Start ohne Hindernisse - Markteinstieg in den Niederlanden - Niederrheinische IHK
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IHK, Postfach 10 15 08, 47015 Duisburg • A 07373 PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt. www.ihk-niederrhein.de November 11 • 2013 Start ohne Hindernisse Markteinstieg in den Niederlanden Seite 8 (12) Ernst-Schneider-Preis (17) IHK-Konjunkturumfrage (62) Betriebspraxis plus Rund 500 Gäste bei der Verleihung Wirtschaft am Niederrhein in guter Verfassung Wie aus Kunden Stammkunden werden
Editorial Editorial Mehr Freihandel – mehr Arbeitsplätze Der Außenhandel mit den USA brummt und wächst weiter auf hohem Niveau. Neue Impulse werden von einem Freihandelsabkommen erwartet, das nach mehr als 20 Jah- ren Diskussion zwischen den USA und der EU konkret angegangen werden soll. Beide Seiten versprechen sich wirtschaftliche Vorteile in Milliardenhöhe. Nach einer Untersu- chung der Bertelsmann-Stiftung sollen durch dieses Abkommen in Deutschland mehr als 160 000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Allein diese Zahl zeigt, welche enorme Bedeutung freier Handelsaustausch für die weltweite wirtschaftliche Entwicklung hat. Dabei sind die welthandelspolitischen Rahmenbedingungen derzeit alles andere als günstig. Zu groß sind die nationalen Interessen einzelner Staaten. So schlägt derzeit die große Stunde der bilateralen Freihandelsabkommen. Allein die EU verhandelt gegen- wärtig Abkommen mit etwa 20 Staaten und sogar einzelnen Regionen, etliche Verträge bestehen bereits. Dazu kommen zahlreiche Vereinbarungen zwischen Drittstaaten, die sehr wohl auch für deutsche Unternehmen beziehungsweise deren ausländische Toch- tergesellschaften an Bedeutung gewinnen können. All dies zwingt Unternehmen dazu, sich mit immer mehr verschiedenen handelspoliti- schen Vorschriften zu befassen, wollen sie die damit verbundenen Vorteile nutzen. Ob sich dies immer rechnet, wird zunehmend bezweifelt. Und gerade für unseren Mittel- stand tun sich hier besondere Hemmnisse auf. Insofern läuft vieles derzeit auf eine second- best-Lösung hinaus. Deshalb brauchen wir eine liberale Handelspolitik auf multilateraler Ebene. Zurück zu mehr Einfachheit! Nur damit lässt sich die weltweite Erfolgsstory – mehr Wachstum, mehr Arbeitsplätze – fortsetzen. Dr. Florian Funck Vizepräsident der Niederrheinischen IHK November 2013 • Seite 1
8 12 17 32 62 (8) Markteinstieg in den Niederlanden (32) Stiftungen als Nachfolgemodell Zwar stehen die Niederlande derzeit wirtschaftlich unter Druck Mehr als 20 000 Unternehmen pro Jahr suchen nach einer geeig- – doch der nächste Aufschwung kommt bestimmt. Für Unterneh- neten Nachfolgeregelung. Das soziale Stiftungsunternehmen men kann es sich lohnen, antizyklisch zu denken und sich früh- kann ein alternatives Modell darstellen. Professor Dr. Lutz Früh- zeitig mit den Besonderheiten des Marktes vertraut zu machen. brodt von der Hochschule Würzburg-Schweinfurt erklärt in „tw“, Was beim Einstieg im Nachbarland zu beachten ist. wie es funktioniert. Titelfoto: cantaloop (62) Kundenbindung (12) Ernst-Schneider-Preis Grob gerechnet ist es fünfmal günstiger, einen Stammkunden zu Gelungene Premiere im Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen: halten, als einen neuen zu akquirieren, so Marketing-Berater Dr. Rund 500 Gäste waren am 9. Oktober der Einladung der sechs Frank Ternow, Mettmann. Deshalb sollte die Beziehung zu den Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet zur Verleihung treuesten Kunden besonders gepflegt werden. des Ernst-Schneider-Preises gefolgt. (17) IHK-Konjunkturumfrage „tw aktuell“ – Die Wirtschaft am Niederrhein zeigt sich in guter Verfassung. Das Wirtschaftsmagazin im TV-Format. Die komplette Hierzu tragen vor allem die Umsätze im Auslandsgeschäft bei, Sendung zu ausgewählten Themen dieser Ausgabe aber auch die stabilen Investitionen im Inland. Dennoch zeigen kann über den QR-Code oder über die Mediathek unter www.ihk-niederrhein.de aufgerufen werden. sich auch branchenbedingte Risiken. Inhalt Editorial Wirtschaft und Region (30) Zur Person (1) Mehr Freihandel – mehr Arbeitsplätze (12) Ernst-Schneider-Preis: Betriebspraxis Ausgezeichneter Wirtschaftsjournalismus (32) Gesellschaftliche Verantwortung leben Kompakt (14) Energieeffiziente Sanierung (33) Neues aus den Hochschulen (4) NiederrheinRad mit neuer Bestmarke von Wirtschaftsgebäuden (5) Unternehmensnachfolge am Niederrhein (17) Aktueller IHK-Konjunkturbericht (47) IHK-Service: Recht, Steuern, Finanzen (5) Termine kompakt (19) Gesundheitsnetzwerk (6) Nationale IHK-Bestenehrung Niederrhein e. V. gegründet (48) Handelsregister (61) Impressum IHK-Service: Literatur-Tipp der Redaktion Unternehmen im Blick (7) Leitfaden Digital Commerce (22) Wirtschaftsticker Betriebspraxis plus (45) Der GmbH-Beirat (23) Duisburger Hafen AG stiftet Denkmal (62) Damit aus Kunden Stammkunden werden (24) 100 Jahre Pressegroßhandel (64) Einblick Titelthema Wilhelm Schmitz Beilagenhinweis: (8) Start ohne Hindernisse – (26) Erfolgsmodell Food Town Duisburg Dieser Ausgabe liegt eine Teilbeilage Dr. Voßmeyer & Partner Markteinstieg in den Niederlanden (27) Gesellschafterwechsel bei Rheinkraft aus Duisburg bei. Wir bitten um freundliche Beachtung. Seite 2 • November 2013
Kompakt l Pkw-Absetzstelle Emmerich am Rhein Neuer Service für die Berufsschifffahrt Das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Duisburg-Rhein hat Mitte September die Pkw-Absetzstelle Emmerich in Betrieb genommen. In Zusammenarbeit mit der Stadt ist damit am Niederrhein die erste Anlage dieser Art geschaffen worden. Ab sofort können Binnenschiffer ihre mitgeführten Autos mit dem bordeigenen Kran sicher an Land absetzen. Die in neun Monaten fertiggestellte Absetzstelle kann bei fast jedem Wasserstand genutzt werden. Sie liegt in zentraler Lage von Emmerich: am Rheinpark. Die obere Ebene der Absetzstelle kann von Besuchern zusätzlich als Aussichtsplattform genutzt werden. Insgesamt ist die Anlage 55 Meter lang und hat 1,1 Millionen Euro gekostet. l Foto: WSA l NiederrheinRad.de wird immer beliebter Neue Bestmarke erreicht Der Niederrhein ist prädestiniert für ausgedehnte Touren mit dem Fahrrad. Und wer für einen Kurztrip in die Region kein eigenes Rad transportieren will oder kann, dem steht das Verleihsystem „NiederrheinRad“, ein Projekt der Niederrhein Tourismus GmbH, Viersen, zur Verfügung. Dieses erfreut sich zunehmender Be- liebtheit: Im Sommer wurden während der sechs Ferienwochen rund 4 000 fahr- bare Untersätze ausgeliehen. Damit hält der positive Trend der vergangenen zwei Jahre an. 2011 verzeichneten die Stationen in den Sommerferien 3 050 Verleihungen, ein Jahr später stieg die Zahl auf 3 300. Im November ziehen die Räder übrigens wieder ins Winterlager und werden dort für die Radsaison 2014 fit gemacht. Die rund 40 Verleih- und Servicestationen befinden sich verteilt über den ge- samten Niederrhein – von Emmerich am Rhein bis Zons und von Brüggen bis Duisburg. Mehr Details unter www.NiederrheinRad.de. l Foto: NiederrheinRad l Studie „IHK-Energiewende-Barometer 2013“ Unternehmen