Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1930
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
4L 6 Müem Abmöblakt Leveste Jeiklmg" unö 6er illustr .AonstMrist JetglanÖ” Für nlift verlangte Einsendungen an Redaktion und Dervattung Fernruf: Schriftleltun ; Rr. IZ0 Fernruf: Derwaltura Rr. 751 wird keinerlei Haftung übernommen , auch eine Derpflichiung zur Adresse des Wiener Büros r Wien , I.. Elisabethstraße 9/II. Rücksendung wirb nichtanerkannt. — Eigentümer , Verleger und Bezugspreise fürbeide Matter: Am Platzemonatlich in den Abholstellcr , S 5,80, FernrufB22*4.29. DleBezugsgebühr ist im vorhinein;u ent« Die täglich zweimaüge Zustellung Ins Haus für beide Älätter 70 Groschen. Einzel¬ richten . Durch Streiks oder durch höher« Gewalt bedingt: Stö¬ Drucker: Wagner'sche llniversktäts -Äuchdruckerei zu Irnsbccick, Erlerstraße5. — Verantwortlicher SchriftleiterI . E. Langhaus. nummer 30 Groschen, Sonntags 40 Groschen. Mit täglich zweimaliger postzu- runge, In der Zusendung verpflichten uns nicht zur Rückzahlung senbung monatlich 5 6.50, Deutschland monatlich S 7.50, in das übrige Ausland vonÄ-zugsgebühren .Entgeltlich eAnkündigungen Im redattic nellen Für den Inseratenteil verantwortlich Rudolf Wagner. monatlich L 8.50. — Postsparkaffenkonio : 52.677. Teile stnb mit einem kreuze und einer Rümmer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigeuannahmesteve: Oesterreichische Anzeigen-Gesellschast A^G., Wien L, Brandstätte 8, Fernruf U 22 S SL. Nummer 155 Mittwoch , den 9. Juli 1930 77. Jahrgang Wochenkalender : Montag, 7. Wittbaw. Dienstag. 8. KMrn. Mittrvoch , S. A-n«tvIia. Donnerstag, 10. Amalia. Freitag, 11. Pius I, P. Samstag. 12. Herrn , u. Fort. Sonntag, 18. Margareta. Den Turnern ein herzlich Willkommen in Tirol! Oesterreich and Ungarn beziehen, besprochen wurden, und ichkann mit Genugtuung wiederholen, daß sich aus dem Ge'amtgebiste der Besprechungen eine einmütige Innsbruck , 9. Juli. für die geleistete Arbeit oblegen, aus alten unö jungen Auffassung ergeben hat. Es ist selbstverständlich, Nun find die lange erwarteten Tage des großen Augen wird lebendiges Hoffen strahlen im Glauben cn daß beide Staaten heute mehr denn je das Einigende Bundesturnfestes gekommen. Wtr Innsbrucker heißen die wiedererstarkcndeKraft des deutschen Volkes. suchen, ohne daß darüber einer der beiden Staaten die natürlichen und notwendigen Ziele, die sich aus dem unsere Brüder aus Nord und Ost und West freudig will¬ Rassenr: nheit, Volkseinheit, Geistesfreiheit — das sind Charakter der Selbständigkeit ergeben müssen, übersehen kommen. Die Stadt prangt im Festkleide, alle Dächer die Ziele der deutschen Turnbewegung, Germanentreu: darf. Wenn gegen die österreichische Außenpolitik tragen wehenden Fahnenschmuck , ein blumengeschmückter und -tüchtigkeit sind die heiligen Vorbilder dieser vielen in den letzten Jahren zu wiederholten Malen der Vor¬ Torbogen empfängt Euch, Ihr etnziehenden Turner, tausend Menschen. So ernstem Wollen mutz es doch bc- wurf einer gewissen Passirität erhoben wurde, so kann ich diesen Vorwurf nicht unterschreiben, denn Mustkklänge begleiten Euch, brausende Heilrufe erschallen schieden sein, daß Deutschland einst wieder groß und einig Oesterreich befand sich gerade in dieser Zeit in voller und viele herzliche Grüße und ein echt tirolisch es „Grüß erstehen wird, damit sich das Wort erfülle: Arbeit, um seine staa sfinanzielle Sanierung durchzu¬ Gott !" klingen Euch entgegen! führen. Gerade bei dirsen Arbeiten hatte sich aber ge¬ Und es nag am deutschen Wesen Innsbruck , die südlichste deutsche Universitätsstadt, ist zeigt, daß die notwendigen Reformarbeiten, die Einmal noch die Welt genesen. . . nicht nur politischen, sondern auch starken wirtschaftlichen diesmal als Festort für das Dritte Bundesturnfest des Charakter haben, immer wieder durch politische Zufällig¬ Deutschen Turnerbundes 1919 ausersehen wordeit. Alle vier Jahre feiert der deutsche Turnerbund dieses Fest. Dem Bundesturnfest zum Gruh. keiten gestört und bedroht wurden und ein großer Teil der österreichischen öffentlichen Meinung führte diese Stand das 1. Bundesturnfest in Linz im Zeichen der völ¬ Vom Bundesminister a. D. Dr . Hans Schürff, Obmann Hemmungen auf das kischen Bereinigung infolge der Not der Zeit, erhielt das der Großdeutschen Volkspartei. Uebermatz parlamentarischer Demokratie Turnfest 1926 in Wien seine besondere Note als anti- Dieser Tage tvird in der schönen Landeshauptstadt marxistische Kundgebung, so stehen die gegenwärtigen Innsbruck das Dritte Bundesturnfest des Deutschen zurück, wie es die in der ersten Zeit nach dem Zusammen¬ Tage im Zeichen der nationalen Sorgen, die die südlichste blicktTurnerbundes 1919 beginnen. Der Deutsche Turnerbuno bruch entstandene Verfassung des Jahres 1920 auswies. nunmehr auf eine mehr als zehnjährige Geschicht: Es war ungefähr vor einem Jahr in eitzvn großen Teil Grenzstadt des Deutschtums zu tragen hat. Tausende von zurück. Zum dritten Male vereinigt er seine Scharen zu der österreichischen Bevölkerung mit ReW die Meinung volksbewußten Deutschen werden bet uns an das bren¬ einer mächtigen Heerschau. vorherrschend geworden, daß alle in Frage kommenden nende Leid von Südtirol und damit an alle anderen ver¬ Wer das erste Fest in Linz und gar das unverge߬ maßgebenden Faktoren sich jetzt in erster Linie wirtschaft¬ lorengegangenen deutschen Gebiete erinnert . Tausende liche Wiener Bundesturnfest vom Jahre 1926 lichen Arbeiten widmen müßten. Zu gleicher Zeit konnie werden die Sinnlosigkeit der neuen Grenzen um so besser miterlebt hat, der weiß, daß diese Veranstaltungen zu dr« man aber überall die Meinung hören, daß ö:efe wirt¬ ganz großen Kundgebungen des nationa¬ schaftlichen Arbeiten nur dann getätigt werden können, einsehen. Tausende werden sich erneut das Versprechen len Gedankens in Oesterreich gehören, daß aus den wenn die politischen Voraussetzungen durch ein: entspre¬ geben, an der notwendigen deutschen Einheit in Wort und Festen des Bundes weittragende Ereignisse von allge¬ chende Verfassungsreform geschaffen würden . So Tat mttzuarbeiten . Das ist die ernste Mahnung , die das meiner nat onaler Bedeutung erwachsen. Ich halte es für ist die Regierung Schober daran gegangen, dies: auch ihr auf blutgetränktem Boden stehende Innsbruck an seine eine Pflicht der gesamten nationalen Oeffentlichkeit:n in richtig erscheinenden Forderungen politischer Reformen Oesterreich, in diesen Tagen den deutschen Turnern und die Tat umzusetzen. Gäste aus allen deutschen Gauen richtet. Turnerinnen ' zu sagen, daß ihre gewaltige Arbeit, ihr Die Vcrfassungsreform vom 7. Dezember 1929 kann Gerade die Mitglieder des Turnerbundes werden diese Dienst am Volk und für das Volk, nicht nur die gebüh¬ Mahnung am besten verstehen können^ das verbürgen rende Anerkennung findet, sondern daß weit darüber kurz dahi» znsammengesatzt werden, daß sie den Ueber- Geschichte und Ziele des Bundes . Im Jahr : 1919 haben hinaus die deutsche Turnbewegung heute als ein leben¬ gang von der rein parlamentarischen Demokratie zur sich die bis dahin in drei verschiedenen Verbänden zer¬ diger und lebensnotwendiger Faktor im gemischt -präfidialen Verfassung bedeutet. nationalen Leben unseres Staates empfunden wird. Ti: splitterten deutschen Turner zu gemeinsamer Arbeit zu¬ Arbeit am deutschen Menschen, die von den Turnvereine» Im Zusammenhang mit dieser Verfassungsreform ist sammengeschlossen. geleistet wird, ist höchster Dienst am Volke. Wir habe» als ein weiterer legislativer Schritt das Gesetz zum Friedrich Ludwig Jahn , der zur Zeit der tiefsten Er¬ heute leider noch nicht überall die deutschen Menschen, Schutze der