Pa:rkassәn - Sparkassenzeitung
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MAI 2017 ['∫pa:rkassәn] seit 1906 8SAM_KEIT SEITE 6: INTERVIEW STEFAN DÖRFLER, NEUER CEO DER ERSTE BANK OESTERREICH: „2016 KONNTEN WIR 235.000 KUNDEN DAZUGEWINNEN“ SEITE 10: AUSBILDUNG ZUM AUFSICHTSRAT: FÜR DIE VERANTWORTUNG BESTENS GERÜSTET SEITE 24: WERTSCHÖPFUNGSBERICHT: SPARKASSEN LEISTEN 8,5 MILLIARDEN EURO FÜR DIE HEIMISCHE WIRTSCHAFT
Ausgabe 2/2017 ['∫pa:rkassәn] INHALT 20 Foto: Altschachl 30 Foto: Sebastian Reich Eine geschichtsträchtige Zeitung. 6 Foto: www.heldentheater.at IM DIENSTE DER SPARKASSEN. Seit ihrem ersten Erscheinen im Jahr 1906 nimmt die Österreichische Sparkassenzeitung die Rolle als Gedächtnis der Sparkassen ein. Sie Foto: Vernetzte Welten/Magdashotel ist zugleich ein unerschöpfliches Archiv an Artikeln und Meinungen und – mit kurzen zeitlichen Abständen, in denen sie nicht erschien – immer ein wichtiges Kommunikati- onsmittel zur Identitätsstiftung, zur Vermittlung wirtschaftlichen Wissens und rechtli- 26 cher Informationen gewesen. IM FOKUS 14 23 4 Vorsorge beginnt im Kopf Gemüse züchten wie die Profis Kurznachrichten Neue Kampagne der s Versicherung harVie-App aus der Sparkassengruppe 16 WERTE Insight Brüssel ECONOMY Die aktuellsten News 24 6 aus der EU-Hauptstadt Wertschöpfungsbericht 2016 konnten wir 235.000 Kunden Sparkassen leisten 8,5 Milliarden IMPRESSUM UND OFFENLEGUNG GEMÄSS MEDIENGESETZ: Bezeichnung des Mediums: Österreichische Sparkassenzeitung; dazugewinnen Interview mit Stefan Dörfler, 17 für die Gesamtwirtschaft Splitter-Meldungen Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Österreichischer Sparkassenverband, Am Belvedere 1, 1100 Wien, E-Mail: info@sv.sparkasse.at, Generalsekretär: Franz Portisch; Präsident: Gerhard Fabisch; Vorstandsvorsitzender Erste Bank Kommentar Kommunikation 26 Oesterreich magdas Hotel Chefredakteure: Markus Nepf, Stephan Scoppetta (www.feuereifer.at); Hotel mit sozialem Mehrwert MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Milan Frühbauer, Herta Scheidinger, Leon Lenhart, Prof. Gerhard Poschacher, Ines Friedlmayer; 10 LAND UND MÄRKTE Redaktionsbeirat: Karin Berger, Klaus Lackner; Coverbild: iStock.com; Produktion/Litho/Druck: Bernsteiner Media GmbH, Rautenweg 10, 1220 Wien, www.bernsteiner.at; Aufsichtsräte 18 28 Art Direktion/Gestaltung: Dina Gerersdorfer, www.gerersdorferdesign.at; Die Sparkassen- und Aufsichtsrat- Ländlicher Raum braucht Impulse 175 Jahre Sparkasse Feldkirch Offenlegung gemäß § 5 ECG und gemäß § 25 Mediengesetz: http://www.sparkassenverband.at/de/Impressum Ausbildung feiert fünfjähriges Jubiläum Kommentar von Gerhard Poschacher Rundes Sparkassen-Jubiläum 12 20 FINALE Für die Zukunft gerüstet Kräutergarten Interview mit Manfred Rapf Schnittkräuter-Gärtnerei 30 und Manfred Bartalszky aus Niederösterreich Fünf Fragen an ... 22 Schauspieler Michael Ostrowski Schritt für Schritt High-Tech-Schuh für Sehbeeinträchtigte ['∫pa:rkassәn] 2 ['∫pa:rkassәn] 3
IM FOKUS IM FOKUS FORUM EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser! Jede und jeder von Ihnen kennt den Begriff der Nachhaltigkeit. Auch über Corporate Social Responsibility, kurz: CSR, ist man inzwischen meist recht gut informiert und fühlt sich als Unternehmen mit CSR-Siegel oder als dessen Kundin oder Kunde gleich um vieles besser. Neuerdings taucht in diesem Themenumfeld immer häufiger der Begriff Foto: SPK Zeitung „Achtsamkeit“ auf, der noch weiter greift und über reine Nachhaltigkeit hinausgeht. Es geht um einen inneren Prozess, eine soziale Grundeinstellung. Eine ethische Haltung, die letztlich auch zur Grün- Österreichische Schülerliga – Sponsoring dung der Ersten österreichischen Sparkasse geführt hat. Dieser Urgedanke prägt die Sparkassen bis heute, und ihn Ordentliche Vollversammlung Die Unterstützung der Schulsport-Kooperation „Sparkas- wollen wir auch ins Zentrum unserer aktuellen Ausgabe stellen. Das Themenspektrum reicht von Wertschöpfung des Österreichischen Sparkassenverbandes se-Schülerliga“ durch den Österreichischen Sparkassenver- und Gemeinwohlaktivitäten bis hin zum achtsamen Umgang mit Innovationen, wie sie nicht nur Erste Bank und Im Auftrag des Präsidenten des Österreichischen Spar- band ist für die nächsten drei Jahre gesichert. Bildungsmi- Sparkassen, sondern auch Kleinstunternehmen – von der nützlichen harVie-App über Altschachl Kräuter bis hin zum kassenverbandes, Dr. Gerhard Fabisch, werden die nisterin Sonja Hammerschmid und der Generalsekretär des High-Tech-Schuh für Blinde – perfekt vorzelebrieren. Mitglieder des Sparkassenverbandes zur ordentlichen Österreichischen Sparkassenverbandes Franz Portisch un- Sitzung der Vollversammlung 2017 eingeladen, die am terzeichneten den Sponsoringvertrag im März im Bildungs- Innovationen finden sich auch in der inhaltlichen Struktur der Sparkassenzeitung wieder. Wer genau hinsieht, hat Donnerstag, dem 22. Juni 2017, ab 12:00 Uhr am Erste ministerium. Rund 18.000 SchülerInnen und LehrerInnen die kleinen Veränderungen zu bisherigen Ausgaben bemerkt. So finden Sie künftig eine EU-Seite mit interessanten Campus, Executive Meeting – Bauteil D, 12.4 Executive sind österreichweit in über 1.000 Schulen in den Disziplinen Neuigkeiten von unserem Brüssel-Office. Aber auch Dienstleistungen und Angebote des Sparkas- Meeting, Am Belvedere 1, 1100 Wien, mit folgender Ta- Fußball und Volleyball aktiv und nehmen an den jährlichen senverbandes, die Sie vielleicht noch nicht kannten, tauchen auf, wie etwa unsere Aufsichtsrats- gesordnung stattfinden wird: Landes- und Bundeswettbewerben teil. ausbildung. 1. Protokoll der ordentlichen Vollversammlung vom 23. Mai 2016 Und nicht zuletzt werden Beiträge zur „Kommunikation“ (Seite 17) „kommuniziert“ werden, da 2. Bericht des Generalsekretärs wir dies für ein essenzielles Thema in der Sparkassenfamilie halten und dieser Bereich – Hand aufs 3. Rechnungsabschluss 2016 Herz – immer Verbesserungspotenzial aufweist. „Alles ist möglich“ – Sparkassen Award 2016 4. Voranschlag und Mitgliedsbeitrag 2017 des Sparkas- Mit starkem Willen, großem Einsatz und Engagement haben Ich wünsche Ihnen einen „achtsamen Lesegenuss“! senverbandes und Sonderbudget Foto: Daniel Hinterramskogler sich die Sparkassen im Jahr 2016 ausgezeichnet. Sie haben 5. Bestellung neuer Mitglieder des Vorstandes für jene einmal mehr bewiesen, dass #glaubandich gelebt wird und Franz Portisch Mitglieder, welche vorzeitig ausgeschieden sind die MitarbeiterInnen gemeinsam mit ihren KundInnen agie- 6. Wahl der Rechnungsprüfer, der stellvertretenden Generalsekretär des Österreichischen Sparkassenverbandes