Steiermark report09-10 - Kommunikation Land Steiermark

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Steiermark report09-10 - Kommunikation Land Steiermark
steiermark
                                       report
                                            09-10

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Steiermark report09-10 - Kommunikation Land Steiermark
steiermark
                                         report
                                                                                Inhalt 09-10
                                                                            Seit 21. August
Wir über uns                     3    Qualität im Gesundheitswesen    17    leben wir auf Pump              32
                                      300 Polizisten mehr                   Steiermark setzt auf
Gastkommentar                    4    für die Steiermark              18    fairen Handel                   33
                                                                            Landwirtschaftliches
Selbstbestimmt Wählen            4    Baustellen-Telegramm            18    Symposium                       33
                                      Jugendliche Mopedfahrer               Neuer Bevölkerungshöchst-
Das Land im Gespräch             5    als Risikogruppe                19    stand durch Zuwanderung         34
Ein frischer Wind weht                                                      Beste Betreuung für
rund um Eisenerz                 6    Südgürtel endlich auf Schiene   19    die Kleinsten                   35
Regionext: Zusammenarbeit –           Hochwasser in Kleinsölk:
Gebot der Stunde                 7    rasche Hilfe und Prävention     20    Neptun Wasserpreis 2011         35
In vielen Funktionen                  Ein Austausch,
den Menschen immer nahe          8    der den Horizont erweitert      20    Geschichten zur Geschichte      36
Roseggers Waldheimat                                                        160 Jahre geballte Kraft
neu erleben                      8    Katastrophenschutz Report       21    für unsere Steiermark           37
Ein runder Geburtstag
für Spital am Semmering          9    Katastrophenschutz Report       22    „Longing for ...“               38
Kultur-Tour durchs                                                          Feuriges Finale
Hartbergerland                   9    Katastrophenschutz Report       23    für die regionale10             38
Kunstzone Joglland                                                          Sensationfund unter
zieht erste Bilanz               9    Katastrophenschutz Report       24    der Grazer Burg                 39
Landesblumenschmuck 2010:             Mehr Möglichkeiten                    Routenplaner durch
Knittelfeld ist schönste Stadt   10   für Mädchen                     25    das Kulturland                  39
Schutz vor gefährlich                 Anlaufstelle                          Weltkulturerbe lädt
blühenden Einwanderern           10   für Missbrauchsopfer            25    zum Feiern ein                  40
„nachhaltig – klimaschonend –
zukunftsfähig“                   12   Styria meets Hollywood          26    Archenbau im Skulpturenpark     40
Steirer sind Weltmeister              E-Mobilität: Herausforderung
im Mülltrennen                   12   und Chance                      28    Heißer Herbst im Joanneum       41
                                      Mehr Transparenz                      Steirer Blitze: Josef Krainer
Strahlende Energiesparmeister    13   bei Landesförderungen           30    feierte 80. Geburtstag          42
Die sozialen Leistungen               Neues EU-Outfit                       Steirer Blitze: Landeswappen
des Landes Steiermark            14   für Wirtschaftsabteilung        31    für Intercoiffeur Mayer         43
Bestnoten für                         EU-Wirtschaftsförderung:
Landespflegezentren              16   1.323 Projekte                  31    Fairtrade-Woche Vorschau        44

Förderung von Anfang an          17   Neuer Ratgeber für Firmen       32

2                                                                          www.medienzentrum.steiermark.at
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Wir über uns:
                                                                                                                                 Voller Einsatz

                                                                                                                                 Inge Farcher
                                                                                                                                 Leiterin des Landespressedienstes Steiermark

                                                                                                           V
                                                                                                                     iele von uns konnten      sem Gebiet unterwegs, aber
          © Bilder/Grafik: Steiermark Tourismus: Gery Wolf, TV Schilcherheimat, Schiffer-Symbol, R. Lamm             die Sommerpau-            so etwas habe ich noch nie
                                                                                                                     se genießen und           gesehen …“ Mehr über diesen
Coverbild                                                                                                  Sonne und Energie für einen         Einsatz und die Bilanz, die vor
                                                                                                           arbeitsreichen Herbst tanken.       kurzem in einer Pressekon-
Die Landtagswahl am 26. September ist in diesem
                                                                                                           Andere mussten im Sommer            ferenz auf der Breitlahnalm
Monat das beherrschende Thema quer durch die Steier-
                                                                                                           aber bis und sogar über ihre        gezogen wurde, im Sonderteil
mark. Auch der Steiermark Report widmet sich in dieser
                                                                                                           Leistungsgrenze gehen: Die          „Katastrophenschutz-Report“
Ausgabe ausführlich der Wahl, zusätzlich servieren wir
                                                                                                           Rede ist von den ehrenamt-          von Seite 21 bis 24.
Ihnen aber auch eine bunte Mischung herbstlicher                                                           lichen Helfern und Kräften
Geschichten aus unserem Land.                                                                              des Bundesheeres, die nach          Vollen Einsatz in den letzten
                                                                                                           verheerenden Unwettern              Monaten und Wochen zeigte
                                                                                                           versucht haben, so schnell          auch das Wahlteam des
                                                                                                           wie möglich wieder Sicher-          Landes Steiermark, das mit
                                                                                                           heit und Normalität für die         der kommenden Landtags-
                                                                                                           Bewohner zu erreichen.              wahl am 26. September heuer
                                                                                                           Besonders aufwändig war der         bereits seine vierte Wahl
                                                                                                           gerade zu Ende gegangene            schlägt und viele wähler-
                                                                                                           Einsatz im hinteren Sölktal.        freundliche Neuerungen
                                                                                                           Für hunderte Assistenzkräfte        vorbereitet hat. Mehr über die
Impressum                                                                                                  des österreichischen Bun-           Landtagswahl im Gastkom-
Eigentümer und Herausgeber:
                                                                                                           desheeres, Feuerwehrleute,          mentar auf Seite 4 und beim
Amt der Steiermärkischen Landesregierung,                                                                  Vertreter anderer steirischer       „Land im Gespräch“ mit dem
FA1C – Landespressedienst, Hofgasse 16,                                                                    Einsatzorganisationen und           stellvertretenden Wahlleiter
8010 Graz                                                                                                  Mitarbeiter des Krisenstabes        Manfred Kindermann von
Chefredakteurin:                                                                                           der Bezirkshauptmann-               der zuständigen FA7A Ge-
Inge Farcher                                                                                               schaft Liezen gab es vom            meinden und Wahlen.
Tel.: 0316/877-4241                                                                                        17. Juli bis Ende August
Fax: 0316/877-3188                                                                                         keine Ruhepause. Wege und           Aller guten Dinge sind angeb-
landespressedienst@stmk.gv.at
                                                                                                           Kulturlandschaft im Raum            lich drei, daher möchte ich
Stellvertretende Chefredakteurin:                                                                          Kleinsölk waren von 400.000         noch auf den von der Euro-
Alexandra Reischl                                                                                          Kubikmeter Geröll regel-            paabteilung seit Jahren voller
Chef vom Dienst:                                                                                           recht verwüstet. Neben den          Begeisterung organisierten
Philipp Leiß                                                                                               Mitarbeitern im Krisenstab          „Fairtrade-Tag“, der sich nun
Redakteure:                                                                                                der Bezirkshauptmannschaft          zu einer „Fairtrade-Woche“
Rüdeger Frizberg, Kurt Fröhlich                                                                            Liezen und der A20 waren            ausgewachsen hat, hinweisen.
Sabine Jammernegg                                                                                          auf Landesseite vor allem die       Was sich die Steierinnen und
Textbeiträge:
                                                                                                           Mitarbeiter der Fachabteilung       Steirer von der „Fairen Wo-
Ines Abraham, Erich Gungl, Maximilian Plauder,                                                             18D Verkehrserschließung            che“ erwarten dürfen, wird auf
Josef Reinprecht, Johannes Steinbach,                                                                      im ländlichen Raum rund um          Seite 23 geschildert.
Martin Schemeth, Johanna Vucak                                                                             die Uhr unterwegs. Bauleiter        Die Bilder im Steiermark
Druck:                                                                                                     Ulrich Wohlmuther sagte bei         ­Report lernen laufen: Zumin-
MSS Digitaldruck GmbH, Kalsdorf bei Graz                                                                   der ersten Besichtigung der          dest in der elektronischen Ver-
                                                                                                           Schäden fassungslos: „Jetzt          sion werden zu den Beiträgen
Erscheinungsort:                                                                                           bin ich seit 20 Jahren in die-       erstmals Videos angeboten.
Graz

Hergestellt auf chlorfrei gebleichtem Papier

www.landespressedienst.steiermark.at                                                                                               Zurück zum Inhalt                  3
Steiermark report09-10 - Kommunikation Land Steiermark
Bild: der Grazer

                                                    Johanna Vucak
                                             Redaktionsleiterin „der Grazer“
                                                                                    Selbstbestimmt Wählen
                                                                                        Sabine Jammernegg

                                 Gastkommentar                                      Leiterinnen und Leiter von steirischen Sozialeinrich-
                                                                                    tungen sind dazu verpflichtet, ihre Bewohner bei der
                                                                                    Ausübung ihres Wahlrechts zu unterstützen. Ein eigener
             Wir haben die Wahl!                                                    Leitfaden bietet nun einen guten Überblick über die
                                                                                    gesetzlichen Rahmenbedingungen, die auf jeden Fall
                                                                                    beachtet werden sollen.

