Rundbrief - Dormitio-Abtei
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Rundbrief 36. Rundbrief der Abtei Dormitio B.M.V. Jerusalem Hochfest der Auferstehung des Herrn – Ostern 2011 (24. April 2011) Chronik Nachrichten und Notizen aus dem Leben unserer Gemeinschaft Klosterneubau Zum Fortschritt der Arbeiten in Tabgha Hebräische Gemeinde Pater David Neuhaus SJ über das Hebräisch- sprechende Vikariat in Israel Erweiterte Gabenbereitung beim Brotvermehrungsfest 2010 in Tabgha.
Foto: Kathy Saphir-Schmid der herr, Liebe Freundinnen und Freunde christlicher Begegnungsraum, der mich näher zu Gott und in einen Liebe Freundinnen und Freunde unserer Gemeinschaft, Sie be- Frieden mit mir selber führt. kommen diesen Rundbrief zum Osterfest 2011. – Wir feiern und unserer Gemeinschaft! „Hören will ich, was Gott redet: der Herr, er redet ‚Friede!‘ zu sei- danken unserem Schöpfer für das Geschenk des Lebens, des neu- en Lebens in Jesus Christus, dem Sieger über Sünde und Tod! nem Volk und zu seinen Frommen, dass sie sich nicht zur Torheit In unüberbietbarer Weise hat uns Gott Seine Liebe und Treue er redet: es sind, einmal wieder, sehr bewegte Tage und Wochen, die wir erle- wenden.“ (Psalm 85,9) gezeigt. Aus dieser Liebe und Treue dürfen wir als Christen le- ben: Die Erhebungen in den arabischen Ländern um uns herum, der ben, damit Gerechtigkeit und Friede sich küssen. – Mag der Beitrag, Ruf der Menschen nach Freiheit und Gerechtigkeit, Gewalt und Ge- Das Fundament eines Gott-gefälligen und gelingenden Lebens als den wir leisten können, auch noch so klein sein und angesichts gengewalt. – Die mehrdimensionale Katastrophe in Japan, ausgelöst Mönch und Geschöpf Gottes ist die Dankbarkeit. Umgekehrt aber der Situation in Japan, in der arabischen Welt und insbesondere durch die Kräfte der Natur, verstärkt noch durch menschliche Höchst- ist die Undankbarkeit die Wurzel aller Sünde, ist Torheit im Ange- im Heiligen Land geradezu lächerlich wirken, wir dürfen mit dem leistungen in Technik und Industrie und gerade darin in ihren Grenzen. sicht Gottes. Adam und Eva waren Gott gegenüber undankbar. Sie Psalmisten vertrauen und beten: „friede!“ – Und hier im Heiligen Land nach wie vor mehr Fragen als Antworten, wollten mehr sein, mehr können, sie wollten sein wie ihr eigener und die Sorge, dass es der nächste Tropfen sein könnte, der das Fass Schöpfer. Aus Undankbarkeit erwächst Unzufriedenheit mit sich „Ja, der Herr gibt das Gute, und unser Land bringt seinen Ertrag doch noch zum Überlaufen bringt. und anderen, Vergleiche sprossen, Neid, Misstrauen, üble Nach- hervor. Gerechtigkeit geht vor ihm her und bahnt den Weg mit rede, Verleumdung, Stolz, Selbstverständlichkeit. ihren Schritten.“ (Psalm 85, 13.14) Wahrlich, es gibt so viele Gründe zu fragen und zu zweifeln. Nicht zuletzt deshalb sind uns als Christen ja auch Zeiten wie die 40 Tage auf Der undankbare Mensch ist ein einsamer und armer Mensch. Die Ja, es ist der Herr, der das Gute in uns und mit uns will und voll- Ostern hin geschenkt: Damit wir unser Leben befragen, uns unseren Dankbarkeit dagegen führt in eine innere Freiheit des Gönnens, bringt (vgl. Benediktsregel Prolog 29 und Kapitel 4,42). – Ich bitte psalm 85,9 Zweifeln stellen – und sie Gottes Barmherzigkeit anvertrauen, Seiner der Achtung, der Zufriedenheit, der Annahme seiner selbst, wie Romano Guardini einmal formuliert. Die Dankbarkeit führt zu ei- Sie daher in diesem Jahr auch ganz besonders um das Gebet für Liebe, Seinem Frieden. unsere Gemeinschaft, dass wir die Spur des Herrn erkennen und ner tieferen Beziehung zu Gott, und damit zu seiner Liebe, aus Seinen Willen für unsere benediktinische Gemeinschaft. Wir ha- Im Sommer endet meine zweite Amtsperiode als Abt der Mönchs- der wir uns dankbar empfangen und uns als Mönche zurückschen- ben uns im Januar und im März zu Werkwochen mit allen Brüdern gemeinschaft der Dormitio, und ich habe meinen Brüdern zu Beginn ken. Der Mönch, der frei ist für Gott, ist ein dankbarer Mönch. auf dem Zion versammelt, um zu hören, was der Herr zu uns redet, des Jahres mitgeteilt, dass ich nicht zu einer dritten Amtszeit antre- Deswegen gehört es unbedingt zum Einleben in das Leben eines und uns auf die Wahl im Sommer vorzubereiten. Begleiten Sie uns ten möchte. So blicke ich in diesen Wochen besonders auf die ver- Mönches, dass wir uns täglich einüben in die Dankbarkeit! auch weiterhin mit Ihrem Gebet auf diesem Weg! gangenen fünfzehneinhalb Jahre zurück: Angesichts von so manchen Höhen und Tiefen, von Erfolgen und Misserfolgen, von geglücktem Sie baut auf: den einzelnen Bruder sowie die Gemeinschaft. Die Engagement und Versagen, von Vertrauen und Enttäuschung, von ge- Perspektive auf jeden einzelnen Tag und auf das ganze Leben ver- meinschaftlicher Freude und persönlicher Einsamkeit, von Licht und ändert sich durch die Dankbarkeit, weil sie ein Wesensmerkmal Ich wünsche Ihnen im Namen meiner Brüder vom Zionsberg, Schatten – ein geistliches Schlüsselwort ist für mich die Dankbarkeit der Liebe ist, die freudig und generös zu schenken und dankbar von Tabgha und in Hildesheim ein frohes und gesegnetes Oster- geworden. zu empfangen weiß. fest, denn der Herr, er redet: „Friede!“ Denn die Dankbarkeit bewahrt vor der Finsternis der Resignation, sie „Es begegnen einander Liebe und Treue, Gerechtigkeit und Frie- Wort des Abtes schützt vor Zynismus und Härte. Sie zeigt, dass alles, ja alles, was mir de küssen sich. Treue sprießt aus der Erde hervor, Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder.“ (Psalm 85, 11.12) begegnet, mich zu Gott führen will, mich an ihn erinnert. Sie relativiert Benedikt M. Lindemann OSB meine Wichtigkeit. Die Gemeinschaft der Dormitio ist mein gewählter 2 3
Chronik unserer Gemeinschaft gefährlichen Kurve gewarnt wird, kann Zion die Ehre zu, die Schwestern und Brü- man mit einem Kleinbus durchaus auf der der übrigen monastischen Gemein- 100 km/h abbremsen. Bei roten Am- schaften zum jährlichen Begegnungs- und Berichtszeitraum: August 2010 bis März 2011 peln lohnt es sich, zu hupen, um zu Einkehrtag einzuladen (16. September). sehen, ob es dann weitergeht. Blinken Am Vormittag sprach David Neuhaus SJ, wird überbewertet… Patriarchalvikar für die Hebräisch spre- chende Gemeinde im Heiligen Land über Brüder und Volontäre der Dormitio waren seine Arbeit und besonders über die sehr am Sonntag, 22. August zum Patronatsfest verschiedenen Menschen, mit denen er der Hauskapelle des Deutschen Hospi- dabei zu tun hat. Nachmittags referier- zes bei den Borromäerinnen eingeladen. te Pater Mark von unserer Gemeinschaft Nach der festlichen Vesper folgten wir über die Heimatlosigkeit des lateinischen Vorbemerkung Mahlorte Jesu besucht hatte, ging sie zum gerne der Oberin Sr. Daniela in den Gar- Mönchtums im Heiligen Land, was nicht 15. August wieder auf TV-Pilgerreise. Im ten zu einem wieder einmal wunderbaren erst ein modernes Phänomen ist. Außer Ein halbes Jahr, so viel Zeit ist seit unse- Beitrag „Das Geheimnis der Himmelfahrt“ Grillfest. diesen Vorträgen und den Diskussionen, rem letzten Rundbrief verstrichen, ist