Wissenswert Tätigkeitsbericht 2018 Nationalpark Hohe Tauern - www.hohetauern.at - PARCS.at

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Wissenswert Tätigkeitsbericht 2018 Nationalpark Hohe Tauern - www.hohetauern.at - PARCS.at
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                                      Tätigkeitsbericht 2018
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                                  Nationalpark Hohe Tauern
Amtliche Mitteilung.

                                                www.hohetauern.at
                                                             1
Wissenswert Tätigkeitsbericht 2018 Nationalpark Hohe Tauern - www.hohetauern.at - PARCS.at
Inhalt
                                                                                                     Foto: © Roman Türk

                                                                                                 Caloplaca isidiigera (Isidien Schönfleck)
                                                                                                 Flechten sind eine im Allgemeinen wenig beachtete Organismengruppe. Diese Symbiosewesen aus Pilz und Alge prägen jedoch gerade in den naturnahen Bereichen
                                                                                                 des Nationalparks Hohe Tauern an vielen Biotopen das äußere Erscheinungsbild der Vegetation. In den Wissenschaftlichen Schriften des Nationalparks Hohe
                                                                                                 Tauern, Band Flechten, werden neben einer Einführung in die Formenvielfalt und die Lebensweise der Flechten die 200 wichtigsten Arten porträtiert.
                                                                                                 (Quelle: Flechten. Wissenschaftliche Schriften.2016. Sekretariat des Nationalparkrates Hohe Tauern. Vertrieb im Buchhandel: Tyrolia-Verlag)

            Impressum:

            Medieninhaber, Herausgeber, Verleger:
            Kärntner Nationalparkfonds Hohe Tauern
            Döllach 14, 9843 Großkirchheim

            Salzburger Nationalparkfonds Hohe Tauern
            Gerlos Straße 18, 5730 Mittersill

            Tiroler Nationalparkfonds Hohe Tauern                                                Inhaltsverzeichnis
            Kirchplatz 2, 9971 Matrei in Osttirol

            Verein des Sekretariates des Nationalparkrates Hohe Tauern
            Kirchplatz 2, 9971 Matrei in Osttirol

            Redaktion und für den Inhalt verantwortlich:
            Nationalparkdirektoren Mag. Peter Rupitsch, DI Hermann Stotter,                      4           Vorwort                                                            48         Alpine Partnerschaften
            DI Wolfgang Urban, MBA
                                                                                                 6           Daten & Fakten                                                     50         Öffentlichkeitsarbeit
            Projektleitung und Koordination: Mag.a Helene Mattersberger
                                                                                                 8           Im Blick                                                           52         Tourismus
            Titelbild: Großer Geiger und Obersulzbachkees © NPHT/Tobias Kaser
                                                                                                 14          Nationalparks Austria                                              54         Verein der Freunde
            Design: vorauerfriends communications gmbh, Thalheim
            Grafische Gestaltung: 08/16 grafik, mag.a eva scheidweiler, Lienz - Salzburg
                                                                                                 17          Internationales                                                    57         Organisation
Impressum

            Druck: Oberdruck GmbH, Stribach
                                                                                                 18          Naturraummanagement                                                64         Budget

                                                                                                 24          Wissenschaft & Forschung                                           65         Ausblick

                                                                                                 32          Erhaltung der Kulturlandschaft                                     66         Kontakte
            Trotz gebotener Sorgfalt können Satz- und Druckfehler nicht ausgeschlossen werden.
            Stand: Februar 2019                                                                  36          Bildung & Besucherinformation

                                                                                            2    3
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Vorwort
          Das Nationalparkjahr 2018                                                                                              Einheit trotz Vielfalt

                                                                                                        Foto: © BMNT P. Gruber                                                        Foto: © Rottensteiner   Foto: © Land Salzburg   Foto: © proimageaustria

          1918 war und ist ein sehr bedeutendes Jahr für Öster-      100 Jahre später präsentiert sich der Nationalpark          Gemeinsam können wir, die drei Bundesländer Kärn-            Der vorliegende Bericht führt Sie durch ein spannen-
          reich. 100 Jahre nach der Gründung der Republik stand      Hohe Tauern 2018 modern und neu. Mit zahlreichen            ten, Salzburg und Tirol mit dem Bundesministerium            des Nationalparkjahr und zeigt Ziele, Maßnahmen und
          2018 ganz im Zeichen dieses historischen Ereignisses.      Neuerungen, vom Relaunch der Onlinepräsenz bis zur          für Nachhaltigkeit und Tourismus auf ein erfolgreiches       Erreichtes in unseren Geschäftsfeldern Naturraumma-
          Auch für den Nationalpark Hohe Tauern war 1918 ein         Überarbeitung des Corporate-Designs, entwickelt sich        Jahr 2018 zurückblicken. Nicht nur aufgrund unserer          nagement, Wissenschaft & Forschung sowie Bildung &
          bedeutendes Jahr.                                          der Nationalpark kontinuierlich weiter und wird seiner      großen Vielfalt an Biodiversität, sondern auch in der        Besucher/-innen-Information. Mit unseren Aktivitäten
                                                                     Vorreiterrolle gerecht.                                     Unterschiedlichkeit der Gesetze und der politischen          versuchen wir, allen unseren Blick für und die Liebe zur
          Die Schenkung eines 4.072 ha großen Gebietes mit                                                                       Strukturen sind wir stolz, den länderübergreifenden          Natur zu vermitteln. Denn was man liebt, schützt man!

          Großglockner und Pasterze an den damaligen Deut-           In diesem Sinne möchte ich mich herzlich bei allen be-      Nationalpark Hohe Tauern einheitlich und gemeinsam           Ein gemeinsames Ziel in unserem Nationalpark ist
                                                                     danken, die zum Erhalt dieser außergewöhnlichen Na-         als Naturerbe mit seinen Natur- und Kulturlandschaf-         die Erhaltung der Natur- und Kulturlandschaft sowie
          schen und Österreichischen Alpenverein durch den Vil-
                                                                     turjuwele beitragen. Wir werden uns weiterhin gemein-       ten zu erhalten, bewahren und weiterzuentwickeln.            die Förderung von Regionalentwicklung & Tourismus.
          lacher Holzindustriellen Albert Wirth war ein wichtiger
                                                                     sam mit voller Kraft für die Natur engagieren und sie                                                                    Nachhaltiges Wirtschaften ist hier das Mittel unserer
          Grundstein für den heutigen Nationalpark Hohe Tauern.
                                                                     gemeinsam erhalten – das sind wir unserem Land und          Auf Länderebene ist es wichtig, den Nationalpark ge-         Wahl. So bewahren wir das Vermächtnis unserer Vor-
                                                                     den kommenden Generationen schuldig!                        meinsam mit den Akteur/-innen vor Ort zu stärken. In         fahren und geben dieses achtsam an die nachfolgen-
          Mittlerweile sind rund drei Prozent der österreichischen
                                                                                                                                 der Zusammenarbeit im Nationalparkrat sind die na-           den Generationen weiter.
          Staatsfläche streng geschützte Nationalpark-Gebiete,
                                                                                                                                 tionalen und internationalen Ziele und Vorgaben für ei-
          in denen sich die Natur ungestört entwickeln kann. Mit
                                                                                                                                 nen Nationalpark der IUCN Kategorie II stets im Auge         Ein großer Dank geht an alle Unterstützer/-innen und
          den sechs österreichischen Nationalparks, die unter
                                                                                                                                 zu behalten. Sie leiten uns, eine weltweite Idee im größ-    Mitarbeiter/-innen für den engagierten und leiden-
          dem Dach von Nationalparks Austria eng zusammen-
                                                                                                                                 ten Nationalpark Mitteleuropas zu leben. Dieses Leben        schaftlichen Einsatz, die großartigen Ideen und die
          arbeiten, hüten wir einen unbezahlbaren Schatz, für
                                                                                                                                 bedingt aber auch notwendige Anpassungen und Maß-            wichtigen Entscheidungen für unseren Nationalpark
          den auch der Bund besondere Verantwortung trägt:                                                                       nahmen für ein starkes Miteinander.                          Hohe Tauern.
          Von der Steppenlandschaft ganz im Osten über Wald-,        Ihre ELISABETH KÖSTINGER
          Fluss- und Auenlandschaften bis hin zum Hochgebirge                                                                    Ohne eine konstruktive Zusammenarbeit aller Interes-         Wir wünschen Ihnen mit diesem Bericht eine kurzwei-
          und dem ewigen Eis stehen Naturschutz und Wildnis          Bundesministerin für                                        sensgemeinschaften am und im Nationalpark, die in            lige Lektüre und die Anregung, den Schatz der Hohen
          hier an erster Stelle.                                     Nachhaltigkeit und Tourismus                                unseren Gremien, Kuratorien, Komitees und Beiräten           Tauern näher zu erkunden.
                                                                                                                                 wichtige Arbeit leisten, wäre eine kontinuierliche Wei-
                                                                                                                                 terentwicklung der Nationalparkidee nicht möglich.

