Remberti Nachrichten - Hoffen auf eine bessere Welt - St. Remberti-Gemeinde Bremen
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Inhalt + Impressum Impressum Inhalt Remberti Nachrichten 3/2022 Geleitwort von Pastor Uli Bandt............ 3 Herausgeber und Anzeigenverwaltung: St. Remberti-Gemeinde Bremen Utopia...................................................... 4 Mail: buero@remberti.de Kalender ................................................14 Konfi-Seiten ...........................................19 Redaktion: Ausschuss für Öffentlichkeits- Remberti-Notizen ................................. 20 arbeit, Pastorin Isabel Klaus (v. i. S. d. P.) Layout: René Bärje-Keßler Diakonie ................................................ 26 Lektorat: Ramona Alberts, Dr. Johanna Freud & Leid .......................................... 27 Köster-Lange Kontakt.................................................. 28 Erscheinungsweise: 4 Ausgaben/Jahr Redaktionsschluss Ausgabe 4/2022: 2. Juli 2022 Bildnachweis: S. 22: Ed Robertson, Unsplash; S. 24: Hieronymus Bosch, „Garten der Lüste“, Wikimedia-Commons. AZ Otte 2/06 29.03.2006 10:17 Uhr Se Grabgestaltung Grabpflege Trauerbinderei Moderne Floristik Friedhofsgärtnerei Otte GbR Heinstraße 1 / Ecke Friedhofstraße 28213 Bremen Telefon: 04 21 / 21 35 32 Telefax: 04 21 / 21 35 30 e-mail:info@friedhofsgaertnerei-otte.de http://www.friedhofsgaertnerei-otte.de Vertragsgärtner der Nordwestdeutschen Treuhandstelle für Dauergrabpflege GmbH 2
Geleitwort Zeitenwende Hart sind wir auf dem Boden der Reali- zen und den zerstö- täten angekommen. „Die Welt danach rerischen Kräften ist nicht mehr dieselbe wie die Welt da- dieser Welt ein für vor.“ (Olaf Scholz) Es wird wieder mehr alle Mal Einhalt Misstrauen geben und Abschreckung geboten werden mit immer grausameren Waffen. Und könnte. Nein, wir das Geld dafür wird den Bedürftigsten sind so ratlos und fehlen, im Jemen wie auch in Bremen- erschüttert wie die Osterholz oder Huchting. meisten Menschen Wir haben uns die Welt schönge- in unserem Land. Wir erlauben uns träumt. Unsere Zweifel und dunklen unsicher zu sein, keine Rezepte parat Ahnungen, wenn wir sie denn hatten, zu haben und keine seelsorgerlichen verdrängt. Die Skeptiker, Antikom- Trostpflaster. munisten und Schwarzseher schei- Aber trotz aller Hilflosigkeit wehren wir nen recht behalten zu haben. Mit der uns, in Resignation und Passivität zu gutgläubigen Liebe Jesu kann man verfallen. Wir wollen Gottes trotzigem im Einzelfall Menschenherzen öffnen, Dennoch zum Leben und zur Solidari- aber keinen Diktator erweichen. Die tät mit den Geschundenen dieser Welt Bergpredigt ist gut für die Seele, aber Sprache verleihen, indem wir uns er- unbrauchbar für die Politik. lauben, über die Krisen hinaus Zukunft In diesen ernüchterten Zeiten, die Bil- zu träumen und uns an Menschen zu der der Zerstörung unserer Welt näher orientieren, die über den Horizont ih- legen als ihres Heils, wagen wir ein rer Zeit hinaus an Visionen festgehal- Heft über Utopien und laden ein zu ei- ten haben. Nicht, um uns aus dieser ner Sommerpredigtreihe zum gleichen Welt und ihren Schuldzusammenhän- Thema. Wir gen herauszunehmen, sondern um le- Ich hab‘ geträumt, tun dies nicht, bens- und handlungsfähig zu werden. der Winter wär vorbei. Du warst hier weil wir religi- So sind Beiträge entstanden, die von und wir waren frei. ös besoffen an Musiker*innen, Ingenieuren, kleinen Und die Morgensonne der brutalen Gesten im Alltag und vom Glauben schien. W i r k l i c h ke i t unserer Konfirmand*innen berich- Es gab keine Angst unserer Welt ten. Darüber hinaus wird es eine Ver- und nichts zu verlier‘n. vorbeiglauben. anstaltung zur Verantwortung von Es war Friede bei den Men- Auch nicht, Journalist*innen in Kriegszeiten und schen und unter den Tier‘n. weil wir voll Predigten über Maler und politische Das war das Paradies. Der Traum ist aus. naiven Ver- Visionen geben. Aber ich werde alles geben, trauens wären, Kommen Sie gerne dazu, bringen Sie dass er Wirklichkeit wird… dass sich das Ihre Ideen und Visionen ein! Gute durchset- Ihr Pastor Uli Bandt Rio Reiser 3
Utopia Utopie – die Sehnsucht nach einer besseren Welt Elke Schaar Sehnsucht nach einer besseren Welt ist Mensch Anerkennung findet, sondern in der jetzigen politischen und sozialen ebenso der Mensch, der im Hinter- Situation weit verbreitet. Wie schön grund dafür sorgt, dass alles läuft. wäre es, wenn Krieg und Vertreibung Die große Masse der fleißigen Hände, ein Ende hätten. Wenn die Menschheit die oft für kleines Geld und schlech- in Frieden miteinander leben würde. te Arbeitsbedingungen dafür sorgen, Wenn sich Eltern und Kinder vertragen dass am Morgen in der Geschäftswelt würden und es keinen Hunger und kei- wieder alles bereit ist für einen neuen ne Krankheit geben würde. Tag. Eine Gesellschaft, in der jeder, der Und obwohl ich diese Sehnsucht in mir arbeitet, von seinem Lohn leben kann. trage, tue ich mich schwer, einen Arti- Eine Gesellschaft, in der ein kranker kel unter der Überschrift „Utopie“ zu Mensch nicht dafür kämpfen muss, schreiben. Der Begriff ist für mich zu eine gute ärztliche Versorgung zu sehr mit der Suche nach einem nicht bekommen; in der sie nicht abhängig erreichbaren Ideal behaftet; etwas, ist vom persönlichen Geldbeutel. Eine das es nie geben wird. Ein sinnloses Gesellschaft, die die alten und kranken Unterfangen, bei dem man seine Ener- Menschen menschenwürdig versorgt gie verschwendet. und ihnen einen Platz in ihrer Mitte Es wird immer Menschen geben, die zugesteht. die Schwäche und Verletzlichkeit ihrer Mitmenschen für ihren eigenen Vorteil Der Wunsch nach Verbesserung ist ausnutzen. Es wird immer Menschen weit verbrei- geben, die nach Macht und Reichtum tet. Zumeist streben und die dabei wortwörtlich treibt er die auch über Leichen gehen. Es wird im- Menschen mer Menschen geben, die Freude an um, die in Chaos und Zerstörung haben, weil sie Not sind, die ihre Chance auf ein lukratives Geschäft Probleme wittern. Es wird immer Menschen ge- haben, die ben, die die Ressourcen der Erde aus- unzufrieden beuten und nicht danach fragen, wel- sind. Die, che Folgen ihr Tun für andere hat. denen das Leben Steine Auch wenn mir der Begriff Utopie zu in den Weg weit hergeholt ist, so habe ich doch gelegt hat. Die Waage als Symbol für einen großen Wunsch nach Gerechtig- In meiner Gerechtigkeit | Foto: E. Schaar keit in mir. Von einer Welt, in der nicht Arbeit als nur der laute oder der redegewandte Diakonin habe ich es in nun fast 30 4