sehen Chancen und Risiken Die Wirtschaft stellt sich den Herausforderungen der Energiewende. Das belegt eine bundes- weite Umfrage der Industrie- und Handelskammern, an der sich 2 400 Betriebe aller Größen- klassen, Branchen und Regionen beteiligt haben. Allerdings sieht lediglich ein kleiner Teil der Unternehmen mehr Chancen als Risiken: Nur 16 Prozent der Befragten betrachten die Aus- wirkungen der Energiewende als positiv oder sehr positiv für das eigene Unternehmen. Die insgesamt skeptische Einschätzung hängt vor allem mit steigenden Energiepreisen und Befürchtungen hinsichtlich der Versorgungssicherheit zusammen, so der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), Berlin. Auch könnten sich Unternehmen auf politische Entscheidungen immer weniger verlassen. Es gelte deshalb, so der DIHK, den Netzausbau voranzubringen, den Anstieg der Strompreise zu stoppen und politische Ziele innerhalb der Bundesregierung sowie zwischen Bund und Ländern aufeinander abzustimmen. Die komplette Studie steht unter www.dihk.de/ressourcen/downloads/ ihk-energiewende-barometer-2013.pdf zur Verfügung. l Seite 4 • November 2013
Kompakt l Bekanntmachungen der IHK IHK-Service Immer aktuell im Internet Wichtiger Hinweis für die IHK-zugehörigen Unternehmen: Alle offiziellen Bekanntma- Termine kompakt chungen veröffentlicht die IHK zeitnah auf ihrer Homepage www.ihk-niederrhein.de, Industriestandort NRW und zwar unter der Rubrik „IHK-Bekanntmachungen“. Damit stehen die Informationen Vortragsveranstaltung des WFZruhr und schneller zur Verfügung als bei einer Veröffentlichung in der Zeitschrift „Thema Wirt- Podiums-Diskussion „Industriestandort schaft“. Hinsichtlich der Veröffentlichungspflicht zählt die Bekanntmachung im Internet. NRW – Vergangenheit oder Zukunft?“ Ist bei Beschlüssen Satzungsrecht der IHK berührt, so erfolgt die Veröffentlichung wei- mit Wirtschaftsminister Garrelt Duin. terhin in der IHK-Zeitschrift „Thema Wirtschaft“. 13. November, Bildungszentrum für die Entsorgungs- undWasserwirtschaft (BEW) Dies geht zurück auf einen Beschluss der Vollversammlung. Nähere Informationen bei GmbH, Duisburg-Rheinhausen. Ass. Matthias Wulfert, Geschäftsbereich Recht und Steuern, Telefon 0203 2821-309, www.wfz-ruhr.de E-Mail wulfert@niederrhein.ihk.de. Straelener Wirtschaftstreff Zum zwölften Mal wird der Straelener Aktuelle Bekanntmachung: Sitzung der Vollversammlung am 26. November. l Wirtschaftspreis an Unternehmen, die sich im besonderen Maße für den Standort Straelen eingesetzt haben, verliehen. 21. November, 19.30 Uhr, im Forum des Gymnasiums Straelen. l Vollversammlung der Niederrheinischen IHK China als Beschaffungsmarkt Sitzung am 26. November Veranstaltung der IHKs im Ruhrgebiet. Themen: Markt, Qualitätssicherung, Die nächste Vollversammlung der Nie- Transport, Logistik und Warenverkehr derrheinischen IHK findet am 26. Novem- (Zoll) in China. 21. November, 14 bis 18 ber um 16 Uhr in der Niederrheinischen Uhr, in der IHK, Duisburg. Informatio- IHK, Mercatorstraße 22–24, Duisburg, nen und Anmeldung bei Larissa Fuhr- mann, Telefon 0203 2821-347. statt. Die Tagesordnung wird etwa zwei E-Mail fuhrmann@niederrhein.ihk.de Wochen vor dem Vollversammlungster- min im Internet unter www.ihk-nieder- Seminar Außenwirtschaft rhein.de/IHK-Bekanntmachungen veröf- Going international – was man für das fentlicht. Auslandsgeschäft wissen muss. 27. No- vember, 16 bis 18 Uhr, in der IHK, Duis- Für IHK-Zugehörige ist die Sitzung öffent- burg. Informationen und Anmeldung bei lich. Weitere Informationen: Ass. Matthias Larissa Fuhrmann,Telefon 0203 2821-347. Wulfert, Telefon 0203 2821-309, E-Mail E-Mail fuhrmann@niederrhein.ihk.de wulfert@niederrhein.ihk.de.l Foto: Ullrich Sorbe IHK-Zertifikatslehrgang: Vertriebsassistent/-in Lehrgang für Vertriebsmitarbeiter im Innendienst sowie Quereinsteiger, die eine Stellung im Innendienst ei- l Infoveranstaltung bei der IHK in Duisburg ner Vertriebsorganisation anstreben, Unternehmensnachfolge am Niederrhein und Verkaufs(innendienst)leiter mit Kundenkontakt. Ziel ist, Kundenge- spräche erfolgreich zum Abschluss Früher oder später betrifft dieses Thema auch Unternehmerinnen und Unternehmer: zu bringen. Themen unter anderem: Der Ruhestand rückt näher und damit auch die Frage, wer den Betrieb fortführen wird. Verkaufspsychologie, Verhandlungs- Laut Niederrheinischer IHK sind davon in der Region Jahr für Jahr rund 300 Unterneh- führung, Vertriebsmanagement und men betroffen. Woran rechtzeitig gedacht werden muss, darüber informiert die IHK in Marketing, Angebotserstellung und einer Informationsveranstaltung zur Unternehmensnachfolge am 25. November, 17 Uhr, das Nachfassen von Offerten. 27. No- in der Hauptgeschäftsstelle in Duisburg. vember bis 13. Dezember, 9 bis 16.30 Uhr (48 Unterrichtsstunden), in der Experten erklären, wie die Übergabe in betriebswirtschaftlicher, rechtlicher und steuer- IHK, Duisburg. Informationen und An- meldung bei Maria Kersten, Telefon licher Sicht bewerkstelligt werden kann. Weitere Informationen und Anmeldung zur Ver- 0203 2821-487. anstaltung bei Mariann Ludewig, Telefon 0203 2821-325, E-Mail ludewig@niederrhein. E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de ihk.de oder unter www.ihk-niederrhein.de/Unternehmensnachfolge. l November 2013 • Seite 5
Kompakt l Unternehmens-Besuchsprogramm „Profile 2013“ IHK-Service Prozess-Management im Krankenhaus Termine kompakt Know-how vor Ort – unter diesem Motto nutzen Fach- und Führungskräfte im Rheinland regelmäßig die Gelegenheit, bei namhaften Unternehmen hinter die Kulissen zu schau- Seminar Umsatzsteuer en. Die letzte Möglichkeit dazu besteht in diesem Jahr am 11. Dezember, 16 Uhr, im Logis- Die Umsatzsteuer im grenzüberschrei- tikzentrum der Katholischen Kliniken im Kreis Kleve, Uedem. Im Rahmen des Unterneh- tenden Waren- und Dienstleistungsver- mens-Besuchsprogramms „Profile“ gehen die Teilnehmer der Frage nach: „Wie kommen kehr. 28. November, 14 bis 18 Uhr, in der die Spritze und das Medikament ans Krankenbett?“ IHK, Duisburg. Informationen und An- meldung bei Larissa Fuhrmann, Telefon Das Logistikzentrum beheimatet das Medical-Care-Center-Niederrhein und eine Kranken- 0203 2821-347. hausapotheke. 2 500 Lagerartikel sind dort ständig verfügbar – von der Einwegspritze über E-Mail fuhrmann@niederrhein.ihk.de Verbandmaterial bis hin zum Bürobedarf. Ein spezielles EDV-System sorgt dafür, dass Bestel- T.I.M. lung, Kommissionierung und Lieferung ineinandergreifen. Das Logistikzentrum beliefert Technische Industrie-Messe, 3. und 4. Krankenhäuser, Rettungsdienste und Pflegeeinrichtungen im Umkreis von rund 100 Kilome- Dezember, Kalkar. tern, die angrenzenden Niederlande eingeschlossen. Anmeldungen bei der IHK für den Un- www.messekalkar.de ternehmensbesuch: Stefan Finke, Telefon 0203 2821-269, E-Mail finke@niederrhein.ihk.de. l Das IHK-Ursprungszeugnis Rechtliche Grundlagen und elektroni- sche Beantragung. 