ren. Miteinander wurden große Ziele erreicht und das wurde Rechnungsprüfer und Bestellung eines Wirtschafts- am 31. März 2017 bei der Sparkassen Award Gala gebührend prüfers zur Prüfung des Jahresabschlusses 2017 gefeiert. FRANZ PORTISCH, GENERALSEKRETÄR DES ÖSTERREICHISCHEN SPARKASSENVERBANDES 7. Satzungsänderung Aber nicht nur die Ergebnisse der Sparkassen, sondern auch 8. Neuwahl des Präsidenten die besten MitarbeiterInnen standen bei der feierlichen Gala 9. Allfälliges am Erste Campus in Wien im Mittelpunkt. Stefan Dörfler Die Sparkassengruppe blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück begrüßte die Gäste und betonte, wie wichtig die Mitarbeite- Die Sparkassen haben wieder ein erfolgreiches Jahr hinter sich. So konnten 2016 Neukredite mit einem Volumen von 15,7 Gemäß § 8 der Satzung ist die ordnungsgemäß einberu- rinnen und Mitarbeiter der Erste Bank und Sparkassen für Milliarden Euro (+18,3 Prozent) vergeben werden. Die Kredite an KundInnen der Sparkassengruppe haben sich von 68,8 fene Vollversammlung beschlussfähig, wenn mindestens den Erfolg sind. Milliarden auf 71 Milliarden Euro erhöht, was einem Plus von 3,3 Prozent entspricht. „Eine derartige Steigerung bei Neu- von der Hälfte der Mitglieder stimmberechtigte Vertre- Durch den Abend führte dann ein gut gelaunter Michael krediten um 2,4 Milliarden Euro macht unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur stolz, sondern unterstreicht ter anwesend sind und diese insgesamt mindestens über eine weiterhin positive Entwicklung für die österreichische Wirtschaft“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Ostrowski, der es verstand Witz und Charme zu verbin- die Hälfte der ermittelten Stimmen verfügen. Ist dies Oesterreich Stefan Dörfler. den. Sparkassen-S im Ohr und Erste-Krawatte um den Hals nicht der Fall, so beginnt die Vollversammlung erst eine Die Kundenanzahl hat sich 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 235.000 NeukundInnen (+19,9 Prozent) auf 3,54 Millionen machten ihn zu einem vollständigen Sparkassen-Mitglied. halbe Stunde nach dem oben festgesetzten Zeitpunkt. sehr erfreulich verbessert. Die Einlagen von KundInnen haben sich leicht positiv entwickelt: 2016 waren es 71,7 Milliarden Die GesamtsiegerInnen wurden – so wie schon in den Sie ist dann ohne Rücksicht auf die Zahl der Mitglieder Euro (+5,2 Prozent). Bei den Girokonten stieg das Volumen von 37,9 Milliarden auf 42 Milliarden Euro (+11 Prozent). Vorjahren – von Andreas Treichl geehrt. Bevor er die Sie- und Stimmen jedenfalls beschlussfähig. George ist weiterhin ein Erfolgsmodell und Imageträger der Erste Bank und Sparkassen. „Zwei Jahre nach der Einführung gerInnen kürte, rief er noch alle auf, sich als Teil der Spar- kassen-Familie zu sehen und stolz darauf zu sein, Sparkas- nutzen bereits über 900.000 Menschen das modernste Banking Österreichs“, freut sich Gerhard Fabisch, Präsident des Ös- sen-MitarbeiterIn zu sein. terreichischen Sparkassenverbandes, über die gelungene Digitaloffensive. 2016 sind mehr als 13 Millionen Transaktionen mit einem Umsatz von über zehn Milliarden Euro getätigt worden. Machen Sie sich selbst ein Bild von diesem einzigartigen Abend. Die Bilder finden Sie unter: www.sparkassenaward.at ['∫pa:rkassәn] 4 ['∫pa:rkassәn] 5
ECONOMY ECONOMY VO N M I L A N F R Ü H B A U E R „ 2016 KONNTEN WIR 235.000 KUNDEN DAZUGEWINNEN“ Seit Herbst 2016 leitet er als Vorstandsvorsitzender der Erste Bank Oesterreich die größte heimische Sparkasse: Stefan Dörfler kann, auf einem soliden Fundament stehend, weiter aufbauen. Die Primärmittel sind selbst in der Nullzinsphase weiter gestiegen, die Zahl der KundInnen wächst weiter und die Nachfrage nach Kommerzkrediten signalisiert die lang erwartete Konjunkturbelebung. Dörfler im Interview zu Erwartungen und Strategien. Fotos: Sebastian Reich ['∫pa:rkassәn] 6 ['∫pa:rkassәn] 7
ECONOMY ECONOMY Sparkassenzeitung: Sie haben vor Kurzem die Ergebnisse des Das sind zwar vorerst nicht hohe Kreditvolumina, aber In- Jahres 2016 präsentiert. Auffällig dabei ist, dass trotz einer vestitionen in künftige Dynamik. Wir können bestätigen: Nullzinsphase das Einlagevolumen gestiegen ist. Ist dies ein Im Kommerzkundengeschäft ist die gesamtwirtschaftliche Ergebnis des seit der Finanzkrise so ausgeprägten Sicherheits- Wachstumsbelebung angekommen. denkens, bei dem die Zinsperspektive keine Rolle spielt? Ist die Scheu vor dem höherverzinslichen Wertpapier weiter auf- Die Finanzkrise hat ein umfangreiches Regelwerk für Ban- recht? ken zur Folge gehabt. Nun hat der neue US-Präsident schon Stefan Dörfler: Für mich ist das primär Ausdruck des Ver- mehrmals angekündigt, diese Regularien in den USA spürbar trauens, das uns die Kun- lockern zu wollen. Wird das dinnen und Kunden – im- in Europa auch zu einem Um- merhin stiegen die Einlagen denken führen und etwa Basel im Vorjahr um mehr als IV oder – horribile dictu – gar fünf Prozent – entgegen- Basel V verhindern? bringen. Man beachte dabei Dörfler: Da ist noch vieles nutzt in steigendem Umfang Onlinebanking oder die auch alles maßgeschneidert anbietet. Gilt das noch immer aus Ihrer bitte auch die Differenzen offen. Ich war jüngst in Ver- außerhalb der Öffnungszeiten zugänglichen Automaten- Sicht? zum Gesamtmarkt. Die tretung von Andreas Treichl räume für standardisierte Routinevorgänge. Das Profil der Dörfler: Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man das Sparkassen gelten als regio- bei einer EZB-Informations- sogenannten Interaktion zwischen Kunden und Bank hat Spektrum der Finanzdienstleistungen im Retail-Bereich nal verankerter und vertrau- tagung. Dort wurde ange- sich nämlich nachhaltig geändert. Für die Prüfung der Kon- gemeinsam mit den Sparkassen weitestgehend abdecken enswürdiger Bankpartner. kündigt im Sommer dieses tostände oder etwa für Überweisungen braucht man den kann. Wir als Bank sind für das Bankgeschäft im weitesten Der Vertrauenszuwachs do- Jahres diesbezüglich gemein- klassischen Bankschalter immer seltener. Gleichzeitig steigt Sinne zuständig. Darüber hinaus gibt es unsere Verbund- kumentiert sich auch in der same Vorgehensweisen zu hingegen der Bedarf an solider, persönlicher Beratung für partner, die vom Bausparen über das Leasing bis zur Im- Kundenzahl: Sie ist in der beraten und zu beschließen. komplexere oder individuell zu konfigurierende Produkte mobilienfinanzierung weitere wichtige Dienstleistungen Sparkassengruppe im Vor- Lassen Sie es mich so formu- und Dienstleistungen. Daher bieten wir sehr flexible zeit- abdecken. Was die Versicherungskomponente betrifft, so jahr insgesamt um 235.000 lieren: Sollten die