Vorstandsbericht der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie 2017-2019 - Deutsche Gesellschaft für soziale ...
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Vorstandsbericht der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie 2017–2019
Inhaltsübersicht Rechenschaftsbericht des Berichte der DGSP-Landesverbände (LV) 26 geschäftsführenden Vorstands der DGSP ❚ DGSP Baden-Württemberg e.V. (DGSP-BW) 26 ❚ Einleitung 3 ❚ Bayerische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (BayGSP) 27 ❚ Sozial- und psychiatriepolitische Stellungnahmen der DGSP 6 ❚ Berliner Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (BGSP) 28 ❚ Berichte und Kommentare der DGSP 7 ❚ Brandenburgische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (BraGSP) 29 ❚ Veranstaltungen und Tagungen 7 ❚ DGSP-Landesverband Bremen e.V. 29 ❚ Bericht der Schatzmeisterin 8 ❚ Hamburgische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (HGSP) 29 ❚ Hessische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (HeGSP) 30 Bericht der Kassenprüfer 9 ❚ DGSP Niedersachsen e.V. (DGSP-N) 32 ❚ Rheinische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (RGSP) 32 Bericht der DGSP-Geschäftsstelle 9 ❚ DGSP-Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. 33 ❚ Aufgaben der DGSP-Geschäftsstelle 9 ❚ Sächsische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (SGSP) 33 ❚ Personalsituation 10 ❚ DGSP Saarland e.V. (DGSP Saar) 33 ❚ Sonstiges 10 ❚ Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie im Land Sachsen-Anhalt e.V. 33 Bericht der Stiftung für Soziale Psychiatrie 11 ❚ Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie Schleswig-Holstein e.V. (DGSP-SH) 33 ❚ Geschäftsführung 11 ❚ Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie – ❚ Engerer und erweiterter Beirat der Stiftung 11 Landesverband Thüringen e.V. 34 ❚ Aktivitäten der Stiftung seit ihrer Gründung im Jahr 2007 11 ❚ Westfälische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (WGSP) 34 ❚ Veranstaltungen und Preisverleihungen der Stiftung in den zurückliegenden Jahren 11 Die Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands sind: Christel Achberger „Soziale Psychiatrie“ – Diplom-Psychologe, Flintbek Mitgliederrundbrief der DGSP 14 1. Vorsitzende Jan Roscher Berichte der DGSP-Fachausschüsse (FA) Heilpädagoge, Leipzig 1. stellvertretender Vorsitzender und -Arbeitskreise (AK) 14 ❚ Fachausschuss Arbeit und Beschäftigung 14 Sven Bechtolf Dipl. Sozialarbeiter/Sozialpädagoge, Bremen ❚ Fachausschuss Aus-, Fort- und Weiterbildung (AFW) 14 2. stellvertretender Vorsitzender ❚ Fachausschuss Betreutes Wohnen in Familien (BWF) 16 Stefan Corda-Zitzen ❚ Fachausschuss Europa 17 Diplom Sozialpädagoge, Mönchengladbach ❚ Fachausschuss Forensik 17 Schatzmeisterin ❚ Fachausschuss Forschung 18 Jessica Reichstein ❚ Arbeitskreis Psychiatrische Pflege 19 Diplom-Sozialpädagogin, M.A. social work, Hamburg ❚ Fachausschuss Psychopharmaka 20 Schriftführer ❚ Fachausschuss Migration 21 ❚ Fachausschuss Psychiatrie 4.0 21 ❚ Fachausschuss Netzwerk Psychiatrie ohne Gewalt 23 ❚ Fachausschuss Psychotherapie 24 ❚ Fachausschuss Sucht 24 ❚ Fachausschuss Wohnen 26 2
Die Arbeit wird von vielen aktiven Personen und Gruppen getragen. Rechenschaftsbericht des Allen, die hier mitarbeiten, tragen zur Arbeit des Verbandes bei. Der geschäftsführenden Vorstands geschäftsführende Vorstand bedankt sich für dieses Engagement. Ohne diese gemeinsame Arbeit wäre die Vielfalt psychiatrischer The- der DGSP men nicht abzubilden. Als geschäftsführender Vorstand möchten wir uns bei den Mitarbei- ter*innen der Geschäftsstelle bedanken. Der große Einsatz aller Mit- Der geschäftsführende Vorstand legt alle drei Jahre seinen Ge- arbeiter*innen, von Richard Suhre, Patrick Nieswand, Marie Schmetz, schäftsbericht der Mitgliederversammlung vor. Wir blicken auf drei Birgit Appelhans über Anke Kirchner, Thomas Müller, Michaela Hoff- Jahre Vorstandsarbeit seit unserer Wahl zurück und auf die zukünf- mann, Heidemarie Helfrich und Sonja Kirchner (die drei Letztge- tige Arbeit des neu zu wählenden Vorstandes voraus, auf die nannten arbeiten als geringfügig Beschäftigte) kann gar nicht ge- zukünftigen Herausforderungen, die die DGSP als sozial- und psy- nug hervorgehoben werden. chiatriepolitischer Verband meistern muss. Thomas Müller und Marie Schmetz gestalten zusammen die Verbands- Als wir gewählt wurden, haben wir uns zunächst Überlegungen zu zeitschrift „Soziale Psychiatrie“. Wir erhalten immer wieder positive unserer Zusammenarbeit gemacht. Wichtige Grundlage sollte die Rückmeldungen zu den guten Beiträgen, der hohen inhaltlichen Teamarbeit sein, alle Vorstandsmitglieder sollten in gleicher Ver- Fachlichkeit und zu den vielfältigen und gut gewählten Schwerpunkt- antwortlichkeit für die Arbeit des Vorstandes stehen. Um eine ko- themen unserer Verbandszeitung. Diese hohe Qualität der Zeitschrift operative Zusammenarbeit mit ausreichender Zeit für Diskussionen „Soziale Psychiatrie“ baut auch auf die gute und verlässliche Zusam- und gemeinsamen Entscheidungen zu entwickeln, haben wir uns die menarbeit mit der ehrenamtlichen Redaktion dieser Zeitung auf. nachfolgende Arbeitsstruktur gegeben: Dafür bedanken wir uns bei allen Redaktionsmitgliedern. Marie Schmetz trägt mit der Gestaltung unserer Homepage, dem Ne- ❚ Wir treffen uns am Vorabend der Sitzung des Gesamtvorstandes wsletter, der Endredaktion der Stellungnahmen und der Pressear- und führen eine ca. dreistündige Sitzung durch und nutzen den beit die Ergebnisse unserer Arbeit erfolgreich in die Öffentlichkeit. folgenden Tag bis zum Beginn der Sitzung des Gesamtvorstandes Zurzeit gestaltet sie den Diskussionsprozess „DGSP-future“, in dem für unsere weiteren Beratungen. Positionen des Verbandes zu Zukunftsthemen erarbeitet werden. ❚ Wir treffen uns für einen Tag jeweils zwischen den Sitzungen Flyer und Grundsätze werden in einem gemeinsamen Prozess mit des Gesamtvorstandes, in der Regel alle sechs Wochen. den Mitgliedern des Gesamtvorstandes überarbeitet. Zielsetzung ❚ Monatlich findet eine Telefonkonferenz statt. hierbei ist es, die DGSP als sozialpsychiatrischen Fachverband für ❚ Wir haben Zuständigkeiten für die Fachausschüsse und die die psychiatriefachlichen und gesundheitspolitischen Herausforde- ständigen Gremien benannt. rungen der Zukunft inhaltlich wie auch handlungsorientiert gut vor- zubereiten. Diese Form der Zusammenarbeit haben wir in der zurückliegenden Christian Nieraese, der als ehrenamtlicher Geschäftsführer zusam- Amtszeit die drei Jahre durchgehalten. Manchmal war die Arbeits- men mit dem Stiftungsbeirat die Arbeit der „Stiftung für Soziale belastung grenzwertig, aber wir haben die Zusammenarbeit in Psychiatrie“ gestaltet, ist für seine Arbeit zu danken. Wir alle dieser Form als gewinnbringend erlebt. blicken auf interessante Veranstaltungen am Vorabend der Jahres- Auf diese Weise haben wir die vielfältigen Themen