PROFONDO - Ghelma AG Spezialtiefbau
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E D I T O R I A L DAS SIND WIR – PROFONDO Liebe Leserinnen und Leser Die Vision der Ghelma AG Spezialtiefbau (kurz GSTB) ist es, die modernste, innovativste und effizienteste Firma der Branche zu sein. Um dies zu erreichen, geben wir jeden Tag «Vollgas». Unser Erfolgsgeheimnis? Ein Ergebnis verschiedener Faktoren: Wir setzen auf Qualität, Innovation und Flexibilität. Die Flexibilität betrifft nicht nur das Tagesgeschäft, sondern auch Entscheidungen. Wenn ich von einer Idee überzeugt bin, dann setzen wir sie innerhalb kürzester Zeit um. So wie unser neues Kommunikationsinstrument – das «Profondo». Ich freue mich, euch die erste Ausgabe unseres Magazins zu präsentieren. «Profondo» verspricht einen vertieften Einblick in unsere tägliche Arbeit und erscheint jährlich. Der Name «Profondo» ist einerseits eine Hommage an meine italienischen Wurzeln und hebt auf der anderen Seite den Tiefgang unserer Arbeit im Spezialtiefbau hervor (Profondita = Tiefe). Das Magazin zeigt die Vielfalt und die Lebendigkeit unseres Betriebs in eindrücklicher Weise. Darauf bin ich überaus stolz! Hinter unserem Erfolg stehen Menschen. Es ist mir ein grosses Anliegen, an dieser Stelle unseren langjährigen Partnern und Mitarbeitenden für die Treue und das Vertrauen zu danken. Bis jetzt durften wir auch wäh- rend der Corona-Pandemie immer «Vollgas» geben, worüber ich ausser- ordentlich froh bin. Dies verdanken wir dem Einsatz unserer Belegschaft und dem Fakt, dass alle darauf achten, die Regeln einzuhalten. Dies ist nur mit einem unschlagbaren Team und den besten Partnern machbar. Viel Vergnügen beim Lesen und bleibt gesund. Christian Ghelma CEO / Inhaber 1
Ü B E R B L I C K 6 12 28 INHALT EDITORIAL, 1 FORSCHUNG & ENTWICKLUNG, 14 –17 DAS SIND WIR – PROFONDO INNOVATION IMPRESSUM Patentierung System GSTB-NDJ FAMILIENGESCHICHTE, 4 – 5 PROFONDO Magazin der Ghelma AG Spezialtiefbau STARKE WURZELN MENSCHEN UND GESCHICHTEN, 18 – 21 und Geotek AG, Meiringen April 2021 Die Familiengeschichte Ghelma FRAUENPOWER Erscheint jährlich Martha Ghelma und Daniela Wyss Herausgeberin: Ghelma AG Spezialtiefbau PROJEKTE/BAUSTELLEN, 6 –11 im Fokus Redaktion: Kathrin Kunz Korrektorat: Annette Marti NEUE DIMENSION Fotos: David Birri (Titelbild: Dübendorf, Three Point Sonnentalstrasse) Bau der Autobahn A9 in Raron VS PROJEKTE/BAUSTELLEN, 22 – 27 Gestaltung: Atelier KE, Meiringen Druck: Küchler Druck AG, Giswil EXPRESS Auflage: 3000 Exemplare Bezugsquelle: Ghelma AG Spezialtiefbau MENSCHEN UND GESCHICHTEN, 12 –13 Erweiterung Hotel Belvédère Copyright: Nachdruck und elektronische CUCO in Spiez Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeberin gestattet. «Ich liebe meine Arbeit bei der GSTB» Dübendorf, Three Point 2 Sonnentalstrasse
Ü B E R B L I C K 18 38 46 52 PROJEKTE/BAUSTELLEN, 28 – 33 VISUAL PLANNING, 46 – 47 INTERN, 58 – 59 SPEKTAKULÄR GENIALES TOOL ENGAGIERT Grossbaustelle im Toggenburg Visuelle Planung der Baustellen 15 Mitarbeitende feiern Firmenjubiläum MENSCHEN UND GESCHICHTEN, 34 – 37 PROJEKTE/BAUSTELLEN, 48 – 51 SICHERHEIT PARTNERSCHAFT ZU GUTER LETZT, 60 Ohne Kompromisse Baustelle mitten im Dorf Davos DAS MACHEN WIR PROJEKTE/BAUSTELLEN, 38 – 45 INFRASTRUKTUR, 52 – 57 DOPPELSCHICHTEN NEUBAU Fundament für den Bahnhof Aarau Mit einer Top-Infrastruktur in die Zukunft 3
F A M I L I E N G E S C H I C H T E STARKE WURZELN DIE FAMILIENGESCHICHTE GHELMA Der Name Ghelma ist in Meiringen untrennbar mit der Baubranche verbunden. Obwohl die Ghelma AG Spezialtiefbau und die Ghelma AG Baubetriebe heute zwei unabhängige Unternehmen sind, verbindet die beiden Firmen nebst dem Namen die gemeinsame Familiengeschichte. Die Wurzeln gehen bis ins Jahr 1899 zurück. «Ä bitz spinne mösch», pflegt Christian aber die Nachfrage nach Arbeitskräften aufgrund Ghelma im schönsten «Haslitiitsch» zu sagen. Es der Dorfbrände im Haslital von 1879 und 1891 et- brauche Leidenschaft und Begeisterung, um vor- was damit zu tun.» Der Neuaufbau liess wohl Hoff- anzugehen und die Mitarbeitenden auf ihrem Weg nung auf Arbeit durchschimmern, auf alle Fälle zu unterstützen, verdeutlicht der Geschäftsführer macht sich Martino zu Fuss nach Norden auf. «Ich und Inhaber der Firma Ghelma AG Spezialtiefbau. bin ihm heute noch dankbar, dass er ausgerechnet Feuer ist nötig, Überzeugung oder eben eine ge- nach Meiringen kam», sagt Chrigel. wisse Besessenheit, «Spinnerei». Starke Werte und ehrgeizige Ziele begleiten den Familienbetrieb seit Zunächst arbeitet Martino als Handlanger Anfang an. Beharrlich bleiben und an die eigenen und Maurer in der Firma Hans Abplanalp & Cie., Ideen glauben seien zwei wichtige Eigenschaften, Bauunternehmung. Im Jahr 1909 erhält er die Nie- findet Christian Ghelma, den in seiner Firma alle derlassungsbewilligung in der Schweiz. Bereits nur Chrigel nennen. Nicht zu vergessen den «testo 1910 gründet der mutige Pionier sein eigenes Bau- duro», den harten Kopf. Einige dieser Werte führt geschäft: Aus der Firma Hans Abplanalp & Cie. Chrigel auf seine Wurzeln zurück. Der urchige geht die Baufirma Abplanalp & Ghelma hervor Bergler-Dialekt offenbart dies im ersten Augenblick und noch im selben Jahr führt Martino die Firma nicht: die Familie Ghelma stammt ursprünglich selbstständig weiter. Aufgrund der guten Auftrags- aus Italien. Wer Chrigel mit seinen Mitarbeitenden lage beschäftigt der Baubetrieb rasch 100 Mit- italienisch reden hört, merkt sofort, wie stolz er arbeiter. Im Herbst des gleichen Jahres wird der auf seine Vorfahren ist. Nachfolger Fortunato Ghelma geboren, was den Vater natürlich zuversichtlich stimmt. 1935 wird Den Grundstein für die Erfolgsgeschichte die Firma umbenannt in M. Ghelma & Sohn, Bau- legt Martino Angelico Ghelma, ein aus Italien einge- unternehmung. wanderter Maurer, im Jahr 1899. Um der Armut zu entfliehen und sich eine neue Zukunft aufzubau- Der Sohn von Martino, Fortunato Ghelma, en, wandert der erst 18-Jährige von Villa d’Allegno führt die Firma nach dem Tod seines Vaters erfolg- bei Brescia in Italien nach Meiringen aus. «Wieso reich weiter. Er heiratet 1934 Margaretha Michel, sich mein Urgrossvater ausgerechnet im wunder- aus der Ehe gehen die späteren Inhaber der Firma schönen Haslital niederliess, ist heute nicht mehr hervor: Bruno, Martino und Viktor. Bruno Ghelma bekannt», erzählt Chrigel. «Wahrscheinlich hat war der Vater von Christian Ghelma. Auch für ihn 4
