Cover - SCHÜLERZEITUNG WFO/TFO BRIXEN
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Redaktion Anja Claudia Dominik Jasmin Antuanet Lena Julia Greta Giulia Lea Lisa Marion Pedro Mara Maria Sandra Valentina Neha Sara Stefanie Betreuung: Giulia Parisi, Gertraud Sagmeister, Franca Santoro, Marion Treibenreif und Tobias Egger. Layout: Die Schülerinnen Laura Nadìn Aichner Laura, Nadin Frenade- Sara mez und Sara Schwarz, 4B TFO, sowie Claudia Ebner und Felix Mahlknecht. Nicht im Bild: Sophia Clementi, Franziska Hinteregger, Emmely Rabensteiner, Lisa Wachtler, Lena Zingerle, Cover: Victor Zgaga, 4B TFO Moritz Comploi und Adrian Fink. Koordination: Markus Hellweger Petr a
Liebe Leserinnen und Leser, trotz der landesweiten Schulschließungen Anfang März haben wir uns auch dieses Jahr wieder voll ins Zeug gelegt, um euch eine angemessene Schülerzeitung prä- sentieren zu können. Obwohl ihr sie online anstatt in einem gedruckten Heft lest, erwartet euch wieder eine Vielfalt an spannenden Themen. Einer unserer Schwer- punkte liegt heuer auf der Nachhaltigkeit: So widmen wir uns auf mehreren Seiten Tipps zur Müllvermeidung und dem Umweltbewusstsein an der Schule, wofür wir u. a. ein Zero-Waste-Unternehmen in Bozen besucht und die Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer inter- viewt haben. Dem Artikel „Ab wann wird das Handy zur Sucht?“ steht ein Bericht über das Leben ohne Smart- phone gegenüber. Auch ernste Themen wie Sexismus, Rassismus und Erinnerung an den Holocaust werden von uns Schüler*innen bewusst behandelt. Ganz beson- ders möchten wir an unseren verstorbenen Sportlehrer Karl Mitterrutzner erinnern, schreiben aber auch über unseren Geschichte- und Deutschlehrer sowie Musi- ker Tobias Egger alias „Barbarossa“. Ungeachtet der Tatsache, dass die Schule geschlossen hält, berichten wir vom Quiz „Politische Bildung“, Italienisch-Wettbe- werb „Olimpiadi di italiano“ und von unserem zukünf- tigen Institutswesen. Inspiration für Tätigkeiten in den Sommerferien sowie nach der Schule findet ihr in den Interviews mit dem DJ Abstrakt und Lorenz Klapfer, der über sein OEW-Projekt in Indien erzählt, sowie im Guide für Sprachreisen. Bedanken möchten wir uns noch bei der Raiffeisenkasse Brixen für die finanzielle Unter- Impressum: stützung der „Tarantel“. Tarantel 2019/2020, Schülermagazin der Fachoberschule für Wirtschaft, Das wär‘ schon alles, denkt ihr? Weit gefehlt, viel mehr Grafik und Kommunikation Julius gibts auf den folgenden Seiten. Aber lest selbst! und Gilbert Durst Brixen Eine spannende Lektüre und noch einen schönen Sommer Redaktionsanschrift: wünscht euch im Namen der „Tarantel“-Redaktion Maria-Montessori-Str. 4, 39042 Brixen E-Mail: schuelermagazin@yahoo.it Valentina Pichler www.fo-brixen.it
Inhalt 22 La mia droga si chiama smartphone 25 Grafische Arbeiten aus der TFO 6 Ein Traum wird wahr 26 Schulsanitäter 10 Umweltbewusste 28 The beginning Schule of WWII 14 So redet die FO 16 Was isst und trinkst du? 17 Unverpackt Laden 30 Influencer „Novo“ 32 Institutswesen 20 Ab wann wird das an unserer Schule Handy zur Sucht 40 Beziehungsstatus: Kompliziert
42 Wenn ich einmal groß bin 46 Der Alltag 62 Ein Guide für eines DJs Sprachreisen 48 Schülerwettbewerb 64 NO al razzismo „Politische Bildung“ 66 Exist is to resist 50 Promemoria Auschwitz 67 Wintersporttag 53 Harvey Weinstein 54 Unterrichten in Indien 58 Olimpiadi di italiano 68 Updates aus der 59 Pfiati, Charly! Schulbibliothek 60 Vom Studenten 72 Ratespiel zum Musiker 74 Covervorschläge
Ein Traum wird wahr Neha Bhati, 3B WFO/V & Marion Treibenreif über den ganz „normalen“ Alltag/Wahnsinn während des Homeschoolings. Mittwoch, 4. März 2020 Schülerin Neha: Klassengespräche am Morgen des 4. März: „Die Bruneckner hom iaz schualfrei wegen Corona, obo konnsch do denken, dass es ins a mol so guat geat. Wechseln mor für a Woche noch Bruneck.“ Doch das war nicht notwen- dig. Schon mittags verdichten sich die Gerüchte, dass eine nationale Schulschließung anstünde. Wir feiern den Geburts- tag meines Cousins, und der hoffe ganz fest, dass die Regie- rung in Rom ihm diese besondere Geburtstagsüberraschung machen würde – unerwartet schulfrei war damals wohl der Traum aller Schüler*innen. Am Nachmittag haben wir Englisch, Turnen und BWL – auf Stol.it verfolgen wir die Nachrichten. Ein Wechselbad der Gefühle, aber noch keine Klarheit. Die gibt es dann am Abend: Schulschließung bis 3. April! Mein Cousin bedankt sich auf Instagram bei Conte für das beste Geburtstagsgeschenk ever: „Grazie, amico!“ Auch meinerseits ist die Freude groß. Mein Programm für die „Corona-Ferien“ ist schlicht und einfach: am nächs- ten Morgen ausschlafen, stundenlang telefonieren und die freien Tage genießen, die mir wie verlängerte Semesterfe- rien vorkommen. 6
4. März 2020, Tag 0 – Bevor alles begann… Prof. Treibenreif: Die Hiobsbotschaft wird mir von einer Freundin, kurz nach dem Mittagessen, überbracht. „Hosch schun gheart?“ Nein, ich habe noch nichts gehört, bin aber ziemlich schnell im Organisationsmodus. „Wenn die Schule geschlossen wird, muss ich meinen Schüler*innen sagen, dass sie die Unterlagen mitnehmen sollen.“ Und mein Sohn springt wie ein auf- geschrecktes Huhn in der Wohnung herum, weil er die „frohe“ Botschaft gar nicht fassen kann. Doch was stimmt und was nicht? Kurzerhand beschließe das müsste schon für eine Weile rei- ich, noch einmal in die Schule zu fah- chen, denke ich mir. Meinen Spind in ren. Dort findet gerade der Nachmit- der Schule habe ich vorsichtshalber tagsunterricht statt. Im Sekretariat und ausgeräumt und sämtliche Bücher und im Lehrerzimmer weiß auch niemand Hefte mit nach Hause geschleppt – zum etwas Genaueres. Um auf Nummer Glück, wie sich nachher herausstellt. sicher zu gehen, lasse ich den Schü- ler*innen einer Klasse ausrichten, 6.März 2020, Tag 2 dass sie ihre Bücher und Unterlagen Jetzt haben wir Gewissheit! Bis zum mit nach Hause nehmen sollen. An die 3.April bleiben die Schulen also zu. andere Klasse denke ich gar nicht. Mein Um nicht danach narrisch zu wer- Fehler, und so sind diese Schüler*in- den, beginne ich, Arbeitsaufträge nen bis heute nicht nur ohne Bücher, ins digitale Register zu stellen. Die sondern auch ohne die Unterlagen aus Überlegung dahinter ist, dass ich so Vorcorona-Zeiten… den Schüler*innen Druck herausneh- men kann. Für mich selbst bedeutet Donnerstag, 5. März, Tag 1 dies, dass ich die Arbeitsunterlagen Da der Schulfrei-Traum wahr gewor- so aufbereiten muss, dass sie ohne den ist: Ferienmodus on! Ich schlafe Zusatzerklärung funktionieren. Was lange und mache weitere Pläne für die extrem viel Zeit kostet, sind die ver- kommenden Tage – ich will unser Haus schiedenen Kommunikationskanäle. aufräumen, im Garten arbeiten, mein WhatsApp-Nachrichten, die eintru- Zimmer umgestalten … Schule kommt deln, E-Mails, Telefonate… der Tag in meinem Plan nicht vor. Ich habe ja verstreicht und ich habe wenig weiter in den Semesterferien vorgearbeitet, gebracht. Erste Frusterlebnisse! 7