beraten, die sich tagungen und zum europaweiten Protesttag für die Belange der u.a. in der Aufzählung der Stellungnahmen und der durchgeführten Menschen mit Behinderungen zurück. Tagungen spiegelt. Die DGSP hat Einfluss auf die Fachdiskussion genommen und Stellung zu sozialpolitischen Entscheidungen Wir haben unsere Kontakte, unser Netzwerk erweitert. Zu nennen bezogen. Wir haben uns eingemischt. Dies war nur möglich, weil sind hier: viele Akteure zusammengewirkt haben: ❚ Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ❚ Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und ❚ Die Landesverbände der DGSP, die vor Ort an der Gestaltung der Nervenheilkunde e.V. Psychiatrie mitwirken und sich im Austausch mit den anderen ❚ Die Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung mbH Landesverbänden über gute Lösungen, z.B. zum PsychKG, ❚ Einzelne Politiker gegenseitig informieren. ❚ Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von ❚ Die Fachausschüsse und Arbeitskreise, in denen der fachliche Menschen mit Behinderungen Diskurs im Mittelpunkt stand und steht. Die Kolleg*innen ❚ Der Psychiatriereferent des Bundes erarbeiteten Stellungnahmen und bereiteten Tagungen vor. ❚ Die Schweizer Gesellschaft für Sozialpsychiatrie Die Sprecher*innen der Fachausschüsse und Arbeitskreise ❚ Der Dachverband Gemeindepsychiatrie arbeiteten im Gesamtvorstand mit. ❚ Der PARITÄTISCHE Gesamtverband ❚ Neben der Unterstützung durch die Sprecher*innen der Landes- ❚ Kontaktgespräch Psychiatrie verbände, Fachausschüsse und Arbeitskreise wird die Arbeit des Gesamtvorstandes durch die gewählten Vertreter*innen Wir haben mitgewirkt (erweiterter Vorstand) bereichert und mitgetragen. ❚ an Konsensuskonferenzen zur Fortschreibung bzw. Entwicklung ❚ Der Gesamtvorstand ist sozusagen das „Gesamtteam“, das für der S3-Behandlungsleitlinie Schizophrenie 2019 (Jann Schlimme, die Arbeit des Verbandes steht, in dem sich unsere gemeinsame Uwe Gonther), Arbeit spiegelt und unter fachlichen Gesichtspunkten mitgetra- ❚ S3-Leitlinie Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen gen wird. Erkrankungen 2019 (Christel Achberger, Silvia Krumm), ❚ Der geschäftsführende Vorstand und die Geschäftsstelle haben ❚ S3-Leitlinie Verhinderung von Zwang: Prävention und Therapie die Arbeit zu koordinieren, abschließend zu beraten und nach aggressiven Verhaltens bei Erwachsenen 2018 (Stefan Debus) und außen zu vertreten. ❚ am Dialog zur Weiterentwicklung der Hilfen für psychisch erkrankte Menschen (SGB V), koordiniert durch die APK. Jessica Reichstein vertritt dort die DGSP in der beratenden Expertengruppe. 3
❚ Abgabe einer Stellungnahme an den Gemeinsamen Bundesaus- Die Fachausschüsse und Arbeitskreise mit ihren spezifischen The- schuss (GBA) zu den Verhandlungen zur Personalausstattung in menstellungen bieten dem Verband ein großes fachliches Poten- Psychiatrie und Psychosomatik (PPP). zial, das zukünftig noch deutlicher nach außen getragen und Einige Themen haben uns über die letzten Jahre begleitet und auch in den Landesverbänden mehr genutzt werden sollte. werden uns zukünftig weiter herausfordern, z.B.: Durch die Durchführung von Vorkongressen bei den Jahrestagungen ❚ Gesetz zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von für Studierende konnten wir die DGSP mit ihren Themen und Akti- Menschen mit Behinderungen (BTHG) vitäten im Kreise der zukünftig psychosozial Tätigen bekannt ma- Nach der Diskussion während des Prozesses der Gesetzgebung stand chen. Daneben werden durch die Geschäftsstelle auch Weiterbil- die Umsetzung des Gesetzes im Mittelpunkt. Wir befassten uns u.a. dungseinrichtungen im Feld der Psychiatrie kontaktiert, um den mit den Empfehlungen des Deutschen Vereins, den verschiedenen Verband bei den Teilnehmenden der Weiterbildungen vorzustellen. Bedarfserhebungsinstrumenten, dem Verfahren der Umwandlung von stationären Wohnangeboten in „besondere Wohnformen“, den ❚ Wirtschaftliche Situation des Vereins gesetzlich vorgesehenen Umsetzungsschritten auf Landesebene. Der Verband finanziert seine Aktivitäten über das Aufkommen Eine Frage der Zukunft wird sein, ob es gelingen wird, durch die Um- der Mitgliedsbeiträge und über die Einnahmen aus den angebo- setzung des BTHG die Ziele und Grundsätze der UN-Behinderten- tenen Fort- und Weiterbildungen. Angesichts des Weggangs von rechtskonvention in der Gesellschaft im Sinne der psychisch er- Mitgliedern wurde auf der Mitgliederversammlung im Jahr 2018 krankten Menschen umzusetzen. eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge beschlossen. Bei der Mit- gliederentwicklung der DGSP macht sich aktuell sehr deutlich be- ❚ Zwang und Gewalt in der Psychiatrie merkbar, dass die „dritte“ Mitgliedergeneration in den wohlver- Die Urteile des Bundesverfassungsgerichtes und Bundesgerichts- dienten Ruhestand wechselt und dass etliche Kolleg*innen dies hofes sowie eine Anhörung im Bundestag setzten klare Leitlinien aus den unterschiedlichsten Gründen zum Anlass nehmen, ihre für die Anwendung von Zwang in der psychiatrischen Versorgung Vereinsmitgliedschaft zu beenden. Im Bereich der Fort- und Wei- und Behandlung. terbildungen wird es immer schwieriger, die notwendige Anzahl von Teilnehmer*innen zu gewinnen. Dies kann möglicherweise In der DGSP wurde ein neuer Fachausschuss „Netzwerk Psychiatrie an dem mittlerweile bestehenden Personalnotstand in ohne Gewalt“ gegründet. einer Vielzahl der psychiatrischen Arbeitsbereiche liegen, die die Anwesenheit am Arbeitsplatz absolut notwendig macht. ❚ Pharmakobehandlung Die Behandlung mit Psychopharmaka (Nebenwirkungen, Redu- Gute Sozialpsychiatrie ist nicht selbstverständlich – deren Entwick- zieren und Absetzen) und die weiterhin ansteigende Häufigkeit lung und Bestand ist zu fordern, zu fördern und abzusichern! der Anwendung der Elektrokrampftherapie (EKT) Für eine menschenwürdige und fachlich qualitativ hochwertige ❚ Missstände in Einrichtungen und Kliniken sozialpsychiatrische Versorgung und Behandlung stehen gute Kon- Immer wieder werden wir durch Anrufe in der Geschäftsstelle auf zepte und Maßstäbe zur Verfügung. Deren konsequente Umsetzung Missstände in der psychiatrischen Versorgung und Behandlung in die Praxis hängt von den oftmals engen rechtlichen und finanzi- über alle Bereiche hinweg hingewiesen. Auch durch den Bericht ellen Rahmenbedingungen, die durch die Leistungsträger vorgege- des „Team Wallraff“ sind wir mit dieser Problematik konfrontiert ben sind bzw. wie sie durch die Leistungserbringer umgesetzt wer- und wollen uns intensiver mit dieser Herausforderung befassen. den, ab. ❚ Digitalisierung Die fachlichen Aussagen, die sich beispielsweise aus Der Prozess der Digitalisierung ist auch für die DGSP eine Her- ❚ dem Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte ausforderung. Nutzen und Gefahren dieser technischen Entwick- von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK), lung für den Bereich