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PRINT 2/2021 & mo re Das Magazin der deutschen Zeitschriftenverleger FARBE BEKENNEN Gemeinsamer Einsatz für die Pressefreiheit (S. 38) • Zeitschriftenverleger trotzen Corona- Folgen (S. 24) • Zukunftsweisendes Verleger- recht (S. 18) • Sonderthema: Multi- - Mi t TS E I HEI Channel-Publishing (S. 59) FR SS E S T E R P R E PO
AZ Druck und Datentechnik GmbH | 87437 Kempten | Tel. 0831 206-311 | kempten@az-druck.de | www.az-druck.de Andreas Keller Gesamtverkaufsleitung made in Allgäu! Leidenschaft für Print – made in Allgäu! A
Editorial Liebe PRINT&more- Community, ist Ihnen bewusst, welchen Einfluss unsere Bran- che auf die Impfstoffentwicklung von BioNTech hatte? Auslöser war ein wissenschaftlicher Ar- tikel über eine neuartige Lungenkrankheit aus China, den das Gründerpaar Dr. Özlem Türeci und Prof. Dr. Uğur Şahin in einer Fachzeitschrift gelesen hatte. Was für ein wegweisender Effekt einer Zeitschrift! »Diese Pandemie zeigt, welche zentrale Rolle Fachzeitschriften als Publikations- und Diskussionsforum für den wissenschaft- lichen Fortschritt spielen«, betonte Dr. Klaus Krammer, Sprecher der Deutschen Fachpresse und VDZ-Vizepräsident, im Rahmen der VDZ- Jahrespressekonferenz (S. 24). »Zeitschriftenverlage profitieren in der Krise von der starken Nachfrage am Lesermarkt und Antje Jungmann, Chefredakteurin PRINT&more tragfähigen 360°-Geschäftsmodellen«, erklärte VDZ-Präsident Dr. Rudolf Thiemann, sodass die Zeitschriftenverleger den Corona-Folgen trotzen konnten (S. 24). Dazu kommt gewach- senes Vertrauen in die Informationsqualität der journalistischen Angebote: »Die Menschen vertrauen in ihrer Mehrheit der freien Presse. Sie brauchen sie in der Krise mehr denn je«, unterstrich FUNKE-Aufsichtsrätin Julia Becker am Pressefreiheitsabend des VDZ und sei- ner Partner (S. 38). Haben Sie unsere neuen Pressefreiheitsmotive im April und Mai vielleicht auch in Ihrer Stadt entdeckt? Zwei Wochen lang leuchtete unsere Kampagne auf über 830 Out-of-Home- Werbeflächen der Wall. Bekennen auch Sie mit dem Abdruck der Anzeigenmotive Farbe für die Pressefreiheit (S. 41)! Wie wichtig eine starke, gemeinschaftliche Interessenvertretung und gleichzeitig ein lan- ger Atem sind, belegt das im Juni in Kraft getretene neue Urheberrecht: Bereits seit Anfang der 2010er-Jahre machte sich der damalige VDZ-Präsident Prof. Dr. Hubert Burda mit poli- tischer Weitsicht für ein Leistungsschutzrecht für Presseverleger stark. Die nun umgesetzte Gesetzesreform und das darin enthaltene Presseleistungsschutzrecht sind zukunftsweisend für den Journalismus in der digitalen Welt (S. 18 und 36/37) – ein echter Meilenstein für die Grundlagen der freien Presse, der mit gemeinsamem Durchhaltevermögen erkämpft wurde. Content und Community sind die DNA des VDZ, ebenso wie der Wissenstransfer: So konnten bereits knapp 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten vier Sessions unserer achtteiligen Masterclass-Reihe »How to Instagram« mehr darüber erfahren, wie Verlage und Journalisten ihre Lesercommunity ausbauen und stärken können. Doch nicht nur digital vernetzt der VDZ Menschen – infolge des Impffortschritts planen wir den VDZ Publishers’ Summit am 4. November als Hybridevent mit Gästen vor Ort in Berlin und einem Livestream. Ich freue mich jedenfalls schon jetzt auf ein »echtes« Wieder- sehen mit Ihnen! Ihre www.vdz.de 1
Inhalt 2/2021 In dieser Ausgabe News 4 Neuigkeiten aus den Verlagen Aus dem VDZ 18 Meldungen aus dem VDZ 38 24 360°-Publishing und großes Leser- interesse stärken Magazinmedien Im Fokus der VDZ-Jahrespressekonferenz 2021: Stabilisierung des Verlagsgeschäfts durch Umsätze mit dem Leser bei gleichzeitiger Wachstumsdynamik im Digitalbereich. VDZ adressiert klare For- Pressefreiheit derungen an die Politik zu Verlegerrecht, Torwächterplattformen, Zustellkosten und zum Erhalt der freien Presse. 38 Eine Woche im Zeichen der Pressefreiheit Gemeinsam mit seinen Partnern veranstaltete der VDZ 28 »Der Markt für Online-Werbung ist vom 3. bis 9. Mai die diesjährige Woche der Pressefreiheit. in eine komplette Schieflage geraten« VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer im 44 »Jeden Tag neu verteidigen« HORIZONT-Interview über die Macht der US-Plattformen, FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle MdB über Pressefreiheit, die Branche und den VDZ. die Verantwortung der Medien und deren Einfluss auf die Politik. 32 Zeitschriftenverleger trotzen Corona-Folgen Medien&Meinung Zeitschriftenverlage mit erheblichen digitalen Reichweiten- und Erlöszuwächsen sowie gestiegenem Vertrauen in die 46 Erinnerung bewahren und Informationsqualität journalistischer Angebote. erlebbar machen PRINT&more-Interview mit Ruth Ur und Kai Diekmann vom Freundeskreis Yad Vashem in Deutschland über Antisemitismus, Politik&Recht die Rolle der Medien und das veränderte Meinungs- und Diskussionsklima. 36 VG WORT für Urheber und Verlage Neue Beteiligungsansprüche durch das Gesetz zur Anpassung des 49 »Wir müssen Antisemitismus Urheberrechts an die Erfordernisse des digitalen Binnenmarktes. als solchen benennen« Gastkommentar von Burda-Vorstand und VDZ-Vizepräsident 37 Das neue Urheberrecht und Philipp Welte über die Verantwortung der Medien. der Weg zur angemessenen Vergütung für Presseinhalte Leistungsschutzrecht, Vervielfältigungsrecht sowie vergütungs- pflichtige Nutzung auf Social Media für Presseverleger relevant. 2 PRINT&more 2/2021
werden: Zeitschriftenverlage haben die Chancen der Transformation genutzt und 87 % verzeichnen digital erhebliche Reichweiten- und Erlöszuwächse sowie gewachsenes aller Deutschen Vertrauen in die Informationsqualität der journalistischen Angebote. www.print-and-more.net lesen regelmäßig Zeitschriften GESAMTREICHWEITE 1,3 MRD. VERKAUFTE aller Deutschen aller Deutschen von 14 bis 19 unter 40 DER ZEITSCHRIFTEN PUBLIKUMSZEITSCHRIFTEN PRO JAHR PRINT UND DIGITAL Programmzeitschriften 348 Mio. 73 % 78% wöchentliche Frauenzeitschriften 304 Mio. PRINT exklusiv 49 % 51 % 1,63. Leser pro Ausgabe aktuelle Zeitschriften und Magazine 169 Mio. monatliche Frauenzeitschriften 66 Mio. Mio aller Deutschen aller Deutschen Wohn- und Gartenzeitschriften 60 Mio. unter 60 ab 60 Schnittmenge Motorpresse 53 Mio. 193.000 Sportzeitschriften 38 Mio. 83 % 94 % Wirtschaftspresse 29 Mio. 3,60 sonstige Zeitschriften 24 Mio. 51 % 56 % Mio. konfessionelle Zeitschriften 24 Mio. DIGITAL* BASIS: deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren exklusiv andere 136 Mio. QUELLE: B4P 2020-3 | Gesamtreichweite (LpA) PZ-Gesamt lau Nutzer pro 15 Erscheinungs- Durchschnittl. Verkauf intervall * stationär und mobil pro Kopf in Deutschland ZEITSCHRIFTENMARKEN DIGITAL 7 BASIS: deutschsprachige Bevölkerung ab 16 Jahren; Mittelwert Leser pro Ausgabe Die Summe verkaufter Hefte pro Jahr in Mio. Exemplare ergibt sich aus der durchschnittlich verkauften DEUTLICH