Donnerstag, 12. März, Tag 8 innen auf, genau aufzuschreiben, wie Immer noch dasselbe im Register, die sie arbeiten, wie lange sie für welche Abgabefristen leicht einzuhalten! Super! Aufgabe brauchen. Und da das bittere Google Classroom und Drive haben wir Erwachen! Geschichte nimmt ziemlich zum Glück nicht. Also wirklich Ferien! viele Stunden in Anspruch. Wie kann das sein, wo ich doch alles so genau Montag, 16. März – böses Erwachen berechnet habe? Morgens um 9.00 Uhr werfe ich einen ersten Blick ins digitale Register. Oh 19. März 2020, Tag 14 Gott!!! Jede Menge neue Arbeitsauf- Ich bin am Boden zerstört! Eine neue träge! Und es folgen laufend neue. Das Meldung ist im Umlauf! Die Schule schaffe ich nie! Ferienmodus off und ran beginnt erst wieder am 2. Mai? Bitte an die Arbeit. Ich arbeite mich durch die nicht! Ein Schüler informiert mich, dass Aufträge und kämpfe immer wieder mit es sich um eine gefakte Nachricht han- der Technik: Der Drucker druckt nicht, delt. Kurzzeitige Erleichterung, aber wie er sollte, der Scanner funktioniert die Vorstellung, so weitermachen zu nicht, täglich kommen neue Plattfor- müssen, schlägt mir aufs Gemüt! men dazu – Meet, Zoom, Google Class- ICH VERMISSE MEINE SCHÜLER*IN- room, Google Drive –, unser WLAN ist NEN! GANZ FEST!!! überlastet, oft geht gar nichts und ich versäume die Abgabe im Register. Ein Montag, 6. April, Tag 33 Alptraum, Stress pur! Habe mehr zu Immer noch kein Land – sprich: kein tun, als ich es zu „normalen“ Schulzei- regulärer Schulbetrieb in Sicht. Mitt- ten je hatte. Ich will die Schule zurück!!! lerweile hat sich das Arbeitspensum auf ein erträgliches Maß eingependelt. 18. März 2020, Tag 13 Ich bin routinierter mit der Technik. Die Heute erreicht mich der erste Hilfe- Videokonferenzen machen fast schon ruf meiner Schüler*innen! Sie wer- Spaß, das selbstständige Erarbeiten den unter einer Flut von Arbeitsauf- aller neuen Inhalte jedoch weniger. trägen begraben. Nein, Deutsch und Es ist mühsam und zeitaufwendig. Die Geschichte sind nicht das Problem! Lehrpersonen helfen uns so gut es geht Zu unübersichtlich erscheinen ihnen – und wir helfen uns untereinander wei- die Arbeitsaufträge, zu viel ist zu erle- ter. Nichts mit „Corona-Ferien“, dafür digen, das eigenständige Arbeiten kos- stehen wohlverdiente Osterferien an! tet extrem viel Zeit. Sie wünschen sich hie und da Videokonferenzen. Ich leite 8. April 2020, Tag 35 die Vorschläge an die Kolleg*innen Wir stecken mitten drin, im Fernunter- weiter und die Lage verbessert sich, richt. Erste Ermüdungserscheinungen auch dank des neuen Feldes im digita- machen sich breit, bei allen. Ein posi- len Register. Ich fordere die Schüler* tiver Effekt am Rande: Meine digitalen 8
Kompetenzen sind exponentiell gestie- 28. April 2020, Tag 55 gen. Vor 3 Jahren stellten mir meine Nun ist es seit ein paar Tagen fix. Die Schule wird erst wieder Schüler*innen im Abschlusszeugnis in im September losgehen. Wir alle müssen uns dem fügen. Es ist diesem Bereich eine 6 aus, heute wäre schwer, sich immer wieder neu zu motivieren, v.a. dann, wenn ein ich sicher auf 8;). Auf unserem IPad Themengebiet abgeschlossen ist. Aber ich habe mir fest vorge- zu Hause haben wir 6 verschiedene nommen, positiv zu denken, nicht in das allgemeine Geschimpfe Anbieter für Videokonferenzen herun- einzufallen, was alles nicht funktioniert. Fakt ist, mir fehlen die tergeladen, von Jitsi über Google Meet Jugendlichen, mir fehlt das unmittelbare Feedback, mir fehlen die und Skype bis hin zu Zoom. So halte ich ganz normalen Unterrichtsstunden. Was mich aufbaut, das sind Kontakt zur Außenwelt! freundliche E-Mails, Osterglückwünsche von den Schüler*innen, Tipps von Ex-Schüler*innen und vor allem die vielen guten Ergeb- Freitag, 17. April, Tag 44 nisse, die ihr trotz Stress und Ausnahmesituation abliefert. Ich Das Wetter ist wunderschön, die freue mich, wenn ich beim Korrigieren merke, dass ihr euch auf Sonne und der Liegestuhl im Garten die Themen eingelassen habt und euch bemüht, die Arbeiten sorg- zu verlockend. Habe heute fast die fältig zu erledigen und wenn ich sehe, was alles in euch steckt! Videokonferenz verschlafen. Es fällt In dem Sinne: Ich freue mich darauf, euch im September mir von Tag zu Tag schwerer, mich wiederzusehen! zu motivieren. Ich arbeite ab, was zu erledigen ist, aber Begeisterung geht Montag, 27. April – Traum wird zum Alptraum anders. Schule ist doch mehr als nur Die Schule kriegen wir in diesem Schuljahr nicht zurück, das ist jetzt das Abarbeiten von online zur Verfü- definitiv. Ich brauche einen neuen Plan. Da Sommerferien schon im gung gestellten Aufgaben. Mir fehlen Mai nicht gehen, müssen wir wohl oder übel alle durch. Ich mehr die Diskussionen mit Mitschüler*innen übel als wohl. An vieles habe ich mich gewöhnt: Die Technik ist nicht und Lehrpersonen, mir fehlt, dass ich mehr mein Feind, ich kann selbstständig arbeiten, teile mir meine nicht sofort nachfragen kann, wenn Zeit jetzt besser ein, aber das konnte ich schon vor Corona. Schule ich etwas nicht verstehe, mir fehlen ist aber nicht nur „Arbeit“, sondern auch Ort der Begegnung und des der Spaß und die Unterhaltung in der Austauschs, und beides ist auf virtuellem Weg nur halb so lustig wie Klasse. Ich möchte die Schule jetzt im realen. Aber da es eh nichts nützt, ist mein Motto jetzt: Augen zu wirklich ganz dringend zurück!!! und durch! Im Herbst will ich die Schule dann aber wirklich zurück!!! Von der Klasse 2B TFO im Fernunterricht gestaltete EBooks 9