der Behandlung psychisch erkrankter Men- ❚ dem Gesetz zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von schen gilt es von Anbeginn an zu beachten und zu reflektieren. Menschen mit Behinderungen, kurz Bundesteilhabegesetz (BTHG), Über digitalisierte Beratungs- und Therapieprogramme kann ❚ aus den Konzepten von Recovery und Empowerment, Menschen mit einer Depression geholfen oder sprachlich ent- ❚ dem Anspruch der partizipativen Entscheidungsfindung, sprechend gestaltet auch für Flüchtlinge Hilfen angeboten ❚ den Vorgaben der diversen S3-Leitlinien und werden. Aber auch an die Gefahren ist zu denken, insbesondere ❚ den höchstrichterlichen Urteilen zu Zwang in der psychiatri- hinsichtlich des Datenschutzes, auch an eine fortschreitende schen Unterbringung und Behandlung usw. Isolation einzelner Betroffener und das derzeitige Fehlen einer ergeben, sind für unsere psychiatriepolitische Perspektive und für fachlich gründlichen Eingangsdiagnostik. die notwendigen Handlungen und Aktivitäten grundlegend. Sie werden uns als Richtschnur dienen, um Reformprozesse wie die Um- Aber auch verbandsinterne Themen forderten und fordern uns rück- setzung des BTHG oder neue Finanzierungskonzepte für die sta- blickend, aber auch zukünftig heraus: tionäre Behandlung, wie z.B. die „Personalausstattung in Psychia- ❚ Die Situation in den Landesverbänden stellt sich heterogen dar. trie und Psychosomatik (PPP)“, zu analysieren und zu bewerten. Einerseits gibt es Landesverbände, die sehr aktiv in der psychia- Neben Analyse und Bewertung sind Strategien zu entwickeln, wie triepolitischen Gestaltung involviert sind, und andererseits lei- der Widerspruch zwischen geforderter qualitativer Fachlichkeit und den Landesverbände unter dem Mangel an aktiven und engagier- der mängelbehafteten Praxis aufzulösen ist. ten Mitgliedern, was im Einzelfall zur Vereinsauflösung führt, wie z.B. die Situation im Land Brandenburg zeigt. Die Frage, wie Mögliche Strategien, die hier zielführend sein können: wir uns als Verband für neue Mitglieder attraktiv machen kön- ❚ Die politische und gesetzgeberische Forderung der Stärkung der nen, beschäftigt uns auf Bundesebene in der zurückliegenden Rechte der Menschen mit Behinderung Amtsperiode intensiv. Neben einer gelungenen Verbesserung un- ❚ Die Forderung nach umfassender und konsequenter Partizipation serer Außendarstellung muss es weiterhin darum gehen, mit der Menschen mit Behinderung in allen sie betreffenden Belangen fachlichen Positionen in der Fachöffentlichkeit erkennbar zu sein ❚ Eine weiterhin intensive Vernetzung mit verbandlichen Bünd- und als unabhängiger und kritischer Fachverband zu punkten. nispartnern und Einzelexpert*innen 4
❚ Die Dokumentation von Missständen und Erarbeitung daraus ab- zuleitender Forderungen zur Situationsverbesserung ❚ Die Forderung nach verbindlicher Förderung von trialogischen Beschwerdestellen, Einrichtung von Nottelefonen und Gewähr- leistung von Abhilfe bei Notlagen, verbindliche und konsequente Arbeit der Aufsichtsbehörden und Beschwerdekommissionen ❚ Der Markt- und Wettbewerbsorientierung im Gesundheits- und Sozialsystem sind Kooperationsformen zwischen den Leistungs- erbringern entgegenzustellen, die die Interessen psychisch er- krankter Menschen und deren Angehörige durch qualitativ hoch- wertige Leistungsangebote sicherstellen. ❚ Dem Gebot der strengen Wirtschaftlichkeit des § 12 SGB V, S. 1 „Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirt- schaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht über- schreiten“ ist der Anspruch nach SGB VII, § 1, S. 2 „[…] die Ge- sundheit und die Leistungsfähigkeit der Versicherten mit allen geeigneten Mitteln wiederherzustellen […]“ entgegenzusetzen. Die Achtung vor der Menschenwürde der Patient*innen verlangt von uns die Forderung, alle wissenschaftlich bekannten Möglich- keiten der Behandlung der Erkrankung zu nutzen und gegenüber der Politik und den Leistungsträgern durchzusetzen. ❚ Die Forderung nach Transparenz in den Gesetzgebungsverfahren und in der Ausführung der Gesetze im Rahmen von Maßnahmen, Programmen und Angeboten der Leistungserbringung ist grundsätzlich aus demokratiesichernden Gründen wie auch im Einzelfall notwendig. Der Vorstand 5
Sozial- und psychiatriepolitische Stellungnahmen im Jahr 2017 ❚ Soziale Psychiatrie und Klinik (Dezember 2017) Stellungnahmen der DGSP ❚ Offener Brief des Fachausschusses Migration an Teilnehmer*in- nen der Jamaika-Sondierungsgespräche (14. November 2017) Nachfolgend sind hier die Stellungnahmen der DGSP zu sozial- und ❚ Stellungnahme zum Stellenwert antidepressiver Medikamente psychiatriepolitischen Themen und Fragen aufgeführt, die im Be- (5. Oktober 2017) richtszeitraum erarbeitet und veröffentlicht wurden. Anders als in ❚ Thesen zur Soziotherapie (20. September 2017) den vorherigen Vorstandsberichten belassen wir es angesichts der ❚ Gemeinsame Stellungnahme der DGSP und des DVGP zum Home Fülle von Stellungnahmen bei einer Auflistung ohne eine kurze in- Treatment in Deutschland (Juli 2017) haltliche Kommentierung. Die hier gelisteten Stellungnahmen sind alle auf der Homepage der DGSP in voller Länge zu finden: Berichte und Kommentare der DGSP https://www.dgspev.de/veroeffentlichungen/stellungnahmen.html Handreichung „Rechtswege und Rechtsschutz im Maßregelvollzug“ Der Fachausschuss Forensik hat das Papier „Rechtswege und Rechts- Stellungnahmen im Jahr 2019 schutz für nach den §§ 63 und 64 StGB in einem psychiatrischen ❚ Verbändedialog Psychiatrische Pflege: Definition und Grundlage Krankenhaus oder in einer Entziehungsanstalt untergebrachte Per- psychiatrischer Pflege (26. August 2019) sonen“ herausgegeben. Es bietet einen Überblick über den Rechts- ❚ Aussagen der DGSP zu Peer-Involvement, Peer-Support / Peer- schutz, der im Maßregelvollzug in Deutschland untergebrachten Arbeit (19. August 2019) Personen gewährt wird. Das Papier enthält Hinweise auf Gesetze, ❚ DGSP-Stellungnahme zum Thema Selbstbestimmung und Partizi- behördliche Zuständigkeiten, Tipps und gibt Anregungen für vertie- pation im Rahmen des SGB-V-Dialogs (15. August 2019) fende Literatur. ❚ Stellungnahme der DGSP e.V. zu dem Beschlussentwurf über eine Erstfassung der Personalausstattung Psychiatrie und Psychoso- Dokumentation zur Expertenanhörung der DGSP zur Nutzung matik-Richtlinie (10. Juli 2019) von Antidepressiva ❚ Gestufte Patientenverfügung – Advanced Care Planning (ACP). Am 26. Januar 2018 hat die DGSP in Frankfurt am Main ein Exper- Diskussion im Arbeitskreis Pflege in der DGSP (15. Juni 2019) tenhearing zur Nutzung von Antidepressiva durchgeführt. Auf unse- ❚ Forderungen der DGSP zu „Annahmen und Fakten zur Wirkung rer Website finden Sie das Protokoll zur Veranstaltung. Eingeladene von Antidepressiva“ (12. Juni 2019) Expert*innen, die nicht teilnehmen konnten, hatten Gelegenheit, ❚ Annahmen und Fakten: Antidepressiva (Fachausschuss Psycho- sich schriftlich zu unseren Fragen zu äußern. Eingereichte Antwor- pharmaka, 12. Juni 2019) ten sind ebenfalls dokumentiert. ❚ Fachpolitische Konkretisierung für die Handlungsempfehlungen des Kontaktgesprächs Psychiatrie: „Familien mit einem psychisch Bericht über die mündliche Verhandlung des Bundesverfassungs- erkrankten Elternteil – Komplexe Hilfen in der Lebenswelt si- gerichts in Sachen „Fixierung im Rahmen der öffentlich-rechtlichen chern!