NACHRICHTEN EHEMALIGEN - Inforama

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NACHRICHTEN EHEMALIGEN - Inforama
EHEMALIGEN
N ACH R I CH T E N
Mitteilungsblatt der Ehemaligenvereine Hondrich, Rütti-Seeland-Waldhof und Schwand-Bäregg sowie des INFORAMA

                                                                            INFORAMA

                                                                             Neue Versuchsstation
                                                                             für den Gemüsebau
                                                                                                       Seite 9

                                                                            HONDRICH

                                                                             Schmetterlingskurs

                                                                                                     Seite 28

                                                                            RÜTTI-SEELAND-WALDHOF

                                                                             Voranzeige HV 2022

                                                                                                     Seite 29

                                                                            SCHWAND-BÄREGG

                                                                             Alpwanderung ins Diemtigtal

                                                                                                     Seite 31

                                                                                                     2
                               «Zeit und Geduld verwandeln
                               das Maulbeerblatt in Seide.»
                                               Kroatisches Sprichwort
                                                                                                    Juni 2021
NACHRICHTEN EHEMALIGEN - Inforama

INFORAMA STANDPUNKT                                                                                                                                            2 l 21

    Liebe Berner Bauernfamilien                                                       zen: in einem Arbeitskreis, in Einzelberatungen oder in Coachings.
                                                                                      Ob in strategischen, finanziellen oder sozialen Fragen, wir beglei-
    Es ist doch wie alle Jahre: Die GELAN-                                            ten Sie jederzeit bei allen anfallenden Themen. Im Bereich der
    Erhebung findet im Februar statt, die                                             nachhaltigen Anbaumethoden und der gesamtbetrieblichen Be-
    Rüben und Obstblüten kämpfen mit                                                  ratung in Gewässerschutzfragen sind wir daran, die nötige Un-
    dem Frost, der Traktor verliert sein Öl in                                        terstützung mit weiteren Fachpersonen auszubauen, damit wir
    der Haupterntezeit und die abendlichen                                            Sie in den laufenden Veränderungen ideal unterstützen können.
    Sitzungstermine sind dann, wenn sonst                                             Gleichzeitig bauen wir unsere Vernetzung mit der Forschung aus,
    schon viel läuft. Und doch ist vieles an-                                         sowohl mit der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittel-
    ders: Die GELAN-Erhebung ist kompli-                                              wissenschaften (HAFL) wie auch mit Agroscope. Am INFORAMA
    zierter, funktioniert aber dank der Unter-                                        Seeland in Ins entstehen sowohl eine dezentrale Versuchsstation
    stützung gut, zumindest die Rüben haben den Frost einigermassen                   von Agroscope für den Gemüsebau als auch ein neues Engage-
    überstanden und die Sitzung findet digital statt, dauert dadurch                  ment der HAFL. Am Standort Berner Oberland stärken wir die alp-
    weniger lang und die Anfahrtszeit kann auch noch eingespart wer-                  wirtschaftlichen Kompetenzen mit der Schaffung der dezentralen
    den. Und anders ist auch: Alles spricht über die Abstimmung zu                    Versuchsstation Alp- und Berglandwirtschaft von Agroscope sowie
    den Initiativen.                                                                  mit einer personellen Verstärkung zusammen mit der HAFL. In Zolli-
                                                                                      kofen besteht ja schon länger eine enge Zusammenarbeit mit der
    Die Zeit verlangt Ihnen, uns, ja der ganzen Berner Landwirtschaft                 HAFL, die in ein paar Jahren durch den Aufbau des landwirtschaft-
    einiges ab. Was bei Einzelnen «eine spannende Zeit» ist, ist für an-              lichen Betriebs als Wissenstransfer- und Innovationsbetrieb Rütti
    dere Verunsicherung pur bis hin zu existenziellen Ängsten. Welche                 gestärkt werden soll. Und mit der Bio-Offensive 2025 engagieren
    Auswirkungen hätte ein Ja auf meinen Betrieb und wie gross sind                   sich viele, allen voran der Kanton Bern, für Innovationen im Bio-
    sie? Welche Möglichkeiten zur Anpassung habe ich? Wie sehen die                   Absatzmarkt. All das wird dazu führen, dass wir Sie aus erster Hand
    finanziellen Auswirkungen aus? Wie verändern sich die Märkte?                     über aktuellste Entwicklungen informieren und der Berner Land-
    Was heisst es für uns als Familie? Fragen über Fragen, auf die nie-               wirtschaft diesbezüglich jederzeit eine gute Ausgangslage bieten
    mand eine Antwort weiss.                                                          können.

    Zwei Punkte können Sie hoffentlich beruhigen: Es ginge mit der                    Die Initiativen mögen verunsichern, aber die Vergangenheit lehrt
    Umsetzung dann doch nicht ganz so schnell. Und: Sie sind mit Ih-                  uns auch, dass die Suppe jeweils noch etwas abkühlt, bevor sie ge-
    ren Fragen nicht alleine. Das heisst, es braucht jetzt keine über-                gessen wird. Das wäre auch diesmal so und wir alle können einen
    stürzten Entscheidungen und Sie brauchen auch keine Angst zu                      Beitrag leisten, damit die Anpassungen erträglich sind. In der Ber-
    haben, dass Sie mit Ihren Fragen alleine sind. Ob Ja oder Nein, die               ner Landwirtschaft hat sich bereits viel bewegt und wir haben alle
    Abstimmung wird nach deren Klärung bei vielen Betrieben Über-                     gemeinsam eine gute Ausgangslage, um diese Herausforderungen
    legungen zur Zukunft und zur Strategie auslösen. Dabei werden                     zu meistern und stark daraus hervorzugehen.
    Sie Betriebe finden, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen
    wie Sie, und werden Ihre Anliegen mit ihnen diskutieren können.                   Kaspar Grünig
    Die INFORAMA-Beratung ist immer bestrebt, Sie zu unterstüt-                       Stv. Direktor und Leiter Fachbereich Beratung, INFORAMA

Impressum
Gemeinsames Heft der Ehemaligen, hervorgegangen            Die Präsidentinnen und Präsidenten                  Satz und Druck
aus dem Hondrich-Info, den Rütti-Seeland-Waldhof-          Verein ehemaliger Alpwirtschaftsschüler Brienz-     Thomann Druck AG, Brienz, www.thomanndruck.ch
Nachrichten, den Schwand-Mitteilungen und den Bär­         Hondrich: Ueli Abplanalp, Kreuzgasse 16,            Egger AG, Print und Dialog, Frutigen,
egg-Mitteilungen. Erscheint viermal jährlich, jeweils      3856 Brienzwiler                                    www.egger-ag.ch
Anfang März, Juni, September und Dezember.
                                                           Verein ehemaliger Schülerinnen der Haushaltungs-
                                                           schule Hondrich-Brienz: Anne Fahrni, Weggut 106,    Adressänderungen
9. Jahrgang
                                                           3614 Unterlangenegg                                 für alle ­Ehemaligenvereine:
Auflage: 12’078 Exemplare (WEMF beglaubigt 2020)
                                                                                                               Egger AG, Lindenmattstrasse 7,
Redaktion                                                  Ehemaligenverein Rütti-Seeland-Waldhof:             Postfach 77, 3714 Frutigen
Brigitte Egli, Karin Bula, Susanne Ruch (alle INFORAMA),   Hans Marti, Dorfstr. 6c, 3305 Scheunen              033 672 11 11, inforama@egger-ag.ch
Peter Brand (Rütti-Seeland-Waldhof), Elsbeth Bütikofer
                                                           Verein ehemalige Waldhofschülerinnen:
(Schwand-Bäregg), Erika Gerber (Hond­rich),                                                                    Titelbild
                                                           Yvonne Graber, Mühleweid 45B, 4938 Rohrbachgraben
Franziska Hirschi (ehemalige Waldhofschülerinnen).                                                             Foto © swiss-silk.ch
                                                           Ehemaligenverein Schwand-Bäregg:
Adresse Redaktion                                          Martin Meier, Beim Schulhaus, 3116 Noflen
Ehemaligen-Nachrichten
c/o INFORAMA Rütti, Rütti 5, 3052 Zollikofen               Inserateannahme
ehemaligen-nachrichten@be.ch
                                                           Karin Bula, INFORAMA Seeland, 3232 Ins,                         Drucksache
Tel. 031 636 41 00
                                                           karin.bula@be.ch, 031 636 24 13                     myclimate.org/01-21-686406

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NACHRICHTEN EHEMALIGEN - Inforama
2 l 21                                                              INHALTSVERZEICHNIS

     Inhaltsverzeichnis
                                      Standpunkt                                               2

     INFORAMA INFORAMA aktuell                   Informationen aus der Geschäftsleitung   4
     		                                          App-Empfehlung für meinen Betrieb        6
              Personelles                        Neue Gesichter am INFORAMA               7
              Berufliche Grundbildung            Zweisprachige Klasse im 3. Lehrjahr      8
     		                                          Neue Versuchsstation für den Gemüsebau 9
              Berufsmaturität                    Interdisziplinäre Projektarbeiten       11
     		       Höhere Berufsbildung               Bäuerlich-hauswirtschaftlicher Fachkurs 12
     			                                         Hauswirtschafts-Blog                    13
     		       Hinter den Kulissen                In der Küche am INFORAMA BeO            14
     			                                         Das «Mut-Café» ist zurück!              15
     			                                         Weiterbildungskurse INFORAMA            16
     			                                         Module der Betriebsleiterschule         17
     			                                         Höhere Fachschule Agrotechniker/in HF   19
     		       Beratung                           Grosse Rochade am Standort BeO          20
     			                                         Schweizer Obstsorte des Jahres (FOB)    21
     			                                         Grüne Beratung: HODUFLU                 22