IM PLUS 6,3 7,0 und Nutzer pro Print-Erscheinungsintervall (monatliche Titel = NpM; wöchentliche Quartalsauflage multipliziert mit der Anzahl Ausgaben pro Jahr der Publikumszeitschriften mit nationaler Titel = NpW) über 58 in B4P erhobene Zeitschriften und Digitalangebote Verbreitung in der IVW. Durchschnittswert verkaufter Hefte pro Deutschem und Jahr resultiert aus Division der Summe verkaufter Hefte pro Jahr durch Bevölkerungszahl laut Statistischem Bundesamt für 2020 vom QUELLE: B4P 2020-III 30. September 2020 (83,19 Mio. Einwohner). QUELLE: IVW 2020-4, Statistisches Bundesamt Visits der Zeitschriftenmarken p. a. QUELLE: IVW Digital 2010 2011 2 WIRTSCHAFTLICHE KENNZAHLEN INSGESAMT 18,8 Mrd. Euro LEICHT RÜCKLÄUFIG Umsatz 32 18 32 PRINT&more 2/2021 Konfessionelle Presse Promotion 50 Die große Aufgabe – 58 20 Jahre erfolgreiches Paid-Content- Leben und Gesellschaft neu gestalten Modell der PMG Presse-Monitor EKD-Medienbischof Dr. Volker Jung im Gastbeitrag über Digita- Paid Content wuchs 2020 um 33 Prozent – PMG bietet schon seit lisierung und die damit verbundenen Fragen der gesellschaft- 20 Jahren eine erfolgreiche Zweitvermarktung im B2B-Bereich. lichen Transformation aus theologisch-kirchlicher Perspektive. Advertorial Fachpresse 59 So klappt’s auf allen Kanälen 52 Fachpresse-Statistik 2020 Multi-Channel-Publishing hat im vergangenen Jahr noch einmal Fachverlage erwirtschaften einen Umsatz von 7,43 Milliarden massiv an Bedeutung gewonnen. Doch nur, wer auf zeitgemäße Euro – Digitalisierungsschub für Fachmedienanbieter. Softwarelösungen setzt, kann davon profitieren. What’s Next Am Kiosk 54 What’s Next Workbook: wie Verlage 64 Gegen den Strom erfolgreich die Chancen der Veränderung nutzen »c’t«-Chefredakteur Dr. Jürgen Rink ist begeistert vom Seit drei Jahren begleitet die Workshopreihe What’s Next frischen Wind, mit dem »Katapult« erfolgreich durch rund 50 Verlage durch eine Welt der Veränderung. die Zeitschriftenbranche fegt. 21 Impressum VDZ Akademie 56 Wachstum mit crossmedialem Content-Mix Hier geht’s VDZ News Masterclass: Instagram Edition. zum E-Paper: www.vdz.de 3
15 17 16 14 News 1 2 13 Keesing 3 macht’s kreativ 12 4 Relaunch 11 M it der Kreativheftreihe »Von Punkt zu Punkt« bringt die Keesing Deutschland GmbH eine neue Heftreihe – be- stehend aus jeweils drei Heften – auf den Markt. Die Reihe erscheint dreimal jährlich und um- 5 für INSIDE fasst jeweils Hefte mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden bei den Punkt-zu-Punkt-Bildern. Angeboten werden die zwischen 48 und 65 Seiten starken Hefte zu einem Copypreis zwischen 4,10 Euro und 4,70 Euro. 6 10 8 D 7 ie Mediengruppe Stegenwal- 9 ler modernisierte im Mai den Auftritt des Starmagazins INSIDE. Neben der grafischen Sport zieht in Corona-Zeiten »kicker« untersucht die sportliche Medienlandschaft. M it dem »kicker« TrendMonitor hat der Olympia-Verlag eine umfassende Ana- lyse der Seh- und Nutzungsgewohnheiten von Unabhängig davon, ob über TV, Print, App oder Social Media: Knapp ein Viertel der Be- fragten gab an, sich während der einjährigen Sportfans vorgelegt. Ein Ergebnis: Fast jeder Krisenzeit häufiger über sportbezogene The- vierte Teilnehmer der Nutzerbefragung gab an, men zu informieren, 4 Prozent sogar viel häu- seit Beginn der Corona-Pandemie mehr Sport figer als noch vor einem Jahr. Ein Blick auf die zu konsumieren. Obwohl Sportfans selbst lan- kicker-Reichweitenentwicklung bestätigt die- ge auf gemeinsames Training und sportliche sen Trend: Im Monat März erreichte das An- Aktivitäten verzichten mussten, scheint sie gebot über 12 Millionen Unique User und da- das nicht davon abgehalten zu haben, bei den mit über eine Million mehr als beim bisherigen aktuellen Sportereignissen am Ball zu bleiben. Höchststand aus dem Oktober 2020. Gestaltung der Zeitschrift sind neue Themenbereiche dazuge- kommen. In Zusammenarbeit mit Woolworth entstand zudem eine gemeinsame Bademode- Kollektion, die crossmedial auf dem neuen Instagram-Auftritt der INSIDE sowie mit einer TV- Kampagne, Anzeigen und redak- tionellen Strecken in den Titeln des Verlags präsentiert wird. INSIDE ist für 2,20 Euro im Handel monatlich erhältlich. Die Druckauflage beträgt 125.000 Ex- emplare. 4 PRINT&more 2/2021
SportBild erweitert Angebot S chon jetzt sollten sich alle Comic- liebhaber den 20. August rot im Kalender vormerken: An diesem Tag K feiert das »Micky Maus-Magazin« mit Geburts- der Ausgabe 18/2021 seinen 70. Geburts P ünktlich zum Start der Fuß- ball-EM hat Europas größtes Sportmagazin »SportBild« sein tag! Die beispiellose Erfolgsgeschich- Online-Angebot deutlich aus- te des im Jahr 1951 als »Walt Disney’s gebaut: Seit dem 8. Juni gibt es Micky Maus: Das bunte Monatsheft« gestarteten und bis auch auf sportbild.de das Paid-Content-Angebot Bild+. Alle heute bei jungen wie älteren Entenhausen-Fans beliebten Magazins Abonnenten erhalten so Zugang zu den exklusiven Inhalten wird an diesem Tag mit der Jubiläumsausgabe und einem besonde- von »Bild« und »SportBild«. Neben exklusiven Interviews ren Comic von Starzeichner Ulrich Schröder einen weiteren Höhe- und Transfer-News gehören dazu beispielsweise Highlight- punkt erleben. Neben Donald Duck, Micky Maus und Co. werden Clips der 1. und 2. Bundesliga sowie Expertenkolumnen zu etliche Stars und Prominente das Magazin hoch leben lassen. Pa- den wichtigsten Clubs und Ligen weltweit. Ein besonderes rallel zur Highlight-Ausgabe erscheint zusätzlich ein Best-of aus Schmankerl: Lothar Matthäus begleitet die EM für »Sport- 70 Jahren Micky Maus. Mit bisher über 3.300 erschienenen Aus- Bild« exklusiv als Kolumnist! Zur Einführung kostet das gaben und mehr als 1,3 Milliarden verkauften Heften ist die deutsch- Bild+-Angebot monatlich 2,99 Euro statt sprachige Ausgabe des »Micky Maus-Magazins« bis heute das er- 7,99 Euro. folgreichste Kindermagazin Europas. BÄM! TECHNIK! YouTube-Channel »c’t 3003« S eriöser Tech-Journalismus kombiniert mit Unterhaltung: Nach dieser Devise zeigt der neue YouTube-Channel des »c’t magazin« aus dem Heise Verlag seit Anfang Mai unter- haltsame Videos mit dem gewohnten Tiefgang der Computer- zeitschrift. Die Videos auf »c’t 3003« sind eigenständige In- halte und unabhängig von den Artikeln im »c’t magazin«. Im Wochenrhythmus beleuchten der Redakteur Jan-Keno Janssen, der Video-Producer Johannes Börnsen und die 60-köpfige Redaktion alles, was ihnen vor die Linse kommt – manchmal albern, manchmal abgefahren und immer tech- nisch fundiert. Die ersten Videos beschäftigen sich mit den Themen Smartphone-Fälschungen, dem Luxus-Spinning- bike von Peloton und Raspberry-Pi-Projekten. Welchen Zeitschriftentitel »c’t«-Chefredakteur Dr. Jürgen Rink privat am liebsten liest, erfahren Sie in der Rubrik »Am Kiosk« auf Seite 64. www.vdz.de 5
