Unternehmensbericht 2012 - Hilti-Group

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Unternehmensbericht 2012 - Hilti-Group
Unternehmensbericht 2012
Unternehmensbericht 2012 - Hilti-Group
Wir begeistern unsere Kunden
und bauen eine bessere Zukunft.
Unternehmensbericht 2012 - Hilti-Group
Überblick.

  Die wichtigsten Kennzahlen (in Mio. CHF)

                                                   2012       2011    Veränderung
  Nettoumsatz                                     4 204       3 998         +206
  Betriebsergebnis                                  301        207           +94
  Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit             617        242          +375
  Reingewinn                                        194         97           +97
  Anzahl Mitarbeitende
  (per 31. Dezember)                          21 139         21 848         −709

  Nettoumsatz (in Mio. CHF)

                 2008     2009      2010   2011      2012
    6 000
    5 000
    4 000
    3 000
    2 000
    1 000
                4 700     3 845    3 930   3 998     4 204

  Betriebsergebnis (in Mio. CHF)

                 2008     2009      2010   2011      2012
      600
      500
      400
      300
      200
      100
                 450       172      268    207        301
Unternehmensbericht 2012 - Hilti-Group
Das ist Hilti.

      Wir beliefern die Bauindustrie mit techno­
      logisch führenden Produkten, Systemen
      und Dienstleistungen. Wir bieten innovative
      Lösungen mit überlegenem Mehrwert.

      Wir begeistern mit rund 21 000 Mitarbeiten­
      den in mehr als 120 Ländern unsere Kunden
      und bauen eine bessere Zukunft.

      Wir leben klare Werte. Integrität, Mut zur
      Veränderung, Teamarbeit und hohes Enga­
      gement bilden das Fundament unserer Un­
      ternehmenskultur.

      Wir verbinden langfristigen wirtschaftlichen
      Erfolg mit ganzheitlicher Verantwortung ge­
      genüber Gesellschaft und Umwelt. Offenheit,
      Ehrlichkeit und Toleranz im gegenseitigen
      Umgang gelten für Teammitglieder, Partner
      und Lieferanten gleichermassen. Das Ziel un­
      serer Strategie ist, den Unternehmenswert
      nachhaltig zu steigern.
Unternehmensbericht 2012 - Hilti-Group
Themen.

04                  Editorial

06                  Strategie

10                  Kunden

16                  Geschäftsfelder

22                  Produkte

28                  Forschung und Entwicklung

34                  Mitarbeitende

40                  Corporate Responsibility

52                  Konzernleitung

54                  Verwaltungsrat

56                  Finanzkennzahlen

68                  Branchen

Herausgeberin: Hilti Aktiengesellschaft, Corporate Brand & Communi­
cation, Postfach 333, 9494 Schaan, Liechtenstein
Gesamtverantwortung: Jessica Nowak
Redaktion / Text / Übersetzung: Nicole Bays, Priya Ender, Matthias Hassler,
Chris Larson, Stephan Moosbrugger, Jessica Nowak
Gestaltung: Jeannine Merkli
Fotografie: William Alix, Sipa Press Agency (Paris, Frankreich); Brandon
Barnard Photography (Johannesburg, Südafrika); Nathan Harmon Photogra­
phy (Tulsa, USA); Roland Korner, Close up AG (Triesen, Liechtenstein); Oce­
an, Corbis; Uli Reitz, Hilti; Simpa Networks (Bangalore, Indien); Bhupinder
Singh, Vandana Movies (Neu-Delhi, Indien)
Druck: BVD Druck + Verlag AG (Schaan, Liechtenstein)
Bildbearbeitung: Miro Repro (Hamburg, Deutschland)

Der Geschäftsbericht erscheint in deutscher und englischer Sprache.
Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers.

Den vollständigen Finanzbericht, die Grundsätze der Corporate Governance, das
Organigramm der Konzernorganisation, eine Liste der konsolidierten
Konzerngesellschaften und Informationen zum Martin Hilti Familien Trust finden
Sie im Internet unter www.hilti.com.

                  Swiss Climate

Klimaneutral
gedruckt
SC2012073001 • www.swissclimate.ch
Unternehmensbericht 2012 - Hilti-Group
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Unternehmensbericht 2012 - Hilti-Group
Editorial
                 Hilti Unternehmensbericht 2012

Liebe Leserinnen, liebe Leser

                 Die positiven Geschäftsergebnisse 2012 lassen         ermöglichen. Dank des hohen Einsatzes unserer
                 uns erfreut auf das vergangene Jahr zurückblicken.    Teams und der konsequenten Umsetzung zahlrei­
                 Nicht nur, dass wir unseren eingeschlagenen           cher Veränderungen sind wir heute schlanker, agi­
                 Wachstumskurs beibehalten haben, wir konnten          ler und deutlich robuster aufgestellt – eine wichtige
                 auch aufgrund der Umsetzung zahlreicher Re­           Voraussetzung, um unseren Erfolg und unterneh­
                 strukturierungs- und Kostenreduktionsmassnah­         merischen Handlungsspielraum auch in den kom­
                 men mit einer signifikanten Steigerung der Profita­   menden Jahren beizubehalten.
                 bilität und einer deutlichen Verbesserung unserer
                 Cashflow-Situation abschliessen.                         Das Herzstück unserer Anstrengungen, unser täg­
                                                                          licher Antrieb und Fokus sind nach wie vor unsere
                 Dabei war das konjunkturelle Bild global sehr un­        Kunden. Sie bilden das Fundament unseres Ge­
                 terschiedlich ausgeprägt. Während die Baukon­            schäftsmodells und den Kern unserer Strategie,
                 junktur in Südeuropa weiterhin stockte, generier­        die auf eine langfristige Kundenbindung ausgerich­
                 ten wir in Süd- und Nordamerika sowie Asien              tet ist. Wir wollen unseren Kunden einen deutli­
                 zusätzliche Marktanteile und konnten auch unser          chen Mehrwert bieten. Dank unseren innovativen
                 Solargeschäft in Nordamerika und Asien weiter            Produkten, herausragenden Dienstleistungen und
                 ausbauen.                                                nicht zuletzt motivierten, kompetenten Mitarbei­
                                                                          tenden sind wir denn auch in der Lage, genau das
                 Für 2013 heisst es dennoch, wachsam zu sein.             zu tun und unsere starke Differenzierungsfähigkeit
                 Die wirtschaftliche Situation in Europa bleibt un­       weiter auszubauen.
                 vermindert schwierig. Bis die grundlegenden Pro­
                 bleme der Schuldenkrise in Europa nicht gelöst           Wir sehen 2013 optimistisch entgegen: Wir sind
                 sind, wird die gesamtwirtschaftliche Entwicklung         gut aufgestellt, wissen die Chancen in unseren
                 und mit ihr die Bauindustrie nur schleppend vor­         Kern- und Wachstumsmärkten zu nutzen und ver­
                 ankommen. Umso wichtiger ist es für uns, proak­          fügen über das richtige Know-how und Kundenge­
                 tiv zu handeln und uns auf solche Herausforde­           spür. Ebenso sind unternehmerischer Sachver­
                 rungen vorzuberei­ten.                                   stand sowie die Fokussierung auf Nachhaltigkeit
                                                                          unabdingbare Schlüsselfaktoren, um langfristig er­
                 Dies im Blick, haben wir uns bereits in den vergan­      folgreich in einem volatilen Umfeld zu bestehen, in
                 genen Monaten intensiv auf jene Segmente kon­            dem der Wandel die einzige Konstante zu sein
                 zentriert, die uns nachhaltige profitable Wachs­         scheint.
                 tumschancen bieten und die Marktführerschaft

Pius Baschera                           Bo Risberg
Präsident des Verwaltungsrats           Vorsitzender der Konzernleitung

                                                                                                                           5
Unternehmensbericht 2012 - Hilti-Group
6
Unternehmensbericht 2012 - Hilti-Group
Strategie
Hilti Unternehmensbericht 2012

                   Wir sind auf Kurs.
                   Bo Risberg, Vorsitzender der Konzernleitung: „Mit den richtigen
                   Prioritäten und Initiativen werden wir unser Potenzial besser
                   ausschöpfen und unsere Profitabilität weiter steigern.“

                                                                                     7
Unternehmensbericht 2012 - Hilti-Group
Den Erfolgsweg
    fortsetzen.
    Mit einer deutlichen Trend­
    wende konnte Hilti das Jahr
    2012 erfolgreich abschliessen.
    Ein Umsatzzuwachs um 5 Pro­
    zent und eine signifikante Ver­
    besserung der Profitabilität
    zeugen von einem ambitionier­
    ten Jahr. 2013 soll an diesen
    Erfolg angeknüpft werden,
    wenn auch erneut mit zahlrei­
    chen Herausforderungen zu
    rechnen ist: Die Volatilität im
    wirtschaftlichen Umfeld und die
    Konjunkturschwäche in Europa
    bleiben vorerst bestehen. Die
    Wachstumsregionen der Welt
    werden zwar weiterhin an
    Gewicht gewinnen, aber auch
    dort sind Licht und Schatten
    erkennbar.