             E
                    ine Hotelbar in Ha-            Lebensfreude, nach Italien
                    vanna. Der Pianomann           zu fahren. „Wir werden
                    spielt „as time goes           das jetzt vielleicht ma-
             by“, kämpft dabei hartnä-             chen, nach Italien fahren
             ckig gegen die überlauten             und eine Pizza essen.“ Wir
             Salsa-Rhythmen, die aus               reden von früher, von vor
             den umliegenden Bars drin-            mehr 20 Jahren, von Politik,
             gen, an. Ein junger Mann,             Zeitungen und Wahlen. „Das
             der - was sonst? - Mojito             war DDR“, resümiert die
             schlürft, fragt: „Where are           Frau.
             you from?“ - „Austria!“ -
             „Ah“, ruft er, „the land of           Patrick, 22, kommt aus
             Mozart and Hundertwas-                Graz. Zur Zeit ist er ar-
             ser!“. Arturo lebt in Havan-          beitslos. Wem er am 26.
             na, studiert Medizin. Sich            September bei den stei-
             bilden, Sprachen lernen,              rischen Landtagswahlen
             Wissen aneignen sei ihm               seine Stimme geben wird?

                                                                                                                                              Bild: Landespressedienst
             das Wichtigste, darin sehe            „Weiß nicht. Ich geh‘ da gar
             er seine Zukunft. Und dann,           nicht hin, glaub ich – das
             wenn es hoffentlich einmal            interessiert mich alles nicht,
             geht, hinaus in die Welt. Ve-         was die da machen.“
             nedig sehen ist sein großer
             Traum. Von der Welt lässt er          Regina, 33, Kranken-
             sich jetzt von den Touristen          schwester, kommt aus der
             erzählen - von Lebenswei-             Weststeiermark. Wem sie
             sen, von Zeitungen, von               am 26. September ihre                      Walerich Berger, Harald Schaunig und Franz
             Politik. Zum Thema Wahlen             Stimme geben wird? „Da                     Ferner (v. l.) präsentierten gemeinsam den
             in Kuba meint er knapp: „A            bin ich auf Urlaub – und                                   neuen Leitfaden.
             very special thing here, you          ehrlich gesagt, ich scher‘

                                                                                    D
             know?“. Ja, ich weiß!                 mich nicht, mich um eine
                                                   Wahlkarte zu kümmern. Auf                 ie Fachabteilung              oder falsch praktiziert wird“,
             Das junge Pärchen, das mir            meine Stimme wird’s schon                 11B – Soziale                 so die Verantwortlichen. Das
             einige Wochen später in               nicht ankommen.“                          Einrichtungen, die            Nachschlagewerk ist eine
             einem Lokal in Slowenien                                               Volkshilfe Steiermark und              praktische Richtschnur, die
             gegenübersitzt, kommt                 Die einen haben oder hat-        Jugend am Werk Steier-                 Menschen mit Beeinträch-
             aus einem kleinen Ort                 ten keine Wahl, hierzulande      mark haben den Leitfaden               tigungen ihr Recht auf eine
             östlich von Cottbus. In der           machen Nichtwähler bereits       entwickelt. Vorfälle bei den           selbstbestimmte Teilnah-
             Tschechei und in Polen                die größte Gruppe aus - wie
                                                                                    letzten Gemeinderatswahlen             me an Wahlen sichert und
             seien sie seit dem Fall der           bei der letzten Bundesprä-
                                                                                    zeigten, dass die Rechte von           grundlegende Parameter
             Berliner-Mauer auf Urlaub             sidentenwahl, wo weniger
             gewesen. Das hier sei ihre            als 50 Prozent der Wahl-         Menschen mit Beeinträch-               des Wahlablaufes – von der
             erste Reise in den Süden.             berechtigten den Weg zur         tigungen, die Unterstützung            Wahlkartenbestellung über
             Morgen soll es mit den                Urne fanden. WIR haben die       bei der Ausübung ihres                 die Rolle der betreuenden
             Kindern das erste Mal ans             Wahl, ein demokratisches         persönlichen Wahlrechts                Personen am Wahltag – ein-
             Meer gehen. Und dann                  Grundrecht, dessen sich          benötigen, nicht eingehalten           heitlich regelt.
             werde sie sich vielleicht             viele nicht bewusst sind.        wurden. „Es kann nicht sein,
             noch einen Traum aus ihren            Jene, die sich noch nicht        dass Menschen auf Grund                Der Leitfaden liegt in allen
             Teenagertagen erfüllen,               dazu entschlossen haben,         eines Handicaps, welcher Art           Gemeinden auf und kann
             erzählt die sympathische              am 26. September eine            auch immer, von unbefugten             direkt vom Sozialserver des
             Frau. Damals galt es für sie          Stimme abzugeben, sollten        Personen als wahlunfähig               Landes heruntergeladen
             und ihre Freundinnen als              sich das also rasch bewusst
                                                                                    erklärt werden oder gar von            werden.
             Inbegriff von Freiheit und            machen!
                                                                                    Wahllisten gestrichen wer-
                                                                                    den, nur weil die Gesetzes-             www.soziales.steiermark.at
                                                                                    grundlage nicht verstanden

                   4         Zurück zum Inhalt                                                             www.medienzentrum.steiermark.at
Steiermark report09-10 - Kommunikation Land Steiermark
Das Land im
Gespräch                        Inge Farcher

Die steirische Landtagswahl am 26. Septem­
ber liefert gleich drei Premieren. Erstens gab
es noch nie so viele Wahlberechtigte, rund
967.000, sind diesmal aufgerufen, ihre Stim-

                                                                                                                                    Bilder: Landespressedienst
me abzugeben – zweitens dürfen erstmals
bei einer Landtagswahl 16-Jährige wählen
und drittens können die Steirerinnen und
Steirer erstmals per Briefwahl ihre Stimme                  Inge Farcher im Gespräch mit dem stellvertretenden Wahlleiter Manfred
bei einer Landtagswahl abgeben.                             Kindermann von der Fachabteilung 7A Gemeinden und Wahlen.

LPD (Landespressedienst): Die Steire-      Gemeinde oder dem Magistrat seines               behinderte oder nicht-transportfähige
rinnen und Steirer haben bei dieser        Hauptwohnsitzes beantragen. Sie                  Personen zum Beispiel in Pflegeheimen
Landtagswahl ja nicht nur die Wahl         werden einerseits von ihrer Gemeinde             gibt es die fliegende Wahlbehörde, die
zwischen verschiedenen Parteien, son-      verständigt, andererseits erhalten Sie           die Leute vor Ort besucht. Da passiert
dern auch zwischen den verschiedenen       heuer zusätzlich vom Land Steiermark             die Stimmabgabe nicht in einem Wahl-
Arten der Stimmabgabe. Welche genau?       eine Info-Briefsendung, die an 575.000           lokal, sondern eben in dem Zimmer,
Manfred Kindermann: Zum einen              steirische Haushalte geht. Neben                 wo sich der Bettlägerige befindet.
können die Wahlberechtigten wie            Erläuterungen über die verschiedenen             LPD: Das ist heuer schon die vierte
gewohnt am Wahltag, dem 26. 9., im         Möglichkeiten der Stimmabgabe                    Wahl, die Sie mit Ihrem Team absolvie-
zuständigen Wahllokal ihrer Heimat-        enthält diese Landesinformation auch             ren. Gab es besondere Vorbereitungen?
gemeinde ihre Stimme abgeben. Sie          Anforderungskarten für die Ausstel-              Manfred Kindermann: Wir haben mit
können aber auch bereits am Tag der        lung einer persönlichen Wahlkarte.               den untergeordneten Wahlbehörden,
vorgezogenen Stimmabgabe am 17. 9.,        LPD: Welche Informationspflicht hat              angefangen von der Sprengel- bis hin
neun Tage vor der Wahl, wählen: Über       die Gemeinde?                                    zur Kreiswahlbehörde viele Gespräche
die genaue Wahlzeit informiert die je-     Manfred Kindermann: Auf Grund der                über die Neuerungen geführt und wir
weilige Gemeinde oder das Magistrat.       Wahlordnung müssen die Gemeinden                 haben alle Mitarbeiter der Bezirks-
In Graz sind an diesem Tag mehrere,        jedem einzelnen Wähler eine persön-              hauptmannschaften, die mit Wahlen
in allen anderen Gemeinden ist ein         liche Information zukommen lassen, in            zu tun haben, zu einem Kurzseminar
Wahllokal offen. Das sind also die         der unter anderem sein Wahllokal und             eingeladen. Aufgrund der im Frühjahr
klassischen Formen der Stimmabgabe         der Zeitraum, in dem er wählen kann,             beschlossenen Novelle zur Wahlord-
vor einer Wahlbehörde. Erstmals bei        angeführt sind.                                  nung gab es bei fast allen Vordrucken
einer Landtagswahl können die Wäh-         LPD: Wenn ich nun eine Wahlkarte                 und Formularen Änderungsbedarf.
ler auch per Briefwahl ohne Beisein        beantragt und erhalten habe, aber nun            Zum Beispiel haben wir auch die
einer Wahlbehörde wählen. Die Wäh-         doch am Wahltag in meiner Gemein-                Wahlkarte umgestaltet, damit aufgrund
ler können ihre Stimme sofort nach         de bin, kann ich trotzdem in meinem              der Neuerung im Sinne des Daten-
Erhalt der Wahlkarte abgeben und           Wahllokal wählen?                                schutzes der Name des Wählers nach
müssen nicht bis zum Wahltag warten.       Manfred Kindermann: Ja, dann wird                außen hin nicht sichtbar ist.
Die Wahlkarte ist ein verschließbares      Ihnen im zuständigen Wahllokal die               LPD: Was ist jetzt anders?
Kuvert, in dem sich der Stimmzet-          Briefwahlkarte abgenommen und Sie                Manfred Kindermann: Durch die verlän-
tel und Wahlkuvert befinden. Und           können wie gewohnt Ihre Stimme                   gerte Lasche, mit der die Wahlkarte zu-
so funktioniert die Briefwahl: Der         abgeben. Es gibt auch die Möglichkeit,           geklebt wird, ist nicht mehr ersichtlich,
amtliche Stimmzettel ist persönlich,       mittels Wahlkarte in einem anderen               wessen Stimmzettel hier transportiert
unbeobachtet und unbeeinflusst             Wahllokal, das nicht in der Haupt-               wird. Bei den Bezirkswahlbehörden
auszufüllen und in das Wahlkuvert zu       wohnsitzgemeinde beziehungsweise                 wird mit einem ersten Schritt in einem
legen. Dieses wird zugeklebt und in        im eigenen Bezirk ist, zu wählen. In             Innenfeld der Lasche ein Streifen abge-
die Wahlkarte zurückgelegt, die dann       diesem Fall muss ich mit meiner Wahl-            zogen, um den nun sichtbaren Namen
per Post an die zuständige Bezirks-        karte vor die „fremde“ Wahlbehörde               zu protokollieren. Denn man will ja
wahlbehörde geschickt wird.                treten, da diese Stimme nicht vor Ort            wissen, welche Wahlkarten zurückge-
LPD: Wie kommt man zu einer                ausgezählt, sondern mit einem eigenen            kommen sind. Das ganze Wahlkuvert
Wahlkarte?                                 Sicherheitssystem der zuständigen Be-            wird dann erst von der zuständigen
Manfred Kindermann: Jeder Wahlbe-          zirkswahlbehörde übermittelt wird. Als           Wahlbehörde geöffnet, die für die Aus-
rechtigte kann die Wahlkarte bei der       zusätzliches Service für Kranke, Geh-            wertung der Stimmzettel zuständig ist.