News ZUKUNFT STADT M it der Initiative »Zukunft Stadt – Wir ma- chen die City stark« bringt die dfv Me- diengruppe die massiven Herausforderungen des stationären Handels in Innenstädten auf die politische Agenda. GEGEN DEN PFLEGE- Den Auftakt dazu machte im April die Digi- tal Conference »Zukunft Stadt«. Sie brachte Ak- teure aus dem Handel, aus Gastronomie, Hotel- FACHKRÄFTEMANGEL lerie, Touristik, der Immobilienbranche und der Politik zusammen, um neue Perspektiven für lebendige Innenstädte aufzuzeigen und City- Standorte nachhaltig zu stärken. D ie Mediengruppe KLAMBT stieg Ende März in das Tech- Start-up Careloop ein und fügte bisher einmalige Online-Akademie für ausländische Kranken- und Al- tenpflegerinnen und -pfleger. dfv begleitet die Initiative mit den Medien- damit ihrer Investmentstrategie im Careloop stellt den traditionellen marken »Lebensmittel Zeitung«, »TextilWirt- Gesundheits- und Pflegemarkt einen Bewerbungsprozess auf den Kopf schaft,« »Der Handel«, »Allgemeine Hotel- und weiteren Baustein hinzu. Die Online- und ermöglicht deutschen Arbeit- Gastronomie-Zeitung« sowie »Food Service«. Personalvermittlungsplattform re- gebern, sich bei den vorab durch krutiert Pflegekräfte aus dem Ausland Careloop geprüften Kandidaten zu und entwickelt eine in Deutsch land bewerben. UMWELT- FEUILLETON Neues Klimamagazin von Burda W ie leben und agieren wir nachhaltig? Antwor Antwor- ten auf diese Frage gibt das KLIMAGAZIN. Es erschien rschien erstmals Ende Mai als Beilage im FOCUS. Das KLIMAGAZIN ist die Sonderpublikation von For Our Planet, der Offensive des Burda Verlags zur nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Ge-Ge sellschaft. ellschaft. Im Fokus der ersten Ausgabe stand das Thema »Grüne Finanzen«. Das umweltfeuilletonis- umweltfeuilletonis tische ische Heftkonzept vereint wissenschaftliche, politische sowie wirtschaftliche Einordnungen – nah an der Lebenswelt der Leserinnen und Leser, gleichzeitig unterhaltend. Zukünftig erscheint das Heft zweimal im Jahr und ist je nach Themenschwerpunkt den verschiedenen Medien des Burda Verlags kostenfrei beigelegt. 6 PRINT&more 2/2021
News FUNKE ganz royal M it »Queen Elizabeth II« star- tet FUNKE seine neue Pre- mium-Bookazine-Reihe »The Royal Collector’s Edition«: In der ersten Ausgabe nimmt die Redaktion die Leserinnen und Leser auf 148 Seiten mit auf eine Reise durch das außer- gewöhnliche Leben der 95-Jährigen, die auch die am längsten regierende DIY-Leidenschaft Monarchin der Welt ist. Bauer verrät Tipps & Tricks zum Selbermachen. D ie Bauer Media Group legte im April mit »Mach es selbst« ein neues Magazin für die junge Do-it-yourself-Community auf. der Zeitschrift. »Mach es selbst« setzt auf ein crossmediales Konzept: Entlang des Maga- zins führen Verweise auf das Portal selbst.de Einfache Anleitungen zum Nachbauen, in- und QR-Codes direkt zu praktischen Video- dividuelle Lösungen und dekorative Ideen anleitungen. Die erste Ausgabe erschien mit zum Verschönern und Selbstverwirklichen einer Auflage von 55.000 Stück zu einem in Haus und Garten stehen im Mittelpunkt Einzelpreis von 2,50 Euro. FRÜHJAHRSOFFENSIVE BEI KEESING »Die Netflix-Serie ›The Crown‹ hat in den letzten Jahren großes Inte- Berliner Rätselspezialist resse an der britischen Königsfami- lie geweckt«, sagt Sebastian Kadas, mit sechs Neuheiten Chief Product Officer bei FUNKE. »Deshalb war es für uns an der Zeit, ein eigenständiges, vierteljährlich er- scheinendes Premium-Magazin he- M it gleich sechs neuen Megastar-Blöcken ist der Berliner Keesing Verlag, eine Tochter der im Bereich Rätsel mit einer Ge- rauszugeben (…). Das Magazin ist samtauflage von fast 33 Millionen Stück in ein historisches und limitiertes Zeit- Westeuropa führenden Keesing Media Group, dokument (…). Eine einzigartige ab Mai in den Handel gegangen. Grund da- Sammleredition und ein Must-have für war der große Verkaufserfolg von »Rätsel- für jeden Royal-Fan.« express Wortsuche« und »Gitterrätsel Block«. Das Magazin ging Ende März Den Auftakt macht der Titel »Rätselexpress mit 70.000 Exemplaren in den Han- Schwedenrätsel Block«, der Mitte Mai in den del und kostet 10,00 Euro. Weitere Handel kam. Die weiteren fünf neuen Titel »The Royal Collector’s Edition«-Aus- folgten dann jeweils im Abstand von einer gaben erscheinen ab sofort viermal Woche. Alle Heft kosten jeweils 4,20 Euro im Jahr. und haben 192 Seiten. 8 PRINT&more 2/2021
JE TZT IM HA ND EL DAS NEUE INTERVIEW-MAGAZIN. www.vdz.de 9
News HAPPY BIRTHDAY Ein Viertel- jahrhundert voller G rund zum Feiern im Hause De- lius Klasing: VW CLASSIC, das Magazin für historische VWs, IT- und Hightech- ist seit mittlerweile zehn Jahren er- folgreich am Markt platziert. Co- ronabedingt war zwar keine aus- Nachrichten gelassene Geburtstagsparty möglich, umso mehr dürften sich alle Fans alter Volkswagen über die aktuelle Ausgabe mit vielen spannenden Ge- V or 25 Jahren startete heise online seinen Newsticker. Die erste Meldung mit einem Link zu Sicherheits- problemen bei Java und JavaScript fiel nach heutigen Maß- schichten freuen, die die Sehnsucht stäben noch recht rudimentär aus. Heute laufen 50 bis 60 nach den lang ersehnten Treffen und Nachrichten pro Tag über den Ticker. Selbst Themen, den Fachsimpeleien mit Gleichge- die den reinen IT-Bezug übersteigen, wie die Debatte sinnten lindern wollte. Die Titelge- über selbstfahrende Autos oder Berichte über Flugzeuge, schichte befasste sich mit einem so- gehören inzwischen zum News-Repertoire. Hinzugekom- genannten Dickholmer-Käfer mit zeitgenössischem Camping-Anhänger. men sind zudem Video- und Podcast-Formate sowie das Aber auch die Reportage über ein abenteuerlustiges Paar, das mit sei- Abo-Angebot heise+. Zum Jubiläum startete die Redak- nem T2-Synchro in zwölf Jahren rund 200.000 Kilometer in Afrika tion eine Reihe von Artikeln und Aktionen, die die Ge- zurück legte, dürfte so manchen VW-Fan ins Schwärmen gebracht schichte des Newstickers mitsamt seinen Foren beleuch- haben. VW CLASSIC erscheint einmal im Jahr, kostet 7,90 Euro und tet, Einblicke in die Arbeit gewährt und zurückblickt auf hat eine Druckauflage von 56.500 Exemplaren. skurrile Perlen der IT-News. GLAMOUR Z um 20. Geburtstag von GLAMOUR zierte 20 Jah- re nach ihrer Mutter Heidi ihre Tochter Leni Klum das Cover der deutschen GLAMOUR-Ausgabe FEIERT im April. Im Innenteil des Heftes gab es zudem ein Inter- view mit dem Nachwuchs des international bekann- ten Models und der TV-Entertainerin. Für Leni Klum war es gleichzeitig das erste Shooting für ein Solo-Cover. »Ich weiß, ich sollte all das ernster nehmen, weil es Arbeit ist. Aber so fühlt es sich für mich über-über haupt nicht an. Und genau das ist, denke d ich, auch das Geheimnis, ein- fach zu tun, was einem Spaß macht«, sagte Leni Klum im Interview zu ih- rer lockeren Herangehensweise an das Shooting. Die im Hause Condé Nast sechsmal im Jahr erscheinende GLAMOUR kos- kos tet als gedruckte Version zwischen 2,40 und 3,20 Euro bei einer verkauften Auf- Auf lage von rund 386.000 Exemplaren. 10 PRINT&more 2/2021
