Remberti Nachrichten - Hoffen auf eine bessere Welt - St. Remberti-Gemeinde Bremen

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Remberti Nachrichten - Hoffen auf eine bessere Welt - St. Remberti-Gemeinde Bremen
Remberti Nachrichten
Juni • Juli • August 2022

                            UTOPIA
                            Hoffen auf eine bessere Welt   1
Remberti Nachrichten - Hoffen auf eine bessere Welt - St. Remberti-Gemeinde Bremen
Inhalt + Impressum

   Impressum                                           Inhalt
   Remberti Nachrichten 3/2022
                                                       Geleitwort von Pastor Uli Bandt............ 3
   Herausgeber und Anzeigenverwaltung:
   St. Remberti-Gemeinde Bremen                        Utopia...................................................... 4
   Mail: buero@remberti.de                             Kalender ................................................14
                                                       Konfi-Seiten ...........................................19
   Redaktion: Ausschuss für Öffentlichkeits-
                                                       Remberti-Notizen ................................. 20
   arbeit, Pastorin Isabel Klaus (v. i. S. d. P.)
   Layout: René Bärje-Keßler                           Diakonie ................................................ 26
   Lektorat: Ramona Alberts, Dr. Johanna               Freud & Leid .......................................... 27
   Köster-Lange                                        Kontakt.................................................. 28
   Erscheinungsweise: 4 Ausgaben/Jahr

   Redaktionsschluss Ausgabe 4/2022:
   2. Juli 2022

   Bildnachweis: S. 22: Ed Robertson,
   Unsplash; S. 24: Hieronymus Bosch, „Garten
   der Lüste“, Wikimedia-Commons.

   AZ Otte 2/06                  29.03.2006      10:17 Uhr     Se

         Grabgestaltung
         Grabpflege
         Trauerbinderei
         Moderne Floristik

    Friedhofsgärtnerei Otte GbR
    Heinstraße 1 / Ecke Friedhofstraße
    28213 Bremen
    Telefon: 04 21 / 21 35 32
    Telefax: 04 21 / 21 35 30

    e-mail:info@friedhofsgaertnerei-otte.de
    http://www.friedhofsgaertnerei-otte.de

         Vertragsgärtner der Nordwestdeutschen
       Treuhandstelle für Dauergrabpflege GmbH

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Remberti Nachrichten - Hoffen auf eine bessere Welt - St. Remberti-Gemeinde Bremen
Geleitwort
         Zeitenwende

         Hart sind wir auf dem Boden der Reali-            zen und den zerstö-
         täten angekommen. „Die Welt danach                rerischen Kräften
         ist nicht mehr dieselbe wie die Welt da-          dieser Welt ein für
         vor.“ (Olaf Scholz) Es wird wieder mehr           alle Mal Einhalt
         Misstrauen geben und Abschreckung                 geboten       werden
         mit immer grausameren Waffen. Und                 könnte. Nein, wir
         das Geld dafür wird den Bedürftigsten             sind so ratlos und
         fehlen, im Jemen wie auch in Bremen-              erschüttert wie die
         Osterholz oder Huchting.                          meisten Menschen
         Wir haben uns die Welt schönge-                   in unserem Land. Wir erlauben uns
         träumt. Unsere Zweifel und dunklen                unsicher zu sein, keine Rezepte parat
         Ahnungen, wenn wir sie denn hatten,               zu haben und keine seelsorgerlichen
         verdrängt. Die Skeptiker, Antikom-                Trostpflaster.
         munisten und Schwarzseher schei-                  Aber trotz aller Hilflosigkeit wehren wir
         nen recht behalten zu haben. Mit der              uns, in Resignation und Passivität zu
         gutgläubigen Liebe Jesu kann man                  verfallen. Wir wollen Gottes trotzigem
         im Einzelfall Menschenherzen öffnen,              Dennoch zum Leben und zur Solidari-
         aber keinen Diktator erweichen. Die               tät mit den Geschundenen dieser Welt
         Bergpredigt ist gut für die Seele, aber           Sprache verleihen, indem wir uns er-
         unbrauchbar für die Politik.                      lauben, über die Krisen hinaus Zukunft
         In diesen ernüchterten Zeiten, die Bil-           zu träumen und uns an Menschen zu
         der der Zerstörung unserer Welt näher             orientieren, die über den Horizont ih-
         legen als ihres Heils, wagen wir ein              rer Zeit hinaus an Visionen festgehal-
         Heft über Utopien und laden ein zu ei-            ten haben. Nicht, um uns aus dieser
         ner Sommerpredigtreihe zum gleichen               Welt und ihren Schuldzusammenhän-
                                  Thema.           Wir     gen herauszunehmen, sondern um le-
    Ich hab‘ geträumt,            tun dies nicht,          bens- und handlungsfähig zu werden.
  der Winter wär vorbei.
       Du warst hier              weil wir religi-         So sind Beiträge entstanden, die von
    und wir waren frei.           ös besoffen an           Musiker*innen, Ingenieuren, kleinen
   Und die Morgensonne            der brutalen             Gesten im Alltag und vom Glauben
           schien.                W i r k l i c h ke i t   unserer Konfirmand*innen berich-
    Es gab keine Angst            unserer Welt             ten. Darüber hinaus wird es eine Ver-
  und nichts zu verlier‘n.        vorbeiglauben.           anstaltung zur Verantwortung von
Es war Friede bei den Men-        Auch          nicht,     Journalist*innen in Kriegszeiten und
schen und unter den Tier‘n.       weil     wir     voll    Predigten über Maler und politische
   Das war das Paradies.
    Der Traum ist aus.            naiven          Ver-     Visionen geben.
Aber ich werde alles geben,       trauens wären,           Kommen Sie gerne dazu, bringen Sie
dass er Wirklichkeit wird…        dass sich das            Ihre Ideen und Visionen ein!
                                  Gute durchset-           Ihr Pastor Uli Bandt
           Rio Reiser

                                                                                                  3
Remberti Nachrichten - Hoffen auf eine bessere Welt - St. Remberti-Gemeinde Bremen
Utopia
   Utopie – die Sehnsucht nach einer besseren Welt
   Elke Schaar

   Sehnsucht nach einer besseren Welt ist      Mensch Anerkennung findet, sondern
   in der jetzigen politischen und sozialen    ebenso der Mensch, der im Hinter-
   Situation weit verbreitet. Wie schön        grund dafür sorgt, dass alles läuft.
   wäre es, wenn Krieg und Vertreibung         Die große Masse der fleißigen Hände,
   ein Ende hätten. Wenn die Menschheit        die oft für kleines Geld und schlech-
   in Frieden miteinander leben würde.         te Arbeitsbedingungen dafür sorgen,
   Wenn sich Eltern und Kinder vertragen       dass am Morgen in der Geschäftswelt
   würden und es keinen Hunger und kei-        wieder alles bereit ist für einen neuen
   ne Krankheit geben würde.                   Tag. Eine Gesellschaft, in der jeder, der
   Und obwohl ich diese Sehnsucht in mir       arbeitet, von seinem Lohn leben kann.
   trage, tue ich mich schwer, einen Arti-     Eine Gesellschaft, in der ein kranker
   kel unter der Überschrift „Utopie“ zu       Mensch nicht dafür kämpfen muss,
   schreiben. Der Begriff ist für mich zu      eine gute ärztliche Versorgung zu
   sehr mit der Suche nach einem nicht         bekommen; in der sie nicht abhängig
   erreichbaren Ideal behaftet; etwas,         ist vom persönlichen Geldbeutel. Eine
   das es nie geben wird. Ein sinnloses        Gesellschaft, die die alten und kranken
   Unterfangen, bei dem man seine Ener-        Menschen menschenwürdig versorgt
   gie verschwendet.                           und ihnen einen Platz in ihrer Mitte
   Es wird immer Menschen geben, die           zugesteht.
   die Schwäche und Verletzlichkeit ihrer
   Mitmenschen für ihren eigenen Vorteil       Der Wunsch nach Verbesserung ist
   ausnutzen. Es wird immer Menschen           weit verbrei-
   geben, die nach Macht und Reichtum          tet. Zumeist
   streben und die dabei wortwörtlich          treibt er die
   auch über Leichen gehen. Es wird im-        Menschen
   mer Menschen geben, die Freude an           um, die in
   Chaos und Zerstörung haben, weil sie        Not sind, die
   ihre Chance auf ein lukratives Geschäft     Probleme
   wittern. Es wird immer Menschen ge-         haben, die
   ben, die die Ressourcen der Erde aus-       unzufrieden
   beuten und nicht danach fragen, wel-        sind.    Die,
   che Folgen ihr Tun für andere hat.          denen das
                                               Leben Steine
   Auch wenn mir der Begriff Utopie zu         in den Weg
   weit hergeholt ist, so habe ich doch        gelegt hat.               Die Waage als Symbol für
   einen großen Wunsch nach Gerechtig-         In     meiner         Gerechtigkeit | Foto: E. Schaar
   keit in mir. Von einer Welt, in der nicht   Arbeit    als
   nur der laute oder der redegewandte         Diakonin habe ich es in nun fast 30

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Remberti Nachrichten - Hoffen auf eine bessere Welt - St. Remberti-Gemeinde Bremen
Hoffen auf eine bessere Welt