18. Dezember, in der IHK-Zweigstelle in Kleve, Bosch- l Nationale Bestenehrung in Berlin straße 16, 47533 Kleve. Informationen und Anmeldung: Andrea Averkamp, Große Bühne für großartige Leistungen Telefon 0203 2821-224. E-Mail averkamp@niederrhein.ihk.de Am 9. Dezember ist es wieder soweit: Bereits zum achten Mal IHK-Zertifikatslehrgang: Außendienst werden dann die besten Ausbildungsabsolventen bei der Na- Im Fokus steht die Entwicklung der Ver- tionalen Bestenehrung der IHK-Organisation gewürdigt – und käuferpersönlichkeit. Verhandlungstrai- zwar im Berliner Hotel Maritim. Durch die Veranstaltung ning, Überleitungen und Abschlusstech- führt, wie in den Jahren zuvor, die Moderatorin Barbara Schö- niken werden trainiert. Zielgruppe neberger. Festredner ist EU-Kommissar Günther H. Oettinger. sind Vertriebsmitarbeiter oder Sei- teneinsteiger, die eine Tätigkeit im Mehr als 200 Spitzen-Azubis des aktuellen Jahrgangs erhalten an diesem Tag ihre Aus- Außendienst anstreben. Termin: 21. zeichnungen. Alle haben ihre Prüfung mit „sehr gut“ bestanden und sind damit die bes- bis 25. Januar 2014, 9 bis 16.30 Uhr ten Absolventen unter rund 330 000 Prüfungsteilnehmern in den Winterprüfungen (40 Unterrichtsstunden), in der IHK, 2012/2013 und den diesjährigen Sommerprüfungen. Erwartet werden neben den erfolg- Duisburg. Informationen und Anmel- reichen Absolventen und ihren Angehörigen auch Vertreter der ausbildenden Betriebe dung: Maria Kersten, Telefon 0203 sowie zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien. l 2821-487. E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de IHK-Zertifikatslehrgang: Allround-Bürokraft Gerade in kleinen und mittleren Un- l Domain-Endung „.ruhr“ kommt ternehmen wird von Bürokräften häufig erwartet, dass sie Aufgaben Ruhrgebiet erhält eigene Internetadresse in unterschiedlichen Bereichen pro- fessionell erledigen. Der Lehrgang Jetzt ist es offiziell: Die Ruhrgebiets-Endung „.ruhr“ wird als eine der ersten von rund 1400 neuen vermittelt notwendige Kenntnisse Domains weltweit an den Start gehen. Durch die Einführung neuer sogenannter Top Level Do- und Techniken, um diesen Erwartun- mains, zu denen unter anderem auch die Endungen „.shop“ oder „.blog“ gehören, können Betrei- gen an eine „Allround-Bürokraft“ ge- ber von Webseiten ihr Angebot künftig themen-, zielgruppen- und ortsspezifischer präsentieren. recht zu werden. Termin: 8. Januar bis 9. April 2014, dienstags 9 bis 15 Uhr (50 Unterrichtsstunden), in der Interessenten können diese voraussichtlich ab Anfang des kommenden Jahres registrie- IHK, Duisburg. Informationen und ren lassen. Das Verfahren ist mehrstufig gegliedert: Die erste Phase ist den Inhabern von Anmeldung: Maria Kersten, Telefon Marken und ähnlichen Rechten vorbehalten. In der darauffolgenden Phase kommen 0203 2821-487. lokal ansässige Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen zum Zug. Die letzte E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de Phase ermöglicht die freie Registrierung. Bereits jetzt kann man eine eigene Wunsch- domain unverbindlich reservieren, und zwar unter www.dotruhr.de. l Seite 6 • November 2013
IHK-Service: Literatur-Tipp der Redaktion IHK-Service Literatur-Tipp der Redaktion Leitfaden Digital Commerce Kommunikation eine zentrale Rolle. Der Unternehmensleitung obliegt es, die vor- genannten Attribute zu verknüpfen und sie zielorientiert zu positionieren. Somit Digital Commerce boomt: lässt sich im Wettbewerb ein deutlicher Waren im Wert von 49 Mil- Vorsprung erzielen. Diesen gilt es, Schritt liarden Euro werden dieses um Schritt auszubauen und mit den Mitar- Jahr voraussichtlich online beitern gemeinsam zu gehen. Unterneh- bestellt. Zwei Drittel des menscoaching – Teamentwicklung för- Versandhandelsumsatzes dern. Jürgen Arnold, 304 Seiten, ISBN werden im Netz erwirtschaftet. Der 978-3-938684-15-3, 39,00 Euro. Uvis Verlag nächste Trend: Mobile Commerce. Inzwi- e. K., Burgrieden. schen ist jeder Zweite hierzulande über Smartphone oder Tablet-PC online. Für Un- ternehmen wird es daher wichtiger, für Medientraining Kunden auch auf diesem Wege erreichbar zu sein. Nur eine professionelle Online- Bestellung anzubieten, reicht nicht mehr aus. Prozesse müssen neu angepasst wer- Journalisten und Kamera- den. Auch stationäre Händler müssen um- teams sind allgegenwärtig, denken: Das Smartphone kann neue Käu- die Medien brauchen stets fer ins Geschäft lenken. Die crossmediale neue Geschichten und Bil- Vernetzung entscheidet über den Erfolg. der. Immer mehr Menschen Im vorliegenden Buch beschreiben Ken- erhalten oftmals auch kurzfristig eine An- ner der Szene, was sich aktuell ändert frage für einen Fernsehauftritt oder ein und wo der größte Handlungsbedarf be- Radiointerview. Gefragt sind Führungs- steht. Torsten Schwarz (Hrsg.), Leitfaden kräfte von Unternehmen oder Organisa- Digital Commerce, 384 Seiten, 34,90 Euro, tionen, Experten und Spezialisten aus ISBN 978-3-943666-05-2, Marketing-Börse Wissenschaft, Technik oder anderen Fach- GmbH, Waghäusel. gebieten, aber auch Sportler, Künstler und Politiker. Ein Medienauftritt bedeutet Chan- ce und Risiko zugleich. Chance, weil es Unternehmenscoaching dem Unternehmen die Möglichkeit bietet, bekannt zu werden und sich zu vermark- ten. Risiko, weil auch ein schlechter Auf- Die Wissensbilanz eines jeden Unterneh- tritt Folgen hat. Dann kann das Image und mens wird durch dessen Mitarbeiter und im Extremfall sogar das Geschäft darunter deren Teamfähigkeiten geprägt. Effekti- leiden. Das vorliegende Fachbuch ist ein ve Teams bilden das Herzstück jeder er- praktischer Leitfaden für den perfekten folgreichen Organisation. Neben den be- Medienauftritt. Es zeigt in kompakter und triebswirtschaftlichen Aspekten wird die anschaulicher Weise, wie man sich in den Motivation und Identifikation der Mitar- Medien erfolgreich präsentiert – mit al- beiter zur zentralen Führungsaufgabe: lem, was dazu gehört: Auftritt, Kleidung, Innovation, Kreativität und Synergien zu Ausdruck, Körpersprache, Umgang mit kri- fördern, Loyalität, Treue und Identifikati- tischen Fragen, Krisenkommunikation und on zu belohnen. Neben dem Verhalten dem Thema Lampenfieber. Christian der Führungskräfte spielen Vorbildfunkti- Schmid-Egger, Medientraining, 222 Seiten, on, die Wohlfühlatmosphäre am Arbeits- 24,99 Euro, ISBN 978-3-86764-375-7, UVK platz, Gesundheitsmanagement oder auch Verlagsgesellschaft, Konstanz. November 2013 • Seite 7
Titelthema Start ohne Hindernisse Zahlreiche Anlaufstellen erleichtern den Einstieg in den niederländischen Markt Zwar stehen die Niederlande derzeit wirtschaftlich unter Druck – doch der nächste Aufschwung kommt bestimmt. Für Unternehmen kann es sich lohnen, antizyklisch zu denken und sich frühzeitig mit den Besonderheiten des Marktes vertraut zu machen. Schließlich ist es vom Niederrhein nur ein Katzensprung über die Grenze. „tw“ erläutert, was beim Markteinstieg zu beachten ist und wo es Unterstützung gibt. Seite 8 • November 2013
