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RUNDBLICK
Ostern 2021

              NEUGIER
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INHALT
Ostern 2021

3    Editorial                                Aus den Kindertagesstätten
4    Bibel entdecken: Entdecker gesucht:      32 Familienzentrum Vereinsstraße:
     Was macht die Bibel so interessant?          Kindertagesstätte – ein Ort
7    Bibel entdecken: Ostern                      der Neugier
8    Bibel entdecken: Einladung zu Bibel im
     Gespräch                                 Aus der Kinder- und Jugendarbeit
9    Frage an die Konfis: Worauf seid ihr     33 Rückblick und Ausblick
     neugierig?
10   Neugier als Antriebskraft                Aus der Seniorenarbeit
12   Neugier kann auch lästig sein            36 CD für Senioren – ein voller Erfolg
13   Neugier: Sünde oder Segen?               40 Briefe schreiben und Telefonieren in
15   Zitate und Redewendungen                     Corona-Zeiten

Aus der Gemeinde                              Termine
16 Neues aus dem Presbyterium                 41 Heidi Evers im Rahmen der ­
18   Konfirmanden-Zeit via Zoom                  Kunstmeile im Café MITTENDRIN
19 Einladung zum Konfirmanden-­­­­            41 Vorankündigung Goldkonfirmation
     unterricht für den Konfirmations-        42 Zuhause bleibt die Küche kalt
     Jahrgang 2021/22                         42 BINGO im Café MITTENDRIN
20 Nachruf Thomas Borsich                     43 Öffnungszeiten Café MITTENDRIN
22 Nachruf Elfriede Heller                    44 Termine Trödelmärkte 2021
24 8. November 2020: Türkischer Besuch
     in der Gustav-Adolf-Kirche               Und sonst...
25 Sollen wir oder sollen wir nicht?          45 Neue Seelsorgeausbildung für
     Schwere Entscheidung im Dezember 2020       Ehrenamtliche beginnt im April
27 Diakonie-Sammlung im Dezember 2020
28 Kleiner Bericht aus dem Café ­             46   Spendenmöglichkeiten
     MITTENDRIN                               47 Regelmäßige Angebote
30 Kindersachen-Trödelmarkt mit neuer         50 Predigtplan
     Leitung in die Zukunft
31 Talente gesucht                            54 Adressen

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EDITORIAL

Wie halten Sie es eigentlich mit der Neu-
gier: Geben Sie sich ihr hemmungslos
hin? Oder können Sie sich gut zügeln?
Und was weckt Ihre Neugier?
                                            um den neusten Klatsch über unsere
Die Neugier des Menschen hat seit Urzei-    Nächsten zu erfahren oder verbreiten zu
ten seine Entwicklung vorangetrieben.       können. Kein Wunder also, dass neugie-
Am Anfang steht immer der Drang, hinter     rige Menschen häufig nicht allzu positiv
die Dinge zu schauen, sie zu verstehen –    wahrgenommen werden.
so hat der Mensch sich das Feuer nutzbar
machen können und so sind ihm Erfin-        Mit dieser Ausgabe des Rundblicks laden
dungen wie der Webstuhl, die Glühbirne      wir Sie jedoch ausdrücklich ein, neugierig
oder die Dampfmaschine gelungen.            zu sein. Zum Beispiel auf die Bibel:
                                            Schauen Sie doch einfach mal rein und
Aber nicht immer richtet sich die Neugier   entdecken Sie, was die Bibel seit zwei
auf die Entschlüsselung von Naturphäno-     Jahrtausenden zum Bestseller Nummer 1
menen oder Entwicklung technischer          macht.
Neuerungen. Allzu oft geben wir ihr nach,
                                            Gerade in der Osterzeit gibt es viel zu
                                            ergründen. Allem voran das Geheimnis
                                            unseres Glaubens. Aber es muss ja nicht
                                            direkt das Geheimnis aller Geheimnisse
                                            sein - es reicht schon ein Blick in die
                                            Natur: Jeden Tag wird Ihnen hier neues
                                            Leben geboten. Seien Sie neugierig –
                                            ­e­ntdecken Sie den Frühling.

                                            Ich wünsche Ihnen im Namen des
                                            Redaktions­
                                                      teams eine blühende und
                                            gesegnete Osterzeit.

                             IHRE NICOLE MECHTENBERG

                                                                                    3
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BIBEL
ENT
DECKEN

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ENTDECKER GESUCHT:                           Dynamisch, beängstigend, vielseitig, dif-
                                             ferenziert und immer wieder hoffnungs-
WAS MACHT DIE BIBEL                          voll. Viele Menschen, die von Gottes
SO INTERESSANT?                              Geist ergriffen sind, leben von diesem
                                             Zuspruch, den die Bibel hier präsentiert.
Seit über 2000 Jahren gibt es ein Buch,      In manchen Entscheidungen finden Men-
das uns immer wieder begeistert, erfreut,    schen in den unsterblichen Geschichten
ärgert, berührt, aufrüttelt und beschäf-     von Gott und seinem erwählten Volk
tigt. Die Rede ist von dem Buch der          Israel, vor allem jedoch in den Erzählun-
Bücher: Die Bibel. Dieses Werk war bis zur   gen von Jesus Christus und seinem
Herausgabe des IKEA-Katalogs jahrhun-        Umgang mit den Menschen seiner Zeit,
dertelang das Buch mit der weltweit          einen verlässlichen Beleg für eine christ-
größten Auflage. Und da gibt es inzwi-       liche Sicht auf gelungene Gemeinschaft.
schen auch noch den Koran, Harry Potter,
die Tribute von Panem und Herr der Ringe,    Ein Beispiel: Viele Menschen haben sich
die ebenfalls sehr hohe Auflagen erreicht    vielleicht mental schon von christlichem
haben. Warum aber ist die Bibel so oder      Gedankengut entfernt, sehen sich als
so in anderer Hinsicht ungeschlagen? Da      sog. „Kirchenferne“ an und gehen freiwil-
ist neben der unverwechselbaren „­Frohen     lig sonntags nicht mehr in den Gottes-
Botschaft“ (Evangelium) vor allem die        dienst. Aber dennoch benutzen sie Worte
immer wieder neu entfachte NEUGIER zu        und Redewendungen aus der Bibel, von
nennen, auf Grund dieser Menschen auf        denen sie meistens gar nicht wissen, dass
der ganzen Welt die Bibel aufschlagen.       diese Beispiele und Wortfolgen der Heili-
Neugier auf Zuspruch, auf Unterstützung,     gen Schrift entnommen sind.
auf Hilfe und Begleitung unserer alltägli-
chen Lebenswelt. Neugier auf Austausch,
Erklärung, Korrektur und Zurüstung.
Frage: Ist das realistisch oder überzogen?

Ein Antwortversuch: Die Bibel schlägt
man nicht wie einen Schmöker auf, indem
man sie von vorne bis hinten durchliest.
Die Bibel ist ein Sammelwerk von poin-
tierten, mutmachenden, stärkenden und
erläuternden Kurzgeschichten und Doku-
mentationen. Ein lebendiges Zeugnis
zahlreicher Beiträge „mitten aus dem
Leben“. Denn so wie die Geschichten in
der Heiligen Schrift zusammengeführt         „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt
und aufeinander abgestimmt sind, so          selbst hinein“ kennt jeder, steht in den
spielt sich auch unser eigenes Leben ab:     Sprüchen 26,27.