Jahren oft erlebt: Menschen leiden. Sie
sehnen sich nach Verbesserung ihrer
Situation, nach einem Ende ihrer Not
oder danach, die Zeit zurückdrehen zu
können, um sich anders zu verhalten.
Ja, die Sehnsucht nach einer besseren
Welt, nach weniger Streit und Unfrie-
den ist riesig groß. Und dabei geht es
nicht darum, die Welt zu verändern.
Nein, die Geschichten, die mir erzählt
wurden, sind voll Trauer, voll Einsam-
keit, ja auch voll Schuld. Oft spielen      „Ein freundliches Wort, ein gütiges Lächeln, eine
sie in den Familien und belasten so-           hilfreiche Tat, und das Leben ist lebenswert.“
wohl die ältere Generation als auch die                                       Foto: E. Schaar
jüngere. Ein unbedachtes Wort, ein        Und damit dieser Wunsch nicht so ab-
Streit, und die Entzweiung zieht sich     strakt bleibt, kommt hier mein Ansatz,
über Jahre und Jahrzehnte. Ich erlebe     um die Welt zu verändern: kleine Ge-
Senioren, die keinen Kontakt zu ihren     sten im Alltag – und mein Umfeld wird
Kindern haben, die ihre Enkelkinder       anders. Ein freundliches Wort, ein net-
nicht kennen. Senioren, die, obwohl       ter Blick, eine hilfreiche Hand, etwas
sie im selben Haus wohnen wie ihre        abgeben, wenn jemand Hilfe braucht.
Kinder und Enkelkinder, alleine sind,     Jede Geste, jede Freundlichkeit tut gut
schlecht versorgt, missachtet und in      und hat eine Auswirkung. Ganz be-
Streit um ihre Daseinsberechtigung        stimmt. Und so wird die Welt, in der
liegen. Das ist so traurig und wird von   wir uns bewegen, eine bessere Welt.
den vielen schönen Beispielen, bei        Ganz konkret. Hier, jetzt und heute.
denen das Miteinander gelingt, nicht
wettgemacht.

Wir Menschen sind komische Wesen.          AZ Werth 2/06        29.03.2006        11:40 Uhr
Einerseits streben wir nach Wissen,
nach Technik, nach Verbesserung,
um das Leben einfacher zu machen.                       Grabmalbetriebe
Andererseits lieben wir das Alte, das
Gewohnte, und schätzen es nicht,
wenn unser Weltbild erschüttert wird.
Und so geht es darum, eine Balance zu
finden im Streben nach Veränderung          Grabmale und Natursteinarbeiten aller Art
und Verbesserung und darin, die Men-                 Am Riensberger Friedhof
schen, die voller Angst und Unsicher-        Friedhofstraße 35       28213 Bremen
heit sind, mitzunehmen.                        Telefon 21 54 94     Fax 2 23 41 86
                                                      www. werth-bremen.de

                                                                                   5
Remberti Nachrichten - Hoffen auf eine bessere Welt - St. Remberti-Gemeinde Bremen
Utopia
   Utopia und Musik
   Lea Vosgerau

   Am Anfang stand eine kurze, nur
   gut hundertseitige Schrift aus dem
   Zeitalter der Renaissance. Mit seiner
   Erzählung von der entlegenen Insel
   Utopia (1516) kreierte Thomas Morus
   nicht nur ein neues Wort, sondern
   bereicherte auch zahlreiche Sprachen
   dieser Welt um die Vokabel.
   Aus dem Eigennamen für den Schau-
   platz von Morus’ Fiktion wurde bald
   die Bezeichnung für ein literarisches
   Genre, später ein allgemeiner Begriff,     Die drei Philosophen (Giorgione),
   letztlich ein vieldeutiges Schlagwort.     Kunsthistorisches Museum Wien

   Utopien sind in ihrer klassischen Aus-     gen und in dieser Weise ist der Aufruf
   prägung fast allesamt Gedankenexpe-        zur eigenen Urteilsbildung erkennbar.
   rimente, die in erster Linie der zeitge-   Utopien sind, so gesehen, Herausfor-
   nössischen Gesellschaft den Spiegel        derung des Denkens und Provokation
   vorhalten. Utopische Kunst führt die       der Gegenwart.
   Rezipient*innen in alternative Welten      Sie wecken Bewusstsein, fordern Ant-
   und verfolgt damit das Anliegen, die-      worten und suchen Lösungen.
   se mit geschärften Blick in die Realität
   zurückkehren zu lassen. Sie erschöpft      Mit dem Konzertzyklus „Utopien“
   sich nicht im Porträt einer imaginären     2022 führt das Ensemble „Musica ge-
   Welt, mindestens ebenso bedeutsam          tutscht“ uns als Rembertis ensemble
   erscheint die Diagnose der Gegen-          in residence in imaginäre Welten der
   wart, die Auseinandersetzung mit den       Renaissance und des Frühbarock.
   sozialen und politischen Verhältnissen     Die Reise führt über die Insel „Uto-
   der Zeit.                                  pia“ nach „Arkadien“, über die
                                              „Stadt der Frauen“ in „verkehrte
   Dabei geht es weniger darum, die ge-       Welten“.
   schilderte Fiktion in die Wirklichkeit
   zu überführen, sondern durch die Be-            Denn es ist eine ihrer ältesten
   trachtungen utopischer Welten die De-            gesetzlichen Einrichtungen,
   fizite der Herkunftsgesellschaft umso            dass seine Religion keinem
   deutlicher erkennbar zu machen. Die            zum Nachteile gereichen dürfe.
   Aufgabe des Nachdenkens und der Be-
   wertung wird dem Publikum übertra-              Thomas Morus, Utopia 1516

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Remberti Nachrichten - Hoffen auf eine bessere Welt - St. Remberti-Gemeinde Bremen
Hoffen auf eine bessere Welt

Im Januar ist die Reise auf der Insel       Einklang lebt. Die Utopie von Arkadi-
Utopia gestartet. Das Programm              en, die Idee einer symbolischen, aus
Vom vielfachen Laufe der Welt -             Raum und Zeit gefallenen Idealland-
Utopien der religiösen Toleranz             schaft, bietet Anlass, gesellschaftliche
ist all den Pazifisten gewidmet, die        Normen zu hinterfragen, die Gedan-
zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges        ken um Mögliches, aber auch Un-
in ihren utopischen Werken ein re-          mögliches kreisen zu lassen. Das Pro-
spektvolles religiöses Zusammenle-          gramm Ricreazione d’Arcadia ließ
ben und damit gleichzeitiges Ende           diese Utopie im Mai mit Vertonungen
des Blutvergießens ersehnten. Neben         u. a. der Texte Torquato Tassos und
Werken italienischer Komponisten            Battista Guarinis aus deren näheren
an österreichisch/polnischen Höfen          Umfeld am Hof von Alfonso II d’Este in
und protestantischer Komponisten in         Ferrara wieder zu Klang werden.
Deutschland standen vor allem Sala-
mone Rossi, genannt „Il Mantovano                  Your fault being greater,
Hebreo“, als einziger Komponist, der               why should you disdain
sich trotz seines jüdischen Glaubens                Our being your equals,
im Italien des Frühbarocks etablieren                free from tyranny?
konnte, und Wojciech Bobowski, der
als Musikpage zum Islam konvertierte                  Emilia Lanier, 1611
und den Namen Ali Ufki annahm, im
Zentrum des Konzerts.                       Ein mögliches Ergebnis der Gedan-
                                            kenkreise aus dem Mai könnte die
Sich ins Grüne flüch-                                       epochen- und län-
ten, den Alltag ver-                                        derübergreifen-
gessen, alle Pflichten,                                     de „Querelle des
Sorgen und gesell-                                          Femmes“ – die Kri-
schaftlichen Zwänge                                         tik an der vorherr-
hinter sich lassen. In                                      schende Geschlech-
der Kultur des italie-                                      terordnung – sein.
nischen Frühbarock                                          Im Jahr 1407 er-
hat der Wunsch, aus                                         schien mit dem
der erdrückenden Zi-                                        „Livre de la Cité
vilisation zu entflie-                                      des Dames“ (Buch
hen, einen Namen:                                           von der Stadt der
Arkadien, das Land                                          Frauen) der Autorin
der      Schäfer*innen,                                     Christine de Pizan
des ewigen Frühlings,                                       die erste femini-
der Liebe und der                                           stische Utopie der
Dichtung, in dem der                                        europäischen Lite-
Mensch mit Natur und                                        ratur.
mythischen Wesen im Primavera (Botticelli), Uffizien, Florenz