     VEREINE                          Forum      Seidenfeines vom Bauernhof                   23

     HONDRICH		Soldanelle                                                                     25
        Vorstand                                 Protokoll der 100. und 101. HV               27
     			                                         Ausschreibung Schmetterlingskurs             28

     RÜTTI-SEELAND-WALDHOF            Vorstand   Voranzeige Hauptversammlung                  29

     SCHWAND-BÄREGG
       Vorstand                                  Information zur schriftlichen HV             30
     		                                          21. Bäregg-Frauen-Forum                      30
     		                                          Alpwanderung ins Diemtigtal                  31
     		                                          Besichtigung Bio-Obstbaubetrieb              31
       Die Bio Klasse                            Vermarktung von Hofprodukten                 32

     VEREINE Reisen                              Sonnen- und Seenland Kärnten                 34
     		                                          Flusskreuzfahrt Seine – Honfleur bis Paris   35
     		                                          Ferienwoche «Prättigau – Klosters»           36
     		                                          Ferienwoche «Toggenburg – Wildhaus»          37
     		                                          Veloferien i. d. Voralpenlandschaft Allgäu   38

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     		                                          Wichtige Daten                               40
         Bitte melden Sie sich bei:

         Druckerei Egger AG
         Print und Dialog
         Lindenmattstrasse 7
         Postfach 77
         3714 Frutigen
         Telefon 033 672 11 11
         inforama@egger-ag.ch

                                                                                               3
NACHRICHTEN EHEMALIGEN - Inforama

INFORAMA AKTUELL                                                                                                                  2 l 21

Informationen aus der Geschäftsleitung
                                                                                           Stelle gebührt der Dank den beteilig-
                                                                                           ten Mitarbeitenden im INFORAMA, dem
                                                                                           LANAT und der WEU.

                                                                                           Alle Ausbildungen am INFORAMA ver-
                                                                                           folgen wir mit unserer Vision: Mit uns
                                                                                           entwickeln Menschen Fähigkeiten,
                                                                                           ihre berufliche Zukunft erfolgreich zu
                                                                                           gestalten.

                                                                                           Dezentrale Versuchsstationen
                                                                                           stehen vor dem Start
                                                                                           Am INFORAMA konnten in den vergan-
                                                                                           genen Monaten verschiedene Projekte
                                                                                           vorangetrieben werden. So wurde Mitte
                                                                                           April die neue dezentrale Versuchssta-
Zusätzliche Klassen 2021/2022 in der Grundbildung und an der Berufsmaturität am INFORAMA   tion Gemüsebau am INFORAMA Seeland
                                                                                           in Ins kommuniziert. Es konnte eine
Schuljahr 2021/2022 – Zusätzliche            Mitte April haben wir insbesondere            Vereinbarung zwischen dem Kanton
Klassen am INFORAMA                          zum zweiten Punkt Gewissheit: Es wird         Bern, Agroscope und der Gemüseprodu-
Die Aussaat im Frühling ist einer der        zusätzliche Klassen geben. Zur Betriebs-      zenten-Vereinigung der Kantone Bern
wesentlichen Grundsteine für eine rei-       leiterschule und zur Ausbildung Agro-         und Freiburg (GVBF) unterzeichnet wer-
che Ernte. Die letzten Tage und Wochen       techniker/in HF lagen zum Zeitpunkt           den. Ebenfalls mit dabei sind der Kan-
können für die Bildungsfachbereiche          des Redaktionsschlusses noch keine            ton Freiburg, der Pachtbetrieb Occhini
sehr gut mit der Aussaat verglichen wer-     definitiven Angaben vor.                      sowie die Hochschule für Agrar-, Forst-
den: Es laufen die wesentlichen Aktivi-                                                    und Lebensmittelwissenschaften (BFH-
täten, damit im kommenden Schuljahr          Folgende Klassen werden ab Schuljahr          HAFL), die seit November mit dem Pro-
alles bereit ist, um den Schülerinnen        2021/2022 zusätzlich geführt:                 jekt LANAT 2 «Nachhaltiger Umgang mit
und Schülern, den Lernenden und den          • Grundbildung: + 1 Klasse 1./2. Lehr-        den Ressourcen Boden und Wasser im
Studierenden die bestmöglichen Vor-            jahr, + 2 Klassen Nachholbildung            Drei-Seen-Gebiet» vor Ort ist. Mehr dazu
aussetzungen zu bieten. Beste Voraus-        • Berufsmaturität: + 1 Vollzeitklasse,        lesen Sie auf Seite 9.
setzungen für einen gelungenen Start           - 0,5 Klasse berufsbegleitend
in ihre Aus- oder Weiterbildung. Am                                                        Auch am INFORAMA Berner Oberland
INFORAMA heisst das: Verwaltung der          Diese an und für sich erfreuliche Ent-        entsteht Neues: Der Kanton Bern (ver-
Anmeldungen, Planung der Klassen,            wicklung stellt das INFORAMA vor die          treten durch das INFORAMA) erarbeitet
entsprechende Raumzuteilungen sowie          grosse Herausforderung, die zusätzlich        zusammen mit Agroscope, Agridea und
Besetzung der offenen Pensen mit den         benötigten Ressourcen zur Verfügung           den Kantonen Graubünden, Uri, Wallis
jeweiligen Lehrpersonen.                     zu stellen. Seit Ende April haben wir         und Tessin die dezentrale Versuchssta-
                                             die Gewissheit, dass wir die erfreuliche      tion Alp- und Berglandwirtschaft von
Bereits im Februar hat sich abgezeich-       Entwicklung im Bildungsbereich fle-           Agroscope. Verschiedene Projekte sollen
net, dass sich die positive Entwicklung      xibel abdecken und eine nachhaltige           sich künftigen Herausforderungen der
aus dem laufenden Schuljahr fortset-         Lösung im Sinne des Gesamt-INFO-              Alp- und Berglandwirtschaft annehmen.
zen wird. Die Klassenbestände kön-           RAMA umsetzen können. Eine Lösung,            Über eine Kooperation mit der BFH-
nen gehalten werden und ein Ausbau           die keine negativen Auswirkungen auf          HAFL will das INFORAMA eine tragende
in den Bereichen «Grundbildung» und          andere Bereiche des INFORAMA (ins-            Rolle im neuen nationalen Netzwerk
«Berufsmaturität» wurde absehbar. Seit       besondere die Beratung) hat. An dieser        spielen. Als Grundlage für die Zusam-

4
NACHRICHTEN EHEMALIGEN - Inforama
2 l 21                                                                                                               AKTUELL INFORAMA

                                                                                                       stehen neben der Gründung der neuen
                                                                                                       Trägerschaft und dem Partneranlass vor
                                                                                                       allem der erste Schweizer Bio-Gipfel am
                                                                                                       4.11.2021 an (www.bio-gipfel.ch).

                                                                                                       Wissenstransfer- und
                                                                                                       Innovationsbetrieb Rütti entsteht
                                                                                                       Am Standort INFORAMA Rütti entsteht
                                                                                                       in Kooperation zwischen der Hochschule
                                                                                                       für Agrar-, Forst- und Lebensmittel-
                                                                                                       wissenschaften (BFH-HAFL) und dem
                                                                                                       INFORAMA der Wissenstransfer- und
                                                                                                       Innovationsbetrieb Rütti (WIN Rütti).
                                                                                                       Der Betrieb soll künftig partnerschaft-
                                                                                                       lich mit dem INFORAMA als Versuchs-
     Das INFORAMA Berner Oberland ist Teil der neuen dezentralen Versuchsstation Alp- und              betrieb bewirtschaftet werden. Eine
     Berglandwirtschaft von Agroscope.                                                                 engere Zusammenarbeit zwischen der
                                                                                                       BFH-HAFL und des INFORAMA allge-
                                                                                                       mein und auf einem selbst bewirtschaf-
                                                                                                       teten Forschungsbetrieb bietet neue
                                                                                                       Möglichkeiten in der Weiterentwick-
                                                                                                       lung und Positionierung des landwirt-
                                                                                                       schaftlichen Forschungs- und Bildungs-
                                                                                                       standorts Zollikofen / Kt. Bern. Mit den
                                                                                                       Pächterfamilien soll eine einvernehmli-
                                                                                                       che Lösung mit einer detaillierten Über-
                                                                                                       gangsplanung gefunden werden.
                                                                                                       Als erstes Element von WIN Rütti wird
                                                                                                       die Dauerbeobachtungsfläche Oberacker
                                                                                                       ab der Vegetationsperiode 2022/2023
                                                                                                       neu unter dem Lead der BFH-HAFL,
                                                                                                       in Zusammenarbeit mit der Abteilung
     Der neue Kuhstall auf der Rütti ist ein zentrales Element von WIN Rütti.                          Strukturverbesserung und Produktion
                                                                                                       ASP und dem INFORAMA, bewirtschaf-
     menarbeit im Bereich neuer Kooperati-            dukte, Kooperationen und Netzwerke               tet – wobei die bisherige Stossrichtung
     onsformen auf Alpen wurde eine Stelle            sowie ein Kommunikationskonzept erar-            grundsätzlich beibehalten werden soll.
     Spezialist Alp- und Berglandwirtschaft           beitet. Die Pilotprojekte in der Gemein-
     bei der BFH-HAFL in Zusammenarbeit               schaftsgastronomie und in innovativen                                              ■
     mit dem INFORAMA geschaffen. Derzeit             Produkten kommen gut voran. Im 2021                         Geschäftsleitung INFORAMA
     werden in enger Zusammenarbeit mit
     den Alpbetrieben künftige Herausforde-           ANZEIGE
     rungen identifiziert. Fürs INFORAMA soll
     der Wissenstransfer mit Tagungen, Kur-
     sen und Merkblättern im Berner Ober-
     land gefördert werden.
                                                         Das Info-Kraftpaket!
     Bio-Offensive 2025
     steht in der Vorprojektphase
                                                          · Unabhängig und praxisnah!
                                                          · Lesen Sie den LANDfreund
                                                                                                                            +
     Die Berner Bio-Offensive 2025 star-                    nach Wahl mit top agrar oder
     tete im 2021 und steht derzeit in der                  profi gedruckt als Heft oder
     Vorprojektphase. Mit Mitarbeitenden                    neu auch digital auf Ihrem
                                                            PC, Handy oder Tablet!
     der BFH-HAFL unter der Leitung von
     Projektleiter Christian Ramseier wer-
     den die Grundlagen in Kernstücken wie
     Produktinnovation, Wissensförderung,                                       ▶ Hier geht es zum Probe lesen
                                                                                  www.landfreund.ch
     innovative Geschäftsmodelle und Pro-