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„Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“,           entdecken? Nicht zuletzt die bekannten
kennen auch ganz viele, steht in                  Bibelverse aus Psalm 23 „Der Herr ist
Psalm 127,2.                                      mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ oder
„Hochmut kommt vor dem Fall“ steht in             aber aus Prediger 3 „Alles hat seine Zeit“
den Sprüchen 16,18.                               oder aber aus Ruth 1,16 wo es heißt „Wo
„Der Mensch denkt und Gott lenkt“ steht           du hingehst, da will auch ich hingehen“
in den Sprüchen 16,9.                             sind nach wie vor beliebte Trau- oder
                                                  Taufsprüche. Es bleibt, wie eingangs
Aber auch die Redewendung: „Mein Gott,            angekündigt: Die Bibel steckt voller
ist das hier ein Tohuwabohu (= wüst und           bekannter, interessanter und erleuchten-
leer)“ stammt aus der Bibel aus Genesis 1.        der Hinweise und Anregungen. Warum
„Jemanden die Leviten lesen“ wird im              auch nutzen viele Menschen diesen
3. Buch Mose behandelt und enthält                Schatz, um sich dort Kraft und Unterstüt-
umfangreiche Verhaltensregeln. Von                zung für ihr reales Miteinander zu suchen?
„Pontius bis Pilatus gehen“ bedeutet              Vor allem der klare und fast schon zärtli-
nichts unversucht lassen, bis man zu              che Umgang mit der Liebe sucht Seines-
einer Entscheidung findet und stammt              gleichen in der Literatur. Denken wir an
aus Jesu Verurteilung in Lukas 23. Dazu           1. Korinther 13, wo es heißt: „Nun aber
kommen noch zahlreiche Redewendun-                bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung, diese
gen, die wir tagtäglich verwenden, wie            drei, die Liebe aber ist die Größte unter
zum Beispiel:                                     ihnen.“ Oder aber an „Wer in der Liebe
                                                  bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“
» etwas ausposaunen (Matthäus 6,2)                aus 1. Johannes 4,16. Nicht zu vergessen
» ein Dorn im Auge sein (Numeri 33,55)            die fast schon frivolen und lüsternen Zei-
» im Dunkeln tappen                               len aus Salomos Hohelied der Liebe,
   (Deuteronomium 28,29)                          wenn es dort heißt: „Deine beiden Brüste
» mit Füßen treten (1. Samuel 2,29)               sind wie junge Zwillinge von Gazellen, die
» Auf Herz und Nieren prüfen (Psalm 7,10)         unter den Lilien weiden“ (Hohelied 4,5).
» Die Hände in Unschuld waschen
   (Psalm 26,6)                                   Zum Schluss gibt’s nun was zum Schmun-
» Gift und Galle spucken                          zeln aus der überaus vielseitigen und
   (Deuteronomium 32,33)                          anregenden Sammlung der biblischen
» Auf keinen grünen Zweig kommen                  Bücher. Und da trifft's die Frauen genauso
   (Hiob 15,32)                                   wie auch die Männer:
» Wolf im Schafspelz (Jeremia 32,44)              „Besser in einem Winkel auf dem Dach
» Ein Herz und eine Seele sein                    sitzen, als mit einer zänkischen Frau
   (Apostelgeschichte 4,32)                       zusammen in einem Haus wohnen“ (Sprü-
» Die Haare zu Berge stehen (Hiob 4,15)           che 25,24) … und … „Ein Mann, der seinen
                                                  Zorn nicht zurückhalten kann, ist wie eine
Und? Neugierig geworden, selber Sprü-             offene Stadt ohne Mauern“ (Sprüche
che und Redewendungen in der Bibel zu             25,28).

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Es bleibt also spannend, herzlich, aufre-    befriedigen. Denn in der Tat gibt es darin
gend, vielversprechend und immer wie-        überaus viel Lebensechtes und Anrüh-
der überraschend die Bibel aufzuschla-       rendes zu entdecken.
gen und damit seine Neugier zu               PFARRER DR. RAINER WITHÖFT

OSTERN

                                             OSTERGARTEN ZUHAUSE

Bei Redaktionsschluss war noch nicht
abzusehen, wie wir an Karfreitag und
Ostern Gottesdienst feiern – ob gemein-
sam in der Gustav-Adolf-Kirche, in Video-,
Zoom- oder Hausgottesdiensten. Doch
ganz gleich wie und wo: Ostern findet
statt. Wir feiern Jesu Auferstehung und
zünden voller Freude eine Osterkerze an.
In der Kirche und zu Hause. Vielleicht
möchten Sie diese Osterfreude weiterge-
ben. Wie schön das ist, habe ich im letz-
ten Jahr gelernt, Menschen haben die
­Botschaft auf die Straße geschrieben, auf
 Steine gemalt, einen Ostergarten drinnen
 oder draußen gestaltet. Machen sie mit
 und feiern mit.
DIAKONIN BEATE ALBERT                        OSTERSTEIN

                                                                                     7
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Geplant ist ein 14-tägiger Rhythmus,
BIBEL IM GESPRÄCH                            jeweils mittwochsabends um 19:30 Uhr
Haben Sie Interesse daran, die               für ein bis eineinhalb Stunden im kleinen
Bibel gemeinschaftlich kennen-               Saal des Gemeindehauses. Wir planen
                                             nach den Osterferien zu starten. Die kon-
zulernen?
                                             kreten Termine werden wir rechtzeitig
                                             bekanntgeben.

                                              Wir spüren, Kirche ist Gemeinde Jesu
                                              Christi, in die wir alle hineingetauft wor-
                                              den sind. Kirche ist nicht nur ein rein in­­
                                              stitutioneller Ort, in dem es um klerikale
                                              Brauchtumspflege geht. Kirche ist der
                                              spirituelle Hotspot, hier steht die
                                              Ladestation für den Treibstoff unserer
                                              christlichen Werteordnung. Und eben
                                              diese vermag das zwischenmenschliche
                                              Klima in unserem Alltag und das Klima in
                                              unserer Gesellschaft nachhaltig zu
                                             ­prägen.

                                             Werden Sie Teil eines Klimawandels ganz
                                             anderer Art!
Als Kirche sind wir Gemeinde Jesu Christi.
Um diese Gemeinsamkeit als geistlichen       Wir freuen uns auf rege Teilnahme und
Impuls für unser Leben zu verspüren,         ­interessante, bereichernde Bibelgespräche.
möchten wir uns künftig regelmäßig zu         Kontakt: andrea.stubbe@ekir.de
einem gemeinschaftlichen Gedanken-           STEFAN PETRIK UND ANDREA STUBBE
austausch treffen. Wir nennen es ganz
unkompliziert BIBEL im GESPRÄCH, eine
interaktive Gelegenheit das Wort Gottes
neu zu entdecken und daraus Kraft  und
Ermutigung für die Herausforderungen
des Alltags zu schöpfen.

Nach einem Anfangsgebet werden unter-
schiedliche biblische Themen im Mittel-
punkt stehen, den Anfang macht das
Johannesevangelium. Pfarrerinnen und
Pfarrer werden das Bibelgespräch
abwechselnd begleiten.

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FRAGE AN DIE KONFIS:
WORAUF SEID IHR NEUGIERIG?

… das neue Album von Billie Eilish
… auf Geheimnisse
… meine Zukunft
… welche Abenteuer ich erleben werde
… wie das Leben ohne Corona und Masken sein wird
… wieder Leute treffen, die ich lange nicht gesehen habe,
  ob sie sich verändert haben
… mein neues PC-Spiel
… auf alles, was mich interessiert und motiviert
… ob wir in der Klimakrise noch rechtzeitig die Kurve kriegen
… wie lange x mit y zusammen sein wird
… auf mein Geburtstagsgeschenk
… ob bei unserer Konfirmation der Chor singen wird

                                                                9
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NEUGIER ALS ANTRIEBSKRAFT
Der 1. Geburtstag unserer Tochter. Neben    Wahnsinn! Die rote Taste gedrückt, kam
viel pädagogisch wertvollen Geschenken      ein simples „Hallo!“ …auch wenn man sie
wie klassischen Bilderbüchern, hochwer-     186mal hintereinander drückte! Die
tigem Holzspielzeug oder niedlichen         gelbe Taste: „Gelbe Eier“. Die Grüne:
Kuscheltieren stand da auch dieses          „Grüne Kuchen“! Was sind denn bitte
quietschbunte Hartplastik- Liederbuch       grüne Kuchen? Und am Ende dudelte
mit ganz vielen blinkenden Tasten und       dann „Backe, backe Kuchen“.
Knöpfen zum Draufdrücken mit auf dem
Geburtstagstisch. Ist ja eigentlich klar,   Aber warum ist es für kleine Kinder so
was in den nächsten Wochen der Hit bei      ­faszinierend diese bunten Knöpfe zu drü-
unsere Tochter war, oder!?                   cken – immer und immer wieder? Es ist
                                             die Neugier! Sie ist fest in unserem Wesen
Aus der Produktbeschreibung: „Das Lern-      verankert, bei manchen Menschen mehr
spaß-Liederbuch ist das ideale erste         ausgeprägt, bei den anderen weniger.
Buch. Auf jeder Seite sind freundliche       Wissenschaftler sind überzeugt davon,
Gesichter zu sehen und es gibt aufre-        dass die Neugier uns angeboren ist.
gende Lichter und Geräusche, ebenso wie
lustige Lieder über das Zählen, Tiere und   Gerade Kinder haben einen riesigen
vieles mehr. Mit dem praktischen Trage-     ­Wissensdurst, sie wollen den Dingen auf
griff können Kleinkinder ihr neues Lieb-     den Grund gehen. Sie probieren aus und
lingsbuch überall hin mitnehmen.“            stellen viele Fragen. Das kann uns Erwach-
                                             sene schon manchmal nerven oder gar in
Von erfahrenen Eltern ist noch zu ergän-     Erklärungsnot bringen, aber Kinder kennen
zen, dass dieses Buch niemals müde wird      da weder Konventionen noch Tabus! Auch
und die Batterien erstaunlich lange hal-     Jugendliche gehen in der Regel sehr offen
ten! Was unsre Tochter zur Verzückung        auf neue Menschen oder Situationen zu.
brachte, trieb die Eltern halb in den        Sie wollen ihre Erfahrungen machen.

