Wir sorgen für Ernährungssicherheit - Österreichs Land- und Forstwirtschaft - Daten und Fakten 2019/20 - Landwirtschaftskammer ...

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Wir sorgen für Ernährungssicherheit - Österreichs Land- und Forstwirtschaft - Daten und Fakten 2019/20 - Landwirtschaftskammer ...
Wir sorgen für Ernährungssicherheit
Österreichs Land- und Forstwirtschaft – Daten und Fakten 2019/20

                                                                   1
Wir sorgen für Ernährungssicherheit - Österreichs Land- und Forstwirtschaft - Daten und Fakten 2019/20 - Landwirtschaftskammer ...
Wir sorgen für Ernährungssicherheit
Österreichs Land- und Forstwirtschaft – Daten und Fakten 2019/20
Wir sorgen für Ernährungssicherheit - Österreichs Land- und Forstwirtschaft - Daten und Fakten 2019/20 - Landwirtschaftskammer ...
Sehr geehrte Damen und Herren,

Vorwort   als sich die Landwirtschaftskammern vor vielen Monaten darauf geeinigt haben, das Jahr 2020
          unter das Motto „Ernährungssicherung“ zu stellen, war noch niemandem klar, von welch zent-
                                                                                                                Dazu zählt auch, für Fairness für alle in der gesamten Wertschöpfungskette zu sorgen. Echte
                                                                                                                Partnerschaften statt Profitgier einzelner sind im Sinne von Österreich mehr denn je gefragt -
          raler Bedeutung dieses Thema heuer plötzlich für die gesamte Bevölkerung sein würde.                  egal, ob im Lebensmittel- oder Erneuerbaren-Bereich.

          Die Corona-Krise führt uns die Schattenseiten der Globalisierung in aller Deutlichkeit vor Au-        Unsere Arbeit als LK Österreich zielt - neben einer engagierten und wissensbasierten Interes-
          gen. Absatzmärkte brechen genauso weg wie Versorgungsschienen. Vieles, was bisher als                 senvertretung und Förderpolitik auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene - auch
                                                                                                                                                                                                                   JOSEF MOOSBRUGGER
          Selbstverständlichkeit galt, offenbart sich in aller Verletzlichkeit. Und auch vielen Menschen, die   darauf ab, den Bäuerinnen und Bauern selbst jenes Rüstzeug zu vermitteln, das diese für den        PRÄSIDENT LK ÖSTERREICH
          bisher keinen persönlichen Zugang zu unserem Sektor hatten, wird angesichts von Hamster-              Erfolg ihrer Betriebe brauchen. Daher setzen wir als modernes Dienstleistungsunternehmen
          käufen etc. klar, wie wichtig eine vielfältige und flächendeckende Landwirtschaft ist und wie         einen wesentlichen Fokus auf zielorientierte Bildungs- und Beratungsarbeit.
          beruhigend, Bäuerinnen und Bauern in der Nähe zu wissen, die - neben allen anderen Leistun-

                                                                                                                                                                                                                                        Foto: LKÖ/APA/Schedl
          gen - vor allem eines tun: Lebensmittel zu erzeugen, also wichtige Mittel zum Leben.                  Außerdem unternimmt die LK Österreich große Anstrengungen, um die Kommunikation in al-
                                                                                                                len bewährten, aber auch neuen Medien auszubauen. Es gilt, einerseits die Bäuerinnen und
          Österreich kann sich glücklich schätzen, über regionale Versorgungssicherheit zu verfügen,            Bauern über unsere fachlichen Angebote zu informieren und damit zu stärken. Andererseits
          da diese Krisenvorsorge bedeutet. Unsere im internationalen Vergleich kleinen, bäuerlichen            möchten wir in der Bevölkerung mehr Wertschätzung für unsere Bäuerinnen und Bauern und
          Strukturen erweisen sich in einer Pandemie krisensicherer als industriell geprägte und erbrin-        schlussendlich mehr Wertschöpfung für diese erreichen.
          gen verlässlich ihre Leistungen. Und wir können darüber hinaus stolz darauf sein, dass unse-                                                                                                             FERDINAND LEMBACHER
                                                                                                                                                                                                                   GENERALSEKRETÄR LK ÖSTERREICH
          re österreichische Landwirtschaft in internationalen Nachhaltigkeits- und Tierwohl-Rankings zu        Mit dem vorliegenden Bericht wollen wir allen Interessierten einen Einblick in die heimische
          den Gewinnern zählt.                                                                                  Land- und Forstwirtschaft und die Tätigkeiten der LK Österreich bieten. Es ist uns ein großes
                                                                                                                Anliegen, dass dieses Dokument dazu beiträgt, die Unverzichtbarkeit unserer bäuerlichen Be-
          Zentral zur Versorgungssicherheit gehören neben den Lebensmitteln klarerweise Energie und             triebe hervorzuheben. Schon lange war der Wert der regionalen Land- und Forstwirtschaft
          Rohstoffe. Auch hier kann die österreichische Land- und Forstwirtschaft einen entscheidenden          nicht so klar erkennbar, wie heute. Wir sind alle gefordert, dafür zu sorgen, dass dieser Schatz
          Beitrag leisten - und das in einer klimafreundlichen Art und Weise. Erneuerbare Zukunftswe-           auch weiterhin für uns alle erhalten und funktionstüchtig bleibt.
          ge statt fossilen Sackgassen sind das Gebot der Stunde, auch im Sinne vor- und nachgelager-
          ter Bereiche und somit unzähliger Arbeitsplätze. All das gilt es, unseren Entscheidungsträgern
          und der Bevölkerung mehr denn je vor Augen zu halten.
                                                                                                                Josef Moosbrugger				Ferdinand Lembacher
          Trotz all dieser Vorteile für die gesamte Bevölkerung haben unzählige land- und forstwirtschaft-      Präsident LK Österreich				 Generalsekretär LK Österreich
          liche Betriebe mit der Corona-Krise zu kämpfen. Der plötzliche Stillstand in Gastronomie und
          Tourismus, aber auch andere Marktverwerfungen wirken sich gravierend auf unsere bäuerli-
          chen Unternehmen aus. Dramatische Einkommensverluste in vielen Bereichen sind die Fol-
          ge, die uns noch längere Zeit massiv fordern werden. Und trotz Corona-Krise darf auch nicht
          auf die Klimakatastrophe vergessen werden, die uns mit Trockenheit und anderen Wetterex-
          tremen, Schädlingen und Einbußen fordert und dringend nachhaltige Systemumstellungen
          erfordert.

          Wir sehen es als Aufgabe der gesamten Agrarpolitik - bäuerlichen Familien eine nachhaltige
          wirtschaftliche Basis und Zukunftsperspektive zu bieten und gleichzeitig die Versorgungssi-
          cherheit der österreichischen Bevölkerung zu gewährleisten.
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                                             LK Österreich

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                                             Gemeinsame Agrarpolitik wird reformiert                50

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                                             Ländliche Entwicklung                                  52
                                             Innovation und Digitalisierung                         54
Österreichs Land- und Forstwirtschaft
                                             Bildung und Beratung                                   56
Leistungen & Produkte                        Interaktiv – Multimedial – Digital                     58
                                             Bäuerinnen setzen sich für ländlichen Raum ein         60

Klimawandel                             6    Charta für partnerschaftliche Interessenvertretung     63
Getreide und Ackerkulturen               8   Direktvermarktung                                      64
Maßnahmen gegen Bodenverbrauch          10
                                             Landjugend                                             66
Obst und Gemüse                         11
                                             Almwirtschaft                                          67
Gartenbau		                             14
Weinbau                                 16   Rechts- und Umweltpolitik                              68
Rinder- und Schweineproduktion          18   Sozial- und Steuerpolitik                              75
Geflügelhaltung		                       20   EU und internationale Beziehungen                      81
Rotes Fleisch und Fleischsteuer		       22
                                             Klartext-Veranstaltungsreihe                           84

                                                                                                         1
Milchqualität		                         25
Bioland Österreich		                    28   Webportal LK-online                                    86

Forstwirtschaft		                       30   Gut zu Wissen – Herkunftsinitiative                    87
Biogene Energieträger		                 34   Öffentlichkeitsarbeit                                  88
                                                                                                         Österreichs Land- und Forstwirtschaft

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                                             Glossar                                                91

Österreichs Land- und Forstwirtschaft                                                                    Leistungen & Produkte

                                             4
Daten & Fakten
                                             LK Österreich

Agrarstruktur in Österreich             40   Aufgaben & Mitglieder                                       Österreichs Bäuerinnen und Bauern sorgen Tag für Tag und Jahr für Jahr
                                                                                                         für einen reichlich gedeckten Tisch. Sie garantieren Qualität, Genuss,
Viehbestand in Österreich               42
Selbstversorgungsgrad in Österreich     44   Struktur, Aufgaben und Ziele der Kammerorganisation   100   Sicherheit und Vielfalt. Sie liefern aber auch verlässlich Wärme aus
Versorgungsbilanz in Österreich         46   Mitglieder                                            102   erneuerbaren, regionalen Energieträgern. Im Jahr 2019 wurden diese
Ausgaben der privaten Haushalte         48   Präsidium                                             103   wichtigen Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft unter
                                             Landwirtschaftskammer Österreich                      103   erschwerten Bedingungen erbracht: Der Klimawandel sorgt zunehmend
                                             Fachorganisationen                                    103
                                                                                                         für Probleme im Pflanzenbau, in der Forstwirtschaft, aber auch in der
                                             Organigramm der LK Österreich                         105
                                             Impressum                                             106
                                                                                                         Tierhaltung.