Ein Motor ohne Öl ist MOTORÖLE ADDITIVE wieAUTOPFLEGE Demokratie ohne Pressefreiheit! Jeder Motor braucht hochwertiges Öl für runden Lauf und ein langes Leben. Genauso verhält es sich mit unabhängigem Journalismus. Ohne freie Presse erleidet unsere Demokratie Motorschaden. Wir danken dem VDZ für die wertvolle Zusammenarbeit. ** Das abgebildete Produkt steht stellvertretend für die jeweilige Produktgruppe. 1. Platz Kategorie Schmierstoffe** LIQUI MOLY Ausgabe 15/2021 Ausgabe 17/2021 Ausgabe 17/2021 Ausgabe 4/2021 Ausgabe 7/2021 Ausgabe 6/2021 Ausgabe 4/2021 Ausgabe 9/2021 www.vdz.de 11
Sonntagsgefühl Die »Bild am Sonntag« (BamS) erschien erstmals am 29. April 1956. Politische Sensationen, menschliche Schicksale und fesselnde Sportberichte prägen den Inhalt, Exklusivität ist Programm. Nicht umsonst ist die »BamS« die meistzitierte Sonntagszeitung Deutschlands. Auch der 20-seitige Sportteil ist legendär. Mit Chefredakteurin Alexandra Würzbach sprach PRINT&more über den Charakter und die Entwicklung der »BamS«. PRINT&more | Gerhard Schröder beschrieb der Woche entschieden. Und auch was unsere lockten Sie die Leserinnen und Leser mit es mal so: Zum Regieren benötige er nur Servicethemen angeht, haben wir uns breiter einem Gratisfrühstück vor die Tür. Was er- »Bild«, »BamS« und Glotze. Ist das noch aufgestellt, beispielsweise mit der neuen Ru- wartet uns bei 65 Jahren »BamS« im Wahl- heute so? Wofür steht die »BamS«? brik »Das kriegt doch jeder hin«. jahr 2021? ALEXANDRA WÜRZBACH | Auch im di- Das wird noch nicht verraten, oder wie sagte gitalen Zeitalter gilt: Einordnung, Hinter- Wie entwickelt sich die Auflage, wie wollen schon Franz Beckenbauer: Schaun mer mal. grund sind wichtiger denn je. Was ist wichtig, Sie neue Leserinnen und Leser gewinnen Genau so überraschend ist »BamS« jede Wo- was nicht und warum? In der Nachrichten- und binden? che. Ein journalistisches Knallbonbon, eine flut das Relevante herausfiltern und das Un- Die »BamS« ist Deutschlands größte Sonn- thematische Wundertüte. Unsere Leserinnen terhaltsame, das Leichte, das die Menschen tagszeitung, wir erreichen jede Woche über und Leser wissen nie, was kommt, werden auch mal lächeln lässt. »BamS« informiert, 7 Millionen Leser. Und die Auflage entwickelt aber Woche für Woche von der Vielfalt über- unterhält, ist Ratgeber, das ist die besondere sich insbesondere unter Berücksichtigung der rascht, gut informiert und hoffentlich erfreut. Mischung. Dabei spielt Sport eine wichtige Pandemiebedingungen sehr er freu lich. Wir Und das seit 65 Jahren. Rolle: Wir liefern am Sonntag nicht nur das verzeichnen deutlich geringere Verluste als aktuelle Sportgeschehen aus erster Hand, son- in den Vorjahren und können mit einzelnen dern auch besondere Geschichten aus der Ausgaben die Vorjahreswerte zum Teil sogar Welt des Sports. Gerade in diesen Zeiten steht übertreffen. Corona hat uns viele Leser zu- die »BamS« für investigativen Journalismus rückgebracht, gleichzeitig konnten wir neue und die aktuelle Nachrichtenlage, die beson- von unserem Produkt überzeugen. Die neue ders am Sonntag durch die »BamS« geprägt Hinwendung zu seriösen, klassischen Me- wird. Wir setzen die Themen der Woche, die dien ist ja hinlänglich bekannt und nicht zu dann von anderen Medien zitiert und auch übersehen. Zusätzlich stärken wir unsere von uns auf BILD.de und bei BILD Live wei- Position durch tolle Aktionen am POS und tergedreht werden. haben im Jubiläumsjahr auch zahlreiche Pro- motions umgesetzt und auch noch geplant. Sie sind Chefredakteurin der »BamS« – was Vielleicht begegnen Sie ja auch einem unserer hat sich seitdem verändert, was planen Sie? freundlichen Kollegen mit Eis und »BamS«! Ich habe die Grundkonzeption an einigen Stellen geschärft und zugespitzt. Der Sonntag »BamS« und Frühstück gehören für viele ist und bleibt ein besonderer Tag mit einem Menschen zusammen. Im Wahljahr 2009 anderen Rhythmus, gleichzeitig ist er kein klassischer Ruhetag mehr. Viele Menschen Alexandra Würzbach arbeiten auch am Sonntag und es ist für sie ist seit 2019 Chefredakteurin der »BamS«. ein gewöhnlicher Alltag. Daher haben wir Für Axel Springer ist sie seit ihrer uns für eine Nachrichtenauswahl wie unter Ausbildung an der Journalistenschule tätig. 12 PRINT&more 2/2021
News MENSCHEN IM PORTRÄT Burda launcht »BUNTE quartertly«. S eit Ende April erscheint »BUNTE quarterly«, die neue hochwertige Line Extension von Europas größtem People-Magazin BUNTE. Unter dem Motto »Leidenschaft für Men- schen« zeichnet die Redaktion vierteljährlich umfassende Porträts bedeutender Persönlich- keiten aus Gesellschaft, Kunst und Kultur, Sport oder auch Politik. In opulenter Optik, mit elegantem Layout und kreativ inszenier- ten Bildstrecken erzählt die Zeitschrift Ge- schichten aus unterschiedlichen Perspekti- ven – gedacht als Gegenpol zum schnellen, digitalen Medienkonsum des Alltags. »BUNTE quarterly« erscheint viermal im Jahr zu einem Copypreis von 7,00 Euro mit einer Druckauflage von 160.000 Exemplaren. Der Umfang beträgt ca. 116 Seiten. www.vdz.de 13
VKU mit Relaunch » Als modernes Verlagshaus (…) prä- sentieren wir neben unserer ›Zeitung für kommunale Wirtschaft‹ (ZfK) sowie Büchern und Broschüren auch zunehmend digitale Lösungen«, so Carsten Wagner, Ge- schäftsführer beim VKU Verlag. Deshalb hat der Berliner Verlag jetzt seinen Online- Auftritt komplett inhaltlich und optisch überarbeitet, damit die Kundinnen und Kunden das gesamte Portfolio erkunden und sämtliche Produkte online bestellen oder an- fragen können. Multimediale Angebote für die Zielgruppe bei kommunalen Unterneh- men ergänzen die neue Website. DIESE MARKE KANN WAS ERZÄHLEN … »IT-Business« wird 30 Jahre alt E nde März erschien die Jubiläums- ausgabe des Fachmediums »IT- Business« unter dem Titel »30 Jahre Zurück in die Zukunft«. Der Mitbe- gründer und Geschäftsführer der Vogel IT-Medien erinnert sich noch gut an die Anfänge in den 90er- Jahren, als aus einem anfänglichen up2date im Computerhandel von drei Studenten schnell die Idee einer Fachzeitschrift entstand, die erstmals zur CeBIT OP-Management 1991 erschien und nach einigen Schwierigkeiten um die Jahrtausend- wende gerade durch die konsequen- te Kundenorientierung im Zusam- S eit April erscheint bei Thieme viertel- jährlich die neue Fortbildungszeitschrift »OP-Management up2date«. litätssicherung und Controlling. Weitere Rubriken sind die Themen Technik, Digi- talisierung im OP sowie Personalmanage- menhang mit Zusatzangeboten wie Kongressen und Digitalangeboten heute wieder mit einer verbreiteten Jede Ausgabe enthält vier CME-zertifi- ment. Lizenznehmer können die Zeitschrift Auflage von fast 45.000 Exemplaren zierte Artikel, mit denen sich OP-Manager zum institutionellen Jahresbezugspreis von zu den führenden Magazinen im und OP-Koordinatoren in Kliniken gezielt 699,00 Euro gedruckt, als elektronische stark gewachsenen IT-Segment ge- fortbilden können. Das Magazin informiert Ausgabe oder mit der kostenlosen eRef- hört. Das Heft erscheint zweiwöchent- über OP-Planung, Prozessmanagement, Qua- App lesen. lich und kostet 6,00 Euro. 14 PRINT&more 2/2021