    Herr Risberg, wie zufrieden sind Sie mit dem
    Ergebnis aus dem letzten Jahr?
    Bo Risberg: Für uns war 2012 durchaus ein erfolg­
    reiches Jahr, trotz eines herausfordernden Um­
    felds. Neben einem erfreulichen Umsatzergebnis
    und einer deutlichen Profitabilitätssteigerung
    konnten wir unseren Cashflow erheblich verbes­
    sern. Entscheidend war auch, dass wir viele wich­
    tige strategische Initiativen weiterverfolgen konn­
    ten, zahlreiche Innovationen erfolgreich im Markt
    platziert und die konsequente Umsetzung unseres
    Massnahmenprogramms vorangetrieben haben.
    Das war ein hartes Stück Arbeit für alle unsere
    Mitarbeitenden weltweit, aber die Mühen haben
    sich am Ende gelohnt.

8
Strategie
Hilti Unternehmensbericht 2012

                                                      menswerts, also auf nachhaltiges profitables
                                                      Wachstum und Kapitaleffizienz. Im Zentrum ste­
                                                      hen fünf Schwerpunkte, die den Fokus auf ausge­
                                                      wählte Markt- und Kundensegmente, auf Aktivitä­
                                                      ten, die unsere Kundenloyalität, Differenzierung
                                                      und Wettbewerbsfähigkeit weiter unterstreichen,
                                                      auf die Entwicklung unserer Teams sowie auf die
                                                      kontinuierliche Verbesserung unserer Produktivität
                                                      und unseres Cashflows legen.

                                                      Was erwarten Sie für 2013?
                                                      Bo Risberg: Es wird sicherlich wieder kein einfa­
                                                      ches Jahr. Die Baukonjunktur in Europa wird, ge­
                                                      trieben durch die Schuldenkrisen in Südeuropa,
                                                      weiterhin schwach bleiben. Abgesehen von den
                                                      haushaltspolitischen Risiken wird sich die Kon­
                                                      junktur in den USA schrittweise verbessern und
                                                      die Wachstumsdynamik in Asien und Lateinameri­
                                                      ka leicht zulegen. Wir rechnen mit einer ähnlichen
                                                      Marktentwicklung wie im vergangenen Jahr sowie
                                                      mit einem leichten Umsatzwachstum und einer
                                                      weiteren Verbesserung der Umsatz- und Kapital­
                                                      rendite.

                                                      Nach sieben Jahren als CEO werden Sie Ende
                                                      dieses Jahres aufgrund der unternehmensinter-
                                                      nen Altersregelung Ihr Amt an Konzernleitungs-
                                                      mitglied Christoph Loos abtreten. Was wird
                                                      sich verändern?
                                                      Bo Risberg: Hilti hat in den vergangenen Jahren
Das Umfeld bleibt schwierig, dennoch verfolgt         grosses Potenzial aufgebaut, wovon wir in Zukunft
Hilti ambitionierte Ziele. Was macht Sie              profitieren können. Christoph Loos hat als langjäh­
optimistisch?                                         riges Mitglied in der Konzernleitung massgeblich
Bo Risberg: Wir haben unsere Hausaufgaben ge­         daran mitgearbeitet. Ein entscheidender Pluspunkt
macht und eine klare Strategie. Mit dem Fokus auf     von Hilti ist, dass wir uns proaktiv und aus eigener
unseren Prioritäten werden wir in den Segmenten,      Kraft langfristig entwickeln können. So haben wir,
wo wir profitable Wachstumschancen sehen, wei­        trotz des schwierigen Umfelds in den vergangenen
terhin Marktanteile gewinnen. Die Differenzierung     Jahren, immer die richtige Balance zwischen der
ist unsere Stärke, sowohl im Hinblick auf Innovati­   kurzfristigen Profitabilitätssicherung und der lang­
on als auch auf das hohe Qualitätsniveau bei Pro­     fristigen Entwicklung unserer Stärken gefunden.
dukten und Serviceleistungen. Es geht darum, un­      Darüber hinaus haben wir entscheidend an unserer
sere Kunden zu begeistern, und wir sehen noch         Flexibilität gearbeitet, um künftig Marktvolatilität
ausreichend Potenzial, um dies weiter auszubauen.     und schwierige Wirtschaftssituationen besser ab­
                                                      federn zu können. Ich bin überzeugt, dass Chris­
Wie will Hilti es schaffen, seine finanzielle Stär-   toph Loos mit seinem Team diesen eingeschlage­
ke weiter zu festigen und gleichzeitig Marktan-       nen Weg erfolgreich fortführen wird. Mit unseren
teile zu gewinnen? Das bedeutet sparen und in-        kompetenten Teams rund um den Globus, unseren
vestieren – steht das nicht im Widerspruch?           innovativen Produkten und Leistungen, einer zu­
Bo Risberg: Nein, denn es kommt darauf an, wel­       kunftsorientierten Eigentümerfamilie und einer kla­
che Prioritäten wir setzen. Unsere Strategie zielt    ren Strategie haben wir eine sehr solide Basis, auf
auf die nachhaltige Steigerung des Unterneh­          der wir aufbauen können.

                                                                                                        9
Wir bauen auf
     Partnerschaft.
     Marco Meyrat, Mitglied der Konzernleitung: „Gemeinsam mit unseren
     Kunden gehen wir den Weg in die Zukunft. Einen Weg, der auf
     gegenseitigem Vertrauen und Verlässlichkeit basiert.“

10
Kunden
Hilti Unternehmensbericht 2012

                                 Neue Bauaktivitäten
                                 auf dem Ground Zero
                                 in New York. Auf den
                                 Flächen der ehemali­
                                 gen Zwillingstürme des
                                 World Trade Center be­
                                 finden sich heute zwei
                                 grosse Brunnen. Zum
                                 Gedenken sind dort alle
                                 Namen der Anschlags­
                                 opfer verewigt.

                                                           11
12
Kunden
Hilti Unternehmensbericht 2012

Arbeiten für ein
gemeinsames Ziel.

Der Hilti Kunde Skanska ist einer der grössten Auftragnehmer
beim World Trade Center-Projekt in New York. Sicherheit ist auf
der Baustelle ein wichtiges Thema – ein Terrain, auf dem Hilti den
Kunden deutlichen Mehrwert bieten kann.

Drei Fragen an Mike Campana,     Sie arbeiten schon geraume Zeit mit Hilti zusammen. Warum?
 Projektmanager bei Skanska.     Wir ziehen alle an einem Strang und am Ende macht das den Erfolg
                                 aus. Sicher, jeder hat seine Vorgaben und seine Rahmenbedingun­
                                 gen, doch wichtig ist, dass man gemeinsam das gleiche Ziel errei­
                                 chen will und eine Win-win-Situation für alle ensteht. So sind wir auf
                                 der einen Seite ein guter und verlässlicher Kunde für Hilti. Auf der
                                 anderen Seite profitieren wir wiederum vom umfangreichen Angebot
                                 und zahlreichen Dienstleistungen, die das Unternehmen bietet. Das
                                 Arbeiten mit Hilti Geräten ist für uns produktiver und wir fühlen uns
                                 sicherer. Der technische Service und die Trainings direkt auf der
                                 Baustelle sind für unsere Ingenieure und Monteure äusserst wertvoll.

                                 Welches sind die grössten Herausforderungen bei
                                 diesem Projekt?
                                 Das gesamte Bauvorhaben ist anspruchsvoll und komplex, die Qua­
                                 litäts- und Sicherheitsanforderungen sind enorm hoch. Vor allem das
                                 Thema Brandschutz spielt hier eine wichtige Rolle. Hilti kann uns in
                                 diesem Bereich durch Know-how und innovative Produkte Lösungen
                                 für die entsprechenden Anwendungen liefern.

                                 Welchen Service schätzen Sie besonders?
                                 Verlässlichkeit und ein gut funktionierender Baustellensupport sind
                                 bei einem Projekt wie diesem ausserordentlich wichtig. Wenn es bei­
                                 spielsweise um die Verfügbarkeit der Produkte oder die Beratung vor
                                 Ort geht, brauchen wir Partner, auf die wir uns hundertprozentig ver­
                                 lassen können.

