Ticciati - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Die Seite wird erstellt Robert Kaufmann
 
WEITER LESEN
Ticciati - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
75 Jahre DSO

Ticciati

Robin Ticciati
Catriona Morison, Matthias Winckhler,
Valentin Radutiu, Rundfunkchor Berlin
Lang: ›ionisches licht.‹
Pärt: ›Pro et contra‹
Strawinsky: ›Requiem Canticles‹
Mahler: Adagio aus der Symphonie Nr. 10
So 19.9. / 20 Uhr/ Philharmonie
Ticciati - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Programm                              2                                                                                                                                              3                  Introduktion

So 19.9. / 20 Uhr / Philharmonie                                                                                           75 JAHRE DSO
Klaus Lang (*1971)                                           Igor Strawinsky (1882–1971)                                   Heute brechen wir in eine besondere Saison auf. Das DSO wird im
›ionisches licht.‹                                           ›Requiem Canticles‹ (1965/66)                                 November 75. Drei Vierteljahrhunderte hat es in Berlin, in Deutschland
Fassung für großes Orchester (2021)
                                                                I.   Prelude                                               und weit darüber hinaus lebendige Musikgeschichte gestaltet. Das erfüllt
Uraufführung                                                   II.   Exaudi                                                uns mit Freude, Dankbarkeit und Zuversicht. In seiner Geschichte hatte
                                                              III.   Dies irae
                                                                                                                           das Orchester manche Krisen zu bestehen. Es hat sie nicht nur bewältigt,
Arvo Pärt (*1935)                                             IV.    Tuba mirum
›Pro et contra‹                                                V.    Interlude                                             es ist gestärkt und mit neuer Energie aus ihnen hervorgegangen. So soll
Konzert für Violoncello und Orchester                         VI.    Rex tremendae                                         es auch jetzt sein. Wir, die die Musik spielen, und Sie, die sie hören und
(1966/1999)                                                  VII.    Lacrimosa                                             auf sie reagieren, haben eineinhalb schwere Jahre hinter uns. Desto mehr
                                                             VIII.   Libera me                                             freuen wir uns als Orchester und ich als Chefdirigent darüber, die Musik
  I. Maestoso
                                                              IX.    Postlude
 II. Largo –                                                                                                               wieder unmittelbar mit Ihnen teilen und Stück für Stück an Sie weiterge-
III. Allegro e rigoroso                                      Uraufführung am 8. Oktober 1966 an der Princeton University
                                                                                                                           ben zu können, was das Nachdenken und Experimentieren während der
                                                             (New Jersey, USA) unter der Leitung von Robert Craft.
Uraufführung am 3. November 1967 im Estonia Konzertsaal                                                                    Pandemie an Kreativität, an neuen Ideen und Entdeckungen freisetzte.
Tallinn durch Toomas Velmet und das Estnische Radio-Sym-
                                                             Gustav Mahler (1860–1911)
phonie-Orchester unter der Leitung von Neeme Järvi.
                                                             Adagio aus der Symphonie Nr. 10 Fis-Dur                       In aller Schärfe wurden wir an existenzielle Grundfragen erinnert. Der
                                                             (1910/11)                                                     Zufall fügt es, dass das Musikfest Berlin in diesem Jahr das Spätwerk
                                                             Andante – Adagio                                              Igor Strawinskys in den Mittelpunkt rückt. Gedanken an die Vergäng-
                                                             Erste Aufführung des Adagio am 12. Oktober 1924 in Wien       lichkeit und eine untergründige Spiritualität durchziehen es bis hin zu
                                                             unter der Leitung von Franz Schalk.                           den ›Requiem Canticles‹, die wir heute aufführen. Zugleich bedeutete
                                                                                                                           diese Phase für Strawinsky aber auch einen Aufbruch. Er wandte sich
                                                                                                                           neuen Arten ästhetischen Gestaltens zu und spannte den Bogen über
ROBIN TICCIATI                                                                                                             die Jahrhunderte hinweg zur Musik der Renaissance, als sich jener
Catriona Morison – Mezzosopran                                                                                             Humanismus ausprägte, von dem unsere Kultur bis heute lebt.
Matthias Winckhler – Bassbariton
Valentin Radutiu – Violoncello                                                                                             Strawinsky vertonte nur Ausschnitte des Requiems, er komponierte ein
Rundfunkchor Berlin
Gijs Leenaars – Choreinstudierung
                                                                                                                           Fragment. Dem Fragmentcharakter, Sinnbild menschlichen Lebens in
                                                                                                                           seiner Endlichkeit, gehen wir in den ersten beiden Saisonkonzerten weiter
                                                                                                                           nach – mit dem Adagio aus Gustav Mahlers unvollendeter Zehnter und
In Kooperation mit                    In Zusammenarbeit mit dem                                                            mit Anton Bruckners ebenfalls unvollendeter Neunter Symphonie in der
                                                                                                                           kommenden Woche. Mahler und Strawinsky sind mit der Geschichte
                                                                                                                           des DSO eng verwoben: Strawinsky war noch über seinen Tod hinaus
                                                                                                                           der meistgespielte Moderne beim DSO, und es war dieses Orchester,
                                                                                                                           das Mahlers Zehnte in ihrem unvollendeten Charakter erstmals in
                                                                                                                           Deutschland vorstellte.
Dauer der Werke Lang ca. 12 min / Pärt ca. 9 min / Strawinsky ca. 15 min / Mahler ca. 25 min
                                                                                                                           Wir freuen uns auf eine spannende Saison mit Ihnen!
                                     Das Konzert wird von Deutschlandfunk Kultur ab 20.03 Uhr live übertragen.             Ihr Robin Ticciati
                                     UKW 89,6 / DAB+ / online / App
Ticciati - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Der gesungene Text             4

Igor Strawinsky
›Requiem Canticles‹                                                                                     Eine mitreißende Interpretation von
                                                                                                    Rachmaninoffs Zweiter Symphonie markiert
Exaudi                                      Exaudi
Exaudi orationem meam:                      Erhöre mein Gebet:
                                                                                                    Robin Ticciatis sechstes Album mit dem DSO.
ad te omnis caro veniet.                    zu dir wird kommen alles Fleisch.

Dies irae                                   Dies irae
Dies irae, dies illa                        Tag des Zornes, Tag der Sünden,
Solvet saeclum in favilla:                  Wird das Weltall sich entzünden,
Teste David cum Sibylla.                    Wie Sibyll und David künden.

Quantus tremor est futurus,                 Welch ein Graus wird sein und Zagen,
Quando Judex est venturus,                  Wenn der Richter kommt, mit Fragen
Cuncta stricte discussurus.                 Streng zu prüfen alle Klagen.

Tuba mirum                                  Tuba mirum
Tuba mirum spargens sonum                   Laut wird die Posaune klingen,
Per sepulchra regionum                      Durch der Erde Gräber dringen.
Coget omnes ante thronum.                   Alle hin zum Throne zwingen.

