TUCONTACT - FLUT AUS LICHT & FARBE Aula denkmalgetreu restauriert - Verein von Freunden der TU Clausthal

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ZEITSCHRIFT DES VEREINS VON FREUNDEN DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT CLAUSTHAL

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  #1    28. JAHRGANG | JULI 2022

                                     FLUT AUS
                                LICHT & FARBE
                                           Aula denkmalgetreu
                                                    restauriert
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Einstiegs-
programm
Metallurgie
Wer wir sind                                                      Wen suchen wir?
Die GMH Gruppe vereint Tradition und Kompetenz in den              Neben einer erfolgreichen theoretischen Aus-
Bereichen Stahl, Schmiede und Guss. Dank unserer engagierten       bildung in den Bereichen Metallurgie oder
Belegschaft bearbeiten wir erfolgreich die täglichen Heraus-       Werkstoffwissenschaft auch erste praktische
forderungen für unsere Kunden, die vor allem aus den Bereichen     Erfahrungen, z. B. durch Praktika oder eine
Mobilität, Energie und Maschinenbau kommen. Unsere Gruppe          Werkstudententätigkeit
setzt auf flexible Strukturen, flache Hierarchien, eine starke     Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse
Unternehmenskultur und ein ausgeprägtes Wir-Gefühl.                Soft Skills: Eigeninitiative und starke
                                                                   Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten
Um Qualität, Innovation und Wachstum auch in Zukunft zu            Flexibilität und Mobilität, da wir Sie in verschie-
sichern, haben wir das „Einstiegsprogramm Metallurgie“ ins         denen Gruppenunternehmen einsetzen möchten
Leben gerufen.
                                                                  Was wir Ihnen bieten:
Das Programm                                                      Durch die verschiedenen Einsatzbereiche und
Strategische Anbindung an das Management Board, operatives        spannenden Herausforderungen finden Sie heraus,
und praktisches Know-how, erworben durch verschiedene             welche Bereiche Sie besonders interessieren und
Einsätze und ein großes Netzwerk in der Unternehmensgruppe –      wo Ihre praktischen Stärken liegen. Als Familien-
das sind die Zutaten für Ihren erfolgreichen Karrierestart        unternehmen wirtschaften wir nachhaltig und
bei uns. Das „Einstiegsprogramm Metallurgie“ der GMH Gruppe       langfristig und lassen unsere Mitarbeiter am
bietet Ihnen – durch eine direkte Anbindung an das Management     unternehmerischen Erfolg teilhaben. Bei uns
Board der Unternehmensgruppe – unmittelbaren Zugang zu den        können Sie von Anfang an auf Augenhöhe mit
strategischen Fragestellungen. Wir vermitteln Ihnen die opera-    entscheiden: Es zählt die beste Idee.
tiven Aufgaben in den Bereichen Stahlerzeugung, Schmiedetechnik
und Guss. Hier arbeiten Sie jeweils für einige Monate mit und     Optional begleiten wir das Programm mit ziel-
erhalten so einen umfassenden Einblick in unsere Produkte         gerichteter Weiterbildung durch unsere GMH
und Verfahren. In der zweiten Phase können Sie individuelle       Akademie. Über das gesamte Einstiegsprogramm
Schwerpunkte in Ihrem Einstiegsprogramm setzen, um sich           hinweg stellen wir Ihnen einen Paten als festen
tiefer in einen Bereich einzuarbeiten. Wir werden Ihnen bereits   Ansprechpartner zur Verfügung. Zudem bieten wir
zu diesem Zeitpunkt die Verantwortung für erste eigene            ein attraktives Gehalt.
Projekte übertragen.

Georgsmarienhütte Holding GmbH
Fabian Lippold, Personalreferent
T +49 (0) 5401 39-4047
karriere@gmh-gruppe.de
www.gmh-gruppe.de
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Steiger-College in Aktion beim Campuslauf

Liebe Leserinnen und Leser,

endlich wieder Präsenz! Nach vier                          zurückgebracht: Endlich wieder Stu-     dereröffnung und wissenschaftliche
Semestern, die durch die Corona-                           dierende und Lehrende, die in den       Tagungen.
Pandemie und digitale Lehre geprägt                        Hörsälen miteinander diskutieren,       Viel Spaß beim Lesen dieser präsen-
waren, hat das Sommersemester                              endlich wieder Leben auf den Fluren     ten Ausgabe
2022 wieder das studentische Leben                         der Universität, endlich wieder
auf den Campus der TU Clausthal                            Events wie Campuslauf, Aula-Wie-        Redaktion TUContact

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                                                                                                               SIEBTECHNIK TEMA S.A. | Spanien
                                                                                                                   SIEBTECHNIK TEMA Inc. | USA
                                                                                                                 SIEBTECHNIK TEMA Ltd. | China
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                   Wir sind Ihr starker Partner
                                                                                 Laborgeräte | Probenahmeanlagen | Setzmaschinen
           auf dem Gebiet der Fest-Flüssig-Trennung                              Siebmaschinen | Trockner | Zentrifugen
      und der Aufbereitung mineralischer Schüttgüter.
      Kundenspezifische Lösungen sind unsere Stärke.                                              SIEBTECHNIK GmbH
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BLICKPUNKT

INHALT      AUGUST
                     Neuer Vizepräsident an der TU Clausthal
                     Finanzminister Hilbers zu Besuch

                     STUDIUM
                     „Grüne“ Uni: Imagefilm der TU Clausthal
                                                                       11
                                                                       15

                                                                       16
                     Interview mit Frau Prof. Gerolymatou              19
                     Neuer Studiengang vorgestellt                     20
                     Projekt FragFritzi!                               23
                     Lernzentrum Mathematik eröffnet                   24
                     Clausthal Executive School                        25

                     WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
                     Forum Clausthal                                   28
                     Online-Prepreganlage in Betrieb genommen          32
                     1,3 Millionen Euro für vier Projekte              32
                     Meldungen aus der Forschung                       34

                     ALUMNI UND VEREIN VON FREUNDEN
                     Silber-Diplom verliehen                           38
                     Start-Up: Schuhe aus dem 3D-Drucker               39
                     Verein von Freunden: Jubiläumsfeier steht bevor   40

                     KOOPERATION
                     Gründungszentrum kurz vor der Fertigstellung      42
                     Recycling alter Elektrogeräte                     44
                     Jugend forscht                                    46
                     Interaktiver Schnuppertag für Schulen             48
                     Meldungen Kooperationen                           50

                     NAMEN UND NACHRICHTEN
                     Promotionen                                       52
                     Professuren                                       54
                     Preise                                            56

                                                                            30
                                                                            Hightech-Bauteile
                                                                            nachhaltig fertigen
                                                                            Die Online-Prepreganlage, mit
                                                                            1,2 Million Euro von DFG,
                                                                            Land Niedersachsen und TU
                                                                            finanziert, hat den Betrieb
                                                                            aufgenommen.

4   TUCONTACT
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IMPRESSUM
                                                               Herausgeber:
                                                               Der Präsident der Technischen
                                                               Universität Clausthal,
                                                               Prof. Dr. Joachim Schachtner
                                                               (Adolph-Roemer-Straße 2a),
                                                               und der Vorsitzende des Vereins von Freunden
                                                               der Technischen Universität Clausthal,
                                                               Dipl.-Ing. Ulrich Grethe
                                                               (Aulastraße 8), beide
                                                               38678 Clausthal-Zellerfeld.

