Politische Kampagne der BEKAG Befragung staats.be Behandlung bei Depressionen
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Das Magazin der Nr. 1 Aerztegesellschaft des Februar 2019 Kantons Bern Themen dieser Ausgabe Politische Kampagne der BEKAG Befragung staats.be Behandlung bei Depressionen doc.be 01/2019 Editorial 1
Ärzte und Patienten – miteinander, füreinander Auch im Jahr 2019 sehen wir uns mit grossen Herausforderun gen konfrontiert. Auf politischer Ebene werden das sicher die sogenannten Kostendämpfungsmassnahmen zur Entlastung der OKP des Bundesrates sein. Diese zielen in etlichen Punkten in eine Richtung, welche sicher nicht im Interesse der Sache ist. Statt eines der besten Gesundheitssysteme der Welt aufrecht zuerhalten, wird dieses gefährdet. Leidtragende wären vor allem unsere Patientinnen und Patienten, aber auch wir Ärztin nen und Ärzte. 2019 steht aber auch die Wiederwahl der eidgenössischen Räte an, welche über diese Massnahmen befinden werden. Wer ist nun der Wähler der Parlamentarier? Wer hat in unserer direkten Demokratie das letzte Wort? Es sind die Stimmbürger, letztendlich also unsere Patientinnen und Patienten. Sie ent scheiden über ihre und unsere Zukunft, sie stellen die Weichen. Und wir sind aufgerufen, sie zu beraten und zu begleiten. Denn wir kennen ihre Bedürfnisse und Anliegen, aber auch Lösungen für ihre Probleme am besten. Der Vorstand der BEKAG hat deshalb – gerade im Hinblick auf die anstehenden Beschlüsse über die Kostendämpfungs massnahmen – entschieden, eine Kampagne zu starten (wir berichten in dieser Ausgabe des doc.be darüber). Diese soll dazu beitragen, die Entscheidungsträger in der Politik darauf hinzuweisen, was ihre Wählerinnen und Wähler beschäftigt, was sie erwarten und brauchen, ihnen aber auch aufzuzeigen, dass Patienten und Ärzte bei der Reform des Gesundheits wesens Verbündete sind. Weil sie dasselbe Ziel verfolgen: Ein qualitativ hochstehendes, patientenzentriertes Gesundheits system, in welchem die vorhandenen Ressourcen optimal ge nutzt werden. Ärzte und Patienten – natürliche Verbündete – miteinander, füreinander. Dr. med. Rainer Felber Vizepräsident Aerztegesellschaft des Kantons Bern 2 doc.be 01/2019 Editorial
Inhalt MAS-Erhebung: Eingabefrist endet am 28. Februar 2019 4 Ärzte und Patienten sind Verbündete Seit dem 12. November 2018 läuft die Erhebung MAS 2017 des Bundesamtes für unklar ist, zu welchen Zwecken genau die Daten weiterverwendet werden. Die BEKAG zeigt mit einer politischen Statistik (BfS). Wir haben Sie im BEKAG- Kampagne auf, was Ärzte und Patienten Newsletter vom 9. November 2018 orien- Das heisst konkret: Bevor Sie die Daten von der Politik erwarten. tiert. einreichen, werden Sie gefragt, ob Sie die Daten zu statistischen und zu aufsichts- 6 Einer allein kann’s nicht richten Falls Sie Ihre Daten noch nicht einge- reicht haben, unterstützt PonteNova Sie rechtlichen Zwecken liefern wollen. Bitte entfernen Sie das Gut-Zeichen aus dem An der «Academy on Health Care Policy» gerne beim Ausfüllen des MAS-Fragebo- Kästchen «Verwendung zu aufsichtsrecht- präsentierten zahlreiche Akteure gens (Link: www.pontenova.ch/Aerzte/ lichen Zwecken». des Gesundheitswesens ihre Sicht auf MAS-Fragebogen-PonteNova.htm). aktuelle Schwierigkeiten. Empfehlungen der BEKAG 8 Berner Studenten bleiben Bern treu Wir empfehlen, die MAS-Erhebung aus- zufüllen und nur zu statistischen Zwecken Die BEKAG hat nachgefragt, wie an das BfS zu übermitteln. Staatsexamensabsolventinnen und -absolventen ihre Zukunft sehen. Von einer aufsichtsrechtlichen Daten lieferung raten wir ab, da nach wie vor 10 «Nur als aktives Mitglied kann man mitgestalten» Das neue BEKAG-Vorstandsmitglied Dr. med. Matthias Streich im Gespräch. 12 Bessere Behandlung für depressive Personen Nur eine Minderheit von depressiven Personen wird rechtzeitig und adäquat behandelt. Das Projekt «Stepped Care Kanton Bern» will dies ändern und bietet insbesondere Hausärzten Unter- stützung. 14 «Problematisch wird es, wenn die Alternativen ausgehen» Impressum doc.be, Organ der Aerztegesellschaft des Kantons Spitalapotheker Enea Martinelli über Bern; Herausgeber: Aerztegesellschaft des Kantons Lieferengpässe bei Medikamenten und Bern, Postgasse 19, 3000 Bern 8 / erscheint die Globalisierung im Pharmamarkt. 6 × jährlich; verantwortlich für den Inhalt: Vorstandsausschuss der Aerztegesellschaft des 16 Die Ärzte sind die falschen Sündenböcke Kantons Bern; Redaktion: Marco Tackenberg, Simone Keller und Markus Gubler, Presse- und «Wer ist schuld am ungebremsten Informationsdienst BEKAG, Postgasse 19, Kostenwachstum?», fragt Simon Hehli 3000 Bern 8, T 031 310 20 99, F 031 310 20 82; von der NZZ. tackenberg@forumpr.ch, keller@forumpr.ch, gubler@forumpr.ch; Inserate: Simone Keller, keller@forumpr.ch; Gestaltung / Layout: Definitiv Design, Bern; Druck: Druckerei Hofer Bümpliz AG, 3018 Bern; Titelbild: Bruno Züttel Äusserungen unserer Gesprächspartner und Beiträge von Dritten geben deren eigene Auffassungen wieder. Das doc.be macht sich Äusserungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Artikeln nicht zu eigen. doc.be 01/2019 Neuigkeiten 3
Ärzte und Patienten sind Verbündete Prämienzahler sind Patienten sind Stimmbürger. Der Vorstand der BEKAG hat beschlossen, mit einer politischen Kampagne kundzutun, was Ärzte und Patienten von der Politik erwarten. Damit bereitet er ein mögliches Referendum gegen die vom Bundesrat vorgeschlagenen Kostendämpfungsmassnahmen vor. Text: Marco Tackenberg, Leiter Presse- Kampagne für ein mögliches und Informationsdienst Referendum Diese gefährliche Entwicklung verpflichtet Die Gesundheitskosten beschäftigen die die BEKAG, sich in die aktuelle Debatte Menschen in der Schweiz. Steigende Kran- zur Gesundheitspolitik einzubringen. Die kenkassenprämien können vor allem Fa- BEKAG setzt sich ein für ein Gesundheits- milien vor ein finanzielles Problem stellen. wesen, das dem Patienten dient und bezahl- Prämienzahler sind meist auch Stimm bar ist. Die Massnahmen dürfen nicht zu bürgerinnen und Stimmbürger – daraus Lasten der Patientenschaft gehen. Alles