Rex tremendae                               Rex tremendae
Rex tremendae majestatis,                   König schrecklicher Gewalten,
Qui salvandos salvas gratis,
Salva me, fons pietatis.
                                            Frei ist deiner Gnade Schalten:
                                            Gnadenquell, lass Gnade walten.
                                                                                                                                                      Rachmaninov
Lacrimosa                                   Lacrimosa
                                                                                                                                                                      Symphony No. 2
Lacrimosa dies illa,                        Tag der Tränen, Tag der Wehen,
Qua resurget ex favilla                     Da vom Grabe wird erstehen
Judicandus homo reus.                       Zum Gericht der Mensch voll Sünden;
Huic ergo parce, Deus;                      Lass ihn, Gott, Erbarmen finden.
Pie Jesu Domine,                            Milder Jesus, Herrscher du,
Dona eis requiem. Amen.                     Schenk den Toten ew’ge Ruh. Amen.                     ROBIN TICCIATI
Libera me                                   Libera me                                             DEUTSCHES SYMPHONIE-ORCHESTER BERLIN
Libera me, Domine, de morte aeterna,        Errette mich, Herr, vom ewigen Tode
in die illa tremenda:                       an jenem Schreckenstage,
Quando coeli movendi sunt et terra:         da Himmel und Erde wanken,
                                                                                                                                                                                      CKD 653

Dum veneris judicare saeculum               da du kommst, die Welt durch Feuer zu
per ignem.                                  richten.                                                           — NEUERSCHEINUNG BEI LINN: SEPTEMBER 2021 —
Tremens factus sum ego, et timeo,           Zittern befällt mich und Angst,
Dum discussio venerit, atque ventura ira,   denn die Rechenschaft naht und der Zorn,
Quando coeli movendi sunt et terra.         da Himmel und Erde wanken.                                                  SERGEI RACHMANINOFF
Dies illa, dies irae, calamitatis           Tag der Klage, Tag des Zornes, Unheils                                     Symphonie Nr. 2 in e-Moll op. 27
et miseriae,                                und Elends,
dies magna et amara valde.                  Tag, so groß und so bitter,
Libera me.                                  Errette mich.
                                                                                                                       Alle Alben sind in Studio-Master-Qualität erhältlich bei
                                                                                                                                         www.linnrecords.com
                                                                                                                                                                                  www.note1-music.com
                                                                                       www.outhere-music.com
                                                                                                                                        Im Vertrieb von Note 1
Ticciati - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Zu den Werken                         6                                                                                                                                            7                 Zu den Werken

                                                                                                              Es war sein letztes größeres Werk. Er habe zwar noch viel im Kopf
                                                                                                              gehabt, aber nicht mehr die Kraft besessen, es zu Papier zu brin-
                                                                                                              gen, berichteten Freunde. »Er wusste, dass er sie für sich selbst

                  Strawinsky in memoriam                                                                      schrieb«, meinte seine Frau. Äußerlich betrachtet kam Strawinsky
                                                                                                              der Bitte des Kunstsammlers Stanley Seeger nach, ein Werk zum
                                                                                                              Gedenken an seine Mutter Helen Buchanan Seeger zu komponie-
                                            von Habakuk Traber                                                ren, und zwar als Teil ihres großzügigen Vermächtnisses an die
                                                                                                              Princeton University. Doch Äußerlichkeiten eines Auftrags sagen
                                                                                                              nichts über die Art seiner Erfüllung. In ihrer gedrängten Knappheit, in
                                                                                                              der Wahl der Texte und der musikalischen Mittel sagen die Stücke
                                                                                                              viel über Strawinskys Denken unter dem Horizont der Geschichte
                                                                                                              und im Angesicht der eigenen Endlichkeit.

                                                                                                              ›ionisches licht.‹
                                                                                                              Strawinskys ›Requiem Canticles‹ sind nicht das längste, aber das          Klaus Lang
                                                                                                              zentrale Werk dieses Programms. Die ersten beiden Kompositio-             ›ionisches licht.‹
                                                                                                              nen führen auf sie hin, auf ihre Spiritualität, auf ihre musikalischen    Besetzung
                                                                                                              Denkfiguren, ihr Raumbewusstsein und ihre geschichtliche Tiefen-          2 Piccoloflöten, Flöte,
                                                                                                              schärfe. Klaus Lang schrieb sein Orchesterstück ursprünglich als          2 Oboen, 3 Kleine
                                                                                                              ›ionisches licht‹ in kleiner Orchesterbesetzung für das SWR Sym-          Klarinetten, 2 Fagotte,
                                                                                                              phonieorchester, das es im Oktober 2020 bei den Donaueschinger            4 Hörner, 3 Trompeten,
                                                                                                                                                                                        3 Posaunen, Basstuba,
                                                                                                              Musiktagen uraufführte. In dieser Fassung präsentierten es Robin
                                                                                                                                                                                        Pauken, Schlagwerk
                                                                                                              Ticciati und das DSO in einem Konzert ohne Publikum im vergan-
                                                                                                                                                                                        (Crotales, Vibraphon,
                                                                                                              genen November in der Berliner Philharmonie. Etwas von der At-            Glockenspiel, Tamtam),
                                                                                                              mosphäre, die sich sonst aus der Kommunikation zwischen Musik,            Harfe, Klavier (auch Celesta),
                                                                                                              Interpretinnen und Interpreten und Auditorium herstellt, wurde für        Akkordeon, Streicher
                                      Vor gut 50 Jahren, am 6. April 1971, starb Igor Strawinsky in New       die Filmaufzeichnung in Lichteinstellungen übersetzt.
                                      York. Neun Tage später wurde er beigesetzt – nicht in den USA, wo
                                      er mehr als drei Jahrzehnte gelebt hatte, sondern in Venedig. Italien   Inzwischen hat der Komponist die Partitur für großes Orchester
                                      hatte ihn schon in jungen Jahren in Bann geschlagen, als er die Bal-    bearbeitet. Klangfarben können so differenzierter gemischt, Klang-
                                      lettmusik zu ›Pulcinella‹ plante. Im Alter zog es ihn wieder dorthin,   wandlungen fließender gestaltet und schnelle Figurationen vor al-
                                      wo Geschichte gegenwärtig ist, wo sie nicht als Ereignisfolge           lem der Streicher besser ins Ganze eingeschmolzen werden. In die-
                                      hinter einem liegt, sondern Atmosphäre, Begegnung, Akzente ins          ser Fassung erlebt ›ionisches licht.‹ heute seine Uraufführung. Das
                                      Leben trägt. In Italien, in Venedig wollte er auch begraben sein, auf   Orchester handelt dabei nicht nur als Klangkörper, es erschafft
                                      San Michele, wo auch ein alter Freund aus Tagen der Pariser ›Bal-       auch einen solchen, immateriell wie das Licht. Er wandelt und ver-
                                      lets russes‹, Sergei Diaghilew, beerdigt lag. Bevor der Zug der Trau-   färbt sich, rückt ferner und näher, verändert mit seiner Binnen-
                                      ergondeln, den Tausende an den Kanälen säumten, zur Toteninsel          struktur seine Raumwirkung – und das in einem Tempo, das Natur-
                                      übersetzte, wurde ein ausgiebiger Abschiedsgottesdienst in der          prozessen virtuell angenähert ist. Die innere Bewegung des Klangs,
                                      großen Backsteinbasilika San Giovanni e Paolo gehalten – an wür-        sein Changieren und sein Gestaltwandel folgen zwar genau fest-
                                      digem Ort, 25 Dogen aus großen Zeiten der Serenissima hatten            gelegten Proportionen, aber nicht dem Schema von Takten, auch
                                      dort ihre letzte Ruhestätte erhalten. Zelebriert wurde die Feier von    wenn die Zeichen des Dirigenten dies suggerieren: Sie dienen der
                                      einem katholischen Würdenträger und dem orthodoxen Archiman-            Organisation des Zusammenspiels.
                                      driten von Venedig. An Musik erklangen außer liturgischen Gesän-
                                      gen ein Requiem von Alessandro Scarlatti, Orgelwerke des alten          Der Klangprozess beginnt und endet mit einer Quint. Beide liegen
Bild oben: Still aus dem Livestream
des DSO-Konzerts vom 21. Novem-       Venezianers Andrea Gabrieli und die ›Requiem Canticles‹ des hoch-       im Tonkreis maximal weit auseinander. Mit bestimmtem Forte
ber 2020                              betagt Verstorbenen.                                                    setzt das Stück an, am Ende verklingt es in die Stille. Dem Anfangs-      Klaus Lang, 2019
Ticciati - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Zu den Werken                         8                                                                                                                                          9                  Zu den Werken