NUR MIT GEFÜHL WERDEN AUS MARKEN LOVEBRANDS. #DARUMMARKENMEDIEN Emotionen sind eine Kernkompetenz von Markenmedien. Weil unser Journalismus leidenschaftlich nah dran ist an Menschen. Vielleicht gelten wir deshalb im besonderen Maß als Wegbereiter der sogenannten Lovebrands. Denn nur mit Gefühl und Verständnis für journalistische und kommerzielle Inhalte werden Beziehungen zwischen Marken und Zielgruppen lebendig. Klassisch und digital. Darin sind sich Leserschaft und Werbekunden einig. Mehr Informationen unter www.editorial.media DIE MARKENMEDIEN IM www.vdz.de 15
News »Now« für FRISCHER Nachhaltigkeit WIND FÜR Otto Group kooperiert mit Gruner + Jahr. WORT&BILD übernimmt I n Kooperation mit dem Magazin GEO aus dem Haus Gruner + Jahr gab die Otto Group im Mai PflegeManagement das kostenlose Nachhaltigkeits- magazin NOW heraus. Auf 108 Seiten beschreiben erfahrene Journalistinnen und M it der Übernahme des Titels »Pf lege- Management« vom Heider Verlag, Ber- gisch Gladbach, ist die Wort & Bild Verlags- 15.000 Exemplaren und berichtet serviceorien- tiert über relevante Entwicklungen im Pflege- markt. Zielgruppe sind Entscheider in der Journalisten in Beiträgen, Repor- gruppe weiter auf Expansionskurs und baut ambulanten und stationären Pflege. Das Heft tagen und Interviews die Heraus- ihr Portfolio um die auflagenstärkste Fachzei- kostet im Jahresabo aktuell 16,80 forderungen, denen sich Unter- tung für Führungskräfte in der Pflege aus. Euro zzgl. Versand. nehmen bei der Übernahme von Im Rahmen eines Asset-Deals gliedert Verantwortung im gesellschafts- sich der Titel in die Isartal Health politischen Kontext stellen müs- Media ein, Druck und Distribu- sen. Hierbei werden nachhaltige tion erfolgen weiterhin über Lösungsansätze und Projekte der den Heider Verlag. Otto Group und ihrer Stiftungen »PflegeManagement« vorgestellt. Zudem beleuchten die erscheint bundesweit Artikel Fragen über Klimawan- sechsmal pro Jahr del, Konsum, Digitalisierung und in einer Druck- das Spannungsfeld zwischen Öko- auf lage von logie und Ökonomie. Das Maga- zin erschien in einer Auflage von 100.000 Exemplaren. 16 PRINT&more 2/2021
D AUF INS ABENTEUER! ie Gentner Verlagsgruppe erweiterte im Mai ihre Palette von Fachmedien aus der nachhaltigen Wirtschaft. Im Mai übernahm die TFV Technischer Fachverlag GmbH das tradi- tionsreiche B2B-Magazin »Erneuerbare Ener- gien« von der Schlüterschen Mediengruppe. Relaunch der Das Fachmagazin »Erneuerbare Energien« Kindermarke »ZEIT Leo« erscheint achtmal im Jahr mit einer Druckauf- lage von rund 16.000 Exemplaren und richtet sich an kommunale Entscheider, an Systempla- ner, an Betreiber und Investoren von Wind-, D as Kindermagazin »ZEIT Leo« er- hielt im April eine neue Aufmachung: Von der Covergestaltung über Themenzugänge Solar- und Bioenergieprojekten. Die Redaktion bis hin zu den Rubriken wurde das Heft inhalt- wird zukünftig im Verbund mit dem Titel »pho- lich und optisch umfangreich überarbeitet. Das tovoltaik« zusammenarbeiten. Anfang Juni er- neue Leitmotiv: Auf ins Abenteuer! Durch mehr schien die erste Ausgabe im neuen Verlag. Der Erzählen statt Erklären werden Kinder zum Le- Copypreis berträgt 7,90 Euro. sen, Basteln, Spielen und Selbererleben angeregt. Auch die »Leo«-Seite im Hauptheft sowie der wöchentliche Newsletter »Post« wurden über- arbeitet. Darüber hinaus hat die Medienmarke einen Kinderrat ins Leben gerufen: Das fünfköpfige Gremium bringt im regelmäßi- gen Austausch mit der Redaktion seine Ideen und Meinungen aus Kinderperspekti- ve in die redaktionelle Arbeit ein. ai162150266913_204x228-Infografik-Verlage-PMG.pdf 1 20.05.2021 11:24:29 Mehr Erlöse durch Zweitverwertung: Content- und Rechtevermarktung mit der PMG Pressespiegel Medienanalyse Nutzungsrechte Erlöse Endkunden z.B. Unternehmen, Verbände, öffentliche Institutionen Lizenzen Content Medienhäuser PMG Pressedatenbank - Medienbeobachter Erlöse www.vdz.de 17
Vorbild für die Europäische Union Neues Leistungsschutzrecht ist zukunftsweisend für den Journalismus in der digitalen Welt. V DZ und BDZV begrüßen, dass der Bun- destag mit der Neufassung des Urheber- rechts auch ein Schutzrecht für journalis- Januar eine Regulierung existiere, mit der das Kartellamt marktdominanten Digital- anbietern untersagen kann, die Darstellung gung an den Gewinnen, die Digitalanbieter auch mit der Nutzung redaktioneller Inhalte Dritter erzielten, sei ein Knackpunkt für die tische Inhalte verabschiedet hat. »Mit dem von Inhalten von einer Rechteübertragung Zukunft des digitalen Journalismus. »In Ver- neuen Leistungsschutzrecht und den schon zu unangemessenen Bedingungen abhängig bindung mit dem neuen Kartellrecht setzt seit Januar geltenden Regeln zur Beschrän- zu machen. »Wir sind zuversichtlich, dass die Deutschland in Bezug auf das Verlegerrecht kung des Marktmissbrauchs großer Internet- übermächtigen Digitalplattformen mit die- auch für die gesamte EU Maßstäbe«, so die konzerne werden wir uns wirksam gegen eine sen neuen Werkzeugen verpflichtet werden Verbände weiter. Die Bundesregierung sei Ausbeutung journalistischer Inhalte wehren können, die Inhaber des Presseverlegerrechts aufgerufen, dies auch in der Debatte über die können«, heißt es dazu von beiden Organi- fair und diskriminierungsfrei für die Verwer- zukünftige Plattformregulierung in Europa sationen. Wichtig sei dafür, dass in Deutsch- tung ihrer Inhalte zu entlohnen«, erklären beim geplanten Digital Markets Act einzu- land mit der 10. GWB-Novelle bereits seit VDZ und BDZV. Eine angemessene Beteili- bringen (mehr zum Urheberrecht ab S. 36). Missbrauchsbeschwerde der Medien- und Werbewirtschaft gegen Apple S pitzenverbände der Medien-, Internet- und Werbewirtschaft, zu denen auch der VDZ zählt, haben Ende April beim Bundeskartellamt eine Beschwerde gegen Apple eingereicht. Sie machen geltend, dass das Unternehmen mit seinem Programm »App Tracking Transparency« (ATT) seine Marktmacht missbraucht und gegen Kartellrecht verstößt. ATT verpflichtet Anbieter von Apps zukünftig, standard- mäßig ein Opt-in-Fenster anzuzeigen, wenn Nutzerdaten verarbeitet werden sollen. Hier müssen sie den Usern nach den Vorgaben von Apple erläutern, warum sie sie tracken wollen. Apps ohne ATT will Apple nicht mehr genehmigen. Durch diese einseitig auferlegten Maßnahmen schließt Apple faktisch alle Wettbewerber von der Verarbeitung kommerziell relevanter Daten im Apple-Ökosystem aus. Gleich- zeitig nimmt der Konzern seine eigenen (Werbe-)Dienste jedoch von den geplanten Änderungen aus und sammelt selbst erhebliche Mengen Nutzerdaten. Die Beschwer- deführer stützen sich insbesondere auf neue Vorschriften im Gesetz gegen Wett- bewerbsbeschränkungen (GWB), die Anfang des Jahres in Kraft getreten sind und dem Bundeskartellamt ein effektiveres Durchgreifen gegen Missbrauchsverhalten von dominanten Plattformunternehmen wie Apple ermöglichen. 18 PRINT&more 2/2021