                                            EA_Landfreund_Kraftpaket_118x62_2020.indd 1
                                                                                                                                                5
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NACHRICHTEN EHEMALIGEN - Inforama

INFORAMA AKTUELL                                                                                                              2 l 21

                             INFORAMA aktuell

                             App-Empfehlung für meinen Betrieb
     APP-EMPFEHLUNG
    FÜR MEINEN BETRIEB

Der Spritzmittelrechner-
«So wenig wie möglich, so viel
wie nötig»
Das Ziel eines professionellen Pflanzen-
schutzes ist eine fachgerechte Applika-
tion von Pflanzenschutzmitteln, dazu
gehört auch die korrekte Dosierung. Die
Agroscope-Forschenden haben ein mo-
dernes Werkzeug entwickelt, welches
Landwirtinnen und Landwirte im Errei-
chen dieses Ziels im Obst-, Reb- und
Beerenbau unterstützt.

Weisungen einhalten
In den Weisungen betreffend Massnah-
men zur Reduktion der Risiken bei der
Anwendung von Pflanzenschutzmitteln
ist neu die Anpassung der Aufwand-
menge an das Baum- und Laubwandvo-
lumen vorgeschrieben. Die Methode zur
Berechnung der Aufwandmenge ange-             nung hilft mit, Kosten zu sparen und      Vorteil: kostenlos, einfache Berechnung
passt an das Baumvolumen ist nicht neu        die Umwelt zu schonen. Der Spritzmit-     des Baumvolumens und der Produkte-
und wurde bereits seit langer Zeit emp-       telrechner bietet die Möglichkeit, dass   menge.
fohlen.                                       Landwirtinnen und Landwirte ihre Par-     Nachteil: Tippfehler können passieren,
                                              zellen und Spritzmittel erfassen und      da man die Aufwandmenge selber ein-
Produktemenge und Brühmenge                   speichern. Zudem können sie erfolgte      geben muss.
einfach berechnen                             Spritzmittelberechnungen speichern,
Mit dem Spritzmittelrechner kann ein-         abrufen und in einer E-Mail versen-                                           ■
fach und bequem die benötigte Menge           den. Das hilft mit, den Überblick über                           Sabine Wieland
an Spritzmitteln berechnet werden,            erfolgte Pflanzenschutzmassnahmen zu              Lehrerin und Beraterin Obstbau
denn die genaue Spritzmittelberech-           behalten.                                                   INFORAMA Oeschberg

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NACHRICHTEN EHEMALIGEN - Inforama
2 l 21                                                                                                   AKTUELL INFORAMA

     Personelles

     Neue Gesichter am INFORAMA
     Amanda Steinböck                          Reto Dänzer                                  Maike Oestreich

     Amanda Steinböck und Reto Dänzer verstärken ab dem 1. Juni 2021 als Beraterin / Berater das Team Grüne Beratung am
     INFORAMA. Reto Dänzer war bereits mehrere Jahre als nebenamtlicher Berater für das INFORAMA tätig.

     Ab Juni heissen wir Maike Oestreich am INFORAMA Berner Oberland herzlich willkommen! Sie übernimmt die Nachfolge von
     Hanspeter Graf als Beraterin / Lehrerin Alpkäserei. Maike Oestreich ist ausgebildete Landwirtin und Milchtechnologin HFP. Sie
     arbeitete jahrelang in Alpsennereien und Käsereien im Bündnerland und bot Beratungen sowie Dienstleistungen für die Land-,
     Alp- und Milchwirtschaft an.

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               Kompetent und transparent
                                                                                                Hofübergabe / Nachfolgeregelung
                                                                                               Investitions-/ Finanzierungsplanung
                                                                                                     Pacht- und Bodenrecht
                                                                                                  Verträge / Firmengründungen
                                                                                                 Buchhaltung / Steueroptimierung
                                                                                              Inventar- u. Liegenschaftsschätzung

                                                                                                    www.agrarberatungen.ch
                                                                                               samuel.santschi@agrarberatungen.ch
                                                                                                          079 936 24 61

               Die Treuhand-
               Spezialisten für die
               Landwirtschaft
                                                Buchhaltungen
                                                Steuern
                                                MWST-Abrechnungen
                                                Beratungen
                                                Hofübergaben
                                                Schätzungen aller Art

                                                                                              Party-Service
                                                Liegenschaftsvermittlungen
                                                Boden- und Pachtrecht
                                                Verträge                                       Verlangen Sie eine Offerte!
                                                Lerch Treuhand AG                                  Telefon 033 654 23 47
                                                Gstaadmattstr. 5, 4452 Itingen/BL              info@metzgerei-lengacher.ch
                                                www.lerch-treuhand.ch, Tel. 061 976 95 30

                                                                                                                                     7
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INFORAMA BERUFLICHE GRUNDBILDUNG                                                                                                 2 l 21

Sprachkenntnisse während des 3. Lehrjahrs EFZ vertiefen

Un réel avantage pour toute la vie !
Seit August 2020 bietet das INFORAMA
Rütti im dritten Lehrjahr eine zweispra-
chige Klasse (d/f) im Modell Winterblock
an. Die zweisprachige Klasse bietet den
Lernenden die Möglichkeit, ihren Hori-
zont durch den Austausch mit Lernen-
den aus anderen Regionen zu erweitern
und das eigene Kompetenzen-Portfolio
zu vergrössern, ohne dass teure Kurse an
Sprachschulen besucht werden müssen.
Dies ist gerade im Hinblick auf spätere
Tätigkeiten sehr wertvoll. Nun stehen
die ersten Lernenden in diesem Modell
kurz vor ihrem Abschluss – höchste Zeit,
Bilanz zu ziehen! Wir haben nachge-
fragt, wie das Modell bei Lernenden und     Arbeitsblätter und Klassenloge der zweisprachigen Klasse
Unterrichtenden angekommen ist:
                                            Verständnis. Schnell zeigte sich, dass        spüren, ihre lockere Art war sehr berei-
Wie wird der zweisprachige Unterricht       es mir nicht so schwerfiel wie vermu-         chernd für den Unterricht.
in der Praxis umgesetzt?                    tet. Das Verstehen ging von Anfang an
N. Leibundgut: Tierhaltung, Arbeits-        ziemlich gut, da auch viel kommuniziert       Würdest du das Modell weiteremp-
umfeld und Maschinenkosten wer-             wurde mit dem Lehrer und den Mitschü-         fehlen?
den auf Französisch unterrichtet, auch      lern. Somit verbesserten sich die Zusam-      N. Leibundgut: Ich würde es sicher wei-
die Prüfungen sind auf Französisch.         menarbeit und auch die eigene Leistung        terempfehlen. Doch wer sich für diese
Umfangreiche Aufgaben sind in Teams         stetig. Sprachlich konnte ich also sicher     Variante anmeldet, muss auch den leich-
zusätzlich auf Deutsch abgelegt, ausge-     Fortschritte machen. Trotzdem nahm            ten Mehraufwand für die zweite Sprache
händigt werden sie aber auf Französisch.    das Übersetzen von umfangreichen Auf-         in Angriff nehmen wollen.
Ich persönlich finde im Vergleich zum       gaben viel Zeit in Anspruch.
Vorjahr in der einsprachigen Klasse, dass                                                 Hat das Modell Zukunft?
der Unterricht aktiver ist. Die Zweispra-   Was kannst du nebst der fachlichen            P. Gerber: Für die Lernenden ist dieses
chigkeit verleitet zu mehr Kommunika-       und sprachlichen Kompetenz sonst              Modell eine gute Gelegenheit, ihre per-
tion vor allem durch das gegenseitige       noch mitnehmen?                               sönlichen Kompetenzen zu erweitern.
Übersetzen bei Unklarheiten.                N. Leibundgut: Die Mehrheit der Mit-          Ob die Lernenden auch zukünftig diese
                                            schüler hatte mind. ein Jahr in der           Chance ergreifen wollen, wird sich zei-
Wie beurteilst du die Umsetzung des         Westschweiz absolviert. Sie brachten          gen. Im Sommer 2021 starten wir auf
Unterrichts?                                aus dieser Zeit viele Erfahrungen mit         jeden Fall wieder mit einer Klasse.
P. Gerber: Zu Beginn war die Umset-         in den Unterricht. Dadurch erhielten
zung etwas schwierig. Hauptgrund            wir Einblick, wie die Landwirtschaft                                              ■
war, dass wir an den Prüfungen nicht        «änet des Röstigrabens» läuft . Dank                                    Leana Waber
die sprachlichen Kompetenzen der Ler-       den Romands bekamen wir auch viel                             Assistentin Tierhaltung
nenden testen wollen, sondern deren         von der Westschweizer Mentalität zu                                  INFORAMA Rütti
fachlichen. Aus diesem Grund dürfen
die Lernenden nun an die Prüfungen
ein eigens erstelltes Glossar sowie einen    Zu den Personen
Duden mitnehmen.
                                             Natacha Leibundgut besucht momentan die zweisprachige Klasse und wird vor-
Was waren deine grössten Sorgen vor          aussichtlich im Sommer 2021 das EFZ Landwirtin abschliessen. Weiterführend
dem Unterricht? Haben sich deine             möchte sie das Agronomiestudium an der HAFL antreten.
Sorgen bestätigt?                            Pierre Gerber ist Klassenlehrer der zweisprachigen Klasse und unterrichtet die
N. Leibundgut: Eine grosse Sorge war         Hauptfächer Tierhaltung und Arbeitsumfeld auf Französisch.
das Mithalten im Unterricht bzw. das

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NACHRICHTEN EHEMALIGEN - Inforama
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     Ressort Gemüse

     Neue Versuchsstation Gemüsebau
     am INFORAMA Seeland

     Rund ums INFORAMA Seeland, mitten im grössten Schweizer Gemüsegarten, wird künftig vermehrt Gemüseforschung betrieben.