Musik wird von Klaus Lang nicht       klang wird rasch ein weiterer Ton beigemischt, dann noch einer,         springt das Solo; das Cello wird vom Melodie- zum Perkussions-
als Mittel gebraucht, um außer-       vorhandene bewegen sich ganz langsam aus ihrer ursprünglichen           instrument. Gestrichene, »normale« Töne kommen zunächst nur als
musikalische Inhalte zu transpor-
                                      Tonhöhe heraus, erzeugen Schwebungen, Reibungen, neue Töne              Repetitionen vor. Der Dialog, den der Solist dabei mit dem Orchester
tieren, seien es Affekte, philoso-
                                      treten hinzu, schließlich auch unterschiedlich schnelle Figuren quer    führt, gibt ein Beispiel dafür, mit welch strikter Folgerichtigkeit
phische oder religiöse Ideen,
politische Programme, Werbe-          durch den Klang, auf und ab. Die innere Bewegung steigert sich,         Pärt musikalische Prozesse organisiert. Der Celloton wird einmal
slogans etc. In seinen Arbeiten       greift um sich, wird vielschichtig, einzelne Momente treten hervor.     angesetzt; es antwortet ein gezupfter Ton. Der Celloton wird zwei-
wird Klang nicht benutzt, er wird     Ganz allmählich wird sie wieder zurückgenommen bis zu einem             mal angesetzt; es antworten zwei Stimmen, eine mit einem, eine
hörend erforscht und ihm wird die     ersten Verebben, aus dem heraus sich der Klang fast aus der Stille      andere in gleicher Zeit mit zwei Tönen. Dem dreimal angesetzten
Möglichkeit gegeben, seine ihm        heraus wieder neu erschafft. Der ganze Prozess ist von einer folge-     Celloton antworten drei Stimmen, eine mit drei, eine mit zwei und
innewohnende reiche Schönheit zu
                                      richtigen Logik und sehr genau durchdacht – im Sinne jener Mathe-       eine mit einem Ton, und so weiter bis die zwölf, das volle Halbton-
entfalten. Wenn Klang nur Klang
                                      matik, die nach Claude Debussy insgeheim in allen Naturvorgängen        spektrum und zwölf verschiedene Unterteilungen der Taktzeit er-         Arvo Pärt in jungen Jahren als
ist, […] wird er als das wahrnehm-
bar, was er eigentlich ist, nämlich   waltet. Der Titel des Werkes mag verschiedene Assoziationen             reicht sind. So ereignet sich eine beständige Steigerung an Klang-      Tonmeister
als ein zeitliches Phänomen, als      wecken: an jenes besondere Licht, das in der Inselwelt des ioni-        kraft, Erregtheit der Bewegung und Komplexität. Vom Höhepunkt
hörbare Zeit.                         schen Meeres im Zusammenspiel von Sonne, Himmel und Wasser              aus verläuft dieser Prozess wieder rückwärts, das Cello spielt dabei
Datenbank Neue Musik                  entsteht, oder auch an Morton Feldmans Komposition ›Coptic              melodische Figuren, wie sie zuvor die Orchesterinstrumente in ihrer     Strawinsky und Pärt reagierten
                                      Light‹, ein auskomponiertes orchestrales Pedal, das sich ununter-       Vielstimmigkeit eingebracht hatten. Mit Wechsel von immer länge-        1966 auf Trends der Zeit – aller-
                                      brochen in kleinen Nuancen verändert.                                   ren Pausen und immer kürzeren Motiven verabschiedet sich der            dings von ganz verschiedenen
                                                                                                                                                                                      Voraussetzungen aus. Strawinsky
                                                                                                              erste Satz. Solch additive und subtraktive Verfahren verwandte
                                                                                                                                                                                      war 84, Pärt 31. Strawinsky hatte
                                      ›Pro et contra‹                                                         Pärt dann auch in den ersten Werken seines neuen, des sogenann-         Russland vor der Oktoberrevolu-
                    Arvo Pärt         Arvo Pärt komponierte sein Cellokonzert ›Pro et contra‹ 1966, in        ten »Tintinnabuli«-Stils.                                               tion verlassen, die Sowjetunion
                ›Pro et contra‹
                                      dem Jahr, in dem Strawinsky seine ›Requiem Canticles‹ beendete.                                                                                 besuchte er 1962 nur für wenige
                   Besetzung          Es gehört noch nicht dem Stil an, mit dem der estnische Komponist       Ein ähnliches Verfahren wendet er an, um den dritten, motorisch         Tage. Pärts Heimat gehörte seit
              Violoncello solo        seit den späten 1970er-Jahren und besonders nach seiner Emigra-         drängenden Satz aus den Tiefenregionen von Solist und Orchester         1940 mit kurzer Unterbrechung
   Flöte (auch Piccolo), Oboe,        tion 1980 über Israel und Wien nach Berlin für viele zur Kultfigur      zu erheben. Die perkussiven Passagen des Cellos finden ihre Ver-        zur UdSSR und war den kommu-
       Klarinette, Fagott, Alt-                                                                                                                                                       nistischen Kunstdoktrinen unter-
                                      wurde. Er selbst nannte die Kompositionsweise vor seiner schöpferi-     größerung darin, dass das Orchester quasi zu einem riesigen Pau-
   saxophon, Horn, Trompete,                                                                                                                                                          worfen. Was sich in Russland jen-
                                      schen Krise und Neuorientierung »Collagen«; sie entspricht Alfred       kenpaar mutiert. Schostakowitschs Heftigkeit scheint nicht fern,        seits staatlicher Kulturgängelung
Posaune, Pauken, Schlagwerk
   (Kleine Trommel, Trommel,
                                      Schnittkes »Polystilistik«, einem Komponieren mit mehreren Stil-        die Mühe, die der Solist mit seiner Selbstbehauptung hat, inklusive.    regte, fand in den baltischen Län-
          Hängendes Becken,           schichten, manchmal auch mit Zitaten, die als Ausgangspunkte,           Der Barockschluss danach wirkt nicht unbedingt wie eine Befrei-         dern Resonanz. Auch Pärt gehörte
   Vibraphon, Marimbaphon),           Urzellen oder Einschlüsse wirken. In ›Pro et contra‹ arbeitet Pärt      ung, sondern eher wie das große göttliche Lachen. Pärt hatte, das       zu den Nonkonformisten, die keine
             Klavier, Streicher       nicht mit wörtlichen, sondern mit atmosphärischen und strukturel-       wird bei seiner bisweilen fast mönchischen Spiritualität oft verges-    laute Revolution anzettelten,
                                                                                                                                                                                      sondern schrieben, wohin es sie
                                      len Verweisen auf Barockmusik. Das Werk besteht aus drei Sätzen         sen, einen verschmitzten Humor.
                                                                                                                                                                                      künstlerisch drängte. Sie beka-
                                      in der Folge (mäßig) schnell – langsam – (sehr) schnell, wie sie bei
                                                                                                                                                                                      men Schwierigkeiten mit der Zen-
                                      Solokonzerten üblich war. Das Mittelstück ist – ähnlich wie bei         ›Requiem Canticles‹                                                     sur, aber sie verbogen sich nicht.
                                      Bachs Fünftem Brandenburgischen Konzert – auf ein Minimum               Der äußere Aufwand trügt. Ein mittelgroßes Orchester (ohne Oboen
                                                                                                                                                                                      H. T.
                                      reduziert: auf vier Akkorde über einem Lamentobass. Das Wechsel-        und Klarinetten, dafür mit mehr Schlagwerk und Impulstönern), Soli,
                                      spiel von Solist und Teilen des Orchesters vor allem im ersten, aber    Soloquartett und Chor verlangt Igor Strawinsky für seine ›Requiem
                                      auch im letzten Satz lässt an Musizierweisen im barocken Grup-          Canticles‹. Doch nirgends, nicht einmal, wenn es um Gottes Majestät
                                      penkonzert denken. Die idiomatischen Zitate, Kurzbeschwörungen          geht, tritt der gesamte Klangapparat geschlossen in Aktion. Er dient
                                      ähnlich, sind strategisch über das Stück verteilt: als Anfang (strah-   vielmehr der Charakterisierung, der Feinzeichnung und der Raum-
                                      lender D-Dur-Akkord), Mitte (Lamento aus d-Moll) und Ende (fest-        suggestion (bei der auch die historische Zeit mitspielt). Jedes Stück
                                      liche Schlusswendung in Es-Dur).                                        erhält sein eigenes Gepräge durch Instrumentierung, Stimmbeset-
                                                                                                              zung und -behandlung, durch Gestik und kompositorische Verfahren.
                                      Der Titel thematisiert die Konfrontation, vielleicht Durchdringung      Stephen Walsh spricht in seiner Strawinsky-Biografie von Symbolen.
                                      von Gegensätzen. Dies wird gleich zu Anfang klar: Der majestätisch      Sie sind weit weg von Klangmalerei, gleichen gestalterisch eher der
                                      langen Pracht des D-Dur-Akkords folgt wie eine Eruption mit             Strenge von Ikonen. Dies widerspricht nicht den modernen, an der
                                      Schrecksekunde ein lauter, explosiver Zwölftonklang. Aus ihm ent-       Reihenkomposition geschulten Kompositionstechniken.
Ticciati - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Zu den Werken                       10                                                                                                                                            11                   Zu den Werken