                                                                                                                                                             5
Wir sorgen für Ernährungssicherheit - Österreichs Land- und Forstwirtschaft - Daten und Fakten 2019/20 - Landwirtschaftskammer ...
Pflanzenschädlinge in neuer Dimension                    von Wildschweinen oder deren Räubern über Osteu-         Was braucht die Landwirtschaft –
                                                                                                                  ropa in den EU-Raum gelangten.                           was kann sie selber beitragen:
Klimawandel führt zu                                     Maikäfer, Junikäfer, Derbrüsselkäfer, Erdflöhe, Moos-                                                              ■ Änderung von Sortenwahl und Anbaumethoden (in be-
erhöhtem Schädlingsdruck                                 knopfkäfer, Drahtwurm, Maiswurzelbohrer, ameri-          Es gibt dabei zwei klimarelevante Faktoren: Wärmere         grenztem Ausmaß)
                                                         kanische Rebzikade - eine Vielzahl an Blattlausarten,    Winter führen zu höheren Überwinterungs- und Fer-         ■ Wassersparend wirtschaften mit neuen Geräten, Bewäs-
Der Klimawandel beeinträchtigt aufgrund der erhöh-       Borkenkäfer und Kupferstecher macht den Acker-,          tilitätsraten bei Wildschweinen, das Virus kann sich        serung ermöglichen
ten Temperaturen und der zunehmenden Witterungs-         Grünland-, Obst-, Gemüse- und Waldbauern das Le-         besser halten. Neue Parasiten wie Lederzecken als         ■ Rechtzeitiger Pflanzenschutz: Ohne Mittel mit biotaugli-
                                                         ben schwer. Witterungsextreme können dazu füh-           Überträger werden durch trockeneres und wärme-              chen oder chemisch-synthetischen Präparaten gelingt es
extreme nicht nur die pflanzliche Produktion, er führt
                                                         ren, dass enorme Fraßschäden oder die schnellere         res Klima ebenfalls begünstigt. Ein ähnliches Bild ist      in diesen Witterungssituationen kaum mehr, die Kulturen
in der Landwirtschaft auch zu erhöhtem Schädlings-                                                                                                                            vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen
                                                         Krankheitsverbreitung ganze Kulturen gefährden. Be-      bei der Geflügelpest festzustellen: Für Nutztierhal-
druck. Das hat sich auch im vergangenen Jahr wieder      sonders betroffen davon waren in den vergangenen         ter kann dabei die zunehmende Freilandhaltung, die        ■ Biosicherheit in der Tierhaltung heißt, Ställe und Ausläu-
gezeigt. Manche Einflüsse des Klimawandels sind                                                                                                                               fe bei Nutztieren so zu planen und bauen, dass möglichst
                                                         Jahren Kartoffeln, Zuckerrüben, Gemüse und Forst-        aus Tierwohlgründen durchaus erwünscht ist, zum
                                                                                                                                                                              wenig Gefährdungssituation eintreten kann
reversibel – wenn die Hitze oder die Dürre vorbei        kulturen. Es kam zum Teil zu erheblichen Ertragsein-     leichten Einfallstor werden: Tiere aus freier Wildbahn
                                                                                                                                                                            ■ Keine fremden Personen im Betriebsbereich, Hygiene-
ist, normalisiert sich alles wieder. Andere dagegen      bußen und ausgeprägten Qualitätsmängeln.                 übertragen Krankheiten und Seuchen noch leichter.
                                                                                                                                                                              maßnahmen setzen, an Impfungen teilnehmen, Gefah-
hinterlassen bleibende Schäden.                                                                                                                                               renbereiche meiden, Schulung und Weiterbildung
                                                                                                                  Die Liste an Schadverursachern lässt sich fortsetzen:
                                                                                                                                                                            ■ Ausbau des Versicherungsangebots und Förderung durch
                                                         Bedrohung durch Tierschädlinge und                       Warmes, feuchtes Wetter begünstigt die Verbreitung          öffentliche Mittel
                                                         Tierseuchen nimmt zu                                     neuartiger Mücken-, Gnitzen- oder Zeckenarten: sie        ■ In Notfällen Unterstützung durch die öffentliche Hand
                                                                                                                  werden für Haustiere und Wildtiere zur Gefahr. Die        ■ Vorsorgemaßnahmen von EU- und nationaler Seite, be-
                                                         Auch in der Tierseuchen-Bekämpfung müssen sich           neuen Seuchen heißen Blauzungenkrankheit, Lum-              hördlche Maßnahmen, um Verbreitung von Krankheiten
                                                         die Landwirte den Herausforderungen durch neue,          py Skin Disease, West-Nil-Fieber, Schmallenberg-Vi-         und Seuchen zu vermeiden.
                                                         bisher in unseren Breitengraden noch nicht vorhan-       rus, verschiedenste Formen der Geflügelinfluenza bei
                                                         dene Tierkrankheiten stellen. Während sich die Kli-      verschiedenen Nutztieren.
                                                         maveränderung eher langsam vollzieht, kann insbe-
                                                         sondere die Globalisierung zu einer raschen Erre-
                                                         ger-Verschleppung und -Verbreitung führen (siehe
                                                         Coronavirus).

                                                         Das Zusammenspiel mit dem paneuropäischen Gü-
                                                         ter- und Personenverkehr, etwa auch über Arbeits-
                                                         kräfte, trägt zur noch schnelleren Verbreitung von Vi-
                                                         ren bei. Das Verschleppen eines Erregers muss je-
                                                         doch nicht nur über das Tier, sondern kann ebenso
                                                         über den Menschen erfolgen. So war etwa der Erre-
                                                         ger der Afrikanischen Schweinepest in virusbelaste-
                                                         ten Lebensmitteln enthalten, die über Fleisch aus Af-
                                                         rika über Georgien/Russland in die freie Wildbahn ge-
                                                         langten und von dort durch die natürliche Wanderung

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Wir sorgen für Ernährungssicherheit - Österreichs Land- und Forstwirtschaft - Daten und Fakten 2019/20 - Landwirtschaftskammer ...
Foto: Stinglmayr
                                                                                 Besonders auffällig war im Vergleich zum Vorjahr die    anderen Ländern wie Frankreich, Ägypten oder Israel
                                                                                 Reduktion der Weizenfläche um mehr als 10.000 ha.       in den Regalen. Die Landwirte hatten auf den Versor-
Getreide und Ackerkulturen 2019                                                  Aber auch Hartweizen (Durum) und Sommergers-            gungsengpass gut reagiert, und bemühten sich, mit
                                                                                 te haben mit mehr als 23 % stark an Fläche einge-       Flies- oder Folienabdeckung die Heurigen möglichst
Wie wichtig ausgiebiger Mairegen für den Ackerbau sein                           büßt und weiter an Bedeutung verloren. Stattdes-        früh auf den Markt zu bringen. Der kühle Mai hat auch
kann, zeigte das Jahr 2019. Die Frühjahrswitterung in den                        sen wurde Wintergerste, Roggen und vor allem Kör-       hier etwas entgegengewirkt, ab Juni konnten aber
                                                                                 nermais angebaut, die flächenmäßig vergleichbar zu-     wieder ausreichende Mengen an heimischen Erdäp-
Monaten Februar, März und April war von ausgeprägter
                                                                                 legen konnten. Die Getreide- und Körnermaisernte        feln geliefert werden, in Summe wurde ein Plus von
Trockenheit gekennzeichnet, Wintergetreide war bereits
                                                                                 2019 umfasste eine Produktionsmenge von 5,42 Mio.       8 % zum Vorjahr geerntet.
in einem kritischen Zustand, zeigte aber, was mit ausrei-                        Tonnen und fiel mit +13 % deutlich höher als im un-
chend Regen und einer guten Ähren- und Körnerausbil-                             terdurchschnittlichen Jahr 2018 aus und stellte auch    Pflanzenschutz und
dung noch möglich ist. Der darauffolgende trockene Juni                          zum Zehnjahresdurchschnitt ein mit +6 % überdurch-      Pflanzengesundheit 2019
sorgte für eine etwas schnellere Abreife. In Summe fiel die                      schnittliches Ergebnis dar.
                                                                                                                                         Durchaus herausfordernd war das Jahr 2019 für hei-
Ernte deutlich höher als im Vorjahr aus und auch im Ver-
                                                                                 Die Ölsaaten- und Körnerleguminosen-Ernte stieg in      mische Kulturpflanzen nicht nur aufgrund von hohen
gleich zum Zehnjahresdurchschnitt war es eine überdurch-                         Summe mit 449.200 Tonnen ebenfalls um +4 % über         Temperaturen und Trockenheit, auch durch den Kli-
schnittliche Ernte.                                                              das Vorjahresniveau und lag 9 % über dem Zehnjah-       mawandel verstärkt auftretende Schädlinge und den
                                                                                 resmittel. Besonders ist hier die Sojabohne zu erwäh-   Wegfall weiterer Pflanzenschutzmittel wurde ein Teil
                                                                                 nen, die mit einer Flächenzunahme um +2 % bereits       der Ernte durch teils noch nie dagewesene Schäden
                                                                                 knapp 40 % der Ölsaaten stellt. Auch der Ertrag war     vernichtet. Mäuseplagen auf Äckern fraßen kleinregi-
                                                                                 sehr zufriedenstellend, wodurch die österreichweite     onal ganze Flächen kahl, massenhaftes Engerlingvor-
                                                                                 Produktion um 17 % gegenüber 2018 gesteigert wer-       kommen führte in Grünlandgebieten bei so manchem
                                                                                 den konnte. Positiver gestaltete sich auch die Son-     Betrieb zu Futterengpässen. Auch Rübenderbrüssel-
                                                                                 nenblumen- und Ölkürbisernte. Die Rapsfläche ist er-    käfer und Erdfloh vernichteten wieder mehr als 10 %
                                                                                 wartbar um 11 % deutlich gesunken. Die Gründe für       der angebauten Zuckerrübenfläche, die in Summe nur
                                                                                 das erneute Minus resultieren vor allem aus dem Ver-    mehr 27.528 ha ausmachte. Dass das Thema Pflan-
                                                                                 bot effizient wirksamer Pflanzenschutzmittel. Körne-    zenschutz nicht mehr mit wissenschaftlich fundierten
                                                                                 rerbse und Ackerbohne zeigten eine noch deutlichere     Argumenten, sondern oft nur mehr emotional disku-
                                                                                 negative Entwicklung mit einem weiteren Rückgang        tiert wird, zeigte sich vor allem in Vorwahlzeiten. Im
                                                                                 um ca. 25 % und einer Anbaufläche von jeweils ca.       Nationalrat wurde nach der Auflösung der Regierung
                                                                                 5.000 ha.                                               unter Kanzler Kurz und dem Einsetzen einer Exper-
                                                                                                                                         tenregierung im freien Spiel der Kräfte ein Glypho-
                                                                                 Heimische Erdäpfel waren nach einer durch Schäd-        satverbot beschlossen. Aufgrund von Formalfehlern
                                                                                 lingsbefall, Hitze und Trockenheit gezeichneten, ge-    wurde dieses aber durch die Bundeskanzlerin nicht in
                                                                                 ringeren Ernte 2018 bereits im April 2019 knapp und     Kraft gesetzt, mit der Begründung, dass die rechtlich
                                                                                 es kam zu Engpässen. Der österreichische Markt          ausdrücklich geforderte Notifizierung eines Entwur-
                                                                                 konnte nicht durchgehend mit inländischen Erdäp-        fes nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurde.
                                                                                 feln versorgt werden. Stattdessen fand sich Ware aus