     Am INFORAMA Seeland in Ins wird neu          Versuchsstation mit Langzeitversuchen        starten werden. Das Labor am INFO-
     zugunsten nachhaltigen Gemüsebaus            (je hälftig bei Pascal Occhini und im        RAMA Seeland kann durch Agroscope,
     geforscht: Der Kanton Bern mit dem           Kanton Freiburg) sowie On-Farm-Ver-          INFORAMA und BFH-HAFL gemeinsam
     INFORAMA, Agroscope und die Gemüse-          suchen auf Betrieben im Seeland fol-         genutzt werden. Am INFORAMA See-
     produzenten-Vereinigung der Kantone          gende Themen bearbeitet:                     land arbeitet die BFH-HAFL bereits seit
     Bern und Freiburg (GVBF) bauen eine                                                       November 2020 am Forschungsprojekt
     neue dezentrale Versuchsstation für          1. Pflanzenschutz: Präventions- und          LANAT 2 «Nachhaltiger Umgang mit
     Gemüse auf. Unterstützt werden sie dabei        Bekämpfungsstrategien für einen           den Ressourcen Boden und Wasser im
     durch den Kanton Freiburg, die Hoch-            wirtschaftlichen und ressourceneffi-      Drei-Seen-Gebiet». Damit ist eine gute
     schule für Agrar-, Forst- und Lebensmit-        zienten Gemüseanbau erarbeiten.           Koordination vor Ort sehr wichtig; diese
     telwissenschaften BFH-HAFL sowie den         2. Freilandgemüsebau: Bodenmana-             Funktion wird durch das INFORAMA
     Pachtbetrieb Occhini. Die Infrastrukturen,      gementsysteme zur Erhaltung und           Seeland wahrgenommen. Weiter sollen
     Versuchsflächen und Betriebsnetze wer-          Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit       alle Partner am neu entstehenden Nati-
     den durch die Kantone Bern und Freiburg         und zur Eindämmung bodenbürtiger          onalen Kompetenznetzwerk Gemüsebau
     sowie die GVBF bereitgestellt. Geleitet         Krankheiten entwickeln.                   unter dem Lead der SZG teilnehmen.
     wird die Versuchsstation von Agroscope       3. Digitalisierung: Potenzial der Digi-
     unter Mitarbeit des INFORAMA und des            talisierung in der Gemüseproduktion        «Ein wichtiger Beitrag
     GVBF. Massgeblich am Aufbau beteiligt           nutzen.                                   für nachhaltiges Gemüse»
     waren auch die Schweizerische Zentral-       4. Gewächshausanbau: Transfer der            «Wir erhoffen uns von der Versuchssta-
     stelle für Gemüsebau (SZG) und der Ver-         Forschungserkenntnisse zu einer           tion neue Lösungsansätze, die sich gut
     band Schweizerischer Gemüseproduzen-            nachhaltigen Gemüseproduktion in          in der Praxis umsetzen lassen. Wir sind
     ten (VSGP).                                     die Praxis mit Fokus auf Umsetzung        überzeugt, dass sich durch die Koor-
                                                     und Optimierung von Massnahmen            dination der Aktivitäten in Ins wert-
     Der Gemüsebau steht sowohl ökolo-               zur Steigerung der Energieeffizienz.      volle Synergien und Erkenntnisse erge-
     gisch als auch ökonomisch vor gros-                                                       ben werden, die uns auf dem Weg zu
     sen Herausforderungen. Gesucht sind          Es sollen 3 bis 5 Arbeitsplätze durch Mit-   einer nachhaltigeren Gemüseproduktion
     neue Lösungsansätze und praxistaugli-        arbeitende von Agroscope besetzt wer-        einen Schritt weiterbringen», äusserte
     che Methoden. Konkret werden auf 4 ha        den, wobei die ersten im Sommer 2021         sich Regierungsrat Christoph Ammann,

                                                                                                                                     9
NACHRICHTEN EHEMALIGEN - Inforama

        INFORAMA BERUFLICHE GRUNDBILDUNG                                                                       2 l 21

        Die Vertreterin / Vertreter der Partner in Ins. Von links nach rechts: Willy Kessler, Nadja
        Umbricht Pieren, Christoph Ammann und Christian Hofer

        Wirtschafts-, Energie- und Umweltdi-           schafft. Mit der Versuchsstation Gemü-
        rektor des Kantons Bern. Das Projekt ist       sebau ist die Umsetzung einen Schritt
        ganz auf der Linie des Regierungsrats,         weiter.
        der in seinen Richtlinien der Regierungs-                                          ■
        politik «Engagement 2030» das Ziel                                       Kaspar Grünig
        formuliert, dass der Kanton Bern gute                          Stv. Direktor INFORAMA
        Rahmenbedingungen für Zukunftstech-                                      Martin Freund
        nologien und nachhaltige Entwicklung                             Leiter Ressort Gemüse

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                  Ihr Grafik- und Druckpartner
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                                                                info @ thomanndruck.ch
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                                      egger-ag.ch

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EGGER_Inserat_Mailing_117x62.indd 1                                                           18.05.16 08:50
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     Interdisziplinäre Projektarbeiten

     Vom destillierten Gin
     zum Lernspiel für die korrekte Entsorgung

     Die Sicht der Lehrperson: Auf dem Tisch liegt die fertige Arbeit, auf   So sieht das Spiel zur Abfallentsorgung aus.
     dem Bildschirm ist der Bewertungsbogen aufgeschaltet.

     Bereits die Überschrift lässt erahnen, wie      korrekte Entsorgung verschiedener All-         Lebensmittelknappheit heute eher zu
     vielfältig die behandelten Themen der           tagsgegenstände und entwarf dazu ein           viel kaufen und daher auch mehr ent-
     interdisziplinären Projektarbeiten der          Spiel für die Schülerinnen und Schüler         sorgen müssen. Die Ergebnisse liessen
     Schülerinnen und Schüler der Berufs-            des 2. Zyklus des Lehrplans 21 (3. – 6.        keine eindeutigen Schlüsse zu. Dennoch
     maturität am INFORAMA Rütti waren.              Klasse der Primarschule). Die ursprüng-        konnte aufgezeigt werden, dass Perso-
     Am 6. und 7. April 2021 präsentierten           liche Idee hatte die Gruppe mithilfe von       nen, die den Aufwand bei der Lebens-
     unsere Vollzeitklassen ihre Arbeiten.           Rückmeldungen einer Primarklasse und           mittelerstellung kennen, entsprechend
     Während mehrerer Monate haben sich              einer Lehrperson geschärft sowie mit           weniger «Food Waste» produzieren.
     die Schülerinnen und Schüler intensiv           theoretischem Wissen angereichert. Dar-
     mit ihren Themen auseinandergesetzt,            aus entstand ein abwechslungsreiches,          Corona lässt grüssen
     Interviews geführt und an Produkten             auf Posten basierendes Lernspiel, das bei      Aufgrund der aktuellen Corona-Ein-
     herumgetüftelt. Nicht selten gründet            den Kindern sehr gut ankam.                    schränkungen präsentierten die Grup-
     das Engagement auf der Leidenschaft                                                            pen ihre Ergebnisse unter Ausschluss
     für die Sache – sei es beim destillierten       Eine weitere Gruppe nahm sich dem              der Öffentlichkeit. Auch galten strenge
     Gin, beim Erstellen eines Ratgebers im          Thema der Lebensmittelverschwen-               Vorschriften bezüglich der Maskentra-
     Umgang mit Stress oder beim Heraus-             dung an. Anhand eines ausgeklügel-             gepflicht auf dem gesamten Areal. Trotz
     finden, was denn die Gründe dafür sind,         ten Fragebogens und einer komple-              dieser Umstände erlebten wir motivierte
     dass die Schweizerinnen und Schweizer           xen Auswertung der Rückmeldungen               Studierende, die für ihre jeweiligen Pro-
     derart viele Lebensmittel wegwerfen.            versuchte die Gruppe herauszufinden,           jekte Feuer und Flamme waren.
                                                     ob ein bestimmter Bezug (z. B. loka-
     Sensibilisierung                                les Produkt) zum Lebensmittel dessen
     In zahlreichen Projektarbeiten ging es          Verschwendung reduziert. Des Weiteren                                               ■
     um die Sensibilisierung der Mitmen-             verglichen sie zwei Generationen mit-                              Philipp Zimmermann
     schen. So fokussierte sich die Gruppe           einander, da die Gruppe annahm, dass                    Lehrer für Wirtschaft und Recht
     «Abfall Heldinnen und Helden» auf die           ältere Personen aufgrund erfahrener                       an der BMS, INFORAMA Rütti