“ (23. Mai 2019) Unterbringung“ von Dr. Heinz Kammeier ❚ Stellungnahme zur Gesetzesvorlage des „Zweiten Gesetzes zur Zwei Männer haben gegen ihre Fixierung in psychiatrischen besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht“ (1. Mai 2019) Krankenhäusern Verfassungsbeschwerde eingereicht. Ende Januar ❚ Stellungnahme zur RTL-Sendung „Team Wallraff – Undercover in 2018 fand die mündliche Verhandlung vor dem Bundesverfassungs- Psychiatrien und Jugendhilfe“ (18. März 2019) gericht (BVerfG) statt. Dr. jur. Heinz Kammeier war im Auftrag der ❚ Erwiderung auf den Änderungsantrag des Bundesministeriums DGSP als Prozessbeobachter vor Ort. Er berichtet über die zweitägi- für Gesundheit zum Regierungsentwurf für das Terminservice- ge Verhandlung. und Versorgungsgesetz (TSVG) (1. Februar 2019) ❚ Stellungnahme zum Referentenentwurf Psychotherapeutenaus- UN-Bericht zum Zustand der Psychiatrie weltweit bildungsreformgesetz (30. Januar 2019) Die DGSP hat den Bericht des UN-Sonderberichterstatters Dainius Pûras über das Recht aller Menschen auf bestmögliche körperliche Stellungnahmen im Jahr 2018 und seelische Gesundheit übersetzt. Pûras beurteilt den Zustand ❚ Positionspapier des DGSP-Fachausschusses Sucht zur Freigabe der Psychiatrie weltweit als nicht akzeptabel und fordert einen von Cannabis (3. Mai 2018) Paradigmenwechsel. ❚ Stellungnahme der BayGSP zum Gesetzentwurf der Bayerischen Staatsregierung für ein Bayerisches PsychKHG (10. April 2018) Arbeitspapier zum Begriff der Teilhabe ❚ Grundlagenpapier DGSP 2018 (3. April 2018) In der „Sozialen Psychiatrie“ 158 (Heft 04/2017) war bereits eine ❚ Zweiter Brief des FA Migration zum Thema „Situation besonders Kurzversion des Beitrags erschienen. Auf unserer Website finden Sie schutzbedürftiger Menschen im Asylverfahren“ (15. Oktober den vollständigen Artikel von Christian Reumschüssel-Wienert zum 2018) Begriff der Teilhabe und verwandten Konzepten. ❚ Erster Brief des FA Migration zum Thema „Situation besonders schutzbedürftiger Menschen im Asylverfahren“ (28. Mai 2018) Wahlprüfsteine ❚ Stellungnahme des AK Pflege zum Koalitionsvertrag vom 12. Die DGSP hat Ende April 2017 die politischen Parteien befragt, wel- März 2018, zu VII. „Soziale Sicherheit gerecht und verlässlich che weiteren Entwicklungsschritte in der psychiatrischen Versor- gestalten“ (Punkt 4 „Gesundheit und Pflege“) (April 2018) gung für die nächste Legislaturperiode angeboten werden. Unsere ❚ Verbände des Kontaktgesprächs Psychiatrie: Forderungen zur Fragen: Wie wollen sich die Politiker*innen im Einzelnen für eine Weiterentwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen des bessere Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen psychiatrischen Maßregelvollzugs und des Maßregelrechts einsetzen? Wie wollen sie dafür Sorge tragen, dass diese Menschen (Stand: November 2018) nicht mehr gesellschaftlich ausgegrenzt werden? Die Parteien ha- ben geantwortet. Darüber hinaus sind die „denk-an-stöße: Grundsätze – Kontrover- sen – Ziele“ in 5., überarbeiteter Auflage veröffentlicht worden. 6
Außerdem wurden die Ergebnisse des Forensik-Fachtags mit dem Titel Verhalten zeigen und für die es daher schwierig ist, ein geeignetes „Zum gesellschaftlichen Umgang mit Gefährlichkeit“ in der Zeit vom Wohn- und Betreuungssetting zu finden. Die Fachtagung sollte Ori- 19. bis 20. Oktober 2017 in der evangelischen Akademie Bad Boll entierung bieten und in politische Forderungen münden, die beim unter der Überschrift „Forderungen zur Weiterentwicklung der ge- Ringen um eine angemessene Umsetzung des BTHG vor Ort verwen- setzlichen Rahmenbedingungen des psychiatrischen Maßregelvoll- det werden können. zugs und des Maßregelrechts“ in Broschürenform veröffentlicht. Der jährliche Gedenktag „Gegen das Vergessen: Aus der Geschichte lernen. Begleitprogramm zur Gedenkveranstaltung für die Opfer von Veranstaltungen und Tagungen ‚Euthanasie‘ und Zwangssterilisation“ fand am 1. September 2017 in Berlin statt. Zum sechsten Mal veranstalteten die 14 Verbände des Folgende Veranstaltungen und Tagungen wurden durch die Bundes- Kontaktgespräches Psychiatrie diese Veranstaltung. Für Programm- DGSP bzw. mit Unterstützung durch die Bundesgeschäftsstelle entwicklung, Organisation und Durchführung war die DGSP-Ge- durchgeführt: schäftsstelle federführend tätig. Im Jahr 2016 Der Forensik-Fachtag mit dem Titel „Zum gesellschaftlichen Umgang Neben den bereits im Vorstandsbericht für den Zeitraum 2014–2016 mit Gefährlichkeit“ fand in der Zeit vom 19. bis 20. Oktober 2017 in erwähnten Tagungen des Verbandes fand am 11. November der der Evangelischen Akademie Bad Boll statt. Fachtag Forensik mit dem Titel „Gemeindepsychiatrie und Forensik Die Fachtagung erfolgte in Kooperation mit der Akademie und den – geht das zusammen?“ statt. Verbänden des Kontaktgesprächs Psychiatrie. An der von der DGSP Die Betreuung und Begleitung ehemals forensisch untergebrachter federführend organisierten Veranstaltung nahmen 80 Personen teil. psychisch kranker Menschen in sozialpsychiatrischen Diensten und Einrichtungen wird zunehmend ein wichtiger Bestandteil der regio- Die Jahrestagung der DGSP e.V. fand in der Zeit vom 23. bis 25. No- nalen Versorgungsverpflichtung im Gemeindepsychiatrischen Ver- vember 2017 in Hamburg statt. Unter dem Titel „Gemeinsam bewe- bund. gen! Kooperation. Partizipation. Inklusion“ wurde über Möglichkei- Mit der Tagung wurden Fragen innerhalb dieser Entwicklung bear- ten entgegen der Vereinzelung und Marktorientierung nachgedacht beitet, Perspektiven zu dieser Thematik aus trialogischer stationär- und diskutiert. Dabei spielten nachfolgende Schlüsselbegriffe eine forensischer und gemeindepsychiatrischer Sicht entwickelt und strukturierende Rolle: Best-Practice-Modelle vorgestellt. Zivilgesellschaft – Die Bedeutung der zivilgesellschaftlichen Netz- werke als politische Kraft und deren Wirkmächte galt es zu verste- Im Jahr 2017 hen und zu nutzen. Der 5. Fachtag Arbeit des Fachausschusses Arbeit und Beschäftigung Partizipation ist ein zentraler Bestandteil sozialpsychiatrischer der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP) e.V. mit Praxis. Bisherige Formen der Partizipation sind zu reflektieren und dem Titel „Arbeit, Arbeit, nix als Arbeit“ fand am 30. März 2017 in zu prüfen. Hamburg statt. Kooperation unterschiedlicher Akteure ist keine Selbstverständ- „Inklusive Arbeit“ ist ein zentraler Bestandteil psychischer Gesund- lichkeit. Die Voraussetzungen und Bedingungen einer erfolgreichen