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Wir sorgen für Ernährungssicherheit - Österreichs Land- und Forstwirtschaft - Daten und Fakten 2019/20 - Landwirtschaftskammer ...
Foto: Stinglmayr
                                                                          Regierung schnürt Maßnahmenpaket                                                                                           3.900 Obstbauern bewirtschaften
                                                                                                                                                                                                     zunehmende Fläche
Maßnahmen gegen                                                           Die gute Nachricht: Der Trend beim Bodenverbrauch                      Obst und Gemüse
Bodenverbrauch setzen                                                     ist rückläufig. Trotzdem ist laut Experten ein umfas-                                                                      In Österreich bewirtschaften ca. 3.900 Obstbaube-
                                                                          sendes Maßnahmenbündel erforderlich, um den Flä-                       Obst und Gemüse gehören zu den arbeitsinten-        triebe eine Fläche von rund 15.700 ha Erwerbsobst-
Diese Zahlen sind alarmierend: In den vergangenen                         chenverbrauch weiter einzudämmen und diese Res-                        sivsten Kulturen in der Landwirtschaft überhaupt.   anlagen. Die Anzahl der Betriebe nimmt tendenziell
drei Jahren hat Österreich durch Verbauung jährlich                       source nachhaltig zu schützen. Die Hagelversiche-                                                                          ab, die Obstbauflächen nehmen zu.
                                                                                                                                                 2017/18 lag die Selbstversorgung mit Gemüse bei
                                                                          rung begrüßt es daher ebenso wie die LK Österreich,                                                                        Der österreichische Erwerbsobstbau verzeichnete
rund 4.000 ha Agrarflächen verloren. Das entspricht                                                                                              56 % und Obst bei 40 %. Der Pro-Kopf-Verbrauch
                                                                          dass die neue Bundesregierung dieses Problem er-                                                                           2019 mit insgesamt 225.000 t (ohne Holunder und
einem Minus von 24 Mio. kg Brotgetreide, einer Men-                                                                                              ist in den letzten 10 Jahren bei Gemüse um 6,7
                                                                          kannt und dem „Bodenverbrauch“ ein eigenes Kapi-                                                                           Aronia) eine um ein Fünftel niedrigere Ernte als im
ge mit der rund 300.000 Konsumenten ihren Jahres-                         tel im Regierungsprogramm gewidmet hat.                                kg auf 114,9 kg angewachsen, wohin gegen Obst       Vorjahr - diese lag aber im langjährigen Durchschnitt.
bedarf decken könnten.                                                                                                                           einen Verlust um 6,8 % auf 73,3 kg verzeichnen      Das Minus von 21 % ist nach der ausgesprochen ho-
                                                                           ■ -Erklärtes Ziel ist es, den Flächenverbrauch im Inland im Sinne                                                         hen Kernobstproduktion 2018 auf die vielfach zu küh-
                                                                                                                                                 muss. Die wirtschaftliche Bedeutung von Obst-,
Diese Entwicklung ist gefährlich, weil es die Ernäh-                         der österreichischen Nachhaltigkeitsstrategie auf 2,5 Hektar pro                                                        le Witterung im Mai, die Sommertrockenheit sowie
                                                                             Tag zu reduzieren und mittelfristig zusätzliche Bodenversiegelung
                                                                                                                                                 Gemüse- und Gartenbau zusammen liegt mit 973
rungssouveränität des Landes massiv gefährdet. So                                                                                                                                                    auf Alternanz-Effekte bei einigen Obstarten zurückzu-
                                                                             durch Entsiegelung von entsprechenden Flächen zu kompensieren.      Mio. Euro bei 30,4 % des pflanzlichen Produkti-     führen (darunter versteht man im Zwei-Jahres-Rhyth-
haben wir beim Brotgetreide bereits jetzt nur mehr                         ■ -Durch die geplante Ausweisung von landwirtschaftlichen Flächen     onswertes 2018. Eine der größten Stärken des        mus auftretende Ertragsschwankungen vor allem bei
einen Selbstversorgungsgrad von 86 %, bei anderen                            soll die Produktion von heimischen Lebensmitteln sichergestellt
                                                                                                                                                 Obst- und Gemüsesektors ist seine Vielfältigkeit    Äpfeln, Birnen und Zwetschken).
Ackerkulturen ist dieser Prozentsatz noch deutlich                           werden.
                                                                                                                                                 in der Produktion.                                  Äpfel, die 97 % der Kernobsternte ausmachten, ver-
                                                                           ■ -Durch Leerstands-Aktivierung und Brachflächenrecycling werden
geringer“, warnt die Österreichische Hagelversiche-                                                                                                                                                  zeichneten mit 184.300 t ein Ertragsminus von 23 %
                                                                             ökologische und ökonomische Grundsätze miteinander verknüpft.
rung. Sie macht seit Jahren auf diese Problematik                                                                                                                                                    gegenüber 2018. Knapp drei Viertel der Menge stam-
                                                                           ■ -Eine Stärkung der überregionalen Raumordnung soll die hohe Le-
aufmerksam.                                                                  bensqualität Österreichs mit unserem einzigartigen Lebens- und
                                                                                                                                                                                                     men aus der Steiermark.
                                                                             Naturraum absichern.                                                                                                    Stark überdurchschnittlich (+27 % zum Zehnjahres-
                                                                           ■ -Durch eine österreichweite Bodenschutzstrategie werden Agrar-                                                          mittel) fiel die Produktion bei Steinobst aus. Das ist
                                                                             flächen als wertvoller CO2- und Wasserspeicher geschützt.                                                               hauptsächlich auf starke Zuwächse bei Marillen zu-
                                                                                                                                                                                                     rückzuführen (+24 % zu 2018).
                                                                                                                                                                                                     Beim Beerenobst (ohne Holunder und Aronia) wur-
                                                                          Der Boden ist die Grundlage für landwirtschaftliche                                                                        den 18.700 t (+13 % zum Zehnjahresmittel) geern-
                                                                          Produktion und damit auch die Basis für die Ernäh-                                                                         tet. Die Erdbeerproduktion stieg nach den trocken-
                                                                          rungssicherung. Die LK Österreich hat daher diesem                                                                         heitsbedingten Ausfällen im Vorjahr um 25 % auf
                                                                          Thema einen großen Stellenwert im Rahmen ihres                                                                             13.600 t (+4 % über Normalniveau).
                                                                          Schwerpunktthemas eingeräumt.                                                                                              Bei Holunder, welcher vornehmlich zur Erzeugung
                                                                                                                                                                                                     von Lebensmittelfarbstoffen verwendet wird, betrug
                                                                                                                                                                                                     die Produktion 8.400 t, was einem unterdurchschnitt-
                                                                                                                                                                                                     lichen Ergebnis entsprach.