Umweltbewusste Schule Greta Dolliana & Valentina Pichler, 4B WFO/T Umweltschutz ist ein heiß diskutiertes Im Folgenden stellen wir euch einige Thema - in den Medien, in der Schule, Maßnahmen zur Nachhaltigkeit an eigentlich überall rund um den Globus. unserer Schule vor: Themen wie Abholzung der Regenwäl- der, CO2-Emissionen und extreme Wet- » Im Zuge der geplanten Umbauarbeiten an unserer Schule tererscheinungen wie Wirbelstürme, wurden vorab innovative Ideen in die Tat umgesetzt. So Dürren und Überschwemmungen sind wurde im vergangenen Jahr ein Getränkeautomat, an nicht nur regelmäßig in den Schlagzei- dem man Plastikflaschen mit abgefülltem Wasser kaufen len (wie etwa die Buschbrände in Aus- konnte, durch einen Wasserspender ersetzt. Zudem sind tralien zu Beginn des Jahres), sondern am Kaffeeautomaten gleich nebenan keine Plastikbecher werden auch im Unterricht besprochen. mehr erhältlich. Selbst das Plastikstäbchen, das lange Im kleinen Rahmen wird dort versucht, genug als Löffel gedient hat, wich einem umweltfreund- einen Beitrag für die Umwelt zu leisten. licheren Ersatz: Wer sich nun ein Heißgetränk kauft, erhält Auch wenn es nur kleine Schritte sind, einen beschichteten Kartonbecher mit Holzstäbchen. führen bekanntlich auch diese zum Ziel. » Die wichtigste Neuerung in Bezug auf Nachhaltigkeit an der Schule sind allerdings die sogenannten Müllinseln, die es seit Beginn dieses Schuljahres in allen vier Eta- gen gibt: Es handelt sich um Gruppen von diversen Müll- eimern; einen für das Plastik, einen für die Bioabfälle, einen für das Papier und den letzten für den Restmüll. Im Erdgeschoss befindet sich jeweils ein zusätzlicher Eimer für Dosen. Daneben hängt ein Informationsblatt, welches den Schüler*innen im Falle von Unsicherheiten aufzeigt, in welchen Mülleimer der jeweilige Abfall gehört. In den Klassen selbst ist lediglich der Papierkorb geblieben. » Dieses Konzept ist darauf ausgelegt, das Bewusstsein der Schüler*innen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umwelt zu erweitern, sie über Recycling zu informieren und ihnen schließlich die richtige Mülltrennung beizubringen. 10
Wir haben bei den jeweiligen Ordnungsdienst ab, sei jedoch Schüler*innen auch für manche zu eklig. Zu guter Letzt nachgefragt, wie die werde zwar meist, jedoch nicht immer Müllinseln bei ihnen darauf geachtet, ob der Abfall tatsächlich ankommen. im richtigen Eimer lande. Der Großteil der Befragten gab auf die Um dieses Verhalten zu rechtfertigen, Frage, ob die Müllinseln überhaupt weisen viele Schüler*innen auf ein sinnvoll seien, an, dass dies zwar eine gewisses Gerücht hin, welches seit gute Idee sei, sie aber falsch umge- längerer Zeit in der Schule kursiert: setzt worden wäre. Besonders stark Der von den Schüler*innen getrennte ist der Wunsch nach getrennten Müll- Müll werde in einen einzigen Behälter eimern in den Klassen. Des Weiteren bei den Schuldiener*innen geworfen habe sich das Umweltbewusstsein und somit sei die Mülltrennung sinnlos. sowie das Wissen über die Mülltren- nung mit der Einführung der Müllin- Natürlich haben wir dazu bei den seln kaum verändert. Schuldiener*innen nachgefragt. Diese gaben an, dass dieses Gerücht nicht Fast alle befragten Schüler*innen der Wahrheit entspreche. In allen Müll- gaben an, die Müllinseln täglich zu nut- eimern der Müllinseln befinde sich ein zen. Trotzdem störe der Gang zu den eigener Sack, welcher später indivi- Müllinseln den Unterricht und es werde duell weggebracht werde. Der Biomüll sogar verboten, während der Stunde komme in einen Container, der sich dorthin zu gehen, was wiederum dazu auf dem Hinterhof befinde, Plastik und führe, dass man seinen Abfall in der Papier würden von den Schuldiener*in- Klasse vergesse. nen zum Recyclinghof gebracht und der Restmüll werde schließlich von der In den eigens für das Papier vorgese- Müllabfuhr abgeholt. henen Eimern landen nach Angaben der Foto: Stefan Unterberger Schüler*innen regelmäßig auch andere Abfälle wie z. B. Tempotaschentücher (die übrigens nicht zum Papier, sondern zum Biomüll gehören). Kaum jemand gab an, dass seine/ihre gesamte Klasse immer darauf achte, nur Papier in den Papier- korb zu werfen. Überdies werde der Abfall aus den Papierkörben in den Klas- sen am Ende des Tages oft nicht getrennt in die verschiedenen Eimer der Müllin- seln geworfen. Dies hänge zumeist vom 11
Mit der Einführung der Müllinseln habe Seit mehreren Jahren reist sie um die die Menge an Abfällen, die in den ver- Welt, um die Meeresschutzorganisa- schiedenen Gebäudeteilen eingesam- tion „Sea Shepherd“ zu unterstützten melt werden, abgenommen. Außerdem und sich für Umweltprojekte stark zu werde der Müll aus den Papierkörben machen. So wurde sie etwa auf den in den Klassen meist gewissenhaft Färöern verhaftet, weil sie sich zwi- entleert. Auch wenn dort nicht nur schen Wale und Walfänger gestellt Papiermüll landet, werde der Müll hatte, um die Tiere vor ihrem Tod zu beim Entleeren getrennt. Eher selten bewahren. Zudem organisiert sie sei Müll in einem Behälter, in den er eigene Kampagnen wie etwa „Cycle nicht hingehört. For The Ocean“. Es gebe einzelne Klassen, in denen die Die Wintermonate verbringt Maggy in Mülltrennung noch nicht ernst genom- ihrer Heimat Südtirol. Diese nutzt sie, men werde und das neue System nicht um Vorträge und Workshops in ver- gut funktioniere. Jedoch handle es schiedensten Bildungseinrichtungen sich dabei um einen kleinen Teil der zu veranstalten - von Kindergärten bis Schüler*innen. Universitäten ist alles dabei. Vor sieben Jahren, als sie damit begonnen hat, Die Müllinseln seien auf jeden Fall seien noch sehr wenige Schulen daran eine sinnvolle Investition gewesen; interessiert gewesen, heute hält sie den Schüler*innen werde Wertvolles täglich drei bis vier Vorträge. Nebenbei für das Leben vermittelt, denn Müll- schreibt sie ein eigenes Buch. In den trennung sei wichtig für unser aller vergangenen Jahren habe sich schon Zukunft. Bereits jetzt merke man, dass Einiges bewegt, leider müsse diese sich etwas an der Einstellung der Schü- Bewegung dringendst schneller wer- ler*innen geändert habe und der Müll den. „Ich würde mir wünschen, dass im Vergleich zum Anfang des Schuljah- wir etwas weniger an Traditionen fest- res besser getrennt werde. halten und etwas mehr auf unser Herz hören, Biobauern und Menschen, die „HOPE — Big Change Permakultur anbauen, besser unter- Starts Small“ stützen, keine Wälder mehr abholzen, um Platz für noch mehr Industrie zu Auch unser diesjähriges Schulmotto schaffen, und damit aufhören, weitere „HOPE - Big Change Starts Small“ steht Hotels zu bauen.“ ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Der Satz stammt von der Umwelt- und Laut „Klimareport - Südtirol 2018“ der Tierschutzaktivistin Magdalena „Maggy“ EURAC Research gebe es seit eini- Gschnitzer, einer ehemaligen Schülerin gen Jahrzehnten auch in Südtirol eine unserer Schule. stetige Erwärmung, welche bis zum 12
