Restaurator im Handwerk 4 2020 - Restaurator im Handwerk eV

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Restaurator im Handwerk 4 2020 - Restaurator im Handwerk eV
Restaurator im Handwerk
                                                                            DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR RESTAURIERUNGSPRAXIS

                                                                                                                              4 2020
                                                                                                                                   12.  JAHRGANG

                                                                                 Schwerpunktthema

                                                                           Einfriedungen und Zäune
     Restaurator im Handwerk • Ausgabe 4/2020 • ISSN 1869-7119

                                                                            Sie bestehen aus den unterschiedlichsten Materialien und
                                                                            werden in den vielfältigsten Formen und Bauweisen hergestellt.
                                                                            Doch eines haben sie seit Jahrtausenden gemeinsam:
Deutschland

      12 €

                                                                            Sie sollen bewahren, trennen und schützen.

                                                                 Zaunanlagen in der mitteleuropäischen Urgeschichte
                                                                 Die Wallhecken Schleswig-Holsteins
                                                                 Restaurierung und Konservierung der Berliner Mauer
Restaurator im Handwerk 4 2020 - Restaurator im Handwerk eV
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

das Schwerpunktthema dieser Ausgabe ist „Einfrie-       an alle Kolleginnen und Kollegen, die sich an der Be-
dungen und Zäune“. Auf Wikipedia werden Ein-            fragung beteiligt haben. Zwei Ergebnisse der Befra-
friedungen als Anlagen an oder auf einer Grund-         gung sind aus meiner Sicht erwähnenswert:
stücksgrenze definiert, die dazu bestimmt sind, ein     1. 59 Prozent der Befragten erhalten ihre Aufträge
Grundstück ganz oder teilweise zu umschließen und          über Empfehlungen von Kolleginnen und Kollegen.
nach außen abzuschirmen, um unbefugtes Betre-           2. 70 Prozent der Befragten nutzen Gespräche und
ten, Verlassen oder sonstige störende Einwirkungen         den Gedankenaustausch mit Kolleginnen und Kol-
abzuwehren.                                                legen als Informationsquelle.
     Einfriedungen und Zäune gab es schon in der        Diese Zahlen sind für mich ein Beleg, wie wichtig
frühesten Menschheitsgeschichte. Also ein ural-         das Treffen mit den Kolleginnen und Kollegen bei
tes Thema? Meins Erachtens ist das Thema aktueller      den unterschiedlichsten Gelegenheiten ist - sei es den
denn je. Die meisten von uns werden die Auswirkun-      Landesgruppentreffen, Fachseminaren oder Messen.
gen der Pandemie und die damit verbundenen Ein-              Vor diesem Hintergrund haben wir umso mehr
schränkungen im Alltag spüren. Wie das Kontakt-         mit Bedauern zur Kenntnis genommen, dass die
verbot in all seinen Folgen, also das nicht mögliche    Messe denkmal 2020 in Leipzig aufgrund der Pande-
Treffen mit den Freundinnen und Freunden im pri-        mie und der damit verbundenen Verordnungen kurz-
vaten Kreis oder in der Öffentlichkeit, den ausfal-     fristig abgesagt werden musste. Ebenfalls war es auf-
lenden Restaurant-, Kino- oder Theaterbesuch. Oder      grund der Kontaktbeschränkungen nicht möglich,
aber auch die Absage von Veranstaltungen wie Mes-       den geselligen Abend der Restauratorinnen und Res-
sen und Seminaren.                                      tauratoren und die Jahreshauptversammlung der Res-
     Das Kontaktverbot ist eine Grenze, eine Einfrie-   tauratoren im Handwerk e.V. wie geplant in gewohn-
dung zu unserem Schutz und zum Schutz unserer Mit-      ter Form durchzuführen.
menschen vor dem Virus. Abhängig von der Sichtwei-           Hoffen wir, dass die Grenzen, die Einfriedungen
se und meinem Standpunkt entscheide ich, ob mir der     und Zäune, die wir pandemiebedingt spüren, bald
Zaun als Schutz vor Eindringlingen von Außen dient      eingerissen werden und wir uns bald wieder persön-
oder ich jemanden daran hindern möchte, ein Grund-      lich und in größeren Gruppen treffen können.
stück zu verlassen. Ob ich diesen Zaun als notwendig
erachte, ihn akzeptiere oder ablehne. Das mag jeder                                  Ich wünsche Ihnen viel
für sich entscheiden. Die meisten von uns werden die-                                Spaß bei der Lektüre.
sen Zaun akzeptieren und versuchen, den Alltag mög-                                  Bleiben Sie gesund!
lichst gut danach auszurichten. Vielleicht nutzen wir
die Zeit des Lockdowns auch als Chance, unsere per-                                  Herzlichst Ihr
sönlichen Einfriedungen und Zäune auf Notwendig-                                     Thomas Büscher
keit und Sinnhaftigkeit zu überprüfen.
     Im Oktober ist der Konjunkturbericht 2020 der
Beratungsstelle für Handwerkwerk und Denkmal-
pflege erschienen. An dieser Stelle herzlichen Dank

         Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern

         Frohe Weihnachten
         und ein gesundes Jahr 2021
         Die Redaktion

                                                    Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune   3
Restaurator im Handwerk 4 2020 - Restaurator im Handwerk eV
Inhalt

                                                                                                        Seite 6
     Einfriedungen und Zäune
6    Zaunanlagen in der mitteleuropäischen Urgeschichte
     M ichael B a ales

12   Beispiele historischer Zaunanlagen
     F otos : F elix M er k

13   Die Wallhecken Schleswig-Holsteins                                                            Seite 18
     A r n e Paysen

18   Die Einfriedung von Grundstücken
     Ein unterschätztes Element in der Freiraum- und Stadtgestaltung
     F elix M er k

23   Restaurierung einer Feldstein-Ziegelmauer
     U we Tau er

25   Einfriedungen in Brandenburg / Preußen
     R ai n er W. L eon har dt

30   Vom Paulus zum Saulus? Beton in der Denkmalpflege
     A le x an der F enzk e                                                                              Seite 30

34   Regeldetails gründerzeitlicher Einfriedungen
     C lem ens A le x an der W i mm er

40   Drahtgeflecht – ein Zaun als visuelle Trennung
     I n es F ront zek     und   M arti n W i lper ath

44   Korrosion an Metallzäunen
     Ein restauratorischer Blick auf Zerfallserscheinungen
     C or a Z i mm er man n
                                                                                                    Seite 44
48   Zaunanlage des Klosterforstamtes in Ilten/Sehnde
     J ü rg en W eis t

52   Restaurierung und Konservierung der Berliner Mauer
     G ü nter S ch lusche

     Fachbeiträge
56   100 Jahre Groß Berlin – die unvollendete
     Metropole
     P e ter L embu rg                                                                                              Seite 52

59   Schleifstein mit Handkurbelantrieb                                                 Seite 48
     Artikelreihe „Kleine Maschinen“ – Teil 3
     C h r is tian M eck bach

62   Neubau eines Wasserrads
     Barocke Mühlentechnik im Fränkischen Freilandmuseum Bad
     Windsheim
     J u lian e S an der

             4             Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune
Restaurator im Handwerk 4 2020 - Restaurator im Handwerk eV
4 / 2020

                 Seite 13                   Fachbeiträge
                                   66       Rekonstruktion der Tafelparkettböden
                                            in den Paraderäumen im Schloss Dresden
                                            G er d K ledit zsch

                                   70       Wie ein Zufallsfund zwei Stuckateure aus der
                                            Langeweile des Corona-Lockdowns befreite und
                                            ein in die Jahre gekommenes Taufbecken aus
                                            Stuckmarmor vor dem Verfall bewahrte
                                            R eb ecc a B ischoff
     Seite 23
                                   73       Herstellung eines Barockschlüssels
                                            R ob erto W eig el

                                   74       Politisch ganz und gar unkorrekt – aber histo-
                                            risch wertvoll: Rückblende in die Anfänge der
                                            Egoshooter-Ära
                                            Wolfg ang D ambacher

                                   78       Bei Bayerlein zu kurz gesprungen
                  Seite 25                  M an fr ed F. F ischer

                                         Rubriken
Seite 17
                                   3      Editorial

                Seite 40          21      Historisches Foto

                                  33      Kulturtipp

                                  65      Neue Produkte

                                  72      Buchbesprechung

                                  74      Buchbesprechung

                                  79      Buchbesprechung

                                  80      Vereinsmitteilungen

                                  85      Marktplatz

                                  88      Das schlechte Beispiel
                  Seite 59
                                  91      Buchbesprechung

                                  92      Literarischer Text

                                  94      Fortbildung

                                  96      Impressum

                             Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune   5
Restaurator im Handwerk 4 2020 - Restaurator im Handwerk eV
Einfriedungen und Zäune