                   10                                                                                                                                                                                                                   11
Wir sorgen für Ernährungssicherheit - Österreichs Land- und Forstwirtschaft - Daten und Fakten 2019/20 - Landwirtschaftskammer ...
611.452 t österreichisches Gemüse                         Große Produktionsvielfalt                                 Wie Obst und Gemüse angebaut wird                        Obsterträge 2019
                                                                                                                                                                             -/+ zum Zehnjahresmittel, in Tonnen
In Österreich wird auf inzwischen über 18.000 ha          Die Ernte von Hülsenfrüchten sowie von Wurzel- und        Obst und Gemüse werden überwiegend nach den
im Freiland und im geschützten Anbau Gemüse pro-          Zwiebelgemüse liegt gut im Fünfjahresmittel, wobei        Richtlinien der Integrierten Produktion erzeugt. Diese
duziert. Die wachsenden Flächen werden von im-            witterungsbedingt mit Trockenheit und insgesamt ho-       ist seit 1. Jänner 2014 gesetzlich vorgeschrieben und    Kernobst                          184.300
mer weniger Betrieben bewirtschaftet und Mengen-          hem Schädlingsdruck zu rechnen war. Schon meh-            wird schon seit Mitte der 90er Jahre annähernd flä-      Äpfel                                        - 23 %
zuwächse gehen stärker auf den geschützten An-            rere Jahre hintereinander betroffen ist die Zwiebel-      chendeckend umgesetzt. 2017 wurde von 1.163 Bio-         Steinobst
bau, zum Beispiel von Fruchtgemüse, zurück. Auch          produktion die gut ein Viertel der österreichischen       betrieben mit Obstanlagen auf 4.766 ha (Flächenan-       Marille                 14.400               + 27 %
die Produktivität auf der Fläche muss hinsichtlich ge-    Gemüseproduktion ausmacht. Karotten sind hinge-           teil an der Gesamtobstfläche von 30 %) Bio-Obst pro-
                                                                                                                                                                             Beerenobst
schütztem Anbau und Freilandgemüseanbau diffe-            gen mit über 100.000 t über dem Fünfjahresdurch-          duziert. Etwa 22 % der Feldgemüsebaubetriebe und         (ohne Holler, Aronia)    18.700              + 13 %
renziert betrachtet werden. Über die letzten Jahre ist    schnitt und auch über den Erträgen von 2018 ange-         etwa 50 Betriebe mit vorwiegend gärtnerischem Ge-
die Produktivität im Freiland eher sinkend, wohinge-      siedelt. Trotz Trockenheit war die Spargelernte 2019      müsebau arbeiten als anerkannte Bio-Betriebe. Zu-        Erdbeeren               13.600               + 25 %
gen der geschützte Anbau im Vergleich zu 1995 bei         überdurchschnittlich hoch. Im Bereich der Kohl-, Blatt-   sätzlich erfüllen viele Betriebe die Anforderungen des
160 % liegt.                                              und Stängelgemüse war insgesamt eine gut durch-           AMA Gütesiegels und ein oder mehrere private Stan-
                                                          schnittliche Ernte verfügbar. Einzelne Produkte wie       dards des Handels und schränken ihre Produktions-
Ein wichtiger Trend ist nach wie vor die Ausweitung       Salate weisen sogar Steigerungen in der Erntemen-         bedingungen hinsichtlich der Anwendung von Pflan-
der Kulturartendiversität, teils durch Kulturen mit ge-   ge zum Vorjahr um 18 % und im Fünfjahresmittel von        zenschutzmitteln oder zusätzlichen ökologischen
ringeren Hektarerträgen und zumeist größerem Ar-          6 % auf. Vogerlsalat, der Anbau von (Schnitt-)Kräutern    Maßnahmen ein. Nicht alleine damit zeigen sie ihre
beitsaufwand und eine Verschiebung sowie Auswei-          und Spezialitäten wie Wasabi und Ingwer ergänzen          Professionalität und streben nach der Umsetzung ei-
tung der Produktion mittels Wintergemüsearten, die        die Produktionsvielfalt.                                  nes umfassenden Nachhaltigkeitsgedankens.
ohne Heizungsaufwand den ganzen Winter über pro-          Fruchtgemüse, und hier speziell Tomaten verfolgen         Die österreichische Produktion von Obst und Gemüse
duziert werden. Abnehmende Kulturen sind die diver-       den langjährigen Trend der Ernte- aber auch der Im-       setzt auf standortangepasste Kultur- und Sortenwahl,
sen Salate und Gemüsearten die mit größerem Auf-          portsteigerung. In Österreich waren mehr als 80 %         Fruchtfolgeregime und ausgewogene Düngestrate-
wand zubereitet werden müssen.                            der 58.300 t Tomaten Rispenparadeiser und ein Fünf-       gien, Nützlingsförderung und gezielten Nützlingsein-
                                                          tel der österreichischen Gurkenernte waren Einle-         satz, Ausbau von Warndienst- und Prognosemodel-
                                                          gegurken. Melonen, Süßkartoffeln und Gemüsesoja           len, Bevorzugung von nicht chemischen Methoden,
                                                          verzeichnen zunehmend wachsende Flächen und grö-          Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf das unbedingt
                                                          ßeres Interesse.                                          notwendige Maß und in der biologischen Produkti-
                                                                                                                    on einen ausschließlichen Einsatz von für die Bio-Pro-
                                                                                                                    duktion zugelassenen Pflanzenschutzmitteln.
                                                                                                                    .

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Wir sorgen für Ernährungssicherheit - Österreichs Land- und Forstwirtschaft - Daten und Fakten 2019/20 - Landwirtschaftskammer ...
Vermarktung großteils ab Hof                             Gartenbau leistet wichtigen Beitrag zur                      Zucchini mit dem Namen „Jeanny Zucchini“ gewählt
                                                                                                                 Selbstversorgung                                             und aus dem Gehölzbereich wurden zwei Himbeer-
Gartenbau                                               Die Vermarktung von Zierpflanzen erfolgt zum größ-                                                                    sorten zur Gartenpflanze des Jahres gekürt. Der ös-
                                                        ten Teil direkt ab Hof. 679 der 824 Betriebe verkaufen   89 Betriebsleiter/innen wurden zu ihrer Meinung zu           terreichische Gartenbau leistet durch die Produktion
624 Betriebe erzeugen in Österreich auf 375,2 ha        ihre Produktion zumindest teilweise als Endverkaufs-     25 verschiedenen Aussagen gebeten. Durch die Zu-             von Gemüsepflanzen und Obstgehölzen einen wich-
Blumen und Zierpflanzen. Mehr als die Hälfte der        betrieb. 314 Produzenten liefern an Gartengestalter,     stimmung bzw. Ablehnung dieser Aussagen ergeben              tigen Beitrag zur Selbstversorgung mit Obst und Ge-
                                                        Floristen und den Facheinzelhandel. Der Großmarkt        sich Trends. Klare Zustimmung gab es zu Fragen rund          müse durch Hobbygärtner.
Zierpflanzenbetriebe bewirtschaftet eine Produktions-
                                                        wird von 165 Betrieben zur Vermarktung genutzt und       um den Absatz von Gemüse- und Obstpflanzen. Die
fläche von weniger als 0,25 ha und nur 18 Betriebe
                                                        weniger als 50 Zierpflanzenbaubetriebe liefern direkt    größte Nachfrage gibt es seit Jahren im Bereich der
haben mehr als 3 ha. 200 Baumschulbetriebe produ-       an Handelsketten oder Erzeugerorganisationen. Die        Genusspflanzen und diese Nachfrage steigt nach wie
zieren auf 965,3 ha Gehölze und Stauden.                Kombination aus mehreren Vermarktungsschienen ist        vor. Topfkräuter, Gemüsepflanzen und Obstgehölze
                                                        üblich.                                                  werden besonders von jüngeren Kunden sehr stark
                                                                                                                 nachgefragt. Die österreichischen Gärtnereien und
                                                        Beschäftigung                                            Baumschulbetriebe reagieren auf diese Nachfrage
                                                                                                                 durch höhere Produktion der gefragten Pflanzen und
                                                        Insgesamt sind in der Branche 5.916 Personen be-         durch spezielle Werbeaktivitäten wie das „Gemü-
                                                        schäftigt. In Zierpflanzenbaubetrieben finden 1.172      se des Jahres“ und die „Gartenpflanze des Jahres“.                                        Zierpflanzen:
                                                        familieneigene Personen einen Arbeitsplatz. 78 %         Zum „Gemüse des Jahres“ wurde 2019 eine gelbe                                             Produktionsmengen und -werte
                                                        der Betriebe beschäftigen auch familienfremde Per-
                                                        sonen. Insgesamt sind 3.094 Menschen in Zierpflan-
                                                                                                                                                                   Schnittblumen                                                                        37.408.000
                                                        zenbaubetrieben angestellt. In Baumschulen arbeiten                                                                                                                                                40,15

                                                        334 familieneigene Beschäftigte und 1.298 familien-                                                            Topfpflanzen Frühjahrssortiment                          16.552.000
                                                                                                                                                                                                                           12,88
                                                        fremde Personen.                                                                                                                Sommerblumen                                                                            55.681.000
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         75,06
                                                                                                                                                                           Gemüsepflanzen/Topfkräuter                                   24.219.000
                                                                                                                                                                                                                                    20,69
                                                                                                                                                                                        Herbstsortiment                 10.150.000
                                                                                                                                                                                                                                17,20
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Menge in Stück
                                                                                                                                                                       Stauden                                    7.154.084
                                                                                                                                                                                                                                        24,00                                    Produktionswert in Millionen

                                                                                                                                                                       Gehölze             Obstgehölze       3.166.074
                                                                                                                                                                                                                                                     34,42
                                                                                                                                                                                              Coniferen     1.528.325
                                                                                                                                                                                                                                         24,73
                                                                                                                                                                                           Laubgehölze      2.322.212
                                                                                                                                                                                                                                                                     47,57
                                                                                                                                                                         Rosen (Topfrosen, ohne Schnitt)    1.021.165
                                                                                                                                                                                                                         11,39
                                                                                                                                                                                                                                                                             Quelle: Statistik Austria

                   14                                                                                                                                                                                                                            15
Wir sorgen für Ernährungssicherheit - Österreichs Land- und Forstwirtschaft - Daten und Fakten 2019/20 - Landwirtschaftskammer ...
Auf rund 48.500 ha Rebfläche werden durchschnitt-       Längeres Reifen erhöht Zuckergehalt und Aromen,           Flächenanteil der wichtigsten Rebsorten
                                                       lich 2,32 Mio. hl Wein erzeugt. 80 % des Weines,        aber auch die Gefahr von Schäden durch Fäulnis oder
Österreichischer Wein                                  der im Inland konsumiert wird, sind österreichischer    Regen. Durch die Lese von Hand kann selektiver auf
weltweit gefragt                                       Wein. Ein in den letzten Jahren steigender Anteil der   das Erntegut eingegangen werden, doch ist sie im                                                                           Grüner Veltliner 31,0 %

