Neu gedacht, digital gemacht Wie Mittelständler digitalisieren - Ausgabe 3
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_Vorwort Neu gedacht, digital gemacht Ausgabe 3 Seit über vier Jahren unterstützt das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin, _Gemeinsam digital Unternehmen bei der digitalen Transformation und begleitet sie bei ihren Digitalisierungsvorhaben. In dieser Zeit haben uns über 250 Projektanfragen erreicht, von denen gut 100 umgesetzt wurden. Diese kleinen und mittleren Unternehmen haben in der Regel keine riesigen Budgets, um digitale Innovationen nach dem Gießkannenprinzip zu testen und am Ende die anschlussfähigste Lösung auszuwählen. Sie benötigen einerseits passgenaue und bezahlbare Konzepte, die in kurzer Zeit umsetzbar sind. Andererseits profitieren sie maßgeblich von staatlichen Förderangeboten, die auch aufwendigere Vorhaben überhaupt erst ermöglichen. Jedes Unternehmen hat seine eigene Historie, seine eigene Kultur und lebt natürlich von seinen Persönlichkeiten. Dennoch gibt es wiederkehrende Herausforderungen, die unternehmensübergreifend eine wichtige Rolle spielen: Die Auswahl der richtigen Software, Schnittstellen zwischen verschiedenen Unternehmensbereichen, wie Vertrieb und Produktion, die Mitnahme der Beschäftigten bei der Einführung neuer digitaler Prozesse oder die Erschließung neuer Vertriebskanäle. Die meisten Unternehmen, die sich an uns gewendet haben, äußerten einen konkreten Digitalisierungsbedarf. Unsere Fachleute haben diese Wünsche und Ziele genauer beleuchtet und gemeinsam mit der Geschäftsführung und den Mitarbeitenden Lösungskonzepte entwickelt. Das Stichwort hier ist Nutzen- oder auch Kundenzentrierung. Möchte ein Unternehmer beispielsweise einen neuen Vertriebsweg aufbauen, sollte er auch mit den KundInnen sprechen, die diesen potentiell nutzen. So stellt er fest, ob die neue Vertriebsidee für sie eine Verbesserung darstellt. Wenn eine Unternehmerin eine neue Software einführen will, ist es sinnvoll die Beschäftigten, die diese Software später nutzen werden, bei der Auswahl und der Definition der notwendigen Anforderungen zu beteiligen. Das führt nicht nur zu einer Lösung, die dem tatsächlichen Bedarf entspricht. Auch die Belegschaft akzeptiert und nutzt sie dann eher. Unsere Aufgabe als _Gemeinsam digital ist es nicht nur, die einzelnen Unternehmen bei der Analyse und Bedarfsermittlung zu begleiten. Unsere Arbeit besteht auch darin, übertragbare Beispiele zu sammeln und diese für andere Unternehmen mit ähnlichen Herausforderungen verständlich aufzubereiten. So können sie ebenfalls davon profitieren. In dieser Broschüre stellen wir zehn Beispiele vor, von denen wir glauben, dass sie für einen Großteil der Unternehmen interessant und relevant sind. Das Team von _Gemeinsam digital wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen. 3
_Inhalt Was ist _Gemeinsam digital? Was ist Mittelstand-Digital? 6 _Digitale Wertschöpfungsprozesse ERP, MES oder PPS – Die passende Lösung für ein kleines Investitionsvolumen finden 8 Die Blechprofis Kruschke GmbH _Digitale Wertschöpfungsprozesse Einführung eines passenden und kostengünstigen Firmenwikis 10 SEGLER-Förderanlagen Maschinenfabrik GmbH _Digitales Personalmanagement Zeiterfassung – einfach, schnell, verknüpft 12 Roland Schulze Baudenkmalpflege GmbH _Digitales Marketing Die digitale Speisekarte – Mehr Sichtbarkeit im Netz 14 Marktimbiss Gransee _Digitale Geschäftsmodelle Künstliche Intelligenz in der Logistik auf die Zielgruppe zuschneiden 16 Peregrine Technologies GmbH Extra | Förder-Information „Digital jetzt“ und „go-digital“ 18 Anleitung Idea Napkin | Zum Raustrennen 20 Extra | Empfehlungen für mehr IT-Sicherheit in Unternehmen 23 _Digitale Geschäftsmodelle Traditionellen Handel digital denken 24 GEBR. RUNDE GmbH _Digitale Geschäftsmodelle Das Nutzungserlebnis von digitalen Anwendungen optimieren 26 Denkzeuge GmbH _Digitale Wertschöpfungsprozesse Digitale Patientenakte – Alle Informationen auf einen Blick 28 Institut für Anaplastologie Velten & Hering GbR _Digitale Geschäftsmodelle Eine Digitalisierungsstrategie für die Jugendbildung 30 Jugendbildungszentrum Blossin e.V. _IT-Sicherheit IT-Risiken kennen und Maßnahmen ergreifen 32 FräBo Krause GmbH Glossar | Methoden für die digitale Transformation 34 Impressum 38 5
_Was ist _Gemeinsam digital, das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin? Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin gibt Antworten auf Fragen der Digitalisierung aus der unternehmerischen Praxis. Als zentrale Anlaufstelle für alle Unternehmen in Berlin, Brandenburg und bundesweit, arbeitet das Kompetenzzentrum branchenübergreifend. Im Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin können Sie entscheidende Stationen der digitalen Transformation durchlaufen. Sie werden über digitale Themen informiert, sensibilisiert und motiviert, eigene Projekte anzustoßen. Fünf Partner gehören zu _Gemeinsam digital. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft leitet das Projekt federführend. Das Alexander von Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft, das Hasso-Plattner-Institut, das Institut für Innovations- und Informationsmanagement und die Universität Potsdam stellen als wissenschaftliche Partner die Fachexpertise auf dem Feld der Digitalisierung. www.gemeinsam-digital.de ifii – Institut für Innovations- und Informationsmanagement _Was ist Mittelstand-Digital? Mittelstand-Digital informiert kleine und mittlere Unternehmen über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren in ganz Deutschland helfen mit Expertenwissen, Demonstrationszentren, Netzwerken zum Erfahrungsaustausch, Veranstaltungen und praktischen Beispielen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ermöglicht die kostenfreie Nutzung aller Angebote von Mittelstand-Digital. Der DLR Projektträger begleitet im Auftrag des BMWi die Kompetenzzentren fachlich und sorgt für eine bedarfs- und mittelstandsgerechte Umsetzung der Angebote. Das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) unterstützt mit wissenschaftlicher Begleitung, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstand-digital.de 6
_Deutschlandkarte aller bundesweiten Kompetenz- und Themenzentren Kiel Rostock Elmshorn Hamburg Kompetenzzentrum Oldenburg Berlin Bremen Kompetenzzentrum Textil vernetzt Kompetenzzentrum IT-Wirtschaft Lingen Berlin Kompetenzzentrum Handel Hannover Potsdam Magdeburg Kompetenzzentrum Kommunikation Cottbus Dortmund Kassel Leipzig Krefeld Hagen Dresden Köln Chemnitz Siegen Ilmenau Aachen Sankt Augustin Koblenz Dieburg Bayreuth Darmstadt Mannheim Kaiserslautern Saarbrücken Karlsruhe Regensburg Stuttgart Denkendorf Augsburg Valley 7