Meinungs - und Gesinnungs¬ freiheit zu betrachten, bas die Hauptaufgabe hat, den niedrigung Deutschlands daran gegangen ist, di: Wieder¬ die wir brauchen, das starke Geschlecht , das körperliche Arbettsfrieden in den Werkstätten zu fördern, und wenn herstellung des Volksgeistes durch die Entwicklung der Tüchrigketr mit einem gesunden Geiste vereinigt, bas wir heute daran gehen, eine R e f o r m der österreichischen Wehrhaftigkeit unö Pflichtbewutztsein ver¬ Bundesbahnen zu schaffen, ohne natürlich den kom¬ physischen und der moralischen Volkskraft zur Aufgabe bindet und sich aus freiem Willen dem Ganzen unter- seines Lebens zu machen, ist auch heute noch der Vater ordnei. Gerade deshalb ist die deutsche Turnbewegung merziellen Charakter dieses größten österreichischen Unter¬ nehmens zu stören, so geht dieses Streben ebenfalls ans der deutschen Turnsache. Nach dem Schmachfr.eden von von ' o ungeheurer Bedeutung für unser Volkstum, weit der Notwendigkeit hervor, die Verwaltung die'es Insti¬ Versailles und St . Germain , als Deutschland und Oester¬ sie diesen deutschen Menschen erzieht. tutes den geänderten staatsrechtlichen Verhältnissen an¬ reich abermals aus vielen Wunden blutend darniederlag, Die Festtage in Innsbruck werden für die deut¬ zupassen. Um aber Wirtschaftspolittk betreiben zu können, ermannten sich die getreuen Jünger Jahns als erste und schen Turner und Turnerinnen Anlaß zu stolzer war es notwendig, auch einige außenpolitische Voraus¬ Rückschau auf große Leistungen sein . Daß sie setzungen zu schaffen, und es ist bei meinen Reisen nach traten zu erneuter, gemeinsamer, doppelt no-wendiger zugleich ein Ausgangspunkt für eine weitere glänzende Rom, Berlin , Paris unö London und vor allem im Haag Arbeit zusammen. Den alten Turnvorschriften traten Entwicklung sein mögen, das ist der Wunsch, den die gelungen, diese Voraussetzungen zu schaffen, tue ich mit neue, zeitgemäße Disziplinen an die Seite. Neben dem gesamte nationale Oeffentlichkeit in Oesterreich der deut¬ einem Schlagmort dahin zusammenfassen möchte: Es ist Geräteturnen und den Freiübungen wird nun auf volks¬ schen Turnbewegung entgegenbringt. der Regierung der Republik Oesterreich beschieöen ge¬ tümliches Turnen besonderer Wert gelegt. Rasenspiele, wesen, alle aus dem Friedensvertrage von St . Germain entstandenen Lasten, wt: Reparationen und Pfandrechte, Bergsteigen, Skifahren, Schkvimmen und Schießen, durch ohne Gegenleistungen zu beseitigen und un¬ die die alte Turnordnung ergänzt wurde, gewährleisten Kanzler Schober ivricht zur ungarischen serem Staat die volle wirtschaftliche Sou¬ eine vollständige Ausbildung und Ertüchtigung des Kör¬ pers, im Gegensatz zum Sport , der in seiner Einseitigkeit Presse. veränität wieder zu gewinnen. Aus diesem Erfolg heraus ergab sich aber die weitere erfreuliche Tatsache, daß dieses Ziel oft vernachlässigt. KB. Budapest, 8. Juli . Heute nachmittags gab der wir damit einem anderen Ziele sehr nahe kamen, der Gewinnung der seit dem Jahre 1927 angestrebten J n- Besondere Wichtigkeit ist dem neu eingeführten Wehr¬ österreichisch -e Gesandte Calice zu Ehren des Bundes¬ ve titionsanleihe. Die Tatsache, daß die Investi¬ turnen der Vereine beizumessen. Dadurch werden die palais kanzlers Dc. Schober, im Festsaal des Gesandischafts- tionen in Oesterreich in Zukunft nicht aus den laufenden ein:» Tee. In seiner an die Vertreter der Turner darauf vorbereitet, im Notfälle unser ann und Presse gehaltenen Ansprache führte Bundeskanzler Einnahmen bestritten werden müssen, sondern die Kosten auf einen längeren Zeitraum verteilt werden können, klein gewordenes deutsches Vaterland zu verteidigen und Dr . Schober u. a. aus : Meine Besprechungen mit den wird in starkem Ausmaß zur vor dem Zugriff unserer Feinde zu schützen. leitenden PersönlichkestenUngarns sind zur vollsten Tirol und die deutschbewußten Bewohner seiner Haupt¬ Zufriedenheit verlaufen . Das Verhältnis der „Aufkurbclttng der Wirtschaft" Republik O e st er reich zu Un garn ist vor allem stadt heißen die Turnbrttöer und die Turnschwcstern aus gegründet auf der gergraphischenNachbarschaft, aus beitragen. Um diese Leistungen vollführen zu können, be¬ allen deutschen Gauen willkommen. Wir wissen es, daß einer jahrhundertealten Schicksalsgemeinschaft und der durfte es starker Opfer der Bevölkerung. Sie in allen der Wille und der Glaube an die Wieder¬ Leidensgemeinschaft von 1918 und 1919, was das gegen¬ wurden aber geleistet ans dem Bewußtsein heraus , daß der zweite deutsche Staat Europas hinter der kulturellen erweckung Deutschlands lebendig unö gegebenenfalls seitig: Verständnis außerordentlich erleichtert. Aus der und wirtschaftlichen Ennvicklung des großen Deutschen Vorkriegszeit blieben die starken geistigen zur Tat bereit ist. Wie zu den Zeiten des Tiroler t u r e l l e n B i n d u n g e n, die sich in den letzten Jahren und ku !- Reiches nicht zuritckbletten darf. Ich habe seinerzeit das Freiheitskampfes werden während der Festtage wieder stark befestigt haben. So ist es gelungen, Wort von „Einer Nation in zwei Staaten " gebraucht Flammenzeichen von unseren freien, ewigen Bergen zum eine Kooperation auf dem Gebiete des Fremdenverkehrs Dieses Wort bedingt, wenn es seine volle Richtigkeit haben soll, stärkste Anstrengungen, um mit den in einer großen Himmel schlagen. Volksbewußte deutsche Männer wer¬ Gebietskörperschaft vereinigten Teilen des deutschen den im Festzug durch die Straßen Innsbrucks mar¬ zu schaffen, die nützliche Früchte tragen wird. Es war Volkes gleichen Schritt halten zu können. natürlich, daß bei meinen Besprechungen mit den ver¬ schieren. Elftausend Turner und Turnerinnen werden antwortlichen Leitern Ungarns nicht nur die allgemeine Die AusWrungen des Bundeskanzlers wurden wieder¬ bei den allgemeinen Freiübungen gleichzeitig Zeugnis europäische Lage, sondern auch alle Fragen , die sich auj holt von lebhaftem Beifall unterbrochen, und als er ge¬ endet hatte, erscholl stürmischer Applaus.
Mittwoch, den s. Juli 1930. Seite 2. Nr. 155. „Innsbrucker Nachrichten* Die Verhandlungen über die Bundesbahn' Dr. Eteidle über die Ziele der Heimatwehr. gefehnovelle. Schwierige Verhandlungen. Die unentwegten Parteileute werden natürlich von un¬ Eine Rede in Innsbruck. serer Idee nichts wissen wollen,- sie fürchten die Aus¬ Wien. 9. Juli . (Priv .) Die für gestern in Aussicht ge¬ Innsbruck , 9. Juli. lese . Sie wären nur dann für uns , wenn wir sie gewis¬ nommene Sitzung des Berkehrsausschusses zur Beratung sermaßen unter Denkmalschutz stellen würden. Das der Bundesbahngesetznovelle wurde verschoben. Ueber die In einer Versammlung im Großen Stabtsaal, zu der kann man aber van uns wirklich nicht verlangen. Neuorganisation der Verwaltung bei den Bundesbahnen die Formationen der Innsbrucker Heimatwehr, aber auch Diese Parteifanatiker sind aber schuld, daß die anti- tetenherrscht wohl zwischen Regierung und Mehrheitspar- viele außerhalb der Bewegung stehende Personen, ja auch Uebereinstimmung, die Frage der Personal- marxistische Einheitsfront gegenwärtig zertrümmert ist: politik ist aber noch nicht ganz geklärt und Handels- Fremde, gekommen waren, sprach der erste Bundes¬ sie haben uns von unserer Hauytmarschlinie abgedrängt Minister Dr . S chu st e r verhandelt hierüber noch mit den führer Dr . S t e i d l e gestern abends über die Ziele der und zum Korneuburger Tag geführt, zur scharfen Fassung Gewerkschaftsvertretern und den Mehrheitsparteien . Im Bewegung. Da die Bundesführer in den letzten Wochen unseres Programms. in Leoben wichtige Beratungen gepflogen und da sie auch Mittelpunkt der Besprechungen stehen Vorschläge des mit dem Kanzler verhandelt