10
Mit zunehmendem Alter verlieren viele           Ich bin fest davon über überzeugt: Wer
Menschen ihre Neugier oder zumindest            versteht, warum andere Menschen so
lässt sie deutlich nach. Man hat einen          ­denken und handeln wie sie es tun, der
gewissen Schatz an Wissen und Erfahrun-          wird vielleicht trotzdem nicht ihrer Mei-
gen gesammelt und sieht in der Neugier           nung sein, aber er kann verständnisvoller
jetzt eher Ungewissheit und vielleicht           und bestenfalls lösungsorientiert darauf
sogar Gefahr. Das ist verständlich, aber         reagieren.
eigentlich schade.
                                                Auch wenn es um unseren Glauben geht,
Neugier ist die Grundlage für Entwick-          lohnt es sich immer wieder neugierig zu
lung. Unsere technischen und medizini-          sein. Die Bibel mit ihren jahrtausendealte
schen Errungenschaften gäbe es nicht            Texten liefert neben viel Erbaulichem,
ohne neugierige ForscherInnen! Ohne             Tröstenden, Mahnenden und Mutma-
Carl Benz keine Autos, ohne Otto Lilien­        chenden auch viele Fragen und Wider-
thal keine Flugzeuge, ohne Grace Hopper         sprüche. Mit so manchen Passagen habe
keine Computer. Letztere erfand die Pro-        ich zu kämpfen, wieder andere sagen mir
grammiersprache und prägte nebenbei             nichts. Dies sind aber gerade die
den Begriff „Bug“ für einen Fehler, als sie     ­spannenden Stellen! Durch Neugier (und
Motten aus der Maschine entfernte, damit         theologische Hilfe!) habe ich hier neue
diese wieder funktionierte. Und die              und tolle Antworten gefunden.
­Entwicklung von Corona-Impfstoffen in
 kürzester Zeit war auch nur möglich, weil      Unsere Religion erfindet sich nicht
 viele kluge Köpfe ihre Energie und             ­permanent neu, es soll ja auch kein
 ­Leidenschaft in die Erforschung gesteckt       ­Zeitgeist-Glaube sein. Aber die Lebens-
  haben.                                          umstände der Menschen ändern sich
                                                  fortlaufend und es ist spannend und
Im Berufsleben ist Neugier auch immer             ­inspirierend zu erkennen, dass die frohe
mehr gefragt. Wenn man in Stellenanzei-            Botschaft immer funktioniert! Wenn man
gen die gesuchten Profile durchliest, fehlt        sich ihr neugierig und offen nähert.
der Begriff eigentlich nie. Ist ja auch klar,
jeder Beruf verändert sich permanent und        Aufgrund viel freier Zeit wegen des
als Mitarbeiter muss man sich mit verän-        Corona-­Lockdowns habe ich angefangen
dern. Am besten nicht mit Angst und             unseren Keller aufzuräumen. Als ich eine
Bedenken, sondern mit… Sie wissen schon.        Kiste mit alten Kinderklamotten ins Regal
                                                hievte, da schallte es mir aus dem Karton
Aber auch im zwischenmenschlichen und           entgegen „Gelbe Eier, grüne Kuchen“!
kulturellen Bereich kann uns eine gute          Batterien immer noch nicht leer! Das
Portion Neugier weiterbringen: Neugier
­                                               erinnerte mich daran: Es ist vielleicht mal
auf die Ideen, Beweggründe und Motivati-        wieder die Zeit, neugierig zu sein!
onen anders Denkender. Neugier auf              STEFFEN OSTERMEIER
andere Länder, Kulturen und Religionen.

                                                                                        11
NEUGIER KANN
AUCH LÄSTIG SEIN
Neugier ist eine wunderbare Eigenschaft.
Sie kann neue Erkenntnisse liefern und
hat die Menschheit weit gebracht. Hat sie
auch eine negative Seite?

                                               © ANGIE CONCSIOUS, PIXELIO

                                               Oder mein Schwager Chris, ein begeister-
                                               ter Hobby Astronom. Er hatte sich ein
                                               neues Teleskop gegönnt, mit Stativ,
                                               Wechselokularen, diversen Filtern und
                                               Justierzubehör. Natürlich konnte er die
                                               Dunkelheit nicht abwarten. Er baute das
                                               gute Stück auf dem Balkon auf, richtete es
                                               auf die gegenüberliegenden Häuser,
© PETER FREITAG, PIXELIO                       Dächer und Wolken. Was für eine tolle
Spontan fällt mir ein, wie wir als junge       Optik! Erst nach einiger Zeit bemerkte er
Berufsanfänger in eine neue Stadt ­gezogen     befremdete Blicke von den Fenstern und
waren und der Möbelwagen ausgeräumt            Terrassen gegenüber. Freundliche Blicke
wurde. Ein Mitarbeiter des Strom- und Gas-     waren das nicht; Misstrauen hing in der
versorgers war gekommen, um unseren            Luft. „Bevor mich alle für einen Stalker
Herd an den Drehstrom anzuschließen.           halten und mein Ruf hier ruiniert ist, habe
Nach wenigen Minuten wurde an die ohne-        ich lieber alles schnell abgebaut“, berich-
hin offene stehende Wohnungstür geklopft       tete er mir bedauernd.
und eine Hausbewohnerin erschien. „Ich
sehe der Techniker von der GEW ist da, und     Merke: Neugierde wird nicht als Bereiche-
da wollte ich fragen, ob er bei der Gelegen-   rung betrachtet, wenn sie nur kurzfristi-
heit gleich mal nach meiner Gastherme          ger Unterhaltung, sozialer Kontrolle oder
gucken kann.“ Und schon war sie drinnen        der Materialsammlung für Klatsch und
und schritt betont langsam Richtung            Tratsch dient. Wenn man schon neugierig
Küche, nicht ohne ausgiebige Blicke in alle    ist und es nicht lassen kann, dann sollte
Räume auf unsere Regale, Betten, Stühle        man geschickter vorgehen.
und Umzugskisten schweifen zu lassen.          BARBARA SCHULZ
„Du kannst wohl den Einzugskaffeeklatsch
nicht abwarten, du alte Neugiersnase…“,
dachte ich. „Das gibt Abzug in den
­Symphatiepunkten.“

12
NEUGIER: SÜNDE
ODER SEGEN?
Für die einen ist sie die erste Stufe zur
Hölle, für die anderen eine Triebfeder der
Evolution: Neugier. Wer schon einmal
näher mit Menschen zu tun hatte, die
zwingend Dinge wissen müssen, die sie
eigentlich nichts angehen, und die sehr
viel dafür tun, diese Dinge in Erfahrung
zu bringen, wird viel Wahres in der ersten
Aussage sehen. Auf der anderen Seite
würden Kinder niemals ihren Erfahrungs-
schatz erweitern, wenn sie nicht eine
                                              © AGKU, PIXABAY
angeborene Neugier besäßen, die Welt
um sich herum genauestens zu erkunden.        Bis zur Aufklärung galt Neugier als Sünde.
Wie kommt es aber, dass sich in unserem       Das Streben nach Wissen wurde als
Sprachgebrauch das eher negativ               anmaßend angesehen: Durch Wissens­
besetzte Wort Neugier gegenüber den           anhäufung stellte sich der ­mittelalterliche
Worten Wissensdurst oder Lernwille            Mensch vermeintlich auf eine Stufe mit
durchgesetzt hat?                             Gott. Erst langsam scheint man sich auch
                                              der positiven Bedeutung bewusst zu
In den romanischen Sprachen leitet sich       ­werden, wie ein Zitat von Maria von
das entsprechende Wort für Neugier von         Ebner-Eschenbach (1830-1916, Erzähle-
dem Lateinischen curiositas ab. Hierin         rin) zeigt: „Wenn die Neugier sich auf
steckt das Wort cura, das sowohl Für-          ernsthafte Dinge richtet, dann nennt man
sorge, Bemühung oder Interesse bedeu-          sie Wissensdrang.“ Neugierig ist, wer
ten kann. Aber auch Kummer, Liebesqual         Neuigkeiten zum Tratschen sammelt. Wer
und quälende Neugier. Es hat also              sich in ernsthafte Dinge vertieft, befrie-
­positive wie negative Bedeutungen.            digt seinen Wissensdrang.

