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Nr. 25 august 2013 BLICKFELDgym fms oberwil Die FMS Einblick in die Teppichetage der Abteilung Kunstprojekt: Der Klang als Inspiration peliculA!R: Insiders und Outsiders im Film Abschlüsse 2013
2\ inhalt editorial ⁄ 3 editorial 03 die fms am gymnasium oberwil schwerpunkt 04 FMS und dann? 06 FMS aus Sicht der Schülerinnen und schüler 09 Interview: Einblick in die Teppichetage rückblick 12 Projekt «Basel - moskau in einem zug» 14 projekt Bildung für nachhaltige entwicklung 09 15 projekt «Lernen - aber anders!» best of 16 FMA-Titel faits divers 17 gratulationen und nachrichten «Gymnasium und FMS Oberwil», das steht an der Türe FMS immer wieder die innovative Abteilung der Schu- rückblick 18 Kunstprojekt «der klang als inspiration» unseres Schulhauses. In der Umgangssprache aber sind wir nach wie vor einfach das Gym Oberwil; es ist halt le gewesen. Hier probierten viele Lehrpersonen neue Unterrichtsformen aus. Hier bringen die Schülerinnen rückblick 21 CEO Joe Jimenez gives talk on the kürzer und einfacher. Wenn Schülerinnen und Schüler der FMS sich ab und zu beklagen, nur Schüler zwei- und Schüler auch Erfahrungen aus der Berufswelt in die Schule ein. Hier wurden und werden auch immer Novartis Malaria Initiative ter Klasse zu sein, so mag das an solchen Benennungen wieder wichtige kulturelle Veranstaltungen erarbeitet. atelier 22 « blau-pause», Gedichte von Emmanuel Héman liegen. Auch die Zahlenverhältnisse spielen eine Rolle: Die FMS macht nur etwa einen Viertel der Schüler- Die FMS ist ein wichtiger Bestandteil unserer Schule und unseres Schullebens. Sie ist das Hauptthema dieses rückblick 23 Benchmarking 2012: Gute Noten fürs Gym Oberwil schaft aus. Und der Abschluss gilt als weniger «hoch», weil er auf die Fachhochschulen und nicht auf die Hefts. kontrovers 24 FMS und GYM im Vergleich Universitäten vorbereitet. Auf der andern Seite ist die Dr. Werner Baumann, Rektor 12–15 rückblick 26 « Jesu, meine Freude» von johann sebastian bach ausblick 28 peliculA!R: «Insiders und outsiders im film» Aufräumen nach dem Theaterprojekt «Basel-Moskau in einem Zug» personelles 29 Gérald froidevaux Verena scheller 30 Susann Schlumpf Hanspeter Schmid abschluss 31 Fachmaturität 33 FMS-Abschluss 20 après gym 35 Bettina Schelker, DMS-Abschluss 1990 ausblick 36 kulturagenda und mittagsforum Impressum Herausgeber: Gymnasium Oberwil Gymnasium Oberwil Redaktion: Werner Baumann, Allschwilerstrasse 100 Markus Gisin und Sabina Salm 4104 Oberwil Gestaltung: Judith Sauter Tel: 061 / 405 55 55 Foto Titelseite: Ernst Rudin Fax: 061 / 405 55 65 Druck: Druckerei Hochuli AG, Muttenz gymnasium.oberwil@bl.ch Auflage: 1200 Exemplare
\ 4 schwerpunkt schwerpunkt ⁄ 5 FMS und dann? ZWEI UNGEWÖHNLICHE AUSBILDUNGSWEGE Fachmittelschule - Höhere Fachschule - Fachmaturität - Fachhochschule Berufsfeld Gesundheit Berufsfeld Kunst Wenn man die FMS an den Anfang dieser Reihe stellt, die Ausbildungen, die unsere Schülerinnen und Schüler wird klar, was diese Schule ist und wo sie die Schüle- nach der FMS am meisten in Angriff nehmen. rinnen und Schüler hinführt. Sie ist in der Mitte - zwischen der Berufslehre oder der WMS mit Berufs- Heute ist klar, die FMS ist gut positioniert und gewinnt matura und dem Gymnasium - der dritte Weg zu einem an Bekanntheit. Die Schülerinnen und Schüler finden Studium an einer Höheren Fachschule (nach 3 Jahren in den meisten Fällen leicht eine Praktikumsstelle, ins- FMS mit FMS-Ausweis) oder einer Fachhochschule besondere im Bereich Gesundheit und Soziales. Sie sind (nach 4 Jahren mit Fachmatu- gefragt und die Rückmeldun- ritätszeugnis). Sie vermittelt gen sind äusserst positiv. eine breite Allgemeinbildung und hat gleichzeitig durch die * * * Viele studieren an einer Fachhochschule oder einer Praktika einen starken Bezug Die FMS bereitet konsequent auf Höheren Fachschule. Die zur Berufswelt. eine weitere anspruchsvolle Fachmaturanden und Fach- maturandinnen der «ersten Früher hiess sie ganz einfach Ausbildung vor. Jahrgänge» schliessen ihr Stu- DMS, Diplommittelschule, dium ab. Jannik Hon Franziska Lütte war die schulische Vorberei- * * * tung auf praktische Ausbil- Heute ermöglicht die FMS FMA: Praktikum im Bereich Life Sciences FMA: Praktikum in einem Architekturbür dungen im Gesundheits- und auch mehr: Die Bildungs- Fachmaturitätsarbeit: «OSNA - schneller molekula- Fachmaturitätsarbeit: «Wie wirken Farben auf Men- Sozialbereich und auf das damalige Lehrerseminar. Kurz landschaft hat sich in den letzten Jahren erheblich ver- rer Nachweis von Metastasen bei Darmkrebs» schen? – Farbkonzept in einem Restaurant» gesagt, eine Schule für diejenigen (vor allem Mädchen), ändert. Neue Studiengänge wurden entwickelt; oft auch Aktuelle Ausbildung: Hochschule für Wirtschaft und Aktuelle Ausbildung: Höhere Fachschule für Touris- welche für die angestrebten Ausbildungen noch zu jung in beruflichen Bereichen, die wenigen bekannt sind. Technik Chur, Studiengang «Bachelor of Science FHO mus Graubünden (HFT), Studiengang «Diplomierte waren und gerne noch zur Schule gingen. Dies hat das Spektrum der Ausbildungsmöglichkeiten in Media Engineering» (Multimedia Production). Tourismusfachfrau HF» erweitert. Oft zählt nicht mehr das berufsfeldspezifische Später, beim Start der FMS im Kanton BL (2004), Fachmaturitätszeugnis, vielmehr ist es bei Eignung und Während meines einjährigen Praktikums in einem me- Meine Ausbildung dauert drei Jahre. Im zweiten Jahr standen viele Fragen im Raum. Man wusste nicht, ob entsprechenden Praktika möglich, verschiedenste Aus- dizinischen Labor für meine FMA Gesundheit habe ich absolviert jeder Student / jede Studentin ein Prakti- sich die neue Schule durchsetzen würde, ob es genügend bildungsgänge zu absolvieren. Und immer öfter werden festgestellt, dass die Laborarbeit doch nicht ganz mei- kumsjahr, was unglaublich erfahrungsreich ist. Ich ar- Praktikumsplätze für die Fachmaturität gebe und ob die der FMS-Ausweis und die Fachmaturität explizit in den ne Sache ist. Ich habe danach direkt ein neues Prakti- beite zurzeit im Sportmanagement, in einer Agentur, Schülerinnen und Schüler die Herausforderungen eines Aufnahmebedingungen erwähnt. kum gemacht. Während meines dritten Praktikums in welche die beiden Ski WMs (Alpin sowie Nordisch) Studiums meistern würden. der Musikredaktion des Lokalsenders Radio X stärkte vermarktet. Heute wissen wir, dass gegen 70 % unserer Schülerinnen sich mein Interesse für Medien und Musik. So habe ich Es gibt viele Studierende, die von der FMS kommen. Heute hält die FMS, was sie verspricht. Sie bereitet und Schüler an einer Fachhochschule, einer Höheren mich entschlossen, an der HTW Chur den «Bachelor Eine FMA ist nicht zwingend notwendig. Ich kann die konsequent auf eine weitere anspruchsvolle Ausbildung Fachschule oder in einer anspruchsvollen Berufsbildung of Science FHO in Media Engineering» (Multimedia HFT nur weiterempfehlen. In der Ausbildung geht es oder ein Studium in vier Berufsfeldern vor: Pädagogik, sind. Die weiteren 30% machen ein Praktikum, eine Production) anzugehen. Nun habe ich gerade die zwei- genauso praxisnah weiter wie in der FMS. Gesundheit, Soziales, Kunst. Primarlehrer, Sozialarbei- Lehre oder eine weitere schulische Ausbildung. ten Semesterprüfungen absolviert und denke, dass ich terin, Sozialpädagoge, Fachfrau Pflege, Physiotherapeut mich richtig entschieden habe. oder Grafikerin. Das sind die am meisten genannten Monika Lichtin, Konrektorin und Leitung FMS Wunschberufe zu Beginn der FMS, und das sind auch
