OSTR MAG. ELISABETH BAUMGARTNER - ABSOLVENTENVERBAND DÖBLING

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OSTR MAG. ELISABETH BAUMGARTNER - ABSOLVENTENVERBAND DÖBLING
Absolventenverband Döbling 								Ausgabe 49 – 2022

            OStR Mag. Elisabeth Baumgartner
OSTR MAG. ELISABETH BAUMGARTNER - ABSOLVENTENVERBAND DÖBLING
Vorwort                                                                                 Inhalt
Liebe Leserinnen und Leser des                                                          Vorwort...................................................... 2
                                           Nach 2 jähriger Pause fand z.B. im
Roten Fadens!                              April das Jubiläumstreffen aller Jahr-       OStR Friederike Reiner
                                           gänge statt, siehe Seite 16 und 17, wo
Jetzt hältst du die letzte Ausgabe des     auch eine Absolventin, Schauspielerin        ein besonderes Interview...........................4
Roten Faden in der Hand, bevor im          Michou Friesz, als Ehrenmitglied             Die berühmte Couch im Freudmuseum...... 7
Rahmen des Jubiläumsjahres 2023 die        ausgezeichnet wurde.                         PIJ in Lettland
Sonderbeilagen „100 Jahre Gymna-
sium Maria Regina“ im neuen Layout         Drei Pensionierungen von treuen Leh-         – ein übermenschliches Ora et Labora......8
erscheinen. Also beginnen wir mit          rern der BAfEP und AHS zeigen uns, wie       Auf den Spuren von Clara Fey
der Nr. 50 die Ära „Roter                            schnell die Zeit vergeht, da wir
Faden-MODERN“.                                       sie quasi noch von „gestern“       – Aachenreise...........................................12
Grundsätzlich ändert sich                            als „Junglehrer“ sehen.            Verbundenheit mit Maria Regina..............13
nichts, weder an den Sta-
                                                                                        Ein Leben für das Kino ..............................14
tuten noch Inhalten, aber                           Wir danken für Eure Treue, für
junge Mitarbeiter werden                            Eure Spendenbeiträge, die           Jubiläumstreffen im KLoster.................... 16
das Redaktionsteam ergän-                           den Verein in die glückliche        Das MUPÄD
zen und somit auch jene                             Lage vesetzen, nämlich sei-
Leserinnen ansprechen, die                          nem Ziel „finanzielle Unter-        – ein ungeliebter Schulzweig ?................ 18
Neuem, bzw. Änderungen-                             stützung“ leisten zu können.        BRAVO dem Jahrgang 1969: FOS & MUPÄD.18
gegenüber offen sind.                      Die Aachenreise der „Clara Fey Schule“-
... und das Traditionelle bleibt auf gar   SchülerInnen ist so ein Beispiel.            Dringend gesucht:........................................
keinen Fall auf der Strecke:                                                            Bilder für die Festbeilage 2023!................ 18
Wir behalten weiterhin Rubriken, die       Der AVD plant im Frühjahr 2023 eine          Matura 2022 in der AHS............................ 19
mit der Vergangenheit des Gymna-           Aachenreise, Näheres in der nächsten
siums zu tun haben: Lehrerprotraits,       Ausgabe im Roten Faden 50.                   Runde Klassentreffen – Maturajubiläen... 20
Klassentreffen, Geschichte der Schule,                                                  Die zwei Gesichter meines Sommers........ 22
der Klosterkirche, Schwestern PIJ im       Viel Spass beim Lesen!
Ausland usw.                                                   Gabriela Svarovsky       Pensionierung AHS................................... 23
                                                                                        Gestalter statt Verwalter.......................... 24
Sehr zum Bedauern können wir nur           Wir suchen Maturabilder für die
                                                                                        Pensionierungen in der BAfEP.................. 25
wenig von den Zusammenkünften              Jubiläumsbeilage.
des AVD berichten, da coronabedingt        Macht euch schlau, auf Seite 18 findet       VOSÖ – Ordensschulen Österreichs.......... 26
keine stattgefunden haben.                 ihr die fehlenden Jahrgänge, fragt           Nachruf.................................................... 27
... aber wir nähern uns schon langsam      nach bei Euren Muttis und Omis.
der Phase der intensiven Kommuni-          Wer suchet-der findet.                       Nachtrag.................................................. 27
kation außerhalb der Schule.                                                            Termine.................................................... 28
                                                                                        Aus unserer Familie.................................. 28

Walpurga Schrott,
geb. Kierlinger, Jahrgang 1948
                                           Ich bin mit drei Brüdern in einem            Mit meinen Enkelkindern sind es
                                           Weinbaubetrieb in Nußdorf aufge-             bereits 4 Generationen, die in Maria
                                           wachsen und habe die Volks- und              Regina waren.
                                           Hauptschule in Maria Regina be-              Mein Enkelkind Fabian ist leider mit
                                           sucht. Anschließend folgten dann 4           8 Jahren, am Nachhauseweg von der
                                           Schuljahre mit Maturaabschluss in            Schule, am Zebrastreifen Döblinger
                                           der Höheren Bundeslehranstalt für            Hauptstraße, auf tragische Weise ums
                                           wirtschaftliche Berufe in Grinzing,          Leben gekommen. Ein sehr trauriger
                                           Straßergasse. Nach einem fünfmonati-         Einschnitt im Leben unserer Familie.
                                           gen Frankreichaufenthalt begann ich
                                           im ÖVP-Parlamentsklub zu arbeiten            Ich fühle mich auch jetzt noch mit
                                           und bin nach 49 Berufsjahren von             der Schule Maria Regina verbunden
                                           dort in Pension gegangen.                    und freue mich auf die Mitarbeit
                                           Auch meine vier Töchter und mein             im Absolventenverband.
                                           Sohn haben in den unterschiedlichs-
                                           ten Schulformen die Schule Maria             Kierlinger Wein nun Vereinswein
                                           Regina absolviert.                           Danke für die Spende
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Einladung
                               zum
          gemeinsamen Kinobesuch in die Breitenseer Lichstpiele
                              am Freitag, 2.12.2022 um 16 Uhr
                                „Mein Vater der Fürst“
                               1140 Wien, Breitenseer Straße 21
                              Treffpunkt um 15:45 vor dem Kino

                               Kartenpreis 5 Euro Absolventenrabatt!
 Kinobesitzerin Christine Nitsch-Fitz ermöglicht uns erfreulicherweise den ermäßigten Kartenpreis.
           Anschließend gemütlicher Ausklang im benachbarten Wiener urigen Bierlokal

Anmeldung bis 26.11.2022 absolventen@avd.maria-regina.at oder Schulkanzlei 01- 368 75 21/15

                                       Einladung
                                   zur
               Gedenkmesse für verstorbene Absolventinnen
                  am Sonntag, 8.1.2023 in der Klosterkirche um 9 Uhr
                                  1190 Wien, Hofzeile

                 In dieser Messe gedenken wir mit Fürbitten unserer verstorbener
                           Mitglieder des Absolvntenverbandes Döbling
                                 Anschließend Agape im Festsaal

Anmeldung bis 6.1. 2023 absolventen@avd.maria-regina.at oder Schulkanzlei 01- 368 75 21/15

                                       Einladung
                                     zur Führung
                                 „Geheime Innenstadt“
                  von unserer Absolventin Mag. Claudia Muchitsch, geb. Payerl

                          am Freitag, 20.1.2023 von 17 bis 19 Uhr

     Treffpunkt um 16:50 im Schottentor (Jonasreindl), unten vor der Bäckerei Mann

                                    Regiebeitrag 15 Euro
               Anschließend gemütlicher Ausklang im benachbarten Wiener Lokal

Anmeldung bis 16.1.2023 absolventen@avd.maria-regina.at oder Schulkanzlei 01-368 75 21/15