                             M ichael B a ales

                             Zaunanlagen in der mitteleuropäischen Urgeschichte

                    				Einleitung                                                  Ein Rössener Großhaus mit mehrteiliger Zaun-
                               Archäologische Relikte von Zäunen und                anlage
                    Zaunanlagen finden sich nicht nur auf ur- und früh-             Wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg unter-
                    geschichtlichen Siedlungsplätzen, sondern können                nahm Karl Brandt (1898-1974), Direktor des Em-
                    auch in Gewässern angetroffen werden. Sowohl in                 schertal Museums in Herne im östlichen Ruhrgebiet,
                    Bächen, Flüssen und Auen, als auch in Seen und im               im Zuge des Wiederaufbaus vor allem im Raum Bo-
                    marinen Flachwasserbereich werden immer wieder                  chum/Herne mehrere größere Flächengrabungen, die
                    Holzzäune entdeckt, die meist aus relativ kleinen Sta-          z. B. der Errichtung großer Neubausiedlungen ge-
                    ken mit Flechtwerk (hierfür wurden häufig Haselru-              schuldet waren. Aufgrund der sehr eingeschränkten
                    ten genutzt) bestehen und als Fischzäune anzuspre-              personellen Kapazitäten der offiziellen Archäologie
                    chen sind. Sie leiteten einst Fische in Engstellen, wo          in Westfalen waren diese Aktivitäten der ehrenamt-
                    eine Reuse den Fang aufnahm oder die Tiere mit Net-             lich Beauftragten für Bodendenkmalpflege dringend
                    zen und/oder Fischspeeren an Land gebracht wurden.              notwendig, damit nicht alle archäologischen Spuren
                    Bereits für das frühe Mesolithikum, also die ersten             der älteren Besiedlungsgeschichte der Region unbe-
Chronologische      nacheiszeitlichen Jäger-, Sammler- und Fischergrup-             obachtet zerstört wurden. Dennoch konnten bei der
Übersicht zur       pen vor ca. 11.000 Jahren1, aber auch für jüngere Pe-           Vielzahl der damaligen Bauprojekte nur relativ kleine
Jungsteinzeit       rioden der Ur- und Frühgeschichte sowie bis in jüngs-           Ausschnitte einer einst intensiv genutzten Siedlungs-
(Neolithikum)
in Westfalen:
                    te Zeit, sind derartige Anlagen mehrfach – wenn                 landschaft archäologisch untersucht werden.
Grafik M. Baales/   auch meist nur in kleinen Ausschnitten – überliefert                 Im Nordosten von Bochum, im Bereich der
LWL-AfW Olpe.       worden.2                                                        Stadtteile Hiltrop und Gerthe, dokumentierten Karl
                                              Regelmäßig können dann auf            Brandt und seine Helfer 1952/53 im Bereich des „Hil-
                                         ur- und frühgeschichtlichen Flä-           troper Berges“ bei Anlage einer schmalen Wasserlei-
                                         chengrabungen Reihungen von                tung erste Siedlungsgruben des mittelneolithischen
                                         mehr oder minder großen Pfos-              Fundplatzes Siedlung II bzw. Hillerberg Nord. In der
                                         tengruben, die einen größeren Ab-          Folge erfassten Suchschnitte und flächige Ausgrabun-
                                         stand zueinander aufweisen, an-            gen einen großen, leicht trapezförmigen, NW-SO
                                         getroffen werden. Diese Befunde            orientierten Bau aus einem umlaufenden Fundament-
                                         lassen eine Interpretation als Zau-        gräbchen und parallel verlaufender, außenliegender
                                         nabschnitte zu, während die Auf-           Reihe von Pfostengruben; auf den hier einst eingegra-
                                         reihungen von eng gestellten Pfos-         benen Pfosten sowie großen Ständerpfosten im Inne-
                                         tengruben eher auf Palisaden,              ren des Hauses ruhte damals das Dach. Der so rekon-
                                         rituelle Einhegungen oder ähnli-           struierte Bau ergab eine Länge von 65 m und zählt
                                         ches verweisen dürften.3 Aufgrund          damit zu den größten urgeschichtlichen Hausbauten
                                         einer längerfristigen oder wieder-         überhaupt. Er datiert in die sogenannte Rössener Kul-
                                         holten Besiedlung solcher Flächen          tur, eine in Mitteleuropa weitverbreitete jungstein-
                                         oder auch der stark veränderten            zeitliche Kulturgruppe um etwa 4700-4450 v. Chr.4
                                         Geländestruktur seit der Nut-                   An die südliche Längswand des Rössener Groß-
                                         zungszeit der Siedlung(en) sind            hauses schloss sich ein trapezförmiges Rechteck aus
                    Zäune jedoch oft nur noch in kleinen Ausschnitten               aufgereihten Pfostengruben an, die die Hauswand auf
                    überliefert. Daher können die Zaunabschnitte nur sel-           etwa 2/3 seiner Länge begleitete (Abb. 2).5 Die Pfos-
                    ten einer bestimmten Siedlungsphase oder erkannten              tengruben dieser Anlage waren mitunter etwas größer
                    Hofplätzen eindeutig zugewiesen werden.                         als jene am Außenrand des Gebäudegrundrisses. An
                         Aus der Hellwegbörde, einer fruchtbaren Löss-              diese erste Zaunanlage schloss sich ein weiteres, deut-
                    landschaft am Nordrand des rechtsrheinischen Schie-             lich größeres, leicht schiefes Rechteck aus zumeist
                    fergebirges zwischen Essen und Paderborn, gibt es von           etwas weiter gesetzten Pfosten an. Die so ehemals
                    zwei älterneolithischen Siedlungsflächen (Abb. 1) eini-         eingezäunten Areale hegten Flächen von 38 x 13-18 m
                    ge besonders gut erhaltene Zaunanlagen. Sie schließen           bzw. 38 x 42-48 m (also etwa 600 bzw. 1.700 m 2) ein.
                    sich baulich direkt an einzelnstehende Hausgrundris-            Die Überlieferung der Anlagen beschränkte sich je-
                    se an und sind demnach mit den Häusern zeitgleich               doch nicht nur auf die ehemaligen Pfostengruben,
                    oder etwas später errichtet worden. Sie definieren              sondern auch auf eine etwa 10 cm mächtige Kultur-
                    somit zu diesen Hofplätzen zugehörige, bewirtschaf-             schicht, die für das Innere der Einhegungen beschrie-
                    tete Flächen. Allerdings bleibt die genaue Funktion             ben wurde. Die Grabung erfolgte zwar im Wesentli-
                    dieser teils großflächigen Einhegungen offen.                   chen nur im Bereich der aufgereihten Pfostengruben,

               6       Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune
Restaurator im Handwerk 4 2020 - Restaurator im Handwerk eV
jedoch wurden auch einige klei-
nere Flächen im Inneren der gro-
ßen Einhegungen und etwa 4 / 5
der Fläche der kleineren Einhe-
gung näher untersucht. Dabei
sind einige größere Gruben frei-
gelegt worden, besonders in der
Nordostecke direkt am Haus
innerhalb der kleineren Einhe-
gung; aufgrund der nur einge-
schränkten Grabungssituation
mag die Zahl dieser Grubenbe-
funde vor allem für die größe-
re Einhegung in den nicht un-
tersuchten Bereichen tatsächlich
deutlich größer gewesen sein,
doch muss das Spekulation blei-
ben, ebenso wie die Beantwor-
tung der Frage nach der Funk-
tion und dem näheren zeitlichen
Bezug dieser Gruben zu der ei-
gentlichen Nutzungszeit der um-
zäunten Flächen.
     Auch wenn die Zaunpfos-
tenreihen dieser komplexen An-
lage großflächig und offensicht-
lich vollständig freigelegt werden
konnten und durch folgende Be-
siedlungsphasen nicht über-
                                                                                                                              Abb. 2
prägt wurden, ist die Frage nach der Funktion die-                                                                          Bochum,
ser Einhegungen nicht zu beantworten. Unterhalb                                                                          „Hillerberg
der erwähnten Kulturschicht fanden sich während                                                                    Nord“, Rössener
                                                                                                                        Langbau mit
der Ausgrabung keine Trittspuren, wie sie durch Vieh                                                                    angesetzten
in aufgeweichten Böden hinterlassen worden wären.                                                                       Einhegungen
Auch die damals untersuchten zahlreichen Phosphat-                                                                         (Grabung
                                                                                                                    1952/53). Grafik
proben aus der größeren Anlage ergaben keine Auf-                                                                   A. Müller/LWL-
fälligkeiten, die für einen intensiv genutzten Viehkral                                                            AfW Olpe, nach:
(wodurch das Areal durch den Urin der Tiere, vor                                                                     K. Brandt 1997,
allem Rinder, quasi durchtränkt worden wäre) sprä-                                                                          Abb. 24.

chen. Die Funktion der beiden großen Einhegungen
muss also offenbleiben, wobei Karl Brandt die kleine-
re aufgrund der angetroffenen Gruben etwas unspezi-
fisch nur als „Hofraum“ bezeichnete.6
     Erwähnt sei, dass vor einigen Jahren ein ähnliches
Ensemble bei Bad Homburg im Hochtaunuskreis in
Hessen untersucht werden konnte. An einen W-O
orientierten Spät-Rössener Langbau von etwa 30 m
Länge mit umlaufendem Fundamentgraben und au-
ßenliegenden Pfostenreihen schloss sich etwa mittig
an den Hausgrundriss nach Norden eine rechteckige
                                                                                                                   Abb. 3
Anlage aus einer doppelt gesetzten Pfostengruben-                                                                  Bad Homburg,
reihe von etwa 15 x 12 m an (Abb. 3). Dieses Ensem-                                                                „Klinikum“, Rös-
ble wurde als ein „sehr gut erhaltene[r] Hofplatz“ ti-                                                             sener Langbau
                                                                                                                   mit angesetzter
tuliert.7 Im Westen wie im Osten scheint sich jeweils                                                              Einhegung
in Nähe dieses Hausgrundrisses ein Eingang durch                                                                   aus doppelter
die Doppelzaunreihe anzudeuten; Eingangssituatio-                                                                  Pfostenreihe. –
                                                                                                                   Grafik M. Röring/
nen müssen für die Bochumer Anlagen dagegen un-                                                                    LWL-AfW Olpe,
klar bleiben.                                                                                                      nach: D. Gronen-
                                                                                                                   born 2014.