Ende des Jahrhunderts um bis zu 5 °C gemeinnützige Naturschutzorgani- ansteigen könnte. Zu den Extremereig- sationen. Um selbst einen Beitrag zu nissen wie sehr starkem Regen und leisten, genügt es, Ecosia statt andere der Gletscherschmelze kommen mehr Suchmaschinen zu verwenden. Es gibt Regen als Schnee im Winter und mehr einen eigenen Zähler für Suchanfragen Verdunstung im Sommer dazu. Wir und laut Website werde im Schnitt je müssen uns also damit auseinander- 45 Suchanfragen ein Baum gepflanzt. setzen, das Klima zu schützen, indem wir unsere CO2- Emissionen senken. Auf ihrer Website maggy-gschnitzer.com schreibt Maggy von ihren Beweggrün- den, Träumen und Visionen. Hier einige-Tipps zum nachhaltigeren Leben von Maggy Der wichtigste Tipp überhaupt sei es, bei uns selbst zu beginnen. Jeder könne in seinem täglichen Leben auf Kleinigkeiten achten, welche zur Gesundheit unseres Planeten bei- tragen. Es sei bereits ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, auf (Einweg-)Plastikflaschen zu verzich- ten und an deren Stelle Glasflaschen Magdalena Gschnitzer zu verwenden. Auch einmal in der Foto: www.ff-bz.com „ Woche auf tierische Produkte zu ver- zichten helfe der Umwelt. Man solle außerdem seine Elektrogeräte so Jede*r von uns kann so viel Gutes lange verwenden, wie es nur gehe, bewirken - dafür müssen keine Berge plastikfreie Supermärkte aufsuchen an einem Tag versetzt werden. Wir und Kleidung in Second-Hand-Läden brauchen Millionen von Menschen, die anstatt in irgendwelchen Großkonzer- bereit sind, kleine Schritte zu gehen. nen einkaufen. Am wichtigsten ist es, nach innen zu gehen, auf unser Herz zu hören und Schließlich gibt es sogar ökologi- uns vorzustellen, wie die Welt, auf der sche Suchmaschinen wie etwa Ecosia. Das Unternehmen spendet 80 Pro- wir leben wollen, aussehen soll. „ - Maggy Gschnitzer zent des Einnahmeüberschusses für 13
So redet die FO Brixen Anja Klammer, Maria Pallhuber & Jasmin Wieser, 2B TFO Gulasch oder Golasch, das ist hier die Frage. Das Thema Dia- lekte hat uns erstmals interessiert, als diese Frage in unse- Bist du ein rer Klasse aufgekommen ist. Immer wieder kam es zu Dis- kussionen, was bestimmte Wörter bedeuten und wie man sie Dialekt Experte? ausspricht. Vieles davon hängt von der Herkunft ab und ob Ordne den Begriffen die sich zwei Dialekte der Eltern mischen. richtige Antwort zu! Besonders die Fachrichtung Grafik und Kommunikation ist A warum 1 knutz dafür bekannt, dass ihre Schüler*innen aus ganz Südtirol B Ameise 2 raschunig herkommen. Auch wenn der Großteil der Schüler*innen aus C Balkon 3 pfnetschen Brixen und Umgebung kommen, sind darüber hinaus das D niesen Pustertal sowie der Vinschgau stark vertreten. 4 Rittl E zurückhaltend beim Essen 5 zwoi F klein 6 inkentn Sprachvarietäten G Knoten in den 7 Nunze Haaren Falz dir, olto, loutor, geil, oi lepsn, fra, saubor,… Auch in Südtirol 8 Krouga H wozu/weshalb unterscheidet man zwischen verschiedenen Sprachvarietä- I Spinne 9 brumm ten. Ein Teil davon ist die Jugendsprache. Untereinander spre- chen Jugendliche nämlich im Dialekt und benutzen bestimmte J Ofen einheizen 10 Solder Abkürzungen oder fremdsprachliche Bezeichnungen. Des Weiteren werden Fremdsprachen ins alltägliche Leben Auswertungen: eingebaut und miteinander vermischt. Dabei verwendet man 0-2: Besser, du wanderst aus! in Südtirol vor allem englische und italienische Begriffe. Sorry, 2-5: E in Dialekt – Stützkurs ist thanks, idk, easy, ci stá, che palle, wtf,… sind nur einige Beispiele zu empfehlen! dafür. Wenn ihr bewusst auf eure eigene Aussprache achtet, fal- 5-7: Nicht schlecht, mach weiter so ;) len euch sicher noch weitere typische Südtiroler Wörter ein. 7-9: Kultur liegt dir am Herzen! Auf jeden Fall ist der Dialekt ein spannendes Thema, über 10: Du bist ein wahrer Experte :) das man viel über die Geschichte Südtirols erfahren kann. Wir haben genauer nachgefragt und einige interessante Richtig: 1F, 2E, 3D, 4G, 5H, 6J, 7B, 8I, 9A, 10C Begriffe kennengelernt. 14
„ Treffen mehrere Schüler*innen aus verschiedenen geografi- schen Orten Südtirols aufein- ander, wird einem erst richtig bewusst, wie verschieden ein Das Südtirolerische Wort interpretiert bzw. ausge- sprochen wird. Dadurch können In Südtirol gibt es drei offiziell anerkannte Landesspra- auch neue Begriffe entstehen chen. Das Deutsche, das Italienische und das Ladinische. und gebildet werden. Knutz = Die Mehrsprachigkeit prägt nicht nur Land und Leute, son- klein, Groga = Spinne, raschu- dern gehört auch zu den besonderen Eigenheiten Südtirols. nig = zurückhaltend beim Essen, Durch den Pariser Vertrag (1946) und das zweite Autono- hockts? = spinnst du?, nex = ach miestatut (1972) wurden die Bestimmungen in Bezug auf die gea … solche oder ähnliche Wör- beiden Amtssprachen geregelt. Seither herrscht Gleichbe- ter wurden von Generation zu rechtigung der beiden Amtssprachen Deutsch und Italie- Generation mündlich weiter- nisch. Der Südtiroler Sprachgebrauch ist im Allgemeinen gegeben und zählen heute noch wenig erforscht. DIE Südtiroler Mundart, „das Südtiroleri- zum Wortschatz der Jugendli- sche“ an sich, gibt es nicht. Es existieren lediglich mehrere chen. Mögen auch sie dieses alte Südtiroler Dialekte, die von Talschaft zu Talschaft variieren. Kulturgut als wertvolle Schätze Sie gehören, wie alle Tiroler Mundarten, den oberdeutschen Dialektgruppen an. Die Südtiroler Dialekte haben sich im an ihre Kinder überliefern! „ Laufe der Jahre weniger stark verändert als jene anderer Sprachräume. Dies ist darauf zurückzuführen, dass viele Täler in sich abgeschlossen sind. Der Dialekt ist also auch ein starkes Symbol der Identität. 15
Was isst & trinkst du? Marion Rabensteiner, Woher bekommen die Schüler*innen die notwendige Ener- 4A WFO/V gie für den ganzen Tag? Auf diese Frage liefert eine Umfrage der „Tarantel“ Antworten. 28 Schüler*innen, die sich im Alter Lieblingspause in der Schule: zwischen 14 und 18 Jahren befinden, nahmen daran teil und gaben uns Auskunft über ihre Ess- und Trinkgewohnheiten vor Pizza Schulbeginn und während der Pause. Brot Obst 54 % Zuhause Frühstücksgebäck 8 % Automaten Woher 27 % nimmst Pauseverkauf Pausenverkauf du deine Schule Laut den Ergebnissen ernähren sich die 11 % Pause? Schüler*innen in der Pause recht ausge- Bäcker wogen und gesund. Der weitaus belieb- teste gesunde Snack ist das Pausenbrot, aber auch Äpfel und andere Obstsorten, je nach Saison, werden häufig gegessen. Wie oft 2-3x öfter isst du „Trinken ist wichtig“ am Tag? 4-5x Während der Schulzeit trinken die meis- ten Schüler*innen Wasser. Das wird mei- ner Meinung nach durch die Installation des Trinkbrunnens in der Schule unter- Frühstück stützt. So haben Schüler*innen jederzeit Knapp 83 Prozent der Befragten nehmen am Morgen ein Früh- Zugang zu frischem, gefiltertem Wasser. stück zu sich. Wer ohne den richtigen „Treibstoff“ aus dem Haus Knapp 29 Prozent der Befragten trinken geht, hat nicht genug Energie für den Tag. Fast 50 Prozent des auch mehr als 2 Liter am Tag. Grundbedarfs an Kalorien verbraucht der Körper in der Nacht. Wenn wir morgens aufwachen, benötigen wir schnell Energie Fazit in Form von Kohlenhydraten. Das Gehirn, die Muskeln und auch Die Umfrage zeigt, dass Jugendliche die Organe haben Bedarf an dieser Energie, um zu funktionie- bereits in ihrem Alter auf eine gesunde ren. Bei den meisten Menschen tritt ohne Frühstück nach 2–3 Ernährung achten. Die Schüler*innen h ein Hungergefühl auf. Deshalb nehmen viele Schüler*innen sollten diese Gewohnheiten beibehal- bereits während des Unterrichts irgendwelche Snacks zu sich. ten und sie könnten seitens der Schule Dies ist auch für die schlanke Linie nicht unbedingt förderlich. auch noch mehr gefördert werden. 16
