STABWECHSEL IN DER GEBURTSHILFE - Oktober 2020 - Paul Gerhardt Haus
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Oktober 2020 STABWECHSEL IN DER GEBURTSHILFE Neue Räume für COVID-19: Studie zum Ausbildungsstart die Bronchoskopie zentralen Nervensystem in den Herzensjob
2 IN T E RN Inhalt Aus Medizin und Pflege Bronchoskopie: Neue Räume, mehr Möglichkeiten 10 – 12 Neue Serie: Rätselhafte Fälle 16 – 17 Ein neues CT und ein starkes Team 18 – 19 „Hallo und Tschüss“, Trotz oder wegen Corona: Die Influenza-Impfung ist wichtig! 23 das scheint das kleine Mäd- chen unseres Titelbilds uns Nach dem Sturz zurück ins selbstständige Leben 24 – 25 zurufen zu wollen. Und auch hier im Krankenhaus werden Aus der Dienstgemeinschaft in diesen Tagen viele neue Gesichter mit einem freudi- Neue Chefärztin und Lehrstuhlinhaberin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe 4–5 gen „Grüß Gott“ begrüßt: Spuren hinterlassen 6–7 160 Auszubildende starteten Ausbildungsstart in den Herzensjob 8–9 im September in unserem Nominiert: Drei Herzensprojekte für KU Award 13 Haus. Ein herzliches Will- Die Würde zurückgeben 14 – 15 kommen sagen wir auch Einladung zur Grippeschutzimpfung 22 Professor Dr. Angela Köninger, der neuen Chefärztin der Regional und fair bewegt 26 Klinik für Frauenheilkunde Anästhesie und Kinderanästhesie – Wir bauen das Team aus 27 und Geburtshilfe. Und un- Aufs Blatt gebracht 28 – 29 sere Mitarbeitenden der Menschen für Menschen 30 Bronchoskopie freuen sich DANKE 31 darauf, ihre Patienten in neuen Räumlichkeiten be- grüßen zu dürfen. Wir sagen Veranstaltungen aber auch „Tschüss“ zu Der Krebsinfotag erstmals DIGITAL – Rückblick 20 – 21 Professor Dr. Seelbach- Göbel, die nach 20 Jahren Fort- und Weiterbildungen 32 Dienstzugehörigkeit in den Ruhestand geht. Die intern ist die Zeitung für die Mitarbeiter der Standorte Prüfeninger Straße und Klinik St. Hedwig des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regens- burg, des Paul Gerhardt Hauses, der BBSG in Regensburg und der MVZ GmbH Regensburg.
I NTER N 3 Impressum 31. JAHRGANG AUSGABE Oktober 2020 HERAUSGEBER 160 junge Menschen haben sich ent- freut sich über moderne Räumlichkei- Krankenhaus Barmherzige Brüder GmbH Prüfeninger Straße 86 schlossen, den Start ins Berufsleben in ten, die medizinisch, funktionell und 93049 Regensburg unserer Dienstgemeinschaft anzutreten. optisch einen optimalen Rahmen für VERANTWORTLICH I. S. d. P. Können Sie sich noch an Ihren ersten die Behandlung unserer Patienten Sabine Beiser (Geschäftsführerin) Arbeitstag erinnern? An die Aufgeregt- bieten (S.10 – 12). Ganz unverhofft REDAKTION heit vor den ersten Begegnungen? An und in Windeseile haben wir das vom Christina Döllinger, Bianca Dotzer, Julia Gergovich, Carola Kupfer, die unzähligen Fragezeichen, wenn Freistaat Bayern überlassene Corona- Franziska Schiegl, Stephanie Tschautscher man den Gesprächen der „alten Hasen“ CT installiert (S. 18 – 19). Unsere Küche TITELBILD gelauscht hat und bei der häufigen An- verwöhnt uns nicht nur mit immer Uwe Moosburger einanderreihung von Fachbegriffen ganz neuen Überraschungen (S. 31) sondern BILDER schnell das Gefühl hatte, „die sprechen hat das Sortiment um einige Fairtrade- Kathrin Altmann (31), © alDente (20), Bianca eine andere Sprache“? Ich hoffe, es Produkte erweitert (S. 26). Dotzer (4, 5, 6, 7, 10, 11, 12, 14, 18, 19, 21, 30, 31), Christina Döllinger (15, 24, 25, 28, 30), gelingt uns als Dienstgemeinschaft die Julia Gergovich (13, 31), Dr. Eva Gutdeutsch Hoffnungen und Erwartungen dieser Klinisch feiern wir tagtäglich viele kleine (29), Klinik St. Hedwig (28, 30), Uwe Moosbur- ger (1, 2), S. Stiedler (3), Claudia Schumacher jungen Menschen zu erfüllen, ihnen die und große Erfolge mit und für unsere (29), Stephanie Tschautscher (8, 9, 13, 28, 31), Freude an der Tätigkeit im Krankenhaus Patienten in allen Altersklassen, einige TVA (21), Theresa Wagner (31) weiterzugeben und ihnen ganz schnell davon stellen wir Ihnen wieder in die- DRUCK zu vermitteln, dass wir uns als Wertege- sem Heft vor (z. B. S. 24 – 25). Ein ganz Marquardt, Prinzenweg 11a, 93047 Regensburg meinschaft verstehen und diese Werte besonderes Highlight ist die neue Serie nicht nur publizieren sondern auch bis „Rätselhafte Fälle“. In diesem Format AUFLAGE 2385 Stück in die Kleinigkeiten des Alltags hinein berichten künftig unsere Experten über erscheint zehn Mal jährlich leben (S. 8 – 9). „knifflige“ Fälle (S. 16 – 17). Redaktionsschluss für die 11/20-Ausgabe: 1. Oktober 2020. Ein wenig verdeckt durch das spinnwe- Pünktlich zum Beginn des Herbstes Redaktionsschluss ist immer der erste Wochentag des Monats vor Erscheinen benartige Netz an sich ständig ändern- darf in diesem Heft eines nicht fehlen: der Ausgabe. den (Fake-)News zu Covid-19 haben ein dringender Appell an uns alle, die KONTAKT MARKETING UND sich in diesem Sommer viele Dinge Influenza-Impfung in diesem Jahr be- ÖFFENTLICHKEITSARBEIT getan, auch in unseren Häusern: sonders ernst zu nehmen (S. 22 – 23). Tel. 0941 369-1091 Texte und druckfähiges Bildmaterial bitte an: Mit dem Stabwechsel in der Frauen- Unsere Betriebsmedizin freut sich auf pressestelle@barmherzige-regensburg.de heilkunde und Geburtshilfe der größten Ihr hoffentlich zahlreiches Erscheinen! HINWEISE Geburtshilfe in Ostbayern geht eine Stellvertretend für das GF-Kollegium Jeder Autor ist für die Inhalte seines Artikels selbst verantwortlich. Die Redaktion behält sich Ära zu Ende und stehen uns mit dem wünsche ich Ihnen viel Freude beim vor, eingereichte Texte stilistisch zu überarbei- Gewinn von Frau Professor Dr. Köninger Lesen und einen hoffentlich goldenen ten und zu kürzen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit der Texte wird bei Personennennung viele neue Ideen und Entwicklungen Oktober. auf die ausführliche Schreibweise „-er und bevor (S. 4 – 5). Die Bronchoskopie -innen“ verzichtet. Generell werden stattdessen die Begriffe stets in der kürzeren Schreibweise ist diesen Sommer umgezogen und Ihre (z. B. Mitarbeiter) verwendet. Dies versteht sich als Synonym für Personen jeden Geschlechts, die damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen werden. Die Redaktion macht darauf aufmerksam, dass die „intern“ und die „misericordia“ im Internet veröffentlicht werden. Dadurch können sämtliche Inhalte durch Suchmaschinen aufgefunden und der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