Aus dem VDZ Verlegerverbände kritisieren Scheitern der Presseförderung Free Roman Protasevich » Nur wer seine Informationsquellen wählen kann, kann wirklich wählen«, stellt die aktuelle Presse- freiheitskampagne des VDZ in den Fokus (mehr dazu auf S. 38). Wie wichtig und gleichzeitig wie bedroht un- abhängige Medien auch in Europa sind, zeigte auf un- fassbare Art und Weise die Verhaftung des Journalisten Roman Protasevich nach einer erzwungenen Flugzeug- landung in Minsk. Die europäischen Verlegerverbände D ie geplante Presseförderung ist für diese Legislaturpe- riode gescheitert. Das teilte das bleiben. Die Zustellförderung sei nach wie vor das richtige In- strument, um die Verlage in der fordern die sofortige Freilassung des belarussischen Bundeswirtschaftsministerium Transformation wirksam zu un- Bloggers und rufen dazu auf, gemeinsam die Presse- und den Verlegerverbänden VDZ, terstützen und gleichzeitig die Meinungsfreiheit zu verteidigen. Machen Sie mit und BDZV, BVDA und VDL Ende Unabhängigkeit der Redaktionen nutzen Sie die Kampagnenmotive des VDZ. Bekennen April mit, die das vorläufige zu wahren. Die Verbände fordern auch Sie Farbe für die Pressefreiheit! Scheitern kritisieren und vor den die Politik deswegen dringend da- Folgen für die vielfältige Medien- zu auf, ab Beginn der nächsten landschaft warnen. Legislaturperiode eine wirksame Bei diesem Ergebnis darf es Förderung der Zustellung einzu- nach Ansicht der Verbände nicht führen. Staatspresse auch mit gesetzlicher Grundlage verfassungswidrig Verlegerverbände VDZ und BDZV zum DVPMG M it dem »Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz« (DVPMG) hat der Bundestag Anfang Mai eine gesetzliche Ermäch- tigung für das staatliche Gesundheitsportal geschaffen, die ihrem Wort- laut nach auch ein umfassendes redaktionelles Gesundheitsmedium ge- stattet. VDZ und BDZV kritisieren, dass eine »derartige Staatspresse aller- dings auch mit gesetzlicher Grundlage verfassungswidrig und nicht ak- zeptabel ist«. Beide Organisationen appellieren an die Bundesregierung, das Portal in Anerkennung des Verbots staatlicher Presse auf zulässige Informationen zu beschränken. www.vdz.de 19
Aus dem VDZ Konfessionelle Presse im VDZ mit neuem Vorstand Birgit Arndt als Vorsitzende einstimmig im Amt bestätigt A uf seiner virtuellen Mitgliederversamm- lung hat der Fachverband Konfessionelle Presse im Mai turnusgemäß einen neuen Vor- führer Evangelische Gemeindepresse GmbH, Stuttgart, einstimmig wiedergewählt. Neu in den Vorstand wurden Arne Bie- stand gewählt. Birgit Arndt, Geschäftsführe- mann, Geschäftsführer Badenia Verlag GmbH, rin, MEDIENHAUS Zentrum für evangeli- Karlsruhe, und Stefan Eß, geschäftsführen- sche Publizistik und Medienarbeit in Hessen der Direktor, Sankt Michaelsbund, München, und Nassau GmbH in Frankfurt, wurde eben- einstimmig berufen. so wie Kirchenrat Dr. Roland Gertz, Vorstand Lambert Bachem, Geschäftsführer, J.P. und Direktor, Evangelischer Presseverband Bachem Medien GmbH, Köln, und Horst für Bayern e. V., München; VDZ-Präsident Dr. Ohligschläger, Geschäftsführer Bayard Me- Rudolf Thiemann, Verleger, Liborius Grup- diengruppe, Augsburg, kandidierten nicht pe, Hamm; Frank Zeithammer, Geschäfts- wieder. Neue Ausgabe von »PublishingExperts« ab Juli K risenfestes Handeln erfordert von Unternehmerinnen und Unterneh- mern eine klare Vision für Innovation und Wandel ebenso wie das Wissen um starke Partner, auf die man zurück- greifen kann. »PublishingExperts« bie- tet mit einer gebündelten Übersicht relevanter Branchenexperten aus der ganzen DACH-Region genau dieses Wissen. Die neue Ausgabe bietet auf 116 Seiten alle wichtigen Kontaktdaten zum passenden Experten sowie re- levante Fachartikel über nutzwertige Branchenthemen. Vom Anzeigenver- kkauf über Abo-Konzepte bis hin zur Nachwuchsförderung und Me- dienproduktion – »PublishingExperts« bringt essenzielle Trends auf den Punkt. Ergänzt wird diese Informationsvielfalt mit aktuellen d Branchenzahlen zu Zeitschriftenverlagen, ihren Redaktionen, Pro- Pro dukten und Lesern. Die VDZ-Publikation »PublishingExperts« er- er scheint einmal jährlich. Bestellen Sie kostenlos Ihre persönliche Aus- Aus gabe ab Juli unter www.publishingexperts.de/printausgabe_2021. 20 PRINT&more 2/2021
Impressum Herausgeber Stephan Scherzer Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e. V. Haus der Presse Termine Markgrafenstraße 15 | 10969 Berlin Telefon 030.72 62 98-102 | Fax -103 info@vdz.de | www.vdz.de Redaktion Save the Dates: Schon heute für das Chefredaktion/V.i.S.d.P.: Antje Jungmann (AJ) Redaktion: Andrea Schneidewendt (AS) Mitwirkung: Janine Hölzl (JH), Jennifer Panse (JP), 2. Halbjahr im Kalender vormerken! Annemarie Vollstedt (AV), Martin Röbke (MR) Autoren und Interviewpartner Kai Diekmann, Heiko Herbig, Joachim Jobi, 17., 24., 31. August | online Volker Jung, Rainer Just, Konstantin Kuhle, Jürgen Rink, Stephan Scherzer, Robert Staats, Ruth Ur, Philipp Welte, VDZ News Masterclass: Instagram Edition Alexandra Würzbach Fortsetzung der Webinarreihe »Instagram für Verlage und Journalisten« im August! (Mehr dazu lesen Sie auf S. 56.) Art Direction & Gestaltung Nolte Kommunikation www.nolte-kommunikation.de Ab 1. September | online Fotonachweis What’s Next 2021 Wall GmbH (Titel); Ole Bader (S. 1, 29); Christian Fieseler (S. 2, 38, 54); Egmont-Ehapa-Media Disney (S. 5); Henning Kretschmer (S. 6); Mohabat-Rahim Parwez (S. 12); Nicole 16. September | online Kohlhepp (S. 21); Benjamin Zibner (S. 24); Oliver Fiegel für Hubert Burda Media (S. 25); Julia Krüger (S. 36); Urban VDZ-Umsatzsteuertag Ruths, Berlin (S. 37); Frank Nürnberger/studio10117.de (S. 38/39, 44); uweboehm.com (S. 40); Boris Trenke/ boristrenkel.de (S. 41); Stephan Schütze für BILDSCHÖN 23. September | online (S. 41); Antje Jungmann (S. 42, 46/47); Nicole Mueller (S. 42/43); Norbert Neetz (S. 50); W & B/Florian Generotzky VDZ Digital Advertising Bootcamp (S. 54); Gudrun-Holde Ortner (S. 61); Olaf Pitzer (S. 62); istockphoto.com: djedzura (S. 19); shutterstock.com: ilikeyellow (S. 3), beton studio (S. 10), Africa Studio (S. 12), 4. November | Berlin Nomad_Soul (S. 14), beboy (S. 16/17), Alfa Photo (S. 18), Nopanonn (S. 54), vector punch (S. 64); Grafiken/Mock- VDZ Publishers’ Summit ups: Freepik/macrovector (S. 4, 10), Freepik/kjpargeter (S. 5), Freepik/rawpixel.com (S. 5), ZippyPixels (S. 6), www.slon.pics (S. 8), Freepik/Zlatko_Plamenov (S. 14, 16), 30. November und 1. Dezember | Hamburg Freepik/mego-studio (S. 21), Freepik/upklyak (S. 21), Freepik/Freepik (S. 22, 27, 32-35, 54/55), Ravi Java (S. 56, 57) VDZ Distribution Summit Anzeigenvermarktung altstoetter und team Telefon 030.220 12 12-00 Zur Terminübersicht und