                                                                                                                                                                                                                                                                            50,5 % Weißwein
                                                                                                                                                                                                                                          Welschriesling 7,2 %
                                                       heimischen Weinproduktion wird exportiert.              Vergleich zur maschinellen Ernte mit deutlich höhe-                                                                        Müller Thurgau 3,8 %
Österreichischer Wein ist nicht nur im Inland ein                                                              ren Kosten verbunden.                                                  Rebfläche                                           Weißer Burgunder 4,2 %
                                                                                                                                                                                         gesamt                                           Riesling 4,3 %
geschätztes Konsumgut, mittlerweile wird er in immer   70 % der österreichischen Rebfläche sind mit weißen
                                                                                                                                                                                        48.500 ha
mehr Länder weltweit exportiert. Der Anbau von         Rebsorten bestockt. Der Rotweinanteil ist in den ver-   Nachhaltig Austria                                                                                                         Zweigelt 13,8 %

                                                                                                                                                                                                                                                                            26,2 % Rotwein
                                                                                                                                                                                                                                          Blaufränkisch 6,5 %
                                                       gangenen Jahren auf 30 % angewachsen.                                                                                                                                              Blauer Portugieser 2,7 %
Weinreben konzentriert sich auf gemäßigte, klima-                                                                                                                                                                                         Blauburgunder 1,6 %
                                                                                                               Auch im Bereich der biologischen Wirtschaftswei-
tisch begünstigte Regionen, vor allem im Osten des                                                             se ist der österreichische Weinbau sehr engagiert.
                                                                                                                                                                                                                                          St. Laurent 1,6 %
                                                                                                                                                                                                                                          Sonstiges 23,3 %
Landes.                                                Weinbau                                                 Rund 15 % der österreichischen Rebfläche werden                                   Quelle: Statistik Austria

                                                                                                               biologisch bewirtschaftet. Daneben hat der Österrei-
                                                       Der Geschmack eines Weines wird nicht nur durch         chische Weinbauverband vor einigen Jahren ein Pro-
                                                       die Rebsorte beeinflusst, sondern auch durch die        gramm in Form eines Online-Tools für nachhaltig pro-
                                                       Umstände, unter denen die Rebe wächst (Terroir):        duzierten Wein erstellt. Rund 160 Betriebe haben sich
                                                       Man meint damit das komplexe Zusammenspiel              bereits im Rahmen dieses Programmes durch unab-
                                                       von Lage, Bodenbeschaffenheit, Klima und der Ar-        hängige Kontrollfirmen mit dem Label „Nachhaltig
                                                       beit des Winzers. So bieten beispielsweise die ge-      Austria“ zertifizieren lassen.
                                                       schützten Flusstäler mit ihren gebietsweise wärme-
                                                       speichernden Urgesteinsböden optimale Bedingun-
                                                       gen für den Grünen Veltliner und den Riesling. Dabei
                                                       sind die Steinmauerterrassen der Wachau schwer zu
                                                       bewirtschaften. Sie sind aber ein besonders attrakti-                                                           Weinproduktion in Zahlen
                                                                                                                                                                                                                                                   davon
                                                       ves Landschaftselement.
                                                                                                                                                                                                                                                           50 %
                                                       Der Weinbau ist sehr arbeitsintensiv: Nach einem ers-                                                              Weinernte 2019
                                                                                                                                                                                                                    Weinexporte 2018                          nach Deutschland
                                                       ten Schnitt noch vor der Rebblüte werden die Reben                                                                 2,32 Mio. Hektoliter                               53 Mio. Liter
                                                       an die Unterstützung gebunden, um eine gleichmä-                                                                                                                      Wert: 170 Mio. Euro
                                                                                                                                                                       Pro-Kopf-Verbrauch
                                                       ßige Versorgung mit Nährstoffen und eine gleichmä-                                                              Österreich                                              Weinimport 2018
                                                       ßige Laubwandverteilung zu gewährleisten. Im Som-                                                               26,7 Liter                                                    70 Mio. Liter
                                                       mer werden dann überflüssige Triebe, ein Teil der                                                                                                                             Wert: 216 Mio. Euro

                                                       Blätter und überschüssige Trauben entfernt. Bei der
                                                       Ernte im Herbst muss der Winzer stets abwägen:

                  16                                                                                                                                                                                                    17
Bei Geflügel- und Kalbfleisch auf Importe                 Freude bereitete im Frühjahr 2019 der deutliche An-
                                                         angewiesen                                                stieg der Erzeugerpreise bei Schweinefleisch, nach
Tierhaltung in Österreich –                                                                                        einer jahrelangen schlimmen Durststrecke für die
Österreich ist Selbstversorger                           Anders ist die Situation im Geflügelsektor: Trotz stei-   Tierhalter: Grund dafür ist die gute Nachfrage aus
                                                         gender Produktion bei Eiern und Mastgeflügel liegt        Drittstaaten (vor allem Asien) aufgrund der dort gras-
bei Schweine- und Rindfleisch                            der Selbstversorgungsgrad noch unter 90 % (Hühner-        sierenden Tierseuchen und steigender Nachfrage
                                                         fleisch 82 %, Pute 51 %), bei hohem Wettbewerbs-          in ganz Europa. Übrigens: Ein guter Teil der Expor-
Rund 1,9 Mio. Rinder wurden 2019 in ca. 56.000           druck aus dem Ausland.                                    te sind die in Österreich weniger gefragten Fleisch-
Betrieben gehalten, der Selbstversorgungsgrad bei                                                                  teilstücke wie fetter Schweinebauch, Schwarten oder
Rindfleisch in Österreich liegt bei gut 140 %. Das ist                                                             Verarbeitungsfleisch.                                                                     Was kann die österreichische
                                                         Was bereitete Sorgen im Jahr 2019?                        Wenig Freude bereiteten dagegen die Vorboten des                                          Nutztierhaltung, was fordern die
primär auch darauf zurück zu führen, dass viele Re-
                                                                                                                   mehrfach verschobenen Brexit: Die europäischen                                            Tierhalter:
gionen Österreichs im Berg- und Grünlandgebiet mit       Die Phänomene des Klimawandels führen in der Tier-        Handelsströme bei Milch, Butter, Käse und Rind-
Wiederkäuern wie Rindern, Schafen (15.000 Betriebe)                                                                                                                                                           ■	Die österreichische Nutztierhaltung ist klein strukturiert,
                                                         haltung zu spürbaren Auswirkungen: Zu warme Win-          fleisch sind schwer von Verschiebungen betroffen
                                                                                                                                                                                                                wirtschaftet klimaschonend, setzt auf einen hohen Anteil an
und Ziegen (10.000 Betriebe) die einzige und beste       ter und heiße, trockene Sommer führen zu neuen            und führten hier zu rückläufigen Erzeugerpreisen. Ge-
                                                                                                                                                                                                                Futtermitteln aus eigener Produktion sowie auf Rückverfolg-
Verwertungsform für Weiden und Almen umsetzen.           und vor allem viel häufiger vorkommenden Parasi-          rade Irland ist als großer Nettoexporteur in der Er-
                                                                                                                                                                                                                barkeit und Transparenz.
                                                         ten, insbesondere Mücken und Lederzecken übertra-         schließung neuer Absatzmärkte auf dem Kontinent
Während der Rinderbestand in den letzten Jahren                                                                                                                                                               ■	Daher wird für Importe ebenfalls ein hoher Standard
                                                         gen gleichermaßen neue Tierkrankheiten wie Lumpy          fleißig unterwegs gewesen, was zu Verdrängungsre-                                            verlangt.
mit rund 1 % jährlich zurückgeht, wächst der Bestand     skin disease, Bluetongue-Virus, Schmallenberg-Virus.      aktionen und wiederum tieferen Preisen in den klassi-                                      ■	Eine Ausweitung von Importen aus Drittstaaten etwa im
an Schafen und Ziegen weiter leicht an. Rund 22.000      Wildschweine haben höhere Vermehrungsraten und            schen österreichischen Absatzmärkten führte.                                                 Rahmen des MERCOSUR-Abkommens macht den Tiersek-
Schweinehalter haben im Jahr 2019 etwa 4,5 Mio.          beschleunigen damit das Vordringen der für die Tie-                                                                                                    tor zu einem der am Markt hauptbetroffenen Sektoren, die
Schlachtschweine erzeugt, die leicht rückläufige Ten-    re extrem gefährlichen Afrikanischen Schweinepest                                                                                                      Ausweitung von Mengen und Zollfreikontingenten wird
                                                         Richtung Westeuropa und Österreich. Mit Sorgfalt                                                                                                       abgelehnt.
denz deckte sich mit einem stagnierenden Verbrauch.
                                                         und Glück ist Österreich in den letzten Jahren wei-            Wert der landwirtschaftlichen                                                         ■	Durchgehende Frischfleischkennzeichnung, Verbesse-
                                                         testgehend verschont geblieben, allerdings steigt              Erzeugnisse 2019                                                                        rung der Kennzeichnungsstandards im Bereich Verar-
                                                         die Gefahr einer Einschleppung permanent. Abge-                Produktionswert zu Herstellungspreisen 2019 in Mio. €                                   beitungsfleisch und Fleischerzeugnisse, sowie in der
                                                         sehen davon leiden Nutztiere unter der Sommerhit-                                                                                                      Gemeinschaftsverpflegung.
                                                         ze genauso wie der Mensch, auch sie leiden unter                                                                                                     ■ Unterstützung der Diversifizierung der Fleischproduktion, der
                                                                                                                      Rinder                                      823  - 1,3 %                                  besonders tierfreundlichen und zusätzlichen Anforderungen
                                                         Leistungsdepression.
                                                                                                                   Schweine                                        850 + 0,9 %                                  in der Haltung, sowie der Biotierhaltung durch Maßnahmen
                                                                                                                    Geflügel                286     - 1,3 %                                                     im Umweltprogramm, in der Investitionsförderung und durch
                                                                                                                       Milch                                                         1.358     - 0,8 %          Qualitätsmaßnahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).
                                                                                                                         Eier                 286     + 0,5 %                                                 ■	Die österreichische Nutztierhaltung setzt auf die Verfolgung
                                                                                                                                                                                                                 multifunktionaler Ziele – gesunde Tiere, die fair behandelt
                                                                                                                                                                                                                 werden, gute veterinäre Behandlung, lückenlose Verfolgbar-
                                                                                                                         Landwirtschaftliche Gesamtrechnung - 1. Vorschätzung vom Nov. 2019                      keit in der Wertschöpfungskette, Qualitätsprodukte – daher
                                                                                                                         Volumen: bezogen auf die Produktion zu Erzeugerpreisen, Quelle: Statistik Austria
                                                                                                                                                                                                                 sind Maßnahmen zum Schutz dieser Produktion weiterhin
                                                                                                                                                                                                                 notwendig.