                                                                                                    13
14
Kunden
Hilti Unternehmensbericht 2012

Neues Leben am Ground Zero.

Elf Jahre nach den schrecklichen Ereignissen beim World Trade
Center in New York wird auf dem Ground Zero weithin wieder
neues Leben sichtbar. Nach intensiven Planungen entstehen eine
Reihe neuer Gebäudekomplexe, unter anderem das höchste Ge­
bäude der USA. Für Hilti ein ganz besonderes Projekt.

Neubeginn in New York: Auf dem Gelände des           Jeffrey J. Dennis und sein Team betreuen das Bau­
ehemaligen World Trade Center im Süden Manhat­       vorhaben von Skanska seit Beginn weg und sor­
tans sind erstmals neue Türme zu erkennen. Nach      gen dafür, dass das benötigte Hilti Material auf der
den letzten Entwürfen der Planungsgesellschaft       Baustelle termingerecht zur Verfügung steht. „Ich
entstehen auf dem Ground Zero fünf neue Hoch­        bin sehr froh über die enge Zusammenarbeit mit
häuser. Herzstück ist der World Trade Center         Hilti, solche Partnerschaften sind enorm wichtig“,
Tower One, der mit 541 Metern das höchste Ge­        sagt Campana. Für Hilti bedeutet die Zusammen­
bäude der USA werden soll. Umgerechnet sind          arbeit mehr als nur Beratung und Verkauf von Lö­
das 1776 Fuss – eine Höhe, die nicht zufällig ge­    sungen. So organisieren Dennis und sein Team für
wählt wurde: 1776 ist das Jahr der Unabhängig­       die Mitarbeitenden von Skanska beispielsweise
keitserklärung der USA. Mittlerweile ragt bereits    auch wichtige Installationstrainings für Dübel-, Di­
ein Grossteil der geplanten 105 Stockwerke in        rektbefestigungs- und Brandschutzprodukte.
den New Yorker Himmel.
                                                     „Sicherheit und Brandschutz sind bei diesem Bau­
Rund um die neuen Hochhäuser entstehen auf           projekt zentrale Themen. Unsere Produkte sind
dem Areal das National September 11 Memorial &       auf der ganzen Baustelle die erste Wahl“, freut
Museum, der World Trade Center Transportation        sich Dennis. Zu verdanken ist das auch der engen
Hub und das Performing Arts Center. Mitten in die­   Kooperation mit dem Bauherrn – der Hafenbehör­
ser Megabaustelle treffen sich Jeffrey J. Dennis,    de von New York und New Jersey. „Durch die Zu­
Hilti Projektmanager, und Mike Campana, Projekt­     sammenarbeit mit der Hafenbehörde und deren
manager bei Skanska, um passende Dübellösun­         Planungsteam sind unsere Produkte auf der ge­
gen zu diskutieren.                                  samten Baustelle bekannt und wir können zahlrei­
                                                     che Brandschutzlösungen für alle Teilprojekte lie­
Mit rund 500 Arbeitern ist der Baukonzern Skans­     fern“, erklärt Dennis. Er und ein weiterer Hilti Pro­
ka für die Errichtung des Transportation Hub – des   jektmanager, Tom Fletcher, werden unterstützt von
späteren Verkehrsknotenpunkts auf dem Ground         einem 15-köpfigen Team von Hilti Nordamerika –
Zero – zuständig. Bis zu 250 000 Fussgänger wer­     bestehend aus Verkaufsberatern, Regionsleitern,
den nach der Fertigstellung täglich den Hub pas­     Aussendienst-Technikern, Brandschutzspezialis­
sieren. Bis dahin wird Skanska rund 45 000 Kubik­    ten, Ingenieuren und Kundendienstmitarbeitern.
meter Beton und 10 000 Tonnen Bewehrungsstahl
verbauen sowie 4000 Sprinkler und 35 000 Lauf­       Voraussichtlich 2020 werden die Bauarbeiten auf
meter Rohrleitungen installieren. Ein wesentlicher   dem Ground Zero abgeschlossen sein. „Es ist
Teil der Sprinkleranlagen, mechanische Installa­     hektisch und der Zeitdruck ist enorm, aber es ist
tionssysteme für Rohrleitungen, Stahlbeton- und      fantastisch, dabei zu sein und zu sehen, wie hier
Stahlkonstruktionen werden mit Spreizdübeln und      wieder neues Leben entsteht“, sagt Dennis und
dem Injektionsmörtel-System Hilti HIT-RE 500-SD      verabschiedet sich schon wieder zum nächsten
montiert. Die Abdichtung von Fugen und die Ab­       Kundentermin.
schottung von Metallrohren bei Wand- und De­
ckendurchbrüchen werden unter anderem mittels
der Brandschutzdichtmassen CP 601S oder
FS-ONE vorgenommen.

                                                                                                      15
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Geschäftsfelder
Hilti Unternehmensbericht 2012

                                                  Rund 100 Kilometer östlich
                                                  von Johannesburg entsteht
                                                  das Wärmekraftwerk Kusi­
                                                  le. Die gewaltige Baustelle
                                                  in der Kohleregion des Lan­
                                                  des umfasst 5200 Hektar.

                   Wir sind vor Ort.
                   Christoph Loos, Mitglied der Konzernleitung: „Das Geschäftsfeld Energie
                   und Industrie bietet der Hilti Gruppe attraktive Zukunftsperspektiven. Bei
                   zahlreichen Bauprojekten rund um die Welt sind wir von der Planung bis
                   zur Montage für unsere Kunden im Einsatz.“

                                                                                           17
18
Geschäftsfelder
Hilti Unternehmensbericht 2012

Komplexität braucht starke
Partner.

Mit der Errichtung zweier Kamine ist das Joint Venture Concor-
Karrena massgeblich bei der Erstellung des Wärmekraftwerks
Kusile in Südafrika beteiligt. Hilti unterstützt das Unternehmen bei
der anspruchsvollen Aufgabe vor Ort.

Drei Fragen an James van Zyl,    Kusile wird eines der grössten Kohlekraftwerke der Welt.
        Planungsingenieur bei    Welchen Stellenwert hat die Anlage für die Region?
             Concor-Karrena.     Strom ist derzeit Mangelware, aber die Wirtschaft in Südafrika befin­
                                 det sich wieder auf einem soliden Wachstumskurs. Gegenwärtig lau­
                                 fen massive Investitionen in die Energie-Infrastruktur des Landes.
                                 Das Kraftwerk Kusile ist eines dieser Projekte und wird die Stromver­
                                 sorgung Südafrikas auf Jahre hinaus sicherstellen.

                                 Was sind die grössten Herausforderungen bei der Arbeit an
                                 einem Mega-Projekt wie diesem?
                                 Zum einen sind es sicherlich die enorme Dimension und Komplexität
                                 einer solchen Anlage, die sehr viel Interaktion zwischen den unter­
                                 schiedlichen Baufirmen erfordern. Wir arbeiten hier sechs Tage die
                                 Woche 24 Stunden im Schichtbetrieb, und das erfordert ein hohes
                                 Mass an Koordination und Flexibilität. Dabei wird auch grosses
                                 Augenmerk auf das Thema Sicherheit gelegt.

                                 Warum arbeiten Sie mit Hilti zusammen?
                                 Hilti bietet neben verlässlichen Geräten auch ein umfassendes Spek­
                                 trum an Serviceleistungen. So ist beispielsweise Kevin Dupuy, unser
                                 Hilti Projektmanager, mit seinem Team ständig auf der Baustelle und
                                 unterstützt uns – sei es durch kompetente Beratung oder die termin­
                                 gerechte Verfügbarkeit des benötigten Hilti Materials. Hilti hat auch
                                 ein mobiles Trainingszentrum für Produkt- und Sicherheitsschulun­
                                 gen vor Ort, was sehr wertvoll für uns ist.

                                                                                                   19
Energieprojekt Südafrika.

Der staatliche Stromversorger Eskom baut östlich von Johannesburg das
Grundlast-Kohlekraftwerk Kusile. Mit einer Leistung von 4800 Megawatt wird
es das viertgrösste Kohlekraftwerk der Welt sein. Bereits 2014 soll die erste
von sechs geplanten Turbinen an den Start gehen. Hilti Key-Projekt-Manager
Kevin Dupuy betreut vor Ort zahlreiche am Kraftwerksbau beteiligte Kunden,
so auch das Joint-Venture-Unternehmen Concor-Karrena.