                  Erfreulicherweise gibt es sie doch wieder ­–
         die beiden Adventmessen mit dem Spitzerchor, siehe Seite 28
                                                                                                     3
OSTR MAG. ELISABETH BAUMGARTNER - ABSOLVENTENVERBAND DÖBLING
OStR Friederike Reiner.... 
In der Rubrik „Interview mit                                                        mehr aktiv erlebt habe, ebenso wie
einer Professorin des Gymnasi-                                                      die Aufnahme von Buben ab 2003: zu
                                                                                    meiner Zeit wurden selbstverständ-
ums Maria Regina“                                                                   lich nur Mädchen unterrichtet.
stellen wir diesmal eine beliebte,
fleißige, korrekte und immer gut                                                    Aber auch die „technischen Hilfsmit-
gelaunte „Säule“ des Lehrerkol-                                                     tel“ waren völlig anders und unser
legiums vor, die über vier                                                          Schulhaus hat sich sehr verändert.
Jahrzehnte in der Hofzeile 22
                                                                                    Du hast völlig recht. Anfangs gab es
wirkte.                                                                             an den Schulen noch keine Kopier-
                                                                                    geräte, sodass bis weit in die 1980er
Liebe Fritzi, könntest du uns Absol-      nehmen, das Probejahr abschließen         Jahre jeder Text auf der Schreibma-
ventinnen bitte schildern, wie du nach    und eine zwar arbeitsreiche, aber         schine mit Durchschlagspapier zu
Maria Regina gekommen bist und            freudvolle Laufbahn beginnen.             schreiben war (maximal vier Durch-
wie der Anfang für dich an unserer                                                  schläge): wehe, man vertippte sich!
Schule war.                               Wie ich mich erinnere, war damals         Texte, die in Klassenstärke benötigt
                                          noch vieles ganz anders als später        wurden, schrieb man auf eine „Matrit-
Kurz nachdem ich als sehr junge           in der Schule, oder?                      ze“ und ließ diese an der Schulpforte
Mutter im Sommertrimester des                                                       in der gewünschten Stückzahl „abzie-
Schuljahres 1965/66 das „Probejahr“       Ja, Schule war in den 60er-Jahren in      hen“. Einerseits war diese Methode
(heute „Unterrichtspraktikum“) in ei-     vielerlei Hinsicht anders organisiert     sehr zeitraubend, andererseits aber
nem Gymnasium im 8. Wiener Bezirk         als heute:                                schränkte sie die Papierflut ein, denn
begonnen hatte, erfuhr ich, dass in       Die 6-Tage-Woche stellte Hausfrauen       jeder Lehrer überlegte zweimal, ob
der Hofzeile, im Privatgymnasium          vor größere Probleme (am Samstag          es wirklich erforderlich war, die Tex-
der Schwestern vom Armen Kinde            schlossen alle Geschäfte um 12 Uhr…).     te zu tippen. Matritzen konnte man
Jesus, eine Lehrkraft für Englisch und    Es gab Trimester mit Schulnachrichten     zwei- bis dreimal abziehen, sodass
Französisch gesucht wurde. Ich durfte     im Dezember und März und daher            die gleichen Grammatikübungen
mir an der einführenden Schule einen      keine Semesterferien im Februar; auch     mehrfach auftauchten – unregelmä-
Tag frei nehmen, um mich vorzu-           schulautonom freie Tage wurden erst       ßige Zeitwörter sind auf mehreren
stellen. Das Gespräch mit der Direk-      viel später eingeführt.                   Schulstufen wiederholungswürdig.
torin Mutter Caritas war wohltuend        Eine Besonderheit der Schulnach-
vertrauensvoll und beruhigend: ich        richten war die Note „4E“, „Genügend      Auch das Schulhaus hat sich seit den
hatte mir große Sorgen gemacht, wie       mit Ermahnung“, die aber im Zeugnis       60er-Jahren wesentlich verändert. Es
doch alles zu bewerkstelligen wäre,       zum Schulschluss nicht existierte und     gab damals noch keine Untertun-
denn schließlich dauerte es noch          überhaupt bald abgeschafft wurde.         nelung zur Bakipäd auf der anderen
zwei Trimester bis ich mein Probejahr     Die Matura wurde vom unterrichten-        Straßenseite, denn erst 1979 wurde
abschließen würde, und gleichzeitig       den Lehrer selbst zusammen gestellt       der Neubau eröffnet, und das Schultor
sollte ich eine volle Lehrverpflichtung   und in zwei Versionen eingereicht (in     öffnete sich direkt auf die Hofzeile. Ja,
in Maria Regina übernehmen.               den Sprachfächern je drei Aufsatzthe-     und was sich auch veränderte, war
                                          men, von denen eines zu bearbeiten        die Tracht unserer Schwestern. In den
Im Herbst 1966 begann also eine sehr      war; keine Hörtexte, keine Langtexte,     frühen 70er-Jahren überraschten sie
herausfordernde Zeit: zwei Schulen,       etc.) - der Lehrer erfuhr beim Öffnen     uns eines Tages mit der ungewohnt
die weit auseinander lagen, zwei          des Couverts in Anwesenheit des           schlichten Tracht, an deren Anblick
„Heftfächer“, viele neue Namen und        Direktors und der Maturantinnen,          wir uns erst gewöhnen mussten.
Gesichter – und das Wichtigste: da-       welche Gruppe zu bearbeiten war.
heim meine Familie mit Baby. Wenn         Ich hatte zunächst jedes Jahr Matu-       Gab es eigentlich Besonderes in dei-
ich in der Schule war oder Hefte zu       rantinnen zu betreuen, eine Tätigkeit,    ner Arbeit als Englisch- und Franzö-
verbessern hatte, betreuten mein          die ich trotz aller Routine immer wie-    sisch-Professorin, das dir in Erinne-
Mann und meine Eltern das kleine          der als anspannend empfand.               rung geblieben ist?
Mädchen, und ich konnte es oft gar
nicht erwarten, bis ich Zeit für mein     Mein Spruch „Wenn ich mich wegen          Eigentlich war es vor allem die Freude,
Töchterchen Ulli hatte. Dass ich dann     der Matura nicht mehr aufrege, ist es     in der Klasse zu stehen, mit den Schü-
noch einen schweren Autounfall am         Zeit, in Pension zu gehen“ drückte die-   lerinnen gemeinsam ein Stück Wissen
Glatteis verursachte, bedeutete das       se Anspannung aus und gleichzeitig        und Können zu erarbeiten - sei es
Ende meines Wunschdenkens, alles          die Hoffnung für die Schülerinnen, sie    Alltagskonversation, Grammatik, ein
gleichzeitig gut und richtig machen       mögen doch bitte ihr Bestes geben.        literarischer Text oder ein Chanson:
zu können. Nach einiger Zeit konnte       Die Zentralmatura ist erst eine sehr      sie ist mir meine gesamte Arbeitszeit
ich jedoch meine Arbeit wieder auf-       viel spätere Einführung, die ich nicht    hindurch erhalten geblieben. Zweimal
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OSTR MAG. ELISABETH BAUMGARTNER - ABSOLVENTENVERBAND DÖBLING
ein besonderes Interview
fuhr ich mit einer siebenten Klasse       machte mir sehr viel Freude. Ich stürz-   lisch und Französisch unterrichtete
nach Paris, um die intensiv vorberei-     te mich mit voller Energie in dieses      und außerdem viele sprachwissen-
teten Sehenswürdigkeiten zu erkun-                                                                      schaftliche und
den – in den 80er-Jahren noch keine                                                                     insbesondere ro-
Selbstverständlichkeit. Eine arbeits-                                                                   manistische Pub-
aber erfolgreiche Veranstaltung war                                                                     likationen veröf-
„Une après-midi française“, wo jede                                                                     fentlichte, hatte
Französischklasse eine Szene spielte                                                                    ich viele Reisen
und selbst die Anfänger entzücken-                                                                      durch England
de Frage-Antwortspiele aufführten,                                                                      und Frankreich
während die Großen Szenen aus                                                                           unternommen,
dem „Petit Prince“ und aus Beckets                                                                      und allmählich
„En attendant Godot“ darboten. Ein                                                                      wollten wir uns
Teamerfolg von Lehrern und Schülern!                                          Das Administratorenbüro anderen Län-
Es war mir auch immer ein Anliegen,                            neben der Direktion und der Schulkanzlei dern zuwenden,
die Freude am Beruf an einzuführende                                                                    aber dazu kam es
Lehrer weiterzugeben. Unser Beruf                                                                       nicht mehr. Ich
ist anstrengend und herausfordernd,       neue, mir völlig unbekannte Feld, schleppte mich durch diese furchtba-
aber letztlich entschädigen die klei-     sah die Arbeit in gewisser Weise als re Zeit, die noch durch die schulische
nen, ab und zu auch größeren päda-        Fortsetzung meiner früheren Perso- Realität verschärft wurde.
gogischen und didaktischen Erfolge        nalvertretungsaufgaben, entdeckte
für alle Mühen.                           die ungeahnte Vielfalt der Aufgaben Inwiefern?
                                          und lernte mühsam all die Vorschrif-
Und wie ging es dann weiter?              ten und Abläufe innerhalb eines Aus heiterem Himmel – inzwischen
                                          Schuljahres. Ich war wild entschlos- (Sept. 1998) hatte Frau Direktor Kiener
Im Jahr 1971 bekam ich mein zweites       sen, für künftige Administratoren die Nachfolge von Sr. Maria Admira-
Kind, Albert, und allmählich war ich      die Wege ein wenig zu ebnen und bilis angetreten – traf uns die Nach-
mit meiner Arbeit so vertraut, dass       schloss mich einer Arbeitsgruppe für richt, die Legionäre Christi würden die
ich auch in der Personal- und in der      ein Administratorenhandbuch an. Schule übernehmen. Die Schwestern
Gewerkschaftsvertretung engagiert         Die Arbeit war unbefriedigend, weil waren aus Altersgründen gezwungen,
mitarbeitete. So hätte alles bis zur      ein gedrucktes Handbuch bereits sich umzusehen, wer die Schulen von
Pensionierung wunderbar weiter-           überholt ist, sobald es ausgeliefert Maria Regina weiterhin leiten sollte,
laufen können. Doch als unsere            ist. So entstand die Idee zu einem und die Legionäre Christi waren dazu
Administratorin, Prof. Sladek, 1990       Online-Handbuch. Mein Sohn war bereit. Die Folgen waren katastrophal:
in Pension ging und an mich die           inzwischen Student der Technischen Scharenweise meldeten Eltern ihre
Frage nach der Übernahme dieser           Universität und nahm sich meiner Kinder ab und die Neuanmeldungen
Arbeit gerichtet wurde, zögerte ich       Idee an: er übernahm die Konfigurati- für das kommende Schuljahr blie-
schon sehr, zog mich ins Hüttel-          on des Texterstellungssystems unter ben großteils aus; die Schülerzahl
dorfer Halterbachtal zurück, und          Linux und betreute das Handbuch fiel drastisch und plötzlich hatte die
nach einem sehr langen Spaziergang        und mich sehr geduldig („Online- sonst so gesuchte Schule nur mehr
wusste ich: „Ich mache es“. Probleme      Handbuch zur Administration an All- 13 Klassen in der AHS. Erst als der
stürzten viele auf mich ein, weil wir     gemeinbildenden Höheren Schulen Vertrag mit den Legionären gelöst
überhaupt noch keine Computer in          im Bereich des Stadtschulrates für wurde, begann sich die Schule wieder
der Administration hatten und ich         Wien“). Wenige Jahre nach meiner zu erholen und konnte Frau Direktor
eigentlich kaum eine Ahnung von           Pensionierung musste es vom Netz Kiener erfolgreich die Aufbauarbeit
Computerarbeit hatte.                     genommen werden, weil es nicht leiten. Als ich 2002 in Pension ging,
                                          mehr gewartet wurde.                      war die Schule auf gutem Weg.
Fritzi, ich habe dich durch viele Jahre
erlebt: zuerst als Lehrerin in meiner     Bei all den Erfolgen gab es dann aber     Und wie geht ein Mensch, der so
eigenen Schulzeit, später dann als        doch sicher auch schwierige Zeiten.       mit der Schule verbunden war, in
Kollegin und schließlich als Administ-    Willst du uns davon auch etwas be-        die Pension?
ratorin – eine heikle Aufgabe, denn du    richten?
musstest schließlich auch ungeliebte                                                Die Pension stellte mich vor ein mir
Aufgaben wie Supplierstunden und          Ende der 90er-Jahre traf unsere Fa-       völlig unbekanntes Problem:
Gangaufsichten verteilen.                 milie ein großes Unglück: mein Mann       ich hatte zu viel Zeit! Ich wusste
                                          starb nach mehrjähriger Krankheit         überhaupt nicht, wie man Freizeit
Die Administrationsarbeit unter der       und im folgenden Jahr meine Mutter.       alleine organisieren sollte. Alleine auf
Direktion von Sr. Maria Admirabilis       Mit meinem Mann, der so wie ich Eng-      Urlaub fahren, alleine Reisen unter-
                                                                                                                          5
OSTR MAG. ELISABETH BAUMGARTNER - ABSOLVENTENVERBAND DÖBLING
nehmen – das will gelernt sein. Auf              findet man digitalisierte Texte, die     Nachdem dieses Großprojekt abge-
Rat meiner Kinder inskribierte ich an            man daheim bearbeiten kann, oder         schlossen war, konzentrierte ich mich
der Universität Wien, um meinem                  man kopiert ein paar Seiten. Selbst      auf Klassische Archäologie. Nach dem
Wunsch nach einem zeitlich unge-                 während der Studienzeit erlebte ich      Bachelor ging es noch ein wenig
bundenen Bildungsrundumschlag                    ganz grundlegende Veränderungen:         weiter, und auch die Alte Geschichte
nachzukommen. Und zum Unter-                     Zu Beginn des Kunstgeschichte Stu-       begeisterte mich sehr, doch plagte ich
schied zu meinem ersten Studium,                 diums wurden beispielsweise in Vor-      mich mehr als früher mit Prüfungen
wo ganz klar war: „ich will Sprachen             lesungen und Seminaren alle Bilder       – und dann kam Corona. Ich hörte
studieren“ und sehr bald auch: „ich              als Dias gezeigt, nach wenigen Jahren    mir zwar in meiner Wohnung die ge-
will unterrichten“, war ich mit 60               verschwand diese Präsentationsform       streamten Vorlesungen an, versuchte