4 IN T E RN Neue Chefärztin und Lehrstuhlinhaberin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Professor Dr. Angela Köninger hat am 1. September die Leitung der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe von Professor Dr. Birgit Seelbach-Göbel übernommen. Damit ist der Stabwechsel gut gelungen: Mit Professor Dr. Köninger konnte die KUNO Klinik St. Hedwig eine Chefärztin gewinnen, die nicht nur langjährige Erfahrung, sondern auch innovative Verfahren und Therapien mit an die Klinik bringt. „Meine Vorgängerin Frau Professor Dr. Seelbach-Göbel hat die Klinik St. Hedwig über zwei Jahrzehnte geprägt“, betont Pro- fessor Dr. Angela Köninger bei ihrer Einführung, die am 1. Sep- tember in kleinem Kreise in der Hedwigsklinik stattfand. „Unter ihrer Leitung wurde das Haus nicht nur zu einer der größten Geburtskliniken inklusive eines zertifizierten Perinatalzentrums der höchsten Versorgungsstufe in Bayern, sondern auch zu einem zertifizierten Zentrum für Gynäkologische Onkologie.“ Für Professor Dr. Köninger seien das optimale Vorausset- zungen: Sie übernimmt eine Klinik, die bereits für Perinatal- medizin auf höchstem Niveau bekannt ist und traditionell für beste medizinische Versorgung bei Frauenheilkunde und Ge- burtshilfe steht. „Dieses Gesamtpaket aus hochwertiger me- dizinischer Betreuung, Menschlichkeit und Nähe, modernster Forschung und ganzheitlicher Versorgung unserer Patientinnen ist etwas Besonderes und wird selbstverständlich bleiben“, bekräftigt sie in ihrer Rede. VIEL ERFAHRUNG GEBÜNDELT MIT INNOVATIVEN VERFAHREN Professor Dr. Köninger hat bereits langjährige Erfahrung in innovativer Geburtshilfe und robotischer Chirurgie sammeln
I NTER N 5 können. Die gebürtige Badenserin lebte nach ihrem Studium in Freiburg zunächst in der Schweiz und wechselte 2004 an das Universitätsklinikum Essen, wo sie 2011 Leitende Oberärztin für Geburtshilfe und Perinatalmedizin wurde. Dort hat sie maß- geblich an der Einführung von Verfahren mitgearbeitet, die er- hebliche Verbesserungen für Mutter und Kind bedeuten. So ist eines ihrer Spezialgebiete die Blutwäsche bei einer Schwan- gerschaftsvergiftung – ein Verfahren, das nur wenige Kliniken in Deutschland durchführen. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Management von Kaiserschnittnarbenschwangerschaften. „Das ist mir eine Herzensangelegenheit“, bekräftigt sie. „Gerne stuhl für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Universität möchte ich diese Arbeit in Regensburg fortsetzen und meinen Regensburg. Als Lehrstuhlinhaberin wird sie auch in Zukunft Patientinnen anbieten.“ Seit vielen Jahren beschäftigt sich wichtige Forschungsergebnisse und Innovationen ihres Fach- Professor Dr. Köninger außerdem mit operativen Gebärmutter- gebiets in den medizinischen Alltag einbringen, was vor allem halsverschlüssen zur Vermeidung von Frühgeburten. ein Gewinn für die Patientinnen ist. „Dieser Wechsel garantiert Kontinuität und neue wissenschaftliche Schwerpunkte“, fasst LEITUNG DES LEHRSTUHLS FÜR FRAUENHEILKUNDE der Ärztliche Direktor Professor Dr. Michael Kabesch zusam- UND GEBURTSHILFE men. „Die bewährte intensive Zusammenarbeit mit Chefarzt Professor Dr. Sven Wellmann im Bereich der Frühgeborenen- Professor Dr. Seelbach-Göbel ist sehr froh darüber, eine so medizin wird fortgeführt werden – und hinzu kommen innovati- kompetente Nachfolgerin zu bekommen: „Professor Dr. Kö- ve Ansätze bei Geburtshilfe und Frauenheilkunde. Besser kann ninger ist eng mit der Forschung verbunden und wird dadurch ein zukunftsorientierter Stabwechsel nicht laufen!“ auch neue Therapien und Verfahren an die Klinik bringen.“ Wie ihre Vorgängerin leitet Professor Dr. Köninger den Lehr- Carola Kupfer
6 IN T E RN Spuren hinterlassen Nach 20 Jahren als Chefärztin der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe wurde Professor Dr. Birgit Seelbach-Göbel am 25. August 2020 in den Ruhestand verabschie- det. Die Herzlichkeit und Wertschätzung, welche die Laudatoren in ihrem Rückblick auf ihre beeindruckende berufliche Bilanz zum Ausdruck brachten, ließ vergessen, dass die Feierlich- keiten Corona-bedingt nur in kleinem Kreise stattfinden konnten. Alte Verbundenheit: „Auch wenn die Anreise am 31.12.1999 windig und kalt war werde ich den herz- lichen Empfang, den mir Schwes- ter Cäcilia damals bereitete, nicht vergessen“, erinnert sich Professor Dr. Seelbach-Göbel zurück. Neue Ziele und Herausforderungen St. Hedwig führten. Damals noch unter toren auf 20 Jahre zurück, in denen viel waren es, die Professor Dr. Birgit der Trägerschaft der Blauen Schwestern bewegt und erreicht wurde, in denen Seelbach-Göbel vor 20 Jahren von von der Heiligen Elisabeth. Im Rahmen es jedoch auch immer wieder neue Würzburg nach Regensburg in die Klinik der Feierlichkeiten blickten die Lauda- Herausforderungen zu meistern galt.