                                                                                                                                     LH-Stv.in Mag.a INGRID FELIPE           LRin Dipl.-Päd.in MARIA HUTTER                  LRin Mag.a SARA SCHAAR
Vorwort

                                                                                                                             4   5
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Daten & Fakten                                                                                                                   Daten & Fakten

                                                                                                                                                                                                                                                                                   Daten & Fakten
                                                                               Alpine Natur- und Kulturlandschaft                                 In den Landschaftsformen der Trog- und Hängetäler, der Kare,
                                                                               Im Nationalpark Hohe Tauern sind alle bedeutenden alpinen          Karlinge und Karseen, der Klammen und Schluchten etc. spie-
                                                                               Ökosysteme großflächig und ungestört erhalten. Mehr als ein        gelt sich die modellierende Kraft der eiszeitlichen Gletscher ge-

                                                                                                                                                                                                                       management
                                                                                                                                                                                                                       Naturraum-
                                                                               Drittel aller in Österreich nachgewiesenen Pflanzenarten kom-      nauso wider wie die stete Arbeit von Verwitterung und Erosion
                                                                               men im Nationalpark vor. Bei den Säugetieren, Vögeln, Repti-       durch Schwerkraft, Frost und Wasser. Harmonisch gestaltet
                 Der Nationalpark Hohe Tauern ist mit 1.856 km² der größte     lien und Amphibien sind es um die 50 %. Auch jenen Tieren,         sich der Übergang von den natürlichen alpinen Ökosystemen
                 Nationalpark im gesamten Alpenraum und eines der größten      welche zu Beginn des 19. Jahrhunderts in fast ganz Europa          in der Kernzone des Nationalparks hinein in die Kulturland-
                 Schutzgebiete in Mitteleuropa.                                ausgerottet waren, bietet der Nationalpark nunmehr einen           schaft der Außenzone. Hier hat eine über Jahrhunderte alte
                                                                               gesicherten Lebensraum.                                            bergbäuerliche Almwirtschaft Lebensgemeinschaften hervor-
                                                                                                                                                  gebracht, deren Vielfalt es nachhaltig zu erhalten gilt.                                   Foto: © NPHT / T. Kaser
                              Kernzone   Außenzone   Sonderschutz-    Gesamt
                                (km2)      (km2)      gebiete (km2)    (km2)   Diese beeindruckende Biodiversität resultiert aus den vielfälti-
                                                                                                                                                  Hauptaufgaben
                   Kärnten       291        113           36           440     gen klimatischen, geologischen, geomorphologischen und hy-
                                                                                                                                                  Von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung eines Schutz-
                   Salzburg      440        266           99           805     drologischen Standortbedingungen im Hochgebirge und den
                                                                                                                                                  gebietes sind nicht nur dessen gesetzliche Grundlagen und Ziele,

                                                                                                                                                                                                                       Wissenschaft
                                                                                                                                                                                                                       & Forschung
                     Tirol       347        264                        611     differenzierten Anpassungsstrategien der Pflanzen und Tiere.
                                                                                                                                                  sondern auch die Einrichtung eines professionellen Managements,
                  NP gesamt     1078        643           135          1856    Wer von den Tälern zu den höchsten Gipfeln des National-
                                                                                                                                                  das primär von der Nationalparkverwaltung wahrgenommen wird.
                                                                               parks wandert, durchquert in den Höhenstufen gleichsam alle
                                                                               Klimazonen von Mitteleuropa bis in die Arktis.                     Geschäftsfelder
                 — West-Ost-Erstreckung                   100 km                                                                                  Naturraummanagement, Wissenschaft und Forschung sowie
                 — Nord-Süd-Erstreckung                   40 km                Das Tauernfenster – ein in Form und Größe weltweit einzig-         Bildung und Besucherinformation, das sind die zentralen Auf-
                 — Seehöhe                                1.000 m – 3.798 m    artiges tektonisches Fenster – gewährt Einblicke in das tiefste    gaben eines jeden Nationalparks weltweit, so wie sie auch sei-
                                                                                                                                                                                                                                             Foto: © NPHT / F. Rieder
                 — Berggipfel über 3.000 m Seehöhe        > 300                tektonische Stockwerk der Alpen und ist damit der Schlüssel        tens der Weltnaturschutzorganisation IUCN definiert werden.
                 — Vergletscherung                        155 km² / rd. 8 %    für das Verständnis des geologischen Aufbaus der Alpen. Ge-        Die Erhaltung der Kulturlandschaft in der Außenzone sowie die

                                                                                                                                                                                                                       Besucherinformation
                 — Gletscher                              342                  steine unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Entstehung      regionale Entwicklung und Tourismus sind zusätzliche Haupt-
                 — naturbelassene Gebirgsbäche            279                  und unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung beher-            bereiche im Nationalparkmanagement. Im Bewusstsein, dass

                                                                                                                                                                                                                            Bildung &
                 — davon Gletscherbäche                   57                   bergen einen wahren Schatz an bis zu 200 verschiedenen Mi-         der Nationalpark Hohe Tauern aber nicht isoliert existiert, son-
                 — bedeutende Wasserfälle                 26                   neralien.                                                          dern in eine lebendige Nationalpark Region eingebettet ist, in
                 — Bergseen zwischen 35 m² und 27 ha 551                                                                                          der gelebt, gearbeitet und gewirtschaftet wird, leistet die Natio-
                 — Moore                                  766                                                                                     nalparkverwaltung mit ihren vielfältigen Aktivitäten und Pro-
                                                                                                                                                  grammen einen wichtigen Beitrag zur Regionalentwicklung.

                                                                                                                                                  Nachhaltige Entwicklung                                                                    Foto: © NPHT / K.H. Fessl
                                                                                                                                                  Die große Herausforderung besteht darin, einen nachhalti-
                                                                                                                                                  gen Schutz und gleichzeitig eine mit den Nationalparkzielen
                                                                                                                                                  verträgliche Entwicklung im Einklang mit den Interessen der

                                                                                                                                                                                                                       Kulturlandschaft
                                                                                                                                                                                                                        Erhaltung der
                                                                                                                                                  heimischen Bevölkerung sicherzustellen.

                                                                                                                                                  Zonierung
                                                                                                                                                  Die Entwicklungsziele im Schutzgebiet sind durch die Zonie-
                                                                                                                                                  rung und die Vorgaben der IUCN Kategorie ΙΙ bestimmt. In der
                                                                                                                                                  Kernzone des Nationalparks hat der Schutz der Natur in ihrer
                                                                                                                                                  Gesamtheit Vorrang. Hier ist jeder Eingriff in die Natur und
                                                                                                                                                  in den Naturhaushalt sowie jede Beeinträchtigung des Land-                                 Foto: © Urlaubsregion Defereggental
                                                                                                                                                  schaftsbildes mit wenigen taxativ aufgezählten Ausnahmen
Daten & Fakten

                                                                                                                                                  verboten. Das Sonderschutzgebiet „Wildnisgebiet Sulzbachtä-

                                                                                                                                                                                                                       Regionalentwicklung
                                                                                                                                                  ler“ (Salzburg) entspricht den Kriterien der IUCN Kategorie Ιb.
                                                                                                                                                  Die Außenzone umschließt die Kernzone und stellt den Über-

                                                                                                                                                                                                                           & Tourismus
                                                                                                                                                  gangsbereich vom Dauersiedlungsraum zu den streng ge-
                                                                                                                                                  schützten Gebieten dar. Hier befindet sich die für die Hohen
                                                                                                                                                  Tauern typische, jahrhundertelang durch Menschenhand ge-
                                                                                                                                                  pflegte, naturnahe Kulturlandschaft mit den Almen, Bergmäh-
                                                                                                                                                  dern und Lärchweiden. Auch in der Außenzone sind technische
                                                                                                                                                  Erschließungen wie die Errichtung von Energieerzeugungsan-
                                                                                                                                                                                                                                             Foto: © NPHT / M. Lugger
                                                                                                                                                  lagen (ausg. Kleinkraftwerke Almen) sowie Schiliften verboten.

                                                                                                                                             6    7
Wissenswert Tätigkeitsbericht 2018 Nationalpark Hohe Tauern - www.hohetauern.at - PARCS.at
Das Nationalparkjahr 2018                                                                                                      22. April, Mallnitz
                                                                                                                                          Neueröffnung Besucherzentrum Mallnitz

                                                                                                                                                                                                             Im Blick
                                                                                                                                          Am 22. April wurde das umgebaute Besucherzentrum Mallnitz
                                                                                                                                          mit neuer Ausstellung „univerzoom nationalpark“ und gänz-
                                                                                                                                          lich neu errichteten Forscherwerkstätten, den sogenannten
                                                                                                                                          „rangerlabs“, wiedereröffnet. Zahlreiche Ehrengäste ließen
                                                                                                                                          sich die Saisoneröffnung nicht entgehen. Eröffnet wurden
                                                                                                                                          die neuen Ausstellungen durch Landeshauptmann Peter Kai-
                                                                                                                                          ser, Nationalparkreferentin und Landesrätin Sara Schaar und
                                                                                                                                          Landesrat Martin Gruber. Unter dem Motto „von der Natur
                                                                                                                                          lernen“ wurde ein attraktives Angebot für verschiedene Ziel-
                                                                                                              Foto: © NPHT / P. Schober
                                                                                                                                          gruppen geschaffen.

                                          21. Jänner, Mittersill                                                                          4. – 7. Juni, Mittersill
                                          22. Sitzung des Nationalparkrates                                                               Projektwoche HBLA Ursprung
                                          Mit 1. Jänner 2018 hat Salzburg für zwei Jahre den Vorsitz im                                   Bereits zum dritten Mal besuchte die HBLA Ursprung den
                                          Nationalparkrat übernommen. Die politischen Vertreter/-in-                                      Nationalpark Hohe Tauern. Die dritte Klasse der Fachrichtung
                                          nen des Nationalparkrates sind überzeugt, dass nur die                                          „Umwelt- und Ressourcen-Management“ wurde eingeladen,
                                          Bündelung aller Kräfte, welche Kärnten, Salzburg und Tirol                                      einen Einblick in das Management des Nationalparks in den
                                          sowie die Republik Österreich aufbringen können, das größte                                     Bereichen Kulturlandschaft, Wildtiermanagement, Geologie
                                          Naturschutzgebiet Mitteleuropas und der Alpen auch weiter                                       sowie Wetter und Klima zu bekommen. Ziel dieses Projektes
                                          bringen und weiter entwickeln können. Die intensive Zusam-                                      ist es, Jugendlichen einen möglichst breiten Einblick in konkre-
                                          menarbeit aller Interessensvertreter/-innen ist ein Gebot der                                   te Aktivitäten des Nationalparks zu bieten und dessen Bedeu-
                                          Stunde.                                                                                         tung für eine nachhaltige Entwicklung in der Region näher zu
           Foto: © NPHT / A. Pecile                                                                           Foto: © NPHT / A. Pecile
                                                                                                                                          bringen.