Titelthema Wirtschaftsprofil Niederlande Umfassende Informationen zum Markt- einstieg im Nachbarland enthält die Publi- kation „Wirtschaftsprofil Niederlande“ der Deutsch-Niederländischen Handelskam- mer, die unter www.dnhk.org als Down- load zur Verfügung steht. Deutschland ist der wichtigste Han- schiede zwischen den beiden Nachbar- Einkünfte des Handelsvertreters nicht delspartner der Niederlande. Ungefähr staaten bestehen. Handelsvertreter, ei- als Lohn qualifiziert werden. Ansons- ein Viertel des gesamten niederländi- gene Mitarbeiter und schließlich die ten drohen zusätzliche Abgaben an den schen Exports (inklusive Wiederausfuhr Gründung einer eigenen Niederlassung Fiskus. 104,6 Milliarden Euro) geht in die Bun- sind häufig anzutreffende Formen der desrepublik. Die vermeintlich kleinen Geschäftstätigkeit deutscher Betriebe. Personalbeschaffung Niederlande stehen mit einem gemein- samen Handelsvolumen von 158 Milliar- Handelsvertretung den Euro im Jahr 2012 im bilateralen Bei der Personalsuche gibt es mehrere Außenhandel hinter Frankreich an Anlaufstellen. Die Deutsch-Niederländi- zweiter Stelle der deutschen Handels- Ein erster Schritt in den niederländi- sche Handelskammer hilft Unterneh- partner. Deutschland ist mit 70,9 Milliar- schen Markt vollzieht sich oft im Rah- men bei der Personalsuche, sie vermit- den Euro zugleich auch der wichtigste men eines Vertrages mit einem Han- telt Bewerber und veröffentlicht Stel- Exporteur. Entsprechend eng sind die delsvertreter. Handelsvertreter sind dem lenanzeigen. Eine naheliegende Option wirtschaftlichen Verknüpfungen, die er- Grunde nach unabhängige Vertreter, ist auch der Kontakt zum UWV („Uitvoe- heblichen Einfluss auf die Entwicklung die von einem Unternehmer damit be- ringsinstituut Werknemersverzekerin- der niederländischen Konjunktur ha- auftragt werden, im Namen und auf gen“). Es übernimmt ähnliche Aufga- ben. Vor allem der niederländische Ex- Rechnung des Unternehmers Verträge ben wie hierzulande die Bundesagen- port reagiert schnell auf Schwankun- auszuhandeln und abzuschließen. Für tur für Arbeit. Gern genutzt werden für gen im Nachbarland. die Vermittlung von Verträgen erhält bestimmte Berufsgruppen auch Zeit- der Handelsvertreter eine Provision. arbeitsunternehmen, die sogenannten Die Niederlande können sich in einigen Zwischen Unternehmen und Handelsver- „Uitzendbureaus“. Branchen zu den weltweit Besten zählen. treter wird ein Handelsvertretervertrag Einige Branchencluster, wie zum Beispiel abgeschlossen. Für diesen gilt grund- Zu beachten ist, dass ein Arbeitnehmer die Kreativwirtschaft bei Amsterdam sätzlich niederländisches Recht, sofern in den Niederlanden unter gewissen oder die Nahrungsmittelindustrie, ma- nichts anderes vereinbart ist und der Umständen eine Betriebsstätte darstellt chen das Land für ausländische Investo- Handelsvertreter überwiegend oder und damit unter das Doppelbesteue- ren und internationale Unternehmen ausschließlich in den Niederlanden tä- rungsabkommen zwischen Deutschland attraktiv. Aber auch andere Felder, bei- tig ist. und den Niederlanden fallen kann. Dies spielsweise der Maschinen- und Anla- ist insbesondere dann der Fall, wenn der genbau sowie die Energietechnik, zählen Steuerlich wird der selbstständige Han- Arbeitnehmer über eine Abschlussvoll- zu den Stärken – die Ernennung zum delsvertreter allerdings als Unterneh- macht verfügt und davon regelmäßig Partnerland der Hannover Messe im mer betrachtet: Er muss sämtliche Steu- Gebrauch gemacht. Das Unterhalten ei- nächsten Jahr unterstreicht dies ein- ern, Versicherungen und Sozialabgaben ner Betriebsstätte führt in der Regel drucksvoll. selbst abführen und bei der zuständi- dazu, dass die Umsätze, die die Betriebs- gen Handelskammer eingetragen sein. stätte erzielt, an ihrem Sitz zu versteu- Deutsche Unternehmen müssen den Markt- Der Unternehmer sollte sich vom Han- ern sind. Die vertragliche Gestaltung einstieg in den Niederlanden gründlich delsvertreter deshalb einmal im Jahr und die praktische Handhabung sollten vorbereiten, da gerade in rechtlicher und eine Erklärung des Finanzamts vorle- daher genau unter die Lupe genommen steuerlicher Hinsicht erhebliche Unter- gen lassen, um sicherzustellen, dass die werden. November 2013 • Seite 9
Titelthema Ein ergänzender TV-Beitrag zu diesem Thema ist auch direkt über den nebenstehenden QR-Code oder in der tw-aktuell-Mediathek unter www.ihk-niederrhein.de abrufbar. Umgang mit niederländi- schen Geschäftspartnern Zweigniederlassung deutsche Unternehmen für Forderungen aus Geschäften der Niederlassung haftet. – Auf die Nennung von akademischen Für deutsche Unternehmen kann die Ein- Titeln sollte man beim gegenseitigen tragung einer Zweigniederlassung in das Gründung einer Kennenlernen verzichten. Großspurig- niederländische Handelsregister, sozusa- keit kommt nicht gut an. gen als Alternative zum Außendienst und Tochtergesellschaft einer selbstständigen Tochtergesellschaft, – Von langatmigen und belehrenden Vorteile bieten. Das Unternehmen zeigt Die Gründung eines selbstständigen Un- Ausführungen sollte man absehen. Pro- damit seine Präsenz auf dem Markt. Au- ternehmens, zum Beispiel in der Rechts- duktvorstellungen und Firmenpräsen- ßerdem bestehen manche niederländi- form einer BV (BV steht für „besloten ven- tationen trägt man am besten kurz und sche Unternehmen darauf, dass ihr Ver- nootschap met beperkte aansprakelijk- knapp vor. Auf Aussagen wie „Unsere tragspartner über eine eigene Geschäfts- heid“), kann in vielen Fällen Vorteile bie- Firma ist die beste, größte, umsatz- stelle in den Niederlanden verfügt. ten. Die BV entspricht in etwa einer GmbH stärkste“ sollte verzichtet werden. nach deutschem Recht, allerdings ist sie Unter bestimmten Voraussetzungen kann von ihrer formal-juristischen Konstruktion – Niederländer sind preisbewusste Ver- ein deutsches Unternehmen sogar ver- eher eine kleine Aktiengesellschaft. Sie handlungspartner, die allerdings Quali- pflichtet sein, sich im niederländischen ist die häufigste Unternehmensform in tät, Lieferpünktlichkeit und guten Ser- Handelsregister eintragen zu lassen. Die den Niederlanden und wird wie die deut- vice zu schätzen wissen. Aus Sicht der Eintragung ist aber relativ unbürokratisch sche GmbH unter Mitwirkung eines No- Niederländer sind dies übrigens ty- und zieht weitaus weniger Kosten nach tars gegründet. Der Gründungsprozess pisch deutsche Eigenschaften, die des- sich als die Gründung einer eigenständi- dauert zirka sechs Wochen. halb auch erwartet werden. gen Tochtergesellschaft. Eine spätere Um- gründung ist ebenfalls jederzeit möglich Geschäftskultur – In den Niederlanden gibt es deutlich we- und kann von der Deutsch-Niederländi- niger Rechtsstreitigkeiten als in Deutsch- schen Handelskammer begleitet werden. land. Strittige Fragen werden am liebs- Die Handelsregister werden in den Nie- Auf den ersten Blick scheint es viele Ge- ten persönlich geklärt. Mit einem derlanden übrigens bei den örtlich zu- meinsamkeiten zwischen der deutschen Telefonat oder Geschäftsbesuch kann ständigen Handelskammern, den Kamers und niederländischen Kultur zu geben. daher mehr erreicht werden als mit der van Koophandel, geführt. Schaut man allerdings genauer hin, offen- Einleitung von rechtlichen Schritten. baren sich gerade bei Geschäftskontak- In bestimmten Branchen – etwa dem Ein- ten gravierende Unterschiede – vor allem – Wer die niederländische Sprache nicht zelhandel und dem Handwerk – kann für mit Blick auf Verhaltensregeln und Ver- beherrscht, sollte Englisch als Geschäfts- die Eintragung einer Zweigniederlassung handlungsstrategien. sprache nutzen. Sollte das Gespräch auf der Nachweis einer besonderen Fachkennt- Deutsch stattfinden, ist es sinnvoll, dem nis erforderlich sein. Dazu stellt die örtliche Es kann beispielsweise sein, dass bei ei- Geschäftspartner eine kurze Zusammen- deutsche Industrie- und Handelskammer nem Termin zur Geschäftsanbahnung zu- fassung des Besprochenen zukommen eine sogenannte EU-Bescheinigung aus. nächst nur ein Fachverantwortlicher er- zu lassen. Oft werden Missverständnisse Aus dieser ergibt sich, dass der Unterneh- scheint, um die Qualität des Erstkontakts erst im Nachhinein deutlich. mer in Deutschland über die erforderlichen einzuschätzen. Der Fachmann berichtet Fachkenntnisse verfügt. Es gilt, dass das dann im Weiteren an seinen Chef, der Seite 10 • November 2013