                                                                                                                                         11

INFORAMA HÖHERE BERUFSBILDUNG                                                                                            2 l 21

  Bäuerlich-hauswirtschaftlicher Fachkurs
  INFORAMA Berner Oberland, Hondrich:

  Vollzeitkurse zur Bäuerin FA
  Im Vollzeitkurs können alle Module innerhalb von 5 Monaten absolviert werden. Dies bedeutet täglichen Unterricht.
  Es besteht die Möglichkeit, während dieser Zeit im Internat der bäuerlich-hauswirtschaftlichen Fachschule zu wohnen.
  Ausgebucht: Winterkurs 2022 (3. Januar bis 31. Mai 2022)
  Herbstkurs 2022
  Kursdaten:              25. Juli bis 20. Dezember 2022
  Anmeldeschluss:         15. November 2021

  Berufsbegleitender Kurs zur Bäuerin FA 2022 – 2024 (offener Kurs)
  Als berufsbegleitender Kurs konzipiert, ermöglicht er Bäuerinnen und anderen Interessierten, die bäuerlich-
  hauswirtschaftliche Fachschule während zwei Jahren an einem Tag pro Woche zu besuchen.
  Ausgebucht: Kurs Mitte April 2022 bis Mitte April 2024. Nächster Kurs:
  Kursdaten / Kurstag:    Mitte April 2024 bis Mitte April 2026 / Mittwoch
  Anmeldeschluss:         15. Januar 2024

  Mehr Informationen, Anmeldeformulare oder einen Termin für eine Schulbesichtigung erhalten Sie bei:
  INFORAMA Berner Oberland, Sekretariat, 3702 Hondrich, Tel. 031 636 04 00,
  oder direkt bei Zita Thoma, Leiterin bäuerlich-hauswirtschaftliche Fachschule BeO,
  Tel. 031 636 04 21, zita.thoma@be.ch

  INFORAMA Waldhof, Langenthal:

  Berufsbegleitender Kurs zur Bäuerin FA 2021 – 2023 (offener Kurs)
  Kursdaten / Kurstag:    Mitte Oktober 2021 bis Oktober 2023 / Donnerstag
  Anmeldeschluss:         31. Juli 2021

  Nächster Kurs:
  Kursdaten / Kurstag:    Mitte Oktober 2022 bis Oktober 2024 / Dienstag
  Anmeldeschluss:         31. Juli 2022

  Mehr Informationen, Anmeldeformulare oder einen Termin für eine Schulbesichtigung erhalten Sie bei:
  INFORAMA Waldhof, Sekretariat, 4900 Langenthal, Tel. 031 636 42 40, oder direkt bei Therese Wüthrich,
  Leiterin bäuerlich-hauswirtschaftliche Fachschule Waldhof, Tel. 031 636 42 35, therese.wuethrich@be.ch

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     Hauswirtschafts-Blog «Essen – Wohnen – Leben – Garten»

     «… was söll ächt das umi si?»

     Auch die Herstellung von Sauerhonig oder Informationen zu saisonalen Arbeiten im Garten sind u. a. auf dem neuen Blog zu finden.

     Seit einiger Zeit verfügt das INFORAMA       Wissen Sie, was sich hinter dem Namen         dass die trendigen Lupinen zu den Hül-
     über eine schöne, neu gestaltete Web-        Oxymel versteckt? Haben Sie noch              senfrüchten gehören und was man mit
     seite. Auf dieser ist, zwar etwas ver-       schrumplige Winteräpfel im Keller und         deren Mehl Leckeres kochen kann?
     steckt, der neue Blog zu den Themen          suchen ein leckeres Rezept, um diese zu
     «ESSEN, WOHNEN, LEBEN und GAR-               verwenden? Möchten Sie wissen, wie            Auf all das geben Ihnen unsere Blogbei-
     TEN» zu finden.                              unsere Kürbisgewächse am INFORAMA             träge Auskunft. Es lohnt sich also unbe-
                                                  angezogen werden? «Gluschtet’s» Sie,          dingt, ein bisschen darin zu stöbern. Der
     Es finden sich darauf aktuelle Gege-         einen Einblick in den fast jedes Jahr aus-    Blog ist übersichtlich aufgebaut, sodass
     benheiten aus Aus- und Weiterbildung         gebuchten Weiterbildungskurs «Backen          Informationen zu bestimmten Themen
     an den Hauswirtschaftsschulen INFO-          mit Sauerteig» zu erhalten? Wissen Sie,       ohne Probleme abgerufen und gefun-
     RAMA Hondrich und INFORAMA Wald-                                                           den werden können.
     hof, Tipps und Tricks, um den Haushalt
     angenehmer und einfacher zu gestalten,                                                     Sie können den Blog übrigens abonnie-
     köstliche Rezepte, überraschende Anlei-                                                    ren. Alle paar Wochen erhalten Sie eine
     tungen für Do-it-Yourself-Projekte und                                                     Mitteilung per E-Mail, was es Neues auf
     jede Menge Informationen zu den sai-                                                       dem Blog zu lesen gibt.
     sonal geprägten Tätigkeiten im Garten.
                                                                                                Hier kommen Sie direkt zum Blog:
     Der Blog wird laufend ergänzt und aktu-
     alisiert, sodass fast jede Woche eine
     neue, hauswirtschaftliche «Welt» ent-
     deckt werden kann.

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                                                                                                                                     ■
                                                                                                                       Bernadette Heitz
                                                                                                                 Lehrerin Weiterbildung,
                                                                                                             INFORAMA Berner Oberland

                                                                                                                                        13

INFORAMA HÖHERE BERUFSBILDUNG                                                                                                       2 l 21

Hinter den Kulissen ...

... der Hauswirtschaftsschule Berner Oberland
In der neuen Rubrik «Hinter den Kulissen» schauen wir bei den beiden Hauswirtschaftsschulen am Waldhof in Langenthal
und am Hondrich im Berner Oberland hinter die Kulissen und machen die Bühne frei für die «unsichtbaren» Helferinnen und
Helfer, welche uns im Hintergrund unterstützen. Vielleicht hatten Sie mit der einen oder anderen Person bereits Kontakt? In
dieser Ausgabe schauen wir in die Küche am INFORAMA Berner Oberland. Gerda Turtschi stellt sich vor. Lesen Sie mehr dazu:

Gerda, kannst du dich kurz vorstellen        nid «an Hunger sterben». Mängisch
(wer bist du)?                               isches nid eifach, chöme doch es paar
Vor nid ganz zwänzg Jahr ha ig am            underschiedlechi Choschtgänger zäme.
INFORAMA Emmental us Choch gschaf-           Aber Spass machts trotzdäm. Rahm-
fet. Aus Ersatz, churz bevors zuegange       schnitzu u Panierti, da cha me nüt
isch, nid ganz es Jahr. Es het mer aber      fautsch mache, da si aui glücklech.
mega guet gfaue.
Im 2006 bi ig privat uf Hondrich zoge        Welche speziell für die Hauswirt-
– vo da a ha ig ghoffet, tröimt vonere       schaftsschule?
Astellig am INFORAMA BeO … und               Fasch au Tag tüe mir d Schüeler/-inne
siehe, im 2016 hets du klappet.              verpflege. We Corona kes Thema isch,
Ir Freizyt bini öppe im Waud, viu im         o sehr gärn d Froue us der Chrüteraka-
Garte, uf em Velo u sehr oft in Frank-       demie. Mit viu Fröid u Fantasie gits o a
rich. Tue gärn läse u gueti Fiume luege.     de verschiedene Schlussfiirene u interne
                                             Aläss Kreativs us üsere Chuchi.
Was ist deine Tätigkeit am Hondrich?
Im Hondrich leischte i mit mim               Und was gefällt dir besonders daran?
«Zuesenn» u de Häufer mi Biitrag, dass       Begägnige mit de Kursteilnämer/-inne si
d Schüeler/-inne u Kursteilnämer/-inne       immer wieder interessant u luschtig. Mir
                                             lose gärn zue, was mir chönnte besser
                                             mache, u setzes de o um. O ds Salat-
                                             sosserezäpt gäbemer gärn priis.