\ 6 schwerpunkt rückblick ⁄ 7 FMS aus sicht der schülerinnen und schüler Am 20. Juni 2013 konnten 52 Schülerinnen und Schüler an der FMS-Abschlussfeier ihr Diplom in Empfang nehmen. Sie blicken auf drei ereignisreiche Jahre zurück: Was nehmen sie mit? Was hat ihr Interesse geweckt? Was hat sie überzeugt? Was weniger? Lesen Sie selbst: Wenn ich zurück an den ersten Schultag denke, werde Die drei Jahre an der FMS Oberwil gingen schnell vor- für, dass uns diese Zeit gegeben worden ist. Denn da- erwachsen geworden. Ich musste viele Entscheidun- ich nervös wie damals. Ich weiss noch, dass ich irgend- bei. Toll fand ich, dass wir schon ab der 2. Klasse mehr durch habe ich einen Einblick in das Berufsleben erhal- gen treffen, dabei hat mich die Schule unterstützt und wie Angst hatte, aber auch gespannt auf die Zeit an der Unterricht in den von uns gewählten Berufsfeldern ten, was in der Schulzeit zu kurz kommt. mich auf meine Zukunft vorbereitet. Auch wenn es kein FMS war. Und jetzt ist es schon vorbei. Die Zeit hier hatten. Im letzten Jahr konnten wir uns zwischen drei Lidia Maniccam Zuckerschlecken war, bin ich froh, diese Schule gemacht war spannend, lustig, genug oft auch stressig. Die Bil- PA-Projekten entscheiden, ich habe die richtige Wahl zu haben. dungsreise nach Barcelona ist mein persönlicher Höhe- getroffen und meldete mich für das Theaterprojekt an. Vinora Thill punkt: Wir konnten viel entdecken und uns als Klasse Dieses Projekt war sehr zeitaufwendig, doch es hat sich Gegen Ende der drei Jahre war ich nur noch froh, dass noch besser kennen lernen. gelohnt, das Resultat war super und in den intensiven der Abschluss meiner Schulzeit an der FMS in Sicht Melissa Celik Proben sind wir zu einer grossen solidarischen Gruppe ist. Neben dem permanenten Stress hat es auch schöne Ich finde an der FMS gut, dass man zwischen vier ver- gewachsen. Momente gegeben: die Themenwoche in Langnau im schiedenen Berufsfeldern wählen kann. Ich wusste am Stefanie Thoma Emmental und unsere Bildungsreise nach Amsterdam. Anfang noch nicht, was ich später genau arbeiten wollte, Diese drei Jahre haben einige künstlerische Talente in Am besten gefallen hat mir das 3-wöchige Praktikum doch mit der FMS hat man vier mögliche Richtungen. mir geweckt, welche ich selbst von mir so nicht kann- in der 2.Klasse. Man bekommt bei dieser Entscheidung Unterstüt- te. Die Atmosphäre an dieser Schule zwischen Lehrern In diesen drei Jahren habe ich einiges gelernt. Nicht Sandra Joss zung, mir haben die Praktika im 2. Jahr sehr geholfen. und Schülern ist für mich nicht vergleichbar mit ande- nur Faktenwissen, sondern soziale Kompetenzen. Etwa Die ausserschulischen Programme wie die Skitage oder ren Schulen. Von meinem ersten Schultag an bis hin zu während der Projektarbeit «Lernen-aber anders», wo Lager fand ich ebenfalls bereichernd, da man in der jeder Reise gibt es Erlebnisse, die mich in meinen Sozi- wir eine Exkursion ins Tessin unternommen haben. Die Die drei Jahre an der FMS sind rasend schnell vorü- Schule doch nicht nur lernt, sondern drei Jahre lang un- al- und Selbstkompetenzen gestärkt haben. Die FMS Projektarbeit ist eine gute Abwechslung zum norma- bergegangen. Ich habe sehr vieles gelernt, vor allem bin ter Menschen ist. in Oberwil ist eine sehr grosse Chance, die man nutzen len Unterricht, wo wir viel Theoretisches in die Hand ich die letzten drei Jahre ziemlich eigenständig und Fiona Scheurmann sollte. gedrückt bekommen. In der 2. Klasse durften wir ein Aylin Arabul 3-wöchiges Praktikum absolvieren. Ich bin dankbar da- Melissa Celik Aylin Arabul Stefanie Thoma Sandra Joss Vinora Thill Fiona Scheuermann
8\ schwerpunkt schwerpunkt ⁄ 9 Immer mehr Lehrkräfte möchten ausdrücklich an der FMS unterrichten Interview mit Monika Lichtin, Konrektorin und Leiterin der FMS, Martina Eugster Weimar Arnéz und Walter Lang, Musiklehrer und FMS-Assistent Niels Jäggy Am meisten Erfahrungen habe ich gemacht, als wir die Die FMS Oberwil war für mich eine schöne Zeit, auch Walter, welches sind deine Aufgaben und Funktionen in Was macht für dich den FMS-Schüler resp. die FMS- Selbständige Arbeit schreiben mussten, ebenso während wenn es ein langer und steiniger Weg bis zum Abschluss der FMS-Assistenz? Schülerin aus, eventuell auch in Abgrenzung zum der drei Wochen Praktikum. Ein positiver Aspekt war war. Was habe ich dazugelernt? Ich habe gelernt, Verant- Gymnasiasten resp. zur Gymnasiastin? ebenfalls, dass man spürte, dass wortung zu übernehmen, Walter Lang (LA): Im Herbst liegt der Schwerpunkt sich das Verhältnis zwischen selbständig zu arbeiten und meiner Arbeit auf den Berufsfeldinformationen für LA: FMS-Schülerinnen und -Schüler wollen eher an- Lehrpersonen und Schülern im * * * ich habe mein Allgemein- die drei ersten FMS-Klassen. Ich orientiere mich über schaulich und handlungsorientiert unterrichtet werden Gegensatz zur Sekundarstufe Fenster zu neuen wissen erweitert. Meine Neuerungen, bereite das Material für die Ausstellungen und reagieren sensibler und unmittelbarer auf metho- verändert hat. Ich wurde gut auf persönlichen Highlights: vor, die im September stattfinden, und bin dort insbe- disch-didaktische Mängel. Blockiert der Unterricht, die Selbständigkeit vorbereitet Denkweisen und Ansichten die Bildungsreise nach Bar- sondere für das Berufsfeld G kann ich das oft an der Mi- und ich freue mich jetzt auf das wurden uns hier eröffnet, celona und das Theaterpro- (Gesundheit und Naturwis- * * * mik ablesen. Das gibt mir als folgende Studium. jekt «Basel-Moskau in ei- senschaften) zuständig. In Lehrer die Chance, Konflikte Martina Eugster wofür ich dankbar bin. nem Zug». Es ist cool, diese Zusammenarbeit