an sprach sie mit Vater Abt Benedikt in der Am Tag darauf begann für unsere neuen die sich daraus ergaben, hatten das ge- sich schon ein langer Zeitraum. Und selbst Krypta unserer Basilika auf dem Berg Zion Studierenden der Vorlesungsbetrieb, was meinsame Gebet und der gemeinsame im Kloster kann in dieser Zeit eine ganze über das Fest Mariä Himmelfahrt und mit am ersten Tag auch eine Klosterführung Tisch (zum Kaffee gab’s Apfelstrudel im Menge geschehen. Umso mehr, wenn Sr. Monika Düllmann vom St. Louis-Hos- mit Bruder Josef und eine abendliche Garten!) ihren Platz. dieses Kloster auf dem Zion bzw. am See piz über das Zusammenleben und –ar- Genezareth liegt. Unsere Chronik be- beiten von Juden, Christen und Muslimen Kirchenführung mit Prior Basilius umfass- Auch in Hildesheim stand der 16. Sep- richtet auch dieses Mal wieder von vielen angesichts des Todes. Frau Ruge erlebte te. Die Studienleitung lag in diesem Jahr tember im Zeichen benediktinischer Be- Menschen und Begegnungen in und um dabei die christlichen Ordensleute aus 2010/11 bei Prof. Sr. Margareta Gruber gegnungen, denn die Brüder des Priorates unsere Klöster. Bereichert werden die- Europa als Zeugen gelebten christlichen OSF, der ersten Inhaberin unseres Lau- Huysburg (Bistum Magdeburg) machten se Berichte durch O-Töne aus dem Blog Glaubens und als Brückenbauer zwischen rentius-Klein-Lehrstuhls für Biblische und im Rahmen ihres Konventsausflugs einen unserer Studentin Franca (Quelle: www. den Völkern und den Religionen. Ökumenische Theologie, bei den beiden Besuch im Haus Jerusalem. – Gleich am francagoesisrael.wordpress.com). Assistenten Daniel Lanzinger und Dietmar folgenden Tag war die nächste benedik- Am folgenden Wochenende reisten die Hallwaß sowie Bruder Josef als routinier- tinisch inspirierte Gruppe in Hildesheim: Studierenden des 37. Theologischen Stu- tem Studienpräfekten. Unter der Leitung des Nütschauer Be- dienjahres an. Für unsere Studentin Franca August 2010 Während am Wochenende 28./29. Au- nediktiners Pater Heribert erkundete die eine eindrucksvolle Erfahrung, die sie im gust in Hildesheim die Pfarrgemeinde zum Gruppe die monastischen Spuren im Bis- Blog-Eintrag vom 22. August beschreibt: Nachdem Nina Ruge zu Fronleichnam Heiligen Kreuz auf der Wiese hinter der tum Hildesheim und traf daher auch un- schon unter der Überschrift „Das Mahl Abenteuerlich war die Taxifahrt von Tel Basilika ihr Pfarrfest feierte, machte am sere Brüder im Haus Jerusalem. Bruder des Lebens“ die ZDF-Zuschauer mit auf Aviv nach Jerusalem… ein schlecht ge- Samstag (28. August) Domkapitular Dr. Samuel informierte die Gäste über unser Pilgerreise genommen hatte, mit Pilger- launter Araber um fünf Uhr morgens Klaus Krämer (Rottenburg-Stuttgart) als Leben im Heiligen Land. Nach der Ves- haus-Pfarrer Ludger Bornemann den und folgende Verkehrsregeln: Ge- neuer Vorsitzender des Verwaltungsrates per und der Eucharistiefeier gab es ein Abendmahlssaal und mit unserer Volon- schwindigkeitsbegrenzungen sind aller- des DVHL gemeinsam mit Generalsekre- gemeinsames Abendessen im Bischof- tärin Nicole Bader Tabgha als Brot- und höchstens Richtlinien. Wenn vor einer tär Heinz Thiel und Dr. Rudolf Solzbacher Bernhard-Haus. einen Antrittsbesuch in Tabgha. Prälat Im September flammten auch im Stadtge- Krämer ist zugleich Präsident des Inter- biet von Jerusalem wiederholt Auseinan- nationalen Katholischen Missionswerkes dersetzungen zwischen palästinensischen „Missio“ in Aachen sowie des Kindermissi- Jugendlichen und der israelischen Polizei onswerkes „Die Sternsinger“, das die Be- auf, angeheizt durch die Entwicklungen hindertenbegegnungsstätte in Tabgha seit der israelischen Siedlungspolitik. – Auch an langem treu und großzügig unterstützt. unseren Studierenden gehen solche Dinge natürlich nicht vorbei: Apropos Unsicherheit und Gottver- September 2010 trauen… Vielleicht haben einige mit- Am 16. September kehrte Pater Jeremias bekommen, dass es hier Unruhen aus Hildesheim nach Tabgha zurück, wo er und Tumulte gegeben hat. Erstens: nunmehr für den Gastbereich zuständig ist Alles wieder gut (für den Moment). Treffen der monastischen Gemeinschaf- und sich weiterhin in der Spendeneinwer- Zweitens: Ja, das war nicht ohne. Der ten auf dem Zion (16. September 2010): bung für das neue Kloster einsetzt. problematische Stadtteil Silwan in Ost- Gebet in der Kirche, Referate im Diwan Jerusalem, von dem in den Nachrich- – und Gespräch. Und Apfelstrudel im Im Jubiläumsjahr der Kirchweihe der Dor- ten immer die Rede ist und der auch Garten... „damit Gott in allem verherr- mitio kam unserer Gemeinschaft auf dem Schauplatz der jüngsten Unruhen war, licht werde“ (Benediktsregel 57,9). 4 5
Zum zweiten Tag in Jordanien: Es be- 5. Oktober einlud, nahm ebenfalls Pater gab sich, dass ich mich schlafen legen Elias teil. wollte. Von unserem Abendgebet brach ich, mit einer Taschenlampe Vom Orient aus haben wir im Oktober bewaffnet, auf, um mich auf meine auch mit besonderem Interesse nach Isomatte zu betten. Auf dem Weg ent- Rom geblickt: Am 13. des Monats schloss deckte ich etwas untertassengroßes, Pater Johannes Maria mit der Defensio, Nahost-Synode in Rom: transparentes, achtbeiniges auf dem der öffentlichen Verteidigung, seiner Dis- Blick in die Synodenaula, vorne links der Boden. Uarg… Es trat hinzu – Ab- sertation zum Thema „God as Love. The Heilige Vater im Bild. dallah, seines Zeichens Beduine und Concept and Spiritual Aspects of Agape in Eucharistiefeier im Petersdom: Gregor unser jordanischer Guide. Auf seine Modern Russian Religious Thought.” sein III. Laham, melkitischer Patriarch von Studium an der Benediktinerhochschule Antiochien; Nerses Bedros XIX., arme- wortkarge Art erklärte er drei Worte Sant’Anselmo ab. Zu diesem akademi- nisch-katholischer Patriarch von Kiliki- zu dieser Spinnenart, schloss seinen en; Foud Twal, Lateinischer Patriarch kurzen Vortrag mit den Worten ‚Any- schen Akt nahmen von unserer Gemein- von Jerusalem (v.l.n.r.). way, it’s dangerous. I have to kill it‘, schaft Vater Abt, Pater Bernhard Maria Die lateinischen Bischöfe des Heiligen entledigte sich eines Schuhs und schlug (der zu einem Sprachkurs in Rom war), Landes: Weihbischof Giacinto-Boulos dreimal kräftig zu. Das war 5 m von Bruder Daniel und, aus Hildesheim ange- Marcuzzo, Weihbischof William Shoma- meinem Schlafplatz entfernt. Need I reist, Bruder Samuel teil. Die Arbeit wurde li, Patriarch em. Michel Sabbah, Patri- bereits im Dezember in Rom teilveröffent- arch Foud Twal (v.l.n.r.). say more? licht. An der Vorbereitung der Gesamtpu- Quelle: Lateinisches Patriarchat unter Abdallah verdient ein paar Worte mehr. blikation, die in den USA erfolgen soll, ar- http://picasaweb.google.com/medialpj/ Toller Kerl… Nicht nur, dass der ohne beitet Pater Johannes seit seiner Rückkehr Trinkwasser in aller Ruhe uns voran auf den Zion kurz vor Weihnachten. durch die Wüste geschlendert ist. Er war immer hilfsbereit – nicht nur beim Schon einige Tage zuvor, am 10. Oktober, Töten gefährlicher Tiere. Abdallah ist hatte am Vatikan die Nahost-Synode be- für mich aber auch der