_Digitale Wertschöpfungsprozesse ERP, MES oder PPS – Die passende Lösung für ein kleines Investitionsvolumen finden Unternehmensart: Fertigung Unternehmensgröße: Bis 12 Mitarbeitende Jahresumsatz: Bis 1 Mio. € Branche: Metallverarbeitendes Gewerbe Die Blechprofis Kruschke GmbH Investitionsvolumen: 100.000 € Am Alten Walzwerk 1 Mehrwert: Mehr Transparenz, Effizienz, Planbarkeit 16761 Hennigsdorf _Die Ausgangslage Die Blechprofis sind ein blechverarbeitender Mit der innovativen Design Thinking Methode Betrieb, der an der Stadtgrenze zu Berlin liegt. Sie analysierte das Projektteam die bestehenden stellen individuelle Prototypen, Einzelteile sowie Prozesse und führte Interviews mit den Betei- Serienfertigungen für andere Unternehmen her. ligten durch. Die Analyseergebnisse wurden Die Firma organisiert ihre Betriebsabläufe wie in einer Leistungsmatrix bzw. einem Anforde- zum Beispiel Kalkulation, Angebotserstellung, rungskatalog abgebildet und auf die konkreten Kapazitätsplanung und Lagerwirtschaft mit Hilfe von Excellisten. Das ist langfristig wenig effizient: Die Mitarbeitenden müssen viel Zeit in die Bearbeitung des Excel-Systems investieren. Gleichzeitig führt die manuelle Arbeit zu Fehlern, die Kosten nach sich ziehen und ein ERP-System (Enterprise Ressource Management System) soll eingeführt werden. Der Markt für ERP- Systeme ist jedoch groß und unübersichtlich. _Die Folge Die Einführung eines umfassenden ERP-Systems war also schon lange beschlossene Sache. Doch die Recherche und die Auswahl der rich- tigen Lösung für solch ein hochspezialisiertes Bedarfe des Unternehmens ausgerichtet. Unternehmen, überstieg die Kapazitäten und Darauf aufbauend konnte das Team eine das methodische Wissen der Mitarbeitenden. umfangreiche Marktrecherche durchführen und in einem zweistufigen Verfahren die 60 _Die Lösung gefundenen ERP-Systeme mit der Leistungs- Mithilfe von _Gemeinsam digital konnte das matrix abgleichen. Daraus kristallisierten Unternehmen ein, auf Fertigung spezialisiertes, sich fünf als besonders passend heraus: ERP-System finden und somit eine ganzheitliche ABAS ERP, AMS-ERP, COBUS ERP/3, Helium V Lösung für alle Produktionsprozesse finden. und Merkator. Diese Systeme schnitten in der 8
Detailanalyse am besten ab. Drei der finalen Anbieter lehnten die Umsetzung mit einem _Tipp des Unternehmens: „Anderen Unternehmen empfehle ich, erst zu kleinen Unternehmen jedoch ab. Deshalb prüfte schauen, welche Fördermöglichkeiten es gibt das Unternehmen Umfang und Funktionalität und dann erst alles in die Wege zu leiten. Auf der übrigen zwei Anbieter. COBUS ERP/3 dieser Grundlage kann man dann geplant, finan- stellte sich als die optimale Lösung heraus. ziert und zügig an die Lösungsfindung gehen.“ _Der Aufwand Jana-Louisa George, Innovationsassistentin Die Blechprofis Die Geschäftsführung sowie eine Mitarbeiterin waren an dem Projekt zur Lösungsfindung beteiligt. Die Einführung der gefundenen Lösung wird sich voraussichtlich auf 100.000 € belaufen _Tipp der Expertin: und soll laut Anbieter etwa ein Jahr dauern. „Bei der Auswahl eines sehr spezialisierten Produktes, wie in diesem Fall eines ERP-Sys- _Das Ergebnis tems, ist es hilfreich, Fachvergleiche zu Rate zu Durch die Lösung werden die MitarbeiterInnen ziehen. Dadurch kann man sich einen unabhän- deutlich entlastet, der Betrieb läuft effizienter. gigen Überblick über das Leistungsspektrum Das Unternehmen kann die Produktion besser der verschiedenen Anbieter verschaffen und planen und hat verlässlichere Möglichkeiten, um spart sich die zeitaufwändige Kontaktauf- abgeschlossene Produktionen auszuwerten. nahme zu jedem der über 60 Anbieter.“ Die Kosten liegen über dem veranschlagten Budget Anastasia Schad, Projektmanagerin _Gemeinsam digital, des Unternehmens. Deshalb strebt es nun eine Institut für Innovations- und Informationsmanagement weitere Förderung für Digitalisierungsprojekte des Landes Brandenburg an. Der Brandenburgische Innovationsgutschein (BIG-digital) fördert liegend, das ERP-System einführen. Auch das bis zu 500.000 € für die Implementierung Förderprogramm „Digital Jetzt“ des BMWi kommt bei einem Förderanteil von 50 %. Damit für Unternehmen in dieser Situation infrage. könnte die Blechprofi GmbH, in ihrem Budget über _Gemeinsam digital TeilnehmerInnen „Der Workshop von _Gemeinsam digital hat mir deutlich gemacht, was Lego Series Play für eine tolle Methode ist. Das hätte ich vorher nicht so erwartet. Die Methode hilft mir dabei einen anderen Blickwinkel einzunehmen und Ideen auch dinglich darzustellen.“ 9
_Digitale Wertschöpfungsprozesse Einführung eines passenden und kostengünstigen Firmenwikis Unternehmensart: Produktion Unternehmensgröße: Bis 140 Mitarbeitende Jahresumsatz: 10 bis 12 Mio. € Branche: Maschinenbau SEGLER-Förderanlagen Maschinenfabrik GmbH Investitionsvolumen: Ca. 5.000 € Friedrich-Segler-Straße 11 Messbarer Mehrwert: Ca. 10.000 € jährliche 49626 Berge Einsparung durch ausbleibende Fehlbedienungen www.segler.eu _Die Ausgangslage SEGLER aus Niedersachsen entwickelt und baut Anbieters, als für das Unternehmen zu kompliziert Spezialmaschinen, die in der Lebensmittel-, heraus. Die Einführungskosten von 15.000 € Chemie-, Baustoff-, Energie- und Umweltbranche (lediglich Lizenzen und Support) waren zu hoch. zum Einsatz kommen. Dazu gehören Baugruppen, Deshalb führte das Unternehmen das sogenannte Maschinen und Gesamtanlagen - von der Planung „Dokuwiki“ als Alternative ein. Diese Software ist über die Fertigung bis hin zur Montage vor Ort. einfacher gestaltet, hat keine große Datenbank, Das im Unternehmen vorhandene Wissen war sondern arbeitet auf Dateibasis. Es konnte an die bisher stark abhängig vom Wissen einzelner Anforderungen des Unternehmens angepasst MitarbeiterInnen. Dokumente waren dezentral orga- werden. SEGLER-Förderanlagen richtet das Wiki nisiert und oftmals nur mit Vorwissen zu finden. an allen PC-Arbeitsplätzen ein und verknüpft es mit dem firmeneigenen ERP-System. Wissen wird _Die Folge nun im Wiki gespeichert und Informationen wie Wenn Mitarbeitende ausschieden oder in Rente Fertigungsstände, Auftragsstatus und die Auf- gingen, bestand das Risiko, Fachwissen zu ver- tragsstatistik im ERP-System. Funktionen im ERP lieren. Immer wieder kam es zu Fehlbedienungen sind direkt mit dem Wiki verlinkt, um Hilfestellung der Maschinen, da nötiges Detailwissen und eine zu geben. In der Fertigung wird es an speziellen Ad-hoc-Erklärung fehlten. Das verursachte erheb- Terminals ebenfalls abrufbar sein. Es soll außer- liche Schäden (mehrere Tausend Euro). Diesen dem auf mobilen Arbeitsgeräten nutzbar werden. Zustand und die Unzufriedenheit darüber, konnte Für neue technische Geräte dreht das Unterneh- das Unternehmen in einer internen Umfrage veri- men kleine Erklärvideos, die jederzeit und für alle fizieren: 70 % der Mitarbeitenden gaben an, dass im Wiki als Lehrmaterial einsehbar sind. Für neue die Weitergabe von Wissen schlecht funktioniert. MitarbeiterInnen gibt es im Firmenwiki einen Leitfa- den, der wichtige technische Einrichtungen be- _Die Lösung schreibt (Lichtsteuerung, elektrische Schließanlage, SEGLER-Förderanlagen hat ein Konzept für Alarmanlage, Anlagenbedienung und Wartung). ein firmeninternes Wiki erarbeitet, welches Das Firmenwiki revisioniert alle Änderungen Wissen speichert und verfügbar macht. von Inhalten. Ein Schaden durch versehentli- Die gefundene Open Source Software stellte ches Löschen oder Vandalismus ist dadurch sich in der Testphase, trotz Unterstützung des nicht möglich. Beschäftigte können die Inhalte 10
selbst ein- und freigeben. Es ist genau ersicht- Anleitungen und komplizierten Diagrammen haben, lich, wer welche Inhalte eingefügt hat. erleichtern die Erklärvideos die Einarbeitung. Außerdem nutzt das Unternehmen das Wiki, um _Der Aufwand Best-Practices für die eigenen Produkte festzuhal- Für die Testläufe und Optimierung hat das ten und zu kommunizieren. Unternehmen technikaffine Mitarbeitende aus der EDV und Konstruktion eingebunden. Der firmeneigene Linuxserver war für die Software _Tipp des Unternehmens: ausreichend. Es sind keine Hardware- und „Förderprojekte wie das Mittelstand 4.0-Kompe- Software-Kosten entstanden. Kostenpflichtigen tenzzentrum Berlin, UnternehmensWert Mensch Support hat das Unternehmen nicht benötigt, oder auch INQA haben uns die Konzepterstel- da das System selbsterklärend ist. Es fallen lung, die interne Umfrage und das Recherchieren lediglich 5.000 € Personalkosten für die Einar- und Testen ermöglicht. Nutzen Sie das!“ beitungszeit in die Software an. Die erstmalige Dr. Karsten J. Quint, Gesellschafter & Leiter Einrichtung dauerte weniger als zwei Tage. Konstruktion & EDV _Das Ergebnis Die Nutzungsdauer der Maschinen hat sich durch _IT-Sicherheit weniger Fehlbedienungen verlängert und die Das Wissen ist für das Unternehmen von hohem Wartungskosten haben sich deutlich verringert. Bei Wert. Deshalb befindet es sich nur auf den eigenen einem MitarbeiterInnenwechsel ist das Wissen nun Systemen, ein externer Zugriff ist nicht möglich. gesichert. Bei der Einführung von Homeoffice und Die Inhalte sind in öffentliche und zugriffsbe- einer neuen Beizanlage, sparte das Unternehmen schränkte Bereiche aufgeteilt. Die BenutzerInnen Arbeitszeit: die zu beachtenden Punkte für Heimar- und ihre Zugriffsrechte werden zentral verwaltet beit trug das Unternehmen mit der ersten Bespre- und entsprechen den Windows Benutzern. Sie chung auch in das Wiki ein. Nachfolgende Mitarbei- werden per LDAP/ Active Directory angebunden. terInnen konnten die Umstellung dann Neben den täglichen Backups wird das System selbstständig durchführen. Die Erklärungen der regelmäßig auf einem externen USB-Stick neuen Beizanlage durch den Hersteller wurden gesichert. Dadurch kann das Unternehmen mitgefilmt und ins Wiki gestellt. Gerade Mitarbei- bei einem Totalausfall der Infrastruktur per tenden, die Schwierigkeiten mit langwierigen Laptop auf seine Notfallpläne zugreifen. über _Gemeinsam digital TeilnehmerInnen „Ich hatte vorher nur eine vage Vorstellung davon, was Design Thinking bedeutet. Den Prozess aktiv zu durchlaufen hat mein Verständnis erweitert und mir einen Kreativitätsschub gegeben. Ich habe die Methode nun in mein Arbeitsle- ben integriert: Ich baue immer erst einen kleinen Prototypen, bevor ich an die konkrete Umsetzung gehe.“ 11
_Digitales Personalmanagement Zeiterfassung – einfach, schnell, verknüpft Unternehmensart: Dienstleistung Unternehmensgröße: Bis 70 Mitarbeitende Jahresumsatz: bis 8 Mio. € Branche: Baugewerbe Investitionsvolumen: 30.000 € für Hardware, 10.000 € einmalig für Software & 10 € monatlich pro MitarbeiterIn Roland Schulze Baudenkmalpflege GmbH Mehrwert: Verbesserter Ablauf, Einsparung von Friedrich-Engels-Straße 39 monatlich drei Arbeitstagen für Lohnbüro & GF 14482 Potsdam _Die Ausgangslage Die Roland Schulze Baudenkmalpflege GmbH Nutzenden an eine optimierte digitale Lösung ist ein Potsdamer Fachbetrieb für Denkmal- identifiziert. Auf dieser Basis recherchierten pflege. Das Unternehmen restauriert Mauer- die ExpertInnen passende Anbieter und tes- werk und historische Fassaden von Kirchen, teten gemeinsam mit dem Unternehmen eine Stadtmauern, Türmen oder Denkmälern. Auswahl verschiedener Software-Lösungen. Der gesamte Prozess der Zeiterfassung ist in Für die reine Zeiterfassung sind „Sander der Firma aufwändig und zeitintensiv für alle und Doll“ sowie „Virtic“ interessant – letztere Beteiligten: Auf den Baustellen füllen die Mitar- beitenden ihre Stundenzettel handschriftlich auf vorgedruckten Papierbögen aus. Diese werden am Ende der Woche eingesammelt und dem Lohnbüro übergeben. Die Lohnbuchhaltung trägt die Daten zuerst einzeln in eine Exceltabelle und dann noch einmal manuell in eine Branchenlö- sung sowie ein Lohnbuchhaltungssystem ein. _Die Folge Die Mitarbeitenden im Lohnbüro benötigen mehr als zwei Tage im Monat, um die Stundenzettel ab- zutippen, wobei die Dateneingabe sehr umständlich ist. Im System ist erst nach ein bis zwei Wochen erfasst, wie viele Stunden auf einer Baustelle gear- beitet wurden. Diese Informationen sind aber es- senziell, um beurteilen zu können, ob die geplanten Stunden auf der Baustelle eingehalten worden sind. insbesondere, weil eine Schnittstelle zu der bestehenden Software im _Die Lösung Unternehmen bereits vorhanden ist. Durch Interviews mit der Geschäftsführung „123erfasst“ ist die passendste Lösung. und dem Team wurden die Anforderungen der Die App fügt sich in die Bestandssoftware 12