D I E F A M I L I E N G E S C H I C H T E G H E L M A kam nie ein anderer Weg als den des Bauunterneh- Die Affinität zum Spezialtiefbau entwickelte mers infrage. Chrigel ist nach wie vor sehr stolz auf Chrigel bereits während des Studiums. Ihn faszi- seinen Vater. «Er war ein wunderbarer Mensch», er- nierten die Perspektiven im Nischenmarkt, in dem zählt er. «Er war stets sehr bescheiden und grad- Ideen und Innovation gefragt waren. Er fügt hinzu: linig. Zudem hatte er ein grosses Herz, war authen- «Durch die Eigenständigkeit konnten wir uns bes- tisch und hatte eine riesen Sozialkompetenz. Er ser auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren hat mich enorm geprägt und beeindruckt». und das Potenzial im Bereich Innovation ausbau- en». Die Firma GSTB startete mit 25 Mitarbeiten- Um klare Verantwortlichkeiten zu schaf- den und beschäftigt heute rund 160 Personen. Das fen und das Bauunternehmen für die Zukunft fit Bekenntnis zur Innovation ist in allen Bereichen zu machen, wird 1999 die Firma Ghelma AG Bau- der Firma spürbar. Auch der Unternehmergeist, betriebe gegründet. 2002 übernimmt die neue der wohl schon in den Anfängen des erfolgreichen Generation: Christian führt die Firma in vier- Baugeschäftes wichtig war, wird heute noch gelebt. ter Generation, zusammen mit seinen Cousins Viele der GSTB-Leute sind seit der Gründung mit Sandro, Dominik und Mathias Ghelma. Ende 2004 dabei. Das ist eine grosse Genugtuung. gründet Chrigel mit seiner Frau Martha Ghelma die Ghelma AG Spezialtiefbau. Damit spaltet er Stolz ist Chrigel auch darauf, dass die Fa- den Firmenbereich «Spezialtiefbau» von den Bau- milientradition über lange Zeit aufrecht erhalten betrieben ab und schafft sein eigenes, unabhängi- werden konnte. «Man hat immer Sorge getragen. ges Unternehmen. Dies auch mit Blick auf die Zu- Heute ist schon die 5. Generation in den Start- kunft der Firmen. «Wir legten so bereits für unsere löchern. Zusammenhalt ist das, was unsere Fami- Kinder, sprich die 5. Generation, einen wichtigen lie ausmacht», hält er fest. Die beiden Kinder Laura Grundstein», erklärt Chrigel. Er ergänzt: «Ohne den und Luca arbeiten bereits heute in der Unter- unermüdlichen Einsatz meiner Frau Martha wäre nehmung. Luca Ghelma studiert derzeit in Horw dieser Schritt unmöglich gewesen. Ich bin ihr sehr und Laura absolviert die Lehre in der kaufmän- dankbar, dass sie mich von Anfang an bei meinen nischen Administration. Die beiden sind fest ent- Ideen unterstützt hat. Sie macht einen unglaublich schlossen, den Familienbetrieb in die Zukunft zu tollen Job und ist der ruhige Pol in der Firma». führen. 5
P R O J E K T E / B A U S T E L L E N Der Bau der Autobahn A9 im Wallis ist ein höchst komplexes Unterfangen, bei dem von Juni 2018 bis Oktober 2020 auch die GSTB im Einsatz stand. Die beson- dere Herausforderung war die grund- wasserhaltige Geologie im Abschnitt des Tunnels bei Raron, der im Tagbau erstellt wurde. Die GSTB konnte ihre Fähigkeiten im Kellybohren in einer neuen Dimen- sion unter Beweis stellen. Bei Projektbeginn führte die Geotek Inklinometer-Messungen durch. Beim Grossprojekt Wannen und Gedeckter zählt: «Der anstehende Rhoneschotter besteht Einschnitt Raron hat die GSTB knapp 3000 Ortbe- mehrheitlich aus Feinsanden und einsedimen- tonpfähle mit einem Durchmesser von 1.30 m zwi- tiertem Holz. Diese Feinsande und die angebohr- schen 20 und 45 Meter tief in den Boden gebohrt. ten Holzschnitzel müssen im Bohrwasser vor dem Der Baugrubenabschluss als überschnittene Bohr- Betonieren durch sauberes Wasser ausgetauscht pfahlwand hat zum Ziel, eine deformations- und werden. Dieser Prozess verursacht einen enormen erschütterungsarme sowie wasserdichte Baugru- Aufwand». So erstaunt es nicht, dass die AVOR- be zu umschliessen. Der heterogene und weiche Phase rund acht Monate dauerte. Es musste sicher- Baugrund und das hoch anstehende Grundwasser gestellt werden, dass die geforderten Leistungs- stellte die Arbeitsgemeinschaft Gedeckter Ein- werte und Qualitätsanforderungen effektiv und schnitt Raron (ARGE GERA), bestehend aus den effizient erreicht werden konnten. Firmen Frutiger AG, Greuter AG und Ghelma AG Spezialtiefbau vor zahlreiche Herausforderungen. EIN GROSSBOHRGERÄT Björn Hofer, zuständiger Bauführer der GSTB, er- WIEGT 170 TONNEN. Zu Spitzenzeiten war die GSTB mit sechs Drehbohrgeräten vor Ort. Die «Bauer BG 45» und «Liebherr LB 44» sind die modernsten und leis- tungsfähigsten Drehbohrgeräte auf dem Markt. Die Bohrgeräte sind 34 Meter hoch und haben ein Einsatzgewicht von ca. 180 Tonnen. Um den Trans- port der Grossbohrgeräte sicherzustellen, musste die GSTB für jeden betreffenden Kanton bei der Polizei Sonderbewilligungen einholen. Für jedes Grossbohrgerät musste ein 32 Meter langer und 130 Tonnen schwerer Sattelschlepper und sieben Lastwagen mit Zusatzinventar organisiert wer- den. Langjähriger Partner der GSTB, die von Bergen Transporte AG, spielte hierbei eine tragende Rolle. Je nach Bohrgerät müssen die Fahrschiffe oder der Die Grossbaustelle verlangte grosse Flexibilität der Mitarbeitenden. Mast zum Transport demontiert werden. 8
S P E Z I A L T I E F B A U F Ü R D E N B A U D E R A U T O B A H N A 9 Die grosse Dimension und geforderten Leis- tungen beim Projekt Raron waren gewaltig. Im Schnitt war die GSTB mit 18 bis 20 Personen auf der Grossbaustelle tätig. Louis Schilling war wäh- rend der gesamten Zeit als verantwortlicher Polier in Raron stationiert. Welches war die grösste He- rausforderung in dieser Zeit? Er überlegt nicht lan- ge: «Die ganze Belegschaft gesund und unfallfrei nach Hause zu bringen!». Dies ist der Mannschaft gut gelungen. Louis verrät: «Es war eine lehrreiche, intensive Zeit und eine Herausforderung, über Mo- nate hinweg täglich Bestleistung zu erbringen. Die immer gleichbleibenden Abläufe mussten stets korrekt ausgeführt werden. In diesen Routinear- beiten einen Sinn zu sehen und über zweieinhalb Jahre unter der Woche weg von den eigenen Fami- lien zu sein, war nicht immer einfach. Wir muss- ten die eigenen Interessen zurückstellen und auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten». Dies hat die Mannschaft enorm zusammen geschweisst. Louis blickt zurück: «In über zwei Jahren durchlebt man viele Facetten und Gefühlslagen: Erfolge und Nie- derlagen, stressige oder glückliche Tage, langwei- Die Drehbohrgeräte ragen bis zu 30 Meter in die Luft. lige und spannende Momente. Freude und Trauer waren teilweise nah beieinander, man lacht und weint miteinander. Man lebt miteinander.» Vor und modernsten Inventar zu arbeiten war toll. Wir dem Lockdown im März 2020 nahm das Personal konnten uns an der Front hundertprozentig auf die das Mittagessen in einem Restaurant in Raron ein. Abläufe konzentrieren. Die breite Unterstützung Während dem Lockdown organisierte Louis einen war einfach unglaublich. Bei fünf Drehbohrgerä- Catering Service, der das Essen auf die Baustelle ten, zwei Raupenkränen, zwei Pneuladern, zwei brachte. Abendessen gab es dann im Hotel in Visp, Dumpern und einem Bagger kamen in der ganzen wo sie über die ganze Zeit auch übernachteten. Zeit einige Serviceaufträge zusammen. Alle Repa- raturen wurden so schnell wie möglich ausgeführt FÜR JEDES GROSSBOHRGERÄT und etliche Materialbestellungen im Magazin wur- MUSSTEN EIN 32 METER LANGER den hervorragend umgesetzt. Nur schon zu wis- UND 130 TONNEN SCHWERER sen, dass man immer auf die Unterstützung unse- SATTELSCHLEPPER UND res Werkhofes zählen kann, hilft enorm». SIEBEN LASTWAGEN MIT ZUSATZMATERIAL ORGANISIERT Der Werkhof der GSTB musste für die Bau- WERDEN. stelle in Raron einige Spezialanfertigungen anbrin- gen. «Die Arbeitskollegen löschten oft kurzfristig Besonders beeindruckt hat Polier Louis Brände. Wir konnten uns keinen Unterbruch leis- Schilling der Zusammenhalt innerhalb der GSTB. ten. Eine Baustelle dieser Dimension verlangt nicht Er schwärmt: «Ohne Kompromisse mit dem besten nur spezielles Inventar, sondern auch eine grosse 9