Repräsentant gonnen, die bis zum 24. Oktober dauerte: der Beduinen geworden. Und die Be- 185 Kardinäle, Patriarchen und Bischö- duinen leben das, was für uns einige fe aus dem Orient und aus der ganzen Unsere Studierenden unterwegs im Wadi Rum (Foto: Franca Spies). Tage Ausnahme war, regelmäßig und Welt haben mit Theologen und weiteren dauerhaft. Das bedeutet: Man schaut Kirchenvertretern über die Situation der ist von unserer Dachterrasse aus gut um 4 Uhr, brechen wir nach Jordanien nicht auf die Uhr. Wenn die Sonne auf- Christen im Orient beraten. Unter ihnen zu sehen, zu hören und vorgestern auf. Meine Taschen sind gepackt, die geht, steht man auf. Wenn sie wieder war als ausgewiesener Fachmann in den auch zu riechen. Wir konnten teilweise Nervosität relativ groß, die Vorfreu- untergeht, setzt man sich zur Ruhe. Fragen orientalischer Christen unser Pater vier oder fünf Brandherde gleichzeitig de aber auch… Was das genau heißt: Keine Bücher. Keine Absprachen. Alles Mark als Auditor. Rabbiner David Rosen sehen und eben auch den verbrannten Neun Tage weder Klo noch Dusche, einfach einfach. Eine fremde, faszinie- und zwei muslimische Vertreter hatten Geruch wahrnehmen. Ständig fielen stattdessen viel Wandern, schwitzen rende und inspirierende Art zu leben. einen eigenen Gaststatus bei der Syno- Schüsse. Als der Tag vorbei war und und nachdenken. Einfachheit macht dankbar für alles, de. – Aus insgesamt siebzehn, vor allem sich am nächsten Tag alles wieder be- was das Einfache ermöglicht und für arabisch-muslimisch geprägten Ländern ruhigt hatte, war ich dann doch brutal das, was es übersteigt. (Aus dem Blog von Saudi-Arabien bis Zypern waren latei- erleichtert! (Aus Francas Blog, Eintrag unserer Studentin Franca) nische (d.h. römisch-katholische), armeni- vom 24. September) Oktober 2010 sche, chaldäische, koptische, melkitische Am 6. Oktober kamen unsere Wüstenfah- und maronitische Kirchenvertreter nach Im Heiligen Land hatten wir einen langen, Zu Sukkot hatte der Jerusalemer Bürger- rer über den Berg Nebo und die alte Rö- Rom gekommen. Sie sprachen im Namen Abdallah gibt Nachhilfe im Anlegen der ausdauernden und sehr heißen Sommer, meister Nir Barkat zu einem Empfang in merstadt Jerash wieder auf die westliche von 5,5 Millionen katholischen Christen Kefiah. (Foto: Franca Spies). der auch den vielen Pilgern zu schaffen eine große Sukka vor dem Rathaus ein- Seite des Jordans und erreichten müde (bei einer Gesamtbevölkerung von 350 machte. Besonders im Oktober kamen geladen. Vater Abt und Pater Elias haben und erschöpft, aber auch mit vielen Ein- Millionen Menschen im betroffenen Ge- sehr, sehr viele Pilger. In Tabgha waren es unsere Gemeinschaft beim bei diesem drücken bereichert am späten Abend den biet) mit den Vertretern der Weltkirche. zwischen 5.000 und 5.500 Besucher pro Empfang am 27. September vertreten. – Zion. – Vater Abt, Prior Basilius und Pater Tag. Und die Prognosen für das laufende Am 14. Oktober feierte Pater Zacharias Zeitgleich waren die Vorbereitungen der Elias nahmen am Abend des 7. Oktober Jahr 2011 sehen für die Monate Februar seinen 75. Geburtstag in seiner Heimat- Studierenden vor der großen Wüsten- am traditionellen Empfang im Garten der bis Juni mindestens die gleichen Größen- stadt Mainz mit seinen Geschwistern, die Exkursion abgeschlossen. Die konnte aus Residenz des Deutschen Botschafters in ordnungen – bislang völlig zutreffend. die Reise ins Heilige Land teils nicht mehr politischen Gründen nicht wie sonst üblich Herzlyia teil, zu dem dieser im Umfeld des in den Sinai gehen, sondern führte die Tages der Deutschen Einheit Diplomaten auf sich nehmen können. In Tabgha haben Auf dem Zion war es Anfang Oktober Gruppe dieses Mal nach Jordanien. Franca und deutsche Bürger im Heiligen Land wir am 24. Oktober mit ihm nachgefeiert. ansonsten relativ ruhig, das Beit Josef war schreibt am Abend vor der Abreise: leer, denn die Studierenden waren ja in einlädt. – An der analogen Veranstaltung Nicht nur die Dormitio-Basilika hat 2010 den jordanischen Wüsten unterwegs: in den Palästinensischen Gebieten, zu der den 100. Jahrestag ihrer Weihe gefeiert, In sieben Stunden, also morgen früh die Deutsche Vertretung in Ramallah am 6 7
sondern auch die (evangelische) Auguste- Nach 2004 hat unser Bibliothekar Bruder dem Mount Zion Award für seinen Einsatz um Frieden Viktoria-Stiftung auf dem Ölberg. Da lag es Nikodemus mit seinen Mitarbeitern Nor- und Versöhnung und besonders für sein Engagement nahe, mit dem gemeinsamen Kirchentag bert Heinrich und Hoby Randriambola am im jüdisch-christlichen Dialog ausgezeichnet. der beiden deutschsprachigen Gemeinden Samstag, 23. Oktober, erstmals wieder auch dieses Doppeljubiläum zu begehen. einen Bücherflohmarkt mit Dubletten aus Vom 3. bis zum 7.November waren die Architekten Unter dem Psalmwort „Ich hebe meine unseren Beständen veranstaltet. Am glei- Alois Peitz und Hubertus Hillinger in Tabgha, um vor Augen auf zu den Bergen“ (Psalm 121,1) chen Tag haben wir mit Pater Hieronymus Ort mit den Brüdern und den ausführenden Arbeitern machten sich die Teilnehmer auf den Weg 72 Jahre Ordensprofess gefeiert! Gespräche für den Klosterneubau zu führen. vom Ölberg über die Maison d’Abraham Odilo Lechner OSB, Alt-Abt von St. Bonifaz in Mün- (wo das Mittagspicknick gehalten wurde) chen und langjähriger Vorsitzender unseres Freundes- Der Chor. zum Zionsberg. Dazwischen lagen geist- liche Impulse und Bibelgespräche und – November 2010 kreises, besuchte am 10./11. November unsere Brü- der im Haus Jerusalem in Hildesheim. Am Nachmittag geographisch selbstverständlich zwischen Der brutale Anschlag auf Christen in der des 12. November unternahm Bruder Samuel mit zwei Bergen – der politisch brisante Je- syrisch-katholischen Marienkirche in Bag- Markus Röde und den Ministranten einen Bowling-Aus- rusalemer Stadtteil Silwan. Dort besuchte dad am 31. Oktober, bei dem über 50 flug, abends trafen sich die Brüder zum Martinsgans- die Pilgergruppe ein Sozialprojekt. Nach Menschen starben, traf auch die Christen Essen mit den Rittern vom Heiligen Grabe (Komturei dem abendlichen Abschlussgottesdienst in im Heiligen Land bis ins Mark. Die Sen- St.Oliver/Hildesheim). der Dormitio teilten die Teilnehmer in un- sibilität im Umgang der Religionen mitei- serem Diwan miteinander Brot und Wein, nander ist groß, vielfach von Angst und Im Herbst steht für das Studienjahr traditionell die „Ga- Sater und Öl (das sie vom Ölberg mitge- Ressentiments geprägt. Am großen Ge- liläa-Exkursion“ auf dem Programm. Von Tabgha aus bracht hatten). denkgottesdienst am 5. November in der erkunden die Studierenden dann insbesondere unter Ministran- Bethlehemer St. Katharinen-Kirche, dem biblischen und archäologischen Aspekten Galiläa. Für a-Volos als Die Paderborner Domkantorei unter der Die Tabgh , Katharina manche ist dies der erste Besuch in Tabgha und bleibt Jo h an n es (Kreuz) der syrisch-katholische Patriarchal-Exarch te n : annes. Leitung von Thomas Berning gestaltete am Brian und H von Jerusalem, Bischof Gregoire Pierre selten ohne Wirkung: und Annika, Sonntag, 