des gleichen Anbieters ein. Die Preise liegen hier im oberen Bereich. _Tipp des Unternehmens: „Der Knackpunkt ist immer die Schnittstelle. Mit der Lösung „Digitale Bauakte“ können Die Software muss sich in das bestehende sowohl Bautagesberichte, als auch der System wie DATEV einfügen. Wenn die Soft- Stundenzettel digitalisiert werden. ware nicht zusammenpasst, hat man mehr Favorit ist derzeit die App „Winworker“, Arbeit. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall, da das Unternehmen hier noch mehr die Funktionalität mit ein paar Mitarbeitenden Funktionen kombinieren kann. in einem typischen Arbeitsprozess zu testen. Für die Anforderungen kommen aber auch An- Wenn der Anbieter auf diese Anforderungen bieter wie „TimeTac“ oder „AIDA“ in Betracht. nicht eingeht, dann ist er nicht der Richtige.“ Aktuell ist das Unternehmen mit zwei Anbietern im Gespräch. Für Ihre Entscheidung sind eine Christoph Schulze, Geschäftsführer einfache Handhabung und eine ideale Anbindung an bestehende Systeme die wichtigsten Kriterien. _Der Aufwand _Tipp der Expertin: Voraussetzung für die digitale Zeiterfassung ist ein „Je genauer Sie zu Beginn den Funktions- papierloses Büro. Deshalb führte das Unternehmen umfang der gewünschten Lösung festlegen, zuvor eine digitale Texterkennungssoftware ein, umso zielgerichteter ist die Lösungsfindung. wodurch Dokumente einfach und schnell mittels Bestes Beispiel: „Ich wünsche mir eine mög- Strichcode vom System gelesen werden. lichst einfache Handhabung“. Was bedeutet Die Software für die Zeiterfassung wird einmalig „einfach“ in diesem Zusammenhang?“ etwa 10.000 € kosten. Hinzu kommen insgesamt Anastasia Schad, Projektmanagerin _Gemeinsam digital, Institut für Innovations- und Informationsmanagement monatliche Nutzungsgebühren von 700 €, was einer Gebühr von 10 € pro MitarbeiterIn ent- spricht. Wichtig ist zu entscheiden, ob man noch viel Eigenleistung erbringen kann. Ein fertiges Mitarbeitenden fällt gleichzeitig weniger schrift- System ist einfach, kostet jedoch etwas mehr. licher Aufwand an. Die Bauleitung hat nun eine Ist die Software erfolgreich eingeführt, wird schnellere Übersicht über geleistete Stunden pro Hardware angeschafft, mit deren Hilfe die Baustelle. Das erleichtert Planung und Kalkulation. Arbeitszeit auch mobil auf den Baustellen und in den Fahrzeugen erfasst werden kann. Extra: Durch unterschiedliche digitale Vorkenntnisse der Beschäftigten muss mit einer Einführungsphase _Welche Rolle spielte IT-Sicherheit? von mehreren Wochen gerechnet werden. Ab dem Wie wurde diese mit bedacht? Zeitpunkt der Einführung erfolgen die Einrichtung Bei der digitalen Zeiterfassung spielt die und Konfiguration der Lösung, die Anbindung an IT-Sicherheit eine große Rolle. Denn es handelt bestehende Systeme sowie eine Testphase. Bis zur sich aus datenschutzrechtlicher Sicht um die erfolgreichen Umsetzung ist es ratsam, die Zeiten Erfassung und Verarbeitung personenbezogener parallel papierbasiert und digital zu erfassen. Daten. Noch dazu erfolgt die Erfassung meist durch mobile Endgeräte. Diese sind _Das Ergebnis schlechter geschützt als Rechner innerhalb des Durch die einfache und schnelle digitale Erfassung Firmennetzwerkes, wenn keine gesonderten der Arbeitszeiten auf der Baustelle, ergibt sich Maßnahmen getroffen werden. Um Angriffe von eine Effizienzsteigerung in der Verwaltung. Ist die außen und Datenverlust zu verhindern, sollte Lösung in bereits bestehende Systeme einge- das Unternehmen Schutzmaßnahmen in den bunden - was eine Grundvoraussetzung bei der Einstellungen vornehmen und Komponenten Wahl des Anbieters ist - spart sie dem Lohnbüro wie Firewall und Proxy-Server installieren. und der Geschäftsführung wichtige Zeit. Für die 13
_Digitales Marketing Die digitale Speisekarte – Mehr Sichtbarkeit im Netz Unternehmensart: Gastgewerbe Unternehmensgröße: 4 Mitarbeitende Jahresumsatz: bis 60.000 € Branche: Dienstleistung Investitionsvolumen: Keines Marktimbiss Gransee Mehrwert: Weniger tägliche Anrufe, mehr Zeit Kirchplatz 1-6 für das Tagesgeschäft 16775 Gransee _Die Ausgangslage Der Marktimbiss auf dem Kirchplatz Gransee bietet jedoch effektiv nutzen zu können, wäre eine tagesaktuelle Speisen an. Er versorgt umliegende Erweiterung der IT-Kenntnisse im Team nötig. Firmen, Behörden und Anwohner mit einem Team aus drei Köchinnen und der Geschäftsfüh- _Die Lösung rerin, auf einer überschaubaren Nutzfläche. Um eine Lösung für den Marktimbiss zu finden, Die Inhaberin hat sich in den vergangenen 15 Jah- interviewte _Gemeinsam digital Gäste und Mitar- ren mit ihrem Essensangebot in Gransee etabliert beiterInnen zu den bestehenden Bedingungen und und kann auf eine regelmäßig wiederkehrende Bedarfen. So konnten sie die Wünsche, Bedürfnisse Stammkundschaft setzen. Sie plant derzeit kein und Herausforderungen sowohl auf Seiten der weiteres Wachstum, wollte aber die Sichtbarkeit innerhalb der Stadt erhöhen. Eine besondere He- rausforderung stellte die tägliche Kommunikation mit den Gästen dar. Diese riefen häufig im Imbiss an, um nach dem Angebot zu fragen oder Speisen zur Abholung zu bestellen. Da es keine Unter- nehmenswebseite gibt und das Speisenangebot nicht in der lokalen Gransee Stadt App vertreten war, konnten sie sich nur über einen kosten- pflichtigen Flyer oder telefonisch informieren. _Die Folge Die täglichen Anrufe der Gäste störten den Betrieb des Marktimbiss und blockierten Gäste als auch des Imbiss-Teams herausarbeiten. zeitliche Ressourcen, die das Team zum Die Geschäftsführerin entschied sich für eine Anrichten der Speisen benötigt. Testphase mit Google Business und einer Inte- Als Imbiss verfügt das Unternehmen über ein gration ihres Angebotes in die Gransee Stadt geringes Budget, um technische Neuerungen App. Eine eigene Webseite schied aufgrund der oder Marketingmaßnahmen durchzuführen. erwartbaren Kosten für Betrieb und Wartung aus. Bestehende Systeme wie die Gransee Auch WhatsApp Business kam nicht in Frage, da App bieten zwar viele Vorteile, um diese der Dienst keine örtliche Reichweitenbegrenzung 14
erlaubt. Dagegen ermöglichen es die Stadt-App und Deshalb führte _Gemeinsam digital mit dem Google Business, eine lokal begrenzte Zielgruppe Marktimbiss diese beiden Lösungen als Prototyp mit wenigen Handgriffen, über das Speiseangebot für eine Langzeittestphase ein. Das Einführungs- des Marktimbiss zu informieren. Die Inhaberin training nahm nur wenige Tage in Anspruch. bekam wichtiges Wissen in der Erstellung und Pflege eines eigenen Google Business Account an die Hand. So konnte sie umfangreiche Unterneh- mensangaben gezielt für die lokalen KundInnen zur Verfügung stellen. Außerdem vermittelten die ExpertInnen in einem einführenden Training, wie der Marktimbiss die Sichtbarkeit des eigenen Angebots in der Gransee App sicherstellen kann. _Der Aufwand Die Integration in die Stadt-App und Google Business sind mit keinen Installationskosten verbunden und verursachen “nur” Pflegeaufwand. _Das Ergebnis _Tipp des Unternehmens: Nach Einführung der Maßnahmen konnte die „Aus anfänglicher Skepsis wurde großes Geschäftsführung einen spürbaren Rückgang der Staunen darüber, welche Möglichkeiten täglichen Anrufe verzeichnen und somit Ressourcen heute bereitstehen. Im Projekt mit einsparen, die dem eigentlichen Tagesgeschäft _Gemeinsam digital zeigte sich, dass auch zugutekommen. Aufgrund des relevanten Nutzwerts kleine Unternehmen, die offen gegenüber ohne großen Mehraufwand haben sich die Inha- neuen Technologien sind, einen großen berin und ihr Team entschieden, die eingeführten Nutzen daraus ziehen können. Gerade für digitalen Lösungen dauerhaft zu nutzen. Derzeit ExistenzgründerInnen lohnt es sich!“ wird die Gransee App optimiert und bekommt Karole Meinke, Geschäftsführerin neue Funktionen - auch der Marktimbiss wird in der verbesserten Anwendung vertreten sein. über _Gemeinsam Digital TeilnehmerInnen „Die Trainingsreihe Personal 4.0 von _Gemeinsam digital hat mir super gefallen. Vor allem der große Praxisbezug und die Interaktivität waren sehr positiv. Die Inhalte des Trainings konnten wir innerhalb des Unternehmens auch schon mit unseren MitarbeiterInnen teilen.“ 15