Unverpackt-Laden „Novo“ Hannah Seiwald, Mara Seiwald & Lisa Unterberger, 2A TFO Im November 2019 hat sich die „Tarantel“ den Unverpackt- Laden „Novo“ in Bozen genauer unter die Lupe genommen. Der Laden befindet sich in der Weggensteinstraße in Bozen, welche nur zehn Minuten vom Bahnhof entfernt ist. Dort wer- den Güter aller Art wie z. B. Lebensmittel, Kosmetikartikel und weitere Alltagsgegenstände angeboten. Um uns einen Einblick zu verschaffen, stellten wir dem Inhaber Stefan Zanotti einige Fragen. Tarantel: Wie kamen Sie auf die Idee, einen Unver- packt-Laden zu gründen? Wie und wann entstand der Laden? Stefan Zanotti: Der Laden entstand vor zweieinhalb Jahren. Vorher hatten wir zirka zwei Jahre lang geplant. Die Idee kam Welche Zielgruppe spricht Ihr mir, weil momentan sehr viel Plastik, unter anderem von Ver- Laden besonders an? packungen, in der Umwelt landet. Das Problem dabei ist, dass Eigentlich kommen Leute aus allen dieses Plastik nicht richtig verrottet. Wir wollten ein kleines Altersgruppen zu uns. Besonders häu- Zeichen setzen und hoffen jetzt, dass uns einige nachahmen fig kaufen junge Mütter mit ihren Kin- und unser Konzept übernehmen. dern bei uns ein. Leider besuchen bis- her, trotz des Studentenheims neben Gibt es schon ähnliche Läden in Südtirol mit dem- dem Laden, nur wenige Studenten selben Konzept? unser Geschäft. Nein. Momentan sind wir die einzigen, die unverpackte Waren in dieser Menge verkaufen. Einige verkaufen vielleicht ein- Ist BIO automatisch teurer? zelne Produkte ohne Verpackung, aber sicherlich hat keiner Die meisten Leute denken von vorn- so ein umfangreiches Sortiment wie wir hier bei „Novo“. herein, dass BIO automatisch teurer ist. Das stimmt jedoch nicht immer. Wie viele Produkte verkaufen Sie in Ihrem Laden? Natürlich muss man beachten, dass die In unserem Laden kann man 500 verschiedene Produkte kau- meisten Produkte aus Südtirol stam- fen, von Lebensmitteln über Produkte für die Körperhygiene men und somit nicht so billig produziert bis hin zu Haushaltsartikeln. werden können. 17
DIY: Bienenwachstücher zum Verpacken Wie funktioniert das Einkaufen Du benötigst: im Laden? Soll man selbst Gefäße » Baumwollstoff mitbringen? » Bienenwachs Wenn jemand selbst ein Gefäß zum » Backpapier Einkaufen mitbringt, wäre dies der » Bügeleisen Idealfall. Die Leute, die zum ersten Mal bei uns einkaufen, haben die Möglich- So geht's: keit, Papier- und Stofftaschen bei uns 1. Die Tücher nach Belieben zuschneiden zu kaufen und diese bei weiteren Ein- 2. Backpapier auslegen, Baumwoll-Tuch käufen wieder mitzubringen. Beim ers- darauf ausbreiten ten Einkauf zeigen wir ihnen, wie unser 3. Das Tuch mit Bienenwachs gleichmäßig Laden funktioniert. Erfahrene Kunden bestreuen können ihre Gefäße selbst auffüllen. 4. Backpapier darauf auslegen 5. Bügeln (falls nötig nochmals Bienen- Wie kommen die Produkte in den wachs auf trockene Stellen geben) Laden? 6. 5 bis 10 Minuten trocknen lassen Teils bestellen wir die Waren direkt bei Produzenten oder Importeuren. Das Damit kannst du: meiste wird in 25 kg Säcken geliefert. » Brote einpacken Wir achten darauf, dass diese größten- » Lebensmittel frisch halten teils aus Papier bestehen. Leider funk- » Schüsseln abdecken tioniert das nicht immer. Vorteile: Wird künftig ein weiterer Laden » passt sich allen Formen an dieses Konzepts eröffnen? » kein Müll Ja, in Brixen soll ein Laden nahe dem » hygienisch (leicht abwaschbar) Busbahnhof eröffnen. » strapazierfähig » wiederverwendbar Wollen Sie unseren Lesern noch » umweltfreundlich etwas mitteilen? Ich denke, jeder sollte sich selbst Gedan- ken über seine Lebensweise machen. Viel Spaß beim Nachmachen! 18
Fünf nützliche Gadgets für den Umweltschutz Zahnhygiene: Festes Deodorant: Bambuszahnbürste: Einerseits kann festes Deo einfach und Bambus ist biologisch abbaubar (im Ver- schnell zu Hause selbst hergestellt wer- gleich: Plastik zersetzt sich erst nach 500 den (Rezept: https://utopia.de/ratgeber/ Jahren), wirkt antibakteriell und wächst deo-ohne-aluminium-selber-machen/) schnell nach. Produkte aus Bambus sind oder für einige Euro (z.B. im neu eröffneten weitgehend unbehandelt (enthalten keine „Novo“-Laden Brixen) erworben werden. chemischen Schadstoffe) und bleiben lange in ihrem ursprünglichen Zustand erhal- Menstruationstasse: ten. Zudem sind Plastikzahnbürsten durch Durchschnittlich 3600 Tampons/Binden und kleine Mikroplastikteilchen gesundheits- 1115 Euro können durch das Benutzen einer schädlich für unseren Organismus. sogenannten Menstruationstasse ein- Zahnbürste mit austauschbaren Bor- gespart werden. Die Tasse kann 10 Jahre sten: Sollte sich die Bambuszahnbürste benutzt werden und kostet ca. 25 Euro. Sie als ungeeignet erweisen, ist es mög- ist besser für den Körper, da sie im Gegen- lich, eine Zahnbürste zu kaufen, deren satz zu anderen Hygieneartikeln nicht Borsten ausgetauscht werden können. gebleicht wurde und keine chemischen So muss beim Wechseln nicht die ganze Schadstoffe enthält. Interessierte können Zahnbürste, sondern es müssen bloß ihre sich im Internet informieren. Borsten ersetzt werden. Klimaneutraler Collegeblock: Zahnputztabletten: Oftmals wird beim Kauf von Schreibmate- Die Tabletten werden vor dem Gebrauch rialien nicht über eine mögliche umwelt- gekaut und bilden dank des Speichels freundliche Alternative nachgedacht. Dabei eine Paste, mit welcher die Zähne geputzt ist der Kauf eines solchen Artikels nicht werden können. So wird viel Verpackung, komplizierter und ist zudem noch billiger. folglich Müll, eingespart. Zudem sind sie Solche Blöcke können auch bei uns in jeder gesünder als ihre Alternative in der Tube. Schreibwarenhandlung gekauft werden und sind eine einfache Methode, Geld sowie Haarseife: Ressourcen einzusparen. Zusätzlich zum Einsparen von Verpackung weist die feste Haarseife auch andere posi- tive Aspekte auf: So ersetzen 80 g einer Wie ihr seht, ist es einfach, einige Haarseife rund 750 ml Flüssigshampoo. umweltbelastende Alltagsgegenstände Die natürlichen Inhaltsstoffe kommen der durch deren klimafreundliche Alterna- Kopfhaut zugute. Außerdem ist sie sehr tiven zu ersetzten. Jeder Schritt kann kompakt und somit praktisch für Reisen. etwas bewirken! 19