US-Ameri- liche Möglichkeiten für solche Beratungsdienste und in- sind wir mit unserer Kooperation mit der Vienna Insuran- auf sehr erfreuliche 3,54 kaner bald kräftig in die Ent- vestieren sehr viel in die professionelle Ausbildung unserer ce Group, also mit der s Versicherung oder auch der Donau Millionen gestiegen. Das ist regulierungsrichtung ziehen, Beraterinnen und Berater. Eines bleibt für uns wichtig: Der Versicherung, sehr gut aufgestellt. Die Kooperation etwa unter den Rahmenbedin- dann wird es auf Dauer wohl Kunde und die Kundin selbst bestimmt, auf welchem Wege mit der Wiener Städtischen ist eine Erfolgsgeschichte, die gungen harten Wettbewerbs nicht gehen, dass die Europä- er oder sie mit der Sparkasse in Kontakt treten will. Das ist jeweils zur eigenen Markterweiterung führt. Sie dokumen- keine Selbstverständlichkeit. er weiter kräftig in Richtung das oberste Prinzip für das Konzept, das man jetzt auf Neu- tiert sich aber auch dadurch, dass wir im Erste Campus eine weiterer Regularien ziehen. deutsch so schön als „multi-channel“ bezeichnet. Niederlassung der Städtischen und im Ringturm eine Filia- Natürlich herrscht bei den Diese Spannung wird man le der Erste Bank errichtet haben. Was uns sehr freut! Habenkunden derzeit noch auf Dauer nicht aushalten. Wie sieht es mit der Kundenzufriedenheit aus? eine Liquiditätsvorliebe vor. Dörfler: Diese wird von uns permanent gemessen. Wir Die Fondsgesellschaften haben anlässlich des „Tages der Sparerinnen und Sparer, Die EZB-Zinspolitik wird den haben uns ja mit dem System George, also dem umfassen- Fonds“ eine Umfrage präsentiert, wonach nur 25 Prozent der Anlegerinnen und Anleger Nullzinspfad bald verlassen? den Komfortservice für das Onlinebanking, das Image der Österreicherinnen und Österreicher einigermaßen nachvoll- warten auf die Zinswende. Dörfler: Jedenfalls wird es Innovationsführerschaft erworben. Das Ergebnis gibt uns ziehen können, was ein Investmentfonds ist. Das heißt, die Der extrem hohe Stand auf hier Anpassungen geben, Recht: Wir werden dieser Tage den einmillionsten Geor- überwiegende Mehrheit kennt diverse Produkte gar nicht. den Girokonten, immerhin auch wenn ein Zeitplan noch ge-Nutzer oder die einmillionste George-Nutzerin begrü- Eine hoffnungslose Situation für Finanzdienstleister? sind dort die Einlagen um elf Prozent gestiegen, ist Aus- nicht absehbar ist. Eines ist aber klar: Eine konjunkturelle ßen. Selbstverständlich wird auch hier die Kundenzufrie- Dörfler: Man muss das sehr ernst nehmen. Deshalb werden druck dieser Warteposition. Doch noch sind die Rendi- Belebung ging von dieser Niedrigstzinsstrategie nicht aus. denheit laufend überprüft, und die Ergebnisse sind mehr wir auch in unseren Bemühungen zur Verbesserung der Fi- te-Erwartungen an den Kapitalmarkt nicht sehr hoch. Aber Sie hat den Staatshaushalten bei den Kosten der Refinan- als ermutigend. nancial Literacy in Österreich nicht erlahmen, auch wenn selbstverständlich weisen wir bei der Beratung über Chan- zierung geholfen, aber die unternehmerischen Investoren da noch ein langer Weg vor uns liegt. Wir haben ja am Erste cen und Risiken die Kundinnen und Kunden konsequent haben sich nachweislich an anderen Parametern orientiert. Generell gilt: Die Markt- und Serviceerfolge sind nur dann Campus für Jugendliche den Erste Financial Life Park – kurz darauf hin: Drei Monatseinkommen sollten Cash gehalten Jetzt sind die Odereingänge und Ertragserwartungen wie- erzielbar, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit genannt Flip – eröffnet. Den Kern der Wissensvermittlung werden, darüber hinaus sollte man beginnen zu diversifi- der das bestimmende Motiv. hoher Qualifikation und beträchtlichem Einfühlungsver- bildet eine interaktive 120-minütige Tour, bei der den Besu- zieren. mögen für Kundenwünsche agieren. Dabei sind wir mit cherinnen und Besuchern das Finanzwesen sowie die volks- Die Reduzierung von Filialstandorten im städtischen Bal- Elan und Verve sehr gut unterwegs, was ohne die qualitäts- wirtschaftlichen Aufgaben einer Bank erklärt werden. Merken Sie bei der Nachfrage nach Kommerzkrediten auch in lungsraum wird zunehmend diskutiert und als Ausdünnung orientierte Personalpolitik nicht möglich wäre. der Erste Bank die sich abzeichnende Konjunkturbelebung? der Angebote empfunden … Das Finanzwissen ist hierzulande tatsächlich krass unter- Dörfler: Ja, eindeutig. Die unternehmerische Investi- Dörfler: Wir diskutieren intern kaum etwas intensiver als Vor 15 Jahren galt das „All-in-one“-Prinzip als Erfolgssto- entwickelt, da kann man nicht früh genug beginnen. Auch tionstätigkeit belebt sich. Es handelt sich dabei sowohl um diese Frage. Entscheidend für uns sind Erreichbarkeit und ry. Also alle Dienstleistungen an einem Schalter. Dann kam die Beseitigung dieser Wissensdefizite gehört meiner Mei- Instandhaltungs- wie auch um Erweiterungsinvestitionen. Komfort für unsere Kundinnen und Kunden. Eine wach- die Gegenbewegung: Für jede Finanzdienstleistung brauchte nung nach zu den gesamtgesellschaftlichen Aufgaben der Darüber hinaus darf man die Start-ups nicht vergessen. sende Zahl von Menschen – selbst die älteren Semester – man den spezialisierten Berater, die Beraterin, der oder die Sparkassen. ['∫pa:rkassәn] 8 ['∫pa:rkassәn] 9
ECONOMY ECONOMY Bisher haben rund 350 TeilnehmerInnen einen Sparkas- gestalten die Vorträge immer möglichst praxisnah, um die sen-/Aufsichtsrat-Lehrgang absolviert, mit dem nächsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf tatsächlich mögliche Kurs kommen weitere 29 hinzu. Im Jahr 2012 wurde die Situationen vorzubereiten. Wir versuchen mit Beispielen VO N I N E S F R I E D L M AY E R Ausbildung ins Leben gerufen, um Sparkassen-/Aufsichts- konkrete Lösungswege aufzuzeigen und nicht nur blanke räte für die steigenden Anforderungen in ihrer Arbeit zu Theorie zu vermitteln. Ich glaube, genau das macht unse- AUFSICHTSRÄTE: rüsten. Die Umstellung des Bankengesetzes, die auch die ren Lehrgang so erfolgreich.“ Nach jedem Modul wird das Sparkasse dazu verpflichtet, ihre Aufsichtsräte fortlau- Feedback der TeilnehmerInnen mittels eines Fragebogens fend auszubilden, machte ein Weiterbildungsangebot er- eingeholt. Der enge Kontakt zwischen Vortragenden und forderlich. Robert Schmidbauer, Vorstandsvorsitzender TeilnehmerInnen bleibt oft auch nach dem Ende der Ver- der Sparkassen Haftungs AG und Leiter des Kompetenz- anstaltungen bestehen: Auch Monate und Jahre nach dem zentrum Recht des Sparkassenverbandes: „Die Sparkas- Lehrgang werden aktuelle Fragen gerne an die Vortragen- FÜR DIE VERANTWORTUNG sen- und Aufsichtsräte werden durch die EZB angehalten, ihre Entscheidungen auf Basis einer aktuellen gesetzlichen Informationsgrundlage zu treffen. Unsere Herausfor- derung ist es daher, den Lehrgang konstant an die regu- den herangetragen. DIE ABSOLVENTINNEN SIND BEGEISTERT Im direkten Gespräch mit ehemaligen TeilnehmerIn- BESTENS GERÜSTET latorischen Neuerungen anzupassen. Diesem Anspruch nen bestätigt sich der insgesamt sehr positive Eindruck. werden wir auch gerecht, schließlich wollen wir eine qua- Markus Tipotsch, Aufsichtsrat der Sparkasse Schwaz AG, litativ hochwertige Ausbildung anbieten.