hatten, war begreiflicher¬ Was sollen wir nun tnn? Generaldirektors der Bundesbahnen über die Neu¬ weise das Interesse für die Rede Dr . Steidles groß. Seine, regelung des Wirkungskreises der Personalvertretung, wiederholt von stürmischem Beifall unterbrochenen Aus¬ In den Schmollwinkel stellen wir uns nicht. Me über das Wahlrecht und das Schiedsgericht. Die Gewerk¬ Heimatwehr mutz wieder das Zentrum der anttmarxisti- schaftsvertreter haben sich den Vorschlägen gegenüber führungen ließen erkennen, daß die Führung der Heimat¬ schen Kräfte werden. Wir sind, unter der> Voraussctzung,daß bisher ablehnend verhalten . Die Schaffung einer wehr sich nicht bauernd in einen Gegensatz zu der geschehenesUnrecht gut gemacht wird, zur Mit¬ Regierung und zu den Parteien stellen will,- die Heimat- eigenen Kurie der Akademiker und Maturanten bereite wehr ist vielmehr, wie Dr . Steidle in seiner Rede wieder¬ arbeit und für ehrliche Ratschläge immer zu ebenfalls Schwierigkeiten. Auch die Grundsätze über die holt betonte, unter gewissen Voraussetzungen gerne bereit, haben. Wir stellen uns jeder Regierung freiwillig Mandatsverteilung und die Funktionsdauer der wieder in die antimarxtstische Einheitsfront einzutreten zur Verfügung, die mit uns gemeinsam den roten Feind Personalvertretung müssen erst aufgestellt werden. und zusammen mit der Regierung den Kampf gegen den bekämpft. Unsere Aufgabe ist es aber nicht, ganz allge¬ mein jede Regierung zu stützen: wir wollen mehr: Wir Enttäuschung bei den akademischen Beamten. volkszerstörenden Marxismus zu führen. Dr . Steidle gab auch zu, daß die Führung Fehler gemacht habe,- er arbeiten für die Freiheit des Vaterlandes . Ein Beispiel Wien, 8. Juli . Die akademischen Beamten und Matu¬ lehne auch ehrlich gemeinte Ratschläge von wirklichen für eine mustergültige Zusammenarbeit mit der Heimat¬ ranten bei den Bundesbahnen rechneten damit, daß ihr Freunden der Bewegung nicht ab,- er sprach sich aber wehr bietet die Tiroler Landesregierung. schon seit vielen Jahren erhobener Wunsch nach entspre¬ entschieden gegen alle Versuche aus , von außen her Un¬ Unsere Staatsidee wird sich nicht gewaltsam durchsetzen, chender Vertretung im Personalausschutz end¬ einigkeit in die Bewegung zu tragen und sie dadurch zu sondern allmählich entwickeln. lich erfüllt werden wird. Diese Beamten sind nun bitter schwächen . Mit aller Schärfe wandte sich Dr . Steidle gegen enttäuscht, weil ihrer Forderung abermals nicht Rech¬ den Landbund und den Innenminister , während er die Wir setzen nicht die Gewalt an erster Stelle; unsere nung getragen wurde und auch in Zukunft ihre Vertre¬ Bemühungen des Kanzlers anerkannte, einen Frieden und Methoden richten sich nach jenen des Gegners und sie ter im Personalausschuß Exponenten der politischen eine Arbeitsgemeinschaft mit der Heimatwehr wieder her¬ berücksichtigen jedenfalls die uotleidendc Wirtschaft des Parteien sein werden, wodurch die freien Beamtenin- zustellen. Besonders hervorzuheben ist, daß der erste Staates. tevessen zu kurz kommen. Bundesführer allen radikalen Bestrebungen Die berufenen Vertreter dieser Kreise, nämlich der eine scharfe Absage erteilte und als Pflicht der Heimat- Wir müssen jetzt abwägen zwischen billigem und popu¬ „Verein der rechtskundigen Beamten des österreichischen mchr die Pflege des bürgerlichen Patriotis¬ lärem Radikalismus und bürgerlichem Pa¬ Eisenbahndienstes" und der „Verein der Ingenieure mus bei Vermeidung jeder Gewalt bezeichnete . — In triotismus. Wir entscheiden uns für letzteren. Dies der österreichischen Bundesbahnen " haben beim Bundes¬ den Hauptteilen seiner Rede sagte Dr . Steidle ungefähr erfordert eine absolute militärische Zucht und eine poli¬ minister für Handel und Verkehr Dr . Schuster vorge- folgendes: sprochen, um Aufklärung über diese beunruhigende Nach¬ Die Ausweisung des Majors Pabst hat die anti- richt ersucht und neuerlich die Stellung der Akademiker marxistische Front zertrümmert, - Partei¬ im Bundesbahndienst zu dieser Frage bekanntgeben. fanatismushat zuwege gebracht, daß die Zusammen¬ arbeit der Heimatwehr mit der Regierung gestört wurde. Die Quoten für die Kleinrentner. Eine Parteicligue hat nicht davon zurückgescheut , einen St® . Wien, 8. Juli . Heute fand im Ministerium für Mißbrauch der Amtsgewalt zu begehen. Am 15. Juni 1930 soziale Verwaltung eine Beiratssitzung statt, die sich mit war beabsichtigt gewesen, unsere Bewegung nieder¬ der zweiten Durchführungsverordnung des Klein- zuknüppeln und ihre Führer zu verhaften. Dazu rentnergesetzes befaßte und an der Vertreter der war ein Polizeiaufgebot bereitgestellt worden, wie Reichsexekutive der Kleinrentnerverbände teilnahmen. am 15. Juli 1927. Ein Landbundführer sagte damals: Der wichtigste Punkt der Beratung war die schätzungs¬ „Jetzt haben wir den Pabst, der nächste wird der Steidle weise Aufstellung der Rentenquoten für das sein." Es ist eine Niedertracht gewesen, den Mann , der Jahr 1930. Die Mitglieder der Reichsexekutive haben das österreichische Bürgertum gegen den Bolschewismus in Anbetracht der Herabsetzung des Kleinrentneranspru¬ organisiert hat, dem roten Bürgermeister von Wien aus¬ tische Schulung. Selbstverständlich wird es nieman¬ zuliefern. den gelingen, die Bewegung zu köpfen und zu spal¬ ches bis auf 6000 K die Erhöhung der ausgeworfenen ten, um sie dann in die Hand zu bekommen. Jahressumme von 16 Millionen Schilling um ein Viertel Um so erfreulicher ist es, daß sich die altösterrcichi- beantragt. schen Offiziere mit ihrem preußischen Kriegskameraden Man ist neugierig auf unsere Haltung bei de« Wahlen. solidarisch erklärt habe«. Dazu sage ich: Wir werden das tun , was wir für richtig halten. Vorerst haben wir keine Ursache, Der Stäbtebund gegen die Steuererhöhungen. Die Zeit ist für uns! Vielleicht hat mancher er¬ unsere Karten aufzudecken. Sicher ist das eine: KB. Wien, 8. Juli . Wie die Rathauskorrespondenz wartet, daß sich die Führung herausforöern lassen werde. Nicht wir brauchen die Parteien , sondern die Parteien meldet, hielt heute im Wiener Rathaus der große Aus¬ Wir haben uns aber zu keiner Unbesonnenheit brauchen uns . Wir stehen auf dem Standpunkt : Eine schuß des Städtebundes eine Sitzung ab. Nach einer Hinreißen lassen, wir sind nicht in die Gewehre der Zusammenarbeit ist wieder möglich, wenn eine wirk¬ eingehenden Aussprache wurde eine Resolution beschlossen, Polizei gerannt. Was wäre die Folge einer solchen liche Neformarbeit einsetzt . Wir arbeiten aber in der Regierung und Nationalrat aufgefordert werden, Unbesonnenheit gewesen? Eine Konzentrations¬ nicht für einzelne Parteien , nicht für einzelne Personen, die finanzielle Bedeckung für das Notopfer an regierung mit Einschluß der Marxisten gegen die sondern wir kämpfen für alte Kulturgüter und die Landwirtschaft auf eine Weise zu suchen, die die Heimatwehr. Wir haben uns auf den nüchternen, kon¬ für die große deutsche Volksgemeinschaft. Interessen der Gemeinden nicht beeinträchtigt. Eine solche sequenten Rechts st andpunkt gestellt. Wir wollen, Minutenlanger Beifall folgte den Ausführungen Beeinträchtigung liege nicht nur in der Tatsache, daß g e- daß der Fall P a b st aus der Polizeistube vor das Dr . Steidles, nach dessen Rede die Versammlung teilte Steuern erhöht werden , ohne daß die Er¬ öffentliche Gerichtsverfahren kommt. Um an den Verwal¬ ohne Zwischenfall geschlossen wurde. höhung der Steuern den gesamten Ertrag beeinflußt und tungsgerichtshof appellieren zu können, mußten wir bei derart die Quoten der Länder und Gemeinden verringern Herrn Seitz berufen. Unsere Aufgabe ist es bis uns kann. Die geplante Erhöhung derBundesbiersteuer bilde ein Hindernis für eine