Hoffen auf eine bessere Welt Jahren oft erlebt: Menschen leiden. Sie sehnen sich nach Verbesserung ihrer Situation, nach einem Ende ihrer Not oder danach, die Zeit zurückdrehen zu können, um sich anders zu verhalten. Ja, die Sehnsucht nach einer besseren Welt, nach weniger Streit und Unfrie- den ist riesig groß. Und dabei geht es nicht darum, die Welt zu verändern. Nein, die Geschichten, die mir erzählt wurden, sind voll Trauer, voll Einsam- keit, ja auch voll Schuld. Oft spielen „Ein freundliches Wort, ein gütiges Lächeln, eine sie in den Familien und belasten so- hilfreiche Tat, und das Leben ist lebenswert.“ wohl die ältere Generation als auch die Foto: E. Schaar jüngere. Ein unbedachtes Wort, ein Und damit dieser Wunsch nicht so ab- Streit, und die Entzweiung zieht sich strakt bleibt, kommt hier mein Ansatz, über Jahre und Jahrzehnte. Ich erlebe um die Welt zu verändern: kleine Ge- Senioren, die keinen Kontakt zu ihren sten im Alltag – und mein Umfeld wird Kindern haben, die ihre Enkelkinder anders. Ein freundliches Wort, ein net- nicht kennen. Senioren, die, obwohl ter Blick, eine hilfreiche Hand, etwas sie im selben Haus wohnen wie ihre abgeben, wenn jemand Hilfe braucht. Kinder und Enkelkinder, alleine sind, Jede Geste, jede Freundlichkeit tut gut schlecht versorgt, missachtet und in und hat eine Auswirkung. Ganz be- Streit um ihre Daseinsberechtigung stimmt. Und so wird die Welt, in der liegen. Das ist so traurig und wird von wir uns bewegen, eine bessere Welt. den vielen schönen Beispielen, bei Ganz konkret. Hier, jetzt und heute. denen das Miteinander gelingt, nicht wettgemacht. Wir Menschen sind komische Wesen. AZ Werth 2/06 29.03.2006 11:40 Uhr Einerseits streben wir nach Wissen, nach Technik, nach Verbesserung, um das Leben einfacher zu machen. Grabmalbetriebe Andererseits lieben wir das Alte, das Gewohnte, und schätzen es nicht, wenn unser Weltbild erschüttert wird. Und so geht es darum, eine Balance zu finden im Streben nach Veränderung Grabmale und Natursteinarbeiten aller Art und Verbesserung und darin, die Men- Am Riensberger Friedhof schen, die voller Angst und Unsicher- Friedhofstraße 35 28213 Bremen heit sind, mitzunehmen. Telefon 21 54 94 Fax 2 23 41 86 www. werth-bremen.de 5
Utopia Utopia und Musik Lea Vosgerau Am Anfang stand eine kurze, nur gut hundertseitige Schrift aus dem Zeitalter der Renaissance. Mit seiner Erzählung von der entlegenen Insel Utopia (1516) kreierte Thomas Morus nicht nur ein neues Wort, sondern bereicherte auch zahlreiche Sprachen dieser Welt um die Vokabel. Aus dem Eigennamen für den Schau- platz von Morus’ Fiktion wurde bald die Bezeichnung für ein literarisches Genre, später ein allgemeiner Begriff, Die drei Philosophen (Giorgione), letztlich ein vieldeutiges Schlagwort. Kunsthistorisches Museum Wien Utopien sind in ihrer klassischen Aus- gen und in dieser Weise ist der Aufruf prägung fast allesamt Gedankenexpe- zur eigenen Urteilsbildung erkennbar. rimente, die in erster Linie der zeitge- Utopien sind, so gesehen, Herausfor- nössischen Gesellschaft den Spiegel derung des Denkens und Provokation vorhalten. Utopische Kunst führt die der Gegenwart. Rezipient*innen in alternative Welten Sie wecken Bewusstsein, fordern Ant- und verfolgt damit das Anliegen, die- worten und suchen Lösungen. se mit geschärften Blick in die Realität zurückkehren zu lassen. Sie erschöpft Mit dem Konzertzyklus „Utopien“ sich nicht im Porträt einer imaginären 2022 führt das Ensemble „Musica ge- Welt, mindestens ebenso bedeutsam tutscht“ uns als Rembertis ensemble erscheint die Diagnose der Gegen- in residence in imaginäre Welten der wart, die Auseinandersetzung mit den Renaissance und des Frühbarock. sozialen und politischen Verhältnissen Die Reise führt über die Insel „Uto- der Zeit. pia“ nach „Arkadien“, über die „Stadt der Frauen“ in „verkehrte Dabei geht es weniger darum, die ge- Welten“. schilderte Fiktion in die Wirklichkeit zu überführen, sondern durch die Be- Denn es ist eine ihrer ältesten trachtungen utopischer Welten die De- gesetzlichen Einrichtungen, fizite der Herkunftsgesellschaft umso dass seine Religion keinem deutlicher erkennbar zu machen. Die zum Nachteile gereichen dürfe. Aufgabe des Nachdenkens und der Be- wertung wird dem Publikum übertra- Thomas Morus, Utopia 1516 6
Hoffen auf eine bessere Welt Im Januar ist die Reise auf der Insel Einklang lebt. Die Utopie von Arkadi- Utopia gestartet. Das Programm en, die Idee einer symbolischen, aus Vom vielfachen Laufe der Welt - Raum und Zeit gefallenen Idealland- Utopien der religiösen Toleranz schaft, bietet Anlass, gesellschaftliche ist all den Pazifisten gewidmet, die Normen zu hinterfragen, die Gedan- zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges ken um Mögliches, aber auch Un- in ihren utopischen Werken ein re- mögliches kreisen zu lassen. Das Pro- spektvolles religiöses Zusammenle- gramm Ricreazione d’Arcadia ließ ben und damit gleichzeitiges Ende diese Utopie im Mai mit Vertonungen des Blutvergießens ersehnten. Neben u. a. der Texte Torquato Tassos und Werken italienischer Komponisten Battista Guarinis aus deren näheren an österreichisch/polnischen Höfen Umfeld am Hof von Alfonso II d’Este in und protestantischer Komponisten in Ferrara wieder zu Klang werden. Deutschland standen vor allem Sala- mone Rossi, genannt „Il Mantovano Your fault being greater, Hebreo“, als einziger Komponist, der why should you disdain sich trotz seines jüdischen Glaubens Our being your equals, im Italien des Frühbarocks etablieren free from tyranny? konnte, und Wojciech Bobowski, der als Musikpage zum Islam konvertierte Emilia Lanier, 1611 und den Namen Ali Ufki annahm, im Zentrum des Konzerts. Ein mögliches Ergebnis der Gedan- kenkreise aus dem Mai könnte die Sich ins Grüne flüch- epochen- und län- ten, den Alltag ver- derübergreifen- gessen, alle Pflichten, de „Querelle des Sorgen und gesell- Femmes“ – die Kri- schaftlichen Zwänge tik an der vorherr- hinter sich lassen. In schende Geschlech- der Kultur des italie- terordnung – sein. nischen Frühbarock Im Jahr 1407 er- hat der Wunsch, aus schien mit dem der erdrückenden Zi- „Livre de la Cité vilisation zu entflie- des Dames“ (Buch hen, einen Namen: von der Stadt der Arkadien, das Land Frauen) der Autorin der Schäfer*innen, Christine de Pizan des ewigen Frühlings, die erste femini- der Liebe und der stische Utopie der Dichtung, in dem der europäischen Lite- Mensch mit Natur und ratur. mythischen Wesen im Primavera (Botticelli), Uffizien, Florenz 7
