POLIZEI 2020 EINE STANDORTBESTIMMUNG - BM Das Magazin für
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BM AUSGABE 05 · 2021 Das Magazin für Beamtinnen und Beamte POLIZEI 2020 EINE STANDORTBESTIMMUNG KOM M EN TAR IM FOKUS Polizei im digitalen Wandel Forschungsprojekt AMBOSafe Hagen Husgen sucht Teilnehmende
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I N HA LT EDITORIAL LIEBE LESERINNEN UND LESER, kennen Sie das Programm Polizei 2020? Nein, dann ge- hören Sie vermutlich zur Mehrheit unserer Leserschaft. Es betrifft aber in seinem Kern alle BürgerInnen in un- serem Land. Denn einfach ausgedrückt, geht es dabei 04 um die effizientere Arbeit unserer Polizeien und somit um die Steigerung der inneren Sicherheit. Mit dem Pro- TITEL gramm leistet der Bund seinen Beitrag für die Umset- Polizei 2020 – zung der Saarbrücker Agenda, auf die sich die Innenmi- Eine Standortbestimmung nister des Bundes und der Länder im November 2016 verständigten. Kernziele dieser Agenda sind die Verbes- serung der Verfügbarkeit polizeilicher Informationen, die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit sowie die Stärkung 07 des Datenschutzes der Technik. Das Informationswesen der Polizeien des Bundes und KOMMENTAR der Länder zu vereinheitlichen und zu harmonisieren, Polizei im digitalen Wandel – Eine ist erklärtes Hauptziel von Polizei 2020. Hierfür müssen Chance für die Beschäftigten!? verschiedene Systeme konsolidiert und an zentraler Hagen Husgen Stelle einheitliche, moderne Verfahren entwickelt wer- den, die nach gleichen Standards genutzt werden kön- nen. Wie es um den Fortschritt des Programms bestellt ist, darüber lesen Sie im Titel dieser Ausgabe. 17 Darüber hinaus stellen wir Ihnen das Forschungsprojekt AMBOSafe vor. Dieses verfolgt das Ziel, Erkenntnisse zu IM FOKUS den Häufigkeiten und Entstehungsdynamiken von An- Forschungsprojekt AMBOSafe griffen auf Mitarbeitende in Organisationen und Unter- sucht Teilnehmende nehmen zu gewinnen, um daraus Präventionsmöglich- keiten abzuleiten und Angriffe zu reduzieren. Das For- schungsprojekt sucht noch Teilnehmende! 08 MELDUNGEN AUS BUND UND LÄNDERN 15 AUS DEN GEWERKSCHAFTEN 18 VERMISCHTES Danny Prusseit Politischer Referent, Abteilung Öffentlicher Dienst und Beamtenpolitik beim DGB-Bundesvorstand IMPRESSUM Herausgeber: DGB-Bundesvorstand, Abteilung Öffentlicher Dienst und Beamtenpolitik, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin | Verantwortlich für den Inhalt: Elke Hannack | Redaktion: Lisa Kranz, Danny Prusseit, Henriette Schwarz, Niels Spilker, Sigrid Werner | Verlag, Vertrieb und Anzeigenmarketing: INFO-SERVICE Öffentlicher Dienst/Beamte, Carl-Ludwig-Seeger-Str. 24, 55232 Alzey | Telefon: 0179 4299228, Telefax: 0201 8777460, infoservice@beamten-informationen.de, www.dgb.de/beamtenmagazin, www.dgb.de/beamtenmagazinabo | G estaltung: SCHIRM- WERK, Essen / Titelbild: istockphoto/monsitj | Druck: B&W Druck und Marketing, Bochum / Druck auf Recyclingpapier, aus 100% Recyclingfasern, FSC®-zertifiziert | Erscheinungsweise: 10 mal im Jahr, im 28. Jahrgang / Jahresbezugspreis: 10,00 Euro inkl. Zustellgebühr | Jahresbezugspreis inkl. Taschenbuch „Wissenswertes für Beamtinnen und Beamte“: 22,50 Euro inkl. Zustellge- bühr magazin für beamtinnen und beamte 3
Das Programm Polizei 2020 des Bundeskriminalamtes soll die IT der deutschen Polizei ins digitale Zeitalter überführen, doch konkrete Verbesserungen für die KollegInnen im Einsatz- und Ermittlungsdienst sind bislang kaum sichtbar. Oliver Stock beschäftigt sich seit vielen Jahren mit digitalen Themen und sieht wesentli- che Ursachen in der Komplexität der fachlich-techni- schen Herausforderungen, aber auch in den gremien immanent langen Abstimmungsverfahren. POLIZEI 2020 Foto: istockphoto/Rost-9D EINE STANDORTBESTIMMUNG wünschen sich die KollegInnen seit Jahren. Angesichts dessen sind die Ziele des Programms Polizei 2020 auch möglichst schnell BEI DER WEITERENTWICKLUNG VON SICHER- umzusetzen: Die zentrale Aufgabe ist es, eine gemeinsame, mo- HEITSTECHNOLOGIEN MUSS DIE POLIZEI derne und einheitliche Informationsarchitektur für die Polizeien des Bundes und der Länder aufzubauen, mit der die PolizistInnen IHRE PROZESSE DEUTLICH BESCHLEUNIGEN, jederzeit und überall Zugriff auf die Informationen haben, die sie UM IHRE ROLLE ALS GARANT DER INNEREN benötigen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Die drei Kernziele sind: SICHERHEIT IN DIESEM DYNAMISCHEN UM- – die Verbesserung der Verfügbarkeit polizeilicher Informationen, – die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und FELD WEITER WAHRNEHMEN ZU KÖNNEN. – die Stärkung des Datenschutzes durch Technik. Geplant ist ein einheitliches Verbundsystem mit zentraler Daten- haltung, ein sogenanntes Datenhaus im Bundeskriminalamt als RICHTIGE ZIELE zentralen und serviceorientierten Dienstleister für alle Polizeien in Viele MitarbeiterInnen in der Polizei warten händeringend auf Deutschland. Im Gespräch mit der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Verbesserungen bei IT-Anwendungen: Mobiler Zugang zu Infor- im Frühjahr 2020 kündigte BKA-Präsident Holger Münch an, ab mationen, wann und wo sie gebraucht werden, Plattformen für 2022 könne die Plattform nach dem Prinzip „alle unter einem länder- und fallübergreifende Kommunikation und Zusammenar- Dach, aber jeder mit seiner eigenen Wohnung“ bestückt werden. beit, bundesweit nutzbarer Messenger, Vorgangs- und Verfahrens- Doch wo steht die Polizei vier Jahre nach dem Start aus Sicht der bearbeitungssysteme mit technischer Assistenz und vieles mehr AnwenderInnen? 4 magazin für beamtinnen und beamte