_Digitale Geschäftsmodelle Künstliche Intelligenz in der Logistik nutzenorientiert einsetzen Unternehmensart: IT-Dienstleistung (B2B) Unternehmensgröße: Bis 15 Mitarbeitende Jahresumsatz: bis 500.000 € Branche: Logistik Peregrine Technologies GmbH Investitionsvolumen: Keines Saarstraße 20A Mehrwert: weniger Unfälle, mehr Effizienz 12161 Berlin _Die Ausgangslage _Die Lösung Peregrine Technologies ist ein Ende 2018 Es wurde ein Fragenkatalog entwickelt und gegründetes Technologieunternehmen, das anhand dieses Leitfadens Interviews mit 13 Software zur Echtzeit-Auswertung visueller Logistikunternehmen durchgeführt. Mithilfe der Daten aus dem Straßenverkehr entwickelt. Um Interviews konnten die größten Herausforderungen diese Daten zu sammeln, arbeitet Peregrine im innerstädtischen Lieferverkehr identifiziert mit kommerziellen Flottenbetreibern wie z. B. werden. Auf Basis dieser Informationen entwickelte Car Sharing und Logistikunternehmen der Stadtreinigungen zusammen und installiert mobile Kamerasysteme in den Fahrzeugen. Da die entwickelte KI-Technologie theoretisch dazu in der Lage ist, eine Vielzahl unterschiedlicher Probleme potenzieller KundInnen zu lösen, standen folgende Fragen für das Unternehmen im Raum: Welche Probleme auf Seiten der Kunden und Kun- dinnen soll das Unternehmen zuerst adressieren? Welche Lösungsansätze sind für die Weiterentwick- lung des Unternehmens aktuell am sinnvollsten? _Die Folge Bisher fehlt es Peregrine an validen Informationen, welche Bandbreite an Problemen auf Kundenseite existieren und auf welche Lösungsansätze sich das _Gd-Team Personas. So konnte es zusammen das Unternehmen fokussieren sollte. Ohne diese mit Peregrine Handlungsempfehlungen für die konkreten Details kann das Unternehmen ihr der- Weiterentwicklung der KI-Lösung erarbeiten zeitiges digitales Geschäftsmodell nicht schärfen und die Zielgruppenansprache schärfen. und auf die Bedürfnisse potentieller KundInnen Für die Zielgruppe ist beispielsweise ein intuitives anpassen. Eine entsprechende Bedarfsanalyse und mobil nutzbares Dashboard wichtig. Gefragt ist notwendig, um die richtigen KI-Produkte für ist außerdem eine Optimierung der Anzeige von möglichst viele Zielgruppen zu entwickeln. Staus, Umleitungen und Anlieferungsplätzen. 16
_Der Aufwand durch die Anpassung des Produkts an die Ziel- Die Umsetzung dauerte ca. einen Monat. Drei gruppenbedürfnisse sinken werden. Weiterhin ist Mitarbeitende inklusive des Geschäftsführers das Unternehmen in der Lage, die verbesserten waren in das Projekt eingebunden und haben Kenntnisse zu den Herausforderungen, sowie ihre Expertise eingebracht. Je MitarbeiterIn die neu gelernten Methoden auch in Zukunft in musste mit einem Zeitaufwand von bis zu betriebliche Entscheidungen einfließen zu lassen. einem Arbeitstag pro Projektphase gerechnet werden. Somit hielt sich der personelle _Tipp des Unternehmens: Aufwand in Grenzen und konnte gut in den „Es ist wichtig, Produkte aus Sicht der KundIn- täglichen Geschäftsbetrieb integriert werden. nen zu bewerten. Die Entwicklung der Personas hat uns dabei geholfen, die Bedürfnisse noch _Das Ergebnis besser zu verstehen. Dadurch können wir die Das Unternehmen hat ein besseres Verständnis KundInnenansprache noch zielgerichteter für die Probleme der KundInnen erlangt und gestalten. Für dieses Projekt war es sehr kann diese nun bei der Weiterentwicklung der nützlich, sich Hilfe von außen zu holen.“ KI-Lösung mitdenken. Es ist davon auszugehen, Dr. Steffen Heinrich, Geschäftsführer dass die Kosten für die NeukundInnenakquise über _Gemeinsam digital TeilnehmerInnen „Was gut ist: wenn tatsächlich Lösungen vorgestellt werden. Große Lösungen können wir uns nicht leisten. Wir brauchen kleine Lösungen für kleine Unternehmen. Nach dem Training Employer Branding konnte ich eine konkrete Lösung umsetzen. Es hat nichts gekostet und war trotzdem sehr effizient.“ 17
Extra | Förder-Information „Digital jetzt“ – Investitionsförderung für Unternehmen Über das neue Förderprogramm „Digital 499 Mitarbeitende beschäftigen. Sie müssen jetzt - Investitionsförderung für KMU“ des außerdem eine Niederlassung bzw. Betriebsstätte Ministeriums für Wirtschaft und Energie in Deutschland haben, in der die Investition (BMWi) können Einzelunternehmen in zwei erfolgt. Voraussetzung für die Förderung ist Modulen insgesamt bis zu 50.000 Euro auch die Vorlage eines Digitalisierungsplans. Zuschuss für Hard- und Software, sowie für die Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden beantragen. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus Wer sein Vorhaben im Rahmen der Förderung strukturschwachen Regionen, sowie solche mit umsetzt, bekommt bis zu 70 Prozent der Kosten Investitionsvorhaben in die eigene IT-Sicherheit erstattet. Die Höhe der neuen Förderung ist oder innerhalb eines Wertschöpfungsnetzwerks nach der Größe des Unternehmens gestaffelt profitieren mit einer erhöhten Quote. (max. 50 Prozent im ersten Förderjahr). _Wie wird die Förderung beantragt? Wichtig: Beachten Sie, dass nur solche Vorhaben Ihren Förderantrag können Sie über ein förderfähig sind, mit denen zum Zeitpunkt der elektronisches Antragsformular stellen. Bewilligung noch nicht begonnen wurde. Mehr Infos: www.gemeinsam-digital. de/digital-jetzt-foerderung/ _Wer kann die neue Förderung erhalten? Bezuschusst werden kleine und mittlere Unter- nehmen (KMU), einschließlich des Handwerks sowie der freien Berufe, die zwischen 3 und „go-digital“ – geförderte Beratungsleistungen Durch ein weiteres Förderprogramm des Geschäftsalltags und dem steigenden des BMWi können kleine und mittlere Sicherheitsbedarf bei der digitalen Vernetzung. Unternehmen Unterstützung für Beratungsleistungen beantragen: Mit go- _Wie wird die Förderung beantragt? digital begleiten, vom BMWi autorisierte go-digital bietet den Unternehmen eine unbü- Beratungsunternehmen, KMU und Handwerk rokratische finanzielle Unterstützung, denn die bei Digitalisierungsvorhaben von der Analyse Beratungsunternehmen übernehmen die kom- bis hin zur Umsetzung konkreter Maßnahmen. plette administrative Projektabwicklung von der Antragsstellung bis hin zur Berichterstattung. _Was wird gefördert? Ihr Ansprechpartner für go-digital ist die EU- Gefördert werden Beratungsleistungen mit einem RONORM GmbH (Projektträger des BMWi) Fördersatz von 50 Prozent auf einen maximalen Telefon 030 97003-333, go-digital@euronorm.de. Beratungstagessatz von 1.100 Euro. Im Detail www.bmwi-go-digital.de unterstützt werden praxisnahe externe Beratungs- und Umsetzungsleistungen zu technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im Bereich E-Commerce, bei der Digitalisierung 18