20
Geschäftsfelder
Hilti Unternehmensbericht 2012

Die Dimensionen der Baustelle sind gewaltig: Auf      härtesten Bedingungen standhalten, waren auch
der Fläche von 7400 Fussballfeldern soll bis 2018     Sicherheitsaspekte und die richtigen Trainings für
eines der weltweit grössten Kohlekraftwerke ans       unsere Mitarbeiter ent­scheidende Faktoren, wes­
Netz gehen und nach Inbetriebnahme mehrere Mil­       halb wir uns für Hilti entschieden haben“, erklärt
lionen Haushalte sowie grosse Teile der Industrie     James van Zyl, Planungsingenieur bei Concor-Kar­
mit Strom versorgen. Für Südafrika und dessen         rena. Dieser hat zu Projektbeginn rund 50 Hilti
Wirtschaft wird für die nächsten Jahre ein konstan­   Kombi- und Abbruchhämmer erworben, die über
tes Wachstum prognostiziert. Impulsgeber für die­     ATC (automatische Schnellabschaltung) und AVR
ses Wirtschaftswachstum ist unter anderem der         (aktive Vibrationsreduktion) verfügen. „Aber auch
Staat mit seinen geplanten Investitionen in die In­   die Bauherren und die Projektleitung legen gros­
frastruktur – doch hierfür besteht ein enormer Be­    sen Wert auf die strikte Einhaltung der staatlichen
darf an Energie. Entsprechend hoch sind die Inves­    Health & Safety Standards“, sagt van Zyl, dem es
titionen in den Bau von Kraftwerken. Eines davon      wichtig war, dass umfassende Schulungen für die
ist die 100 Kilometer östlich von Johannesburg ge­    korrekte Dübelmontage direkt auf der Baustelle
legene Anlage Kusile, was übersetzt so viel wie       stattfinden konnten.
„Sonnenaufgang“ heisst. Sechs Generatoren mit
einer Gesamtleistung von 4800 MW entstehen in         Für diese Anforderungen in den einzelnen Phasen
der geplanten Bauzeit von 2008 bis 2018. Der erste    der Bauausführung steht Kevin Dupuy dem Pla­
Generator mit 800 MW Leistung soll bereits 2014       nungsingenieur mit Rat und Tat zur Seite. Doch
ans Netz gehen.                                       Dupuy ist nicht allein. Hinter ihm steht ein internati­
                                                      onales Team von Hilti Spezialisten und Ingenieuren,
Aufgrund der langjährigen Erfahrung im Geschäfts­     das den gebürtigen Schotten insbesondere bei
feld Energie und Industrie ist Hilti ein gefragter    Produktspezifikationen und der technischen Pla­
Partner für Grossprojekte wie Kusile. „Wir betreuen   nung unterstützt. Projektmanager Dupuy seiner­
auf dieser Baustelle 27 Kunden mit rund 4000 Ar­      seits sorgt für die umfassende Kundenbetreuung
beitern“, sagt Kevin Dupuy, der vor gut zwei Jah­     vor Ort – sei es durch die Organisation von Trai­
ren mit seiner Frau und den zwei Kindern von Dur­     nings oder die Präsentation neuer Produkte direkt
ban nach Johannesburg gezogen ist. Der Key-­          auf der Baustelle, aber auch durch die verlässliche
Projekt-Manager von Hilti ist exklusiv für dieses     und termingerechte Bereitstellung aller benötigten
Projekt zuständig und die ganze Woche auf             Hilti Produkte. James van Zyl schätzt die Zusam­
der Baustelle, wo er unter anderem den Hilti Kun­     menarbeit mit dem Hilti Spezialisten: „Kevin ist im­
den Concor-Karrena betreut. Das Joint-Venture-        mer zur Stelle, wenn dringende Hilfe vonnöten ist“,
Unternehmen ist für den Bau zweier Kamine ver­        meint er. „Diese direkte Kundenbeziehung ist für
antwortlich und vertraut Hilti seit Anbeginn der      uns sehr vorteilhaft und ermöglicht es, gemeinsam
Bauarbeiten. „Neben den Produkten, die den            für alle täglichen Herausforderungen und Hürden
                                                      die passende Lösung zu finden.“

                                                                                                          21
Noch sind es leere Gebäude­
     hüllen, doch schon bald wird
     der „Saviour Park“ tausenden
     Menschen in Indien ein neues
     Zuhause bieten. Bis es so weit
     ist, werden mit dem neuen
     Hilti Diamant-Kernbohrsystem
     DD 160 noch zahlreiche Durch­
     führungen erstellt.

22
Produkte
Hilti Unternehmensbericht 2012

                   Wir wissen, was
                   gebraucht wird.
                   Matthias Gillner, Mitglied der Konzernleitung: „Viele Impulse für die Ent­
                   wicklung unserer Produkte und Services kommen direkt von unseren
                   Kunden. Zusätzlich werden unsere Produkte hinsichtlich der Kunden­
                   anforderungen rigoros getestet. So können wir unser Angebot perfekt
                   auf die Bedürfnisse im Markt ausrichten.“

                                                                                            23
24
Produkte
Hilti Unternehmensbericht 2012

Das Produkt muss
Mehrwert bringen.

Hilti bietet Lösungen, die den Arbeitsalltag auf der Baustelle siche­
rer, effizienter und produktiver gestalten. Die Feuertaufe für solche
Entwicklungen findet häufig unter den kritischen Augen der Kun­
den direkt auf der Baustelle statt. Das neue Diamant-Kernbohr­
system DD 160 ist ein Beispiel dafür.

    Drei Fragen an Siddhartha     Das Diamant-Kernbohrsystem DD 160 ist noch neu. Wie wurde
  Srivastava, Produktmanager      es auf dem indischen Markt getestet und eingeführt?
          Diamant Hilti Indien.   Fünf Prototypen wurden zu Testzwecken landesweit auf verschiede­
                                  nen Baustellen eingesetzt. So erhielten unsere Vertriebsmitarbeiten­
                                  den ein wöchentliches Feedback der Kunden, die das Gerät im
                                  Einsatz hatten. Aber auch bei persönlichen Besuchen fragte ich die
                                  Produktperformance und erste Erfahrungswerte ab. Insgesamt er­
                                  hielten wir dadurch wertvolle Rückmeldungen von unseren Kunden
                                  und konnten gleichzeitig Live-Demonstrationen vor Ort durchführen.

                                  Was hat Ihren Kunden letztlich überzeugt, das DD 160 beim
                                  Wohnbauprojekt „Saviour Park“ einzusetzen?
                                  Die meisten Durchbrüche bei diesem Bauprojekt finden im Bereich
                                  von 122 Millimetern Durchmesser und 200 Millimetern Tiefe statt –
                                  genau diese Anwendungen deckt das neue Kernbohrsystem perfekt
                                  ab. Die einfache und schnelle Montage und die Leistungsfähigkeit
                                  des Geräts fanden grossen Anklang, vor allem weil diese Perfor­
                                  mance eine Effizienzsteigerung und somit Zeitersparnis für den Kun­
                                  den bedeutet.

                                  Wie schätzen Sie das Potenzial des DD 160 für andere
                                  Bauprojekte ein?
                                  Gerade durch die unkomplizierte Handhabung des Geräts und das
                                  geringe Gewicht können auch kleinere Bauunternehmen, Handwer­
                                  ker oder Elektroinstallationsfirmen Kernbohrungen selbst durchfüh­
                                  ren, ohne diese Arbeiten an Spezialisten vergeben zu müssen. Das
                                  DD 160 ist ein hervorragendes Gerät, das nicht nur in Indien einen
                                  breiten Markt ansprechen wird.