T IT E L INNOVATIV, NÜTZLICH UND bei umfangreichen Datenanalysen im Bereich der Kriminalitäts- bekämpfung gibt es große Herausforderungen im Bereich der di- INTUITIV BEDIENBAR gitalen Spuren. Aktuell sind beispielsweise forensische Soft- So lautet der Anspruch an eine moderne IT in der deutschen Poli- wareprodukte so spezifisch, dass sie nur noch von speziell daran zei. Moderne Hard- und Software soll die KollegInnen im polizei- ausgebildeten Datenexperten bedient werden können. Hier lichen Einsatz und bei der Kriminalitätsbekämpfung unterstützen braucht es neue Analyseprodukte, mit denen auch Ermittlungsbe- – und dabei sowohl nützlich als auch intuitiv bedienbar sein. Wer amtInnen wieder umgehen können. Auch bei der digitalen Vision heute allerdings digitale Alltagserfahrungen mit PolizeibeamtIn- der mobilen Einmalerfassung bei höchstmöglich automatisierter nen im Einsatz- und Ermittlungsdienst macht, wird sicher nicht Weiterverarbeitung von Daten und Informationen entlang assis- immer von dieser modernen IT-Ausstattung sprechen können. tierter polizeilicher Arbeitsprozesse, wie sie beispielsweise bei Zwar sind vielerorts bereits mobile Endgeräte im Einsatz, die dar- Apps zur Unfallaufnahme oder bei der Fahndung ansatzweise er- auf verwendeten Technologien sind aber häufig nur begrenzt be- kennbar werden, ist man von einer bundesweiten Umsetzung nutzerfreundlich und im Sinne moderner Datennutzung selten noch weit entfernt. miteinander verknüpft, weil die Informationen nach wie vor z. T. umständlich in dezentralen Datenbanken erhoben, verarbeitet und verfügbar gemacht werden müssen. STÄRKERE ÖFFENTLICHE DISKUSSION Die digitale Transformation trifft überall in modernen Gesellschaf- SCHLECHTE UMFRAGEWERTE FÜR ten auf etablierte kulturelle und organisatorische Strukturen. Fö- derale Gremienstrukturen, schwierige Abstimmungsprozesse, ak- DEN ÖFFENTLICHEN DIENST tuelle Rechtsentwicklungen, Vergabe- und Beschaffungsrecht, IT- Derweil verkünden immer wieder Meldungen, Deutschland erle- be in der Corona-Krise einen Digitalisierungsschub. Von der Be- völkerung und zahlreichen Experten wird das noch immer be- zweifelt. Im internationalen Vergleich fällt Deutschland in der Di- WIE IST IHR EINDRUCK, IN WELCHEN BEREICHEN gitalisierung weiter zurück, so die Kernaussage des Digital Riser G EHEN DIE DIGITALISIERUNG UND VERNETZUNG Reports 2020 des Center for Digital Competitiveness an der ESCP B ESONDERS SCHNELL VORAN? Business School in Berlin. Auch der deutsche Digitalreport 2021 69 % In der Autotechnik der ESCP Business School vergibt für die öffentliche Verwaltung 59 % und speziell für die Polizei weiterhin schlechte Noten. In einer Be- In der Produktion, 61 % in der Industrie 50% fragung unter einem repräsentativen Bevölkerungsquerschnitt sowie 500 TOP-Führungskräften aus Wirtschaft und Politik des In- In der Kommunikation, 49% im persönlichen Austausch 46% stituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des ESCP, sehen die Im Bereich Wohnen, der 39% Befragten bei den Behörden keine Fortschritte. Im Gegenteil at- Haustechnik (Smart Home) 36% testieren sie hier sogar eine Entschleunigung der Digitalisierung Im Gesundheitsbereich, 38% gegenüber dem Jahr 2019: Bei Polizei und Sicherheitsbehörden in der Medizin 26% glauben nur noch 11 Prozent (Vorjahr 19 Prozent) daran, dass die Im Dienstleistungsbereich, 25% Digitalisierung schnell voranschreitet. Ist der Eindruck in der Öf- in Büros 25% fentlichkeit zutreffend oder sind zumindest in absehbarer Zeit In der Verwaltung, 25% spürbare Verbesserungen zu erwarten? bei Behörden 16% 16% Bei der Verkehrsregelung 12% TECHNISCHE INFRASTRUKTURFRAGEN Bei der Polizei und den 20% UND INNOVATIVE ANWENDUNGEN Sicherheitsbehörden 11% Während sich die Informationsgewinnung aus stetig zunehmen- Im Schulunterricht 9% 9% den Datenmengen bei den Polizeien von Bund und Ländern im- 3% mer schwieriger gestaltet, kommen die Abstimmungen zur tech- In der Pflege 2% nischen Infrastruktur und zu zahlreichen Softwareanwendungen 6% nur langsam voran. Infrastrukturfragen entscheiden aber über ei- In keinem davon 9% 2019 2020 nen effizienten Einsatz von Technologien, damit die angestrebten Services überhaupt umgesetzt werden können. Das Datenzeital- QUEL L E : D IGI TA L REP O RT 2021, HER AUSGEBER : EURO PE A N CEN T ER F O R D IGI TA L C O MPE T I T I V ENESS BY ESCP BUSINESS SCH O O L ter stellt an Cloudinfrastrukturen hohe Anforderungen, speziell magazin für beamtinnen und beamte 5
T I TE L Sicherheit, Haushaltsrecht usw. führen dazu, dass sich bereits die sche Umsetzung soll ebenfalls durch einen externen Generalun- Abstimmungsverfahren über Jahre hinziehen. Ein übergreifendes ternehmer erfolgen. technologiegetriebenes Organisationsprojekt in bestehenden Hierzu ist festzustellen, dass die weitgehende Auslagerung des Management- und Gremienstrukturen einer Polizeigemeinschaft digitalen Wandels ein Problem darstellt. Externe Berater können mit über 300.000 Beschäftigten stößt überall an Grenzen der be- wichtige Impulse setzen, sie können aber in aller Regel keinen in- stehenden Verhältnisse. Es besteht daher Anlass zur Sorge, dass neren Kulturwandel bei der digitalen Transformation gestalten. vielfach stärker über Probleme statt über Chancen verhandelt Erfahrungen in Unternehmen zeigen, dass die größten Fortschrit- wird. te in Sachen Digitalisierung dort erzielt werden, wo Transformati- Es kann also nicht überraschen, dass über das bisher Erreichte onstreiber mit eigener Expertise im eigenen Unternehmen etab- mittlerweile auch öffentlich kontrovers diskutiert wird. Die Bun- liert und von externen Experten unterstützt werden. Deshalb soll- desregierung betont daher in ihrer Antwort zu einer Kleinen An- te im Programm Polizei 2020 ein Ansatz gewählt werden, bei frage der Grünen im Dezember 2020: „Mit dem Programm Poli- dem parallel zu den föderalen Abstimmungsprozessen auch ein zei 2020 soll das polizeiliche Informationswesen modernisiert interner Transformationstreiber mit einem klaren Mandat und und harmonisiert sowie die bisher heterogene Datenhaltung gestärkten Kompetenzen für agile IT-Entwicklungs- und Umset- durch ein gemeinsames Datenhaus vereinheitlicht werden. Die zungsinitiativen ausgestattet wird. Damit könnten von dort so- entsprechenden Strukturen, Projekte und Vorhaben zur Umset- wohl Infrastruktur- als auch Produktlösungen mit Finanzmitteln zung der Ziele wurden in Bund und Ländern aufgebaut und spie- aus dem gemeinsamen IT-Fond iterativ vorangetrieben werden, geln sich in den entsprechenden Gremien wider. Es werden an um das Vertrauen in das gemeinsame Vorgehen durch praxisori- zentraler Stelle einheitliche, moderne Verfahren entwickelt, die entierte Lösungen mit spürbaren Verbesserungen für die KollegIn von allen Polizeien nach gleichen Standards zu nutzen sind.