20 Zum Raustrennen Wie kann die Innovationsmethode Idea Napkin (dt. Ideen-Serviette) als einfaches Tool brillante Ideen anhand von vorgegebenen Kategorien strukturiert anreichern – und produktiv weiterentwickeln? In Ihrem Unternehmen arbeiten viele kreative Köpfe, aber neue Produkt- oder Geschäftsideen gehen schnell unter? Dann geht es Ihnen wie vielen anderen Unternehmen, denn in der Regel werden von zahlreichen Rohdiamanten nur einige wenige Erfolgsideen verwirklicht. Dabei ist es einfach: Strukturieren Sie Ihre Ideen entlang von 5 Fragen und arbeiten Sie mit ihnen weiter bis Sie entweder verworfen oder verwirklicht werden. Mit unserem Idea Napkin können Sie direkt loslegen! Befüllen Sie in Stichpunkten folgende 5 Felder auf dem Idea Napkin: 1. Name: Geben Sie Ihrer Idee einen Namen. 2. konkrete Beschreibung: Fassen Sie die Kernpunkte Ihrer Idee in einem Satz zusammen. 3. Problem: Benennen Sie das Problem, das mit der Idee gelöst wird. 4. Mehrwert: Benennen Sie den Nutzen der Idee für die Zielgruppe. Wie wird damit das Problem oder Bedürfnis gelöst? 5. Skizze: Veranschaulichen Sie mithilfe einer Zeichnung, wie die Lösung angewendet werden soll. Welche Schritte sind dabei besonders wichtig? 6. Realisierbarkeit und Wirkung: Holen Sie sich im Anschluss direkt Feedback zu Ihrer Idee aus Ihrem Team und von anderen Personen. Lassen Sie diese Personen, am besten 5 oder mehr, Ihre Idee entlang ihrer Realisierbarkeit und Wirkung bewerten. Dafür können die Bewertenden ein Kreuz an die Stelle in der Matrix zeichnen, wo sie Ihre Idee sehen. Es muss nicht gleich jede Idee sehr leicht zu realisieren oder eine große Wirkung haben. Das Wichtige ist, dass sich die Idee dorthin, also in den oberen, rechten Rand entwickeln lässt. Die Idea Napkin Methode Effiziente Ideenfindung Machen Sie nicht den Fehler zu viel oder zu wenig über neue Ideen nachzudenken. Vertiefen Sie nur jene Ideen, die Potential haben in die obere rechte Ecke des Napkins zu gelangen. Viel Spaß dabei! Sie sind auf der Suche nach einem geeigneten, innovativen digitalen Geschäftsmodell für Ihr Unternehmen? Wir unterstützen Sie bei Ihrem konkreten Projektvorhaben im Bereich Digitalisierung: Kontaktieren Sie uns unter gemeinsam-digital.de und lassen Sie sich informieren. Die Idea Napkin wurde von den Autoren auf Basis des lizensierten DIY ToolkitTM umgesetzt. Zahlreiche Vorlagen zum Download finden Sie auch im Internet.
Ihre Idea Napkin | Ideenserviette 5. Veranschaulichen Sie mithilfe einer Zeichnung wie die Lösung 1. Geben Sie Ihrer Idee einen Namen: angewendet werden soll: NAME SKIZZE 2. Fassen Sie die Kernpunkte Ihrer Idee in einem Satz zusammen: BESCHREIBUNG 3. Benennen sie das Problem, das mit der Idee gelöst wird: PROBLEM 6. Lassen Sie Ihre Idee von anderen bewerten: hoch BEWERTUNG 4. Benennen Sie den Nutzen der Idee für die Zielgruppe. Wie wird damit das Problem oder Bedürfnis gelöst? MEHRWERT Realisierbarkeit Wirkung hoch
Empfehlungen für mehr IT-Sicherheit in Unternehmen Extra: 1. Rollenmanagement beim Zugriff auf digitale und analoge Firmeninterna Teilen Sie Rollen und Berechtigungen in Ihrem IT-System zu. Legen Sie also strukturiert fest, wer auf welche internen Informationen zugreifen und sie anpassen kann. Das erhöht die Sicherheit des unternehmensrelevanten Wissens und der Prozesse. 2. Mail-Anhänge filtern lassen Nutzen Sie einen Mailserver, der die Filterung und Analyse von Anhängen unterstützt. So schützen sie das Unternehmensnetzwerk vor Schadprogrammen. Malware oder Ransomware kann sich dadurch nicht auf dem Arbeitsgerät installieren oder gar das gesamte Netzwerk infizieren. 3. Getrennte Netzwerke Schafft es ein Angreifer doch in das Netzwerk, durch einen Trojaner oder Zugang vor Ort, sollte er nicht auf alle Teile im Netzwerk zugreifen können. Getrennte Netzwerke können mögliche Schäden reduzieren, z. B. durch eines für die Produktionshalle und eines für das Büro. Auch ein WLAN für Mitarbeitende sollte vom restlichen Netzwerk getrennt sein. 4. Sensibilisierung der Mitarbeitenden für IT-Risiken Schulen Sie Mitarbeitende, die direkt an der externen Kommunikation beteiligt sind, im Umgang mit Kommunikationsmedien wie einfachen E-Mail-Programmen. Sensibilisieren Sie sie dafür, nur autorisierte Geräte an den Arbeitsplätzen zu nutzen. 5. Regelungen für Hardware-Nutzung Auch die Hardware eines Unternehmens ist physischen Risiken ausgesetzt. Sichern Sie Ihre Arbeitsgeräte oder externe Speichermedien vor Ort mit sogenannten Kensington-Schlössern. Zum Transport von Daten sollten Mitarbeitende keine privaten USB Sticks verwenden und mobile Geräte nicht mit den Arbeitsgeräten verbinden. Denn infizierte Datenträger können das Netzwerk oder einzelne Arbeitsgeräte infizieren. Zudem besteht immer die Gefahr, dass sich später noch sensible Daten auf privaten Trägern befinden, die nicht vollständig gelöscht werden können. 6. USB-Steckplätze absichern Sichern Sie Ihre USB-Steckplätze zusätzlich ab, um zu verhindern, dass Schadsoftware darüber in das Netzwerk gelangt. Um von vornherein zu verhindern, dass Mitarbeitende mobile Geräte zum Laden an die Firmenhardware anschließen, bietet es sich an, USB Ladestationen zur Verfügung zu stellen. 7. Softwarekonzept gegen IT-Risiken Veraltete Software beinhaltet oft bekannte Sicherheitslücken, die Kriminelle während Angriffsversuchen kontinuierlich testen und ausnutzen können. Etablieren Sie einen Update-Prozess. Dabei ist es am besten, wenn man ein Basis-Setup definiert, dass auf jedem Arbeitsgerät installiert ist und dieses um die individuellen Anforderungen des Nutzers erweitert. 8. Datensicherungskonzept Speichern Sie die Daten des Servers täglich als Backup auf einem NAS (engl. Network Attached Storage, dt. netzgebundener Speicher). Erstellen Sie zusätzlich ein Backup-Konzept für dieses NAS. Darin steht, wer wann und wie das Backup auf Funktionsfähigkeit testet. Denn ohne regelmäßige Testläufe besteht die Gefahr, dass das Backup im Notfall z. B. aufgrund eines Dateifehlers dann doch nicht funktioniert. 23