                                                                                                   25
Zehntausend Mal durch die Wand.

Indien hat seine eigenen Mass­    Der Wirtschaftsboom Indiens ist ungebrochen.
                                  Schnell wachsende Industriestädte wie das rund
stäbe. Mit 1,2 Milliarden Men­
                                  30 Kilometer östlich von Neu-Delhi gelegene
schen ist es nach China das       Ghaziabad brauchen verstärkt Wohnraum. Im Au­
bevölkerungsreichste Land der     gust 2011 erfolgte der Spatenstich für die Wohn­
                                  anlage „Saviour Park“, die vier Gebäudekomplexe
Erde. Dies lässt sich auch an     mit jeweils 14 Stockwerken umfasst und mit auf­
der Dimensionierung der Neu­      wendigen Aussenanlagen zu den derzeit grössten
                                  Bauprojekten der Stadt gehört. „Die moderne An­
bauprojekte ablesen. Im „Savi­    lage wird später von viel Grün umgeben sein und
our Park“, einem modernen         unter anderem mehrere grosse Swimmingpools
Wohnbauprojekt in Ghaziabad,      und eine eigene Sporthalle umfassen“, erzählt Vi­
                                  nay Garg, Projektleiter der indischen Baufirma
entstehen derzeit rund 1000       Savfab Buildtech, die als Generalunternehmen
Wohneinheiten. Unter den zahl­    fungiert.

reichen Hilti Lösungen, die auf   Bereits seit vielen Jahren ist die Savfab Buildtech
der Grossbaustelle eingesetzt     Kunde von Hilti. Im „Saviour Park“ setzt das Unter­
                                  nehmen neben einer Vielzahl von Hilti Geräten und
werden, befindet sich auch das
                                  Lösungen erstmals auch das neue Diamant-Kern­
neue Diamant-Kernbohrsystem       bohrsystem DD 160 ein. „Bei der Vorführung des
DD 160.                           Geräts auf der Baustelle war der Kunde vor allem

26
Produkte
Hilti Unternehmensbericht 2012

von der Leistungsfähigkeit und der raschen Mon­       nehmen. Damit sind wir nicht mehr von anderen
tage des Geräts begeistert“, erinnert sich Siddhar­   abhängig, was erhebliche Kosteneinsparungen mit
tha Srivastava, der verantwortliche Produkt-          sich bringt“, freut sich Garg.
manager bei Hilti Indien, und ergänzt: „Darüber hi­
naus ist das Gerät genau für die Art von Anwen­       Für Begeisterung gesorgt hat auch das geringe
dungen geeignet, die hier gefragt sind.“              Gewicht (16,3 Kilogramm mit Bohrständer) und
                                                      das moderne Dreiganggetriebe des DD 160, mit
Das DD 160 ist vor allem für Nassbohrungen in         dem sowohl bei kleinen als auch grossen Bohr­
Beton und zur Erstellung exakter Durchführungen       durchmessern stets eine optimale Drehzahl erzielt
konzipiert worden, beispielsweise für Sanitär-,       werden kann. Die LED-Leistungsanzeige begüns­
Heizungs- und Lüftungsrohre oder Frisch- und          tigt die konstante Einhaltung der optimalen Bohr­
Abwasserleitungen. Und genau darum geht es im         geschwindigkeit, was wiederum die Lebensdauer
Wohnbauprojekt in Ghaziabad: Bis zur Fertigstel­      von Gerät und Bohrkronen deutlich erhöht.
lung im Jahr 2016 werden rund 10 000 Kernboh­
rungen für die zahlreichen Durchführungen quer        Bis alle Durchbrüche gebohrt und die zahlreichen
durch alle Stahlbetondecken und -wände vonnö­         Wohneinheiten fertig ausgestattet sind, gibt es im
ten sein.                                             „Saviour Park“ noch einiges zu tun. Projektleiter
                                                      Garg ist optimistisch: „Wir haben gute Leute und
Bislang musste das Bauunternehmen für solche          gutes Equipment vor Ort. Ausserdem wissen wir,
Arbeiten jeweils ein Subunternehmen beauftragen.      dass wir bei Hilti immer erstklassige Unterstützung
„Aufgrund der einfachen Handhabung können nun         in Sachen Technik, Beratung und Produkte be­
unsere Vorarbeiter die Kernbohrungen selbst vor­      kommen, auch wenn es mal knifflig wird.“

                                                                                                     27
Belastungstests unter
     extremen Bedingungen:
     Hilti Produkte werden im
     globalen Forschungsnetz­
     werk auf Erdbebentaug­
     lichkeit getestet.

       Wir werden ständig besser.
       Stefan Nöken, Mitglied der Konzernleitung: „Unsere hohen Investitionen
       in Forschung und Entwicklung zahlen sich aus. Das Ergebnis sind neben
       innovativen Produkten auch neue Sicherheitsstandards für die
       Bauindustrie der Zukunft.“

28
Forschung und Entwicklung
Hilti Unternehmensbericht 2012

                                 29
30
Forschung und Entwicklung
Hilti Unternehmensbericht 2012

Im Dienst der Praxis.

Wie gut ein Produkt wirklich ist, zeigt sich oft erst unter Extrem­
bedingungen. Die seismische Forschung bei Hilti ist deshalb
bestrebt, die Produktstandards der Bauindustrie ständig zu ver­
bessern und Gebäudestrukturen erdbebensicherer zu gestalten.

         Drei Fragen an Ulrich   Welchen Stellenwert hat die Forschung bei Hilti?
          Bourgund, Manager      Hilti ist für seine Innovationsstärke bekannt. Entsprechend sind
   Approvals & Regulations im    Grundlagenforschung und angewandte Forschung seit langem unse­
        Bereich Dübeltechnik.    re Eckpfeiler, wenn es um Produktentwicklungen geht. Kunden und
                                 nicht zuletzt auch die Umwelt liefern uns Impulse für zukünftige In­
                                 novationen. Durch unsere kontinuierlichen Forschungsaktivitäten
                                 können wir uns optimal auf neue Anforderungen und Bedürfnisse
                                 einstellen und Entwicklungsprozesse beschleunigen.

                                 Welche Auswirkungen hat die seismische Forschungstätigkeit
                                 auf die Produktentwicklung?
                                 Seismische Belastungen erfordern spezifische Bauvorschriften und
                                 Richtlinien, was die Beschaffenheit von Produkten betrifft – hierfür lie­
                                 fern unsere Ergebnisse die Grundlagen. Geht es zum Beispiel darum,
                                 Dübel mit höheren Leistungswerten zu entwickeln, fliessen die For­
                                 schungsergebnisse direkt in den Produktentwicklungsprozess ein.

                                 Welche Ziele verfolgt Hilti mit der seismischen Forschung?
                                 Unser Anliegen ist es, zukünftige Gebäudestrukturen für ihre Bewoh­
                                 ner erdbebenresistenter und somit sicherer zu machen. Deshalb ist
                                 es wichtig, dass wir Industrie, Institutionen und Behörden auf die
                                 Leistungen unserer Produkte aufmerksam machen und sie von deren
                                 Sicherheit überzeugen.

                                                                                                       31
Extremen standhalten.

Zahlreiche Menschen leben am Fuss von Vulkanen, in von Wirbelstürmen
heimgesuchten Regionen oder auf Kontinentalplatten, deren Aktivitäten
Erdbeben auslösen. Da diese Menschen stets mit der Gefahr von Natur­
katastrophen leben müssen, ist es auch der Bauindustrie ein Anliegen, für
besseren Schutz zu sorgen. Hilti engagiert sich diesbezüglich als Partner
von zahlreichen globalen Forschungsprojekten.