“ nen zu stärken. DIGITALE TRANSFORMATION BRAUCHT AUCH INTERNE TREIBER ZUM AUTOR In der April Ausgabe 2021 der Deutschen Polizei (Fachzeitschrift Oliver Stock ist Mitglied der IT-Kommission der Gewerk- der Gewerkschaft der Polizei) wird aus dem Bundesministerium schaft der Polizei. Als Referent für Cybercrime und Finanz- des Innern darauf hingewiesen, man sei im Rahmen des Projekts kriminalität arbeitet er im niedersächsischen Innenministe- damit befasst, die Grobkonzepte für die Ausschreibung eines Ge- rium und begleitet seit mehreren Jahren verschiedene digi- neralunternehmers vorzubereiten. Danach planen und steuern tale Projekte der Landespolizei. derzeit überwiegend externe Berater das Programm, die techni- MARKETING ÖFFENTLICHER DIENST – UNSERE EMPFEHLUNG Klinik Königstein Psychosomatische Privatklinik in Bad Grönenbach Die Klinik Königstein der KVB ist eine Fachklinik für Anschluß- Die Akutklinik für Privatpatienten und Selbstzahler bietet heilbehandlung und Rehabilitation für Herz- und Gefäßkrank- Menschen mit psychischen Krisen und Erkrankungen eine um- heiten, Bluthochdruck, Diabetes, Stoffwechselerkrankungen, fassende ärztliche und psychotherapeutische Behandlung zur Adipositas und Orthopädie. Die Klinik Königstein der KVB hat Krisenintervention und für tiefer gehende psychotherapeuti- sich seit ihrem Bestehen im Jahre 1928 von einer Heilanstalt sche Prozesse an. Die Klinik bietet sowohl für eine kurzfristige für Lungenerkrankungen zu Stabilisierung als auch für einem modernen medizini- die psychotherapeutische schen und therapeutischen Behandlung von lang- Zentrum mit überregionaler wierigen und komplexen Bedeutung entwickelt. Schwierigkeiten die richtige Therapie. www.psychosomatische- www.kvb-klinik.de privatklinik.eu Interesse an dieser attraktiven Werbeform? Gerne können Sie uns eine Mail schreiben: kontakt@marketing-oeffentlicher-dienst.de
KOMM E NTA R HAGEN HUSGEN Mitglied im Geschäftsführenden Bundesvorstand der GdP, u. a. z uständig für den Geschäftsbereich Digitalisierung Foto: istockphoto/Traitov Polizei im digitalen Wandel Eine Chance für die Beschäftigten!? Die Digitalisierung wird sich in den kommenden Jahren funda- Digitale Innovationen bieten der Polizei die Möglichkeit, ihre mental auf die Arbeitswelt auswirken – so auch auf den Poli- Rolle als Garant für die innere Sicherheit weiterhin wahrzuneh- zeiberuf. Damit die Polizei weiterhin ihre Garantenstellung men und den Beschäftigten die Chance, selbstbestimmter, si- wahrnehmen kann, ist es notwendig, die IT-Systeme der Polizei cherer und gesünder zu arbeiten. Die Potentiale der Digitalisie- zu vereinheitlichen. Informationen müssen künftig schneller rung sind immens. Zugleich werden neue technologische Er- und einfacher zwischen den Polizeien des Bundes und der Län- kenntnisse und digitale Arbeitsmittel die Arbeitsprozesse der ausgetauscht werden können. Die Ziele des Programms weiter beschleunigen und zahlreiche Arbeitsumgebungen we- Polizei 2020 zeigen, wie die IT-Landschaft aussehen soll. Die sentlich verändern. Arbeits- und Lebensbedingungen im Sinne Realität zeichnet immer noch ein anderes Bild. Eine zerglieder- guter und sicherer Arbeit müssen gerade im Zuge der Digitali- te Systemlandschaft, fehlende Schnittstellen und eine vielfach sierung durch den Einfluss und die Mitbestimmung von Ge- nicht zeitgemäße Ausstattung erschweren in einer immer digi- werkschaften und Personalvertretungen maßgeblich mitgestal- taler und komplexer werdenden Welt die Aufgabenerledigung tet werden. Themen wie Arbeits- und Zeitsouveränität, Arbeits- zunehmend. Viele Delikte finden inzwischen im virtuellen und Gesundheitsschutz sowie Aus- und Fortbildung sind auch Raum statt und erzeugen riesige Datenmengen. Die Anforde- vor dem Hintergrund von Arbeitsverdichtung und zunehmen- rungen an Prävention und Kriminalitätsbekämpfung steigen der Belastung besonders zu beachten. Hier haben Gewerk- stetig an. Die Digitalisierung hat bereits begonnen. Die Polizei schaften zusammen mit den Personalräten eine besondere Ver- muss schnellstmöglich auf die digitale Überholspur wechseln. antwortung. magazin für beamtinnen und beamte 7
MELDUNGEN BUND Sie arbeiten BUNDESTAG BESCHLIESST BPERSVG-NOVELLE für Menschen. Der Bundestag hat am 22. April die Novellierung des Bundesper- Wir kümmern uns sonalvertretungsgesetzes (BPersVG) beschlossen, nachdem der Gesetzentwurf Mitte Dezember vom Bundeskabinett beschlos- um Sie. sen wurde. Nach Beratung im Bundesrat hatte sich seit Ende Fe- bruar der Bundestag mit dem Vorhaben befasst. Die Koalitions- fraktionen brachten am 21. April (also einen Tag vor 2. und 3. Lesung) einen Änderungsantrag zur Kabinettsfassung in den In- Als Selbsthilfeeinrichtung für den Öffent nenausschuss ein, der mit den Stimmen von CDU/CSU und SPD lichen Dienst erhalten Sie von uns stets beschlossen wurde. Dadurch wurde eine unbefristete Option für die passende Versicherung und Vorsorge, die Durchführung von Personalratssitzungen mittels Videokonfe- besonders günstige Beiträge und einen renz und die Möglichkeit, Videosprechstunden durchzuführen, herausragenden Service. geschaffen. Auch sollen künftig Personalversammlungen per Vi- Holen Sie Ihr Angebot bei: deokonferenz übertragen werden können. Im Bundestag stimmten die Fraktionen der CDU/CSU, SPD, AfD stefan.schuhmann@nuernberger.de und FDP für den Entwurf, dagegen stimmte die Fraktion Die Lin- Telefon 0911 531-1583 ke. Bündnis 90/ Die Grünen enthielt sich. Der DGB bewertet die www.nuernberger.de Novellierung nicht als Fortschritt. Der Gesetzgeber hat aus Sicht der Gewerkschaften eine wichtige Chance zur mitbestimmungs- freundlichen Weiterentwicklung des BPersVG vertan. Kritisiert wird, dass die Ergebnisse der Mitbestimmung in Zukunft gemäß Foto: istockphoto/nortonrsx § 75 Abs. 3 in den dort genannten Fällen wieder kassiert werden können, die Einigungsstelle kann nur noch eine Empfehlung an die oberste Dienstbehörde abgeben. Das betrifft u. a. die Mitbe- stimmung im Zuge der Digitalisierung. Auch eine weitergehende Einfach Angleichung an die Regelungen des Betriebsverfassungsgeset- passend für den zes mahnen die Gewerkschaften an. Zentrale Mitbestimmungs- Öffentlichen lücken blieben trotz Novelle bestehen und die Mitbestimmung Dienst im öffentlichen Dienst damit eine Baustelle.