                                             Kannst du ein Müsterli aus deinem
                                             Arbeitsalltag preisgeben?
                                             Wo vom Mittagässe Röselichöli isch
                                             übrig gsi, seit a Schüeler vou Innbrunst:
                                             «Gäu, us däm machsch de morn nid
                                             Suppe!» Mi Vortrag über «Food Waste»
                                             het är gar nid wöue ghöre …

                                             Wenn du auswählen dürftest: Welches
                                             Fach oder welchen Kurs würdest du
                                             schon lange gern einmal besuchen?
                                             Und warum?
                                             So a Metallkurs, das wär schono öppis.      Gerda Turtschi verbringt Ihre Freizeit gerne
                                             A säuber gmachte Grill ... mhh da würdi     in der Natur.
                                             ds Fleisch u ds Gmües doch sicher doplet
                                             so guet munde.                              Gerda, danke vielmal für den Einblick
                                                                                         in deine Tätigkeit «hinter den Kulissen».
                                             Wie kannst du von deiner Arbeit
                                             abschalten?
Fast täglich werden Schülerinnen / Schüler   Mi Heimwäg füehrt düre Waud. Wen igs                                            ■
und Kursteilnehmer/-innen mit gluschtigen    bruche, no miteme Umwäg, was wosch                                     Esther Pensa
Menüs verpflegt.                             no meh?                                                 Ausbildnerin FA Hausgarten,
                                                                                                             INFORAMA Waldhof

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2 l 21                                                                          HÖHERE BERUFSBILDUNG INFORAMA

         Das «Mut-Café» ist zurück!
         Thema: Veganismus versus Fleischkonsum – Ernährungstrends unter der Lupe
         Donnerstag, 17. Juni 2021, 09.00 – 11.00 Uhr, INFORAMA Berner Oberland, grosser Saal

                       Mut-Café
         Der dritte Anlass 2021, der am Donnerstag, 17. Juni, am INFORAMA Berner Oberland in Hondrich stattfinden wird, ist
         dem Thema «Veganismus versus Fleischkonsum» gewidmet. Wir verschaffen uns unter anderem einen Überblick über die
         verschiedenen Ernährungstrends und diskutieren mögliche Auswirkungen.
             DAS ANGEBOT FÜR BÄUERINNEN                                                              mm
                                                                                           P ro gr a
             UND
         Aufgrund      FRAUEN
                  der aktuellen Situation istVOM        LAND beschränkt. Wir bitten Sie deshalb,2sich
                                              die Teilnehmerinnenzahl                                 1 am 10. Juni 2021
                                                                                                  02bis
         per E-Mail bei Barbara Thörnblad Gross (barbara.thoernblad@be.ch) anzumelden.
               Themenorientierte Anlässe über
                 Berner Netzwerk für engagierte Frauen
                 Mich selber sein
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                 Veganismus versus Fleischkonsum
                 Liebe? Gewohnheit? Oder was?

                                                                  Die
                                                                  Die richtige
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                                                                                Adressefürfür
                                                                                           Umbauten  und und
                                                                                              Umbauten
                                                                  Wohnungssanierungen,
                                                                  Wohnungssanierungen,     Küchen, Türen und Fenster
                                                                                              Projektplanungen.

                                                                  Seit
                                                                  Seit über
                                                                        über70
                                                                             70Jahren Qualität
                                                                                 Jahren        und und
                                                                                        Qualität   gute gute
                                                                                                        Baulösungen.
                                                                                                             Baulösungen.

                                                                                                                            15

INFORAMA HÖHERE BERUFSBILDUNG                                                                                  2 l 21

 Weiterbildungskurse INFORAMA
 Juni – September 2021

 213601 Weben am Handwebstuhl                            213525 Sommer im Glas
 213612 Badezimmerteppich weben                          Kurs: 10.8.2021, 14.00 – 17.00 Uhr
 213614 Im farbigen Reich der Fäden                      Kursort: INFORAMA Berner Oberland, Hondrich
 Kurse laufend möglich, 14.00 – 17.00 Uhr                Anmeldung bis: 27.7.2021
 Kursort: INFORAMA Berner Oberland, Hondrich
 Anmeldung: laufend möglich direkt an die Kursleiterin   213524 Crashkurs Haushalt
 therese.luedi@be.ch oder telefonisch 078 795 80 24      Kurs: ab 28.8.2021, 08.30 – 16.30 Uhr
                                                         Kursort: INFORAMA Berner Oberland, Hondrich
 211106 Permakultur in der Landwirtschaft                Anmeldung bis: 28.7.2021
 (Impulstag)
 Kurs: 16.6.2021, 09.15 – 16.30 Uhr                      213513 Regionale Saisonküche - Berner Oberland
 Kursort: INFORAMA Rütti, Zollikofen                     Kurs: ab 27.8.2021, 09.00 – 16.30 Uhr
 Anmeldung bis: 2.6.2021                                 Kursort: INFORAMA Berner Oberland, Hondrich
                                                         Anmeldung bis: 2.8.2021
 212119 Anwendung der Tellington
 TTouch-Methode bei Rindern                              213526 Zucchetti? Zucchetti!
 Kurs: 17.6.2021, 09.00 – 16.30 Uhr                      Kurs: 2.9.2021, 10.00 – 16.00 Uhr
 Kursort: INFORAMA Bio-Schule Schwand, Münsingen         Kursort: INFORAMA Berner Oberland, Hondrich
 Anmeldung bis: 3.6.2021                                 Anmeldung bis: 9.8.2021

 211107 Brennpunkt Boden -                               21. Bäregg-Frauen-Forum
 Feldtag des 8. Weltkongresses                           213706 Stress im Alltag - Fakten und Tipps
 Anlass: 24.6.2021, 08.30 – 17.00 Uhr                    zum Umgang mit Stress
 Ort: Anstalten Witzwil, 3236 Gampelen                   Anlass: 19.8.2021, 13.15 – 16.00 Uhr
 Keine Anmeldung nötig                                   Ort: INFORAMA Emmental, Bärau
                                                         Anmeldung bis: 10.8.2021
 215109 A Traktorfahrkurs für Frauen
 Kurs: 29.6.2021, 08.30 – 16.00 Uhr                      213516 Do it in der Küche und der Wohnung -
 Kursort: INFORAMA Rütti, Zollikofen                     Aufgeräumt
 Anmeldung bis: 15.6.2021                                Kurs: 27.8.2021, 09.30 – 16.30 Uhr
                                                         Kursort: INFORAMA Waldhof, Langenthal
 215110 Traktorfahrkurs für Anfänger                     Anmeldung bis: 13.8.2021
 Kurs: 1.7.2021, 08.30 – 16.00 Uhr
 Kursort: INFORAMA Rütti, Zollikofen                     213521 Brotbacken für Fortgeschrittene -
 Anmeldung bis: 17.6.2021                                mit Zeit und Sauerteig
                                                         Kurs: 28.8.2021, 13.30 – 18.00 Uhr
 213515 Do it in der Küche und der Wohnung -             Kursort: INFORAMA Waldhof, Langenthal
 Früchtchen                                              Anmeldung bis: 14.8.2021
 Kurs: 2.7.2021, 09.30 – 16.30 Uhr
 Kursort: INFORAMA Waldhof, Langenthal                   213527 Convenience Food hausgemacht
 Anmeldung bis: 25.6.2021                                Kurs: 8.9.2021, 09.00 – 16.00 Uhr
                                                         Kursort: INFORAMA Berner Oberland, Hondrich
 213302 Das Gartenjahr am Hondrich                       Anmeldung bis: 25.8.2021
 Kurs: ab 16.8.2021, 09.00 – 16.30 Uhr
 Kursort: INFORAMA Berner Oberland, Hondrich             Alle detaillierten Angaben zu den Kursen finden Sie
 Anmeldung bis: 26.7.2021                                unter www.inforama.ch/kurse.
                                                         Sie können sich direkt online anmelden oder beim
                                                         Kurssekretariat: INFORAMA Waldhof, 4900 Langenthal,
                                                         Telefon 031 636 42 40, inforama.waldhof@be.ch

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2 l 21                                                                             HÖHERE BERUFSBILDUNG INFORAMA

     Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter Landwirtschaft mit eidg. Fachausweis

     Mit der BLS erfolgreich in die «digitale» Zukunft
     Im laufenden Schuljahr 2020/2021           nehmenden und Lehrpersonen pflegen         Produktionstechnik, Betriebswirtschaft,
     haben sich über 370 Landwirtinnen und      können – lebt doch die Betriebsleiter-     Vermarktung und Unternehmensfüh-
     Landwirte für Module der Betriebsleiter-   schule von den gegenseitigen Kontakten.    rung und kann mit der Berufs- bzw.
     schule (BLS) eingeschrieben. Trotz der                                                Meisterprüfung abgeschlossen werden.
     Covid-19-Einschränkungen konnten           Im ersten BLS-Jahr wurde in vier Klassen   Die Betriebsleiterschule ist eine ideale
     alle Module in diesem Schuljahr durch-     (drei an der Rütti und eine am Hond-       Vorbereitung auf die Betriebsübernahme
     geführt werden. Ab November musste         rich), im zweiten BLS-Jahr in vier Klas-   und eine erfolgreiche Unternehmens-
     der Unterricht jedoch von Präsenz-         sen (drei an der Rütti und eine an der     führung. Sie trägt somit massgebend
     auf Fernunterricht umgestellt und nur      Bäregg) und im dritten Jahr in zwei        zu einer hohen Professionalität in der
     noch einzelne Unterrichtstage (prak-       Klassen an der Rütti unterrichtet. Ins-    Landwirtschaft bei. Angesichts der
     tische Übungen und Exkursion) durf-        gesamt konnten über 60 Module mit          grossen Veränderungen im landwirt-
     ten als Präsenzunterricht durchgeführt     einer Kursdauer von 3 bis 10 Tagen und     schaftlichen Umfeld empfehlen wir des-
     werden. Der Fernunterricht in Microsoft    mit durchschnittlich 19 Teilnehmenden      halb allen jungen Landwirtinnen und
     Teams war sowohl für die Teilnehmen-       durchgeführt werden. 75 junge Berufs-      Landwirten mit Lehrabschluss, unbe-
     den wie auch für die Lehrpersonen eine     leute streben in diesem Schuljahr den      dingt die Module der Betriebsleiter-
     grosse Herausforderung. Dank gegensei-     Abschluss auf Stufe der Berufsprüfung      schule zu besuchen.
     tiger Toleranz und zusätzlichem Einsatz    und 31 den Abschluss zur Meisterland-
     vonseiten der Teilnehmenden und der        wirtin / zum Meisterlandwirt an.           Die Berufsprüfung umfasst vier Pflicht-
     Lehrpersonen konnten die Unterrichts-                                                 module: Persönliche / methodische
     sequenzen erfolgreich gestaltet werden.    Die Betriebsleiterschule ist ein wesent-   Kompetenzen, Wirtschaftlichkeit des
     Wir hoffen, dass wir im nächsten Schul-    licher und attraktiver Bestandteil der     Betriebes, Marketing und Personalfüh-
     jahr wieder vermehrt die Vorteile des      beruflichen Weiterbildung in der Land-     rung. Daneben steht den Teilnehmen-
     Präsenzunterrichtes nutzen und den         wirtschaft. Sie bietet eine fundierte      den der Betriebsleiterschule ein grosses
     persönlichen Austausch zwischen Teil-      und praxisorientierte Weiterbildung in     Angebot an Wahlmodulen zum Besuch

         Module der Betriebsleiterschule für Landwirtinnen und Landwirte
         Folgende Module werden in der nächsten Zeit angeboten. Sie können auch von Personen besucht werden,
         die nicht die ganze Betriebsleiterschule absolvieren.