                                                                                  7
Utopia

       Die mit der Autorin identisch gedachte        Das Programm Querelle des Femmes
       Ich-Erzählerin berichtet, wie ihr in          – Elizabeth I und die „Stadt der
       ihrer Wut und Verzweiflung drei vor-          Frauen“ erzählt vom goldenen elisa-
       nehme Damen erscheinen: die Ver-              bethanischen Zeitalter aus allerdings
       nunft, die Rechtschaffenheit und die          männlicher Perspektive, dem „male
       Gerechtigkeit. Diese machen ihr Mut           gaze“: John Dowlands Songs berich-
       und verkünden den Bau einer Stadt der         ten von Elizabeths Stilisierung zur
                                Frauen, die          Virgin Queen, vom Vergleich zu my-
                                eine Zuflucht        thologischen Figuren wie Daphne und
                                bietet vor den       Cynthia, von Elizabeths verhängnis-
                                Verleumdern          voller Beziehung zu dem Earl of Essex
                                und Hassern          und letztendlich von John Dowlands
                                des      weib-       äußerst persönlicher Wahrnehmung
                                lichen     Ge-       der Königin, zwischen Vergötterung
                                schlechts.           und Verschmähung, Misogynie und
                                                     Bewunderung.
                                   Etwa       200
                                   Jahre später               Texte: musicagetutscht.de
                                   wird die jun-         Zusammenstellung: Lea Vosgerau
                                   ge Elizabeth
                                   zur Königin
                                   Englands ge-
                                   krönt. In ihrer
                                   Rolle als Mo-
                                   narchin wird
Miniatur in einer Pariser          ihr das spät-
Handschrift der Cité des Dames     mit telalter-         Querelle des Femmes
(Christine de Pizan), Bibliothèque liche Buch zu
nationale de France                einem Leitfa-
                                                               Elizabeth I.
                                   den im Um-          und die „Stadt der Frauen“
        gang mit der damalig vorherrschen-
        den Misogynie. Als ständige Mahnung                  Emma Kirkby // Sopran
        diente ihr eine eigens angefertigte Ta-           Christian Volkmann // Tenor
        pete mit Motiven des Werks Christine                    Nina Böhlke // Alt
        de Pizans. Anlässlich der Regentschaft             Sönke Tams Freier // Bass
        Elizabeths bekam die „Querelle“ er-               Julius Lorscheider // Virginal
        neuten Aufschwung: Zahlreiche Auto-                Bernhard Reichel // Laute
        rinnen wie Emilia Lanier und Isabella
        Whitney verfassten protofeministische             21. August 2022 | 17 Uhr
        Streitschriften als Antwort auf zahl-           St. Remberti Kirche Bremen
        reiche frauenfeindliche Tiraden, die                     Eintritt frei
        Elizabeth erdulden musste.

       8
Hoffen auf eine bessere Welt
Henrich Fockes Hubschrauberkonstruktion:
Die Utopie eines Bremers wird Wirklichkeit
Florian Reible

      Der Schneider von Ulm              schrauber der Welt, erfinden würde,
       Bertolt Brecht (1934)             wäre ihm zu diesem Zeitpunkt nicht
                                         vorstellbar erschienen – eine Utopie,
      Bischof, ich kann fliegen          eine nicht realisierbare Wunschvorstel-
 Sagte der Schneider zum Bischof.        lung.
      Paß auf, wie ich’s mach!
  Und er stieg mit so ’nen Dingen        Henrich Focke konstruierte mit seinem
   Die aussah`n wie Schwingen            Freund Georg Wulf ab 1912 Motor-
 Auf das große, große Kirchendach.       flugzeuge und nutzte nach dem Er-
      Der Bischof ging weiter.           sten Weltkrieg den Keller des damals
      Das sind lauter so Lügen           in der Großenstraße befindlichen
     Der Mensch ist kein Vogel           Focke-Museums zu heimlichen wei-
  Es wird nie ein Mensch fliegen         teren Konstruktionsversuchen, da die
 Sagte der Bischof vom Schneider.        Entwicklung von Fluggeräten infolge
                 […]                     der Beschränkungen des Versailler
                                         Vertrags nach dem Ersten Weltkrieg
Auch der Bremer Henrich Focke (1890-     zunächst untersagt war und unter
1979), Sohn des Bremer Senatssyndi-      strenger Beobachtung stand. Mit Hilfe
cus und Gründers des Focke-Museums,      privater Geldgeber konnten Focke und
Johann Focke, hegte diesen Traum         Wulf dann aber einige Jahre später,
vom Fliegen. Als Jugendlicher machte     1923, Bremens erstes Flugzeugbau-
er mit seinem älteren Bruder Wilhelm     Unternehmen gründen, was u. a. den
und Freunden erste Flugversuche „mit     Grundstein für Bremens bis heute
Dingen, die aussahn wie Schwingen“,      bestehenden Ruf als Luft- und Raum-
selbstgebauten Hängegleitern, am Os-     fahrtsstandort legte. Im selben Jahr
terdeich in Bremen. Er half Wilhelm      erhielt die A7, „Storch“ genannt, als
beim Bau des Motor-Drachenfliegers       erstes in Bremen gebautes und amt-
„Ente“, mit dem dieser 1909 eine klei-   lich geprüftes Flugzeug die Zulassung
ne Flugrunde vor den Augen Kaiser        vom Reichsverkehrsministerium. Bis
Wilhelms II. in der Nähe von Potsdam     1933 kamen 29 verschiedene Flug-
flog. Wilhelm wandte sich in der Folge   zeugtypen heraus. 1927 verunglückte
der Kunst zu, Henrich aber entbrannte    Wulf bei einem Flugversuch mit der
für den Flugzeugbau.                     F19, Prototyp einer neuen „Entenkon-
                                         struktion“, tödlich.
Dass er 27 Jahre später ein senkrecht
startendes und landendes Fluggerät,      1933 baute die Fa. Focke Wulf einen
den ersten voll funktionsfähigen Hub-    Tragschrauber des spanischen Ingeni-

                                                                              9
Utopia

   eurs Cierva in Lizenz nach. Inspiriert
   von dessen Idee entwickelte Focke,
   nach langen Berechnungen, Studien
   und Versuchen, den ersten flug- und
   steuerungsfähigen Hubschrauber der
   Welt, FW 61, der im Juni 1936 erst-
   mals startete. Es war die Lösung für
   Senkrechtstart und -landungen, lange
   Landebahnen waren nicht mehr erfor-
   derlich. Eine Utopie war Wirklichkeit
   geworden.

   1937 gründete er mit einem neuen
   Partner, dem Kunstflieger Gerd Achge-
   lis, eine Firma, die weitere Hubschrau-
   bertypen entwickelte. Diese wurden in
   geringer Stückzahl zu Transport- und
   Aufklärungszwecken bereits im Zwei-               Gemälde Heinrich Focke | SDASM Archives
   ten Weltkrieg eingesetzt.

   Nach dem Krieg geriet Focke in Kriegs-            Militär nicht mehr wegzudenken. Von
   gefangenschaft, beriet englische und              1973 bis 2021 flog allein der in Bremen
   französische Luftfahrtsingenieure un-             stationierte    Rettungshubschrauber
   ter anderem auch bei der Weiterent-               Christoph 6 rund 55.000 Rettungsein-
   wicklung der von ihm erdachten Mo-                sätze.
   delle und erarbeitete in der Folge u. a.
   auch Fertighäuser, Schiffe und legte              Bis ins hohe Alter tüftelte Henrich
   einen Nurflügler-Entwurf vor. Seine               Focke weiter und machte aerodyna-
   Tätigkeiten in Brasilien führten zur              mische Versuche in einem Windka-
   Gründung der bis heute viertgrößten               nal, der noch heute besichtigt werden
   Flugzeugbaufirma Embraer.                         kann. Er starb 1979 in Bremen, sein
   Heute sind Hubschrauber in der Le-                Grab befindet sich auf dem Riensber-
   bensrettung, bei der Polizei und im               ger Friedhof.

        Remberti online
      Auf unserer Homepage www.remberti.de fin-
      den Sie unsere Online-Gottedsienste, aktuelle Ver-
      anstaltungen, Berichte und Predigten sowie zahl-
      reiche Informationen zur St. Remberti Gemeinde.

   10
Hoffen auf eine bessere Welt
Interview mit David Safier am 20. Februar 2022
Esther Joas

Utopie ist ein Fremdwort aus dem
Griechischen. Übersetzt heißt es ein
„Nicht-Ort“ oder „ortlos“. Es be-
schreibt einen Ort, bzw. einen Zu-
stand, der aktuell nicht existiert. Der
Staatsmann und Humanist Thomas
Morus prägte den Begriff in seinem
Werk von 1516: „Utopia. Von der be-
sten Verfassung des Staates und von
der neuen Insel Utopia“. Darin be-
schreibt er eine ferne Insel, auf der
absolute Gerechtigkeit und Gleichheit
herrscht. Die Menschen dort sind flei-     David Safier | Foto: Manuel Gutjahr
ßig und Bildung ist das höchste Gut.
Lieber Herr Safier, würden Sie heute ei-   danken zu Utopien gemacht. Natürlich
nen utopischen Roman schreiben, was        war der Marxismus aber eine verbrei-
dürfte da nicht fehlen?                    tete Utopie, die viele meiner kommu-
                                           nistischen Freunde prägte.
In meinem drittletzten Roman „Auf-
getaut“ gibt es so etwas wie eine Uto-     Der Münchner Philosoph Michael
pie. Kinder ziehen los und beziehen        Hirsch schrieb 2013 ein Manifest mit
eine verlassene Stadt in Italien. Dort     dem Titel „Warum wir eine andere
bilden sie das Land Fatala und leben       Gesellschaft brauchen“. Vorne ab-
dort nach ihren Vorstellungen einer        gedruckt ist Banksys Blumenwerfer.
guten Welt. Am Ende des Romans             Darin schreibt er, unserer Gesellschaft
werden sie von dem Vater der Fatala-       fehle eine neue „große Erzählung“,
Gründerin, einem alten Kapitän und         ein gemeinsamer Bezugspunkt. Wir
der Steinzeitfrau Urga unterstützt.        müssten klären, was wir wollen und
                                           was wir nicht mehr wollen. Was könnte
Mit welchen gesellschaftlichen Utopi-      Ihrer Meinung nach so eine große Er-
en sind Sie aufgewachsen? Was war          zählung sein?
die Utopie Ihrer Jugend?
                                           Wir müssen nach dem Gemeinsamen
Wir sind mit Dystopien aufgewachsen:       suchen und nicht nach dem, was
Atomkrieg, NATO-Doppelbeschluss,           trennt. In meiner Utopie werden alle
The Day After. Das sind historische        Soziopathen, Machtmenschen, Nar-
Eckpunkte meiner Jugend. Ich selbst        zissten und Tyrannen aus der Gesell-
habe mir damals eigentlich keine Ge-       schaft ausgeschlossen. Die restlichen