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Steiermark report09-10 - Kommunikation Land Steiermark
Mit dem Projekt „redesign-Eisen-
erz-2021“ will man bis 2021 drei
Kernziele verwirklicht haben:
Die Wohn- und Lebensqualität
soll ansprechend verbessert
werden, die Arbeitswelt soll über
Forschung und Werkstoffe auf
Kopfarbeit konzentriert sein und
es soll ein über Bergwelt, Sport
und Montangeschichte marken-
gestützter Ganzjahres-Tourismus
entwickelt werden.                                                                                                                 Bilder: „redesign“

Ein frischer Wind weht rund um Eisenerz
                          Alexandra Reischl

E
        s war ein eher trostloses Bild,         sich wieder einiges vorgenommen. So         Landeshauptmann Franz Voves zur
        das der Ortsteil Münichtal in           werden seit 2007 bis Ende 2010 zirka        Verfügung.
        der Region Eisenerz bislang             340 Wohnungen saniert sein.
bot: 540 Wohneinheiten umfasst die                                                          Einige Projekte sind auch am Erzberg
Siedlung, rund die Hälfte davon stehen           In der Innenstadt ist es gelungen,         ziemlich fortgeschritten: einerseits die
leer. Doch das soll sich bald ändern;           einige der leer stehenden Geschäfte         VAE-Pelletierung mit einer UVP-
in Zukunft werden Touristen, die sich           wieder an Unternehmer zu vergeben.          Bewilligung und einem Investitions-
für die die Montangeschichte begei-             Am Bergmannplatz wird derzeit das           Bekenntnis der Voest-Zentrale in Linz;
stern, das Münichtal bevölkern. „Die            alte Rathaus renoviert, bis Herbst soll     andererseits in enger Kooperation
Umwidmung in einen Ferienwohnpark               dort das Stadtmuseum einziehen. Im          mit der Montan-Universität Leoben
läuft, viele der ehemaligen Bewohner            Münichtal läuft neben dem Touris-           das Projekt „research@ZaB-Insitu-
sind bereits umgesiedelt“, beschreibt           musprojekt auch wirtschaftlich einiges:     Forschungs-und Seminarzentrum für
Jörg Vaczulik von der Gemeinde Eisen-           So werden alte Hallen wieder von            den Bau und den Betrieb von Unter-
erz den derzeitigen Projektstand. Das           neuen Unternehmen besiedelt. Unter          tage-Anlagen, das breite Anerkennung
Projekt in Münichtal ist nur eines von          anderem hat sich mit der Firma Alu-         in der Transport- und Bauwirtschaft
mehreren, die im Rahmen von „re-                melt ein Betrieb für Aluminium-Recy-        sowie im Feuerwehrverband findet.
design“ bis 2021 frischen Wind in die           cling dort eingemietet. Insgesamt stand
Region bringen sollen. Etliches wurde           2007 bis 2010 für „redesign“ jährlich
seit dem Projektstart 2006 bereits in           1 Millionen Euro an Infrastruktur-              www.eisenerz.at/redesign
die Wege geleitet, für heuer hat man            Zweckzuschüssen aus dem Topf von

                         Die Region Eisenerz kommt
                         dank dem Projekt „redesign“
                         in Bewegung.

6        Zurück zum Inhalt                                                               www.medienzentrum.steiermark.at
Steiermark report09-10 - Kommunikation Land Steiermark
Zusammenarbeit – Gebot der Stunde
                         Inge Farcher

Weniger Einnahmen, steigende Kosten – das ist das Los der meisten Gemeinden quer durch Öster-
reich. Die Gemeinden im Ausseerland sind da keine Ausnahme. Aber wie viele andere steirische
Gemeinden haben sie ein Gegenmittel gefunden: Zusammenarbeit im Sinne von Regionext.

D
          ie sechs Gemeinden Altaus-       Bad Mitterndorf. Die Gemeinden der                    notwendigen Straßensanierungen
          see, Bad Aussee, Bad Mit-        Kleinregion Ausseerland-Salzkam-                      ausschauen könnte. „Denn eine
          terndorf , Grundlsee, Pichl/     mergut sind so über den Fuhrpark                      engere Zusammenarbeit der Gemein-
Kainisch und Tauplitz haben vor            der anderen Gemeinden informiert.                     den ist ein Gebot der Stunde“, bringt
drei Jahren Regionext-Pionierarbeit        „Gerät, das in der eigenen Gemein-                    es Grundlsees Bürgermeister Herbert
geleistet: Sie waren 2007 eine von den     de nicht oder nicht in                                Brandstätter auf den Punkt.
sechs steirischen Pilot-Kleinregionen,
die ein sogenanntes „Kleinregio-
nales Entwicklungskonzept“ (KEK)
erstellt haben. Ziel: ihre Stärken als
Gesundheits- und Kulturregion weiter
auszubauen. Mit der geplanten Erneu-
erung des Vitalbads in Bad Aussee,
wo außerdem noch die psychosoma-
tische Station Burn-out-Patienten
aus ganz Österreich aufnimmt,
der neuen Grimming-Therme in
Bad Mitterndorf, dem baldigen
Spatenstich des LKH Aussee
neu und der Unterstützung des
steirischen Kulturfestivals regio-
nale10 zeigt die Kleinregion, dass
sie ihren Weg konsequent geht.