         Geflügelfleischproduktion                                5 Kurstage         Aviforum
         Eierproduktion                                           5 Kurstage         Aviforum
         Direktvermarktung                                        7 Kurstage         INFORAMA Rütti
         Hauswirtschaft auf dem Landwirtschaftsbetrieb            5 Kurstage         INFORAMA Waldhof
         Erneuerbare Energie und nachwachsende Rohstoffe          5 Kurstage         INFORAMA Rütti
         Forstwirtschaft                                          5 Kurstage         INFORAMA Emmental
         Kälbermast                                               3 Kurstage         INFORAMA Rütti
         Mutterkuhhaltung und Weidemast                           5 Kurstage         INFORAMA Rütti
         Grossviehmast                                            5 Kurstage         INFORAMA Rütti
         Bio-Milchvieh                                            10 Kurstage        INFORAMA Bio-Schule Schwand
         Schafzucht und -haltung                                  5 Kurstage         INFORAMA Rütti
         Ziegenzucht und -haltung                                 5 Kurstage         INFORAMA Rütti
         Brennerei                                                4 Kurstage         INFORAMA Oeschberg
         Obstverarbeitung                                         4 Kurstage         INFORAMA Oeschberg
         Agrartechnik                                             4 Kurstage         INFORAMA Rütti
         Bauwesen                                                 4 Kurstage         INFORAMA Rütti

         Interessierte melden sich unter Tel. 031 636 41 09 oder barbara.guggisberg@be.ch

                                                                                                                               17

INFORAMA HÖHERE BERUFSBILDUNG                                                                                                        2 l 21

offen. In diesen produktionstechnischen
Modulen werden die betriebswirtschaft-
lichen Kenntnisse aus den Pflichtmodu-
                                             Anmeldung Betriebsleiterschule
len gezielt miteinbezogen und am eige-
nen / elterlichen Betrieb angewendet.        Im nächsten Herbst starten wir mit drei BLS-Klassen am INFORAMA. Wer die
Vonseiten der Teilnehmenden wird sehr        Gelegenheit jetzt nutzen möchte, die Betriebsleiterschule im Emmental oder
geschätzt, dass in der Betriebsleiter-       an der Rütti zu besuchen, kann sich noch bis am 15. Juni 2021 anmelden. Es
schule von Anfang an die Betriebswirt-       hat noch freie Plätze.
schaft und somit die Wirtschaftlichkeit,
aber auch die Produktevermarktung eine       Auf Ihre Anmeldung freuen wir uns. Weitere Informationen und das Anmel-
grosse Bedeutung hat. Eine Studie über       deformular sind unter www.inforama.ch/bls ersichtlich oder melden Sie sich
den eigenen Betrieb und eine Hofprü-         unter Tel. 031 636 41 09 / barbara.guggisberg@be.ch.
fung bilden den Abschluss der Berufs-
prüfung. Die Betriebsstudie umfasst eine
Beschreibung und Analyse des Betriebes     Modulen werden betriebswirtschaftli-               ante für die zukünftige Ausrichtung und
und dessen Betriebszweige sowie daraus     che, rechtliche und strategische Themen            Weiterentwicklung des eigenen Betrie-
abgeleitete Optimierungsmassnahmen.        intensiv bearbeitet. Zu den Modulen der            bes enthält. Der Businessplan baut dabei
Der erfolgreiche Abschluss der Berufs-     Meisterprüfung gehören: ökonomische                auf den erarbeiteten Resultaten in der
prüfung ist Voraussetzung, um Lehr-        Planung und Finanzierung, Volkswirt-               Betriebsstudie der Berufsprüfung auf.
linge auszubilden.                         schaft und Agrarpolitik, Agrarrecht und
                                           Unternehmensform, Versicherungen,
Auf der Stufe Meisterprüfung machen        Berufsvorsorge und Steuern sowie stra-                                                  ■
sich die Kursteilnehmenden vertieft        tegische Unternehmensführung. Den                                           Markus Daepp
mit den Aufgaben der Unternehmens-         Abschluss der Meisterprüfung bildet ein                   Koordinator Betriebsleiterschule,
führung vertraut. In den verschiedenen     Businessplan, der eine Planungsvari-                                     INFORAMA Rütti

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18
2 l 21                                                                                HÖHERE BERUFSBILDUNG INFORAMA

     Höhere Fachschule Agrotechniker/in HF

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                                                                                              teile in verschiedenen Hinsichten dazu
                                                                                              aufzeigen.
                                                                                              Auch im Bereich KMU wird an einem
                                                                                              konkreten Beispiel gearbeitet. So wird
                                                                                              angenommen, dass die Studierenden
                                                                                              neu Geschäftsführer eines KMU werden
                                                                                              und sich dort mit rechtlichen Fragen wie
                                                                                              auch mit organisatorischen Problemen
                                                                                              und finanziellen Herausforderungen
                                                                                              konfrontiert sehen.

                                                                                              Gute Chancen für die Zukunft
     Die angehenden Agrotechniker HF vertieft in die Betriebsanalyse                          «Mit dem Abschluss haben Sie sich wert-
                                                                                              volle persönliche, fachliche und metho-
     Was passiert am INFORAMA Rütti im             Bei der mündlichen Prüfung werden          dische Fähigkeiten angeeignet.» Dies
     grossen Saal, wenn 30 Studierende zum         zwei Fragen aus den Bereichen Organi-      ist ein Ziel der Ausbildung zum/zur
     Teil mit roten Köpfen, gerunzelter Stirn      sationslehre, Personal, Marketing, Kom-    Agrotechniker/in HF. Mit dieser breiten
     und gesenktem Blick hinter ihren Lap-         munikation und strategisches Manage-       Schlussprüfung über verschiedene Berei-
     tops sitzen? Ab und zu hört man einen         ment gezogen. Während 30 Minuten           che, mündlich und schriftlich, sollen die
     Seufzer – hie und da wird ein Stuhl paar      können sich die Studierenden auf das       Kompetenzen überprüft und bewertet
     Mal hin- und hergeschoben. Das sind           Prüfungsgespräch vorbereiten. Hier-        werden. Geben die Studierenden im
     Zeichen, dass die Schlussprüfung der          für stehen ihnen sämtliche Unterlagen      Anschluss an die Schlussprüfung eine
     angehenden Agrotechniker/-innen HF            aus der Ausbildung zur Verfügung. Das      genügende Diplomarbeit ab, steht der
     im vollen Gange ist.                          Fachgespräch findet mit einem Exper-       Diplomierung und somit einer attrakti-
                                                   ten des INFORAMA und mit einem             ven und verantwortungsvollen Tätigkeit
     Das Ende naht                                 externen Experten statt, diese arbeiten    im Umfeld der Landwirtschaft nichts
     Wenn man das Diplom «Agrotechni-              beispielsweise bei der fenaco, UFA AG,     mehr im Wege.
     ker/in HF» erlangen will, muss man das        gibb oder haben eine eigene Firma.                                                ■
     «abschliessende Qualifikationsverfah-         Während 20 Minuten präsentieren die                                   Anita Kempter
     ren» der Ausbildung absolvieren. Doch         Studierenden ihre Antworten und stellen        Koordinatorin HF, Lehrerin / Beraterin
     was beinhaltet das? Zum einen müssen          sich den Fragen der Experten.                         Tierhaltung, INFORAMA Rütti
     die Studierenden die Schlussprüfung
                                                                                              ANZEIGE
     ablegen und eine Diplomarbeit verfas-         Konkrete Betriebe
     sen. In diesem Artikel steht die Schluss-     stehen im Fokus
     prüfung im Zentrum, welche jeweils im         Während der schriftlichen Prüfung im
     April des 6. Semesters stattfindet. Der       Bereich Landwirtschaft wird an einem
     Unterricht wird im März abgeschlos-           konkreten Betrieb gearbeitet. Die Buch-
     sen, damit genügend Zeit für die Vor-         haltung des Betriebes muss analysiert,
     bereitung der Schlussprüfung und das          Stärken und Schwächen sollen aufge-
     Verfassen der Diplomarbeit bleibt. Sitzt      zeigt werden. Ebenfalls werden pro-
     man also im grossen Saal und löst Auf-        duktionstechnische Fragen gestellt, so
     gaben zu einem konkreten Betriebsbei-         mussten sich die Studierenden in diesem
     spiel, ist das Ende der Ausbildung zum        Jahr Gedanken zur Fütterung im Betrieb
     Agrotechniker/in HF in Sicht.                 machen oder Überlegungen zum Prob-
                                                   lem mit Futterknappheit aufzeigen. Im
     Mündlich überzeugen                           zweiten Teil geht es um die Berechnung
     Die Schlussprüfung setzt sich aus drei        des Betriebsvoranschlages (BETVOR)
     Teilen zusammen: einer mündlichen             am eigenen Laptop. Der vorliegende
     Prüfung, einer schriftlichen Prüfung          Betrieb hatte die Möglichkeit zu wach-
     Landwirtschaft und einer schriftlichen        sen und die Studierenden mussten der
     Prüfung im Bereich KMU.                       Betriebsleiterfamilie die Vor- und Nach-

                                                                                                                                    19

INFORAMA BERATUNG                                                                                                                  2 l 21

Grosse Rochade am Standort Berner Oberland

Das sind die neuen Gesichter

Hinten: Maike Oestreich, Matthias Grossmann, Leonie Schuler, Matthias Engimann. Vorne: Katja Schaffer, Peter Germann, Joel Brülhart,
Adrian Dietrich, Martina Rüegger, Rudolf Grossen. Auf dem Bild fehlt Peter Berger.