“ Aus einer sim- berichtet von seinen Erfahrungen: „Durch die frühzei- plen Notwendigkeit entwickelte sich eine Ausbildung mit tige Bekanntgabe der Termine ist der Lehrgang auch für beträchtlichem Erfolg und motivierten und interessierten Berufstätige sehr gut machbar. Besonders spannend für AbsolventInnen. mich waren die unterschiedlichen Referenten, die sehr viel Die Sparkassen- und Aufsichtsrat-Ausbildung Praxiswissen hatten und genügend Zeit für die brennen- feiert bereits ihr fünfjähriges Jubiläum: den Themen der einzelnen Lehrgangsteilnehmer ließen.“ „WIR KÖNNEN EINE AUSGESPROCHEN POSITIVE Auch die abendlichen Gesprächsrunden mit KollegInnen Mit Mai beginnt der zehnte Lehrgang des Programms. ZWISCHENBILANZ ZIEHEN: WIR ERHALTEN VON boten Platz für spannende und ehrliche Diskussionen und Praxisnahe Einheiten stehen dabei im Fokus. ALLEN SEITEN GUTES FEEDBACK.“ Möglichkeit zur Vernetzung. Mathias Bitschnau, ebenfalls Harald Hofians, Initiator des Lehrgangs Absolvent des Lehrgangs und Sparkassenrat der Sparkas- und Leiter der Abteilung Personal des Sparkassenverbandes se der Stadt Feldkirch, erzählt: „Ich habe in den letzten Jahren diverse Weiterbildungen zu denselben oder ähnli- chen Themen abgeschlossen, und bei der Sparkasse ist die DIE BILANZ NACH FÜNF JAHREN Auswahl der Vortragenden hinsichtlich der Qualität und Was hat sich in den letzten Jahren getan? Harald Hofians, des Know-hows äußerst hoch. Dies lässt sich auch daraus Leiter der Abteilung Personal des Sparkassenverbandes: erkennen, dass andere Weiterbildungsinstitute Vortragen- „Nach fünf Jahren können wir eine ausgesprochen posi- de der Sparkassen und Erste Group auf ihren Vortragen- tive Zwischenbilanz ziehen; es wurden rund 350 Kapital- den-Listen haben.“ und Belegschaftsvertreterinnen und -vertreter geschult. Wir sind besonders stolz, dass die Aufsichtsbehörden, die EZB und die FMA, die Ausbildung voll anerkannt haben „DIE PRAXIS-NÄHE MACHT UNSEREN LEHRGANG und in Einzelfällen die Absolvierung als Bedingung für die SO ERFOLGREICH: WIR VERMITTELN KONKRETE Genehmigung der Bestellung definieren.“ Bei der Konzi- LÖSUNGSWEGE UND NICHT NUR BLANKE THEORIE.“ pierung des Lehrgangs lag eine der Herausforderungen im Robert Schmidbauer, effektiven Zeitmanagement. Auf der einen Seite müssen in Leiter des Kompetenzzentrums Recht des Sparkassenverbandes der beschränkt zur Verfügung stehenden Zeit wesentliche Inhalte behandelt und in einem didaktisch zumutbaren Ausmaß den TeilnehmerInnen vermittelt werden. Auf der EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT anderen Seite sollten auch die zeitlichen Möglichkeiten der Schon bald möchte man ehemaligen TeilnehmerInnen Aufsichtsräte, die ihre Tätigkeit neben ihrem Brotberuf durch zusätzliche Angebote die Chance geben, sich auf ausüben, nicht überstrapaziert werden. den neuesten Stand zu bringen. Derzeit werden von EZB und EBA/ESMA neue Leitlinien bezüglich Eignung und THEMENVIELFALT UND PRAXISNÄHE Governance vorbereitet, die die Voraussetzungen für Auf- Der Lehrgang besteht gegenwärtig aus sechs Modulen, in sichtsräte weiter verschärfen – auch bisherige Absolven- denen die Themen „Strategie, Struktur und Geschäftsmo- tInnen sollen dazu ein Update erhalten. Daher wird schon dell der Sparkassengruppe“, Bedeutung der Vergütungs- intern rege diskutiert, wie man dem Erfordernis der „lau- grundsätze oder das Feld Risikomanagement aufgerollt fenden Schulung“ entsprechen kann. Nach den großarti- werden. Der Kurs soll durch seine Themenvielfalt Sparkas- gen Rückmeldungen der bisherigen Lehrgänge lässt sich sen-/Aufsichtsräten mit verschiedensten Vorbildungen ge- ohne Zweifel sagen: Auch das wird das Team der Sparkas- recht werden. Schmidbauer: „Ich und meine KollegInnen sen mit großem Erfolg meistern. Foto: iStock.com ['∫pa:rkassәn] 10 ['∫pa:rkassәn] 11
ECONOMY ECONOMY ten auf fondsgebundene Lebensversicherungen wie unsere Ist das Vorsorgebewusstsein der Österreicherinnen s Fonds-Polizze Plus zurückgreifen. Durch die Option auf und Österreicher wirklich so unterentwickelt? eine Verrentung des Kapitals am Ende der Laufzeit lässt Rapf: Vielen Menschen ist mittlerweile durch das persön- sich mit der s Fonds-Polizze Plus sogar das Langlebigkeits- liche Pensionskonto klar geworden, dass sie für das Alter risiko abdecken. Ein ausführliches Beratungsgespräch in auch privat vorsorgen müssen, wenn die Pensionslücke Erste Bank oder Sparkasse, zur Festlegung des persönlichen nicht zu groß ausfallen soll. Doch im Vergleich zu unseren Rendite-Risiko-Profils, ist dabei zu empfehlen. Nachbarstaaten sind die Österreicherinnen und Österrei- cher eher Vorsorgemuffel. Dabei werden viele Risiken über- Sie haben jetzt eine neue Marketingkampagne gestartet, bei sehen, die nicht von unserem an sich sehr guten staatlichen der Sie die Lebensmomente beim Thema Vorsorge in den Mit- Vorsorgesystem gedeckt sind. telpunkt stellen. Warum gerade Lebensmomente? Bartalszky: Für die Beraterinnen und Berater der Spar- Bartalszky: Wir als s Versicherung sind seit vielen Jahren kassengruppe sind diese Lebensmomente gute Anknüp- nicht nur führender Lebensversicherer, sondern mit unse- fungspunkte, um das Thema Vorsorge ins Bewusst- ren Partnern aus Erste Bank und Sparkassen auch größter sein zu rücken. Oft wissen die Kundinnen und Kunden Bankversicherer in Österreich. Dieser Erfolg beruht vor ja nicht, dass sich zum Beispiel mit einer Heirat auch allem auf der kontinuierlich aufgebauten und sukzessiv die Vorsorgeaspekte ändern müssen und viele Versi- verbesserten Zusammenarbeit zwischen Bank und Versi- cherungsverträge angepasst werden sollten. Deshalb cherung. Als Spezialversicherer in der Lebens- und Unfall- versuchen wir hier über moderne Informationsange- versicherung haben wir gemeinsam in über 30 Jahren neue Manfred Rapf bote auf unserer Website, wie dem neuen Blog, dem Pen- Maßstäbe gesetzt. Künftig wollen wir diese Best Practices sionstypentest oder auch mit der diesem Heft beiliegenden noch stärker für den Vertrieb von Sach- und Krankenver- Pensionsdrehscheibe einen