                                                                                 11
Utopia

   97 % weitgehend friedlicher Men-         Systeme mit einem gefährlichen Abso-
   schen können dann gemeinsam die          lutheitsanspruch.
   Probleme der Welt angehen und sich
   auf gemeinsame Interessen besinnen.      Der Gegenbegriff zu Utopie ist Dysto-
   Von mir aus können die 3 % auch          pie: ein bevorstehendes Schreckens-
   ihre eigene Insel bekommen oder wir      szenario. Der neue Film von Adam
   entwickeln einen Feenstaub, der alles    McKay „Don’t Look Up“ mit Leonardo
   Böse von ihnen nimmt.                    Di Caprio beschreibt so ein Szenario.
                                            Was ist das Schreckensszenario, vor
   Gibt es eine religiöse Utopie, die Sie   dem Sie Ihre Kinder und die nachfol-
   überzeugt?                               genden Generationen bewahren wol-
                                            len?
   Die goldene Regel! Oder etwas bild-
   licher: „Bitte hinterlassen Sie dieses   Ich, jemanden bewahren? Das steht
   WC so, wie Sie es selbst vorfinden       außerhalb meiner Macht! Die Welt ist
   wollen.“ Dafür brauche ich nicht zwin-   so komplex, dass man sie gar nicht
   gend einen religiösen Überbau. Diesen    mehr überblicken kannst. Du ziehst an
   Gedanken können wir auch aus uns         einer Stelle, und an einer ganz anderen
   selbst holen. Verkündigung wird oft      fällt etwas um.
   missbraucht, um Kontrolle zu gewin-      Im Jugendroman beispielsweise wer-
   nen. Hier sehe ich eine Gefahr religi-   den Dystopien oft mit einer heroischen
   öser Utopien, besonders, wenn sie in     Figur kombiniert, die aus der Tyrannei
   die Hände von Narzissten und Sozio-      oder dem Schrecken befreit. Es wird
   pathen geraten.                          also ein Gegenangebot gemacht im
                                            Erzählerischen. Bei Don’t Look Up oder
   Worin sehen Sie die größte Gefahr von    dem Roman On the Road fehlt dieser
   Utopien?                                 Ausblick und das macht es fast uner-
                                            träglich.
   In den „Retopien“: Verschiedenste        Ich habe keine konkrete Angst vor
   Machthaber und Autokraten beschwö-       dem Klimawandel. Da hoffe ich auf
   ren eine Vergangenheit herauf, die es    die menschliche Resilienz und erwar-
   so nie gab, und sehnen diese für die     te auch einen technischen Fortschritt,
   Zukunft herbei. Angeblich war ja frü-    der uns hilft, diesem globalen Problem
   her alles besser. Sie wollen die Zeit    zu begegnen. Es wird großes Leid ge-
   vermeintlich zurückdrehen. Das halte     ben, aber ich befürchte keinen totalen
   ich für die aktuell größte Gefahr. Ein   Zusammenbruch. Wenn ich an Schre-
   Blick nach China oder auch Russland      ckensszenarien denke, dann sind das
   genügt. Wenn dieses Heft erscheint,      vor allem entfesselter Rassismus, Na-
   wird Putins Retopie vielleicht schon     tionalsozialismus und die Vernichtung
   schreckliche Realität sein. Wenn Uto-    von Menschen. Hier habe ich größere
   pien als Vehikel für Machtpolitik ver-   Befürchtungen. Als Mensch jüdischer
   wendet werden, entstehen totalitäre      Herkunft lebe ich mit dem sinnbildlich

   12
Hoffen auf eine bessere Welt

gepackten Koffer für mich und meine                  restlichen 80 % sind Mitläufer. Wenn
Kinder. Das führt zu einer Wachsam-                  wir es also schaffen, dass die 80 %
keit für gesellschaftliche Dynamiken,                denen mit guten Absichten folgen,
die andere vielleicht weniger beschäf-               muss das Paradies etwa 7 Milliarden
tigt.                                                Menschen aufnehmen können. Dazu
                                                     ist unsere geliebte Insel Juist zu klein.
Nehmen wir an, Utopia wäre das Pa-                   Eigentlich finde ich unseren Planeten
radies. Wie sähe es da aus und wer                   einen ganz passenden Ort dafür!
müsste unbedingt mit Ihnen dort sein?

Alle, die nett sind! Alle, die das Para-
dies nicht zerstören, sondern es ge-
meinsam genießen. Nach Susan Son-
tag haben rund 10 % der Menschen
besonders gute Absichten und 10 %
besonders schlechte Absichten. Die

  Keine halben Sachen.
  Wir bieten Ihnen Qualität!
  • Ausgezeichnet als Premium-Gärtnerei
  • Exklusive Floristik
  • Event-Dekoration
  • Stilvolles für In- und Outdoor
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  • Grabpflege und Grabneuanlage auf den Friedhöfen                Friedhofstr. 30 · 28213 Bremen
    Riensberg, Oberneuland, Horn und Borgfeld                  Tel. (0421) 21 45 41 · Fax (0421) 21 41 19
  • Vertragsgärtner der Nordwestdeutschen Treuhandstelle         E-Mail: blumen@blumen-stelter.de
    für Dauergrabpflege                                                 www.blumen-stelter.de

                                                                                                        13
Kalender

         Gottesdienste                           Juni
Juni

         05.06. 11 Uhr   Pastorin Isabel Klaus   1. Juni Mittwoch
         06.06. 11 Uhr   Pfingstgottesdienst     16 Uhr Buch und Café
         		              Fockes Park             15 Uhr Geburtstagscafé
                                                 19:30 Uhr Klang & Stille | Marion Safier
         12.06. 11 Uhr   Pastor Uli Bandt
                                                 8. Juni Mittwoch
         19.06. 11 Uhr   Pastorin Esther Joas
                                                 9:30 Uhr Seniorenfrühstück
                15 Uhr   Tauffest an der Weser   17:30 Uhr Bibellesen | Uli Bandt
         		              Pastor Uli Bandt
                                                 9. Juni Donnerstag
         26.06. 11 Uhr   Pastor Uli Bandt        18 Uhr Psalm, Musik & Segen | Isabel Klaus
                                                 11. Juni Samstag
         03.07 11 Uhr Pastorin Esther Joas       13:30 Uhr Radtour | Treffpunkt Remberti-Parkplatz
Juli

         10.07 11 Uhr Pastorin Esther Joas       15. Juni Mittwoch
                                                 15 Uhr Freundeskreis
         Sommerpredigtreihe „Utopia“             16. Juni Donnerstag
         17.07. 11 Uhr   Utopia 1                18 Uhr Taizé-Singen | Uli Bandt
         		              Pastor Uli Bandt        20 Uhr Taizé-Singen | Uli Bandt
         24.07. 11 Uhr   Hieronymus Bosch        17. Juni Freitag
         		              Pastorin Isabel Klaus   16 Uhr Kinderkirche
         31.07. 11 Uhr   Heinrich Vogeler                  Isabel Klaus, Jule Webner,
         		              Pastorin Isabel Klaus             Monique Espitalier
         07.08. 11 Uhr   Banksy                  18. Juni Samstag
August

         		              Pastorin Isabel Klaus             Sommerfest mit kleinem Basar und
                                                           Kinderflohmarkt
         14.08. 11 Uhr   Utopia 5
         		              Pastor Uli Bandt        22. Juni Mittwoch
                                                 15 Uhr Spielenachmittag
         21.08. 11 Uhr   Pastorin Isabel Klaus
                                                 25. Juni Samstag
         28.08. 11 Uhr   Pastorin Esther Joas
                                                 17 Uhr „Die Arche Noah“
                                                           Orgelkonzert für Kinder
         Gehörlosengemeinde                                Mitwirkende: Pastor Thomas Ziaja,
         26.06. | 28.08. 15 Uhr                            Monique Espitalier, Cornelia
         Pastor Gerriet Neumann                            Wohltmann | Orgel: Katja Zerbst
                                                           Eintritt frei
                                                 30. Juni Donnerstag
         Taufgottesdienste am Samstag            20 Uhr „Der stille Amerikaner“
                                                           Lesung und Diskussion
         19.06. 15 Uhr Tauffest an der Weser               Christoph Sodemann und Uli Bandt
                       Pastor Uli Bandt
         09.07. 11 Uhr Pastor Uli Bandt
         20.08. 11 Uhr Pastorin Isabel Klaus

           14
Kalender

Juli                                                             Wöchentlich
                                                                 15 Uhr      Montagsbastelgruppe