                                    Strawinsky nannte sein Werk ›Requiem Canticles‹. Das zweite Wort
            Igor Strawinsky         leitet sich vom lateinischen »canticulum«, der Verkleinerungsform
         ›Requiem Canticles‹
                                    von »canticum« (Gesang) her; als »Kleine Requiemsgesänge« könnte
                    Besetzung       man den Titel verdeutschen, oder als »Requiems-Fragmente«, denn
                         Alt solo   Strawinsky traf aus den Texten der lateinischen Totenmesse eine
                       Bass solo
                                    enge Auswahl. Was sich mit dem normalen Messordinarium deckt
   Soloquartett aus dem Chor
                                    (Kyrie, Sanctus mit Benedictus, Agnus Dei) ließ er weg; er entschied
              Gemischter Chor
                                    sich für Abschnitte, die in der katholischen Dogmatik besonders
Piccoloflöte, 3 Flöten (3. auch
  Piccolo), Altflöte, 2 Fagotte,    umstritten waren: das ›Dies irae‹, das kirchenamtlich zeitweise aus
       4 Hörner, 2 Trompeten,       der Liturgie verbannt war, und das ›Libera me‹, jener Notschrei aus
3 Posaunen, Pauken, Schlag-         apokalyptischer Verzweiflung, der bisweilen auch als theologisch
  werk (Xylophon, Vibraphon,        kritikwürdig gemieden wurde.
      Glocken), Harfe, Klavier,
             Celesta, Streicher     Anfang, Mitte und Ende bilden drei Instrumentalsätze. Der erste ist
Majella Stockhausen – Klavier       allein für Streicher geschrieben. Über pulsierenden Orchesterakkor-
                                    den wechselnder Dichte erhebt sich dreimal der »Gesang« der                                                                                         Trauerzug für Strawinsky
  Streichquintett im Prelude:
                                    Solostreicher in teils klagenden, teils kreisenden Gesten – erst zwei-,                                                                             in Venedig, 15. April 1971
  Wei Lu, Byol Kang – Violine
 Annemarie Moorcroft – Viola        dann drei-, schließlich vierstimmig. Strukturell gleicht er einem
  Mischa Meyer – Violoncello        ›Kyrie‹, der Bitte um Erbarmen. Das mittlere nannte Strawinsky »der       das Quartett singt, spricht der Chor im Hintergrund (mit Ausnahme
     Ander Perrino Cabello –        Form nach ein Lamento«; es enthält Erinnerungen an das ›Dies irae‹.       der Zeile, die in Ichform gehalten ist). Akustisch wirkt dies wie alte
                  Kontrabass        Im Postludium mit seinem raffiniert instrumentierten Glockengeläut        Bilder vom Jüngsten Tag, auf denen im Vordergrund profilierte Indi-       Ich nenne es mein Taschenrequiem,
                                    komponierte er den Auszug aus der Kirche und damit den Beginn             viduen, im Hintergrund aber eine Menschenmenge zu sehen ist, die          zum einen, weil ich nur Fragmente
  Soloquartett in ›Libera me‹:                                                                                                                                                          des Textes nehme und sie mit
  Christina Bischoff – Sopran       des letzten Geleits aus. Der Klang erinnert an orthodoxe Riten.           einem visuellen Gemurmel gleicht.
                                                                                                                                                                                        Instrumentalmusik spicke (obwohl
           Bettina Pieck – Alt                                                                                                                                                          wenig Speck daran ist), zum an-
         Georg Drake – Tenor        Jedem Vokalsatz verlieh Strawinsky eine spezifische Grundhal-             Strawinsky wählte für die ›Canticles‹ Kompositionsmethoden, die           dern, weil das Meiste in Notiz-
         Axel Scheidig – Bass       tung. Die Anrufung des ›Exaudi‹ (Höre mein Gebet) komponierte er          zwar nicht mehr der letzte avantgardistische Schrei waren, aber           büchern komponiert wurde, die
                                    als langsamen, leisen homophonen Chorsatz, der durch instrumen-           immer noch als avanciert galten. Bis zu seinem 70. Lebensjahr hatte       ich mit mir trage. Aber ich bin
                                    tale Takte gegliedert wird. Fünf Mal erklingt im ›Dies irae‹ (Tag des     er die Reihentechnik für sich abgelehnt, danach beschäftigte er sich      abergläubisch und rede nicht gern
                                    Zorns) ein harter, aufsplitternder Klang als Signal. Mit den Echos, die   systematisch mit ihr und bezog sich dabei weniger auf Schönberg           über ein Werk, das noch im Ent-
                                                                                                                                                                                        stehen ist, vollends nicht über ein
                                    der Entsetzensruf ›Dies irae‹ auslöst, und mit dem marschmäßig,           als auf Ernst Krenek und einige jüngere Komponisten. Er nutzte die
                                                                                                                                                                                        Gedenkstück, das, wie Mozarts
                                    aber leise vom Chor gesprochenen Text, der hinter den Instrumen-          Verfahren vor allem als Möglichkeit, neue Klänge und Formen zu
                                                                                                                                                                                        [Requiem], von einem »geheim-
                                    talstimmen wie aus der Ferne kommend wirkt, schuf Strawinsky              (er)finden. Damit ging bei ihm eine Rückbesinnung auf die Musik der       nisvollen Fremden« in Auftrag
                                    den musikalischen Ereignissen einen virtuellen Großraum. Das              frühen Renaissance einher: Das Archaische stimuliert das Moderne          gegeben wurde.
                                    Bass-Solo des ›Tuba mirum‹ reagiert auf die fanfarenartigen Appelle       und ist zugleich darin aufgehoben. Er entwickelte keine Collagen-
                                                                                                                                                                                        Strawinsky in einem Interview,
                                    der apokalyptischen Blechbläser mit weit ausgreifender Bewe-              technik wie Pärt, aber ein Komponieren, das historische Zeitschich-       1966
                                    gung. Zum kräftigen Chor- und Bläsersatz des ›Rex tremendae ma-           ten auffaltet und ins Eigene integriert.
                                    jestatis‹ (König von furchterregender Majestät) erinnern Streicher
                                    und Flöten an die pulsierenden Akkorde des Präludiums und den             Fragment als Abschied: Mahlers letztes Adagio
                                    Mittelteil des Interludiums. Mit dem ›Lacrimosa‹ gelang Strawinsky        Die ›Requiem Canticles‹ wurden als Fragment konzipiert; als sol-
                                    ein Meisterstück der Stilisierung. Im Part der Altistin ist der exal-     ches sind sie vollständig, auch wenn Strawinsky später noch ein
                                    tierte Gesang von Klageweibern sublimiert, das Flötenquartett             viertes Instrumentalstück dazu entwarf, ohne es zu vollenden. Das
                                    schafft sphärischen Hintergrund, den düsteren Unterton mischen            Adagio aus Mahlers Zehnter Symphonie ist dagegen ein Fragment
                                    die Posaunen ein. Drei Gruppen führen im ›Libera me‹ (Errette             wider Willen, und dies in doppeltem Sinn: Es ist ein Bruchstück aus
                                    mich) die Verräumlichung des ›Dies irae‹ weiter: Chor, ein Stimmen-       einem abendfüllenden Werk, ein großes Entree, dem Größeres noch
                                    und ein Hornquartett. Letzteres stützt den choralartig rezitieren-        folgt; im heutigen Konzert folgt ihm Nichts, bestenfalls Stille. Es ist
                                    den Gesang wie die Halligkeit eines großen Raumes. Den Text, den          selbst unvollendet, weil ihm entscheidende Revisionen fehlen, die
Ticciati - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Zu den Werken                      12                                                                                                                                        13                   Zu den Werken