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Restaurator im Handwerk 4 2020 - Restaurator im Handwerk eV
Zaunanlagen der jüngeren Linearbandkeramik                      handeln. Wesentlich größer und weitgehend voll-
                     aus Bad Sassendorf (Kreis Soest)                                ständig erfasst werden konnten im Westen der Flä-
                     2014 / 15 musste eine etwa 5 ha große Fläche eines              che – wo es kaum zu Überschneidungen verschiedener
                     Neubaugebietes zwischen Bad Sassendorf und Lohne                Siedlungsphasen gekommen ist (lediglich die erwähn-
                     archäologisch untersucht werden; aufgrund unter-                ten Straßen stören den Gesamteindruck) – zwei in-
                     schiedlicher Auffassungen bei der Kommune über das              teressante Zauneinhegungen, die an ein kleines li-
                     konkrete Vorgehen sind leider erst bei den Erschlie-            nearbandkeramisches, NW-SO orientiertes Haus
                     ßungsarbeiten des Geländes die ersten urgeschicht-              anschlossen (Abb. 4).10 Das Haus repräsentiert quasi
                     lichen Befunde entdeckt worden, sodass ein Teil der             den Mittelteil eines typischen Gebäudegrundrisses
                     Fläche bereits mit Straßen und Regenrückhaltebe-                dieser Zeit und wurde von ebenso typischen, großen
                     cken zerstört war, als die Flächengrabungen einsetz-            Längsgruben, aus denen z. B. Lehm für den Wand-
                     ten. Dennoch sind ausgesprochen zahlreiche Befunde              bewurf gewonnen worden war, begleitet. Nach Nord-
                     der mittleren und jüngeren Linearbandkeramik (der               osten schloss dann jenseits der dortigen Längsgrube
                     ersten vollneolithischen Kulturgruppe in Mitteleuro-            eine große rechteckige Zaunanlage an, die eine un-
                     pa um ca. 5400-4900 v. Chr.8) und vor allem im Osten            regelmäßige Trapezform aufwies und eine Fläche
                     der Fläche auch der folgenden Rössener Kultur – dies            von maximal etwa 63 x 75 m (ca. 3.600 m 2) einnahm,
                     ist eine in der Region seltene Überschneidung dieser            wobei ihr Abschluss im Nordosten aus verschiedenen
                     beiden Siedlungsperioden auf einer Fläche – unter-              Gründen etwas unklar blieb (Abb. 5). In dem umzäun-
                     sucht worden.                                                   ten Areal fanden sich nur wenige größere Gruben und
                          Neben zahlreichen Hausgrundrissen, partiell er-            der Grundriss eines weiteren Hauses der Linearband-
                     haltenen Erdwerksgräben (d. h. Resten einer Wall-               keramik, der vermutlich in eine frühere Besiedlungs-
Abb. 4
                     Graben-Befestigungsanlage um die Siedlung) und                  phase zu datieren ist (ganz abgesehen von kleinen Ge-
Bad Sassendorf,
„Landerpfad“,        zweier damit parallel verlaufender Reihungen von                bäudegrundrissen der viel späteren Eisenzeit, als die
Gesamtplan           Gruben für Palisaden sind im Umkreis linearband-                Fläche erneut besiedelt wurde).
der 2014/15          keramischer Hausgrundrisse Abschnitte kleinerer                     Gänzlich neu für die Linearbandkeramik scheint
aufgedeckten
archäologischen      kreisrunder Pfostenreihungen bemerkenswert, deren               dann aber eine weitere Zauneinhegung zu sein, die
Befunde. – Grafik    Funktion unklar ist (Abb. 4).9                                  sich auf der gegenüberliegenden, südwestlichen
M. Röring/LWL-            Weiterhin sind Pfostenreihungen vorhanden, die             Seite des kleinen Hausgrundrisses fand. Direkt an
AfW Olpe, nach:
P. Schönfeld u. I.
                     sich aber nur selten über längere Strecke verfolgen las-        diesen schlossen sich Pfostenreihen an, die sich zu
Jöns 2021, Abb.      sen und nicht zu Hausgrundrissen gehören. Hierbei               einer (nicht perfekt) kreisförmigen Einhegung von
S. 63.               dürfte es sich um Überreste von Zaunpfostenreihungen            etwa 37 m Durchmesser (d. h. etwa 1.000 m 2 Fläche)

                8       Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune
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Abb. 5
                                                                                                                   Bad Sassendorf,
                                                                                                                   „Landerpfad“,
                                                                                                                   Ausschnitt des
                                                                                                                   Gesamtplans
                                                                                                                   mit den 2014
                                                                                                                   im Westen der
                                                                                                                   Grabungsfläche
                                                                                                                   freigelegten
                                                                                                                   Haus- und
                                                                                                                   Zaunbefunden
                                                                                                                   der Linearband-
                                                                                                                   keramik. Grafik
                                                                                                                   A. Müller/
                                                                                                                   LWL-AfW Olpe,
                                                                                                                   nach: Grabungs-
                                                                                                                   dokumentation
                                                                                                                   ABS Köln.

vervollständigten (Abb. 4-7). Die Pfostengruben wei-      Diskussion
sen einen recht regelmäßigen Abstand von etwa 1,2 m       Die ergrabenen Pfostenreihen der beschriebenen
auf (Abb. 5, 6), wobei sich im Südwesten eine große       Zaunanlagen – mit Abständen zwischen den Pfosten-
Unterbrechung zeigte, in der mittig einst nur ein ein-    gruben von 0,6 bis 2 m (der größte Abstand stammt
zelner Pfosten gestanden hatte. Vermutlich ist an die-    aus Bochum-Hiltrup; in Bad Sassendorf waren es bei
ser Stelle eine Eingangssituation zu dem kreisförmig      dem kreisförmigen Zaun immerhin noch 1,2 m) – re-
umzäunten Areal erfasst worden. Innerhalb dieser          präsentieren nur einen Bauteil der damals errichteten
Anlage sind nur wenige weitere Pfostengruben (u. a.       Zaunanlagen. Zwischen den größeren Pfosten darf
die eines typisch eisenzeitlichen, also deutlich späte-   man sich ein Flechtwerk mit zusätzlichen kleineren
ren Sechspfostenspeichers) und keine größeren Gru-        Pfosten/Staken vorstellen, die bei unseren Beispielen
ben zu Tage gekommen.                                     keine Spuren im Boden hinterlassen haben. In aktuel-
     Sowohl die oben kurz erwähnten kleineren kreis-      len Lebensbildern zu linearbandkeramischen Siedlun-
förmigen Zauneinhegungen als auch die soeben be-          gen z. B. finden sich im Umfeld der Häuser regelhaft
schriebene weit größere kreisförmige Zaunanlage           durch Zäune eingehegte Flächen, in denen zumeist
kennen meines Wissens bisher keine direkten Ver-          Gärten zu erkennen sind, aber auch Vieh gehalten
gleiche für die Zeit der Linearbandkeramik. Ledig-        wird.12 Es wird also gemeinhin davon ausgegangen,
lich Ähnlichkeiten bestehen z. B. zu einem erhalte-       dass in direkter Nachbarschaft zu den Häusern in-
nen bogenförmigen Zaunabschnitt in Ulm-Eggingen           tensiv und unterschiedlich genutzte Wirtschaftsflä-
(Baden-Württemberg), wo aufgrund der Dichte der           chen bestanden hatten. Doch letztlich konnte(n) die
linearbandkeramischen Befunde der weitere Verlauf         Funktion(en) dieser umzäunten Areale durch ein-
nicht nachvollziehbar war, oder zu Zwenkau-Harth          deutige archäologische Befunde bisher nicht geklärt
(Sachsen), wo an die Längsseite eines jünger-bandke-      werden.
ramischen Hausgrundrisses eine flach-bogenförmi-               Die zumeist recht großen Pfostengruben für die
ge Zaunpfostenreihe anschloss. Etwas jünger ist der       Zaunanlagen lassen zumindest darauf schließen, dass
mittelneolithische (Stichbandkeramik) Befund von          hier Stabilität gefragt war, z. B. um das Durchbrechen
Atting-Rinkam (Bayern); von hier wurde der Befund         von Vieh zu verhindern. Aus der größeren der umheg-
eines Hausgrundrisses mit östlich an die Längsseite       ten Flächen in Bochum-Hiltrop sind – wie beschrie-
anschließender U-förmiger Zaunanlage vorgestellt.11       ben – bei der Grabung Phosphatproben entnommen
Dieser weist somit zumindest eine gewisse Ähnlich-        worden, die aber keine erhöhten Werte erkennen lie-
keit mit dem großen Zaunkreis aus Bad Sassendorf          ßen, wie sie bei einem Viehkral (Pferch) zu erwarten
auf, auch wenn die hier umschlossene Fläche mehr als      gewesen wären, weshalb auch Karl Brandt die Nut-
doppelt so groß war.                                      zung der großen Einhegung als Garten favorisierte.