aktiven Beitrag für ein größeres sicherungen nützen. Auch der Fokus auf die Bereitstellung VO N S T E P H A N S C O P P E T TA Vorsorgebewusstsein zu leisten. digitaler Produkte wird in den kommenden Jahren eine im- „SIND MIT UNSEREN STARKEN PARTNERN mer größere strategische Rolle spielen. Rapf: Wir haben darüber nachgedacht, wie Kundinnen und Kunden an das Thema Versicherung herangehen. So ratio- Wie wird sich aus Ihrer Sicht das Jahr 2017 entwickeln? nal und trocken das Thema Versicherung und Vorsorge ist, Rapf: Die wirtschaftliche Stimmung klart auf und ich bin FÜR DIE ZUKUNFT GUT GERÜSTET“ so emotional ist im Grunde die Entscheidung, eine Vorsor- ge zu treffen. Es sind einfach einschneidende Momente in unserem Leben, die uns dazu bewegen, eine Vorsorge zu sicher, dass wir auch heuer wieder ein sehr gutes Ergebnis abliefern werden. Und ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass wir als s Versicherung, gemeinsam mit unseren Ver- treffen. Es kann das erste eigene Auto sein, die Geburt ei- triebspartnern von Erste Bank und Sparkassen, für die Zu- nes Kindes oder auch der Unfall eines Familienmitgliedes, kunft gut gerüstet sind und unseren Wachstumskurs mit MANFRED RAPF, NEUER GENERALDIREKTOR UND MANFRED BARTALSZKY, der den Vorsorgegedanken aufkeimen lässt. Man fragt sich modernen und innovativen Produkten, die sich an den dann meist, ob man auf der sicheren Seite des Lebens ist, Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden orientieren, VERTRIEBSVORSTAND DER S VERSICHERUNG ÜBER VORSORGEBEWUSSTSEIN, und wie es wäre, wenn einem das selbst passieren würde. weiterführen werden. DIE NEUE MARKETINGKAMPAGNE UND GUTE AUSSICHTEN FÜR 2017. Manfred Bartalszky Sparkassenzeitung: Sie haben 2017 besondere Aufgaben zu 2016 war gerade für die Finanzwirtschaft ein weiteres Jahr meistern, denn mit Jahresbeginn wurden Sie neuer General- großer Herausforderungen. Erstmals in der Geschichte senkte direktor der s Versicherung. Welche Akzente werden Sie als die Europäische Zentralbank den Leitzins auf null Prozent. neuer Chef des größten heimischen Bankversicherers und Macht die finanzielle Vorsorge in einer solchen Phase über- führenden Lebensversicherers setzen? haupt noch Sinn? Manfred Rapf: Im Versicherungsgeschäft zählen Kontinui- Rapf: Der grundsätzliche Ansatz, heute Geld auf die Seite tät und Vertrauen. Das bedeutet, dass wir den Weg, den zu legen, um in der Zukunft darauf zugreifen zu können, wir als Vorstandsteam schon vor vielen Jahren eingeschla- ist mittlerweile nicht mehr primär vom Rendite-Gedan- gen haben, auch weiter gehen werden. 2016 konnten wir ken getragen. Nach der Euro-Krise und den wirtschaftlich alle Ziele, die wir uns gesteckt haben, trotz schwierigem schwierigen Jahren seit 2008 sind viele Menschen einfach Marktumfeld erreichen. Wir erzielten ein Prämienvolumen nur froh, wenn sie ihr Erspartes zumindest sicher anlegen von 795 Millionen Euro und lagen damit klar über dem können. Branchendurchschnitt. Zudem konnten wir ein Ergeb- nis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 40 Millionen Manfred Bartalszky: Das spiegelt sich auch in den Zahlen Euro erwirtschaften. Ein Umstand, der die hervorragende wider. Gerade in der klassischen Lebensversicherung und Partnerschaft mit Erste Bank und Sparkassen unterstreicht. den Privatpensionen, die heute noch einen Gesamtzinssatz Fotos: s Versicherung Denn es sind die top-ausgebildeten Beraterinnen und Be- von aktuell 2,5 Prozent bieten – 0,5 davon garantiert –, ver- rater der Sparkassengruppe, die das Vorsorgebewusstsein zeichnen wir derzeit die größten Zuwächse. Wer allerdings unserer Kundinnen und Kunden wecken und deren volles bereit ist ein wenig Risiko einzugehen und damit seine Er- Vertrauen genießen. tragschancen zu steigern, sollte bei langen Anlagehorizon- ['∫pa:rkassәn] 12 ['∫pa:rkassәn] 13
ECONOMY VO N S T E P H A N S C O P P E T TA VORSORGE BEGINNT IM KOPF DIE NEUE KAMPAGNE DER S VERSICHERUNG SETZT DA AN, WO DER VORSORGEGEDANKE ZU HAUSE IST. ES SIND LEBENSMOMENTE, DIE MENSCHEN ÜBER DAS THEMA VORSORGE NACHDENKEN LASSEN. Eines ist sonnenklar: Es sind nicht die Zinsen, es ist nicht nen zum Beispiel auf der Website testen, welcher Pensions- die Attraktivität von Versicherungsverträgen, die in Men- typ sie sind. Auch lassen sich Versicherungsverträge wie der schen den Vorsorgegedanken aufkeimen lassen. Es sind s Unfall-Schutz mittlerweile online via George abschließen. vielmehr die kleinen Momente in unserem Leben, die diese Bartalszky: „Doch am Ende des Tages ist es das Wissen um Denkprozesse in Gang setzen. Manfred Bartalszky, Vor- die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden sowie das Ver- standsdirektor der s Versicherung: „Wir wissen, dass für trauen in den Erste-Bank- und Sparkassenberater vor Ort, viele Menschen das Thema Versicherungen eines ist, das sie die den Kunden und die Kundin veranlassen, sich mit den lieber auf später verschieben. So rational und trocken wir eigenen Vorsorgebedürfnissen zu befassen.“ andere Entscheidungen tagtäglich handhaben, so emotio- nal ist letzten Endes jedoch die Entscheidung, eine private DER NEUE VORSORGE-BLOG Vorsorge zu treffen, weil Vorsorge im Kopf beginnt.“ Ob jung oder reich an Lebenserfahrung: Was uns alle verbin- Die s Versicherungs-Kampagne „Vorsorge beginnt im det, ist die Sehnsucht nach Glück und einer sicheren Zu- Kopf “ wird auch im Internet begleitet. Wenn Sie mehr kunft. Vorsorgemomente begleiten uns: Eine Familie grün- darüber wissen wollen, warum Altersvorsorge so wichtig den, ein Heim schaffen, Kinder auf dem Weg ins Leben ist oder warum sich der Abschluss einer Sach- oder Risi- begleiten und die eigene Pension – dafür übernehmen wir koversicherung besonders lohnt, besuchen Sie unseren Verantwortung. Bartalszky: „Unsere Strategie für eine fun- neuen Blog. Hier finden Sie ab sofort Tipps und Erfah- dierte Beratung in Erste Bank und Sparkassen geht genau rungen von ExpertInnen rund um das Thema Vorsor- auf diese Bedürfnisorientierung ein und stellt dafür maßge- ge in vielen Lebenslagen. Dabei legen wir Wert darauf, schneiderte Produkte und Tools zur Verfügung.