                                   Mahler vor Einstudierungen und Veröffentlichungen stets vornahm.
             Gustav Mahler         Aufgeführt wird das vorläufige Stadium einer Symphonieeröffnung,
              Adagio aus der
                                   die sich in die Zeit verliert, obwohl der organisierende Grundpuls
            Symphonie Nr. 10
                                   des Tempos beibehalten wird. Ein ähnlich paradoxer Vorgang schloss
                  Besetzung        einst ›Das Lied von der Erde‹ ab. In der Zehnten wird er noch weiter
   3 Flöten (3. auch Piccolo),
                                   gedehnt bis an die Grenze des Erträglichen – nicht durch Verdich-
      3 Oboen, 3 Klarinetten,
                                   tung, sondern durch Auslichtung des musikalischen Satzes. Hier ist,
         3 Fagotte, 4 Hörner,
                                   im ersten Kapitel eines fünfteiligen Werkes, bereits ein Verschwin-
   4 Trompeten, 3 Posaunen,
   Basstuba, Harfe, Streicher      den komponiert. Was soll danach kommen? In der Symphonie muss
                                   es ein radikaler Szenenwechsel sein. Das Adagio allein entlässt sein
         Wei Lu – Violine solo
                                   Auditorium mit Fragen.

                                   Die Tonart der Zehnten ist derjenigen des ›Lieds von der Erde‹ dia-
                                   metral entgegengesetzt. Fis-Dur signalisiert Entrückung, bei Wag-
                                   ner, schon bei anderen vor ihm. Eine Symphonie in dieser Tonart
                                   hatte es zuvor nie gegeben. Später ließ Messiaen die göttliche Trans-
                                   zendenz oft in Fis-Dur leuchten; Erich Wolfgang Korngold, dessen
                                   Wunderkindkarriere Mahler einst förderte, wählte diese Tonalität                                                                                ›Asche‹, Gemälde von
                                   für seine einzige Symphonie. Bei Mahler äußert sich die Entrückung                                                                              Edvard Munch, 1895
                                   nicht im großen Ton unerschütterlicher Überzeugung, sondern am
                                   Ende des Adagios als Sich-Auflösen, an dessen Anfang als äußerste       Diese drei, deren Substanz auf zwei Urmotive zurückgeht, tragen
                                   Reduktion. Einstimmig wird das erste Thema vorgetragen, leise wie       die Geschichte des Adagios, wie immer man dessen Form begriff-
                                   von weit her und als Melodie, auf die mehrere, unhörbare harmoni-       lich auch bestimmen mag. In ihrer Entwicklung und Wechsel-              Ab 1960 erarbeiteten der briti-
                                   sche Kraftfelder einwirken. Wann immer es auftritt, spielen es die      wirkung bilden sie die inneren Kräfte des Stücks. Wie in anderen        sche Musikwissenschaftler
                                                                                                                                                                                   Deryck Cooke und der 1935 aus
                                   Bratschen, stets einstimmig mit Ausnahme des letzten Mals vor           Symphoniesätzen Mahlers wirken jedoch auch Kräfte von außen
                                                                                                                                                                                   Deutschland emigrierte Kompo-
                                   dem Ausbruch eines Chorals der Finsternis. Hier scheint es wie eine     ein, welche die Musik vorübergehend zum Stillstand zwingen: der
                                                                                                                                                                                   nist Berthold Goldschmidt eine
                                   Scherbe der Erinnerung im Zerfall und Nachklang des zweiten The-        fremde Klang, der sich ins zweite Auftreten des zweiten Themas          Aufführungsfassung der gesam-
                                   mas auf, wirkt nicht mehr als Gegenwart, sondern als Zeuge von          drängt, dann der Schreckenschoral, der nach dem letzten, verfrem-       ten Zehnten Symphonie nach
                                   Vergangenem und – rückblickend betrachtet – auch wie ein Bangen         deten Auftritt des ersten Themas mit ganzer Orchestergewalt her-        dem handschriftlichen Material,
                                   vor dem Kommenden.                                                      einbricht und sich in einem Neunklang festfrisst. Im Choral mutiert     das Mahler hinterlassen hatte.
                                                                                                           das zweite Thema zum Bösen, es ist bis zur Unkenntlichkeit ent-         Diese Fassung, die später noch
Gustav Mahler, April 1910                                                                                                                                                          mehrfach überarbeitet wurde,
auf der Überfahrt von New York
                                   Das zweite Thema, das sich im Anfangsteil des Adagios direkt ans        stellt. Der grausige Neunklang baut sich auf, bricht ab, schlägt dann
                                                                                                                                                                                   erlebte am 13. August 1964 in
nach Europa                        erste anschließt, bindet Gegensätzliches: den Ton der Leidenschaft      nochmals zu. Diese Passage, welche die Musik danach zum allmäh-
                                                                                                                                                                                   London ihre Uraufführung unter
                                   in seiner ungeheuer weit ausgreifenden Hauptstimme, eine Erinne-        lichen Verschwinden nötigt, fügte Mahler nachträglich ein, als er       der Leitung von Berthold Gold-
                                   rung an eigene und fremde Lieder, die mit Natur und Liebe zu tun        bereits am Finale arbeitete; dort erscheint sie wieder. Die Einbrü-     schmidt. Dieser dirigierte auch
                                   haben, und mit den Posaunen die Klangassoziation von Tod und            che sind existenziell. Werkimmanent erklären sie sich vom Finale        die Deutsche Erstaufführung, die
In keiner Symphonie Gustav         Ewigkeit. Jede dieser Kräfte drängt zur Entfaltung, und so expan-       her, biografisch aus den Schicksalsschlägen des Sommers 1910, in        am 2. Oktober 1964 im Rahmen
Mahlers finden sich so deutlich    diert dieses Thema mit jedem Auftritt immer weiter und stärker,         dem Mahler die Symphonie zu komponieren begann: aus der Affäre          der 14. Berliner Festwochen statt-
Spuren seiner Lebensverhältnisse                                                                                                                                                   fand. Es spielte das Radio-Sym-
                                   durchmisst mit seinen nichtkonformen Elementen konträre Aus-            seiner Frau mit Walter Gropius, die er durch einen an ihn fehladres-
zur Zeit ihrer Komposition wie                                                                                                                                                     phonie-Orchester, das heutige
                                   drucksbereiche. Dagegen wird das erste Thema von Mal zu Mal             sierten Liebesbrief erfuhr, und seinem Treffen mit Sigmund Freud im     Deutsche Symphonie-Orchester
in der Zehnten.
                                   knapper gefasst; das entspricht seiner Tendenz zur Konzentration.       holländischen Leiden. Auf der Rückfahrt von dort schrieb er seiner      Berlin.
Gerd Indorf, 2010                  Das dritte Thema versetzt eine melodische Variante des ersten ins       Gattin ein Gedicht, in dem es heißt: »Zusammen floss zu einem ein-
                                                                                                                                                                                   H. T.
                                   Charakterfeld eines Scherzos und mischt Elemente aus dem zwei-          zigen Akkord / Mein zagend Denken und mein brausend Fühlen. /
                                   ten mit ein. Es trägt beides in sich: Leichtigkeit und Groteske. Auch   Ich liebe Dich!« Mahler-Exegeten sind sich einig: Dieser Akkord ist
                                   dieser Widerspruch wird im Laufe des Stückes weiter entfaltet,          keine poetische Fiktion, er existiert: im Adagio und im Finale der
                                   auch das dritte Thema expandiert von Mal zu Mal.                        Zehnten Symphonie.
Ticciati - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Die Künstler*innen   14                                                                                                                                            15    Die Künstler*innen