                                          25. – 28. Jänner, Berchtesgaden                                                                 6. – 7. Juni, Salzburg Stadt
                                          23. „Rangerolympiade“ Danilo Re                                                                 Nationalpark kommt in die Stadt
                                          Das „Memorial Danilo Re“ stellt einen sportlichen Wettkampf                                     Am Gelände des Schlossparkes Hellbrunn lud der National-
                                          der Nationalpark Ranger aus dem Alpenraum dar. Am letzten                                       park im Juni die Schüler/-innen der Stadt Salzburg und Umge-
                                          Jännerwochenende fanden die „Rangerolympiade“ und die                                           bung ein. In Zusammenarbeit mit dem Team der Schloss- und
                                          Generalversammlung des Netzwerks der alpinen Schutzge-                                          Parkverwaltung Hellbrunn konnte ein reibungsloser Ablauf ge-
                                          biete (ALPARC) im Nationalpark Berchtesgaden statt. Aus dem                                     währt werden, um gemeinsam mit rund 900 Kindern und ca.
                                          Nationalpark Hohe Tauern nahmen vier Teams teil. Das Da-                                        100 Lehrer/-innen einen spannenden Vormittag zu erleben.
                                          menteam Tirol holte sich den 1. Platz in der Damenwertung.                                      Ziel dieser Aktion ist es, die Vielfalt des Nationalparks auch
                                          Das Mixed Team aus Salzburg den hervorragenden 2. Platz in                                      den Schüler/-innen aus der Stadt Salzburg und ihrer umlie-
                                          der Gesamtwertung.                                                                              genden Gemeinden näher zu bringen.
           Foto: © NPHT / R. Sonnberger                                                                       Foto: © NPHT / A. Pecile

                                          11. April, Nußdorf-Debant                                                                       8. Juni, Mallnitz
                                          Nationalpark und Tourismusverband                                                               Bartgeier Caeli und Kasimir ausgewildert
                                          Osttirol – Auftaktveranstaltung                                                                 Die zwei jungen Bartgeier Caeli und Kasimir wurden im Mall-
                                          Der Tourismusverband Osttirol hat sich gemeinsam mit dem                                        nitzer Seebachtal in die Freiheit entlassen. Die Junggeier stam-
                                          Nationalpark Hohe Tauern zum Ziel gesetzt, das Potenzial des                                    men aus Haringsee/NÖ und Andalusien. Diese Auswilderung
                                          größten Nationalparks Mitteleuropas für Osttirol touristisch                                    ist eingebettet in das internationale Wiedereinbürgerungs-
Im Blick

                                          besser zu nutzen. In vier Aktionsfeldern (Wassererlebnis, Na-                                   projekt der Bartgeier in den Alpen, bei welchem der Natio-
                                          tionalpark erleben, E-Mobilität, Vernetzung) werden gemein-                                     nalpark Hohe Tauern seit Anfang an aktiv eingebunden ist.
                                          same Ziele und konkrete Projekte ausgearbeitet. Am 11. April                                    Vorläufig war dies die letzte Freilassung von jungen Bartgeiern
                                          fand eine Auftaktveranstaltung statt, wo unter anderem erste                                    im Nationalpark. Während Kasimir noch eher standorttreu ist,
                                          Inhalte & Ergebnisse des Aktionsfeldes „Nationalpark erleben“                                   unternimmt Caeli schon weite Ausflüge bis ins Unterengadin.
           Foto: © NPHT / S. Gutternig                                                                        Foto: © NPHT / P. Schober
                                          vorgestellt wurden.

                                                                                                     8    9
Wissenswert Tätigkeitsbericht 2018 Nationalpark Hohe Tauern - www.hohetauern.at - PARCS.at
18. Juni, Matrei                                                                                  16. Juli, Mallnitz
                                          Neue Partnerschule:                                                                               15 Junior Ranger starteten die Ausbildung

                                                                                                                                                                                                            Im Blick
                                          NMS St. Jakob im Defereggental
                                                                                                                                            15 Jugendliche begannen im Juli die zweiwöchige Ausbildung
                                          LH-Stv.in Ingrid Felipe begrüßte die NMS St. Jakob im Netzwerk                                    zum Kärntnermilch Junior Ranger im Nationalpark Hohe Tau-
                                          der Partnerschulen des Schutzgebietes. Felipe sah in der von                                      ern. Dieses Jahr wurden im Nationalpark Hohe Tauern Kärn-
                                          Nationalpark Rangern gemeinsam mit Lehrpersonen intensiv                                          ten 15 Mädchen und Burschen zwischen 13 und 15 Jahren
                                          durchgeführten fächerübergreifenden Naturvermittlung einen                                        zu Junior Rangern ausgebildet, die in den kommenden Jahren
                                          hohen Wert für die Zukunft, auch im Sinne der Bildung für                                         den „echten“ Nationalpark Rangern unter die Arme greifen
                                          eine nachhaltige Entwicklung. Kinder können Multiplikatoren                                       werden.
                                          sein, indem sie ihr Wissen auch außerhalb der Schule weiter-
                                          geben und vor allem für ihr späteres Leben gut gerüstet sind,
           Foto: © NPHT / F. Jurgeit                                                                        Foto: © NPHT / P. Schober
                                          was die Zusammenhänge in der Natur und Umwelt betrifft.

                                          18. Juni, Matrei                                                                                  10. – 12. August, Neukirchen
                                          Sommerausstellung 2018 –                                                                          12. Tag der Artenvielfalt
                                          alte Nutztierrassen im Blickfeld
                                                                                                                                            „Die über 30 wissenschaftlich arbeitenden Teilnehmer/-innen
                                          „Von blauen Ziegen und schwarzen Schweinen“ – unter die-                                          aus den unterschiedlichsten botanischen und zoologischen
                                          sem Titel wurde die Ausstellung im Nationalparkhaus in Matrei                                     Fachbereichen erwartete 2018 eine besondere Herausforde-
                                          Anfang der Sommersaison eröffnet. Die vom Salzburger Land-                                        rung“, vermerkte Landesrätin Maria Hutter. Die Untersuchungs-
                                          schaftsökologen Günter Jaritz gestaltete Ausstellung über vom                                     flächen befanden sich im seit September 2017 eingerichteten
                                          Aussterben bedrohten Haustierrassen der Alpen interessierte                                       Wildnisgebiet Sulzbachtäler, Gemeindegebiet Neukirchen am
                                          nicht nur die Gäste, sondern auch zahlreiche Einheimische.                                        Großvenediger. Um unberührtes Gebiet erforschen zu kön-
                                          Wer kennt schon noch die Pinzgauer Strahlenziege oder das                                         nen, mussten lange Anstiegszeiten auf teilweise unbefestigten
                                          Sulmtaler Huhn? Die Ausstellung präsentierte alte Rassen von                                      Wegen auf sich genommen werden, dafür aber konnten unbe-
           Foto: © NPHT / M. Kurzthaler                                                                     Foto: © NPHT / A. Pecile
                                          den Seealpen über die Schweiz bis nach Slowenien.                                                 rührte Ökosysteme erhoben werden.

                                          27. – 28. Juni, Niedernsill                                                                       6. September, St. Jakob
                                          Klimaschulfest mit 1.700 Schüler/-innen                                                           Tiroler Landesregierung zu Gast
                                                                                                                                            im Nationalpark
                                          Dass sich Lernen und Spaß haben in der Umweltbildung nicht
                                          gegenseitig ausschließen, bewies auch heuer wieder das gro-                                       Im Rahmen der Regierungsklausur der Tiroler Landesregie-
                                          ße Partnerschulfest im Juni in Niedernsill, in welches dieses                                     rung wurde auch der Nationalpark Hohe Tauern mit dem
                                          Jahr das länderübergreifende Klimaschulfest integriert wurde.                                     Haus des Wassers in St. Jakob besucht. Die Wanderung ins
                                          Mit großer Unterstützung der Gemeinde Niedernsill war es                                          Trojeralmtal in St. Jakob in Defereggen stellte im September
                                          dem Team der Nationalparkverwaltungen Kärnten, Salzburg                                           den Beginn der Klausur der Landesregierung dar. Die Regie-
                                          und Tirol wieder möglich, das Freizeitgelände um den Bade-                                        rungsklausur sorgte mit einem entsprechenden Beschluss
                                          see in eine riesige „Schulklasse“ mit spannenden Wissens-, Be-                                    auch für wichtige weitere Schritte zur Weiterentwicklung des
                                          wegungs- und Erlebnisstationen zu verwandeln.                                                     Haus des Wassers.
           Foto: © NPHT / A. Pecile                                                                         Foto: © EXPA / J. Groder

                                          5. Juli, Muhr im Lungau                                                                           8. – 9. September, Wien
                                          Eröffnung Ausstellung (M)ursrpung                                                                 Erntedankfest im Wiener Augarten
                                          In der Nationalpark-Gemeinde Muhr im Lungau wurde im                                              Im Nationalparks Austria Dorf erwartete die Besucher/-innen
                                          Juli die neue Ausstellung „(M)URSPRUNG – Natur im Fluss“                                          die landschaftliche Vielfältigkeit der heimischen National-
                                          feierlich eröffnet. Die Ausstellung wagt einen Brückenschlag                                      parks. Steppen, ursprüngliche Ur- und Auwälder, sanfte Tal-
                                          zwischen zwei Welten – von der unberührten Kernzone des                                           landschaften, Flussdurchbruchstäler, zerklüftetes Kalkgebirge
Im Blick

                                          Nationalparks bis hin zur Entwicklungszone des UNESCO Bio-                                        und das ewige Eis der Gletscher. Wander- und Ausflugsziele,
                                          sphärenparks Salzburger Lungau.                                                                   Unterkünfte und geführte Touren wurden präsentiert – alles
                                                                                                                                            rund um das heimische Naturerbe! Auch Bundesministerin
                                                                                                                                            Elisabeth Köstinger stattete den österreichischen National-
                                                                                                                                            parks einen Besuch ab.
           Foto: © LMZ / F. Neumayr                                                                         Foto: © Nationalparks Austria