17. Oktober, den Gottesdienst in Melki, vorstand, nahmen auch Vater Abt der Dormitio-Basilika mit. Wir sind derzeit unglaublich viel unterwegs und das Benedikt Maria und einige Brüder der Internet ist langsam. Deswegen werde ich längere Am 18. Oktober gingen gleich zwei Bau- Dormitio teil. Blogeinträge auf später verschieben müssen. Für stellen in eine neue Phase: Nach fast den Moment aber in aller Kürze folgendes: Es ist Einen weiteren Gedenkgottesdienst fei- halbjähriger Pause konnten endlich die Ar- unfassbar schön hier, die Exkursionen sind mindes- erten wir auf dem Zion im Sinne eines beiten am Klosterneubau in Tabgha fortge- tens genauso spannend wie anstrengend und die ausgesprochenen Dankgottesdienstes in setzt werden, nachdem langwierige Ver- Sonne beschert uns herrliche Sommertage (bei unserem Jubiläumsjahr: Am Allerseelentag handlungen mit verschiedenen Behörden mittags über 30 Grad). Die Luftveränderung und haben wir besonders für all unsere Brüder, abgeschlossen waren. Nunmehr wächst Ruhe im Vergleich zu Jerusalem tut uns allen sehr die in den vergangen 100 Jahren in der Die Philippinischen Schwestern. das neue Kloster stetig weiter, worüber gut, daher kommt trotz des vielen Programms so Dormitio gebetet, gelebt und gearbeitet Prior Ralph in diesem Rundbrief eigens etwas ähnliches wie Urlaubsfeeling auf. (Aus Fracas Pater Ralph und Schwester Klara haben, gebetet und gedankt. In unser Ge- berichten wird. – Auf dem Zion reisten an aus Nazareth. bet und unseren Dank schlossen wir die Blog unter dem Datum des 10. November) diesem Tag Erhard Maria Klein von der In- verstorbenen Präsidenten und Mitglieder ternetagentur weitblick aus Hamburg und Das Brotvermehrungsfest in Tabgha haben wir am des Deutschen Vereins vom Heiligen Lan- seine Frau Britta an. In zwei intensiven Wo- Samstag, 13. November, mit Weihbischof Giacinto- de, die Spender, Architekten, Künstler und chen haben die beiden mit den Brüdern, Boulos Marcuzzo aus Nazareth und vielen Christen der Handwerker, die an der Dormitio gear- besonders mit Pater Basilius und Bruder örtlichen christlichen Gemeinden gefeiert. Eine große Brotvermehrungsfest 2010. beitet haben, sowie die verstorbenen Pa- SimonPetrus, die letzten Arbeiten an un- Hilfe bei der Vorbereitung und Gestaltung des Tages triarchen von Jerusalem und die Vertreter serer neuen Website getan. Am 30. Ok- war Pfarrer Elias Odeh, der lateinische Pfarrer von der Benediktinischen Konföderation ein. tober war es dann soweit, dass wir unsere Reineh bei Nazareth. Der Kinderchor der von der Pfar- – Einige Brüder aus Tabgha hatten schon neue Internet-Präsenz www.dormitio.net rei getragenen Schule gestaltete in bewegender Weise am Tag zuvor am Gedenkgottesdienst auf nach mehrmonatiger Vorarbeit in einem die Liturgie mit. Aus Anlass dieses Tages schenkten die dem Deutschen Soldatenfriedhof in Naza- kleinen Festakt online stellen konnten. Schwestern von Beit Gemal der Gemeinschaft in Ta- reth teilgenommen. Auch dort, auf dem Die neue Seite bietet außer allgemeinen bgha eine neue, auf Seide gemalte Brotvermehrungs- Gelände des Krankenhauses der Barm- Informationen zu den Brüdern, unserem ikone. Als Drucke, ebenfalls auf Seide, bieten wir sie herzigen Brüder, sind drei Mönche der Leben und unseren Häusern auch aktuelle auch im Klosterladen in Tabgha an. – Die Jerusalemer Dormitio beigesetzt, die in Nazareth oder Nachrichten, Blogs zur Begegnungsstätte Kommunität nutzte den Tag als Gelegenheit zu einem in Tabgha verstarben. Beit Noah, zum Klosterleben der Dor- „Betriebsausflug“ und kam mit einem ganzen Bus voller mitio und besonders zum Klosterneubau Am 3. November 2010 verstarb in Jerusa- Mönche, Volontäre und einheimischer Mitarbeiter mit in Tabgha, Bildergalerien (auch hier ist der lem nach kurzer und schwerer Krankheit deren Familien. 30. Oktober: www.dormitio.net geht in neuer Form online. Klosterneubau stark vertreten) sowie ei- Daniel Rossing: Im Jahr 2009 wurde er zu- Noch in der Nacht brachen von Tabgha aus Prior Ba- nen kleinen Online-Shop. sammen mit Dr. Nedal Rashed Jayousi mit Vater Abt mit Erhard Maria Klein. silius, Prior Ralph, Lavinia Jahshan und Pfarrer Ludger 8 9
Bornemann vom Pilgerhaus nach Deutschland auf: Denn am folgen- den Sonntagnachmittag hatte der DVHL zum großen Pilgertreffen und zur Reisebörse in das Maternus-Haus in Köln eingeladen. Im Rahmen dieses Treffens von mehr als 500 Heilig Land-Interessierten stellten Pater Basilius, Pater Ralph und Pater Elias (der schon in Deutschland war) unsere benediktinische Gemeinschaft vor. Während die Pilger (ehemalige, wiederkehrende und neue) im Kölner Priesterseminar die Abschluss-Messe feierten, hielt Bruder Samuel in der Jugendvesper im Benediktinerinnen-Kloster Marienrode eine Predigt zur Frage der bene- diktinischen Berufung. – Schon am Morgen hatte das Bläserensemble Riesa mit seinem Dirigenten Wolfgang Haufe die Messfeier in der Dor- mitio musikalisch gerahmt, und setzte damit eine inzwischen schöne Tradition fort. Indessen ging der Reigen der Sitzungen und Treffen in Deutschland wei- ter: Am Montag, 15. November tagte in München der Vorstand unse- res Freundeskreises, woran Vater Abt und Pater Jonas teilnahmen. Das in den Dialog mit dem Anderen zu treten Gemeinschaft gelebt, gebetet und gear- Treffen der DVHL-Diözesanvorsitzenden mit den Vertretern der Häu- und „tragfähige und belastbare Brücken” beitet. – Seit Dezember verbringt Pfarrer ser aus dem Heiligen Land selbst sowie die Generalversammlung des zueinander zu bauen. Er sagte dies sowohl Joseph Keutgens aus dem Bistum Lüttich DVHL unter dem Vorsitz des Präsidenten, Joachim Kardinal Meisner, im Hinblick auf den ökumenischen Dialog ein Sabbatjahr in Tabgha. In Gebet und fanden am Mittwoch, 17. November im Kölner Maternus-Haus statt. als auch auf das innerreligiöse Gespräch Arbeit verstärkt der gelernte Gärtner die Hieran nahmen Vater Abt und die Prioren unserer Häuser im Heiligen zwischen den in Jerusalem vertretenen Gemeinschaft. Land, Pater Basilius und Pater Ralph teil. Am Tag darauf traf sich ebenfalls monotheistischen Religionen. Darüber in Köln die DVHL-Baukommission zu den Bauprojekten in Tabgha und Die kälteren Monate des Jahres nutzte Bru- hinaus müsse dieses Gespräch auch mit in der Dormitio; zu den Vorgenannten stieß dann auch der Cellerar, der Franziskus wiederum, um die Weih- den Nichtglaubenden gesucht werden, Bruder Simon Petrus. rauchproduktion in Tabgha zu verstärken. unterstrich der Präsident besonders hin- sichtlich der Situation in Deutschland, wo Dabei gingen ihm nicht nur immer wieder Das Christkönigsfest (21. November) ist für Tabgha ein besonderes Links: Besuch des Bundespräsidenten mehr als ein Drittel der Bevölkerung kei- gerne die Volontäre zur Hand, auch Gäste Christian Wulff in der Dormitio am Ers- Fest, denn der Konvent der Philippinischen Schwestern feiert dann sein ner Religion angehört. Der Bundespräsi- nutzen immer wieder die Gelegenheit, für ten Advent. – Letzte Absprachen der Patronatsfest. Musikalisch gerahmt und getragen wurde der Festgottes- dent brachte seine Freude zum