Utopia Die mit der Autorin identisch gedachte Das Programm Querelle des Femmes Ich-Erzählerin berichtet, wie ihr in – Elizabeth I und die „Stadt der ihrer Wut und Verzweiflung drei vor- Frauen“ erzählt vom goldenen elisa- nehme Damen erscheinen: die Ver- bethanischen Zeitalter aus allerdings nunft, die Rechtschaffenheit und die männlicher Perspektive, dem „male Gerechtigkeit. Diese machen ihr Mut gaze“: John Dowlands Songs berich- und verkünden den Bau einer Stadt der ten von Elizabeths Stilisierung zur Frauen, die Virgin Queen, vom Vergleich zu my- eine Zuflucht thologischen Figuren wie Daphne und bietet vor den Cynthia, von Elizabeths verhängnis- Verleumdern voller Beziehung zu dem Earl of Essex und Hassern und letztendlich von John Dowlands des weib- äußerst persönlicher Wahrnehmung lichen Ge- der Königin, zwischen Vergötterung schlechts. und Verschmähung, Misogynie und Bewunderung. Etwa 200 Jahre später Texte: musicagetutscht.de wird die jun- Zusammenstellung: Lea Vosgerau ge Elizabeth zur Königin Englands ge- krönt. In ihrer Rolle als Mo- narchin wird Miniatur in einer Pariser ihr das spät- Handschrift der Cité des Dames mit telalter- Querelle des Femmes (Christine de Pizan), Bibliothèque liche Buch zu nationale de France einem Leitfa- Elizabeth I. den im Um- und die „Stadt der Frauen“ gang mit der damalig vorherrschen- den Misogynie. Als ständige Mahnung Emma Kirkby // Sopran diente ihr eine eigens angefertigte Ta- Christian Volkmann // Tenor pete mit Motiven des Werks Christine Nina Böhlke // Alt de Pizans. Anlässlich der Regentschaft Sönke Tams Freier // Bass Elizabeths bekam die „Querelle“ er- Julius Lorscheider // Virginal neuten Aufschwung: Zahlreiche Auto- Bernhard Reichel // Laute rinnen wie Emilia Lanier und Isabella Whitney verfassten protofeministische 21. August 2022 | 17 Uhr Streitschriften als Antwort auf zahl- St. Remberti Kirche Bremen reiche frauenfeindliche Tiraden, die Eintritt frei Elizabeth erdulden musste. 8
Hoffen auf eine bessere Welt Henrich Fockes Hubschrauberkonstruktion: Die Utopie eines Bremers wird Wirklichkeit Florian Reible Der Schneider von Ulm schrauber der Welt, erfinden würde, Bertolt Brecht (1934) wäre ihm zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellbar erschienen – eine Utopie, Bischof, ich kann fliegen eine nicht realisierbare Wunschvorstel- Sagte der Schneider zum Bischof. lung. Paß auf, wie ich’s mach! Und er stieg mit so ’nen Dingen Henrich Focke konstruierte mit seinem Die aussah`n wie Schwingen Freund Georg Wulf ab 1912 Motor- Auf das große, große Kirchendach. flugzeuge und nutzte nach dem Er- Der Bischof ging weiter. sten Weltkrieg den Keller des damals Das sind lauter so Lügen in der Großenstraße befindlichen Der Mensch ist kein Vogel Focke-Museums zu heimlichen wei- Es wird nie ein Mensch fliegen teren Konstruktionsversuchen, da die Sagte der Bischof vom Schneider. Entwicklung von Fluggeräten infolge […] der Beschränkungen des Versailler Vertrags nach dem Ersten Weltkrieg Auch der Bremer Henrich Focke (1890- zunächst untersagt war und unter 1979), Sohn des Bremer Senatssyndi- strenger Beobachtung stand. Mit Hilfe cus und Gründers des Focke-Museums, privater Geldgeber konnten Focke und Johann Focke, hegte diesen Traum Wulf dann aber einige Jahre später, vom Fliegen. Als Jugendlicher machte 1923, Bremens erstes Flugzeugbau- er mit seinem älteren Bruder Wilhelm Unternehmen gründen, was u. a. den und Freunden erste Flugversuche „mit Grundstein für Bremens bis heute Dingen, die aussahn wie Schwingen“, bestehenden Ruf als Luft- und Raum- selbstgebauten Hängegleitern, am Os- fahrtsstandort legte. Im selben Jahr terdeich in Bremen. Er half Wilhelm erhielt die A7, „Storch“ genannt, als beim Bau des Motor-Drachenfliegers erstes in Bremen gebautes und amt- „Ente“, mit dem dieser 1909 eine klei- lich geprüftes Flugzeug die Zulassung ne Flugrunde vor den Augen Kaiser vom Reichsverkehrsministerium. Bis Wilhelms II. in der Nähe von Potsdam 1933 kamen 29 verschiedene Flug- flog. Wilhelm wandte sich in der Folge zeugtypen heraus. 1927 verunglückte der Kunst zu, Henrich aber entbrannte Wulf bei einem Flugversuch mit der für den Flugzeugbau. F19, Prototyp einer neuen „Entenkon- struktion“, tödlich. Dass er 27 Jahre später ein senkrecht startendes und landendes Fluggerät, 1933 baute die Fa. Focke Wulf einen den ersten voll funktionsfähigen Hub- Tragschrauber des spanischen Ingeni- 9
Utopia eurs Cierva in Lizenz nach. Inspiriert von dessen Idee entwickelte Focke, nach langen Berechnungen, Studien und Versuchen, den ersten flug- und steuerungsfähigen Hubschrauber der Welt, FW 61, der im Juni 1936 erst- mals startete. Es war die Lösung für Senkrechtstart und -landungen, lange Landebahnen waren nicht mehr erfor- derlich. Eine Utopie war Wirklichkeit geworden. 1937 gründete er mit einem neuen Partner, dem Kunstflieger Gerd Achge- lis, eine Firma, die weitere Hubschrau- bertypen entwickelte. Diese wurden in geringer Stückzahl zu Transport- und Aufklärungszwecken bereits im Zwei- Gemälde Heinrich Focke | SDASM Archives ten Weltkrieg eingesetzt. Nach dem Krieg geriet Focke in Kriegs- Militär nicht mehr wegzudenken. Von gefangenschaft, beriet englische und 1973 bis 2021 flog allein der in Bremen französische Luftfahrtsingenieure un- stationierte Rettungshubschrauber ter anderem auch bei der Weiterent- Christoph 6 rund 55.000 Rettungsein- wicklung der von ihm erdachten Mo- sätze. delle und erarbeitete in der Folge u. a. auch Fertighäuser, Schiffe und legte Bis ins hohe Alter tüftelte Henrich einen Nurflügler-Entwurf vor. Seine Focke weiter und machte aerodyna- Tätigkeiten in Brasilien führten zur mische Versuche in einem Windka- Gründung der bis heute viertgrößten nal, der noch heute besichtigt werden Flugzeugbaufirma Embraer. kann. Er starb 1979 in Bremen, sein Heute sind Hubschrauber in der Le- Grab befindet sich auf dem Riensber- bensrettung, bei der Polizei und im ger Friedhof. Remberti online Auf unserer Homepage www.remberti.de fin- den Sie unsere Online-Gottedsienste, aktuelle Ver- anstaltungen, Berichte und Predigten sowie zahl- reiche Informationen zur St. Remberti Gemeinde. 10
Hoffen auf eine bessere Welt Interview mit David Safier am 20. Februar 2022 Esther Joas Utopie ist ein Fremdwort aus dem Griechischen. Übersetzt heißt es ein „Nicht-Ort“ oder „ortlos“. Es be- schreibt einen Ort, bzw. einen Zu- stand, der aktuell nicht existiert. Der Staatsmann und Humanist Thomas Morus prägte den Begriff in seinem Werk von 1516: „Utopia. Von der be- sten Verfassung des Staates und von der neuen Insel Utopia“. Darin be- schreibt er eine ferne Insel, auf der absolute Gerechtigkeit und Gleichheit herrscht. Die Menschen dort sind flei- David Safier | Foto: Manuel Gutjahr ßig und Bildung ist das höchste Gut. Lieber Herr Safier, würden Sie heute ei- danken zu Utopien gemacht. Natürlich nen utopischen Roman schreiben, was war der Marxismus aber eine verbrei- dürfte da nicht fehlen? tete Utopie, die viele meiner kommu- nistischen Freunde prägte. In meinem drittletzten Roman „Auf- getaut“ gibt es so etwas wie eine Uto- Der Münchner Philosoph Michael pie. Kinder ziehen los und beziehen Hirsch schrieb 2013 ein Manifest mit eine verlassene Stadt in Italien. Dort dem Titel „Warum wir eine andere bilden sie das Land Fatala und leben Gesellschaft brauchen“. Vorne ab- dort nach ihren Vorstellungen einer gedruckt ist Banksys Blumenwerfer. guten Welt. Am Ende des Romans Darin schreibt er, unserer Gesellschaft werden sie von dem Vater der Fatala- fehle eine neue „große Erzählung“, Gründerin, einem alten Kapitän und ein gemeinsamer Bezugspunkt. Wir der Steinzeitfrau Urga unterstützt. müssten klären, was wir wollen und was wir nicht mehr wollen. Was könnte Mit welchen gesellschaftlichen Utopi- Ihrer Meinung nach so eine große Er- en sind Sie aufgewachsen? Was war zählung sein? die Utopie Ihrer Jugend? Wir müssen nach dem Gemeinsamen Wir sind mit Dystopien aufgewachsen: suchen und nicht nach dem, was Atomkrieg, NATO-Doppelbeschluss, trennt. In meiner Utopie werden alle The Day After. Das sind historische Soziopathen, Machtmenschen, Nar- Eckpunkte meiner Jugend. Ich selbst zissten und Tyrannen aus der Gesell- habe mir damals eigentlich keine Ge- schaft ausgeschlossen. Die restlichen 11
Utopia 97 % weitgehend friedlicher Men- Systeme mit einem gefährlichen Abso- schen können dann gemeinsam die lutheitsanspruch. Probleme der Welt angehen und sich auf gemeinsame Interessen besinnen. Der Gegenbegriff zu Utopie ist Dysto- Von mir aus können die 3 % auch pie: ein bevorstehendes Schreckens- ihre eigene Insel bekommen oder wir szenario. Der neue Film von Adam entwickeln einen Feenstaub, der alles McKay „Don’t Look Up“ mit Leonardo Böse von ihnen nimmt. Di Caprio beschreibt so ein Szenario. Was ist das Schreckensszenario, vor Gibt es eine religiöse Utopie, die Sie dem Sie Ihre Kinder und die nachfol- überzeugt? genden Generationen bewahren wol- len? Die goldene Regel! Oder etwas bild- licher: „Bitte hinterlassen Sie dieses Ich, jemanden bewahren? Das steht WC so, wie Sie es selbst vorfinden außerhalb meiner Macht! Die Welt ist wollen.“ Dafür brauche ich nicht zwin- so komplex, dass man sie gar nicht gend einen religiösen Überbau. Diesen mehr überblicken kannst. Du ziehst an Gedanken können wir auch aus uns einer Stelle, und an einer ganz anderen selbst holen. Verkündigung wird oft fällt etwas um. missbraucht, um Kontrolle zu gewin- Im Jugendroman beispielsweise wer- nen. Hier sehe ich eine Gefahr religi- den Dystopien oft mit einer heroischen öser Utopien, besonders, wenn sie in Figur kombiniert, die aus der Tyrannei die Hände von Narzissten und Sozio- oder dem Schrecken befreit. Es wird pathen geraten. also ein Gegenangebot gemacht im Erzählerischen. Bei Don’t Look Up oder Worin sehen Sie die größte Gefahr von dem Roman On the Road fehlt dieser Utopien? Ausblick und das macht es fast uner- träglich. In den „Retopien“: Verschiedenste Ich habe keine konkrete Angst vor Machthaber und Autokraten beschwö- dem Klimawandel. Da hoffe ich auf ren eine Vergangenheit herauf, die es die menschliche Resilienz und erwar- so nie gab, und sehnen diese für die te auch einen technischen Fortschritt, Zukunft herbei. Angeblich war ja frü- der uns hilft, diesem globalen Problem her alles besser. Sie wollen die Zeit zu begegnen. Es wird großes Leid ge- vermeintlich zurückdrehen. Das halte ben, aber ich befürchte keinen totalen ich für die aktuell größte Gefahr. Ein Zusammenbruch. Wenn ich an Schre- Blick nach China oder auch Russland ckensszenarien denke, dann sind das genügt. Wenn dieses Heft erscheint, vor allem entfesselter Rassismus, Na- wird Putins Retopie vielleicht schon tionalsozialismus und die Vernichtung schreckliche Realität sein. Wenn Uto- von Menschen. Hier habe ich größere pien als Vehikel für Machtpolitik ver- Befürchtungen. Als Mensch jüdischer wendet werden, entstehen totalitäre Herkunft lebe ich mit dem sinnbildlich 12
Hoffen auf eine bessere Welt gepackten Koffer für mich und meine restlichen 80 % sind Mitläufer. Wenn Kinder. Das führt zu einer Wachsam- wir es also schaffen, dass die 80 % keit für gesellschaftliche Dynamiken, denen mit guten Absichten folgen, die andere vielleicht weniger beschäf- muss das Paradies etwa 7 Milliarden tigt. Menschen aufnehmen können. Dazu ist unsere geliebte Insel Juist zu klein. Nehmen wir an, Utopia wäre das Pa- Eigentlich finde ich unseren Planeten radies. Wie sähe es da aus und wer einen ganz passenden Ort dafür! müsste unbedingt mit Ihnen dort sein? Alle, die nett sind! Alle, die das Para- dies nicht zerstören, sondern es ge- meinsam genießen. Nach Susan Son- tag haben rund 10 % der Menschen besonders gute Absichten und 10 % besonders schlechte Absichten. Die Keine halben Sachen. Wir bieten Ihnen Qualität! • Ausgezeichnet als Premium-Gärtnerei • Exklusive Floristik • Event-Dekoration • Stilvolles für In- und Outdoor • Trauerfloristik • Grabpflege und Grabneuanlage auf den Friedhöfen Friedhofstr. 30 · 28213 Bremen Riensberg, Oberneuland, Horn und Borgfeld Tel. (0421) 21 45 41 · Fax (0421) 21 41 19 • Vertragsgärtner der Nordwestdeutschen Treuhandstelle E-Mail: blumen@blumen-stelter.de für Dauergrabpflege www.blumen-stelter.de 13
Kalender Gottesdienste Juni Juni 05.06. 11 Uhr Pastorin Isabel Klaus 1. Juni Mittwoch 06.06. 11 Uhr Pfingstgottesdienst 16 Uhr Buch und Café Fockes Park 15 Uhr Geburtstagscafé 19:30 Uhr Klang & Stille | Marion Safier 12.06. 11 Uhr Pastor Uli Bandt 8. Juni Mittwoch 19.06. 11 Uhr Pastorin Esther Joas 9:30 Uhr Seniorenfrühstück 15 Uhr Tauffest an der Weser 17:30 Uhr Bibellesen | Uli Bandt Pastor Uli Bandt 9. Juni Donnerstag 26.06. 11 Uhr Pastor Uli Bandt 18 Uhr Psalm, Musik & Segen | Isabel Klaus 11. Juni Samstag 03.07 11 Uhr Pastorin Esther Joas 13:30 Uhr Radtour | Treffpunkt Remberti-Parkplatz Juli 10.07 11 Uhr Pastorin Esther Joas 15. Juni Mittwoch 15 Uhr Freundeskreis Sommerpredigtreihe „Utopia“ 16. Juni Donnerstag 17.07. 11 Uhr Utopia 1 18 Uhr Taizé-Singen | Uli Bandt Pastor Uli Bandt 20 Uhr Taizé-Singen | Uli Bandt 24.07. 11 Uhr Hieronymus Bosch 17. Juni Freitag Pastorin Isabel Klaus 16 Uhr Kinderkirche 31.07. 11 Uhr Heinrich Vogeler Isabel Klaus, Jule Webner, Pastorin Isabel Klaus Monique Espitalier 07.08. 11 Uhr Banksy 18. Juni Samstag August Pastorin Isabel Klaus Sommerfest mit kleinem Basar und Kinderflohmarkt 14.08. 11 Uhr Utopia 5 Pastor Uli Bandt 22. Juni Mittwoch 15 Uhr Spielenachmittag 21.08. 11 Uhr Pastorin Isabel Klaus 25. Juni Samstag 28.08. 11 Uhr Pastorin Esther Joas 17 Uhr „Die Arche Noah“ Orgelkonzert für Kinder Gehörlosengemeinde Mitwirkende: Pastor Thomas Ziaja, 26.06. | 28.08. 15 Uhr Monique Espitalier, Cornelia Pastor Gerriet Neumann Wohltmann | Orgel: Katja Zerbst Eintritt frei 30. Juni Donnerstag Taufgottesdienste am Samstag 20 Uhr „Der stille Amerikaner“ Lesung und Diskussion 19.06. 15 Uhr Tauffest an der Weser Christoph Sodemann und Uli Bandt Pastor Uli Bandt 09.07. 11 Uhr Pastor Uli Bandt 20.08. 11 Uhr Pastorin Isabel Klaus 14