Noch weiter zurück (März 2002)
liegt die Geburtsstunde einer
damals einmaligen Aktion im
Ausseerland. Die Bürgermei-
                                           Bürgermeister Herbert Pichler (Altaussee), Bürgermeister Peter Schweiger (Tauplitz), Bürgermeister
ster der Gemeinden Altaussee, Bad          Herbert Brandstätter (Grundlsee), Bürgermeister Manfred Ritzinger (Pichl-Kainisch),
Aussee und Grundlsee gründeten eine        (im Fahrzeug) Bürgermeister Karl Kaniak (v. l.)
„Bürgermeister-Konferenz“, zu der          (auf der Ladefläche) Florian Wimmer (Bauhofleiter Altaussee), Johann Schimmer (Bauhof Pichl-
auch die Amtsleiter der Gemeinde-          Kainisch), Rudi Syen (Bauhofleiter Grundlsee), Wolfgang Peer (Bauhofleiter Tauplitz),
verwaltungen eingeladen werden. Nur        Josef Schobegger (Leiter Wirtschaftshof Bad Aussee).
wenige Jahre später wurden auch die
Gemeinden Pichl/Kainisch, Bad Mit-
terndorf und Tauplitz eingebunden.         ausreichendem Maße vorhanden ist,                       Was ist Regionext?
„Im September halten wir bereits die       kann samt Personal von einer ande-
82. Bürgermeister-Konferenz ab“, be-       ren Gemeinde ausgeliehen werden“,                       Das Projekt Regionext ist
                                                                                                   eine umfassende Initiative
richtet der Bad Ausseer Bürgermeister      ergänzt Bürgermeister Manfred
                                                                                                   des Landes Steiermark zur Stärkung
Otto Marl, ein bedeutender Geburts-        Ritzinger aus Pichl/Kainisch. Derzeit
                                                                                                   der Gemeinden und Regionen im
helfer dieser Initiative, und Verfechter   sind das vor allem Straßenkehrgeräte,
                                                                                                   europäischen Wettbewerb. Vor allem
einer intensiven Zusammenarbeit            Böschungsmäher und Straßenwalzen.
                                                                                                   will Regio­next attraktive Lebensräu-
zwischen den Gemeinden. Ein wich-          Allerdings: „Gerade beim Winter-
                                                                                                   me auch abseits der Zentralräume
tiges Ergebnis dieser Bürgermeister-       dienst in unserer schneereichen
                                                                                                   nachhaltig sichern und ausbauen.
Konferenzen ist der gemeinsame             Region wird jedes Fahrzeug benötigt
                                                                                                   Mehr über die gemeinsame Initiative
Bauhof-Pool. „Wir haben sämtliche          und da stoßen wir materiell wie auch                    von Landeshauptmann Franz Voves
Fahrzeuge und Geräte der Bau- und          personell sehr oft an unsere Grenzen“,                  und Landeshauptmann-Stv. Hermann
Wirtschaftshöfe der Region Ausseer-        berichtet Bad Aussees Wirtschafts-                      Schützenhöfer:
land-Salzkammergut in einem Kata-          hofleiter Josef Schobegger. Derzeit
log zusammengefasst“, so Karl Kaniak,      wird geprüft, wie eine intensivere                               www.regionext.at
Bürgermeister der Marktgemeinde            Zusammenarbeit bei dringend

www.landespressedienst.steiermark.at                                                                Zurück zum Inhalt                          7
Steiermark report09-10 - Kommunikation Land Steiermark
Landeshauptmann Voves übergibt
                                                                                           Altbischof Knall anlässlich der
                                                                                           Empfangs in der Grazer Burg ein
                                                                                           Ehrengeschenk.

                                                                                                                             Rüdeger Frizberg

                                                                                           In vielen Funktionen den

                                                                Bild: Landespressedienst
                                                                                           Menschen immer nahe
Z
        um Mittagessen anlässlich des       menischen Rats der Kirchen und des                                     den Nachfolgestaaten der ehemaligen
        80. Geburtstages von Altbi-         Exekutivkomitees des Lutherischen                                      österreichisch-ungarischen Monar-
        schof Dieter Knall lud Landes-      Weltbundes. Er ist auch Träger des                                     chie.“ Auch Altbischof Knall betonte
hauptmann Franz Voves in den Wei-           Ehrenringes des Landes Steiermark. In                                  die Wichtigkeit der Ökumene in der
ßen Saal der Grazer Burg. Dieter Knall      seiner Laudatio sprach Landeshaupt-                                    gegenwärtig besonders schwierigen
wurde 1976 zum Superintendenten             mann Voves Knalls Bemühungen                                           Zeit. „Ich habe mit der Katholischen
der Evangelischen Superintendentur          um die Ökumene an: „Sie waren                                          Kirche in der Steiermark immer eine
A. B. Steiermark gewählt. Von 1983          stets für den gemeinsamen Weg und                                      besonders gute Gesprächsbasis gehabt.
bis 1995 war er Bischof der Evange-         betonten besonders die ökumenische                                     Es war uns bewusst, dass wir großen
lischen Kirche A. B. in Österreich.         Dimension der Kirche, vor allem die                                    Herausforderungen gegenüberstehen
Darüber hinaus war Dieter Knall Mit-        Vertiefung der Verbindungen zu den                                     und wir dabei einen gemeinsamen
glied des Zentralausschusses des Öku-       evangelischen Minderheitskirchen in                                    Weg gehen müssen.“

Roseggers Waldheimat

                                                                                                                                                      Bild: Land Steiermark
neu erleben                      Rüdeger Frizberg

D
          ie Popularität Peter Roseg-       Andreas Steininger.
          gers ist in den letzen Jahren     Die „Rosegger-Card“
          besonders bei Kindern und         soll wieder mehr
Jugendlichen stark gesunken. Um             Besucher in die
diesen großen steirischen Dichter und       Waldheimat bringen.
Denker wieder mehr in die Köpfe und         Mit ihr können alle
Herzen der Steirer, insbesonders der        Gedenkstätten – das
                                                                      Hellfried Rosegger und Tourismusrefe-
steirischen Jugend zu bringen, wurde        Rosegger Geburts-
                                                                      rent Hermann Schützenhöfer präsentieren
im Auftrag von Landeshauptmann-             haus und die Roseg-       die neue Rosegger-Card.
Vize Hermann Schützenhöfer das              ger Waldschule am
ressortübergreifende Projekt „Peter Ro-     Alpl, das Rosegger-
segger – Die Waldheimat neu erleben“        Landhaus und Rosegger-Museum in                   netz wurde mit GPS vermessen. Alle
gestartet. Damit soll eine regionale und    Krieglach sowie die Rosegger-Ausstel-             Touren, samt Wegbeschreibungen, In-
mediale Neupositionierung erreicht          lung in St. Kathrein am Hauenstein –              formationsadressen sowie Hütten wur-
werden. „Ich freue mich, dass es uns        besucht werden.                                   den ins neue interaktive Kartensystem
hier gelungen ist, dieses Gesamtprojekt,                                                      von Steiermark Tourismus integriert.
welches vom Ausflugsziel mit seinen         Im Rahmen des Projekts wird Roseg-                Damit ist das Rosegger-Wegenetz das
wunderbaren Wanderwegen, über die           gers Geburtshaus, der Kluppenegger-               erste interaktive Wanderkartenportal
Gedenkstätten bis hin zu den Kulinari-      hof, baulich adaptiert. Dabei werden              der Steiermark.
umswirten der Region reicht, umzu-          das Verwalterhaus samt Gastrobereich
setzen“, so Schützenhöfer. Mitte August     generalsaniert sowie eine Sitzterrasse            Alles Wissenswerte über Peter Ro-
präsentierte er es gemeinsam mit Peter      und eine Kindererlebniswelt neu ge-               segger, seine Waldheimat und ihre
Roseggers Urenkel Hellfried Rosegger        schaffen. Aussichts- und Raststationen            Kulinariumsbetriebe findet sich in der
und dem Geschäftsführer des Touris-         sollen die Wanderwege attraktiver                 Rosegger-Broschüre beziehungsweise
musverbandes Joglland-Waldheimat            machen. Das gesamte Rosegger-Wege-                unter www.steiermark.com/rosegger.

8        Zurück zum Inhalt                                                                                    www.medienzentrum.steiermark.at
Steiermark report09-10 - Kommunikation Land Steiermark
Ein runder Geburtstag für Spital am Semmering
                 Alexandra Reischl

850 Jahre gehören ordentlich gefeiert: Darum stand Spital
am Semmering im August drei Tage lang ganz im Zeichen
des Jubiläums. Ein umfangreiches Festprogramm mit zahl-
reichen Stargästen begeisterte auch die Besucher.

L
       andeshauptmann Franz Voves,            neue Sportplatz beim
       Landesrat Johann Seitinger             Kinderheim wurde
       sowie Bischof Egon Kapella-            mit einem Kleinfeld-
ri konnte Bürgermeister Reinhard              Fußballturnier feierlich
Reisinger zur 850-Jahr-Feier in Spital        eröffnet.

                                                                                                                                                                                        Bild: Verena Kaiser
am Semmering begrüßen. Drei Tage
lang wurde das runde Jubiläum                 „Besonders beeindru-
so richtig zelebriert, zu den High-           ckend war das Enga-
lights des Festprogrammes zählten             gement der Spitaler        Historiker Bernhard A. Reismann, Vizebürgermeisterin Maria Fi-
die Präsentation der aktualisierten           Bäuerinnen und der         scher, Landeshauptmann Franz Voves und Bürgermeister Reinhard
Ortschronik und die Altarweihe                Jugendlichen“, zeigte      Reisinger (v. l.) mit der aktualisierten Gemeindechronik.
durch Bischof Egon Kapellari. Oliver          sich Bürgermeister
Haidt und Lisa Valentin begeisterten          Reisinger stolz. Erstere
die Musikfreunde ebenso wie die               präsentierten ihr Kochbuch, die                   lauschte begeistert dem Festkonzert
ortsansässigen Kapellen. Die Orts-            jungen Einwohner von Spital und                   des Trachtenmusikvereins. Abgerun-
gruppe des Österreichischen Ka-               Steinhaus steuerten den Kurzfilm                  det wurden die Festlichkeiten durch
meradschaftsbundes enthüllte das              „Räuberhöhle und Kirchenmaus“                     den traditionellen Kirtag der Freiwil-
restaurierte Kriegerdenkmal, der              bei. Landeshauptmann Franz Voves                  ligen Feuerwehr.