P R O J E K T E / B A U S T E L L E N Die Dimensionen der Pfählungsarbeiten sind bis zum heutigen Zeitpunkt in der Schweiz einmalig. Flexibilität der Mitarbeiter», erzählt Kaspar Kunz, wendigen Bauwerks, das in der Tiefe versteckt technischer Leiter Werkhof, und ergänzt schmun- sein wird. 1460 Meter wird der gedeckte Einschnitt zelnd: «Wir haben enorm viel gelernt und die Un- Raron einst lang sein, wenn in beiden Röhren pla- ruhe am Anfang pendelte sich mit der Zeit ein». nungsgemäss ab 2026 der Verkehr unter Raron Speziell war der seltene Durchmesser der Rohre hindurch fährt. Der Gedeckte Einschnitt ist ein von 1,30 Meter. Teilprojekt und wichtiger Bestandteil der Fertig- stellung der Autobahn A9 im Oberwallis. DIE GROSSE DIMENSION UND GEFORDERTEN LEISTUNGEN BEIM PROJEKT RARON WAREN GEWALTIG. Die Einhaltung der Qualität im Projekt war zentral. Björn Hofer erzählt: «Die Baustelle sieht vor und nach unseren Arbeiten genau gleich aus, man sieht von unserer Arbeit vorerst nichts. Erst ECKDATEN ZUM PROJEKT nach vollendeter Pfählungsarbeit beginnt das Aus- Anzahl Pfähle: 2980 graben der Pfähle. Im Anschluss, also erst nach Pfahldurchmesser: 750, 880, 1000, 1300 dem Ausgraben, kommt die wahre Qualität der Pfahllänge: 20 – 45 Meter Arbeit zum Vorschein». Wer in einigen Jahren mit Geologie: obere und untere limnische Ablagerungen dem Auto durch den vierspurigen Tunnel fahren Realisation: Mai 2018 bis Oktober 2020 wird, sieht nur noch einen kleinen Teil des auf- 10
S P E Z I A L T I E F B A U F Ü R D E N B A U D E R A U T O B A H N A 9 I E P Nel grande progetto a Raron VS, la En el proyecto principal en Raron No projeto de grande porte em Ra- presenza della falda freatica nell’asset- VS, la geología que contiene agua ron VS, o estudo de geologia constatou to geologico richiedeva la realizzazione subterránea requirió un muro de pi- grande infiltração d‘água, o que exigiu di una palizzata trivellata per la co- lotes perforado para la construcción uma parede protetora de estacas per- struzione del tunnel a cielo aperto. Da del túnel a cielo abierto. Desde junio furadas para a escavação do túnel. De giugno 2018 a ottobre 2020, la GSTB de 2018 hasta octubre de 2020, GSTB junho de 2018 a outubro de 2020, a ha trivellato nel terreno 2980 pali taladró 2980 pilotes de hormigón con GSTB cravou 2980 estacas de cimen- di calcestruzzo gettato in opera con un diámetro de 1,30 metros entre 20 y to com um diâmetro de 1,30 metros un diametro di 1,30 metri tra i 20 e i 45 metros de profundidad en el suelo. entre 20 e 45 metros de profundidade 45 metri di profondità. Las grandes dimensiones y el no solo. Le dimensioni e le prestazioni ri- rendimiento requerido en el proyecto As grandes dimensões e o desem- chieste nel progetto Raron erano gi- Raron fueron enormes. En prome- penho exigido no projeto Raron eram gantesche. In media, la GSTB ha la- dio, el GSTB estuvo activo con 18 a enormes. Em média, a GSTB partici- vorato con 18–20 persone nel grande 20 personas en el gran sitio de cons- pava com 18 –20 pessoas no grande cantiere e ha dimostrato le proprie ca- trucción y demostró sus habilidades canteiro de obra e demonstrou as suas pacità nella perforazione con aste Kel- en la perforación Kelly. En las horas habilidades na perfuração Kelly. Nos ly. Nelle ore di punta erano in azione pico, había seis plataformas de perfo- horários de pico, seis sondas rotativas sei perforatrici rotanti. ración rotativas en el sitio. de perfuração atuavam no local. La realizzazione della palizzata El cierre del foso de construcción O objetivo do fechamento do poço trivellata intersecata serve a garantire como muro de pilotes perforado super- de construção como uma parede de la tenuta stagna dello scavo di fonda- puesto tiene como objetivo encerrar un estaca perfurada sobreposta é ga- zione e a proteggerlo dalle deformazio- foso de construcción estanco, libre de rantir um poço à prova d‘água com ni e dalle vibrazioni. La trincea coperta deformaciones y vibraciones. El corte baixa deformação e vibração. A in- è un sottoprogetto e una componente cubierto es un subproyecto y una par- cisão coberta é um subprojecto e um importante del completamento dell‘au- te importante de la finalización de la elemento importante da conclusão da tostrada A9 nell‘Alto Vallese. autopista A9 en el Alto Valais. autoestrada A9 no Alto Valais. Ende Oktober 2020 wurde der letzte von 2980 Ortbetonpfählen gebohrt. 11
M E N S C H E N U N D G E S C H I C H T E N CUCO «ICH LIEBE MEINE ARBEIT BEI DER GSTB» José Iglesias Gomez «Cuco»: Kochen für Familie und Freunde bereitet ihm viel Freude. Wie war deine erste Begegnung mit Christian dann im 2004 mit der Ghelma AG Spezialtiefbau Ghelma? selbstständig machten und von den Baubetrieben Das ist eine witzige Geschichte. Ende 1994 abspalteten, ging ich ohne zu zögern mit. Diesen feierten wir in meiner Heimat La Guardia (Spa- Schritt musste ich keine Sekunde überlegen. Es nien) ein grosses Dorffest. Die Familie Ghelma war für mich klar, dass ich mitgehe. war am Fest eingeladen, weil viele Männer aus La Guardia bei der Ghelma AG Baubetriebe in Mei- Was bedeutet die GSTB für dich? ringen arbeiten. Dort kam ich zum ersten Mal mit Die GSTB ist mein Leben. Ich möchte in dieser Christian in Kontakt. Wir haben zusammen gefei- Firma pensioniert werden. Ich liebe meine Arbeit. ert; über mehrere Tage. Was ist das Wichtigste an deinem Job? Wie bist du in die Schweiz gekommen? Spass und Freude an der Arbeit sind das 1997 holte mich Christian zur Firma Ghel- Wichtigste. So sind die Tage kurzweilig und ab- ma Baubetriebe. 2003 habe ich im Bereich Spritz- wechslungsreich. Ich mache alles gerne und beton angefangen. Als sich Martha und Christian schaue selten auf die Uhr. Heute ist es auf unseren 12