                                                               Redaktion:

                                 6
                                                               Christian Ernst, Sofia Dell‘Aquila
                                                               Presse, Kommunikation & Marketing
                                                               TU Clausthal, Telefon: 05323 72-3904
                                                               E-Mail: presse@tu-clausthal.de

                                                               Layout, Satz und Bildbearbeitung:
                                 Kathedrale der                Melanie Exner, Franziska Ottow, TU Clausthal
                                 Wissenschaft
                                 wiedereröffnet                Anzeigenverwaltung:
                                                               ALPHA Informationsgesellschaft mbH
                                 Die Aula ist weitgehend so
                                                               Finkenstraße 10
                                 restauriert worden, wie sie   68623 Lampertheim
                                 bei der Einweihung 1927       Telefon: 06206 939-0
                                 ausgesehen hat.               info@alphapublic.de
                                                               www.alphapublic.de

                                                               Druck:
                                                               KRÜGER Druck+Verlag GmbH & Co. KG

                                 12
                                                               Handwerkstraße 8 –10
                                                               66663 Merzig

                                                               Diese Ausgabe ist auf Recyclingpapier
                                                               gedruckt, das FSC-zertifiziert sowie
                                 IdeenExpo bietet              mit dem Blauen Umweltengel und EU
                                 Hightech zum                  Ecolabel ausgezeichnet ist.
                                 Anfassen                      Bildnachweis:
                                 Insgesamt 425.000             André Bertram: Titelseite, S. 8 Mitte l
                                 Besucher:innen erleben        BeSu.Solutions: S. 23 (Grafik)
                                 das Event in Hannover. Die    Sofia Dell’Aquila: S. 40, 41, 50
                                 TU Clausthal zählt zu den     DIGIT: 45
                                                               Christian Ernst: S. 4, 5o, 6o, 7u, 8, 12, 13, 19,
                                 Ausstellenden.
                                                               24, 30, 31, 34o, 35, 37, 49u, 54, 55ur, 56, 57o,
                                                               59
                                                               Melanie Exner: S. 6u, 7o, 20, 21, 55ul, 57u
                                                               Forschungszentrum Energiespeicher-
                                                               technologien: S. 15
                                                               Gleichstellungsbüro: 49o

26
                                                               Institute/Archiv/Privat: S. 9, 25, 47, 58r
                                                               Jugend forscht: 46
                                                               Nadine Kaiser: 48l, 48r, 51, 55o
                                                               Christian Kreutzmann: S. 5u, 11, 26/27, 34u,
                                                               38
                                                               Peter Leßmann: S. 28
                                                               Frank Neuendorf: S. 3
                                                               Tim Riediger/BWE: S. 32
Energie- und                                                   Henning Scheffen: 58l
Wasserspeicher Harz:                                           WiReGo: 42, 43
Erste Ergebnisse                                               Sarah Wruck: S. 5 (M), 16, 39
Die Talsperren in der Region                                   u = unten, o = oben, l = links, r = rechts,
sollen für den Klimawandel fit                                 M = Mitte
gemacht werden.

                                                                                            TUCONTACT        5
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KATHEDRALE DER
WISSENSCHAFT
WIEDERERÖFFNET
Die Aula Academica ist für 2,8 Millionen Euro prächtig restauriert
worden. Bei der Wiedereinweihung des Architekturdenkmals ist
der Wissenschaftsminister dabei.
VON CHRISTIAN ERNST

Das Staunen stand vielen Gästen
ins Gesicht geschrieben: Im Kuppel-
saal der Aula Academica laufen 16
Säulen in 14 Metern Höhe stern-
förmig zusammen und bilden einen
imposant leuchtenden Mittelpunkt
aus Blattgold. Nicht nur das Form-,
auch das Farbspiel mit Lachsrosa-,
Petrol- und Grautönen verleiht dem
Saal etwas Erhabenes, so dass der
Architekturhistoriker und Privatdo-
zent Dr. Ulrich Knufinke in seinem
Festvortrag vom „Allerheiligsten
der TU Clausthal“ sprach. Nach-
dem das Gebäude zunächst außen
und danach innen denkmalgerecht
restauriert wurde, ist es im Mai im
Beisein des niedersächsischen Wis-
senschaftsministers Björn Thümler
und 150 Gästen eröffnet worden.
Die Aula erstrahlt wieder in ihrer
ursprünglichen Schönheit.

Auf die Anfänge des Baudenk-
mals ging der Minister in seinem
Grußwort ein: „Bei der feierlichen
Einweihung der Aula Academica
im Jahr 1927 hieß es „Der Stil des
Baues ist bis ins Kleinste modern“.
Heute, rund 100 Jahre später, bei
der Wiedereinweihung sprechen
wir von einem historischen Gebäu-
de, das in den vergangenen Jahren
mit den modernsten Mitteln saniert    Auf die Worte von Wissenschaftsminister
wurde. Genauso wie Sie an der TU      Björn Thümler (oben) folgt der Vortrag von
                                      Architekturhistoriker PD Dr. Ulrich Knufinke.
Clausthal Tradition und Moderne
auch in anderen Bereichen ver-

6   TUCONTACT
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Ausbau und eine durchgreifende
                                                                               Modernisierung erfuhr. Die Aula
                                                                               war als das räumliche, kulturelle
                                                                               und soziale Herz der Hochschule,
                                                                               ja der ganzen Stadtgesellschaft
                                                                               Clausthals konzipiert, eingebettet
                                                                               in einen neuen Campus aus mo-
                                                                               dernsten Institutsbauten, aber auch
                                                                               den Villen und Wohnhäusern der
                                                                               Professoren.“

                                                                               Den Abschluss des Festaktes bildete
                                                                               eine kurzweilige Interviewrunde.
                                                                               Moderator Hannes Schlender führte
                                                                               sie mit Kai-Uwe Rüprich, dem be-
                                                                               gleitenden Architekten, Cordula
                                                                               Reulecke vom Landesamt für Denk-
                                                                               malpflege, Jan Fortunski (Staatli-
binden. Sie nutzen Ihre Erfahrung,     Privatdozent Knufinke vom Nieder-       ches Baumanagement), Restaurator
um Zukunftsfelder wie die Circular     sächsischen Landesamt für Denk-         Holger Windmann und Teresa Haars
Economy zu erschließen und helfen      malpflege, in dem er die Aula und       (Universitätsarchiv Clausthal). „Die
so dabei, die Ressourcen für unsere    ihren Baumeister Leopold Rother in      Sanierung war für alle Beteiligten
heimische Industrie und Bevölke-       die Architekturgeschichte einord-       eine ganz tolle Geschichte“, sagte
rung langfristig sicherzustellen.      nete: „Unabhängig von der Gestal-       Rüprich, „wir haben das Denkmal
Machen Sie weiter so.“                 tung war der Bau der Aula Acade-        Aula Academica ein Stück weit in
                                       mica ein Zeichen des Aufbruchs          die heutige Zeit mitgenommen,
Diese Worte der Wertschätzung          für die damalige Bergakademie           indem wir die Themen Schadstoffe,
hörte der Universitätspräsident        Clausthal, die in der zweiten Hälfte    Brandschutz und Technik auf den
gern. Prof. Joachim Schachtner         der 1920er-Jahre einen immensen         heutigen Stand gebracht haben.“
hatte in seiner Begrüßungsrede zu-
vor die Aula und die dazugehörige
Schwimmhalle in den Kontext der
Gesamtentwicklung der Bergakade-
mie Clausthal in den 1920er-Jahren
gestellt. Danach schlug er den Bo-
gen in die Zukunft, indem er Wün-
sche und Visionäres formulierte:
„Unter Wünsche fällt der Rückkauf
und die Sanierung der Schwimm-
halle, die vom Liegenschaftsamt an
privat veräußert wurde und die wir
gerne als multifunktionalen Stu-
dien- und Begegnungsort gestalten
würden.“ Und unter Visionäres, so
Schachtner weiter, „fällt sicherlich
der Erhalt des alten Chemie-Ge-
bäudes als historisches Denkmal
und dessen Umwidmung zu einem             FINANZIERUNG
Lern- und Veranstaltungsort und
einem wunderbaren Platz für               Die Außensanierung der Aula hatte im Jahr 2018 begonnen. Zusammen
unsere einmaligen mineralogischen         mit der Innensanierung belaufen sich die Kosten – inklusive eines neu
Sammlungen, die wir dort auch             eingebauten Fahrstuhls – auf rund 2,8 Millionen Euro. Gut 800.000 Euro
einer breiten Öffentlichkeit zugäng-      stellte das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur be-
lich machen könnten“.                     reit, 150.000 Euro flossen von der Beauftragten der Bundesregierung für
                                          Kultur und Medien aus einem Denkmalpflegeprogramm. Den Hauptteil
Ein zentraler Bestandteil der Eröff-      steuerte die TU Clausthal bei.
nungsfeier war der Festvortrag von

                                                                                                     TUCONTACT       7
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DIE AULA
GESTERN
UND
HEUTE
                                               Im Zuge der Wiedereröffnung des
                                               restaurierten Architekturdenkmals ist
                                               eine Ausstellung initiiert worden, die
                                               mehrere Wochen in der Aula für die
                                               Öffentlichkeit aufgebaut war. Histo-
                                               rische Fotos und Bauzeichnungen
                                               sowie Bilder der aktuellen Sanierung
                                               waren zu sehen. Aus heutiger Sicht
                                               ist es schwer vorstellbar, dass mitten
                                               im Plenumssaal der Aula früher ein
                                               Boxring zur Leibesertüchtigung
                                               stand und auch eine Schwimmhalle,
                                               seit 2007 nicht mehr in Betrieb, mit
                                               dem Gebäude verbunden ist. Neben
                                               Bilddokumenten wurden Exponate
                                               gezeigt, etwa das hohe und niedrige
                                               Professorengestühl.