                                                      Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune   9
Restaurator im Handwerk 4 2020 - Restaurator im Handwerk eV
Abb. 6
Bad Sassendorf,
„Landerpfad“,
Überblicksfoto
der Pfostenstel-
lungen im nörd-
lichen Bereich
der rundlichen
Zaunstellung.
Foto: ABS Köln.

Abb. 7
Bad Sassendorf,                                                                            Karin Riedhammer, wie auch andere Autor*innen,
„Landerpfad“,                                                                              schließt jedoch eine Nutzung der Flächen als Gar-
Archäologische                                                                             ten eher aus (eine Ansicht, die damit vielen der gän-
Bearbeitung
der gleichen                                                                               gigen Lebensbildern, für vor allem linearbandkera-
Zaun-Pfosten-                                                                              mische Siedlungen, widerspricht) und vermutet hier
stellungen wie                                                                             den zeitweiligen Aufenthalt des z. B. von der saisona-
in Abb. 6. Foto:
ABS Köln.
                                                                                           len Waldweide zurückgeführten Viehs, wobei sie für
                                                                                           die beschriebenen Zaunanlagen auch Überreste über-
                                                                                           dachter Teilareale und schmaler Korridore (zur Vieh-
                                                                                           sicherung bzw. -führung) diskutiert.13
                                                                                               Da allerdings große Zaunanlagen innerhalb der
                                                                                           bisher durchaus zahlreich untersuchten alt- und mit-
                                                                                           telneolithischen Siedlungen (auch unter Berücksichti-
                                                                                           gung der oben angesprochenen Überlieferungsproble-
                                                                                           matik) keineswegs regelhaft vorhanden sind, könnte
                                                                                           sich das Vieh im Umfeld der Siedlungen tatsächlich
                                                                                           weitgehend freilaufend aufgehalten haben. Letztlich
                                                                                           fehlen aber nachvollziehbare Befunde, die die Funkti-
                                                                                           on der (wie hier vorgestellt) teils großen Einhegungen
                                                                                           abschließend zu erklären vermögen.

                                                                                           PROF. DR. MICHAEL BAALES
                                                                                           ist Leiter der Außenstelle Olpe der LWL-Archäologie für
                                                                                           Westfalen, zuständig für die Archäologische Denkmalpfle-
                                                                                           ge in Südwestfalen und außerplanmäßiger Professor für
                   1
                     Nilsson u. a. 2020                                                    Urgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum.
                   2
                     s. dazu z. B. Pedersen 1997; Mertens 2000; Leineweber u. a. 2011
                   3
                     Meyer 2002
                   4
                     vgl. Stapel u. a. 2021
                   5
                     s. hierzu Brandt 1967, S. 39, 50, 54-56, 64-65; 1997, S. 17 und 23-
                   28; Baales u. a. 2015, S. 333-334; Baales 2021
                   6
                     Brandt 1997, S. 26-27
                   7
                     Gronenborn 2014
                   8
                     vgl. Stapel u. a. 2021
                   9
                     Schönfeld, Jöns 2021
                   10
                      Baales u. a. 2015, 334-336; Schönfeld, Jöns 2021
                   11
                      Riedhammer 2003
                   12
                      s. dazu z. B. Lüning 2002, 113; Otten u. a. 2015, S. 137, 278-279
                   13
                      Riedhammer 2003

              10       Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune
Restaurator im Handwerk 4 2020 - Restaurator im Handwerk eV
A n zei g e
Literatur
Michael Baales: Ein Großbau der Rössener Kultur mit Dop-
pelzaunanlage aus Bochum-Hiltrop, in: Bernhard Stapel,
Hans-Otto Pollmann, Michael Baales: Westfalen in der
Jungsteinzeit, Darmstadt 2021 (im Druck), S. 91
Michael Baales, Erich Claßen, Franz Kempken: Viehkral,
Garten oder was? Einhegungen des älteren und mittleren
Neolithikums in Nordrhein-Westfalen, in: Thomas Otten,
Jürgen Kunow, Michael M. Rind, Marcus Trier (Hg.): RE-
VOLUTION jungSTEINZEIT. Begleitband zur Archäo-
logischen Landesausstellung 2015. Schriften zur Boden-
denkmalpflege in Nordrhein-Westfalen 11,1, Darmstadt
2015, S. 337-340
Karl Brandt: Neolithische Siedlungsplätze im Stadtgebiet
von Bochum. Quellenschriften zur westdeutschen Vor- und
Frühgeschichte 8, Bonn 1967
Karl Brandt: Bochum. Aus der Vor- und Frühgeschichte der
Stadt (hg. von Volker Pingel). Archäologie und Geologie in
Rheinland und Westfalen 5, Gelsenkirchen 1997
Detlef Gronenborn: Fallstudien zum Mittelneolithikum, in:
Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums
Mainz 59/3, Jahresbericht 2012, 2014, S. 38
Rosemarie Leineweber, Harald Lübke, Monika Hellmund,
Hans-Jürgen Döhle, Stefanie Klooß: A Late Neolithic Fishing
Fence in Lake Arendsee, Sachsen-Anhalt, Germany, in: Jo-
nathan Benjamin, Clive Bonsall, Catriona Pickard, Anders
Fischer (Hg.): Submerged Prehistory. Oxbow Books, Ox-
ford 2011, S. 173-185
Jens Lüning: Grundlagen sesshaften Lebens, in: Uta von
Freeden, Siegmar von Schnurbein (Hg.): Spuren der Jahr-
tausende. Archäologie und Geschichte in Deutschland,
Stuttgart 2002, S. 110-139
Eva-Maria Mertens: Linde, Ulme, Hasel. Zur Verwendung
von Pflanzen für Jagd- und Fischfanggeräte im Mesolithi-
kum Dänemarks und Schleswig-Holsteins. Praehistorische
Zeitschrift 75, 2000, S. 1-55
Michael Meyer: Palisaded enclosures in the German Neoli-
thic, in: Alex Gibson (Hg.): Behind Wooden Walls: Neo-
lithic Palisaded Enclosures in Europe, BAR International
Series 1013, Oxford 2002, S. 59-92
Björn Nilsson, Anton Hansson, Arne Sjöström: Sweden: Sub-
merged Landscapes of the Early Mesolithic, in: Geoff Bai-
ley, Nena Galanidou, Hans Peeters, Hauke Jöns, Moritz
Mennenga (Hg.): The Archaeology of Europe’s Drowned
Landscapes. Coastal Research Library 35, Dordrecht 2020,
S. 77-93
Thomas Otten, Jürgen Kunow, Michael M. Rind, Marcus Trier
(Hg.): REVOLUTION jungSTEINZEIT. Begleitband zur
Archäologischen Landesausstellung 2015. Schriften zur
Bodendenkmalpflege in Nordrhein-Westfalen 11,1, Darm-
stadt 2015
Lisbeth Pedersen: They Put Fences in the Sea, in: Lisbeth Pe-
dersen, Anders Fischer, B. Aaby ( Hg.): The Danish Store-
balt since the Ice Age – Man, Sea and Forest, Kopenhagen
1997, S. 124-143
Karin Riedhammer: Ein neuer mittelneolithischer Haus-
grundriss mit Zaun aus Niederbayern, in: Jörg Eckert, Ur-
sula Eisenhauer, Andreas Zimmermann (Hg.): Archäo-
logische Perspektiven. Analysen und Interpretationen im
Wandel. Festschrift für Jens Lüning zum 65. Geburtstag.
Internationale Archäologie – Studia honoraria 20, Rahden/
Westf. 2003, S. 471-488
Peter Schönfeld, Ines Jöns: Die früh- und mittelneolithische
Siedlung von Bad Sassendorf-Lohne, in: Bernhard Stapel,
Hans-Otto Pollmann, Michael Baales: Westfalen in der
Jungsteinzeit, Darmstadt 2021 (im Druck), S. 62-67
Bernhard Stapel, Hans-Otto Pollmann, Michael Baales: West-
falen in der Jungsteinzeit, Darmstadt 2021 (im Druck)

                                                            Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune   11
Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

 Veränderung in der                             Landesgruppe Nord (Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und
 Landesgruppenstruktur                          Mecklenburg-Vorpommern)