                                                                                                     10    11
Wissenswert Tätigkeitsbericht 2018 Nationalpark Hohe Tauern - www.hohetauern.at - PARCS.at
8. September, Neukirchen                                                                          15. – 17. November, Graz
                                          Tag der offenen Bergwerkstür –                                                                    Interpädagogica

                                                                                                                                                                                                              Im Blick
                                          Sonderausstellung „Innenleben“
                                                                                                                                            Seit Jahren präsentieren die österreichischen Nationalparks
                                          Diesen Sommer konnten die Nationalparkbesucher/-innen                                             ihr Umweltbildungsangebot auf der Fachmesse. Die Angebote
                                          die Vernissage des Salzburger Künstlers Michael A. Seywald                                        sind eine beliebte Ergänzung zum Schulalltag. 2018 konnte
                                          im Schaubergwerk Hochfeld in Neukirchen besuchen. Seine                                           der Nationalpark Hohe Tauern die neuen Materialien der
                                          Bilder symbolisieren das Innenleben der Hohen Tauern. Die                                         Wasserschule und der Klimaschule präsentieren.
                                          Sonderausstellung war von Juli bis Ende Oktober im Bergwerk
                                                                                                                                            Jährlich werden im Nationalpark Hohe Tauern über 30.000
                                          zu sehen. Am 8. September konnte man im Rahmen eines Ta-
                                                                                                                                            Schüler/-innen betreut.
                                          ges der offenen Bergwerkstür kostenlos die Ausstellung be-
                                          suchen.
           Foto: © NPHT / R. Sonnberger                                                                      Foto: © NPHT / A. Angermann

                                          22. September, St. Jakob                                                                          27. November, Winklern
                                          15 Jahre Haus des Wassers                                                                         Nationalparkpartnerschulen – erfolgreiches
                                                                                                                                            Schulprojekt geht in die Verlängerung
                                          „Umweltbildungszentrum Tirol“ und „Treffpunkt der forschen-
                                          den Jugend“: Dies ist das Haus des Wassers für mittlerweile                                       Das erfolgreiche Partnerschulprojekt zwischen dem National-
                                          insgesamt über 22.000 Besucher/-innen. Das 15-jährige Be-                                         park Hohe Tauern und den Schulen der Nationalparkgemein-
                                          stehen des Hauses wurde im September mit einem gut fre-                                           den geht in die Verlängerung und ist auf weitere vier Jahre
                                          quentierten Tag der offenen Tür gefeiert. Neu gestaltet und                                       gesichert. Im Konkreten handelt es sich hierbei um ein Ab-
                                          viel beachtet wurden die großen Tafeln über die Swarovski                                         kommen mit den Volksschulen Heiligenblut, Großkirchheim,
                                          Wasserschule International im Außengelände auf dem Weg                                            Mörtschach, Obervellach, Mallnitz, Malta, Winklern und auch
                                          zwischen den beiden Unterkünften Lärchenhof und Zirben-                                           der Mittelschule Winklern.
                                          hof. Anlässlich des Jubiläums wurde das Haus des Wassers
           Foto: © EXPA / J. Groder                                                                          Foto: © NPHT / P. Schober
                                          auch von der Tiroler Landesregierung besucht.

                                          5. November, Villach                                                                              6. Dezember, Mittersill
                                          100-jähriges Jubiläum: Gedenken an                                                                Rangerabschlussprüfung
                                          einen Wegbereiter des Nationalparks                                                               Die Abschlussprüfung haben 18 angehenden Ranger im Natio-
                                          Vor 100 Jahren verkauften die Schwestern Aicher v. Aichenegg                                      nalparkzentrum Mittersill erfolgreich beendet. Nach zweijähri-
                                          dem Alpenverein die gesamte Pasterze, den schönsten und                                           ger, intensiver Ausbildung erhielten sie nach einer mündlichen
                                          längsten Gletscher der Ostalpen, und ihre Randerhebungen                                          und schriftlichen Prüfung die Urkunde, welche sie ab sofort als
                                          mit dem höchsten Berg Österreichs, dem Großglockner. Den                                          „Zertifizierter Österreichischer Nationalpark Ranger“ auszeich-
                                          Kaufpreis dafür stiftete der Holzindustrielle Albert Wirth, der                                   net. Die Ausbildung der Nationalpark Ranger ist im naturwis-
                                          damit den Grundstein für die Errichtung eines Naturschutz-                                        senschaftlichen und pädagogisch-didaktischen Bereich auf sehr
                                          parks legte. Zu seinen Ehren luden der Nationalpark Hohe                                          hohem Niveau. (Weitere Fotos S. 37)
                                          Tauern und der Österreichische Alpenverein Anfang Novem-
           Foto: © NPHT / K.H. Fessl                                                                         Foto: © NPHT / A. Pecile
                                          ber zu Symposium und Festveranstaltung nach Villach.

                                          5. November, Heiligenblut                                                                         7. Dezember, Mittersill
                                          Startschuss für das „Haus der Steinböcke“                                                         Eine fotografische Liebeserklärung
                                                                                                                                            an die Hohen Tauern
                                          Projektpartner für das „Welcome Center – Haus der Steinböcke“
                                          sind die Gemeinde Heiligenblut am Großglockner, der Touris-                                       „Wildnis Hochgebirge“ ist nicht einfach ein Bergbuch. In Zu-
                                          musverband Heiligenblut, der Kärntner Nationalparkfonds und                                       sammenarbeit mit Ferdinand Rieder, Bergführer und 32 Jahre
                                          der Verein der Freunde des Nationalparks Hohe Tauern.                                             lang Ranger im Nationalpark, ist ein Bildband entstanden,
Im Blick

                                                                                                                                            welcher seine intimen Kenntnisse von Landschaft und Natur
                                          Der Schwerpunkt der Nationalparkausstellung ist dem Thema
                                                                                                                                            in berührenden und oft meditativen Bildern zeigt. Mit kurzen
                                          „Steinwild“ gewidmet. Ziel ist es, den Besucher/-innen eine
                                                                                                                                            Texten sagt der Alpenkenner Stefan König dazu alles was nö-
                                          zeitgemäße Info- und Serviceeinrichtung mit Nationalpark-
                                                                                                                                            tig ist.
                                          Shop und Restaurant (One-Stop-Shop) anzubieten.
           Foto: © NPHT / T. Suntinger                                                                       Foto: © NPHT / G. Meierhofer

                                                                                                      12    13
Wissenswert Tätigkeitsbericht 2018 Nationalpark Hohe Tauern - www.hohetauern.at - PARCS.at
Nationalparks Austria                                                                                                                  Öffentlichkeitsarbeit Nationalparks Austria
                                                                                                                                                               2015 – 2018

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Nationalparks Austria
                                                                                                                                                               Die Bewusstseinsbildung für
                                                                                                                                                               die österreichischen National-
                        Wir, die sechs österreichischen Nationalparks …                                                                                        parks in der breiten österrei-
                                                                                                                                                               chischen Öffentlichkeit weiter
                                                                                                                                                               zu stärken, ist das oberste Ziel
                                                                                                                                                               dieses Projektes. Das Haupt-
                                                                                                                                                               augenmerk lag in der Entwick-
                                                                                                                                                               lung der Dachmarke sowie der
                                                                                                                                                               darauf aufbauenden Dach-
                                                                                                                                                               markenkampagne. Unter dem
                                                                                                                                                               Slogan „Nichts berührt uns
                                                                                                                                                               wie das Unberührte“ sind die             Beinahe 7.000 Fans zählt der
                                                                                                                                                                                                        Facebookauftritt der Nationalparks
                                                                                                                                                               Nationalparks seit 2016 in ver-          Austria. Auf Instagram folgen
                                                                                                                                                               schiedenen Kommunikations-               bereits über 1.200 Personen den
                                                                                                                                                                                                        Nachrichten aus den Nationalparks.
                                                                                                                                                               kanälen und Veranstaltungen
                                                                                                                                                               vertreten. Neben der Fortsetzung der Dachmarkenkampagne
                                                                                                                                                                                                                                                 Foto: © NPHT / S. Hoehn
                                                                                                                                                               wurde im Jahr 2018 ein Schwerpunkt auf die sozialen Medien
                                                                                                                                                               gesetzt.                                                                        Drei Medienstipendiat/-innen waren im Nationalpark Hohe Tauern unterwegs
                                                                                                                                                                                                                                               und lieferten hervorragendes Bild- und Videomaterial.
                                                                                                                                                               Wichtige Meilensteine:
                                                                                                                                                               — Jänner 2018: Pressereise „Winterwildnis“ in die National-                     Webinfo:
                                                                                                                                                                    parks Kalkalpen und Gesäuse                                                www.nationalparksaustria.at
                                                                                                                                                               — März 2018: Entwicklung einer Social Media-Strategie für                       und www.facebook.com/NationalparksAustria
                                                                                                                                                                    Nationalparks Austria                                                      und www.instagram.com/nationalparksaustria
                                                                                                                                                               — April 2018: Launch der Nationalparks Austria Instagram-
                        ... schützen und erforschen die Natur, informieren und bieten      2018 zum neuen Obmann des Vereins gewählt und trat somit                 Seite und professionelle Betreuung der Facebook-Page                       SEZUM: Service, Zusammenarbeit, Umsetzung
                        Erholung.                                                          die Nachfolge von Erich Mayrhofer an.                               — Mai 2018: Bloggerevent zum „Tag der Parke“                                    SEZUM konnte im Mai 2018 zu einem erfolgreichen Abschluss
                                                                                                                                                               — Juli 2018: Produktion der Borschüre „Zeit für Natur“ mit
                                                                                                                                                                                                                                               gebracht werden. Im Rahmen dieses Projektes wurden wich-
                        Unsere Nationalparks bekennen sich zu den Zielen                   Ein wichtiger Meilenstein 2018 war die gemeinsame Entwick-               einer Auflage von 155.800 Stück als Kurierbeilage
                        der Weltnaturschutzunion IUCN. Insbesondere:                                                                                                                                                                           tige Meilensteine in der Zusammenarbeit der acht National-
                                                                                           lung einer einheitlichen Dienstkleidung für alle österreichischen   — August/September 2018: TV-Kampagne mit den Kampa-
                        — freie Entwicklung der Natur (Schutz der Wildnis) ohne Ein-                                                                                gnenspots aus den Nationalparks Thayatal, Hohe Tauern                      park-Verwaltungen erreicht, wie z.B. die Verabschiedung eines
                                                                                           Nationalparks. In Kooperation mit dem Unternehmen Hyphen
                            griffe des Menschen                                            wurde dabei ein spezielles Design in den Nationalparks Austria           und Donau-Auen                                                             gemeinsamen Forschungsleitbildes, die Initiierung der Natio-
                        — machen Natur zum Erlebnis und bieten Erholung auf                Farben entwickelt. Bei der Produktion wurde darauf geachtet,        — Oktober 2018: Präsentation und Veröffentlichung der Wer-                      nalparks Austria Bildungsakademie, die Vergabe von Wissen-
                            höchstem Niveau                                                dass diese vor allem in Europa und nachhaltig erfolgt. Beim Ern-         ke der 13 NPA-Medienstipendiat/-innen 2018                                 schaftspreisen für die Forschung in den Nationalparks und die
                        — forschen für wissenschaftlich fundierten Schutz der Natur        tedankfest in Wien war die gemeinsame Dienstkleidung zum ers-
                                                                                                                                                               Das Projekt „Nationalparks Austria Öffentlichkeitsarbeit 2015 –                 Abhaltung des sechsten Nationalparks Austria Forschungs-
                        — schützen kleine Welten und beleben die Region                    ten Mal im Einsatz.
                        — garantieren modernen partnerschaftlichen Naturschutz                                                                                 2018“ endete mit 31. Oktober 2018.                                              symposiums.