MELDU NGE N BUND GLEICHSTELLUNG VON ABSCHLÜSSEN Diplom-Abschlüsse der Berufsakademien in Baden-Württemberg und Sachsen sind den Diplom-Abschlüssen an Fachhochschulen und damit einem Bachelor-Abschluss gleichwertig. Das ergab eine Prü- fung des zuständigen Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI). Damit können BewerberInnen mit entsprechenden Abschlüssen bei Vorliegen der sonstigen Voraussetzungen in einer Foto: istockphoto/bymuratdeniz Laufbahn des gehobenen Dienstes verbeamtet werden. Die Allge- meine Verwaltungsvorschrift zur Bundeslaufbahnverordnung soll bei der nächsten Überarbeitung entsprechend angepasst werden. Zudem wird das BMI prüfen, ob auch die Abschlüsse der Berufsaka- demien der übrigen Bundesländer als gleichwertig anerkannt wer- den können. Pasquale, dass die Gleichstellung von Frauen und Männern im öf- fentlichen Dienst trotz marginaler Verbesserungen nach wie vor BADEN-WÜRTTEMBERG mehr Wunschtraum als Realität sei. Zwar sei der Frauenanteil in der DGB UND VER.DI KRITISIEREN öffentlichen Verwaltung zuletzt gestiegen, allerdings seien 58 Pro- zent der Frauen in Teilzeit beschäftigt – nicht einmal jeden Fünften PLANSPIELE DER CDU betreffe dies bei den Männern. Darüber hinaus zeige der Bericht, Obwohl die Corona-Pandemie drastisch die Lücken in der öffentli- dass zu viele Dienststellen ihren gesetzlichen Verpflichtungen nicht chen Daseinsvorsorge offenlegte, liebäugelte die CDU in Baden- nachkommen. Denn in 21 Prozent der Dienststellen würden ent- Württemberg mit der Idee, Stellen im öffentlichen Dienst im Land sprechende Gleichstellungskonzepte fehlen und lediglich in jeder abzubauen, wie Ende April bekannt wurde. Diese Planspiele kritisie- siebten Dienststelle gäbe es eine gesetzlich vorgeschriebene Gleich- ren der DGB und die Gewerkschaft ver.di scharf. Allein dass die Lan- stellungsbeauftragte. Dies müsse sich schnellsten ändern, fordert desregierung an der 41-Stunden-Woche für BeamtInnen festhalte, der DGB in Bayern. mache deutlich, dass die Landesregierung jede Arbeitsstunde bräuchte, weil schon jetzt zu wenig Personal vorhanden sei, erklärte Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin. Dominik BERLIN Gaugler, Abteilungsleiter für den öffentlichen Dienst beim DGB Baden-Württemberg fordert entgegen der Pläne der CDU von der DGB KRITISIERT UNZUREICHENDES neuen Landesregierung indes eine langfristige Strategie zu entwi- BESOLDUNGSREPARATURGESETZ ckeln, um die offensichtlich fehlende Personalausstattung im öffent- Im Mai 2020 hatte das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) die Ber- lichen Dienst zu beheben und somit endlich eine Trendwende einzu- liner Besoldung der RichterInnen sowie der StaatsanwältInnen in leiten. Seiner Einschätzung nach wäre die Landesregierung gut be- den Jahren 2009 bis 2015 für verfassungswidrig erklärt (AZ: 2 BvL raten, sich die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt zu Nutze zu machen, 4/18). Grund dafür war, dass vier von insgesamt fünf zu prüfenden um sich Fachkräfte zu sichern. Das wäre, unterstrich Gaugler, auch Parametern nach Ansicht der RichterInnen deutlich unterschritten im Interesse der BürgerInnen, die auf eine gute Daseinsvorsorge an- waren. Zudem sei die Verletzung des Abstandsgebotes zwischen der gewiesen sind. untersten Besoldungsgruppe A 4 zur sozialen Grundsicherung beson- ders gravierend. Der DGB schlussfolgerte daraus, dass das gesamte Berliner Besoldungsgefüge in Frage zu stellen sei und forderte dar- BAYERN aufhin ein umfassendes Nachzahlungsgesetz, das auch die Beam- NOVELLIERUNG DES BAYERISCHEN GLEICH- tInnen der A-Besoldung einschließe. Die jetzt geplanten Regelungen nur zur R-Besoldung vorzunehmen, hält der DGB für unzureichend. STELLUNGSGESETZES UNUMGÄNGLICH Der gewerkschaftliche Dachverband fordert den Besoldungsgesetz- Zu dem Ergebnis, dass eine Novellierung des Bayerischen Gleichstel- geber auf, einen Ausgleich für die verfassungswidrig zu geringe Be- lungsgesetzes angezeigt ist, kommen die VerfasserInnen des sechs- zahlung in den vergangenen 10 Jahren zu schaffen und machte dies ten Gleichstellungsberichts der Bayerischen Staatsregierung. Dieser zugleich in seiner Stellungnahme zum vorliegenden Gesetzentwurf zeigt, so die stellvertretende Vorsitzende des DGB Bayern, Verena Di noch einmal deutlich. magazin für beamtinnen und beamte 9
MEL DU NG E N BRANDENBURG die LandesvorstandsprecherInnen wählen und ist zugleich für die Geschicke der größten Interessenorganisation im bremischen Bil- NEUSTRUKTURIERUNG DER dungswesen verantwortlich. Bis zum 2. Juni um 12:00 Uhr müssen ARBEITSGERICHTE die Stimmzettel eingegangen sein. Ab 14:00 Uhr wird dann in den Die Landesregierung von Brandenburg plant die Neustrukturierung Stadtverbänden ausgezählt und am 7. Juni wird das Endergebnis der Arbeitsgerichtsbezirke. Einem entsprechenden Gesetzentwurf, bekannt gegeben. der zentraler Punkt des Reformvorhabens ist, hat die Landesregie- Aktuelle Informationen zur Wahl gibt es im Internet auf rung bereits am 9. März zugestimmt. Laut dem Ministerium der Jus- www.gew-hb.de tiz, dem Ministerium für Finanzen und Europa sowie dem Ministeri- um für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg soll dadurch die Zukunftsfähigkeit der Arbeits- HAMBURG gerichtsbarkeit in Brandenburg gesichert werden. Vorgesehen ist mit PAKT FÜR DEN RECHTSSTAAT dem Reformvorhaben, die Arbeitsgerichtsbezirke in Brandenburg 2.000 neue Stellen für RichterInnen und StaatsanwältInnen sowie für das dafür notwendige nachgeordnete Personal sollten die Län- der binnen von zwei Jahren schaffen. Darauf verständigten sich Bund und Länder 2019 mit dem geschlossen Pakt für den Rechtsstaat. Das Programm, das vom Bund mit 220 Millionen Euro unterstützt wurde, läuft also eigentlich noch in diesem Jahr aus. Für die Weiter- entwicklung des Paktes für den Rechtsstaat wirbt nun die Hambur- ger Justizsenatorin Anna Galla ni (Bündnis90/Die Grünen): „Indem wir die bisher erzielten Erfolge des Paktes durch eine Weiterentwick- lung sichern, stärken wir das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die rechtsstaatliche Demokratie und die Handlungsfähigkeit der Justiz.