckte mich ängstlich um und hoch auf eine alte weiße Stuckdecke, zieht und alles miterleben lässt. Ich fin- überlegte, wer da gesprochen haben von der Tau ins Glas tropfte. Neben de, das ist gelungen. könnte. Schnell sprang ich aus dem mir lehnte der umgefallene Kamm an Ich habe einige sehr gute Geschichten Bett und guckte mich langsam um. dem Wasserglas fast wie eine Lei- bekommen, die ich mit Spaß und Be- Unter mir knarzte der morsche Holz- ter. Ich kletterte dort hinauf um eine wunderung gelesen habe. Viele Kinder fußboden. Zitternd fragte ich: „Ist da noch bessere Sicht zu haben. Richtig, haben ihre Geschichten sogar mit ei- jemand?“ Doch ich hörte nur ein ge- von hier oben hatte ich den perfekten nem Finger getippt, weil sie dann bes- waltiges Brummen. Seltsam, dachte Überblick auf den ganzen Raum. Auf ser zu lesen waren. ich verwirrt, wo kommt das nur her? dem Schrank fing es plötzlich laut an Zwei davon können Sie hier lesen: Ich stolperte gegen ein übergroßes zu poltern. Ich drehte mich mit Grauen Streichholz. Ich fing mich an einer kal- um und sah einen überaus großen Ra- 28 Coronasternchen
sierpinsel, der sich ruckartig bewegte. denden Schaumberg fast verschwin- ren Umgebung. Hier riecht es muffig Drohend stand er mir gegenüber. Der den. Ich stieß mich in letzter Sekunde und sieht aus wie in einem uralten Film. Pinsel sagte erbost: „Geh weg!“ Wie am Glasrand ab und sprang heldenhaft „Aah, das Bild hat uns in sich gefan- automatisiert kletterte ich den Kamm – mit dem großen Streichholz in der gen!“, schreit Bob. Doch da sieht er rückwärts und auf allen Vieren wieder Hand wie ein Stabhochspringer – aus den Kamm, der auf dem Bett steht. hinunter. Ich fragte den Pinsel mutig: dem Fenster hinaus. Ich hörte den Pin- „Cool, mit dem Kamm kann man Mu- „Wie soll ich denn hier wieder weg- sel noch triumphierend: „Na endlich!“ sik machen“, meint er interessiert. kommen?“ Der wütende Pinsel sprang rufen. Ich schrie und riss die Augen Dann setzt er sich auf das Bett. „Wow. ins Wasserglas und antwortete mir auf. Zum Glück lag ich in meinem Bett. Fühl mal die Bettdecke, wie weich sie nicht. Ich nahm mir sicherheitshalber Erleichtert, doch immer noch mit Herz- ist“, ruft er. Ohne dass ich ein Wort sa- das Streichholz als riesiges Schwert. In klopfen stellte ich fest, dass das gan- gen kann, läuft Bob schon wieder los. dem Moment bewegte sich der Pinsel ze nur ein Traum war. Nach diesem „He, guck mal, das riesige Glas! Hilf mir mit einem heftigen Sprung zu Boden. Traum hatte ich keine Angst mehr vor mal da ‘rein“, sagt er. „Nein, lass das. Er brüllte erneut: „Raus hier!“ Anschlie- dem Freibad und konnte befreit vom Überleg mal lieber, wie wir wieder hier ßend tanzte er kreisend auf einem har- Fünfmeterbrett springen. raus kommen“, sage ich genervt. Mir ten runden Gegenstand herum. Er kam gehen 1000 Sachen durch den Kopf. auf mich zu, seine Haare waren voller Gefangen im Bild Vielleicht kommen wir hier nie raus und Schaum. Ich hielt den Atem an. Es roch von Anton Richard wir können unsere Eltern nie wieder sehr nach Seife. Er wirbelte wild her- sehen. Bob spielt weiter mit den riesi- um, so dass der Schaum umherflog. Mein Freund Bob und ich sind bei mei- gen Gegenständen. Ich setze mich auf Es war ein riesiges Seifenstück, wor- ner Oma zu Besuch und spielen in der das Bett und denke nach. Mir ist übel auf der Pinsel umhertanzte, stellte ich Gartenhütte. Da sehen wir ein seltsa- und ich habe Angst. Irgendwann wird fest. Der Schaum ging mir mittlerweile mes Bild an der Wand. es auch Bob langweilig. „Ok, komm wir bis zu den Hüften. Panisch suchte ich Auf dem Bild steht in der linken Ecke nach einem schnellen Ausweg. „Da!“ ein Bett. Auf dem Bett steht ein riesiger Ich sah in der rechten Spiegelhälf- Kamm, der an der Wand angelehnt ist. te des Schrankes ein Fenster, das zu In der rechten Ecke steht ein Schrank meinem Glück offen stand. Während mit Spiegeltüren, auf dem ein kollossa- der Pinsel weiter tanzte, drehte ich ler Rasierpinsel liegt. In der Mitte des mich zum Fenster um und sah erstaunt Raumes sehen wir ein gigantisches hinter dem Fenster mein Zimmer. Der Glas. Auf dem Holzboden liegen bunt Schaumberg wurde immer höher und gemusterte Teppiche, auf denen ein höher. Der Pinsel protestierte: „Ver- richtig großes Streichholz und ein über- schwinde endlich!