allfällige Erhöhung der Lan¬ unser Recht wird : Nichts zu vergessen und die Wunde offen zu halten. Sesterreichisch -ungansche Studienkommissionen desbiersteuer, die den Gemeinden hätte zugutekommen für Wirtschaftsfragen. können. Der Städtebund stellt fest, daß durch die Erhöhung Ich gebe zu, daß der Herr Regierungschef Gerechtig¬ der Zuckersteuer und der Warenumsatzsteuer keit walten lassen will. Budapest, 8. Juli . Das Ungarische Korrespondenzbüro eine direkte Belastung der Gemeindehaushalte eintreten veröffentlicht über die in Budapest geführten Besprechun¬ werde. Unbedingt müsse der Städtebund fordern, daß die Der Herr Innenminister fühlt sich jedoch an einen gen des Bundeskanzlers Dr . Schober folgendes offizielles Gemeinden bei solchen Anlässen rechtzeitig gehört werden. Klubbeschluß gebunden, - er kennt keine recht- Kommuniques: Im Laufe seines Budapester Aufenthal¬ Nach der Tagung begab sich eine Abordnung zum Prä¬ lichenHemmungen. Die Haltung des Herrn Kanz¬ tes hat der österreichische Bundeskanzler Dr . Schober ein¬ sidenten des Nationalrates , Dr . Gürtler, und unter¬ lers läßt die Möglichkeit einer Annäherung zu . Wir gehende Besprechungen mit dem Ministerpräsidenten breitete ihm die Entschließung. Präsident Dr . Gürtler wollen aber in eiserner Disziplin erst positive Taten ab- Grafen Stephan B e t h l e n, dem Minister des Aeutzern teilte mit, daß voraussichtlich die Erhöhung der warten. Dr. Ludwig V a l ko und mehreren anderen Mitgliedern Warenumsatzsteuer unterbleiben werde , daß Die inneren Gründe für die Entfremdung zwi¬ der ungarischen Regierung gepflogen. Die Staatsmänner aber dafür die Erhöhung der Zucker- und Biersteuer für schen Heimatwehr und Regierung, die hoffentlich nur zu haben die die beiden Länder interessierendenFragen ein¬ VA Jahre geplant sei. Sodann sprach die Abordnung auch einer vorübergehenden Schwächung der anti¬ zeln durchbesprochen und festgestellt, bei Vizekanzler Vaugoin vor , der ebenfalls für die marxistischen Einheitsfront führen werden, liegen darin, schwierige Situation der Städte volles Verständnis zeigte. daß sich die zwischen Oesterreich und Ungarn bestehen- Die Abordnung wird morgen bei Bundeskanzler Doktor daß bei der Verfassungsreform statt eines wirklichen den Beziehungen aufrichtiger Freundschaft andauernd Schober vorsprechen. Autoritätsstaates, wie ihn die Hetmatwehr gefor¬ festigen und daß in ihrer Auffassung über die die beiden dert hat, ein P o l i z e i st a a t geschaffen worden ist. Ein Auf der Tagung berichtete Stadtrat Ertl Innsbruck) ( Poltzeistaat braucht keine Demokraten, sondern nur Un¬ Staaten angehenden Fragen volles Einverständnis über die schwere Not der Tiroler Gemeinden, tertanen. Dazu kommt noch die Beharrung der bür¬ herrscht. die unmöglich neue Lasten übernehmen könnten. gerlichen Parteien am alten, angewohnten Zustand. Der Parteiegoismus hat für große staatspolitische Ideen zwischen Einen Gegenstand der Besprechungen bildete der keine Vorliebe. Oesterreich und Ungarn am 10. April 1923 ab¬ Radikales Sparprogramm der preußischen geschlossene Schiedsgerichtsvertrag, der auf Regierung. Es war sicher von uns ein taktischer Fehler, den Grund der in Ansehung des Schiedsgerichtsverfahrensin Kampf gegen die Parteien in Bansch und Bogen zu der Zwischenzeit gemachten Erfahrungen demnächst durch KB. Berlin , 8. Juli . Die preußische Staatsreglerung einen Freundschafts- und Schiedsgerichtsvertrag ergänzt führen, statt die geistig hochstehenden Politiker von den werden wird. Den Gegenstand einer eingehenden Be¬ bereitet ein großes Sparprogramm vor , das im minderwertigen zu trennen. trachtung bildeten auch die die beiden Länder gemeinsam Herbst dem Parlament als Gesetzentwurf vorgelegt wer¬ interessierendenwirtschaftlichenFragen und man den soll. Wie verlautet, sieht das Programm u. a. die A u f- So stießen wir auf den Widerstand aller, die Angst um gelangte zu der Vereinbarung , sowohl von Oesterreich als h e b u n g von rund 100 A m t s g e r i cht e n und 103 an¬ ihr Mandat haben. Man wirft uns das Korneubur- auch von Ungarn Studienkommissionen ein¬ ger Programm vor . Ich sage, das Programm ist zusetzen. Aufgabe dieser Kommissionen wird es sein, jene deren Gerichten vor. Außerdem sollen etwa 50 Land¬ n t cht s N e n e s : es ist nur eine Zusammenfassung dessen, Mittel zu erörtern, durch die die wirtschaftliche kreise und drei Regiernngsprästdten aufgehoben was unsere Bewegung schon seit langem erfüllt hat und Produktion beider Länder miteinander in ratio¬ werden. daher kann ich erklären: An dem Korneuburger Pro¬ neller Weise in Einklang gebracht und der ge¬ gramm wird nicht gerüttelt. Langanhaltender ( Bei¬ genseitige Verkehr in solche Bahnen gelenkt werden Aufhebung des Stahlhelmverbotes im Rheinland. fall.) könnte, die geeignet erscheinen, eine Besserung der KB. Berlin , 8. Juli . Wie die „Deutsche Allgemeine Wir haben noch einen zweiten Fehler begangen. wirtschaftlichen Lage beider Länder herbei¬ Zeitung" meldet, ist beabsichtigt, das Verbot der Landes- Wir haben der Idee unseres Ständestaates nicht zuführen. verbände des Stahlhelms im Rheinland - und Westfalen- die genügende Aufklärung vorangehen lassen. Industriegebiet aufzuheben. Die Aufhebung des Das Mißtrauen gegen unsere Staatsidee wird schwin¬ Verbotes soll in den nächsten Tagen, und zwar noch vor¬ Gen SuKerrbfürforsevLret« dem Beginn der amtlichen Rheinlandsbefreiungsfeier¬ den, wenn man erkennt, daß wir keine Diktatur, son¬ für ictroi tttift ttoravIGevft! lichkeiten erfolgen. dern eine freie Sclbstvcrwaltnng habe« wollen.
Mittwoch, öett 9. Juli 1930. Innsbrucker Nachrichten" 'ikt. 155. Sette 3. rere Ritzwunden an den Beinen, eine Quetschung der Groschen, also pro Tag schätzungsweise fünfzig Gro¬ Nur fünf Stimmen Mehrheit für Tardieu linken Schulter und eine Turchtrennung der linken Ohr¬ schen. Im altösterreichischen Gelde allerdings sind das im Senat. muschel erlitt. Auch der Motorradfahrer ist gestürzt und erheblichere Summen. Fünfzig Groschen sind ja doch hat sich leicht verletzt. fünftausend Kronen. Im allgemeinen aber kommen Be¬ TU. Paris , 8. Juli . Im Senat wurde am Dienstag Meran , 8. Juli . Am 4. ds. M. stürzte das Lastauto träge zur Verrechnung, die zu klein sind, um auch nur in die Schulfrage behandelt. Im Laufe der Aussprache der Gemüsehandlung Coradini in Meran infolge Groschen umgerechnet zu werden. Es sind die ganz armen stellte Ministerpräsident Tardieu gegen eine Inter¬ Bruches der Steuerung über den Straßenrand und Gläubiger des alten Staates , die auf ihrem Recht be¬ pellation des Senators Jean Philipp die Vertrauens¬ stürzte zirka 30 Meter auf den Etschdamm. Der Chauf¬ stehen, wenigstens formell Zinsen zu erhalten. frage und erzielte bei der Abstimmung eine Mehrheit feur und zwei Mitfahrer wurden schwer verletzt. Man fragt sich, wer eigentlich die Leute sirrö, von nur fünf Stimmen. die Weg und Zeit nicht scheuen, um sich in alten Zwei- KB. Grotzkrcutz, 8. Juli . Ein mit 16 Personen besetzter Dieser knappe Sieg der Regierung wird in politischen Kraftwagen wurde von einem aus Lehnin kommenden kronenschetnen die Zinsen ihrer Kriegsanleihe und Bor- Kreisen lebhaft kommentiert. In Kammerkreisen verlau¬ Zug der Lehniner Kleinbahn, kurz vor Grotzkreutz aus kriegsrenten pünktlich zum Termin auszahlen zu lassen. tete Heute abends, daß Tardieu in Hinblick auf die ge¬ Sind cs Fanatiker des Rechts, Leute, die seit 1928 ge¬ einem ungesichertenB a h n ü b e r g a n g ü b e r f a h r en. fährdete Stellung seines Kabinetts die S o m m e r se s- Der Wagen wurde 15 Meter mitgeschleppt . Eine Person schlafen haben, Pedanten oder Menschen, die terminge¬ sion des Parlamentes