 Es gibt Bestrebungen, die Landesgrup-
 penarbeit weiter zu verbessern. Weil die
 Leitung der LG Thüringen/Sachsen-An-
 halt nicht mehr vor Ort wohnt, war eine
 aktive Arbeit nur eingeschränkt möglich.
 Jetzt gibt es nach vielen Gesprächen die
 Idee, eine LG Thüringen-Franken zu bil-
 den. Diese wäre mit etwa 40 Mitgliedern
 eine gute Größe.
   Dann wären auch in der LG Bayern/
 Baden-Württemberg die Entfernungen
 und Mitgliederzahlen nicht mehr so groß,
 wenn sich die Franken bereiterklärten, in
 die neue Landesgruppe zu wechseln. Ge-
 wiß finden sich auch noch weitere, moti-      Landesgruppentreffen 18./19.9.2020                beiten dann unsere Mitglieder aus verschie-
 vierte Mitmacher.                             in Weener bei Papenburg/Ems                       denen Gewerken zusammen, die sich mit
   Die Sachsen-Anhaltiner finden sich in       Schon am Freitagabend trafen sich einige          Orgel, Altar und Kirchenraumausstattung
 der neuen LG Sachsen/Sachsen-Anhalt           Mitglieder zum Gedanken- und fachlichen           auskennen. Wir können Restaurierungen un-
 wieder. So kann die Landesgruppenarbeit       Austausch in einer Gaststätte. Mit Abstand        tereinander besser koordinieren und wissen,
 noch mehr vor Ort stattfinden, und die        und guter Laune genossen wir einen Abend          dass wir uns aufeinander verlassen können,
 Vernetzung untereinander kann uns noch        in ungezwungener Atmosphäre. Sonnabend            weil wir uns kennen und schätzen.
 mehr bereichern.                              ging das Treffen weiter mit 15 Teilnehmern          Nachmittags besichtigten wir das Organe-
 Irmela Wrede, Leiterin der Landesgruppe       (10 Mitglieder, 4 Partner und eine Interessier-   um; eine Villa von 1870 mit historischen Mu-
 Nord                                          te) mit viel Abstand in der Orgelbauwerkstatt     sikinstrumenten. Anschließend wurden wir
                                               von Harm Dieder Kirschner. Vielen Dank an         in zwei Gruppen durch die Orgelbauwerk-
                                               ihn und seine Frau, die in der Werkstatt alles    statt von Harm Dieder Kirschner und seiner
Landesgruppe                                   gut vorbereitet hatten und sogar Kürbissuppe      Frau geführt, sie sind beide Orgelbaumeister.
Bayern / Baden-Württemberg                     und Kuchen servierten!                            Sein Meisterstück, die selbst gebaute Mini-
                                                 Nach der bunten Vorstellungsrunde gab es        Schau-Orgel mit verschiedenen Holz- und
Das erste von zwei Landesgruppentreffen        die Frage nach historischen Baustoffen. Es        Bleipfeifen, war schon beeindruckend. Aber
Bayern – Baden-Württemberg wird im Früh-       wurde auf den Unternehmerverband His-             auch die Eigenbau-Maschine zum Hobeln
jahr 2021 stattfinden. Das genaue Datum        torische Baustoffe (UHB) verwiesen. Wer           von Bleiplatten auf Zehntel-Millimeter oder
und das Programm werden erst noch festge-      dort zentral nach z. B. Backsteinen anfragt,      die Vorrichtung zum Gießen von Bleilegie-
legt und rechtzeitig bekannt gegeben.          bekommt eine Antwort direkt von dem Mit-          rungen beeindruckten zutiefst. Hier ist es
  Im Zuge der Werbung von Neumitglie-          glied, das diese Dinge anbietet. Das klappt       möglich, eine Orgel von 1662 originalgetreu
dern, der Öffentlichkeitsinformation und des   prima.                                            zu restaurieren.
Netzwerkausbaus zu den unteren Denkmal-          Die Einleger mit neun neuen Mitgliedern           Unsere nächsten beiden Treffen sind am
behörden sowie Planern usw. in der Denk-       für unser zwei Jahre altes Mitgliederver-         12./13. März 2021 in Tönning (Schles-
malpflege wurden im September 2020 knapp       zeichnis besprachen wir final.                    wig-Holstein) und am 18.-20. Juni 2021 in
300 Anschreiben mit Ausgaben der Zeit-           Die Liste für den Versand unserer Zeit-         Schwarz (Süd-Mecklenburg).
schrift versandt.                              schrift ist veraltet und muß überarbeitet         Irmela Wrede
                                               werden. Gabriel Meinders und Dirk Zeyher
Ansprechpartner:                               suchen zur Aktualisierung und Erweiterung         Ansprechpartnerin:
Günter Höck                                    Adressen heraus von Architekten, Denkmal-         Irmela Wrede
Tel./Fax: 0821 402929/-404029                  behörden, Landeskirchenämtern etc.                Tel./Fax: 05333 285; 05333 90814
bay-bw@restaurator-im-handwerk.de                Thorsten Neidhardt schlug eine Art „Fach-       0171 8024138
                                               gruppe Kirche“ oder „Orgel“ vor. Hierin ar-       post@ebenholz-restaurierung.de

Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Hessen/            Landesgruppe                                     Landesgruppe
Saarland                                        Nordrhein-Westfalen                              Sachsen/Sachsen-Anhalt

Ansprechpartnerin:                             Ansprechpartner:                                  Ansprechpartner:
Linda Wadewitz                                 Karl-Heinz Gradert                                Robert Bialek, Tel.: 0351 8382891
Tel: 06734 5589025, 0157 37525149              05222 989323; 0172 5251400                        baugeschaeft_bialek@web.de
l.wadewitz@restaurator-im-handwerk.de          nrw@restaurator-im-handwerk.de

             80         Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune
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Landesgruppe Berlin/Brandenburg

Tag des offenen Denkmals am 12. Septem-           allerlei interessante Anekdoten aus ihrer Zeit   werb Berlin-Brandenburg 2070“ des AIV im
ber 2020                                          im Hause zu erzählen. Es war eine schöne         Rahmen der Ausstellung "Unvollendete Me-
Es fand wieder unsere traditionelle Bustour       Erfahrung, die Architektur des Bades kurz        tropole: 100 Jahre Städtebau für Groß-Ber-
zu ausgewählten Denkmalobjekten statt.            vor der Wiedereröffnung ohne Publikum in         lin" (Details zur Ausstellung sind zu finden
Hierbei hatten die Teilnehmer die einmalige       Augenschein nehmen zu können.                    unter: https://www.aiv-berlin-brandenburg.
Gelegenheit, aktuelle Restaurierungsprojekte        Wir möchten allen danken, die diesen wun-      de/eroeffnung-der-ausstellung-unvollendete-
unserer Mitglieder kennenlernen und aus der       derbaren Tag ermöglicht und teilgenommen         metropole-100-jahre-staedtebau-fuer-gross-
Nähe anschauen zu können. Auf dem Weg zu          haben, insbesondere unseren Mitgliedern          berlin-im-berliner-kronprinzenpalais-unter-
den einzelnen Stationen begleitete die Fahrt      Wolfgang Dambacher und Ragnar Ach für            den-linden/; s. hierzu auch den ausführlichen
der Kunsthistoriker John Lochner-Griffith         die tolle Vorbereitung sowie Vorstellung ihrer   Bericht von Peter Lemburg in dieser Ausgabe
und gab sehr viele interessante Hintergrund-      Arbeiten und Erkenntnisse. Für die Betreu-       unserer Zeitschrift). Leider musste aufgrund
infos zu den angesteuerten Objekten und sol-      ung in der Mauerstraße möchten wir Frau          eines Coronafalls die Führung kurzfristig ab-
chen am Rand der Strecke.                         Peggau (BAM) und Herrn Lorenz Papmahl            gesagt werden. Wir danken Herrn Nöfer vom
  Wir besuchten den Hörsaal des Robert-           und für die im Stadtbad Neukölln Frau Wa-        AIV nichtsdestoweniger recht herzlich für
Koch-Forums, das Bundesministerium für            karecy und Frau van der Wehr von den Berli-      die Möglichkeit.
Gesundheit in der Mauerstraße sowie das           ner Bädern sehr herzlich danken.                   Stattdessen haben wir uns dann kurzent-
Stadtbad Neukölln.                                  Schlussendlich wäre diese Fahrt ohne den       schlossen zur gemeinsamen Mitgliederver-
  Vom Treffpunkt am Bahnhof Friedrich-            von der Handwerkskammer Berlin organi-           sammlung getroffen und einige Dinge für
straße ging es direkt zum Forum, in dessen        sierten Bus nicht möglich gewesen, dafür         das nächste Jahr besprochen. U. a. haben wir
nahezu unverändert gebliebenen Hörsaal            ganz herzlichen Dank an Herrn Lausch!            wieder Lust, im Frühjahr 2021 eine Tages-
mit Experimentiertisch 1882 Robert Koch             Abschließend noch einen großen Dank            ausfahrt zu machen. Dabei soll es ins schöne
seine Entdeckung des Tuberkulose-Erregers         an John Lochner-Griffith, denn ohne seine        Schloss Rheinsberg gehen, welches wunder-
vorgestellt hatte. Hier zeigte uns Wolfgang       Erläuterungen und Kenntnisse der Berliner        voll restauriert ist. Eine Einladung wird es
Dambacher, Meister und Restaurator im             Bauten wäre die Fahrt nur halb so schön ge-      dann im neuen Jahr geben. Auch planen wir
Tischlereihandwerk, seinen Restaurierungs-        wesen.                                           wieder den traditionellen Neujahrsbrunch im
ansatz der Wandvertäfelung anhand einer                                                            Januar 2021, so er stattfinden kann.
Musterfläche. Anhand seiner Untersuchun-          3. Landesgruppentreffen 2020
gen konnte er eine bauzeitliche Entstehung        Am 29. Oktober 2020 hätten wir im Kron-          Johannes Schroeter-Behrens
der Vertäfelung nachweisen (s. hierzu auch        prinzenpalais Unter den Linden an einer          Repräsentant der Landesgruppe Berlin/Bran-
seinen detaillierten Bericht im Beitrag „Das      Führung des „Architekten- und Ingenieur-         denburg Restaurator im Handwerk e.V.
schlechte Beispiel. Schlechte Beispiele gibt es   verein zu Berlin-Brandenburg e.V.“ (AIV)         johannes.schroeter-behrens@web.de
genug: Es geht auch anders“ dieser Ausgabe        teilnehmen können. Vorgesehenes Thema
unserer Zeitschrift).                             war die Vorstellung der Gewinnerprojekte
  Bei der nächsten Station, dem Bundesmi-         des Wettbewerbs „100 Jahre (Groß-)Berlin:
nisterium für Gesundheit, welches in der          Internationaler Städtebaulicher Ideenwettbe-
ehemaligen Zentrale der Deutschen Bank
entsteht, stellte Lorenz Papmahl die erhalte-
nen und vom Stuckateurbetrieb Rost restau-
rierten bauzeitlichen Gurtbögen an der De-
cke der ehemaligen Eingangshalle vor. Frau
Peggau (BAM) führte uns durch das Haus,
und wir konnten einen interessanten Blick
in den erhaltenen verkachelten alten Tresor-
raum werfen.
  Als letztes zeigte uns Meister und Restau-
rator im Malerhandwerk Ragnar Ach die von
ihm ausgeführte Erneuerung der Anstriche
nach historischen Befunden im Stadtbad
Neukölln, eines der schönsten Bäder Ber-
lins. Der neoklassizistische Bau war zu sei-
ner Eröffnung 1914 eines der modernsten
„Volksbadeanstalten“ Europas mit angeglie-
dertem Wandelgang und Bibliothek. Heike
Wakarecy von den Berliner Bäder-Betrieben
übernahm die Betreuung sowie Führung
durch das wundervolle Gebäude und wusste          Robert-Koch-Forum, Hörsaal, Foto: Johannes Schroeter-Behrens