                        Dachverband und Netzwerk
                        Mit dem Ziel, die Zusammenarbeit der österreichischen Natio-
                        nalparks zu intensivieren, wurde im Jahr 2011 der Dachverband
                        „Nationalparks Austria“ ins Leben gerufen. Durch gemeinsame
Nationalparks Austria

                        Aktivitäten soll das öffentliche Bewusstsein für den Wert des
                        nationalen Naturerbes gestärkt und wichtige Fortschritte im Be-
                        reich Forschung, Bildung und Naturschutz erzielt werden.

                        In Zusammenarbeit mit dem BMNT sowie den drei National-
                        park-Forstbetrieben setzen die acht Nationalpark-Verwaltungen
                        gemeinsame Aktivitäten um. Diese Koordinierungsrunde kam
                        im Jahr 2018 insgesamt drei Mal zusammen. Der Nationalparks
                        Austria Beirat steht dabei als beratende und evaluierende Insti-
                        tution zur Seite. Er hielt im Jahr 2018 eine Sitzung ab.
                                                                                                                                                                Foto: © K. Kracher

                        Die Generalversammlung des Vereins sowie der Vereinsvor-            Foto: © NPA / S. Wendl
                                                                                                                                                               13 Medienstipendiat/-innen besuchten 2018 die sechs österreichischen Nationalparks und lieferten beeindruckende Arbeiten in den Bereichen Foto, Literatur und
                        stand tagten 2018 je einmal. Peter Rupitsch wurde im Februar       Neue Dienstkleidung.                                                Video ab. Die Ergebnisse werden für die Öffentlichkeitsarbeit der Nationalparks Austria eingesetzt.

                                                                                                                                                        14     15
Wissenswert Tätigkeitsbericht 2018 Nationalpark Hohe Tauern - www.hohetauern.at - PARCS.at
Nationalparks Austria                                                                                                                                Internationales

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Internationales
                        BEFIT: Bildung, Erfahrung,                                                                                                                           ALPARC                                                           — Analyse zur Freizeitnutzung (Mensch-Natur-Interaktion) in
                        Forschung, Interessen, Tourismus                                                                                                                     Das Netzwerk Alpiner Schutzgebiete wurde 1995 gegründet              den Schutzgebieten
                        Aufbauend auf das Projekt SEZUM wurde das Nachfolgepro-                                                                                              und versammelt alle Kategorien von großflächigen Schutz-         In der gesamten Pilotregion wurde gemeinsam mit dem „Insti-
                        jekt BEFIT konzipiert, in welchem bis Ende 2020 weitere Schrit-                                                                                      gebieten im Einzugsgebiet der Alpenkonvention. Sein Ziel ist     tut für Grundlagenforschung – IGF“ eine Umfrage zum Thema
                        te zur Stärkung der Nationalparks gesetzt werden sollen. So                                                                                          die konkrete Umsetzung des Artikels „Naturschutz und Land-       Nutzung bleifreier Munition durchgeführt. Die Nutzung blei-
                        sollen etwa ein „Positionspapier Tourismus“ und eine Zusam-                                                                                          schaftspflege“ der Alpenkonvention. Der Austausch zwischen       freier Munition hat nicht nur für ein „gesundes Wildbret“ eine
                        menschau des Naturerbes in den Nationalparks (FFH- und                                                                                               dem Personal der Schutzgebiete über Praktiken, Know-how          Bedeutung, sondern auch hinsichtlich Bleivergiftungen von
                        Rote-Listen-Arten, Lebensräume, Schutzgüter etc.) entstehen.                                                                                         und Erfahrungen zu gemeinsamen Themen stehen dabei im            Aasfressern wie dem Bartgeier.
                        In der Vergangenheit erfolgreiche Maßnahmen wie bspw. die                      Nationalparks Austria Open Data                                       Vordergrund. Auch gemeinsame Projekte werden laufend um-
                        Nationalparks Austria Jahreskonferenz und der Nationalparks                    Die sechs österreichischen Nationalparks betreiben seit meh-          gesetzt (z. B. AlpBioNet2030). Der Nationalpark Hohe Tauern      67 % der Jäger/-innen in der Pilotregion verfolgen das Thema
                                                                                                       reren Jahren gemeinsam die Metadatenplattform „parcs.at“              ist seit Beginn mit dabei. Das Sekretariat von ALPARC mit Sitz   bereits mit einem gewissen Interesse und über 80 % fühlen
                        Austria Mitarbeiter/-innentag werden eine Neuauflage erfah-
                                                                                                       und stellen über diese Metadaten zu Publikationen, Projekten          in Chambèry leistet bei der Umsetzung der Projekte wertvolle     sich „sehr gut“ bzw. „einigermaßen“ informiert. Bereits knapp
                        ren. Die Durchführung eines zertifizierten Ranger-Lehrganges
                                                                                                       und Daten wie beispielsweise GIS-/Geodaten bereit. Da die er-         Hilfestellung.                                                   40 % der Jägerschaft verwendet in der Pilotregion bereits blei-
                        und die Weiterentwicklung von Systemen, die die nationalpark-
                                                                                                       langten Erkenntnisse nicht nur für die Nationalparks interes-                                                                          freie Munition.
                        übergreifende Zusammenarbeit erleichtern und verbessern,
                                                                                                                                                                             Webinfo:
                        runden das Paket ab.                                                           sant, sondern auch für andere Forschungseinrichtungen und
                                                                                                                                                                             http://www.alparc.org                                            Für 71 % der Befragten sollen die Schutzgebiete und die Jäger-
                                                                                                       Schutzgebiete nützlich sind, wurde im Zuge der OpenData-
                        Positionspapier                                                                Initiativen an einer Schnittstelle für „parcs.at“ mit „data.gv.at –                                                                    schaft in den Schutzgebieten eine Vorreiterrolle einnehmen.
                                                                                                                                                                             AlpBioNet2030
                        „Tourismus in Österreichs Nationalparks“                                       offene Daten Österreichs“ gearbeitet.                                                                                                  Webinfo:
                                                                                                                                                                             Unter der Lead-Partnerschaft von ALPARC, dem Netzwerk
                        In Übereinstimmung mit den Zielen der Nationalpark-Strategie                                                                                                                                                          http://www.alpine-space.eu/projects/alpbionet2030/
                                                                                                       Seit März 2018 stellen auf „data.gv.at“ alle österreichischen         der alpinen Schutzgebiete, arbeiten zahlreiche Institutionen
                        Österreich 2020+ und als Ergebnis einer Workshop-Reihe mit
                                                                                                       Nationalparks Metadaten zu Publikationen und Geo-Vektor-              aus dem gesamten Alpenbogen im Rahmen des Projekts
                        Christian Baumgartner (Experte auf dem Gebiet des nachhal-                                                                                                                                                            Vorreiterrolle
                                                                                                       daten zur Verfügung. Die thematische Abdeckung ist dabei so           „AlpBioNet2030“ an Fragestellungen zur ökologischen Ver-
                        tigen Tourismus und CEO von „response&ability“) haben die                                                                                                                                                             „Sollten Schutzgebiete und die Jäger/-innen in Schutzge-
                                                                                                       vielfältig wie die Nationalparks selbst: Sie reicht von Geodaten,     netzung und dem Zusammenleben von Mensch und Na-
                        sechs österreichischen Nationalparks gemeinsam das Posi-                                                                                                                                                              bieten eine Vorreiterrolle einnehmen?“
                                                                                                       wie den Nationalparkgrenzen, über Berichte zu Gletschermess-          tur. Die Themen reichen von Barrieren/Fragmentierungen
                        tionspapier „Tourismus in Österreichs Nationalparks“ erarbei-
                                                                                                       projekten und dem Ornithologischen Monitoring bis hin zu Tä-          im Alpenraum bis hin zu Freizeitnutzungskonflikten durch                                  11 %
                        tet. Es befasst sich mit dem Tourismus in den Nationalparks
                                                                                                       tigkeitsberichten der Nationalparkverwaltungen im Sinne einer         Trend-Sportarten oder der Auswirkung der unterschiedlichen                18 %
                        und Nationalpark-Regionen und soll den Nationalpark-Verwal-
                                                                                                       transparenten öffentlichen Verwaltung. Auch im neuen Goo-             Jagdsysteme im Alpenraum. Der Nationalpark Hohe Tauern
                        tungen sowie den touristischen Entscheidungsträger/-innen
                                                                                                       gleDatasetSearch sind die Metadaten von parcs.at auffindbar.          Tirol/Kärnten ist im Sinne des Gedankens, dass die Natur kei-
                        als Orientierungs- und Entscheidungshilfe dienen. Das Papier                                                                                                                                                                                                       71 %*
                                                                                                                                                                             ne Grenzen kennt gemeinsam mit dem Naturpark Rieserfer-
                        soll im Frühjahr 2019 in Abstimmung mit dem NPA-Beirat ver-                    Webinfo:
                                                                                                                                                                             ner-Ahrn eine sogenannte Pilot-Region (pilot working region).
                        abschiedet werden.                                                             www.parcs.at und www.data.gv.at