I N T E R V I E W J O S É I G L E S I A S G O M E Z « C U C O » Baustellen einfacher geworden als früher, weil vie- Was bedeutet für dich Familie? les maschinell ausgeführt wird. Zu Beginn führten Ich habe drei Kinder, die mir enorm viel wir als Spritzequipe fast alle Arbeitsschritte von bedeuten. Ich habe einen Sohn in Spanien sowie Hand aus. Das war Schwerstarbeit. Bis auf die zwei einen Sohn und eine Tochter in Meiringen. Bohrmaschinen «Tamrock» hatten wir keinerlei Geräte und haben alles von Hand gemacht. Was machst du in deiner Freizeit? Ich habe einen Garten und zwei «Chüngel» Bist du jeweils am Abend zu Hause oder über- und Hühner. Da gibt es immer etwas zu tun. Zu- nachtest du auswärts? dem gehe ich gerne fischen, zeichne und schrei- Unter der Woche übernachten wir oft aus- be. Ich liebe Musik und Grillieren mit Familie und wärts, weil der Weg zu weit ist. Aber das macht Freunden. nichts, Arbeit ist Arbeit. Für welche Dinge in deinem Leben bist du am Hattest du früher einen anderen Berufswunsch? dankbarsten? Ich bin in einem Fischerdorf aufgewachsen. Für meine drei Kinder und die Familie, mei- In La Guardia arbeiten 90 % der Leute als Fischer. nen Job bei Ghelma AG Spezialtiefbau, meine Ge- So erstaunt es nicht, dass ich früher Fischer werden sundheit und für mein Temperament (lacht). wollte. Ich habe versuchsweise drei Wochen auf ei- nem Schiff verbracht, aber dann gemerkt, dass ich Fühlst du dich in Meiringen wohl? festen Boden unter den Füssen bevorzuge. Zuerst Ja sehr, es ist alles gut. Meiringen ist meine habe ich eine Berufslehre zum Sanitärinstallateur zweite Heimat und mein Dorf geworden. gemacht; später noch Zimmermann gelernt. Wie oft fährst du nach Spanien? Welche Jahreszeit magst du am liebsten? Ich fahre meistens einmal pro Jahr nach La Jede Jahreszeit hat ihren Reiz. Mir gefallen Guardia. alle vier Jahreszeiten. Was ist das Wichtigste im Leben? Magst du den Winter in der Schweiz? Spass, gute Freunde und Familie ist das Im Winter ist es zwar kalt, aber dafür gibt es Wichtigste, um glücklich zu sein. Schnee und Weihnachten. Das gefällt mir. Gibt es etwas, dass du unbedingt noch erleben willst? Mein grosser Traum ist es, ein Stück Land mit Pferden und Kühen zu kaufen, zum Beispiel in Amerika oder Australien. Zudem möchte ich mein Haus in Spanien fertig bauen. Später möchte ich noch viel von der Welt sehen und habe grosse Träume. Träume umsetzen kostet aber Geld. JOSÉ IGLESIAS GOMEZ «CUCO» arbeitet seit 2005 bei der GSTB. Er war einer der allerersten Angestellten und ist seit der Gründung der Ghelma AG Spezialtiefbau mit dabei. Er arbeitet als Bohrmeister. Zuvor war er bei der Ghelma AG Baubetriebe als Maschinist tätig. Sein Heimatort ist Die Familie ist das Wichtigste: Cuco mit seiner Tochter, La Guardia in Spanien. seinem Sohn und seiner Frau in ihrer Wohnung in Meiringen. 13
F O R S C H U N G & E N T W I C K L U N G INNOVATION PATENT ZUM VERFAHREN NDJ-SYSTEM GSTB 14
Für das NDJ-System wurde der GSTB im 2020 das Patent erteilt. Hier im Bild: Pfahlgründung in Ferrowohlen AG, Neubau Halle D3 + D4.
P A T E N T Z U M V E R F A H R E N N D J - S Y S T E M G S T B In der Schweiz ist die Ressource Bauland nicht unbeschränkt verfügbar. Neue Bauwerke werden vermehrt in Regionen erstellt, in denen die Böden für die Wasserversorgung wichtige Speicher darstellen. In Bezug auf den Grundwasser- schutz gelten strenge Vorgaben. Die Ghelma AG Spezialtiefbau (GSTB) ist die de. So konnte erneut bewiesen werden, dass Inno- führende Anbieterin von Selbstbohrpfahlsystemen vation aus dem Haslital der gesamten Schweiz zu in der Schweiz und befasst sich seit 2009 mit der gute kommt. Beurteilende Institutionen müssen Entwicklung und Weiterentwicklung der Nieder- immer wieder darauf sensibilisiert werden, dass druckjettingpfähle (NDJ)-System. Die hauseigene durch das NDJ-System das vorhandene Grund- Forschungs- & Entwicklungsabteilung der GSTB be- wasser am besten geschützt wird. Durch die eigens fasst sich seit über zehn Jahren mit dem NDJ-Sys- entwickelte GSTB-Formel konnte bewiesen wer- tem. Dabei wurden die Injektionsdüsen angepasst, den, dass die Verpresskörper so gross werden, wie um die Effizienz bei der Pfahlherstellung und die im Voraus prognostiziert. Weiter wird durch das Reichweite des Injektionsguts zu verbessern. NDJ-System die Veränderung von Chemismus im Trinkwasser nicht beeinträchtigt und die Durch- Die Verfahren erhielten zahlreiche Preise flusskapazität vom Grundwasser um nicht mehr und werden zudem in verschiedenen Forschungs- als 10 % überschritten. Das NDJ-System ist inzwi- arbeiten unterstützt. Zudem darf die Firma auf schen salonfähig geworden in der Schweiz, durch Referenzen wie die Innosuisse und den Berner die Patentierung konnten wir unseren Wissensvor- Energiepreis verweisen. Die GSTB hat den NDJ- sprung beweisen.» Pfahl nun Anfang 2020 patentieren lassen. Für das Gesamtsystem (Bohrkrone und Düsen) wurde der Das hauseigene System der GSTB bringt vie- GSTB am 30. April 2020 von der Schweizerischen lerlei Vorteile mit sich. Hanspeter Bodmer erklärt: Eidgenossenschaft das Patent «Verfahren zum Er- «Das NDJ-System ist umso besser, je schlechter der stellen eines Tragpfahls in einem Baugrund, insbe- Baugrund ist. Mit kleinen Einbaugeräten können sondere eines Niederdruck-Jetting-Pfahls» erteilt. sehr hohe Einzellasten in den Baugrund abgetragen Das Patent wurde im öffentlichen Patentregister werden.» Der Niederdruckjettingpfahl wird – unter eingetragen. Drücken von bis zu 250 Bar – direkt mit Zement- mörtel in den anstehenden Boden eingebohrt. Der Hanspeter Bodmer, Ingenieur bei der Part- drehend-injizierende Arbeitsvorgang erzeugt eine nerfirma Geotek AG hat den Prozess von Anfang an unregelmässige Oberfläche des Verpresskörpers. begleitet. Er gibt Auskunft: «Mit Stolz darf die GSTB Durch die gute Verzahnung des Pfahlschaftes wird sagen, dass das eigene NDJ-System sämtliche Vor- eine sehr hohe Mantelreibung aktiviert, über wel- gaben erfüllt und dadurch das Patent erlangt wur- che die Kräfte in den Boden abgeleitet werden. 1 In Wohlen AG führte die GSTB für den Neubau von zwei Hallen für den Industriepark der Ferrowohlen AG Pfahlarbeiten aus. Die Pfähle waren 21 Meter lang. 16
1 Injektionsgut Konglomerat Boden Geometrie Prüfpfahl 1 A C 0.20 D F H I 0 0.18 –1 r = 0.18 m –2 Tiefe (m) Radius (m) –3 0.16 –4 –5 –6 1.00 0.75 0.14 0.50 0.2 00 0.0 5 – 1. – 0.75 .50 – 0.25 0 25 – 0.5 ) –0 – 0. – 0.00 .25 – 0.75 0 (m 0 0 di us 0.5 5 –1.00 Ra 0.7 0 Radius 1.0 (m) 0.12 r = 0.12 … 0.20 m Im Rahmen der Forschung und Entwicklung des NDJ-Pfahls wurde Ein ausgegrabener NDJ-Pfahl. Dargestellt ist der Verpresskörper. Im der Durchmesser des Verpresskörpers mittels faseroptischer Mess- Bereich um das Tragglied (18 cm) ist reiner Zementmörtel vorhanden. technik überprüft. Der Radius des Pfahlschafts wurde anhand der Mit zunehmendem Abstand zum Tragglied wird der Zementmörtel Abbindewärme der Zementsuspension ermittelt. Hier dargestellt ist mit dem anstehenden Boden vermischt. der Radius des Verpresskörpes über die Tiefe. 17