                                                           Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune          81
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Wir arbeiten gerade an … – aktuelle Projekte unserer Mitglieder

 Informationen zur Rubrik
 Wir arbeiten gerade an …

 Wir freuen uns, dass inzwischen viele Mitglieder ein reges
 Inter­esse an dieser Rubrik zeigen und die Gelegenheit nutzen,
 über ihre aktuellen Arbeitsprojekte zu informieren.

 Wir möchten jedoch alle Mitglieder bitten, diese Berichte so
 kurz wie möglich zu halten und uns maximal zwei Beiträge pro                                  Synagoge, Mediaș/ Mediasch, Rumänien
                                                                                               Reparatur des Dachs über dem Tora-Sudier-
 Ausgabe zu schicken. Das hilft uns dabei, diese Rubrik optisch                                zimmer. Reparaturarbeiten am Dachwerk
 übersichtlich und kostenmäßig überschaubar zu halten.                                         und Erneuerung der Deckung mit landes-
                                                                                               üblichen Materialien und Handwerkstech-
                                                                                               niken. Die Deckung wurde mit verzinktem
 Die Richtwerte für den Text einschließlich der Adressdaten                                    Stahlblech in Stehfalztechnik ausgeführt.
 liegen bei etwa 600 bis max. 800 Zeichen. Dazu kommt dann                                     Initiiert wurde die Zusammenarbeit zwi-
 noch ein Foto. Wir behalten uns vor, längere Texte redaktionell                               schen deutschen und rumänischen Hand-
                                                                                               werkern von dem Verein „Asociația Hosman
 zu bearbeiten.                                                                                Durabil“, begleitet vom Kulturverein an der
                                                                                               Synagoge „Fanny Bäumel“. Lokale Hand-
 Wir laden Sie jedoch gerne dazu ein, einen ausführlicheren                                    werksbetriebe unterstützten die Arbeit auf
 Bericht über ein Projekt als Fachbeitrag in dieser Zeitschrift zu                             der Baustelle sehr freundlich.

 veröffentlichen.                                                                              Frank Bresler
                                                                                               Restaurator im Zimmererhandwerk
 Die Redaktion                                                                                 Altes Handwerk
                                                                                               Scharstorfer Str. 18, 18196 Prisannewitz
                                                                                               mail@alteshandwerk.com,
                                                                                               www.alteshandwerk.com

Fensterrestaurierung Schloß Senden              Mehrfamilienhaus in Kamenz/Oberlausitz
Das seit 2015 von einem bürgerschaftlichen      Die Sanierung des Mehrfamilienhauses um-
Verein getragene Wasserschloß Senden im         fasste auch Restaurierungsmassnahmen am        Biedermeier-Nähtisch, Privatbesitz, 1864
westlichen Münsterland wird u. a. mit Mit-      Eingangsportal. Die Neufassung der doppel-     Eutin, Schleswig-Holstein
teln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz       flügelige Rahmenfüllungstüre mit gründer-      Wir haben den auf dem Foto abgebildeten
seit 2015 restauriert. Im Dezember 2019         zeit-typischen Verzierungen erfolgt farblich   Nähtisch restauriert. Die Platte hatte auf der
konnten wir die erste Etappe der Fensterres-    nach Befund entsprechend der Erstfassung.      Innenseite schwere Schäden, da sie gebro-
taurierung in einer Musterachse abschließen.    Die Instandsetzung umfasst die bestands-       chen und bei einer früheren Überarbeitung
Nun beginnt die zweite Etappe im Erdge-         bewahrende konstruktive Überarbeitung          falsch verleimt worden war. Weitere Schäden
schoss auf der Innenhofseite und auf dem        (Austausch der Wetterschenkel in Eiche, Er-    im Furnier wurden ergänzt und die Politur
Balkon zur Kräfte. Es ist einiges an verfaul-   gänzung der Schlagleisten), und zusätzlich     aufgearbeitet.
ter Substanz zu ersetzen, sechs Oberlichtflü-   den Einbau eines neu angefertigtes Schrägs-    Der Stoff sowie die Borte wurden nach
gel sind zu rekonstruieren. Zum Abschluß        tulpschlosses mit elektrischem Türöffner       Kundenwunsch erneuert. Den verlustigen
werden die Fenster mit innenliegenden Vor-      und die Neuverglasung des Oberlichtes.         Schlüssel haben wir ersetzt und das gebro-
satzscheiben wärmetechnisch ertüchtigt.                                                        chene Messig-Scharnier repariert.
                                                Denkmalpflege Sauer GmbH & Co. KG
Wolfgang Nonnenmacher                           Hornigstr. 14a, 01920 Crostwitz                Henri Lohse
Schreinerei HOLZ und FORM GmbH                  Tel.: +49 (0) 35796 1540-40                    Tischlermeister | Restaurator i.H. | Möbel
Wohlfahrtstr. 125, 44799 Bochum                 Fax.: +49 (0) 35796 1540-39                    Waldemarstr. 24, 10999 Berlin
Tel./Fax 0234-76835/772621                      info@denkmalpflege-sauer.de                    Tel./Fax: 030-47005971/47005970
schreinerei@holzundform.eu;                     www.denkmalpflege-sauer.de                     info@henri-lohse.de; www.henri-lohse.de
www.holzundform.eu

             82          Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune
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Wir arbeiten gerade an … – aktuelle Projekte unserer Mitglieder

                                                                                                 Kriegerdenkmal in Freising, Bayern
                                                                                                 Das Kriegerdenkmal (1905) musste im Juli
Anfertigung von Türen                            Schutzabdeckungen Kath. Stiftskirche in         2020 der Neugestaltung der Innenstadt wei-
Staatsbibliothek Berlin, Unter den Linden        Selm-Cappenberg (12./13. Jahrhundert)           chen. Das Denkmal wurde von uns zer-
Besonderheiten:                                  Die Stiftskirche enthält hochwertige und        legt und in unsere Werkstätten transpor-
- Verlust der Originaltüren im 2. Weltkrieg;     gut erhaltene Ausstattungen. Anläßlich des      tiert (Gesamtgewicht ca. 40 t). Die einzelnen
- nur grobe Fotografien als Planungsgrund-       900jährigen Ordensjubiläums im Jahr 2022        Bauteile, u. a. der 8,50 m hohe Obelisk als
lage, daher extrem aufwendige und tiefge-        wird die Kirche umfangreich saniert und re-     Herzstück, die zwei 1,30 m hohen Bron-
hende Werkplanung                                stauriert. Im Kirchenraum werden ortsfeste      zelöwen, die Brunnentröge sowie sensible,
- Anforderungen für Rauch- und Schall-           Einrichtungen mit einem Innengerüst voll-       stark verzierte Einzelteile mit Reliefs und
schutz mußten im historischen Querschnitt        ständig überbaut, um Wände und Decken           Inschriften werden gereinigt und restauriert.
umgesetzt werden.                                bearbeiten zu können.                           Der Wiederauf bau erfolgt Ende 2021 nach
- Als Glasleisten mußten messingumman-           Chorgestühl, Orgelempore und deren              Abschluss der Restaurierungsarbeiten und
telte, bronzierte Holzprofilleisten eingebaut    Aufgangstreppe erhalten eine zusätzliche        der Neugestaltung des Platzes.
werden.                                          Schutzeinhausung aus einem diffusionsoffe-
                                                 nen Spezialgewebe.                              Reinhold Herbst GmbH & CoKG
Dirk Meier                                                                                       Naturstein-Restaurierung
Restaurator im Tischlerhandwerk                  Wolfgang Nonnenmacher                           Heininger Ring 9, 91550 Dinkelsbühl
Tischlerei Meier Betriebs GmbH & Co. KG          Schreinerei HOLZ und FORM GmbH                  Tel. 09851-58206-10,
Hohenziatzer Weg 1a, 39291 Möckern OT            Wohlfahrtstr. 125, 44799 Bochum                 info@naturstein-herbst.de
Theeßen, 039223-335                              Tel./Fax 0234-76835/772621                      www.naturstein-herbst.de
d.meier@tischlerbetrieb-meier.de;                schreinerei@holzundform.eu
www.tischlerbetrieb-meier.de                     www.holzundform.eu