Die Künstlerinnen und Künstler

                     ROBIN TICCIATI                                                             VALENTIN RADUTIU
                     ist seit der Saison 2017/2018 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter       konzertierte 2015 erstmals als Solist mit dem DSO in der Reihe ›Debüt
                     des DSO. Bereits im Sommer 2014 trat er sein Amt als Musikdirektor         im Deutschlandfunk Kultur‹. Seit 2019 ist er Erster Solo-Cellist des
                     der Glyndebourne Festival Opera an. Von 2009 bis 2018 hatte er die         Orchesters. 2008 gewann er den Davidov-Wettbewerb in Riga, etliche
                     Position als Chefdirigent des Scottish Chamber Orchestra inne. Als         weitere Erfolge, internationale Auszeichnungen und Förderungen
                     Gast steht er regelmäßig am Pult namhafter Orchester, etwa des Lon-        durch namhafte Institutionen schlossen sich an. Als Duopartner von
                     don Symphony Orchestra, des Symphonieorchesters des Bayerischen            Per Rundberg und als Solist mit renommierten Symphonie- und Kam-
                     Rundfunks, der Wiener Philharmoniker und des Chamber Orchestra of          merorchestern legte er neben regelmäßigen Auftritten in europäi-
                     Europe. Beim britischen Label Linn Records legten Ticciati und das DSO     schen und asiatischen Musikzentren auch vielbeachtete Einspie-
                     vielbeachtete CDs mit Werken von Bruckner, Debussy, Duparc, Fauré          lungen des klassischen und modernen Repertoires vor. Zu seinen
                     und Strauss vor. Soeben erschien hier die Einspielung von Rachma-          Kammermusikpartner*innen zählen u. a. das Hagen Quartett, Antje
                     ninoffs Zweiter Symphonie. Robin Ticciati wurde 2014 von der Royal         Weithaas und Alina Pogostkina. Valentin Radutiu spielt ein Instrument
                     Academy of Music zum Sir Colin Davis Fellow of Conducting ernannt          von Francesco Ruggieri (Cremona, 1686).
                     und 2019 als Officer in den Order of the British Empire aufgenommen.
                                                                                                Der RUNDFUNKCHOR BERLIN
                     CATRIONA MORISON                                                           zählt als dreifacher Grammy-Preisträger zu den herausragenden Chö-
                     studierte in Glasgow, Berlin und Weimar. 2015 debütierte sie im Young      ren der Welt. Er ist Partner bedeutender Orchester und Dirigenten. In
                     Singers Project der Salzburger Festspiele. 2016 bis 2018 war sie En-       Berlin besteht eine intensive Zusammenarbeit mit den Berliner Phil-
                     semblemitglied der Wuppertaler Oper. 2017 gewann die beim Cardiff          harmonikern, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin sowie dem DSO.
                     Wettbewerb der BBC den Haupt- und den Liedpreis. 2019 gab sie ihren        Internationales Aufsehen erregt das Ensemble auch mit seinen inter-
                     Einstand bei den BBC Proms in Elgars ›Sea Pictures‹. Zu den Höhe-          disziplinären Projekten, darunter die szenische Umsetzung des Brahms-
                     punkten der letzten Zeit zählen eine Tournee mit Teodor Currentzis und     Requiems, die Konzertperformance ›LUTHER dancing with the gods‹
                     MusicAeterna und Bachs ›Matthäus-Passion‹ mit dem MDR-Sinfonie-            (Regie: Robert Wilson) und die Konzertinstallation ›THE WORLD TO
                     orchester. Als Liedinterpretin gastierte sie in der Wigmore Hall und bei   COME‹. Mit seinen Mitsingformaten und der Bildungsinitiative SING!
                     den Festivals in Leeds und Edinburgh. Im Frühjahr 2021 erschien ihre       möchte der Chor möglichst viele Menschen zum Singen bewegen. Seit
                     Solodebüt-CD mit Liedern von Brahms, Grieg, Schumann und Josephine         seiner Gründung 1925 wurde er von Dirigenten wie Helmut Koch,
                     Lang. Sie ist Künstlerin des BBC New Generation Artists Programms,         Dietrich Knothe, Robin Gritton und Simon Halsey geprägt. Seit der Sai-
                     seit 2017 Honorarprofessorin des Royal Conservatoire of Scotland.          son 2015/2016 hat Gijs Leenaars die Position des Chefdirigenten inne.