wahrscheinlich vorzeitig wurde getötet, drei wurden schwer und mehrere an¬ mäß die entsprechende Portion Erregung nun einmal schließen und die Kammer vielleicht schon Samstag dere leicht verletzt. nicht entbehren wollen, um mit nötigem Nachdruck aus in die Ferien schicken werde. KB. Essen, 8. Juli . In Essen-Karnap stieß ein Per¬ den Staat schimpfen zu können? sonenkraftwagen mit einem Lastkraftwagen zusammen. Um 9 Uhr früh beginnt das gespenstische Treiben, um Dadurch wurde der Personenkraftwagen aus der Fahrt¬ 2 Uhr nachmittags endet es. Mit ernsten Gesichtern, England schürt in Kurdistan? richtung geschleudert und durchfuhr eine Trinkhalle, aktentaschenbeschwert , steigen hier die Gläubiger des TU. Kowno, 8. Juli . Wie aus Moskau gemeldet in der er einen Konduktur, der mit einem Stratzen- alten Oesterreich die schöne Treppe hinauf in den Kassen- wird, sind die russischen amtlichen Stellen über den Kur- arbeiter beisammen war, tötete. Der Arbeiter wurde saal. Ihr Gehaben ist dasselbe, wie wenn es sich hier öenaufstand an der persisch-türkischen Grenze sehr be¬ verletzt. Der Führer des Personenkraftwagens wurde wirklich noch um volle Werte handelte. In den Fenster¬ sorgt. Nach russischen Meldungen soll die türkische Zei¬ schwer verletzt, ebenso die beiden Insassen dieses Wagens. nischen stehend und sich mißtrauisch uach Räubern um¬ tung „Wakit" Mitteilungen veröffentlicht haben, wonach * blickend, zählen sie noch einmal ihre Kupons mit feuchten der Urheber dieses Kurdenaufstandes gegen die Tür¬ Fingern . Es sind zum großen Teil dieselben alten Her¬ kei der englische Oberst Lawrence sein soll, der be¬ * St . Pölten kann das Stadttheater nicht eröffne«. Der ren, die mangels einer hinreichenden Beschäftigung täglich kanntlich bei dem Zusammenbruch der Regierung Aman Gemeinderat von St . Pölten hat beschlossen , das Stadt¬ sich zur Uhr der Urania begeben, um den ordentlichen Ullahs eine große Rolle spielte. theater geschlossen zu halten, wenn nicht vom Bund eine Gang der Zeit einer kurzen Prüfung zu unterziehen. Subvention gewährt wird. Infolge der Stillegung mehre¬ Die meisten sind ernst und korrekt. Viele betreten schon rer Betriebe ist die Gemeinde St . Pölten außerstande, in mit hochroten Köpfen und geschwollenen Zornesadcrn das Schwere Unruhen in Kairo. diesem Jahre das Stadttheater wieder zu eröffnen. Gebäude, stürmen an dem Portier vorbei, an der Tafel, * Mit dem Flugzeug in deu Düngerhaufen. Das Flug¬ die von einer Direktion der Staatsschuld und einer Zins- KB . Kairo, 8. Juli . Bei einer Versammlung ägypti¬ zeug der Brauerei G ö tz flog mehrere Male über Edling knpouzensur berichtet, um sich tüchtig aufzuregen. Und so scher Nationalisten kam es hier zu schweren Unruhen. bei Trofaiach und landete wiederholt glatt auf einer Wiese. gehörig vorbereitet, betreten sie den Kassensaal. Das Automobil des früheren Premierrninisters Na bas Bei einer neuerlichen Landung übersah der Pilot einen Wirklich nnd wahrhaftig: zu Stößen aufgeschictztet und Pascha durchbrach die Absperrung der Polizei und Düngerhaufen uno flog in diesen hinein. Das Flugzeug mit Zählschleifen versehen, liegen dort auf dem Tisch des wollte auch die militärische Absperrung durchbrechen, üb erschlug sich und wurde stark beschädigt . Beide In¬ Kassiers unsere alten , l ä n g sten t s chw u n ö e n e n wurde jedoch durch die Bajonette auf ge halten. sassen blieben unverletzt. Banknoten und hinter ihm, in einem riesigen ein- Die Truppen gaben eine Salve ab, durch die mehrere bruchs- und feuersicheren Tresor, stehen weitere Vorräte Personen getötet wurden. an Papier für die Gläubiger des alten Staates bereit. Täglich wird Kassa gemacht, täglich der Tresor auf- und Der deutsche Generalstab der chinesischen Zentralregiernng Wäsche and Weifkmcm zugesperrt, der Bleistift gespitzt, das Kassabuch aus der znrückgetreten. Schreibtischlade genommen. Und jetz sehe ich staunend mit mit uns dem Speziatgesdiätt eigenen Augen, was niemand für möglich gehalten hätte: TU. Berlin , 9. Juli . Der deutsche Oberst K r i c 6 e I und ; die übrigen deutschen Generalstäbler der chinesischen Zen- - tralregierung sind zurückgetreten, weil zwischen ihnen und : dem chinesischen Armeekommando ein Gegensatz über \ «Dmmhmimt ein alter Herr nimmt ein Paket von fünfundzwanzig roten Zweikronenscheinenin die Hand und verwahrt es sorgfältig in seiner Brieftasche. Das ist ein halber Groschen. Er wird bei der nächsten Zinsenzahlung die die Taktik im Kampf gegen die nordchinesischen Generale . TflaekisJJtecesiensStcaße 13 zweite Hälfte in Empfang nehmen. besteht. — Oberst Krieöel ging als Nachfolger des ver¬ storbenen Obersten Bauer nach China. Er ist im Hitler- Putsch hervorgetreten. * Ein ganzes Bataillon au Fleischvergiftung crkraukt. Was soll ich studieren? Beim polnischen Infanterieregiment Nr . 51 in Brze- zany erkrankte ein ganzes Bataillon an Vergiftung in¬ lageSneuigkitm folge Genusses von schlechtem Fleisch. Ueber 260 Soldaten mußten ins Krankenhaus überführt werden, 50 befinden sich in Lebensgefahr. * Unterschlagungen mit Hilfe der Rechenmaschine. Nach den Erhebungen der Fichkevereinigung ergaben sich für Hörer der Technik, der „Bodenkultur" und der Kunstakademie folgende Berufsaussichten: An der Wiener Technik sind nach dem Stande des Studienjahres 1928/1929 rund 3000 Hörer eingeschrie¬ Wetterberichte. Dresden, 9 . Juli . Bei der unvermuteten Revision der ben, die sich folgendermaßen auf die einzelnen Fakultäten Girokasse in Pulsnitz wurden bis zum Jahre 1924 verteilen: Bauingenieurwesen 549, Architekten 253, Innsbruck , 9. Juli . Heute früh trüb nnd kühl. zurückreichende Unterschlagungen im Betrage von etwa Maschinenwesen 1545, technische Chemie 244, angewandte Bregenz, 8. Juli . Anfangs bewölkt, klärte es im Laufe 300.000 Mark festgestellt. Die Unterschlagungen wurden Mathematik und Physik 259. Im heurigen Jahre sind des Tages vollständig auf. von der Angestellten Helene Kind und dem Kassenkon¬ 840 Hörer neu immatrikuliert . Die zweite Staatsprüfung Wien, 9. Juli . (Priv .) Ueber Nordeuropa wehen trollor Poller begangen , die durch raffinierte haben im heurigen Jahr 390 Hörer abgelegt, darunter Ströme maritimer Polarluft . Von der Nordsee zieht Eingriffe in das Zählwerk der Rechen¬ 37 Frauen . Das Doktorat haben insgesamt 44 Hörer er¬ unter heftigen Stürmen kühle Luft über Nord- und Mit¬ maschine ihr Verbrechen zu verheimlichen wußten. worben. Für die tüchtigen, begabten, sich mit Begeisterung teldeutschland, so daß dort die Mittagstemyeraturen * Eine neue Jndnstriepflanze . Die am Amur weit ver¬ ihrem Beruf widmenden Berufswerber sind fast auf 20 Grad nicht überstiegen. In den österreichischen Nord- breitete wilde Asclepiaspflanze Stauttona, eine peren¬ allen Gebieten Aussichten auf Unterkunft alpen ist es trotz verhältnismäßig starker Wolkenbildung nierende Pflanze, die einen klebrigen Milchsaft aus- vorhanden. wärmer, in den Südalpen ist es ziemlich heiter und sehr scheidet, hat sich als wertvoller Kautschukträger er¬ Bauingenieure finden im Inlands Verwendung, rvarm. — Wettervoraussage: In den Nordalpen wiesen. Daneben liefert die Pflanze, wie eingehende Unter¬ besonders beim Ausbau der Wasserkräfte, auch im Aus¬ wachsende Gewitter- und Niederschlagsneigung, Mittwoch suchungen gezeigt haben, auch vorzügliche Fasern. Aus lände, in Amerika, in den Balkanstaaten und in Deutsch¬ veränderliches, wahrscheinlich etwas kühleres Wetter bei dem Samen der Stauttona kann Oel gewonnen werden. land sind sie gesucht, wie der Oesterreicher überhaupt tm nordwestlichen Winden: Südalpen wahrscheinlich Gewit¬ Bisher hat die Stautionapflanze , die sich überdies auch Ausland gerne gesehen ist. In die A r chi t e kt u r teilt sich ter und Temperaturfall. leicht sortpflanzt, weder in der Industrie noch in der die Technische Hochschule zwar mit der Akademie der bil¬ Landwirtschaft Verwendung gefunden. denden Künste, trotzdem kommen die Architekten alle im Beobachtungen des Meteorologische« Observatoriums Inland und Ausland unter . Am schlechtsten sind die Ver¬ in Jnnsbrnck. hältnisse im Maschinenbau, weil hier der Bedarf an Stellen ziemlich gedeckt ist. Hingegen finden die Elek¬ Am 8. d. M .. 