ist ergibt sich, dass die Politik sich dem The- zu unterlassen, was das Vertrauensverhält- ma annimmt, besonders in einem Wahl- nis zwischen Arzt und Patient beschädigt. jahr. Auch der Bundesrat hat sich mit dem breit rezensierten Expertenbericht «Kosten dämpfungsmassnahmen zur Entlastung der «Die BEKAG setzt OKP» positioniert. Geht es in die von der sich ein für ein Gesund- Regierung vorgezeichnete Richtung, dann bewegen wir uns hin zu Pauschalen und zur heitswesen, das Einführung eines Globalbudgets. dem Patienten dient und bezahlbar ist.» Der BEKAG-Vorstand hat an seiner Klau- surtagung vom 16. August 2018 über die Der Vorstand hat deshalb beschlossen, eine bundesrätlichen Massnahmen diskutiert Kampagne für ein mögliches Referendum und ist zum Schluss gekommen, dass ein gegen die vom Bundesrat vorgeschlagenen Grossteil der vorgeschlagenen Eingriffe die Kostendämpfungsmassnahmen zu führen. Bürokratie erhöht. Vieles ginge zu Lasten Mit dieser Aufgabe wurde Hermann von Patientinnen und Patienten. Und damit Strittmatter, Werbeagentur GGK Zürich, wird nichts weniger in Frage gestellt, als betraut. Er begleitet nationale politische was die Schweiz heute auszeichnet: Eines Kampagnen seit vielen Jahren erfolgreich. der besten Gesundheitssysteme der Welt. 4 doc.be 01/2019 Politische Kampagne der Aerztegesellschaft des Kantons Bern
«Immer mehr Zeit für Büro- «Ich finde es grundfalsch, kratie aufwenden zu müssen dass ich wegen der Büro- statt für uns Patienten, kratie immer weniger Zeit finde ich skandalös.» für meine Patienten habe.» Ärzte und Patienten – www.aerzte-und-patienten.ch Aerztegesellschaft des Kantons Bern, Postgasse 19, Postfach, 3000 Bern 8 miteinander, füreinander. «Ich will von meinem «Ich wehre mich, meine Arzt nicht als Kostenfaktor Patienten als Kosten- betrachtet werden.» faktoren zu behandeln.» Ärzte und Patienten – www.aerzte-und-patienten.ch Aerztegesellschaft des Kantons Bern, Postgasse 19, Postfach, 3000 Bern 8 miteinander, füreinander. Die politische Kampagne der «Die Kampagne der optimal erfüllen zu können. Die Patienten BEKAG mit fiktiven Dialogen sind der wichtigste Partner für die Anliegen zwischen Arzt und Patient BEKAG soll dazu der Ärzteschaft. Und umgekehrt. Darauf startet im März 2019. beitragen, der Politik bauen wir auf. klar zu machen, was Wählerinnen und Wähler Die Kampagne startet mit der Frühjahrs- beschäftigt, was sie session des eidgenössischen Parlaments am erwarten, brauchen 4. März 2019 mit Railposters und Zeitungs- inseraten. Auf diesen Zeitpunkt hin wird und wollen.» auch die Kampagnenwebseite www.aerzte- und-patienten.ch aufgeschaltet. In Ergän- Was die Wählerschaft beschäftigt zung dazu werden Kommunikationsmittel Die Kampagne der BEKAG setzt dabei auf für die Praxen der BEKAG-Mitglieder ge- politisches Lobbying per direkte Demokra- plant. Wir halten Sie auf dem Laufenden. tie. Die Patienten und die Ärzteschaft sind Verbündete bei der Reform des Gesund- heitswesens. Wir lassen deshalb die Patien- ten sprechen. Die Kampagne der BEKAG soll dazu beitragen, der Politik klar zu machen, was Wählerinnen und Wähler be- schäftigt, was sie erwarten, brauchen und wollen. Wir lassen die Patienten sagen, was sie von Ärztinnen und Ärzten erwarten und was sie ihnen im eigenen Interesse gerne zu- billigen. In der Form von fiktiven Dialogen zwischen Patient und Arzt sagen wir, was wir von der Politik erwarten, um unsere Aufgabe im Dienste der Patienten und des gesamten Gesundheitswesens der Schweiz doc.be 01/2019 Politische Kampagne der Aerztegesellschaft des Kantons Bern 5
Einer allein kann’s nicht richten Hört man Experten aus verschiedenen Blick winkeln zum Thema «Reformen im Gesundheits wesen» sprechen, wird klar: Die Suche nach gemeinsamen Lösungen nimmt noch lange kein Ende. Text: Simone Keller, Presse- und Geht das denn überhaupt, ein solch komplexes Informationsdienst System zentral zu steuern? «Das ist ein vermes- Bild: mmconsult volante GmbH sener Anspruch!», sagt Felix Schneuwly, Gesund- heitsexperte vom Vergleichsdienst Comparis. Und Das Schweizer Gesundheitssystem ist komplex; die er hinterfragt den Einflussbereich der Politik kri- beteiligten Akteure sind zahlreich und sie verfol- tisch: «Vielleicht können wir mit Politik nicht alles gen unterschiedliche – teils gegensätzliche – Inte- beeinflussen, was die Kosten in die Höhe treibt. Ich ressen. Das ist altbekannt. Warum nicht Vertreter denke da etwa an die steigende Lebenserwartung der verschiedenen Bereiche an einen Tisch bringen und Lebensqualität.» und gemeinsam über Reformen im Gesundheits- wesen diskutieren? Das dachten sich die Organi- Bewegung auf den Baustellen satoren der «Academy on Health Care Policy» und Pius Zängerle, Direktor von Curafutura, ortet vier luden im November 2018 in die Schmiedstube in Grossbaustellen im Gesundheitssystem: Erstens die Bern ein. Finanzierung. Ambulante Leistungen werden zu 100 % durch Prämien bezahlt, stationäre Leistun- Wo kein Ziel ist, ist auch kein Weg gen zu 45 % durch Prämien und 55 % durch Steu- Der bundesrätliche Expertenbericht zur Kosten- ern. Diese ungleiche Finanzierung schafft monetäre dämpfung im Gesundheitswesen sei ein Sammel- Fehlanreize und führt zu Fehl- und Überversorgung. surium von Massnahmen, die weder neu noch Die einheitliche Finanzierung von ambulant und innovativ seien, sagt Thomas Weibel. Er kennt die stationär (EFAS) ist aus Sicht der Versicherten rele- nationale Gesundheitspolitik gut. Seit 2007 sitzt vant. EFAS spart Kosten. Diese Einsparungen kön- er in der Kommission für soziale Sicherheit und nen die Krankenversicherer an die Prämienzahler Gesundheit des Nationalrats. Weibel erwartet von weitergeben. Der Spitalapotheker Enea Martinelli der Politik, dass sie eine Richtung vorgibt: «In der mahnt, bei diesem Modell auch an die Spitäler zu Schweiz gibt es zahlreiche nationale Gesundheits- denken. Diese stehen wegen der Verschiebung von strategien. Zum Beispiel die Nationale Krebsstra- stationär zu ambulant enorm unter Kostendruck. tegie oder die Strategie für Palliativ-Care. Was wir aber in erster Linie brauchen, sind Gesundheits- ziele!» Zuerst die Ziele, dann die Strategie, lautet Die zweite Baustelle ist gemäss Zängerle die die Devise. Und diese Strategie soll Rahmenbedin- ulassung: «Es braucht eine qualitätsorientierte Z gungen für Leistungserbringer wie Leistungsbezie- Zulassung von ambulanten Leistungserbringern her so setzen, dass das nicht-medizinische Kosten- und gleich lange Spiesse für Spitäler und nieder- wachstum gebremst wird. gelassene Ärzteschaft». Die dritte Baustelle lautet Tarifierung. Die Ärztevereinigung FMH und der 6 doc.be 01/2019 Herbst-Academy on Health Care Policy