Dem deutschen Wort Neugier sieht man          In jüngster Zeit wird das Wort Neugier
seine negative Bedeutung auf den ersten       mehr und mehr positiv besetzt. In der
Blick an: In ihm steckt Gier, heftiges maß-   ­Forschung wird sie als eine Triebfeder für
loses Verlangen, Begehren – im Mittel-         große Errungenschaften der Evolution
hochdeutschen gir. Und genau in diesem         angesehen. Nicht Kreativität hat den Faust­
Sinn wurden auch Menschen, die sich            keil oder die Bewahrung und Nutzung von
durch ihren Wissendurst auszeichneten,         Feuer möglich gemacht, sondern der
als neu-gierig bezeichnet, als diejenigen,     Drang, hinter die Dinge zu gucken, das
die sich nach Neuigkeiten verzehren.           Was, Wie und Warum zu ergründen.

                                                                                       13
So überrascht es nicht, dass sich nun auch   das Zutagefördern ihrer Geheimnisse
die Wirtschaft diese große Antriebskraft     könnte uns immer noch negativ ausgelegt
zunutze macht: Neugierige Mitarbeiter        werden.
erhöhen die Innovationsfähigkeit von
­Firmen. In die Personalabteilungen zieht    Zur Befriedigung der Neugier empfehle
 das Neugier-Management ein und sucht        ich vor allem den Artikel zum Neugier-­
 passende Mitarbeiter. Wer offen ist für     Management
 Neues, Lust hat Ungewöhnliches auszu-       https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/
 probieren und sich hartnäckig im Lösen      was-macht-menschen-neugierig/ und –
 von Problemen zeigt, der wird das auch      wenn es endlich wieder möglich ist – einen
 zum Wohle des Unternehmens tun. Das         Besuch der Ausstellung ­„MenschlICHes
 muss gefördert werden.                      VERSTEHEN“ im Archäologischen For-
                                             schungszentrum     und    Museum        für
Wir brauchen unser Licht also nicht mehr     menschliche Verhaltensevolution Monre-
unter den Scheffel zu stellen, wenn uns      pos in Neuwied.
die Lust auf Neues allzu sehr packt. Nur     NICOLE MECHTENBERG
das Ausspionieren unserer Nachbarn und

© DAKUB, PIXABAY

14
ZITATE UND REDEWENDUNGEN

­N­­eugier ist die Tochter der Eifersucht.
MOLIERE

Neugier ist die erste Stufe zur Hölle.
POLNISCHES SPRICHWORT

Neugier tötete die Katze. (Curiosity killed the cat)
ENGLISCHE REDEWENDUNG

Mit einem wilden Löwen ist es leichter dauer-
hafte Freundschaft zu schließen als mit einem
Menschen, der neugierig ist.
MAURETANISCHES SPRICHWORT

Die Neugier steht immer an erster Stelle eines
Problems, das gelöst werden will.
GALILEO GALILEI

Neugier ist die Mutter der Weisheit.
RÖMISCHE REDEWENDUNG

Ich habe keine besonderen Talente, sondern
bin nur leidenschaftlich ­neugierig.
ALBERT EINSTEIN

Die Glücklichen sind die Neugierigen.
FRIEDRICH NIETZSCHE

Die Liebe besteht zu drei Vierteln aus Neugier.
CASANOVA

Die Heilung für Langeweile ist Neugier. Es gibt
kein Heilmittel für Neugier.
DOROTHY PARKER

Solange man neugierig ist, kann einem das
Alter nichts anhaben.
BURT LANCASTER

                                                       15
NEUES AUS
DEM PRESBYTERIUM
Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr          diesem Abend erlebbar und erfahrbar
2020 haben wir im Sommer und Herbst           wird. Weitere Gottesdienste finden Sie im
die von Bund und Ländern verfügten           ­Predigtplan.
Lockerungen gerne angenommen und für
die Gemeindearbeit umgesetzt. Der            Gottesdienste der Notfall-Seelsorge
zweite Lockdown ab November hat uns          Weil sich die „After Work Services“ der
dann eiskalt erwischt. Kurz vor den Weih-    Düsseldorfer Notfallseelsorge unter
nachtstagen hatte sich das Presbyterium      ­Leitung von Pfarrer Olaf Schaper wegen
dann entschieden, jegliche Veranstaltung      Schließung der Thomaskirche im Düssel-
in der Kirche und den Gemeinderäumen          dorfer Norden einen neuen Veranstal-
bis zum Ende des Lockdowns grundsätz-         tungsort suchen mussten, hat sich das
lich abzusagen und ggf. online zu stellen.    Presbyterium dafür ausgesprochen, für
Diese Entscheidung galt vorerst bis zum       die jährlich fünf Freitag-Abend-Gottes-
10. Januar 2021 und wurde in der ordent-      dienste die Gustav-Adolf-Kirche zur Ver-
lichen Januar-Sitzung bis zum 14. Februar     fügung zu stellen. Alle Gemeindeglieder
2021 verlängert.                              sind dazu herzlich eingeladen.

Die Verlängerung des Lockdowns betraf        Krankenhaus-Seelsorge
zugleich die Einführung unserer beiden       Der Dienst von Krankenhauspfarrerin
Pfarrerinnen Christina von Bennig­sen-       Ulrike Sünner im Sana Klinikum endete
Mackiewicz und Dr. Karin Oehlmann.           mit Ablauf des Jahres 2020. Die Frage der
Auch dieser Termin musste noch einmal        Nachfolge wird im Kirchenkreis geklärt
verschoben werden. Die Einführung ist        und ist noch nicht bekannt.
nun geplant für Sonntag den 27. Juni.
Näheres wird rechtzeitig bekannt gege-        Bauvorhaben Wohnhaus
ben.                                         ­Hardenbergstraße
                                              Als „Geschenk“ kam rechtzeitig vor den
Osternacht                                    Festtagen die Baugenehmigung der Stadt
Anstelle der Frühgottesdienste und dem        Düsseldorf für unser Bauvorhaben an der
Osterfrühstück wird es in diesem Jahr         Hardenbergstraße 4 hereingeflattert.
eine Osternacht geben, die am Karsams-        Nun können in diesem Jahr Abriss und
tag ab 22:00 Uhr in der Gustav-Adolf-­        Neubau zeitnah beginnen. Die Fertig­
Kirche gefeiert wird. „Aus dem Dunkel in      stellung und Übergabe sind für Ende
das Licht“ wird die Botschaft sein, die an    ­September 2022 geplant.

16   AUS DER GEMEINDE
Neuer Bodenbelag im Gemeindehof            durchlässige – Lösung gefunden. Der
Inzwischen ist der Schotter auf dem        Boden ist also bereitet für viele zukünf-
Gelände der Kirchengemeinde durch          tige außergewöhnliche und unvergessli-
Setzsteine ausgetauscht worden. Er rich-   che Feste, Feiern und Open-Air Veranstal-
tete auf unseren Parkettböden zu viel      tungen.
Schaden an. Mit den neuen Setzsteinen      PFARRER DR. RAINER WITHÖFT
wurde eine bessere – ebenfalls wasser-     VORSITZENDER DES PRESBYTERIUMS

NEUER BELAG FÜR GEMEINDEHOF

GEMEINDEHOF MIT NEUEM BELAG

                                                             AUS DER GEMEINDE    17
Gruppengröße kommt jede und jeder zu
            KONFIRMANDEN-                   Wort, das finde ich Klasse. Haustiere sind
             ZEIT VIA ZOOM                  auch zuweilen dabei, mancher kommt in
                                            Jogginghose, in Decke gekuschelt und
                  Die gemeinsame Kon-       ungestylt. Da empfinde ich eine große
                   firmandenzeit verläuft   Vertrautheit innerhalb der Gruppe. Hätte
                 anders als geplant. Es     ich mich als Jugendliche nicht getraut.
                ist müßig darüber traurig
zu sein, was nicht stattgefunden hat, wie   Zusammen feiern klappt auch – im Advent
beispielsweise unser Konfirmanden­          haben wir am Bildschirm unsere Kekse
seminar in den Herbstferien. Ich möchte     jede/r für sich, aber doch zusammen
nach vorn schauen. Wenn wir uns nicht       gegessen. Wir haben Schrottwichteln
mehr in Präsenz am Zentrum oder in der      gespielt und gemeinsam YouTube-Videos
Kirche treffen können, sehen wir uns        geschaut. Für eine Andacht – tragt in die
eben auf Zoom. Da ist mehr möglich, als     Welt nun ein Licht – haben wir uns Licht-
ich mir vorstellen konnte. Zusammen         quellen, die uns wichtig sind, vor die
spielen: Quiz, Montagsmaler, Scharaden,     Kamera geholt und uns erzählt, warum
Wer bin ich, Tick-Tack-Bumm, Dalli-Dalli,   wir sie brauchen. Vom Handy über Kerze,
Emojis, Stadt-Land-Fluss zum Beispiel.      von der Schreibtischlampe bis zur Lichter­
                                            kette war alles dabei. Und dann haben wir
Ich kann meinen Bildschirm mit den Kon-     zusammen überlegt, was es bedeutet,
fis teilen und wir arbeiten so gemeinsam    wenn Jesus von sich sagt: Ich bin das
an einer Fragestellung. Bei der kleinen     Licht der Welt.