Am INFORAMA Berner Oberland in                 Engimann (Ressortleiter Beratung                und übernimmt die Standort- und
Hondrich gab es in den letzten Mona-           Berner Oberland) ergänzen neu                   Teamleitung. Nach sechs Jahren Un-
ten einige personelle Entwicklungen,           Matthias Grossmann, Leonie Schu-                terricht und Beratung am INFORAMA
angefangen mit der grossen Lücke, die          ler und Martina Rüegger das Team.               Berner Oberland wechselte sie 2009
Martin Jutzeler hinterliess.                   Sie sind bestens ausgebildet, ken-              als Lehrerin für Arbeitsumfeld ans
                                               nen die Landwirtschaft seit Kindsbei-           INFORAMA Rütti.
Die Beratung am INFORAMA Berner                nen und sind mit viel Herzblut und
Oberland wurde nach dem Tod von                Freude bei der täglichen Arbeit. Für        Die Neuanstellungen führen zu einem
Martin Jutzeler bei der Bewältigung der        alpwirtschaftliche Fragen stehen Mat-       beachtlichen Generationenwechsel, das
Arbeiten intern unterstützt. Trotzdem          thias Grossmann und Leonie Schuler          ist eine grosse Chance! Die neuen Team-
kehrte noch keine Ruhe ein. Standort-          zur Verfügung.                              kolleginnen und Teamkollegen bringen
leiter Tobias Furrer wechselte im Früh-                                                    viel frischen Wind ans INFORAMA Ber-
ling 2021 in die Geschäftsleitung und        • Bei der Grünen Beratung bleibt al-          ner Oberland. Das INFORAMA freut sich,
hat seinen neuen Arbeitsort am Standort        les wie gehabt. Joel Brülhart, Peter        mit diesem Team in die Zukunft zu
Rütti in Zollikofen. Und per Juni 2021         Germann und Rudolf Grossen stehen           gehen und einen Beitrag zur Stärkung
wird der langjährige Lehrer und Käserei-       für Fragen und Beratungen rund um           der Landwirtschaft im Berner Oberland
Berater Hanspeter Graf das INFORAMA            Nährstoffbilanzen, Futterbau, ÖLN           zu leisten.
verlassen und zusammen mit seinem              und Biolandbau zur Verfügung.
Sohn eine eigene Käserei in Guggisberg                                                     Die INFORAMA-Beratung steht Ihnen
führen. Beiden sei hier für ihre gross-      • Für Fragen rund um Grossraubtiere wie       gerne bei Ihren landwirtschaftlichen
artige und langjährige Arbeit herzlich         den Wolf, für Herden- und Tierschutz        Projekten tatkräftig zur Seite. Haben Sie
gedankt!                                       ist Peter Berger Ansprechpartner.           landwirtschaftliche Anliegen? Rufen Sie
                                                                                           an oder schreiben Sie uns eine E-Mail!
Unterdessen konnten für sämtliche Stel-      • Ab Juni arbeitet Maike Oestreich am
len die passenden Personen gefunden            INFORAMA Berner Oberland. Sie über-
werden.                                        nimmt die Nachfolge von Hanspeter
                                               Graf als Beraterin / Lehrerin Alpkäserei.                                       ■
• Beratungsteam Betriebswirtschaft:                                                                          Matthias Engimann,
  Neben den langjährigen Mitarbei-           • Ebenfalls ab Juni kehrt Agronomin                           Ressortleiter Beratung,
  tern Adrian Dietrich und Matthias            Katja Schaffer zurück nach Hondrich                     INFORAMA Berner Oberland

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2 l 21                                                                                                       BERATUNG INFORAMA

     Fachstelle für Obst und Beeren (FOB) und für Rebbau

     Schweizer Obstsorte des Jahres 2021:
     Der Usterapfel
     FRUCTUS, die Vereinigung zur Förde-
     rung alter Obstsorten, ernennt mit dem
     Usterapfel die bekannteste Sorte aus
     der Gruppe der Süssäpfel zur Schweizer
     Obstsorte des Jahres 2021. Als Süssäpfel
     werden Sorten bezeichnet, die besonders
     reich an Zucker und gleichzeitig säure-
     arm sind. Als Tafeläpfel entsprechen sie
     nicht den heutigen Anforderungen an
     ein ausgewogenes Zucker-Säure-Ver-
     hältnis und sind deshalb weitgehend
     in Vergessenheit geraten. Selbst in ihrer
     Ursprungsregion um Uster sind die meis-
     ten der mächtigen Usterapfelbäume ver-
     schwunden.                                  Der Usterapfel mit seiner typischen hochgebauten und leicht asymmetrischen Form. Erst nach
                                                 kalten Herbstnächten erscheint auf einigen Usteräpfeln etwas rote Farbe. (Bildquelle: Fructus)
     Der einst so beliebte Usterapfel ist
     jedoch viel mehr als eine geballte          lie Manz aus Nänikon die Zweige aus             schen, die als Kinder Usteräpfel geges-
     Ladung Fruchtzucker. Äusserlich ist er      Frankreich mitgebracht hat, noch dass           sen haben, oft ein Leben lang im kuli-
     gut zu erkennen an den kleinen, längli-     es ein Oberst Blatter aus dem Schloss           narischen Gedächtnis. Als Tafelapfel löst
     chen und leicht unregelmässig geform-       Uster war, der die Reiser in den Nie-           die Sorte heute selten Begeisterung aus,
     ten Früchten mit hellgelber Schale. Mit     derlanden geschnitten und mitgenom-             dafür fehlt ihr die Säure. Aber sorgfältig
     seinen besonderen Aromen lässt er sich      men hat. Allerdings stellte sich heraus,        verarbeitet, entfalten reife Usteräpfel ein
     vielfältig verarbeiten und passt damit      dass es auf dem Schloss Uster keinen            ganzes Universum an Aromen, die an
     bestens in den aktuellen Ernährungs-        Oberst Blatter gab, jedoch einen Oberst         eine holzgetäferte Stube, Kachelofen-
     trend, bei dem die Entdeckung tra-          Schlatter. Beide Namen sind in zwei             wärme und den Duft von Weihnachts-
     ditioneller Produkte und vergessener        Synonymen für den Usterapfel enthal-            gewürz erinnern. Wird ein getrockneter
     Geschmäcker eine grosse Rolle spielt.       ten: Blatterapfel und Schlatterapfel. Die       Usterapfelschnitz lange gekaut, entfal-
                                                 Konfusion ist also komplett und die Her-        tet sich im Mund eine wohlige Welle
     Zwei Legenden, keine Belege                 kunft des Usterapfels bleibt weiterhin im       von Süsse und Geschmack. Sterilisiert
     Obstsortenexperte Göpf Mülli aus Uster      Dunkeln. Woher der Apfel auch stammt,           in einem Sud mit etwas Karamell und
     hat sich intensiv mit dem Usterapfel und    die Begeisterung für diese Sorte war vor        Zitronenschale, sind Usteräpfel ein all-
     seiner Geschichte befasst. Zur Herkunft     250 Jahren so gross, dass sie sich rasch        zeit bereites und feines Dessert. Beim
     kursieren zwei Legenden, die besagen,       verbreitete. Usterapfelbäume standen            Kochen zerfallen sie nicht und passen
     dass Heimkehrer aus fremden, militä-        bis vor 50 Jahren in den Obstgärten             in Schnitzen gegart als Beilage zu kräf-
     rischen Diensten um 1750 Zweige des         vom süddeutschen Raum bis ins Welsch-           tigen Gerichten. In der Mischung mit
     Usterapfels nach Uster gebracht und hier    land. Wie bei allen verbreiteten Sorten         sauren oder geschmacklich neutra-
     auf einen Apfelbaum gepfropft haben         entstand bald eine Fülle von Lokalna-           len Äpfeln sind Usteräpfel zuverlässige
     sollen. Trotz seinen Nachforschun-          men wie Citronenapfel, Chridebüchsler,          Verbesserer. Sie verleihen dem Apfel-
     gen konnte Mülli weder einen Beleg          Ankebälleli, Museau de mouton, Pomme            saft oder Mus ein feines Aroma und die
     dafür finden, dass der Sohn einer Fami-     citron und andere.                              nötige Süsse.

                                                 Der mit der Vanillenote                         Quelle: Medienmitteilung Fructus vom
         Anmerkung der Redaktion:                Seine Beliebtheit verdankte der Uster-          12. März 2021
         Der Citronenapfel, der in der Berner    apfel bestimmt auch seinem hohen
         Sortensammlung steht, gehört einer      Zuckergehalt. Den grössten Unter-                                                       ■
         anderen Gengruppe an als der hier       schied zu anderen Süssapfelsorten bil-                                     Sabine Wieland
         beschriebene Usterapfel.                det jedoch sein Aroma mit einer leichten                      Lehrerin / Beraterin Obstbau
                                                 Vanillenote. Dieses bleibt den Men-                                INFORAMA Oeschberg

                                                                                                                                           21
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