Von links: Felix Schneuwly, Kassenverband Curafutura haben sich im Novem- Globalbudget formiert, wird vom Gesundheits Urs Stoffel, Pius Zängerle, ber auf eine Vorstufe zu einem neuen Ärztetarif ökonomen Willy Oggier wissenschaftlich unter- Thomas Weibel, Willy Oggier, geeinigt. In der nächsten Etappe geht es nun um mauert: «Ein Vergleich über alle Länder zeigt: Gregor Pfister, Enea Martinelli die Regeln zur Anwendung und zur Abrechnung. Die Höhe des Kostenwachstums ist vergleichbar, Die vierte Baustelle betrifft die Qualität: Es brau- egal welches Gesundheitssystem zugrunde liegt. che wirkungsvolle qualitätsverbessernde Mass- Globalbudgets sind unfair, denn sie sind immer nahmen, denen alle Tarifpartner verpflichtet sind. losgelöst vom tatsächlichen Bedarf.» Er erinnert Zängerle ruft zur Zusammenarbeit auf und zeigt daran, dass vor der Einführung des Krankenver- sich optimistisch: «Wir sehen auf allen vier Bau- sicherungsgesetzes mit Deckeln gearbeitet wurde – stellen viel Bewegung.» davon wollte man wegkommen. Oggier warnt da- vor, zu fest auf die Kosten zu fokussieren und dabei Differenzierter Dialog die Qualität zu vergessen: «Eine Kostendiskussion Weniger optimistisch sieht Martinelli die aktuellen muss zwingend den Nutzen oder die Auswirkun- Debatten: «Es geht immer nur um Kosten. Und gen auf die Patienten berücksichtigen!» Diesem es wird immer pauschalisiert! Die differenzierte Votum schliesst sich Felix Schneuwly an und gibt Diskussion fehlt.» Wenn man an einem Ort et- den Anwesenden folgenden Rat: «Mein Appell als was verändert, hat dies Auswirkungen auf andere Bürger lautet: Ich möchte ein möglichst flexibles Stellen im System – das wird gemäss Martinelli zu System, das auf meine individuellen Präferenzen wenig berücksichtigt. «Es ist eben kompliziert, das eingeht. Denn am Schluss bin ich es, der zahlt.» Gesundheitswesen», so der Chefapotheker. Auch Nationalrat Weibel wünscht sich bessere Debatten: Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Koope- «Es muss zwingend Einigung über Begrifflichkei- ration zwischen doc.be und dem Swiss Dental ten bestehen – sonst funktioniert der Dialog nicht. Journal SSO. Derzeit haben wir ein regelrechtes Begriffswirr- warr!» Die Probleme beim Dialog liegen aber auch anderswo. Schneuwly formuliert es treffend: «Alle wollen steuern, aber wir haben gar kein gemein sames Ziel.» Qualität vor Kosten Wie immer, wenn in jüngster Zeit über kosten- dämpfende Massnahmen debattiert wird, darf das Globalbudget nicht fehlen. Der rege Wider- stand, der sich von verschiedenen Seiten gegen ein doc.be 01/2019 Herbst-Academy on Health Care Policy 7
Berner Studenten bleiben Bern treu Spital oder Praxis, Vollzeit oder Teilzeit, Chirurgie oder Radiologie: Was bewegt die junge Ärztegeneration? Die BEKAG hat nachgefragt. Text: Simone Keller, Presse- und weil sie der Aufbau des Studiums und die Informationsdienst wissenschaftliche Ausrichtung anspricht. Auch die Empfehlung durch Bekannte und Es ist die Generation Y, die zwischen 1981 Familienangehörige hat einen Einfluss auf und 2000 Geborenen, die derzeit in den Ar- die Wahl (8 %). beitsmarkt drängt. An ihren A rbeitgeber stellen die Ypsiloner hohe Ansprüche: Autonomie, Selbstverwirklichung und In- dividualismus werden gross geschrieben. Hausarztberuf wieder beliebter Sie wollen eine ausgewogene Work-Life- Nähere Erkenntnisse zum Hausarztberuf liefert Balance, sind aber gleichzeitig bereit, sich eine schweizweite Umfrage des Berner Instituts für stetig weiterzubilden. Hausarztmedizin (BIHAM). Gemäss ersten Resulta- ten will am Ende des Studiums ein Fünftel (19 %) Die Aerztegesellschaft des Kantons Bern aller Medizinstudierenden in der Schweiz Hausarzt wollte wissen, was den Nachwuchs beschäf- oder Hausärztin werden. 42 % sehen die Hausarzt- tigt. Sie hat deshalb im Sommer 2018 eine medizin als Option, 24 % hingegen schliessen diese Befragung bei den Staatsexamensabsol- Richtung aus. Den Entscheid, in die Hausarztmedi- ventinnen und -absolventen der Universität zin zu gehen, fällen die Studierenden mehrheitlich Bern durchgeführt. An der Umfrage teil- (fast 50 %) im 5. oder 6. Studienjahr. Ungefähr 20 % genommen haben 66 Personen, was einer beginnen mit diesem Berufswunsch das S tudium. Rücklaufquote von 46 % entspricht. Im Folgenden werden ausgewählte Resultate Für die Hausarztmedizin sprechen gemäss der präsentiert. Umfrage des BIHAM die Arzt-Patienten-Beziehung, die Arbeitsautonomie und die Möglichkeiten zur Wahl der Universität Teilzeitarbeit. Hingegen nennen die Antwortenden Knapp die Hälfte (48 %) wählt die Univer- das Einkommen, die Karrieremöglichkeiten und sität Bern aus praktischen Gründen: Sie das politische Umfeld als Gründe gegen einen liegt in der Nähe des Wohnortes und der Fa- Schritt in die Hausarztmedizin. milie. 32 % entscheiden sich für diese Uni, 8 doc.be 01/2019 Befragung Staatsexamensabsolventen