I NTER N 7 Getreu nach dem Motto unseres Ordensgründers Johannes von Gott „Das Herz befehle!“ haben Sie sich stets mit Herzblut für Ihre Patientinnen und die Klinik St. Hedwig eingesetzt.“ Pater Provinzial Benedikt Hau Provinzial Benedikt Hau, Geschäftsfüh- Darüber hinaus ist die KUNO Klinik St. kollegen für die gute und konstruktive rerin Sabine Beiser und der Ärztliche Hedwig zwischenzeitlich zum größten Zusammenarbeit. Neben den fachlichen Direktor Professor Dr. Michael Kabesch Perinatalzentrum Bayerns geworden. Würdigungen waren es auch immer wie- würdigten in ihren Reden die großen der solche kleinen persönlichen Anmer- Leistungen und Erfolge von Professor „Sie verstanden es innovative Wege zu kungen der Redner, welche die beson- Dr. Seelbach-Göbel. Ganz gleich ob in gehen und waren immer bereit sich für deren Eigenschaften der Chefärztin und ihrer Funktion als Inhaberin des Lehr- neue Aufgaben einzusetzen“, betont Universitätsdirektorin hervorhoben. stuhls für Frauenheilkunde und Ge- Sabine Beiser. „Gemeinsam mit Ihrem burtshilfe, als Ärztliche Direktorin oder Team haben Sie maßgeblich zur Einig sind sich alle: Bei so viel Elan und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft positiven Entwicklung unserer Klinik Energie wird Professor Dr. Seelbach- für Gynäkologie und Geburtshilfe. Mit beigetragen und Ihre Spuren im Haus Göbel auch im Ruhestand das ein oder fachlicher Kompetenz, unermüdlichem hinterlassen.“ andere neue Projekt starten. Für den Einsatz und Augenmaß gelang es Start ins Rentnerleben gab es eine voll- Professor Dr. Seelbach-Göbel in ihrer „Bescheiden, menschlich und geerdet gepackte Kiste mit Erinnerungen, Kultur Dienstzeit, die Klinik für Frauenheilkun- geblieben“, so beschreibt Professor Dr. und Kulinarischem. de und Geburtshilfe zu einer der größten Michael Kabesch seine Kollegin und Geburtskliniken in Bayern zu entwickeln. bedankt sich im Namen aller Chefarzt- Bianca Dotzer
8 IN T E RN AUSBILDUNGS- START IN DEN HERZENSJOB 160 neue Auszubildende durften wir im September in unserem Krankenhaus willkommen heißen. Der erste Ausbildungstag brachte dabei einige Neuerungen mit sich. Nicht nur die Corona-Bestim- mungen mussten umgesetzt werden, sondern auch das neue Pflegeberufegesetz trat in Kraft: Zum ersten Mal starteten alle neuen Pflegeauszubildenden die generalistische Ausbildung. EIN GANZ BESONDERER AUSBILDUNGSSTART Doch trotz der Umstände wurde der Ausbildungsstart durch Krankenhaus und Schule für unsere neuen Auszubildenden Wie so vieles in diesem Jahr war auch der Start unserer liebevoll gestaltet. Mit kleinen Willkommensgeschenken – neuen Auszubildenden von den Pandemie-Regelungen einem Starterkit für die Ausbildung – wurden die Schüler beeinflusst. Nach der Begrüßung der neuen Schüler musste in ihren Klassenzimmern begrüßt. Und auch für eine kleine erstmal zum Corona-Test gebeten werden. Das erste Stärkung aus der Küche war gesorgt. Kennenlernen der Klassenkameraden fand ausschließlich mit Mund-Nasenschutz statt. Und seit diesem Schuljahr gibt Neben den Corona-Bedingungen gab es dieses Jahr es in jeder Klasse einen Raumlüftungsbeauftragten. Maßnah- außerdem eine weitere Neuerung: Die 93 neuen Auszu- men, die sich leider in diesen Zeiten nicht vermeiden lassen. bildenden unserer Berufsfachschule für Pflege sind der erste Jahrgang, bei dem die neue Pflegeausbildung in Kraft tritt – die Generalistik. In drei Jahren werden die Schüler ihr Ex- amen als Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau absolvieren und während ihrer Ausbildung in allen Pflegebereichen und allen Altersgruppen geschult. Die generalistische Ausbildung an sich ist keine Neuerung an unserer Berufsfachschule. Bereits seit Jahren wurde dort die generalistische Ausbildung im Schulversuch angeboten. AUSBILDUNGSVIELFALT IM KRANKENHAUS Doch nicht nur Schülerinnen und Schüler für die genera- listische Ausbildung starteten im September ihre Ausbildung in unserem Haus. Unsere Dienstgemeinschaft durfte 22 neue Schülerinnen und Schüler zum/zur Operationstechnischen Assistent/-in, 20 Auszubildende zum/zur Pflegefachhelfer/- in, 9 Auszubildende zum/zur Medizinischen Fachangestell- ten, 6 Auszubildende zum/zur Medizinisch-technischen Radiologieassistent/-in, 4 Auszubildende zur Kauffrau im
I NTER N 9 160 AUSZUBILDENDE BEGINNEN IN DIESEM HERBST IHREN #HERZENSJOB IM KRANKENHAUS BARMHERZIGE BRÜDER REGENBURG. UND DAS IN GANZ UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN. 93 x 9x 4x 1x Pflegefachfrau/-mann Medizinische/r Kauffrau/-mann im Elektriker/in für Gebäude Fachangestellte/r Gesundheitswesen und Anlagen 22 x Operationstechnische/r 6x 4x 1x Medizinisch-technische/r Medizinisch-technische/r Koch/Köchin Assistent/in Assistent/in Laboratoriumsassistent/in 20 x Pflegefachhelfer/in Gesundheitswesen, 4 Auszubildende zum/zur Medizinisch- technischen Laborassistent/-in, einen angehenden Elektriker für Gebäude und Anlagen und eine Auszubildende zur Köchin begrüßen. Egal in welchem Bereich die Auszubildenden ihre Karriere bei uns beginnen: Sie können sich auf abwechslungsreiche Ein- satzgebiete, ein kollegiales Team und spannende Perspektiven freuen. Unser Haus steht nicht nur für modernste Medizin und Pflege. Es steht auch für gelebte Gastfreundschaft, Wertschät- zung und Zusammenhalt. Der Dienst bei uns ist daher kein Job wie jeder andere. ER IST EIN HERZENSJOB. Stephanie Tschautscher
10 IN T E RN Neue Räume, mehr Möglichkeiten Der Neubau der Bronchoskopie ist endlich abgeschlossen. Die modernen Räume sind multifunktional und ermöglichen ein erweitertes Behandlungsangebot.
I NTER N 11 BRONCHOSKOPIE Bei den Barmherzigen ist in den letzten Jahren viel gebaut Häufigkeit und Komplexität der Untersuchungen.“ Dr. Kundel worden: Der neue Hubschrauberlandeplatz, die Gastroente- weiß, wovon er spricht – hat er die Bronchoskopie doch rologie und die AEMP tragen bereits erfolgreich zu reibungs- über lange Jahre aufgebaut. Umso mehr begeistert ihn die losen Abläufen im Krankenhaus bei. Nun ist ein weiterer Dynamik der Abteilung und die Perspektiven, die sich durch wichtiger Baustein fertig: Die Bronchoskopie konnte diesen die neuen Räume eröffnen. Sommer ihre neuen Räume beziehen. Ende Juli kamen die ersten Patienten. EINGRIFFSRÄUME MIT NARKOSEOPTION In den neuen Räumen können nun Untersuchungen und Die Bronchoskopie ist nun in zwei großen und modern ausge- Behandlungen unter optimalen medizinischen und räum- statteten Eingriffsräumen untergebracht. Hier finden sowohl lichen Bedingungen durchgeführt werden. „Das Ergebnis konventionelle Untersuchungen statt, als auch Eingriffe unter kann sich sehen lassen“, freut sich Oberarzt Dr. Marc Lepiorz, Vollnarkose. Durch den Einsatz der kombinierten starren und der die Baumaßnahmen federführend begleitet hat. „Die flexiblen Bronchoskopie stehen den Untersuchern alle diag- neuen Räume sind optisch ansprechend und bieten dabei nostischen und therapeutischen Techniken zur Verfügung. höchste Funktionalität.“ Neu ist, dass dafür nun die Anästhesisten in die Broncho- skopie kommen, was für die Patienten angenehmer und die EINE DYNAMISCHE ABTEILUNG behandelnden Ärzte praktischer ist. „Bisher hatten wir nur einen Behandlungsraum ohne Möglichkeit für eine Vollnarko- Die Bronchoskopie gehört zur Klinik für Pneumologie se“, so Dr. Lepiorz. „Für Eingriffe unter Vollnarkose mussten und konservative Intensivmedizin, die von Chefarzt Pro- unsere Patienten bisher in einen OP-Saal gebracht werden.“ fessor Dr. Michael Pfeifer geleitet wird. Der Bedarf an Untersuchungen der Lunge mittels Endoskopie (im Den neuen Raum mit Anästhesie und einem dazugehörigen Volksmund auch Lungenspiegelung genannt), wächst seit Aufwachraum nutzt das Team der Pneumologie jetzt gemein- Jahren stetig: Allein 2019 wurden gemeinsam mit der In- sam mit der Gastroenterologie. Dank der guten Ausstattung tensivmedizin 2.500 Bronchoskopien durchgeführt. „Die erfüllt der Eingriffsraum dabei die Kriterien für die Anforde- Patienten werden immer kränker“, erläutert Oberarzt rungsklasse 1B und steht damit nur eine Stufe unter dem OP, Dr. Christof Kundel diese Entwicklung. „Dadurch steigen der Klasse 1A haben muss.