Kultur-Tour durchs Hartbergerland                                                       Kunstzone Joglland zieht erste Bilanz
       Alexandra Reischl                                                                   Alexandra Reischl

K                                                                                       E

                                                                                                                                                             Bild: Kunstzone Joglland
         ennen Sie einen         sammeln; wer mindestens                                        rst seit wenigen
         „Warzenziegel?          drei Stempel vorweisen                                         Monaten läuft das
         Oder die „magna         kann, hat die Möglichkeit,                                     vom Land Steier-
charta hartbergensis“? Diese     an einem Gewinnspiel teil-                             mark und der EU unter-
und viele andere Fragen          zunehmen. Verlost werden                               stützte Projekt „Kunstzone
werden in den Museen in          vor allem Gutscheine, die                              Joglland“, und schon kann
und um Hartberg beant-           der Tourismusverband                                   Projektkoordinatorin
wortet. Um die kulturellen       Hartberg zur Verfügung                                 Elisabeth Hutter eine erste
Einrichtungen des Bezirkes       gestellt hat.                                          positive Bilanz ziehen:
zu vernetzen, wurde die                                                                 „Mehr als 100 Künstler
„Museumstour durchs                www.museumstour.at                                   und Gemeinden haben
Hartbergerland“ kreiert, die                                                            sich der Kunstzone bereits
den Besuchern auf einen                                                                 angeschlossen.“ Ziel ist es,
                                                              Bild: Bernhard Bergmann

Blick zeigt, welche kultu-                                                              die reichhaltige regionale
rellen Angebote sich quasi                                                              Kulturlandschaft sichtbar
vor der Haustür befinden.                                                               zu machen und ein Netz-
„Wichtig war uns, ein über-                                                             werk aufzubauen. Geplant         Auch die Theatergruppe Ret-
sichtliches, facettenreiches                                                            sind dazu unter anderem          tenegg „hautnah“ ist Mitglied
                                                                                                                         der Kunstzone Joglland.
Angebot zu schaffen“, erklärt                                                           ein Veranstaltungskalen-
Jörg Pfeifer vom Kräftereich                                                            der sowie Diskussions-             www.kunstzone-joglland.at
St. Jakob im Walde. Der                                                                 und Netzwerkveranstal-
Museumstour-Folder bietet                                                               tungen. Am 18. September
die Übersicht über dieses                                                               steht der erste offizielle Akt
Angebot, sein Herzstück ist                                                             auf dem Programm, da
der Museumspass. Darauf                                                                 findet nämlich im Schloss        wartet die Besucher Musik,
können die Gäste bis Ende        Neun oststeirische Museen sind                         Birkenstein die feierliche       Literatur, Theater, aber
Oktober Eintrittsnachweise       bei der Museumstour dabei.                             Eröffnung statt – dort er-       auch bildenden Kunst.

www.landespressedienst.steiermark.at                                                                               Zurück zum Inhalt                    9
Steiermark report09-10 - Kommunikation Land Steiermark
Bild: Land Steiermark
LH-Vize Hermann Schützenhöfer mit den Stoanis, die als Überraschungsgäste für gute musika-
lische Unterhaltung sorgten.

                                                      Rüdeger Frizberg

Landesblumenschmuck 2010:
Knittelfeld ist schönste Stadt                                                                                              Schutz vor         Alexandra Reischl

D
          as Ergebnis des Landes-                Dieser Bewerb ist nicht inszeniert                                Seit 1953 setzt sich die Berg-
          blumenschmuckbewerbes                  oder ‚gekünstelt‘ – und genau das                                 und Naturwacht zum Schutz
          2010: Die Steiermark blüht             begeistert.“
                                                                                                                   der Umwelt ein. Aktuell will
– Knittelfeld ist die schönste Stadt,
                                                                                                                   man mit dem Biotopenma-
der schönste Markt ist Frauental                 Als krönender Abschluss wurde bei
                                                                                                                   nagement die Artenvielfalt
an der Laßnitz, das schönste Dorf                der Schlussveranstaltung am Grazer
                                                                                                                   rund um ausgewählte Was-
ist Aigen im Ennstal. Pusterwald                 Schlossberg nochmals die ganze
ist das schönste Gebirgsdorf und                 Steiermark mit 8.000 von den Teil-                                serflächen erhalten und den
Weißenbach bei Haus die schönste                 nehmern mitgebrachten Blumen auf                                  Wildwuchs der so genannten
Katastralgemeinde.                               6 x 4 Metern zum Blühen gebracht.                                 Neophyten eindämmen.
                                                 Sie ließen das blumige Herz Öster-
Die gewaltige Tour der aus sechs                 reichs höher schlagen. „Herzschläge,
Teams bestehenden Jury durch die
Steiermark erstreckte sich über 50
                                                 die unbezahlbar und unverzichtbar
                                                 für den steirischen Tourismus sind“,
                                                                                                                      INFOBOX
Tage. Schließlich galt es, aus rund              sagt Tourismusreferent Hermann                                       Seit 1953 setzt sich die Berg- und
38.000 Teilnehmern aus insgesamt                 Schützenhöfer.                                                       Naturwacht für die Pflege der hei-
343 Gemeinden, 14 steirischen                                                                                         mischen Landschaft ein. Mit rund
Gärtnereien und Baumschulen                      Der steirische Landesblumen-                                         2.300 Mitgliedern ist die steirische
sowie 26 Kinder- und Jugendpro-                  schmuckbewerb wird seit dem Erz-                                     Organisation die stärkste Landes-
jekten die Sieger zu ermitteln.                  herzog Johann-Gedenkjahr 1959                                        organisation. 198 der Mitglieder
                                                 gemeinsam von den steirischen                                        sind als Gewässeraufsichtsorgane
Tourismusreferent Landeshaupt-                   Gärtnern und Baumschulen sowie                                       ausgebildet; sie unterstützen die
mann-Vize Hermann Schützenhö-                    dem Tourismusressort des Landes                                      Bezirkshauptmannschaften bei der
fer freut sich über die Beliebtheit              durchgeführt.                                                        Säuberung von Wildbächen, zum
des Wettbewerbes: „Man kann den                                                                                       Beispiel wenn Bäume ins Wasser
Landesblumenschmuckbewerb mit                    Sämtliche nach Bezirken geordnete                                    hängen. Insgesamt gibt es in der
drei treffenden Begriffen umschrei-              Fotos der Veranstaltung können                                       Steiermark 165 Ortseinsatzstel-
ben: Er ist fantasievoll, lebendig               kostenfrei (Fotohinweis: Land Stei-                                  len, die Berg- und Naturwächter
und bunt – fantasievoll, wie die Na-             ermark) von der Internetseite                                        arbeiten somit flächendeckend. Bis
tur, lebendig, wie es dem Naturell               http://www.gepa-pictures.com/                                        2011 werden sie steiermarkweit
von uns Steirerinnen und Steirern                download/blumenschmuck/                                              2.000 Naturschutztafeln aufstellen.
entspricht und bunt, wie das Leben.              heruntergeladen werden.

10         Zurück zum Inhalt                                                                                    www.medienzentrum.steiermark.at
Bilder: Berg- und Naturwacht
                                                                     Das drüsige Springkraut droht wertvolle Biotope zu
                                                                     überwuchern – die steirische Berg- und Naturwacht
                                                                     kämpft dagegen an.

gefährlich blühenden Einwanderern
 N
           eophyten sind Pflanzen, die    Die Pflanze aus dem Himalaya wu-               Projekt soll Biotope schützen
           durch den menschlichen         chert mangels natürlicher Feinde in            „Mit dem Biotopenmanagment wollen
           Einfluss in ein Gebiet ge-     unseren Breiten rund um Gewässer               wir neue Aufgaben übernehmen und
 langt sind, in dem sie natürlicherwei-   wie wild und verdrängt innerhalb               einen Beitrag zur Bewahrung der wert-
 se nicht vorkommen. Was harmlos          kürzester Zeit heimische Pflanzen              vollen Biotopflächen leisten“, erklärt
 klingt, kann ganz schön unangenehm       und sogar Tiere. Diesem, aber auch             der Landesleiter der steirischen Berg-
 sein, wie der seit einigen Jahren        anderen Feinden der Flora und Fau-             und Naturwacht, Heinz Pretterhofer.
 immer heftigere Kampf gegen das          na Einhalt zu gebieten, ist das Ziel           33 Biotop-Flächen mit einer Gesamt-
 drüsige Springkraut in Österreich        des neuesten Projekts der steirischen          größe von rund 55 Hektar werden bis
 und auch in der Steiermark beweist.      Berg- und Naturwacht.                          2013 betreut. Heuer wird der Ist-
                                                                                         Zustand erhoben, ab 2011 will man die
                                                                                         Biotope von den Neophyten befreien.
                                                                                         „Die Ergebnisse können als Grundlage
                                                                                         für ein weiterführendes, langfristiges
                                                                                         Projekt herangezogen werden“, blickt
                                                                                         Pretterhofer in die Zukunft.