Ab wann wird das Handy zur Sucht? Handysüchtig ist man, wenn man sein Lea Runggatscher & Smartphone mehr als 60 Mal am Tag Stefanie Ralser, nutzt. Wie Marktforschungs-Experten 3A WFO/T (von Flurry) herausgefunden haben, sind weltweit 176 Millionen Menschen Ständig wird uns Jugendlichen vor- von Handysucht betroffen. Die „Opfer“ geworfen, wir würden zu viel Zeit am sind vor allem Teenager, Studenten und Handy verbringen. Aber trifft dies auch Personen mittleren Alters. Die Symp- wirklich zu? Und kann man von einem tome der Handysucht ähneln denen der Handy überhaupt süchtig werden? Wir Drogen- und Spielsucht. Die Auswir- haben uns über dieses Thema infor- kungen auf die psychische und physi- miert und dazu eine Umfrage an unse- sche Gesundheit der Betroffenen sind rer Schule durchgeführt. ähnlich verheerend. Anzeichen für Handysucht » Der Nutzer verliert die Kontrolle über depressiven Verstimmung oder Wut den Handygebrauch; das Smart- auf, wenn das Handy abhandenge- phone zu benutzen wird zur Routine. kommen oder der Akku leer ist. » Handy wird auch in unangemesse- » Auf schlechten Netzempfang folgt nen Situationen benutzt. innere Unruhe. » Die betroffene Person hat immer » Auch während des Essens oder weniger reale Kontakte und kom- in Gesprächen schaut der Betrof- muniziert lieber über das Handy. fene ständig auf das Display des » Smartphone wird zur psychischen Sta- Handys, um ja nichts zu verpassen. bilisierung genutzt, z.B. um sich aufzu- Quelle: www.familienleben.ch/kind/jugendliche/ heitern oder um Stress abzubauen. handysucht-wenn-das-smartphone-zum- » Es treten Angstgefühle bis hin zur problem-wird-5264 20
Umfrage zur Handynutzung an der WFO-TFO Brixen Tipps für den Alltag Wir haben zu Beginn dieses Jahres » Wecker benutzen an unserer Schule eine Umfrage Das Handy neben dem Kopfkissen ver- durchgeführt. Dabei wurden pro Klas- leitet dazu, ständig draufzuschauen. Ein se zwei bis drei Schüler*innen aus al- richtiger Wecker schafft Abhilfe. len Richtungen und allen Schulstufen » Erst Frühstück, dann Handy befragt. Folgendes konnten wir da- Wer morgens bereits vor dem Früh- durch feststellen: stück Nachrichten und soziale Netz- 10 % werke checkt, stresst das Gehirn und Nur 10 Prozent der Schüler*innen wird weniger entspannt in den Tag schalten ihr Handy während des starten. Unterrichts aus. » Handyfreie Zonen Das Schlafzimmer und die Couch soll- ten zur handyfreien Zone erklärt wer- den. Das bequeme Sofa lädt dazu ein, 30 % 30 Prozent der Schüler*innen schalten das Handy in der Nacht aus. stundenlang auf den Bildschirm zu Über 60 Prozent der Schüler*innen 60 % starren. Wäre die Handynutzung nur nutzen ihr Smartphone zwischen drei auf einem ungemütlichen Stuhl erlaubt, bis fünf Std, die restlichen sogar über würde das die Zeit am Gerät vermut- fünf Stunden. lich stark reduzieren. » Raus aus der Hosentasche 80 % 80 Prozent der Schüler*innen würden Das Handy ist schnell aus der Hosen- ihr Haus nicht ohne ihrem Handy tasche gezogen. Ist es jedoch im Ruck- verlassen. 65 % sack oder der Handtasche versteckt, muss zum Rausholen ein größerer 65 Prozent der Schüler*innen lenkt ihr Aufwand betrieben werden. Man sollte Handy während des Lernens ab. 55 % sich genügend Zeit, um darüber nach- zudenken, ob es wirklich notwendig ist. 55 Prozent der Schüler*innen denken » Zeit mit Freunden selbst, dass sie handysüchtig sind. Die gemeinsamen Stunden bewusst 50 % ohne Handy erleben – das zeigt 50 Prozent der Schüler*innen verlieren Freunden, dass sie jetzt gerade das häufig wegen ihres Handys wichtige Wichtigste sind. Schlafenszeit. Quelle: www.handyflash.de/blog/ tipps-tricks/tippsgegen-die-handysucht/ Quelle: www.hypnobeep.com 21
La mia droga si chiama smartphone Giulia Pordon, Grazie allo smartphone siamo sempre 2A TFO connessi al mondo, sappiamo costan- temente cosa stanno facendo gli altri e conosciamo le ultime notizie. Però pro- prio a causa di questa connessione ci Lunedì, 06/01/2020 lasciamo sfuggire la nostra vita reale. Non iniziamo bene. Oggi appena aperti I social media hanno generato una spe- gli occhi ho già sentito il bisogno di cie di dipendenza: essere sempre con- controllare i miei social e i miei mes- nessi e raggiungibili è diventata un’os- saggi, ma mi sono fatta coraggio e sono sessione per ormai quasi ognuno di noi. riuscita a resistere alla tentazione. Per E anche per me. Tre ore e quindici minuti distrarmi ho deciso di andare a farmi era la mia media giornaliera di tempo una doccia ma appena entrata in bagno, passato davanti allo schermo nell’ultima già munita di cassa della musica, ho settimana secondo la funzione di iPhone, realizzato che non avendo lo smar- “tempo di utilizzo”, quando ho deciso di tphone non posso nemmeno ascoltare voler disintossicarmi dai media e dal mio la musica. È stata una delle docce più telefono. Quindi ho scelto di buttarmi in tristi e noiose che io abbia mai fatto in un’esperienza dura ma indimenticabile: tutta la mia vita. Uffa, spero che non una settima senza smartphone. continuerà così per tutta la settimana. Per fortuna dopo pranzo sono andata da un’amica, dove al mio telefono non ci ho nemmeno pensato. Ho trascorso tutta la sera a guardare serie tv su Netflix e per la prima volta dall’ inizio di que- sto esperimento ho notato dei bene- fici. Mentre guardavo la tv non avevo distrazioni e ero quindi completamente concentrata sulla trama del film. 22
Martedì, 07/01/2020 controllati dai media. A scuola altre Mi sono svegliata di tarda mattina e complicazioni non ne ho avute, a parte vedendo che mia sorella è a scuola ho quando dovevo fotografare la verifica di realizzato che oggi devo andare in con- matematica per correggerla a casa. Ma vitto e questo significa che devo pas- non è un problema grave perché così ho sare due ore in autobus senza musica una scusa per non farlo. Sinceramente e senza nemmeno lo smartphone. La sono felice di essere in convitto perché maggior parte del mio tempo libero così ho molte distrazioni e non penso al ascolto musica, sia con la cassa che con cellulare. Solo durante le ore di studio le cuffiette, ed è già da tanto tempo che cado in tentazione e voglio accendere non passo più di un giorno senza. Per il telefono. Devo dire che serve molto preparami all’ inferno che mi aspetterà autocontrollo per non accendere il in bus, sono scesa in salotto, ho acceso telefono in momenti di noia totale. la tv, sono entrata in YouTube e ho messo i Wu-Tang a massimo volume mentre Giovedì, 09/01/2020 ho preparato la valigia e ho pranzato. Oggi al mio smartphone non ci ho Già da giorni mi ero data appuntamento nemmeno pensato tanto. Ormai credo per oggi a Brunico con un’amica e ho di averci fatto un po’ l’abitudine. Anche detto che andavo a prenderla davanti a se soffro la mancanza della mia scuola quando aveva finito. Dato che io musica e non posso