                In die Erarbeitung der Ausstellung haben sich verschiedene
                Bereiche der TU Clausthal eingebracht: die Stabsstelle Presse,
                Kommunikation & Marketing, das Universitätsarchiv, das Aula-
                management sowie die Technische Verwaltung. Zudem wurde
                das Projekt, das Universitätspräsident Prof. Joachim Schachtner
                angeregt hatte, inhaltlich vom Niedersächsischen Landesamt
                für Denkmalpflege unterstützt. Teile der Ausstellung können
                temporär aufgebaut werden.

8   TUCONTACT
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AUSZÜGE AUS DER AULA-HISTORIE
                                                                        1937
                                                                       Das Podium in der Aula
                                                                       wird aufgrund der Kritik des
                                                                       Reichsministers Bernhard Rust
                                                                       umgestaltet. Ein 20-sitziges                                          2007
         1927                                                          Professorengestühl, gefertigt
                                                                                                                                            Der Betrieb der akade-
                                                                       vom Holzbildhauer Rudolf
        Nach nur 16 Monaten Bauzeit                                    Nickel in Goslar und finanziert                                      mischen Schwimmhalle
        und Einhaltung des Finanz-                                     vom Verein von Freunden,                                             wird wegen baulicher
        rahmens wird die Aula Maxima                                   wird aufgestellt. Die Schnitze-                                      Mängel eingestellt.
        am 8. November eingeweiht.                                     reien stellen Szenen aus der
        Die Gäste sind von der Archi-                                  Arbeit des Bergmanns, aus
        tektur der Aula begeistert. Auf                                dem Harzer Brauchtum sowie
        einer Grundfläche von 49 x 28                                  NS-Symbolik, die nach dem
        Metern sind der 14 Meter hohe                                  Krieg ausgetauscht wird, dar.
        Kuppelsaal und die Turnhalle
        untergebracht.

                                                                                                                                             2022
 1925                                                                                                                                       Nachdem die Aula auch
                                           1930                                                1995                                         innen restauriert worden
Beim 150. Jubiläum der                                                                                                                      ist, wird die „Kathedrale der
                                          Das Neubauamt in Clausthal-Zellerfeld               Der Sportbetrieb in der Turn-                 Wissenschaft“ am 12. Mai im
Bergakademie Clausthal gibt
                                          wird wieder aufgelöst und Rother nach               halle der Aula wird eingestellt,              Beisein von Niedersachsens
es Zusagen von Ministe-
                                          Brandenburg an der Havel versetzt. Im               da die Uni die ehemalige                      Wissenschaftsminister Björn
rium, Stadt und Wirtschaft
                                          Zuge des aufkommenden National-                     Clausthaler Kaserne mit großer                Thümler eingeweiht – und
(Montanindustrie), den
                                          sozialismus wird er Ende 1935 wegen                 Sporthalle übernimmt. Die                     zwar weitgehend so, wie sie
Bau einer Aula und eines
                                          seiner jüdischen Wurzeln aus dem                    Aula-Turnhalle wird zum Ver-                  im Originalzustand bei ihrer
„Akademischen Forums“ zu
                                          Staatsdienst entlassen und emigriert                anstaltungsraum für Tagungen,                 Eröffnung 1927 ausgesehen
finanzieren.
                                          kurz darauf. Als Architekt in Kolumbien             Ausstellungen und Konzerte                    hat.
                                          gelangt er später zu Weltruhm.                      umgebaut.

                                                                           1930
                                                                          Im Rahmen der Welt-
                                                                          kraftkonferenz, die
                                                                          im Februar mit 3500
                                                                          Teilnehmenden aus 48
                                                                          Ländern in Berlin statt-
 1926                                                                     findet, werden stern-
                                                                          förmige Exkursionen zu
Das Preußische Finanzministerium ver-                                     den wichtigsten wissen-
                                                                                                                2001
setzt Regierungsbaumeister Leopold                                        schaftlichen und techni-             Am 26. Oktober findet
Rother am 1. Juni von Oldenburg (Hol-                                     schen Stätten Deutsch-               erstmals eine Absolven-
stein) in den Oberharz. Er wird Vorste-                                   lands organisiert: Eine              tenverabschiedung im
her des neu geschaffenen Preußischen                                      Exkursion führt mit                  großen Stil in der Aula
Neubauamtes in Clausthal-Zellerfeld.                                      rund 120 Teilnehmen-                 statt, damals noch zu-
Sein Auftrag: Die Leitung des Neubaus                                     den in die Clausthaler               sammen mit der Im-
der Aula mit der integrierten Turnhalle                                   Aula, die in der damali-             matrikulationsfeier. Zu
sowie die weitere Entwurfsbearbei-                                        gen Zeit als architekto-             Absolventenfeiern kom-
tung. Bei den Entwürfen kann Rother                                       nische Innovation und                men in den Folgejahren
auf Vorarbeiten seines Vorgesetzten                                       Inspiration gilt.                    regelmäßig bis zu 500
Oberbaurat Erich Meffert aufbauen.
                                                                                                               Teilnehmende.
                                                                                                                                          2010
                                                                                                                                         Hoher Besuch beim Metall-
                                                                                                                                         urgie-Kolloquium: Die Dax-
                                                                                                                                         Vorstände Ekkehard Schulz
                                                                                                                                         (ThyssenKrupp) und Jürgen
                                                                                                                                         Großmann (RWE), beide Ab-
                               1928                                                                                                      solventen der TU Clausthal,
                                                                                                                                         treffen mit Wissenschafts-
                              Eröffnung der Jugendstil-                                                                                  ministerin Johanna Wanka
                              Schwimmhalle, die unter                                                                                    zusammen.
                              Architekt Rother entworfen
                              und realisiert wird und
                              über einen unterirdischen                  1981
                              25-Meter-Gang mit der
                              Aula verbunden ist.                      Das Landesfinale von „Jugend
                                                                       forscht“ wird zum ersten Mal in der
                                                                       Aula ausgerichtet. Die Veranstaltung
                                                                       wird ein Erfolg, bis heute findet das
                                                                       Niedersachsenfinale an der TU Claus-
                                                                       thal statt.
                                                                                                                                             TUCONTACT            9
TUCONTACT - FLUT AUS LICHT & FARBE Aula denkmalgetreu restauriert - Verein von Freunden der TU Clausthal
Kompetent,
 persönlich,
 zuverlässig.