Karriereplanung Fachrichtung Zukunfts perspektiven 71 % Zum Zeitpunkt des Staatsexamens ist der grösste Teil der Absolventen motiviert, als Arzt oder Ärztin Die Treue zum Kanton Bern hält auch in Zukunft tätig zu sein. an: 94 % 55 % der Antwortenden haben zum Zeitpunkt des Staatsexamens bereits entschieden, welche Fachrichtung sie anstreben. beginnen gleich nach Abschluss mit möchten in zehn Jahren hier der Assistenzzeit. Fast die Hälfte will in die allgemeine praktizieren. innere Medizin (AIM), nämlich 48 % Je 3 % nehmen eine berufliche Auszeit oder orien- Ungefähr 5 % aller Antwortenden sehen sich in tieren sich beruflich neu. Letztere streben keine zehn Jahren in der Forschung. 44 % wollen in klinische Tätigkeit an. einem Spital tätig sein, 51 % ziehen die Praxis vor (3 % Einzelpraxis, 48 % Gruppenpraxis). Die Ten- 62 % denz geht also klar in Richtung Gruppenpraxis: An zweiter Stelle folgt die Gynäkologie und Ge- 5% burtshilfe (10 %), an dritter die Kinder- und Jugend medizin (6 %). Die Gründe für AIM sind vielfältig: das bleiben für die Weiterbildung im spannende Fachgebiet an sich, das breite Angebot Kanton Bern. an Stellen und die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in Praxis und Spital. der Antwortenden möchten eine Die Gründe hierfür liegen in der geographischen eigene Praxis führen, während Nähe zum Wohnort und zur Familie oder in der be- 47 % zusammen mit einem Kollegen ruflichen Tätigkeit: Ein Drittel bleibt wegen einer oder einer Kollegin eine Praxis interessanten Stelle an einem Ausbildungsspital gemeinschaft leiten wollen. im Kanton Bern. Diejenigen, die den Kanton verlas- sen, zieht es überwiegend in die Kantone Luzern, Die übrigen 48 % möchten sich anstellen lassen. Solothurn und Aargau. Auch beim Pensum zeigt sich ein klarer Trend: 69 % wollen Teilzeit arbeiten, 31 % Vollzeit. Bei den Teilzeitkandidaten liegt das Wunschpensum der Mehrheit (74 %) zwischen 51 und 80 %. Knapp ein Viertel (24 %) möchte zwischen 81 und 90 % arbeiten. Die restlichen 2 % streben ein Pensum zwischen 41 und 50 % an. doc.be 01/2019 Befragung Staatsexamensabsolventen 9
«Nur als aktives Mitglied kann man mitgestalten» Seit Oktober 2018 vertritt Dr. med. Matthias Streich den ärztlichen Bezirksverein Berner Oberland im Vorstand der BEKAG. Dieses Engagement gewährt ihm Einblick in die komplizierte Welt der Standespolitik. Und ein Mitspracherecht. Interview: Simone Keller, Presse- und Gynäkologie und Geburtshilfe gewonnen. Die Informationsdienst Breite der Tätigkeit von Familienplanung, Geburts- Bild: Marco Zanoni hilfe, Onkologie, Chirurgie, Vorsorge, Beratung etc. macht dieses Fach ebenso aus wie die Spann- doc.be: Sie haben nach der Sekundarstufe breite der Patientinnen von jung bis alt, von gesund das Lehrerseminar absolviert. Wieso bis sehr krank. sind Sie dann doch Arzt und nicht Lehrer geworden? Ich fühlte mich sofort sehr wohl in der Rolle als Dr. med. Matthias Streich: Die Naturwissenschaf- Frauenarzt. Dieses Bauchgefühl war schliesslich ten und insbesondere die Funktion unseres Körpers ausschlaggebend, obwohl ich mich immer wieder für haben mich immer schon fasziniert. Zum Beispiel diese Wahl erklären oder sogar rechtfertigen musste. die chirurgische Rekonstruktion des durch einen Unfall wüst entstellten Gesichtes eines Jungen, den ich in meiner Kindheit kannte. Oder die interessan- «Es ist ein Privileg, als Arzt ten Berichte meines Cousins Markus Streich, der auch gesunde Frauen Medizin studierte. Daneben machte ich im Prak- tikum einige nicht so erfreuliche Erfahrungen mit in erfreulichen Situationen unmotivierten Schülern. Dies waren wichtige Grün- begleiten zu dürfen. Die de, die mich nach dreieinhalb Jahren vom Lehrer Arbeit macht mir Spass!» seminar ins Gymnasium wechseln liessen, um später Medizin studieren zu können. Worin liegt der Reiz der Arbeit im Spital? Weshalb haben Sie sich auf Gynäkologie Ich schätze die gute und enge Zusammenarbeit mit und Geburtshilfe spezialisiert? Hebammen, Pflegefachpersonen und Kolleginnen Während des Studiums interessierten mich auch und Kollegen der anderen Disziplinen. Der schnel- die Urologie, die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde le und direkte Zugang zur Expertise der anderen und die Hausarztmedizin. Professor Uli H errmann, Fachrichtungen ist enorm hilfreich. Die Ausbil- Dr. David Ehm und Dr. Marin Aljinovic haben dung von Studenten und Assistenten motiviert mich schliesslich für das faszinierende Fach der mich zusätzlich und macht oft viel Freude. Da ich 10 doc.be 01/2019 Interview
nur zu 70 % als Chefarzt angestellt bin, führe ich daneben eine eigenständige Praxis in den gemiete- ten Räumen im Spital. Damit habe ich sozusagen den Fünfer und das Weggli. Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit am meisten? Die Abwechslung. Jeder Tag ist spannend, immer wieder treffe ich auf neue Herausforderungen. Es ist ein Privileg, als Arzt auch gesunde Frauen in erfreulichen Situationen begleiten zu dürfen. Die Arbeit macht mir Spass! Sie vertreten im Vorstand der BEKAG den ärztlichen Bezirksverein Berner Oberland. Was hat Sie dazu bewogen? Dr. med. Matthias Streich Mein Freund und Vorgänger Alex Schallberger hat geboren am 15.04.1969 mir die Aufgabe schmackhaft gemacht. Schulen in Thierachern (Prim, Sek), Lehrerseminar in Thun, Gymnasium Interlaken Wie viel Zeit investieren Sie dafür? Das kann ich als frisch gewählter Vertreter nicht Aus- und Weiterbildung genau beantworten. 1990–1997: Medizinstudium Universität Bern 1998–1999: Assistenzarzt Chirurgische Notfallstation, Klinik Sonnenhof, Bern, Dr. Ch. Gubler / Dr. F. Herkert «Es ist sehr viel spannender, 1999–2002: Assistenzarzt Gynäkologie und Geburtshilfe, ein kleines Rädchen im Spitalzentrum Biel, Prof. Dr. U. Herrmann 2002–2003: Assistenzarzt Gynäkologie und Geburtshilfe, System zu sein als ausser Hôpital Cantonal Fribourg, Prof. Dr. D. Stucki halb zu stehen und zu 2003: Facharztexamen inkl. Schwerpunkt operative jammern.» Gynäkologie 2003–2003: Senior resident Department of Obstetrics Groote Schuur Hospital, University of Cape Town, Viele Kolleginnen und Kollegen scheuen Prof. Z. van der Spuy ein Engagement in der Standespolitik. 2003–2005: Oberarzt Gynäkologie und Geburtshilfe, Wie überzeugen Sie sie vom Gegenteil? Hôpital Cantonal Fribourg, Prof. Dr. D. Stucki Nur als aktives Mitglied kann man in einer Ge- 2005–2007: Oberarzt Klinik für Gynäkologie, Universitäts- sellschaft mitgestalten. Natürlich ist der Einfluss spital Zürich, Prof. Dr. D. Fink eines Einzelnen vielleicht nicht sehr gross, aber ab 2007: Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe, wer weiss das schon so genau? Jedenfalls ist es viel FMI Spital Interlaken spannender, ein kleines Rädchen im System zu sein und Einblicke in die komplizierte Welt ausserhalb Dissertation der eigenen Praxis zu erhalten, als ausserhalb zu 2006: Dissertation unter der Leitung von stehen und zu jammern. Prof. Dr. M. D. Müller, Bern Mueller MD, Vigne JL, Streich M, Tee MK, Raio L, Dreher E, Wo trifft man Sie in der Freizeit – eher auf Bersinger NA, Taylor RN. der Skipiste oder im Theatersaal? 