                                                                                                                                                                             In der Pilotregion wurden 2018 folgende Tätigkeiten
                                                                                                                                                                             umgesetzt:
                                                                                                                                                                                                                                              * „Ja“: Kärnten 69 %, Tirol 71 %, Südtirol 72 %
                                                                                                                                                                             — Bleifrei-Studie
                                                                                                                                                                             — Umfragen zum Mensch-Natur-Verhältnis bei Oberstufen-
                                                                                                                                                                                                                                              Weitere internationale Kooperationen:
                                                                                                                                                                                  schüler/-innen in den Gymnasien Bruneck und Lienz mit
                                                                                                                                                                                                                                              — ISCAR-P (Int. Scientific Comittee on Research in the Alps
                                                                                                                                                                                  der EURAC Bozen
                                                                                                                                                                                                                                                  for Protected Areas & Editorial Board of eco.mont)
                                                                                                                                                                                                                                              — International Bearded Vulture Monitoring (IBM)
                                                                                                                                                                                                                                              — EUROPARC (European Parc Federation)
Nationalparks Austria

                                                                                                                                                                                                                                              — IUCN (International Union for Conservation of Nature)
                                                                                                                                                                                                                                              — VCF (Vulture Conservation Foundation)

                         Foto: © NPA / S. Kothgaßner                                                                                                                          Foto: © NHPT / F. Jurgeit

                        Die Arbeitsgruppe mit dem experten Christian Baumgartner traf sich mehrmals.                                                                         Vernetzungstreffen in Toblach im März.

                                                                                                                                                                      16     17
Wissenswert Tätigkeitsbericht 2018 Nationalpark Hohe Tauern - www.hohetauern.at - PARCS.at
Naturraummanagement                                                                                                                   Schalenwildforschung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Naturraummanagement
                                                                                                                                                            Raumverhalten                                                                 Krankheiten
                          Das vorrangige Ziel der IUCN Kategorie II Nationalparks ist der Schutz der natürlichen biologischen Vielfalt zu-                  In den Jahren 2017 und 2018 wurden weitere vier Böcke und                     Der Nationalpark widmet sich in seinen Untersuchungen vor-
                          sammen mit der ihr zugrundeliegenden ökologischen Struktur und den unterstützenden ökologischen Prozes-                           sechs Geißen besendert. Im Gegensatz zur Fragestellung des                    rangig der Räude. Hierzu wurden Proben zur Fragestellung
                          sen, also der freien natürlichen Entwicklung sowie der Förderung von Bildung und Erholung. Nach den Guide-                        Zusammenhangs der Teilpopulation innerhalb der Tauern, die                    ausgewertet, wie hoch der Anteil an stillen Milbenträgern bei
                          lines der IUCN sind 75 % der Fläche prioritär dem Schutz der ursprünglichen Natur zu widmen und damit in eine                     bis 2012 im Vordergrund stand, geht es nun vorrangig darum,                   Gams- und Steinwild ist, sprich wie viele von, vor der Erlegung
                          von Menschen nicht mehr genutzte Zone zu überführen.                                                                              Daten für die Langzeitforschung zu sammeln. Damit können                      als gesund angesprochenen Tieren diesen Krankheitserreger
                                                                                                                                                                                                                                          tragen, selbst aber nicht erkranken. Dabei konnten bei 36
                          Für das Naturraummanagement im Nationalpark Hohe Tauern gilt:                                                                     mit etwaigen späteren Vergleichsdaten Rückschlüsse zu Ver-
                                                                                                                                                                                                                                          von 60 gesund erlegten Tieren Räudemilben im Lauscherbe-
                          — Das Management folgt der Zielsetzung der jeweiligen Zonierung (Kernzone mit Naturzone, Außenzone, Sonder-                       änderungen im Raumverhalten in Verbindung mit Temperatur
                                                                                                                                                                                                                                          reich nachgewiesen werden, wobei die Rate beim Steinwild
                               schutzgebiete).                                                                                                              und Jahreszeit gezogen werden. Betreffend älterer Telemetrie-
                                                                                                                                                                                                                                          mit 65 % stiller Milbenträger höher lag als beim Gamswild mit
                          — In der Kernzone finden nur geringfügige Managementmaßnahmen statt, welche dem Schutz der natürlichen biolo-                     daten wurde 2018 von einem Studenten eine Masterarbeit
                                                                                                                                                                                                                                          57 %. In der Kontrollgruppe, die von sichtlich räudekranken
                               gischen Vielfalt und der Förderung der ihr zugrundeliegenden ökologischen Prozesse dienen bzw. anthropogene                  begonnen, wie weit auch menschliche Tätigkeiten jeglicher Art
                                                                                                                                                                                                                                          Tieren stammte, konnte in allen Fällen die Räudemilbe im Lau-
                               Einflüsse verringern und ausgleichen.                                                                                        auf das Raumverhalten dieser Wildart Einfluss nehmen. Dabei
                                                                                                                                                                                                                                          scherbereich nachgewiesen werden.
                          — Die Biodiversität in der Außenzone wird durch eine nachhaltige Bewirtschaftung gesichert. Auf die Anforderungen im              werden Daten aus dem Schweizerischen Nationalpark, dem
                               Zusammenhang mit Natura 2000 wird besonderes Augenmerk gelegt.                                                               Lechquellgebirge und den Hohen Tauern miteinander vergli-
                          — Als Umsetzungsinstrumente stehen hoheitliche Regelungen, Vertragsnaturschutz, Förderungen und begleitende Maß-                  chen. Zusätzlich werden nach wie vor laufend Tiere sichtmar-
                               nahmen wie Besucherlenkung, Sensibilisierung und Umweltbildung sowie Forschung und Monitoring zur Verfügung.                 kiert, also mit Ohrmarken versehen. Auch wenn auf diese Wei-
                                                                                                                                                            se Streifgebiete nicht lückenlos dokumentierbar sind, lassen
                                                                                                                                                            sich, so Sichtungen weitergeleitet werden, doch Mindestgrö-
                                                                                                                                                            ßen oder größere Wanderungen ermitteln.

                                                                                                                                                                                                                                                   Bundesl.      Bock Geiß Kitz Gesamt Summe
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Jahr
                                                                                                                                                                                                                                                   Kärnten       10     2            12
                       Foto: © NPHT / J. Moesslacher                                                                                                                                                                                      Räude
                                                                                                                                                                                                                                                   Salzburg      2                   2            42
                                                                                                                                                                                                                                          2018
                                                                                                                                                                                                                                                   Tirol         22     5      1     28
                      Schalenwildforschung                                              dieser Wildart und damit ihre Möglichkeit auf verschiedenste
                                                                                        Einflussfaktoren reagieren zu können, ist sehr eingeschränkt.                                                                                     Hornvermessung
                      In der Schalenwildforschung steht länderübergreifend der          Und dies bei einer Wildart, die bereits einen extrem hoch ge-                                                                                     Fortgesetzt wurde auch die jährlich durchgeführte Hornver-
                      1960 in den Hohen Tauern wiederangesiedelte Steinbock             legenen Lebensraum besiedelt. Denn auch hier wird die Klima-                                                                                      messung von außerhalb der Naturzone erlegten oder veren-
                                                                                                                                                              Kartengrundlage: basemap.at/tiris/NPHT
                      im Vordergrund. Zwar existieren alpenweit zahlreiche For-         erwärmung mittel- bis langfristig große Veränderungen in der                                                                                      det aufgefunden Steinböcken. Gleichzeitig werden, so es noch
                      schungsarbeiten zu dieser Wildart, dennoch scheint es nach        Vegetation nach sich ziehen und dadurch eine Veränderung                                                                                          möglich ist, auch ältere Gehörne aus den Hohen Tauern ver-
                                                                                                                                                            Auch die lediglich aus Beobachtungen resultierenden Streifgebiete von zwei
                      wie vor wichtig, weitere Daten zu sammeln, vor allem unter fol-   im Raumverhalten der Tiere bewirken und zum anderen muss            markierten Böcken ohne Sender, die zwischen der Glockner- und der Scho-       messen. Diese Daten lassen im Vergleich über Jahrzehnte ge-
Naturraummanagement