 Das Handels- und Beratungsunternehmen Kager ist Partner
 für Anwender in Forschung und Entwicklung, Industrie,
 Handwerk und Instandhaltung.
 Als Problemlöser auf dem Gebiet der Hochtemperaturtechnik beliefern wir viele Tausend
 Kunden in Forschung, Industrie, Handwerk, Medizin- und Labortechnik. Unser Portfolio
 reicht von Isolationsmaterialien über Oberflächenbeschichtungen bis hin zu Keramikwerk-
 stoffen sowie Klebe- und Dichtungsprodukten. Außerdem bieten wir eine große Auswahl
 an Temperaturindikatoren und Spezialwerkzeugen. Zu unseren Spezialitäten zählen auch
 Nischenprodukte zum Vergießen und Versiegeln sowie projekt- und kundenspezifische
 Serviceleistungen.
 Aktuell finden Sie in unserem Sortiment unter anderem:
 • Flexible Hochtemperatur-Isoliertextilien (Glasfasergewebe)
 • Hochtemperaturbeständige Keramik-Faserstoffe (auch biolöslich)
 • Polykristalline Isoliermaterialien für sehr hohe Temperaturen
 • Klebstoffe, Vergussmassen und Schutzschichten für Einsatz-
   temperaturen bis 1760 °C (in speziellen Anwendungen auch mehr!)
 • Mechanisch bearbeitbare Festkeramik-Halbzeuge (z. B. für den Prototypenbau)
 • Indikatoren für die Messung und Kontrolle hoher und niedriger Temperaturen
 • Korrosionsschutz- und Feuerfest-Coatings
 • Messfolien für die Bestimmung mechanischer Druckbelastungen

 … und vieles andere mehr! Werfen Sie einen Blick auf unsere aktuelle Website
 www.kager.de oder in die Videos unseres YouTube-Channels (Kager Industrieprodukte).

 Kager GmbH Industrieprodukte
 Paul-Ehrlich-Str. 10a | D-63128 Dietzenbach | Tel. +49-(0)6074-40093-0
 info@kager.de | www.kager.de | Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015

 Wir sind zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015 und verfügen über eine AEO-Zertifizierung   www.kager.de
10   TUCONTACT
NEUER VIZEPRÄSIDENT
IM AMT
Prof. Daniel Goldmann ist seit dem 1. Juli für das Ressort
„Forschung, Transfer und Transformation“ zuständig

Der Recycling-Experte Prof. Daniel             wie dem niedersächsischen Wissen-           und werde es bleiben, bekräftigte er
Goldmann hat die Aufgabe von Prof.             schaftsministerium bestätigt worden.        und möchte sich nun wieder verstärkt
Alfons Esderts übernommen. Esderts             Seine Amtszeit beträgt drei Jahre und       auf die Aufgaben im Institut konzent-
hatte bereits zwei Amtszeiten als Vize-        läuft bis zum 30. Juni 2025. „Wir freu-     rieren.
präsident absolviert und konnte somit          en uns sehr, dass wir einen profunden
nicht wiedergewählt werden.                    Kenner der Clausthaler Universität, der     Zum Präsidium der TU Clausthal zäh-
                                               bestens mit unserem Leitthema Cir-          len neben dem Präsidenten und dem
Prof. Goldmann war von Universitäts-           cular Economy vertraut und darüber          neuen Vizepräsidenten weiter Ire-
präsident Prof. Joachim Schachtner für         hinaus hervorragend vernetzt ist, für       ne Strebl als hauptberufliche Vize-
das Amt vorgeschlagen, dann im April           diese herausfordernde Aufgabe gewin-        präsidentin, Prof. Christian Bohn, der
einstimmig vom Senat der TU gewählt            nen konnten“, sagte Prof. Schachtner.       für das Ressort Studium und Leh-
und in der Folge vom Hochschulrat so-          Goldmann ist seit 2008 Professor für        re zuständig ist, sowie Prof. Heike
                                               „Rohstoffaufbereitung und Recycling“        Schenk-Mathes als Vizepräsidentin
                                               an der TU Clausthal und leitet das In-      für Gleichstellung und Förderung des
                                               stitut für Aufbereitung, Recycling und      wissenschaftlichen Nachwuchses. Für
                                               Kreislaufwirtschaftssysteme. Anders als     Frau Schenk-Mathes hat am 1. Juli ihre
                                               sein Vorgänger im Amt des Vizepräsi-        zweite Amtszeit begonnen. Sie war da-
                                               denten wird Prof. Goldmann nicht für        für vom Universitätspräsidenten vor-
                                               den Bereich Internationales zuständig       geschlagen und vom Senat einstim-
                                               sein, der in das Ressort des Präsiden-      mig gewählt worden.
                                               ten übergeht. Neu hinzu kommt für
                                               Prof. Goldmann das Themenspektrum
                                               der gesellschaftlichen Transformation.

                                               Prof. Alfons Esderts, der seit Dezem-
                                               ber 2015 Vizepräsident war, hatte die
                   Prof. Daniel Goldmann.      Ressortverantwortung für Forschung,
                                               Transfer und Internationales inne. Im       Wir freuen
                                               Senat war er von Prof. Schachtner ver-
                                               abschiedet worden. In Esderts‘ Zeit als
                                                                                           uns sehr, dass
                                               Vizepräsident war an der TU die Ein-        wir einen pro-
                                                                                           funden Kenner
                                               führung des „House of Research“, des
                                               fakultätsübergreifenden Beratungsgre-
                                               miums für die Forschung, gefallen. Er
                                               habe maßgeblich dazu beigetragen,           der Clausthaler
                                               „dass wir da sind, wo wir sind“, sagte
                                               Prof. Schachtner. „Sechseinhalb Jahre
                                                                                           Universität für
                                               als Vizepräsident sind eine lange Zeit.     diese heraus-
                                               Ich habe es gerne für die TU Clausthal
                                               gemacht. Auch wenn es hin und wie-          fordernde Auf-
                                               der schwierig war, haben wir viel Posi-
                                               tives erreicht“, so Prof. Esderts. Die TU
                                                                                           gabe gewinnen
                       Prof. Alfons Esderts.
                                               Clausthal sei ihm nach wie vor wichtig      konnten.
                                                                                                                 TUCONTACT         11
HIGHTECH ZUM
     ANFASSEN
     Die TU Clausthal präsentiert sich auf der IdeenExpo in
     Hannover, um junge Menschen für ein Studium in Technik
     und Naturwissenschaften zu begeistern

 Europas größtes Jugendevent für
 Naturwissenschaft und Technik, die
 IdeenExpo, lief vom 2. bis 10. Juli auf
 dem Messegelände in Hannover. „In
 diesen neun Tagen hatten wir hier
 den pulsierendsten Quadratkilometer
 der Republik“, so Wissenschaftsjour-
 nalist und IdeenExpo-Moderator Ran-
 ga Yogeshwar. „Diese Veranstaltung
 strahlte Optimismus, Zuversicht und
 gute Laune aus“, sagte Niedersach-
 sens Ministerpräsident Stephan Weil.
 „So viel Hightech zum Anfassen gibt
 es nirgendwo sonst“, betonte EU-
 Kommissionspräsidentin Ursula von
 der Leyen. Unter dem Motto „Mach
 doch einfach“ präsentierten sich auf
 der IdeenExpo 280 Ausstellende,
 darunter die TU Clausthal, mit ver-
 schiedenen Exponaten, Experimenten
 und Workshops.

 Gleich zum Auftakt des Events besuch-
 te Universitätspräsident Prof. Joachim
 Schachtner das Messeteam der TU
 Clausthal. Er zeigte sich erfreut, dass
 die IdeenExpo nach coronabedingter
 Pause wieder in Präsenz stattfinden
 konnte und somit junge Menschen
 live für Berufe im MINT-Bereich, also in
 Mathematik, Informatik, Naturwissen-
 schaft und Technik, begeistert wur-
 den. Am Auftritt der TU Clausthal, der     Zum Thema Digitalisierung bot die      „Augmented Reality“ am Beispiel
 von Jochen Brinkmann (Kontaktstelle        Harzer Uni den Besucherinnen und       einer Segeljolle. Inhalte zu Energie-
 Universität – Schule) koordiniert und      Besuchern – mit 425.000 Gästen         speichertechnologien und damit
 operativ von Sarah Wruck (Stabsstelle      verzeichnete die Messe einen Rekord-   auch zu Nachhaltigkeit wurden über
 Presse, Kommunikation & Marketing)         besuch – zwei Experimente an: einen    das Exponat einer Redox-Flow-Bat-
 mit betreut wurde, waren zahlreiche        Balanciertest mit automatisierter      terie vorgestellt. Buchstäblich ein
 Studierende beteiligt.                     Auswertung per Bilderkennung und       Highlight war das Projekt „Strom 2

12   TUCONTACT
go“. Schülerinnen und Schüler löte-
ten sich blinkende TU-Clausthal-Pins
selbst zusammen. Bei all dem ging es
international zu. Schülerinnen und
Schüler aus Italien (Bologna) und
Deutschland bereicherten über das
Projekt „RawMaTters@Ambassadors“
den Clausthaler Stand.