heit. Die Teilhabe am Arbeitsleben jedoch ist für Menschen mit psy- Kooperation galt es zu klären. chischen Beeinträchtigungen oder einer seelischen Behinderung Den Menschen als ganzheitliches und soziales Wesen – das in der mit hohen Barrieren verknüpft. Welcher Arbeitsmarkt ist offen für Welt ist – zu verstehen, ist und bleibt grundlegend. Das bestehende Menschen, die von Funktionsstörungen des Denkens und Fühlens Krankheitsverständnis galt es auf der Basis der Leitbegriffe zu re- betroffen sind, wiederkehrende Krankheitsepisoden erleiden und flektieren und zu prüfen. Im Vorfeld der Jahrestagung war es wieder für die Stress seelische Krisen verursachen kann? Diesen Fragen gin- gelungen, einen studentischen Kongress zu organisieren. gen die Teilnehmenden des Fachtags nach. Im Jahr 2018 Der 2. Fachtag zum Thema Neuroleptika der Deutschen Gesellschaft Hearing zu Antidepressiva für Soziale Psychiatrie e.V. in Kooperation mit dem DGSP-Landesver- Eine Anhörung von Expert*innen zum Thema „Anwendung von Anti- band Thüringen e.V. fand am 5. Mai 2017 in der Tagungs- und Begeg- depressiva und dessen Folgen“ fand am 26. Januar 2018 im Ta- nungsstätte Zinzendorfhaus mit dem Titel „Psychose-Begleitung gungshaus „Hoffmanns Höfe“ in Frankfurt statt. Dieses Hearing und Neuroleptika. Über Möglichkeiten, in der Psychose-Begleitung sollte der Vorbereitung einer öffentlichen Debatte über den zukünf- und -Behandlung Neuroleptika möglichst niedrig zu dosieren und tigen Einsatz der Medikamente in der Behandlung und gesundheit- auf sie zu verzichten“ statt. lichen Versorgung von Menschen mit einer psychischen Erkrankung dienen. Anhand eines umfassenden Fragenkataloges wurde an dem Der Fachtag „‚Teilhabe für alle!‘ – Übergänge gestalten. Das Bundes- Thema gearbeitet. Bedauerlicherweise sagten einige Experten kurz- teilhabegesetz (BTHG) und die ‚Schwierigsten‘“ fand in Kooperation fristig ihre Teilnahme ab. mit anderen Verbänden am 27. Juni 2017 in den Räumen des Land- schaftsverbands Rheinland statt. Der 7. Gemeinsame Fachtag „Begegnung mit süchtigen Klienten – Zum Zeitpunkt dieser Fachtagung waren fünf Jahre seit der Kölner eine unvermeidbare Herausforderung zum gemeinsamen Handeln“ Tagung „Verantwortung für die ‚Schwierigsten‘ übernehmen“ und war für den 19. April 2018 mit anschließendem 5. Gemeinsamen In- knapp ein halbes Jahr seit Inkrafttreten des neuen Bundesteilhabe- tensivworkshop für den 20. April 2018 in Frankfurt am Main geplant gesetzes (BTHG) vergangen. Zu diesem Zeitpunkt waren wesentliche und organisiert worden. Leider musste der Fachtag „Sucht“ und der Neuregelungen des BTHG noch nicht in Kraft getreten; noch fehlten Workshop erstmalig mangels Interesse abgesagt werden. zahlreiche Ausführungsbestimmungen auf Landes- und kommuna- ler Ebene. Die Tagung verfolgte das Ziel, die absehbaren Auswirkun- Die 3. Fachtagung zum Thema „Neuroleptika“ der Deutschen Gesell- gen des BTHG auf die „Schwierigsten“ in den Blick zu nehmen. Es schaft für Soziale Psychiatrie e.V. in Kooperation mit „Pandora“ – ging um Menschen mit psychischer Behinderung, die einen hohen Selbsthilfeverein für Psychiatrie-Erfahrene e.V. Nürnberg fand mit oder komplexen Hilfebedarf haben, eine geringe Absprachefähig- dem Titel „Psychose-Begleitung und Neuroleptika. Über Möglich- keit und Mitwirkungsbereitschaft aufweisen oder herausforderndes keiten, in der Psychose-Begleitung und -Behandlung Neuroleptika 7
möglichst niedrig zu dosieren und auf sie zu verzichten“ am Die Gesundheitsversorgung geflüchteter Menschen wird maßgeb- 28. April 2018 in der Technischen Hochschule Nürnberg statt. lich durch die Bundesgesetzgebung bestimmt. Für Länder und Kom- munen bestehen dennoch Spielräume! Im Rahmen des Fachtags Der jährliche Gedenktag „Gegen das Vergessen: Aus der Geschichte wurde diese mit Vertreter*innen aus Politik, der Dresdner Flücht- lernen. Begleitprogramm zur Gedenkveranstaltung für die Opfer von lingsambulanz, der Traumaambulanz, der Flüchtlingssozialarbeit, ‚Euthanasie‘ und Zwangssterilisation“ fand am 31. August 2018 in des Psychosozialen Zentrums, der Härtefallkommission sowie mit Berlin statt. Jurist*innen diskutiert. Zum siebten Mal veranstalteten die 14 Verbände des Kontaktge- sprächs Psychiatrie diese Veranstaltung. Der thematische Schwer- punkt lag auf der Perspektive der Angehörigen der Opfer. Für Pro- Bericht des Schatzmeisters grammentwicklung, Organisation und Durchführung war die DGSP-Geschäftsstelle federführend tätig. Nach § 9 (7) der Satzung der DGSP ist durch die Schatzmeisterin/ den Schatzmeister alle drei Jahre am Ende der Amtszeit des ge- Die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie schäftsführenden Vorstandes ein Rechenschaftsbericht zu erstat- e.V. fand in der Zeit vom 15. bis 17. November 2018 in Magdeburg ten. statt. Das Thema der Veranstaltung lautete: „Sozialpsychiatrische Die Berichte der Jahresabschlüsse 2016, 2017 und 2018 wurden von Versorgung unter dem Gesichtspunkt gesellschaftlicher Ungleich- den Steuerberatern Minartz und Bundt, Partnerschaft Köln ord- heiten“. nungsgemäß vorgelegt. Die Ordnungsmäßigkeit der Jahresab- Trotz sozialstaatlicher Errungenschaften und der Vorgaben durch schlüsse wurde bestätigt. Aus den betriebswirtschaftlichen Auswer- die UN-Behindertenrechtskonvention sind psychisch erkrankte und tungen sind keine wesentlichen Abweichungen von den behinderte und von psychischer Behinderung bedrohte Menschen Haushaltsplanungen zu erkennen. Geplante und erwartete Jahres- von dem Zustand der vollen und gleichen Teilhabe mehr oder weni- fehlbeträge sind kontinuierlich gesunken. Risiken bestehen auf- ger weit entfernt. Sie sind tendenziell und oftmals tatsächlich ge- grund einer im Jahr 2019 wirksamen Beitragserhöhung zurzeit sellschaftlich ausgesondert und gehören häufig der Gruppe der nicht. Schwächsten innerhalb der Gesellschaft an. Als solche sind sie Der Aufwand im Bereich der ideellen Tätigkeiten des Vereins ist im gesellschaftlicher Ungleichheit in besonderem Maße ausgesetzt – Wesentlichen durch die Personalausgaben bestimmt. Die Personal- mit den dazugehörigen Konsequenzen wie Isolation, Verarmung, kosten sind in den zurückliegenden Jahren aufgrund der Tarifstei- Verelendung. Nicht zuletzt hängt das Maß ihrer gesellschaftlichen gerungen gestiegen. Weiterhin sind durch die Beendigung der Teilhabe und gesundheitlichen Versorgung immer mehr vom Wohn- Tätigkeit von Beschäftigten und der Gestaltung von Übergangszei- ort ab. ten Personalkostensteigerungen zu verzeichnen. Diese Kosten sind Den Folgen gesellschaftlicher Ungleichheit, damit einhergehende bisher durch Rücklagen gedeckt. Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze wurden im Die Erträge des Vereins setzen sich im Wesentlichen aus den Mit- Plenum und in Arbeitsgruppen diskutiert. gliedsbeiträgen und den Einnahmen im Fortbildungsbereich und Ta- gungen zusammen. Im Jahr 2019 Die DGSP hatte zum 31.12.2016 1859 Mitglieder. Bis zum 21.10. Der 6. Fachtag Arbeit des Fachausschusses Arbeit und Beschäftigung 2019 sind 1768 Mitglieder zu verzeichnen. Diese Entwicklung setzt der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. fand am sich seit Jahren fort. Es scheiden jedes Jahr mehr Mitglieder, meist 14. März 2019 in Berlin unter dem Titel „ARBEIT – MACHT – SELBST- aus Altersgründen, aus als eintreten. Aus diesem Grund wurde in BESTIMMUNG“ statt. der Mitgliederversammlung 2018 erstmalig seit mehr als 10 Jahren, Durch Arbeit zu einer selbstbestimmten Teilhabe gelangen – so die eine ab 2019 wirksame Beitragserhöhung beschlossen. Strategien Hoffnung vieler Betroffener. Zugängliche Arbeitsangebote für Men- zur Mitgliedergewinnung sind seit 3 Jahren ein fortwährender Be- schen mit psychischen Beeinträchtigungen bewegen sich im Span- standteil der Planungen. nungsfeld zwischen der Förderung von persönlicher Selbstbestim- Die Nachfrage nach Fortbildungen ist nach wie vor sehr gut. In die- mung und gesellschaftlicher Teilhabe einerseits und erforderlicher sem Bereich sind zurzeit keine Risiken für die Erträge zu erkennen. Wirtschaftlichkeit von Erwerbsarbeit andererseits. Dies führt zu In dem Berichtszeitraum haben sich jeweils geplante und vorauszu- Herausforderungen und vielen Fragen im Umgang mit Macht und Er- sehende Jahresfehlbeträge ergeben, die aus den Rücklagen ent- mächtigung bei allen Beteiligten. Die Tagungsteilnehmenden wid- nommen wurden. Durch die Beitragserhöhung und die gut besuch- meten sich engagiert in der Bearbeitung dieser Thematik mit den ten Fortbildungen ist eine ab 2019 erstmals seit 3 Jahren wieder ein damit verbundenen vielfältigen Fragen. Jahresüberschuss zu erwarten. Die Geschäftsführung hat im Berichtszeitraum eine umsichtige Die 4. Fachtagung zum Thema „Neuroleptika“ der Deutschen Gesell- Haushaltsplanung umgesetzt und ist verantwortungsvoll und spar- schaft für Soziale Psychiatrie e.V. mit dem Titel „Psychose-Beglei- sam mit den Mitteln des Vereins umgegangen. tung und Neuroleptika. Über Möglichkeiten, in der Psychose- Der Vorstand dankt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Begleitung und -Behandlung Neuroleptika möglichst niedrig zu engagierte und verantwortungsbewusste Arbeit. dosieren und auf sie zu verzichten“ fand am 17. Mai 2019 in Lübeck statt. An der lebendigen Veranstaltung in der Dorothea-Schlözer- Schatzmeister: Schule nahmen 120 interessierte Personen mit unterschiedlichem Stefan Corda-Zitzen Hintergrund teil. Die Tagung „Hilfe ohne Wenn und Aber! Psychosoziale, medizinische und rechtliche Betreuung von Geflüchteten und Migrant*innen“ fand am 6. September 2019 in Dresden mit ca. 150 Teilnehmenden statt. Es war ein gemeinsamer Fachtag der Deutschen Gesellschaft für So- ziale Psychiatrie (DGSP) / Fachausschuss Migration, der Sächsi- schen Landesärztekammer (SLÄK) und des Sächsischen Flüchtlings- rates (SFR). 8
Bericht der Kassenprüfer am 21.10.2019 Bericht der DGSP-Geschäftsstelle Vorliegende Unterlagen: Jahresabschluss 2016, 2017 und 2018, alle Konten und alle Ori- ginalbelege, zusätzlich fand ein ein Gespräch über die Finanzein- Aufgaben der DGSP-Geschäftsstelle schätzung der letzten beiden Jahre mit Birgit Appelhans, Patrick Nieswand und Richard Suhre statt. In der DGSP-Bundesgeschäftsstelle in Köln werden alle wesentli- chen Aktivitäten des Bundesverbandes gebündelt. Zu dem umfas- Ergebnis senden Aufgabenspektrum gehören unter anderem: Es ergibt sich wie bei der letzten Kassenprüfung eine ausgeglichene Bilanz, wobei die Entwicklung als positiv zu bezeichnen ist. Insge- ❚ Information und Koordination zwischen Vorstand, Landesver- samt sind die GeschäftsstellenmitarbeiterInnen und der geschäfts- bänden, Fachausschüssen/Arbeitskreisen und kooperierenden führende Vorstand im überprüften Zeitraum verantwortungsvoll Partnerverbänden und sparsam mit den zur Verfügung stehenden Geldern satzungs- gemäß umgegangen. ❚ Vor- und Nachbereitung von und Teilnahme an den Sitzungen des erweiterten und des geschäftsführenden Vorstands; Vorberei- Veränderungen und Entwicklungen aus der Sicht der Kassenprüfer tung, Beteiligung und Protokollierung der monatlichen Telefon- ❚ Die Mitgliederentwicklung ist weiterhin leicht rückläufig. konferenzen des geschäftsführenden Vorstandes ❚ Die Zahl der institutionellen Mitglieder ebenso leicht rückläufig. ❚ Die finanzielle Basis der DGSP setzt sich weiterhin aus den Mit- ❚ Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und Organisationen zu gliedsbeiträgen und aus den Erlösen der Fortbildungen zusam- psychiatriepolitischen Themen, z.B. gemeinsame Stellungnahmen men. Wobei zunehmend die Erträge aus den Fortbildungen das zu Fachthemen finanzielle Fundament bilden. ❚ Bei den Fortbildungsangeboten, die längerfristig andauern wie ❚ Inhaltliche und organisatorische Vorbereitung von DGSP-Tagun- SPZA, ist die Teilnehmerzahl pro Kurs rückläufig und somit eine gen und deren Durchführung, Zusammenarbeit mit den Vorberei- generelle Einbuße des Überschusses eingetreten. Die Kurzfort- tungsgruppen vor Ort und kooperierenden Verbänden, Program- bildungen verzeichnen weiterhin einen Anstieg und eine größe- merstellung und Öffentlichkeitsarbeit, Organisation des Tagungs- re Teilnehmerzahl. Diese Erlöse stellen ein wichtiges Standbein büros vor Ort, Finanzierungsplanung und Abrechnung der DGSP dar. In den nächsten Jahren stehen personelle Veränderungen in der ❚ In den letzten Jahren hat die Anzahl der DGSP-Tagungen deut- Geschäftsstelle an, die zunächst für den reibungslosen Übergang lich zugenommen und zu einem Zuwachs des Arbeitsaufwandes einen höheren Aufwand erforderlich machen. Im Rückblick der letz- geführt. Eine finanzielle Unterstützung der von der DGSP ange- ten Jahre muss erwähnt werden, dass die Geschäftsstelle nur sehr botenen Fachtagungen findet, wenn überhaupt, nur sporadisch geringe Kostensteigerungen verursacht hat. und dann in einem geringfügigen Umfang statt. Dies stellt eine Soweit es im Rahmen einer Prüfung durch Stichproben möglich ist, große Herausforderung bei der Veranstaltungsplanung dar und wird hiermit die ordnungsgemäße Verwendung der Vereinsgelder im erfordert intensive Suche nach kreativen und kooperativen Lö- Sinne der Zielsetzung und Satzung der DGSP bescheinigt. sungen. Dank der solidarischen Haltung aufseiten der Referent*innen und anderer Beteiligter sowie der vielfältigen Der Kassenprüfer stellt fest, dass die finanziellen Ressourcen im Kooperationen z.B. mit Hochschulen und befreundeten Verbän- Prüfungszeitraum gezielt eingesetzt wurden und sehr sparsam ge- den ist es bislang gelungen, die Veranstaltungen auch ohne wirtschaftet worden ist. staatliche Unterstützung durchzuführen. Unser Bemühen geht auch weiterhin in die Richtung, sozial verträgliche Eintrittspreise Köln, Montag, 21. Oktober 2019 bei den DGSP-Tagungen zu ermöglichen. Karl Ziegler ❚ Herausgabe der Mitgliederzeitschrift „Soziale