Kalender Juli Wöchentlich 15 Uhr Montagsbastelgruppe Montag 2. Juli Samstag 18 Uhr Der Sommer weht ins Land am 1. Montag | E. Kohl | Tel.: 04298 48 92 Mitsingkonzert mit der Kantorei am 3. Montag | E.-M. Klüting | Tel.: 22 35 979 St. Remberti | Eintritt frei 15 Uhr Tüten- und Talerausgabe 6. Juli Mittwoch 9:30 Uhr Seniorenfrühstück 15 Uhr Gedächtnistraining 16 Uhr Buch und Café E. Rohlfing | Tel.: 70 66 28 19:30 Uhr Klang & Stille | Marion Safier 18 Uhr KlarSax mit Gert Lueken 7. Juli Donnerstag 18 Uhr Psalm, Musik & Segen | Isabel Klaus 14 Uhr Senioren-ErlebnisTanz Dienstag 9. Juli Samstag Uschi Krüger | Tel.: 42 44 66 10 Uhr Remberti räumt auf 15 Uhr Remberti Café 10. Juli Sonntag Kinderchorgruppen 18 Uhr strings unlimited 16:30 Uhr Kinder im Kita-Alter Konzert mit Werken für Streichorchester Monique Espitalier Dvorak, Elgar, Britten, Bartok 16:30 Uhr Kinder im Grundschulalter Leitung von Leander Kippenberg Lea Vosgerau Eintritt frei 20 Uhr Kantorei | Lea Vosgerau 13. Juli Mittwoch 15 Uhr Freundeskreis Sommerfest 10 Uhr Patchwork | B. Treber | 23 66 06 Mittwoch 17:30 Uhr Bibellesen | Uli Bandt 20. Juli Mittwoch 15-16 Uhr Offene Kirche 15 Uhr Spielenachmittag 18:15 Uhr RembertiBlech | Lea Vosgerau 14. Juli Donnerstag 19 Uhr Teestube der Jugend 18 Uhr Taizé-Singen | Uli Bandt 20 Uhr Taizé-Singen | Uli Bandt Donnerstag 10 Uhr Tanzen im Sitzen C. Labinsky | Tel.: 67 37 06 47 August 15 Uhr Remberti Café International 3. August Mittwoch Wir suchen aufgeschlossene 16 Uhr Buch und Café Menschen, die Spaß haben, 19:30 Uhr Klang & Stille | Marion Safier mit Kindern zu spielen, zu basteln, vorzulesen. 11. August Sonntag Wer Interesse hat, meldet sich 14 Uhr Trauerwanderung | Ulrike Kölling gern bei Anke Zierau Treffpunkt: Remberti-Parkplatz Tel.: 21 05 00 21. August Sonntag 17:30 Uhr Singkreis St. Remberti 17 Uhr Querelle des femmes Lea Vosgerau Elizabeth I und die „Stadt der Frauen“ Eintritt frei Netzwerk „Kinder in Remberti“ WAS-WANN-WO? Das erfahren Sie über das Netzwerk Kinder in Remberti. Mail an: isabel.klaus@gmx.de 15
Utopia Der Rufer Isabel Klaus Ich habe den Rufer zuerst in Berlin ent- deckt während meiner Studienzeit. Ich war beeindruckt ob dieser Figur. In die Welt schreiend. So kam sie und kommt sie mir heute immer noch vor. In Berlin stehen an ihrem Sockel drei Worte: Frie- de. Friede. Friede. Sie steht auch hier in Bremen. Das Origi- nal. Der erste Guß von Gerhard Marcks. Heute steht sie an der Schlachte vor dem Weserhaus von Radio Bremen. Sie steht Und sie alle rufen: für Frieden und Meinungsfreiheit. Nach- Lasst ab vom Bösen und tut Gutes! empfunden hat Marcks die Figur der Ge- Sucht Frieden und jagt ihm nach! stalt des Stentor aus Homers Ilias. Dort (Psalm 34,15) heißt es, seine Stimme sei so laut wie die von fünfzig anderen Männern zusammen Im Angesicht der Bilder, der Nachrichten, gewesen. Die Skulptur sollte die Aufgabe die uns erreichen, verstummt der schrei- von Rundfunk und Fernsehen möglichst ende Rufer, verstumme ich. Was soll ich zeitlos darstellen. Marcks sagte dazu: euch an froher Botschaft bringen, wäh- rend die Welt voller Trauer und Heimweh Wenn ich jetzt da jemanden mit dem ist? Was soll ich von Gott erzählen, der Fernseher hinstelle, dann sieht das in eben nicht am großen Rad der Geschich- zehn Jahren ziemlich doof aus, weil te dreht? Was soll ich von einem Gott er- dann sind die Fernseher ja schon viel zählen, in dessen Plan sicher nicht stand, besser. Dagegen dieses Rufen, die Nach- ein Land in Schutt und Asche zu legen richt in die Welt setzen, das ist immer und Millionen Menschen um ihr Zuhause das gleiche geblieben, ob jetzt bei den zu berauben. Griechen oder heute. Wir stehen vor den gleichen theolo- Der Rufer beschäftigt mich. Am liebsten gischen Fragen wie im Zweiten Welt- würde ich ihn tausendfach gießen lassen krieg. Es gibt keinen Gott, der in den und ihn als Bollwerk gegen den rus- Krieg zieht. Auch wenn das Christentum sischen Angriff auf die Ukraine stellen. dies in seiner Geschichte oft in Anspruch Und ich stelle es mir vor, wie tausende nahm und Gott damit missbraucht hat. Rufer den Panzern im Weg stehen, und Heute wie damals geht es um Macht, sie die Kanonenrohre anschreien und zu um die große Weltpolitik, um die große einem galaktischen Friedensruf werden, Weltwirtschaft, um Gas und Öl, und das der bis in Putins verstopfte Ohren dringt. bereitet mir als Theologin große Mühe. 16
Hoffen auf eine bessere Welt Und noch viel mehr große Sorgen. Weil In dieser Hilfsbereitschaft steckt Gottes es Angst macht. Angst vor den schlimm- Liebe, ganz gleich, ob wir glauben oder sten Szenarien. nicht glauben. Aber das ist die Urform von Gottes Liebe. Was soll ich also von Gott erzählen? Der Holocaust-Überlebende Elie Wiesel Und der Rufer ruft: schrieb: „Nie werde ich die Augenblicke vergessen, die meinen Gott und meine Zuletzt, Seele mordeten.“ Gott ging mit jedem Brüder und Schwestern, einzelnen. Nicht Gott war abwesend, freut euch, sondern die Menschlichkeit, die Liebe. lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen, Und das ist es am Ende, was ich euch habt einerlei Sinn, von Gott erzählen kann: In all den Bildern haltet Frieden! und den Nachrichten, die uns ängstigen, So wird der Gott der Liebe sehen wir dennoch eine große Welle der und des Friedens mit euch sein. Liebe und Hilfsbereitschaft. Menschen, (2. Korinther 13,11) die einfach losfahren und helfen wollen. Menschen, die Unterkünfte bereitstellen. Menschen, die unglaublich viel Geld spenden, um zu helfen. 17
Utopia Utopie & Flucht Christiane Rieve Frühling 2015 Im Zelt an der Uni habe ich sie kennen- gelernt, die afghanische Familie Wais, Die drei Kinder der Familie Wais Eltern und drei Kinder teilen sich eine Foto: Christiane Rieve Wohnscheibe im Zelt. Trotz Enge und ständiger Lärmkulisse Und die Kinder? fühle ich mich bei unseren Deutsch- Leben die Utopie, die älteste Maryam Übungen als willkommener Gast hat mit viel Elan eine Ausbildung zur an dem kleinen Ess-/Wohnzimmer-/ Medizinischen Fachangestellten absol- Schreibtisch. viert, ist eine beliebte Kollegin gewor- Sie haben eine Odyssee hinter sich, den. stammen aus einer afghanischen Die zwei anderen sind ehrgeizige Kleinstadt, sind zunächst in Italien un- Schüler*innen, haben manchmal tergekommen, fühlten sich dort verlas- Mühe, bleiben tapfer, feiern Erfolge sen und ratlos. und schmieden große Pläne. Zurück nach Afghanistan zu den Groß- Rashed will Polizist werden, Roya eltern in ihr großes Haus mit Garten. Schönheitschirurgin. Der örtliche Talibankommandeur hat Licht und Schatten begleiten die Fami- ein Auge auf die älteste Tochter ge- lie, durch alles hindurch haben sie sich worfen als dritte Ehefrau. Würde und Stetigkeit bewahrt. Der Großvater dringt auf erneute Ich bin dankbar für die Freundschaft. Flucht, das muss er später mit dem Le- ben bezahlen. Sie gelangen nach Deutschland. Wie wäre die Welt, wenn ...? Worin besteht die Utopie? Konfirmanden*innen mit Julia Darin, dass ein Elternpaar mit langer Webner afghanischer Tradition die Liebe und Während der Oster-Konfifreizeit Achtung zu seinen Kindern so hoch in Hohenfelde beschäftigten sich schätzt, dass es familiäre Bindung, die Konfirmand*innen in verschie- Wohlstand und Heimatliebe aufgibt, denen gestalterischen, experimen- um seinen Kindern ein sicheres und tellen und musikalischen Projekten würdevolles Leben zu bieten. immer wieder mit der Frage „Wie Dafür nehmen sie in Kauf, sich in wäre die Welt, wenn …?“. Die an- einem fremden Land mit fremder Spra- regenden Fragen führten sowohl zu che und völlig anderer Kultur zurecht- großartigen Gesprächen als auch zu tollen Projektergebnissen. Letz- finden zu müssen. tere teilen wir hier. Das wird ihnen schwer fallen. 18