                                                    Montag
2. Juli   Samstag
18 Uhr    Der Sommer weht ins Land                               am 1. Montag | E. Kohl | Tel.: 04298 48 92
          Mitsingkonzert mit der Kantorei                        am 3. Montag | E.-M. Klüting | Tel.: 22 35 979
          St. Remberti | Eintritt frei                           15 Uhr      Tüten- und Talerausgabe
6. Juli   Mittwoch
9:30 Uhr Seniorenfrühstück                                       15 Uhr      Gedächtnistraining
16 Uhr Buch und Café                                                         E. Rohlfing | Tel.: 70 66 28
19:30 Uhr Klang & Stille | Marion Safier                         18 Uhr      KlarSax mit Gert Lueken
7. Juli   Donnerstag
18 Uhr Psalm, Musik & Segen | Isabel Klaus                       14 Uhr      Senioren-ErlebnisTanz

                                                    Dienstag
9. Juli   Samstag                                                            Uschi Krüger | Tel.: 42 44 66
10 Uhr Remberti räumt auf                                        15 Uhr Remberti Café
10. Juli  Sonntag                                                Kinderchorgruppen
18 Uhr    strings unlimited                                      16:30 Uhr Kinder im Kita-Alter
          Konzert mit Werken für Streichorchester                            Monique Espitalier
          Dvorak, Elgar, Britten, Bartok                         16:30 Uhr Kinder im Grundschulalter
          Leitung von Leander Kippenberg                                     Lea Vosgerau
          Eintritt frei                                          20 Uhr      Kantorei | Lea Vosgerau
13. Juli Mittwoch
15 Uhr Freundeskreis Sommerfest
                                                                 10 Uhr      Patchwork | B. Treber | 23 66 06
                                                    Mittwoch

17:30 Uhr Bibellesen | Uli Bandt
20. Juli Mittwoch                                                15-16 Uhr Offene Kirche
15 Uhr Spielenachmittag                                          18:15 Uhr RembertiBlech | Lea Vosgerau
14. Juli Donnerstag                                              19 Uhr      Teestube der Jugend
18 Uhr Taizé-Singen | Uli Bandt
20 Uhr Taizé-Singen | Uli Bandt
                                                    Donnerstag

                                                                 10 Uhr      Tanzen im Sitzen
                                                                             C. Labinsky | Tel.: 67 37 06 47
August
                                                                 15 Uhr      Remberti Café International
3. August Mittwoch                                                           Wir suchen aufgeschlossene
16 Uhr Buch und Café                                                         Menschen, die Spaß haben,
19:30 Uhr Klang & Stille | Marion Safier                                     mit Kindern zu spielen, zu basteln,
                                                                             vorzulesen.
11. August Sonntag                                                           Wer Interesse hat, meldet sich
14 Uhr Trauerwanderung | Ulrike Kölling                                      gern bei Anke Zierau
          Treffpunkt: Remberti-Parkplatz                                     Tel.: 21 05 00
21. August Sonntag                                               17:30 Uhr Singkreis St. Remberti
17 Uhr Querelle des femmes                                                   Lea Vosgerau
          Elizabeth I und die „Stadt der Frauen“
          Eintritt frei                                          Netzwerk „Kinder in Remberti“
                                                                 WAS-WANN-WO? Das erfahren Sie über das
                                                                 Netzwerk Kinder in Remberti.
                                                                 Mail an: isabel.klaus@gmx.de

                                                                                                             15
Utopia
  Der Rufer
  Isabel Klaus
  Ich habe den Rufer zuerst in Berlin ent-
  deckt während meiner Studienzeit. Ich
  war beeindruckt ob dieser Figur. In die
  Welt schreiend. So kam sie und kommt
  sie mir heute immer noch vor. In Berlin
  stehen an ihrem Sockel drei Worte: Frie-
  de. Friede. Friede.

  Sie steht auch hier in Bremen. Das Origi-
  nal. Der erste Guß von Gerhard Marcks.
  Heute steht sie an der Schlachte vor dem
  Weserhaus von Radio Bremen. Sie steht                   Und sie alle rufen:
  für Frieden und Meinungsfreiheit. Nach-        Lasst ab vom Bösen und tut Gutes!
  empfunden hat Marcks die Figur der Ge-          Sucht Frieden und jagt ihm nach!
  stalt des Stentor aus Homers Ilias. Dort                  (Psalm 34,15)
  heißt es, seine Stimme sei so laut wie die
  von fünfzig anderen Männern zusammen         Im Angesicht der Bilder, der Nachrichten,
  gewesen. Die Skulptur sollte die Aufgabe     die uns erreichen, verstummt der schrei-
  von Rundfunk und Fernsehen möglichst         ende Rufer, verstumme ich. Was soll ich
  zeitlos darstellen. Marcks sagte dazu:       euch an froher Botschaft bringen, wäh-
                                               rend die Welt voller Trauer und Heimweh
     Wenn ich jetzt da jemanden mit dem        ist? Was soll ich von Gott erzählen, der
     Fernseher hinstelle, dann sieht das in    eben nicht am großen Rad der Geschich-
      zehn Jahren ziemlich doof aus, weil      te dreht? Was soll ich von einem Gott er-
     dann sind die Fernseher ja schon viel     zählen, in dessen Plan sicher nicht stand,
   besser. Dagegen dieses Rufen, die Nach-     ein Land in Schutt und Asche zu legen
    richt in die Welt setzen, das ist immer    und Millionen Menschen um ihr Zuhause
    das gleiche geblieben, ob jetzt bei den    zu berauben.
              Griechen oder heute.
                                               Wir stehen vor den gleichen theolo-
  Der Rufer beschäftigt mich. Am liebsten      gischen Fragen wie im Zweiten Welt-
  würde ich ihn tausendfach gießen lassen      krieg. Es gibt keinen Gott, der in den
  und ihn als Bollwerk gegen den rus-          Krieg zieht. Auch wenn das Christentum
  sischen Angriff auf die Ukraine stellen.     dies in seiner Geschichte oft in Anspruch
  Und ich stelle es mir vor, wie tausende      nahm und Gott damit missbraucht hat.
  Rufer den Panzern im Weg stehen, und         Heute wie damals geht es um Macht,
  sie die Kanonenrohre anschreien und zu       um die große Weltpolitik, um die große
  einem galaktischen Friedensruf werden,       Weltwirtschaft, um Gas und Öl, und das
  der bis in Putins verstopfte Ohren dringt.   bereitet mir als Theologin große Mühe.

  16
Hoffen auf eine bessere Welt

Und noch viel mehr große Sorgen. Weil        In dieser Hilfsbereitschaft steckt Gottes
es Angst macht. Angst vor den schlimm-       Liebe, ganz gleich, ob wir glauben oder
sten Szenarien.                              nicht glauben. Aber das ist die Urform
                                             von Gottes Liebe.
Was soll ich also von Gott erzählen?
Der Holocaust-Überlebende Elie Wiesel                  Und der Rufer ruft:
schrieb: „Nie werde ich die Augenblicke
vergessen, die meinen Gott und meine                          Zuletzt,
Seele mordeten.“ Gott ging mit jedem                Brüder und Schwestern,
einzelnen. Nicht Gott war abwesend,                         freut euch,
sondern die Menschlichkeit, die Liebe.             lasst euch zurechtbringen,
                                                       lasst euch mahnen,
Und das ist es am Ende, was ich euch                    habt einerlei Sinn,
von Gott erzählen kann: In all den Bildern                haltet Frieden!
und den Nachrichten, die uns ängstigen,            So wird der Gott der Liebe
sehen wir dennoch eine große Welle der           und des Friedens mit euch sein.
Liebe und Hilfsbereitschaft. Menschen,                 (2. Korinther 13,11)
die einfach losfahren und helfen wollen.
Menschen, die Unterkünfte bereitstellen.
Menschen, die unglaublich viel Geld
spenden, um zu helfen.

                                                                                   17
Utopia
   Utopie & Flucht
   Christiane Rieve

   Frühling 2015
   Im Zelt an der Uni habe ich sie kennen-
   gelernt, die afghanische Familie Wais,                     Die drei Kinder der Familie Wais
   Eltern und drei Kinder teilen sich eine                               Foto: Christiane Rieve
   Wohnscheibe im Zelt.
   Trotz Enge und ständiger Lärmkulisse       Und die Kinder?
   fühle ich mich bei unseren Deutsch-        Leben die Utopie, die älteste Maryam
   Übungen als willkommener Gast              hat mit viel Elan eine Ausbildung zur
   an dem kleinen Ess-/Wohnzimmer-/           Medizinischen Fachangestellten absol-
   Schreibtisch.                              viert, ist eine beliebte Kollegin gewor-
   Sie haben eine Odyssee hinter sich,        den.
   stammen aus einer afghanischen             Die zwei anderen sind ehrgeizige
   Kleinstadt, sind zunächst in Italien un-   Schüler*innen, haben manchmal
   tergekommen, fühlten sich dort verlas-     Mühe, bleiben tapfer, feiern Erfolge
   sen und ratlos.                            und schmieden große Pläne.
   Zurück nach Afghanistan zu den Groß-       Rashed will Polizist werden, Roya
   eltern in ihr großes Haus mit Garten.      Schönheitschirurgin.
   Der örtliche Talibankommandeur hat         Licht und Schatten begleiten die Fami-
   ein Auge auf die älteste Tochter ge-       lie, durch alles hindurch haben sie sich
   worfen als dritte Ehefrau.                 Würde und Stetigkeit bewahrt.
   Der Großvater dringt auf erneute           Ich bin dankbar für die Freundschaft.
   Flucht, das muss er später mit dem Le-
   ben bezahlen.
   Sie gelangen nach Deutschland.             Wie wäre die Welt, wenn ...?
   Worin besteht die Utopie?
                                              Konfirmanden*innen mit Julia
   Darin, dass ein Elternpaar mit langer      Webner
   afghanischer Tradition die Liebe und        Während der Oster-Konfifreizeit
   Achtung zu seinen Kindern so hoch           in Hohenfelde beschäftigten sich
   schätzt, dass es familiäre Bindung,         die Konfirmand*innen in verschie-
   Wohlstand und Heimatliebe aufgibt,          denen gestalterischen, experimen-
   um seinen Kindern ein sicheres und          tellen und musikalischen Projekten
   würdevolles Leben zu bieten.                immer wieder mit der Frage „Wie
   Dafür nehmen sie in Kauf, sich in           wäre die Welt, wenn …?“. Die an-
   einem fremden Land mit fremder Spra-        regenden Fragen führten sowohl zu
   che und völlig anderer Kultur zurecht-      großartigen Gesprächen als auch
                                               zu tollen Projektergebnissen. Letz-
   finden zu müssen.                           tere teilen wir hier.
   Das wird ihnen schwer fallen.