M E N S C H E N U N D G E S C H I C H T E N FRAUENPOWER MARTHA GHELMA UND DANIELA WYSS IM FOKUS Martha Ghelma hat 2005 gemeinsam mit ihrem Mann Christian Ghelma die Ghelma AG Spezialtiefbau gegründet. Daniela Wyss ist seit rund zehn Jahren im Team. Martha und Daniela führen die Abteilung Finanzen und Controlling und sind ein eingespieltes Duo. Martha, wie hast du die Gründungszeit der GSTB Abrechnung, die Abschlüsse, die Steuererklärun- vor rund 16 Jahren in Erinnerung? gen und betreuen das Versicherungswesen. Martha Ghelma: Es war eine sehr spezielle Zeit. Unsere beiden Kinder waren drei und neun Wie habt ihr eure Arbeiten untereinander auf- Jahre alt und wir hatten gerade ein Haus gebaut. geteilt? Gleichzeitig hatte mein Mann Christian den gros- Martha Ghelma: Bei mir sind die Versiche- sen Wunsch, sich selbstständig zu machen. Dies rungen angesiedelt und ich leite die Abteilung Fi- war enorm spannend, aber für uns als junge Fami- nanzen. Ansonsten kümmern wir uns beide um lie natürlich auch eine Herausforderung und eine alles, was anfällt. Wir wissen beide über alle Ab- Ungewissheit. läufe Bescheid. So können wir uns auch gegensei- tig stellvertreten. Die GSTB startete im Jahr 2004 mit 20 Ange- stellten und zählt heute über 160 Mitarbeitende. Wie sieht ein normaler Arbeitstag aus? Wem verdankt die Firma diesen Erfolg? Daniela Wyss: Als erstes buche ich jeweils Martha Ghelma: Hauptsächlich Christian, die Kreditoren, die mit der Post oder per Mail der die gesamte Akquise sicherstellt und sich ein kommen. Weiter tragen wir die Debitoreneingän- grosses Netzwerk aufgebaut hat. Zudem auch der ge ab. Dann ist es immer unterschiedlich, je nach- hohen Qualität der Arbeit, die unsere Mitarbeiten- dem, was gerade anfällt. Kein Tag gleicht dem an- den im Büro und auf den Baustellen ausführen. deren. Ein grosser Teil unserer Arbeit betrifft das Controlling. Daniela, wie lange bist du bereits bei der GSTB? Daniela Wyss: Im kommenden August darf Wie hat sich die Spezialtiefbau-Branche in den ich mein 10-jähriges Jubiläum feiern. Zu Beginn letzten Jahren verändert? habe ich im Sekretariat gearbeitet. Später habe Martha Ghelma: Alles ist grösser geworden. ich bei den Kreditoren mitgeholfen und seit 2015 Die Maschinen, die Projekte und die Bohrdurch- arbeite ich Vollzeit in der Finanzbuchhaltung. messer. Die GSTB ist mit dem Markt mitgezogen. Wie können wir uns euren Job vorstellen? Was hat sich in den letzten Jahren bei der GSTB Martha Ghelma: Wir verwalten die Finanzen geändert? und nehmen alle Buchungen vor. Zudem machen Martha Ghelma: Die Digitalisierung vom Be- wir die Zahlungen, erstellen die Mehrwertsteuer- trieb hat sich in allen Bereichen durchgesetzt. 18
D O P P E L I N T E R V I E W M A R T H A G H E L M A & D A N I E L A W Y S S Ein eingespieltes Team: Daniela Wyss (links) und Martha Ghelma (rechts) arbeiten seit rund zehn Jahren zusammen. 19
M E N S C H E N U N D G E S C H I C H T E N die per Post zu uns kommen, werden eingescannt und in Abacus dem Projekt oder der Kostenstelle zugewiesen. Im System ist ein Workflow hinterlegt. Die verantwortliche Person muss die Rechnung di- gital visieren und freigeben. «ICH MÖCHTE UNBEDINGT EINMAL EINEN GROSSBOHRPFAHL SELBER BOHREN – DAS WÄR’S.» MARTHA GHELMA Erhaltet ihr noch viele Rechnungen per Post? Daniela Wyss: Ja, das schon. Doch die Ten- denz zeigt klar, dass immer wie mehr Rechnungen per E-Mail hereinkommen. Somit sparen auch die Lieferanten Kosten ein. Wo hast du dein Handwerk gelernt? Daniela Wyss: Vieles durch Erfahrungen bei der Arbeit. Zudem habe ich nach dem KV die Sach- bearbeiterin Finanz- und Rechnungswesen sowie den Abschluss als Fachfrau in Finanz- und Rech- nungswesen mit eidg. Fachausweis absolviert. Was braucht es, um in eurer Rolle erfolgreich zu Daniela Wyss: Wir sind stark gewachsen. sein? Somit kommen jährlich mehr Rechnungen zum Daniela Wyss: Sehr exaktes Arbeiten und Verarbeiten hinzu. Die anfallende Arbeit ist jedoch sich selber kontrollieren können. Wir merken es durch die Digitalisierung einfacher geworden. Heu- früher oder später selber, wenn etwas nicht stimmt te haben wir alle Rechnungen an einem Ort digital und die Konti am Schluss nicht aufgehen. abgelegt. Martha Ghelma: Diskretion ist sicher zentral. Des Weiteren braucht es eine hohe Fachkompetenz Wie hat sich die Abteilung Finanzen in diesen und ausgeprägte Flexibilität, insbesondere eine gute 15 Jahren entwickelt? Teamfähigkeit und vorausschauendes Denken. Martha Ghelma: Vieles hat sich eigentlich nicht geändert, ausser dass der Mehrwertsteuer- Was ist das Schönste an eurem Beruf? satz erhöht wurde und wieder gesunken ist … Martha Ghelma: Wenn wir positives Feed- back zu unserer Arbeit erhalten. Zudem haben wir Wie digital seid ihr im Bereich der Kreditoren viel Abwechslung in unserem Job und immer mit unterwegs? allen Mitarbeitenden zu tun. Daniela Wyss: Hier werden schon länger alle Daniela Wyss: Wir entwickeln uns immer Arbeitsschritte digital ausgeführt. Die Rechnungen, weiter. So kann man auch immer neue Sachen 20
D O P P E L I N T E R V I E W M A R T H A G H E L M A & D A N I E L A W Y S S ausprobieren und die Veränderung in der Firma Martha Ghelma: Wir haben eine gute Durch- mitgestalten. mischung und ein tolles Team, das macht Spass. Martha Ghelma: Spannend ist, dass wir mit der Entwicklung, die in der Firma stattfindet, mit- Was sind die Ziele der GSTB in den nächsten ziehen müssen. Das heisst, wir entwickeln uns Jahren? laufend mit der IT, mit der Akquise und mit der Martha Ghelma: Dass wir uns stetig weiter- Ausführung in deren Richtung. Eine grosse Verän- entwickeln und unseren Familienbetrieb in eine derung hat sicher das neue Abacus gebracht. gute Zukunft führen können. Wie ist es, als Frau in der Männerwelt Bau zu Was denkt ihr, wie wird sich die Coronakrise auf arbeiten? den Spezialtiefbau auswirken? Daniela Wyss: Das gefällt uns sehr gut und Martha Ghelma: Im Bau spüren wir Krisen ist immer spannend. immer verzögert. Es wird sich zeigen, wie sich die Branche entwickeln wird. «ICH SCHÄTZE UNSER GUTES VERHÄLTNIS UND DIE FAMILIÄRE ATMOSPHÄRE.» DANIELA WYSS Welche Fähigkeit schätzt du besonders an der anderen Person? Daniela Wyss: Ich schätze unser gutes Ver- hältnis und die familiäre Atmosphäre bei der GSTB. Martha gibt mir oft positive Feedbacks zu meiner Arbeit. Das ist toll. Martha Ghelma: Daniela arbeitet sehr exakt und hat eine grosse IT-Affinität. Sie ist sehr zuver- lässig, verschwiegen und hat eine angenehme Art. Und noch eine Frage zum Abschluss: Welchen Traum möchtet ihr in eurem Leben unbedingt noch in die Tat umsetzen? Daniela Wyss: Es gibt ein paar Orte, die ich noch bereisen möchte, wie z.B. Hawaii oder Süd- amerika. Martha Ghelma: Ich möchte unbedingt ein- mal einen Grossbohrpfahl selber bohren – das wär’s. 21
P R O J E K T E / B A U S T E L L E N EXPRESS ERWEITERUNG HOTEL BELVÉDÈRE IN SPIEZ 22
Jeden Tag «Vollgas» geben: Ohne die kollegiale Zusammenarbeit wäre die rasche Abwicklung des Projektes undenkbar gewesen.