comunicare con di sfortuna ne ho tanta, sono arrivata in i miei amici, passare del tempo senza ritardo a Brunico e lei aveva già finito telefono porta anche dei benefici. la scuola. Quindi sono finita a Brunico, Per la prima volta dopo tanto tempo senza cellulare, alla ricerca di una per- sono riuscita a studiare per un ora di sona che non avevo la più pallida idea seguito senza distrazioni. Cosa che di di dove trovare. Alla fine dopo tanti di solito è impossibile. Per il mio esito quei giri ci siamo trovate. Il tragitto scolastico quindi questo esperimento fino a Bressanone è stato terrificante. è di grande aiuto. Vedere i miei amici Tutte le cellule del mio corpo volevano sempre con lo sguardo fisso sullo la musica. Se avessi avuto il telefono smartphone mi rende triste. Solo ora vicino a me sono sicura che lo avrei mi accorgo di quanto tempo e quanti acceso. Ma sono sopravvissuta. momenti si perdano per colpa del cel- lulare. Quando avrò finito questa set- Mercoledì, 08/01/2020 timana voglio cambiare. Non voglio più Primo giorno di scuola senza telefono. essere dipendente dal mio cellulare, Alla pausa tutti tirano fuori lo smar- voglio iniziare una vita più libera. tphone e iniziano a giocarci e io come un idiota che fisso il muro. Nemmeno se ne sono accorti che oggi io sono diversa da tutti loro, sembrano dei robot 23
Venerdì, 10/01/2020 mancanza del cellulare. Non perché ci Sono già sopravvissuta a cinque giorni voglio giocare o voglio controllare il mio di astinenza dal telefono. Non voglio profilo Instagram, ma perché mi manca vantarmi, ma devo dire che non mi essere costantemente in contatto con sarei mai aspettata di arrivare fino a i miei amici. Ho la sensazione di per- qua. Sono convinta che se ce la fac- dermi qualcosa o che mi dimentichino. cio io, allora tutti ce la possono fare. Ci vuole solo un po’ di coraggio e spirito Domenica, 12/01/2020 d’iniziativa. Spero che prima o poi l’e- Quest’ultimo giorno è stato abbastanza voluzione tecnologia si fermerà, per- difficile. Diverse volte ho voluto accen- ché se continua così, finiamo anche noi dere il telefono dicendomi “tanto domani come dei robot. mattina lo puoi comunque accendere”, Forse prima o poi andranno di nuovo di però ho tenuto duro e sono riuscita a moda quei telefonini vecchi con i tasti sopravvivere anche all’ultima giornata perché a volte la cosa migliore è fare di digiuno digitale. Non mi sarei mai un passo indietro. Oggi ho ispirato una aspettata che l’ultima giornata sarebbe mia amica a imitarmi ed è stato uno stata una delle più difficili ma sono dei più bei momenti di questo “esperi- felice che ce l’ho fatta. Oggi ho dato il mento”. Non tutti i miei amici però rie- mio telefono a mia sorella perché lo scono a capire perché lo faccio. Molti mi nascondesse. Avevo troppa paura di hanno dato della matta o si sono messi fallire nella mia missione. a ridere quando gliel’ ho detto. Ma sono io a ridere vedendoli rimbambiti davanti Grazie a questo “esperimento” ho imparato diverse allo schermo. cose. Lo smartphone è un’invenzione comoda e utile che ti dà la possibilità di interagire con tutto Sabato, 11/01/2020 il mondo in tempo reale. Ormai tutti ne possiedono Quando ero piccola passavo le giornate uno e è parte della vita quotidiana. Durante questa giocando all’aperto ma poi è iniziata settimana però ho imparato che non è essenziale l’era dello smartphone e non mi si è più e quindi si può vivere senza. Ma senza smartphone vista senza. Oggi, in onore dei vecchi la vita è scomoda e quindi consiglierei di averne tempi, sono andata a fare una passeg- uno, ma di utilizzarlo solo quando necessario. Ho giata nel bosco. Ho preso una boccata anche notato che passiamo il tempo fissando uno d’aria, mi sono schiarita le idee e mi schermo e condividendo la propria vita con degli sono goduta la natura. Senza smar- sconosciuti, mentre creiamo un muro tra noi e i tphone mi sento libera e leggera, anche nostri cari. Non parliamo più l’uno con l’altro, ma se controllo di continuo se ho ancora ci limitiamo a scambiarci degli sms. Se ci sentiamo il telefono, per poi rendermi conto di soli fissiamo una chat o la lista dei contatti invece averlo spento in un cassetto. Domani che aprirci l’uno coll’altro. La mia prossima mis- è l’ultimo giorno e non so che pensare. sione è di iniziare ad aprirmi con gli altri e non rifu- Oggi pomeriggio ho sentito un po’ la giarmi più in un mondo virtuale. 24
Grafische Arbeiten aus der TFO Vinylhüllengestaltung v.l.n.r. Risaliti Matteo (4B) Kier Eduard (4A) Treyer Karen (4B) Plakat „Mut zur Wut“ v.l.n.r. Gasser Julian (3A) Brugger Sarah (3A) Seyr Hannah (3A) 25
Ausbildung zum Schulsanitäter Seit mehreren Jahren versehen Schüler*innen unserer Schule den Schulsanitäterdienst. Die Gruppe wurde bereits von unse- rem jetzigen Direktor (damals noch Lehrperson an der Schule) Simon Raffeiner und weiteren Lehrpersonen gegründet sowie u.a. von Prof. Carmen Palfrader weitergeführt. Im Schuljahr 2018/19 übernahm Prof. Anna Rabensteiner (selbst begeis- terte Zivilschutzmitarbeiterin) die Gruppe und organisierte in diesem Schuljahr einen Ausbildungskurs nach einem neuen Ich war schon immer fasziniert vom Konzept des Weißen Kreuzes Südtirol. 24 Schüler*innen aus Rettungswesen und war deshalb den 3. und 4. Klassen belegten mit Erfolg den dreitägigen Kurs, sehr begeistert, dass die Schule der von zwei sehr fähigen Mitarbeitern des Weißen Kreuzes, zusammen mit dem Weißen Kreuz Matthias Fischnaller und Walter Tinkhauser, geleitet wurde. einen Erste Hilfe-Kurs zur Ausbil- Unter dem Motto „Lernen fürs Leben“ fand der intensive Kurs dung von Schulsanitätern anbie- an unserer Schule statt, beinhaltete theoretische und prakti- tet. Es war auf jeden Fall wert, den sche Inhalte und kam bei allen Beteiligten sehr gut an. drei Tagen der Ausbildung beizu- Die frisch ausgebildeten und motivierten Schulsanis konn- wohnen, und ich würde es jedem ten in diesem Jahr aufgrund der Corona-Notsituation leider weiterempfehlen, der sich auch für ihren regulären Dienst nicht antreten, im nächsten Schuljahr diesen Bereich interessiert. wird aber der Dienst wieder regulär aufgenommen. Voraus- Sandra Steger sichtlich startet ebenfalls erneut ein Ausbildungskurs. 26