18   AUS DER GEMEINDE
Die Konfis können Zuhause kreativ sein,    Trotz allem freue ich mich riesig auf die
 und das Ergebnis mit den anderen teilen.   Zeit, in der wir uns wiedersehen, wenn
 Manche verwenden darauf mehr Zeit und      auch mit Maske und mit Abstand. Wenn
 Mühe als andere, wie sonst auch. Wir       wir wieder zusammen Gottesdienst
 beginnen – wie sonst auch – immer mit      ­feiern. Wenn alle Teamer wieder dabei
 einem Psalm, erzählen uns, was gut und      sind. Was vorher selbstverständlich war,
 was nicht so toll war in der Woche und      wird zu etwas Besonderem. Eine Funktion
 enden mit einem Gebet und Segen.            der Zoom-Sitzung werde ich möglicher-
 Danach bleiben viele Konfis noch            weise vermissen, wenn wir uns wieder im
 ­zusammen. Ohne mich, ich bin ja sonst      Gemeindesaal treffen: Ich kann nieman-
  auch in den Pausen nicht dabei und man     den mehr auf stumm schalten, der dazwi-
  kann    dann    anderes    miteinander     schen quatscht.
­besprechen.                                DIAKONIN BEATE ALBERT

EINLADUNG ZUM KONFIRMANDEN­
UNTERRICHT FÜR DEN
KONFIRMATIONS-JAHRGANG 2021/22
Konfi-Zeit unter Corona ist eine Heraus-    Konfirmandenunterricht gehört ein Kon-
forderung. Trotzdem ist es möglich, eine    firmandenseminar. Es findet in der zwei-
gute Konfirmandenzeit miteinander zu        ten Woche der Herbstferien vom 25. bis
verbringen. Wir haben unter anderem         zum 29. Oktober 2021 statt. Ob wir
kleinere Gruppen als früher. Diese          gemeinsam wegfahren können oder in
­kleineren Gruppen sind auch für den        der Ferienwoche Konfirmandentage hier
 neuen Jahrgang vorgesehen, der nach        am Zentrum vor Ort unternehmen, steht
 den Sommerferien startet und 2022          zurzeit noch nicht fest. Halten Sie diese
 ­konfirmiert wird.                         Ferienwoche auf jeden Fall frei.

Nach den Osterferien laden wir den          Der Konfirmandenunterricht findet wie
neuen Konfirmations-Jahrgang dazu ein.      bisher dienstags von 15:30–17:00 Uhr
Ihr Kind gehört in jedem Fall dazu, wenn    und 17:30–19:00 Uhr statt. Dazu ist ein
es zwischen dem 1. Juli 2007 und dem        neues Modell in Planung. Eine Gruppe
30. Juni 2008 geboren ist. Sollten Sie      kommt einmal im Monat freitagnach­
keine Anmeldung erhalten, wenden Sie        mittags bis freitagabends zusammen.
sich bitte ans Gemeindebüro.
                                            Für Rückfragen stehe ich gern unter
Bitte berücksichtigen Sie jetzt schon       beate.albert@evdus.de zur Verfügung.
­Folgendes bei Ihrer Jahresplanung: Zum     DIAKONIN BEATE ALBERT

                                                              AUS DER GEMEINDE    19
NACHRUF
THOMAS BORSICH
Als ich 2014 auf der Suche nach jemanden war, der Fahrräder reparie-
ren kann, wurde mir Thomas Borsich genannt. Ich traf mich mit ihm und
seitdem war Tom „Chef-Schrauber“ unserer Fahrradbörse. Unzählige
gespendete Fahrräder hat er wieder auf Vordermann gebracht – in
unzähligen Arbeitsstunden. Wir konnten diese Räder über die
­Caritas-Diakonie-Sprechstunde weitergeben, so dass auch Menschen
 mobil wurden, die sich kein Fahrrad leisten können; mit einem Fahrrad,
 das ohne Toms Zutun oftmals auf dem Schrott gelandet wäre. Es freute
 ihn auch immer riesig, wenn er ein von ihm repariertes Fahrrad auf der
 Straße mit neuem Besitzer wiedererkannte.

Wenn es irgendwo Fahrrad-Ersatzteile im Angebot gab, machte er mich
darauf aufmerksam und wir besorgten sie gemeinsam – ohne Tom
wüsste ich heute noch nicht, was eine Clickbox ist. Im Laufe der Zeit
verband uns eine Freundschaft. Wir sprachen über Gott und die Welt.
Und dabei lud ich ihn auch mal zu einem Gottesdienstbesuch ein. Ne,
das sei nichts für ihn, er sammele seine Karmapunkte unten im Fahrrad­
keller und nicht sonntags in der Kirche. Die Karmapunkte wurden zu
einem geflügelten Wort zwischen uns.

20   AUS DER GEMEINDE
Weihnachten telefonierten wir noch mit-
einander, sein Herz mache wieder Prob-
leme, erzählte er mir, Anfang des Jahres
müsse er deshalb ins Krankenhaus. Trotz-
dem traf mich die Nachricht von seinem
Tod absolut unerwartet. Viel zu früh
musste Tom seine „Karmapunkte“ bei
Gott einlösen. Keine originär christliche
Währung, aber ich vertraue darauf, dass
der barmherzige Gott sie angenommen
hat.

Du fehlst mir, Tom. Du fehlst deinen
Freunden und deiner Familie. Und den
Menschen, die du mit deiner Arbeit in der
Fahrradbörse mobil und glücklich
gemacht hast.
DIAKONIN BEATE ALBERT

                                            AUS DER GEMEINDE   21
ELFRIEDE HELLER –
EIN GERRESHEIMER ORIGINAL
                                            Glasschmelze und dem Schichtdienst der
                                            Glasmacher geprägt war.

                                            Sie selbst wurde 1936 schräg gegenüber
                                            auf der Nachtigallstraße geboren, als
                                            Kind des Maschinenschlossers Karl
                                            Schrumpf, der nach dem Krieg auf der
                                            Hütte anfing, und dessen Ehefrau Martha.
                                            1957 heiratete sie Reimund Heller, den
                                            sie seit Kindesbeinen kannte. Er war als
                                            Elektriker auf der Hütte beschäftigt. Und
                                            auch ihre 1959 geborene Tochter Astrid
                                            ist mit einem „Hötter“ verheiratet. Die
                                            Glashütte und Gerresheim, sowohl der
                                            Stadtteil als auch die Kirchengemeinde,
                                            waren für Elfriede Heller untrennbar mit-
                                            einander verbunden. „Es gibt nur ein
                                            Heim, und das ist Gerresheim“ – aus ihrem
                                            Mund hörte ich diesen Satz zum ersten
ELFRIEDE HELLER                             Mal.

Als ich Elfriede Heller im Sommer 1980      Dass ich 1985 die Nachfolge von
kennenlernte, war ich noch Studentin in     Christoph Dehn in eben diesem
                                            ­
Göttingen und im Rahmen eines Aus-          ­Gerresheim antreten würde, wusste ich
tauschprogramms mit Teilnehmerinnen          damals noch nicht. Als junge Pfarrerin
aus Indien und den Philippinen unter-        lernte ich Elfriede Heller schnell besser
wegs. Die Frauen sollten die Lebenswelt      kennen: als gute Fee in der Küche des
von deutschen Arbeiterfamilien kennen-       ­Kindergartens, als Leiterin von Krabbel-
lernen, Pfarrer Dehn hatte den Kontakt zu     gruppen, Freizeitmitarbeiterin (unter
Elfriede Heller und dem Gerresheimer          anderem leitete sie über 20 Jahre mit
Glashüttenviertel vermittelt. Sie führte      ihren Mann die Osterfreizeit in Merkau-
uns durch die Porta-, Teutoburg- und          sen), Teilnehmerin im Frauenabendkreis,
Owensstraße der heute noch intakten           Mitarbeiterpresbyterin. „Ich habe im
Arbeitersiedlung „Neustadt“. Durch ihr        Abendkreis bei Dehns gelernt, gegenüber
Erzählen wurde das Leben der „Püster“         Erwachsenen den Mund aufzumachen“,
(Glasbläser) und ihrer Familien greifbar,     erzählte sie mir, und dass sie schon als
ein Leben, das ganz vom Rhythmus der          30-Jährige (wie so mancher meinte „noch

22   AUS DER GEMEINDE
ganz grün hinter den Ohren“) im Presbyterium die
Geschicke der Gemeinde mitbestimmt hat. Sie sprach,
wie ihr der Schnabel gewachsen war, angstfrei, enga-
giert. Und sie brachte ein Erfahrungswissen ein, das in
den meisten Presbyterien, auch dem Gerresheimer,
kaum vorkommt: die Wirklichkeit von Arbeiterfamilien.
Dabei hatte sie ein ganz großes Herz, vor allem für ­Kinder
und junge Familien. Und einen unerschütterlichen Glau-
ben, dass Gott es gut mit uns meint.