2,3,7,8-Tetrachlorodibenzo-p-dioxin increases glycodelin Obwohl ich ein gutes Konzert sehr schätze, verbrin- gene and protein expression in human endometrium. ge ich im Moment sehr viel Zeit auf der Skipiste Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism. und im Keller mit der Präparation der Rennskis 90(8) :4809-15, 2005 Aug.] unserer drei Kinder. Auch sonst bewege ich mich gerne in der Natur, etwa auf der Nachtloipe oder im Sommer auf dem Mountainbike oder am See. Was zaubert Ihnen im Alltag ein Lächeln aufs Gesicht? Ausgelassenes Kinderlachen, die Freude der E ltern beim ersten Anblick ihres neugeborenen Babys, der Anblick von Eiger, Mönch und Jungfrau im Abendlicht nach einem strengen Arbeitstag, die Begrüssung und Umarmung meiner Kinder und meiner Frau wenn ich nach Hause komme. Die Liste ist fast unendlich erweiterbar. doc.be 01/2019 Interview 11
Bessere Behandlung für depressive Personen Den meisten Menschen mit einer depressiven Erkrankung könnte durch geeignete M edikamente und/oder Psychotherapie erfolgreich geholfen werden. Aber nur eine Minderheit der Betroffenen erhält eine adäquate Behandlung. Mit dem Projekt «Stepped Care Kanton Bern» erhalten Hausärzte Unterstützung. Text: Simone Keller, Presse- und Deswegen sind sie eine unserer H auptzielgruppen», Informationsdienst sagt Philipp Schmutz. Er ist Psychologe am PZM und Vizepräsident des Berner Bündnisses gegen Jeder fünfte Mensch in der Schweiz erkrankt min- Depression. Hausärzte, die beim Stepped-Care- destens einmal im Leben an einer Depression. Oft Projekt mitmachen, werden spezifisch weiterge- geht der Erkrankung eine besondere Belastung bildet. Die vierstündige Schulung behandelt die oder ein kritisches Ereignis voraus. Aber sie kann Themen Depression, Entstehung, Erkennung, auch unvermittelt, quasi aus heiterem Himmel, Diagnosestellung und leitliniengerechte Behand- auftauchen. Die gute Nachricht: Depressionen las- lung. Zudem besteht die Möglichkeit, einen zwei- sen sich in der Regel gut behandeln. tägigen Kurs in IPT-Counseling zu absolvieren. IPT steht für Interpersonelle Psychotherapie. Das Neues Projekt will kantonale IPT-Counseling ist schnell und einfach zu erlernen Behandlungskette und kann in der Beratung leicht depressiver Perso- Der guten Behandelbarkeit vieler depressiver Er- nen angewendet werden. krankungen steht jedoch entgegen, dass sich nur Alle Hausärzte im Kanton Bern – auch jene, die rund die Hälfte der Betroffenen jemals in Behand- sich nicht am Projekt beteiligen – erhalten ausser- lung begibt, wovon wiederum nur etwa die Hälfte dem Zugang zu einem Online-Programm, das auf adäquat und fachgerecht behandelt wird. Oft wird der Basis der Problem Solving Therapy (PST) auf- eine Depression auch erst spät erkannt. gebaut ist, eines der wirksamsten Psychotherapie- Das Projekt «Stepped Care Kanton Bern» will verfahren zur Behandlung depressiver Personen. dies ändern. Es hat zum Ziel, dass depressive Er- Auf der Webseite des Berner Bündnisses gegen krankungen möglichst früh erkannt werden und Depression ist ein Zwei-Fragen-Test aufgeschal- die Betroffenen möglichst schnell eine leitlinienge- tet, der bei der Erkennung einer Depression hilft. rechte Behandlung erhalten. Am Projekt beteiligt Ärzte können ihn gemeinsam mit Patienten ausfül- sind das Berner Bündnis gegen Depression, das len. Werden die beiden Fragen bejaht, sind weitere Psychiatriezentrum Münsingen (PZM), die Abtei- Abklärungen notwendig. Auch für die Diagnos- lung Klinische Psychologie und Psychotherapie der tik stehen den Ärzten Hilfsmittel zur Verfügung; Universität Bern sowie die Abteilung Klinische unter anderem eine webbasierte ICD-Diagnostik. Psychologie der U niversität Zürich. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, die Patienten zur Diagnostik an die psychotherapeu- Weiterbildung für Hausärzte tische P raxisstelle der Universität Bern oder ans «Bei Hausärztinnen und Hausärzten bemerken Ambulatorium des PZM zu verweisen. wir immer wieder Unsicherheiten im Umgang mit und bei der Behandlung von depressiven Personen. 12 doc.be 01/2019 Stepped Care Kanton Bern
Das Berner Bündnis gegen Behandlung nach Leitlinien «Stepped Care Kanton Bern» ist das erste Projekt Depression sensibilisiert Die anschliessende Behandlung hängt vom Schwere dieser Art in der Schweiz. Eine Ausweitung in Betroffene, Fachleute und grad der depressiven Störung sowie der Patienten- andere Kantone ist bereits angedacht. die Öffentlichkeit – neustens präferenz ab. «Stepped Care Kanton Bern» will auch mit Filmen. eine leitliniengerechte Behandlung fördern. «Das ist eine Behandlung, die sich an sogenannten leit- linienbasierten ‹Steps› orientiert. Den Hausärzten Berner Bündnis gegen Depression werden bei jedem Step verschiedene Behandlungs- Das Berner Bündnis gegen Depression setzt sich seit 2003 optionen aufgezeigt. Und natürlich erhalten sie für die Verbesserung der Betreuung und der Versorgungs auch Unterstützung, etwa beim Einsatz von Anti lage von Menschen mit Depressionen und deren Angehörigen depressiva oder bei der Beratung mittels IPT-Coun- ein. Das Bündnis sensibilisiert und informiert verschiedene seling», so Schmutz. Anspruchsgruppen zu den Themen Depression und Suizida- Zum Projekt gehören auch eine Online-Thera- lität. Es bietet Weiterbildungen für Fachpersonen, Schulen pie sowie eine Telefontherapie für die Betroffenen. und Firmen an. Der Vorstand des Bündnisses ist interdiszip- «Die Betroffenen sind unsere zweite wichtige Ziel- linär aufgestellt. Präsident ist Prof. Thomas Reisch, der ärzt- gruppe. Auch für sie gibt es einen Online-Selbst- liche Direktor des Psychiatriezentrums Münsingen. Weitere test. Mit dem Ergebnis