Neben Besucherinnen und Besuchern
waren Youtuber und Influencer wie
Rewinside, Die Wissenschaftlerin oder
Dr. Whatson auf der IdeenExpo unter-
wegs. Niedersachsens Wissenschafts-
minister Björn Thümler besuchte
ebenfalls den Clausthaler Stand. Alle             Universitätspräsident Prof. Joachim Schachtner
machten sich für Jobs im MINT-Be-                 zu Besuch beim Messeteam der TU Clausthal
                                                  (oben). Neben Erneuerbaren Energien und
reich stark. Laut Bundesforschungs-               Batterietechnologien lockt das Thema Künst-
ministerin Bettina Stark-Watzinger,               liche Intelligenz junge Menschen an.
auch Gast der IdeenExpo, sind hier
320.000 Stellen frei.

                                        NEUN TU-INSTITUTE UND ZWEI
                                        ZENTREN BETEILIGT
                                        In den Clausthaler Auftritt auf der IdeenExpo brachten sich seitens der
                                        TU ein: Institut für Elektrische Informationstechnik, Institut für Tech-
                                        nische Mechanik, Institut für Informatik, Institut für Geo-Engineering,
                                        Institut für Chemische und Elektrochemische Verfahrenstechnik, Institut
                                        für Aufbereitung, Recycling und Kreislaufwirtschaftssysteme, Institut für
                                        Bergbau, Institut für Nichtmetallische Werkstoffe, Institut für Schweiß-
                                        technik und Trennende Fertigungsverfahren, Forschungszentrum Ener-
                                        giespeichertechnologien (EST), Center for Digital Technologies (DIGIT),
                                        Kontaktstelle Universität – Schule, Stabsstelle Presse, Kommunikation &
                                        Marketing sowie zahlreiche Studierende.

                                                                                                     TUCONTACT      13
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14    TUCONTACT
FINANZMINISTER HILBERS
BESUCHT TU CLAUSTHAL
Forschungszentrum Energiespeichertechnologien und die
restaurierte Aula Academica stehen im Fokus

Im Zuge seiner Sommerreise hat         Im Anschluss besuchte die Delega-                 Fortunski, der die Baumaßname
Niedersachsens Finanzminister          tion um den Minister die Aula der                 seitens des SBSN als Projektleiter be-
Reinhold Hilbers am 6. Juli das        TU Clausthal. Das Gebäude ist in                  gleitet hatte, erläuterte den Gästen
Forschungszentrum Energiespei-         den vergangenen Jahren innen und                  aus Hannover die denkmalgerechte
chertechnologien der TU Clausthal      außen für insgesamt 2,8 Millionen                 Sanierung der Aula. Insbesondere
und die restaurierte Aula Academica    Euro restauriert worden. Begrüßt                  der 14 Meter hohe Kuppelsaal löste
besucht. Im Zentrum seiner dies-       wurde Hilbers in dem architektoni-                anerkennendes Staunen aus. Zum
jährigen Reise standen innovative      schen Kleinod von Irene Strebl, der               Abschluss sah sich der Minister
Vorhaben des Landes, aber auch         hauptberuflichen Vizepräsidentin                  die Ausstellung zur Aula an und
Unternehmen in Südniedersachsen.       der TU, und von Marcus Rogge,                     ließ sich von Frau Strebl über die
                                       dem Leiter des Staatlichen Bauma-                 jüngsten Entwicklungen an der TU
Dies führte den Politiker zu-          nagements Südniedersachsen. Jan                   informieren.
nächst zum EnergieCampus der
TU Clausthal am Standort Goslar.
Dort errichtet das Staatliche Bau-
management Südniedersachsen
(SBSN) für das Forschungszentrum
Energiespeichertechnologien (EST)
die bauliche und betriebstechni-
sche Infrastruktur für das neue
Wasserelektrolyse-Technikum des
Zentrums. Forschungsziel des vom
Bundesministerium für Bildung
und Forschung im Rahmen der
Nationalen Wasserstoffstrategie
geförderten Forschungsprojekts
„Stack Revolution (StaR)“ ist die
Reduktion der Herstellungskosten
für alkalische Elektrolyseure. Auf
diese Weise soll grüner Wasserstoff
als Energieträger wettbewerbsfä-
higer gemacht werden. Ein bisher
für die Sicherheitsforschung an
Hochleistungsbatterien genutzter
Bereich des „Batterie- und Sensorik-
testzentrums“ ist dafür hergerichtet
worden. Der für das Staatliche Bau-
management zuständige Minister
nahm den Bau in Augenschein. Da-
bei informierten ihn EST-Vorstands-
mitglied Prof. Thomas Turek und        Finanzminister Reinhold Hilbers besucht erst das neue
                                       Wasserelektrolyse-Technikum der TU Clausthal, wo ihn
Dr. Maik Becker über den aktuellen     Prof. Thomas Turek begrüßt, und im Anschluss die Aula, in
Stand des StaR-Projekts.               der ihn Vizepräsidentin Irene Strebl willkommen heißt.

                                                                                                               TUCONTACT      15
HIER WIRD NACHHALTIGKEIT
 GROSSGESCHRIEBEN
 Ein neuer Imagefilm erklärt in zweieinhalb Minuten, warum
 die TU Clausthal eine „grüne“ Uni ist und junge Menschen
 dort studieren sollten
 Ein grüner Campus, eine grüne
 Forschung, eine grüne Ente und –
 eine blaue Kirche: das ist Clausthal.
 An der Technischen Universität wird
 daran geforscht, den Klimawandel
 aufzuhalten und den Nachhaltig-
 keitsgedanken voranzutreiben.
 In einem frischen und schnellen
 Filmformat werden die Vorzüge der
 Hochschule – auch mit ein bisschen
 Humor – auf den Punkt gebracht:
 familiär, digital, nachhaltig.

 Ziel des neuen Imagefilms ist es
 primär, junge Studieninteressierte
 auf die TU Clausthal aufmerksam          mit Al Dente Entertainment, einer       können, und einmal im Herbst, um
 zu machen. Wenn das innovative           Filmagentur aus München, die auch       Aufnahmen in den Hörsälen, Insti-
 Video bei den Eltern der Schüle-         für die Ludwig-Maximilians-Univer-      tuten und Forschungszentren der
 rinnen und Schüler ebenfalls gut         sität sowie die Universität Bayreuth    Uni zu drehen. Dabei beherzigten
 ankommt, umso besser. Und auch           bereits Filme produziert hat.           alle Beteiligten das Billy-Wilder-Mot-
 die aktuellen Studierenden der Uni-                                              to: „Du sollst nicht langweilen.“
 versität sollten sich mit dem Film       An den Dreharbeiten im Harz haben
 identifizieren können. Umgesetzt         sich jede Menge Clausthaler:innen       Zu sehen ist der Imagefilm auf
 wurde das Projekt innerhalb der          beteiligt: Studierende, wissenschaft-   YouTube sowie auf dem Videoser-
 Stabsstelle Presse, Kommunikation        liches Personal und Professorinnen      ver der Universität (https://video.
 und Marketing in Zusammenarbeit          und Professoren. „Ich möchte mich       tu-clausthal.de/).
                                          bei allen ganz herzlich bedanken,
                                          die es trotz pandemiebedingter
 ERKLÄRFILM                               Einschränkungen möglich ge-
                                          macht haben, das Projekt zu dem
 CIRCULAR                                 zu machen, was es heute ist“, so
                                          Sarah Wruck, die als Marketingkoor-
 ECONOMY                                  dinatorin der Universität das Projekt
                                                                                  Ein grüner Cam-
                                          „Imagefilm“ leitete. In verschiede-
 Neben dem Imagefilm ist ein Erklär-
 film zum Leitthema der TU Clausthal
                                          nen Previews des Videos äußerten
                                          Schülerinnen und Schüler, TU-Be-        pus, eine grüne
 entstanden, zur Circular Economy.
 Das Animationsvideo füllt den Begriff
                                          schäftigte und Studierende viel
                                          Zustimmung.
                                                                                  Forschung, eine
 der ressourceneffizienten Kreislauf-                                             grüne Ente und
 wirtschaft mit Leben und ist auf dem
 Videoserver der Universität zu finden:
                                          Zweimal war das Filmteam im
                                          vergangenen Jahr nach Clausthal         – eine blaue
 https://video.tu-clausthal.de/
 film/1285.html
                                          gekommen. Einmal im Spätsom-
                                          mer, um auch die Natur des Harzes
                                                                                  Kirche: das ist
                                          entsprechend in Szene setzen zu         Clausthal.
16   TUCONTACT
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             Tief verwurzelt im Bergbau inspiriert uns noch heute die Idee unserer Gründerväter, aus
             dem Rohstoff Gips faszinierende Baustoffe zu entwickeln. Ein schonender Abbau, gezielter
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                                                                             die Sigma Laborzentrifugen GmbH gehören zu den interna-
                                                                             tional führenden Herstellern von Laborgeräten und Produktions-
                                                                             anlagen für Biotechnologie, Pharmazie und Medizin.