                                                                                                 Rekonstruktion Intarsienfußboden
                                                                                                 Weltkulturerbe Neue Residenz Bamberg
                                                                                                 Die Neue Residenz beherbergt in ihren Räu-
                                                                                                 men u. a. die fürstbischöflichen Wohnräu-
                                                                                                 me mit dem auf 1705/1706 datierten Chine-
Profilleisten für Türen, Staatsbibliothek        Forsthaus Eulbach, Jagdschloß 1, 64720          sische Kabinett mit aufwendig gestaltetem
Berlin, Unter den Linden                         Michelstadt                                     Intarsienfußboden. Es soll eine Schutzab-
Wir haben für von der Tischlerei Meier ge-       Gegen Ende der Sanierung des Forsthau-          deckung formgleich in der Optik des origi-
bauten Türen ca. 40 lfd. M. Profilleisten (Ei-   ses kam es 2018 zu einem größeren Brand.        nalen Intarsienfußboden nachgebildet wer-
chenholz, Messingummantelt und bronziert)        Große Teile der Konstruktion wurden durch       den. Hierfür werden zwölf Intarsientafeln
angefertigt. Für die geforderte Länge von        Feuer und Löschwasser stark geschädigt          nach Vorbild des historischen Bestandsbo-
knapp 2 m und den großen Querschnitt 30          und mussten ausgetauscht werden. Die Ge-        den in dreischichtigen Tafeln rekonstruiert,
x 20 mm mußte unsere Ziehbank komplett           fachefelder des Fachwerks waren in weiten       die als eine Art „Laufsteg“ über den Fußbo-
umgebaut werden.                                 Teilen nicht mehr zu halten. Neben sons-        den gelegt werden, über den die zukünftigen
                                                 tigen Natursteinarbeiten wurden nach der        Besucher geführt werden sollen. Zu Beginn
Wolfgang Dambacher                               Sanierung des Holzanteils die Gefache im        der momentan laufenden Arbeiten wurde
AMB Dambacher GmbH                               Innen- und Außenbereich von uns wieder          erstmals eine Mustertafel rekonstruiert.
Werkstatt für Möbelrestaurierung und             mit Lehmsteinen ausgemauert.
Baudenkmalpflege                                                                                 RSP GmbH, Restaurierung und Denkmalpflege
Waldemar Str. 24, 10999 Berlin                   Georg Dengel, Dengel Bau GmbH                   St.-Georg-Str. 3, D-85649 Kirchstockach
030-614 70 18, w.dambacher@freenet.de            Burgwiesen 3 , 74214 Schöntal – Berlichingen    Tel./Fax: 08102-99489-10/-20
www.amb-werkstatt.de                             Tel./Fax: 07943-1225/8153                       info@rsp.gmbh
                                                 georg@dengel-bau.de                             www.kulturgut-restaurierung.de

                                                          Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune         83
Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

Wir arbeiten gerade an … – aktuelle Projekte unserer Mitglieder

                                                     Kath. Kirche St. Andreas, Hecklingen          Hauptsitz der Jakobs Foundation in Zürich
                                                     Die Kirche (um 1300) im Umland des Kai-       Aktuell werden von der Holzmanufaktur
                                                     serstuhls weist erhebliche Schäden im go-     Rottweil GmbH und der holzmanufaktur
                                                     tischen Chorgewölbe auf (Schwächung des       SWISS AG die Restaurierungs- und Re-
Ehrenmal Wolfenbüttel                                Kreuzrippengewölbe durch starke Verfor-       paraturarbeiten am Hauptsitz der Stiftung
„Ihr könnt uns das Herz aus dem Leibe rei-           mung des Außenmauerwerks).                    ausgeführt, das 1913 im Stil eines repräsen-
ßen, aber nicht die Heimat aus dem Herzen.“          Die schrittweise Restaurierung und Sta-       tativen Berner Landsitzes erbaut wurde. Die
Dies steht auf einer 4,50 m hohen Eichen­            bilisierung der deformierten Kappenberei-     Restaurierung der Fenster soll, weil es sich
stele, die als Vertriebenendenkmal 1950              che erfolgt in der ursprünglichen Tech-       um ein herausragendes Baudenkmal han-
in Wolfenbüttel errichtet wurde. In den              nik des freihändigen Wölbens mit eigens       delt, einerseits so unauffällig und behutsam
19990er Jahren wurde sie in nächtlicher Bos-         dafür reproduzierten Handstrichziegeln        und andererseits so effizient wie möglich
haftigkeit abgesägt und gefällt. Beim Wie-           und selbst hergestelltem Kalkspatzenmörtel.   erfolgen. Eine Herausforderung an diesem
deraufstellen wurden damals auch Schrift-            Das Wölbkonzept wird aufgrund techni-         Gebäude sind unter anderem die gebogenen
züge zerstört. Jetzt haben wir die schwere           scher Gegebenheiten geändert (Ergänzung       Fenster.
Stele abgebaut, abgängiges Holz ersetzt, die         in Schwalbenschwanzwölbung und nicht
zerstörten Schriftzüge nachgeschnitzt, die           auf Kuf). Zusätzlich werden sämtliche Risse   Holzmanufaktur Rottweil GmbH
Oberfläche von Lasurkruste befreit und auf           mit Kalkmörtel verfüllt, jüngere Reparatu-    Neckartal 161, 78628 Rottweil
Leinölbasis neu lasiert. Ein neuer Sockel ver-       ren mit hydraulischen Mörteln entfernt und    Tel. +49 (0) 741 / 94 20 06 - 0
kleidet die Stahlkonstruktion, in der wir die        ausgetauscht und die vorgefundenen Zwi-       Fax +49 (0) 741 / 94 20 06 - 70
Stele klappbar und damit pflegbar wieder             ckelausmauerungen aufgemauert.                info@homa-rw.de
aufgebaut haben.
                                                     Jürgen Hättich
Irmela Wrede                                         Maurermeister und geprüfter Restaurator im
Geprüfte Restauratorin im Tischlerhandwerk           Maurerhandwerk
Tischlerei ebenholz                                  Sägenbach 2, 79274 St. Märgen
Dorfstr. 2, 38173 Mönchevahlberg                     Tel.: 07669-939654; 0172-7614466
Tel. 05333-285                                       Fax: 07669/ 939864
post@ebenholz-restaurierung.de                       JuergenHaettich@gmx.de
www.ebenholz-restaurierung.de                        www.maurermeisterhättich.de

                                             A n zei g e                                           Rosa Gästehaus im Kloster Lüne, Lüneburg
                                                                                                   Außenwandflächen und der Sockelbereich
                                                                                                   sollen auf Schäden durch Ausblühungen
                                                                                                   untersucht werden. Nach der Ausarbeitung
                                                                                                   eines Sanierungskonzept wird die Fassaden-
                                                                                                   fläche mit SIO - Farben neu gestrichen, da
                                                                                                   sie den niedrigsten sd-Wert hat.
                                                                                                   Zusätzlich werden noch alle Fensterflügel
                                                                                                   überarbeitet und die Eingangstüren nach der
                                                                                                   historischen Farbgebung neu lackiert.

                                                                                                   Thorsten Neidhardt
                                                                                                   Restaurator im Handwerk
                                                                                                   Maler- und Parkettlegermeister
                                                                                                   Auf der Hude 88, 21339 Lüneburg
                                                                                                   04131-2449100; 0160-92292267
                                                                                                   buero@maler-neidhardt.de
                                                                                                   www.maler-neidhardt.de

              84         Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune
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Marktplatz
 Formate und Preise: Festpreis für das Anzeigenfeld (H 110 mm x B 58 mm): 50 Euro zzgl. Mwst. • Anzeigenvarianten: Text mit Foto (ca.
 700 Zeichen bei Foto im Querformat (58 x 36 mm) oder ca. 500 Zeichen bei Foto im Hochformat (36 x 56 mm)) • Text ohne Foto: ca. 1000
 Zeichen. • Für jede zusätzliche Zeilen erheben wir einen Preisaufschlag von 5% des Festpreises (eine Zeile hat ca. 40 Zeichen). Für Mitglieder
 der Bundesvereinigung Restaurator im Handwerk e. V. ist dieser Service kostenlos ! Wir bitten um Verständnis, dass diese Rubrik ausschließ-
 lich einmaligen Angeboten/Gesuchen von/nach Materialien, Werkzeugen, Maschinen etc. vorbehalten ist. Allgemeine Werbung für Firmen und/
 oder Produkte kann also leider nicht aufgenommen werden.