Titelthema „Ein Engagement in den Niederlan- den bereitet nach meiner Erfahrung Foto: Fotolia.com/ WoGi vor allem dann Freude, wenn es auf Dauerhaftigkeit angelegt und ent- sprechend gut vorbereitet ist.“ Dr. Thomas Hanicke, Leiter Außenwirtschaft bei der Niederrheinischen IHK dann bei Interesse das Folgegespräch führt. In Deutschland ist die umgekehrte Beratung zu Förderprogrammen Vorgehensweise üblich: Der Geschäftsfüh- rer reist persönlich an und delegiert an- Sind Produkte deutscher Unternehmen überhaupt für den niederländischen Markt schließend an seine Mitarbeiter. Dieser geeignet? Wer sind die Abnehmer? Eine Beratung in diesen Fragen bietet die Unterschied kann zu Missverständnissen Deutsch-Niederländische Handelskammer (DNHK) in Den Haag an. Sie verfügt auf beiden Seiten führen, sodass diesem über entsprechende Marktforschungsergebnisse und kann in der Regel auch po- Punkt eine besondere Beachtung ge- tenzielle Abnehmer benennen. Die Beratung kann unter anderem mit Mitteln des schenkt werden sollte. Bundes und des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert werden. Die Zuschüsse werden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bewilligt und Hierarchien sind in den Niederlanden bezahlt. nicht so offensichtlich wie in Deutsch- land. Man sollte sich beispielsweise nicht Kleine und mittlere Unternehmen, die den geschäftlichen Schritt in die Niederlan- wundern, wenn Trainees oder andere jün- de wagen wollen, werden auch im Rahmen des Interreg IV-A-Projekts „2 connect gere Mitarbeiter ebenfalls aktiv an ei- Business“ unterstützt, an dem die Niederrheinische IHK als Partner beteiligt ist. nem Meeting teilnehmen. Direkte Mei- Das Projekt bietet Informationsveranstaltungen, Workshops, Sprechstunden sowie nungsäußerungen und Kritik gehören individuelle Beratungen – beispielsweise auch zu Fördermöglichkeiten. ebenfalls zum guten Ton. Es ist durchaus auch üblich, sich im Rahmen von ge- Kooperationsplattform schäftlichen Verhandlungen über private Dinge auszutauschen. Bei Verhandlun- gen kommt es darauf an, dass beide Sei- Ein Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung bei der Suche nach geeigneten nie- ten bereit sind, sich entgegenzukommen, derländischen Kooperationspartnern. Herzstück des Projekts ist die Webseite denn Kompromissbereitschaft ist für ei- www.2connectbusiness.de. Neben Infos und Anmeldemöglichkeiten zu unter- nen erfolgreichen Geschäftsabschluss ent- schiedlichen Veranstaltungen findet man dort unter anderem Branchennews, ak- scheidend. tuelle Gesetzesänderungen und Beispiele für erfolgreiche Kooperationen. Arbeitskollegen duzen sich meist, und auch bei Geschäftspartnern kommt das oft nach der ersten oder zweiten Begeg- nung vor – wobei wie auch in Deutsch- land die Branche, das Betriebsklima und Infobox das Alter eine Rolle spielen. Wer sich bei der Ansprache unsicher ist, sollte die Ent- Weitere Informationen bei der Niederrheinischen IHK zu den unterschiedlichen scheidung darüber einfach seinem Ge- Förderprogrammen für Unternehmen: Mario Goedhart, Telefon 02821 21510, genüber überlassen und sich mit Vor- und E-Mail goedhart@niederrhein.ihk.de. Nachnamen vorstellen. Aber Vorsicht: Die Ansprache mit dem Vornamen ist keine Ansprechpartner für das Thema Außenwirtschaft bei der Niederrheinischen IHK: Freundschaftsgeste und bedeutet nicht, Dr. Thomas Hanicke, Telefon 0203 2821-284, E-Mail hanicke@niederrhein.ihk.de. dass weniger hart verhandelt wird. November 2013 • Seite 11
Wirtschaft und Region Auftaktgespräch mit Moderator Jörg Thadeusz, v. l. Frank Baranowski, Ober- bürgermeister Gelsenkirchen, Dr. Benedikt Hüffer, Präsident der IHK Nord Westfalen, Dr. Walter Richtberg, Vorsitzender des Ernst-Schneider-Preis e. V. Die Nominierten und Preisträger. Fotos: Nowaczyk/IHK Nord Westfalen Ausgezeichneter Wirtschaftsjournalismus Ernst-Schneider-Preis wurde feierlich in Gelsenkirchen verliehen Gelungene Premiere im Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen. Als erste Veranstaltung durfte die Verleihung des Ernst- Schneider-Preises im denkmalgeschützten und jetzt im Kern hochmodern ausgestatteten Gebäude stattfinden. Hier, im Ruhrgebiet, durfte bei der Vergabe der Preise an Journalisten das Steigerlied des Ruhrkohle-Chors ebenso wenig fehlen wie die reviertypische Currywurst. Rund 500 Gäste waren am 9. Oktober der Einladung der sechs Industrie- und Handels- kammern im Ruhrgebiet gefolgt. Moderator Jörg Thadeusz führte dabei launig durch den Abend. In insgesamt elf Kategorien wurden Journalisten mit dem Die Zuschauer erfuhren an diesem Abend, wie es zum „beep“- höchstdotierten Preis im Wirtschaftsjournalismus ausgezeich- Ton kam, der beispielsweise an den Scanner-Kassen im Su- net. Als erste Gewinner des Abends wurden die Absolventen der permarkt ertönt. Sie sahen Filmausschnitte vom tiefen Fall Kölner Journalistenschule des Jahrgangs 2010 auf die Bühne ge- des Versicherungsvermittlers Mehmet Göker, und sie erleb- holt. Sie hatten in Kooperation mit dem Kölner Stadt-Anzeiger ten einen vergnügten Printjournalisten, der sich mit einer den besten Onlinebeitrag eingereicht. Die Nachwuchsjournalis- neuen Formatidee gegen einen Themenabend von RTL durch- ten widmeten den Preis für „NeunKW – die Energiewende im gesetzt hatte. Jörg Schönenborn, Chefredakteur des WDR, Rheinland“ ihrer Kommilitonin, die am Vortag nach langer Krank- begründete die überraschende Entscheidung der Jury zur heit verstorben war. besten Innovation in der Wirtschaftsberichterstattung mit den Worten, die Tageszeitung „Rheinpfalz“ habe „die Wirt- An dem größten deutschen Wettbewerb für Wirtschaftspublizis- schaftsberichterstattung vom Kopf auf die Füße gestellt“. Das tik hatten sich auch dieses Jahr mehr als 1000 Journalisten betei- Lob galt der Serie „Wirtschaftswandern“, die zum Besuch von ligt. Ihre eingereichten Beiträge wurden von mehreren Jurys ge- Schauplätzen der Industrialisierung anregt. Mit Karten, Grafi- nau unter die Lupe genommen. Dabei fand eine der Jurysitzungen ken und Kinderinfos seien die Wandertipps so einladend auf- auch in Duisburg beim WDR statt. „tw“ berichtete darüber aus- gemacht, dass sie der Wirtschaft neue Leserschichten er- führlich in der September-Ausgabe. Was den Gästen der feierli- schlössen. Und damit hatte Jörg Schönenborn die Zielsetzung chen Veranstaltung an nominierten und schließlich ausgezeich- der IHKs beschrieben. Sie wollen mit ihrem traditionsreichen neten Beiträgen in Kurzfassung präsentiert wurde, sorgte für viel Preis das Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge in Begeisterung. Deutschland erhöhen. l Seite 12 • November 2013