werden sie auf das Projekt Informationen: www.berner-buendnis-depression.ch hingewiesen und – bei Bedarf – an ihren Hausarzt, das PZM oder die psychotherapeutische Praxis stelle der Universität Bern verwiesen», erklärt Philipp Schmutz. Kostenlose Schulungen für Hausärzte Projekt mit Vorbildcharakter Schulungsdaten: Der Psychologe Schmutz ist überzeugt, dass – Donnerstag, 28. März 2019, 13.30 bis 17.30 Uhr « Stepped Care Kanton Bern» wichtige Bedürf- PZM Psychiatriezentrum Münsingen AG, nisse von Betroffenen wie auch von Fachleuten Hunzigenallee 1, 3110 Münsingen, Raum: Rittersaal abdeckt. Die Versorgungslage depressiver Perso- – Donnerstag, 4. April 2019, 13.30 bis 17.30 Uhr nen sei noch ausbaufähig. «Wenn ich in ländlichen UniS, Schanzeneckstrasse 1, 3012 Bern, Raum: A101 Regionen einen Vortrag halte, werde ich danach regelrecht mit Fragen zur Behandlung von Depres- Anmeldung via Philipp Schmutz: sionen bombardiert.» Gerade die Online-Therapie T 031 720 81 53, philipp.schmutz@pzmag.ch kann da, wo eine Unterversorgung herrscht oder das Stigma noch gross ist, wichtige Unterstützung bieten. doc.be 01/2019 Stepped Care Kanton Bern 13
«Problematisch wird es, wenn die Alternativen ausgehen» Die Lieferengpässe bei Medikamenten nehmen zu. Spital- apotheker Enea Martinelli erklärt, was das für Auswirkungen hat und wie der globale Pharmamarkt funktioniert. Interview: Simone Keller, Presse- und Wie entstehen Lieferengpässe? Deutschland beziehen, aber die Kranken- Informationsdienst Da gibt es verschiedene Gründe. Zum Bei- kassen machen nicht mit. In der Schweiz Bild: Marco Zanoni spiel weil sich ein Hersteller zurückzieht kostet eine Monatspackung 102.50 Fran- oder weil eine Medikamentenfabrik zer- ken; in Deutschland 233.90 Franken. Die Kürzlich sagten Sie gegenüber dem stört wird. Die Ursachen sind vielfältig und Kassen bezahlen maximal den Schweizer Tagesanzeiger, die Lieferengpässe häufig schwer zu ergründen. Preis. Wer zahlt die Differenz von über für Medikamente seien auf einem 100 Franken? Der Leistungserbringer, weil Rekordhoch. Wie sehen die Zahlen Was sind die Auswirkungen für die Mehrkosten nicht den Patienten über- heute aus? die Patienten? tragen werden dürfen. Das will der Leis- Derzeit (Januar 2019) haben wir ungefähr Meistens müssen sie das Medikament tungserbringer natürlich nicht. Wissen Sie, 520 Lieferengpässe. In den letzten Wochen wechseln. Als junge, gesunde Menschen was jetzt passiert? Man steigt auf ein teure- ist diese Zahl massiv gestiegen. Bei Medi- denken wir: «Das ist doch kein Problem, res Medikament um. Dieses kostet im Mo- kamenten, bei denen wir zahlreiche Alter dann nehme ich eben die rote anstatt die nat rund 2500 Franken – wird aber von den nativen haben, ist das nicht so tragisch. blaue Pille.» Aber die Realität sieht anders Kassen bezahlt. Wenn 1000 Patienten um- Problematisch wird es, wenn auch die Al- aus: Der Durchschnittspatient, der viele gestellt werden, sind das Mehrkosten von ternativen ausgehen. Erschwerend kommt Medikamente nimmt, ist über 70 Jahre alt. knapp 30 Millionen im Jahr! Das ist doch hinzu, dass wir zum Zeitpunkt des Engpas- Diese Patienten sind relativ schnell ver- unglaublich! ses nicht wissen, wie lange er dauert. wirrt, wenn ihre Behandlung umgestellt wird. Es besteht die Gefahr, dass sie Medi- Wieso reagiert niemand? Sie erfassen diese Zahlen auf Ihrer kamente verwechseln oder die falsche Do- Anscheinend fehlt das Bewusstsein – in der eigenen Webseite (drugshortage.ch). sis nehmen. Auch für das Pflegepersonal Politik ebenso wie in der Öffentlichkeit. Gemäss Bundesamt für wirtschaft ist ein häufiger Wechsel verwirrend. Wenn Die typische Reaktion lautet: «Wir haben liche Landesversorgung (BWL) sehen man nicht nur das Präparat, sondern auch in der Schweiz eine grosse Pharmaindust- die Zahlen weniger dramatisch aus. den Wirkstoff wechselt, sind zusätzliche rie. Da gibt es doch keine Engpässe.» Aber Die Liste des BWL ist im Gegensatz zu Untersuchungen notwendig. Das verur- die Medikamente kommen meistens nicht meiner selektiv. Das BWL hat bestimmte sacht natürlich Kosten. Aber nicht nur hier aus der Schweiz. Wirkstoffe definiert, die es auf die Liste entstehen Mehrkosten. nimmt. Der Fokus liegt auf der Landesver- Der Pharmamarkt ist globalisiert. sorgung. Bei mir liegt der Fokus auf der Pa- Wo noch? Genau. Und es gibt nur noch wenige Wirk- tientenversorgung. Ich will eine Übersicht Engpässe verteuern zuweilen das ganze stoffhersteller; fast keine mehr in Europa. über den Markt bieten, um die Leute zu System. Ein Beispiel: Litalir wird unter an- informieren und sensibilisieren. derem bei der Behandlung von chronischer Warum? Leukämie eingesetzt. Es ist derzeit in der Aus rechtlichen und finanziellen Gründen. Schweiz nicht lieferbar. Wir könnten es aus Wer ein Generikum auf den Markt bringen 14 doc.be 01/2019 Interview
Enea Martinelli: «Weltweit will, muss an dem Tag, an dem das Patent braucht ein Radar, damit er erkennt, wie gibt es nur noch wenige Wirk- abläuft, parat sein. Aber: Während das gravierend das Problem der Lieferengpässe stoffhersteller. Deswegen Patent besteht, darf eigentlich nichts ent- ist. Die Liste vom BWL ist in dieser Hin- entsteht ein Klumpenrisiko – wickelt werden. Deswegen gliedern die sicht unzureichend. und das ist problematisch.» Firmen die Produktion in Länder aus, die es mit dem Patentschutz nicht so genau Wie würden Sie das Gesundheits nehmen. Zum Beispiel Indien oder China. wesen reformieren? Wenn es nur noch wenige Hersteller gibt, Man sollte die Anreize so setzen, dass sie entsteht ein Klumpenrisiko. Als 2017 der auch dem System dienen. Je günstiger bei- Wirbelsturm Maria über Puerto Rico fegte, spielsweise ein Präparat ist, desto höher wurde eine Wirkstofffabrik lahmgelegt. sollte die Marge sein – und zwar in Fran- Das spürten die ganze Pharmabranche ken, nicht in Prozent. Dann gibt es einen und insbesondere Staaten mit niedrigeren Anreiz, das günstigere Präparat zu verord- Medikamentenpreisen. Denn bei einer nen. Weiter müsste man Boards bilden und Verknappung werden zuerst die Länder therapeutisch