Hoffen auf eine bessere Welt Wie w Wie wäre die Welt, wenn...? Klimawäre die Welt, a n d el s w toppenenn wir den könnte n? Wie wäre die Welt, wenn alle frei und in Frieden lebten? Projekt „ maproje Save Hohenfeld kt“: Exp e d el un d erimente – das Kli- s Freizeit eine Konseque zum Klimawa heim. nzen fü n Projekt „Konfirmationslied“: Gestalten des r u ns e r - Konfirmationsliedes 2022. and elt, wenn nie- t, wenn sich niem Wie wäre die Wüsste? Wie wäre die Wel mand hungern m fürchten müsste? Gestal- Welt“: Gestaltung n und Postkar ten“: Projekt „Brot für die Projekt „Von Steine Sc hre ibe n von ten für die Weih- -Steinen und neuer Kollektenkäs ten von Botschafts de n ne ue n Konfi- n „B rot für die Welt“. ermutigenden Postk ar ten für nachtsaktion vo Jahrgang. Wie wäre die Welt, we freiheit für alle gölte? nn Presse- Wie wäre Projekt „Qual- wegen desdie Welt, wenn niema lenfischer“: folgt/ vertrieigenen Glaubens v nd eben würd er- Gestalten der e? Lagerzeitung „Quallen- fischer“ für die Osterfreizeit 2022. Projekt „Ab endmahl un Vorbereitun d Taufe“: g des Abend Taufgot tesd mahl- und d ienstes. es19
Konfirmandinnen Glaubenssätze der Ich glaube, dass Gott unsichtbare Be- schützer auf die Erde sendet, die uns Konfirmandinnen und in schlimmen Situationen unterstützen Konfirmanden und uns auf den richtigen Weg leiten. Ich glaube nicht, dass Gott die Welt Im Konfirmandenunterricht haben erschaffen hat, weil ich an die Studien wir uns damit beschäftigt, wie man der Wissenschaft glaube. seinen Glauben bekennen kann und wozu das gut ist. Als Angebot gab es Ich glaube, dass Gott die Welt erschaf- Bausteine, die die Konfirmand*innen fen hat und das ist für mich wichtig, zum Formulieren ihrer Sätze verwen- weil man dann sieht, was für ein Ge- den konnten. Hier finden Sie ausge- schenk es ist, auf der Erde zu leben. wählte Sätze, die zu unserem Glau- bensbekenntnis 2022 geworden sind. Ich glaube, dass Gott das gütigste und weiseste Wesen ist, das existiert. Ich glaube, dass Gott wie eine Mutter ist, die immer auf mich aufpasst und Ich hoffe, Gott verbindet die Men- mich beschützt und der ich alles er- schen und sorgt dafür, dass es weniger zählen kann. Krieg und Hass gibt. Ich glaube, dass Gott wie ein Vater Ich glaube, Jesus hat gelebt, um zu ist, und das bedeutet für mein Leben, zeigen, dass Gott die Menschen liebt. dass ich mich gewollt fühle und mir immer jemand zur Seite steht. Ich hoffe, Gott unterstützt auch die, die ihren Glauben verloren haben, Ich glaube, dass Gott Fehler vergibt denn so habe ich das Vertrauen, dass und jedem Menschen einen neuen niemand allein gelassen wird. Anfang ermöglicht. Ich glaube, Jesus ist als Mensch gebo- Ich glaube, Gott ist gerecht und das ren, damit Gott weiß, wie kompliziert ist für mich wichtig, weil dadurch und schwer das Leben sein kann und nicht das Böse siegen kann. so Nachsicht mit den Menschen hat. Ich glaube, dass Gott allmächtig ist Ich glaube, Jesus ist als Mensch ge- und uns Frieden und ewiges Leben boren, denn das zeigt mir, dass auch schenken wird. ich so große und gute Dinge erreichen kann wie Jesus. Ich vertraue darauf, dass Gott mir Halt gibt, wenn ich selbst nicht genug Ich glaube, dass man als Christ gütig Kraft habe. und freundlich sein sollte. 20
und Konfirmanden Ich vertraue auf Jesus, da er mir hilft, Singen, Sonne, Strand die Hoffnung zu behalten, dass alles Schlimme auf der Welt ein Ende findet In diesem Jahr findet erstmals eine Singefreizeit im Freizeitheim der St. und sich aus den Scherben ein Mosaik Remberti Gemeinde Bremen in Ho- bildet. henfelde an der Ostsee statt. Ob als Familie, mit den Enkelkindern oder Ich vertraue darauf, dass es ein Leben alleine, ob mit oder ohne Singer- nach dem Tod gibt und das ist wichtig fahrung. Alle sind an diesem Wo- für mich, weil das Leben so nicht aus- chenende zum gemeinsamen Sin- sichtslos ist. gen mit Lea Vosgerau und Monique Espitalier eingeladen. Ich vertraue darauf, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, denn das bedeutet Wann: 23. bis 25.September 2022 für mein Leben, dass ich keine Angst Anmeldung: bis zum 15. Juli vor dem Tod haben muss. Bei: lea.vosgerau@remberti.de oder im Gemeindebüro Ich vertraue darauf, dass es ein Le- Kosten: Erwachsene 80-100 Euro, ben nach dem Tod gibt, weil es mir so Kinder 40-60 Euro (je nach Alter) leichter fällt, verstorbene Geliebte ge- hen zu lassen. Ich glaube an eine göttliche Kraft, die Radtour überall zu finden ist, und das kann mir helfen, wenn ich das Gefühl habe, nie- Liebe Radfahrer*innen, auch in die- sem Jahr findet unter neuer Leitung mand liebt mich. die traditionelle Halbtagsradtour statt. Wir werden eine bremische Ich glaube, dass Gott Menschen zu- und eine kirchliche Attraktion erle- sammenbringt, und das sehe ich da- ben und uns anschließend mit Kaf- ran, dass ich beim Konfirmandenun- fee und Kuchen stärken. Strecken- terricht viele neue und gute Freunde verlauf und Ziel bleiben wie immer gefunden habe. eine Überraschung. Die Tour ist für alle geeignet und beinhaltet keine besonderen Schwierigkeitsgrade. Ich vertraue darauf, dass unser Glaube Freude an der frischen Luft und Ge- uns Gemeinschaft schenkt, und das be- selligkeit stehen im Vordergrund. deutet für uns, dass man nie alleine ist. Treffpunkt und Abfahrt: 11. Juni Ich glaube, dass wir dazu bestimmt um 13:30 Uhr, Remberti-Parkplatz. sind, die Welt als guten Ort zu be- Anmeldung: bis zum 7. Juni im Ge- schützen. meindebüro Tel. 201570 Adalbert Guggenmos-Hölscher, Organisator der Tour 21