P R O J E K T E / B A U S T E L L E N Das bereits 112 Jahre alte Gebäude lagen erarbeitet, die geotechnischen Kennziffern des Hotels Belvédère in Spiez wurde bestimmt und wichtige bautechnische Empfehlun- erweitert. Die Firma Geotek AG plante gen abgegeben. Auf Basis dieser Angaben hat die den Baugrubenabschluss und begleitete Geotek das Bauprojekt für die Baugrubensicherung das Projekt während der Ausführung. und die Fundation des Anbaues erstellt. Die Baugrube wurde innerhalb von sechs Wochen von den Mitarbeitern der Infolge der komplexen Gegebenheiten er- GSTB fertig gestellt. stellte die GSTB die Baugrubensicherung mit ver- schiedenen Systemen. In Bereichen, bei denen der Neubau mit dem alten Teil des Hotels verbunden Im Rahmen der Ausbauarbeiten beim Hotel wird, musste das bestehende Hotel unterfangen Belvédère wurde der ältere, talseitig gelegene Teil werden. Die Unterfangung mit dem eigenentwickel- des Hotels abgerissen und neu gebaut. Es entstand ten System «Kombinierte Unterfangung (KOU ®)» er- ein Erweiterungsbau mit neuen Zimmern, Semi- stellte die GSTB. Dabei werden die vertikalen Kräfte narräumen und Einstellhallen. Zudem wurden die aus dem Gebäude durch Pfähle abgetragen. Anker Küche, der Servicebereich und die Rezeption kom- und Nägel nehmen den Horizontalschub und den plett erneuert und der Wellnessbereich ausgebaut. Erddruck auf. Die Dübelwirkung der Pfähle führt zu Die Bauherrschaft lag bei der Hauenstein Immo- einer höheren Sicherheit in den Bauzuständen und bilien AG, die das Hotel seit 1979 besitzt und den minimiert die Deformationen des Bestands. Betrieb seither erfolgreich weiterentwickelt hat. Im Bereich der Schachenstrasse wurden die Die geologische Abklärung wie auch die nachbarrechtlichen Ankerrechte verweigert. Aus Planung der Baugrube wurde durch die Geotek diesem Grund wurden die Anker und Nägel ver- AG ausgeführt. Anhand zweier Sondierbohrungen kürzt. Um dennoch eine stabile Baugrube erstel- hat diese die geologisch-geotechnischen Grund- len zu können, wurde die Baugrubensicherung mit einer vorgespannten Nagelwand mit Mikropfählen (VNM ®) ausgeführt. Das System VNM ® kommt vor- wiegend bei tiefen Baugruben zum Einsatz. Ideal ist das von der GSTB entwickelte System in Bereichen, wo die Zufahrt mit Grossbohrgeräten nicht mög- lich ist und trotzdem eine hohe Systemsteifigkeit gefordert ist. Die Dübelwirkung der Pfähle führt zu einer höheren Sicherheit in den Bauzuständen und verhindert eine Setzung der Spritzbetonwand. Die Pfähle erhöhen die Standfestigkeit des anstehen- den Baugrundes stark. Die weiteren Baugruben- abschlüsse erstellte die GSTB mit konventionellen, temporären und permanenten Nagelwänden. Die Baugrubenüberwachung konnte mit den in den Sondierbohrungen verbauten Inklinometern si- chergestellt werden. Das Ziel: Zwischen Schliessung und Wiedereröffnung des Hotels Im September 2019 startete die GSTB ihre musste möglichst wenig Zeit vergehen. Ausführungsarbeit beim Ausbauprojekt des Hotels 24
E R W E I T E R U N G H O T E L B E L V É D È R E I N S P I E Z Alles musste schnell gehen: Innerhalb von nur sechs Wochen hat das Team der GSTB die Baugrubensicherung fertiggestellt. Belvédère in Spiez. «Sechs Wochen nach Beginn Auch die Zusammenarbeit mit dem Bau- der Ausführungsarbeiten waren wir bereits fertig meister Frutiger AG und Vigier Beton, der für den mit unseren Arbeiten. Unsere Leute gaben Voll- Aushub zuständig war, verlief gemäss Info von gas», erzählt der verantwortliche Bauführer Dani Dani Zurbrügg «einwandfrei». Zurbrügg begeistert und erklärt: «Wir hatten sport- liche Terminvorgaben von Seiten Bauherr. Es ging Auf Nachfrage bei Julian Felder, Geschäfts- darum, das Projekt rasch umzusetzen, damit zwi- führer der Geotek AG, heisst es: «Das Projekt wurde schen Schliessung und Wiedereröffnung des Ho- enorm schnell umgesetzt. Die kurzen Kommuni- tels möglichst wenig Zeit verging». kationswege erlaubten es, die Aushubetappen den vorhandenen Bedingungen anzupassen. Mithilfe UM SO KURZFRISTIGE ARBEITEN der Baugrubenüberwachung, die neben der geodä- SAUBER AUSZUFÜHREN, MUSS tischen Überwachung auch Inklinometermessun- ALLES ZUSAMMENPASSEN. gen umfasste, war das Risiko jederzeit einschätz- bar». Vier Personen vor Ort sorgten dafür, die eng gesetzten Termine einzuhalten. Dani Zurbrügg Anfang Juli 2020 wurde das traditionsreiche blickt zurück: «Eine unglaubliche Leistung! Wenn Strandhotel bereits wiedereröffnet. Der Gesamt- Arbeiten innerhalb so kurzer Zeit sauber auszu- bau soll im Frühsommer 2021 fertiggestellt wer- führen sind, muss einfach alles zusammenpassen. den und damit der Betrieb des Hotels Belvédère Hier hat alles zusammengespielt, sonst ist so eine eine langfristige, betriebswirtschaftlich sinnvolle Leistung gar nicht realisierbar. Dank der hervorra- Betriebsgrösse erhalten. Dabei wird auch das Ziel genden Geologie, dem ausserordentlich guten Wet- verfolgt, einen nachhaltigen Hotel- und Restau- ter und fachkundigen Vorarbeitern und Spezialis- rantbetrieb zu führen und weiterhin ein sicherer ten haben wir das Projekt erfolgreich gemeistert». Arbeitgeber in Spiez zu sein. 25
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E R W E I T E R U N G H O T E L B E L V É D È R E I N S P I E Z Die Geotek AG plante die Baugrube. Hier zu sehen ist die Nagelwand im Grundriss. In roter Farbe ist die permanente, in grüner Farbe die temporäre Baugrubensicherung eingezeichnet. Die blauen Striche im unteren Bereich stellen die Anker und damit die Unterfangung des alten Teils des Hotels dar. 27
Die GSTB war für die Umfahrung Wattwil rund anderthalb Jahre im Einsatz und unter anderem für temporäre und permanente Nagelwände sowie Ortbetonpfähle verantwortlich.