Ausdruck, ein paar Stunden in der Weihrauchwerk- Musiker. Der Chor des Studienjahres. dienst, dem Pater Ralph vorstand, durch die lebendige und freudige Der Bundespräsident mit Vater Abt dass er das neue Kirchenjahr mit dieser statt das Mönchsleben in der Handarbeit Musik des Chores der Philippinischen Gemeinde Tel Aviv. Unter den und den Studierenden. Der Bundesprä- ökumenischen Feier in der Dormitio be- zu teilen. vielen Gästen der Liturgie und des anschließenden Mittagessens im Hof sident bei seiner Ansprache. des Schwesternklosters waren auch der kommandierende General und ginnen konnte und nutze die Gelegen- heit, das Engagement der Ordensleute zu Oben: Rorate-Messe mit den Borromä- weitere Angehörige des Philippinischen Blauhelm-Kontingents der Uno erinnen in der Dormitio-Basilika (Foto aus dem Golan, die regelmäßig „ihre“ Schwestern in Tabgha besuchen. wertschätzen. Ohne die Orden und ihre Dezember 2010 von Kathy Saphir-Schmid). Arbeit wäre auch Deutschland heute nicht In Hildesheim stand das Christkönigswochenende ganz im Zeichen des so, wie es sei. – Er bedankte sich für die Die adventlichen Roratemessen hatten Unten: Resi Borgmeier, die stellvertre- Freundeskreises, der sich im und ums Haus Jerusalem zu seinem jährli- in der Dormitio und in Hildesheim je- tende Vorsitzende des Freundeskreises, Einladung auf den Zion und hob hervor, und Bruder Thomas beim Begegnungs- chen Einkehrwochenende traf, für dessen Vorbereitung und Durchfüh- dass besonders das Gebet um den Frieden weils einen eigenen Akzent: Die Brüder abend des Freundeskreises im „Haus rung Resi Borgmeier, die stellvertretende Vereinsvorsitzende, sowie die ihm in Erinnerung bleiben werde. in Hildesheim haben die Roratemessen Jerusalem”. Brüder im Haus Jerusalem verantwortlich zeichneten. Zum Programm am Samstagmorgen im Kapitelsaal gefeiert gehörten auch eine durch Andrea Schäl (Sopran) und Bruder Samuel Musikalisch gestalteten Bruder Josef als und dabei Impulse entlang des „Engel des an der Orgel besonders gestaltete Vigil und der Festgottesdienst am Kantor, Pater Ralph an der Orgel und ein Herrn“ und mit Blick auf die Ikone Maria Christkönigstag, mit dem zugleich des Weihejubiläums des Hildeshei- Chor unseres Studienjahres die Feier mit. Advocata (Dominikanerinnen-Kloster S. mer Diakons Bruno Nowitzki gedacht wurde, der unseren Brüdern in Die Studierenden freuten sich, dass sie mit Maria del Rosario/Rom) gegeben. Auf Hildesheim sehr verbunden ist. dem hohen Gast in der Dormitio noch ein dem Zion wurden die Roratemessen don- ganz spezielles Gruppenfoto ihren Studi- nerstagsabends gefeiert und mit einem Schon nahte der Advent, und zwar mit hohem Besuch. – In Hildesheim enjahres-Fotoalben hinzufügen konnten. gemeinsamen Abendessen weitergeführt, unternahm Pater Mark von Rom aus seinen Antrittsbesuch im Haus wozu jeweils besondere Gäste eingeladen Jerusalem und in der Godehardsbasilika, und der Zion und die Dormi- Unter den Langzeitgästen in Tabgha wa- waren: die Studierenden des Studienjah- tio durften einmal mehr Gastgeber für einen Bundespräsidenten sein. ren in den letzten Monaten zwei Priester res (2. Dezember), die Borromäerinnen Im Rahmen seiner Israelreise konnten die im Heiligen Land lebenden und zwei Laien im hauptamtlichen Dienst und ihre Volontäre (9. Dezember) und die Christen aus Deutschland am Nachmittag des Ersten Adventssonntags aus dem Erzbistum Köln, die eine von der Dormitio-eigenen Volontäre (16. Dezem- Bundespräsident Christian Wulff zu einer ökumenischen Adventsstunde Erzdiözese eingerichteten Recreatio-Zeit ber). in der Dormitio-Basilika begrüßen. Der Präsident Christian Wulff ermu- zur Erholung und Einkehr am See Gene- tigte zu Engagement für Frieden und Versöhnung. Nur wer sein eige- zareth verbracht haben. Dankbar für das Pater Jonas gestaltete am 3. Dezember nes Fundament und seine eigene Identität kenne, sei auch in der Lage Geschenk dieses Ortes haben sie mit der in Vellmar einen Einkehrtag in der dorti- 10 11
gen katholischen Kirchengemeinde unter dersehen, denn plötzlich waren bekannte Die Weihnachtsbäume in Tabgha stamm- morgens setzte sich der Zug in einem der Überschrift: „‘Der Mensch wird des Klänge zu hören und bekannte Gebäude ten auch in diesem Jahr sinnigerweise aus Affentempo in Bewegung, sodass wir Weges geführt, den er wählt‘, (aus dem zu sehen: Der langjährige Tel Aviver ARD- Bethlehem, nämlich jenem in Galiläa, Beit Bethlehem pünktlich zum Muezzin- Talmud). Wege, Umwege und Irrwege im Korrespondent Oliver Mayer-Rüth, der Lehem HaGalilit. Der Moshav in der Nähe Ruf erreichten – auch der Gang durch Heiligen Land. 100 Jahre Dormitio-Abtei schon häufiger über unsere Gemeinschaft von Haifa wird im Buch Josua 19,15 er- den Checkpoint verlief problemlos. auf dem Zionsberg in Jerusalem)“. berichtet hat, besuchte für das Frühstücks- wähnt und wurde 1906 von den Würt- Die Stadt selbst war gerade in unmit- fernsehen einmal mehr die Dormitio. Von tembergischen Templern neu gegründet, telbarer Nähe zur Geburtskirche un- Die Studierenden luden die Mönche in Bruder Josef ließ er sich in den Gregori- deren Architektur samt deutschen Inschrif- fassbar kitschig geschmückt. Und dann Jerusalem am 6. Dezember zum traditio- anischen Choral einführen („Der Mönch ten über den Haustüren weitgehend er- kurz vor Einbruch der morgendlichen nellen Nikolausabend ein. Und Franca no- aus Düsseldorf braucht morgens keinen halten ist. Dämmerung kamen wir an unser ei- tierte am 16. Dezember unter der vielsa- Kaffee…“ (weil er ja den Choral singen gentliches Ziel: Die Geburtsgrotte. genden Liedzeile „Wir sagen Euch an den kann!)), und mit Pater Bernhard Maria „Wie verbringt man Weihnachten in Jeru- lieben Advent…“ folgende adventlichen bastelte er in dessen Werkstatt eine Weih- salem?“ – diese Frage beantwortete Franca Nach kurzer Anbetung gingen wir Am 8. Dezember die Schwestern aus Erfahrungen aus dem Beit Josef: für ihre Leser zuhause in ihrem Blog (und eine Grotte weiter, um die Laudes Marienrode mit den Brüdern im „Haus nachtskerze („Das hier ist der Heiligen- Jerusalem” zu einem Adventsnachmit- schein vom Christus-Kind…“). auch wir haben es mit Freude gelesen und zu beten, bevor uns Taxi, Bus oder in …und es brannte hier schon eine gan- geben es daher hier wieder): seltenen Fällen die Füße wieder nach tag zusammen. ze Menge. Beispielsweise unser Ad- Die Wochen vor Weihnachten waren für Hause an die Dormitio brachten. Ein ventskranz, und ich spreche nicht nur uns wie in den vergangenen Jahren auch Anfangs war’s recht deutsch, was an- kurzes Schläfchen, eine etwas längere von den Kerzen. J Jetzt stehen nur durch unsere Weihnachtsaktion geprägt: gesichts der Tatsache, dass wir uns hier Messe und ein sehr langes Mittagessen noch vier Kerzen, mit einigen verdorr- In Hildesheim sammelten Bruder Samuel in einem deutschen Studienhaus be- mit den Mönchen im Beit Josef am ers- ten Zweigen dekoriert, in unserem und Andrea Schäl die dort per Fax und finden, nicht groß verwundern dürfte. ten Feiertag bildeten den krönenden Speisesaal. Zum Glück kam die Köchin Post eingehenden Namen, auf