32
Forschung und Entwicklung
Hilti Unternehmensbericht 2012

Seit mehr als sechs Jahren beschäftigt sich Hilti in­    Systeme eines mehrgeschossigen Gebäudes im
tensiv mit der seismischen Forschung. „An erster         Ernstfall verhalten. Wertvolle Erkenntnisse konn­
Stelle steht die Verbesserung der Sicherheit von         ten über die Auswirkungen schwerer Erdbeben
Gebäuden, entscheidet die Stabilität der Gebäude­        gewonnen werden, die wiederum in die Forschung
struktur bei Naturgewalten doch oft über Leben           und Entwicklung einfliessen.
und Tod“, betont Ulrich Bourgund, Manager Appro­
vals & Regulations im Bereich Dübeltechnik. In ei­       Die Testserie in San Diego wurde über drei Jahre
genen Labors, im globalen Forschungsnetzwerk             von mehreren Forschungsteams und 50 Unterneh­
mit Universitäten sowie in externen Testlabors wer­      men vorbereitet – auch Hilti war von Anfang an
den weltweit Hilti Produkte – beispielsweise me­         dabei und lieferte sämtliche Befestigungs- und
chanische Dübel – Erdbebentests unterzogen und           Brandschutzsysteme für das Testgebäude. Verbaut
ihre seismische Belastbarkeit auf Herz und Nieren        wurden unter anderem Hilti Dübel, Installationssys­
geprüft. Diese Testergebnisse fliessen direkt in         teme für Rohrleitungen aller Art, Ankerschienen für
Richtlinien und Produktezulassungen für den euro­        den Fahrstuhlschacht, aber auch diverse Brand­
päischen, amerikanischen und asiatischen Raum            schutzprodukte für die Abschottung von Rohr- und
ein, an deren Ausarbeitung sich Hilti aktiv beteiligt.   Leitungsdurchbrüchen und Gebäudefugen. „Wir
„In diesen Regelungen wird beispielsweise festge­        wollten die komplexen Interaktionen von Gebäu­
halten, welche Leistungsmerkmale Dübel aufwei­           desystemen im Fall eines Erd­bebens noch besser
sen müssen, um in erdbebengefährdeten Regionen           verstehen. So wollten wir beispielsweise wissen,
eingesetzt werden zu können“, erklärt Bourgund.          wie Befestigungs- oder Brandschutzelemente und
                                                         Installationssysteme während oder nach einer
Im Frühjahr 2012 wurde in San Diego – Kalifor-           Katastrophe aufeinander wirken“, erklärt Bour­
​nien zählt zu den besonders erdbebengefährdeten         gund. „Einzelne Produkttests können uns solche
 Regionen – eine aussergewöhnliche Simulation            Erkenntnisse nicht in diesem Mass liefern.“
 durchgeführt: Auf einem gigantischen „Rüttel­
 tisch“ errichteten Forscher ein fünfstöckiges Ge­       So gross angelegte Simulationen wie jene in Kali­
 bäude und ahmten eine Reihe von Erdbeben bis            fornien ermöglichen den Forscher- und Entwickler­
 Stärke acht auf der Richterskala nach. In einem         teams bei Hilti, mehr Know-how und Kompetenz
 der Stockwerke wurde ein Operationssaal origi­          aufzubauen. „Erdbeben können wir nicht verhin­
 nalgetreu nachgebaut, denn besonders Kranken­           dern, aber wir können durch technische Beratung
 häuser werden nach einem Beben am dringends­            und entsprechende Produkte die Gebäude ein
 ten benötigt und sollten somit funktionstüchtig         Stück sicherer machen und am Ende damit auch
 bleiben. Um der Realität möglichst nahe zu kom­         Menschenleben retten. Das ist ein gutes Gefühl“,
 men, wurde das Versuchsgebäude abschliessend            resümiert Bourgund.
 in Brand gesteckt. In der Folge untersuchten die
 Forscher, wie sich Strukturen und nichttragende

                                                                                                        33
Teamarbeit heisst,
     gemeinsam zum Un­
     ternehmenserfolg
     beizutragen und in
     Krisensituationen
     zusammenzustehen.

34
Mitarbeitende
Hilti Unternehmensbericht 2012

                      Wir bieten Perspektiven.
                      Jörg Kampmeyer, Mitglied der Konzernleitung: „Unternehmerischer
                      und persönlicher Erfolg gehen bei uns Hand in Hand. Gemeinsam zu
                      wachsen, heisst auch, Herausforderungen gemeinsam zu meistern.“

                                                                                     35
36
Mitarbeitende
Hilti Unternehmensbericht 2012

Das gute Gefühl, im richtigen
Unternehmen zu arbeiten.

Seit über 13 Jahren arbeitet Hervé Castagnac bei Hilti. Er schätzt
seine Arbeit und die Möglichkeit, etwas bewegen zu können – vor
allem aber den Zusammenhalt im Unternehmen.

          Drei Fragen an Hervé    Welches war Ihr bisheriger Werdegang bei Hilti?
    Castagnac, Quality Repair     Meine Karriere bei Hilti begann ich im Jahr 1999 als Lasertechniker.
  Expert im Reparaturzentrum,     In all den Jahren konnte ich mich stetig weiterentwickeln und neuen
                         Paris.   Herausforderungen stellen. Leistung und Engagement werden bei
                                  uns honoriert. Seit Ende 2012 bin ich als Quality Repair Expert für
                                  die Optimierung der Reparaturen defekter Geräte zuständig.

                                  Was motiviert Sie bei Ihrem Job?
                                  Die Arbeit im Team und das Gefühl, dabei etwas bewegen und zum
                                  Unternehmenserfolg beitragen zu können, spornen mich jeden Tag
                                  aufs Neue an. Die schwierige Situation nach dem Brand in unserem
                                  Reparaturzentrum hat mir zudem eine weitere Qualität von Hilti vor
                                  Augen geführt, die mich in meiner Ansicht bestärkt, im richtigen Un­
                                  ternehmen tätig zu sein: Die gegenseitige Unterstützung und die
                                  pragmatische, engagierte Problemlösung über Landesgrenzen hin­
                                  weg waren schlichtweg grossartig.

                                  Was ist Ihnen bei Ihrer täglichen Arbeit am wichtigsten?
                                  Unsere Maxime lautet: Kundenzufriedenheit. Deshalb ist es unser
                                  Ziel, beschädigte Geräte so schnell als möglich wieder instand zu
                                  setzen und sie den Kunden für den weiteren Einsatz umgehend zur
                                  Verfügung stellen zu können.

                                                                                                   37
Starker Neubeginn.

Vor knapp zwei Jahren zerstörte ein Feuer das komplette
Reparaturzentrum und das Zentrallager von Hilti Frankreich.
Dieser Ausnahmezustand stellte die Mitarbeitenden auf eine
harte Probe. Doch auch in so einer Krisensituation zeigte
sich, dass die Hilti Werte – Integrität, Mut, Teamarbeit und
Engagement – keine leeren Worte sind.

Fassungslos stand Hervé Castagnac damals vor           Die Zeit nach dem Brand war nicht einfach und
dem zerstörten Gebäude. Der Brand am 13. März          verlangte der französischen Belegschaft einiges
2011 hatte über Nacht alle Arbeitsplätze vernichtet    an Flexibilität, Nervenstärke und Improvisationsta­
und die gesamten Reparaturprozesse für Kunden          lent ab. „Andere Arbeitgeber hätten sich unter
aus Frankreich, Belgien und Luxemburg lahmge­          diesen Umständen vielleicht entschlossen, den
legt. Jahrelang hatten Castagnac und seine Kolle­      Standort woandershin zu verlagern und uns zu
gen dort defekte Geräte repariert. „Wir mussten        entlassen“, sagt Castagnac, „aber alle unsere
so rasch als möglich eine Lösung finden und uns        Jobs blieben erhalten. Diese Unterstützung hat
komplett neu organisieren. Wir wollten schliesslich    uns trotz der schwierigen Umstände immer nach
den Kundenservice aufrechterhalten, für den Hilti      vorne schauen lassen.“ Um erst einmal weiterma­
bekannt ist“, erinnert sich Hervé Castagnac.           chen zu können, hatte Hilti Frankreich in einem
                                                       angemieteten Gebäude einen temporären Stand­
Kurzentschlossen reisten Castagnac und ein Team        ort eingerichtet. Die globale IT-Abteilung aus
von 18 Mechanikern ins Hilti Reparaturzentrum im       Liechtenstein setzte in einer Grossaktion sämtli­
spanischen Alcalá, um von dort aus möglichst viele     che Prozesse neu auf und so konnte innerhalb
Aufträge von französischen Kunden übergangswei­        kürzester Zeit der Reparaturservice in Frankreich
se abzuwickeln. Weitere Reparaturaufträge für Kun­     wieder aufgenommen und bereits drei Wochen
den aus Frankreich, Belgien und Luxemburg wur­         nach dem Brand konnten 80 Prozent der französi­
den währenddessen auf die Standorte in Bebra           schen Aufträge wieder selbst ausgeführt werden.
(Deutschland) und Carpiano (Italien) umgelagert.
Auch die gesamten Bestell- und Auslieferungspro­       Mittlerweile wurde ein neues Reparatur- und Lo­
zesse wurden auf die Verteillager in Oberhausen        gistikzentrum in Frankreich errichtet und unter dem
(Deutschland) und Alcalá umgeleitet. „Alle zogen an    Jubel der rund 100 Mitarbeitenden im März 2012
einem Strang“, würdigt Castagnac den Einsatz aller     feierlich eröffnet. Heute werden dort auf rund
Beteiligten. „Unsere Kollegen in Deutschland, Itali­   8800 Quadratmetern mehr als 1000 Aufträge pro
en und Spanien sind uns ohne Wenn und Aber bei­        Tag abgewickelt. „Wir sind nun mit modernster
gestanden und haben uns in der schweren Zeit           Technik ausgestattet und alle Abläufe wurden opti­
tatkräftig unterstützt. Da sind auch viele Freund­     miert. Unter diesen Bedingungen arbeiten wir jetzt
schaften entstanden. Alle legten Nacht- und Dop­       noch effizienter als früher“, freut sich Castagnac.
pelschichten ein oder arbeiteten an Wochenenden,       „Es ist ein Neubeginn für uns alle. Und trotz aller
um die zusätzlichen Aufträge bewältigen zu kön­        Schwierigkeiten hat es gezeigt, dass wir Unterneh­
nen. Für diese Solidarität waren und sind wir noch     menswerte haben, auf die wir bauen können.“
heute dankbar.“

38
Mitarbeitende
Hilti Unternehmensbericht 2012

                                 39
Wir wollen Wegbereiter sein.
     Egbert Appel, Geschäftsführer der Hilti Foundation: „Verantwortungsvolles
     Handeln heisst, Menschen in die Lage zu versetzen, ihre eigene Zukunft
     gestalten zu können.“

40
Corporate Responsibility
Hilti Unternehmensbericht 2012

                                 Die Hilti Foundation unterstützt
                                 das Projekt Umculo / Cape Festi­
                                 val in Südafrika. Ziel ist es, jungen
                                 Gesangstalenten aus armen Ver­
                                 hältnissen eine Chance zu geben,
                                 ihr Talent weiterzuentwickeln.