weiteren Informationen: altstoetter@z-a-t.com www.vdz.de/events/termine Druck Mit freundlicher Unterstüt zung von: AZ Druck und Datentechnik GmbH PRINT&more dient nur der persönlichen Unterrichtung des Empfängers. Weitergabe oder Vervielfältigung ist nicht gestattet. Zitate aus dem Inhalt sind bei Quellen- angabe erlaubt. WILLKOMMEN! WILLKOMMEN! ISSN 1612-8710 Das Abonnement kostet jährlich (4 Ausgaben) 50 Euro. Neue VDZ-Mitglieder 2021 Die Nutzung des Titelbestandteils PRINT erfolgt in Absprache mit dem EuBuCo Verlag, Hochheim/Main. Firma Landes-/Fachverband MG seit Habitude Deutschland GmbH Reguläres Mitglied LV BB Apr. 2021 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird teilweise nur die Sprachform des generischen Maskulinums cci Dialog GmbH Reguläres Mitglied LV NRW, Juli 2021 verwendet. Es wird darauf hingewiesen, dass die reguläres Mitglied FV FP Verwendung der männlichen Form geschlechts- unabhängig verstanden werden soll. SZV: Südwestdeutscher Zeitschriftenverleger-Verband, VZB: Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern, VZV BB: Verband der Zeitschriftenverleger Berlin-Brandenburg, VZV Nord: Verband der Zeitschriftenverlage Nord, VZVNRW: Verband der Zeitschriftenverlage in Nordrhein-Westfalen www.print-and-more.net www.vdz.de 21
Aus dem VDZ VZB mit vielfältigen Angeboten O b VZB-Kaminabend oder VZB-Me- diengipfel – die Events der bayeri- schen Medienbranche wird es auch bald Ganz neu im Programm ist das innova- tive Format »VZB Rookies’ Lunch«. Hier können sich die »Neulinge« aus den Ver- wieder als Präsenzveranstaltungen geben. lagen untereinander vernetzen. Bis es so weit ist, bietet der VZB ein viel- Auch in den kommenden Monaten ist fältiges digitales Verbandsangebot. der Terminkalender gut gefüllt: Dank des Der VZB informiert seine Mitglieder engen Austausches mit der Bayerischen in Kooperation mit dem SZV in seinem Staatsregierung wird der bayerische Mi- neuen Webinarformat »VZB-Insights«. nister präsident Dr. Markus Söder auf der Am 21. April 2021 sprach Gunnar Sponer digitalen VZB-Mitgliederversammlung am vom Grünen Punkt über die Novellie- 30. Juni 2021 ein Grußwort halten. Die rung des Verpackungsgesetzes. Eine Wo- Verleihung des Bayerischen Printpreises che später referierten Dr. Julia Jankowski 2020/21 in Kooperation mit dem VDMB, und Inga Leopold, Rechtsanwältinnen VBZV und der Bayerischen Staatsregierung bei der Kanzlei Pauly & Partner, über die ort zu verlegen. Kurz darauf berichtete verspricht am 28. Oktober ein glanzvol- rechtlichen Voraussetzungen des mobilen Andreas Breitenbach von Ryte am 10. Juni les Highlight im Herbst. Arbeitens und Homeoffice und erklärten, 2021 über die anstehenden Veränderun- warum es unter Umständen keine gute gen des Google-Suchalgorithmus (Core Mehr Informationen zu den VZB-News Idee sei, den Arbeitsplatz an den Urlaubs- Web Vitals) und die Folgen für SEO. und Events unter www.v-z-b.de. »Gekommen, Die Geschäfts- um zu bleiben« stelle des SZV impresso 1/2021 ist umgezogen! D ie aktuelle Ausgabe der SZV-Mitgliederzeitschrift berichtet über das Fokus- Neue Adresse thema Podcasts. Weitere Inhalte im Heft: Südwestdeutscher Zeitschriften- Zeitschriften remote produ- verleger-Verband e. V. zieren, Peter Turi im Porträt, Schmidener Straße 229 | 70374 Stuttgart das Spotify-Prinzip für Ver- lage und vieles mehr. Alle weiteren Kontaktdaten bleiben unverändert. www.szv.de 22 PRINT&more 2/2021
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Aus dem VDZ 360°-Publishing und großes Leserinteresse stärken Magazinmedien Im Fokus der VDZ-Jahrespressekonferenz im April standen zum einen die Stabilisierung des Verlagsgeschäfts durch Umsätze mit dem Leser bei gleichzeitiger Wachstumsdynamik im Digitalbereich. Zum anderen adressierte der VDZ klare Forderungen an die Politik zu den Themen Verlegerrecht, Torwächterplattformen und Zustellkosten sowie zum Erhalt der freien Presse. D ie Medienmarken der Zeitschriftenverleger haben sich in »Die Zeitschriftenverlage profitieren in der Krise von der starken der Corona-Krise behauptet, ihre Position in der Informa- Nachfrage am Lesermarkt und tragfähigen 360°-Geschäftsmodel- tionshierarchie der Bundesbürger gefestigt sowie digital len. Sie leisten ihren Beitrag zur Krisenbewältigung und nutzen die signifikante Zuwächse erzielt. Chancen am Leser- und Werbemarkt«, erklärte VDZ-Präsident Dr. Rudolf Thiemann im Rahmen der VDZ-Jahrespressekonferenz Ende April. Ungelöst sei allerdings das Problem der Digitalmonopole, so Thiemann weiter, deren Marktmacht, Umsatz und Gewinne trotz Krise ungebremst weiterwüchsen. Das sei auch für die Pressefreiheit Zeitschriften- eine Herausforderung, da die Digitalplattformen zunehmend darü- ber entscheiden würden, wer Zugang zum Lesermarkt erhalte und wer verlage profi- seine Publi kation durch Werbegeschäft, Vertrieb und Transaktionen tieren in der Krise von finanzieren könne. »Der Digital Markets Act der EU ist die eine his- torische Chance, die Willkür der Torwächter durch den diskrimi- der starken Nachfrage nierungsfreien und fairen Zugang aller Publikationen zu Google, am Lesermarkt und Facebook und Co. zu ersetzen«, fuhr Thiemann fort. »Absurd ist es allerdings, wenn der Entwurf der Kommission bislang nur die App- tragfähigen 360°- Stores – und weder das Suchmonopol noch das soziale Netzwerk- Geschäftsmodellen. monopol – auf diskriminierungsfreie und faire Zugangsbedingungen verpflichtet. Die Politik muss sich entscheiden, ob sie die Willkür der Dr. Rudolf Thiemann, VDZ-Präsident Monopole unterbinden oder mit den Torwächtern paktieren will. Zu den Rahmenbedingungen erfolgreicher Digitalisierung gehört ins- besondere aber auch die bezahlbare Zustellung aller Zeitschriften und Zeitungen, die vor allem durch massiv fortschreitende Preis- erhöhungen der Post immer mehr außer Kontrolle gerät.« 24 PRINT&more 2/2021
»Unsere Branche hat in der Pandemie ihre Resilienz bewiesen«, sagte Philipp Welte, Sprecher der Publikumszeitschriften und VDZ-Vize- präsident. »Wir sind in der dritten Dekade der Digitalisierung und Unsere damit der kontinuierlichen Veränderung, das hat sich jetzt ausge- zahlt. Allerdings hat Corona den strukturellen Wandel in unseren Branche hat Märkten beschleunigt und die Monopolbildung im Werbemarkt ver- in der Pandemie ihre stärkt: Fast ein Drittel der gesamten Werbeausgaben in Deutschland fließt inzwischen zu Google, Facebook und Amazon. Umso wich- Resilienz bewiesen. tiger ist es deshalb geworden, den Verlagen angemessene politische Philipp Welte, Rahmenbedingungen für ihre Arbeit zu schaffen: Wer eine freie Sprecher der Presse will, darf ihre wirtschaftlichen Grundlagen nicht verschlech- Publikumszeitschriften und VDZ-Vizepräsident tern. Von zentraler Bedeutung ist dabei der Digital Markets Act der EU, der die großen Tech-Plattformen auf diskriminierungsfreie und faire Zugangsbedingungen verpflichten muss, um die Willkür der Monopolisten zu beenden. Wir brauchen aber auch eine Stabilisie- rung der ungebremst steigenden Zustellkosten für Zeitschriften und Zeitungen, weil auch hier ein Monopolist willkürlich das wirtschaft- liche Fundament der freien Presse destabilisiert. Sehr nachdenklich stimmt es unsere gesamte Branche, dass in dieser schwierigen Lage in unseren Märkten ausgerechnet die Bundesregierung mit ihrem redaktionellen Gesundheitsportal in Terrain eindringt, das in unse- Qualität garantieren, Know-how strukturieren und damit Austausch rer Verfassung der freien Presse vorbehalten ist. Nur der Bundestag und Wertschöpfung in den Märkten intensivieren. Diese Pandemie kann diesen Irrweg noch stoppen.