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18    TUCONTACT
Professorin Eleni Gerolymatou.

                                                           WILLKOMMEN AN
                                                          DER TU CLAUSTHAL

  In der Reihe „Willkommen an der TU         selbst wenn diese am Ende bedeutet,       Thema, das mich aktuell beschäftigt.
  Clausthal“ stellen wir Neuberufene         dass man einfach immer arbeitet. Am       Für die Verwendung von Reservoirs
  an der Harzer Universität auf Insta-       wichtigsten ist mir aber, dass man nie    und Kavernen zur Energie- oder auch
  gram und in der TUContact vor. In          auslernt und sich ständig weiterent-      Wasserspeicherung ist vor allem die
  dieser Ausgabe ist es Professorin Eleni    wickeln kann.                             Entwicklung der hydraulischen Eigen-
  Gerolymatou, die seit dem 1. Novem-                                                  schaften wichtig.
  ber das Gebiet „Geomechanik und            Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung
  multiphysikalische Systeme“ vertritt.      abseits des Unialltags?                   Wo haben Sie vor Ihrer Zeit in Clausthal
  Das Interview führte Sarah Wruck.          Wenn ich nicht in der Universität bin,    gewohnt und was vermissen Sie am
                                             reite ich eigentlich sehr gerne. Aller-   meisten aus Ihrer Heimat?
  Erklären Sie kurz Ihr Fachgebiet.          dings habe ich in Clausthal bisher        Vor Clausthal-Zellerfeld war mei-
  Die Geomechanik ist die Forschung          noch keine Zeit gefunden, mir eine        ne Heimat Göteborg (Schweden).
  und Lehre des Verhaltens von Geo-          Reitschule zu suchen.                     Sowohl dort als auch in meiner ur-
  materialien, hauptsächlich Boden                                                     sprünglichen Heimat Athen (Grie-
  und Fels, unter unterschiedlichen          Was ist Ihr Lieblingsessen?               chenland) war das Meer immer ganz
  Beanspruchungen. Diese Beanspru-           Ich liebe Auberginen mit Hackfleisch      in der Nähe. Das vermisse ich hier
  chungen können mechanisch sein,            gefüllt, oder auch die vegetarische       etwas, insbesondere wie der Wind
  aber auch thermisch, hydraulisch,          Variante mit Linsen. Leider ist dieses    im Sommer nach Salz und Algen ge-
  chemisch usw. Dann spricht man von         Gericht etwas aufwändiger und wird        rochen hat. Und natürlich, dass man
  multiphysikalischen Kopplungen.            bei uns Zuhause deshalb nicht allzu       die Möwen hören konnte.
                                             oft selbst gekocht.
  Was ist Ihr Lieblingsfachbuch?
  Wenn es um das Thema „Bodenme-             Welches Buch ohne Bezug zum Lehr-
  chanik“ geht, finde ich das Buch von       alltag oder der Forschung haben Sie
  Gudehus sehr wertvoll, obwohl es           zuletzt gelesen und möchten Sie gerne
  etwas älter ist. Für den Bereich „Fels-    weiterempfehlen?
  mechanik“ gefällt mir das Buch von         Momentan lese ich tatsächlich „To Kill
  Brady und Brown sehr gut („Rock me-        a Mockingbird“ von Harper Lee zum         Am wichtigsten
  chanics for underground mining“).
  Der spannende Aspekt der „Multi-
                                             dritten Mal. Bei dem Buch handelt es
                                             sich um eine amerikanische Novelle        ist mir in mei-
  physikalischen Systeme“ ist wiederum
  so neu, dass noch keine Lehrbücher
                                             und eine sogenannte Coming-of-Age-
                                             Story. Es fasziniert mich besonders,
                                                                                       nem Beruf aber,
  dazu existieren.                           da ich bei jedem Lesen etwas Neues        dass man nie
                                                                                       auslernt und
                                             für mich entdecke.
  Was mögen Sie besonders
  an Ihrem Beruf?
  In meinem Beruf genieße ich die Frei-
                                             Aktuelles Forschungsthema oder zuletzt
                                             veröffentlichtes Paper?                   sich ständig
  heit meine Forschungsthemen selbst
  auswählen zu können sehr. Aber auch
                                             Die Anisotropie von den mecha-
                                             nischen und hydraulischen Eigen-
                                                                                       weiterentwi-
  die dazugehörige zeitliche Flexibilität,   schaften von Fels ist ein zentrales       ckeln kann.“
                                                                                                              TUCONTACT       19
ENERGIEERZEUGUNG DER
 ZUKUNFT IM BLICK
 Wer den neuen Studiengang „Geo-Energy Systems“ studiert,
 hilft dabei, die Energieversorgung unabhängiger, klima- und
 ressourcenschonender zu gestalten

                      Die Transformation der Energie-        Umgang mit endlichen Ressourcen
                      versorgung ist eine nationale,         zu entwickeln. In Hinblick auf die
                      europäische, ja weltweite Heraus-      Energiewende und Energieeffizienz
        Die           forderung. Gerade auch die ak-         gilt es – beispielsweise bei Grünem

 Studierenden
                      tuellen Entwicklungen in Europa        Wasserstoff, in der Geothermie und
                      zeigen, wie wichtig es ist, sich bei   beim Erdgas – bestehende Verfah-

 werden praxis-       der Energieerzeugung klimafreund-
                      licher, ressourcenschonender und
                                                             ren zu optimieren und innovative
                                                             Technologien zu initiieren. „Für die
 und lösungs-         unabhängiger von politischen Krisen    langfristige Transformation, von

 orientiert aus-
                      aufzustellen. Die Energiewende ist     einer linearen hin zu einer zirkulären
                      nur zu schaffen, wenn die Bevölke-     und zudem effizienten Verwen-

 gebildet, um         rung lernt, mit allen Ressourcen der
                      Erde verantwortungsbewusst um-
                                                             dung unserer knappen Ressourcen,
                                                             werden Ingenieurinnen und Inge-
 effizientere         zugehen. An diesem Punkt setzt der
                      neue, hochaktuelle Bachelorstudien-
                                                             nieure gebraucht, die über geolo-
                                                             gisches Fachwissen verfügen“, sagt
 Prozesse für         gang Geo-Energy Systems an, der im     der Studiengangsverantwortliche

 den Umgang           kommenden Wintersemester an der
                      Technischen Universität Clausthal
                                                             Prof. Philip Jaeger: „Im Studien-
                                                             gang Geo-Energy Systems lernen die
 mit endlichen        eingeführt wird.                       Studierenden, gezielt digitale Werk-
                                                             zeuge einzusetzen, um Prozesse im
 Ressourcen zu        Die Studierenden werden praxis-        Geo-Untergrund zu beschreiben und

 entwickeln.          und lösungsorientiert ausgebildet,
                      um effizientere Prozesse für den
                                                             neuartige Lösungen zu entwickeln.“
                                                             Ganz aktuell geht es dabei auch um