                   18
Foto: Simon Möstl Onlophs
                                                                                     Den frühzeitigen Ausstieg aus der Käfighaltung im       Spannungsthema Kücken                                       Höchste Qualität und Eikennzeichnung
                                                                                     Jahr 2009 haben die österreichischen Landwirte
Geflügelhaltung in Österreich –                                                      für die Sicherung ihres Marktes genutzt: Mehr als       Eine „moderne“ Legehenne legt jährlich knapp 300            Von welchem Bauernhof das Hühnerei stammt, aus
Tierschutzmusterland in Europa                                                       95 % aller Frischeier in den Regalen des Einzelhan-     Eier, eine der früheren weniger effizienten Hühner-         welchem Land es kommt, und unter welchen Um-
                                                                                     dels stammen aus Österreich und sind mit dem            rassen legt 150 bis 200 Eier, eine alte Henne in ex-        ständen es gehalten wird, erkennt man anhand der
Mit etwa 6,9 Mio. Legehennen können die österrei-                                    AMA-Gütesiegel ausgezeichnet. Bei Geflügelfleisch       tensiver Haltung schafft ab der zweiten Legeperio-          Einzelkennzeichnung auf jedem Ei. Diese ist seit
chischen Landwirte ca. 86 % des heimischen Bedarfs                                   ist der Wettbewerb am Markt aufgrund von Tiefprei-      de gerade noch 100 Eier pro Jahr mit abnehmender            2004 verpflichtend auf jedem Ei abzubilden. Die ers-
                                                                                     sangeboten aus Ländern ohne oder mit niedrige-          Tendenz. Das verdankt man jahrzehntelanger Selek-           te Ziffer ist ausschlaggebend für die Haltung der Le-
an Eiern abdecken. Mit Ende 2019 ist in Österreich der
                                                                                     ren Tierschutzauflagen brutal, daher gelingt die Aus-   tion und Zuchtarbeit. Die männlichen Tiere, die Häh-        gehennen, danach ist das Kürzel für das jeweilige EU-
Käfig zur Gänze Geschichte. Somit ist Österreich das
                                                                                     weitung der Produktion im eigenen Land nur müh-         ne, legen dagegen weder Eier noch eignen sie sich           Land, die Kennziffer für das Bundesland, die Betriebs-
erste und einzige Land in Europa, welches nur mehr                                   sam. Ein Selbstversorgungsgrad von nur ca. 82 % bei     zur Mast, weil sie dafür deutlich länger gehalten wer-      und Stallnummer abgebildet.
Eier in Bodenhaltung, Freilandhaltung und Bio-Qualität                               Masthühnern und sogar nur ca. 51 % bei Puten ver-       den müssten wie das Huhn einer speziellen Mastras-          Mithilfe einer eigens generierten Suchmaschine auf
produziert. Der so genannte ausgestaltete Käfig, die                                 deutlichen die schwierige Situation am Markt.           se, und sie brauchen fast viermal so viel Futter für die-   der Website des Vereins Österreichische Eierdaten-
häufigste Haltungsform von Legehennen in Europa, ist                                                                                         selbe Menge Fleisch. Das führt dazu, dass diese qua-        bank kann man den oben bereits erwähnten Code

seit 1. Jänner 2020 in Österreich verboten.
                                                                                     Bodenhaltung dominiert                                  si unbrauchbaren männlichen Kücken unter Tierschut-         eingeben und erfährt so alles über die Herkunft des
                                                                                                                                             zauflagen getötet werden.                                   Eies. Ziel dieses Vereins ist es, lückenlos den Weg der
                                                                                     In Österreich werden Masthühner und Legehennen                                                                      Eier vom Produzenten (= Landwirt), über die Pack-
                                                                                     allesamt in Bodenhaltung gehalten. Ebenso wie Trut-     Daher wird weltweit viel geforscht, wie man diese           stellen bis zum Einzelhandel aufzeigen zu können.
                                                                                     hühner, deren Fleisch zwar von Konsumentinnen           Kückenentsorgung am besten vermeiden kann. Es
                                                                                     und Konsumenten sehr geschätzt wird, in der Rea-        gibt mehrere Ansätze: Ein Ei gar nicht erst ausbrüten,
                                                                                                                                                                                                          Was der Code auf dem Ei bedeutet
                                                                                     lität aber aufgrund der strengen Haltungsbedingun-      aus dem ein männliches Kücken schlüpfen wird, oder
                                                                                                                                                                                                          Der Farbstempel auf jedem Ei zeigt dem Verbraucher, woher das Ei
                                                                                     gen und den daraus resultierenden höheren Produk-       das Brutei rechtzeitig vor dem Schlüpfen vernichten,
                                                                                                                                                                                                          stammt und unter welchen Umständen die Hennen gehalten wurde.
                                                                                     tions- und folglich den höheren Endverbraucherprei-     oder wieder Zweinutzungsrassen einführen.                    Diese Einzeleikennzeichnung ist seit 2004 verpflichtend auf jedem Ei
                                                                                     sen im Handel, im Vergleich zu ausländischer Ware,      Allen Optionen ist gemeinsam, dass es entwe-                 abzubilden. Die erste Ziffer ist ausschlaggebend für die Haltung der
                                                                                     laufend an Marktanteil verlieren. Weltweit beschäfti-   der noch keine geeigneten technologischen Früher-            Legehennen, danach sind das Kürzel für das jeweilige EU-Land, die
                                                                                                                                                                                                          Kennziffer für das Bundesland sowie die Betriebs- und Stallnummer
                                                                                     gen sich heute nur mehr drei bis vier relevante Kon-    kennungsmethoden gibt, diese jedenfalls sehr teu-
                                                                                                                                                                                                          angegeben. [www.eierdatenbank.at]
                                                                                     zerne mit Geflügelzucht – in Österreich gibt es keine   er werden, wenn sie dann funktionieren, oder dass
                                                                                     Zucht mehr, bestenfalls kleinere wirtschaftlich nicht   es eben die konkurrenzfähigen Zweinutzungsrassen             Haltungsform
                                                                                                                                                                                                          0 ökologische Erzeugung (Bio)
                                                                                     relevante aussterbende Rassen werden weiterhin ge-      noch nicht gibt.                                             1 Freilandhaltung
                                                                                     züchtet. Auch bei Enten und Gänsen kann aus öster-                                                                   2 Bodenhaltung
                                                                                                                                                                                                          3 Käfighaltung
                                                                                     reichischer Erzeugung nur eine kleine Premiumschie-
                                                                                     ne von 12 % (Enten) und 24 % (Gänse) des Marktes                                                                     Herkunftsland
                                                                                                                                                                                                          AT Österreich                                  2 AT 1234567
                                                                                     bedient werden.                                                                                                      DE Deutschland                                 MHD 05.03.2016
                                                                                                                                                                                                          IT Italien
                                                                                                                                                                                                          NL Niederlande usw.