mit den drei Ein starker Berufsfeldbezug sowie sofort zu erkennen und zu * * * Schule geschafft zu haben! weiteren Fachmittelschulen eine sehr gute Allgemeinbildung, neutralisieren. Niels Jäggy des Kantons Baselland und der FMS Basel- Stadt or- das sind unsere Trümpfe. Wie haben wir diese Schule doch verflucht und gehasst, ganisiere ich ausserdem die Monika, wie würdest du diese und auf eine gewisse Art und Weise trotzdem gemocht. Besuche an den verschiede- Die drei Jahre hier haben uns Schüler doch stärker ge- Während meiner Zeit an dieser Schule kam ich in vie- nen Fachhochschulen in der * * * Frage beantworten? prägt und verändert als gedacht. Neue Fenster zu neuen len Bereichen weiter. Die Fächer in meinem Berufsfeld Nordwestschweiz, welche die Monika Lichtin (LN): Ten- Denkweisen und Ansichten wurden uns hier eröffnet, «Kunst» haben mir am besten gefallen, denn die Frei- Schülerinnen und Schüler der ersten FMS-Klassen bei- denziell ist es sicher so, dass die Leistungsfähigkeit und wofür ich dankbar bin. Nun ist die «Schöggeler-Zeit», heit, die einem dort gelassen wird, regt zu Kreativität an. der Kantone (insgesamt ca. 500) im November unter- das Abstraktionsvermögen bei FMS-Schülerinnen und wie sie von vielen Berufstätigen genannt wird, zu Ende Marko Peric nehmen, sowie einen Campus an der FMS Basel-Stadt, –Schülern geringer ausfallen. Im Gymnasium ist eine und jeder Einzelne von uns geht seinen eigenen Weg. auf dem im Rahmen von Referaten über Studiengän- sehr hohe Leistungsfähigkeit in allen Fächern gefragt Weimar Arnéz Fotos: Vera Zurbrügg ge an Fachhochschulen der ganzen deutschsprachigen und der Stressfaktor ist insgesamt höher. Es gibt aller- Schweiz informiert wird. Ferner führe ich mit jeder dings auch immer wieder Schülerinnen und Schüler, bei Klasse einen dreistündigen Workshop durch, in dem ich denen man nicht merken würde, wenn sie über Nacht den Schülerinnen und Schülern zeige, wie sie sich selb- die Abteilung gewechselt hätten resp. ins Gymnasium ständig Informationen zur Berufswahl beschaffen und übergetreten wären. Das gilt übrigens auch für den um- anlässlich einer Selbstevaluation ihre Fähigkeiten und gekehrten Fall. Wünsche eruieren können. Parallel dazu verwalte ich die Daten aller Praktikumsplätze der Fachmatur-Kandida- tinnen und Kandidaten, koordiniere die Präsentationen Wo seht ihr die Stärken der FMS, auch dies in Abgrenzung der Fachmaturitätsarbeiten und der Selbständigen Ar- zum Gymnasium? beiten. Und schliesslich fällt auch die Organisation al- ler FMS-Feiern in meinen Aufgabenbereich. Nicht zur LN: Der Unterricht an der FMS ist umfassender und vergessen ist die Organisation des Aktionstages Mitte praktischer. Dass Sport, Musik und Bildnerisches Ge- September. Zum Glück darf ich dabei auf die tatkräftige stalten auch Promotionsfächer sind, ist für viele Schü- Unterstützung der Fachschaft Sport zählen. lerinnen und Schüler von Vorteil, insbesondere für
\ 10 schwerpunkt rückblick ⁄ 11 angehende Primar- zum andern mit der lehrerinnen und –leh- Selektionierung durch rer. Sie werden in den die Fachhochschulen. musischen Fächern an Studienplätze sind hier der FMS besser aus- begrenzt und zum Teil gebildet als am Gym- sehr teuer. Die Fach- nasium. Das ist v.a. für hochschulen geben vor, diejenigen wichtig, die wen sie aufnehmen, später an einer kleinen und sie entscheiden Primarschule unter- sich für diejenigen, die Was fehlt noch zur endgültigen Erreichung dieses Ziels? unsererseits gemacht. Letztlich ist das aber ein politi- richten, wo eine Lehr- gute Chancen haben, scher Entscheid. Wann der kommt, dazu wage ich noch kraft unter Umständen nach drei Jahren mit Zum einen muss die Aussenwirkung verbessert werden, keine Prognose. die ganze Fächerpalet- einem Bachelor abzu- um die FMS einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu te abdecken muss. Ein schliessen. machen. Aus diesem Grund haben wir eine neue Bro- Blick auf die Politik bestätigt das: Dort wird zuneh- schüre geschaffen, in der erfolgreiche Absolventinnen Gibt es Erlebnisse, die sich bei dir besonders eingebrannt mend der Ruf laut, dass eine Klasse von einer einzigen und Absolventen der Fachhochschule porträtiert wer- haben? Lehrperson unterrichtet wird und nicht von dreien oder Monika, du hast vor fünf Jahren die Leitung der FMS den, denn positive Vorbilder sind sehr wichtig. Ver- vieren. Ein starker Berufsfeldbezug sowie eine sehr gute Oberwil übernommen. Wenn du heute auf die Anfänge zu- mehrte Öffentlichkeitswirkung streben wir auch an, in- Zu den Highlights des Jahres gehören bestimmt die Allgemeinbildung, das sind unsere Trümpfe. rückblickst: Was hat sich verändert? Wo sieht man bereits dem wir die Fachmaturitätsfeier Gesundheit/Soziales/ Präsentationen der Fachmaturitätsarbeiten und die deine Handschrift? Kunst und Pädagogik mittlerweile auf kantonaler Ebene Fachmaturfeiern. Ich staune immer wieder, wie sich die LA: Was auch wichtig ist: Nach einer gymnasialen Ma- durchführen und dazu jeweils eine Persönlichkeit aus der Schülerinnen und Schüler nach einem Jahr Praktikum tur stehen einem zwar alle Studiengänge an der Univer- Mein grosses Ziel am Anfang war, dass die FMS eine Politik einladen. Handlungsbedarf besteht schliesslich weiterentwickelt und was sie in dieser Zeit geleistet ha- sität und den Fachhochschulen offen. Das heisst aber Selbstverständlichkeit bekommt, die sie damals eben noch im Bereich der Zugänge zu den Hochschulen. Es ben. Dazu gehören auch diejenigen, welche das unter noch lange nicht, dass man das Studium tatsächlich noch nicht hatte. Als ich kam, befand sich die FMS leuchtet nicht ein, dass ein Berufsmaturand via Passerel- eher schwierigen sozialen oder familiären Bedingungen abschliesst. An der Universität sind die Tore einfach noch in ihren Gründerjahren und es gab eine gewisse le an die Universität gelangen kann, einem Absolventen geschafft haben. Dass sich diese Leute durchbeissen, be- offen und es spielt keine Rolle, ob beispielsweise eine Konkurrenz zum Gymnasium. Das war u.a. daran er- der Fachmaturitätsschule dieser Zugang aber verwehrt eindruckt mich besonders! Psychologie-Vorlesung vor 400 Studierenden stattfin- kennbar, dass nicht alle Lehrkräfte bereit waren, auch an ist. Unsere Fachmaturandinnen und –maturanden ha- det. Man weiss ja: Nach einem Jahr bleiben sowieso nur der FMS zu unterrichten. Heute ist davon nichts mehr ben eine viel breitere Ausbildung vorzuweisen und sind noch rund vierzig Prozent der Studienanfänger übrig ... spürbar, im Gegenteil: Immer mehr Lehrkräfte möchten damit besser vorbereitet auf die Passerelle. Grundsätz- Interview: Markus Gisin und Sabina Salm Mit einer Fachmatur hat man dagegen gute Perspekti- ausdrücklich auch an der FMS unterrichten. Ich glaube, lich und inhaltlich ist völlig klar, dass die Passerelle für Fotos: Barbara Boner ven, das Studium auch abzuschliessen, sofern man einen die FMS hat heute eine gewisse Selbstverständlichkeit die FMS kommen muss, und die Vorarbeiten dazu sind Studienplatz an einer Fachhochschule bekommt. Das und ist etabliert. Wenn sich das auf die Schülerinnen Phänomen von Versuch und Irrtum gibt es hier weniger. und Schüler überträgt, ist mein Ziel erreicht. Ganz so Das hat zum einen mit der grösseren Zielorientiertheit weit sind wir aber noch nicht. der Fachmaturandinnen und –maturanden zu tun und