Jahren gar nicht sicher, worauf ich              und wurde durch Power Point ersetzt.     nochmals eine Überblicksvorlesung
mich einlassen sollte. Nach einigem              Ohne häuslichen Computer und In-         zu kolloquieren, musste aber fest-
Probieren war es klar: Ich begann mit            ternetzugang ist ein Studium heute       stellen, dass die Merkfähigkeit stark
Enthusiasmus ein Studium der Kunst-              nicht mehr denkbar.                      nachgelassen hatte. Es fehlte mir
geschichte mit Erweiterungsmodul in                                                       auch der Kontakt zu den Mitstudie-
Klassischer Archäologie. Diese sechs             Mit deinem Studium der Kunst­            renden, und so beschloss ich jetzt vor
Jahre bis zur Diplomprüfung waren                geschichte und mit deinem nächs-         kurzem, mit Sommersemester 2022
eine Zeit der Heilung und der neuen              ten Projekt, einem Buch über die         aus dem Studium auszusteigen und
Energiegewinnung.                                Paramenten­stickereien der Schwes-       das neunte Lebensjahrzehnt anders
                                                 tern PIJ, hast du uns wirklich über-     zu gestalten.
Und deine Begeisterung war, glaube               rascht.
ich, für alle, die mit dir zu tun hatten,                                                 Liebe Fritzi, wie spielt sich nun dein
spürbar. Wahrscheinlich hast du des-             Nach dem Kunstgeschichtestudium          Tagesablauf ab, kannst du deinen
halb das Studium sogar abgeschlos-               steckte ich meine wiedergewonnene        Hobbies nachgehen?
sen, oder?                                       Energie in ein neues Projekt: „Die Pa-
                                                 ramentenstickereien der Schwestern       Was ich jetzt mache? Viel lesen, um
Die Diplomarbeit über eine kunstge-              vom armen Kinde Jesus“.                  mir einen winzigen Einblick in die
schichtlich interessante und oben-                                                        laufende Literatur zu verschaffen,
drein qualitativ hervorragend fres-              Bei einer Ausstellung im Festsaal der    auf Facebook täglich einige Literatur-
kierte Scheunendachkirche in Lagou-              Schule hatte mir Sr. Maria Admirabilis   Gruppen besuchen und – nicht zu
dera (UNESCO Weltkulturerbe) führte              bestätigt, dass die prachtvollen Stü-    vergessen – meine Kochrezeptsamm-
mich nach Zypern, wie überhaupt                  cke nie archivarisch erfasst und ka-     lung auch in die Realität umsetzen,
die Kunstgeschichte, aber auch die               talogisiert worden waren. Ein Horror     vielleicht wieder eine kleine Reise
Archäologie, Ansporn waren, viele                für meine Kunsthistorikerseele – und     machen, meine Konzertabos weiter
Reisen, manche auch alleine, zu den              ich versprach, mich der Sache anzu-      besuchen, wieder ganz normal Freun-
Orten der großen Werke zu unter-                 nehmen. Es schwebte mir ein kleines      de und Bekannte treffen und einmal
nehmen.                                          Archivheft mit einigen Bildchen und      im Jahr zum Sommerfest nach Maria
                                                 vielen Nummern vor. Daraus gewor-        Regina fahren.
Die Organisation der Universität war             den ist ein großer Katalog mit vielen
im Verhältnis zu den 60er-Jahren                 Ganz- und Detailaufnahmen, mit           Vielen Dank für das Interview – wir
geradezu ideal: kein Zettelkatalog               Beschreibungen der Ornamente, mit        freuen uns schon auf ein Wiederse-
an der Universitätsbibliothek mehr,              zusammenfassenden Vergleichen            hen beim Sommerfest im Juni 2023!
kein seitenweises Abschreiben von                (sowohl schriftlich als auch bildlich)
Büchern, um genau zitieren zu kön-               der typischen ikonographischen                             Gabriela Svarovsky
nen, keine sinnlose „An- und Abtestur“           Merkmale der Kunst der Schwestern.                      geb. Zimm, WkRg 1971
in Vorlesungen mehr. Heute bestellt              Soweit sie auffindbar waren, bin ich
man Bücher auf der UB daheim am                  auch den Vorlagen nachgegangen
Computer, wenn man Glück hat,                    und habe einzelne Vergleiche mit              1 Friederike Reiner, Die Paramen-
                                                 der zeittypischen bildlichen                        tenstickereien der Schwes-
                                                 Kunst unternommen. Und                                tern vom Armen Kinde
                                                 wieder übernahm mein                                    Jesus, Wien (Döbling)
                                                 Sohn die EDV-Betreu-                                      1864-1985. Einführung
                                                 ung und trug gar man-                                     und kommentiertes
                                                 che hilfreiche Idee zur                                  Werkverzeichnis. Wien,
                                                 Bewältigung des Vorha-                                 2011 und Wien, 2013.
                                                 bens bei. 2011 erschien die                          Im „Roten Faden“, Ausgabe
                                                 erste Auflage im Eigenverlag                       28 – 2012, ist ein Aufsatz von
                                                 und 2013 die zweite Auflage1.               mir über die Paramentenstickerei
                                                                                          der Schwestern erschienen.
                                                 Und wie sieht es jetzt mit deinen
                                                 Studien aus? Immerhin hattest du ja
    Church of Panagia tou Arakos                 auch Archäologie begonnen.
    interior wall paintings, Laogudera, Cypros
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OSTR MAG. ELISABETH BAUMGARTNER - ABSOLVENTENVERBAND DÖBLING
Die berühmte Couch im Freudmuseum
Führung durch das
Freud-Museum
Am 1. April 2022 hatte ich
die Freude, eine Gruppe des
Absolventenverbandes Döbling,
also meiner ehemaligen Schule
Maria Regina, durch die neue
Ausstellung des
Sigmund Freud
Museums zu führen.
                                         Claudia Muchitsch
Das Interesse war groß, viele Fragen     in „ihrem“
wurden gestellt, alte Kontakte wieder    Museum               .... die legendäre Couch im Freudmuseum...
neu geknüpft- es war also ein für alle
schöner und hoffentlich bereichern-      … mit überaus viel Freud´!
der Nachmittag in einem Haus mit
langer Geschichte.                       Freud war, 83 Jahre nach seinem           Warte, Hietzing (Gloriettegasse und
Im Haus Berggasse 19, dem heutigen       Ableben, indirekt auch der Initiator      Umgebung)Zentralfriedhof
Museum, lebte Sigmund Freud (ge-         für ein Erlebnis, das für mich psy-       Freud Spaziergang
boren am 6. Mai 1856, verstorben am      chologisch als äußerst emotional zu       Schlosspark Schönbrunn
23. September 1939) von 1891 bis zu      bezeichnen ist:                           Weinwanderung Nussberg
seiner Emigration nach London im         Lange hatte ich meine ehemalige           Medizingeschichte Wiens
Jahr 1938. Hier wurden drei seiner       Schülerin Claudia nicht mehr gesehen      Innen: Schönbrunn
insgesamt sechs Kinder geboren, hier,    und nun wurde sie mir im wahrsten         Stephansdom spezial inkl. Dachbo-
in einer großbürgerlichen Wohnung        Sinne des Wortes wiedergeschenkt.         den, Regenrinne und Glockenkammer
im Mezzanin, lag das Zentrum des         Meine Freude war riesengroß! Ich          der Pummerin
Freud’schen Familienlebens.              hing nahezu an Claudias Lippen, als       Franziskanerkirche (mit Präsentation
                                         sie mit unglaublicher Eloquenz und        der Wöckherl- Orgel)
Auf derselben Etage befand sich          ansteckender Begeisterung uns ihr         Michaelerkirche und Gruft
Freuds Praxis und somit der Geburts-     Wissen mitteilte. Nicht nur für mich      Kapuzinergruft
ort der Psychoanalyse. Zahlreiche        war die Führung ein voller Erfolg.        Kunstkammer
Patienten kamen regelmäßig und           Etliche Stimmen wurden laut, dass         Schatzkammer
oft mehrmals pro Woche in Freuds         wir Claudias Führungen zu einem           Musikführung mit Privatführung
Behandlungszimmer, um auf der be-        fixen Programmpunkt für unseren           backstage im Konzerthaus
rühmten Analysecouch unter Anlei-        AVD aufnehmen sollten!                    Kaffeehausführung
tung des Meisters Heilung zu finden.     Möglichkeiten dazu bieten sich viele.
Das Wartezimmer wiederum war über        Ich durfte auch schon an einer ihrer      Sollte ich nun etwas vergessen haben,
lange Jahre hinweg der Treffpunkt der    Führungen durch die Kunstkammer           verweise ich auf Claudias Website.
„Psychologischen Mittwoch-Abend-         im Kunsthistorischen Museums teil-        www.alpinefoxes.com
gesellschaft“, also der Ort, von dem     nehmen, die mir, obwohl ich davor
aus die Psychoanalyse mit Beginn des     schon unzählige Male dort gewesen         Da gibt es alle Führungen und auch
20.Jahrhunderts die Welt eroberte.       war, wieder neue Einblicke gewährte.      Gutscheine!
                                         Ich stellte fest, dass Claudia in ihrer   (Weihnachten ist ja nicht mehr fern!)
Das im August 2020 nach jahrelanger      Vielseitigkeit einfach überall durch
Restaurierung wiedereröffnete Muse-      besondere Einblicke zu begeistern         Auf ein Treffen bei unserer nächsten
um in der Berggasse gibt wunderbare      weiß.                                     Führung freue ich mich schon jetzt!
Einblicke in Freuds Wissenschaft, die
Psychoanalyse, zeigt aber auch den                                                                          Evelyn Schier
Familienmenschen Freud.                Daher hier gleich eine Liste ihres
                                       reichhaltigen Angebots:
Die wechselvolle Geschichte des                                                    Claudia Muchitsch erklärte sich bereit
Hauses Berggasse 19 selbst, sowie Geheime Innenstadt, 3 verschiedene               bei der nächsten Generalversammlung
Sonderausstellungen sind integraler Führungen, Details auf Seite 3                 des AVD zur Wahl in den Vorstand zur
Bestandteil eines Museumsbesuches. Bezirksführungen: 6.,7.,8.,9.(Serviten-         Verfügung zu stehen.
                                       viertel und Liechtental, 2 verschie-        Als Kulturlady wird sie uns dann konkret
             Mag. Claudia Muchitsch, dene Führungen), Salesianerviertel            Termine für interessante Führungen
              geb. Payerl, Matura 1983 im 3., Cottageviertel im 18./19., Hohe      anbieten können.
                                                                                                                         7
OSTR MAG. ELISABETH BAUMGARTNER - ABSOLVENTENVERBAND DÖBLING
PIJ in Lettland – ein übermenschliches
Schwestern der Kongregation               In der Gemeinschaft Riga gibt es             die zum Gedenken vom Propst Albert
                                          sechs Schwestern.                            Budze gewidmet wurde. Sr. Clara ist
vom Armen Kinde Jesus                                                                  zusätzlich Bibliothekarin im Rigaer
Region Lettland                           Die freien Räume in der Klosterstraße        Institut der Religionswissenschaf-
                                          17 und 19 werden als Nachtherberge           ten, ist Mitglied der nichtstaatlichen
                                          für die Studenten benutzt. Auf solche        Organisation „Hilfe des Heiligen Jo-
                                          Weise unterstützen die Schwestern            hannes“ und für die Betreuung der
                                          die Jugendlichen, die aus armen              Schwestern im Rigaer Haus zuständig.
                                          Familien kommen und in Riga stu-             Diese Organisation arbeitet aktiv mit
                                          dieren möchten. Die Studiengebühr            dem Rigaer Sozialdienst zusammen.
                                          und die Miete sind in Riga sehr hoch.        Die Novizin Sr. Marija Terezija, im
                                          Die Schwestern unterstützen auch             Oktober 2021 ins Noviziat aufgenom-
                                          die Priester auf der Durchfahrt. Dann        men, ist Tischlerin, hat ein kleines
                                          gibt es die Möglichkeit, die Heilige         Bethlehem auf dem Hof eingerichtet;
                                          Messe zu feiern. Die Schwestern hel-         sonntags arbeitet sie an der Sonn-
                                          fen zusammen mit Wohltätern aus              tagsschule in der Maria-Magdalena
                                          Deutschland, den Niederlanden und            Gemeinde.
                                          Luxemburg den kinderreichen Fami-
Sr. Anna Marija,                          lien auch materiell, z. B. mit Kleidung.     In der Gemeinschaft Rezekne-­
Oberin der Region                         Schwester Clara ist als Lektorin im          Varaklani leben 5 Schwestern.
im Kulturhistorischen Museum              geistlichen Seminar Zwischendiözese
                                                                                       Mit Hilfe der gespendeten Geldmittel
von Lettgallen                                                                         unterstützen die Schwestern finanziell
                                                                                       mehrere arme kinderreiche Familien.
In der Region Lettland gibt es                                                         Schon mehrere Jahre leiten sie die
16 Schwestern der Kongregation                                                         Gebetsgruppe mit 10-15 Menschen,
vom Armen Kinde Jesus.                                                                 lesen die Heilige Schrift, organisieren
Vier Schwestern sind im öf-                                                            die Adoration. Wenn es möglich ist,
fentlichen Dienst tätig – an                                                           wird auch der Priester aus der Diö-
                                                                                       zese zum Treffen eingeladen, um die