dem Zion Heilig Abend bestand zunächst aus gu- Abschluss der langen Nacht. gerade rechtzeitig, um das Feuer zu trug Pater Basilius die Namen, die per tem Essen, Plätzchen, Punsch, Gesinge löschen. Email und über die Online-Anmeldung der und Bescherung. Ja und dann wurde Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, neuen Website kamen, in die Liste ein. Am alles anders: Um Punkt Mitternacht kann ich kaum glauben, was in dieser In Vorbereitung der Verleihung des Mount begann in der Abteikirche die Christ- Nacht und am folgenden Tag passiert Zion Award im Oktober 2011 reisten Va- Ende waren es über 14.000 Namen von Weihnachtsaktion 2010: Über 14.000 Einzelpersonen, Pfarrgemeinden, Ordens- mette, die mit das skurrilste war, was ist. So eine heilige Nacht hatte ich Am 19. Dezember besuchte Kurt Kar- ter Abt und Pater Matthias in der Woche Namen standen auf der Rolle, die vom dinal Koch die Dormitio: Kardinal gemeinschaften und Klöstern, Schulen und ich bisher im Heiligen Land gesehen noch nie und werde sie möglicherwei- vor dem vierten Advent in die Schweiz, Altarraum der Dormitio bis zum Haupt- Koch und Schwester Margareta beim Familien, die wir dann in der Weihnachts- habe. Den Christen wurden oben auf se auch nie wieder haben. Einmalig, um an der Kuratoriumssitzung der Mount- portal reichte. – Einen Scheck über Gespräch im Diwan. Gruppenbild der nacht auf einer langen Rolle in roter Samt- der Empore Plätze reserviert, da der unvergesslich. Zion-Foundation teilzunehmen. Von dort 30.000 Euro konnten wir Schwester Studierenden mit dem Kardinal (Foto: ganze Kirchenraum unten vollgestopft Christian Kleimann). flog Ab Benedikt weiter nach Süden, weil hülle nach Bethlehem getragen und in die Das Weihnachtsfest war indes im ganzen Maria für ihre Sozial- und Familienar- Geburtsgrotte gelegt haben. Das Spen- war mit jüdischen „Religions-Touris- in Sant’Anselmo in Rom unter dem Vor- Heiligen Land von einem tragischen Un- beit überreichen. denaufkommen von insgesamt 53.654,16 ten“, die sich zumindest eingangs eher sitz von Abtprimas Notker Wolf weite- asozial verhielten… Zu Beginn der fall überschattet. Drei der franziskanischen re Sitzungen rund um unser Projekt Beit Euro ermöglichte es uns auch in diesem Schwestern vom Berg der Seligpreisun- Jahr, Schwester Maria Grech einen Scheck Messe mussten sich Mönche und Mi- Benedikt stattfanden, unter anderem die nistranten dann auch erst mal den Weg gen kamen bei einem Autounfall bei Bet- Kuratoriumssitzung der in Deutschland über 30.000,00 Euro zu überreichen und She‘an im Jordantal ums Leben, eine vierte damit ihre wichtige Sozial- und Familienar- zum Altar freipflügen. Als das geschafft ansässigen Stiftung Hagia Maria Sion. Letz- war begann eine knapp zweistündige und die Provinzoberin überlebten schwer tere war für den 18. Dezember geplant, beit in der Geburtsstadt Jesu zu unterstüt- verletzt. Die Erinnerung an die frohe Ge- zen! – Daher auch an dieser Stelle noch Messe… …bei der wir von der Em- konnte aber wegen des Schnee-Chaos in pore die deutschen Weihnachtslieder meinschaft beim Brotvermehrungsfest Europa und die hierdurch verzögerte An- einmal allen, die uns ihre Namen anver- wurde bei dieser Nachricht bei unseren traut haben für die Heilige Nacht und die runtergrölten, in der Hoffnung, dass reise einiger Teilnehmer erst am 19. De- irgendetwas davon unten ankommt. Brüdern in Tabgha auf traurige Weise le- zember abgehalten werden. mit ihren Spenden unsere Sozialarbeit und bendig. – Der Weg der Schwestern nach die des „Franciscan Familiy Center“ unter- Muss ganz gut geklappt haben J. Zu guter Letzt brüllte der für Weihnachten Bethlehem, zum Weihnachtsfest, zum Am Vierten Adventssonntag (19. De- stützen, ein herzliches Vergelt’s Gott! Kind in der Krippe wurde für sie der Weg zember) beehrte Erzbischof Kurt Kardinal gegründete Studienjahrs-Chor noch In der überfüllten Hildesheimer Gode- das „Transeamus usque Bethlehem“ zum Großen Osterfest, zu unserem aufer- Koch, in Nachfolge von Kardinal Kasper standenen Herrn. Präsident des Päpstlichen Rates zur Förde- hards-Basilika stand am Heiligen Abend bevor wir diesen Text in die Tat umset- rung der Einheit der Christen, den Zion Bruder Samuel der traditionellen Krip- zen wollten. Zu Weihnachten in Tabgha gehört auch mit seinem Besuch. Nach der Eucharis- penandacht vor, die Frau Buerstedde und die gemeinsame Weihnachts-Feier der Frau Dr. König mit vierzig Krippenspielern Zunächst gab es noch einen ordentli- tiefeier, der er vorstand und in der er die chen Kaffee und Kuchen, mithilfe des- „Tabgha-Family“ (Pilgerhaus-Leitung plus Predigt hielt, traf er sich mit einer Gruppe gestalteten. In der Heiligen Nacht feierte philippinische Schwestern plus Mönche Bischof Norbert Trelle die Christmette in sen wir die Nacht irgendwie durch- unserer Studienjährler und der Dekanin Sr. stehen sollten. Verbunden mit dem und Volontäre) im Kloster der Schwes- Margareta sowie einigen Brüdern zu einer St. Godehard, die ja zurzeit als Konka- tern mit Wichtelaktion, Tanz, viel Spaß und thedrale dient. Bruder Samuel sorgte mit Marsch nach Bethlehem war eine Ak- Gesprächsrunde im Diwan. tion der Abtei: „Ich trage Deinen Na- leckerem Essen. Dieses Jahr am 28. De- den Hildesheimer Dommusikern Thomas zember 2010. Manch einen in Deutschland überraschte Viezens (Musikdirektor) und Stefan Mahr men nach Bethlehem“. Die Liste der der 22. Dezember um kurz vor neun Uhr (Kantor) für die musikalische Gestaltung. Namen, die wir mitnahmen, war dann Den Jahreswechsel verbrachten die meis- am Morgen mit einem ungeplanten Wie- doch recht umfangreich. Um drei Uhr ten der Mönche eher still. Bruder Niko- 12 13
„Friedenslicht der Abrahamsreligio- „Friedenslicht der Abrahamsreligio- „Friedenslicht der Abrahamsreligio- Neujahrsempfang für die Gruppe Tauffeier über Grenzen hinweg (Foto: „Variations Symphoniques”: Michael nen“: Von unten gesehen (Foto: Ger- nen“: Der Lichtkünstler Leo Lebendig nen“: In farbiger Beleuchtung. (Foto: „Regel-mäßig leben“ im Hildesheimer Franca Spies). Croitoru-Weissman (Violoncello) und hard P. Müller). (Foto: Gerhard P. Müller). Gerhard P. Müller). „Haus Jerusalem“: Pater Jonas im Ge- Pater Ralph (Flügel) (Foto: Kathy Sa- spräch mit zwei Teilnehmerinnen. phir-Schmid). demus hatte sich als ehemaliger Studien- nach wiederum seine akademische Arbeit cello), Zuzana Magdalena M. Ferjenčíková hing ein großes, insgesamt kugelförmi- dieses Datum ist (13 Tage später als mal vieles zwischen Menschen steht – jährler der großen Exkursion des Forums in Lublin bis zum Sommer fortzusetzen. (Orgel) und Pater Ralph (Orgel und Kla- ges Mobile bestehend aus 512 einzelnen bei uns) aber ich möchte vermeiden, aber trennen muss es sie deshalb nicht Studienjahr angeschlossen, die über den vier) ihr Publikum. runden Scheiben von der Kuppel unserer dass jemand beim Lesen des Blogs ein- unbedingt. Jahreswechsel in den Libanon führte. Bruder Thomas nutzte die Werkwochen Kirche, angestrahlt von einem grünen, ei- schläft…. für einen seiner inzwischen turnusgemä- Seit dem 17. Januar kann man im Katalog nem roten und einem blauen Projektor. Vom 22. bis zum 30. Januar trafen sich ßen längeren Aufenthalt in Jerusalem und der gemeinsamen Bibliothek der Abtei und Die Scheiben trugen Symbole der drei Zurück zum Thema: Der Jordan bildet die Christen Jerusalem wie in den ver- Tabgha. des Studienjahres auch online recherchie- monotheistischen Religionen und bildeten bekanntermaßen die Grenze zwischen gangenen Jahren jeden Abend in einer Januar 2011 ren. Die Finanzierung der dafür nötigen jeweils als ganze noch einmal innerhalb Israel und Jordanien, ist damit militäri- anderen Kirche und bei einer anderen Im Rahmen des inzwischen zwölften in- Software haben sich das „Forum Studien- sches Sperrgebiet und nur in Aus- Konfession zum Gebet im Rahmen der Das neue Jahr konnten wir mit der ganzen ternationalen Bischofstreffens in Jerusalem der großen Kugel ein eigenes Bild: die jahr“ und die Abtei geteilt, die Einrichtung Scheiben mit dem geschwungenen Kreuz nahmefällen (z.B. heute) überhaupt weltweiten Gebetswoche um die Einheit Gemeinschaft gemeinsam auf dem Zion (9.