   18
Hoffen auf eine bessere Welt
                                                          Wie w
  Wie wäre die Welt, wenn...?                             Klimawäre die Welt,
                                                                 a n d el s     w
                                                                            toppenenn wir den
                                                                                   könnte
                                                                                          n?
 Wie wäre die Welt, wenn alle frei und in
 Frieden lebten?

                                                     Projekt
                                                              „
                                                    maproje Save Hohenfeld
                                                              kt“: Exp         e
                                                   d el un d           erimente – das Kli-
                                                             s
                                                   Freizeit eine Konseque zum Klimawa
                                                           heim.             nzen fü            n
  Projekt „Konfirmationslied“: Gestalten des                                         r u ns e r -
  Konfirmationsliedes 2022.

                                                                                               and
                elt, wenn nie-                                   t, wenn sich niem
 Wie wäre die Wüsste?                           Wie wäre die Wel
 mand hungern m                                 fürchten müsste?

                                                                                             Gestal-
                          Welt“: Gestaltung                           n und Postkar ten“:
    Projekt „Brot für die                         Projekt „Von Steine               Sc hre ibe n von
                        ten für die Weih-                            -Steinen und
    neuer Kollektenkäs                            ten von Botschafts              de n ne ue n Konfi-
                     n „B rot für die Welt“.      ermutigenden Postk
                                                                       ar ten für
    nachtsaktion vo
                                                   Jahrgang.
Wie wäre die Welt, we
freiheit für alle gölte? nn Presse-
                                                      Wie wäre
                              Projekt „Qual-         wegen desdie Welt, wenn niema
                              lenfischer“:           folgt/ vertrieigenen Glaubens v nd
                                                                  eben würd         er-
                              Gestalten der                                 e?
                              Lagerzeitung
                             „Quallen-
                             fischer“ für die
                             Osterfreizeit
                             2022.

                                                   Projekt „Ab
                                                                endmahl un
                                                  Vorbereitun              d Taufe“:
                                                               g des Abend
                                                  Taufgot tesd             mahl- und d
                                                               ienstes.                es19
Konfirmandinnen

  Glaubenssätze der                        Ich glaube, dass Gott unsichtbare Be-
                                           schützer auf die Erde sendet, die uns
  Konfirmandinnen und                      in schlimmen Situationen unterstützen
  Konfirmanden                             und uns auf den richtigen Weg leiten.

                                           Ich glaube nicht, dass Gott die Welt
  Im Konfirmandenunterricht haben          erschaffen hat, weil ich an die Studien
  wir uns damit beschäftigt, wie man       der Wissenschaft glaube.
  seinen Glauben bekennen kann und
  wozu das gut ist. Als Angebot gab es     Ich glaube, dass Gott die Welt erschaf-
  Bausteine, die die Konfirmand*innen      fen hat und das ist für mich wichtig,
  zum Formulieren ihrer Sätze verwen-      weil man dann sieht, was für ein Ge-
  den konnten. Hier finden Sie ausge-      schenk es ist, auf der Erde zu leben.
  wählte Sätze, die zu unserem Glau-
  bensbekenntnis 2022 geworden sind.       Ich glaube, dass Gott das gütigste und
                                           weiseste Wesen ist, das existiert.
  Ich glaube, dass Gott wie eine Mutter
  ist, die immer auf mich aufpasst und     Ich hoffe, Gott verbindet die Men-
  mich beschützt und der ich alles er-     schen und sorgt dafür, dass es weniger
  zählen kann.                             Krieg und Hass gibt.

  Ich glaube, dass Gott wie ein Vater      Ich glaube, Jesus hat gelebt, um zu
  ist, und das bedeutet für mein Leben,    zeigen, dass Gott die Menschen liebt.
  dass ich mich gewollt fühle und mir
  immer jemand zur Seite steht.            Ich hoffe, Gott unterstützt auch die,
                                           die ihren Glauben verloren haben,
  Ich glaube, dass Gott Fehler vergibt     denn so habe ich das Vertrauen, dass
  und jedem Menschen einen neuen           niemand allein gelassen wird.
  Anfang ermöglicht.
                                           Ich glaube, Jesus ist als Mensch gebo-
  Ich glaube, Gott ist gerecht und das     ren, damit Gott weiß, wie kompliziert
  ist für mich wichtig, weil dadurch       und schwer das Leben sein kann und
  nicht das Böse siegen kann.              so Nachsicht mit den Menschen hat.

  Ich glaube, dass Gott allmächtig ist     Ich glaube, Jesus ist als Mensch ge-
  und uns Frieden und ewiges Leben         boren, denn das zeigt mir, dass auch
  schenken wird.                           ich so große und gute Dinge erreichen
                                           kann wie Jesus.
  Ich vertraue darauf, dass Gott mir
  Halt gibt, wenn ich selbst nicht genug   Ich glaube, dass man als Christ gütig
  Kraft habe.                              und freundlich sein sollte.

  20
und Konfirmanden

Ich vertraue auf Jesus, da er mir hilft,      Singen, Sonne, Strand
die Hoffnung zu behalten, dass alles
Schlimme auf der Welt ein Ende findet       In diesem Jahr findet erstmals eine
                                            Singefreizeit im Freizeitheim der St.
und sich aus den Scherben ein Mosaik        Remberti Gemeinde Bremen in Ho-
bildet.                                     henfelde an der Ostsee statt. Ob als
                                            Familie, mit den Enkelkindern oder
Ich vertraue darauf, dass es ein Leben      alleine, ob mit oder ohne Singer-
nach dem Tod gibt und das ist wichtig       fahrung. Alle sind an diesem Wo-
für mich, weil das Leben so nicht aus-      chenende zum gemeinsamen Sin-
sichtslos ist.                              gen mit Lea Vosgerau und Monique
                                            Espitalier eingeladen.
Ich vertraue darauf, dass es ein Leben
nach dem Tod gibt, denn das bedeutet        Wann: 23. bis 25.September 2022
für mein Leben, dass ich keine Angst        Anmeldung: bis zum 15. Juli
vor dem Tod haben muss.                     Bei: lea.vosgerau@remberti.de
                                            oder im Gemeindebüro
Ich vertraue darauf, dass es ein Le-        Kosten: Erwachsene 80-100 Euro,
ben nach dem Tod gibt, weil es mir so       Kinder 40-60 Euro (je nach Alter)
leichter fällt, verstorbene Geliebte ge-
hen zu lassen.

Ich glaube an eine göttliche Kraft, die                 Radtour
überall zu finden ist, und das kann mir
helfen, wenn ich das Gefühl habe, nie-      Liebe Radfahrer*innen, auch in die-
                                            sem Jahr findet unter neuer Leitung
mand liebt mich.                            die traditionelle Halbtagsradtour
                                            statt. Wir werden eine bremische
Ich glaube, dass Gott Menschen zu-          und eine kirchliche Attraktion erle-
sammenbringt, und das sehe ich da-          ben und uns anschließend mit Kaf-
ran, dass ich beim Konfirmandenun-          fee und Kuchen stärken. Strecken-
terricht viele neue und gute Freunde        verlauf und Ziel bleiben wie immer
gefunden habe.                              eine Überraschung. Die Tour ist für
                                            alle geeignet und beinhaltet keine
                                            besonderen Schwierigkeitsgrade.
Ich vertraue darauf, dass unser Glaube      Freude an der frischen Luft und Ge-
uns Gemeinschaft schenkt, und das be-       selligkeit stehen im Vordergrund.
deutet für uns, dass man nie alleine ist.
                                            Treffpunkt und Abfahrt: 11. Juni
Ich glaube, dass wir dazu bestimmt          um 13:30 Uhr, Remberti-Parkplatz.
sind, die Welt als guten Ort zu be-         Anmeldung: bis zum 7. Juni im Ge-
schützen.                                   meindebüro Tel. 201570
                                            Adalbert Guggenmos-Hölscher,
                                            Organisator der Tour