                                                                                                                                                                                                          LFBIS-Nummer
                                                                                                                                                                                                          landwirtschaftliche Betriebsnummer

                                                                                                                                                                                                          Haltbarkeit
                                                                                                                                                                                                          optionale Angabe des
                                                                                                                                                                                                          Mindesthaltbarkeitsdatums
                   20                                                                                                                                                                                                                                   21
Hier lohnt ein Blick auf die Fakten:                      Dazu ein Gedankenspiel:                                   Internationale Studien bescheinigen der
                                                                                                             ■ Wenn niemand mehr in Österreich Milch trinkt,          österreichischen Tierproduktion höchste
Fleischsteuer –                                    Im Jahr 2018 wurden laut Umweltbundesamt in Öster-           Käse isst, Fleisch oder Produkte wie Leder und Wol-    Effizienz
Positionen und Fakten                              reich rund 79 Mio. Tonnen Treibhausgase (THG) emit-          le verbrauchen würde, sinken die Emissionen um
                                                   tiert. Gegenüber dem Basisjahr 1990 kam es zu einem          rund 6 %                                               Österreichs Tierhaltung verursacht deutlich weniger
„Mit Steuern auf Fleisch den Fleischverbrauch      Anstieg um 0,7 %. Dem gegenüber wurden die Emis-          ■ Und wenn niemand mehr etwas essen würde, so            Treibhausgas-Ausstoß je Produkteinheit als in den
verteuern und damit die Emissionen senken“ -       sionen in der Landwirtschaft im Vergleichszeitraum um        bleiben die Emissionen auf 90 % des heutigen           meisten anderen Regionen der Welt. Das negativs-
                                                   13,7 % verringert. Der Agrarsektor verursachte 2018          Niveaus. Wäre dann wirklich die Welt gerettet?         te Vergleichsbeispiel ist die Regenwaldrodung in Süd-
diese These wird mittlerweile öfters als Beitrag
                                                   nur 10 % der gesamten THG-Emissionen. Die übrigen         ■ Wenn wir gänzlich auf die Schweinehaltung ver-         amerika, wo dann auf diesen Böden extensive Rinder-
zum Thema Klimawandel verbreitet. Geht das
                                                   90 % verteilen sich auf die Sektoren Energie und In-         zichten und die beliebteste und meistverzehrte         weidewirtschaft betreiben wird. Dies führt zur Multi-
überhaupt, welchen Effekt hat es und was           dustrie (44 %), Verkehr (30 %), Gebäude (10 %), Abfall-      Fleischsorte der heimischen Konsumenten gar nicht      plikation des Problems: einerseits Freisetzung von
bedeutet es?                                       wirtschaft (3 %) und Fluorierte Gase (3 %).                  mehr auf dem Speisezettel stünde, dann könnten         CO2 durch Abholzung und Brandrodung, anderer-
                                                                                                                die Österreicher die Emissionen um 0,34 % sen-         seits zusätzliche Bodenerosion und Methanbildung
                                                   Die Hauptgründe für die Senkung der THG-Emissionen           ken. Da würde es der Branche auch gar nichts nut-      durch extrem ineffiziente Weidewirtschaft mit untaug-
                                                   in der Landwirtschaft sind:                                  zen, dass die Emissionen der Schweinehaltung seit      lichen Rinderrassen, die in tropischen Zonen eigent-
                                                   ■ Niedrigere Viehbestände,                                   1990 um 30% reduziert wurden.                          lich gar nichts verloren haben. Würde man also Milch
                                                   ■	schon gesetzte Maßnahmen zur Reduktion                                                                           und Fleisch aus dem Ausland einführen statt im Inland
                                                      (Gülleausbringung usw.)                                Die landwirtschaftliche Erzeugung von Pflanzen, Fut-      zu erzeugen, dann wäre das importierte Problem ver-
                                                   ■	ein flächendeckendes Umweltprogramm in Öster-          termitteln und Lebensmitteln erfolgt in Österreich - im   gleichsweise noch größer als wenn man bei der Tier-
                                                      reich zum Humusaufbau                                  Gegensatz zu vielen anderen Regionen der Welt - zum       haltung im eigenen Land bleibt. Milch aus Österreich
                                                   ■	stetige Effizienzverbesserung in der Tierhaltung -     größten Teil ohne energieaufwändige Beregnung und         wird mit der Pflege der Kulturlandschaft und viel Gras
                                                      man kann mit weniger Rohstoffeinsatz und dank          nicht aus fossilen Trinkwasserreservoirs. Ohne Tierhal-   klimaeffizienter erzeugt als in vielen anderen Regionen
                                                      besserer Futterverwertung und leistungsfähiger         tung gäbe es keine Bewirtschaftung unserer Weiden,        der Welt.
                                                      Tierrassen mehr Milch, Eier oder Fleisch erzeugen.     Wiesen, Almen mehr. Damit wäre die Grundlage für
                                                                                                             viele andere Bereiche unserer Wirtschaft (Tourismus)
                                                   Die Landwirtschaft hat bereits Maßnahmen zur Re-          gefährdet.
                                                   duktion ihrer Emissionen gesetzt und Vorleistungen
                                                   erbracht, das wird sie auch weiter tun.

                                                   Der tierische Sektor kommt für mehr als die Hälfte der
                                                   Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft (also für
                                                   gut 5 % der gesamten nationalen Emissionen) auf, in-
                                                   klusive aller Vorleistungen wie Maschinen, Treibstoff
                                                   für die Bewirtschaftung, erste Verarbeitungsstufe usw.

                   22                                                                                                                                                                                   23
Wie können Fleisch und andere tierische                  Was könnte man noch tun?                                                                                        2/3 der Milch im Berggebiet erzeugt
Lebensmittel klimaeffizient erzeugt werden:
                                                         Der Forschung kommt erhebliche Bedeutung zu, um           Milchproduktion unter                                 Mittlerweile werden rund zwei Drittel der österreichi-
■	Hohes Fachwissen und praktische Umsetzung             neue Lösungen zu finden. Das „Einfangen“ des Met-         schwierigen Bedingungen                               schen Milch im Berggebiet, also im Alpenraum so-
   sind gut für die Effizienz bei der Verwendung der     hans über Fütterungszusätze bei Wiederkäuern ist                                                                wie dem Wald- und Mühlviertel erzeugt. Ebenso ver-
   Ressourcen, also möglichst wenig Verluste bei der     noch nicht gelungen, stellt aber einen Forschungs-        Aufgrund der österreichischen Topographie mit         ändert hat sich die Struktur der Milchbetriebe. Durch
   Futterproduktion                                      schwerpunkt dar. Das wäre aber auch ein tiefer Eingriff   einem sehr hohen Anteil an Dauergrünland und          den züchterischen Fortschritt und die Änderung der
■	Gesunde und leistungsbereite Tiere tiergerecht        in die über Millionen Jahre entwickelte Funktionswei-                                                           Fütterungstechnik ist die Milchleistung je Kuh gestie-
                                                                                                                   mit hohen Jahresniederschlagsmengen im Berg-
   füttern                                               se von Raufutter fressenden Tieren.                                                                             gen, dadurch ist die Anzahl der Milchkühe und der
                                                                                                                   und Hügelland sowie im Voralpenraum hat die
■	Sorgfalt im Umgang mit den Erzeugnissen, keine                                                                                                                        milcherzeugenden Betriebe zurückgegangen, gleich-
   Verluste                                              Noch ein Aspekt: Je mehr Tierwohl desto mehr Emissi-      Rinderhaltung und Milchproduktion in Österreich       zeitig ist der durchschnittliche Kuhbestand je Betrieb
■ heimische Futtermittel verwenden, dazu gehören        onen: Laufstall statt Anbindestall bedeutet mehr Emis-    eine lange Tradition, denn nur Wiederkäuer wan-       gestiegen. Zum Stichtag 31. Dezember 2019 gab es in
   auch Gras oder heimisches Soja                        sionen, Freilandhaltung und Bodenhaltung bei Geflü-       deln am effektivsten pflanzliches in tierisches Ei-   Österreich noch 25.608 Milcherzeuger. Das waren laut
■	Im Stall und im Grünland gibt es bereits mehr         gel bedeuten höhere Emissionen über größere Flä-          weiß um, aus Gräsern, Klee und Kräutern werden        Agrarmarkt Austria (AMA) um 976 Lieferanten oder
   Weidehaltung                                          chen je Tier. Eine längere Lebensdauer je Nutztier ist                                                          3,7 % weniger als im Jahr 2018. 82 heimische Molke-
                                                                                                                   Milch und Fleisch. Bis in die 1970er Jahre war
■ Ausbringung von Düngern nur bei kühler und            positiv, sehr extensive Wirtschaftsweisen können aber                                                           reien und Sennereien verarbeiteten im Jahr 2019 in ih-
   feuchter Witterung und emissionsarme Techniken,       je Produkteinheit tendenziell höhere Emissionen be-
                                                                                                                   die Milcherzeugung in allen Bundesländern und         ren 106 Betriebsstätten ca. 3,1 Mio. Tonnen Milch.
   zum Beispiel neuere Geräte, die Gülle direkt und      deuten. Zum Schluss kommt noch die Frage des per-         Produktionsgebieten üblich, das hat sich in den
   bodennah ausbringen                                   sönlichen Ernährungs- und Lebensstils dazu. Die Land-     letzten Jahrzehnten stark verändert, die Rinder-
■ Investitionen in neue Technik ermöglichen meist       wirtschaft unterstützt daher viele Initiativen und Pro-   haltung hat sich in die Grünlandregionen und ins      Österreich Selbstversorger
   deutliche Effizienzsteigerungen                       jekte der Bildung, der Beratung und einer umfassen-       Berggebiet verlagert.                                 bei Schweine- und Rindfleisch
■	In der Lagerung von Mist und Gülle werden seit        den Ernährungsinformation.
   vielen Jahren Investitionen in besonders emissions-                                                                                                                   Die Novelle des Tierschutzrechts 2017/18 brachte für
   arme Lagerstätten gelenkt, auch durch Abdeckung                                                                                                                       österreichische Tierhalter erhebliche Anhebungen der
   von Lagerstätten werden die Emissionen immer                                                                                                                          Tierschutzstandards: Verpflichtende Schmerzlinde-
   mehr gesenkt.                                                                                                                                                         rung bei sog. Eingriffen wie Entfernen der Hornanlage
                                                                                                                                                                         oder Kastration, verpflichtendes organisches Beschäf-
                                                                                                                                                                         tigungsmaterial, noch mehr Platz für Ziegen, entschei-
                                                                                                                                                                         dende Festlegungen für das Auslaufen der dauernden
                                                                                                                                                                         Anbindehaltung, und konkrete Projekte für die Etablie-
                                                                                                                                                                         rung der Kombinationshaltung von Milchkühen in Form
                                                                                                                                                                         von allgemein verpflichtendem Weidegang oder Aus-
                                                                                                                                                                         lauf. Österreich nimmt damit im EU-Vergleich einen der
                                                                                                                                                                         führenden Plätze im Tierschutz ein.