                     MATTHIAS WINCKHLER                                                         Das DEUTSCHE SYMPHONIE-ORCHESTER BERLIN
                     erhielt seine musikalische Ausbildung an der Bayerischen Singakade-        hat sich in den bald 75 Jahren seines Bestehens durch Stilsicherheit,
                     mie und am Salzburger Mozarteum. Er gewann 2012 den Bach-Wett-             Engagement für Gegenwartsmusik sowie durch CD- und Rundfunk-
                     bewerb Leipzig, 2014 den Mozart-Wettbewerb Salzburg und den                produktionen einen international exzellenten Ruf erworben. Gegrün-
                     Schubert-Lied-Duo-Wettbewerb in Dortmund. Er gehörte 2015 bis              det 1946 als RIAS-Symphonie-Orchester, wurde es 1956 in Radio-
                     2018 dem Ensemble der Staatsoper Hannover an. Der Bassbariton              Symphonie-Orchester Berlin umbenannt. Seinen heutigen Namen
                     konzertiert regelmäßig mit Spezialensembles für historisch infor-          trägt es seit 1993. Ferenc Fricsay, Lorin Maazel, Riccardo Chailly und
                     mierte Aufführungspraxis, mit Kammer- und Symphonieorchestern              Vladimir Ashkenazy definierten als Chefdirigenten in den ersten
                     vor allem in Europa und Japan. Sein Repertoire ist weit gespannt, es       Jahrzehnten die Maßstäbe. Kent Nagano wurde 2000 zum Künstleri-
                     reicht von Werken der Bach-Zeit bis zur Gegenwart. In der neuen Mu-        schen Leiter berufen. Von 2007 bis 2010 setzte Ingo Metzmacher mit
                     sik arbeitet er mit Komponisten wie Nikolaus Brass, Friedrich Cerha,       progressiver Programmatik Akzente im hauptstädtischen Konzert-
                     Manfred Trojahn und Gerhard Wimberger zusammen. Einen beson-               leben, Tugan Sokhiev folgte ihm von 2012 bis 2016 nach. Seit 2017 hat
                     deren Schwerpunkt legt er auf die Pflege des Kunstlieds.                   der Brite Robin Ticciati die Position als Chefdirigent inne.
Ticciati - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
17                    DSO intern

                                                                Aktuelles vom DSO

                                     Robin Ticciati dirigiert Bruckners                 Die Jubiläumsbroschüre
                                     Symphonie Nr. 9 am 26.9.                           ›75 Jahre DSO‹

                                     Am 26. September setzen Robin Ticciati und das     In der Spielzeit 2021/2022 feiert das DSO seinen
                                     DSO in der Philharmonie ihre gemeinsame Aus-       75. Geburtstag nach der Gründung im Jahr 1946.
                                     einandersetzung mit dem symphonischen Œuvre        Mit unserer Jubiläumsbroschüre laden wir Sie zu
                                     Anton Bruckners fort. Mit der Vierten gab der      einem ausführlichen Streifzug durch die Orches-
      Aus Opernhäusern,              DSO-Chefdirigent einst seinen Einstand in Ber-     tergeschichte ein – mit Schlaglichtern auf das,
      Philharmonien                  lin, nach der Sechsten, Siebten und Achten folgt   was das DSO von Anfang an ausgemacht hat:
                                     nun die d-Moll-Symphonie, Bruckners Neunte         kreative Vermittlungsformen, Begeisterung für
      und Konzertsälen.
                                     und letzte. Die Arbeit an dem monumentalen,        mediale Innovationen, Flexibilität und Überle-
                                     seinem musikalisch kühnsten Werk beschäftigte      benswillen, hochkarätige Verbündete, vor allem
                                     den Komponisten neun Jahre, länger als jedes       aber großartige Musik! Wir folgen diesen Spuren
                                     andere. Wie ihre Vorgängerinnen wurde die          bis in die Gegenwart und Zukunft. Wir stellen
                                     Symphonie in vier Sätzen konzipiert; drei konnte   Ihnen Menschen vor, die eine besondere Bezie-
                                     Bruckner vollenden, bevor er 1896 verstarb. Das    hung zum Orchester haben, gehen der Frage
                                     Finale ist in Entwürfen weit gediehen. Sie boten   nach, welche musikalische DNA das DSO in sich
                                     die Vorlage zahlreicher Rekonstruktionsversu-      trägt und ziehen gemeinsam mit Chefdirigent
                                     che. Im Konzert am 26. September endet die         Robin Ticciati ein Fazit aus den Erfahrungen der
                                     Neunte in ihrer auskomponierten, fragmentari-      vergangenen Monate.
                                     schen Form und damit ebenso offen wie Stra-
                                     winskys ›Canticles‹ und Mahlers Adagio.            Die Jubiläumsbroschüre erhalten Sie – ebenso
                                                                                        wie unser separates Saisonprogramm mit roter

Konzerte,
                                     Ticciati und das DSO führen auf die Symphonie      Titelseite und sämtlichen Informationen zu Kon-
                                     mit dem Violinkonzert ›Still‹ hin, das Rebecca     zerten, Tickets und Abonnements – hier in der
                                     Saunders für Carolin Widmann, die Solistin des     Philharmonie, bei unserem Besucherservice in

jeden Abend.
                                     Abends, schrieb. Es fordert die Sensibilität des   der Charlottenstraße oder kostenfrei in Ihren
                                     Spiels auch technisch bis an die Grenzen.          Briefkasten geliefert.

                                     T 030 20 29 87 11                                  Bestellungen unter

Jederzeit.
                                     → tickets@dso-berlin.de                            → dso-berlin.de/medienbestellung

                                       Momente eines Livekonzerts
                                       Entdecke unseren neuen Instagram-Filter und teile deine ganz
                                       persönlichen Konzerteindrücke.
      In der Dlf Audiothek App, im
      Radio über DAB+ und UKW
      deutschlandfunkkultur.de/        Verlinke @dsoberlin, und wir teilen deinen Post in unserer Story.
      konzerte
Ticciati - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Das Orchester                        18