5. Die beiden Schulsanitäter nehmen Richtiges Verhalten eine Einschätzung der Situation vor in einer Notsituation: und entscheiden, ob externe Hilfe (Notrufnummer 112) angefordert werden muss oder nicht. 6. Wird externe Hilfe für notwendig erachtet, kann diese mittels APP auf dem Sanitätshandy direkt (mit GPS-Daten) angefordert werden (Rettung bzw. Notarzt). 7. Die/der Sani 2 wartet im Eingangs- bereich auf die Sanitäter bzw. den Notarzt, um sie nach dem Eintreffen zum Ort des Geschehens begleiten zu können. 8. Das gesamte Geschehen wird von 1. T ritt ein Notfall ein, können über die einer erwachsenen Person (ver- 1 Schulsanitätsnummer 371 122 61 46 antwortlich für die Schulsanitäter; direkt die diensthabenden Schul- eine Lehrperson oder ein Schulwart) sanis gerufen werden. Diese sind beobachtet und verfolgt. durch eine Einsatzweste und/oder ein T-Shirt als diensthabende 1 9. Nach Abschluss des Einsatzes, sollen die Schulsanitäter das vorgedruckte 2 Schulsanitäter erkenntlich. Einsatzformular ausfüllen und gege- 2. Nach Eintreffen der Schulsanis benenfalls auch ein Bild des Unfall- begibt sich eine Schülerin/ein ortes (kann durch das Sanitäterhandy Schüler oder eine Lehrperson in die aufgenommen werden) beilegen. Portierloge oder ins Schülersekre- tariat und informiert den Schulwart/ die Sekretärin über die Art und den genauen Ort des Notfalls. 3. Der 1. Schulsanitäter begibt sich sofort zum Ort des Vorfalls, um sich ein erstes Bild von der Situation zu machen und mittels kleinem Ein- satzrucksack eine Erstversorgung durchzuführen. 4. Der 2. Schulsanitäter holt den großen Erste-Hilfe-Koffer und begibt sich mit diesem zum Ort des Vorfalls. Fotos von Anna Rabensteiner 27
The beginning of WWIII Lena Zingerle & Carolin Stadler, 4B WFO/T Screenshot WWIII „ It’s the Dieses Zitat wurde bereits zu Beginn junge Internetnutzerinnen und Nut- des Jahres auf Social Media-Plattfor- zer posten solche vermeintlich lus- beginning men geteilt und ließ viele von uns auf- tige Memes mit dem Hashtag #WWIII. of the decade schrecken. Doch wie kam es zu der Diese Postings widmen sich insbeson- and WWIII sarkastischen Meme-Flut, die über dere der Angst vor einem bewaffneten is already einen dritten Weltkrieg spekuliert? Konflikt zwischen dem Iran und den trending “ USA, der sich zu einem Weltkrieg aus- Nach der Tötung des iranischen Gene- weiten könnte. rals Kassem Soleimani im Irak durch An diesem Punkt stellen wir uns die die USA stiegen die Spannungen zwi- Frage, ob die Angst berechtigt ist, oder schen den beiden Staaten an. Dass ob wir nur der Folter eines medialen Krieg und Witz weit auseinander liegen, Säbelrasselns ausgesetzt wurden. ist offensichtlich – dies wurde zumin- Wie makaber ein Witz sein darf, darü- dest weitläufig angenommen. Vor allem ber herrscht wohl selten Einigkeit. 28
„Der Humor ist eine Waffe „verschwenden“. Die schwarzen Zah- der Seele im Kampf um len der Verstorbenen in Kriegsgebieten ihre Selbsterhaltung“ könnten auch für all unsere Vorfah- ~ Viktor Frankl, ren, die in den beiden vorausgehen- Holocaust-Überlebender den Weltkriegen dem Antlitz der Erde den Rücken zuwenden mussten, ste- Somit entstünde die Möglichkeit, den hen. Und um die Erinnerung an sie zu eigenen Geist vor jeglichen schlimmen wahren und deren Tod Bedeutung zu Situationen zu bewahren, indem man schenken, würden wir wohl alle sol- sie Witz und Humor gegenüberstellt. chen schwarzen Humor als unpassend Wir würden uns gerne die Freiheit erachten. nehmen, Frankls Aussage zu hinter- Um uns an dieser Stelle nochmals fragen. Denn in unseren Augen reicht selbst einzubringen und all denjenigen sie nicht aus, um Witze über einen drit- eine Stimme zu geben, deren Angst vor ten Weltkrieg zu rechtfertigen. Es führt einem WWIII durch die Meme-Welle uns nur noch mehr zur Erkenntnis, wie gefördert wurde, sowie den Menschen, unglaublich grotesk ein Krieg für die- die um Kriegsverstorbene trauern: Wir jenigen erscheint, die zum Beispiel empfinden uns als die diplomatische das Privileg haben, sich Gedanken zu Generation, die aus Fehlern der vorher- machen, wie gut gekleidet man doch gegangenen lernt. Eine solche taktlose eigentlich in den Krieg ziehen könnte. Art, mit dem Kriegsthema in Berührung Nämlich in einer schusssicheren Weste zu kommen, zeigt nur, welches taktlose mit Louis-Vuitton-Aufdruck. und intolerante Handeln tief in uns ver- Familien derer, die in der Auseinan- ankert liegt. dersetzung zwischen der USA und dem Iran bereits umkamen, dürften Hier sollten wir uns alle das unsere Ansicht vermutlich teilen. Wir, eine Ziel setzen, nämlich: die Jugend, Bürgerinnen und Bür- ger der friedensorientierten Europäi- schen Union, stellen die Verbindung zur Thematik lediglich durch Fakten und Zahlen her. Diese befinden sich NIE oft außerhalb unseres Vorstellungs- WIEDER bereiches und lassen uns somit nur KRIEG! wenige, kaltlassende Gedanken daran 29
Sind Influencer gute Vorbilder? Viele Menschen haben ein Vorbild. Doch inwiefern ist es sinnvoll, ein Vor- Sophia Clementi & bild zu bewundern? Vor allem Jugend- Emmely Rabensteiner, 4B WFO/T liche werden sehr stark von Vorbildern beeinflusst und wollen so sein wie sie. Mehr als die Hälfte der Befragten kaufen Dabei können ihre Persönlichkeit und Produkte, welche von Influencer vermark- Authentizität verloren gehen. Der Drang, tet werden. Dadurch entsteht eine neue einem Schönheitsideal zu entsprechen Marketing-Strategie, woraus Influencer und sich anzupassen, verursacht bei sowie Unternehmen Profit schlagen. vielen starken, psychischen Druck und Viele Youtuber und Instagram-Influencer sorgt dafür, dass Selbstzweifel auftre- nutzen ihre Reichweite und verdienen ten. Wir haben uns mit diesem Thema mit Produktplatzierungen in ihren Bei- näher befasst und haben eine Umfrage trägen viel Geld. Doch besonders Kindern in unserer Schule gestartet. und Jugendlichen fällt es schwer, diese Werbeinhalte von anderen Inhalten der Befragt wurden 25 Schüler*innen aus „Stars“ zu unterscheiden. Dazu kommt, allen fünf Klassenstufen. Besonders dass Produktplatzierungen (Produkte, die auffällig ist, dass Schüler*innen aus gegen Bezahlung beworben werden) oft den ersten und zweiten Klassen viel nicht ausreichend gekennzeichnet sind. mehr soziale Netzwerke nutzen und Manchmal erfolgt der Hinweis, dass es dadurch mehr beeinflusst werden. sich um einen „Sponsored Post“ oder „Ad“ Erschreckend ist die Anzahl der Stun- handelt, nur in den Videobeschreibungen den, die sie täglich online verbringen. oder Hashtags, so dass sie leicht überse- Im Durchschnitt sind es ca. zweiein- hen werden können. Sehr häufig spricht halb Stunden, wobei Erst- und Zweit- man auch von Schleichwerbung. Sobald klässler im Schnitt zwischen vier und jemand mit einer sehr großen Reich- fünf Stunden auf Online-Plattformen weite ein Bild auf Instagram postet, wor- verbringen und Schüler*innen aus den auf das Logo einer Marke klar erkennbar vierten und fünften Klassen deutlich ist, spricht man auch bereits von indirek- weniger lang online sind (30 Minuten ter Werbung, unabhängig davon, ob diese bis eine Stunde). bezahlt oder unbezahlt ist. 30
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