den Bildungseinrichtungen, im                                                          Heilige Messe zu feiern, die Konferenz
Sozialdienst, im Museum, sie                                                           zu leiten, an den Diskussionen teil-
erfüllen auch die Aufgaben der                                                         zunehmen, Agape zu organisieren.
Kongregation.                                                                          Die Schwestern leiten in der Zusam-
                                                                                       menarbeit mit den Lehrkräften der
                                                                                       Hochschule Rezekne mit anderen
Zehn Schwestern, im Alter von                                                          konsekrierten Personen die Pilger-
62 bis 96 Jahren, erfüllen im                                                          fahrt von Rezekne nach Aglona und
                                                                                       nach Sarkani. Unterwegs werden
Rahmen des Möglichen die Auf-             Sr. Sandra, Assistentin,                     kurze Konferenzen, Meditationen, ge-
gaben der Kongregation.                   Novizenmeisterin, Sozialarbeiterin           meinsame Gebete, Lieder vorbereitet,
Zwei Schwestern sind aus                                                               abends werden kreative Workshops
Kasachstan gekommen, weil                                                              und Diskussionen durchgeführt.
das Klosterhaus dort geschlos-            und am Institut der Religionswissen-         Schwester Anna Marija, die Re-
sen wurde. Im Leben der älteren           schaften in Riga (RARZI) tätig. Sie          gionaloberin, arbeitet Vollzeit im
                                          hat eine enge Zusammenarbeit mit             Museum in Rezekne, ist da für die
Schwestern unserer Region ist             den Studenten und Priestern, bie-            Verwaltung der Sammlungen und
das Gebetsapostolat wichtig,              tet geistliche Beratungen. Sr. Clara         des Archivs zuständig. Sie hat auch
weil die Gebete uns in unserer            nimmt an der Arbeitsgruppe teil,             die Kinder auf das Sakrament der
apostolischen Arbeit begleiten            die an der Übersetzung des neuen             Firmung vorbereitet und leitet die
und die Betenden darin bestär-            Breviers arbeitet. Sie wird auch als         Sonntagsschule in der Gemeinde
ken, ihre Schwäche und Krank-             Gastlektorin eingeladen. Im Rahmen           von Ludza.
                                          ihrer Wissenschaft nahm sie am 13.           Sr. Sandra hat eine Vollzeitarbeit im
heiten ruhig hinzunehmen.                 Baltistenkongress mit dem Vortrag            Sozialdienst. Während der Covid-Zeit
Die vier Schwestern haben eine            „Das Verbot der lateinischen Druck-          hat sie zusammen mit einer Kollegin
Vollzeitarbeit und sogar mehr. In ihrer   schrift in Lettgallen“ teil. Sie war Teil-   die Lebensmittelpakete für Rentner
Freizeit sind sie im Rahmen des Mög-      nehmerin an der heimatkundlichen             und kinderreiche Familien gebracht,
lichen im Bereich des Apostolats tätig.   Konferenz in der Bibliothek in Balvi,        pro Tag bis 50 Stück. Jedes Jahr be-
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Ora et Labora
                                                     mit den Gemeindemitgliedern             indem sie die Eltern und Kinder beriet.
                                                     hat sie an der Pilgerfahrt zu an-       Im Jahre 2022 hat die Schwester 2,5
                                                     deren Kirchen teilgenommen.             Lehrverpflichtungen: Staatliche Vor-
                                                     Sie ist eine Vertrauensperson am        prüfungen, Olympiaden, zwei Wett-
                                                     Vertrauenstelefon Emmaus, das           bewerbe, Aufsichtspflicht der Lehrer,
                                                     von den konsekrierten Personen          Teamarbeitsgruppe, verschiedene
       Die Katechese für die Kinder in Luzda         organisiert wurde. Zusammen             Versammlungen und 140 Kinder (drei
                                                     mit der Legion Maria besucht sie        4. Klassen (26-30 Schüler) und zwei 6.
       reitet Sr. Sandra in der Gemeinde von     jede Woche alte Menschen im Alters-         Klassen (28-30 Schüler).
       Vilani die Kinder auf das Sakrament       heim, um ihnen von Gott zu erzählen.        Die Schwester hat sich an den inter-
       der Firmung vor.                                                                      nationalen Projekten beteiligt. Sie hat
       Sr. Maria Angelica arbeitet freiwillig    In der Gemeinschaft in Liepaja gibt         den Geldpreis und die Dankbarkeits-
       im Kindergarten „Vinnijs Pūks“ und im     es 4 Schwestern.                            schrift für die Arbeit im Bildungssys-
       Radio Lettgallens. Sonntags fährt sie                                                 tem, für die innovativen Arbeitsme-
       nach Daugavpils, um an der Sonntags-      Schwester Anna Magdalena hat seit           thoden in Mathematik erhalten. Die
       schule für Russisch sprechende Kinder     25 Jahren die Pflichten einer Regio-        Schwester unterstützt auch die Kolle-
       zu arbeiten. Sie hat 14 Kinder auf das    nalökonomin. Sie hat mehr als eine          gen, die Jugendlichen, die Kinder, sie
       Sakrament der Firmung vorbereitet.        Arbeitsauslastung in der Schule. Wäh-       ist eine geistliche Beraterin, erläutert
       Der Unterricht wurde sowohl direkt        rend der Covid-Zeit sollte sie bis zu       die religiösen Themen. Sie hilft beim
       als auch auf ZOOM durchgeführt.           12 Stunden am Computer verbringen,          Betreuen der kranken Schwestern,
       In Rezekne hat sie „Die Schule” von
       Mutter Clara für die Vorschüler ge-
       gründet. Wegen Covid 19 wurde der
       Unterricht unterbrochen. Die Eltern
       und Kinder fanden diesen Unter-
       richt interessant. Sie ist aktiv in der
       Gemeinde der Schmerzensmutter
       und führt kreative Workshops für die
       Gebetsgruppe, die Gruppenarbeit,
       die Meditationen durch.
        Sr. Theresia Pija hilft Schwester
       Maria Coronata in Varaklani, indem
       sie sich aktiv ins Leben der Gemein-
       de einbezieht. Sonntags liest sie die
       Lesungen, arbeitete zusammen mit
       dem Priester an der Sonntagsschule,
       unterstützt die Menschen in schwie-       Die Arbeit von Sr. Anna Magdalena in der Schule in Liepaja
       rigen Situationen, sorgt für die Kom-
       munion für die Kranken. Zusammen
                                                                                             besucht die armen Familien auf dem
                                                                                             Lande und hilft ihnen materiell bei
                                                                                             ihren Bedürfnissen.
                                                                                             Schwester Maria Rafaela in Liepaja
                                                                                             empfängt und begleitet die Gäste,
                                                                                             spricht mit ihnen, hört ihnen zu,
                                                                                             unterstützt sie in materiellen und
                                                                                             geistlichen Schwierigkeiten, indem
                                                                                             sie Kleidung verteilt. Sie versorgt und
                                                                                             pflegt die älteren Schwestern. In den
                                                                                             letzten vier Jahren während des Festes
                                                                                             in Aglona vom 13. bis zum 15. August
                                                                                             (besonders in der Nacht) notierte die
                                                                                             Schwester zusammen mit Sr. Anna
                                                                                             Magdalena die Messintentionen. Die
                                                                                             Schwestern haben eine gute Zusam-
                                                                                             menarbeit mit dem Bischof Viktors
                                                                                             Stulpins. Der besucht die Schwestern
       Die Teilnahme an den Pilgerfahrten                                                    oft, um die Heilige Messe zu feiern, die
                                                                                                                                   9
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geistliche Betreuung zu leisten und     feiert. In Liepaja arbeiten die Schwes-   wurde, teilgenommen. Dort erzählte
 sie in verschiedenen Bedürfnissen zu    tern gut mit den Dominikanerinnen         sie über die Geschichte der Kongre-
 unterstützen.                           zusammen, die die Exerzitien leiten       gation und verehrte die Reliquie der
                                         und gegenseitig Hilfe leisten. Beim       Seligen Mutter Clara.
 Sr. Francheska Misericordia arbeitet    Gebet denken wir an die Bedürfnis-        Sr. Veneranda und Sr. Clara be-
 freiwillig am Katholischen Gymna-       se der Kirche, der Kongregation, der      teiligten sich an der Veranstaltung
 sium in Liepaja, lernt die lettische    Welt. Wir besprechen die Aktualitäten     in der Gemeinde von Nicgale, wo
 Sprache, hilft bei der Hausarbeit.      im kirchlichen Leben. Jeden Tag be-       sie das 100. Jubiläum der Sr. Marija
 Die Schwester arbeitet gerne mit        suchen wir den Gottesdienst. Einmal       Stefana feierten.
 behinderten Kindern. In der Zusam-      pro Monat wird die Heilige Messe für      Die Schwestern nehmen auch an
 menarbeit mit der Organisation Die      die verstorbenen Schwestern gefei-        den Interviews im christlichen Radio
 Engel mit uns in Rezekne hat sie an     ert. Wir haben eine Möglichkeit, das      teil, indem sie über die Berufung
 einem Sommerlager in Brukna teil-       christliche Radio zu hören, geistliche,   sprechen, über die Geschichte der
 genommen. Im Sommer unterstützt         interessante Sendungen zu schauen,        Kongregation informieren.
 sie eine Familie in Rezekne, in der     besonders während der Covid-Zeit.
 ein behindertes Mädchen lebt. Die                                                 Wir haben an der Heiligen Messe in
 Schwester verbringt viel Zeit außer-    Auf solche Weise können wir auch          Aglona teilgenommen, die vom Nun-
 halb des Klosters in anderen Familien   von Ferne an Gottesdiensten teilneh-      tius im Baltikum, Petar Rajic, gefeiert
 mit Kindern, auch in Liepaja, sie un-   men. Regelmäßig werden die Priester       wurde. Wir haben ihn zusammen mit
 terstützt die jungen Mütter.            eingeladen, um die Heilige Messe zu       den Vertretern anderer Gemeinden in
                                         feiern, die Beichte abzunehmen und        Riga getroffen, um dem Nuntius die
                                         die kranken Schwestern zu besu-           Kongregation vorzustellen.
                                         chen. Wir feiern die Professjubiläen      Nach Möglichkeit nehmen wir an
                                         der Schwestern, die Lebens- und           dem Treffen der Konsekrierten teil.
                                         Ordinationsjubiläen der Bischöfe
                                         und der Priester, wir drücken unsere      Lettland hat eine führende Position
                                         Dankbarkeit bei den Wohltätern aus,       bezüglich der sozialen Ungleichheit
                                         nehmen am Feiern sowohl direkt als        wie auch der Zugänglichkeit der
                                         auch in unseren Gebeten teil.             Betreuung. Es wurde vorgeschlagen,
                                                                                   das Minimalgehalt zu erhöhen und
                                         In Lettland haben wir die Reliquie der    die Progressivität der Steuern zu för-
                                         Seligen Mutter Clara bekommen, die        dern. Die Einwohner können sich die
                                         jetzt in allen Klosterhäusern und in      medizinische Hilfe wegen der hohen
                                         den Gemeinden, die offen sind, zu         Kosten nicht leisten. Viele Menschen
                                         verehren ist, um Gnade für die Famili-    fahren noch immer weg, um Geld für
                                         en, Kinder, Jugendlichen zu erbitten.     die Familien zu verdienen. Das Mini-
                                                                                   malgehalt in Lettland ist 500,00 EUR.
 Sr. Francheska Miserikordia             Sr. Teresia Pia und Sr. Maria Angelika    Lettland hat ein niedriges Produk-
                                         fuhren im Sommer 2019 nach Ka-            tivitätsniveau. Die wichtigsten He-
 im Sommerlager in Brukna                sachstan, um von der Seligen Mutter       rausforderungen für das Erhöhen
                                         Clara zu erzählen und in der Heiligen     der Produktivität sind mit der Un-
 Unsere Schwestern bemühen sich, das     Messe die Reliquie zu ehren als auch      gleichheit der hohen Einnahmen und
 Evangelium im Alltag zu leben. Jedes    von den Erfahrungen über die Zeit,        dem niedrigen Innovationsniveau
 Jahr haben wir fünftätige Exerzitien,   die sie in Lettland verbracht haben,      verbunden. Es gibt auch starke re-
 jeden Monat Tage der Besinnung. Im      zu erzählen.                              gionale Unterschiede zwischen den
 Oktober und Mai vereinigen sich die     Sr. Clara hat an der Veranstaltung        Städten und Regionen. Lettland führt
 Schwestern im Rosenkranzgebet. Es       für die Jugendlichen, die von den         Reformen im Bereich der Gesundheit,
 werden auch Bußgottesdienste ge-        Schwestern Pro Sanctitate organisiert     der Ausbildung, der Wissenschaft und