14 Uhr: Luftdruck 712.0 Millimeter , Tem- Schulden des alten 9efterreich. trotechniker Verwendung in den ausgedehnten Elek¬ peratur 25.8 Grad, Feuchtigkeit 83, Wivo O. 3, Bewöl¬ troindustrien, die für den Ausbau unserer Wasserkräfte kung 3. Milan D u b r o o i c schreibt in der „Frankfurter von größter volkswirtschaftlicher Wichtigkeit sind, auch die Zeitung" : Das alte k. k. Oesterreich ist zwar gestorben, Schiffbauer hätten aus den Binnenschiffahrtswerften des Am 8. d. M ., 21 Uhr: Luftdruck 713.6 Millimeter . Tem- aber sein Geist lebt noch. Es hat sogar eine Adresse. peratur 18.5 Grad, Feuchtigkeit 63, Wind O. 1, Bewöl¬ Wohnt Singerstratze 17, besitzt Amtsräume, eine mit Inlandes noch Unterkunftsmöglichkeiten. Die Hörerzahl kung 10, höchste Temperatur 26 Grad. Banknoten vollgefüllte Kasse und Beamte, die im Auf¬ der technischen Chemie nahm nach dem Krieg Am 9. d. M., 7 Uhr früh : Luftdruck 714.6 Millimeter, träge des alten k. k. Oesterreich amtieren. Sie lösen die sprunghaft zu, so betrug sie im Jahre 1920 nicht welliger Temperatur 14.4 Grad , Feuchtigkeit 63, Wind 0, Bewöl¬ Rechts verbindlich ketten des alten Oester¬ als 340, um dann freilich znrückzugehen. Die Aussichten kung 10. niedrigste Temperatur 14 Grad , Niederschlags¬ für Chemiker wären noch besser, wenrc die Betriebe nicht reich. Denn das alte Oesterreich hat viele Gläubiger aus falscher Sparsamkeit an ihrer Stelle gualiftzierte menge 0. und seine Sachwalter schützen seinen Ruf als redlicher Kaufmann durch die Einhaltung seiner Schuldenver- Arbeiter etnstellen würden. Gas - und Feuerungs¬ Wetterbericht der Innsbrucker Nordkcttenbahn. techniker werden gegenwärtig sehr gesucht, auch die pflichtnngen. Alt-Oesterreich zahlt die Zinsen seiner Geometer kommen leicht unter , da seit Angliederung des Hafelekar 2300 ( Meter Seehöhe). Am 9. ds. M ., Schulden jedem, der sich zu ihm bemüht, redlich in Bank¬ neuerworbenen Burgenlandes ein großer Bedarf an halb 8 Uhr früh : Temperatur 4.2 Grad, 100 Prozent noten, auf denen steht: „Die Oesterreichisch -ungarische Kräften im Bermessungswesen besteht. Auch die Ber Feuchtigkeit, bewölkt, windstill, Nebelreißen, keine Fern¬ Bank zahlt dem Ueberbrtnger den Gegenwert dieser sicherungsteclmiker finden bei der großen Zahl der inlän¬ sicht, Barometerstand 583.5 Millimeter, stark steigend. Banknoten in gesetzlichem Metallgelde." Daß die Oester¬ dischen Versicherungsanstalten noch Unterkunft. Seegrube 1900 ( Meter Seehöüe). Temperatur reichisch-ungarische Bank dieses Metallgeld nicht auszahlt, 6 Grad , 97 Prozent Feuchtigkeit, bewölkt, Nebel, wind¬ daß die Banknoten wertlos sind, das tut schließlich nichts In der Landwirtschaft still, keine Fernsicht. zur Sache. Wichtig ist: die B er Sind lich ketten des alten Oesterreich werden ein ge halten. haben sich die Berufsaussichten für die Akademiker na< Wetterbericht der Patschcrkofclbahn. In dem alten, schönen BarockgebäuHe Singergasse 17 dem Kriege wesentlich verschlechtert . Die Stellen fü Bergstation (1980 Meter Scehöhe). Am 9. Juli , 7 Uhr also befindet sich oie Staatszentralkasse. Durch eine im¬ Adjunkten, die im Laufe der Jahre zu selbständigen Ver früh : Temperatur 4- 6.1 Grad, 92 Prozent Feuchtigkeit, posante Einfahrt mit prachtvollem Stuckplafond gelangt waltern oder Güterdirektoren aufsteigen können, habe bewölkt, leichter Nordwest. Fernsicht mitrel. man zu der prächtgen Treppe, die ein architektonisches abgenommen. In der l a n d w i r t s cha f t l i che n I n d u Schaustück ersten Ranges bildet, und an altertümlichen strce bieten Berufsmöglichkeiten: die Molkereien nn schmiedeeisernen Türgittern vorbei in das erste Stock¬ Käsereien für Molkerei- und Käsereileiter, Mtlchkomrolli BerkehrsMMe, werk, wo im Kassensaal das Gespenst des alten Oester¬ bakteriologische Laboratoriumstätigkeit zur Heranzüchtuw von Reinkulturen : die Znckerindustrie, in der sich jedoo reich in unbeugsamer Rechtlichkeit Schulden bezahlt. Kirchbichl, 8. Juli . Am 5. Juli ereignete sich im Weiler Zuerst war es nur ein Gerücht. Man hatte vernommen, d,e Konkurrenz der technischen Chemiker stark fühlba Gratten , bei der Grattenbrücke, Gemeinde Kirchbichl, ein daß irgendwo von irgendeiner staatlichen Stelle dem macht, die Brauereien , die etwas günstigere Aussichtei Verkehrsunfall, indem an der unübersichtlichen Kurve Grundsatz „Krone ist Krone" praktisch Rechnung ge¬ bieten, doch meist den Besuch einer rcichsdeutschen Brau das Lastauto des Frächters Josef Mater in Söll mit tragen werde. Irgendwo , so hieß es, werden wirklich und akaoemie und Ablegung einer Praxis verlangen unk dem Personenauto des Kaufmanns Karl Litt er jun. wahrhaftig mit eigens htefür noch gedruckten Zweikro¬ schließlich die Brennereien , die mit Abmäststallungen ver¬ aus Rattenberg zusammenstießen. Litter erlitt leichtere nenscheinen Zahlungen vorgenommen. Die Stelle ist bunden sind. Ferner gibt es Berufsmöglichkeitentti Verletzungen, sein Wagen wurde stark beschädigt. gefunden, es ist die Staatszentratkasse, die sich Spezialbetrieben, wie Obst-, Wein- und Gartenbau , ir Lingeua«, 7. Juli . Die zehnjährige Katharina Heid¬ eines regen Partetenverkehrs erfreut. Täglich werden Samenzuchtanstalten , Tierzuchtverbänden und Fischzucht- egger wurde am Ortseingange von L i n g e n a u von 40 bis 50 Personen abgefertigt, der Umsatz der zinsenbe¬ bctrieben. Bon den Absolventen kann nur ein Bruchteil einem Motorradfahrer überfahren, wobei das Kind meh¬ friedigten Gläubiger beträgt durchschnittlich einen auf Unterbringung rechnen, während viele Hörer jahre¬ lang Fehlbeschäftigungen nachgehen müssen.
Mittwoch, den 8. IM 1980. Seite 4. Nr. 155. „Innsbrucker Nachrichten* Rädern , Hebeln und Meffern bedingt ist. Hauptaufgabe Etwas günstiger sind die Aussichten des Films ist, zu zeigen, wie Unfälle vermieden werden in der Forstwirtschaft. können Der allabendlich überaus starke Besuch vor dem Hochhaus ist daher auch zu begrüßen. Die Direktion des Hier gibt es staatliche Anstellungen im politischen Dienst Elektrizitätswerkes, die die kostenlose Vorführung ermög¬ für Forstaufsicht, Forstkulturföröerung . in der Eigen¬ lichte, verdient den Dank der Oeffentlichkeit. bewirtschaftung der Staatswälder , in der Jagd - und Raineroffiziere. Anläßlich des Bundesturnfestes Treff¬ Ftschereiaufsicht , bet der Wildbachverbauung, in der punkt täglich abends vom 10. bis 13. d. M. im Stiftskeller, Staatsforstverwaltung , im forstlichen Versuchswesen und Speisesaal. + in den privaten Forstbetrieben. Aber auch der Wald¬ kataster, die Försterschulen, forstlichen Mittelschulen, die Die Kriegergräber im Ostfriedhof. Die bisher vom Sägewerkbetriebe, Samenklengaustalten, Waldsaat- und „Schwarzen Kreuze" betraute Kriegerbegräbnis¬ Pflanzgärten bieten Unterkunftsmögltchkeiten für Aka¬ stätte im städtischen Ostfriedhofe wird im Herbst d. I . in demiker. Verhältnismäßig am günstigster sind die Aus¬ die Obsorge der Stadt Innsbruck übernommen. sichten für die K u l t u r t e chn i ker , obwohl sie einen sehr Unter diesen Gräbern befinden sich nun mehrere, deren schweren Stoff in der verhältnismäßig kurzen Zeit von Einhaltung bisher von privater Seite (Verwandten, acht