“ nahe am Menschen zu sein, denn wir wissen, dass Vor- sorge nicht nur ein finanzielles Thema ist, sondern vor NEUE TOOLS allem ein sehr persönliches: Es geht um Emotionen und Die s Versicherung hat die vergangenen Monate genutzt um Gefühle, die uns in unterschiedlichsten Lebensmomen- etliche neue Tools sowohl für die Kundin und den Kunden ten begleiten. >>> www.s-versicherung.at/blog als auch für den Berater und die Beraterin am POS zu ent- wickeln, die eine noch bessere und vereinfachte Kunden- ansprache ermöglichen. Rechter Hand finden Sie unsere WELCHER PENSIONSTYP BIN ICH? druckfrische Pensionsdrehscheibe, mit der sich sehr rasch, PensionistInnen sind keine homogene Gruppe, sondern auf Basis einer monatlichen Prämienzahlung, eine prog- nostizierte Zusatzpension ausfindig machen lässt. Bartalsz- zeichnen sich durch unterschiedliche Interessen und ky: „In einem neu entwickelten Blog auf unserer Homepage Bedürfnisse aus. Auf Basis einer GfK-Austria-Befragung lassen wir ExpertInnen, aber auch KundInnen erzählen, unter 1.000 ÖsterreicherInnen konnten vier Pensionsty- worauf beim Thema Vorsorge aus ihrer Sicht zu achten ist. pen herausgearbeitet werden, die sich in Kernthemen Und: In einer großen österreichweiten Medien-Kampagne deutlich unterscheiden. Unser Pensionstypentest ver- mit der Tageszeitung Kurier sensibilisieren wir seit zwei steht sich als Orientierungshilfe und Türöffner bei den Jahren 100.000te LeserInnen für die Vorsorge-Themen un- KundInnen und soll dabei helfen, gemeinsam die richti- serer Zeit.“ Zudem optimiert die s Versicherung stetig ihre ge individuelle Vorsorgestrategie auf Basis persönlicher Foto: iStock.com Produkte, um auch den Bedürfnissen und Ansprüchen der Vorstellungen zu erarbeiten. Machen auch Sie den Test! jüngeren Generation in Sachen Flexibilität und Digitalisie- >>> www.s-versicherung.at rung zu entsprechen. Mit wenigen Klicks können KundIn- ['∫pa:rkassәn] 14
ECONOMY ECONOMY SPLITTER-MELDUNG INSIGHT BRÜSSEL Bank Group, die als Platinum Partner mit an Bord war, an- gehörte, kürte das Start-up Helferline zum Sieger der ersten Runde, das Unterstützung bei Kauf, Installation oder Bedie- nung von technischen Geräten bietet. Der Hilfsdienst spe- zialisiert sich auf Privatpersonen und bietet eine Lösungs- garantie: Der Kunde oder die Kundin zahlt nur dann, wenn das Problem gelöst werden konnte. In der zweiten Runde Mit dem Büro des Österreichischen Sparkassenverbandes in Brüssel sind die Sparkassen stets top konnte Tubolito die Jury für sich gewinnen. Das Start-up Foto: events.puls4.com über wichtige Entscheidungen und Entwicklungen auf EU-Ebene informiert. Hier die aktuellsten News hat sich auf hochwertige Fahrradschläuche aus Thermo- aus der EU-Hauptstadt. plast spezialisiert, die besonders leicht und robust sind. Neben Größen aus der österreichischen Politik, der heimi- ANDREAS TREICHL WARNT IM EUROPÄISCHEN lungsbehörde. Die Europäische Bankenaufsicht solle sich schen Wirtschaft und der Kreativszene meldeten sich auch PARLAMENT VOR BANKENÜBERREGULIERUNG vor allem auf Standardisierungen sowie auf das Benchmar- internationale Big Player als Speaker zu Wort: Ivan Rodio- Die Vorstandsvorsitzenden von europäischen Banken kri- king von Aufsichtspraktiken fokussieren, betonte Andreas 4Gamechanger-Festival 2017 nov (Russia Today), Veit Dengler (NZZ Group) und Oscar- tisierten bei einem Hearing zum Bankenregulierungspaket Treichl in Brüssel abschließend. Im April ging das zweite „4Gamechanger“-Festival in der Preisträger Forest Whitaker sowie Ex-Facebook-Managerin im EU-Parlament am 25. April, dass die neuen Regulie- Wiener Marxhalle über die Bühne. Themen rund um na- Randi Zuckerberg. Spannende Sessions wie „How to build a rungsvorschriften Europas Wirtschaft gegenüber den Mit- WENIGER BARGELD – UMSTRITTENE OBERGRENZE tionale und internationale Start-ups, Webstars, Game- million dollar business“, „BE Einstein“, „Social Media hacks bewerbern behindern. Die Kommission untersucht zurzeit, ob die Einführung changer Artists, Unternehmen, Neue Medien und digita- democracy“, „Artificial Intelligence“ und „Digital Inclu- einer EU‐weit einheitlichen le Zukunftsprojekte standen im Mittelpunkt. Neben Po- sion“ standen auf dem Programm. Erste-Group-CEO Andreas Barzahlungsgrenze dazu bei- diumsdiskussionen fanden drei Pitch-Sessions statt, bei Treichl meinte dabei, man solle tragen kann, die Finanzie- denen zehn Start-ups die Chance hatten, hochkarätige Zum Abschluss wurden die „4Gamechanger“-Awards in die Bankengesetze jetzt mög- rung von Terrorattacken zu Jurys mit ihren Pitches zu überzeugen. Die Jury der ersten den drei Kategorien „4Webstars“, „4Start-ups“ und „4Ga- lichst rasch umsetzen, verbun- erschweren. Österreich müsste Pitch-Session, der unter anderem Peter Bosek von der Erste mechanger of the year“ verliehen. den mit dem Wunsch, dass die- eine derartige Obergrenze erst se dann „für die nächsten zehn einführen. Der Sparkassen- Jahre nicht geändert“ würden. verband stellt sich vehement Die laufenden Änderungen gegen diese Pläne und lässt Faktor „Mensch“ nicht versus, sondern plus digital und neuen Vorschriften wür- diese Positionierung bereits in Dies ist ein Plädoyer für die zwischenmenschliche Kommunikation. Am bes- den die Banken und auch die den Konsultationsprozess der ten persönlich, Auge in Auge, Hand in Hand oder einfach bei einem gemütli- KOMMUNIKATION KOMMENTAR Wirtschaft in Europa an einem Kommission einfließen. Es gibt chen Latte Macchiato. Sei es zum Zweck der Information, der professionellen Wachstumskurs hindern. „Sie keinen Grund in die Selbst- Beratung, der Wertschätzungskundgebung oder aber auch des Streitgesprächs. machen es uns nicht leicht Pro- bestimmung der Bürgerinnen Manchmal gebietet es einfach die Situation, dass ein Griff zum Telefon oder sperität zu schaffen“, bemerkte und Bürger und in die mit der eine Terminvereinbarung die bessere, manchmal die einzige adäquate Art und Treichl in Richtung der Regu- Nutzung von Bargeld einher- Weise der Kommunikation darstellt. Für diese persönliche Entscheidung ist latoren. Regulierungen sollten gehende Freiheit einzugreifen. „Achtsamkeit“ gefragt, das Thema dieser Ausgabe. helfen, stattdessen werde Euro- Bargeld ist wichtig, gebräuch- pa dadurch vielfach geschwächt lich und der Kampf gegen Ter- Mailen, WhatsAppen, SMSen, Chatten und so weiter sind äußerst wertvolle und verliere gegenüber anderen ror nur ein vorgeschobenes Ar- und hilfreiche Kanäle. Sie werden aber niemals über der persönlichen Kom- Weltregionen. gument. munikation stehen. Insbesondere, wenn es um etwas geht, das gerade im Ban- kingbusiness das Um und Auf darstellt: Vertrauen. Die geltenden Regulierungen EBA SUCHT führten dazu, dass die Kredit- NEUEN STANDORT Das persönliche Gespräch, die Anwesenheit von Menschen bei Veranstaltungen ist „wertvoll“, da durch die volle Entfal- vergabe fast unmöglich gewor- Ausgelöst durch den Brexit tung der eigenen Persönlichkeit auf der einen und die umfassende Begutachtung des Gegenübers auf der anderen Seite den sei, da ohne Kapital und muss dringend über den künf- Gefühle und letztendlich „Werte“ widergespiegelt werden. Dadurch fließen in die Kommunikation wichtige Faktoren ohne Garantie praktisch keine tigen Sitz der EBA (Europäi- ein, die – wie wir wissen – unser Gehirn, aber vor allem unser Herz oder unser Bauchgefühl registrieren, ohne dass wir Finanzierungen mehr vergeben werden könnten, führte sche Bankenaufsicht) entschieden werden. Denn diese sitzt diesen Vorgang bewusst in Gang setzen und steuern. So werden Kundenberaterinnen und -berater, Mitarbeiterinnen, Treichl aus. „Wir können diesen Leuten keine Alternati- in London und braucht damit einen neuen Standort. Als Mitarbeiter, Kunden und Kundinnen, Kollegen, Kolleginnen und auch Chefinnen und Chefs plötzlich zu Menschen! ve anbieten, was zu einer gefährlichen Kreditklemme bei derzeit wahrscheinlichste Variante gilt, dass die EBA mit Start-ups führt.