“ Laut der Senatorin müsse die Justiz in den kommenden Jah- ren durch die Folgen der Pandemie zusätzliche Aufgaben bewälti- gen. Auch die Erweiterung des elektronischen Rechtsverkehrs und Foto: Frank Techen die Einführung der E-Akte erfordern nach ihrer Einschätzung einen erheblichen zusätzlichen Ressourceneinsatz. Hamburg hat seit 2017 insgesamt 92 Stellen im richterlichen und nichtrichterlichen Bereich geschaffen und damit nach eigener Auskunft die Abmachung mit von sechs auf vier zu verschlanken. Dagegen demonstrierten am 4. dem Bund übererfüllt. Mai ehrenamtliche RichterInnen der DGB Gewerkschaften und be- troffene Beschäftigte vor dem Brandenburger Landtag. Sie forderten den Erhalt aller Arbeitsgerichts-Standorte in Brandenburg und leh- HESSEN nen das Reformvorhaben strikt ab. Mit der Verschlankung der Ar- GEW GEWINNT PERSONALRATSWAHLEN beitsgerichtsbezirke müssten zukünftig Betroffene längere Wege zum Gericht in Kauf nehmen, um ihre Rechte einzuklagen. Viele Kla- Bei den Personalratswahlen Anfang Mai konnte die GEW ihre abso- gewillige, so prognostiziert der DGB, würden aufgrund längerer lute Mehrheit im Hauptpersonalrat der LehrerInnen behaupten. Wege und höherer Kosten entmutigt, ihr Recht überhaupt einzufor- „Dies ist ein zufriedenstellendes Er- dern. gebnis und es ist ein starkes Zeichen des Vertrauens in die Arbeit der en- gagierten GEW-Personalräte“, so die DIES IST EIN BREMEN Vorsitzende der GEW Hessen, Birgit ZUFRIEDEN Koch zum Ausgang der Personalrats- BREMER GEWERKSCHAFTSTAG wahlen. Erfreut sei man seitens der STELLENDES Die GEW in Bremen ruft ihre Mitglieder auf, per Briefwahl die insge- Gewerkschaft auch darüber, dass ERGEBNIS samt 85 VertreterInnen für den Bremischen Gewerkschaftstag zu man zudem die Mehrheit in allen wählen. Das neue Gremium, das im November erstmalig zusam- Gesamtpersonalräten an den staatlichen Schulämtern gewinnen mentreten wird, wird dann u. a. den neuen Landesvorstand sowie konnte. Gemeinsam mit der DGB-Schwestergewerkschaft ver.di wur- 10 magazin für beamtinnen und beamte
MELDU NGE N de zudem ein weiter Erfolg erzielt. Denn auch die Personalratswah- Diskussionsprozess gezielt eingebunden und beraten, erklärte der len in der Schulverwaltung und an den Hochschulen konnte die GEW-Vorsitzende Maik Walm hierzu. GEW positiv für sich entscheiden. Bei den Wahlen zum Hauptperso- nalrat der LehrerInnen lag die Wahlbeteiligung mit 70,2 Prozent in diesem Jahr zwar etwas unter der aus dem Jahr 2016. Dennoch war NIEDERSACHSEN diese unter den gegebenen Umständen erfreulich hoch, so die Ge- GDP KRITISIERT: VIELE POLIZEIGEBÄUDE werkschaft. SIND NACH WIE VOR MARODE Um auf die schlechten baulichen Bedingungen vieler Polizeidienst- MECKLENBURG-VORPOMMERN stellen in Niedersachsen hinzuweisen, griff die GdP im Jahr 2019 zu eindrücklichen Mitteln; sie veröffentlichte Fotos aus verschiedenen BILDUNGSPAKT GUTE SCHULE 2030 Polizeiwachen, die notdürftig geflickte Fenster, Schimmelflecken an Ende April war es endlich soweit, ein Meilenstein für die Bildung ist Wänden und defekte Toiletten aufzeigten. Der GdP-Landesvorsit- laut GEW nun erreicht. Grund der Freude ist der gemeinsam mit der zende Dietmar Schilff kritisiert gut zwei Jahre nach dieser Aktion Landesregierung und weiteren Partnern abgeschlossene Bildungs- nun erneut, dass sich an den teilweise katastrophalen Zuständen pakt Gute Schule 2030. In diesem findet sich ein breiter Themenka- nicht viel geändert habe. Aus einer Antwort der Landesregierung auf talog wieder, welcher auf das von der Gewerkschaft im Jahr 2019 eine Anfrage der FDP-Fraktion von Anfang März geht diesen Ein- entwickelte Personalentwicklungskonzept zurückgehe. Ziel der neu- druck bestärkend hervor, dass in den vergangenen zwei Jahren der en Vereinbarung sei es, Maßnahmen zur Verbesserung des Lern- und Sanierungsstau bei der Po- Arbeitsortes Schule zu beraten. Angefangen bei der Lehramtsaus lizei von rund 127 auf 225 bildung bis hin zum altersbedingten Berufsausstieg, wie etwa eine grundlegende Reform der Lehrkräfteausbildung, die Senkung der Millionen Euro gestiegen ist. Dass diese maroden 225 MIO. EURO Arbeitsbelastung durch eine Reduzierung der Pflichtstunden, den Zustände in vielen Polizei- SANIERUNGSSTAU Abbau der Aufgaben neben dem Unterricht, der Einführung attrak- wachen nach jahrzehnte- tiver Mehrarbeitsregelungen bspw. durch freiwillige Arbeitszeitkon- langen Versäumnissen der Landesregierungen nicht in kürzester Zeit ten, die Entlastung von Schulleitungen, die Ausreichung von Beför- verbessert werden können, ist dem GdP-Landesvorsitzenden klar. Er derungsstellen oder die Einführung von Zulagensystemen sowie den fordert deshalb ein langfristiges Konzept zur Verbesserung der Situ- Aus- und Aufbau multiprofessioneller Teams – erstmalig liegen alle ation. diese Themen nun auf dem Verhandlungstisch und werden in einem NORDRHEIN-WESTFALEN COVID-19: ERLEICHTERTE ANERKENNUNG ALS DIENSTUNFALL GEFORDERT Auf Drängen des DGB Nord haben bereits die Länder Schleswig- Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ein erleichtertes Verfahren zur Anerkennung von Dienstunfällen bei Covid-19-Erkrankungen für BeamtInnen eingeführt. Gleiches fordert der DGB für das Land Nordrhein-Westfalen. In den beiden norddeutschen Bundesländern werden zur Anerkennung Kriterien zu Grunde gelegt, die die gesetz- liche Unfallversicherung (DGUV) für die ArbeitnehmerInnen entwi- ckelt hat und die den individuellen Nachweis der COVID-19-Infekti- on als Arbeitsunfall erleichtern. Dabei ist nach Ansicht des DGB be- sonders zu begrüßen, dass für die Anerkennung als Dienstunfall im Einzelfall ausreichen kann, dass es im unmittelbaren dienstlichen Umfeld der Beamtin oder des Beamten eine größere Anzahl an In- Foto: istockphoto/stockfour fektionen gegeben hat und konkrete, die Infektion begünstigende Bedingungen vorlagen, wie z. B. räumliche Gegebenheiten, Belüf- tung und Temperatur. Der DGB hat die Landesregierung nun aufge- fordert, dem Beispiel der benannten Bundesländer zu folgen. magazin für beamtinnen und beamte 11