einwirken mit Guidelines. beliefert, die am meisten zahlen. So wie es die Initiative Smarter Medicine will. Dann haben wir in der Schweiz Glück, weil wir höhere Preise haben? Dieses Interview ist in Politik+Patient 1/19 Bis anhin ja. Mit dem Referenzpreissystem, erschienen. Der Abdruck erfolgt mit freund- das der Bund als Massnahme zur Kosten- licher Genehmigung der Zeitschrift. dämpfung vorschlägt, riskieren wir, die- sen Vorteil zu verlieren. Wenn wir bei den günstigen Produkten den Preis drücken, müssen wir damit rechnen, dass wir nicht Dr. pharm. Enea Martinelli mehr beliefert werden. Und dann müssen Dr. pharm. Enea Martinelli ist seit 1994 Chef wir trotzdem wieder auf teurere Produkte apotheker der Spitäler fmi (Frutigen Meiringen ausweichen. Das kann ja nicht die Lösung Interlaken). Er war 2012–2014 Vizepräsident der sein! BDP-Fraktion im Berner Kantonsparlament und 2015–2018 Präsident der BDP des Kantons Bern. Was soll der Bund stattdessen tun? Er soll bei der Preisgestaltung aufpassen. Damit kann er das Problem der Engpäs- se gar noch verschärfen. Und der Bund doc.be 01/2019 Interview 15
Die Ärzte sind die f alschen Sündenböcke Die Gesundheitskosten steigen ungebremst, die Krankenkassen prämien belasten viele H aushalte. Wer den Medizinern die Schuld in die Schuhe schiebt, handelt unbedacht – die Liste der Verantwortlichen ist lang. Text: Simon Hehli, NZZ aus dem Departement von SP-Magistrat zentrale Steuerungsinstanz des Gesund- Berset: Die Kosten steigen nicht zuletzt heitswesens. Sie entscheiden relativ frei, ob Das Gesundheitswesen bereitet den Schwei- deshalb, weil sich manche Ärzte eine gol- ein Patient eine teure Behandlung erhält – zerinnen und Schweizern Bauchschmerzen. dene Nase verdienten. Die Entrüstung der oder nicht. Klar ist, dass sich die Medizi- Im neusten CS-Sorgenbarometer schiesst Mediziner ist insofern nachvollziehbar, als ner dabei nicht von ökonomischen Überle- dieser Bereich um 15 Prozentpunkte nach es sich bei der BAG-Statistik um künstlich gungen leiten lassen dürfen. Entscheidend oben und steht neu auf Platz 2, direkt hin- auf ein Vollzeitpensum hochgerechnete ist vielmehr die Diagnose und, daraus ter der Altersvorsorge. Das kommt nicht Zahlen handelt. Vergleicht man nüchtern abgeleitet, die effizienteste Therapie. Nur von ungefähr. Die Prämienrunde für 2019 die effektiven Medianeinkommen der wird diese Maxime im Alltag nicht immer fällt zwar vergleichsweise milde aus. Aber Ärzteschaft von 2009 und 2014, zeigt sich: befolgt. der Anteil der Gesundheitskosten an den Sie stiegen von 190 000 auf 209 000 Fran- Haushaltbudgets steigt und steigt. 2017 ken, also um 10 Prozent. mussten die Haushalte durchschnittlich «Die Ärzteeinkommen schon 14 Prozent des verfügbaren Ein- Im gleichen Zeitraum verteuerte sich taugen nur beschränkt kommens für die Grundversicherung OKP der gesamte Gesundheitssektor um rund aufwenden. Am härtesten trifft es Famili- 17 Prozent, die Krankenkassenprämien zur Erklärung des en mit Kindern, die in bescheidenen wirt- stiegen gar um 19 Prozent. Die Ärzteein- rasanten Kostenwachs- schaftlichen Verhältnissen leben. Denn die kommen taugen also nur beschränkt zur tums.» Verbilligungen, bei denen manche Kantone Erklärung des rasanten Kostenwachstums. sparen, halten nicht Schritt mit den steigen- Das wird auch offenkundig, wenn man sie den Prämien. in Relation setzt: Die Kosten für die Ein- Problematisch sind in diesem Zusammen- kommen der 37 000 hiesigen Ärztinnen hang auch Fehlanreize, die Spitalleitungen Angesichts dieser Umstände stellt sich die und Ärzte betragen geschätzte 7 Milliar- setzen: Mit Boni für besonders arbeitssame Frage: Wer ist schuld am ungebremsten den Franken jährlich – der gesamte Ge- Operateure oder Kickback-Zahlungen für Kostenwachstum? sundheitssektor verschlingt jedoch über die Überweisung lukrativer Patienten muss 80 Milliarden. Angenommen, die Politiker Schluss sein. Zwar sind von solchen Akti- Problematische Boni wollten den Medizinern 10 oder 20 Prozent onen oftmals Privatversicherte betroffen. Besonders eine Gruppe findet, sie müsse ihres Einkommens wegnehmen, hätte dies Doch für jede unnötigerweise eingesetzte zunehmend als Sündenbock herhalten – nur bescheidene Auswirkungen auf die Hüftprothese zahlen auch die Grundver- die Ärzte. Sie sind sauer, weil das Bun- Ausgaben. sicherten mit. Die Ärzte sehen sich aller- desamt für Gesundheit (BAG) aufgrund dings auch einem steigenden Druck seitens einer neuen Studie verkündete, die Ärzte Dennoch dürfen die Ärzte auch nicht so der Patienten ausgesetzt. Wie in jeder Ver- einkommen seien satte 30 Prozent höher tun, als hätten sie mit der Kostenentwick- sicherung gibt es auch in der OKP ein Pa- als angenommen. Die subtile Botschaft lung nichts zu tun. Schliesslich sind sie die radoxon: Die Versicherten zahlen Prämien 16 doc.be 01/2019 Gesundheitspolitik
ein in der Hoffnung, das versicherte Er- ist, dass sich die Kassen bloss einen dazu bei, dass das Gesundheitswesen im- eignis trete nie ein. Bleiben sie lange von Pseudowettbewerb liefern. Offensichtlich mer noch teurer wird. Einfache R ezepte Krankheiten verschont, haben sie indes haben sie sich gut mit dem Kostenwachs- gegen den Trend gibt es nicht. Wer in das Gefühl, das Geld aus dem Fenster ge- tum arrangiert, solange sie das Schreck- diesem hochkomplexen System an einem worfen zu haben. Umso mehr pochen sie gespenst Einheitskasse fernhalten können. Rädchen dreht, löst womöglich an ande- auf das All-Inclusive-Paket, wenn ein me- Ihre Grundversicherungsprodukte unter- rer Stelle ungewollte Bewegungen aus. dizinischer Eingriff nötig wird. Manch ein scheiden sich kaum – die einen bezahlen Die Gesundheitsausgaben sind seit 1980 Arzt kann Geschichten erzählen über Pa- einfach die Rechnungen für Behandlungen linear angestiegen – unbeeindruckt von tienten, die drohen: «Wenn Sie mich nicht etwas früher als andere. Ein Wettstreit um allen politischen Reformversuchen. Das operieren, gehe ich einfach zum nächsten die Kunden mittels innovativer P rodukte, heisst nicht, dass es keine Möglichkeit zu Spezialisten.» Es