 Alljährliche Rekollektion in Riga
10
Die Teilnahme an der Konferenz der gottgeweihten Menschen von Lettland

der Innovation durch. Die Regierung     keinen Bewirtschaftungsplan. Es fehlt      Von den Schwestern in Österreich
Lettlands plant eine Regionalreform.    an Menschen und Geld.                      haben wir eine finanzielle Unterstüt-
Das Ziel ist, die hohe Qualität der     Deshalb ist die natürliche Lage der        zung empfangen.
Dienstleistungen allen Menschen         Umwelt schlecht und verschlimmert
anzubieten, darunter die Ausbildung.    sich immer.                                Wir bedanken uns herzlich bei un-
Die geringere Zahl der Selbstverwal-                                               seren Wohltätern für die Spenden.
tungen würde ermöglichen, den Riss      Die Pandemie und der Krieg in der
zwischen der Region und der Stadt       Ukraine haben die sozialökonomische        Möge Gott Sie reichlich segnen!
zu mindern. Der größte Teil der ge-     und politische Situation in Lettland
schützten Territorien Lettlands hat     stark und bleibend beeinflusst.                              Sr. Anna Marija PIJ

                                         Die Aufnahme der Kinder in Riga
                                                                                                                      11
Auf den Spuren von Clara Fey – Aachenreise