                                                                         41
42
Corporate Responsibility
                         Hilti Unternehmensbericht 2012

                         Hilti bekennt sich klar zur unternehmerischen Ver­                         Wirtschaftlich erfolgreich zu sein, heisst für Hilti
                         antwortung, zur Corporate Responsibility. Die Ver­                         auch gesellschaftliche Verantwortung wahrzu­
                         pflichtung, das Unternehmen auf verantwortungs-                            nehmen. Die 1996 gegründete, un­abhängige Hilti
                         volle Art und Weise zu führen und wirtschaftliches                         Foundation steht für diese Verpflichtung. Sie un­
                         Wachstum in Einklang mit ökologischer, gesell­                             terstützt weltweit Projekte, die benachteiligten
                         schaftlicher und persönlicher Verantwortung zu                             Menschen neue Perspektiven geben und ihnen
                         bringen, hat Hilti in seinem Leitbild „Wir bauen                           Wege aufzeigen, ein selbstbestimmtes und unab­
                         eine bessere Zukunft“ verankert. Damit ist Corpo­                          hängiges Leben führen zu können. Dabei konzent­
                         rate Responsibility ein integrierter Bestandteil der                       riert sich das Engagement der Hilti Foundation auf
                         Unternehmensstrategie und kommt über die fünf                              sechs ausgesuchte Bereiche: Bezahlbarer Wohn­
                         Handlungsfelder Teammitglieder, Anwendersi-                                raum, Gesellschaftliche Entwicklung, Kultur, Kata­
                         cherheit und Gesundheit, Gesellschaftliche Ver-                            strophenhilfe, Bildung und Soziales Unternehmer­
                         antwortung, Umwelt sowie Compliance und Ge-                                tum. All ihre Aktivitäten werden in Kooperation mit
                         schäftsethik zum Ausdruck.                                                 den regionalen Projekten der Hilti Länderorganisa­
                                                                                                    tionen verzahnt, um eine wirksame und konsisten­
                         Unternehmenserfolg ist massgeblich vom Enga­                               te Unterstützung sicherzustellen.
                         gement qualifizierter und motivierter Mitarbeiter
                         abhängig. Hilti bietet seinen Teammitgliedern ein                          Damit die vielfältigen Lebensräume auch den zu­
                         attraktives Arbeitsumfeld, das ihnen erlaubt, ihre                         künftigen Generationen erhalten bleiben, hat sich
                         vielfältigen Fähigkeiten und Erfahrungen zu ent­                           Hilti bereits 2007 der UN-Initiative „Caring for Cli­
                         falten. Dank hervorragender Aus- und Weiterbil­                            mate“ angeschlossen und sich verpflichtet, den
                         dungsprogramme werden Potenziale erkannt, ge­                              ökologischen Fussabdruck zu reduzieren. Einheitli­
                         fördert und individuell weiterentwickelt.                                  che Umwelt-Standards gewährleisten ein ressour­
                                                                                                    censchonendes Verhalten in allen Prozessen und
                         Anwendersicherheit und Gesundheit haben bei                                im täglichen Verhalten der Mitarbeitenden. Zudem
                         Hilti höchste Priorität. So entwickelt das Unter­                          arbeitet Hilti gemeinsam mit Kunden und Instituten
                         nehmen kontinuierlich innovative Produkte und                              daran, das Produktangebot speziell für den Bau­
                         Lösungen, die helfen, Staub-, Lärm- und Vibrati­                           sektor „Green-Building“ weiterzuentwickeln.
                         onsbelastungen für die Anwender zu verringern.
                         Im Rahmen von gezielten Trainings und Schulun­                             Überall dort, wo das Unternehmen tätig ist, hat es
                         gen lernen Kun­den und Mitarbeitende gleicher­                             sich verpflichtet, geltende Gesetze zu befolgen,
                         massen den richtigen und sicheren Umgang mit                               ethische Werte zu respektieren und nachhaltig zu
                         den Produkten. Sicherere Baustellen, gesündere                             handeln. Diese verbindlichen Grundsätze sind im
                         Arbeiter, mehr Effizienz und eine höhere Produkti­                         Verhaltenskodex festgelegt und gelten für Füh­
                         vität sind die Folgen. Um gesundheitlichen Proble­                         rungskräfte und Teammitglieder gleichermassen
                         men am Arbeitsplatz vorzubeugen, werden intern                             wie auch für Lieferanten und Partner. Einen beson­
                         medizinische Untersuchungen angeboten, zum                                 deren Schwerpunkt bildet dabei die Nulltoleranz
                         Beispiel mit dem Schwerpunkt Ergonomie.                                    gegenüber Korruption und Bestechung. Compli-
                                                                                                    ance und Geschäftsethik sind damit feste Be­
                                                                                                    standteile der Hilti Unternehmenskultur und wer­
       &RUSRUDWH5HVSRQVLELOLW\
                                                                                                    den durch die Mitgliedschaft beim „UN Global
                                                                                                    Compact“ und bei der „Partnering Against Cor­
                                                                                                    ruption Initiative“ demonstriert.
7HDP                8VHUKHDOWK          6RFLDO                (QYLURQPHQW       &RPSOLDQFH
PHPEHUV             DQGVDIHW\           UHVSRQVL                               DQG
                                         ELOLW\                                  EXVLQHVV
                                                                                 HWKLFV

0LWDUEHLWHQGHIU   /|VXQJHQIU        (LQHQ%HLWUDJ        'XUFKDNWLYHV    (LQKDOWXQJ
+LOWLEHJHLVWHUQ    PHKU6LFKHUKHLW     ]XUQDFKKDOWLJHQ     0DQDJHPHQWGLH   JHVHW]OLFKHUXQG
XQGHQWVSUHFKHQG    XQG3URGXNWLYLWlW   JHVHOOVFKDIWOLFKHQ   $XVZLUNXQJHQ     HWKLVFKHU
LKUHQ)lKLJNHLWHQ   IUXQVHUH          (QWZLFNOXQJ           DXIGLH8PZHOW    6WDQGDUGV
HQWZLFNHOQ          .XQGHQELHWHQ        OHLVWHQ               NRQWUROOLHUHQ

                                                                                                                                                     43
Wir übernehmen Verantwortung.

Unser Bekenntnis, soziale und unternehmerische Verantwortung
zu übernehmen, geht bereits auf den Firmengründer Prof. Martin
Hilti zurück. Heute schafft ein interdisziplinäres Team die Rahmen­
bedingungen für ein strategisches Nachhaltigkeitsmanagement in
allen Bereichen.