12 IN T E RN Gemeinsam für den Patienten. In den neuen Räumen sind nun auch Eingriffe in Vollnarkose möglich. VORTEILE DURCH TECHNIK FORTBILDUNG UNTER OPTIMALEN BEDINGUNGEN UND FLEXIBILITÄT Für die neue Bronchoskopie haben sich im letzten Jahr auch Die neue technische Ausstattung und der Zuwachs an Fläche die Rahmenbedingungen erheblich verbessert: So findet die bieten große Vorteile: So waren bislang lediglich zwei bron- Geräteaufbereitung im Haus statt, indem die hochmodernen choskopische Untersuchungen pro Woche unter Vollnarkose Waschanlagen der Endoskopie mitgenutzt werden können. im OP möglich. Nun können vor Ort mit Anästhesie an zwei Das garantiert höchstes hygienisches Niveau für einen Tagen in der Woche gleich mehrere Untersuchungen durch- besonders sensiblen Bereich. geführt werden. Auch eine neue Durchleuchtungseinheit mit besserer Bildqualität, die für die genaue Positionierung der Die hohen Standards der Bronchoskopie bei den Barm- Geräte während der Untersuchung sorgt, bietet seit Öffnung herzigen haben sich längst in Fachkreisen herumgesprochen. der neuen Räume vor allem bei Biopsien oder Stentimplan- Seit Jahren veranstaltet die Klinik Bronchoskopie-Kurse für tationen einen deutlich besseren Standard. Eine innovative Anfänger bis Fortgeschrittene und gibt so Wissen weiter. Ultraschallsonde, mit der sich kleinere Lungenrundherde detektieren lassen, erweitert das Behandlungsangebot zu- „Auch nach dem Umbau führen wir dieses Weiterbildungs- sätzlich. „Und das ist längst noch nicht alles“, fasst Pro- angebot selbstverständlich fort“, bestätigt Dr. Lepiorz. Die fessor Dr. Pfeifer zusammen. „Denn die Untersuchungen in Teilnehmer dürfen sich dann nicht nur auf Hightech, sondern der Bronchoskopie werden immer länger und benötigen stän- auch auf ansprechend gestaltete Räumlichkeiten freuen. dig neue Techniken.“ Geplant ist daher eine Erweiterung des Portfolios um Verfahren zur endoskopischen Lungenvolu- menreduktion oder zur Behandlung chronischer Atemwegs- Carola Kupfer erkrankungen durch Thermoplastien bzw. Dampfablation.
I NTER N 13 NOMINIERT DREI HERZENSPROJEKTE FÜR KU AWARD Die Jubiläumskampagne „Wir sind 90 Jahre“, die (IM)PULS-Karten und die Kampagne „Ausbildung zum Herzensjob“ sind für den diesjährigen KU Marketing Award nominiert. Jährlich verleiht das KU Magazin die begehrten KU Awards. In der Kategorie Klinikmarketing ist unsere Jubiläumskampag- Ausgezeichnet wird dabei innovatives Marketing und Kommu- ne „Wir sind 90 Jahre“ nominiert. Die (IM)PULS-Karten gehen nikation im Krankenhausbereich. Projekte von Krankenhäusern in der Kategorie Patientenkommunikation und die Kampagne aus ganz Deutschland werden von einer Fachjury in den fol- „Ausbildung zum Herzensjob“ in der Kategorie Employer genden Kategorien bewertet: Klinikmarketing, Patientenkom- Branding ins Rennen. munikation, Employer Branding, Klinikmagazin, Onlinemarke- Ende Oktober werden die Auszeichnungen bekannt gegeben. ting und Sonderpreis. Allein die Titel der nominierten Projekte, Wir sind gespannt, wie die Entscheidungen ausfallen werden. die bereits auf der Webseite des KU-Magazins einsehbar sind, lassen vermuten, dass die Jury dabei die Qual der Wahl hat. Julia Gergovich
14 IN T E RN Die Würde zurückgeben Wer im Paul Gerhardt Haus einen Ort zum Innehalten und Durchschnaufen sucht, der findet ihn im Andachtsraum. Eine Skulptur zieht sofort den Blick auf sich und nimmt den Betrachter in eine empathische Szene mit hinein. Wenn man Besucher des Paul Gerhardt Hauses nach ihrem Eindruck zur Skulptur fragt, deuten sie die zwei einander zugeneigten Personen ganz unterschiedlich. So gab es folgende Eindrücke: „Ein Mensch schenkt einem anderen Halt und Trost“, „Maria nimmt jemanden in ihren Schutz“, oder „Jesus mit einer Person, die bei ihm ausruht und auftankt.“ Für die Regensburger Bildhauerin Andrea Zrenner, die die Skulptur entworfen hat, war die Grundlage für ihr Werk folgendes biblische Wort: Matthäus 11,28 JESUS SCHENKT RUHE, WEIL MENSCHEN MIT IHREN „ALTEN GESCHICHTEN“ LEBEN DÜRFEN Er legt sie nicht fest auf das, was war, er schenkt ihnen Zukunft. Da ist zum Beispiel die Ehebrecherin. Nach den damaligen Gesetzen hat sie ihr Recht auf Leben verwirkt. Steinigung steht auf Ehebruch, niemand hätte diesen Rechtsmechanismus aufhalten können. Glücklicherweise schaltet man Jesus ein. Nicht, um ihn um Hilfe zu bitten, sondern um ihn auf seine Gesetzes- treue zu testen. Mit seinem einzigen Satz „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster“ (Johannes 8,7) stellt er das ganze System in Frage und hebt die tragische Situation auf eine andere
I NTER N 15 Ebene. Die Gesetzestreuen verlassen den Schauplatz, die Ehebrecherin darf leben. Der todbringende Mechanismus kommt zur Ruhe und in der Ruhe liegt die Kraft zu einem Neuanfang in Würde. (Nach einem Impuls von Pfarrer Dr. Christoph Seidl) KLINIKMITARBEITER SCHENKEN RUHE, WEIL MENSCHEN MIT IHRER GESCHICHTE LEBEN DÜRFEN Ein verwitweter Patient kommt zu uns ins Krankenhaus und verlebt hier seine letzten Lebenstage. Er ist schon lange pensioniert. Seiner Verantwortung in einer leitenden Stellung ist er immer mit großem Engagement nachgekommen. Diese Position hat ihn über die Jahre zu einer starken Persönlichkeit gemacht. Nun, schon betagt, spürt er seine Hin- fälligkeit immer deutlicher, was ihm sehr zu schaffen macht. Er zieht sich immer mehr zurück, pflegt die wenigen Kontakte nur mehr telefonisch. Irgend- wann kommt der Punkt, wo er auf Hilfe angewiesen ist. Jedoch kann und will er keinerlei Unterstützung annehmen. Nach einer Zeit in fast unwürdigen Le- bensverhältnissen kommt er ins Kran- kenhaus und trifft hier auf einen jungen Arzt, der es versteht, ihm Verständnis für seine prekäre Situation entgegenzu- bringen. Der Patient kann es schließlich gut zulassen, sich von ihm und vom ganzen Team behandeln zu lassen. Eine Angehörige des Patienten drückt es so aus: „Dieser junge Arzt hat mei- nem Bruder seine Würde zurückgege- ben“. Wenige Tage nach dem Tod des Patienten sucht die Angehörige den Arzt nochmals auf, um für sich noch einige Fragen zu klären. Sie meint, es sei schon außergewöhnlich, dass sich jemand im Nachhinein nochmals so viel Zeit nimmt. Darauf entgegnet ihr der Arzt: „Dafür bin ich da!“ In dieser Skulptur wird sichtbar: Es ist jemand da! Es ist jemand da, der nicht nur Ruhe verschafft, sondern dem Leben auch Würde schenkt. Sibylle Kagerer, Seelsorgerin
16 IN T E RN Neue Serie: Rätselhafte Fälle Diagnostik lässt sich spielerisch gesagt auch mit Detektivarbeit vergleichen: Das Sammeln und Aus- werten von vielen Indizien und Hinweisen führt letztendlich zur Lösung. Die ganzheit- liche Betrachtung des Patienten als Mensch sowie interdisziplinäres Denken und Zusammen- arbeiten sind dabei stets gefragt. Von den kniff- ligsten Fällen erzählen nun regelmäßig unsere Spezialisten aus den verschiedenen Fachbe- reichen. Den Start macht Dr. Klaus Mueh- lenberg aus der Klinik für Gastroen- terologie und interventionelle Endoskopie.