Remberti Bücher sind tröstende Welten Buch & Cafe immer am ersten Mittwoch im Monat Bepackt mit den Lieblingsbüchern der tee zu lebenslangem Hausarrest ver- letzten Wochen entern Literaturbe- urteilt. Was der junge Graf Alexander geisterte das Gemeindehaus. Ab 16 Rostov in diesem geschichtsträchtigen Uhr sitzen wir im Kaminraum. Kaffee Hotel beobachtet, welchen Menschen und Tee dampfen er hier begegnet in den Tassen, man und welche Aben- wirft einen Blick auf teuer er erlebt, wird das Keksangebot. mit vielen den Leser Auf Herrn Klose ist überraschenden Verlass: Er stimmt Wendungen amü- die Runde mit sant und spannend einem Gedicht von erzählt. Robert Gernhardt Elisabeth Brandes oder von Rilke ein. Wir sprechen über das verabredete Die Erfindung der Flügel Buch, sind uns mal einig in Begeiste- Sue Monk Kid rung oder Unverständnis, diskutie- Die Schwestern Sarah und Angeli- ren mal kontrovers. Oft schweift das na Grimké, von denen der Roman Gespräch ab auf Themen am Rande, handelt, haben wirklich existiert. Sie auf persönliche Lebenserfahrung, auf wachsen zu Beginn des 19. Jahrhun- aktuelle Geschehnisse. Der vertraut derts in Charleston in einer reichen freundliche Ton miteinander tut uns Familie auf. Sarah, die Ältere, ist in- allen gut. telligent und lernbegierig und leidet Wir sind ein offener Kreis und freuen unter der ihr zugewiesenen Frauenrol- uns über Mitlesende. le ebenso wie angesichts der Behand- Christiane Rieve lung und grausamen Bestrafung der im Haushalt beschäftigten Sklaven. Ein Gentleman in Moskau Nach Ihrer Begegnung mit Quäkern Amor Towles und Abolitionisten im Norden reist sie Als Sommerlektüre empfehle ich die- zusammen mit ihrer jüngsten Schwe- sen guten Unterhaltungsroman. Er ster durchs Land und hält Vorträge zu spielt 1922 zur Zeit der russischen Re- Frauenrechten und zur Abschaffung volution in Moskau und soll auf einer der Sklavenhaltung. Parallel dazu wird historischen Begebenheit beruhen. Ein das fiktive Schicksal ihrer gleichaltri- reicher russischer Adliger, der seinen gen Zofe und deren Mutter erzählt. Wohnsitz in einer Suite des Luxusho- Irene Dempwolff tels Metropol im Zentrum von Moskau hat, wird von einem Revolutionskomi- 22
Notizen Remberti-Sommerfest Lesung und Gespräch am Samstag, 18. Juni „Der stille Amerikaner“ mit kleinem Basar am Donnerstag, 30. Juni und Kinderflohmarkt Endlich dürfen wir uns wieder zum Kann man in Zeiten des Krieges neu- Feiern rund um Kirche und Gemeinde- tral bleiben? Können oder müssen haus treffen – diesmal zu einem Som- auch Journalist*innen Partei ergrei- merfest! Von 13 bis 18 Uhr bieten wir fen? Dieses hochaktuelle Thema hat Kaffee & Kuchen, Getränke & Gegrill- der britische Schriftsteller Graham tes an, dazu eine Mini-Version unseres Greene schon 1955 in seinem Roman Basars mit schönen Dingen, die in den „Der stille Amerikaner“ aufgegriffen. Gruppen der Gemeinde entstanden Der britische Auslandskorrespondent sind. Thomas Fowler berichtet aus Vietnam über den ersten Indochinakrieg gegen Außerdem findet im Albert-Schweit- die französische Kolonialmacht und zer-Saal der beliebte Kinderflohmarkt begreift, dass eine neutrale Existenz statt. Im Innenhof lädt der Bücher- zwischen den Fronten für ihn zuneh- flohmarkt zum Stöbern ein. Mehrere mend zur Illusion wird. Mit einer Le- Musikensembles aus Remberti haben sung von Ausschnitten aus diesem Ro- bereits ihren Auftritt zugesagt und es manklassiker wollen wir ein Gespräch sind viele Aktivitäten für Kinder gep- über ethische und moralische Fragen lant. eröffnen, die heute noch immer so ak- tuell sind wie vor 70 Jahren. Wir freuen uns, wenn Sie diesen Nach- mittag mit Familie oder Freunden bei Dieser Abend ist Teil der Veranstal- uns verbringen! tungsreihe „Vergessene Welten“, die vom 2. Juni bis zum 26. Juli in der Stadtbibliothek Bremen stattfindet. Wichtige Termine im Vorfeld Sie wird organisiert von entwicklungs- (jeweils im Gemeindehaus): politischen Gruppen und Medienorga- nisationen aus Bremen. 13.-16. Juni: Abgabe von Bücher- Der Abend wird gestaltet von Pastor spenden für den Flohmarkt (bitte Uli Bandt und Christoph Sodemann, KEINE anderen Flohmarktsachen!) Journalist und Geschäftsführer von 18. Juni ab 12 Uhr: Abgabe von constructify.media e. V. Kuchenspenden Aktuelle Infos zum Sommerfest Lesung und Gespräch finden Sie auf unserer Website. Donnerstag, 30. Juni, 20 Uhr Albert-Schweitzer-Saal 23
Remberti Bremer Aufräumtage Sommerpredigtreihe 2022 - Remberti ist dabei! UTOPIA Remberti räumt auf – und zwar im Passend zum Thema unseres Sommer- Rahmen der Bremer Aufräumtage am heftes wird sich unsere diesjährige Samstag, den 9. Juli 2022. Lasst uns Sommerpredigtreihe mit Utopien be- an diesem Tag gemeinsam die Um- schäftigen. Pastor Uli Bandt eröffnet gebung unserer Remberti-Kirche von sie am 17. Juni. An den drei darauf- wildem Müll befreien. folgenden Sonntagen nimmt Pastorin Wir freuen uns über rege Beteiligung Isabel Klaus die utopischen Welten und auch über Hilfe bei der Organisa- von drei sehr unter- tion. Vielleicht möchte jemand auch schiedlichen Künst- mit einem leckeren Kuchen die Sam- lern in den Blick: melnden unterstützen? Jede Hilfe und Hieronymus Bosch, Motivation ist willkommen! Gemein- Heinrich Vogeler sam können wir so einen wertvollen und Banksy. Beitrag für Bremens Stadtsauberkeit Bei Hieronymus leisten und Vorbild für viele Gemein- Bosch liegt es auf demitglieder, Anwohner*innen und der Hand: Sein welt- vor allem für Kinder sein! berühmtes Trypti- chon „Garten der Um uns für die Bremer Aufräumtage Lüste“ ist eine Uto- bei der Bremer Stadtreinigung anzu- pie voller Erwart- Hieronymus Bosch melden, müssen wir eine ungefähre barem, aber auch Garten der Lüste Teilnehmerzahl wissen, denn wir Geheimnisvollem. bekommen eine kostenlose Sammel- Bei Heinrich Vogeler muss man et- ausrüstung in Form von Handschuhen was genauer hinsehen, um seinen uto- und Müllbeuteln. Meldet euch bitte pischen Ansatz zu entdecken. Wie gut, bis zum 24. Juni über feedback@ dass seine Bilder derzeit in Worpswede remberti.de für unseren Remberti- ausgestellt sind! Aufräumtag an. Auch die freiwilligen Und zu guter Letzt: Banksy, der Street- Organisationshelfer*innen können artkünstler. Seine Werke sind anonym, sich per E-Mail melden. aber durch seinen Stil immer eindeu- tig zu erkennen. Es sind teilweise sehr Ramona Alberts politische Utopien, die Mauern oder Hauswände zu ertragen haben. Einen Remberti räumt auf Eindruck davon kann man derzeit im Samstag, 9. Juli, 10 Uhr BLG-Forum in der Überseestadt be- Anmeldung bis 24. Juni kommen. Mail an: feedback@remberti.de Pastor Uli Bandt wird die Predigtreihe am 14. August abschließen. 24