                                               Der Dom zu Aachen     Im Clara Fey-Museum

 Nach der Seligsprechung                   Am Donnerstag ging es dann für          gab es dort ein Kinderheim, eine
 von Mutter Clara 2018                     alle schon sehr früh los. Um 6.00 Uhr   Schule und ein Mädchenpensionat.
                                           war Abfahrt zum Flughafen, alle mit     Nachdem wir uns mit einem Kuchen
 begab sich erstmals eine                  ausreichend Gepäck und einem ne-        stärken konnten, ging es dann ins
 Gruppe von Jugendlichen                   gativen Covid-Test ausgestattet. Für    Obergeschoß, wo unter anderem die
 und jungen Erwachsenen                    4 der 5 Jugendlichen war es die erste   Räumlichkeiten von Clara Fey waren.
 der Wohngemeinschaften                    Flugreise, die Aufregung war also       Hier konnten wir auch ihr kleines
 der Sozialwerke Clara Fey                 groß. In Köln angekommen, ging es       Zimmer mit ihren Möbeln sehen.
 auf eine Reise nach                       dann weiter zu unserem Quartier im      Anschließend verbrachten wir den
                                           Monschau. Da der Tag sehr aufregend     restlichen Tag im Aachener Tierpark
 Aachen und Umgebung,                      und anstrengend für alle war, mach-     Euregiozoo und ließen den Tag dann
 um die Gründerin der                      ten wir uns einen gemütlichen Abend.    bei Currywurst ausklingen.
 Schwestern vom                                                                    Die Jugendlichen waren sehr berührt
 armen Kinde Jesu                          Am Freitag trafen wir uns dann mit      vom Leben und Wirken von Clara Fey
 an den Orten ihres Wirkens                Sr. Magda Veronika in Aachen und        und der Begegnung mit Sr. Magda Ve-
 besser kennenzulernen.                    sie erzählte uns ausführlich von Cla-   ronika. „Als ich die Schwester gesehen
                                           ra Fey. Anschließend bekamen wir        habe, war das für mich ein wirklich
                                           eine Führung durch die Stadt und        sehr gutes, echt ein schönes Gefühl,
 Da die Seligsprechung im Jahr 2018        besuchten die Orten, an denen Clara     das hat mich gestärkt“, berichtet eine
 eine große Bereicherung für alle Be-      gelebt und gewirkt hatte. Nach einem    Jugendliche anschließend. „Ich finde,
 teiligten war, sollte diese Reise nun     gemeinsamen Mittagessen ging es         Clara Fey ist und bleibt einfach die
 im heurigen Jahr erneut mit einigen       dann weiter mit einer Stadtführung      Beste, das was sie gemacht hat, das
 Bewohner:innen stattfinden. Dies war      und der Besichtigung des sehr ein-      könnte niemand, das war sehr mutig
 aufgrund von großzügigen Spenden          drucksvollen Aachener Doms.             von ihr und sehr schlau. Ich bin sehr
 möglich. 2 Pädagog:innen und 5                                                    dankbar dafür, dass es sie gibt.“
 Jugendliche mit unterschiedlichen         Am Samstag trafen wir uns dann er-
 Beeinträchtigungen der Wohnge-            neut mit Sr. Magda Veronika, diesmal    Am Sonntag ging es dann ins Phan-
 meinschaften aus Döbling begaben          in Simpelveld in den Niederlanden.      tasialand. Der riesige Freizeitpark war
 sich im Juli 2022 erneut auf die Spuren   Im früheren Kloster „Haus Loreto“       ein überwältigendes Erlebnis für alle
 der seligen Clara Fey.                    ist seit 2018 das Clara Fey-Museum      Beteiligten. Besonders angetan ha-
                                           „Der Schatz von Simpelveld“ unter-      ben es uns die Achterbahnen. Aber
 Hier ein kurzer Reisebericht:             gebracht. Zu Beginn machten wir         auch andere Fahrgeschäfte haben wir
                                           eine Schatzsuche durch das Erdge-       genutzt, so dass jede:r der Jugendli-
 Bereits im Vorfeld beschäftigten wir      schoss, in welchem diverse Schätze      chen glücklich war mit der Auswahl.
 uns in unserer Jugendgruppenstun-         wie Paramente, Wachsfiguren und         Wir kamen in den 8 Stunden unseres
 de mit Clara Fey und ihrem Leben.         andere Erzeugnisse der Schwestern       Aufenthalts auf insgesamt 17 Fahrten
 Unsere Jugendlichen kennen Clara          untergebracht sind. Zudem wird hier     und waren dementsprechend müde
 Fey natürlich, aber einen Bezug zu        im Museum ein Einblick in das Leben     am Abend.
 den Stätten ihres Wirkens herzu-          im Haus Loreto geboten, aus der
 stellen, war nun doch etwas ganz          Zeit, als die Schwestern hier Kinder    Am Montag hatten wir dann einen
 Besonderes!                               unterrichteten und erzogen. Damals      Geburtstag zu feiern und haben
12
Verbundenheit
                                                  mit Maria Regina
                                               Von Mutterleib               Gymnasium Maroltingergasse.
                                            und Kindesbeinen an             Jeden Montag fuhr ich nach Un-
                                            (aus dem Kirchenlied            terrichtsschluss zur Chorprobe.
                                           „Nun danket alle Gott“)          Manchmal, wenn ich früher aus
                                                                            hatte, setzte ich mich in Ma-
                                                                            mas Musikstunde ins damalige
                                         Ich war selbst nie Schülerin in    Kapellen-Musikzimmer.
                                         Maria Regina und bin dennoch
                                         ein Leben mit der Schule ver-      Das waren schon zwei sehr ver-
                                         bunden, denn ich habe sie im       schiedene Welten, in denen ich
                                         wahrsten Sinn des Wortes bereits   mich da bewegte, und ich moch-
                 Sr. Magda Veronika      im Mutterleib kennengelernt.       te sie beide. Den Spagat, als
                                         Das war 1973.                      Kind der Chorleiterin im Chor
                                                                            mitzusingen, schafften Mama
den Tag anschließend im Freizeitbad      Anfangs war die Schule für mich    und ich mühelos. Ich wurde we-
Aqualand verbracht.                      ein riesiges, seltsames Haus mit   der besser noch schlechter als
                                         langen Gängen,                                 die anderen behan-
Dienstag war dann auch schon der         großen Räumen                                  delt, und ich fand
Tag der Abreise gekommen. Davor          und seltsam ge-                                schnell Anschluss.
haben wir noch ein wenig Köln er-        kleideten Frauen                               Bis heute bin ich
kundet und dann ging auch schon          mit verklärtem                                 in Kontakt mit ehe-
unser Rückflug nach Wien.                Blick. Ich lernte,                             maligen Chorladies
Die Reise war für alle ein wunderschö-   dass das Klos-                                 und begegne Ex-
nes Erlebnis und eine Bereicherung.      terschwestern                                  Schülerinnen. Zu-
Die Jugendlichen erzählen immer          sind, die quasi                                letzt stellte sich die
noch von den Erlebnissen und der ge-     mit Gott verhei-                               Verkäuferin meines
meinsamen Zeit. Und auch ihr Bezug       ratet sind. Das                                Hochzeitsdirndls
und ihre Beziehung zu Clara Fey hat      beeindruckte                                   als solche heraus!
sich durch die Exkursion nachhaltig      mich sehr. Und
verändert.                               überall die gro-                              Eine Schnurre noch
                                         ßen Mädchen! Bernadette Spitzer               zu meiner mündli-
Wir danken dem Absolventenver-           Ich war ein bra-                              chen Matura 1991.
band Döbling und der Kongrega-           ves Kind, und weil es gelegent- Mama war fast nie im Konferenz-
tion der Schwestern vom armen            lich Babysitterprobleme gab, zimmer, und im Musikzimmer
Kinde Jesus für die großzügige           nahm mich Mama schon früh gab es kein Telefon. Sie wollte
Spende, die uns diese unvergess-         immer wieder in die Schule zu unbedingt so schnell wie mög-
liche Reise ermöglicht hat!              Feiern mit. Ich crashte einmal lich das Ergebnis wissen. Ich rief
                                         eine Maturafeier, bei der ich in also im Konferenzzimmer an und
DANKE!                                   der ersten Reihe sitzend hoffte, begann: „Grüß Gott, hier ist die
                  Katharina Wagner,      Mama würde mich bald holen. Bernadette ….“ Weiter kam ich
              Pastoralbeauftragte an     Als sie endlich kam, sprang ich nicht. Noch bevor ich den Satz zu
                 der Clara Fey Schule    auf und lief auf sie zu – nur war Ende sprechen konnte, hörte ich:
                                         sie eben zum Chorauftritt ein- „Und? Wie ist es Dir ergangen?“
                                         gezogen.
                                                                           Mama hatte offensichtlich das
                                         Ebenso nahm sie mich schon Kollegium über den bevorste-
                                         früh zu Adventsingen und Hoch- henden Anruf informiert.
                                         zeiten mit. Das Standardreper-
                                         toire konnte ich daher bald aus- Und so sind es auch für mich
                                         wendig mitsingen. Deshalb war bald 50 Jahre Maria Regina.
                                         es naheliegend, dass ich ab dem
                                         Gymnasium selbst in den Chor                   Bernadette Spitzer
                                         durfte. Ich besuchte das öffent-
                                         liche und natürlich koedukative
Gruppenbild
                                                                                                                 13
Ein Leben