P R O J E K T E / B A U S T E L L E N SPEKTAKULÄR GROSSBAUSTELLE IM TOGGENBURG Die GSTB hat bei der «Umfahrung Wattwil 2. Etappe» bei 37 Teilobjekten auf einer Länge von 2,5 km temporäre und permanente Sicherungs- und Pfählungsarbeiten ausgeführt. Die Dimension und Länge des Bauprojektes waren gewaltig. Ausserdem war es einzigartig in der Schweiz, dass bei einem Grossprojekt so viele permanente Litzenanker eingesetzt wurden. Die unterschiedlichen Untergrundverhältnisse stellten die Spezialisten der GSTB vor spannende Herausforderungen. Eine neue Umfahrungsstrasse soll die Ort- Zum Start gab es auf der Baustelle durch schaft Wattwil im Toggenburg vom Durchgangs- das Bohrverfahren relativ viel Bohrstaub. Die Bau- verkehr befreien. Die Linienbaustelle «Umfahrung leitung bevorzugte eine Trockenbohrung, was aber Wattwil 2. Etappe» zwischen Wattwil und Ebnat- per se viel Staub generiert. Hierzu konnte der Kappel verteilte sich über eine Länge von rund drei Werkhof der GSTB mit einer Eigenentwicklung Kilometern. Die Baustelle war spektakulär und unterstützen. In der Abteilung Forschung und Ent- eine der grössten, auf welcher die GSTB je mitge- wicklung wurde ein Sprühring mit Magneten ent- arbeitet hat. Ausserdem realisierte die GSTB das wickelt. Diese pragmatische Lösung begeisterte die erste Grossprojekt in der Ostschweiz. Bauleitung. Matthias Reber, Leiter Forschung und Entwicklung, erklärt: «Ich habe die Luftströmung Die GSTB arbeitete von Oktober 2018 bis in einem Spritzbeton-Injektor untersucht. Dabei November 2020 in Wattwil und war für temporäre ging es darum, der Luftströmung ein Design zu ge- und permanente Nagelwände sowie Ortbetonpfäh- ben, respektive die Strömung zu optimieren. Hier- le verantwortlich. Das Ziel war klar: «Wir mussten zu wurden zwei Prototypen gebaut». so schnell wie möglich eine permanente Hang- sicherung für die neue Strasse erstellen», erklärt Zu Spitzenzeiten war die GSTB mit 22 Mann Hansjörg von Bergen, verantwortlicher Bauführer vor Ort, durchschnittlich über die ganze Zeit mit bei der GSTB. Er erinnert sich: «Es war ein Kaltstart, rund zwölf Personen. Polier Philipp Tschan war ab ohne jegliche Vorlaufzeit. Für die Arbeitsvorberei- April 2019 mit dabei. Er erzählt: «In Wattwil war tung blieb nur wenig Zeit. Die Materialbestellun- immer etwas los. Es war stets viel Bewegung und gen mussten im Eiltempo abgewickelt werden. Die Dynamik auf der Baustelle. Speziell war, dass im- ersten Monate waren ziemlich anspruchsvoll und mer zwei bis vier Gruppen parallel an unterschied- brachten einen grossen administrativen Aufwand lichen Objekten der Grossbaustelle arbeiteten». Da- mit sich. Die Bauleitung verlangte viele Nachweise zwischen mussten die Gruppen immer wieder an und ein Abnahmeprotokoll von jeder Spritzbeton- einen anderen Abschnitt umziehen. Das gab viel etappe. Zudem musste sich die enge Zusammenar- Arbeit. Philipp verrät: «Mit den Umstellungen der beit zwischen der GSTB und Auftraggeber Toneatti Gruppen war es relativ aufwendig. Sobald sich die zuerst einpendeln». Arbeiter an einem Ort installiert hatten, mussten 29
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U M F A H R U N G W A T T W I L 2 . E T A P P E 1 Mit einem Spritzmanipulator wurde Spritzbeton appliziert. 2 Bauführer Hansjörg von Bergen (links) und Polier Philipp Tschan (rechts) hatten alle Hände voll zu tun. 3 Bohrarbeiten an der Nagelwand: Rodrigues Pereira Hélder im Einsatz. 4 Beeindruckende Arbeit: Die permanente Hangsicherung für die neue Umfahrungsstrasse. sie fast schon wieder umziehen. Alle zwei Wochen regelmässig pH-Werte abgenommen und kont- wurden die Container erneut gezügelt. Die Maschi- rolliert, ob das Waschwasser oder Zement in der nen mussten immer wieder neu installiert wer- Wanne aufgefangen wurden». den». Dies verschaffte der GSTB jedoch den Vorteil, extrem flexibel zu sein und liess keine Standzeiten Was war das Wichtigste für den Projekter- der Maschinen entstehen. So konnte der vorgege- folg? Philipp blickt zurück: «Zentral war eine exakte bene Zeitplan strikt eingehalten werden. Philipp als Planung. Man musste immer einen Schritt voraus junger Polier konnte sich während der Zeit in Watt- sein. Zudem war es essenziell, jeden Arbeitsschritt wil viel Wissen über Litzenanker aneignen. «Nach sauber zu dokumentieren. Ein solches Grossprojekt so vielen In- und Deinstallationen sind die Arbeits- schafft man nur, wenn alle an einem Strick ziehen. schritte fest in meinem Kopf verankert», ergänzt er. Wir hatten einen guten Teamspirit». Gemäss Feed- back vom Auftraggeber ist dies der GSTB gut gelun- Die Hanglage bei der Baustelle in Watt- gen. «Der höchste Projektleiter vom Kanton St. Gal- wil stellte sich als sehr interessant heraus. «Eine len hat gemäss seinen eigenen Aussagen noch nie Strasse in diesen steilen Hang zu bauen; dies konn- so sauber ausgeführten Spritzbeton gesehen», er- te man sich beim Start nicht wirklich vorstellen», zählt Hansjörg von Bergen stolz. «Das macht Freude so Hansjörg von Bergen. «Teilweise sind wir jetzt und spricht für unsere Mannschaft». Mit Auftragge- bis 14 Ankerlagen tiefer als zu Beginn. Die Verbau- ber Toneatti entwickelte sich eine gute und partner- Höhe der grössten permanenten Einschnitt-Siche- schaftliche Zusammenarbeit. Philipp Tschan rühmt rung betrug rund 25 Meter». Die Geologie war an- die gleichen Vorstellungen der Partner: «Man hat an spruchsvoll, da der Boden zerklüftet war. Die neue einem Strang gezogen. Beide wollten «Vollgas» ge- Umfahrungsstrasse tangiert zudem eine Vielzahl ben. Dies hat man auf beiden Seiten gespürt». von bestehenden Flurwegen und Wasserläufen. Die Baustelle lag teilweise in der Grundwasser- Mitte 2021 wird die GSTB nochmals in Watt- schutzzone. Dies bedeutete, dass ausgesprochen wil vor Ort sein und eine temporäre Nagelwand sorgfältig gearbeitet werden musste. «Es gab regel- erstellen. Die geplante Gesamtbauzeit der Umfah- mässig Kontrollen und wir mussten unsere Leu- rung beträgt voraussichtlich vier Jahre. Geht alles te schulen, sehr sauber und ordentlich zu arbei- reibungslos von statten, werden im Herbst 2021 die ten, ohne dabei an Effizienz einzubüssen». Polier Rohbauarbeiten abgeschlossen und die neue Um- Philipp Tschan ergänzt: «Die Fischereiaufsicht hat fahrung schliesslich im Jahr 2022 eröffnet. 537 Stück permanente, 2300 9750 2400 Meter permanente, Quadratmeter Stück Gewi-Nägel vorgespannte Anker ungespannte Spritzbeton permanent temporär Gewi-Anker (Zahl nicht abschliessend) 31
Auch der Werkhof der GSTB leistete grosse Unterstützung: Mit einer Eigenentwicklung begeisterte die Abteilung Forschung und Entwicklung die Bauleitung in Wattwil.