                                                                                         Dabei leisten die derzeit rund 2.300
                                                                                         steirischen Berg- und Naturwächter
                                                                                         ohnehin schon so einiges. Seit 1953
                                                                                         sind sie zum Schutz der Natur im
                                                                                         Einsatz, seit 1977 ist die Organisation
                                                                                         eine Körperschaft öffentlichen Rechts
                                                                                         und hat somit den landesgesetzlichen
                                                                                         Auftrag zu ihrem Tun. Dieses umfasst
                                                                                         unter anderem die Information der
                                                                                         Bevölkerung, aber auch freiwillige
                                                                                         Leistungen wie die Aktion „Saubere
                                                                                         Steiermark“, die Gewässeraufsicht,
                                                                                         den Amphibienschutz oder die Pflege
                                                                                         von Kulturgütern wie zum Beispiel
                                                                                         Bildstöcken.

 www.landespressedienst.steiermark.at                                                      Zurück zum Inhalt                11
„nachhaltig – klimaschonend – zukunftsfähig“

 „G´Scheit Feiern!“ - Kann Jede(r)!?

 W
           ir wollen gscheit sein
           – auch beim Feiern!
           Ob Geburtstagsfeier
 oder Dorffest mit „G´Scheit
 Feiern“ sind wir als Veran-
                                                                                                                                                   Beim Mülltren-
                                                                        Bild: Landespressedienst
 stalter und Besucher Teil „Der
                                                                                                                                                      nen sind die
 steirischen Festkultur!“ …diese                                                                                                                 Steirerinnen und
 beginnt auf dem Porzellantel-                                                                                                                  Steirer Vorreiter in
 ler und im Trinkglas und endet                                                                                                                             der EU.
 nach dem Genuss von regional                 Erich Gungl, Leiter des
 hergestellten Lebensmitteln                 Referates - Betriebliche
                                                Abfallwirtschaft und

                                                                                                   Steirer sind Weltmeister
 mit der An- und Abreise ohne
                                             Amtssachverständigen-
 Privat-PKW.
                                                               dienst

                                                                                                   im Mülltrennen
 Feste ohne Reste: Durch die                                                                                                               Alexandra Reischl
 Verwendung von Metallbe-
 steck, Porzellantellern und        Darauf fahren wir ab:
 Gläsern (oder waschbarer           Durch die Verwendung öf-
 Mehrwegkunststoffbecher)           fentlicher Verkehrsmittel, von                                 Der neue Landes-Abfallwirtschaftsplan für die Steiermark
 gewinnt jede Veranstaltung         Taxidiensten und Fahrgemein-                                   ist da. Und er zeigt: Die Steiermark ist auf dem besten
 doppelt – gesteigerte Esskul-      schaften ist ein unbeschwerter                                 Weg zur Recycling-Gesellschaft – genau so, wie es sich die
 tur und bis zu 90 Prozent          Festbesuch ohne Verkehrs-                                      EU von der Bevölkerung ihrer Mitgliedsstaaten wünscht.
 weniger Abfall.                    chaos und Parkplatzsuche

                                                                                                   G
                                    garantiert. Damit wird die
 Kosten wir die Nähe: Durch         Umwelt entlastet und auch                                                anze 79 Prozent       wirtschaftsplan, der als Band
 die Verwendung von regional        der beschwingte Festausklang                                             der Abfälle wurden    17 erschienen ist. Neben der
 produzierten und verarbei-         ist gesichert.                                                           in der Steiermark     Bestandsaufnahmen bein-
 teten Lebensmitteln (im                                                                           im Jahr 2008 wieder ver-        haltet dieser aber auch eine
 Idealfall ökologisch von Biobe-    Auch geht die Steiermark                                       wertet – ein internationale     Prognose der Entwicklung
 trieben hergestellt), verbleibt    seit Frühjahr 2010 einen
                                                                                                   Spitzenwert für die Recy-       des Abfallaufkommens in
 die Wertschöpfung in der           g´scheiteren Weg nachdem
                                    erstmals bei derartigen
                                                                                                   clingfachleute. Überhaupt       der grünen Mark, die Ziele
 Region und die Umwelt wird
 durch den Wegfall von langen       Großveranstaltungen beim                                       sind die Steirer Weltmeister    für einen nachhaltige Abfall-
 Transportwegen und unnö-           Ölspurlauf und beim Lipizza-                                   im Mülltrennen. „Die Menge      und Stoffflusswirtschaft
 tiger Verpackung entlastet.        nerheimatlauf bei den Labe-                                    der getrennt gesammelten        sowie Strategien zur Abfall-
 Auch mit der „Steirischen Bar“     stationen 20.000 waschbare                                     Abfälle ist von 2003 bis 2008   vermeidung und Abfallbe-
 von „G´Scheit Feiern“ stehen       Mehrwegtrinkbecher verwen-                                     verglichen mit dem Gesamt-      handlung. „Dabei haben wir
 insbesondere im alkoholfreien      det wurden.                                                    aufkommen kommunaler            uns im wesentlichen an den
 Bereich Mixgetränke zur                                                                           Abfälle überproportional        Vorgaben der neuen EU-
 Verfügung, die aufgrund ihrer      Lernen Sie „G´Scheit ­Feiern“                                  gestiegen. So wurde zum         Abfallrahmenrichtlinie ori-
 professionellen Gestaltung,        auf Ihrem eigenen Fest                                         Beispiel um 32 Prozent mehr     entiert, die bis Ende 2010 in
 aber auch aufgrund ihres           kennen oder besuchen Sie ein
                                                                                                   Bioabfall gesammelt, im         nationales Recht umzusetzen
 Geschmackes Anklang                „G´scheit Feiern“ Fest in Ihrer
                                                                                                   gleichen Zeitraum stieg die     ist“, so Himmel. Eines der
 finden. Wesentlich tragen          Region.
 dazu regionale Zutaten bei.                                                                       Menge an Restmüll aber nur      wichtigsten Ziele, nämlich
 Ihr Geschmack kommt ohne           Mehr Informationen dazu                                        um 10 Prozent“, zeigt sich      dass sich die Einwohner der
 lange Transportwege und            finden Sie unter:                                              Wilhelm Himmel, Leiter der      Mitgliedsstaaten zu einer
 somit klimaschonend bei den                                                                       Fachabteilung für Abfall- und   Recycling-Gesellschaft hin
 Konsumentinnen und Konsu-                                                                         Stoffflusswirtschaft erfreut.   entwickeln, haben die Steire-
                                       www.gscheitfeiern.at
 menten an.                                                                                        Die gesammelten Daten           rinnen und Steirer jedenfalls
                                                                                                   bilden nun die Grundlage für    schon zu einem großen Teil
                                                                                                   den aktuellen Landes-Abfall-    umgesetzt.

       12         Zurück zum Inhalt                                                                                     www.medienzentrum.steiermark.at
Strahlende Energiesparmeister
                                            Sabine Jammernegg

                              Energiesparen zahlt sich aus und das zeigen auch die
                              Ergebnisse des ersten Energiesparwettbewerbes für Büro-
                              gebäude der Landesverwaltung. 2.250 Mitarbeiterinnen
                              und Mitarbeitern ist es gelungen, insgesamt 70.000 Euro
                              Energiekosten in einem Jahr einzusparen.

V
          on August 2009 bis Juli 2010      Die Einsparungsergebnisse im Ein-
          fand in der Steiermark nach       zelnen: Landesweit wurden 224.100
          dem Vorbild der EU-weiten         kWh Strom und 443.300 kWh
Initiative „Energy Trophy“ ein Ener-        Wärme eingespart. Dies entspricht
giesparwettbewerb in den Kategorien         einem Jahresstromverbrauch von
Strom, Wärme sowie Gesamteinspa-            49 Drei-Personen-Haushalten und
rung statt. Ziel war es, innerhalb dieses
Zeitraumes möglichst viel Energie
durch energiebewusstes Verhalten ein-
zusparen. Maßgeblich für den Erfolg                                                            Jede eingesparte Kilowattstunde
war das Verhalten jeder Mitarbeiterin                                                          verringert die Energiekosten und
und jedes Mitarbeiters. Dazu zählte                                                            reduziert Emissionen. Sie ist doppelt
das Lichtabdrehen beim Verlassen des        LH Voves überg-
                                                                                               so wertvoll, wenn sie nicht durch
Büros, das Ausschalten von Bürogerä-        ab am 1. Septem-                                   teure Investitionen, sondern durch
ten bei längeren Abwesenheiten sowie        ber im Weißen                                      bewusstes Nutzerverhalten eingespart
richtiges und effizientes Lüften bei        Saal der Grazer                                    wird“, betonte Christine Klug, Pro-
                                                                             Bild: Melbinger

Heizbetrieb. So konnte der Gesamt-          Burg die Preise                                    jektverantwortliche und Leiterin der
                                            für die Energy-
sieger, die Bezirkshauptmannschaft                                                             Abteilung 2 – Zentrale Dienste.
                                            Trophy.
Deutschlandsberg, 21,6 Prozent ihrer
gesamten Energiekosten einsparen.                                                              Die Abteilung 2 wurde beim Wettbe-
„Wir sind froh, dass wir beim Wettbe-       einem Jahres-Wärmebedarf von 40                    werb von der Landesimmobilienge-
werb mitgemacht haben. Wir haben            Wohnhäusern mit 120 Quadratme-                     sellschaft, der Grazer Energieagentur
uns mit vielen Fragen zum Energiespa-       ter Wohnfläche. Die CO2-Reduktion                  und dem Forschungszentrum „ifz“ als
ren beschäftigt und sind auf alltägliche    beträgt rund 153.000 kg und insge-                 steirischer Partner von „klima:aktiv“
Dinge gestoßen, die sich ganz leicht        samt wurden 70.000 Euro Strom- und                 unterstützt. Mit Geldpreisen in der
ändern lassen, aber große Wirkung zei-      Wärmekosten eingespart. „Unsere                    Höhe von Euro 4.950 wurde das Enga-
gen. Das erlangte Bewusstsein nahmen        Erwartungen wurden mehr als erfüllt.               gement belohnt.
viele von uns auch mit nach Hause“, so
Bezirkshauptmann Theobald Müller,
der stolz auf das gute Ergebnis ist.