MEL DU NG E N Rheinland-Pfalz llerdings sei mit dem vorliegenden Gesetzentwurf lediglich die A längst überfällige Nachzeichnung der bis 2006 geltenden bundes- KRITIK AM KOALITIONSVERTRAG rechtlichen Regelungen gelöst. Verpasst hat man seitens der Landes- Anfang Mai lag er vor, der Entwurf des Koalitionsvertrags von SPD, regierung vor allem die Chance, die dringend notwendige Weiter- Bündnis 90/Die Grünen und FDP. Darin betonen die Koalitionspart- entwicklung der beamtenbesoldungs- und -versorgunsrechtsrechtli- ner, das Land als modernen und attraktiven Arbeitgeber aufstellen chen Vorschriften vorzunehmen, kritisiert der DGB. Hierzu zähle zu wollen. Doch der Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz / Saar- neben vielen anderen Aspekten z. B. die Beseitigung des Rückstan- land, Dietmar Muscheid, übt Kritik am Entwurf. Für wichtig erachtet des bei den Zulagenhöhen und der Besoldung sowie die Rückgän- hätte dieser eine verbindliche Zusage der Übernahme des Tarifer- gigmachung haushaltsbedingter Verschlechterungen bei der Beihil- gebnisses für die Tarifbeschäftigten des Landes in der anstehenden fe, insbesondere durch die Einführung der Kostendämpfungspau- Tarif- und Besoldungsrunde auf die rheinlandpfälzischen BeamtIn- schale. Ebenfalls kritisch bewertet der DGB die unterlassenen nen. Diese gebe es jedoch nicht. Und das, obwohl Rheinland-Pfalz Erhöhungen und Dynamisierungen von Zulagen sowie, dass diese nicht für ruhegehaltsfähig erklärt werden sollen. SACHSEN ENDBERICHT ZUR BESCHÄFTIGTENBEFRAGUNG Bereits Ende März hatte der DGB Sachsen in seiner Stellungnahme zum Entwurf des Doppelhaushalts 2021/22 darauf verwiesen, dass er – angesichts der vielfältigen Aufgaben und der gerade jetzt in der Pandemie sichtbar gewordenen zusätzlichen staatlichen Aufgaben – einen schrittweisen Ausbau der Stellen im öffentlichen Dienst und den Wegfall des kw-Stellenabbauprogramms (kw = künftig wegfal- lend) für mehr als gerechtfertigt erachte. Nach Information des DGB Foto: istockphoto/gregory_lee Sachsen waren die Anfang Mai geführten Beratungen im Haushalts- und Finanzausschuss zum kw-Stellenprogramm von einem positi- ven, zustimmenden Konsens geprägt. Das abschließende Wort hier- zu fällt allerdings der Landtag – voraussichtlich noch im Mai. Insge- samt betreffe dies im Freistaat Sachsen immerhin etwa 2.000 Stellen, bei den der Vermerk im bundesweiten Besoldungsvergleich auf einem der hintersten „künftig wegfallend“ gestrichen Plätze rangiere. Kein Attraktivitätsmerkmal, nicht für Fachkräfte und werden würde. In Anbetracht des vor allem nicht für junge AnwärterInnen, fügte Muscheid seiner Kri- teilweise immer kritischer wer- 2.000 STELLEN tik hinzu. Um als Arbeitgeber moderner und attraktiver zu werden, müsse auch das öffentliche Dienstrecht modernisiert werden, for- denden Fachkräftebedarfs und Nachwuchsmangels in der öf- KÜNFTIG dert Muscheid darüber hinaus: „Was nutzt eine Arbeitgebermarke, fentlichen Verwaltung Sachsens, WEGFALLEND wenn den Kolleginnen und Kollegen die Perspektive fehlt, weil das seien perspektivisch auch deutli- Beförderungswesen weiterhin an zu viele Hürden gekoppelt ist?“ chere Schritte für eine Verjüngung der sächsischen Landesverwal- tung notwendig, so der DGB Sachsen in seiner Stellungnahme. SAARLAND NEUREGELUNG DES BEAMTENBESOL- SACHSEN-ANHALT DUNGS- UND -VERSORGUNGSRECHTS GEW-POSITIONEN ZU In seiner im Rahmen des Beteiligungsverfahrens abgegebenen Stel- DRINGENDEM REFORMBEDARF lungnahme begrüßt der DGB grundsätzlich die Novellierung der be- Mit Blick auf den Personalmangel an den Schulen in Sachsen-Anhalt amten- und besoldungsrechtlichen Vorschriften im Saarland, vor al- fordert die GEW von der neuen Landesregierung, die Lehrkräfteaus- lem mit Blick auf die bereits 2006 erfolgte Föderalismusreform I. bildung als Schwerpunktthema zu bearbeiten. Durch einen für das 12 magazin für beamtinnen und beamte
MELDU NGE N Land prognostizierten Neueinstellungsbedarf von weit über 1.000 SCHLESWIG-HOLSTEIN Lehrkräften jährlich, sehe die Gewerkschaft nämlich einen enormen Reform- und Handlungsbedarf. Sie drängt deshalb auf eine deutli- GANZHEITLICHE BILDUNGSANGEBOTE che Erhöhung der Erstsemesterplätze an den Universitäten auf etwa STATT MILLIONENGELDER 1.600. Auch staatliche Seminare sollten auf eine ähnlich hohe Kapa- Die GEW in Schleswig-Holstein sieht das 2-Milliarden-Aktionspro- zität „hochgefahren“ werden, fordert die GEW. Eine Zusammenfas- gramm des Bundes, mit dem die Folgen der Corona-Krise für Kinder sung der GEW-Positionen findet sich in der kürzlich veröffentlichten und Jugendliche abgemildert werden sollen, positiv. Die Gewerk- Broschüre „Vorausdenken. Vor- schaft macht aber auch deutlich, dass dieses nicht mehr als ein An- anbringen.“. In dieser bündelt fang sein könne. So müssten Bund und Land mehr Geld zur Verfü- die Gewerkschaft ihre Argumen- gung stellen, um die Corona-Langzeitfolgen für Kinder und Jugend- te u. a. für die Ausweitung der liche abzumildern. „Die Schulen und Kitas brauchen dringend das Ausbildungsinhalte, die Zusam- Geld aus dem sogenannten Corona-Aufholprogramm, um Kinder menlegung der Lehrämter für die und Jugendliche individuell zu fördern und bei der Aufarbeitung des Sekundarstufe I und II sowie für Erlebten unterstützen zu können“, betonte die GEW-Landesvorsit- eine bessere Begleitung und Re- zende Astrid Henke. Ihrer Auffassung nach dürfen die Bundesmittel gelung im Seiteneinstieg. nun nicht dazu dienen, Millionensummen in die Kassen privater Die Broschüre finden Sie Nachhilfeinstitute zu spülen. „Statt Nachhilfe und Paukerei brau- unter www.gew-sachsen- chen unsere Schülerinnen und Schüler ganzheitliche Bildungsange- anhalt.net/downloads bote. Es entspricht einem falschen und überkommenen Bildungsver- ständnis, versäumten Lernstoff den Schülerinnen und Schülern mög- lichst schnell eintrichtern zu wollen“, so Henke weiter. MARKETING ÖFFENTLICHER DIENST – UNSERE EMPFEHLUNG Schmerztherapiezentrum Bad Mergentheim SchlossKlinik Pröbsting Das ganzheitliche Thera Klinik für Psychothera piekonzept umfasst peutische Medizin schulmedizinische als spezialisiert auf Belas auch naturheilkundliche tungsstörungen, Burn Behandlungen. Out und Essstörungen. www.schmerzklinik.com www.schlossklinik.de Celenus DEKIMED Waldburg-Zeil-Kliniken Die Klinik für Integrative In 12 Einrichtungen set Medizin und Naturheilver zen wir uns Tag für Tag fahren setzt ein gezieltes, für die Gesundheit der strukturiertes Gesund uns anvertrauten Men heitstraining ein. schen ein. www.dekimed.de www.wz-kliniken.de Interesse an dieser attraktiven Werbeform? Gerne können Sie uns eine Mail schreiben: kontakt@marketing-oeffentlicher-dienst.de