Psychiatrie“, Karl Ziegler Redaktionsleitung und Herstellung, Koordination mit der ehren- Gabelsberger Str. 4 amtlich tätigen Redaktionsgruppe, Vorbereitung und Leitung der 83527 Haag Redaktionssitzungen; Anzeigenakquisition, Kontakte zu Verlagen und Zeitschriften, Aboverwaltung ❚ Inhaltliche Planung/Weiterentwicklung und organisatorische Ab- wicklung zahlreicher DGSP-Fortbildungen, wie z.B. der Weiterbil- dungen: Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung (SPZA), Komple- mentäre Nachsorge für psychisch kranke Straftäter, Weiterbildung zur Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung in Werkstätten für behinderte Menschen (FAB), Psychotherapeuti- sche Grundhaltung in sozialpsychiatrischen Arbeitsfeldern, Trau- mazentrierte Fachberatung (fand letztmalig 2018 statt), Ent- wicklung und Organisation von Fortbildungsangeboten zur Umsetzung des BTHG ❚ Organisation und Durchführung von Beiratssitzungen der Weiter- bildungen, DGSP-Kurzfortbildungen, Mitarbeit im Ausschuss für Aus-, Fort- und Weiterbildung der DGSP und weiteren Fachaus- schüssen 9
❚ Öffentlichkeitsarbeit (Internet, Medien, Broschüren etc.) und Thomas Müller (Dipl.-Germanist, Sozialmanager, Museumsdirektor) Gremienarbeit (DPWV, diverse Arbeitskreise), Infotische auf Ver- ist seit dem Jahr 2017 für die redaktionelle Leitung der Verbands- anstaltungen zeitschrift „Soziale Psychiatrie“ zuständig. In Zusammenarbeit mit Marie Schmetz und dem ehrenamtlich tätigen Redaktionsteam trägt ❚ Verwaltungsaufgaben/Finanzen: Mitgliederverwaltung, Sekreta- er dafür Sorge, dass viermal jährlich unsere Verbandszeitschrift mit riatsaufgaben; Haushaltsplanung und -abrechnung, Abrechnung interessanten und praxisrelevanten Fachbeiträgen erscheint. sämtlicher Fortbildungen; umfangreicher Informationsdienst Birgit Appelhans, Kauffrau und Verwaltungskraft, ist verantwort- durch Posteingang/Postausgang sowie Telefon lich für die Mitgliederverwaltung, für allgemeine Verwaltungs- und Sekretariatsaufgaben, die Finanzverwaltung sowie die Verwaltung ❚ Die DGSP-Geschäftsstelle stellt für viele psychiatrisch tätige, in- von Kurzfortbildungen und Tagungen. teressierte oder betroffene Menschen einen wichtigen Informati- onspool dar. Zahlreiche Anfragen erreichen uns täglich telefo- Anke Kirchner, Kauffrau und Verwaltungskraft, ist hauptsächlich für nisch oder per E-Mail. Das Themenspektrum reicht von Fragen zu den DGSP-Fort- und Weiterbildungsbereich und für die Verwaltung den DGSP-Fortbildungsangeboten, zu Konzeptfragen und Versor- von Tagungen zuständig. gungsangeboten über Einschätzungen zu psychiatriepolitischen Themen (insbesondere seitens der Medien) bis hin zu verbandsin- Sonja Kirchner arbeitet seit Januar 2015 als studentische Hilfskraft ternen Themen und Belangen sowie Beratungsanfragen von hilfe- in der Geschäftsstelle. und ratsuchenden Angehörigen und Psychiatrie-Erfahrenen. Michaela Hoffmann arbeitet seit ihrer Verrentung als geringfügig Beschäftigte in der Geschäftsstelle und bearbeitet die „Sozialpsy- chiatrischen Kurzfortbildungen“, die durch den Verband angeboten Personalsituation werden. Heidemarie Helfrich, ebenfalls eine ehemalige Mitarbeiterin im Ru- In der DGSP-Geschäftsstelle arbeiten zurzeit drei fest angestellte hestand, unterstützt uns im Rahmen einer geringfügigen Beschäf- Mitarbeiter*innen in Vollzeit und zwei weitere Mitarbeiter*innen tigung bei der Finanzverwaltung und bei der Bearbeitung der Ab- mit einem Stundenumfang von 30 bzw. 25 Wochenstunden. Zusätz- meldungen zu den Kurzfortbildungen. lich ist eine studentische Hilfskraft im Verwaltungsbereich beschäf- tigt. Unsere ehemaligen Kolleginnen Heidemarie Helfrich und Mich- aela Hoffmann unterstützen uns jetzt aus ihrem Ruhestand heraus im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung, insbesondere im Sonstiges Bereich der sozialpsychiatrischen Kurzfortbildungen. Das solide, ausgebaute Weiterbildungsprogramm benötigt zur qua- Die Mitarbeiter*innen sind: litativ guten Abwicklung einen hohen Verwaltungsaufwand und Richard Suhre (Dipl.-Sozialarbeiter) ist Geschäftsführer. Seine bindet somit einen großen Teil des vorhandenen Personals. Hauptaufgabenbereiche sind unter anderem Geschäftsführungsauf- Die Broschüren „Memorandum zur Anwendung von Neuroleptika“, gaben, die inhaltliche und organisatorische Vorbereitung und „Eine Generation wird krankgeschrieben“ und „Neuroleptika redu- Durchführung von ca. drei bis vier Tagungen im Jahr, die Begleitung zieren und absetzen“ finden viel Beachtung und wurden teilweise und Weiterentwicklung der zahlreichen mittel- und langfristigen mehrfach nachgedruckt. DGSP-Fortbildungsangebote sowie Koordinations- und Gremienar- Für Mitglieder und an der Arbeit der DGSP interessierte Personen beit, Finanzen, Beantwortung der auflaufenden Anfragen. wurde ein Newsletter entwickelt und eingeführt. Dieser erscheint neben der Verbandszeitschrift „Soziale Psychiatrie“ in kürzeren Patrick Nieswand (Gesundheitspfleger, Dipl.-Politologe) arbeitet zeitlichen Abständen und informiert über aktuelle Ereignisse im seit November 2016 als Assistent der Geschäftsführung. Hierbei Verband bzw. aus sozial- und gesundheitspolitischen Bereichen. nimmt er Geschäftsführungsaufgaben wahr, entwickelte Wahlprüf- Der Newsletter der DGSP erreicht aktuell 2.200 Leser. Darüber hin- steine, unterstützt die Aufbauarbeit neuer Fachausschüsse wie aus stellt die DGSP tagesaktuelle Informationen auf der DGSP-Face- „Kinder und Jugendliche“ und „Netzwerk: Psychiatrie ohne Gewalt“. bookseite zur Verfügung. Zudem engagiert er sich in der Außendarstellung der DGSP bei re- levanten Schulungs- und Weiterbildungsinstituten der psychiatri- schen Versorgung. Er hat die Organisation und Kursleitung inner- Für die DGSP-Geschäftsführung halb der Weiterbildung „Geprüfte Fachkraft Arbeit und Richard Suhre Beschäftigung“ übernommen. Außerdem vertritt er die DGSP bei Partnerverbänden. Marie Schmetz (Master Psychologie, Magister Philosophie) ist seit dem Jahr 2017 in Kooperation mit Thomas Müller zuständig für die Herausgabe der Verbandszeitschrift „Soziale Psychiatrie“ und darü- ber hinaus für die gesamte Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes. Dies beinhaltet die Pflege und redaktionelle Betreuung des Interne- tauftrittes der DGSP, die Erarbeitung des DGSP-Newsletters, die Pressearbeit, z.B. bei Fachtagungen (Pressemitteilungen und -ge- spräche), die Bearbeitung von Infomaterialien. Sie hat den inter- nen Prozess „DGSP-future“ initiiert, der insbesondere die öffentli- che Darstellung und Wahrnehmung des Verbandes verbessern soll. 10