Notizen Trauerwanderung Goldene Konfirmation am 11. August am 9. Oktober mit Ulrike Kölling mit Uli Bandt Ein geliebter Mensch ist gestorben – Zwei Jahre lang musste das Wieder- nichts ist mehr, wie es einmal war. In sehenstreffen der Goldenen Konfir- dieser Situation kann es hilfreich sein, manden ausfallen. Nun wollen wir sich mit Menschen, die Ähnliches er- endlich im Gottesdienst am 9. Okto- leben, auszutauschen. Gleiches gilt ber, 11 Uhr, das Jubiläum der Rember- für Trauergefühle aus der Vergangen- ti-Konfirmand*innen der Jahrgänge heit, die sich immer wieder Ausdruck 1970, 1971 und 1972 begehen. Falls verschaffen wollen. Eine Möglichkeit, Sie zu diesen gehören, sind Sie herz- damit umzugehen, will unsere Trauer- lich eingeladen, sich im Gemeindebüro wanderung aufzeigen. Die Bewegung zur Feier der Goldenen Konfirmation in der Natur, sie mit allen Sinnen zu er- anzumelden. Nach dem Gottesdienst leben, kann neben den Begegnungen werden wir bei einem kleinen Imbiss und dem Austausch helfen, der Trauer im Gemeindehaus Gelegenheit haben, Raum und Zeit zu geben, aber auch uns miteinander auszutauschen. neuen Mut zu schöpfen. Gewandert wird in einer kleinen Gruppe, etwa Da unser Büro derzeit nur vertre- zwei Stunden, begleitet durch kleine tungsweise besetzt ist, sind wir dies- Impulse. mal besonders auf Ihre Mithilfe bei der Ermittlung von Adressen Ihrer Der Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am Mitkonfirmand*innen angewiesen. Parkplatz des Gemeindehauses, Fried- Bitte informieren Sie Ihre Freund*innen hofstraße 10. Bei Regen wird der Ter- oder vermitteln Sie uns Kontaktdaten, min verschoben. Anmeldung bei Ulrike damit wir Einladungen verschicken Kölling, Tel. 23 51 30 oder im Gemein- können! debüro. Ihr Pastor Uli Bandt Jetzt online Lust auf bewerben: einen neuen Job? deine-mission-job.de 25
Diakonie Aus der Diakonie Liebe Mitglieder der St. Remberti-Ge- beizutragen, dass Ge- meinde, gerne möchte ich mich Ihnen meinschaft entsteht auf diesem Weg als neues Diakonie- und gemeinsame Er- Mitglied vorstellen: lebnisse auch über Alters- und Herkunfts- Mein Name ist Karsten Schiemann, ich grenzen stattfinden. bin verheiratet und habe drei Söhne im Alter von 14, 13 und 11 Jahren. Ich ar- Als Mitglied der Diako- beite mit Leidenschaft im Finanzbereich nie ergibt sich für mich Karsten Schiemann eines Herstellers von Bio-Lebensmitteln nun eine neue Möglichkeit, in Bremen. zu einem lebendigen Gemeindeleben mit viel Austausch und Gemeinschaft Aufgewachsen bin ich in Bremen-Os- beizutragen. Die Diakonie tut dies durch terholz und in meiner Jugend erstmals direkte Unterstützung von Einzelnen über Freunde (und meine heutige Frau) und trägt zu vielen Veranstaltungen der mit der St. Remberti-Gemeinde in Kon- Gemeinde im Laufe des Jahres etwas takt gekommen. Die Teestube, der bei. Darüber hinaus engagiert sich die Weihnachtsbasar und insbesondere das Diakonie außerhalb der Gemeinde lang- Freizeitheim Hohenfelde waren meine fristig in sozialen Einrichtungen in der ersten Berührungspunkte. Hohenfelde Nachbarschaft mit Zeit und Geld. ist dabei schnell eine Konstante mit mehreren Besuchen im Jahr geworden. In meiner bisher kurzen Zeit der Mitar- Dies ist bis heute so. beit in der Diakonie wurde bereits deut- lich, dass vieles durch Spenden möglich Für das Studium verließ ich Bremen und gemacht werden kann. Daher möchte kam mit der Familie zur Einschulung des ich die Gelegenheit an dieser Stelle nut- ältesten Sohnes zurück. Nun leben wir zen, Sie um Spenden zur Unterstützung das erste Mal im Sprengel der Gemein- unserer Arbeit zu bitten. Ihre Spende de, obwohl wir auch in den Jahren zuvor und unsere ehrenamtliche Arbeit ma- immer Gemeindemitglieder waren und chen einen Unterschied vor Ort in der unsere Kinder alle in der Remberti-Ge- Gemeinde – mal einen kleinen, manch- meinde getauft wurden. mal aber auch einen großen. Seit 2017 leite ich gemeinsam mit mei- Ich freue mich auf eine spannende und ner Frau eine der Familienfreizeiten in lehrreiche Zeit in der Diakonie. Vielen den Sommerferien, bei der wir bereits Dank für Ihre Unterstützung! vorher viele Jahre als Teilnehmer mit- gereist sind. Mir macht es Freude dazu Ihr Karsten Schiemann Konto der Diakonie: Sparkasse Bremen IBAN: DE81 2905 0101 0001 0367 71 | BIC: SBREDE22 | Stichwort: „Diakonie“ 26
Freud & Leid Taufen Evidence Omagu Jonah Kirsch Hauke Helmers Christoph Tielitz Jooris Stolz Lilli Holtmann Paula Kenn Lina Letkemann David Kirsch Artur Saake Ruben Kirsch Bestattungen Ilse Böhm, 95 Jahre Charlotte Dohrmann, geb. Drewing, 94 Fritz Feldmann, 86 Jahre Jahre Heide Hamdy, geb. Eggers, 82 Jahre Renate Tiemann, 86 Jahre Hans Walter Küchelmann, 85 Jahre Ingeborg Kunze, geb. Eschment, 88 Jahre Hans-Dieter Markus, 78 Jahre Horst Wilhelm Mencke, 83 Jahre Egon Reimer, 95 Jahre Ilse Walecki, geb. Bergfeld, 77 Jahre Ilse Walecki, 78 Jahre Ruth Fricke, geb. Ahlbrecht, 100 Jahre Helmut Schuleit, 89 Jahre Walter Hecht, 83 Jahre Rita Jonas, 83 Jahre Brigitte Bogumil, 82 Jahre Sören Wilke, 33 Jahre Elard Wilhelm Heinrich Rabe, 75 Jahre Berta Kielau, geb. Schmidtke, 96 Jahre Mechthild Herta Amman, 95 Jahre Gerhard Deeke, 90 Jahre Inge Recker, geb. Hoffmann, 95 Jahre Hermann Schwarz, 89 Jahre Uve Wilhelm Schulte, 92 Jahre Dem Leben BESTATTUNG einen würdevollen Abschied geben Friedhofstraße 19 28213 Bremen Tag und Nacht 0421- 20 22 30 www.tielitz.de 27
St. Remberti-Gemeinde • Friedhofstraße 10 • 28213 Bremen www.remberti.de Gemeindebüro Pastorinnen & Pastor Ursel Büßenschütt Isabel Klaus Astrid Kubousek Tel.: 0421 56 63 83 56 Gabriele de Vries Mail: isabel.klaus@gmx.de Tel.: 20 15 70 Uli Bandt Fax: 20 15 729 Tel.: 04792 95 15 73 Mail: buero@remberti.de Mail: uli.bandt@t-online.de Öffnungszeiten: Mo-Do 10-12 Uhr Esther Joas Tel.: 0179 48 89 753 Küster Motalleb Bani Mail: esther.joas@kirche-bremen.de kuester@remberti.de Tel.: 20 15 70 (Büro) Kirchenmusik Kantorin: Lea Vosgerau Bauherrenkollegium Mail: lea.vosgerau@remberti.de Martin Eckardt-Duffhauß (Verwaltender Bauherr) Kinder- und Jugendbüro Dr. Bernhard Gleim Julia Webner Kerstin Kreitz Tel.: 0160 93 20 70 54 Kontakt über das Gemeindebüro oder Mail: julia.webner@kirche-bremen.de Mail: bauherren@remberti.de Ehrenamtliche Arbeit Diakonie Martin Eckardt-Duffhauß Senior: Dr. Peer Koch Mail: buero@remberti.de Mail: diakonie@remberti.de Kontakt über das Gemeindebüro Arbeit mit älteren Menschen Besuchsdienstvermittlung & soziale Beratung Freizeitheim Hohenfelde Elke Schaar Leiterin: Ute Kizler Tel.: 20 15 721 (Di-Do) Strandstraße 22 Mail: elke.schaar@kirche-bremen.de 24257 Hohenfelde/Ostsee Kindergarten Büro: 04385 367 Leitung: Petra Frankenfeld Fax: 04385 59 69 497 Tel.: 20 15 727 Gäste: 04385 59 69 496 Fax: 20 15 728 Mail: hohenfelde@remberti.de Mail: kita.st-remberti@kirche-bremen.de Bankverbindungen Gemeinde: Sparkasse Bremen BIC: SBREDE22 Stiftung Gemeindepflege: Deutsche Bank BIC: DEUTDEHB IBAN DE42 2905 0101 0010 4307 59 IBAN DE96 2907 0050 0109 3004 00 Diakonie: Sparkasse Bremen BIC: SBREDE22 IBAN DE81 2905 0101 0001 0367 71
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