_IT-Sicherheit IT-Risiken kennen und Maßnahmen ergreifen Unternehmensart: Produktion Unternehmensgröße: Bis 15 Mitarbeitende Jahresumsatz: bis 2,5 Mio. € Branche: Verarbeitendes Gewerbe FräBo Krause GmbH Investitionsvolumen: ca. 30.000 € Siemensring 4 Mehrwert: Gesichert in neue Technologien 14641 Nauen investieren www.fraebo-krause.de _Die Ausgangslage Die FräBo Krause GmbH aus Nauen in Branden- neuer Technologien langfristig für umfassende burg ist ein mittelständisches Dienstleistungs- IT-Sicherheit sorgen kann. Es fehlt eine Ein- unternehmen für Zerspanungstechnik. Es hat schätzung darüber, welche Sicherheitsrisiken sich auf Mittel- und Großserien von präzisen es gibt, wie diese zu bewerten sind und wie Bauteilen spezialisiert, u. a. für den allgemeinen das Unternehmen darauf reagieren sollte. Maschinenbau, die Medizintechnikbranche, den Schienenfahrzeugbau und den Apparatebau. _Die Lösung Das Unternehmen ist innovationsfreudig und _Gemeinsam digital hat mit dem Unternehmen möchte in neue Technologien investieren. Es ein Gesamtkonzept inklusive Leitfaden zur will die Produktions-Infrastruktur und -IT weiter Erhöhung der IT-Sicherheit erstellt. Dafür nahm digital verbessern. Doch fehlt dem Betrieb es eine Problem- und Situationsanalyse mittels das Know-how zu möglichen IT-Risiken. Workshops und Interviews mit den Beteiligten und dem IT-Dienstleistungsunternehmen vor. _Die Folge Außerdem sichtete es Dokumente und die Trotz Innovationswillen ist das Unternehmen vorhandene Hardware im Betrieb. Mögliche deshalb verunsichert, wie es bei der Einführung Empfehlungen finden Sie im Infokasten. _Der Aufwand Das Projekt, in welchem die IT-Sicherheitsbedarfe mit herausgearbeitet wurden, dauerte drei Monate. Zuvor hatte das Unternehmen in einem Prozess von zwei Monaten begonnen, die Bedarfe der Digitalisierung herauszuarbeiten. Dafür war haupt- sächlich eine Mitarbeiterin der Geschäftsführung eingebunden und teilweise der Geschäftsführer. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgte über ein externes IT-Dienstleistungsunternehmen. Deswegen musste die Projektleitung des Unternehmens nur drei Wochen und die Mitarbeitenden mit Netzwerkzugang punktuell 24
drei bis vier Tage für Schulungen, Einführungen und Sensibilisierung investieren. _Tipp des Unternehmens: „Auch wenn man denkt, man hat Ahnung von Die Kosten für neue Software und Lizenzen, dem Themengebiet der IT und Digitalisierung, das Verlegen von Kabeln, neue Hardware empfehle ich doch, sich ein externes und den Personenaufwand belaufen Beratungsunternehmen dazu zu holen. sich einmalig auf etwa 30.000 €. Jemand Drittes von außen mit einem anderen Blick auf das Unternehmen kann selbst den _Das Ergebnis internen IT-Fachkräften nützen, denn auch Die Handlungsempfehlungen zu IT-Risiken, sie haben eine gewisse Betriebsblindheit. die das Unternehmen von _Gemeinsam digital Außerdem empfehle ich, möglichst viel Zeit in erhalten hat, geben auch Aufschluss darüber, eine gute Vorbereitung zu stecken. Denn wenn wie hoch das Risiko jeweils genau und wie man erst in der Umsetzung bemerkt: „Ach, dringlich somit eine schnelle Maßnahme ist. dieses und jenes hätten wir noch bedenken Das gibt den Geschäftsführenden eine gute müssen“ – zum Beispiel Kabel verlegen, kann Einschätzung der internen IT-Sicherheitslage es sein, dass man mehrmals Wände öffnen und einen möglichen Fahrplan an die Hand. oder doch noch andere Hardware kaufen Die Firma ist nun auf dem neusten Stand muss. Das wird schnell zu einer Kostenfrage.“ der IT-Sicherheit, was auch Sicherheit bei der Einführung neuer Technologie gibt. Janin Mula, Mitarbeiterin der GF und Projektleiterin Digitalisierung über _Gemeinsam digital TeilnehmerInnen „Wir haben neben einem Digitali- sierungsprojekt auch an einem Workshop für KI teilgenommen – sehr empfehlenswert. In jedem Fall haben wir junge, engagierte und top ausgebildete Menschen kennengelernt, die uns gut weitergebracht haben. Wir kön- nen nur empfehlen, das Angebot frühzeitig wahrzunehmen.“ „_Gemeinsam digital hat uns eine gute Begleitung auf professionel- ler Ebene geboten. Wir waren wirklich sehr zufrieden, denn das Team hat sich viel Zeit für uns genommen und uns somit gehol- fen, eine neue Perspektive auf die Dinge einzunehmen.“ 25
_Digitale Geschäftsmodelle Traditionellen Handel digital denken Unternehmensart: Produktion & Dienstleistung Unternehmensgröße: 17 Mitarbeitende Jahresumsatz: Bis 5 Mio € Branche: Handel, Arbeitsschutz Investitionsvolumen: Ca. 33.000 € GEBR. RUNDE GmbH Mehrwert: erhöhte Sichtbarkeit und Transparenz, Wendenstraße 440 schnelle Prozessabwicklung, Zielgruppen- 20537 Hamburg Fokussierungen www.runde.de _Die Ausgangslage _Die Folge Die GEBR. RUNDE GmbH aus Hamburg bietet Aufgrund der Marktsituation aus erhöhter Nach- Arbeitsschutz- und Berufsbekleidung an. Neben frage bei gleichzeitig erhöhter digitaler Konkurrenz der Tätigkeit als Händler produziert das Unterneh- sowie dem Wegbrechen wichtiger Branchen men auch selbst. scheint es zwingend, dass sich die GEBR. RUNDE Der für das Unternehmen relevante Markt ist von GmbH digital neu ausrichtet. Das traditionsbe- Megatrends wie Digitalisierung und Individualisie- wusste Unternehmen wird herausgefordert, sein rung stark beeinflusst. Die Branche profitiert Geschäftsmodell zu überdenken und der digitaler derzeit von einem generell erhöhten Sicherheitsbe- werdenden Marktumgebung anzupassen. Es dürfnis in der Wirtschaft und dem Trend zu muss branchenspezifische Technologien in das nachhaltig und fair produzierter Kleidung. Deshalb bestehende Geschäftsmodell integrieren. drängen inzwischen aber auch viele Onlinehändler Gleichzeitig offenbart die Corona-Krise, dass das Unternehmen neue Absätze erzielen muss, indem es seine Kundensegmente und Koope- rationen ausweitet. Hierfür nutzt das Unter- nehmen sein bestehendes Partnernetzwerk noch nicht systematisch genug. _Die Lösung Der Händler hat in Zusammenarbeit mit den Kompetenzzentren Hamburg und Berlin seine aktuellen Herausforderungen systematisch herausgearbeitet. Daraus konnten neue digitale Geschäftsmodell- und Innovationsideen entwickelt werden. Angeregt durch die Analyse und Lösungsfindung, geht das Unternehmen für Berufskleidung über die bekannten Plattformen nun den Ausbau seiner digitalen Angebote auf den Markt. Zudem hat die Corona-Krise das sukzessive und insbesondere für die neu wichtige Kundensegment der Luftfahrtbranche in definierten Zielgruppen an. Es versucht seinen eine tiefe Krise gestürzt. USP präsenter zu platzieren. Die Zusammenarbeit 26