I NTER N 17 Mit stärksten kolikartigen Bauchschmerzen und Grippe-Sympto- tome und Laborbefunde zum Capillary Leak Syndrom. Der Zu- men kam ein bislang kerngesunder, sportlicher 64-jähriger Mann stand des 64-Jährigen hatte sich zwischenzeitlich dramatisch aus der Notaufnahme auf unsere gastroenterologische Sta- verschlechtert, sodass noch in der Nacht – ohne eine Diagnose – tion. Die Befragung zur Vorgeschichte sowie Herz- und Bauch- die Verlegung auf die Intensivstation erfolgte. Der betreuende Ultraschall hatten keine Klärung der Ursache erbracht, sodass Arzt im Nachtdienst glaubte zunächst nicht daran, dass der aufgrund der starken Beschwerden eine Computertomographie schwer beeinträchtigte Patient überleben würde. Dankbar wa- angefertigt worden war. Der Verdacht auf einen Gefäßverschluss ren die Kollegen der Intensivstation, als ich sofort zur morgendli- oder ein Riss der Hauptschlagader bestätige sich in der CT-Unter- chen Visite hinzukam und mit der Diagnose eines Capillary Leak suchung nicht. Die Laborwerte wiesen nur geringe Abweichun- Syndromes eine Erklärung für die Symptome lieferte und damit gen von der Norm auf. Leicht erhöht war der Hämoglobinwert, ein Konzept für die weitere intensivmedizinische Behandlung er- das Gesamteiweiß im Serum war leicht erniedrigt, ebenso wie stellt werden konnte. Ein Lungenödem erforderte die künstliche die Thrombozytenzahl. Der Puls war beschleunigt, der Blut- Beatmung. Das Nierenversagen wurde mit Dialyse behandelt. druck etwas erniedrigt, was mich zusammen mit den starken Die Arme und Beine schwollen extrem an und waren blau infolge Bauchschmerzen sehr beunruhigte. einer ungenügenden Durchblutung. Dank intensivmedizinischer Behandlung und guter Pflege überstand der Patient die kriti- DAS RÄTSELRATEN GEHT WEITER schen Symptome nach wenigen Tagen. Dies alles, auch die körperliche Untersuchung ließen keine NUR 250 FÄLLE WELTWEIT Diagnose zu. Es blieb keine andere Möglichkeit, als die Symp- tome mit Infusionen und Schmerzmitteln zu behandeln und die Das Kapillarlecksyndrom ist eine sehr seltene, schwerwiegende weitere Entwicklung zu beobachten. Besorgt waren nicht nur Erkrankung. Es wird durch plötzlich auftretende er- seine Angehörigen. Auch ich suchte den Patienten am frühen höhte Durchlässigkeit der kleinsten Blutgefäße, der Kapillaren Abend nochmals auf und untersuchte ihn. Ich hatte verursacht. Folge sind ein Austreten von Plasma und mit den Angehörigen und mit meinen Kollegen Plasmaproteinen aus den Blutgefäßen in das über die Symptome und Befunde gespro- Gewebe. Organschwellungen, Bauch- chen ohne neue Erkenntnisse zu erlan- schmerzen, Eindickung des Blu- gen. Ohne klares Konzept und mit tes, Kreislaufschock, Nierenver- ungutem Gefühl ging ich an diesem sagen und Lungenödeme können Tag nach Hause. auftreten. Häufig bilden sich die Beschwerden nach Tagen MIT NÄCHTLICHER INTUITION zurück und treten nach Wochen ZUR SELTENEN DIAGNOSE oder Monaten anfallsartig ohne Vorboten wieder auf. Die Gedanken an den Patien- Meist ist eine intensivmedizini- ten gingen mir nicht aus dem sche Behandlung der lebensbe- Kopf. Um 4.00 Uhr nachts drohlichen Komplikationen er- wachte ich mit dem Gedanken forderlich. Nach wenigen Tagen auf, mit dieser Erkrankung schon verschwinden alle Symptome, so einmal konfrontiert worden zu sein. plötzlich, wie sie entstanden sind. 25 Jahre zuvor war ich als junger Vier von fünf Patienten weisen Ver- Assistenzarzt mit einer 53-jährigen änderungen der Immunglobuline auf. Patientin befasst, die anfallsartig aus Bislang sind etwa 250 Fälle dieser auch dem Wohlbefinden heraus ein Spannungs- als Clarkson-Syndrom bezeichneten Erkran- gefühl im Bauch, Schwellungen der Gliedmaßen kung weltweit beschrieben. sowie erhöhten Durst entwickelte. Innerhalb weniger Stunden traten Pulsbeschleunigung, Blutdruckabfall und ein Die Immunglobulinveränderungen ließen sich auch bei unse- Schock auf. Der Hämoglobinwert stieg stark an. Nach Gabe von rem Patienten nachweisen. Überflüssige Untersuchungen und Infusionen und Behandlung auf der Intensivstation verschwan- Behandlungen konnten dem Patienten durch die gestellte Di- den die Symptome innerhalb weniger Tage. Sie traten jedoch agnose erspart bleiben. Er erholte sich in den folgenden Tagen Wochen oder Monate später attackenartig erneut auf. Das Ärz- vollständig von der Erkrankung und konnte beschwerdefrei mit teteam, dem ich damals angehörte, zerbrach sich den Kopf, um einem persönlichen Notfallausweis entlassen werden. Er freute welche ungewöhnliche Erkrankung es sich hier handelte. Erst sich auf seine nächsten Bergtouren und Halbmarathon-Läufe. durch umfangreiche Recherchen und Besprechungen mit vielen Der Patient kam ein weiteres Mal mit einem leichteren Schub zu Spezialisten konnte die Diagnose eines idiopathischen Capillary uns. Möglicherweise haben seine Fitness und gesunde Lebens- Leak Syndrom gestellt werden. weise ihn vor Schlimmerem bewahrt. Das meint jedenfalls sein Hausarzt, der ihn bis heute betreut. EINE ERSTE SPUR Dr. Klaus Muehlenberg, 60, Am folgenden Arbeitstag erkundigte ich mich als Erstes nach Oberarzt, Klinik für Gastroenterologie unserem 64-jährigen Patienten. Tatsächlich passten alle Symp- und interventionelle Endoskopie
18 IN T E RN Maximal 307 Kilogramm darf ein Patient wiegen. „Tin Filter- Technologie“ ermöglicht hochauflösende Bilder bei möglichst niedriger Strahlendosis. Der SOMATOM go.Top 128 mit seinen Schichten erlaubt Ganzkörper-Scans 200 von bis zu Zentimetern mit einer Scangeschwindigkeit 165 von bis zu Millimetern pro Sekunde.