\ 12 rückblick rückblick ⁄ 13 Die Ausbildung an der FMS sieht im letzten Ausbildungsjahr einen 3-Stunden-Block basel-moskau in einem zug Projektarbeit vor. In diesem Unterrichtsgefäss sollen auch überfachliche Kompetenzen wie Belastbarkeit, Teamfähigkeit, Konflikt- und Kritikfähigkeit sowie Kreativität und Selbständigkeit gefördert werden. Auf den folgenden drei Seiten werden die drei letzten Jahresprojekte vorgestellt. Wir haben am 4. März 2013 mit «Basel-Moskau in chen nicht nur auf der Bühne, sondern sie haben auch einem Zug» Première gefeiert. In der gleichen Woche Songs neu arrangiert, die Szenen rhythmisiert, die Kos- haben wir das Theaterstück noch weitere vier Mal in der tüme ausgesucht, das Bühnenbild gebaut, das Layout Aula des Gymnasiums Oberwil gezeigt. Im Schnitt sind der Drucksachen gestaltet. 145 Besucherinnen und Besucher zu den Aufführungen Die 29 beteiligten Schülerinnen und Schüler dieses gekommen – insgesamt also 725 Zuschauer. Theaterprojektes haben deutlich mehr geleistet, als man Das grosse Interesse, die vielfältige Unterstützung und im Rahmen eines Schulfaches erwarten darf. Bereits all die positiven Rückmeldungen haben uns sehr gefreut. während des Schuljahres ab Mitte August 2012 haben Noch Tage nach der Dernière ist das Stück über Elena, sie über den 3-Stunde-Block hinaus gearbeitet. In der Yuna und Mels InterRail-Tour an der Schule in aller Schlussphase haben alle Beteiligten in den Ferien und Munde gewesen: Die drei Freundinnen sind während an Wochenenden sechs volle Tage an das Projekt ge- der drei Wochen 458 Stunden und 12 Minuten non- geben. stop im Zug gewesen, sind 12 Mal zwischen Basel und In der Schlussrunde meinten einige Schülerinnen und Moskau hin- und hergefahren. Nach ersten Strapazen Schüler: «All der Aufwand hat sich mehr als gelohnt.» und Konflikten haben sie sich bewusst für diese eigen- «Unglaublich, wie viele Komplimente ich erhalten willige Reiseform entschieden. «Wir wollen gar nie an- habe.» «Wir hatten viele Krisen, aber wir haben alle ge- kommen. Wir wollen was anderes. Wir wollen fahren.», meinsam überwunden.» «Ich werde die Gruppe richtig meint Mel im Stück. Unterwegs haben sie über sich sel- vermissen.» «Wenn man etwas so richtig will, kann man ber nachgedacht, über ihre Eltern, ihre Lebenssituation, Berge versetzen.» «Schade, dass diese Zeit nun vorbei ihre Wünsche und Träume und haben somit eine Reise ist.» zu sich selbst unternommen. So geht es auch uns von der Projektleitung: Judith Die diesjährige Projektgruppe setzte sich aus Schüle- Sauter (Bühnenbild, Kostüm, Grafik), Yves Neuhaus rinnen und Schülern zusammen, welche sich für einen (Musik und Audiogestaltung) und Markus Gisin (Stück der drei Verantwortlichkeitsbereiche des Theaters inte- und Regie). ressierten: Schauspiel, Musik oder Bühnenbild/Grafik. Das Projekt bot die Chance, verschiedene gestalterische Tätigkeitsfelder rund um eine Theaterproduktion ken- Text: Markus Gisin, Deutsch- und Französischlehrer nen zu lernen. Dementsprechend standen die Jugendli- Fotos: Ernst Rudin, Judith Sauter
\ 14 rückblick rückblick ⁄ 15 Bildung für lernen – nachhaltige Entwicklung aber Einblick in ein BNE-Projekt anders! Wir sind in unserer Projektarbeit von der folgenden keit eine zentrale Rolle, v.a. in Bezug auf den Konsum. Von einer Sekunde zur nächsten waren wir in der Risi- Der Besuch zweier Schulen in der Region zeigte uns, Schlüsselfrage ausgegangen: Die Primarschülerinnen und -schüler lernen an den kozone! Die Schülerin war ins Straucheln geraten und wie die Welt- und Menschenbilder von Rudolf Steiner Wie lässt sich der ökologische Fussabdruck verkleinern? Posten auf spielerische Art und Weise, was sie zu einer - vom Gewicht ihres schweren Rucksacks mitgerissen - und Maria Montessori im pädagogischen Alltag umge- Denn heute leben über 7 Mrd. Menschen auf der Welt. gesunden Umwelt beitragen können, damit diese auch von einem eigentlich völlig harmlosen Weg in den setzt werden. Und die Prinzipien der Erlebnispädagogik 2050 werden es gemäss UNO ca. 9 Mrd. sein. Immer der nächsten Generation als Lebensgrundlage dienen angrenzenden Abhang mit grossen Geröllbrocken sollten im Rahmen einer viertägigen Bergwanderung im mehr Menschen müssen also mit der gleichen produkti- kann. gestürzt. Nach ein paar spektakulären Überschlägen Tessin persönlich erfahrbar werden. ven Landfläche versorgt werden. blieb sie bei einem grossen Stein liegen und rührte sich So zog dann Anfang September 2012 die Oberwiler Aus diesem Grund startete das BNE- Projekt mit der 3 Upcycling – Projekte nicht mehr. Schnell waren wir bei ihr und stellten er- Karawane tapfer die sonnengefluteten Tessiner Hügel- Bestimmung des persönlichen ökologischen Fussab- Beim Upcycling werden Abfallprodukte in neuwertige leichtert fest, dass Schlimmeres ausgeschlossen werden ketten hinauf und hinunter. Bis nach zum Teil sieben drucks. Es folgte eine intensive Auseinandersetzung mit Produkte umgewandelt bzw. aufgewertet. Es werden konnte. Später sollte sich herausstellen, dass ein Kniein- Stunden anstrengenden Marsches auch dem Letzten in den 3 Säulen der Nachhaltigkeit Ökologie, Ökonomie, keine neuen Ressourcen verbraucht. nenband gezerrt war, der Vorfall sonst aber mit ein paar die Beine und vor Augen geführt wurde, was es für die Soziales sowie den 3 Strategien Effizienz, Konsistenz, Schürfungen glimpflich verlaufen war. Selbstkompetenz bedeutet, sich ausserhalb der alltägli- Suffizienz. Nach den Exkursionen zu den Themen Ur- Katrin Dettwiler, Geografielehrerin Die Szene, in der uns im Missgeschick das chen Komfortzone zu fordern. Dass es dabei zu heik- ban Agriculture, globaler Konsum und nachhaltige Glück wirklich nahe stand, gehörte - natürlich zum Be- len – wie eingangs geschilderten – Situationen kommt, Energie wurde mit den Projekten begonnen. dauern aller - zur Projektarbeit der dritten FMS-Klas- kann bei aller Um- und Vorsicht leider nie ausgeschlos- sen (Abschlussjahrgang 2013). sen werden. 