« zeigt insbesondere, welche zentrale Rolle Fachzeitschriften als Pu- Gerade in der Corona-Krise wurde die Bedeutung der Fachmedien blikations- und Diskussionsforum für den wissenschaftlichen Fort- überdeutlich. »Fachmedien sind für Wirtschaft und Wissenschaft in schritt spielen«, betonte der Sprecher der Deutschen Fachpresse und unserer Wissensgesellschaft unentbehrlich. Sie sind es, die Informa- VDZ-Vizepräsident Dr. Klaus Krammer. »Wir fordern zusammen mit tionen in exklusiver Tiefe und Breite auf den Punkt genau liefern, der Publikumspresse den klaren und nachhaltigen Schutz geistigen REGULIERUNG DER MONOPOLE HAT OBERSTE PRIORITÄT 77 % 77 % 66 % fordern eine Verpflichtung der sehen erhebliche Gefahren für fordern, dass alle Publikationen, Digitalmonopole, alle Zeitschriften- das Digitalgeschäft durch die die offline am Kiosk verbreitet und Zeitungsmedien diskriminie- weitere Monopolisierung der werden dürfen, auch von digitalen rungsfrei für die Nutzung des Datenerfassung und -verarbeitung Monopolplattformen mit Presse- Presseverlegerrechtes zu entlohnen. (z. B. Google »Sandbox«, Apple iOS14). angeboten nicht aus inhaltlichen Kein Einziger hält es für ausreichend, Gründen gesperrt werden dürfen. wenn die Digitalmonopole ausge- wählte Medien für die Verwertung ihrer Inhalte bezahlen. QUELLE: VDZ-Trendumfrage 2021; repräsentiert 2/3 des Branchenumsatzes www.vdz.de 25
Aus dem VDZ sowie gewachsenes Vertrauen in die Informationsqualität der jour- GESETZLICHE nalistischen Angebote. Um die Erfolge in der Transformation nicht zu gefährden, fordern wir von der Politik ein Belastungsmoratorium FEHLENTWICKLUNGEN für die gedruckte und digitale Presse.« Den Paid-Content-Umsatz mit BEIM TELEFONMARKETING E-Papern und Paywall-Modellen konnten die Publikumsmedien um 44 Prozent auf rund 200 Millionen Euro steigern. Die E-Paper-Auf- befürchten gefährliches lage der Publikumstitel ist innerhalb eines Jahres von 31,4 Millionen Abschmelzen der auf 37,3 Millionen Ausgaben sowie die Zahl der Visits von 17,2 Mil- Abo-Zahlen, wenn die liarden auf 21 Milliarden gestiegen (s. S. 34 in diesem Heft). 70 % schon jetzt restriktive Die Zeitschriften konnten den Umsatz mit dem Leser durch ihren Regulierung des Telefon- 360°-Ansatz mit Paid Content, Podcasts, Merchandising und ande- marketings weiter ren onlinebasierten Geschäften steigern, damit aber den Umsatzrück- verschärft würde. gang im Konferenzgeschäft (-77 Prozent), im Printanzeigenmarkt von -11 Prozent und im Printvertrieb von -4,8 Prozent noch nicht QUELLE: VDZ-Trendumfrage 2021; repräsentiert 2/3 des Branchenumsatzes wettmachen. Diese Geschäftsbereiche litten erheblich unter der Co- rona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen. Deshalb ging 2020 der Branchenumsatz von 20,2 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf 18,8 Milliarden Euro zurück. Eigentums. Dabei muss die digitale Vermarktung unserer Produkte ge- rade auch im Verhältnis zu den Aggregatoren robust gesichert werden. Überlegungen zur Schaffung eines digitalen Verleihrechts als gesetz- Begrenzung der Marktmacht liche Zwangslizenz für Bibliotheken müssen umgehend aufgegeben der Digitalgiganten und werden. Anderenfalls wären alle Zeitschriften vom Erscheinungszeit- punkt an überall kostenlos verfügbar. Das wäre eine bewusste und plan- fehlgeleitete Regulierungsschritte volle Zerstörung der Primärmärkte der Fach- und Publikumsmedien.« Die diesjährige VDZ-Trendumfrage verdeutlicht die großen Sorgen »Die Corona-Krise legt die Sollbruchstellen in Politik, Gesellschaft über die Marktdominanz der Digitalkonzerne sowie die Bedenken und Wirtschaft offen. Es wurde im Corona-Jahr deutlich, dass die gegen wirtschaftsfeindliche Regulierungsschritte, die die Refinan- 360°-Versorgung der Lesermärkte über alle Verbreitungswege und zierung journalistischer Angebote gefährden. Mehr als drei Viertel die breit gefächerten Print- und Digitalmodelle der Zeitschriften- der teilnehmenden Zeitschriftenverlage fordern eine Verpflichtung medien zur Refinanzierung der Inhalte und Services funktionieren«, der Digitalmonopole, alle Zeitschriften- und Zeitungsmedien dis- erklärte VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer in Berlin. »Die kriminierungsfrei für die Nutzung des Presseverlegerrechts zu ent- Zeitschriftenmedien haben die Chancen der Transformation genutzt lohnen; niemand der Befragten hält es für ausreichend, wenn die und verzeichnen digital erhebliche Reichweiten- und Erlöszuwächse Digitalmonopole nur ausgewählte Medien für die Verwertung ihrer Inhalte bezahlen. Ebenfalls fast 80 Prozent sehen erhebliche Gefah- ren für das Digitalgeschäft durch die weitere Monopolisierung der Datenerfassung und -verarbeitung, wie es z. B. Google mit der so- genannten »Sandbox« oder Apple mit der Einführung von iOS14 planen. Darüber hinaus befürchten 70 Prozent ein gefährliches Ab- schmelzen der Abo-Zahlen, wenn die schon jetzt sehr restriktive Regulierung des Telefonmarketings weiter verschärft werden würde. 70 Prozent sind der Auffassung, dass insbesondere redaktionelle Be- zahlinhalte gefährdet werden, wenn es die Umsetzung des EU-Ur- heberrechtes in Abweichung von der EU-Richtlinie allen Nutzern gestattet, ohne Zustimmung der Rechteinhaber Artikelausschnitte und Bilder auf Upload-Plattformen zu veröffentlichen. Auch die re- daktionelle Freiheit hängt zunehmend von digitalen Torwächtern ab, über deren Plattformen wachsende Leseranteile Presse konsumieren: Zwei Drittel der Verlage sind der Ansicht, dass alle Publikationen, Über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten am 27. April die offline am Kiosk verbreitet werden dürfen, auch von digitalen der VDZ-Jahrespressekonferenz, die zum zweiten Mal aus dem Haus Monopolplattformen mit Presseangeboten nicht aus inhaltlichen der Bundespressekonferenz live übertragen wurde. VDZ-Präsident Gründen gesperrt werden dürfen. Diese Verlage lehnen es ab, dass Dr. Rudolf Thiemann sowie die beiden VDZ-Vizepräsidenten digitale Torwächter nach eigenem Gutdünken über die Freiheit des Dr. Klaus Krammer und Philipp Welte waren live zugeschaltet. Pressevertriebs entscheiden. 26 PRINT&more 2/2021
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