     Unsere Absolventin
     Mag. Anita Nitsch-Fitz,
                                         und Physik, auch am Gymnasium          der Breitenseerstraße 21 sesshaft.
    MJ 1956, führte die                  Maria Regina, war sie täglich im       Bis heute, 113 Jahre später, wird
   Breitenseer Lichtspiele,              Kino anzutreffen und konnte so         täglich gespielt.
  das nach Eigendefinition               das Programmkino, in dem man
  älteste Kino der Welt,                 vorwiegend österreichische und         Das älteste Kino wird jung
 53 Jahre durchgehend bis zu             europäische Filme zeigte, durch
ihrem Tod im Februar 2022.               schwierige Zeiten führen. Viele        Noch zu ihren Lebzeiten konn-
                                         Jahre hindurch wurden Schul-           te sich Anita Nitsch freuen, dass
 Stumm, sichtlich bewegt verließen       arbeiten und Hausaufgaben im           das Kino weiter im Familienbesitz
die Besucher den Kinosaal. Man zeig-     Kino während der Vorführungen          bleiben würde. Ihre Nichte Chris-
te „La Strada“, den Schwarz-Weiß-        korrigiert. Es war ihr auch wichtig,   tina Nitsch-Fitz hat mit großem
Kultfilm von Frederico Fellini aus dem   den Schülern neben Mathematik          Engagement und Können diese
Jahr 1954. Anita Nitsch wünschte sich    und Physik die Liebe zum Film zu       Aufgabe 2021 übernommen. Mit
genau diesen, ihren Lieblingsfilm, zu    vermitteln, wie ihre Nichte Christi-   Förderungen der Stadt Wien konn-
ihrem 80. Geburtstag. Ich durfte an      na durch Rückmeldungen erfuhr.         te das Kino vor allem technisch für
diesem denkwürdigen Tag dabei sein                                              die Zukunft vorbereitet werden.
und mit Weggefährten und Liebha-      Die beliebten Stummfilme
bern der Breitenseer Lichtspiele Anitamit live Klavier- und Wortbe- Der alte 35 mm Projektor wurde
Nitsch beglückwünschen.               gleitung habe ich in bester Er- restauriert. Er stammt noch aus
                                      innerung. Unterhaltung pur!       dem Kino der Großmutter. Ein
1969, im Alter von 31 Jahren, er-                                              edles Stück, auf das Anita
warb sie das Kino. Sie war Be- Leinwand-Lyrik mit                              Nitsch besonders stolz war.
sitzerin und gute Seele. In der Live Klavierbegleitung                         Unglaublich, auch heute
Zeit des Kinosterbens dieses Pro-                                              noch, im digitalen Zeital-
jekt anzugehen war ein mutiger mit Gruber &Turnheim                            ter, findet er gelegentlich
Schritt. „Der Anlass war sicher das                                            Verwendung.
Schließen des Nußdorfer Kinos Vergessen die unbeque-
der Großmutter“, verriet mir ihre men, Original-Holzsessel                     53 Jahre hat Anita Nitsch,
Nichte Christina.                     (168 Stück)! Man fühlte                  die nach ihren Worten „mit
„Die Kinowelt, die sie von Kind sich fast in die Stummfilmzeit dem Kino ­nebenberuflich aus ei-
an begleitete, fehlte ihr einfach.” zurückversetzt. Wie war der Be- gener Tasche finanziert. Ihre Nichte
 Viel Zeit hatte sie als Kind im Kino such wohl für die ersten Besucher Christina, eine studierte Kindergar-
 der Großmutter verbracht. Darin 1905, dem Gründungsjahr des tenpädagogin, widmet sich nun
 liegt auch der Grundstein für die Betriebes, als die Vorführungen hauptberuflich dem Betrieb. Für
 lebenslange Liebe zum Film. Ne- im „Zeltkino” durch die Bezirke sie ist wichtig, das nostalgische
  ben ihrer beruflichen Tätigkeit tingelten? Ab 1909 wurde man Flair zu erhalten und gleichzeitig
  als Professorin für Mathematik dann am heutigen Standort in neues, junges Publikum vor allem
für das Kino

 Prof. Mag. Anita Fitsch-Nitz
 war jeden Tag im Kino.
 © Foto-Rechte -Wien Film

                                              mit dem neuen österreichischen Film
                                              anzusprechen. Eine Aufgabe, die
                                              nur gelingen kann, wenn man wie
                                              Christina die Herausforderung als
                                              „Geschenk“ ansieht, die Menschen
                                              im Kino glücklich zu machen. „Mei-
                                              ne Tante ist ein Vorbild für mich“,
                                              lässt uns Christina wissen, „ - diese
                                              in sich ruhende, furchtlose Person
                                              strahlte unheimlich viel Selbstver-
                                              trauen aus.“

                                                             Anita Nitsch.
                                                            Eine Legende.
                                                             Ein Original.
Mag. Anita
Nitsch-Fitz,Wien Fim Fotorechte               Niemand hat die Liebe zum Kino
                                              so sehr verkörpert wie sie!

                                                   Maresi Stodola -Zimm , RG 1969

   Nichte Christine Nitsch-Fitz im Kinosaal
                                              Die fünf kleinen Bilder oben weisen auf lustige
                                              Filmabende hin. © Ralph Turnheim
Jubiläumstreffen im
 Am Freitag, den
 22. April 2022 fand
 nach Corona-bedingter
 Pause endlich wieder
 das Jubiläumstreffen
 aller Maria Regina-                                                                     Ehrenmitglied Michou Friesz,
 Absolventinnen und                                                                      rechts im Bild,
 Absolventen statt.                                                                      erhält die obligate bestickte
                                                                                         AVD-Serviette.