MEL DU NG E N THÜRINGEN FREIZEITAUSGLEICH FÜR EINSATZ PolizeibeamtInnen des Bundes haben für ihren Einsatz während des G7-Gipfels in Elmau und während der anschließenden Bilderberg- Konferenz Anspruch auf weiteren Freizeitausgleich. So entschied das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG 2 C 18.20 – Urteil vom 29. Ap- ril 2021). Der weitere Freizeitausgleichsanspruch ergebe sich für die BeamtInnen aus den in den Dienstplänen so bezeichneten Ruhezei- ten. In diesen mussten die BeamtInnen ihre persönliche Ausrüstung einschließlich der Waffen ständig bei sich führen, sie mussten jeder- zeit erreichbar sein und durften ihre Unterkunft allenfalls zu be- stimmten Anlässen und nur nach vorheriger Genehmigung, nicht je- doch nach eigenem Belieben verlassen. Die Klagen der Polizeivoll- zugsbeamtInnen hatten in der Berufungsinstanz insoweit Erfolg, als den KlägerInnen jeweils weiterer Freizeitausgleich auch für die Ru- hezeiten zuerkannt wurde. In Thüringen sind laut GdP mit ähnlichen Foto: istockphoto/gollykim Sachverhalten über 1.500 Verfahren schwebend. Die Gewerkschaft hat deshalb Innenminister Georg Maier (SPD) aufgefordert, das Ur- teil auch für die Thüringer Einsatzkräfte in einer Vielzahl der Fälle umzusetzen. Das Füreinander zählt Der wahre Wert einer Gemeinschaft Traditioneller Partner des öffentlichen Dienstes zeigt sich in schwierigen Zeiten. (08 00) 8 88 00 82 00 www.debeka.de
AUS DEN GEWERKSC H A FT E N GDP hohe soziale und menschliche Kosten verursache. Die Vorsitzende fordert deshalb, die Schuldenbremse müsse ausgesetzt und massiv KEIN ERFREULICHES SIGNAL in Bildung investiert werden. Die GdP sieht kein erfreuliches Signal in der Mitte April vorgestellten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2020. Denn trotz insgesamt ge- sunkener Kriminalitätszahlen, könne von einer Atempause für die VER.DI KollegInnen nicht gesprochen werden, betonte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Dietmar Schilff anlässlich der Veröffentli- MARINEZULAGE: LÖSUNG FÜR chung der neuen Zahlen. Seiner Einschätzung nach hätten Kriminel- TARIFBESCHÄFTIGTE IN SICHT le sich die veränderte Lage zu Nutze gemacht. Das erkläre auch die Im BM 03·2021 berichteten wir von der ver.di-Forderung, die Mari- gestiegene Anzahl bei Betrugsdelikten sowie der Computerkrimina- nezulage, welche für BundesbeamtInnen und SoldatInnen als Ange- lität. Besonders besorgniserregend sind die erwartungsgemäß stark hörige der Besatzung von Marineschiffen in Höhe von 350 Euro mo- gestiegenen Fälle von häuslicher Gewalt, die einen massiven Kont- natlich gewährt wird, auch Tarifbeschäftigten, die unter der Hoheit rapunkt zu der vermeintlich positiven Straftatenentwicklung darstel- des Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) beschäftigt sind, len, so Schilff. Einer Zunahme, der zwingend entgegenzutreten sei: zugänglich zu machen. Wie die Gewerkschaft nun mitteilte, wurde Die Frauengruppe Bund der GdP ist deshalb offizielle Unterstützerin in einem Gespräch mit dem Leiter der Abteilung Personal im BMVg, der bundesweiten Initiative Stärker als Gewalt des Bundesministeri- General von Heimendahl signalisiert, dass die Zulagengewährung ums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Initiative und ihre einer Lösung zugeführt werden solle und ein entsprechender Antrag UnterstützerInnen fordern hierzulande eine einheitliche polizeiliche an das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat geprüft Definition häuslicher Gewalt, um ein deckungsgleiches Lagebild zu werde. Die Gewährung für Tarifbeschäftigte, die damit in Sichtnähe erhalten. Dazu habe sich die Bundesrepublik 2018 mit der Ratifizie- rückt, wäre ein klarer Erfolg von ver.di und würde zu einer deutli- rung der Istanbul-Konvention verpflichtet. Kritik gibt es seitens der chen Verbesserung der Einkommen führen. Gewerkschafterinnen an der Umsetzung, denn diese fehle bis zum heutigen Tag. FÜR POLITISCHES Als alarmierend beschrieb GLANZ UND GLORIA Schilff die anhaltende Ge- walt gegen PolizistInnen. BIETEN DIESE DATEN „Meine Kolleginnen und KEINERLEI ANLASS Kollegen erleben fast täg- lich Situationen, in denen ihnen unvermittelt Brutalität entgegenschlägt“, so der GdP-Vize. „Für politisches Glanz und Gloria bieten diese Daten keinerlei An- lass“, erklärte der Gewerkschafter in seiner Einschätzung. GEW BILDUNGSOFFENSIVE GEFORDERT Am Tag der Arbeit, den der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften Foto: adobestock/Katja unter dem Motto „Solidarität ist Zukunft“ begangen haben, forder- te die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe eine Bildungsoffensive. In ihrer Rede zum 1. Mai machte sie noch einmal deutlich, wie die Corona- Pandemie das chronisch unterfinanzierte Bildungssystem an die Grenzen der Belastbarkeit gebracht habe und dabei altbekannte Probleme im Bildungsbereich – Unterfinanzierung, Fachkräfteman- gel, marode Einrichtungen und schlechte digitale Ausstattung – ver- schärfte. „Auch der Druck der Schuldenbremse hat in den vergange- nen Jahren dazu geführt, dass beim Personal gespart wurde“ so Tepe. Dabei müsse klar sein, dass die jahrelange Mangelwirtschaft magazin für beamtinnen und beamte 15
KLINIKEN UND SONSTIGE GESUNDHEITSEINRICHTUNGEN Klinik Graal-Müritz Gesundheitszentrum Oberammergau Internistische und onko Die Fachklinik am Kofel logische Erkrankungen. im Gesundheitszentrum Die Therapie – eine Oberammergau ist bun Kombination aus Schulme desweit eine der führen dizin, Ganzheitsmedizin, den Adressen im Bereich Naturheilverfahren u.a. Rehabilitation. www.gesundheitszentrum- www.Klinik-Graal-Mueritz.de oberammergau.com Stillachhaus Privatklinik Schmerztherapiezentrum Bad Mergentheim Renommierte Fachklinik für Psychotherapeutische Psychosomatische Medizin Kompetenz, Psychologi und Psychotherapie. Die sches Konzept, Spezielle Klinik liegt über Oberst Schmerzpsychotherapie, dorf im Allgäu auf einem Physiotherapie, Ergothera sonnigen Hochplateau. pie, Ernährungsberatung. www.stillachhaus.de www.schmerzklinik.com Ev. MutterKindKlinik Spiekeroog, Dünenklinik Klinik Sonneneck Erschöpfungszustände, Spezialisierte Fachklinik psychosomatische Erkran für onkologische und kungen, Erkrankungen hämatologische AHB, AR der Atemwege und der und RehaMaßnahmen Haut, Erkrankungen des sowie Mitbehandlung von Bewegungsapparates. Atemwegserkrankungen. www.duenenklinik.de www.rehaklinik.net Nordseeklinik Westfalen Hier könnte „Ihr Empfehlungseintrag“ stehen... Erkrankungen der Lunge Rufen Sie uns einfach an und Atemwege: COPD, Christa Jäcker Asthma, Lungenemphysem, Tel. 0201 776251 oder Alpha1Antitrypsinmangel, schreiben Sie uns eine E Long COVID Spätfolgen, Mail: kontakt@marketing Präventionsmaßnahmen. oeffentlicherdienst.de www.nordseeklinik.online www.marketing- oeffentlicher-dienst.de Interesse an einem solchen „Eintrag“? Gerne können Sie uns eine Mail schreiben: kontakt@marketing-oeffentlicher-dienst.de