Den ersten Platz in der Kategorie
„Wärme“ gewann die Bezirkshaupt-
mannschaft Leibnitz. Ihr Geheim-
rezept bestand darin, dass sie ihre
Heizungen entsprechend regulierten
und Gänge nicht mehr im gleichen
Ausmaß wie vorher beheizten, erklärt
Karl Zwetti, der als Ansprechpartner
in Leibnitz fungierte. Und zum Strom-
sparmeister erste Klasse wurde die           Strahlende Ener-
Forstabteilung des Landes in der Brü-        giesparmeister:
ckenkopfgasse. „Wir haben an unseren         Josef List (FA 10C),
                                                                                                                                Bild: Landespressedienst

Druckern Zeitschaltuhren angebracht,         Christine Klug,
                                             Alois Lukas (BH
Glühbirnen durch Energiesparlampen
                                             Deutschlandsberg
ersetzt und überflüssige Kühlschränke        und Karl Zwetti
entfernt“, erklärt Karl List von der         von der BH Leibnitz
Fachabteilung 10C.                           (v. l.).

www.landespressedienst.steiermark.at                                                             Zurück zum Inhalt                            13
Die sozialen
                                                                                    Leistungen des
                                        Bilder: Low500/pixelio
                                                                                 Landes Steiermark
                                                                                       Sabine Jammernegg und Alexandra Reischl

                                             Insgesamt gaben das Land Steiermark und die steirischen Gemeinden im letzten
                                            Jahr rund 700 Millionen Euro für soziale Leistungen aus. Dazu zählen das Landes-
                                             pflegegeld sowie Leistungen nach dem Steiermärkischen Sozialhilfegesetz, dem
                                               Jugendwohlfahrts- und dem Behindertengesetz. Wir haben für Sie eine kurzen
                                                                                               Überblick zusammen gestellt.

     D
                ie Ausgaben stiegen in                           mationen gibt es auf den im Infokasten                              es das Bundespflegegeld. Menschen,
                den letzten Jahren vor                           angeführten Homepages.                                              die in einer Behinderteneinrichtung
                allem im Bereich der So-                                                                                             teilstationär oder stundenweise betreut
     zialhilfe, sowohl bei der Unterstüt-                        Pflegegeld                                                          werden, bekommen das Pflegegeld
     zung des täglichen Lebensbedarfs                            Das Pflegegeld ist eine zweckgebun-                                 nur anteilig ausbezahlt. Personen, die
     als auch bei der Unterbringung in                           dene Zuschussleistung zur pauscha-                                  ganz in einem Pflegeheim unterge-
     stationären Einrichtungen, sprich                           lierten Abdeckung pflegebedingter                                   bracht sind, bekommen 20 Prozent
     Pflegeheimen. „Ohne ein neues                               Kosten. Es soll Steirerinnen und                                    des Pflegegeldes sowie den 13. und
     Finanzierungsmodell durch den                               Steirern, die auf Pflege und Betreu-                                14. Jahresbezug ausbezahlt, mit dem
     Bund werden diese Kosten durch                              ung angewiesen sind, ein selbstbe-                                  Rest wird die betreuende Einrichtung
     die demographische Entwicklung                              stimmteres Leben ermöglichen. Es                                    bezahlt. Für pflegende Angehörige
     auch in Zukunft weiter ansteigen“,                          wird monatlich je nach Pflegebedarf in                              gibt es ebenfalls die Möglichkeit einer
     befürchtet Barbara Pitner, Lei-                             sieben Stufen ausbezahlt, von 154,20                                finanziellen Unterstützung. Rund 60
     tern der Sozialabteilung. Einen                             Euro bis maximal 1.655,80 Euro. An-                                 Millionen Euro gibt das Land gemein-
     kurzen Abriss über die sozialen                             spruch auf das Landespflegegeld haben                               sam mit den Gemeinden jährlich für
     Leistungen des Landes finden Sie                            Personen ohne Pensionsanspruch, für                                 das Landespflegegeld aus.
     im Anschluss, detailliertere Infor-                         jene, die eine Pension beziehen, gibt
                                                                                                                                     Behindertenhilfe
                                                                                                                                     Menschen mit Behinderung, die ihren
                                                                                                                                     Hauptwohnsitz in der Steiermark
                                                                                                                                     haben, haben Anspruch auf Unter-
                                                                                                                                     stützung nach dem Steiermärkischen
                                                                                                                                     Behindertengesetz. Den Bescheid
                                                                                                                                     über die genehmigten Leistungen er-
                                                                                                                                     lassen die Bezirkshauptmannschaften
                                                                                                                                     oder das Magistrat Graz. Hilfen gibt
                                                                                                                                     es für viele Lebensbereiche. So zum
                                                                                                                                     Beispiel für Erziehung und Schule,
                                                                                                                                     unter anderem können Mehraufwän-
                                                                                                                                     de auf Grund der Behinderung z.B.
                                                                                                                                     für Frühförderung, heilpädagogische
                                                                                                                                     Kindergärten sowie Schule und Hort
                                                                                                                                     übernommen werden. Im Berufsleben
                                                                                                     Bild: Günther Havlena/pixelio

                                                                                                                                     gibt es Zuschüsse für Aus- und Wei-
                                                                                                                                     terbildungen, Lohnkostenzuschüsse
                                                                                                                                     („gestützter Arbeitsplatz“) und vieles
                                                                                                                                     mehr. Für den Lebensbereich Wohnen
                                                                                                                                     gibt es die Möglichkeit von Mietzins-
14         Zurück zum Inhalt
beihilfen und Zuschüssen zum Le-
bensunterhalt. Wer in einer Einrich-
tung lebt oder eine Tageseinrichtung
besucht, hat ebenfalls die Möglichkeit,
dafür abhängig vom eigenen Einkom-
men Zuschüsse zu erhalten.

Wer zu Hause wohnt und ein geringes
Einkommen hat, hat Anspruch auf
einen Zuschuss zu Lebensunterhalt
und Wohnungsaufwand. Auch mobile
Assistenzleistungen wie z.B. Freizeit-

                                                                                                                                       Bild: Albrecht/pixelio
und Wohnassistenz oder persönliche
Assistenz können übernommen
werden. Ebenso gibt es die Möglichkeit
finanzieller Unterstützungen für Heil-
behandlungen und Hilfsmittel. Rund
200 Millionen Euro werden jährlich        hendem Wohnungsverlust, notwen-          förderung und weitere Angebote für
für die Behindertenhilfe ausgegeben.      digen Möbelkäufen oder Energieab-        Familien, die Unterstützung brauchen.
                                          rechnungen. Mit rund 354 Millionen       Rund 83 Millionen wurden im Vorjahr
Sozialhilfe                               Euro macht die Sozialhilfe den größten   für Leistungen der Jugendwohlfahrt
Anspruch auf Sozialhilfe haben jene       Brocken der Sozialausgaben in der        aufgewendet.
Menschen, die mit ihrem eigenen Ein-      Steiermark aus.
kommen ihren Lebensunterhalt nicht
bestreiten können. Die Sozialhilfe ist
kein fixer Betrag, sondern richtet sich
                                          Jugendwohlfahrt
                                          Kinder und Jugendliche, sowie Erzie-        INFOBOX
nach eigenem Einkommen und Be-            hungsberechtigte, die Unterstützung        Wichtige Links
darf, sie kann in Form von Geld- oder     benötigen, erhalten Hilfe nach dem
                                                                                     Ein umfangreiche Auflistung aller
Sachleistungen gewährt werden. Mehr       steirischen Jugendwohlfahrtsgesetz.
                                                                                     Leistungen bietet übersichtlich:
als drei Viertel der Sozialhilfemittel    Darunter fallen neben der Unterbrin-
                                                                                     www.soziales.steiermark.at
wird für die Finanzierung der statio-     gung in Jugend-Wohngemeinschaften
nären Pflege verwendet. Zudem gibt es     und Kriseneinrichtungen auch Kosten-       Weitere Informationen finden Sie
die Möglichkeit, in einer Notsituation    zuschüsse für die Unterbringung            auf folgenden Seiten:
„Hilfe in besonderen Lebenslagen“ zu      bei Pflegefamilien sowie für soziale
beantragen, zum Beispiel bei dro-         Dienste, Psychotherapie oder Früh-          www.pensionsversicherung.at
                                                                                      www.bundessozialamt.gv.at
                                                                                      www.behindertenanwalt.
                                                                                       steiermark.at
                                                                                      www.sozialhilfesteiermark.at
                                                                                      www.kinderanwalt.at
                                                                                      www.help.gv.at
                                                                                      www.behindertenhilfe.or.at

                                                                                     Die Sozialservicestelle des
                                                                                     Landes erreichen Sie zum Null­
                                                                                     tarif unter Tel.: 0800/20 10 10

                                                                                                            Bilder: Albrecht/pixelio

                                                                                    Zurück zum Inhalt                          15
Bestnoten für Landespflegezentren
                                                                                                         Sabine Jammernegg
Eine Umfrage unter Angehörigen von Heimbewohnern brachte Spitzenwerte:                                   und Alexandra Reischl
Die Befragten sind sehr zufrieden mit den vier Landespflegezentren, lediglich im
Bereich Infrastruktur gibt es Aufholbedarf. Gestützt auf die Umfrageergebnisse
will Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser die künftigen Maßnahmen zur weiteren
Verbesserung planen.