                      genden Aspekten: Einerseits fand der Großteil der Forschung       zusätzlich mit dem verstärkten Auftreten von (auch neuen)           bergruppe wechseln, zeigen die Großräumigkeit dieser Wildart.                 wisse Aussagen über die Entwicklung einer Population zu, da
                      bis dato in den niederschlagsärmeren Westalpen statt und          Krankheiten gerechnet werden. Und obwohl das Steinwildvor-                                                                                        das jährliche Hornwachstum u.a. von Faktoren wie Witterung
                      andererseits steht der Steinbock durch die vielen Flaschen-       kommen der Hohen Tauern mit vergleichsweise sehr vielen                                                                                           oder Wilddichte abhängig ist. Bis dato konnten 531 Bockge-
                      hälse, die er geschichtlich durchlaufen musste, genetisch auf     Tieren unterschiedlichster Herkunft gegründet wurde, die sich                                                                                     hörne aus den Hohen Tauern vermessen werden – das älteste
                      sehr wackeligen Beinen. Sprich, die genetische Bandbreite         mit Anwachsen der Teilpopulationen vermischten, zeigten Un-                                                                                       stammt von einem 1961 gesetzten Bock.
                                                                                        tersuchungen in der Vergangenheit, dass sich die Population
                                                                                                                                                                                                                                          Zusammenarbeit Steinwild-Hegegemeinschaft
                                                                                        betreffend ihrer genetischen Vielfalt so gut wie nicht von ande-
                                                                                                                                                                                                                                          Der länderübergreifende Steinwildtag fand in Osttirol statt
                                                                                        ren Populationen im Alpenraum, wo deutlich weniger Stücke
                                                                                                                                                                                                                                          und wurde vom Jagdverein Kals organisiert. Diese Veranstal-
                                                                                        zur Aussetzung gelangten, unterscheidet. Bei der länderüber-
                                                                                                                                                                                                                                          tung stellt seit Jahrzehnten einen Fixpunkt in der Zusammen-
                                                                                        greifenden Zählung wurden im Jahr 2018 knapp 1.000 Stück
                                                                                                                                                                                                                                          arbeit zwischen Hegegemeinschaften und Jagdausübungsbe-
                                                                                        gezählt. Es ist wahrscheinlich, dass die etwas geringere Zahl als
                                                                                                                                                                                                                                          rechtigen sowie dem Nationalpark Hohe Tauern dar.
                                                                                        im Vorjahr auf die noch kursierende Räude zurückzuführen ist,        Kartengrundlage: basemap.at/tiris/NPHT
                       Foto: © NPHT / E. Egger
                                                                                        das Ergebnis liegt aber immer auch noch im Bereich norma-                                                                                         Webinfo:
                                                                                                                                                            Reviere, in welchen 2017 Proben zur ermittlung der stillen Milbenträger ge-
                      Steinbock mit Ohrmarke im Ködnitztal.                             ler Schwankungen, wie sie bei Zählungen auftreten können.           nommen wurden.                                                                www.hohetauern.at/forschung/schalenwildmonitoring

                                                                                                                                                     18     19
Große Greifvögel                                                                                                                                                  Gamswild in Kärnten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Naturraummanagement
                      2018 sind alpenweit 29 junge Bartgeier in freier Wildbahn                        die Großgreife gesetzt. Verstärkt kam dabei Social Media zum                     Ausgangslage und Zielsetzung                                      Raumverhalten
                      ausgeflogen. Damit stieg die Anzahl der erfolgreichen Wild-                      Einsatz. Großen Zuspruch findet auch der Newsletter „Könige                      Das Gamswild ist die Hauptwildart im Nationalpark und das         Um das Raumverhalten des Gamswildes zu erforschen, wur-
                      bruten auf 233 und überstieg erstmals die Anzahl der seit                        der Lüfte“. Dies zeigte sich u.a. in den verstärkten Beobach-                    Wappentier der Kärntner Jägerschaft. Aufgrund zahlreicher         den zwei Geißen (neun und vier Jahre), ein Bock und ein
                      Beginn des alpenweiten Projektes ausgewilderten Junggeier                        tungsmeldungen.                                                                  Diskussionen rund um diese edle Tierart innerhalb der Jäger-      Bockjahrling mit GPS-Sender ausgestattet. Die Besenderung
                      mit 223. Diese erfreulichen Zahlen dürfen aber nicht darüber                                                                                                      schaft wurde im Jahr 2013 ein Forschungsprojekt gestartet,        erfolgte mittels einer Lebendfalle.
                      hinwegtäuschen, dass es sich mit insgesamt rund 250 Tieren                       Auch 2018 wurde der Steinadlerbestand sowie deren Repro-                         mit dem primären Ziel den Gamswildbestand in der National-
                      nach wie vor um eine kleine Population handelt, die weiterhin                    duktionserfolg im Nationalparkgebiet erneut erhoben. Dabei                                                                                         Interessant ist das unterschiedliche Raumverhalten der bei-
                                                                                                                                                                                        parkgemeinde Heiligenblut am Großglockner zu erfassen und
                      auf starken Schutz angewiesen ist.                                               konnten 13 ausgeflogene Jungadler bestätigt werden. Der                                                                                            den Geißen, die im Projektzeitraum jährlich auch ein Kitz mit
                                                                                                                                                                                        zu analysieren.
                                                                                                                                                                                                                                                          sich führten. Während sich die jüngere Geis relativ standort-
                                                                                                                                                                                        In enger Kooperation mit der örtlichen Jägerschaft gelang es      treu aufhielt, überraschte die neunjährige Geis mit ihrem
                                                                                                                                                                                        im Projektzeitraum 2013 – 2018 jährliche gewissenhafte Zäh-       Streifgebiet von rund 450 ha. Dieses Verhalten unterstreicht
                                                                                                                                                                                        lungen durchzuführen und Gamswild zu telemetrieren.               einmal mehr die Notwendigkeit einer revierübergreifenden
                                                                                                                                                                                                                                                          Planung.

                                                                                                                                                                                                                                                          Der besenderte Bock bestätigt grundsätzlich die Tagaktivität
                                                                                                                                                                                                                                                          des Gamswildes und nützt insbesondere in den Wintermona-
                                                                                                                                                                                                                                                          ten die Strategie der kurzen Wege. Dies konnte durch einen
                                                                                                                                                                                                                                                          Vergleich der Positionsdaten mit den Klimadaten (Sonnenein-
                                                                                                                                                                                                                                                          strahlung, Niederschlag, Exposition) ermittelt werden.

                                                                                                                                                                                                                                                          Klimaerwärmung und Störungen
                                                                                                                                                                                                                                                          Die Klimaerwärmung sorgt für einen vorzeitigen Beginn der
                                                                                                                                                                                                                                                          Vegetationsperiode. Die Kitze werden jedoch erst Mitte Mai
                       Foto: © NPHT / Straub                                                                                                                                                                                                              bis Anfang Juni gesetzt. Dadurch ergibt sich eine schlechtere
                      Aufgrund niedriger Kalzium-Blutwerte konnte Kruml 5 nicht fliegen und musste eingefangen werden. Nach unterzogener Therapie und entsprechender Flugfortschritte                                                                     Ernährungssituation für die Jungtiere, der Krankheitsdruck
                      im Bartgeierzentrum Haringsee konnte sie, ein Weibchen gemäß genetischer Untersuchung, im Krumltal wieder freigelassen werden. Sie wurde von ihren Elternvögeln                                                                     (Parasiten, eventuelle neue Krankheiten) steigt, was sich in
                      sofort wiedererkannt und vollständig adoptiert.                                                                                                                    Foto: © NPHT / M. Lackner                                        höheren Mortalitätsraten widerspiegelt.

                                                                                                       Reproduktionserfolg variiert jährlich stark, was allerdings von                  Gamsgeiß mit Kitz.
                      Eine große Herausforderung ist es, die genetische Diversität
                                                                                                                                                                                                                                                          Die Zunahme durch diverse Freizeitsportaktivitäten in den
                      zu erhöhen, denn viele der heute in den Alpen lebenden Bart-                     vielen Faktoren abhängt und für Steinadler typisch ist. Die im
                                                                                                                                                                                        Gamswildzählungen                                                 Wintermonaten soll nicht unerwähnt bleiben, da diese auch zu
                      geier sind nahe verwandt. Trotz der alpenweit erfreulichen Be-                   Lauf der Untersuchungen ermittelte Mindestzahl an Jungvö-
                                                                                                                                                                                        Die jährlich durchgeführten Zählungen ergaben im Mittel           Ausfällen beim Gamswild in allen Altersklassen führen kann.
                      standsentwicklung bestehen große regionale Unterschiede.                         geln schwankt zwischen 13 und 22 Tieren für den gesamten
                                                                                                                                                                                        1.246 Stück Gamswild aufgeteilt in 480 Geißen, 307 Kitze, 108
                      Während in zentralalpinen Bereichen die Zahl der Brutpaare                       Nationalpark bzw. dessen Umfeld. Im Schnitt der Jahre kann
                                                                                                       derzeit von einem konstanten Bestand von etwa nach wie vor                       Jährlinge, 262 Böcke und 89 nicht definierte Stücke. Dies er-
                      und Jungvögel relativ hoch ist und dort erste dichteabhängige

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             © Wildbiologisches Büro/Veronika Grünschachner-Berger
                                                                                                       42 bis 43 Paaren ausgegangen werden.                                             gibt ein Geschlechterverhältnis von 1:1,5. Der Überhang an
                      Mechanismen wirksam werden, besteht in den Süd/West- und
                                                                                                                                                                                        Geißen kann wohl einerseits auch damit begründet werden,
                      den Ostalpen noch Aufholbedarf. In Österreich flogen heuer                       Webinfo:                                                                         dass beim Ansprechen auf große Distanzen im Rudel jüngere
                      im Krumltal und im Katschberggebiet zwei Junggeier in freier                     www.hohetauern.at/forschung/greifvogelmonitoring                                 Stücke den Geißen zugeordnet worden sind und andererseits
                      Wildbahn aus. Der Bestand weist eine hohe Fluktuation, einen
Naturraummanagement

                                                                                                                                                                                        auch damit, dass zum Zählzeitpunkt der eine oder andere
                      hohen Verlust an Altvögeln und eine hohe Sterblichkeit auf.
                                                                                                                                                                                        Bock noch im Waldbereich seinen Einstand hatte.
                      Als ein möglicher Hauptfaktor wurden Bleivergiftungen identi-
                                                                                                                                                                                        Nachweislich überleben bei einem milden Winter ca. 50 %
                      fiziert. Vom Nationalpark Hohe Tauern wurden deshalb Initia-
                      tiven zur Förderung der bleifreien Büchsenmunition gestartet                                                                                                      und bei einem strengen Winter – wie z.B. schneereicher Win-

                      und das Monitoring gestärkt.                                                                                                                                      ter 2017/18 – bis zu 70 % des gesetzten Nachwuchses den
                                                                                                                                                                                        Winter nicht. Aufgrund dieser Tatsache ist somit eine Kitz- und
                      Anfang Juni flogen wieder die ersten Gänsegeier aus Friaul                                                                                                        Jährlingsbejagung in Hochgebirgsrevieren nicht zwingend er-
                      in den Hohen Tauern ein, die angefallene Kadaver von ver-                                                                                                         forderlich.
                      endeten Haus- und Wildtieren als Nahrungsquellen nutzen.
                      Insgesamt konnten an die 60 Gänsegeier schwerpunktmäßig                                                                                                           Der Gamswildbestand im Hegering Heiligenblut ist aufgrund
                      zwischen Felbertal und Gastein gezählt werden. Während                                                                            (c swild ch/c 2018 Google)      der Zählergebnisse bei der derzeitigen Entnahme von etwa          Kleinflächige Lebensraumnutzung von Gamsbock „Hansl“ auf sonnenbeschie-
                                                                                                                                                                                                                                                          nenen, nordseitig exponierten Hängen im Jänner 2017.
                      des Sommers konnte mehrmals auch ein Mönchsgeier be-                                                                                                              10 – 11 % als nachhaltig zu betrachten, während österreich-
                                                                                                       Die Flugroute von F 75 zeigt die überaus große Mobilität von Gänsegeiern,
                      obachtet werden. Im Berichtsjahr wurden wieder verstärkt                         belegt deren weiträumige Vernetzung und zeigt wie wichtig internationale         weit der Gamswildbestand einem leichten Abwärtstrend un-          Hinweis: Gamswildzählungen finden in allen Forschungs-
                      Maßnahmen zur Umweltbildung und zur Sensibilisierung für                         Zusammenarbeit zum Schutz der Geier ist.                                         terliegt.                                                         revieren des Nationalparks statt.