mit dem IT-Dienstleister wurde intensiviert. _Der Aufwand Eine neue Webseite mit Shop, Platzierung auf Sieben Mitarbeitende inklusive Geschäftsführung zielgruppenrelevanten Plattformen wie Google nahmen an dem ganztägigen Geschäftsmodell- Business, Wer liefert was und verschiedenen Workshop teil. Sie sind nun auch am digitalen _Tipp des Unternehmens: „Daten sind das neue Gold. Selbst wenn eine neue Webseite viel Zeit und Verstand benötigt, lohnt es sich. Es hilft zudem, sich von Fachleuten Unterstützung zu holen, ob in der Findungsphase oder in der Umsetzung. Für uns war es auch gut, Mitarbeitende frühzeitig einzubinden und sie selbstständig Lösungen finden zu lassen.“ Jens Lübbert, Geschäftsführer Verbandshomepages sollen die Sichtbarkeit Ausbau beteiligt. Das Unternehmen zog sein erhöhen. Im Webshop sind nun einfacher IT-Dienstleistungsunternehmen hinzu, um ein Bestelllungen möglich. Mit einer „digitalen RUNDE neues Konzept einer Webseite mit Webshop Ecke“ schuf es die nötigen Voraussetzungen, umzusetzen. Für die neue Webseite investiert um qualitativ und repräsentativ mit Kundschaft, es etwa 33.000 €. Zwei bis vier MitarbeiterInnen Lieferanten und Mitarbeitenden per Videokonferenz erfassen dafür die Daten aller angebotenen Artikel, zu kommunizieren. Zudem wird nun das CRM- um sie in den Shop integrieren zu können. Modul innerhalb des bestehenden ERP-Systems intensiver genutzt, um Verkaufsprojekte _Das Ergebnis besser zu verfolgen. Langfristig entstand im Durch die tiefgreifende, systematische Analyse Projekt die Empfehlung, neue Technologien und die Erstellung konkreter Handlungsemp- wie Smart Textiles und das Geschäftsmodell fehlungen blickt die Geschäftsführung nun Clothing as a Service voran zu treiben. zuversichtlich in die Zukunft des Unternehmens, da die richtigen Weichen dafür gestellt sind. über _Gemeinsam digital TeilnehmerInnen „Das Webinar ist super gelungen! Tolle Kombination zwischen Vortrag Videos und Moderation. Alle Fragen wurden souverän beantwortet. Hier war der Zuhörer ‚Kunde‘!“ 27
_Digitale Geschäftsmodelle Das Nutzungserlebnis von digitalen Anwendungen optimieren Unternehmensart: Dienstleistung Unternehmensgröße: Bis 10 Mitarbeitende Jahresumsatz: bis 2,5 Mio. € Denkzeuge GmbH Branche: Bildung, Personal Teichmummelring 53 12527 Berlin Investitionsvolumen: 250.000 € www.denkzeuge.com Mehrwert: Umsatz in einem Jahr verdreifacht www.pocketcoach.ai _Die Ausgangslage Das Unternehmerpaar der Denkzeuge GmbH bietet einem Workshop den strategischen Status Quo. seit 10 Jahren erfolgreich Lebens- und Karrierecoa- Auf Basis der festgestellten Herausforderungen ching an. Ihre analogen und digitalen Tools werden wählte das Team einen Usability-Test, also einen sowohl von B2C-, als auch B2B-Kunden genutzt. Test auf Nutzungsfreundlichkeit, als geeignete Me- Sie hatten erste Digitalisierungsschritte bereits thode aus, um eine Erklärung für die Abbrüche der mit _Gemeinsam digital vorgenommen und stellten Seitennutzung zu finden. In diesem Fall erwies sich analoge Produkte auf digitale Vertriebswege um. der Thinking-Aloud-Test, also der Test des „Lauten Vormals haptische Selbsthilfe-Tools für Coaches Denkens“, als optimal. Drei ProbandInnen der und B2C-Kunden entwickelten die Geschäftsfüh- renden als modulare App weiter. Außerdem setzten sie eine weitreichende Digitalisierungsstrategie um. Nach dem Start der App gibt es jetzt Ausbau- und Optimierungsbedarf bei den Onlineprodukten. Durch Analysehilfsmittel wie Google Analytics und Zoho konnte Denkzeuge herausfinden, dass viele User die Nutzung der Unternehmenswebseite früh- zeitig abbrechen. Die Datenanalyse gibt aber keine Auskunft darüber, warum die Abbruchquote relativ hoch ist. Auch ist unklar, warum insbesondere die zeitintensiven Angebote weniger genutzt werden. _Die Folge passenden Zielgruppe wurden von je einer anleiten- Einige Interessenten konnten nicht in Kunden den Person während der Nutzung der Denkzeuge- umgewandelt werden. Die Denkzeuge GmbH App immer wieder zum lauten Denken animiert. weiß nicht, welche Maßnahmen ergriffen werden Während der Durchführung wurden die Nutzenden müssen, um die Nutzererfahrung zu verbessern gefilmt. Parallel dazu hielten die AnleiterInnen ihre und damit die Abbruchquote zu senken. Key-Findings für die Auswertung und eventuelle Rückfragen nach Testende fest. Abschließend _Die Lösung wurden die User Experience nachvollzogen und _Gemeinsam digital ermittelte in Gesprächen und Schwierigkeiten sowie Abbruchgründe ermittelt. 28
_Das Ergebnis Dank des Usability-Tests war die Denkzeuge GmbH in der Lage, unterschiedliche Gedanken und Gefüh- le der User während der Nutzung ihrer Produkte zu verstehen. Dadurch konnten sie viele vorher unbekannte Fehler der App und Webseite erkennen und beheben. Im Zuge des Digitalisierungsprojekts bauten sie außerdem die Webseite um und entfern- ten den Gratistest. Die Kundeninteraktion bis zur Bestellung reduzierte das Unternehmen bewusst auf nur drei Klicks. Die InteressentInnen verstehen nun den Nutzen der Produkte schneller, was für ein wesentlich besseres Kundenerlebnis sorgt. _Der Aufwand _Tipp des Unternehmens: Das Projekt wurde innerhalb eines Monats „Gerade wenn man ein kleineres Unternehmen umgesetzt. Daran beteiligt waren die beiden führt, ist die Versuchung groß, immer alles Geschäftsführenden, drei Versuchspersonen, die selbst machen zu wollen, anstatt früh Untersuchungsleiterin sowie die Leitung der IT. Fachleute einzubinden, die – wie im Beispiel Der Zeitaufwand für das Projekt pro MitarbeiterIn von _Gemeinsam digital – nicht die Welt kosten betrug inklusive der Umsetzung der neuen Erkennt- müssen. Dies versuchen wir durch unsere nisse etwa 200 Stunden. Für die Programmierung, Produkte auch unseren KundInnen besonders das Design, A/B Tests und Trackingtools fielen im Bereich Führung, Teamoptimierungen einmalige Kosten an. Die laufenden Kosten sind und Stellenbesetzungen zu vermitteln.“ durch erhöhte Serverkosten minimal gestiegen. Oliver Fritsch, Unternehmensgründer Denkzeuge über _Gemeinsam digital TeilnehmerInnen „Dank der Unterstützung durch _Gemeinsam digital in einem Umsetzungsprojekt haben wir ein HR- Management eingeführt – etwas, das wir vorher noch gar nicht hatten. Außerdem konnten wir innerhalb des Projekts unsere Webseite komplett neugestalten.“ 29
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