IM FOKUS Gewalterfahrungen im Dienst Das Forschungsprojekt AMBOSafe sucht dazu Teilnehmende AMBOSafe („Angriffe auf MitarbeiterInnen und Bedienstete von Organisationen mit Sicherheitsauf- gaben“) ist ein bundesweites Forschungsprojekt mit dem Ziel, Erkenntnisse zu den Häufigkeiten und Foto: istockphoto/Andranik Hakobyan Entstehungsdynamiken von Angriffen auf Mitarbei- tende in Organisationen und Unternehmen mit Sicherheitsaufgaben im weiteren Sinn zu gewinnen, um daraus Präventionsmöglichkeiten abzuleiten und Angriffe zu reduzieren. Für die Sicherheit, die Gesundheit und den Schutz der Bevölkerung setzen – Um Daten zur Abschätzung der Häufigkeit von Angriffen zu erfassen, be- sich täglich verschiedenen Berufsgruppen ein. Dazu gehören Feuerwehr, ginnt im Mai eine Erhebung (Ereignisprotokoll), die darauf abzielt, dass Rettungsdienst, Polizei, Zoll, kommunale Ordnungsbehörden, Verkehrs- Mitarbeitende der verschiedenen Berufsgruppen über einen Zeitraum und Sicherheitsunternehmen, Notaufnahmen und Technisches Hilfswerk. von 4 Monaten zu sämtlichen erlebten Angriffen Rückmeldung geben. Bislang ist nur wenig darüber bekannt, wie häufig Mitarbeitende dieser – Im Sommer schließt sich eine weitere Befragung an, die als Schwerpunkt Berufsgruppen Angriffen ausgesetzt sind und ob es sich dabei um Einzel- die Zusammenarbeit der BOS erfasst. fälle oder Alltagserscheinungen handelt. Dabei kann es sich einerseits um – Bereits bestehende Angebote zur Prävention und Nachsorge in den ver- verbale Gewalt (wie Beleidigungen oder Bedrohungen) und andererseits schiedenen Organisationen und Unternehmen werden ebenfalls erho- um körperliche Gewalt, Gewalt gegen Sachgegenstände oder das be- ben und ausgewertet. wusste Behindern von Maßnahmen handeln. – Zusätzlich untersuchen persönliche Interviews mit Betroffenen, Ex Durchgeführt wird AMBOSafe in einem Verbund, bestehend aus dem Bay- pert*Innen und konfliktbeteiligten Bürger*Innen die Erlebnisse auf indi- erischen Roten Kreuz, der Kriminologischen Zentralstelle sowie der Hessi- vidueller Ebene. schen Hochschule für Polizei und Verwaltung und im Rahmen der Förder- – Abschließend gibt die Analyse von Strafverfahrensakten Aufschluss über linie „Anwender-Innovativ: Forschung für die zivile Sicherheit II“ des Bun- die rechtlichen Folgen dieser Auseinandersetzung. desministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich mit einer Teilnahme an einer der Er- Das Projekt umfasst verschiedene Untersuchungsmethoden, die die Häu- hebungen für die Unterstützung dieses Projekts entscheiden würden. figkeit, Dynamiken und Einflussfaktoren solcher Angriffe untersuchen. Übergeordnetes Ziel ist dabei, aus den durch diese Erhebungen gewonnen Erkenntnissen funktionierende Präventions- und Handlungsansätze (z.B. eitere Informationen hierzu finden Sie unter: W ambosafe.de/mitmachen durch Schulungen oder Handlungsempfehlungen) zu entwickeln, die Mit- arbeitenden der Organisationen und Unternehmen mit Sicherheitsaufga- Link zur Anmeldung des Ereignisprotokolls ben die Möglichkeit geben, solche Angriffe in der jeweiligen Situation zu verhindern. In gemeinsam gestalteten Übungen werden diese ersten An- sätze erprobt. AMBOSafe umfasst folgende Erhebungen, bei denen wir auf die Teilnah- me und Unterstützung von Mitarbeitenden der oben genannten Berufs- gruppen angewiesen sind: magazin für beamtinnen und beamte 17
VER MIS C H T E S UMFRAGE BLEIBEBAROMETER ÖFFENTLICHER DIENST Bis zum 28. Mai sind Beschäftigte aus der öffentlichen Verwaltung gefragt, ihre Wahrnehmung der Arbeitsatmosphäre, ihre Zufrieden- heit mit den täglichen Aufgaben und zu weiteren Themen in einer Umfrage kund zu tun. Dabei soll das Bleibebarometer Öffentlicher Dienst erstmalig einen Einblick in den „Maschinenraum“ der Verwal- tung geben sowie unterschiedliche Faktoren der MitarbeiterInnenbin- dung abbilden, so die durchführende Agentur Next:Public. Die Ergeb- nisse der vom DGB unterstützten Umfrage sollen dann im Herbst 2021 in einer Studie veröffentlicht werden, die kostenfrei zur Verfü- gung stehen wird. Zur Umfrage: survey.lamapoll.de/Bleibebarometer Foto: istockphoto/EHStock LINK TIPP STARK IM AMT Ein Internetportal für Kommunalpolitik gegen Hass und Gewalt hat die Körber-Stiftung zusammen mit dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen BILDUNGSLÜCKE? Landkreistag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund im April ins Leben gerufen. Das Internetportal Stark im Amt soll dabei als eine zentra- EINFÜHRUNG IN DAS le Anlaufstelle für KommunalpolitikerInnen fungieren, die bedroht werden BEAMTENRECHT oder sogar bereits Gewalterfahrungen machen mussten. Für Bürgermeis- Vom 16. bis 20. August bietet ver.di b+b ein Seminar an, terInnen, LandrätInnen, Mitglieder im Stadtrat, etc. soll die Internetseite in dem die Grundstrukturen und die Rechtsgrundlagen stark-im-amt.de eine Lotsenfunktion einnehmen und Handlungsoptionen des Beamtenrechts sowie Unterschiede zwischen Tarif- und Kontakte aufzeigen, um die Herausforderung eines Angriffs zu meis- und Beamtenrecht erläutert und vermittelt werden. Da- tern und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, heißt es auf der durch sollen Betriebs-/Personalratsmitglieder beamten- Internetseite. Zudem werden dort Möglichkeiten zur Prävention aufge- rechtliche Probleme besser erkennen und bearbeiten zeigt. Erklärtes Ziel des Projekts sei zusätzlich, das öffentliche Bewusstsein können. Das Seminar wird im ver.di-Bildungs- und Begeg- für die Lage von KommunalpolitikerInnen zu stärken und die Bedeutung nungszentrum Clara Sahlberg in Berlin-Wannsee stattfin- des solidarischen Zusammenstehens zu verdeutlichen. den. Weitere Informationen zum Seminar bietet der fol- www.stark-im-amt.de gende Link. Interesse? Dann melden Sie sich an! www.verdi-bub.de/seminar/termin/BE-21081603 ZAHLEN, DATEN, FAKTEN Die Gewalt nimmt zu ANZAHL VON TÄTLICHEN ANGRIFFEN AUF VOLLSTRECKUNGSBEAMTE UND Einmal jährlich veröffentlicht das Bundeskriminalamt die Polizeiliche GLEICHS TEHENDE PERSONEN Kriminalstatistik. Diese zeigt in der Hauptsache die bei der Polizei angezeigten Straftaten auf und gibt darüber hinaus Auskunft über Tatumstände, Tatverdächtige, Opfer und Schäden. Aus ihr geht auch 15.797 hervor, wie viele Übergriffe auf PolizeibeamtInnen und tätliche An- 14.919 griffe auf VollstreckungsbeamtInnen und gleichstehende Personen 11.704 jährlich verübt wurden. Das Ergebnis: In den letzten drei Jahren sind diese um 33,4 Prozent gestiegen. QUEL L E : P O L IZEIL ICHE K RIMIN A L S TAT IS T IK – BUND ESK RIMIN A L A M T / IZ 35 - INF O RM AT I O NSD IENS T E 2018 2019 2020 18 magazin für beamtinnen und beamte
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