Förderpreis der Stiftung Bericht der Stiftung für Entgegen der Ankündigung im Bericht der Stiftung vom November Soziale Psychiatrie 2018 konnte der Förderpreis für das Jahr 2019 wegen zu geringer Fi- nanzmittel nicht ausgeschrieben werden. Die Ankündigung der Aus- schreibung des Förderpreises für das Jahr 2020 ist bereits auf der Geschäftsführung, Geschäftsstelle Homepage der Stiftung eingestellt und wurde wohl auch schon In der Satzung der Stiftung für Soziale Psychiatrie ist festgelegt, mehrfach abgerufen, denn es gibt schon Anfragen und Anträge, dass jeweils in der jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung wohl auch, weil die grundsätzlichen Kriterien in der Ankündigung der DGSP-Jahrestagung ein Bericht über die Arbeit und Entwicklung bereits aufgeführt sind. Der endgültige Text für die Ausschreibung der Stiftung abgegeben wird. Im Vergleich zum letzten Bericht im wird bis zum 15. Oktober verfasst und dann auf der Homepage und November 2018 haben sich in der Arbeit der Geschäftsführung / Ge- in der „Sozialen Psychiatrie“ veröffentlicht. Einsendeschluss für Be- schäftsstelle keine wesentlichen oder spektakulären Veränderun- werbungen ist der 15. Dezember 2019. gen ergeben. Es gehen weiterhin häufig Anfragen per E-Mail und verstärkt auch Telefonanrufe bei mir ein, in denen es um Projektun- Aktivitäten der Stiftung seit ihrer Gründung im Jahr 2007 terstützungen oder Fragen nach speziellen Behandlungsmöglich- Zweck der Stiftung für Soziale Psychiatrie ist die Förderung innova- keiten und immer wieder um die Bitte der Finanzierung einer EX-IN- tiver Projekte und Initiativen zur gesellschaftlichen Integration von Ausbildung geht. Beinahe täglich sind Anfragen / E-Mails zu Menschen mit psychischen Erkrankungen. Um das bewerkstelligen beantworten. Bemühungen, an Geldquellen heranzukommen (z.B. zu können, muss die Stiftung ins Bewusstsein der Bevölkerung ge- Dietmar Hopp Stiftung, Freudenberg Stiftung etc.), blieben bisher langen, sie muss als Institution sichtbar werden. In den letzten Jah- erfolglos, wohingegen die einmal jährlichen Anträge bei der Aktion ren gab es sehr gut besuchte und öffentlichkeitswirksame Veran- Mensch zwar sehr zeitaufwendig sind, aber bisher doch immer einen staltungen: Im Mai 2016 verlieh die Stiftung den Förderpreis an die Betrag von ca. 5.000 Euro einbrachten. Ebenfalls sehr zeitintensiv „Blaue Karawane und das BlauHaus-Projekt“ in Bremen. Die Aus- ist die Spendenaktion, die für mich bedeutet, dass ich unzählige wahljury war einhellig überzeugt von einem Projekt, das wohl in Spendenbriefe als Anhang per E-Mail über meinen PC versende, der dieser Form in der Bundesrepublik einzigartig ist: Die Blaue Kara- nach der Aktion immer neu eingerichtet werden muss. Wenn für die- wane plant in der Bremer Überseestadt zusammen mit einer großen ses Problem eine bessere Lösung gefunden werden könnte (z.B. Ab- Wohnungsbaugesellschaft, anderen Vereinen und einem Theater druck des Spendenbriefes in der „Sozialen Psychiatrie“), wäre das das BlauHaus-Projekt, ein gemeinnütziges Modellvorhaben zum in- schon eine Entlastung. Gleichwohl ist es meine Erfahrung, dass sich klusiven Leben, Wohnen und Arbeiten. Dieses Projekt sollte zur potenzielle Spender*innen durch eine persönliche Ansprache eher Nachahmung anregen, da es von grundsätzlicher Bedeutung ist. motivieren lassen, und immerhin kommen ja auch am Jahresende Solche Orte sollten eigens geschaffen werden für jene, für die es ca. 4.000 Euro zusammen. Mit dieser Aufzählung von Arbeitsabläu- sonst in dieser schrecklich effizienten Gesellschaft wenig Wärme fen sind die routinemäßigen Aktivitäten der Geschäftsstelle wohl und noch weniger Raum gibt. Die Grundsteinlegung für die Bauten ausreichend beschrieben. Dazu kommt noch die Mitarbeit in ver- haben in diesem Jahr stattgefunden, und die Wohnungen sollen in schiedenen Gremien, z.B. ist die Stiftung für Soziale Psychiatrie ei- diesem Herbst bezogen werden. ne feste Größe bei der Psychiatrie-Planung der Stadt Mannheim. Die Stiftung ist Mitveranstalter der jährlich organisierten „Woche der Die Verleihung des Preises war der Anlass für eine fulminante Feier Seelischen Gesundheit“, und sie spielt auch eine Rolle beim monat- in den Räumen der Blauen Karawane mit prominenten Gästen und lich einmal stattfindenden DGSP-Stammtisch, den ich 1980 mit ge- vielen Menschen, die in dem Projekt später wohnen und arbeiten gründet habe und der immer noch besteht. werden. Alles das fand im Rahmen des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt, großzügig Engerer und erweiterter Beirat der Stiftung finanziert von der Aktion Mensch. Im Vergleich zum letzten Jahr hat es einige Veränderungen im Bei- rat der Stiftung gegeben. Der Beirat setzt sich wie folgt zusammen: Im Oktober 2016 lud die Stiftung in die Bremer Landesvertretung in Vorsitzende ist Christel Achberger, Stellvertreter Sven Bechtolf. Berlin ein zu Vortrag, Gespräch und Lesung mit den Autoren des im Zum engeren Beirat gehört zudem noch Jessica Reichstein, alle Frühjahr 2016 erschienenen Buches „Psychosen – Ringen um gleichzeitig im geschäftsführenden Vorstand der DGSP. Irmela Selbstverständlichkeit“ von Prof. Dr. Andreas Heinz und Prof. Dr. Boden ist für die Angehörigengruppe im engeren Beirat. Andreas Thomas Bock, moderiert von Jann Schlimme. Ein wirkliches Kon- Jung ist ausgeschieden, dafür ist Thelke Scholz für die Gruppe der trastprogramm war dann im zweiten Teil der Veranstaltung die Le- Psychiatrie-Erfahrenen in den engeren Beirat eingetreten. Aus dem sung des Kabarettisten Tobi Katze aus seinem Buch „Morgen ist lei- erweiterten Beirat ausgeschieden sind Bettina Scholtz und der auch noch ein Tag – irgendwie hatte ich von meiner Depression Eva Ziegler-Krabel aus München. Dem erweiterten Beirat gehören mehr erwartet“. Das war eine gelungene, viel beachtete Veranstal- nunmehr noch an: Thomas Bock, Klaus Dörner, Charlotte Köttgen, tung! Gisela Petersen und Hilde Schädle-Deininger. Wir hoffen, dass in der nächsten Beiratssitzung im September dieses Jahres weitere Im Mai 2017 verlieh die Stiftung für Soziale Psychiatrie einen wei- Beiratsmitglieder benannt werden können. teren Förderpreis. Preisträger war diesmal das Projekt KIDS des Ver- eins Basis & Woge e.V. Hamburg, das sich seit 25 Jahren mit viel En- In diesem Jahr hat es zu Beginn eine Beiratssitzung in Frankfurt gagement für Kinder und Jugendliche auf der Straße einsetzt. Für gegeben, die Sitzung des gesamten Beirates wird am 27. September dieses Projekt hatte die Verleihung des Förderpreises in vielerlei in Hamburg stattfinden. Beiratssitzungen haben eine wichtige Hinsicht eine sehr große Bedeutung. Wir hatten als Redner einen Funktion, obwohl der Aufwand für alle Beteiligten immens hoch ist, wichtigen Vertreter der Stadt Hamburg eingeladen und viele Reprä- auch weil alle Mitglieder aus unterschiedlichen Regionen kommen sentant*innen von Hochschulen, Kirchen und Jugendhilfeeinrich- und deshalb zum Teil lange Anfahrtswege haben. Viele Themen wer- tungen. In der Folge hat die Stadt dafür gesorgt, dass die Jugend- den deshalb per Telefon oder E-Mail behandelt. lichen aus dem Container-Provisorium ausziehen konnten und wieder feste Räume bekamen. 11
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