1 Bau eines Etagenwurmkomposts für Ziel des Jahreskurses «Lernen – aber anders!» war es, In unserem Fall aber durften wir auf einen gu- die Cantina mit den Schülerinnen und Schülern, welche diese Op- ten Schutzengel, eine tapfere und humorvoll stressre- In der Gym-Küche fällt jeden Tag organischer Ab- tion gewählt hatten, verschiedene Lern- und Schulkon- sistente Betroffene und eine Gruppe mit viel positiver fall an. Dieser wird gegen Corporate Identity der Werkstatt zepte kennenzulernen und nach Möglichkeit erleben Kraft und grosser Sozialkompetenz bauen. Diese Kon- Bezahlung von einer Firma «Ökologischer Fussabdruck» zu lassen. Vor dem Hintergrund jenes pädagogischen stellation gab uns die Möglichkeit, die Unternehmung abtransportiert, wobei auch Modells, das ihren Schulalltag während der letzten elf trotz des Zwischenfalls ohne Hilfe von aussen erfolg- CO2 frei wird. Durch den Jahre geprägt hatte, wurden das Schulmodell von Maria reich abzuschliessen und zu einem Erlebnis werden zu Etagenwurmkompost soll der Lebten alle so wie wir, Montessori, die Steinerschen Waldorf-Schulen und die lassen, das für alle ein Meilenstein der FMS-Zeit blei- Abfall nun vor Ort kompos- bräuchte es 2 ½ Erden. Erlebnispädagogik in ihren Grundzügen thematisiert ben wird. tiert werden. Das heisst, kein und analysiert. CO2. Mit der Zeit entstehen aus dem Abfall fruchtbare Projektleitung: René Fankhauser und Andres Hunziker Erde und Wurmtee. Beides steht dann der Gym – Kräu- terspirale als Gratisdünger zur Verfügung. Gut für den Wir haben aber nur eine. Andres Hunziker Geldbeutel der Cantina, fürs Klima und für alle, welche die mit frischen Bio-Kräutern zubereiteten Gerichte der Cantina konsumieren. 2 Werkstatt für eine 5. Primarklasse zum Thema Lösungsstrategien - Recyceln ökologischer Fussabdruck - Wenig konsumieren Die Werkstatt besteht aus 6 Posten: CO2, Fleisch, - Ökologisch konsumieren Energie, Raumnutzung, Littering, Recycling. - Strategisch konsumieren Bei diesen Posten spielen die Strategien der Nachhaltig- - Gar nicht konsumieren
\ 16 best of faits divers ⁄ 17 best of fma-titel Glückwünsche Gewöhnlich präsentieren wir hier eine Sammlung von Sätzen, die einen zum Schmunzeln und bringen. Dieses Mal möchten wir Ihnen vor allem die Vielfalt an Themen vorstellen, mit denen sich die Fachmaturandinnen und -maturanden im 4. Jahr im Rahmen ihrer FMA Nachrichten (Fachmaturitätsarbeit) beschäftigt haben. Im zweiten Jahr der FMS schreiben die Schülerin- nen und Schüler eine erste kleinere wissenschaftliche Arbeit, die SA (Selbständige Arbeit). p Von «Pistal» zu «Spital» Einfluss des Vegetarismus Der ehemalige Gymnasiast Aurelio Börlin hat mit Buch- und Verlagstag am Sprachentwicklung – Sprachstörungen. auf die Ernährungsökologie seiner Maturarbeit beim «Schweizer Jugend forscht» - Wettbewerb hervorragend abgeschnitten. Der Titel der 5. September Es werde Schatten Die lange Nase der Erfahrung Arbeit im Bereich Biologie / Umwelt lautet: «Motion Achtung Büchernarren und Gestaltungs-Freaks: Bereits Entwurf eines Lampenschirms. Ein Theaterstück Induced Blindness: What is the influence of age on the am Donnerstag, 5. September 2013 findet im Litera- time period between the onset of the mask motion and turhaus Basel wieder der «Buch- und Verlagstag» statt, Schrift und Architektur Fremdes Glück the perception of steady target disappearance?» dieses Jahr mit dem Schweizer Autor Jonas Lüscher, Gemeinsamkeiten in Entwicklung und Form. Was erleben Eltern von Adoptivkindern? seiner Novelle «Frühling der Barbaren» und dem Ver- In einer sagenhaften Zeit von 1:50:80 lief der 19-jähri- lag C. H. Beck. Der Autor wird gemeinsam mit seinem Garderobeninfrastrukturen auf dem Areal der Legasthenie ge Fachmaturand Michael Curti (Bild oben) am Swiss Lektor über die Entstehung eines Buches von der Idee F.Hoffmann-La Roche AG, BS Eine andere visuelle Wahrnehmung Meeting in Basel die Limite für die U20-EM im itali- bis zur Gestaltung des Covers und zum Druck erzählen, enischen Rieti. Sein Trainer Philipp Schmid traut dem und eine Buchgestalterin berichtet über die gestalteri- Vom Toilettenpapier zur Geschenkschachtel Fussball mit Behinderten jungen Mittelstreckenläufer gar eine Zeit unter 1:50 zu, sche Arbeit rund ums Buch. Fürs Gymnasium Oberwil Probleme / Lösungen gerade weil Curti seit dem Winter regelmässig mit dem sind einige Plätze reserviert. Interessierte Schülerinnen Warum ist die Polymerase-Kettenreaktion essen- Nationalkader trainiert. und Schüler der Matur- und der FMS-Abteilung kön- tiell für die medizinische Grundlagenforschung? Cyanotypie – Was ist das? nen sich ab sofort beim Deutschlehrer H. Veraguth an- Herstellung / Verwendung Die Band «Burning Ice» (Bild links) mit aktuellen melden. Ionenkanal TMEM16A Schülern vom Gym Oberwil hat sich dank zahlreicher Vergleich der Genkopienzahl und Proteinexpression Im Märchenland Stimmen für das Jugendkulturfestival Basel qualifiziert. in humanen Tumoren Pädagogische Werte in ausgesuchten Grimm-Märchen Die Band ist am 31. August von 16.20 bis 17 Uhr im Wechsel in der Leitung Klosterhof (neben der Barfüsserkirche) live zu sehen. Untersuchung zur spanischen Bildtradition des des Gymnasiums Oberwil frühen 16. Jahrhunderts Tim Hüllstrung und Jonathan Leathers aus der Klas- Andreas Chiquet, der seit 2000 als Konrektor tätig ist, se 3b wurden in der Kategorie U19 Schweizermeister wird im Januar 2014 vorzeitig in den Ruhestand treten. im Volleyball. Als seinen Nachfolger hat der Schulrat Dr. Björn Lupp, geb. 1973, gewählt; er ist seit 2004 Lehrer für Geschich- p Katja Büchelin, Klasse F3b, ist die schnellste Leimen- te, Geografie und Englisch am Gymnasium Oberwil. Dr. Werner Baumann, Rektor seit 2001, wird am Ende talerin 2013. Sie gewann über 100m in 00:13:38 und über 200m in 00:27:47. des nächsten Schuljahres im Sommer 2014 vorzeitig in den Ruhestand gehen. Zu seinem Nachfolger hat Diverse Schulteams des Gym Oberwil waren an den der Schulrat Marc Rohner, geb. 1979, gewählt; er ist kantonalen Ausscheidungen sportlich erfolgreich: z. Z. Konrektor am Gymnasium Oberwil und Lehrer 1. Platz Volleyball Herren für Wirtschaft und Recht sowie Sport. Seine Stelle 1. Platz Fussball Indoor Damen (Bild Mitte) als Konrektor wird Markus Leuenberger, geb. 1966, 1. Platz Unihockey Damen übernehmen; er ist seit 1995 Lehrer für Französisch, 1. Platz School Dance Award (Bild rechts: «Sweet Italienisch und Computeranwendungen am Gymnasi- Devils» unter der Leitung von Marina Lingg, 2e) um Münchenstein.