Semestern zu bewältigen haben. — Nun zu den Bekannten der Verstorbenen) besorgt wurde. Um diese Verhältnissen an der Gräber in Vormerk nehmen und deren ordnungsgemäße Akademie der bildenden Künste Einhaltung und Pflege im Sinne der Innsbrucker Fried¬ Fritz Pumpernickel sitzt am Meer, hofordnung überwachen zu können, ergeht an alle jene, in Wien. Die Hörerzahl ist verhältnismäßig gering, sie Sein Kummer ist nicht zu ermessen— welche weiterhin die Verpflichtung übernehmen wollen, beträgt nur 277. Die Aussichten sind hier nicht schlechter für die ordnungsgemäße Instandhaltung bestimmter als bei den anderen Hochschulen . Besonders schlecht ist die Der gute Junge grämt sich sehr. Kriegergräber im städtischen Ostfriedhofe samt den zu¬ Lage der Bildhauer , deren Zahl 56 beträgt. Sie sind durch Weil er das Bergland -Buch vergessen. gehörigen Gedenkzeichen(Steinen , Kreuzen u. dgl.) Sorge den Mangel an großen Aufträgen benachteiligt und wen¬ zu tragen, die Aufforderung , dies bis läng- den sich vielfach gewerblichen Arbeiten in der angewandten SS3£g £aGBg3 £Sgag8ggSaigg8SiSSKS3rgSS3gSKaSS ^ g stens 20. Juli l . I . im Friedhofreferate (Rathaus, Plastik, besonders in der Bronzeplastik und Kleinplastik 2. Stock, Zimmer Nr . 66) zu melden und dort die weiteren zu, wo sich für sie, wenn auch nicht gute, so doch vielseitige Schilling, davon fast drei Millionen für Oesterreich, an Weisungen entgegenzunehmen. Berdienstmöglichkeitenergeben. Auch bei den Malern, billigem Baugeld zugeteilt, wodurch die Gesamterfolge Abgängig. Seit Pfingsten ist aus Innsbruck bas 21jährige deren Zahl 157 beträgt, sind die Verhältnisse weniger der Wüstenroter Etgenheimbemegung auf 9500 Eigen¬ Dienstmädchen Maria S chi e st l, geboren in Kirchberg, Bezirk günstig. Die Zahl der gemalten Bilder ist sehr groß und heime (davon fast 2000 Eigenheime in Oesterreich) mit Kitzbühel, abgängig. die Ankäufe in den Kunstausstellungen sind unbedeutend; einer Gesamtsumme von 240 Millionen Schilling an auf¬ die Absatzmöglichkeit von Bildern im Auslande ist sehr gebrauchtem barem Baukapital angewachsen sind. In Diebstähle. In den letzten Tagen wurden in Innsbruck ent¬ schlecht. Die graphischen K ü n stl e r . die durch die Tirol wurden diesmal folgende Bausparer zugeteilt :, wendet : Auf dem Berg Ifel von einem offenen Auto einem Kon¬ toristen aus Lichtenberg im Erzgebirge ein neuer Lederkoffer mit Verbesserung der Reproduktionstechnikan Bedeutung zu¬ Hans Grätzle, Lehrer, Arzl. Gisela Dengg, Hall. Dr . Jos. Wäsche und Toilettefachen ; einem Ingenieur in der Sterzinger- genommen haben, werden vielfach in Verlagsbuchhand¬ Gruber , Zahnarzt , Hall. Sebastian Hackl, Hauptschullehrer, straße ein gut erhaltenes Fahrrad , Marke „Waffenrod ", Nummer lungen und auf dem Gebiete der Reklame und Werbe¬ Hall. Hans Pucher, Handelsangestellter, Hall. Dr . Knof- 405.507; aus dem Hofgarten 26 Stück rotgestrichene eiserne klapp- technik beschäftigt. lach, prakt. Arzt, Hopfgarten. Jakob Gastetger, B.-B.-An- bare Gartensessel; einem Kaufmann aus Berlin am Hauptbahn¬ Mnsikakademie. gestellter, Hötting. Georg Schwesser , Ingenieur , Hötting. hof im Seitengang eines D-Zug-Waggons eine Brieftasche mit Die Berufsmusiker trachten meist nach festen Stellun¬ Maria und Silvio Zappini, Hötting. Dr . Fritz Lang, Pro¬ 500 8, 110 Mark , Ausweispapieren , drei Fahrscheinheften „Inns¬ gen bei Kunstinstituten, nur einige wenige Musiker fessor, Innsbruck . Georg Schaber, Schlosser, Innsbruck. bruck—Lindau —Berlin " und verschiedenen Korrespondenzen. setzen sich als freie Künstler durch und gehen eigene Mimi Zoller, Offizial bei der Landesregierung, Inns¬ Ein Bierfaß fiel gestern abends auf dem Frachtenbahnhof in Wege. Unter den Orchestermusikern sind die Bläser nicht bruck. Andreas Hofer, Oberlehrer, Kirchbichl. Alois Wal- Innsbruck beim Abladen einem Bierführer auf den Kopf. Der schlecht daran , weil dieser Beruf nie überfüllt ist. Im linger, Lehrer, Kirchbichl. Alois Oberhollenzer, Bank¬ Mann wurde sofort bewußtlos ; er hat ernste äußere und innere Kapellmeisterberuf kann man sich durch Fleiß und Be¬ beamter. Kufstetn. Roman Gerber, Oberlehrer, Lermoos. Verletzungen erlitten und mußte ins Spital überführt werden. gabung durchsetzen . Von den Klavierspielern erreichen die Franz Hosp, Buchhalter, Reutte. Das heutige Oesterreich. Die Handelskammer in Wien gibt wenigsten ihr Ziel, weil dieser Beruf stark überfüllt ist. eine wirtschaftliche Werbeschrift heraus , die in deutscher, engli¬ Anstellungen im Auslande sind vielfach zu erreichen, weil scher und französischer Sprache erschienen ist. „Das heutige die österreichische Musik dort sehr beliebt ist. Für die Große Vermurungen im Obernbergkal. Oesterreich" will das Ausland über die Entwicklung und die wirt¬ schaftlichen Möglichkeiten Oesterreichs orientieren , Geschäftsver¬ Musiklehrer besteht eine geringe Zahl von öffent¬ Am 5. Juli ging über Obernberg am Br . ein bindungen erleichtern, den Export und den Fremdenverkehr för¬ lichen Stellen, ferner gibt es größere Musikschulen, die als schweres Gewitter mit Hagel vermischt nieder. Die drei dern. 32 schöne Bilder sollen dem Ausländer einen Anreiz zum Anstellungsmöglichkeitenin Betracht kommen. an der nordwestlichen Berglehne entspringenden Wild¬ Besuch Oesterreichs geben. bäche führten große Mengen Schutt und Schlamm zu Schadenfeuer tu Landeck. Es wird uns berichtet: Mon¬ Tal , wodurch im Jnnertal, wo die Bäche aus ihren tag, den 7. d. M., ’AIO Uhr abends, kam in dem nächst der Ufern traten , insgesamt etwa 35.000 Quadratmeter gfalwiHmrlteeg Wtesen - undAckergrund Nachrichten aus arg verwüstet Sübtirol. wurden. Urgener Brücke an der Oberinntaler Bundesstraße ge¬ legenen Gigelewirtshaus, Josefa Schieferer, Eigentum der Witwe etn Schadenfeuer zum Ausbruch, dem trotz raschen Eingreifens der Feuerwehren von Lan¬ deck(mit Motorspritze) und Fließ das ganze Anwesen samt Ferienheim Schloß Amras. Stall und Stadel zum Opfer fiel. Die Parteien konnten Das Großfeuer in Schlanders, über das wir Bekanntlich unterhält die Landesregierung seit etlichen bereits berichtet haben, ist im Oekonomiegebäude des nur wenigen Hausrat retten, alles übrige, darunter eine Jahren im Schloß Amras während der Ferien ein unteren Loretzhofes, im Besitze der Witwe Dr . Tap¬ Kuh, zwei Schweine und 16 Hühner, fielen den Flammen Tagesheim für die erholungsbedürftige Jugend aus peiner, ausgebrochen und hat bet starkem Nordostwtnö zum Opfer. Durch die Versicherung in der Höhe von ins¬ Innsbruck und den Vororten. Das Heim ist reichlich mit derart rasch um sich gegriffen, daß innerhalb zweier Stun¬ gesamt 40.000 8 erscheint der Schaden im wesentlichen ge¬ den erforderlichen Einrichtungen ausgestattet und erfuhr den 13 Häuser und fast ebenso viele Oekonomiegebäude deckt; den größten Schaden erleidet der Pächter Blasius heuer noch eine weitere wesentliche Ergänzung. Es ver¬ ein Raub der Flammen wurden. 