U M F A H R U N G W A T T W I L 2 . E T A P P E I E P Nel progetto «Circonvallazione En el proyecto de la segunda eta- No projeto «desvio 2ª fase» em 2ª tappa» a Wattwil, la GSTB ha rea- pa de la carretera de circunvalación Wattwil, a GSTB implementou em lizzato pareti chiodate temporanee e en Wattwil, GSTB construyó muros 37 subobjetos paredes com pregos permanenti e pali di calcestruzzo get- anclados temporales y permanentes temporárias e permanentes, assim tato in opera per 37 oggetti parziali. y postes de hormigón in situ para como estacas de concreto. O objetivo Obiettivo del cantiere: realizzare una 37 subobjetos. El objetivo del sitio de da obra: uma nova estrada de contor- nuova tangenziale che liberi Wattwil construcción: un nuevo desvío debería no para diminuir o tráfego em Watt- dal traffico. Le dimensioni e la lun- liberar a Wattwil del tráfico. El tama- wil. As dimensões e a extensão do ghezza del progetto di costruzione ño y la duración del proyecto de cons- projeto de construção eram enormes. erano gigantesche. Il cantiere di linea trucción fueron enormes. La obra de A linha das obras entre Wattwil tra Wattwil e Ebnat-Kappel si esten- construcción de la línea entre Wattwil e Ebnat-Kappel se estendia por cerca deva su una lunghezza di circa tre y Ebnat-Kappel se extendía a lo largo de três quilômetros. A inclinação era chilometri. La pendenza complicava de unos tres kilómetros. La pendiente especial. Construir uma estrada nesta le cose. All’inizio dei lavori nessuno fue importante, tanto que no era posi- encosta íngreme; realmente não pode- poteva immaginarsi realmente di co- ble imaginarse la construcción de un ríamos imaginar isso no início. struire una strada in simili condizioni camino en un sitio tan empinado. A GSTB trabalhou em Wattwil de di pendenza. GSTB trabajó en Wattwil desde outubro de 2018 a novembro de 2020 La GSTB ha lavorato a Wattwil da octubre de 2018 hasta noviembre de e participava nos horários de pico ottobre 2018 a novembre 2020 ed era 2020 y estuvo en el sitio con 22 hom- com 22 homens, uma média de cerca sul posto con 22 uomini nelle ore di bres durante las horas pico, un pro- de 12 pessoas durante todo o perío- punta; in media erano presenti circa medio de alrededor de doce personas do. Sempre houve muito movimento dodici persone durante l‘intero perio- durante todo el período. Siempre hubo e dinamismo na obra. O que era es- do. C‘erano sempre molto movimento mucho movimiento y dinamismo en pecial era que dois a quatro grupos e dinamica in cantiere. Una carat- el proyecto. La peculiaridad era que estavam sempre trabalhando em pa- teristica peculiare era che da due a de dos a cuatro grupos siempre tra- ralelo em objetos diferentes na grande quattro gruppi lavoravano sempre in bajaban en paralelo en diferentes sec- obra. Durante este tempo, os grupos parallelo su oggetti diversi nel grande tores de la gran obra de construcción. se deslocavam frequentemente entre cantiere. Nel frattempo, i gruppi do- Mientras tanto, los grupos siempre os pontos da obra. vevano spostarsi sempre in una se- tenían que trasladarse a una sección zione diversa. diferente. 5740Quadratmeter 1400 1900 30 811 Meter Ortbetonpfähle Meter Ortbetonpfähle Mannstunden Spritzbeton temporär 508 mm 620 mm (Zahl nicht abschliessend) 33
S I C H E R H E I T SICHERHEIT OHNE KOMPROMISSE Die passende Arbeitskleidung hat eine grosse Bedeutung bei der GSTB. Ein einheitlicher Auftritt nach aussen ist zentral. Jeder Mitarbeitende ist verpflichtet, seine persönliche Schutz- ausrüstung (PSA) beim Betreten der Baustelle zu tragen. «Das Corporate Design wird bei uns gross geschrieben», erklärt CEO und Inhaber Christian Ghelma. Kleider für die Baustellen-Mit- arbeiter werden immer mit dem GSTB-Logo versehen. Was gehört eigent- lich alles zum Bekleidungssortiment des Baustellenpersonals? Joel Jaun, Polier in Ausbildung, hat unserem Fotografen David Birri gezeigt, welche «PSA-Kleider» er besitzt. Das Foto ist in einem Poliercontainer entstanden. 34
Ein Job, der Spass macht und viel abverlangt: Joel Jaun zeigt seine persönliche Schutzausrüstung.
S I C H E R H E I T Das Risiko von Unfällen lässt sich durch ge- eignete Massnahmen und sichere Arbeitsabläu- fe minimieren. Bei der Ghelma AG Spezialtiefbau SIMON VON WEISSENFLUH (GSTB) wurden in Anlehnung an die Vorgaben der LERNENDER GRUNDBAU SUVA zwölf lebenswichtige Regeln definiert. Da- «Arbeitssicherheit ist das Wichtigste überhaupt. Wir haben durch kann ein Grossteil aller schweren Unfälle täglich damit zu tun. Dadurch, dass wir einen verantwortli- auf den Baustellen verhindert werden. chen Sicherheitschef haben und vermehrt auf die Sicherheit geschaut wird, sind wir auf einem sehr guten Standard. Bei den Regeln handelt es sich nicht um Für mich ist die persönliche Schutzausrüstung zentral, an- komplizierte Konzepte, sondern die Mitarbeiten- gefangen beim neuen Helm mit Schutzbrille. Augen hat den der GSTB brauchen konkrete Massnahmen jeder nur ein Mal. Absturzstellen müssen oft gesichert und Anweisungen. So wird die Umsetzung der Prä- werden. Wir haben auch regelmässig Kontrollen der SUVA. vention im Betrieb möglich gemacht. Das Ziel ist Der Gruppenführer oder Polier schaut darauf, dass wir die es, die bestehende Kultur der Prävention zu stär- Regeln einhalten. Grundsätzlich liegt es aber in der Verant- ken und Unfälle zu vermeiden. wortung von allen, dass Vorgaben eingehalten werden. Es geht schliesslich auch um unsere Sicherheit. So muss ich auch als Lernender ein Auge darauf haben, dass dies überall passt. Wir behandeln auch im Überbetrieb- lichen Kurs (ÜK) Themen wie die Arbeitssicherheit und werden intensiv in diesen Themen geschult.» MENK VON BERGEN SICHERHEITSBEAUFTRAGTER «In meiner Funktion ist das Verhindern von Un- fällen das oberste Ziel. Vielfach geht einem Unfall, ROMANO SCHÄR oder ‹Fast›-Unfall, eine Situation voraus, die leicht POLIER umgangen werden kann. Durch die Planung der «Ich arbeite seit fast drei Jahren unfallfrei bei Arbeit, sprich eine überlegte Installation und der GSTB. Bei der Arbeit als Polier ist es enorm Ausführung der Arbeiten, können viele unnötige wichtig, Gefahren und Risiken richtig einzu- Situationen vermieden werden. Durch Gespräche schätzen. Meine Berufserfahrung ist für mich und und Sensibilisierung versuche ich, dass die Mitar- meine Arbeitskollegen lebensrettend. Als Polier bin beiter die Arbeitssicherheit leben und sich und die ich verpflichtet, die geltenden Vorschriften durch- Arbeitskollegen schützen. Deshalb sehe ich es als zusetzen. Wenn Hindernisse im Weg stehen meine Aufgabe, Kollegen beim Arbeiten mit dem oder ich Gefahren sehe, sage ich ‹STOPP› und nötigen Respekt zu begegnen, sowie die einfachen informiere den verantwortlichen Bauführer». Sicherheitsvorkehrungen zu vermitteln. Ich bin überzeugt, dass dies hilft, Unfälle zu verhindern.» 36
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