Dass sie nie ein Blatt vor den Mund nahm, wird in folgen-
der Episode deutlich. Der neue Pfarrer der katholischen
Nachbargemeinde stellte sich im Frauenabendkreis vor.
Befragt nach dem Unterschied zwischen evangelischem
und katholischem Amtsverständnis, sagte er, ein Priester
behielte seine Weihe über den Tod hinaus. Elfriede
­Heller daraufhin, ehrlich entrüstet: „Wie, im Himmel sind
 Sie dann immer noch mehr als ich?“

Den meisten von uns aber wird sie so in Erinnerung
­bleiben, wie man ihr beim Einkaufen im unteren Gerres-
 heim über den Weg lief. „Na, wie jeht et dich“, wollte sie
 dann wissen, und sie hatte auch immer ein Döneke zo
 verzälle.

Elfriede Heller war ein Gerresheimer Original. Es gibt
nicht viele, die diesen Ehrentitel tragen, aber auf sie
trifft er unbedingt zu. Am 17. Januar 2021 ist sie im
­Ferdinand-Heye-Haus gestorben. Wir trauern mit ihrer
 Familie und werden sie in der Gemeinde und im Gerres-
 heimer Stadtbild vermissen.
PFARRERIN I. R. CORNELIA OSSWALD

                                                              AUS DER GEMEINDE   23
8. NOVEMBER 2020:
TÜRKISCHER BESUCH IN DER
GUSTAV-ADOLF-KIRCHE
Das hat es in der langen Geschichte der        So kamen Fau Bicer, Frau Oduncu und
Gustav-Adolf-Kirche wohl noch nie              Herr Arslam am 8. November zum
geben: drei muslimische Gäste zu einem         ­Gottesdienst in der Gustav-Adolf-Kirche.
durchaus offiziellen Besuch im Gottes-
dienst. Anlass dafür waren die schlimmen
Attentate radikaler Muslime in Frankreich:
die Enthauptung eines Lehrers in Paris,
der sich im Unterricht mit den bekannten
Mohammed-Karikaturen beschäftigt hatte,
die Tötung dreier Kirchenbesucher in
Nizza und danach der ebenfalls musli-
misch inspirierte Mord an vier Menschen
in Wien.

Frau Bicer, die Initiatorin des Besuchs, ist
in Gerresheim nicht unbekannt. Sie nimmt
seit mehreren Jahren an der Gesprächs-
reihe zum Thema „Islam“ im „Zentrum
                                               FRAU ODUNCU, PFARRER ­WITHÖFT,
Plus“ am Wallgraben teil und war auch          FRAU BICER, HERR ARSLAM
schon zur Zeit von Pfarrerin Oßwald in
deren abendlicher Geprächsgruppe zu            Sie kamen nicht nur als Privatleute. Frau
Gast. Sie hatte bereits am 2. November         Bicer ist 1. Vorsitzende des „Einstein-­
2020 eine E-Mail verschickt: „Ich finde        Bildungsforums“, das sich um gute
keine Worte, um mein Mitleid und meine         ­Bildung für Kinder türkischer Herkunft
Trauer zum Ausdruck zu bringen für das,         bemüht. Frau Oduncu ist Beauftragte des
was in Frankreich passiert ist.“                Vereins „Engagierte Zivilgesellschaft“.
                                                Herr Arslan ist muslimischer Theologe
Da diese Mail aber nur einen kleinen Kreis      und Neuankömmling aus der Türkei. Alle
erreichte, hatte sie den Gedanken, auch         drei brachten zu Beginn des Gottesdiens-
zum Gottesdienst zu kommen, um noch             tes ihre Gedanken zu den Ereignissen in
einmal vor einem größeren Kreis   ihr           Frankreich zum Ausdruck und erhielten
Bedauern angesichts der Mordtaten aus-          von der versammelten Gemeinde herzli-
zusprechen und ihre deutliche Ableh-            chen Beifall.
nung zum Ausdruck zu bringen. Pfarrer          PFARRER I. R. ERNST FENGLER
Withöft stimmte dem Gedanken zu.

24   AUS DER GEMEINDE
SOLLEN WIR ODER SOLLEN WIR NICHT?
SCHWERE ENTSCHEIDUNG IM DEZEMBER 2020
Schon im letzten September hatten Pfarr-     Heiligabend in einer letzten Zoom-­
team und Ehrenamtliche begonnen, sich        Konferenz beschlossen, bis Anfang Januar
Gedanken über die Gestaltung der Weih-       auf alle Präsenz Gottesdienste zu
nachtsgottesdienste unter Corona Bedin-      ­verzichten.
gungen zu machen. Viel Engagement und         Wie fühlte sich das an? Es war eine
gute Ideen kamen zusammen, insbeson-          Mischung aus Trauer, Enttäuschung, Resi-
dere der Plan etwas ganz Neues zu wagen:      gnation, aber auch Erleichterung – und
Park, Gebäude und Kirche sollten zum          der Mut unserer Pfarrerinnen ­Christina
Raum für einen „Weg zur Krippe“ werden,       von Bennigsen und Karin Oehlmann kurz-
mit geschmückten Fenstern und stim-           fristig Zoom-Familiengottesdienste am
mungsvoller Dekoration.                       Heiligen Abend anzubieten und zu feiern –
                                              eine ganz neue, bewegende Erfahrung.
Je näher das Fest rückte, desto kritischer
entwickelte sich die Pandemie Situation.     Rückblickend bleibt bei mir dennoch
Im Presbyterium wuchs der Druck der          Freude und Zuversicht. Es war toll, wie
Verantwortung      für   die    feiernden    viele kreative und überaus engagierte
Gemeinde­ g lieder und die zahlreichen       Menschen ihr Bestes gegeben haben:
benötigten Ehrenamtlichen. Der Recht-        Gottesdienste auf YouTube, fast schon
fertigungsdruck in der Öffentlichkeit        gewohnt. Eine selbst produzierte CD fand
nahm zu. „Die Kirchen sollten sich gut       ihren Weg zu den Älteren, die diesmal
überlegen …“, „Wie könnt ihr nur, ange-      keine Adventsfeier hatten. Der digitale
sichts der Lage auf den Intensivstatio-      Kalender brachte jeden Tag im Dezember
nen!“ Schweren Herzens und nach inten-       neue Überraschungen und ein Wiederse-
siver Diskussion wurde kurz vor              hen mit geschätzten Personen. ­Kurzfristig

                                                               AUS DER GEMEINDE     25
organisiert gab es die Offene Kirche, deren Atmosphäre viele Menschen
beglückt hat. Park, Fenster und Café waren im Advent wunderschön
geschmückt und fanden sogar ihren Weg in die WDR Lokalzeit. Am Zaun
hingen „Andacht to go“ und die Krippenbilder der KiTa- und Schul­
kinder. Becherkerzen und Gottesdiensthefte wurden in Geschenktüten
verpackt.

Und alle Beteiligten freuen sich nun darauf, einen „Gottesdienst auf
dem Weg“ demnächst unter besseren Umständen und in einer freund-
lichen Jahreszeit zu feiern – und zu erleben, was alles möglich ist, „Wo
zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind …“
BARBARA SCHULZ

26   AUS DER GEMEINDE
DIAKONIE-SAMMLUNG IM DEZEMBER 2020
Wegen Corona fand ab Herbst keine
­reguläre Caritas-Diakonie-Sprechstunde
 statt. Stattdessen wurden Lebensmittel-
 gutscheine und für Senioren Gutscheine
 für den Mittagstisch per Post verschickt,
 dazu ein Infobrief mit wichtigen Telefon-­
 Nummern und Anlaufstellen. Außerdem
 ist dienstags von 9:00 bis 10:30 Uhr bei
 uns am Zentrum immer jemand da, wenn
 Beratung benötigt wird oder ein Notfall
 eintritt.