“ Mittlerweile ging mir dimensionales Stück Seife liegen. Die der Schaumberg bis zum Hals. Erneut Wände sind hellblau mit weißen Wol- kletterte ich auf den großen Kamm ken angemalt. zum Glas hinauf, um nicht im Schaum Wir starren wie versteinert ca. 10 Se- zu ertrinken. Von dort aus sah ich mein kunden auf das merkwürdige Bild. Auf Fenster hinter dem immer größer wer- einmal befinden wir uns in einer ande- Coronasternchen 29
suchen den Ausgang. Wo wollen wir zuerst suchen?“ „Gucken wir mal unter die Teppiche, ob darunter ein Portal oder eine Klappe ist.“ Doch da ist nichts. „Dann gucken wir mal, ob vielleicht in dem Schrank etwas ist“, sage ich. Ich öffne gerade die Schranktür, da kommt uns Corona eine Rolle Klopapier entgegen und danach noch 100 weitere. Die Rol- len verteilen sich auf dem Boden. Bob lacht sich kaputt. Ich durchsu- Corona ist eine Chance! che den Schrank. „Hier ist auch nichts“, sage ich. Langsam verliere Nein, die Wahrheit ist ich die Hoffnung je wieder hier raus zu kommen. Und da geschieht es: dass Corona nur den Tod bringt Als ich gerade die Tür des Schrankes schließe, sehe ich in dem Spie- dass es uns zerstört gel der Schranktür ein Fenster. Wir sehen uns im Raum um und se- dass Corona uns alles nimmt hen kein Fenster. Anscheinend ist das Fenster unsichtbar. Ich schaue Ich glaube nicht nochmal in den Spiegel und sehe wieder das Fenster. Auch in dem dass Corona unsere Rettung ist riesigen Glas spiegelt es sich. Also taste ich an der Wand, aber irgend- dass es uns erweckt wie kann ich einfach nichts finden. Dabei habe ich das Fenster doch uns entschleunigt noch gerade im Spiegel gesehen. Jetzt schaut Bob in den Spiegel und dass Corona durch Distanz zeigt, wie wertvoll Nähe ist leitet mich zu dem Fenster: „Mehr nach rechts! Etwas weiter oben! Es ist doch so Da müsste es jetzt sein“. „Ich fühle was!“, rufe ich aufgeregt. Ich taste dass Corona uns voneinander entfernt weiter und fühle einen Fenstergriff. Ich umfasse den Griff und drücke uns in den sozialen Abgrund stürzt ihn nach unten. Das Fenster klemmt ein wenig. Quietschend öffnet es uns vernichtet sich in der Wolkenwand. Dahinter ist alles schwarz. Wir kommen ins dass Corona uns einsam macht Grübeln. Uns wird ganz mulmig. „Was passiert, wenn wir aus dem Ich weigere mich zu akzeptieren Fenster springen? Kommen wir dann wohl wieder in der Hütte meiner dass Corona uns zeigt, worauf es im Leben ankommt Oma raus?“, frage ich. „Für immer hier drin festzusitzen ist ja auch dass wir menschlicher werden doof“, meint Bob mutig, „das ist der einzige Ausweg.“ Wir setzen uns zusammenhalten zusammen auf das Fensterbrett. Bob und ich sehen uns ängstlich an. aneinander denken „Wir springen auf drei“, sage ich. Dann zählen wir laut bis drei und dass wir nachdenken springen… Auf einmal wache ich in meinem Bett auf. „Puh, alles nur Es ist doch offensichtlich ein Traum. Gott sei Dank!“, denke ich erleichtert. dass Corona die neue Pest ist Heute fahren wir wieder zu Oma. Oma will uns unbedingt etwas zei- dass wir alle sterben werden gen. Wir gehen in die Gartenhütte. „Schaut euch mal das Bild an!“, dass dies unser Ende ist meint Oma verwirrt. Sie zeigt auf das Bild, in dem wir waren. Doch Es wäre gelogen, würde ich sagen jetzt liegt der Kamm auf dem Bett, die Schranktür ist einen Spalt offen Corona bringt uns zusammen! und auf dem Boden liegen Klopapierrollen. War es doch kein Traum? Und nun lies den Text „Meine persönlichen Werte“ von unten nach oben! Zuhause bauten die Schüler für den Kunstunterricht eigene Räume mit ihren persönlichen Werten. Sie haben ihre symbolischen Gegen- Text von Birgit Rutenberg stände sehr sorgfältig ausgewählt und erklärt, wofür sie stehen und was sie ihnen bedeuten. Doch wir verraten es hier nicht. Marlene Skala und 6c 30 Kreative Coronazeit
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