Wirtschaft und Region Die Preisträger des Jahres 2013 Ernst-Schneider-Preis 2014 Wirtschaft Online Die Ausschreibung geht bereits in eine neue Runde: Ab so- Der Jahrgang 2010 der Kölner Journalistenschule in Kooperati- fort können alle Autorinnen und Autoren, deren Beiträge on mit dem Kölner Stadt-Anzeiger: „NeunKW – die Energie- wirtschaftliche oder technische Themen ideenreich und ver- wende im Rheinland“. ständlich darstellen, am 43. Wettbewerb um den Ernst- Schneider-Preis der Industrie- und Handelskammern teil- Wirtschaft in regionalen Printmedien nehmen. Der Einsendeschluss für die Beiträge in den Nora-Maria Miethke: „Frau, Firma & Familie“, Sächsische Zeitung. Kategorien Print, Online, Rundfunk und Fernsehen ist der 17. Januar 2014. Ansprechpartner und weitere Informationen: Wirtschaft in überregionalen Printmedien Christian Knull, Ernst-Schneider-Preis der deutschen Indus- Dirk Kurbjuweit, Christoph Pauly, Jan Puhl, Mathieu von Rohr, trie- und Handelskammern e.V., Köln, E-Mail christian.knull@ Christoph Scheuermann, Christoph Schult: „Die Kuhhändler“, koeln.ihk.de oder unter www.ernst-schneider-preis.de. Die Der Spiegel. nächste feierliche Preisverleihung findet in Leipzig statt, und zwar am 6. Oktober. Förderpreis für Nachwuchsjournalisten Pierre-Christian Fink, „Brrrt, ssst, fertig – 3-D-Drucker können Der Journalistenpreis der deutschen Wirtschaft ist nach die Weltwirtschaft umkrempeln“, frei für „Zeit“. dem Unternehmer und Kunstmäzen Ernst Schneider be- nannt, der von 1963 bis 1969 Präsident des Deutschen In- Hörfunk Kurzbeitrag dustrie- und Handelskammertages war. Mit dem höchstdo- Kerstin Hilt: „7. Oktober 1952: Patent für den Strichcode“, WDR. tierten Preis im Wirtschaftsjournalismus vermitteln die IHKs den Bürgern bereits seit 1971 mehr Wissen über wirt- Hörfunk Große Wirtschaftssendung schaftliche und technische Zusammenhänge und ermuti- Eleni Klotsikas „Odyssee im Euroraum: Griechenlands Irrfahr- gen die Medien, neue Schritte bei der Vermittlung von ten – Warum sie lange andauern werden“, WDR. Wirtschaft zu gehen. Fernsehen Kurzbeitrag Steffen Clement: „Nullrunde 2012 – Wer beim satten Lohnplus nur zuschaut“, ARD (hr). Fernsehen Große Wirtschaftssendung Klaus Stern „Versicherungsvertreter. Die erstaunliche Karriere des Mehmet Göker“, ARD (WDR). Technik Preisteilung: Birgit Tanner, Mira Thiel „Stahlkrieg an der Ruhr“ und „Siegeszug der Düsenjets“, ZDF, sowie Dr. Till Krause „Smartphones – Spionage in der Hosentasche“, BR. Innovation Die Serien-Idee „Wirtschaftswandern“ aus „Die Rheinpfalz“ von Eckhard Buddruss, Jürgen Eustachi, Klaus Hofter, Olaf Lis- mann, Hermann Mosch-Klein, Judith Schäfer. November 2013 • Seite 13
Wirtschaft und Region chen Einflussgrößen wie Gebäudehülle, Gebäude- und An- Energieeffiziente Sanierung lagentechnik, die Produktionsabläufe sowie Betriebszeiten er- von Wirtschaftsgebäuden fasst. Die Verbrauchsanalyse zeigt dagegen die aktuellen Energieverbräuche zeitnah auf. IHK-Veranstaltung zeigte Maßnahmen und Fördermöglichkeiten auf Inwieweit erneuerbare Energie bei der Sanierung von Betriebs- gebäuden eingesetzt werden könne und ob sich deren Einsatz Steigende Energiepreise führen dazu, dass das Thema Ener- rechnet, müsse auch in Betracht gezogen werden, betonte gieeffizienz mehr und mehr zum Wettbewerbsfaktor für Un- Christian Moosbrugger von der C. Moosbrugger Erneuerbare ternehmen wird. Ein Weg für die Betriebe, das Thema Ener- Energien. Grundsätzlich könnten Solarthermie-, Photovoltaik-, gieeffizienz anzupacken, ist die energieeffiziente Sanierung Pellet- und Hackschnitzelanlagen, Wärmepumpen, Blockheiz- von Gebäuden. Über Maßnahmen und Möglichkeiten auch kraftwerke sowie Kleinwindkraftanlagen eine Rolle spielen. Da- der Förderung informierte die Niederrheinische IHK in ihrer bei ist laut Moosbrugger Solarthermie besonders für Betriebe Veranstaltung „Energieeffiziente Sanierung von Bürogebäu- geeignet, die das ganze Jahr Prozesswärme auf einem niedri- den, Produktions- und Lagerhallen“ am 25. September in gen Temperaturniveau (unter 100 Grad Celsius) benötigen. Duisburg. Die Förderprogramme der KfW stellte Eckard von Schwerin Referent Oliver Sommer von der Goldbeck Bauen im Be- von der KfW-Bankengruppe vor. Den Fokus legte er dabei auf stand GmbH betonte, dass Bürogebäude sowohl optisch als die Programme „Energieberatung Mittelstand“, „KfW-Energie- auch energetisch durch eine Sanierung aufgewertet wer- effizienzprogramm“ sowie „KfW-Programm Erneuerbare Ener- den können. Sie sei durchaus auch im laufenden Betrieb gien“. Während die Betriebe bei der Energieberatung Mittel- und mit der Erweiterung des Baukörpers möglich. Klassi- stand Zuschüsse erhalten, handelt es sich bei den anderen sche Maßnahmen sind nach Sommer die Sanierung der Fas- beiden Programmen um Kreditprogramme, mit denen bis zu sade, der Austausch des Fensterbestandes sowie des beste- 100 Prozent der förderfähigen Nettoinvestitionskosten finan- henden Heizungs- und Lüftungssystems. Sommer riet dazu, ziert werden können. l im Vorfeld zu prüfen, ob aussagekräftige Bestandsunterla- gen über das Gebäude sowie ein Schadstoffkataster vor- handen sind. IHK-Infobox Klassiker bei der energieeffizienten Sanierung von Lager- und Unternehmen, die in der IHK-Erfahrungsaustauschgruppe Produktionshallen seien unter anderem die Erneuerung der Energieeffizienz mitarbeiten möchten, wenden sich an Sandy Heizungs-, Lüftungs- und Beleuchtungsanlagen sowie die Däm- Hagenah, Telefon 0203 2821-311, E-Mail hagenah@niederrhein. mung von Wänden und Decken, so Bodo Bröcker von der ihk.de. Das Programm sowie die Vorträge der Referenten kön- Eeplus 21. Bröcker empfahl den Unternehmen, vor der Sanie- nen unter www.ihk-niederrhein.de (Dokumentennummer 279) rung neben einer Bestands- auch eine Verbrauchsanalyse heruntergeladen werden. durchzuführen. Bei der Bestandsanalyse werden alle wesentli- Verbesserungen beim in andere Dateiformate zu konvertieren. Damit ist ein weiterer Schritt getan, die elektronische Beantragung von Ursprungszeugnissen noch elektronischen Ursprungszeugnis komfortabler zu gestalten. Mit diesen Neuerungen gehen auch ein mo- Immer mehr Unternehmen nutzen die Onlinevorteile dernes Design sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche einher. Schon jetzt erfreut sich der Onlineantragsprozess für das Ur- Unternehmen, die von der IHK Ursprungszeugnisse für ihre Wa- sprungszeugnis großer Beliebtheit bei den deutschen Exportun- renexporte ins Ausland benötigen, profitieren jetzt von weiteren ternehmen: Im ersten Halbjahr 2013 wurden über 150 000 Ur- Verbesserungen im elektronischen