24 Familien sind ob¬ Moll, der erst seit Monatsfrist aufgezogen war . Bei den fügt über genügend große Räume zum Aufenthalt bei dachlos geworden, das Vieh konnte gerettet werden, der Löscharbeiten erlitten zwei Landecker Wehrmänner Brand¬ ungünstiger Witterung,' Schwimm- und Badegelegenheit Schaden von rund 500.000 Lire ist nur teilweise durch wunden und Hautabschürfungen. Als Brandursache ist ist vorhanden. Die fachmännische Beaufsichtigung erfolgt Versicherung gedeckt. Brandstiftung von fremder Hand anzunehmen; vor durch Lehrpersonen. wenigen Wochen wurde im gleichen Hause ein sichtlich ge¬ Der bisher vtelbeklagte Uebelstand des lästigen und Der 40jährige StreckenwächterJohann Ferrari ist legter Brand entdeckt, doch noch rechtzeitig gelöscht. beschwerlichen Hin- und Rückweges ist nun beseitigt,' es in der Nacht auf Sonntag , den 6. d. M ., auf seinem Hochwasserschäden in Heiterwang. Es wird uns berichtet: werden heuer erstmals die Zöglinge des Tagesheimes Streckengang ins Wächterhaus von einem Personenzug Durch den in Heiterwang langanhaltenöen starken mittels großen luftigen Automobilen aus der Stadt in der überfahren und sofort getötet worden. Hagel am 6. d. M. wurde die Kartoffelernte vernich¬ Früh ins Heim und abends wieder zurückbefördert wer¬ In N e u st t f t bei Brtxen fand der 13jährige Wilhelm tet. Die Schloßen lagen stellenweise bis zu 30 Zenti¬ den, wobei das Auto durch die Stadt eine Route nehmen Huber eine Sprengkapsel, spielte damit und erlitt durch meter. Beim Bahnkörper ging eine Mure nieder , die wird, die es ermöglicht, die Zöglinge aus den verschiedenen die Explosion eine schwere Verletzung der linken Hand, auf 50 Meter das Geleise verlegte, so daß 20 Mann die Stadtvierteln bzw. Vororten in nächster Nähe ihrer Woh¬ von der ihm drei Finger gerissen wurden. ganze Nacht arbeiten mutzten, um das Geleise wieder nung aufzunehmen bezw. abzusetzen. Weiter ist die Küche freizubekonrmen. des Tagesheimes wesentlich ausgestaltet worden, so daß Abgängig. Aus Hall wird uns berichtet: Seit Sonn¬ auch die Verpflegung eine namhafte Verbesserung er¬ Vom Anwaltstand. Rechtsanwalt Dr . Oskar Kaiser tag, den 6. d. M ., ist öle 25jährige Karolina Waid- fahren wird. in Innsbruck wird nach Ablauf von drei Monaten nach linger aus Bad Aibling aus ihrem Dienstorte in Die besondere Bedeutung des Tagesheimes für die Wien übersiedeln. Hall abgängige Da das Mädchen sehr schwermütig war, Fertenerholung liegt darin , daß es die einzige Ferien¬ wan, daß es sich ein Leid angetan habe. Alle aktion ist, die ihrer Einrichtung nach es ermöglicht, aus Der Jahresbericht des städtischen Mädchenrealgym¬ befürchtet Nachforschungen nach seinem Verbleib blieben bisher einer Familie gleichzeitig Knaben und Mädchen der Er¬ nasiums bringt u. a. folgende interessante Aufzeichnun¬ erfolglos. holung zuzuführen und die Kinder am Abend wieder zu Vorjahre gen: Die Anstalt wurde von 369 Schülerinnen besucht(im Hause zu haben, wobei die Trennung von Knaben und 278 (288) 386 und ). Davon entfallen auf das Untergymnasium auf das Obergymnasium 91 (98) Schüle¬ Die Hauptversammlung der Bezirkskrankenkasse Schwaz. Es :vird uns berichtet : Die Bezirkskrankenkasse Schwaz hat kürzlich Mädchen in und außer dem Heime strengstens durchge¬ rinnen . Zur Reifeprüfung traten 13 Schülerinen an, von ihre Hauptversammlung unter dem Vorsitze des Obmannes Lud¬ führt wird. denen fünf mit Auszeichnung, die übrigen mit gutem Er¬ wig Keck und im Beisein von 27 Delegierten abgehalten . Nach Das Tagesheim ist zugänglich für Kinder und Jugend¬ folg maturierten . Der durchschnittliche Fortgang in den dem Rechnungsabschluß pro 1929 wurde für den Krankenkasse¬ liche von 6 bis 16 Jahren , und zwar nicht nur aus Volks¬ fonds an Beiträgen einschließlich der am 31. Dezember noch aus¬ einzelnm Klassen ist zufriedenstellend. Die zahlreichen ständigen Guthaben per 100.194. 419.704.15 in Rechnung gestellt schulen, sondern aus allen Schulen. Der Betrieb Freigegenstände werden fleißig besucht, das ersieht und an sonstigen Einnahmen Strafgelder , Rückvergütungen, wird in zwei Perioden geführt: Der erste Turnus be¬ man aus nachfolgenden Durchschntttsziffern: Italie¬ Zinsen, Provisionen sowie ein Ersatz vom Unterstützungsfonds, ginnt am Dienstag , den 15. Juli , und dauert, mit Aus¬ nisch 62, Englisch 37, Stenographie 90, weibliche Hand¬ zusammen 60.339.50 eingenommen .' Ausgegeben wurde an schluß der Sonn - und Feiertage, bis einschließlich Diens¬ arbeiten 30 und Gesang 22. Auf sportliche Betäti¬ Krankengeldern 235.256.23, Kosten der Aerzte 114.366.12, an tag, den 12. August,' der zweite Turnus umfaßt die Zeit gung außer der Schule wird großer Wert gelegt und es Krankenkontrolle 14.645.47, Medikamente 49.609.06, Spitalskosten von Mittwoch, den 13. August, bis einschließlich Donners¬ wird diese von der Schule eifrig unterstützt. Schwimmen, 52.925.51, Beerdigungskosten 4496.20, Verwaltungskosten 31.099.92, tag, den 11. September. Der R e g i e b e i t r a g der Eltern Eisläufen , Skifahren, Radfahren und Tennissptelen wird Beitrags - und Fahrtkostenvergütungen 2089.95, Abschreibung un¬ einbringlicher Beiträge 610.44 8. Es ergibt sich demnach ein beläuft sich pro Tag und Kind, einschließlich eines Bei¬ betrieben. Von einigem Interesse ist die Berufswahl Abgang von 25.055.25 8. Die Ursache dieses Fehlbetrages ist trages zur Autobeförderung, auf 8 1.20 und ist im Vor¬ der Maturantinnen , die sich folgendermaßen stellt: einerseits in dem im Verhältnis zu den Beiträgen in Lohnklasse hinein für den ganzen Turnus zu entrichten. Pharmazie drei, moderne Sprachen zwei, Medizin zwei, 9 und 10 zu hohen Krankengeldern , anderseits hauptsächlich in Die Anmeldung erfolgt heuer nicht wie bisher beim Bodenkultur eine und Tierheilkunde eine Schülerin. Die der zu großen Inanspruchnahme der Kassenleistungen gelegen. städtischen Jugendamte , sondern unmittelbar beim Amte drei restlichen haben sich über ihre Pläne noch nicht aus¬ Von dem durchschnittlichen Mitgliederstande von 4363 sind von 100 Mitgliedern 81.5 erkrankt mit 99 Erkrankungen , 1803.6 der Landesregierung . Herrengasse1, Zimmer Nr . 50. Die gesprochen. Krankentagen mit Krankengeldbezug ohne Einrechnung der Ent- Anmeldung zum ersten Turnus wird Freitag , den 11., Filmvorführungen am Hochhaus. Wir machen darauf bindungsfälle und Wochenhilfe. Um eine teilweise Sanierung und Samstag , den 12. Juli , in der Zeit von 8 bis 10 Uhr aufmerksam, daß das E. W. I . an der Außenseite des herbeizuführen , hat die Hauptversammlung vorbehältlich der vormittags entgegengenommen. Hiebet ist der Regiebei- Hochhauses durch einige Tage einen Film , betitelt: Genehmigung der Aufsichtsbehörde beschlossen, daß für Betriebe, trag zu erlegen, der bei Nichtaufnahme des Angemelde¬ „Die lauernde Gefahr" laufen läßt. Dieser Film die dieund Krankenkasse erfahrungsgemäß am meisten belasten, wie ten zurückgezahlt wird. Für die aufgenommcnen Zög¬ wurde über Auftrag der österreichischen Zentralstelle für Weg- Straßen - sowie Berg - und Stollenbau , dann Wasser¬ kraftwerke und Strom - und Dammbauten , ferners Gast- und linge wird eine zum Eintritt in das Tagesheim und die Unfallverhütung hergestellt. Mitwirkend sind u. a. Frau Schankgewerbe während der Saison ein um 10 Prozent erhöh¬ Autobeföröerung berechtigende Legitimationskarte aus¬ Anna Kallina und Herr Hans Marr vom Burg¬ ter Beitrag eingefordert werde. gestellt. Dort sind auch alle weiteren Auskünfte und Wer¬ theater in Wien. Der Film zeichnet ein Lebensbild der tungen einzuholen. Ueber die Anmeldung zum zweiten Arbeit und erzählt in schlichten Worten die Geschichte einer Durch ein schadhaftes Geländer verunglückt. Aus Kuf¬ Turnus wird seinerzeit eine Nachricht folgen. Arbeiterfamilie, führt eine Reihe hochinteressanterBe¬ stein wird berichtet: Am 6. ös. M . stürzte der 72jährige triebe der verschiedensten Produktionsformen vor Augen Wachtl beiRtedauer Johann aus München beim Gasthaus Scheffau infolge eines schadhaften Geländers, Aus der Bausparbewegung. und zeigt, daß „die lauernde Gefahr" viel mehr durch das brach, zirka 12 Meter auf die Uferböschung der Thier¬ unüberlegtes Handeln oder Unaufmerksamkeit, als , wie Die Bausparkasse der Gemeinschaft der Freunde vielfach vermutet, durch die Maschinen mit ihren tausend se er Ache und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. (Wüstenrot) hat in diesen Tagen wieder 18 Millionen
Sie können auch lesen