“ Mit der Nullzinspolitik werde den Banken der Versicherungsaufsicht EIOPA (Aufsichtsbehörde für So wunderbar „George“, das modernste Banking Österreichs, ist und so oft Roboter „Pepper“ zum Einsatz kommt, uns und deren KundInnen zudem die Möglichkeit genommen, das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversor- Menschen werden sie nicht ersetzen, und das sollen sie auch nicht. Denn der Paarlauf von beiden Kommunikationsarten Geld zu verdienen ohne ein Risiko einzugehen. gung) zusammengelegt wird. Diese ist ebenso wie die EZB ist wohl die goldene Mitte, die sich jeder im Detail zum Glück selbst gestalten kann. Illustration: iStock.com in Frankfurt angesiedelt. Manch einer will mittelfristig die Fazit: Vertrauen ist gut – und mit persönlichen Gesprächen noch besser. Foto: iStock.com Als Vorschlag zur Vereinfachung der bürokratischen Belas- zersplitterte europäische Bankenaufsicht generell unter ei- tungen wünschte sich Treichl eine Aufsichtsbehörde statt nem Dach vereinen. Eine Überführung der EBA‐Funktio- Markus Nepf, Stabsstelle Kommunikation Österreichischer Sparkassenverband der derzeit bis zu zehn verschiedenen sowie eine Abwick- nen in die EZB wäre daher der „logische Ansatz“. ['∫pa:rkassәn] 16 ['∫pa:rkassәn] 17
LAND UND MÄRKTE LAND UND MÄRKTE KOMMENTAR Bild: ??? DER LÄNDLICHE RAUM BRAUCHT IMPULSE 4,5 Millionen Menschen leben im ländlichen Raum. Doch immer mehr Menschen wandern in Landluft für Bürokraten, das möchte Agrar- und Umwelt- für die Kinder- und Seniorenbetreuung, im Verkehrswesen große Städte ab. Neue Konzepte sollen der Landflucht Einhalt gebieten. minister Andrä Rupprechter im Zuge der Umsetzung des und bei der Wasserversorgung. Die Projektkosten werden Masterplans für den ländlichen Raum erreichen. Die Studie bis zu 25 Prozent unterstützt. Eine große Sorge für die Ge- Österreichs Bevölkerung wächst, aber immer mehr Men- und Murau (–24) erwartet. Vor allem junge Frauen zieht es des Instituts für Föderalismus kam zum Ergebnis, dass in meinden ist auch der Schwund der Grünflächen gegenüber schen ziehen von entlegenen Regionen in Ballungszentren in die Ballungsgebiete, weil der Arbeitsmarkt in den ländli- den nächsten zehn Jahren in den Regionen etwa 3.500 Pos- 50.000 Hektar ungenützter Gebäudeareale. Der Verlust und Städte. Mit einem Masterplan für den ländlichen Raum, chen Regionen stark männlich geprägt ist. ten durch Behördenauslagerungen aus Wien geschaffen wer- von täglich einer Fläche von 30 Fußballfeldern bzw. eines längst überfällig, sollen soziale und wirtschaftliche Impulse, den könnten. Politische VertreterInnen und ExpertInnen bäuerlichen Familienbetriebes mit vor allem gegen die Abwanderung junger Menschen und CHANCENGERECHTIGKEIT FÜR REGIONEN appellieren im Rahmen der Initiative „Wirtschaft am Land“ 20 Hektar kann nur mit sorgsa- den Rückbau der Infrastruktur sowie für die Schaffung Gemäß Prognosen der Statistik Austria dürfte die Bevölke- für einen zügigen Ausbau des Breitbandnetzes vor allem in men Flächenwidmungen gemildert von Arbeitsplätzen, ausgelöst werden. Kleinstrukturierte rung Österreichs bis 2024 auf über neun Millionen Menschen Gebieten mit wirtschaftlichem Nachholbedarf. werden. Das Institut für Höhere Landwirtschaft, intakte Natur, Brauchtum, Handwerk und ansteigen. Zudem nimmt die Überalterung zu. Die Zahl der Studien (IHS) plädiert für eine Re- regionale Lebensmittel prägen die Lebensräume außerhalb Über-65-Jährigen könnte bis 2030 von 1,54 Millionen auf GEMEINDEN SCHAFFEN HEIMAT vitalisierung ungenützter Gebäude. der Städte. Mehr als 4,5 Millionen Menschen wohnen im 2,17 Millionen ansteigen. Die Bundesregierung möchte bis Der am 15. Dezember 2016 vom Nationalrat verabschie- Die „Brachlandmilliarde“ soll die ländlichen Raum mit etwa 2.100 Gemeinden. Seine Funk- Herbst 2017 unter dem Motto „Heimat-Land-Lebenswert“ dete, bis 2021 geltende Finanzausgleich sichert wichtige weitere Versiegelung des Landes tionsfähigkeit als wettbewerbsfähiger Wohn-, Arbeits- und ein Maßnahmenpaket präsentieren, um mittelfristig die Aufgaben der Gemeinden in den Bereichen Bildung, Ge- verhindern und eine zusätzliche Foto: privat Wirtschaftsstandort ist für die Zukunft der Gesellschaft von Chancengerechtigkeit für die Regionen zu verbessern. Die sundheit, Kindergärten und Soziales. Etwa 113 Millionen Wertschöpfung von 2,14 Milliarden entscheidender Bedeutung. Aktuelle Studien und Kommu- Bevölkerung soll aktiv in die Erarbeitung entsprechender Euro stehen aus dem Finanzausgleich ausschließlich struk- Euro ermöglichen. Die Gemeinden nalberichte des Gemeindebundes beschäftigen sich mit Initiativen eingebunden werden. Die Bandbreite der The- turschwachen Gemeinden zu, deren Finanzkraft pro Kopf prägen das Land, das ist politischer E I N KO M M E N TA R dem Wechselspiel zwischen Landflucht und Stadtträumen. men reicht von Land- und Forstwirtschaft, Tourismus über unter 75 Prozent des Bundesdurchschnitts liegt. Zu einer Konsens. Sie sind der größte Inves- VO N P R O F. D R . In der neuen Publikation des Städtebundes „Zukunft Stadt“ die Auslotung ökonomischer Potenziale in den Gemeinden, großen Aufgabenbereinigung zwischen Bund, Ländern tor, Eigentümer von 60.000 Gebäu- GERHARD wird nachgewiesen, dass der Zustrom nach Wien und in die Infrastruktur und Mobilität bis zu Chancen für Frauen und und Gemeinden kam es, wie Finanzminister Hans Jörg den und für den Betrieb von 3.400 P O S C H AC H E R Landeshauptstädte unvermindert anhält. Die Einwohner- die Auslagerung von Behörden und Ämtern – nach bayri- Schelling und der langjährige Präsident des Österreichi- Kindergärten und 4.500 Schulen zahl der Landeszentren ist in den vergangenen zehn Jahren schem Vorbild – in die Regionen. schen Gemeindebundes, Helmut Mödlhammer, bedauer- verantwortlich. Die