18\ rückblick rückblick ⁄ 19 der klang als inspiration Das Fach Kunstprojekt (KP) zählt mit drei Wochenlektionen zu den Berufsfeldfächern Kunst Vera Zurbrügg Dancing Lights, 2013 in der 3. FMS. Ziel des Faches ist es, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, ein Inkjetprints auf Aluminium künstlerisches Projekt zu entwickeln – von der Idee über die Planung, konkrete Umsetzung 42 x 29.7 cm bzw. 29.7 x 42 cm bis hin zur Ausstellung und Präsentation. Dieser Lernprozess ist eine wichtige Erfahrung Die an einer Person befestigten Lichtquellen sollen in meiner Arbeit den Fluss der Musik für alle, die eine gestalterische Ausbildung einschlagen möchten. In der Regel werden in einem wiedergeben. Dabei wurden die Tanzbewegungen mithilfe von Langzeitbelichtung dargestellt. Schuljahr drei Projekte realisiert: zwei kleinere, technisch und thematisch stärker vorgegebene Projekte im ersten Semester und ein grösseres freies Projekt im zweiten Semester. 2013 war Jasmine Hafayedh das Oberthema des Abschlussprojektes Klang und Bild: Musik, Klänge oder Geräusche Farbtanz, 2013 dienten als Inspiration und Ausgangslage für die künstlerischen Projekte. Speziell war dieses Inkjetprints auf Forex Jahr die Zusammenarbeit mit einer Schülerin, die das KP im Fach Musik absolvierte. Der 13 x 30 cm Höhepunkt des Kunstprojekts ist jeweils die öffentliche Präsentation und Vernissage in der In meinen Bildern lasse ich die Farben zu meiner Musik tanzen. Dazu brauche ich Galerie Wertheimer (Ziegelei Oberwil), wo wir seit sieben Jahren dank der grosszügigen die Box einer Musikanlage, die ich zuvor mit Folie bezogen habe. Auf die Folie tra- Unterstützung von Monika Wertheimer unsere Werke ausstellen dürfen. ge ich ein paar Tropfen Farbe auf. Wenn alles so vorbereitet ist, spiele ich die Musik ab. Durch die Vibration der Basstöne fängt die Farbe an hochzuspringen. Diese Caroline Erdmann, Lehrerin für Bildnerisches Gestalten Momente halte ich in Fotografien fest. Alexandra Crowe Mortal Instruments, 2013 Vinora Thill Inkjetprints auf Forex (E) MOTION, 2013 42 x 21,7 cm bzw. 21,7 x 42 cm Inkjetprint auf Aluminium 3er Serie à je 16,2 x 65,5 cm Instrumente brauchen Menschen, denn ohne sie können die Instrumente nicht erklingen. Dies habe ich in meiner Bildserie versucht zum Ausdruck zu bringen. Sie zeigt die nähere Verbindung zwischen Bei meiner Abschlussarbeit im Kunstprojekt geht es ums Ausdruckstanzen. Ich wollte drei Emotionen (traurig/ruhig, glücklich/ Mensch und Instrument. fröhlich, wütend) mit Tanzen ausdrücken. Dazu habe ich mehrere Lieder ausgesucht, die zu den Emotionen passen. Beim Tanzen zu diesen Liedern habe ich mich fotografieren lassen und habe selbst die Kamera in die Hand genommen und tanzend Bilder von mir geschossen. So habe ich zwei Ansichten: die des Betrachters und die von der Tänzerin. Meine Arbeit besteht aus drei Serien mit jeweils drei Fotografien, die auf Aluminiumplatten aufgezogen sind. Roxana Buder Mood, 2013 Aquarell auf Papier Drei Serien à je 3 bzw 9 Bilder, 10 x 16 cm Noëmi Palla The End, 2013 Maria und ich haben Graphitpulver auf Transparentpapier uns für eine gemeinsame 14,7 x 21 cm Arbeit entschieden: Ich male meine Stimmung, Maria greift die Stimmung meiner Malerei auf und impro- Im diesjährigen Kunstprojekt ging es darum, Musik und Kunst zu vereinen. visiert dazu auf dem Klavier. Auf ihre Musik reagiere ich wieder mit einer Malerei Ich habe ein Lied ausgesucht und überlegt, was mir dazu einfällt. Dabei he- usw. Durch dieses Wechselspiel entwickeln sich sowohl die Malerei als auch die Musik immer weiter. Zu einem ausgewählten rausgekommen ist ein kleines Büchlein, in dem ich das Lied als Geschichte Lied male ich zudem weitere Bilder, um die unterschiedlichen Aspekte des Liedes zu zeigen. Ich habe mich für diese Arbeitsweise umsetze. Gezeichnet ist es mit Graphitpulver auf Transparentpapier. entschieden, da ich finde, dass die Stimmung, die uns wechselhaft auf ihre eigene Art und Weise durch den Tag begleitet, mit der Leichtigkeit von Aquarellfarben gut wiedergeben werden kann.
20\ rückblick ⁄ 21 The workshop with Joe Jimenez made me think about life Last April Novartis CEO Joe Jimenez visited the Gymnasium Oberwil to give a talk on the Novartis Malaria Initiative. Novartis is very active in the field of malaria prevention. During recent years the company has sold over 500 million anti-malaria pills at cost price in various African countries afflicted with this deadly disease. Following the presentation Marko Peric the students attended one The workshop made me think Motorkraft 1–3, 2013 of three workshops. The first about life and how all people depend on each other. We have Gouache und Acryl auf Holz group of students was asked to a responsibility to look out for 120 x 76 cm, 89 x 50 cm, 79,5 x 76,5 cm come up with creative ideas to others in order to be able to live illustrate the number of mala- decent lives ourselves. It made Die Kraft und die Emotion eines Geräusches zu verkörpern war meine Idee. Eine experimentelle Umsetzung das Produkt: Ein ria pills that have been sold by me think about helping the ones Rennmotor liefert das Geräusch und die Kraft, welche die Farbe aufträgt. Motorkraft und Farbe auf Holzplatte. Novartis so far. The students in need because we care and be- calculated for instance that cause without them we proba- if laid out 500 million pills bly wouldn’t be where we are Rahel Schneebeli would cover 95 soccer fields. today. Hands Of Fate, 2013 A second group explored new Ramona Zimmerli, 3e Schwarzweiss-Video, mit Ton 3 Min. 10 Sek. ways of raising awareness in Switzerland about the threat * * * I was surprised by the fact that of malaria. It was sugges- He was probably also surprised by there were cases of malaria in Zum Lied Iron von Woodkid habe ich mein eigenes Musikvideo ge- ted that this may be done by dreht. Dabei ging es mir nicht in erster Linie nur darum, den Inhalt des printing a slogan on the shirts the suggestions of the students. Switzerland about 120 years ago and that it could come back Textes in Bildern wiederzugeben, sondern ich wollte meine Gedanken of the FCB players. A third und Bilder, die mir zur Melodie, zum Rhythmus und zur Dynamik des group pondered over the pos- * * * any time. This made me think that we should invest more in Liedes in den Sinn kamen, in Videoaufnahmen umwandeln. Dabei habe sibility of using the existing research and spend more money on aid projects because it ich mit dem dramatischen Effekt der Kombination aus Schwarz-Weiss- mobile phone infrastructure in African states for other could be that we will also need the help of others one day. und Slow-Motion-Aufnahmen gespielt. purposes than maintaining supplies of malaria medicine. Kaija Knauer, 3e The students proposed that mobile phone text messa- ging could also be used for remote diagnosis to make The workshop made me think about my vacations in Africa. sure that only people who actually suffer from malaria I always had to sleep under a net and take preventive pills «Das Fach Kunstprojekt ist ein spezielles Fach, seek malaria treatment. «Ein Projekt aufzugleisen ist schwieriger, als man denn hier lernt man, was es bedeutet, selbstständig to make sure that all would be fine. Due to the workshop I