                  24                                                                                                                                                                                     25
Milchviehbetriebe
                                                                                                                                                Milchkühe und Milchviehhalter von 2005 bis 2019

                                                                                                                                               538.431

                                                                                                                                                                                                                                                                                                       543.421
                                                                                                                                                            533.030

                                                                                                                                                                                                 532.295

                                                                                                                                                                                                              534.059

                                                                                                                                                                                                                                                                                           539.867
                                                                                                                                                                                    527.433

                                                                                                                                                                                                                                                               534.041

                                                                                                                                                                                                                                                                           533.899
                                                                                                                                                                                                                         531.101

                                                                                                                                                                                                                                                    525.258
                                                                                                                                                                        526.072

                                                                                                                                                                                                                                        526.993

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 532.872

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             524.068
                                                                                                                                                  031

                                                                                                                                                                          367

                                                                                                                                                                         812

                                                                                                                                                                        583

                                                                                                                                                                       007
                                                                                                                                               51.

                                                                                                                                                                      123
                                                                                                                                                                      128
                                                                                                                                                                      48.

                                                                                                                                                                     460

                                                                                                                                                                     333
                                                                                                                                                                    650
                                                                                                                                                                     45.

                                                                                                                                                                    293
                                                                                                                                                                    43.

                                                                                                                                                                   381
                                                                                                                                                                    42.

                                                                                                                                                                   272

                                                                                                                                                                     s
                                                                                                                                                                  199
                                                                                                                                                                  39.
                                                                                                                                                                  38.

                                                                                                                                                                608
                                                                                                                                                                 36.

                                                                                                                                                                 34.
                                                                                                                                                                34.

                                                                                                                                                                32.

                                                                                                                                                               31.

                                                                                                                                                               30.

                                                                                                                                                              29.

                                                                                                                                                             25.
Die heimische Landwirtschaft erzielte 2019 einen ge-     Jahr 2019 bildete diesbezüglich eher die Ausnahme.
schätzten Gesamtproduktionswert von rund 7,6 Mrd.        Im Gesamtjahr ergab sich laut AMA-Berechnungen in

                                                                                                                                               2005

                                                                                                                                                            2006

                                                                                                                                                                         2007

                                                                                                                                                                                    2008

                                                                                                                                                                                                 2009

                                                                                                                                                                                                              2010

                                                                                                                                                                                                                         2011

                                                                                                                                                                                                                                        2012

                                                                                                                                                                                                                                                    2013

                                                                                                                                                                                                                                                               2014

                                                                                                                                                                                                                                                                           2015

                                                                                                                                                                                                                                                                                           2016

                                                                                                                                                                                                                                                                                                       2017

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 2018

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             2019
Euro, was im Vergleich zum Jahr 2018 einem Zu-           Österreich ein durchschnittlicher Erzeugermilchpreis
                                                                                                                                                         Milcherzeuger                        Milchkühe                                                                                              Quelle: AMA
wachs um 2,5 % entsprach.                                (bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß) von 36,89 Cent

                                                                                                                                                                                                                                    160.100
Der Wert der tierischen Erzeugung erzielte mit           netto bzw. 41,68 Cent brutto/kg. Damit wurde das
                                                                                                                                           Milchkühe, Milchviehhalter
rund 3,6 Mrd. Euro gegenüber 2018 einen Zuwachs          Vorjahresniveau knapp unterschritten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                 100.339
                                                                                                                                           und Durchschnitt Tiere
(+2,8 %). In der Schweineproduktion fiel die Ertrags-    In Österreich wird auf Grund der natürlichen Voraus-                              pro Halter

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 20
                                                                                                                                                                                                                                   23
                                                                                                                                           2019 nach Bundesländern
situation deutlich besser aus.                           setzungen mehr Milch erzeugt als selbst konsumiert,                                                                                                                                      6.953                     21
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             7
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Wien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  3
                                                                                                                                                                                                                                                                                            4.695
So ließ der hohe Importbedarf Chinas infolge der Aus-    daher hat der Export - vor allem von Käse - eine gro-                                                                                                 Oberösterreich                          Niederösterreich

                                                                                                                                                                                                  57.121
breitung der Afrikanischen Schweinepest die Preise       ße Bedeutung. Der milchwirtschaftliche Außenhan-

                                                                                                                                                   61.172
                                                                                                                          24.965

                                                                                                                                                                                                                                                                                79.748
kräftig steigen. In der Folge nahm der Wert der heimi-   del saldiert positiv, es wird mehr aus- als eingeführt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     3.604
                                                                                                                        18                                                                     16          3.604
                                                                                                                                               11
schen Schweineproduktion bei einem geringfügig ge-       Wichtigste Abnehmerländer für heimische Milchpro-         Vorarlberg
                                                                                                                                   1.356                    5.333                     Salzburg                                                                             18                                    31
                                                                                                                                               Tirol                                                                                                                                       4.339 Burgenland 117
stiegenen Erzeugungsvolumen um 17,7 % zu. Wert-          dukte sind Deutschland und Italien, insgesamt wer-

                                                                                                                                                                                                                                          33.574
                                                                                                                                                                                                                                                               Steiermark
mäßige Einbußen gab es demgegenüber in der Rin-          den ca. 86 % der Exporte mit Mitgliedsländern der                                                  Milchkühe                                                            18   1.874
dererzeugung (-3,9 %), wo sowohl das Erzeugungs-         Europäischen Union getätigt, der Anteil der Drittlan-                                              Milcherzeuger                                                     Kärnten
                                                                                                                                                            Tiere/Halter
volumen als auch die Preise das Niveau des Vorjahres     dexporte konnte deutlich gesteigert werden, vor al-
nicht erreichten. Der Wert der Milchproduktion lag       lem mit Spezialprodukten.                                                                                                                         Quelle: BMNT, Rinderdatenbank, Grüner Bericht, Statistik Austria

in Folge eines etwas geringeren Erzeugungsvolu-
mens bei im Jahresmittel stabilen Preisen geringfü-      Milch wird flächendeckend in Österreich ohne gen-                                  Selbstversorgungs-                                                                                        Haushaltsausgaben
gig unter dem Vorjahresergebnis (-0,8 %). Der Pro-       technisch veränderte Futtermittel erzeugt. Große Be-                               grad 2018                                                                                                 für Milchprodukte, Österreich
                                                                                                                                                                                                                                                      monatlich in Euro
duktionswert bei Geflügel war niedriger als im Vorjahr   deutung in der heimischen Milchproduktion hat die
(-3,9 %), während der Wert der Eierproduktion stabil     Biomilch. Mit fast 18 % der erzeugten Milch nimmt                                                                                                                                             sonstiges 6,8
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Trinkmilch 9,6
blieb (+0,4 %).                                          sie den Spitzenplatz unter den Bioprodukten ein. In                                Käse 115 %                                    Konsummilch 164 %                                            Butter 4,5                          gesamt
                                                         den letzten Jahren haben die unter Verzicht auf Gär-                                                                                                                                       Topfen 2,4                             45,9                        Joghurt 6,3

                                                         futter erzeugte Heumilch und andere Spezialsorten                                       Butter 72 %

Preis-Kosten-Schere bleibt Problemfaktor                 immer mehr Marktanteile gewonnen.
                                                                                                                                                                                                                                                               Käse 16,3
                                                                                                                                                                      Quelle: Statistik Austria                                                                                          Quelle: Statistik Austria
                                                         Dem Tierwohl wird in Österreich seit jeher große Be-
Allerdings stiegen auch die Kosten für die Landwirt-     deutung beigemessen. Neben der Haltung in tierge-
schaft, die Aufwendungen für Vorleistungen wurden        rechten Laufställen hat in kleineren Betrieben mit ein-
                                                                                                                                                   Milchwirtschaftlicher Außenhandel
                                                                                                                                                   Österreich, Export, Import, Entwicklung 2005 bis 2018 in 1.000 Euro
auf rund 4,3 Mrd. Euro geschätzt, was um 1,3 %           geschränkten Raumverhältnissen die Kombinations-
                                                                                                                                           1.400.000
über dem Vorjahresniveau lag.                            haltung, die den Tieren ein ausreichendes Maß an                                                                                                                                                                                                            1.232.882
                                                                                                                                           1.200.000
Der Erzeugermilchpreis ist seit dem Beitritt zur EU      Bewegungsfreiheit garantiert, immer noch seine Be-                                1.000.000
                                                                                                                                                                                                                         Export

sehr starken Schwankungen unterworfen. Nach sei-         rechtigung und entspricht den strengen gesetzlichen                                 800.000
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     830.049

nem Tiefpunkt im Jahr 2008 ist er wieder gestiegen       Vorgaben.                                                                           600.000
                                                                                                                                                                                                               Import

und bis zum Frühjahr 2014 hatte er die Höhe von 1995                                                                                         400.000

erreicht. Seither schwankt der Milchpreis sehr stark,                                                                                        200.000

nicht nur EU-weit, sondern auch in Österreich. Das                                                                                                   0

                                                                                                                                                            2005
                                                                                                                                                                       2006
                                                                                                                                                                                  2007
                                                                                                                                                                                              2008
                                                                                                                                                                                                       2009
                                                                                                                                                                                                                  2010
                                                                                                                                                                                                                           2011
                                                                                                                                                                                                                                        2012
                                                                                                                                                                                                                                                   2013
                                                                                                                                                                                                                                                              2014
                                                                                                                                                                                                                                                                         2015
                                                                                                                                                                                                                                                                                   2016
                                                                                                                                                                                                                                                                                                2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          2018
                                                                                                                                                                                                                                                   Quelle: Statistik Austria, AMA-Marketing

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