 Verkaufen                                        Verkaufen                                         Gesucht
                                                                                                    Bücherregal oder
                                                                                                    Bücherregalwand
                                                                                                    Die Redaktion ist immer noch auf
                                                                                                    der Suche nach einem Bücherregal
                                                                                                    oder einer Bücherregalwand für das
                                                                                                    Redaktionsbüro.
                                                                                                    Es kann auch ein altes
                                                                                                    Werkstattregal mit den üblichen Ge-
                                                   Historische Getreide-Dreschmaschine              brauchsspuren, sozusagen mit rustikalem
   PROPOLIS                                        Sog. Stiftendrescher, über 120 Jahre alt         Charme, sein.
 Wachse                                            (Aussage der Vorbesitzer), in sehr gutem         Es sollte maximal 4 Meter lang und 3
                                                   Zustand, voll funktionsfähig, Antriebs-          Meter hoch sein.
 Harze
                                                   riemenscheibe am Drescher, Treibrie-
 Öle                                               menantrieb über Transmission und ex-             Wir bitten um Angebote.
 Pigmente                                          ternen Motor (beides vorhanden), noch
 Lackrohstoffe u.v.m.,                             Originalfarbe mit schwarzen Zierlinien.          Redaktion Restaurator im Handwerk
                                                   50 Euro oder Gebot, evtl. auch Wind-             Gierkeplatz 9 • 10585 Berlin
 Material für Handwerk, Kunst und                  fege dazu                                        Tel.: 030 63963049
 Restaurierung, seit 1982 in                                                                        Fax: 030 63963066
 Berlin-Kreuzberg, Oranienstr. 19a,                Christian Meckbach,                              redaktion@restaurator-im-handwerk.eu
                                                   Dresdener Straße 7, 66849 Landstuhl,
 Tel.: 030 6152464,
                                                   Tel.: 06371-18220
 kontakt@propolis-farben.de,                       Mobil: 01577-3318220
 www.propolis-farben.de

Neue Mitglieder stellen sich vor.

                                                                                                  des Denkmalschutzes weiter: in Raesfeld,
                                                                                                  beim Bundesdenkmalamt Wien und auf San
                                                                                                  Servolo in Venedig mit dem Abschluß „Ma-
                                                                                                  estro“.
                                                                                                    Mittlerweile befindet sich mein Domizil in
                                                                                                  der Schmiede der Berliner Schlosserinnung
                                                                                                  in Berlin-Kreuzberg, wo ich, wie eh und je,
Martin Funk                                                                                       Kurse konzipiere und durchführe. Schwer-
Schmiede                                                                                          punktthemen sind Schmieden, Ziselieren,
Köpenicker Str. 148-149                                                                           Buntmetallguß und Kupferschmieden. Mein
10997 Berlin                                                                                      Ziel dabei ist, den Kursteilnehmern typische
Tel. 0176-35744273                                                                                Handwerkstechniken der Metallgestaltung
irmetter@web.de                                                                                   zu vermitteln und sie so in die Lage zu ver-
                                                                                                  setzen, eigene Ideen, Vorstellungen und
Altes Handwerk, Schmieden und Metallver-         Chemie AG in Adlershof; sie war mein „La-        Wünsche im Rahmen ihrer Möglichkeiten
arbeitung beschäftigen mich seit frühester       boratorium“.                                     umzusetzen. Zu meiner Klientel zählen Aus-
Jugend.                                            In diesem Zeitraum absolvierte ich um-         zubildende im Bereich Metallgestaltung, des
  Nach einer Lehre als Werkzeugmacher und        fangreiche Fortbildungen im Bereich des          Gold- und Silberschmiedehandwerks und
einer Ausbildung zum Ing. (grad.) war ich        Gold-     und     Silberschmiedehandwerks,       Mitglieder der Jugendbauhütte Berlin/Bran-
über 25 Jahre im Berliner Berufsschuldienst      durchlief längere Praktika bei den Berliner      denburg.
als Ausbilder und Lehrer tätig. Nebenbei be-     Firmen Hermann Noack, Achim Kühn und
trieb ich die alte Werksschmiede der Berlin-     Frank Herweg und bildete mich im Bereich         Foto: Margrit Etter

                                                          Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune           85
Vereinsmitteilungen • Mitgliederservice • Nachrichten

 Veröffentlichungen unserer Mitglieder                                                              Befragung von Restaurator*innen des
                                                                                                    Handwerks
                                                   sierte Frauen und einige Männer stellen 192
                                                   Frauen vor und skizzieren ihr Leben und          Alle zwei Jahre führt die Beratungsstelle
                                                   Wirken. Darunter sind Olympe de Gouges,          für Handwerk und Denkmalpflege Props-
                                                   Rosa Luxemburg, Victoria Woodhull und die        tei Johannesberg in Fulda eine Befragung
                                                   Architektin Emilie Winkelmann, um nur ei-        von Restauratoren/-innen im Handwerk zur
                                                   nige zu nennen.                                  aktuellen Situation ihrer Betriebe durch, so
                                                     Zu Recht hebt die Herausgeberin in ihrer       auch im Jahre 2020, deren Auswertung nun
                                                   Einführung hervor: „Die meisten der Frau-        vorliegt.
                                                   en kämpften sich für ihren Lebensentwurf           Das Auftragsvolumen in der Denkmalpfle-
                                                   durch ein Gewirr von Widrigkeiten, manch-        ge bezogen auf das Auftragsgesamtvolumen
                                                   mal scheiterten sie auch oder verloren gar ihr   und die Entwicklung gegenüber den Vorjah-
                                                   Leben oder ihre Freiheit.“ Sich nicht mit den    ren wurde abgefragt.
                                                   Umständen zufriedengeben – das ist die Bot-        Werbung, Marketing und Instrumente der
                                                   schaft aus der Beschreibung dieser Frauen.       Auftragsbeschaffung wurden thematisiert
                                                     In der herrschenden Geschichtsschreibung       wie auch Erwartungen bezogen auf Auftrags-
Heike Notz
Emilie Winkelmann. Von der Zimmerin zur            und in den Medien finden diese Frauen je-        zugänge, Personal- und Umsatzentwicklung.
ersten selbständigen Architektin.                  doch so gut wie keine Erwähnung, obwohl            Eine Zusammenfassung versucht eine In-
In : Gisela Notz (Hg.): Wegbereiterinnen. Be-      sie für eine bessere und friedlichere Welt,      terpretation der Ergebnisse.
rühmte, bekannte und zu Unrecht vergessene
Frauen aus der Geschichte                          für mehr Rechte der Frauen in Bildung und
Verein zur Förderung der sozialpolitischen         Ausbildung, am Arbeitsplatz, in Politik und       Der Bericht ist abruf bar unter:
Arbeit; 1. Auflage, Neu-Ulm 2018                   Gesellschaft sowie gegen Ausbeutung und          www.denkmalpflegeberatung.de
450 Seiten, 24 Euro
                                                   Krieg, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus
ISBN 13-978-3945959275
                                                   und Sklaverei gekämpft haben. An viele von
                                                   ihnen wird heute nicht mehr erinnert, obwohl
Ein Nachschlagewerk über bekannte, aber            sie ihrem Zeitalter das Gepräge gaben. Es ist
auch zu Unrecht vergessene Frauen, die zwi-        deshalb sehr verdienstvoll, dass nunmehr ihr
schen den Welten gewandert sind und zeitle-        engagiertes Wirken gewürdigt wird und sie
bens keine Ruhe geben wollten. Sie kämpften        so vor dem Vergessen bewahrt werden. Aus
für eine bessere friedliche Welt. Entstanden       den spannenden Kurzbiografien können wir
                                                                                                                       A n zei g e
ist eine Sammlung von Politikerinnen, Ge-          lernen, dass es auch heute, wo das Emanzipa-
werkschafterinnen, Wissenschaftlerinnen,           tionsprojekt ziemlich ins Stocken geraten ist,
Künstlerinnen, Sozialarbeiterinnen, Tänze-         wichtig ist, sich für eine bessere und fried-
rinnen, Sängerinnen, Schauspielerinnen, Pä-        liche Welt zu engagieren, nicht aufzugeben,
dagoginnen, Architektinnen, Fotografinnen,         auch wenn es Niederlagen gibt.
Schriftstellerinnen, Freidenkerinnen, Frau-          Weiterführende Literaturhinweise sowie
enrechtlerinnen und Feministinnen, Wider-          ein ausführliches Register machen das Buch
standskämpferinnen, Friedenskämpferinnen           zu einem hilfreichen Handbuch und Nach-
und anderen Frauen aus den internationalen         schlagewerk.
emanzipatorischen Bewegungen. Zahlreiche
HistorikerInnen und an Geschichte interes-         Dr. Rainer Holze, Historiker, Berlin

                                           A n zei g e

             86          Restaurator im Handwerk | 4/2020 | Einfriedungen und Zäune
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