Claude Ziltener, teacher for english and german realized that for the people in Africa malaria is a daily issue zuerst denkt. Im Kopf schwirren tausend etwas zu erarbeiten. Der Unterricht wird nicht and a huge problem. Ideen, doch keine ist so konkret, dass man sie gleich von der Lehrkraft geleitet, sondern eher begleitet. Here is what some of the attending students had to say Julian Förnbacher, 3e niederschreiben könnte. Man fängt an, einzelne Für mich war diese Arbeitsweise nicht immer in retrospection: Gedankenfetzen aufzuschreiben, zu skizzieren einfach und auch eher fremd. Aber ich bin froh, I think the Novartis Malaria Initiative is a very good pro- I was quite surprised by Mr Jimenez because I didn’t expect und auszureifen, und wenn man schon mittendrin dass ich erfahren konnte, was es heisst, ein Projekt ject. Lots of people can be helped who otherwise wouldn’t him to be so friendly. He didn’t talk too fast and it was easy have a chance to survive. This is necessary and I think peop- ist, kommt einem eine Idee in den Sinn, die alle selbstständig zu erarbeiten. to understand what he said. He was probably also surprised bisherigen übertrifft. Ich bin der Meinung, dass es auch sinnvoll wäre, in le with high standards of living should help the people who by the suggestions of the students. I also liked the fact that are very poor. Und man beginnt nochmals von vorne.» anderen Fächern so zu arbeiten, statt immer alles we had the opportunity to talk with him during the break. Manuel Neff, 3e Rahel Schneebeli fertig vorgesetzt zu bekommen.» Patrik Grieder, 3e Jasmine Hafayedh Bild: Matthias Leemann
22\ atelier rückblick ⁄ 23 Benchmarking 2012 feinstaub Konstant gute Noten fürs Gym Oberwil I. du drehst dich Emmanuel Héman von der Klasse 4d hat sich im Rahmen der Maturarbeit eingehend dem Titel «blau-pause» geschrieben. An der BuchBasel 13 vom 25.-27. Oktober 2013 zu einer melodie aus den boxen draussen schwebt wird seine Arbeit im Fenster «Literarische Maturarbeiten» vorgestellt. mit Lyrik auseinandergesetzt und dabei selbst eine Gedichtreihe mit feinstaub- 2012 führte die Nordwest- überfachlichen Kompetenzen träge treibt der sommer schweizer Erziehungsdirekto- * * * gibt es nur Abweichungen von der strasse zu uns ins zimmer renkonferenz wie schon zwei Die FMS-Absolventinnen und vom Durchschnitt nach oben. Jahre vorher eine Benchmar- Schlecht weg kommt wieder- king-Umfrage bei ehemaligen Absolventen sind kritischer um die politische Bildung, bei und legt sich um deine schultern Absolvent/innen von Gym- gegenüber ihrer Ausbildung uns wie bei allen Gymnasien. nasien und Fachmittelschu- Es wird interessant sein zu blau-pause len durch. 65 Gymnasien und beobachten, ob und wie sich II. 21 FMS, etwas mehr als die * * * das ändert, wenn wir im vier- Hälfte der Deutschschweizer jährigen Gymnasium ab 2014 ein foto von dir Mittelschulen, beteiligten sich daran. Befragt wurden die politische Bildung – wie beschlossen – am Gym in der drehung die Maturandinnen und Maturanden des Jahrgangs Oberwil aufwerten. 2010 und die FMS-Absolventinnen und Absolventen atmest du im takt des schlagzeugs 2009 und 2010; rund die Hälfte beantwortete die Fra- gebogen. feinstaub- Die Antworten zeigen, wie die Abgängerinnen und Ab- FMS gänger aus dem Rückblick – rund zwei Jahre nach ihrem Die FMS-Absolventinnen und Absolventen sind wie trocken torkelt die nacht herein Abschluss – ihre Ausbildung einschätzen. Das Resultat vor zwei Jahren kritischer gegenüber ihrer Ausbildung; drückt mich in die kissen und flüstert ist ähnlich wie vor zwei Jahren für die Gymnasien ins- das gilt für unsere Schule wie für die andern. Die Zu- gesamt gut, für unsere Schule besonders erfreulich. Die friedenheit ist hier durchschnittlich. Das ist, bei den mir die worte lauer sommernächte ins ohr Werte sind erstaunlich konstant, im Positiven wie in den weitgehend gleichen Lehrpersonen im gleichen Haus, wenigen negativen Punkten. erklärungsbedürftig. Es liegt sicher unter anderem da- ran, dass die Ausbildung in der jetzigen Form immer noch relativ jung ist und dass FMS-Schülerinnen und Schüler weniger Selbstbewusstsein haben; das schlägt Maturabteilung auch auf die Beurteilung der Ausbildung durch. Im- Nach wie vor geht ein überdurchschnittlich hoher An- merhin zeigt die Studie auch, dass die FMS durchaus im späten dezember teil unserer Maturandinnen und Maturanden an eine gemäss ihrer Konzeption als Zubringerschule zu den Uni oder ETH, der Anteil derer, die eine Fachhoch- Fachhochschulen funktioniert: Wie vor zwei Jahren schulausbildung wählen, nimmt gemäss einem schwei- setzen 60% der Antwortenden ihre Ausbildung auf der zerischen Trend ein wenig zu. Die Zufriedenheit mit der Tertiärstufe fort, das gilt für die FMS Oberwil wie für schornsteine atmen Gymnasialausbildung ist wie vor zwei Jahren hoch, mit die andern befragten Schulen. auf blauem himmelgrund einem Wert von 5.3 auf der 6er Skala wieder deutlich über dem Durchschnitt aller Gymnasien. Auch bei den Werner Baumann träumt man nur noch in sepia und von schnee- augen
\ 24 kontrovers kontrovers ⁄ 25 FMS und GYM im vergleich Was unterscheidet den Unterricht an der FMS von demjenigen am GYM? Wie fühlt man sich an der Schule als Gym- bzw. als FMS-Schüler/in? Welchen Ruf hat das Gym? Welchen die FMS? Was überzeugt Sie am Gym? Was an der FMS? Solche Fragen können nur Schülerinnen und Schüler beantworten, die beide Abteilungen besucht haben. Passend zum Schwerpunkt dieser Ausgabe kommen sie zu Wort: Soll ich vom Gymnasium an die FMS wechseln? Vor geholfen den ständig vorhandenen Druck für einige Nach eineinhalb Jahren am Gymnasium habe ich an die Themen schon im Gym behandelt oder es wurde in zwei Jahren stand ich vor dieser schwierigen Entschei- Minuten zu vergessen und das ganze Klima positiv be- FMS gewechselt. Es war eine schwierige Entscheidung, einem deutlich langsameren Tempo unterrichtet. Alles dung. Heute bin ich sehr glücklich, dass ich mich für einflusst. Dieser wichtige menschliche Aspekt kommt schliesslich kann man den Wechsel nicht so einfach wird genauer besprochen und man diskutiert viel mehr den Wechsel an die FMS entschieden habe. am Gymnasium oft zu kurz und so ist man ständig mit wieder rückgängig machen. Doch gibt es überhaupt ei- als am Gym. In der FMS hat man andere Schwer- Der Unterschied zwischen FMS und dem Gymnasium ist dem Druck und mit einem angespannteren Klassenkli- nen markanten Unterschied zwischen den beiden Ab- punkte und so auch andere Fächer. Neu hatte ich So- eigentlich nicht gross. Meiner Erfahrung nach setzt man ma konfrontiert. Diese Stimmung hat mir im Gym auf teilungen? ziologie und Psychologie. Diese zwei Fächer fand sich zum Teil mit den gleichen Themen auseinander, den Magen geschlagen und ich habe mich schnell über- Ein Unterschied ist sicher, dass die FMS manchmal ich sehr interessant und sie machten mir sehr Spass. mit dem Unterschied, dass sie fordert gefühlt. ein bisschen untergeht am Gymnasium Oberwil. Denn Doch in anderen Fächern wie Biologie, Geschichte und an der FMS etwas langsamer Grundsätzlich bin ich der es sind viel weniger Klassen und somit auch viel weni- Geografie spürte ich nicht einen sehr grossen Unter- behandelt werden als am * * * Meinung, dass die Schüler der ger Schüler. Es