20   TUCONTACT
Transport und Speicherung von Erd-
gas, Biogas und Wasserstoff.

Das herausragende Merkmal des
sechssemestrigen Studiengangs ist
die Anwendung klassischer Inge-
nieurdisziplinen wie Elektrotechnik,
Maschinenbau und Verfahrenstech-
nik auf Prozesse im Geo-Untergrund
und die Kopplung unterschiedlicher
Sektoren der Energiewirtschaft. Ein
wesentlicher Fokus liegt auf der
nachhaltigen Nutzung der Ressour-
cen, ganz im Sinne des Clausthaler
Leitthemas Circular Economy, res-
sourceneffiziente Kreislaufwirtschaft.
Das Institute of Subsurface Energy
Systems der TU gewährleistet eine
individuelle Betreuung mit vielen
Möglichkeiten, sich an aktuellen For-
schungs- und Entwicklungsarbeiten        Das Betätigungsfeld, das sich den           tung von Biogas und Wasserstoff, im
zu beteiligen. Außerdem werden die       Absolventinnen und Absolventen des          Mobilitätssektor (Wasserstoffbetan-
Studierenden durch eine sukzessive       Studiengangs Geo-Energy Systems             kung), bei der Anwendung digitaler
Erhöhung des englischen Sprach-          bietet, ist in der Energiewirtschaft        Methoden zur Erkundung des Geo-
anteils im Verlauf des Studiums auf      weit gefächert: sei es bei der Umstel-      Untergrundes oder in Planungsbü-
ein internationales Berufsumfeld         lung von Prozessen in der Erdöl- und        ros, etwa für Erdwärmeprojekte.
vorbereitet.                             Erdgasindustrie, bei der Aufberei-

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                                                                                                                          Gladbach

                                                                                                     Bei uns in
                                                                                                Bergisch Gladbach
                                                                                             (nahe Köln) entwickelst du
                                                                                              hochpräzise Metrologie-
                                                                                             lösungen für die größten
                                                                                               Tech-Player der Welt.

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        Als Absolvent                                                                                                      9 Ländern
        ganz vorne in der
        Halbleiterindustrie
        mitspielen?
        Das ist unser                                                                                                          USA
                                                                                                                              Europa
        SpitzenFactor!                                                                                                         Asien

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22    TUCONTACT
KREISLAUFWIRTSCHAFT
SPIELERISCH VERMITTELN
Ins Wissenschaftsjahr 2022 bringt sich Prof. Inkermann aus dem
Institut für Maschinenwesen mit dem Projekt „FragFritzi!“ ein
VON CHRISTIAN ERNST

„Nachgefragt!“ Dieses Thema hat        und Mobilität“, sagt Professor           einem begehbaren Spielplan. Die
das Bundesbildungsministerium          Inkermann (Fachgebiet Integrierte        Teilnehmenden werden darin zu
(BMBF) dem Wissenschaftsjahr           Produktentwicklung). Den inhalt-         lebenden Spielfiguren, die sich auf
2022 gegeben. Aus der Bevölke-         lich wissenschaftlichen Rahmen           ihrer Reise durch die Forschungs-
rung werden Fragen an die Wissen-      bildet dabei das Thema Kreislauf-        themen der Kreislaufwirtschaft aktiv
schaft formuliert, die dann von den    wirtschaft. Die Umsetzung der            mit Herausforderungen, Lösungsan-
Forschenden im Dialog                            Kreislaufwirtschaft sei eine   sätzen und Fragen auseinanderset-
mit der Gesellschaft                                  zentrale Forderung        zen. Bei der Konzeption des Spiels,
beantwortet wer-                                         für eine ressour-      das von einer App unterstützt und
den. An diesem                                              censchonende        auf einem Videoscreen am E-Cargo-
Punkt setzt                                                   Zukunft und       bike ausgewertet wird, wirkt auch
„FragFitzi!“                                                   werfe Fragen     ein Partner aus der Wirtschaft mit.
an, ein par-                                                    und For-
tizipatives                                                      schungs-       „Damit das Projekt eine möglichst
Wissen-                                                          bedarfe in     große Reichweite erzielt, wird die
schafts-                                                         verschiede-    Tour auch digital sichtbar ge-
kommu-                                                           nen Fach-      macht“, sagt Theresa Ammersdör-
nikations-                                                       disziplinen    fer, wissenschaftliche Mitarbeiterin
projekt,                                                        auf: von        im Vorhaben „FragFritzi!“. Für die
das von                                                        chemischen       digitale Präsenz werden Plattfor-
Prof. David                                                   Prozessen         men wie Facebook und Instagram
Inkermann und                                               über technische     ebenso genutzt wie eine Home-
seiner Arbeits-                                           Konstruktionen        page. Zwischen Mai und Septem-
gruppe am Institut                                    bis hin zu neuen          ber werden auf diese Weise rund 20
für Maschinenwesen der                           Geschäftsmodellen und          Aktionen in Präsenz digital verviel-
TU Clausthal umgesetzt wird. Mit       gesellschaftlichen Entwicklungen.        fältigt. Veranstaltungsorte sind zum
einem E-Cargobike begibt sich das      Da passt es ideal, dass das Leitthe-     Beispiel Goslar, Wolfsburg, Dresden
Team auf eine Tour, um Schüler:in-     ma der TU Clausthal die Circular         und Stuttgart.
nen und Bürger:innen das Thema         Economy ist, die ressourceneffizien-
Kreislaufwirtschaft anhand eines       te Kreislaufwirtschaft.                  Gefördert wird das Clausthaler Pro-
digital-gestützten Planspiels näher-                                            jekt, das bis Dezember 2022 läuft,
zubringen.                             Um die Fragen der Bevölkerung            mit rund 150.000 Euro vom BMBF
                                       mit den Menschen zu diskutieren          im Rahmen des Wissenschaftsjah-
Das E-Cargobike ist dabei zugleich     und einander zu verstehen, rollt         res. Wer Interesse hat, das Planspiel
Transportmittel, Hingucker und         „FragFritzi!“ mehrere Monate durch       zur Kreislaufwirtschaft mit einer
Exponat. „FragFritzi! macht das        die Region und ganz Deutschland.         Gruppe zu spielen bzw. das Projekt
Fahrrad zu einem zentralen Betrach-    Neben vereinbarten Terminen, etwa        „FragFritzi!“ kennen zu lernen, kann
tungs- und Diskussionsgegenstand,      mit Schulklassen, sind offene Ver-       sich wenden an: ammersdoerfer@
um unterschiedlichste Fragen aus       anstaltungen auf Plätzen in Städten      imw.tu-clausthal.de
dem Wissenschaftsjahr aufzugrei-       und bei Universitäten geplant.
fen, zum Beispiel zu Nachhaltigkeit,   Immer im Gepäck ist ein partizipati-
Digitalisierung, Individualisierung    ves, digital-gestütztes Planspiel mit

                                                                                                     TUCONTACT      23
NEUES LERNZENTRUM FÜR
 MATHEMATIK ERÖFFNET
 Um Studierenden die Herausforderung Mathematik zu
 erleichtern, wird an der TU Clausthal didaktisch sehr viel getan