Jedes Kind bis 12 Jahre erhielt zu Weih-
nachten einen Spielzeug-Gutschein über
10,- €, dazu einen Schokoladen-Weih-
nachtsmann. Leider konnten aufgrund
des Lockdowns im Dezember noch nicht
alle Gutscheine bei Hobby und Spiel
­Müller eingelöst werden, die Gutscheine
 behalten aber ihr Gültigkeit. Mittlerweile   WEIHNACHTSAKTION FÜR DIE
 dürften alle Kinder ihr Spielzeug haben.     ­C ARITAS-DIAKONIE-SPRECHSTUNDE

Die Diakoniesammlung im Advent 2020
erbrachte 8740,- €, für die Weihnachts­
aktion wurde 1405,- € gegeben. Wir dan-
ken allen, die unsere diakonische Arbeit
mit ihrer Spende unterstützt haben.
DIAKONIN BEATE ALBERT

                                                               AUS DER GEMEINDE   27
KLEINER BERICHT AUS
DEM CAFÉ MITTENDRIN

MUSIKALISCHES AM 15. OKTOBER

Wie sicherlich alle mitbekommen haben,        statt. Drinnen wurden fleißig die Dankge-
hat Corona auch das Café fest im Griff. Im    schenke für Ehrenamtliche verpackt und
Oktober war noch eine einzige                 sortiert.
Abend-Veranstaltung möglich. Unser
ehemaliger Kirchenmusiker Stephan             Auch die CDs für Senioren wurden von
Hillnhütter, am Klavier begleitet von Ker-    fleißigen Händen in Umschläge verpackt,
stin Lukat, hat uns mit Schuberts Winter-     adressiert, mit Sternen versehen und für
reise auf die kalte Jahreszeit eingestimmt.   die Verteilung sortiert. Natürlich immer
Danach kam der zweite Lockdown, und           alles mit Maske und auf Abstand. Immer
das Café wurde nur noch für interne           wieder war das Café auch Kulisse für den
Arbeiten genutzt.                             Online-Adventskalender. ­Christian Schröer
                                              drehte tolle Beiträge mit unterschied­
Dienstags achtete Diakonin Beate Albert       lichen Gästen. Später wurden Gottes-
darauf,     ob    trotz   geschlossener       dienst-Tüten für die leider ausgefallenen
­Caritas-Diakonie-Sprechstunde hilfesu-       Weihnachtsgottesdienste ge­stempelt und
 chende Menschen erschienen. Die Bera-        mit Kerzen, Liederheft, Krippe und
 tungsgespräche fanden dann im Freien         Gottes­dienstheft gepackt.

28   AUS DER GEMEINDE
Durch alle diesen Arbeiten sah das Café teilweise wie ein Lager aus.
Überall standen Kartons, Pakete und Zubehör für den ausgefallenen
Stationen-Gottesdienst herum.

Da ich diesen Bericht schon Anfang Januar schreibe, bin ich sehr
gespannt darauf, wie sich das Café in den ersten Monaten des Jahres
weiterentwickelt. Ich hoffe, dass es bald wieder von vielen ­Gästen
besucht werden kann und unterhaltsame Gespräche geführt werden.
Auch wenn sicherlich   noch länger Beschränkungen gelten werden,
schaue ich optimistisch auf einen wunderbaren Sommer. Aktuell haben
wir neue Tische für den Außenbereich angeschafft, und ich freue mich
schon auf viele Gäste, die draußen Kaffee und Kuchen genießen.

Ich hoffe, Sie alle schon bald wieder in unserem Café begrüßen zu
­dürfen.

Bis auf eine Tasse Kaffee im Café ­MITTENDRIN
HERZLICHST GRÜSST BETTINA GEHRKE CAFÉ-KOORDINATORIN

BEREIT FÜR CARITAS-DIAKONIE-­SPRECHSTUNDE BEATE ALBERT

                                                           AUS DER GEMEINDE   29
KINDERSACHEN-
TRÖDELMARKT MIT
NEUER LEITUNG IN
DIE ZUKUNFT

Seit fast 30 Jahren gibt es den Kinder­
sachen-Trödelmarkt. Anfang 1991 hatte
Pfarrerin Cornelia Oßwald mit Petra
Hesse eine Kinderspielgruppe gegrün-         Bis auf die beiden Jahre, in denen das
det. Dort kam die Idee auf, dass wir gern    Gemeindezentrum umgebaut wurde,
die nicht mehr benötigten Sachen unse-       fand    der    Kindersachen-Trödelmarkt
rer Kinder verkaufen wollten. Da ich         regelmäßig 4 x im Jahr (mit vielleicht ein
schon in der Spielgruppe für das Finan­      oder zwei Ausnahmen) statt. Kurze Zeit
zielle zuständig war, habe ich sofort die    hat Frau Ems (inzwischen leider verstor-
Planung und Organisation übernommen.         ben) den Trödelmarkt übernommen. Es
Ich habe die Zeitungen angeschrieben         wurde ihr aber zu stressig, und so bin ich
und um einen Bericht für unseren Trödel-     wieder in die Organisation eingestiegen.
markt „gebettelt“ und Plakate in und um
Gerresheim verteilt. Auch die Anmel­         Die war tatsächlich manchmal aufwendig.
dungen erfolgten telefonisch bei mir.        Auch wenn alle Tische ausgebucht waren,
                                             kam es sehr oft vor, dass kurz vor dem
Ende 1992 konnten wir mit den Trödel-        Trödelmarkt bis zu 1/3 der Tische neu
märkten beginnen. Anfangs wurde die          vergeben werden mussten. Besonders
Standgebühr in Naturalien „bezahlt“          schlimm war es, wenn mehrere Mütter
(Kuchen und Salat). Der Erlös aus dem        einen oder zwei Tage vorher absagten
Verkauf kam der Gemeinde zugute. ­Später     und die Reservemütter dann natürlich
änderte sich die Standgebühr in 5 Euro       schon etwas anderes geplant hatten oder
und Kuchen. Dabei ist es geblieben. In       so schnell keinen Babysitter bekamen.
den Anfängen wurden auch Umstandsklei-       Seitdem die Anmeldungen per E-Mail
dung und selbst Gebasteltes verkauft.        erfolgen, hat sich die ganze Sache etwas
Dies ging aber von Jahr zu Jahr zurück, da   entspannt. An den PC kann man sich
sich mit der Zeit Anbieter und Käufer­       ­setzen, wenn man Zeit hat!
innen änderten. Heute verkaufen schon
die ersten Kinder selbst ihre Sachen. In     Nach fast 30 Jahren übergebe ich nun die
den Anfängen wurde auch auf dem              Leitung an Tanja Schönborn und Bianca
Gemeindehof zusätzlich zu den Kinder­        Floris. Ich wünsche den beiden Freude an
sachen im Gemeindesaal getrödelt, was        der Arbeit und dem Kindersachen-Trödel-
aber im Laufe der Jahre eingestellt wurde.   markt weiterhin viel Erfolg.
                                             URSULA HEUER

30   AUS DER GEMEINDE
TALENTE
                                                   GESUCHT
 Wir suchen Menschen, die dreimal im
 Jahr im Bereich Heyestr. 108–132 (nur
 gerade Hausnummern) den RUNDBLICK
­verteilen.
                                               Gartenprojekt
Bitte bei Diakonin Beate Albert melden         Wir suchen Menschen, die Zeit und Lust
beate.albert@evdus.de                          haben, sich unserem Park rund um die
Tel. 580 30 10-31                              Gustav-Adolf-Kirche zu widmen. Wir
                                               haben ein wunderbares und großes
                                               Außengelände an unserem Gemeinde-
Fahrradbörse – Schrauber*innen gesucht         zentrum, das aber Ecken aufweist, denen
Der plötzliche Tod von Thomas Borsich          eine Aufwertung gut anstehen würde und
hat eine große Lücke ins Team der Fahr-        die wir gern verschönern möchten.
radbörse gerissen. Wir suchen daher
dringend Menschen, die gespendete              Dazu benötigen wir Sie mit interessanten
Fahrräder für unsere Fahrradbörse              Ideen und Lust am Werkeln im Freien.
­reparieren können, so dass sie wieder         Erfahrungen im Umgang mit "Grün" sind
 verkehrstauglich sind und ausgegeben          erwünscht, aber keine Voraussetzung.
 werden können.                                Geplant ist ein offenes Freizeit-Angebot
                                               für alle, die Zeit, Lust und Spaß daran
beate.albert@evdus.de                          haben, gemeinsam Gartenecken anzule-
Tel. 580 30 10-31                              gen, zu gestalten.

                                               Bitte bei Küster Andreas Schäfer melden
                                               andreas.schaefer@evdus.de
Fahrradbörse – Hilfe bei der Ausgabe
                                               Tel. 580 30 10-69
gesucht
Wir suchen einen Menschen, der die Aus-
gabe der reparierten Fahrräder organi-
siert. Das heißt, die Warteliste zu pflegen,
Termine zu vereinbaren und die reparier-
ten Fahrräder auszugeben.

beate.albert@evdus.de
Tel. 580 30 10-31

                                                                AUS DER GEMEINDE    31
FAMILIENZENTRUM
VEREINSSTRASSE:
KINDERTAGESSTÄTTE –
EIN ORT DER NEUGIER
Das Thema des heutigen Rundblickes
passt gut zu unserer Tagesstätte. Denn
wenn nicht hier, wo dann findet man neu-
gierige, wissensdurstige, wissbegierige
kleine Wesen. Gleichzeitig können sie
auch ungeduldig sein und stehen unter
Hochspannung. All diese Merkmale, die
zur Neugier passen, finden wir hier jeden
Tag bei unseren Kindern in der Kita.