bekommen, so schied. Es werden ungefähr Gymnasium. Bezüglich des Sekundarstufe zu wenig über denke ich, nicht alle Schülerin- die gleichen Themen durch- Klimas in der Klasse wie auch Die Beziehung zwischen Schüler die Abteilung der FMS infor- nen und Schüler bewusst mit, * * * genommen und auch die der Beziehungen zwischen und Lehrer wird nicht nur auf miert werden. Denn auch ich wenn ein FMS-Jahrgang wieder Für mich war der Wechsel gut, weil Art und Weise, wie es uns Schüler und Lehrer ist mir je- wusste lange nicht, dass diese mal den Abschluss macht. Der beigebracht wird, ist ähn- doch ein grosser Unterschied «geschäftlicher» Basis gehalten, Schule existiert und für was grösste Unterschied ist gerade ich am besten lernen kann, wenn lich. Nur einen kleinen Un- aufgefallen: sondern sie ist auch sie gut ist. Wäre ich als Se- dieser Abschluss. Mit der Fach- man über Sachen redet, Fragen terschied habe ich bemerkt: Die Schüler halten unterei- kundarschülerin besser über matur kann ich nicht an die Uni Die Inhalte werden etwas nander stark zusammen und kollegial und freundschaftlich. die verschiedenen Schulen studieren gehen. stellen kann und dann eingehender besprochen. helfen sich gegenseitig. Auch informiert worden und nicht Doch merkt man den Unter- darüber diskutiert. Für mich war der Wechsel viele Lehrer geben sich gros- * * * nur über die verschiedenen schied auch im Unterricht? * * * gut, weil ich am besten ler- se Mühe, die Schüler durch Gymnasien, so hätte ich mich Meiner Meinung ist die FMS nen kann, wenn man über ihren Unterricht optimal auf die Abschlussprüfungen vielleicht direkt für die FMS entschieden. Jetzt bin ich insgesamt einfacher als das Sachen redet, Fragen stellen vorzubereiten. Die Beziehung zwischen Schüler und froh, die FMS abgeschlossen zu haben und freue mich Gymnasium. Ich habe mich kann und dann darüber dis- Lehrer wird nicht nur auf «geschäftlicher» Basis gehal- auf mein Fachmaturitätsjahr im Bereich Pädagogik. nicht so stark unter Druck gefühlt und meine Noten kutiert. ten, sondern sie ist auch kollegial und freundschaftlich, Lorina Leu, FMS-Abschluss 2013 sind alle besser geworden. Vor allem in den Fächern Anna Sonnenschein, FMS-Abschluss 2013 was bestimmt auch auf die Lager und Ausflüge zurück- Mathematik, Französisch und Englisch habe ich den zuführen ist. Dass man viel miteinander gelacht hat, hat Unterschied deutlich gespürt. Zum Teil hatte ich die
26 \ rückblick rückblick ⁄ 27 Jesu, meine freude Chorprojekt zu Johann Sebastian Bach Nachdem wir im letzten Schuljahr das Riesenprojekt chend. Dann der Einbruch – kaum steht der Chor auf der «Elias» gestemmt hatten, entschieden wir uns in diesem Podesterie, klingt und gelingt nichts mehr. Weder singen Schuljahr für ein kleineres Chorprojekt. Schliesslich ha- sie zusammen, noch versteht man ein Wort und wo sind ben wir am 24./25. Mai 2013 in der katholischen Kirche eigentlich die richtigen Töne? Nichts, alles weg, keine Kon- in Oberwil Bachs Trauermotette BWV 227 aufgeführt, ein zentration, kein Klang, nichts mehr. Das wird ein Konzert, wunderschönes Chorwerk über das kirchliche Lied «Jesu, das niemand hören will – ich schon gar nicht. meine Freude». Dienstag, 14. Mai Die Freiheit, welche der Gattung der Motette durch ihre Aufgeben gilt nicht, kommt nicht in Frage. Wir haben Geschichte eigen ist, wollten wir mit dem Chor weiterver- umgestellt, den Chor dahin, wo es gut klingt und wo die folgen. Das Kirchenlied, welche der Bachschen Motette Sängerinnen und Sänger möglichst viel Kontakt zueinan- zugrunde liegt, sollte mit angeleiteten Spielen und Im- der haben. In den letzten Wochen ist das Vertrauen wieder provisationen verfremdet und aufgeraut werden. Bach hat gewachsen – wir haben das Klavier nicht mehr zum Proben mit den Mitteln seiner Zeit gespielt, wir benutzten Mittel benutzt. Jede und jeder soll Verantwortung für seine Stim- unserer Zeit. me übernehmen und kein «Klavier-Sing-Along» veranstal- Schauen wir zurück: ten. Es hat gewirkt. Samstag 2. Februar Donnerstag, 24. Mai Huuuufff ! Erledigt. Nach drei intensiven Tagen in Ri- Jetzt läufts. Nicht immer alles und nicht immer gleich gut, ckenbach wieder zu Hause angekommen. Wir haben 30 aber es überzeugt. Selbst den Schwiegermutter-Choral Stunden geprobt, wenig geschlafen - dafür ist der Chor «Trotz dem alten Drachen» haben wir drin, in einer Versi- zusammengewachsen. Die Fuge funktioniert bereits, die on der zweiten Musikklasse – und die schlagen sich tapfer! Nummer 2 ist passabel und die Choräle klingen super - das Jetzt funktioniert auch die Unterstützung der Instrumenta- alles in ungewohnten fünf Stimmen! Hoffentlich geht das listen. Die Orgel kittet uns zusammen. Wenn die Energie nicht verloren. Und war das nicht ein witziger Ausflug in stimmt, der Chor in der Spannung bleibt, werden es tolle die Gefilde des Barocktanzes mit dem Tanzexperten Bernd Konzerte. Niedecker? Das Lagerhaus ist für das nächste Jahr bereits Montag, 27. Mai wieder reserviert! Wer an einem der Konzerte war, weiss, wie es herausge- Freitag, 15. März kommen ist. Leider waren wenige Kolleginnen und Kolle- Haben die Katholische Kirche in Oberwil besichtigt. Ein gen dabei - schade eigentlich, würde das nicht auch zu einer schöner Raum. Nur, wie stellen wir den Chor und die Inst- Schul(haus)kultur gehören? Unterstützung, Wertschätzung rumentalisten hin, ohne einen riesigen Aufbau zu machen? der Leistung von Schülerinnen und Schülern? Realisieren, Und die Probe gestern... Na ja, wie immer braucht der dies- wozu die Chormitglieder im Unterricht das eine oder ande- jährige Chor lange, bis er in der Chorprobe ankommt und re Mal fehlen? Nicht nur, dass sie fehlen und dies den straff seinen Klang entfaltet: Wer will es den Schülerinnen und organisierten Unterricht belastet? – Oder ist das eine ide- Schülern verübeln? Nach Subjonctif, verwirrenden Mole- alistische Vorstellung eines Chorleiters? Eine Vorstellung, külen, Formeln, globalisiertem Denken (oder Denken über- welche sich vor lauter Verzettelung, dauernder Verfüg- und haupt - hoffentlich) und vielem mehr möchten die Chorlei- Erreichbarkeit, 15%, Teilzeit, Arbeitsbelastung, Spardruck ter, dass man (und frau) sich ganz der Chormusik hingibt usw. nicht realisieren lässt? - Für diejenigen, die nicht da- und mit Herz, Kopf und Brust mitsingt – dabei findet in bei waren, ein paar Rückmeldungen: «Tolle Konzerte, keine der nächsten Stunde doch diese schreckliche «Mutter-aller- Spur von Langeweile, Bach reloaded, ohne Fehltöne oder Prüfungen» statt – ah ja, wo liegt dieser Bach eigentlich? Ausrutscher – perfekt.» Donnerstag, 25. April Ich möchte im Namen der Chorleitung dem ganzen Chor Es geht nicht. Wir brechen ab. So hat das keinen Sinn. und den Instrumentalistinnen und Instrumentalisten Heute haben wir eine erste Probe in der Kirche gehabt. ganz herzlich zu den Konzerten gratulieren und ihnen für Die hauseigenen Treppchen haben wir in die Kirche ge- ihren Einsatz danken. Es waren Konzerte, die ich auch gerne karrt und eine Podesterie aufgebaut. Einsingen war gut, gehört hätte, wäre ich nicht schon dabei gewesen. die ersten Improvisationen im Raum klangen vielverspre- Yves Neuhaus, Chorleiter und Musiklehrer Fotos: Ernst Rudin
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