ist ein Teufelskreis. Je mittels bestmöglicher Betreuung im kostendämpfenden Korrekturen gibt, etwa mehr Prämien die Menschen bezahlen, Krankheitsfall? Gibt es nicht. Mitverant- erwähnte Förderung ambulanter Behand- umso mehr Gegenleistung erwarten sie wortlich für diese Trägheit ist die Politik. lungen. Aber Wunder sind nicht zu erwar- dafür auch. SP-Bundesrat Berset setzt auf staatliche ten. Lenkung. Und lässt deshalb nicht zu, dass Möglich macht ein solch konsumistisches die Krankenkassen alternative Versiche- Verhalten unter anderem die freie Arzt- rungsmodelle mit günstigeren Prämien vo- «Ein grosser Teil der wahl. Diese ist ein Luxus – doch der Prä- rantreiben oder (zu) teuren Spezialärzten Kostensteigerungen ist mienaufschlag im Vergleich zu sinnvollen die Zusammenarbeit verweigern können. Alternativen wie dem Hausarztmodell Die Gesundheitspolitiker im Parlament ha- ohnehin die Folge ge- ist viel zu gering. Auf der Suche nach den ben seit Jahren keine Reform von grösserer sellschaftlicher und öko- Gründen für diesen Systemfehler lan- Tragweite zustande gebracht. Und die kan- nomischer Megatrends, det man schnell bei einem weiteren Ver- tonalen Gesundheitsdirektoren forcieren die auf absehbare Zeit antwortlichen für das Kostenwachstum: zwar ambulante Operationen, was Einspa- anhalten werden.» dem Stimmbürger. Das Volk lehnte die rungen verspricht. Doch gleichzeitig brem- Managed-Care-Vorlage, die alternative sen sie bei einer anderen nötigen Gross Modelle mit besserer Steuerung hätte stär- reform, der einheitlichen Finanzierung von Ein grosser Teil der Kostensteigerungen ist ken sollen, 2012 wuchtig ab. Die Schweizer ambulanten und stationären Leistungen. ohnehin die Folge gesellschaftlicher und verhalten sich ohnehin in gesundheitspo- ökonomischer Megatrends, die auf abseh- litischen Belangen zuweilen widersprüch- bare Zeit anhalten werden. Die Bevölke- lich. Als Versicherte jammern sie über die «Die grösste politische rung und die Wirtschaft wachsen, zudem Prämienlast. Und steigen als Bürger auf Herausforderung steigen die Löhne – im personalintensiven die Barrikaden, wenn das lokale Spital die Gesundheitswesen schlägt sich das beson- Türen schliessen soll – gegenwärtiges An- ist, dass Medizin auf ders nieder. Die Bevölkerung wird immer schauungsbeispiel ist der Kanton St. Gallen. hohem Niveau auch für älter und die Medizin immer leistungs- Wohlgemerkt: Es ist eine legitime Position, Geringverdiener und stärker. Die Individualisierung führt dazu, dass sich das Land eine hohe Spitaldichte Familien erschwinglich dass die familiären Bande schwächer wer- leisten kann und soll. Aber dann muss man bleiben muss.» den und mehr Menschen auf professionelle auch die Konsequenzen auf der Kostensei- Pflege angewiesen sind. Das alles ist teuer, te tragen, bei Steuern und Prämien. Die doch für die reiche Schweiz finanzierbar. Verantwortlichen der Spitäler selber haben Als letzter wichtiger Akteur ist die in den letzten Jahren ebenfalls wenig zur Pharmabranche zu nennen. Rund 6 Milli- Die grösste politische Herausforderung ist, Kosteneindämmung beigetragen. So haben arden Franken gibt die Schweizer Bevöl- dass Medizin auf hohem Niveau auch für sie lange die Förderung des (spital-)ambu- kerung jährlich für Arzneimittel aus. Die Geringverdiener und Familien erschwing- lanten Bereichs verschlafen und damit das Hersteller, aber auch die Apotheken schöp- lich bleiben muss. Sonst wird das Gesund- Potenzial günstigerer Behandlungen ohne fen gerne die Kaufkraft der Konsumenten heitswesen auf Jahre hinaus einen Spitzen- stationären Aufenthalt zu wenig ausgereizt. ab: Gerade Generika sind hierzulande platz im Sorgenbarometer belegen. Die Krankenversicherer wiederum gebär- massiv teurer als in anderen europäischen den sich gerne als heroische Verteidiger Ländern, wie der Preisüberwacher immer Dieser Text ist erstmals am 11.12.2018 in der Interessen der Versicherten und spüren wieder zu Recht kritisiert hat. Verschärfen der Neuen Zürcher Zeitung erschienen. Ärzten nach, die zu viel abrechnen. Gleich- wird sich die Situation aus finanzieller Sicht zeitig verdienen die Kassenmanager üppig. zudem, wenn zunehmend individualisier- Pro Jahr garnieren manche von ihnen mehr te, extrem teure Therapien auf den Markt als eine halbe Million Franken. kommen. Doch das ist nicht einmal das Hauptprob- Keine Wunder zu erwarten lem, zumal die Verwaltungskosten in der Ärzte, Spitäler, Patienten, Stimmbürger, Grundversicherung mit rund 5 Prozent Krankenkassen, Politiker, Medikamenten nicht übermässig hoch sind. Gravierender hersteller: Sie alle tragen also ihren Teil doc.be 01/2019 Gesundheitspolitik 17
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Kurier bleibt Kurier. Schnell, das Terminplan 2019 sind wir. Aerztegesellschaft des Kantons Bern 28. Februar Bezirksvereinsversammlungen, kantonsweit 21. März Delegiertenversammlung, nachmittags 9. Mai FMH Ärztekammer, ganzer Tag in Biel 22. Mai, 14.00 Uhr Das medizinisch-diagnostische Berner KMU, ordentliche Frühjahrs- Labor an der Südbahnhofstrasse 14c Delegiertenversammlung in Bern. 6. Juni erw. Präsidentenkonferenz (Bezirksvereins- und FachgesellschaftspräsidentInnen), professionell nachmittags www.medics.ch und persönlich 13. Juni Bezirksvereinsversammlungen, kantonsweit publix.ch 15. August Klausurtagung, Vorstand MOB L 15. Oktober, 17.00 Uhr Berner KMU, ordentliche Herbst-Delegiertenversammlung 17. Oktober Delegiertenversammlung, nachmittags 31. Oktober FMH Ärztekammer, ganzer Tag in Biel 14. November Die elektronische Kranken Bezirksvereinsversammlungen, kantonsweit geschichte auf dem iPad Machen Sie sich das Arbeitsleben leichter. Mit «rockethealth» dokumen- tieren Sie schneller und effektiver. Das reduziert den administrativen Aufwand und lässt mehr Zeit für die Patienten. «rockethealth» ist mit der Praxis software MediWin CB verbunden. So haben Sie überall und jederzeit die aktuellen Daten zur Verfügung. Beratung + Service + Software + Schulung = Ärztekasse www.aerztekasse.ch doc.be 01/2019 Anzeige 19
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