Gemeinden müssen 88.000 Kilometer im Durchschnitt um sieben Prozent gestiegen. Unter den ten, leider nicht. Er übergab nach 18 Jahren am 29. März Straßen erhalten und beschäftigen 75.000 Menschen. Rund fünf Regionen, für die bis 2050 das größte Bevölkerungs- Eine digitale Landkarte fasst 250.000 Projekte zusammen, 2017 sein Amt Alfred Riedl, seit 1990 Bürgermeister der drei Viertel befragter EntscheidungsträgerInnen gaben bei wachstum prognostiziert wird, sind drei im Wiener Um- die gemeinsam mit Lebensministerium, Gemeindebund 3.000 EinwohnerInnen zählenden Gemeinde Grafenwörth einer Befragung des Gemeindebundes an, die Kommunen land und zwei im Raum Innsbruck und Graz. Den stärksten und Kommunen umgesetzt werden sollen. Das ländliche im Bezirk Tulln. „Gemeinden schaffen Heimat“ ist das Mot- hätten vom EU-Beitritt profitiert. Fehlende Arbeitsplätze, Einwohnerrückgang verzeichnete in den letzten Jahren die Entwicklungsprogramm bis 2021, Herzstück der österrei- to des Gemeindebundes, der das von der Regierung be- weniger Bildungschancen und der Verlust an Infrastruktur steirische Gemeinde Eisenerz mit 25 Prozent; aus Bad Rad- chischen Agrarpolitik, trägt nicht nur zur Existenzsiche- schlossene „Kommunalinvestitionsgesetz“ begrüßt. Rund (Banken, Polizei, Schulen, Post, Verkehr) sind die großen kersburg wanderten 14 Prozent der EinwohnerInnen ab, rung bäuerlicher Familienbetriebe bei, sondern löst auch 175 Millionen Euro sind für zusätzliche Investitionen der Herausforderungen für die Kommunalpolitik. Fazit: Der Foto: iStock.com aus Mariazell 12 Prozent. Ein starker Bevölkerungsrück- Wirtschafts- und Beschäftigungsimpulse in den Regionen Kommunen vorgesehen. Das auf zwei Jahre befristete Pro- ländliche Raum darf nicht ins Abseits geraten, denn: Atmen gang wird in den nächsten Jahrzehnten auch für die Bezir- mit einer Wertschöpfung von 1,6 Milliarden Euro aus. Das gramm soll 800 Millionen Investitionen auslösen, vor allem die Regionen nicht mehr, sterben auch die Städte. ke Zwettl (–13 Prozent), Wolfsberg (–17), Tamsweg (–17) ergab eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts. ['∫pa:rkassәn] 18 ['∫pa:rkassәn] 19
LAND UND MÄRKTE LAND UND MÄRKTE VO N H E R TA S C H E I D I N G E R „Unser Betrieb war der erste in Österreich, der sich auf die- Vergleich zu früher ist die Arbeit leichter geworden. Mit sem Gebiet spezialisiert hat“, gibt Johann Altschachl Aus- der Automatisierung wurden viele Arbeitsschritte ergono- kunft. „Es hat sich ein Markt entwickelt, und wir wachsen mischer. Da wir nach wie vor in einer kleinen Nische tätig KRÄUTERGARTEN mit dem Markt mit.“ sind, gibt es keine fertigen Geräte, da muss man sich selber etwas überlegen“, sagt der innovative Gärtner. Das Um und SORTENVIELFALT Auf sind jedoch die 14 MitarbeiterInnen, denn geerntet Da der überwiegende Teil der geernteten Kräuter in die wird aus Qualitätsgründen mit der Hand. „Da wir haupt- Gastronomie geht, wird die Auswahl der Sorten von den sächlich für die Gastronomie produzieren, werden die Top-Köchen des Landes beeinflusst. Und die Kunden- Triebe fachmännisch mit der Hand geschnitten. Was na- VOR DEN TOREN WIENS liste der innovativen Gärtnerei kann sich sehen lassen: türlich sehr arbeitsintensiv ist.“ Bis neue MitarbeiterInnen Konstantin Filippou, Steirereck, Tian, Kim kocht, Fabios, nur einmal die Grundkenntnisse in der Pflege und Ernte Obauer, Taubenkogel und das Steirereck am Pogusch. „Die der Schnittkräuter erworben haben, dauert es zumindest Sortenvielfalt macht die Produktion aber sehr speziell. ein Jahr. Die laufend beernteten Mutterpflanzen benötigen sorgsa- me Pflege, um sie gesund zu erhalten. Wir schneiden die NACHHALTIGE PRODUKTION Pflanzen öfter, was auch in puncto Nachhaltigkeit sehr ver- Regionalität und Nachhaltigkeit sind nicht nur Schlag- nünftig ist“, erklärt Altschachl. „Die Kräuter wachsen bei worte in der Gärtnerei der Altschachls. Durch moderne Basilikum, Rosmarin und Salbei, Koriander, Minze, Brunnenkresse und Blattsenf – uns großteils in Töpfen, wir schneiden die frischen Trie- Kulturführung, Klimaregelstrategien und den Einsatz von die Liste der Kräuter, die im niederösterreichischen Neu-Oberhausen im Marchfeld im Glashaus be und lassen sie dann wieder nachwachsen. Dazwischen Nützlingen wird eine natürliche und schonende Produk- und auf dem Feld gedeihen, ließe sich noch lange fortsetzen. Rund 40 verschiedene Sorten von muss man die Pflanzen pflegen“, sagt der Gärtner. Doch tion möglich. Darüber hinaus werden CO2-Ausstöße der trotz der intensiven Pflege will nicht jede Sorte gedeihen. Heizung für die CO2-Düngung der Pflanzen genutzt, die Schnittkräutern finden sich in der Gärtnerei von Johann und Ingrid Altschachl. Es gibt auch Kräuter, die man nicht kultivieren kann: „Na- das Kohlendioxid während der Photosynthese zu Sauer- „Wir haben mit der Kräuterproduktion klein begonnen, dann ist es immer mehr geworden. türlich gibt es auch das. Wir versuchen sehr innovativ zu stoff umwandeln. Somit ist die Produktion der Schnitt- Im Jahr 2000 haben wir dann den Betrieb komplett umgestellt, weil wir erkannt haben, sein, das heißt, wir probieren einiges aus. Oft wird etwas kräuter weitestgehend CO2-neutral. Der Strom stammt nachgefragt, dann schauen wir, ob wir die Wünsche um- zu 100 Prozent aus Wasserkraft, und das Gießwasser wird dass Schnittkräuter ein wachsender Zukunftsmarkt sind.“ setzen und die Kräuter produzieren können. Man muss dem betriebseigenen Regenwasserauffangbecken ent- aber sagen, dass am Ende doch nur wenig überbleibt, was nommen. „Dadurch versuchen wir unseren biologischen tatsächlich interessant für eine Produktion ist“, erzählt Alt- Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. Bevor das schachl. Wasser die Pflanzen erreicht, wird es durch die Grander- wasser-Filtermethode gereinigt, mit Nährstoffen versetzt, Die Gärtnerei beliefert Großmärkte und arbeitet mit Han- und kommt so aufgewertet zu den Kräuterpflanzen. Wir delsunternehmen und Zustelldiensten zusammen. Auch säen und ziehen unsere Pflanzen zum Großteil im eigenen ein eigener Web-Shop wurde eingerichtet. Betrieb heran, denn so können wir vom Samenkorn bis zum fertigen Endprodukt die Qualität und die Pflanzenge- Die Kräuter werden auf Glashausflächen von insgesamt sundheit steuern und sichern.“ 9.500 Quadratmetern und einer Freilandfläche von rund 5.000 Quadratmetern gezogen. Und die Bewirtschaftung macht kreativ: „Wir haben einige innovative Gerätschaf- ten im Einsatz, die wir selbst bauen oder bauen lassen. Im Foto: Altschachl ['∫pa:rkassәn] 20 ['∫pa:rkassәn] 21
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