-13. Januar 2011), zu dem der Latei- und Vorbereitung haben unser Bibliothe- ließen ein Kreuz in ihrer Mitte frei, die zugänglich. […] Ein Gebiet, das Men- der Christen. Das diesjährige Leitwort der beginnen. In Vorbereitung auf die Abts- nische Patriarch einlädt, stattete die deut- kar Bruder Nikodemus und Peter Hohler Scheiben mit der Menora bildeten einen schen voneinander trennt (und das Gebetswoche „Zusammen glauben, fei- wahl im Sommer hatte Vater Abt Benedikt sche Delegation unter der Leitung des aus dem aktuellen Studienjahr übernom- Davidsstern und jene mit dem stilisierten liegt wirklich an den Abzäunungen), ern, beten” (nach Apg 2,42) wurde von alle Brüder zu insgesamt drei Werkwo- Trierer Bischofs Dr. Stephan Ackermann men. Bruder Nikodemus erklärte in einer Gottesnamen einen Halbmond. – Das dieses Rinnsal von Jordan zu überque- palästinensischen Christen gefunden und chen eingeladen, um in ihnen auf unsere auch unserer Abtei einen Besuch ab und kleinen Zusatzvorlesung dem aktuellen Friedenslicht ist schon seit 2009 auf einer ren, sollte wirklich kein Problem dar- bindet so die Kirchen aller Welt an die eine Gemeinschaft, ihr Leben und ihre Aufga- traf sich mit dem Abt und dem Prior zu Kurs im Beit Josef die Handhabung und weltweiten Pilgerreise, die Leo Lebendig stellen. Umso schöner erscheinen die Mutterkirche von Jerusalem zurück, und ben zu blicken und gegebenenfalls Wei- einer Gesprächsrunde. eröffnete damit gleichsam die online-Re- als Appell für eine atomwaffenfreie Welt Szenen, die sich im Rahmen der Feier die hatte bekanntlich als Urgemeinde ih- chen für die Zukunft zu stellen. Eine erste Am Vormittag des 13. Januar wurde ein cherche. Der Link zum Katalog ist auf der bis zum Jahr 2020 versteht. abspielten. Es begann mit der syrisch- ren Sitz auf dem Zion. – Auf dem Zion, Werkwoche hatten wir so im Januar (4.-9. Weg eröffnet und am Abend öffnete sich Bibliotheksunterseite unserer Website zu orthodoxen Liturgie, die einige Me- näherhin im Abendmahlssaal, fand das Ge- Januar), wodurch es auch möglich war, mit gewissermaßen der Himmel. – Kleine finden. Aus Kostengründen haben wir der- Ein Höhepunkt der orientalischen Weih- ter oberhalb des Ufers stattfand. […] bet am 27. Januar statt. Vorbereitet und allen Brüdern aus Jerusalem, Tabgha und Dinge, große Wirkung: Sabbat-Zeitler zeit nur eine 20er-Lizenz installiert; sollten nachtsfeierlichkeiten ist das Fest der Taufe Anschließend gingen wir die wenigen musikalisch gestaltet haben es Bruder Josef Hildesheim gemeinsam das Hochfest der Joseph Keutgens und Zivi Matthias haben mehr Nutzer recherchieren wollen, muss Jesu, das die einheimischen Christen am Schritte hinab zum Jordan, wo unter und unsere Studierenden, die Predigt hielt Erscheinung des Herrn am 6. Januar zu fei- in Tabgha einen neuen Weg angelegt, der man sich erst mal hinten anstellen… Jordan feiern. Da auch unsere Studenten den strengen Augen israelischer Solda- Pater Johannes Maria. ern. – Im Rahmen dieser ersten Werkwo- nun auf kürzerem Wege das Kloster mit von der Dormitio nach Möglichkeit an die- ten diesseits und jordanischer jenseits che teilte Vater Abt der Gemeinschaft auch So alltäglich und vertraut die eigene Kirche Am 26. Januar hatte Jerusalems Bürger- der Wäscherei auf der Klosterwiese ver- ser Feier teilnehmen, findet sich auch zu des Jordan die Feier fortgesetzt wurde. mit, dass er nach dem Ablauf seiner zwei- auch sein mag, man kann den Raum im- meister Nir Barkat Vertreter der drei Reli- bindet. Und eben diesen Weg haben Brü- diesem Thema ein einschlägiger Eintrag in Die Anzahl der Feiernden stieg… ten Amtsperiode im Sommer nicht mehr mer wieder neu und anders erleben. Das gionen zum Neujahrsempfang im Rathaus der und Volontäre morgens feierlich mit Francas Blog (19. Januar): für eine dritte Amtszeit antreten möchte. gilt besonders dann, wenn man Gastgeber In Jordanien fand die Feier zur selben eingeladen. „In the Spirit of Inter-Religious Sekt und Reden, mit Schleife und Schere für ein Kunstprojekt wie das „Friedens- Heute Vormittag waren wir beim or- Zeit statt, sodass sie gemeinsam über Coexistence“ – „Im Geiste interreligiöser Nach Abschluss der Werkwoche brach eingeweiht. Man muss ja schon mal für die licht der Abrahamsreligionen“ sein darf, thodoxen Tauf-Fest am Jordan, das den Jordan und die Köpfe der Solda- Koexistenz“, stand auf der Leinwand zu Bruder Daniel wieder nach Polen auf, anstehende Klostereinweihung üben… das der aus dem Sauerland stammende an Epiphanie gefeiert wird – also am ten hinweg fortgesetzt werden konn- lesen, unter der in der ersten Reihe ne- wo er an seiner alten Universität in Lublin Am Abend gab es dann in der Dormitio- Lichtkünstler Leo Lebendig zu Beginn des 6. Januar. Ich könnte jetzt ellenlange te. Und plötzlich waren alle Soldaten ben dem Bürgermeister und seiner Gattin, weiter an seiner Habilitation arbeitet. Zur Basilika ein sehr feines Konzert unter dem Jahres in der Dormitio-Basilika installiert Erklärungen darüber verlieren, wa- und Minenfelder der Welt total egal… der griechisch-orthodoxe Patriarch Theo- zweiten Werkwoche und über Ostern Titel „Variations Symphoniques” begeister- hatte. Von Mitte Januar bis Mitte März rum bei einigen Orthodoxen heute […] Zwar kann es sein, dass manch- philos III., der lateinische Patriarch Fouad war er dann wieder auf dem Zion, um da- ten Michael Croitoru-Weissman (Violon- 14 15