                                                                               21
Remberti

  Bücher sind tröstende Welten
  Buch & Cafe immer am ersten Mittwoch im Monat

  Bepackt mit den Lieblingsbüchern der      tee zu lebenslangem Hausarrest ver-
  letzten Wochen entern Literaturbe-        urteilt. Was der junge Graf Alexander
  geisterte das Gemeindehaus. Ab 16         Rostov in diesem geschichtsträchtigen
  Uhr sitzen wir im Kaminraum. Kaffee       Hotel beobachtet, welchen Menschen
  und Tee dampfen                                              er hier begegnet
  in den Tassen, man                                           und welche Aben-
  wirft einen Blick auf                                        teuer er erlebt, wird
  das Keksangebot.                                             mit vielen den Leser
  Auf Herrn Klose ist                                          überraschenden
  Verlass: Er stimmt                                           Wendungen amü-
  die Runde mit                                                sant und spannend
  einem Gedicht von                                            erzählt.
  Robert Gernhardt                                             Elisabeth Brandes
  oder von Rilke ein.
  Wir sprechen über das verabredete         Die Erfindung der Flügel
  Buch, sind uns mal einig in Begeiste-     Sue Monk Kid
  rung oder Unverständnis, diskutie-        Die Schwestern Sarah und Angeli-
  ren mal kontrovers. Oft schweift das      na Grimké, von denen der Roman
  Gespräch ab auf Themen am Rande,          handelt, haben wirklich existiert. Sie
  auf persönliche Lebenserfahrung, auf      wachsen zu Beginn des 19. Jahrhun-
  aktuelle Geschehnisse. Der vertraut       derts in Charleston in einer reichen
  freundliche Ton miteinander tut uns       Familie auf. Sarah, die Ältere, ist in-
  allen gut.                                telligent und lernbegierig und leidet
  Wir sind ein offener Kreis und freuen     unter der ihr zugewiesenen Frauenrol-
  uns über Mitlesende.                      le ebenso wie angesichts der Behand-
                        Christiane Rieve    lung und grausamen Bestrafung der
                                            im Haushalt beschäftigten Sklaven.
  Ein Gentleman in Moskau                   Nach Ihrer Begegnung mit Quäkern
  Amor Towles                               und Abolitionisten im Norden reist sie
  Als Sommerlektüre empfehle ich die-       zusammen mit ihrer jüngsten Schwe-
  sen guten Unterhaltungsroman. Er          ster durchs Land und hält Vorträge zu
  spielt 1922 zur Zeit der russischen Re-   Frauenrechten und zur Abschaffung
  volution in Moskau und soll auf einer     der Sklavenhaltung. Parallel dazu wird
  historischen Begebenheit beruhen. Ein     das fiktive Schicksal ihrer gleichaltri-
  reicher russischer Adliger, der seinen    gen Zofe und deren Mutter erzählt.
  Wohnsitz in einer Suite des Luxusho-                            Irene Dempwolff
  tels Metropol im Zentrum von Moskau
  hat, wird von einem Revolutionskomi-

  22
Notizen
Remberti-Sommerfest                      Lesung und Gespräch
am Samstag, 18. Juni                     „Der stille Amerikaner“
mit kleinem Basar                        am Donnerstag, 30. Juni
und Kinderflohmarkt

Endlich dürfen wir uns wieder zum        Kann man in Zeiten des Krieges neu-
Feiern rund um Kirche und Gemeinde-      tral bleiben? Können oder müssen
haus treffen – diesmal zu einem Som-     auch Journalist*innen Partei ergrei-
merfest! Von 13 bis 18 Uhr bieten wir    fen? Dieses hochaktuelle Thema hat
Kaffee & Kuchen, Getränke & Gegrill-     der britische Schriftsteller Graham
tes an, dazu eine Mini-Version unseres   Greene schon 1955 in seinem Roman
Basars mit schönen Dingen, die in den    „Der stille Amerikaner“ aufgegriffen.
Gruppen der Gemeinde entstanden          Der britische Auslandskorrespondent
sind.                                    Thomas Fowler berichtet aus Vietnam
                                         über den ersten Indochinakrieg gegen
Außerdem findet im Albert-Schweit-       die französische Kolonialmacht und
zer-Saal der beliebte Kinderflohmarkt    begreift, dass eine neutrale Existenz
statt. Im Innenhof lädt der Bücher-      zwischen den Fronten für ihn zuneh-
flohmarkt zum Stöbern ein. Mehrere       mend zur Illusion wird. Mit einer Le-
Musikensembles aus Remberti haben        sung von Ausschnitten aus diesem Ro-
bereits ihren Auftritt zugesagt und es   manklassiker wollen wir ein Gespräch
sind viele Aktivitäten für Kinder gep-   über ethische und moralische Fragen
lant.                                    eröffnen, die heute noch immer so ak-
                                         tuell sind wie vor 70 Jahren.
Wir freuen uns, wenn Sie diesen Nach-
mittag mit Familie oder Freunden bei     Dieser Abend ist Teil der Veranstal-
uns verbringen!                          tungsreihe „Vergessene Welten“, die
                                         vom 2. Juni bis zum 26. Juli in der
                                         Stadtbibliothek Bremen stattfindet.
 Wichtige Termine im Vorfeld             Sie wird organisiert von entwicklungs-
 (jeweils im Gemeindehaus):              politischen Gruppen und Medienorga-
                                         nisationen aus Bremen.
 13.-16. Juni: Abgabe von Bücher-        Der Abend wird gestaltet von Pastor
 spenden für den Flohmarkt (bitte        Uli Bandt und Christoph Sodemann,
 KEINE anderen Flohmarktsachen!)         Journalist und Geschäftsführer von
 18. Juni ab 12 Uhr: Abgabe von          constructify.media e. V.
 Kuchenspenden

 Aktuelle Infos zum Sommerfest            Lesung und Gespräch
 finden Sie auf unserer Website.          Donnerstag, 30. Juni, 20 Uhr
                                          Albert-Schweitzer-Saal

                                                                           23
Remberti

  Bremer Aufräumtage                      Sommerpredigtreihe
  2022 - Remberti ist dabei!              UTOPIA

  Remberti räumt auf – und zwar im        Passend zum Thema unseres Sommer-
  Rahmen der Bremer Aufräumtage am        heftes wird sich unsere diesjährige
  Samstag, den 9. Juli 2022. Lasst uns    Sommerpredigtreihe mit Utopien be-
  an diesem Tag gemeinsam die Um-         schäftigen. Pastor Uli Bandt eröffnet
  gebung unserer Remberti-Kirche von      sie am 17. Juni. An den drei darauf-
  wildem Müll befreien.                   folgenden Sonntagen nimmt Pastorin
  Wir freuen uns über rege Beteiligung    Isabel Klaus die utopischen Welten
  und auch über Hilfe bei der Organisa-   von drei sehr unter-
  tion. Vielleicht möchte jemand auch     schiedlichen Künst-
  mit einem leckeren Kuchen die Sam-      lern in den Blick:
  melnden unterstützen? Jede Hilfe und    Hieronymus Bosch,
  Motivation ist willkommen! Gemein-      Heinrich      Vogeler
  sam können wir so einen wertvollen      und Banksy.
  Beitrag für Bremens Stadtsauberkeit     Bei     Hieronymus
  leisten und Vorbild für viele Gemein-   Bosch liegt es auf
  demitglieder, Anwohner*innen und        der Hand: Sein welt-
  vor allem für Kinder sein!              berühmtes Trypti-
                                          chon „Garten der
  Um uns für die Bremer Aufräumtage       Lüste“ ist eine Uto-
  bei der Bremer Stadtreinigung anzu-     pie voller Erwart-                Hieronymus Bosch
  melden, müssen wir eine ungefähre       barem, aber auch                    Garten der Lüste
  Teilnehmerzahl wissen, denn wir         Geheimnisvollem.
  bekommen eine kostenlose Sammel-        Bei Heinrich Vogeler muss man et-
  ausrüstung in Form von Handschuhen      was genauer hinsehen, um seinen uto-
  und Müllbeuteln. Meldet euch bitte      pischen Ansatz zu entdecken. Wie gut,
  bis zum 24. Juni über feedback@         dass seine Bilder derzeit in Worpswede
  remberti.de für unseren Remberti-       ausgestellt sind!
  Aufräumtag an. Auch die freiwilligen    Und zu guter Letzt: Banksy, der Street-
  Organisationshelfer*innen können        artkünstler. Seine Werke sind anonym,
  sich per E-Mail melden.                 aber durch seinen Stil immer eindeu-
                                          tig zu erkennen. Es sind teilweise sehr
                       Ramona Alberts     politische Utopien, die Mauern oder
                                          Hauswände zu ertragen haben. Einen
   Remberti räumt auf                     Eindruck davon kann man derzeit im
   Samstag, 9. Juli, 10 Uhr               BLG-Forum in der Überseestadt be-
   Anmeldung bis 24. Juni                 kommen.
   Mail an: feedback@remberti.de          Pastor Uli Bandt wird die Predigtreihe
                                          am 14. August abschließen.