I NTER N 19 Ein neues CT und ein starkes Team Im Frühjahr 2020 hat sich unser Haus erfolgreich um einen zusätzlichen Computertomographen beim Freistaat Bayern zur gezielten Versorgung von COVID-19 Patienten beworben. Professor Dr. Niels Zorger erklärt die Hintergründe der Neuanschaffung. Würde man Bekannte fragen, was ihnen einen Raum für zusätzliche Diagnostik zum Thema „Corona-Ausstattung in eingeplant hatten. Im Gegensatz zu Krankenhäusern“ einfiele, so wären die anderen Krankenhäusern, die zum Teil am häufigsten genannten Begriffe ver- mit Containerlösungen arbeiten müssen, mutlich Intensivbetten, Beatmungsge- liegt der neue Computertomograph im räte und FFP2-Masken. Kaum jemand Haupthaus in der Prüfeninger Straße würde wohl den Computertomographen günstig in der Nähe der Isolierstation (kurz: CT) anführen. Doch das moderne, und ist vollständig in die bestehende bildgebende Verfahren wird neuerdings Krankenhaus-Infrastruktur integriert. nicht nur zur Abklärung von Schlagan- „Die Vermeidung von langen Wegen fällen, Wirbelsäulenverletzungen oder ist gerade bei infektiösen Patienten Tumoruntersuchungen verwendet: Auch zum Schutz aller anderen im Haus ein „Zusammen mit Geschäftsfüh- bei COVID-19 Patienten kommt das CT zentraler Aspekt. Durch die gelungene rer Christian Kuhl haben wir ein zum Einsatz und ermöglicht manchmal Einbindung können wir außerdem das ganzes Wochenende an unserer früher als der PCR-Test eine Verdachts- Untersuchungsspektrum des Geräts voll ‚CT-Bewerbung‘ gefeilt“, lässt diagnose und therapeutische Weichen- nutzen“, erklärt Professor Dr. Zorger. Die Professor Dr. Zorger wissen. Letzt- stellung. Vorteile des SOMATOM go.Top sieht er lich überzeugte die Verantwortli- in seiner Kompaktheit, in der charman- chen das ausgeklügelte Corona- SPENDE DES FREISTAATS BAYERN ten Steuerung per Tablet, was vor allem Schutzkonzept des Hauses. die Arbeit der MTRAs in Schutzkleidung Aus diesem Grund hat der Freistaat erleichtert und – last but not least – in Bayern im Frühjahr 34 Computerto- der hohen Qualität der Bilder. mographen beschafft, die gezielt für Mit Hilfe eines abnehmbaren COVID-19 Erkrankte genutzt werden EIN STARKES TEAM! Tablets lässt sich die Anlage können. Ein solches Gerät der Firma dezentral steuern. Dadurch Siemens, das Modell „SOMATOM Doch fragt man nun Professor Dr. Zor- muss die MTRA nicht mehr zwi- go.Top“ steht seitdem in unserem ger, was ihm spontan zum Thema „Co- schen CT-Scanner und Kontroll- Krankenhaus. „Für uns war das ein rona-Ausstattung in Krankenhäusern“ raum hin- und herlaufen, sondern absoluter Glücksfall“, so Professor einfällt, so ist seine Antwort klar: „Ein kann während der gesamten Dr. Niels Zorger, Chefarzt des Instituts starkes Team! Ich zumindest bin sehr Scanvorbereitung beim Patienten für Radiologie, Neuroradiologie und froh darüber, dass ich mich im Frühjahr im Raum bleiben. Nuklearmedizin. Denn der bereits vor- zu 100 Prozent auf meine Leute hier handene Computertomograph ist schon verlassen konnte: Vom Bautrupp, der im Normalbetrieb vollends ausgelastet. das neue CT in Rekordzeit eingebaut Ein neuer Computertomograph Und tatsächlich wurden während der hat, über unsere MTRAs, die jeden Tag kostet abhängig von der Aus sogenannten ersten Welle der Corona- Sars-CoV-2 Infizierte betreuten, bis hin stattung einen mittleren bis Pandemie bereits 600 Scans für die zur guten Zusammenarbeit mit unseren hohen sechsstelligen Betrag. Erkennung und Behandlung von CO- Kollegen in der Notaufnahme sowie auf Die Kosten für den CT-Scanner VID-19 Patienten auf dem CT gefahren. den Isolier- und Intensivstationen.“ Und selbst wurden vom Freistaat so begeistert der Radiologe vom neuen Bayern übernommen. Die Kosten OPTIMALE INTEGRATION Computertomographen ist: Für die für den Einbau, für die interne kommenden Wochen hofft er, dass er EDV-Anbindung des Geräts und Umso besser, dass Radiologie, Bau- im Hinblick auf COVID-19 nicht allzu die Anschaffung von sinnvollen, team und Geschäftsführung beim oft zum Einsatz kommen muss. diagnostischen Erweiterungsmo- Neubau des Kernspin- und OP-Bereichs dulen trägt das Krankenhaus. vor gut drei Jahren vorausschauend Franziska Schiegl
20 IN T E RN DIGITALE Ta l k r u n d e Der KREBSINFOTAG erstmals DIGITAL! Am 19. September fand unser 10. Krebsinfotag statt, mit einem Novum. Coronabedingt gab es für unsere Patienten, Angehörigen und Interessierten digitale Talkrunden. Sie sind nun in Form eines Video-Podcasts auf unserer Webseite abrufbar. Den 10. Krebsinfotag werden wir alle so schnell nicht „Wir haben es tatsächlich geschafft, vergessen! So war von Anfang an klar, dass diesmal unsere Patienten rundum zu informie- keine Großveranstaltung im Hörsaal stattfinden kann. ren und gleichzeitig unserer Fürsor- Stattdessen musste ein machbares Format her, das gepflicht nachzukommen in dem möglichst alle Anforderungen vorheriger Infotage er- wir den persönlichen Kontakt ver- füllt. Und wir haben es gemeinsam geschafft: Mit digi- talen Talkrunden zu verschiedenen Tumorarten konnten meiden“, wir in diesem Jahr einen informativen Tag rund um freut sich Professor Dr. Jan Braess, das Thema Krebs gestalten. Ärztlicher Leiter des Onkologischen Zentrums. Auch die vielen Patientenfragen wurden dabei be- rücksichtigt, indem sie in den Wochen zuvor per E-Mail gesammelt wurden. Mit Anzeigen und ent- sprechenden Posts in den Sozialen Medien hatten wir dazu aufgerufen. Die Antworten sind im Video- Podcast abrufbar.