 Helle, modern gestaltete Räume, ge-     Studierende nach wie vor eine große            um die Selbstwirksamkeitserwartung
 polsterte Stühle und Tutor:innen, die   Herausforderung dar. Die langen                der Studierenden zu erhöhen. Das
 bei Bedarf in mathematischen Fach-      Studiendauern und hohen Abbruch-               Lernzentrum ergänzt in Zukunft die
 fragen unterstützend zur Seite ste-     quoten in den MINT-Studiengängen               bereits angebotenen Übungen und
 hen: Das neue Lernzentrum für Ma-       gehen nicht selten darauf zurück,              Tutorien. Sämtliche Maßnahmen sind
 thematik lädt Clausthaler Studierende   dass speziell die Matheklausuren               wissenschaftlich begleitet, um deren
 zum Lernen in angenehmer Atmo-          für viele schwer zu überwindende               Wirksamkeit belegen und verbessern
 sphäre ein. Mit einer Veranstaltung,    Hürden sind.“ Doch das müsse nicht             zu können. Dabei bezeichnete es Prof.
 an der neben Lehrenden, Tutor:innen     sein. Der Schlüssel liegt in einer bes-        Ippisch als Glücksgriff, dass die TU
 und Studierenden Universitätspräsi-     seren Unterrichtsqualität.                     Clausthal eine didaktisch orientierte
 dent Prof. Joachim Schachtner teil-                                                    Dauerstelle habe schaffen und mit Dr.
 nahm, wurde es Ende Mai im Institut     Hier setzt die TU Clausthal an. Bereits        Jörg Kortemeyer besetzen können. Im
 für Mathematik eröffnet.                vor dem Studienstart beginnen mit              Vergleich mit anderen Universitäten
                                         den Mathematikvorkursen die Unter-             falle der Lernzuwachs in Mathema-
 „Die Mathematik ist eine der lo-        stützungsangebote für die Studie-              tik an der TU im Harz auch deshalb
 gischsten Wissenschaften überhaupt,     renden, um Schulinhalte gezielt                besser aus, weil in kleinen Gruppen
 eine wichtige Voraussetzung für das     aufzufrischen. Prof. Olaf Ippisch, der         vorgegangen werde.
 Verständnis elementarer Probleme“,      das Lernzentrum maßgeblich voran-
 betonte Prof. Schachtner vor 50         getrieben hat, ordnete es in seinem            Das gilt auch für das Lernzentrum.
 Gästen. An der TU Clausthal ist die     Vortrag als eine Komponente in den             Neben 16 Einzelarbeitsplätzen be-
 Mathematik grundlegende Voraus-         Gesamtprozess ein. „Die Lehre wird             steht es aus zwei Gruppenräumen
 setzung und integraler Bestandteil      an der TU Clausthal hochgehängt“,              mit sechs oder acht Plätzen. Geöffnet
 der MINT-Studiengänge – MINT steht      betonte er. Grundidee aller Maß-               ist das Zentrum, das über moderne
 für Mathematik, Informatik, Naturwis-   nahmen in der Mathematik sei es, die           digitale Technik und einen Kaffeeau-
 senschaften und Technik – sowie der     Studierenden beim eigenverantwort-             tomaten verfügt, werktags von 8 bis
 Wirtschaftswissenschaften. Zugleich     lichen und selbstständigen Lernen              19 Uhr. An vier Tagen pro Woche gibt
 benannte der Präsident das Prob-        bestmöglich zu unterstützen. Dabei             es eine Betreuung durch Tutor:in-
 lem: „Die Mathematik stellt für viele   gelte das Prinzip der minimalen Hilfe,         nen. Zusätzlich wurde ein moderner
                                                                                        Seminarraum eingerichtet. Gekostet
                                                                                        hat der Umbau zum Lernzentrum
                                         TU-Präsident Prof. Joachim Schachtner eröff-
                                          net das neue Lernzentrum für Mathematik.      70.000 Euro. Die Summe wurde vom
                                                                                        Institut für Mathematik organisiert
                                                                                        und setzt sich aus Hochschulpakt-
                                                                                        mitteln (55.000 Euro), dezentralen
                                                                                        Studienqualitätsmitteln der Fakultät
                                                                                        (3000 Euro) sowie Lehr- und Betriebs-
                                                                                        mitteln des Instituts (12.000 Euro)
                                                                                        zusammen. „Das Projekt war finan-
                                                                                        zierbar und relativ günstig, da vieles
                                                                                        mit TU-Personal umgesetzt werden
                                                                                        konnte“, so Prof. Ippisch. Durch die
                                                                                        Verwirklichung des Lernzentrums
     BU                                                                                 werde ein elementarer Vorteil der TU
                                                                                        Clausthal einmal mehr unterstrichen:
                                                                                        die hervorragende Betreuung der Stu-
                                                                                        dierenden.

24    TUCONTACT
WEITERBILDUNG AN DER
HARZER UNIVERSITÄT
Die „Clausthal Executive School“ bietet seit dem laufenden
Sommersemester auch Zertifikatsprogramme an

Die TU Clausthal hat das lebenslange
Lernen in ihrem Bildungsauftrag ver-
ankert und bietet neben Bachelor- und
Masterstudiengängen auch Weiterbil-
dungsmöglichkeiten für Berufstätige
und Arbeitssuchende. Das Weiterbil-
dungsangebot wird seit 2020 von der
Clausthal Executive School (CES) über-
nommen, die somit als Schnittstelle
zwischen Wissenschaft und Praxis
fungiert. Neben berufsbegleitenden
Weiterbildungs-Masterstudiengängen
umfasst das Angebot seit dem Som-
mersemester 2022 Weiterbildungskur-
se, sogenannte Zertifikatsprogramme.
                                                                                             Lebenslanges Lernen − auch dafür
                                                                                               steht die Oberharzer Universität.
Führungspersönlichkeiten aus der
Wirtschaft sowie renommierte Leh-
rende aus der Wissenschaft vermitteln    Die seit dem Sommersemester an-           senschaft und Nachhaltigkeit“, z.B.
unter dem Dach der CES ihr Wissen        gebotenen Zertifikatsprogramme            Recycling- und Bergbauthematiken.
mit modernsten Lehr- und Lernme-         zeichnen sich durch ihr kompaktes         Die Zertifikatsprogramme sind aus den
thoden. Zielgruppe sind insbeson-        und strukturiertes Format aus und er-     berufsbegleitenden Weiterbildungs-
dere Berufstätige, Arbeitssuchende       möglichen eine Aneignung von Fach-        studiengängen ausgekoppelt und
und auch Menschen mit fordernden         und Methodenwissen in kürzester Zeit.     bieten so auch die Möglichkeit, vorab
Familienverhältnissen. Die Angebote      Zur Auswahl stehen derzeit drei Kurse:    in die Studiengänge hinein zu schnup-
zeichnen sich durch ein sehr kom-        „(Interkulturelles) Leadership und        pern. Bei erfolgreichem Abschluss
paktes Format aus, das die zeitliche     Management“, z.B. im chinesischen         eines Programms kann dieses inhalt-
Belastung so gering wie möglich hält.    Kulturkreis; „Digitale Transformation“,   lich auf den zugehörigen Studiengang
Neben Blockveranstaltungen vor Ort       z.B. Cybersicherheit; „Ingenieurwis-      angerechnet werden.
sind viele Angebote im Blended-Lear-
ning-Format konzipiert, was zeit- und
ortsunabhängiges Lernen ermöglicht.
                                           CES: Renommierter Alumnus berichtet
Aktuell bietet die CES zwei Masterstu-
diengänge an: Der deutschsprachige         Dr. Karl Krause, Alumnus der TU Clausthal, hat im Rahmen eines Netz-
Studiengang „Systems Engineering“          werkabends der Clausthal Executive School einen kurzweiligen Vortrag
vereint Inhalte aus Ingenieurwissen-       zu seinem Lebensweg gehalten. Im Anschluss stand er bei Fragen Rede
schaft, Naturwissenschaft und Infor-       und Antwort. Der Netzwerkabend fand in digitaler Form zum Abschluss
matik zur Entwicklung und Realisie-        des Wintersemesters am 15. März für Studierende des Weiterbildungs-
rung komplexer technischer Systeme.        Masterstudiengangs „Intercultural Leadership and Technology“ statt.
Der englischsprachige Studiengang          Dr. Krause, geboren in Bad Harzburg, studierte (Maschinenbau) und
„Intercultural Leadership and Techno-      promovierte an der TU Clausthal. Der Manager war etwa als Vice Presi-
logy“ bildet (Weiterbildungs-)Studie-      dent Manufacturing & Geschäftsführer bei der Visteon GmbH tätig und
rende für interkulturelle Management-      über zehn Jahre Vorstandsvorsitzender der Kiekert AG, die derzeit mehr
karrieren im globalen Umfeld aus.          als 6000 Beschäftigte hat.

                                                                                                           TUCONTACT           25
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