 Leider spielte das Wetter nicht     Eintritt ins Gymnasium Maria            Als besonderen Gast durften wir
 ganz mit und so mussten wir den     Regina im September 2022 –              diesmal die ehemalige Maria
 Veranstaltungsort „Schwestern-      unter Generationen von Absol-           Regina-Schülerin, Schauspielerin
 garten“ gegen den Speisesaal        ventinnen sichtlich wohlfühlten.        Michou Friesz begrüßen, die von
 des Halbinternates eintauschen.     Nicht nur sie nutzten die Mög-          der Präsidentin des AVD, Gabi
 Nicht minder gut war aber die       lichkeit, an Führungen durch das        Svarovsky, geehrt wurde.
 Stimmung, nicht minder groß die     Schulhaus teilzunehmen, die von
 Freude, so viele Ehemalige aller    unserem Verwalter, Herrn Mei-           Beim Kuchen-, Getränke- und
 Altersstufen zu treffen. Schon im   sner, bzw. von Elisabeth Baum-          Heurigenbuffet aus der be-
 Vorfeld hatten sich etliche Klas-   gartner angeboten wurden.               währten Küche einiger Vor-
 sen zur Feier ihrer „runden“ Ma-    Größter Beliebtheit erfreuten sich      standsmitglieder des Absolven-
 turajubiläen angemeldet. Jahr-      wie erwartet die Kellerführungen        tenverbandes, beim Austausch
 gangs- und Klassentische waren      von Sr. Notburga und Herrn              von Erinnerungen und Neuig-
 beschriftet und geschmückt. Die     Meisner.                                keiten, beim Plaudern, Lachen,
 Ältesten in unserem Kreise waren                                            Netzwerken genossen alle diesen
 sogar z.T. aus den Bundesländern    Die alten Gewölbe unter dem             wunderbaren Nachmittag und
 angereist ; die Jüngsten            Wäldchen, einst Lazarett, faszi-        Abend in ihrer alten
 waren die Töchter Ehemaliger,       nierten die Besucherinnen und           „Schulheimat“.
 die sich – in Vorfreude auf ihren   Besucher.

                                                  BAKI 1982-feierte auch ihr RUNDES Maturajubiläum-40 JAHRE
            Sr. Notburga und                      Gudrun Scharf, (Wögensteien), Annemarie Fischer,
            Gabi Svarovsky                        Martina Mirzabaegi (Sonntag) und Andrea Eßmeister, (Zeininger)
16
Kloster im April 2022

KBA 1972 und KBA 1977

Christa Farrenkopf, Friederike Pieczkowski, NG 1971   Das Mupäd 1969-feierte von Anfang mit - Führung Schule und Führung Keller

                                                      Auch wenn die Truppe der Auf-            alle waren sich einig - wir wollen uns
                                                      rechten aus dem MpRg 1969 klein          bald wieder treffen. Denn die Gruppe
                                                      war, und das Wetter leider nicht         wird leider immer kleiner. Von den 33
                                                      mitgespielt hat, erlebten wir einen      Schülerinnen, die die Matura 1969
                                                      recht netten Nachmittag in unserer       – wohlgemerkt mit weißer Fahne -
Drei Vertreterinnen                                   alten (Leidens) Anstalt.                 absolviert haben, sind bereits fünf
der AHS 1973
                                                                                               verstorben und zwei verschollen.
                                                      Beim Rundgang durch das Haus             Unsere Frau Professor Weber gibt es
                                                      wurden viele Erinnerungen wach-          auch schon lange nicht mehr.
                                                      gerufen, und wir hatten sehr viel
                                                      zu plaudern.                             Schön war es, dass die letzte verblie-
                                                                                               bene Schwester im Kloster Zeit hatte.
                                                      Der Verwalter, Herr Friedrich Meis-      So haben wir erfahren, dass unsere
                                                      ner, der uns durch das für uns fast      Internatsschwester Clara Amata, die
                                   3 Generationen     komplett neu angelegte Gebäude           einige von uns auch auf der Matura-
                                                      führte, hatte seine liebe Not mit        reise nach Holland begleitet hat, dort
                                                      uns, weil wir nicht weitergingen         in einem Heim wohnt. Das Mutterhaus
                                                      und immer wieder überlegten, was         in Simpelveld gibt es nicht mehr im
                                                      hier früher war. Sein Kommentar:         Besitz der Schwestern PIJ.
                                                      „Was für Sie früher war, kann ich
                                                      nicht beantworten. Da war ich            Die Stunden in der Hofzeile haben
                                                      noch nicht auf der Welt“. Soviel zu      uns 53 Jahre jünger werden lassen.
                                                      uns Junggebliebenen.
                                                                                                               Liane Nowak, Wunderl
                                                      Auch hatten wir alle das Wäldchen                                  Mupäd 69
                                                      größer in Erinnerung. Ähnlich ging
                                                      es uns mit dem Festsaal.

                                                      Auch danach bei Kuchen und Kaf-
                                                      fee ging uns der Gesprächsstoff
                                                      nicht aus. Hatten wir uns doch
             BAKI 1982 mit Frau Dr. Ziegler, links
                                                      fast drei Jahre nicht gesehen. Und
                                                                                                                                   17
Das MUPÄD – ein ungeliebter Schulzweig ?
 Musisch-pädagogisches                       Von denen wurden wir eher scheel        Pädagogischen Akademie Lehrerin-
 Realgymnasium                               und von oben herab angesehen.           nen geworden – allerdings erst nach
                                             Und dieses Gefühl beschleicht mich      7-jähriger Ausbildungszeit.
 Musisch-pädagogisches Realgymna-            noch immer, wenn ich den regelmä-
 sium, 5-jährige Oberstufenform, die         ßig erscheinenden „Roten Faden“         Dass dieser Schulversuch nur 5 Jahre
 im Schulgesetzeswerk 1962 verankert         durchblättere, was ich nach wie vor     dauerte, und wir gerade in diesem
 ist; an den auslaufenden Lehrer- be-        mit Freude mache. Es gibt Berichte,     Zeitraum unsere Schulzeit genos-
 ziehungsweise Lehrerinnenbildungs-          Bilder vom Realgymnasium (das ich       sen, wurde uns erst im Nachhinein
 anstalten eingerichtet, waren sie           in der Unterstufe auch besuchen         so richtig bewusst.
 zunächst als Zubringerschulen für           durfte), von der FOS, von den Kin-
 die künftigen Pädagogischen Akade-          dergärtnerinnen …, aber die             Es schmerzt uns, dass die MUPÄDler
 mien gedacht. Im Schuljahr 1969/1970        5 Jahrgänge MUPÄD werden weitest-       im Roten Faden nicht vorgestellt
 legten 28,9 % aller Maturanten die          gehend totgeschwiegen, als hätte        wurden, was sich ab nun ändern wird,
 Reifeprüfung an dieser selbständigen        es diese Klassen und Schüler nicht      wie uns Gabi Svarovsky versicherte.
 Oberstufenform ab.                          gegeben. Vielleicht liegt es auch an
 Das MUPÄD–                                  uns Absolventen, weil wir uns nie                               Liane Wunderl,
 der ungeliebte Schulzweig                   eingebracht haben. Aber wir hatten                     geb. Nowak, Mupäd 1969
                                             eben von Anfang an so das Gefühl,
 Wir waren nicht Fisch – nicht               „Andere“ zu sein.                       Erfreulicherweise haben sich beim Jubiläumsfest
 Fleisch, keine Schüler der Lehrer-          Dennoch haben wir eine fundierte        etliche aus dieser Klasse in die Mitgliederliste
 bildungsanstalt und damit dann                                                      eintragen lassen. Sie werden ab nun den Ro-
                                             Ausbildung in Döbling genossen,         ten Faden auch mit lieben Grüßen aus Döbling
 fertige Lehrerinnen – aber auch             viele von uns sind nach weiteren        zugesendet bekommen.
 keine Gymnasiasten.                         2 Jahren auf der neu geschaffenen                          Redaktion des Roten Fadens

 BRAVO dem Jahrgang 1969: FOS & MUPÄD

                                                                              1964, Hoher
                                                                          Besuch im 4. RG.

                                                                                   1966,
                                                                                Schulchor

 Eine treue „Familie“ , FOS 1969, in Worten „Frauenoberschule“

 Dringend gesucht:
 Bilder für die Festbeilage 2023!
 Der AVD konnte im Archiv nicht fündig werden, daher bitten wir um Zusendung alter Maturabilder.
 Bilder folgender Jahrgänge fehlen:
 Jahrgang 1931, 1932, 1933, 1934, 1935 1936, 1937, 1938 Rg, 1939 Rg und FOS, 1940 Rg, 1955 Rg, 1956 Rg, 1957, 1958
 Rg und FOS 1959, Rg und FOS, 1960 Rg, 1961 Rg und FOS, 1962 Rg und FOS, 1963 Rg und FOS, 1964 Rg und FOS,
 1965 Rg und FOS, 1966 Rg und FOS, 1967 Rg, 1968 Rg, 1970 8A,1971 8A, 1972 8A und 8B, 1973 8A und 8B, 1974 8A,
 1975 8A, 8B und Mupäd, 1976 8A und Mupäd 1977 8A und 8B, 1978 8A und ORG, 1979 8B, 1980 8A und 8B, 1981
 8B, 1982 8A, 1983 8C, 1984 8C, 1986 8A und 8B, 1987 8A, 8B und 8D, 1988 8C und 8D, 1990 8A,B,C und D, 1991 8A,B
 und C, 1993 8A, 1994 8B, 1995, 8A,B und C, 1996 8A,B und C, 1997 8B, 1998 8a und B, 1999 8A,B und C, 2000 8A,B
 und C, 2001 8A,B und C, 2002 8A und B, 2003 8A und B, 2004 8A und B, 2005 8G, 2007 8A und B, 2008 8B
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