I
     m Auftrag von Soziallandesrat Sieg-
     fried Schrittwieser hat das Institut                  Landespflegezentrum Mautern
     „pluswert“ eine Umfrage unter den                     8774 Mautern, Hauptstraße 16
Angehörigen von Bewohnern der vier
Landespflegezentren durchgeführt, um                                   Bettenanzahl: 164
die Zufriedenheit mit dem Leistungsan-             Durchschnittliches Eintrittsalter: 69,81
gebot zu ergründen. Und das Ergebnis,                        Aufenthaltsdauer: 2,5 Jahre

                                                                                                                                 Bilder: FA11B
das dann bei einer Pressekonferenz im                                  Pflegepersonal: 66
Medienzentrum des Landes präsentiert                              Auslastung 2009: 90,46
wurde, kann sich sehen lassen: In der
Mehrzahl der abgefragten Kategorien
liegen die landeseigenen Einrichtungen
besser als der Durchschnitt. Beurteilt
wurden die vier Landespflegezentren
in Kindberg, Knittelfeld, Mautern und
                                                        Landespflegezentrum Knittelfeld
Bad Radkersburg mit insgesamt 682
                                                       8720 Knittelfeld, Gaaler Straße 12
Pflegeplätzen und 276 Mitarbeitern.
„Wir sind froh, dass wir in der Kern-
                                                                      Bettenanzahl: 134
kompetenz „Pflege“ im Vergleich zu
                                                  Durchschnittliches Eintrittsalter: 74,47
anderen steirischen Pflegeeinrichtungen                   Aufenthaltsdauer: 2,08 Jahre
sehr gut abgeschnitten haben. Mit den                                 Pflegepersonal: 55
Ergebnissen aus den Antworten können                    Auslastung 2009: 95,48 Prozent
nun Maßnahmen gesetzt werden, um die
Qualität und Zufriedenheit noch weiter
zu erhöhen“, erklärt Hararld Schaunig,
Leiter der Fachabteilung 11B.

Hinterfragt wurde die Gesamtzufrieden-
                                                  Landespflegezentrum Bad Radkersburg
heit in den Bereichen Pflege, Verpflegung,
                                             8490 Bad Radkersburg, Dr. Kamnikerstraße 1
Haus beziehungsweise Zimmer, Verwal-
tung, Unterhaltung, Pflege der Wäsche
                                                                      Bettenanzahl: 136
und Reinigung der Zimmer. Auch die
                                                  Durchschnittliches Eintrittsalter: 73,18
Wichtigkeit der einzelnen Bereiche
                                                            Aufenthaltsdauer: 2,8 Jahre
wurde von den Angehörigen bewertet.                                   Pflegepersonal: 57
Lediglich im Bereich der Infrastruktur                  Auslastung 2009: 84,07 Prozent
gibt es laut der Befragung Aufholbedarf.

„Ich bin sehr stolz auf die Mitarbeiter in
den Landespflegezentren – die Umfrage
bescheinigt ihnen gerade im wichtigsten
Aufgabengebiet eines Heimes, nämlich
in der Pflege, eine ganz hervorragende                  Landespflegezentrum Kindberg
Leistung“, so Schrittwieser. Nun gelte                  8650 Kindberg, Wienerstraße 53
es, den hohen Standard zu halten und
weiter zu verbessern. Den ersten Schritt                              Bettenanzahl: 248
in diese Richtung setzt man mit der               Durchschnittliches Eintrittsalter: 71,46
                                                          Aufenthaltsdauer: 1,64 Jahre
Sanierung der Pflegezentren, die in Bad
                                                                      Pflegepersonal: 98
Radkersburg kürzlich abgeschlossen
                                                        Auslastung 2009: 84,90 Prozent
wurde, und in den anderen Heimen
unmittelbar bevorsteht.

16       Zurück zum Inhalt                                                                   www.medienzentrum.steiermark.at
Sabine Jammernegg

Förderung von Anfang an
Im Oktober öffnet das neue Pädagogisch-Therapeutische-
Zentrum (PTZ) in Seiersberg seine Pforten. Die Förderung
von Kleinkindern und Jugendlichen mit einer Behinderung
ist das oberste Ziel der neuen Einrichtung.

E
       ltern von behinderten Kin-           Das multiprofessionelle Team setzt
       dern und Jugendlichen haben          sich aus Fachkräften aus den Be-
       sich das neue Therapiezen-           reichen Sonderpädagogik, Medizin,
trum in der Nähe von Graz schon             Physiotherapie, Logopädie, Ergo-
lange gewünscht“, betont Christine          therapie und konduktive Päda-
Fuchsbichler von der Mosaik GmbH,           gogik zusammen. Die Kosten für

                                                                                                                                                              Bild: Dickimatz/pixelio
die das neue Zentrum leiten wird.           den Aufenthalt werden mit einem
Insgesamt 18 Kinder in drei Gruppen         gültigen Bescheid nach dem Stei-
können betreut werden, die erste            rischen Behindertengesetz vom
Gruppe startet im Oktober. Ambulant         Land Steiermark übernommen. Die           Kinder und Jugendliche mit einer Behinde-
und stationär können Kinder und             Gesamtkosten für die Errichtung des       rung können die ambulanten und stationären
                                                                                      Therapien im neuen PTZ in Seiersberg in
Jugendliche bis zu dreimal im Jahr          PTZ betrugen rund 5,5 Millionen
                                                                                      Anspruch nehmen.
für zwei bis drei Wochen ins PTZ zur        Euro, 1,5 Millionen davon förderte
Therapie kommen. „Vor allem dass die        das Land Steiermark.
intensiven Therapieblöcke nun auch
ambulant in Anspruch genommen               Noch etwas zeichnet das neue              Wohnen errichtet, es entstand ein
werden können, war vielen Eltern ein        Zentrum aus: Auf dem neuen Areal          generationenübergreifendes Haus.
besonderes Anliegen“, so Berndt Sus-        gibt es nicht nur das PTZ, sondern
sitz, Geschäftsführer der Non-Profit-       es wurde auch ein Kindergarten und                www.mosaik-cms.org
Organisation Mosaik.                        ein Seniorenwohnheim für betreutes

                        Qualität im Gesundheitswesen
                                           Alexandra Reischl

                          Bereits zum zweiten Mal wird am 17. September der
                             „Salus“, der steirische Qualitätspreis Gesundheit,
                              verliehen. Parallel dazu findet erstmals auch eine
                              Tagung zu diesem Thema statt.

E
       s hat einen Grund, warum             reiz zu schaffen, wird seit dem Vorjahr
       unsere heimische Gesundheits-        der „Salus“, der steirische Preis für
       versorgung international so gut      Qualitätsinitiativen im Gesundheits-
bewertet wird: Der Schlüssel dazu liegt     wesen, vergeben.
in der hohen Qualität der Versorgung.
                                            Heuer wird diese Auszeichnung am
Im steirischen Gesundheitswesen gibt        17. September verliehen, und zwar im
es bereits zahlreiche Aktivitäten zum       Rahmen der Tagung „PlattformQ Salus
Thema Qualität. So wurde ein Strate-        2010“, die in diesem Jahr zum ersten
                                                                                                                               Bild: Andreas Morlok/pixelio

giekonzept zu Qualitätsthemen erar-         Mal stattfindet. Für diese Tagung im
beitet, daraus entstand die Qualitätssi-    Messe Center Graz konnten anerkann-
cherungskommission; damit wurden            te Qualitätsexperten aus dem deutsch-
die ersten Schritte zu einer besseren       sprachigen Raum gewonnen werden.
Vernetzung und Zusammenarbeit der                                                     Herausragende Qualitätsinitiativen im stei-
einzelnen Institutionen und Akteure           www.verwaltung.steiermark.at            rischen Gesundheitswesen werden seit 2009
getan. Um einen noch stärkeren An-                                                    mit dem „Salus“ belohnt.

www.landespressedienst.steiermark.at                                                    Zurück zum Inhalt                     17
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