feierten wir mit Pater Hieronymus dort Riesengefährt von Abschleppwagen zu seinen 90. Geburtstag. Ein solches Le- Hilfe, dessen Fahrer Ralf Schuhmacher bensalter mit der Pater Hieronymus nach meinte, durch den Schlamm seinen wie vor eigenen Energie, zumal angesichts Bruder außen in der Kurve überholen von mehr als 60 Jahren als Ordensmann in zu können, um ihn anschließend raus- Tabgha, ist wahrlich ein Grund Dank zu sa- zuziehen. Die Menge brüllte, er solle gen. Wie kaum ein anderer hat er Tabgha anhalten… Nix war’s! – Immerhin geprägt, hat Päpste und Präsidenten, Pilger ging es dann recht flott, bis der nächste und Bettler am Ort der Brotvermehrung Abschleppwagen kam, um den Ab- begrüßt und empfangen. Er war einer der schleppwagen abzuschleppen… ersten Mönche, die damals in das „neue“ Kloster einzogen – am heute „neuen“ Während die Brüder also noch mit Pater Kloster wurde auch während des feierli- Hieronymus an seinem Geburtstag in der chen Gottesdienstes fleißig und mitunter Brotvermehrungskirche die Vesper san- lautstark weitergearbeitet… gen, spielten sich einmal diagonal über Twal, der Rabbiner der Westmauer und klosters „Notre Dame du Sacré-Coeur“ den See wahre Dramen ab. – Doch da- zahlreiche weitere, hochrangige Vertreter im belgischen Brügge. An ihrer Stelle hat Im Februar steht für unsere Studierenden mit nicht genug: Der Zion lag an diesem der jüdischen, christlichen und muslimi- Sr. M. Resurrection die Leitung der Ge- stets die zweite große Exkursion nach Ga- Tag weitgehend im Dunkeln, was insofern schen Gemeinden der Heiligen Stadt sa- meinschaft in Tabgha übernommen. Sr. liläa an. Da sich diese schwerpunktmäßig nicht übermäßig tragisch war, weil ja so- ßen. In den wechselseitigen Grußworten M. Philipp kehrte zunächst auf die Philip- mit der Kreuzfahrerzeit und ihren Spuren wohl Mönche (Geburtstagsfeier) als auch versicherte man sich der Bereitschaft zu pinen zurück, um nach einem Sprachkurs im Heiligen Land beschäftigt, wird sie lie- Studierende (Exkursion) unterwegs wa- solcher Koexistenz und unterstrich den eine Neugründung der Gemeinschaft auf bevoll auch „Kreuzfahrer-Exkursion“ ge- ren. So blieb es an unseren wackeren Vo- Stolz, in dieser heiligen Stadt Jerusalem zu der Indonesischen Insel Flores zu be- nannt. Dass es manchmal aber auch ein lontären unter der Führung unseres Mit- leben. Für unsere Gemeinschaft nahmen ginnen – es ist die erste Gründung einer ganz eigenes Kreuz mit dem Fahren bzw. arbeiters Günter Zenner hängen, sich mit Prior Basilius und Pater Elias am Empfang benediktinischen Gemeinschaft in diesem Gefahren-werden sein kann, mussten un- falsch gepoltem Strom, herausfliegenden teil. größten muslimischen Land der Welt. Auf sere Studierenden dieses Jahr erfahren. Sicherungen, den Jerusalemer Stadtwer- der Insel Flores lebt die größte christliche Ein weitere Neujahrsempfang fand in der Unsere Co-Chronistin Franca hat es am ken und unseren Hauselektrikern herum Oblationsfeiern in Tabgha (6. Februar) Gemeinschaft in Indonesien. Im Januar und in Jerusalem (6. März). Dormitio statt: Terminlich musste der ob- 14. Februar notiert und beschreibt die Er- zu schlagen. Und sie siegten! – Am Ende bereits kehrte Sr. M. Felicity „heim“ nach ligatorische Weihnachtskaffee mit unseren eignisse des Anreisetages am 8. Februar: des Tages war alles (fast) gut: Die Studie- Tabgha. Im Jahr 1994 gehörte sie schon angestellten Mitarbeitern bis Ende Januar renden kamen heil im Beit Noah an und Der Bus fährt in den Matsch, und Fran- zu den ersten Schwestern in Tabgha. „Erfreulicherweise hatten wir einen warten und fand erst am 30. Januar statt. der Zion hatte wieder Licht. ca sagt: „Zonk!“. Der Bus will stark sein Freundlich und souverän – auch großem Busfahrer, der sicherlich in diesem Blog und fährt noch weiter in den Matsch, Pilgerandrang gegenüber – hat sie in der auch schon Erwähnung fand – wenn Die folgende Woche war für unsere bei- und Franca sagt: „Doppel-Zonk!“ (Fo- Nachfolge von Sr. M. Philipp die Sorge auch nicht namentlich: Kamal! Die- den Klöster im Heiligen Land eine Woche tos: Franca Spies). Februar 2011 für Sakristei und Kirche übernommen. Im ser Mann fährt auf geraden Strecken verschiedener Bausitzungen: Alois Peitz März kam zusätzlich Sr. Dawnmarie neu so, dass man denkt: Bitte schalten Sie und Hubertus Hillinger, die Architekten des Wir sagen dem Herrn von Zeit und Ge- Das Fest „Mariä Lichtmess“ am 2. Februar, zur Gemeinschaft. Ihre hauptsächliche Ihre Mobiltelefone aus und schnallen neuen Klosters in Tabgha, waren zu weite- schichte Dank für 90 Jahre, davon mehr zugleich Tag des gottgeweihten Lebens, Aufgabe liegt in der Seelsorge an der Phi- Sie sich an – wir heben ab. In Kurven ren vor-Ort-Planungsgesprächen mit den als 70 Jahre im Heiligen Land: Tanti au- guri, Padre Geronimo! feierten unsere Brüder in Hildesheim bei lippinischen Gemeinde im Heiligen Land. auf mehrspurigen Autobahnen fährt er Brüdern und den Handwerkern gekom- den Benediktinerinnen in Marienrode. schlicht und ergreifend Ideallinie. Also men (14. bis 19. Februar). Zugleich waren Nach der gemeinsamen Eucharistiefei- In Hildesheim luden die Brüder am 4. Feb- meinte er auch, problemlos mit sei- DVHL-Generalsekretär Heinz Thiel und er mit Lichterprozession gab es bis zum ruar die Ministranten zu einem Filmabend nem Mehrtonner durch den Schlamm der Kölner Erzdiözesanbaumeister Martin Mittagsgebet ein Brunch und damit eine ins Haus Jerusalem ein. – Von Tabgha aus in der Kurve bergauf fahren zu kön- Struck im Land unterwegs, um sich unter schöne Gelegenheit zur Begegnung der machte sich die ganze Volontärs-Truppe nen… anderem mit unseren beiden Häusern in Gottgeweihten. – Weitere benediktinische vom 1. bis zum 7. Februar auf den Weg baulicher Hinsicht zu beschäftigten: In der Treffen im Bistum Hildesheim gab es bei nach und durch Jordanien. Das war aber erst der Anfang. Wie Abtei ging es beim Treffen am 15. Februar der Einweihung der Hauskirche der Cella lange braucht ein arabischer Busfahrer, um die angedachten Renovierungsarbei- Vom 5. bis zum 7. Februar hatte Pater St. Benedikt in Hannover am 13. Februar, um einzusehen, dass ihm seine Micha- ten in der Krypta, um die dringend nötige Bernhard Maria die Oblaten zu einem an der Bruder Samuel und Pater Jonas teil- el-Schuhmacher-Qualitäten nicht hel- Erneuerung unserer Heizungsanlage, die Einkehrwochenende nach Tabgha einge- nahmen, sowie beim Ordenstreff ebenfalls fen und um dann doch den Abschlepp- nicht minder wichtige Renovierung der Pil- laden. Die Impulse gaben er selbst und in der Cella St. Benedikt, bei dem Bruder dienst zu rufen? Etwa zwei Stunden. gertoiletten und um einige weitere anste- Vater Abt. Der Höhepunkt des Wochen- Thomas unsere Gemeinschaft vertrat. Wie lange braucht ein israelischer hende bauliche Maßnahmen. – An diesem endes war die Aufnahme von vier neuen Abschleppdienst, um zum Anrufenden Tag konnte die DVHL-Delegation auch an In der Gemeinschaft der Philippischen Oblaten im Rahmen der Sonntagseucha- zu gelangen (der sich nicht irgendwo der Nachfeier des 90. Geburtstages unse- Schwestern in Tabgha gibt es seit Febru- ristie in der Brotvermehrungskirche durch befindet, sondern vor den Toren von res Seniors teilnehmen, die wir besonders dikt ar einige Veränderungen: Sr. M. Andrew Vater Abt Benedikt. t Bene Tiberias)? Etwa zwei Stunden. s k in d mit Ab hat Tabgha verlassen und verstärkt nun für unsere Mitarbeiter und die Studieren- sta g Geburt DVHL). Der Reigen der Feiern in Tabgha setzte den im Diwan mit einem gemeinsamen Unser T h ie l( die Gemeinschaft des Benediktinerinnen- Vier Stunden später „eilte“ also ein in z sich fort, denn am Dienstag, 8. Februar und He Mittagessen veranstalteten. 16 17
Sie können auch lesen