44
Corporate Responsibility
                      Hilti Unternehmensbericht 2012

Teammitglieder                                                           Umwelt
„Am 21. September 2012 haben wir mit einem symbolischen Spa­             „Die erfolgreiche Umsetzung unseres im Jahr 2011
tenstich den Auftakt zum Bau unserer betriebseigenen Kindertages­        beschlossenen Dreijahresplans zur Energieredukti­
stätte am Standort Schaan gefeiert. Die Hilti Kita wird mit Unterstüt­   on zeigt Wirkung. Im vergangenen Jahr konnten
zung des Martin Hilti Familien Trusts errichtet und wird Betreuungs­     wir im Produktionsbereich rund 2000 MWh Energie
plätze für bis zu 70 Kinder im Alter von vier Monaten bis vier Jahren    einsparen – ein Ergebnis, das auf die hervorragen­
bieten. Eltern haben so die Möglichkeit, ihr Kind in unmittelbarer Nä­   de Zusammenarbeit aller Hilti Werke zurückzufüh­
he zum Arbeitsplatz ganztägig von kompetenten Fachkräften betreu­        ren ist. Basierend auf diesen Erfahrungen erarbei­
en zu lassen. Damit bekräftigen wir unseren Anspruch, ein attraktiver    ten wir mit gleicher Intention einen Aktionsplan für
Arbeitgeber zu sein, und sorgen für die richtigen Rahmenbedingun­        unser weltweites Lagernetzwerk. Die systemati­
gen, um Berufs- und Privatleben besser zu vereinbaren.“                  sche Integration von umweltrelevanten Aspekten
Klaus Risch, Head of Global Human Resources                              treiben wir auch bei unseren Produktentwicklungs­
                                                                         prozessen voran. So können wir bereits bei der
                                                                         Forschung und Entwicklung Einfluss auf neue Pro­
                                                                         dukte nehmen und sicherstellen, dass diese den
                                                                         internen Hilti Status ‚Clean-Tec‘ erfüllen und damit
                                                                         besonders umweltverträglich sind.“
                                                                         Peter Cavada, Manager Corporate Health, Safety & Environment

Anwendersicherheit und Gesundheit                                        Compliance und Geschäftsethik
„Die Anwendersicherheit unserer Produkte und die Gesundheit unse­        „Im vergangenen Jahr haben wir gemeinsam mit
rer Kunden und Mitarbeitenden stehen bei uns seit jeher im Vorder­       den 70 lokalen Compliance-Beauftragten der Hilti
grund. Einer der Höhepunkte unserer Arbeit im vergangenen Jahr war       Gruppe weltweit Schulungen durchgeführt. Beson­
die intensive Zusammenarbeit mit einer Gruppe von weltweit führen­       ders vertieft wurden dabei die Themen Antikorrup­
den Bauunternehmen und dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirt­          tion, Antidiskriminierung und Verhinderung von In­
schaft und Organisation IAO im Rahmen einer Studie zur Unfallver­        teressenkonflikten. Dabei wurde auch auf die
meidung auf Baustellen. Die daraus gewonnenen Ergebnisse wurden          jeweiligen konkreten Bedürfnisse der Teams und
in der HSE-Manager-Konferenz (Health, Safety & Environment) disku­       auf landesspezifische Gegebenheiten eingegan­
tiert, die wir regelmässig organisieren. Das macht uns stolz und moti­   gen. Diese Schulungen haben geholfen, die zen­
viert uns, als Unternehmen weiterhin gesundheitsfördernde Massnah­       trale Compliance-Strategie von Hilti noch stärker
men voranzubringen und aktiver Partner eines in Europa anerkannten       zu verdeutlichen: Gerade in Märkten mit besonde­
Netzwerks zu sein.“                                                      ren Anforderungen warten wir nicht erst auf Verän­
Peter Cavada, Manager Corporate Health, Safety & Environment             derungen im regulatorischen gesetzlichen Umfeld,
                                                                         sondern agieren proaktiv, indem wir die hohen
                                                                         Standards von Hilti durch unsere Geschäftstätig­
                                                                         keit in die Märkte bringen.“
                                                                         Gernot Dresch, Chief Compliance Officer

Gesellschaftliche Verantwortung
„Die Förderung von sozialem Unternehmertum war auch 2012 eines
unserer zentralen Themen. Insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher
und sozialer Unsicherheit ist es wichtig, Menschen zu fördern, die
mit innovativen Ideen und Konzepten diesen Ansatz unterstützen
und mit Leben füllen. Durch die langjährige Zusammenarbeit mit in­
ternationalen Partnerorganisationen tragen wir diesem Engagement
in besonderer Art und Weise Rechnung. Aufgrund der breit gefächer­
ten Unterstützung, angefangen bei der finanziellen Zuwendung über
Know-how-Transfer und unternehmerische Beratung bis hin zu Ver­
knüpfung mit internationalen Netzwerken im sozialen, wirtschaftli­
chen und wissenschaftlichen Bereich, kann soziales Unternehmer­
tum in seiner gesamten Breite entwickelt werden. So entstehen nicht
nur neue Geschäftsideen, die Arbeitsplätze und Ausbildungsmög­
lichkeiten bieten, sondern auch die Grundlage für eine nachhaltige,
soziale und erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung der Gesell­
schaft. Und genau das ist unser Ziel.“
Egbert Appel, Geschäftsführer der Hilti Foundation

                                                                                                                                 45
UN Global Compact.

Die Hilti Aktiengesellschaft ist seit 2006 Mitglied des Global Compact der Ver­
einten Nationen und bekennt sich zu deren zehn weltweit gültigen Prinzipien
für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung.

                            Menschenrechte                                                    Arbeitsnormen
                 &5                                                                 &5

           • Das Hilti Leitbild schreibt verantwortliches Han­                • Hilti setzt sich für das Wohlergehen der Mitarbei­
             deln gegenüber Teammitgliedern, Kunden, Part­                      tenden ein. Eine Fachärztin für Arbeitsmedizin
             nern und Lieferanten sowie gegenüber der                           am Hauptsitz in Liechtenstein unterstützt und
             Gesellschaft und der Umwelt fest. Der Verhal­                      berät die Mitarbeitenden bei der Vorbeugung ge­
             tenskodex für Mitarbeitende und der Verhaltens­                    gen arbeitsbedingte Erkrankungen, aber auch
             kodex für Lieferanten bilden die Leitlinien für das                bei Reiseimpfungen oder bei der Wiedereinglie­
             tägliche Handeln. Um die konsequente Umset­                        derung am Arbeitsplatz nach Krankheit oder
             zung sicherzustellen, werden regelmässig Schu­                     Unfall.
             lungen, Workshops und Audits durchgeführt.                       • Auch an den internationalen Standorten wird das
           • Die Stärkung der Unternehmenskultur bildete                        Gesundheitsangebot für Mitarbeitende weiter
             auch 2012 einen wichtigen Schwerpunkt. Die                         ausgebaut. In den USA können die Mitarbeiten­
             ausgeprägte Kultur und die Hilti Werte – Integri­                  den beispielsweise jedes Jahr kostenlos an einer
             tät, Mut zur Veränderung, Teamarbeit und hohes                     umfassenden Vorsorgeuntersuchung teilnehmen.
             Engagement – werden im Rahmen von Unter­                           Dabei werden neben einer Blutanalyse ein Fit­
             nehmenskultur-Workshops kontinuierlich ge­                         nesstest und eine Krebsvorsorgeuntersuchung
             stärkt.                                                            durchgeführt. So können gesundheitliche Proble­
           • Auch dieses Jahr wurde die Position als attrakti­                  me und mögliche Krankheiten frühzeitig erkannt
             ver Arbeitgeber (Hilti, a Great Place to Work) in                  bzw. entsprechende Vorsorgemassnahmen ge­
             internen und externen Erhebungen bestätigt. Die                    troffen werden.
             interne Mitarbeiterbefragung GEOS (Global Em­                    • Hilti setzt sich verstärkt für die Gewinnung von
             ployee Opinion Survey) zeichnet sich durch eine                    weiblichen Nachwuchskräften ein. Diverse Aktivi­
             hohe Partizipation und sehr gute Ergebnisse auf                    täten wie beispielsweise der Mädchentechniktag,
             konstant hohem Niveau aus. Bei extern durchge­                     der Schülerinnen praxisnah verschiedene Lehr­
             führten Umfragen konnte Hilti Spitzenplätze auf                    berufe vermittelt, Schnupperpraktika und die
             nationaler Ebene erreichen, beispielsweise einen                   Förderung von Studentinnen in technischen Be­
             ersten Platz in Irland und einen zweiten Platz in                  rufsfeldern sollen dazu beitragen, den Frauen­
             Australien.                                                        anteil innerhalb des Unternehmens zukünftig
                                                                                zu erhöhen.

           GRI Indikatoren                                                    GRI Indikatoren
           LA8: Unterricht, Schulungen, Beratungsangebote, Vorsorge- und      HR6: ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen ein erhebliches
           Risikokontrollprogramme, die Mitarbeiter, ihre Familien oder Ge­   Risiko von Kinderarbeit besteht, und ergriffene Massnahmen, um
           meindemitglieder in Bezug auf ernste Krankheiten unterstützen.     zur Abschaffung von Kinderarbeit beizutragen.
           HR2: Prozentsatz wesentlicher Zulieferer und Auftragnehmer, die    HR7: ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen ein erhebliches
           unter Menschenrechtsaspekten geprüft wurden, und ergriffene        Risiko auf Zwangs- oder Pflichtarbeit besteht, und ergriffene
           Massnahmen.                                                        Massnahmen, um zur Abschaffung von Zwangs- oder Pflichtar­
                                                                              beit beizutragen.

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