Antragsverfahren: So können sprungszeugnisse und Bescheinigungen per Onlineverfahren auch Ursprungszeugnisanhänge, wie zum Beispiel Handelsrech- ausgestellt, mehr als 1500 Unternehmen nutzen die Anwendung. nungen oder Lieferantenerklärungen, auf elektronischem Weg Die Vorteile zahlen sich vor allem für solche Firmen aus, die viele leichter der IHK zur Beglaubigung vorgelegt werden. Ursprungszeugnisse benötigen oder sehr kurzfristigen Bedarf haben und die etwas weiter von der IHK entfernt gelegen sind. Das beantragende Unternehmen kann die Anhänge ab sofort einfach per PDF-Datei in der Internet-Anwendung „Elektronisches Ursprungs- Nähere Informationen unter http://signatur.ihk.de/stufe2plus. An- zeugnis“ an die IHK übermitteln, lässt sie von der IHK bestätigen und sprechpartner bei der Niederrheinischen IHK: Karina Knauer, Tele- kann sie danach inklusive der eingefügten IHK-Siegelung und -Unter- fon 0203 2821-253, E-Mail knauer@niederrhein.ihk.de, und Frank schrift bei sich ausdrucken. Es ist nicht mehr erforderlich, PDF-Anhänge Elbers, Telefon 0203 2821-259, E-Mail elbers@niederrhein.ihk.de. l Seite 14 • November 2013
Wirtschaft und Region Ein ergänzender TV-Beitrag zu diesem Thema ist auch direkt über den nebenstehenden QR-Code oder in der tw-aktuell-Mediathek unter www.ihk- niederrhein.de abrufbar. Abbruch der Berufsausbildung Was Arbeitgeber beachten sollten Ziel der Ausbildung ist es immer, junge Menschen zum vereinbar- ten Ausbildungsabschluss zu führen. Dennoch stellt sich in der Praxis verschiedentlich die Frage, ob und unter welchen Vorausset- zungen ein Berufsausbildungsverhältnis vorzeitig beendet wer- den kann oder muss. Der Wunsch nach Aufgabe der Ausbildung, aber auch Erkrankung, Insolvenz des Ausbildungsbetriebes und Kündigung aus wichtigem Grund sind einige der Beispiele, die sich bei einer IHK-Veranstaltung in Duisburg rund 50 Interessierte von Rechtsanwältin Monika Guder (Bild), Geschäftsführerin des Unter- nehmerverbandes Ruhr-Niederrhein, Duisburg, erläutern ließen. Weitere Informationen: Ass. Matthias Wulfert, Telefon 0203 2821- 309, E-Mail wulfert@niederrhein.ihk.de. l Foto: Ullrich Sorbe Vom Marktplatz zum Showroom? diesem Sommer geltenden neuen landesplanerischen Rahmen für den großflächigen Einzelhandel, mit dem der „Standort Innenstadt“ IHK-Handelstag NRW mit spannender Diskussion besonders privilegiert werde. Dafür hätten sich die Industrie- und Handelskammern mit Erfolg eingesetzt. Und er zeigte sich zuver- Einen Wettbewerbszaun braucht der Handel nicht, stattdessen sichtlich: „Meiner Meinung nach wird ein Interneteinkauf nie das faire Rahmenbedingungen, in denen er sich im Wettbewerb be- gleiche Erlebnis bieten wie ein Stadtbummel mit der Familie.“ weisen und bewähren kann. Das war eine der klaren Aussagen beim 2. IHK-Handelstag NRW am 27. September in Münster. Doch einen wirklich einheitlichen Tenor in Bezug auf die Entwick- Vor dem Hintergrund der gewaltigen Herausforderungen ange- lung und die Koexistenz von Onlinehandel und stationärem Einzel- sichts der steigenden Umsätze im Onlinehandel ging es dabei handel ergaben die Aussagen der Referenten und Podiumsteil- um Spielraum für den stationären Handel, damit sich dieser ins- nehmer nicht – bis auf einen: Will der Handel erfolgreich sein, gesamt weiterentwickeln könne. Sonst treffe der Verbraucher muss er dort sein, wo der Kunde ist. „Die Präsenz im Internet ist klare Entscheidungen, die nicht nur in den Innenstädten unab- daher wohl eher Pflicht als Kür“, fasste der Federführer der IHKs in sehbare Folgen haben könnten, war der Tenor. NRW für das Thema Handel, Stefan Postert, zusammen. Die Pro- duktsuche, das wurde in den Gesprächsrunden deutlich, hat sich Bei der Veranstaltung diskutierten etwa 220 Experten aus Wissen- ins Netz verlagert: Der Kunde informiert sich dort umfassend schaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung unter der Fragestellung über Preise, Lieferzeiten, Qualität und Bewertungen. Wer nicht „Vom Marktplatz zum Showroom?“ über die Entwicklung des statio- im Netz vertreten sei, laufe daher Gefahr, nicht berücksichtigt zu nären Einzelhandels im Zeitalter des Onlinehandels. Als Vizepräsi- werden. Und: Smartphones und Apps würden das Shoppen noch dent von IHK NRW, Düsseldorf, begrüßte Dr. Benedikt Hüffer den seit weiter revolutionieren. l November 2013 • Seite 15
Wirtschaft und Region Gesundheit am Arbeitsplatz – Für jeden dieser Bereiche ist bereits eine Vielzahl von Projekten initiiert. Einige davon werden zentral gesteuert, andere sind in ei- gelebte Nachhaltigkeit genen Landesgesellschaften angesiedelt. Die inhaltliche Umset- Großes Interesse am CSR-Frühstück der IHK bei der Klöckner & Co SE zung wird von einem in der Konzernzentrale ansässigen Nachhal- tigkeits-Komitee koordiniert. Den entscheidenden Beitrag jedoch leisten die Beschäftigten vor Ort – an rund 230 Standorten. Dass Gesundheit am Arbeitsplatz dabei ein wichtiges Thema ist, liegt auf der Hand. Gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei einem Ausfall kaum zu ersetzen. Nur wenige bringen dieses Thema mit CSR in Verbindung. Doch die unternehmerische Verantwortung für gesunde Arbeitsplätze ist offensichtlich. Neben den gesetzlichen Anforderungen des Arbeitsschutzes kann noch eine Menge geleis- tet werden, um die physische und psychische Gesundheit zu för- dern. Dies bedeutet höhere Leistungsfähigkeit und höhere Zufrie- denheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Strategie kann helfen, Menschen lange im eigenen Unternehmen zu halten. Am 26. September wurde die gut angenommene CSR-Früh- stücksreihe bei der Klöckner & Co SE in Duisburg fortgesetzt. Im zweiten Teil stellte Monika Rossa Strategien vor, wie kleine und Diesmal ging es um die Themen Gesundheit am Arbeitsplatz mittlere Unternehmen sich dem Thema Gesundheitsmanagement und Stressbewältigung. Die Niederrheinische IHK und die Ge- nähern können. Sie ist Stress- und Gesundheitscoach und bietet sellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH hatten dazu Möglichkeiten an, wie ein Gesundheitsmanagement nachhaltig in gemeinsam mit der Agentur fundamente eingeladen. die Unternehmenskultur und -struktur implementiert werden kann. Begrüßt wurden die 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Vor- Ansprechpartner zum Thema CSR: Ass. Matthias Wulfert, Telefon sitzenden des Vorstandes (CEO) der Klöckner & Co SE, Gisbert 0203 2821-309, E-Mail wulfert@niederrhein.ihk.de. l Rühl. Mit einem spannenden Ausflug in die bewegte Firmenge- schichte schlug er einen Bogen zum Thema Corporate Social Res- ponsibility (CSR) und dessen konzerninterner Ausgestaltung. Denn – so Evelyn Janetzki und Dirk Schwane in ihrem Vortrag zur Nachhaltigkeit bei Klöckner weiter – die Geschäftstätigkeit von Klöckner & Co habe aufgrund der Größe und internationalen Prä- senz des Unternehmens Auswirkungen auf eine Vielzahl interner und externer Stakeholder. Diese Beziehungen würden langfristig und verantwortlich im Sinne aller Beteiligten gestaltet. Dafür wur- de extra ein konzernweites Nachhaltigkeitsmanagement geschaf- fen. Nachhaltigkeit