                                            dabei in ihrer Tätigkeit verlieren. Es gibt
                                            jedoch auch Tage, an denen dies nicht so
                                            gut funktionieren will, „Es war heute ganz
                                            langweilig in der Kita, wir haben nichts
                                            gemacht“.

                                            Solche vermeintlich langweiligen Phasen
                                            müssen von den Kindern auch ausgehal-
                                            ten, erlebt und durchlebt werden, denn
                                            ständig unter Hochspannung zu stehen,
                                            ebenfalls ein Merkmal für Neugier, tut
                                            nicht gut. Die Kinder müssen Phasen der
                                            Ruhe und der Entspannung erleben, denn
                                            nur so sind sie wieder bereit für neue
                                            Herausforderungen, lassen sich auf die
Und im besten Fall liefern wir diesen       Folter spannen und erobern die Welt von
­kleinen Menschen „Futter“, um deren        Neuem.
 Neugier zu befriedigen.
                                            Neugier hat aber auch das Wort Taktlosig-
Manchmal gelingt es gut, die Kinder mit     keit, den Vorwitz, die Unbeherrschtheit
einem Projekt zu fesseln. Sie forschen,     im Gepäck. Vielleicht mag es dem ein
suchen nach Antworten und können sich       oder anderen vorwitzig erscheinen, die

32   AUS DEN KINDERTAGESSTÄTTEN
Ungeduld der kleinen Kinder zu anstren-
                                            gend sein, doch wenn nur alles ruhig und
                                            in verschlafenen Bahnen laufen würde,
                                            würden die Kinder vieles verpassen.

                                            Uns macht es Spaß mit neugierigen
                                            ­Kindern zu arbeiten, mit ihnen Fragen zu
                                             formulieren, Antworten zu suchen, auch
                                             wenn das ab und zu anstrengend ist.
                                             Zufriedene, neugierige Kinder strahlen
                                             positive Energie aus, lassen uns teilha-
                                             ben an ihrer Entwicklung, sodass auch wir
                                             zufriedener sein können.
                                            ELKE HANSEN LEITERIN KITA VEREINSSTRASSE

RÜCKBLICK UND
AUSBLICK
Auch wenn es schon eine ganze Weile her
ist, möchten wir noch einmal in die span-
nende und außergewöhnliche Advents-
zeit 2020 zurückschauen, denn in der
Kinder- und Jugendarbeit war sie ange-
füllt mit Momenten der Wärme und des
Zusammenrücken – trotz oder gerade
                                            JERUSALEM DANCE
wegen Corona.

So haben zum Beispiel einige Jugendli-      Kanal der Gemeinde, ein Licht in die Welt
che, die regelmäßig den Offenen Bereich     zu tragen.
in unseren Räumlichkeiten besuchen, an      Ein Licht in die Welt oder doch zumindest
der Jerusalema-Challenge auf dem            quer durch Düsseldorf wurde in dieser
Gemeindehof mitgemacht. Dabei handelt       Zeit auch bei der Kerzenaktion der
es sich um einen Flashmob-Tanz, der aus     ­Evangelischen Jugend Düsseldorf (ejd)
Afrika stammt und sich im Herbst 2020        getragen:
quer über die ganze Welt verbreitet hat.
Der Tanz passte zum Motto des lebendi-      In den letzten Jahren gab es schon viele
gen Adventskalenders auf dem Youtube-­      Aktionen der ejd, welche die Verbundenheit

                                            AUS DER KINDER- UND JUGENDARBEIT           33
Häusern und Gemeinden kleine Luther­
                                             figuren von Playmobil zu ergattern. 2018
                                             war das Motto die Fußball-WM und 2019
                                             trugen wir in der Adventszeit ein Kerzen-
                                             licht von Einrichtung zu Einrichtung. Um
                                             dieser Tradition treu zu bleiben, fand die-
                                             ses Jahr eine ähnliche Aktion – dieses Mal
                                             digital – statt: Jeden Tag wurde über die
                                             Plattform Instagram ein adventlicher
                                             Gruß von Einrichtung zu Einrichtung aus-
                                             gesprochen und symbolisch eine Kerze
                                             weitergegeben. Das Endergebnis kann
                                             auf dem Instagram-Account der Evangeli-
                                             schen Jugend Düsseldorf angeschaut
                                             werden.

                                             Nun geht es bereits mit großen Schritten
                                             auf den Sommer zu und gerne machen
                                             wir auf die kommenden Highlights auf-
                                             merksam:
KERZENAKTION

der jugendverbandlichen Angebote über
die Gemeindegrenzen hinaus zum Aus-
druck bringen sollte. Viele unserer ehren-
amtlichen Mitarbeiter*innen in der Kin-
der- und Jugendarbeit kennen sich
bereits durch Schulungen und gemein-
same Aktionen und Veranstaltungen des
Jugendreferates. Dadurch haben sich
nachhaltige Freundschaften über die
Gemeindegrenzen hinaus gebildet. Seit
einigen Jahren finden auch immer wieder      Im Rahmen des Kulturrucksack NRW-­
Aktionen statt, an denen auch die Besu-      Projektes „Tape Art Game“ möchten wir
cher*innen der gemeindlichen und Offe-       gemeinsam mit Kindern und Jugend­
nen Jugendarbeit zusammenkommen              lichen zwischen 10 und 14 Jahren unter
können. Im Reformationsjahr 2017 gab es      Anleitung eines professionellen Tape
eine „Lutherjagd“ zwischen allen Evange-     Art-Künstlers ein eigenes XXL-Spiel
lischen Kinder- und Jugendfreizeit­          erstellen. Die Teilnehmenden entwickeln
einrichtungen – es ging dabei nicht          gemeinsam eine Spielidee und das dazu-
darum, Luther zu jagen, sondern durch        gehörige Spielbrett. Für Material und
Aufgabenlösung in den verschiedenen          Ästhetik werden hierbei verschiedene

34   AUS DER KINDER- UND JUGENDARBEIT
Formen und Methoden der Tape Art-             In den ersten beiden Sommerferienwo-
Kunst ausprobiert und angewandt.              chen bieten wir für Kinder im Alter von
Gefragt sind hierbei nicht nur die Kreati-    sieben bis zwölf Jahren ein buntes Pro-
vität, sondern auch der Teamgeist der         gramm an, bei dem sie zu Forscher*innen
Jugendlichen. Wenn alles nach Plan            und Entdecker*innen werden können.
­verläuft, möchten wir das fertige Spiel im   Wir gestalten die beiden Wochen mit
 Rahmen des Gemeindefestes am 27. Juni        spannenden Tagesausflügen und Ange-
 vorstellen und natürlich dann auch von       boten in unserer Einrichtung, bei denen
 Kindern, Jugendlichen und Junggebliebe-      wir Experimente durchführen werden.
 nen bespielen (lassen).                      Dabei sollen Spiel, Spaß und Abenteuer
                                              nicht zu kurz kommen!

                                              In den letzten beiden Sommerferien­
                                              wochen gibt es dann für bis zu 16 Jugend-
                                              liche im Alter von 12 bis 16 ­Jahren ein
                                              buntes Programm aus Spiel, Spaß und
                                              Abenteuer im Rahmen der Düsselferien.
                                              Abgerundet werden die beiden Wochen
                                              durch spannende Ausflüge.

                                              Das Düsselferien-Programm findet in den
                                              Jugendräumen an der Heyestraße 95
                                              statt. Der zentrale Anmeldetermin für alle
                                              Ferienangebote wird aller Voraussicht
                                              nach wie in den vergangenen Jahren an
                                              einem Samstag kurz nach den Oster­
                                              ferien sein und auf der Internetseite
                                              www.duesselferien.info bekannt ­gegeben.
                                              DAS TEAM DER KINDER- UND JUGENDARBEIT

Das Projekt findet am 28. Mai, 11. Juni,
18. Juni und 25. Juni, jeweils von 17:00
bis 19:00 Uhr im Kinder- und Jugend­
zentrum „Heye 95“ statt. Bitte achtet auf
die Anmeldflyer und Aushänge/Posts,
wenn ihr dabei sein wollt!

In den Sommerferien 2021 möchten wir
gerne vier Wochen Ferienprogramm
anbieten!

                                              AUS DER KINDER- UND JUGENDARBEIT        35
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