  24
Notizen
Trauerwanderung                             Goldene Konfirmation
am 11. August                               am 9. Oktober
mit Ulrike Kölling                          mit Uli Bandt

Ein geliebter Mensch ist gestorben –        Zwei Jahre lang musste das Wieder-
nichts ist mehr, wie es einmal war. In      sehenstreffen der Goldenen Konfir-
dieser Situation kann es hilfreich sein,    manden ausfallen. Nun wollen wir
sich mit Menschen, die Ähnliches er-        endlich im Gottesdienst am 9. Okto-
leben, auszutauschen. Gleiches gilt         ber, 11 Uhr, das Jubiläum der Rember-
für Trauergefühle aus der Vergangen-        ti-Konfirmand*innen der Jahrgänge
heit, die sich immer wieder Ausdruck        1970, 1971 und 1972 begehen. Falls
verschaffen wollen. Eine Möglichkeit,       Sie zu diesen gehören, sind Sie herz-
damit umzugehen, will unsere Trauer-        lich eingeladen, sich im Gemeindebüro
wanderung aufzeigen. Die Bewegung           zur Feier der Goldenen Konfirmation
in der Natur, sie mit allen Sinnen zu er-   anzumelden. Nach dem Gottesdienst
leben, kann neben den Begegnungen           werden wir bei einem kleinen Imbiss
und dem Austausch helfen, der Trauer        im Gemeindehaus Gelegenheit haben,
Raum und Zeit zu geben, aber auch           uns miteinander auszutauschen.
neuen Mut zu schöpfen. Gewandert
wird in einer kleinen Gruppe, etwa          Da unser Büro derzeit nur vertre-
zwei Stunden, begleitet durch kleine        tungsweise besetzt ist, sind wir dies-
Impulse.                                    mal besonders auf Ihre Mithilfe bei
                                            der Ermittlung von Adressen Ihrer
Der Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am          Mitkonfirmand*innen         angewiesen.
Parkplatz des Gemeindehauses, Fried-        Bitte informieren Sie Ihre Freund*innen
hofstraße 10. Bei Regen wird der Ter-       oder vermitteln Sie uns Kontaktdaten,
min verschoben. Anmeldung bei Ulrike        damit wir Einladungen verschicken
Kölling, Tel. 23 51 30 oder im Gemein-      können!
debüro.                                                         Ihr Pastor Uli Bandt

                                                               Jetzt online
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                                                                                25
Diakonie

  Aus der Diakonie
  Liebe Mitglieder der St. Remberti-Ge-        beizutragen, dass Ge-
  meinde, gerne möchte ich mich Ihnen          meinschaft entsteht
  auf diesem Weg als neues Diakonie-           und gemeinsame Er-
  Mitglied vorstellen:                         lebnisse auch über
                                               Alters- und Herkunfts-
  Mein Name ist Karsten Schiemann, ich         grenzen stattfinden.
  bin verheiratet und habe drei Söhne im
  Alter von 14, 13 und 11 Jahren. Ich ar-      Als Mitglied der Diako-
  beite mit Leidenschaft im Finanzbereich      nie ergibt sich für mich
                                                                                  Karsten Schiemann
  eines Herstellers von Bio-Lebensmitteln      nun eine neue Möglichkeit,
  in Bremen.                                   zu einem lebendigen Gemeindeleben
                                               mit viel Austausch und Gemeinschaft
  Aufgewachsen bin ich in Bremen-Os-           beizutragen. Die Diakonie tut dies durch
  terholz und in meiner Jugend erstmals        direkte Unterstützung von Einzelnen
  über Freunde (und meine heutige Frau)        und trägt zu vielen Veranstaltungen der
  mit der St. Remberti-Gemeinde in Kon-        Gemeinde im Laufe des Jahres etwas
  takt gekommen. Die Teestube, der             bei. Darüber hinaus engagiert sich die
  Weihnachtsbasar und insbesondere das         Diakonie außerhalb der Gemeinde lang-
  Freizeitheim Hohenfelde waren meine          fristig in sozialen Einrichtungen in der
  ersten Berührungspunkte. Hohenfelde          Nachbarschaft mit Zeit und Geld.
  ist dabei schnell eine Konstante mit
  mehreren Besuchen im Jahr geworden.          In meiner bisher kurzen Zeit der Mitar-
  Dies ist bis heute so.                       beit in der Diakonie wurde bereits deut-
                                               lich, dass vieles durch Spenden möglich
  Für das Studium verließ ich Bremen und       gemacht werden kann. Daher möchte
  kam mit der Familie zur Einschulung des      ich die Gelegenheit an dieser Stelle nut-
  ältesten Sohnes zurück. Nun leben wir        zen, Sie um Spenden zur Unterstützung
  das erste Mal im Sprengel der Gemein-        unserer Arbeit zu bitten. Ihre Spende
  de, obwohl wir auch in den Jahren zuvor      und unsere ehrenamtliche Arbeit ma-
  immer Gemeindemitglieder waren und           chen einen Unterschied vor Ort in der
  unsere Kinder alle in der Remberti-Ge-       Gemeinde – mal einen kleinen, manch-
  meinde getauft wurden.                       mal aber auch einen großen.

  Seit 2017 leite ich gemeinsam mit mei-       Ich freue mich auf eine spannende und
  ner Frau eine der Familienfreizeiten in      lehrreiche Zeit in der Diakonie. Vielen
  den Sommerferien, bei der wir bereits        Dank für Ihre Unterstützung!
  vorher viele Jahre als Teilnehmer mit-
  gereist sind. Mir macht es Freude dazu       Ihr Karsten Schiemann

                           Konto der Diakonie: Sparkasse Bremen
         IBAN: DE81 2905 0101 0001 0367 71 | BIC: SBREDE22 | Stichwort: „Diakonie“

  26
Freud & Leid

Taufen
Evidence Omagu                               Jonah Kirsch
Hauke Helmers                                Christoph Tielitz
Jooris Stolz                                 Lilli Holtmann
Paula Kenn                                   Lina Letkemann
David Kirsch                                 Artur Saake
Ruben Kirsch

Bestattungen
Ilse Böhm, 95 Jahre                          Charlotte Dohrmann, geb. Drewing, 94
Fritz Feldmann, 86 Jahre                        Jahre
Heide Hamdy, geb. Eggers, 82 Jahre           Renate Tiemann, 86 Jahre
Hans Walter Küchelmann, 85 Jahre             Ingeborg Kunze, geb. Eschment, 88 Jahre
Hans-Dieter Markus, 78 Jahre                 Horst Wilhelm Mencke, 83 Jahre
Egon Reimer, 95 Jahre                        Ilse Walecki, geb. Bergfeld, 77 Jahre
Ilse Walecki, 78 Jahre                       Ruth Fricke, geb. Ahlbrecht, 100 Jahre
Helmut Schuleit, 89 Jahre
Walter Hecht, 83 Jahre
Rita Jonas, 83 Jahre
Brigitte Bogumil, 82 Jahre
Sören Wilke, 33 Jahre
Elard Wilhelm Heinrich Rabe, 75 Jahre
Berta Kielau, geb. Schmidtke, 96 Jahre
Mechthild Herta Amman, 95 Jahre
Gerhard Deeke, 90 Jahre
Inge Recker, geb. Hoffmann, 95 Jahre
Hermann Schwarz, 89 Jahre
Uve Wilhelm Schulte, 92 Jahre

                                Dem Leben
       BESTATTUNG
                                   einen würdevollen
                                           Abschied geben
     Friedhofstraße 19
      28213 Bremen           Tag und Nacht    0421- 20 22 30           www.tielitz.de

                                                                                       27
St. Remberti-Gemeinde   •   Friedhofstraße 10   •   28213 Bremen

  www.remberti.de    

Gemeindebüro                                     Pastorinnen & Pastor
        Ursel Büßenschütt                                 Isabel Klaus
        Astrid Kubousek                                   Tel.: 0421 56 63 83 56
        Gabriele de Vries                                 Mail: isabel.klaus@gmx.de
        Tel.: 20 15 70                                    Uli Bandt
        Fax: 20 15 729                                    Tel.: 04792 95 15 73
        Mail: buero@remberti.de                           Mail: uli.bandt@t-online.de
Öffnungszeiten: Mo-Do 10-12 Uhr                           Esther Joas
                                                          Tel.: 0179 48 89 753
Küster   Motalleb Bani                                    Mail: esther.joas@kirche-bremen.de
         kuester@remberti.de
         Tel.: 20 15 70 (Büro)                   Kirchenmusik
                                                 Kantorin: Lea Vosgerau
Bauherrenkollegium                                         Mail: lea.vosgerau@remberti.de
        Martin Eckardt-Duffhauß
         (Verwaltender Bauherr)                  Kinder- und Jugendbüro
         Dr. Bernhard Gleim                               Julia Webner
         Kerstin Kreitz                                   Tel.: 0160 93 20 70 54
         Kontakt über das Gemeindebüro oder               Mail: julia.webner@kirche-bremen.de
         Mail: bauherren@remberti.de
                                                 Ehrenamtliche Arbeit
Diakonie                                                 Martin Eckardt-Duffhauß
Senior: Dr. Peer Koch                                    Mail: buero@remberti.de
         Mail: diakonie@remberti.de
         Kontakt über das Gemeindebüro           Arbeit mit älteren Menschen
                                                 Besuchsdienstvermittlung & soziale Beratung
Freizeitheim Hohenfelde                                   Elke Schaar
Leiterin: Ute Kizler                                      Tel.: 20 15 721 (Di-Do)
          Strandstraße 22                                 Mail: elke.schaar@kirche-bremen.de
          24257 Hohenfelde/Ostsee
                                                 Kindergarten
          Büro: 04385 367
                                                 Leitung: Petra Frankenfeld
          Fax: 04385 59 69 497
                                                          Tel.: 20 15 727
          Gäste: 04385 59 69 496
                                                          Fax: 20 15 728
          Mail: hohenfelde@remberti.de
                                                          Mail: kita.st-remberti@kirche-bremen.de

Bankverbindungen
Gemeinde: Sparkasse Bremen BIC: SBREDE22         Stiftung Gemeindepflege: Deutsche Bank BIC: DEUTDEHB
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Diakonie: Sparkasse Bremen BIC: SBREDE22
IBAN DE81 2905 0101 0001 0367 71
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