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Chefdirigent und      2. Violinen           Violoncelli           Oboen             Trompeten
Künstlerischer        Andreas Schumann      Mischa Meyer          Thomas Hecker     N. N.
Leiter                Stimmführer           1. Solo               Solo              Solo
Robin Ticciati        Eva-Christina         Valentin Radutiu      Viola Wilmsen     Falk Maertens
                      Schönweiß             1. Solo               Solo              Solo
                      Stimmführerin         Dávid Adorján         Martin Kögel      Joachim Pliquett
Ehemalige
Chefdirigenten        Johannes Watzel       Solo                  stellv. Solo      stellv. Solo
                      stellv. Stimmführer   Adele Bitter          Isabel Maertens   Raphael Mentzen
Ferenc Fricsay †
                      Clemens Linder        Mathias Donderer      Max Werner        Matthias Kühnle
Lorin Maazel †
                      Matthias Roither      Thomas Rößeler        Englischhorn
Riccardo Chailly
                      Stephan Obermann      Catherine Blaise                        Posaunen
Vladimir                                                          Klarinetten
Ashkenazy             Eero Lagerstam        Claudia Benker-                         András Fejér
                      Tarla Grau            Schreiber             Stephan Mörth     Solo
Kent Nagano                                                       Solo
                      Jan van Schaik        Leslie Riva-Ruppert                     Andreas Klein
Ingo Metzmacher                                                   Thomas Holzmann   Solo
Tugan Sokhiev         Uta Fiedler-Reetz     Sara Minemoto         Solo              Susann Ziegler
                      Bertram Hartling                            Richard
                                            Kontrabässe                             Rainer Vogt
Ehrendirigenten       Kamila Glass                                Obermayer
                                            Peter Pühn                              Tomer Maschkowski
Günter Wand †         Marija Mücke                                stellv. Solo
                                                                                    Bassposaune
                                            Solo
Kent Nagano           Elena Rindler                               Bernhard Nusser
                                            Ander Perrino
                      Divna Tontić          Cabello               N. N.             Tuba
                      Johanna Schreiber                           Bassklarinette
                                            Solo                                    Johannes Lipp
1. Violinen
                                            Christine Felsch      Fagotte
Wei Lu                Bratschen             stellv. Solo                            Harfe
1. Konzertmeister     Igor Budinstein                             Karoline Zurl     Elsie Bedleem
                                            Matthias Hendel       Solo
Marina Grauman        1. Solo                                                       Solo
1. Konzertmeisterin
                                            Ulrich Schneider      Jörg Petersen
                      Annemarie             Rolf Jansen
Byol Kang             Moorcroft                                   Solo              Pauken
Konzertmeisterin      1. Solo               Emre Erşahin          Douglas Bull      Erich Trog
N. N.                 N. N.                                       stellv. Solo      Solo
stellv. Konzert-      stellv. Solo          Flöten                Hendrik Schütt    Jens Hilse
meister*in            Verena Wehling        Kornelia              Markus Kneisel    Solo
Olga Polonsky                               Brandkamp             Kontrafagott
                      Leo Klepper           Solo
Isabel Grünkorn       Andreas Reincke                                               Schlagzeug
Ioana-Silvia Musat                          Gergely Bodoky        Hörner
                      Lorna Marie           Solo
                                                                                    Roman Lepper
Mika Bamba            Hartling                                    Paolo Mendes      1. Schlagzeuger
                                            Upama                 Solo
Dagmar Schwalke       Henry Pieper          Muckensturm                             Henrik Magnus
Ilja Sekler                                                       Bora Demir        Schmidt
                      Birgit Mulch-Gahl     stellv. Solo
                                                                  Solo              stellv. 1. Schlagzeuger
Pauliina Quandt-      Anna Bortolin         Frauke Leopold
Marttila                                                          Ozan Çakar        Thomas Lutz
Nari Hong
                      Eve Wickert           Frauke Ross           stellv. Solo                                       Der perfekte Ein- oder Ausklang
                      Tha s Coelho          Piccolo
                                                                  Efe Sivritepe*
Nikolaus Kneser       Viktor Bátki                                stellv. Solo                                ist 3 Minuten von der Philharmonie entfernt.
Michael Mücke                                                     Barnabas Kubina
Elsa Brown                                                        Georg Pohle
Ksenija Zečević                                                   Joseph Miron
Lauriane Vernhes                                                  Antonio Adriani
                                                                                                               QIU Restaurant & Bar im The Mandala Hotel am Potsdamer Platz
                                                                                                                      Potsdamer Strasse 3 | Berlin | 030 / 590 05 12 30
                                                                                                                                        www.qiu.de
* Zeitvertrag
Konzertvorschau
So 26.9. / 20 Uhr / Philharmonie                Kammerkonzerte
Saunders ›Still‹ für Violine und Orchester      Ausführliche Programme und Besetzungen
Bruckner Symphonie Nr. 9                        unter → dso-berlin.de/kammermusik
ROBIN TICCIATI
Carolin Widmann – Violine                       Karten, Abos und Beratung
                                                Besucherservice des DSO
So 3.10. / 17 Uhr / Heimathafen Neukölln        Charlottenstraße 56 / 2. OG
Kammerkonzert                                   10117 Berlin / am Gendarmenmarkt
Mozart Streichquartett KV 575                   Öffnungszeiten Mo bis Fr 9 – 18 Uhr
›Preußisches Quartett‹ Nr. 1                    T 030 20 29 87 11 / F 030 20 29 87 29
Fauré Streichquartett                           → tickets@dso-berlin.de
Mozart Streichquintett KV 614
FONTANE QUARTETT                                IMPRESSUM
mit Eve Wickert – Viola                         Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
                                                in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin
So 17.10. / 20 Uhr / Philharmonie               im rbb-Fernsehzentrum
Berlioz Ouvertüre zu ›Béatrice et Bénédict‹     Masurenallee 16 – 20 / 14057 Berlin
Bruneau-Boulmier Klavierkonzert                 Tel 030 20 29 87 530 / Fax 030 20 29 87 539
›Terra Nostra‹ (Uraufführung)                   → info@dso-berlin.de / → dso-berlin.de
Strauss Suite aus ›Der Bürger als Edelmann‹     Chefdirigent Robin Ticciati
KENT NAGANO                                     Interim-Management
Mari Kodama – Klavier                           Moritz Brüggemeier (Künstlerische Planung),
                                                Benjamin Dries (Kommunikation),
                                                Thomas Schmidt-Ott (Strategische Planung)
Sa 30.10. / 20 Uhr / Philharmonie
                                                Künstlerisches Betriebsbüro
Mozart Symphonie Nr. 39
                                                Laura Eisen, Eva Kroll
Martinů Symphonie Nr. 4
                                                Orchesterbüro Marion Herrscher
SIR ROGER NORRINGTON
                                                Marketing Tim Bartholomäus
                                                Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Daniel Knaack
Fr 5.11. / 20 Uhr / Philharmonie                Musikvermittlung Eva Kroll
Poulenc Auszüge aus ›Les animaux modèles‹       Notenarchiv Renate Hellwig-Unruh
Schostakowitsch Violoncellokonzert Nr. 1        Orchesterinspektor Kai Wellenbrock
Prokofjew Suite aus dem Ballett ›Cinderella‹,   Orchesterwarte Shinnosuke Higashida, Lionel Freuchet
zusammengestellt von Marie Jacquot
MARIE JACQUOT                                   Programmhefte Habakuk Traber
Gautier Capuçon – Violoncello                   Redaktion Daniel Knaack
                                                Redaktionelle Mitarbeit Anna Nolte
                                                Artdirektion Stan Hema, Berlin
So 7.11. / 12 Uhr / Haus des Rundfunks
                                                Satz Susanne Nöllgen
rbbKultur-Kinderkonzert
                                                Fotos Jörg Brüggemann / Ostkreuz (Titel), Fabian Frinzel
Prokofjew Suite aus dem Ballett ›Cinderella‹,
                                                und Ayzit Bostan (Ticciati), Andrew Low (Morison), Gisela
zusammengestellt von Marie Jacquot
                                                Schenker (Winckhler), Felix Broede (Radutiu), Marcel Köhler
MARIE JACQUOT                                   (Rundfunkchor), Peter Adamik (DSO), DSO-Archiv (sonstige)

Fr 12.11., Sa 13.11. / 20 Uhr / Philharmonie    © Deutsches Symphonie-Orchester Berlin 2021
Anderson ›The Crazed Moon‹                      Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin ist ein Ensemble
Beethoven Klavierkonzert Nr. 4                  der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin.
Rachmaninoff Symphonie Nr. 3                    Geschäftsführer Anselm Rose
ROBIN TICCIATI                                  Gesellschafter Deutschlandradio, Bundesrepublik
                                                Deutschland, Land Berlin, Rundfunk Berlin-Brandenburg
Mitsuko Uchida – Klavier
Sie können auch lesen