                                                                                                                                                                                 20     21
IUCN Delegation im „Wild-                                      Natur- und Landschafts-                                           Naturzone – was ist das?
                      nisgebiet Sulzbachtäler“                                       pflegeplan Hintersee

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Naturraummanagement
                      Im Nationalpark-Managementplan sowie im Regierungsüber-                                                                          Um den Namen „Nationalpark“ verwenden bzw. tragen zu            verhandelt werden müssen. Für diese Nutzungsverzichte wer-
                      einkommen der Salzburger Landesregierung ist vorgesehen,                                                                         können, müssen laut internationaler Naturschutzkommission       den Entschädigungen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes
                      für das Wildnisgebiet Sulzbachtäler die Aufnahme in die IUCN                                                                     (IUCN) in einem Schutzgebiet unter anderem grundsätzlich        ausbezahlt, die Sätze hierfür wurden vom Tiroler National-
                      Kategorie Ιb zu erreichen. Anfang September erfolgte der                                                                         75 % der Nationalparkfläche außer Nutzung gestellt werden.      parkkuratorium beschlossen und werden bei jedem Neuab-
                      Besuch einer IUCN-Delegation und Vertretern des WWF, um                                                                          Dies ist eine der Vorgaben, welche weltweit von National-       schluss aktuell indexiert bzw. unterliegen auch während der
                      das Gebiet und das Management vor Ort zu überprüfen. Bei                                                                         parks erfüllt werden muss. Die Erfüllung wird von Mitgliedern   Laufzeit einer Indexierung. Im Falle von Summen, welche sich
                      den Begehungen und Fachdiskussionen war Andrej Sovince,                                                                          der Kommission vor der Verleihung des Titels „Nationalpark“     auf Pachtverträge jeglicher Art beziehen, werden klarerwei-
                      der Leiter der Delegation, vom Naturraum mit seiner Wild-                                                                        und danach in unregelmäßigen Abständen geprüft. Bei Ein-
                                                                                                                                                                                                                       se die laut Pachtvertrag bezahlten ha-Sätze herangezogen.
                      heit, Unberührtheit, natürlichen Dynamik und Einzigartigkeit                                                                     haltung dieser Vorgaben sind betreffend dem Nationalpark
                                                                                                                                                                                                                       Zusätzlich werden auch noch geringfügige Bonussummen
                      begeistert und vom Nationalpark-Management beeindruckt.                                                                          Hohe Tauern unter anderem auch die vom Bund und Land
                                                                                                                                                                                                                       für einen Vertragsabschluss ausbezahlt. Derzeit unterlie-
                      Die fachlich und räumlich klare Abgrenzung des Wildnisge-                                                                        zur Verfügung gestellten Budgets gesichert, welche beispiels-
                                                                                                                                                                                                                       gen rund 28.000 ha im Tiroler Teil des Nationalparks Hohe
                      bietes zu den umgebenden IUCN-Naturzonen und zu mas-                                                                             weise zahlreiche Förderungen jeglicher Art sichern. Der Na-
                      siven Infrastruktureinrichtungen sowie die Nichtunterteilung                                                                                                                                     Tauern solchen Freistellungen, was durch rund 70 Verträge
                                                                                                                                                       tionalpark Hohe Tauern konnte aufgrund seiner Größe und
                      des Wildnisgebietes in unterschiedliche Zonen werden sehr                                                                                                                                        gesichert ist. Diese Flächen bilden zusammengefasst die so-
                                                                                                                                                       einigen geschichtlichen Hintergründen erreichen, dass für die
                      positiv gesehen. Die Schutzstrategie der Kombination aus                                                                                                                                         genannte Naturzone innerhalb der Kernzone des National-
                                                                                                                                                       internationale Anerkennung „nur“ 75 % der Kernzone außer
                      hoheitlichen Schutz und privatrechtlichen Vereinbarungen                                                                                                                                         parks. Zweckmäßig ist es, dass die Vereinbarungen immer
                                                                                      Foto: © NPHT Salzburg
                                                                                                                                                       Nutzung gestellt werden müssen. Diese Freistellungen betref-
                      beeindruckte ihn am Beispiel der Fischerei. Um das Wildnis-                                                                      fen vorrangig land- und forstwirtschaftliche sowie jagdliche    mehr in Richtung der Grundbesitzer verlagert werden, was
                      gebiet hinsichtlich auf die Ausübung der vom Verbot ausge-     Verlandungszone beim Hintersee.
                                                                                                                                                       Nutzungen.                                                      langfristig das Verständnis und das Bekenntnis zum Schutz-
                      nommenen Fischerei zu schützen, wurde mit dem Fische-          Der Hintersee liegt im Talschluss des Felbertals und wurde                                                                        gebiet heben soll. Gleichzeitig ist der Nationalparkfonds
                      reiberechtigten am Ober- und Untersulzbach samt Zuflüssen                                                                                                                                        Hohe Tauern Tirol derzeit Pächter von fünf der 33 von der
                                                                                     durch einen Bergsturz aufgestaut. 1933 wurde er zum ers-          Im Tiroler Anteil wurden die dafür notwendigen Flächen über
                      ein langfristiger Pachtvertrag abgeschlossen. Damit können                                                                                                                                       Kernzone tangierten Jagdrevieren. Dies sind die Eigenjagden
                                                                                     ten Naturdenkmal des Landes Salzburg erklärt. Seit 1984 ist       privatrechtliche Vereinbarungen gesichert, welche größten-
                      negative Einwirkungen im Wildnisgebiet selbst sowie von au-
                                                                                     der See sowie weite Bereiche der Umgebung in die Kernzone         teils zwischen 2002 und 2005 mit den Grundbesitzern oder        Innergschlößer Kuhalpe, Innergschlößer Ochsenalpe, Außer-
                      ßen hintangehalten werden. Angetan war die Delegation auch
                                                                                     des Nationalparks Hohe Tauern integriert. Bis vor Jahren war      Pächtern ausverhandelt wurden bzw. immer wieder neu aus-        gschlöß sowie die Jagdhausalpe und die Umbalalpe.
                      vom Wildnis-Bildungsprogramm mit der Wildnisschule und
                                                                                     er noch rund 550 m lang und bis 10 m tief. Durch intensiven
                      den Wildniscamps.
                                                                                     Schotter- und Geschiebeeintransport beginnt der westliche
                                                                                     Teil zu verlanden. Aktuell ist dieser Teil vom übrigen See fast
                                                                                     schon abgetrennt. Vom Parkplatz führt ein Themenweg an die
                                                                                     Nordseite des Sees. Das Umfeld des Sees wird almwirtschaft-
                                                                                     lich genutzt. Der Hintersee ist leicht erreichbar und zählt mit
                                                                                     rund 80.000 Besucher/-innen pro Jahr zu den Hotspots im Na-
                                                                                     tionalpark. Besonders beliebt ist er bei Familien und älteren
                                                                                     Personen, bei Einheimischen und Gästen, jüngst vor allem bei
                                                                                     arabischen Gästen. Der Hintersee ist auch Ausgangspunkt für
                                                                                     den Alpinsteig und historischen Saumweg zum Felbertauern.
                                                                                     Aufgrund seines Fischreichtums stellt er auch ein Eldorado für
                                                                                     Fliegenfischer dar.
Naturraummanagement

                                                                                     Für diesen Hotspot wird mit dem Natur- und Landschafts-
                                                                                     pflegeplan ein integrales Vorzeigeprojekt gemeinsam mit
                                                                                     allen dort Beteiligten erarbeitet. Ziel ist den Hintersee als
                                                                                     Stillgewässer zu erhalten. Dazu wird eine Kombination aus
                                                                                     Schaffung von Retensionsräumen für das Geschiebe am
                                                                                     Schwemmkegel und einer Rücknahme des Deltas erfolgen.
                                                                                     Darüber hinaus sollen Feuchtlebensräume im Seeuferbereich
                                                                                     geschützt werden. Mit den betroffenen Grundeigentümern
                                                                                     werden Vertragsnaturschutz-Vereinbarungen abgeschlossen.
                                                                                     Begleitende Besucherlenkungsmaßnahmen sehen eine Stär-
                                                                                     kung der Hauptachse Parkplatz – Gamsblickhütte – Schleier-
                                                                                     fallblick und Neuüberlegungen zum Parkplatz (Größe, klare
                                                                                     Abgrenzung, WC-Anlage, Müllinsel und Übersichtstafeln) und         Foto: © NPHT / A. Rofner

                                                                                     zur Picknickzone vor.                                             Blick auf die Venedigergruppe.

                                                                                                                                                 22    23
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