in der Stahldistribution heißt bei Klöckner & Co: „Optimale Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter, effizienter Ressourceneinsatz und soziale Verantwortung entlang der Wert- schöpfungskette sowie gesellschaftliches Engagement im regio- Vorstandsvorsitzender Gisbert Rühl gab dem CSR-Kreis interessante Einblicke. nalen Umfeld der Unternehmensstandorte“. Fotos: Ullrich Sorbe IT-Sicherheit im Mittelstand erhöhen können Betriebe ihr Know-how vor Angriffen schützen und ge- setzeskonformen Datenschutz mit vertretbarem Aufwand und IHKs laden Unternehmen in NRW zur Konferenz nach Köln ein Kosten betreiben? Auf der eintägigen Konferenz werden unter anderem diese Fragen beantwortet. Impulsvorträge, Experten- Die Sicherheit in der elektronischen Datenverarbeitung ist nicht zu- Workshops, eine Fachausstellung sowie konkrete Hilfestellun- letzt aufgrund aktueller Entwicklungen noch stärker in den Fokus gen von bundesweiten Initiativen runden die Veranstaltung ab. gerückt. Der Know-how-Schutz im Mittelstand ist deshalb eines Die Konferenz richtet sich vor allem an kleinere und mittlere der herausragenden Themen des diesjährigen IT-Sicherheitstages Unternehmen. NRW, den die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-West- falen am 4. Dezember im „Komed“ in Köln ausrichten. Weitere Informationen bei der Niederrheinischen IHK: Nadi- ne Deutschmann, Telefon 0203 2821-289, E-Mail deutsch- Welche sicherheitsrelevanten Themen sollten Unternehmen mann@niederrhein.ihk.de, oder unter www.it-sicherheitstag- künftig im Blick haben? Was sind die akuten Bedrohungen? Wie nrw.de. l Seite 16 • November 2013
Wirtschaft und Region IHK-Konjunkturbericht zeigt: Export: Auslandsumsätze legen zu Die Auslandsumsätze der Unternehmen am Niederrhein sind im Wirtschaft zuversichtlich Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Unternehmen der Region Umfrage unter 300 Unternehmen mit 60 000 Beschäftigten profitieren von einer insgesamt freundlichen Weltkonjunktur. Fast 30 Prozent erwarten ein Anziehen des Auslandsgeschäftes. Nur noch acht Prozent gehen von sinkenden Aufträgen aus dem Die Wirtschaft am Niederrhein zeigt sich in guter Verfassung. Ausland aus. Die positiven Exporterwartungen resultieren vor Hierzu tragen vor allem die Umsätze im Auslandsgeschäft allem aus einer zuversichtlichen Markteinschätzung seitens der bei, aber auch die stabilen Investitionen im Inland. Das ist Industrie. Hier steht neun Optimisten nur ein Pessimist gegen- die Kernbotschaft des Herbst-Konjunkturberichtes, den die über (45:5 Prozent; Jahresbeginn: 26:11 Prozent). Niederrheinische IHK am 17. Oktober veröffentlicht hat. Betei- ligt hatten sich an der Umfrage 300 Unternehmen mit 60 000 Inlandsinvestitionen: Konstante Budgets Beschäftigten. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfel- Zu Jahresbeginn sahen noch 17 Prozent der Betriebe Investiti- binger: „Wir beobachten bei guter Geschäftslage eine weiter onseinschränkungen vor. Aktuell sind es nur noch zwölf Prozent. positive Grundstimmung. Die Investitionszurückhaltung der Jedes fünfte Unternehmen erwägt nun eine Ausweitung des In- letzten Jahre schwindet, und die Erwartungen sind überwie- vestitionsbudgets (Jahresbeginn: 18 Prozent). Einzig die Indus- gend positiv.“ trie bleibt zurückhaltend. Laut IHK-Umfrage beurteilt jeder vierte Betrieb (26 Prozent) Beschäftigung: Weiter robust die eigene Geschäftslage als „gut“. Weitere 58 Prozent sind Während zwei von drei Befragten (69 Prozent) von einer gleich- immerhin „zufrieden“. Die aktuelle Situation stellt sich damit bleibenden Beschäftigungssituation ausgehen, plant knapp jeder gegenüber dem Frühjahr nahezu unverändert dar. Damals wie sechste Betrieb (18 Prozent) zusätzliche Stellen zu schaffen. Nur 13 heute zieht nur jedes sechste Unternehmen (16 Prozent) eine Prozent sehen noch die Notwendigkeit, ihre Belegschaft zu redu- negative Bilanz. Im Branchenvergleich äußert sich insbeson- zieren. Während im Dienstleistungssektor auf jedes Unternehmen, dere der Dienstleistungssektor optimistisch. Während in der das einen Stellenabbau vorsieht, drei Unternehmen mit zusätzli- Industrie stabile Umsätze erzielt werden, ist im stationären chem Personalbedarf kommen (22:8 Prozent), halten sich im Han- Handel die zunehmende Onlinekonkurrenz zu spüren. Der del Neueinstellungen und Stellenreduzierungen die Waage (16:16 IHK-Konjunkturklimaindex, der zusammenfassend die aktuel- Prozent). In der Industrie herrscht derzeit eher Zurückhaltung le Lage und die Erwartungen widerspiegelt, legte zum dritten (14:19 Prozent). Mal in Folge zu. Er steht derzeit bei 112 Punkten (Jahresbe- ginn: 106). IHK sieht bedrohliche Entwicklung in der Industrie Die positive Grundstimmung dürfe aber nicht darüber hinweg- Erwartungen: Überwiegend positiv täuschen, dass einzelne Branchen und Unternehmen enorm un- Jedes vierte Unternehmen (24 Prozent) blickt optimistisch auf ter Druck stünden, so Dietzfelbinger. Der IHK-Hauptgeschäftsfüh- das kommende Geschäftsjahr. Gleichzeitig sank die Zahl der rer: „Besonders schwierig sind derzeit die Rahmenbedingungen Skeptiker: Nur noch jeder zehnte Betrieb schaut besorgt in die für energieintensive Betriebe. Dies zeigt sich ganz deutlich am Zukunft. Zu Jahresbeginn hielten sich Optimisten und Pessimis- Beispiel der Aluminiumindustrie am Niederrhein.“ Bedrohlich ten noch in etwa die Waage (21:22 Prozent). In allen Wirtschafts- wirkten sich laut Dietzfelbinger auch die Restriktionen für die bereichen liegt der Saldo aus positiven und negativen Erwartun- Kies- und Sandindustrie aus: „Die Probleme sind zum Teil auch gen im Plus. Zuversicht herrscht vor allem im Dienstleistungssek- hausgemacht. Zur Sicherung des Industriestandortes gilt es, hier tor (27:8 Prozent) und im Handel (22:9 Prozent). Aber auch in der schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen.“l Industrie ist die Anzahl der negativen Stimmen merklich, und zwar auf 24:15 Prozent, zurückgegangen (Jahresbeginn: 22:24 Prozent). Binnennachfrage: Weiter stabil Die Inlandsnachfrage zeigt sich robust. In der Industrie mel- det nur noch jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sinken- de Auftragszahlen (Jahresbeginn: 28 Prozent). Gleichzeitig ist der Anteil derjenigen mit einem Auftragsplus auf 14 Prozent gestiegen (Jahresbeginn: zwölf Prozent). Die Umsätze im sta- tionären Handel haben sich im Jahresverlauf hingegen nicht stabilisieren können. Trotz anhaltend hoher Konsumfreude kommen auf jedes Handelsunternehmen mit steigenden Um- sätzen mehr als zwei mit Einbußen (19:44 Prozent; Jahresbe- Am 17. Oktober wurde auch der Ruhrlagebericht, der 91. Konjunkturbericht der IHKs im Ruhrgebiet, in Dortmund bei der in diesem Jahr federführen- ginn: 29:39 Prozent). Im Dienstleistungsgewerbe halten sich den IHK vorgestellt. Einzelheiten zur Umfrage am Niederrhein stehen unter die Stimmen von Zugewinnen und Verlusten die Waage (29:28 www.ihk-niederrhein.de zur Verfügung. Der Ruhrlagebericht ist unter www. Prozent). ihks-im-ruhrgebiet.de verfügbar. November 2013 • Seite 17
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