I NTER N 21 über KREBS reden Die Talkrunde Brustkrebs war eine von vielen Gesprächs- runden die im TVA Studio aufgezeichnet wurde. Video-Podcast auf der Webseite NACHHALTIG Digitale Talkrunden NEU zu einzelnen Themen Wer am Krebsinfotag selbst verhindert war oder die Über- tragung der Talkrunden im TVA Fernsehen nicht verfolgen Die Idee dahinter war einfach, aber auf den Punkt ge- konnte, hat also in diesem Jahr nichts verpasst. Denn da- bracht: Die Experten-Talkrunden zu den verschiedenen mit möglichst viele Menschen nachhaltig von den Infor- Krebsarten wurden unter Einhaltung der Hygienevor- mationen der Experten profitieren können, bleiben alle Bei- schriften einfach gefilmt – erweitert durch Beiträge zu träge bis auf weiteres als Video-Podcast auf der Webseite Diagnosen, Therapien und dem Umgang mit der Krank- der Barmherzigen Brüder Regensburg. So können Inter- heit. Außerdem kamen betroffene Patienten zu Wort und essierte und Betroffene die Filmbeiträge jederzeit in Ruhe berichteten über ihre eigenen Erfahrungen. Aus den ein- anschauen. www.barmherzige-regensburg.de/krebsinfotag zelnen Themen-Talkrunden entstand der Video-Podcast, der seit dem 19. September auf unserer Webseite abrufbar ist. Onkologische Themenwochen INTERAKTIV in Sozialen Netzwerken Auch auf das sonst übliche Rahmenprogramm mit Unter- stützungsangeboten aus den Bereichen Sport, Kosmetik, Friseur und anderen wichtigen Leistungen für onkologi- sche Patienten musste in diesem Jahr niemand verzich- ten. Die vielen wichtigen Informationen wurden über „Onkologische Themenwochen“ in den Sozialen Medien transportiert. Sie fanden vom 19. September bis 3. Ok- tober statt und haben im direkten Austausch mit Usern und Lesern gezeigt, dass die neuen Ideen gut angenom- men wurden. Unabhängig von Zeit und Ort: Dank Video-Podcast ist der Krebsinfotag 2020 jederzeit abrufbar. Carola Kupfer
A NGEBOT FÜR MI TA R B EI T ER Die ganze Welt hofft auf einen Coronaimpfstoff – Der Grippeimpfstoff ist schon da! Interessenten melden sich bitte in der Betriebsmedizin unter -2131 telefonisch an, gerne auch kurzfristig. Die Betriebsärztinnen kommen auch gerne in Ihre Abteilung. Bitte bringen Sie Ihr Impfbuch und Ihre Krankenkassenkarte zur Impfung mit. Einladung zur Grippeschutzimpfung
I NTER N 23 rippeimpfstoff TROTZ ODER WEGEN CORONA: Die Influenza-Impfung ist dieses Jahr besonders wichtig! Das Jahr 2020 wird beherrscht von der weltweiten Pandemie durch das neuartige Coronavirus Sars-Cov-2. In keinem Jahr zuvor hat uns ein Virus so lange in Atem gehalten und unse- ren Alltag so maßgeblich und anhaltend verändert. Trotz der anhaltenden Pandemie sollten wir auch das Influenza-Virus auf gar keinen Fall unterschätzen. Mit seiner besonderen Wandlungsfähigkeit täuscht es unser Immunsystem und kann ebenso wie das Coronavirus schwerwiegende und tödliche Krank- heitsverläufe mit sich bringen. Die Risikogruppen sowohl für Covid-19 als auch für die „echte“ Virus- Grippe Influenza ähneln sich sehr und sind bekann- termaßen vor allem ältere Mitmenschen, Patienten mit chronischen Vorerkrankungen und Personen mit geschwächtem oder vorgeschädigtem Immunsystem. IMPFEN SCHÜTZT Ein bedeutender Unterschied ist, dass wir gegen die saisonal auftretende Influenza bereits über einen Impfstoff verfügen. Dieser deckt vier verschie- dene der aktuell zirkulierenden Virus- stämme ab und ist bezüglich Wirksam- keit und Verträglichkeit sorgfältig und ausreichend getestet. Wir laden also alle Mitarbeiterinnen Indem wir uns mittels Impfung vor und Mitarbeiter ausdrücklich und der Influenza schützen, verhindern wir herzlich ein, ab Oktober das Impfan- womöglich besonders problematische gebot in unserer betriebsärztlichen Themenreihe Zweitinfektionen bei gleichzeitigem Abteilung wahrzunehmen. Hoffentlich gesundheit Risiko einer Covid-19 Erkrankung. können wir Ihnen möglichst bald auch Zudem entlasten wir unser Gesund- eine wirksame Impfung gegen das heitssystem und damit uns alle, indem Coronavirus anbieten. wir eine große Anzahl zusätzlich am- bulant und stationär zu versorgender Bis bald – bleiben Sie gesund! Grippe-Patienten verhindern. Dr. Veronika Brunner
24 IN T E RN Nach dem Sturz zurück ins selbstständige Leben Ob Theaterbesuche, Reisen oder Autofahren – Eva Schrott-Thraede steht mit 81 Jahren noch mitten im Leben. Bis eine Oberschenkelhalsfraktur sie in Folge eines Sturzes aus ihrem aktiven Lebensalltag reißt. Doch ihr Unfall bedeutet nicht das Ende ihrer Eigenständigkeit. Wie viele andere Patienten, die täglich in unserem Zentrum für Alterstraumatologie versorgt werden, kann sie dank ganzheitlicher Behandlungs- konzepte direkt nach ihrem Krankenhausaufenthalt wieder nach Hause in ihr aktives Leben zurückkehren. „Ich hatte Glück im Unglück“, erzählt sie eine Rhein-Schiffsreise angetreten. Rollator noch sehr mobil und lebte in Eva Schrott-Thraede. Elf Tage ist es Ihre Geschichte ist kein Einzelfall. Im ihrer Wohnung. Ihr Wunsch: nach ihrem her, dass die 81-jährige gebürtige Zimmer nebenan erholt sich ein 82- Aufenthalt wieder in ihr häusliches Um- Lüneburgerin in ihrer Regensburger jähriger Landwirt, der noch aktiv am feld zurückzukehren. Wohnung stürzte und sich eine Ober- Hof mitarbeitet und kürzlich ebenfalls schenkelhalsfraktur zuzog. Tags da- einen Oberschenkelhalsbruch erlitt. DAMIT DIE EIGENE VERSORGUNG rauf wird sie in der Unfallchirurgie am Er denkt an die bevorstehende Ernte. WIEDER SELBST GELINGT Krankenhaus Barmherzige Brüder Seine Hoffnung: rechtzeitig wieder fit Regensburg operiert und seither sta- zu sein. Gegenüber wird eine 93-jäh- Alle drei Patienten haben eines gemein- tionär behandelt. Eva Schrott-Thraede rige Patientin mit einer Beckenfraktur sam: eine gute Mobilität im Alter, die war bis zu ihrem Sturz noch sehr aktiv. und schweren Vorerkrankungen be- sie bis zu ihrem Sturz noch am aktiven In der Woche ihres Aufenthaltes hätte treut. Vor ihrem Unfall war sie mit ihrem Leben teilnehmen ließ. Damit dies auch
I NTER N 25 weiterhin so bleibt, gibt es am ihrer Therapie entwickelt sich sehr Umfeld zurückzukehren. Ich bin nun Krankenhaus Barmherzige Brüder typisch für die Station. Direkt nach zehn Tage hier auf Station, und nächste Regensburg das Zentrum für Alters- der Operation ist die Patientin noch Woche geht es schon wieder nach Hau- traumatologie. Die hoch spezialisierte deutlich auf Hilfe angewiesen. Dank se in meine seniorengerechte Wohnung. Station ist auf die ganzheitliche und des breiten Spektrums an Behand- Das ist großartig!“ Menschen, denen es interdisziplinäre medizinische Fürsor- lungsmaßnahmen und des eigenen ähnlich ergeht und die wie sie in hohem ge älterer Patienten ausgerichtet. Ehrgeizes, ihren gewohnten Mobili- Alter nach einem Sturz ins Krankenhaus Patienten dahingehend zu behandeln tätsstatus bald wiederzuerlangen, kommen, möchte Eva Schrott-Thraede und zu betreuen, dass es ihnen ge- macht sie jedoch schnell Fortschritte. ermutigen und ihnen die Angst vor Bett- lingt, wieder in ihr aktives Leben zu- lägerigkeit nehmen: „Hier sind Experten, rückzukehren, ist das Ziel des geriat- EIN STURZ MUSS NICHT DAS und ein Sturz muss nicht das Ende der rischen Behandlungsteams der Al- ENDE DER SELBSTSTÄNDIGKEIT Selbstständigkeit bedeuten.“ Nach ihrer terstraumatologie. „Bei uns in der BEDEUTEN Entlassung steht noch eine ambulante Alterstraumatologie ist es nicht nur Reha an. Diese hat den Vorteil, dass unsere Aufgabe, betagte Patienten Nach einigen Tagen intensiver The- Eva Schrott-Thraede in ihrer gewohn- zu versorgen. Wir möchten es viel- rapie kann Eva Schrott-Thraede ten Umgebung bleiben kann und somit mehr als Therapie verstehen, dass bereits 100 Meter mit einem Rolla- die Verbindung zwischen Therapie und sie die eigene Versorgung wieder tor gehen. Sie freut sich über ihren Alltag leichter gelingt. „Eine ambulante selbst lernen“, führt Stationsleiter Behandlungserfolg am Krankenhaus Reha ist das ultimative Ziel unserer Be- Felix Bäuerle aus. Barmherzige Brüder: „Von insgesamt handlung. Wir setzen alles daran, unsere vier Klinikaufenthalten in meinem Le- Patienten wieder so fit zu machen, dass Gerade während der Corona-Pan- demie häufen sich die Fälle an alters- traumatologischen Patienten. „Wäh- rend des Corona-Lockdowns be- kamen viele ältere Menschen wenig bis gar keine Hilfe im Haushalt und nahmen Arbeiten, die sonst Kinder oder Enkel erledigt haben, selbst in Angriff. Das zeigt, wer unsere Alters- trauma-Patienten sind: jene, die noch an der Aktivität des täglichen Lebens teilnehmen. Und diese Menschen wollen wir fördern und stärken“, er- klärt Bäuerle. Dabei stehen nicht nur die unfallchirurgische Behandlung und die rehabilitativen sowie präven- tiven Maßnahmen im Fokus, sondern auch die Diagnostik und Therapie der zum Sturz führenden Erkrankungen. „Es gilt abzuklären, warum der Patient gestürzt ist. Etwa, ob der Blutzucker oder eine Kreislauferkrankung hierbei eine Rolle gespielt haben“, so Bäuerle. Damit der „status ante“ wieder herge- stellt wird, sind altersgerechte Therapie- methoden gefragt. Schließlich haben ältere Menschen andere Bedürfnisse als jüngere. „Vor meinem Sturz habe ben gefällt mir diese Station am bes- sie direkt nach Hause gehen können − ich mich stets bemüht, regelmäßig ten. Hier werde ich als Patientin stets mit so viel Selbstständigkeit wie mög- Gymnastik zu machen. Nur laufe ich auf Augenhöhe wahrgenommen und lich“, erklärt Felix Bäuerle. Er ergänzt eben keinen Marathon mehr. Das Gute kann dank der altersgerechten Be- lächelnd: „Das Schöne ist: Dies gelingt ist, dass man hier das Alter im Blick handlung und des individuell auf mich uns tatsächlich oft.“ hat – auch bei den Behandlungen“, ausgelegten Trainingsplans zuversicht- so Eva Schrott-Thraede. Der Verlauf lich sein, wieder in mein häusliches Christina Döllinger
26 IN T E RN Regional und fair bewegt Viele Menschen möchten bewusster leben und sich nachhaltig ernähren. Vorreiter und Mit- streiter auf diesem Gebiet ist unsere Krankenhausküche. Seit gut zehn Jahren setzt man hier verstärkt auf Produkte aus der Region, seit Jahresbeginn finden Mitarbeitende auch Fairtrade- Produkte in den Speisesälen. Die Zahlen sind beeindruckend: liegen auf der Hand. Günstiger sei das dass das Haus seit letztem Jahr Koch- 75 Tonnen Kartoffeln, 94 Tonnen Ge- nicht, lässt Manchen durchblicken. Aber lehrlinge ausbildet. müse, knapp 200 Tonnen Backwaren, zu wissen, wo und wie die Ware produ- rund 340 Tonnen Molkereiprodukte und ziert wird, die Menschen zu kennen, die NEUE REZEPTUREN 80 Tonnen Fleisch und Wurst (ohne sie anbauen und die Wertschöpfung in Geflügel) verarbeiten die Küchen der der Region zu halten – das rechtfertige Und was hat sich sonst noch geändert? Krankenhäuser der Barmherzigen Brü- den Mehraufwand. „Wir sehen unsere Bei der Zusammenstellung der Menü- der in Regensburg, München, Straubing Bauern täglich, manche Lieferanten pläne stehen immer ernährungsphysio- und Schwandorf pro Jahr. Allein für die arbeiten schon seit 30 Jahren für unser logische Gesichtspunkte im Mittelpunkt. Regensburger Häuser bereitet das Kü- Haus. Das sind nicht nur Geschäftsbe- Ideen, zum Beispiel für die neu einge- chenteam im Schnitt 1.700 Mittagessen ziehungen, da ist auch Menschlichkeit führte Linsen-Spinat-Lasagne, holt man zu. „Ja, das sind schon Mengen, die wir mit im Spiel“, ergänzt Beinhölzl. sich auch mal von Gourmetköchen. „Die hier bewegen“, merkt Küchen-Bereichs- Küchenchefs der Krankenhäuser treffen leiter Reinhard Manchen schmunzelnd, REGIONAL UND HAUSGEMACHT sich mehrmals im Jahr, um zu schauen, aber auch etwas stolz an. Und diese wie der Speiseplan verbessert werden Mengen bewegt im wahrsten Wortsinn Aber Qualität und Transparenz hören kann und wohin die Reise in Sachen die Region: „Unsere Kartoffeln stammen beim Warenbezug nicht auf: „Was wir gesunde Ernährung geht“, so Manchen. von unseren ‚eigenen‘ Kartoffelbauern selber machen können, machen wir Und wenn einen doch mal der Heißhun- vor Ort, die Backwaren beziehen wir zu selber. Denn ‚selber machen‘ heißt: Wir ger packt? Auch wenn Leberkäs und knapp 90 Prozent von einem regionalen wissen, was drin steckt“, bringt Man- Currywurst nicht allzu oft auf unserem Bäcker, Gemüsebauern im Umkreis chen diese „alte-neue“ Philosophie auf Speiseplan stehen sollten: Wissend, versorgen uns in der Saison. Auch bei den Punkt. Für die Köche war und ist dass diese Produkte zu 100 Prozent tierischen Lebensmitteln achten wir auf dieser Prozess hin zu einem möglichst von einer vertrauenswürdigen, lokalen Ursprung und Haltung“, führt Manchens hohen Anteil an hausgemachten Spei- Metzgerei kommen, lässt das schlech- Mitarbeiter Uwe Beinhölzl aus. Quali- sen Umstellung und Freude zugleich. te Gewissen zumindest etwas in den tät und Frische der Produkte, kurzer „Aber da ziehen alle mit und bringen Hintergrund treten. Transport und direkte Kommunikation: sich ein“, weiß der Bereichsleiter. Und Die Vorteile dieser Art des Warenbezugs dieser Einsatz hat auch dazu geführt, Franziska Schiegl SCHON PROBIERT? Seit Februar gibt es in unseren Speisesälen Kaffee Einführung der Fairtrade-Produkte. Übrigens: Die und Schokoriegel in Bioqualität und aus fairem Han- Mitarbeitenden müssen beim Kaffee nur einen kleinen del. Angeregt wurde die Einführung von Mitarbeiten- Teil der entstehenden Mehrkosten tragen, den Groß- den, die ihren Wunsch an Priorat, Geschäftsführung teil übernimmt das Haus. Pro Jahr sprechen wir hier und MAV herangetragen haben. Eine Arbeitsgrup- von circa 1,5 Tonnen Kaffeebohnen nur für die Mit- pe erarbeitete anschließend eine entsprechende arbeitenden. Bei den Schokoriegeln wird man – Empfehlung, die Küche holte Angebote ein. Letztlich ausgehend von den Verkaufszahlen vor der Corona- entschied sich die Geschäftsführung dann für die Krise – wohl auf rund 1.800 jährlich kommen.
Wir bauen das Team der Anästhesie und KinderAnästhesie aus. Ein Team aus Ärzten und Pflegekräften, das partnerschaftlich und auf Augenhöhe zusammenarbeitet? Ja, das gibt es wirklich. Werden Sie ein Teil davon! Denn nur gemeinsam schaffen wir es, bestmöglich auf unsere Patienten aufzupassen – vom Neugeborenen über das Kleinkind bis zur schwangeren Mutter. Der Lohn: glänzende Kinderaugen und dankbare Familien. Weitere Benefits: Wir tragen im Bereich Pflege die Kosten für Fachweiterbildung, bieten eine tarifgerechte Vergütung nach AVR und ermöglichen familienfreundliches Arbeiten. Klingt gut? Die KUNO Klinik St. Hedwig baut das Anästhesie Team weiter aus. In allen Bereichen. Ärzte und Pflege. Finden auch Sie Ihren #Herzensjob. www.barmherzige-hedwig.de/anaesthesie
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