VZG Aktuell Neues aus der Zentrale - VZG 2021 Ausgabe 1 - www.gbv.de
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VZG 2021 Ausgabe 1 VZG Aktuell Neues aus der Zentrale Startseite und Titelanzeige von GöDiscovery https://discovery.sub.uni-goettingen.de/ www.gbv.de
VZG Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Editorial 3 Allgemeines Aktuelle Informationen der VZG 4 Online-Vorträge des BSZ und der VZG auf dem 109. Bibliothekartag in Bremen vom 16. - 18. Juni 2021 und begleitende Video-Meetings der VZG 4 Aktuelle Informationen des GBV Aus der 54. Sitzung der Verbundleitung des GBV, Dr. Barbara Block, VZG 10 Katalogisierung K10plus, Dr. Barbara Block und Reiner Diedrichs, VZG 11 E-Medien 13 CCWeb 13 WinIBW4 14 Coli-conc 14 Fernleihe 15 Verbundkatalog Öffentlicher Bibliotheken, Matthias Lange, VZG 15 Discovery-Systeme Was lange währt: GöDiscovery, der Lukida-basierte Discovery-Service der SUB Göttingen, Antje Niemann und Hans-Werner Hilse, SUB Göttingen 16 Lokale Bibliothekssysteme Virtuelle FOLIO Tage 2021, Jana Maria Freytag und Martina Schildt, VZG 19 Digitale Bibliothek Ausstellung von daheim - die Dauerausstellung des Forschungsmuseums Schöningen in Zeiten von Corona, Thomas Konradi, VZG und Dr. Tobias Wulf, Nds. Landesamt für Denkmalpflege 23 Sicherung, Transformation und Publikation von wissenschaftlichen Altdatenbanken - das Pilotprojekt Pilgerzeichendatenbank (www.pilgerzeichen.de), Frank Dührkohp, VZG 27 Kurzmitteilungen 30 Abkürzungen 31 Redaktion Reiner Diedrichs und Dr. Ute Sandholzer 2 VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1
Editorial VZG Editorial Liebe Kolleginnen und Kollegen, auch nach mehr als einem Jahr Covid-19-Pandemie beeinflussen die notwendigen Maß- nahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens den privaten und beruflichen Alltag massiv. Es gibt zwar Licht am Ende des Tunnels, aber viele Veranstaltungen werden vor- erst noch online und ohne die Möglichkeit persönlicher Treffen durchgeführt oder gepl ant. Der 109. Bibliothekartag findet als virtueller Kongress und parallel an zwei Tagen live gestreamt und für einen kleinen Teilnehmendenkreis vor Ort in Bremen statt. Die Verbundzentralen der Bibliotheksverbünde sehen sich aber in dieser Form noch nicht in der Lage, die gewohnten Gemeinschaftsstände im Rahmen einer Firmenausstellung anzubieten. Stattdessen bieten wir jeweils im Anschluss an die Vorträge Video-Meetings mit den Referentinnen und Referenten an. Auch die diesjährige Verbundkonferenz wird nochmals als Online-Format angeboten. Basierend auf den Erfahrungen aus dem letzten Jahr findet die Konferenz am 7. und 8. September in der bewährten Struktur mit Fachbeiträgen und Workshops, die von den Facharbeitsgruppen betreut werden, statt. Wir sind zuversichtlich, dass der Bibliothe- kartag und die Verbundkonferenz 2022 wieder als Präsenzveranstaltungen stattfinden und die persönlichen Kontakte wieder ausgiebig gepflegt werden können. Auch im Homeoffice konnte die Sacharbeit erfolgreich weitergeführt werden. Die Zusammenarbeit mit dem BSZ funktioniert mittlerweile ohne große Probleme und ist zu einem selbstverständlichen Teil der täglichen Arbeit geworden. Die Abarbeitung noch ausstehender Bereinigungen aus der Zusammenführung von K10plus macht konstante Fortschritte, so dass wir uns jetzt den Verbesserungen der K10plus-Erschließung zuwen- den können. Besonders erfreulich ist, dass die DFG die Förderung des coli-conc Projektes zur Erstellung und Pflege von Konkordanzsystemen für weitere 2 Jahre verlängert hat. In den nächsten Wochen werden im K10plus die ersten Ergebnisse der Auswertung der Konkordanz der RVK zur Basisklassifikation sichtbar. Auch die Erschließung mit Unter- stützung des Digitalen Assistenten (DA3) wurde mittlerweile in den Regelbetrieb über- führt. Mit der ZBW Kiel und der SuUB Bremen konnten die ersten Bibliotheken FOLIO für das Management ihrer elektronischen Ressourcen (ERM) in den Produktivbetrieb überneh- men. Für eine Reihe weiterer Interessenten erfolgt aktuell die Installation. Reiner Diedrichs, Direktor Verbundzentrale des GBV (VZG) VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1 3
VZG Allgemeines Allgemeines Aktuelle Informationen der VZG Marc Dornieden begann zum 1. Januar 2021 in der Abteilung Systembetreuung, mit der Aufgabe das bisherige Nagios-Monitoring durch eine moderne Lösung zu ersetzen. Seit dem 1. Februar 2021 arbeitet Christian Trapp in der Abteilung Digitale Bibliothek mit dem Dienstort Hamburg. Er entwickelt im Auftrag des Nds. Landesamtes für Denkmalpflege (NLD) ein Fachinformationssystem zur Erschließung der Bau- und Bodendenkmale Nie- dersachsen sowie für das Archäologische Museum Hamburg in Kooperation mit dem NLD und dem Museum und Park Kalkriese eine Software zur Dokumentation von Gra- bungsbefunden. 109. Bibliothekartag vom 16. - 18. Juni 2021 Die VZG und das BSZ sind auch in diesem Jahr wieder mit zahlreichen Vorträgen auf dem online stattfindenden Bibiothekartag vertreten. Ergänzend zu den Vorträgen werden Video-Meetings angeboten. Die Zoom-Einwahldaten finden Sie unter: https:// www.gbv.de/Verbundzentrale/Publikationen/Bibliothekartage/109-bibliothekartag- 2021-in-Bremen-virtuell Video-Meetings der VZG Mittwoch, den 16. Juni, 14:30-15:30 Uhr LBS4 – Allgemeines, neuer Browser, Linux-Version, Neuerungen: Uschi Klute, Jana Freytag, Nancy Jäger, Kirstin Kemner-Heek, Peter Sbrzesny und Corina Thomä Mittwoch, den 16. Juni, 16:00 - 17:00 Uhr Projekte und Dienste im Bereich Sacherschließung, Uma Balakrishnan, Dr. Jakob Voß und Stefan Peters Mittwoch, den 16. Juni, 16:00 - 17.00 Uhr Forschungsdatenmanagement durch die VZG, Kathleen Neumann und Frank Dührkohp Donnerstag, den 17.Juni, 12:00 - 13:00 Uhr Fragestunde GOKb: Moritz Horn, Kirstin Kemner-Heek, Martina Schildt, Gerald Steilen, Johann Rolschewski (ZDB) und Andrea Stei (ZDB) Donnerstag, den 17. Juni, 10:00 - 11:00 Uhr FOLIO - alle Themen: Jana Freytag, Kirstin Kemner-Heek und Martina Schildt Donnerstag, den 17. Juni, 10:00 - 11:00 Uhr Fragestunde: K10plus-Zentral, Tillmann Kinstler und Gerald Steilen Donnerstag, den 17.Juni, 16:00 - 17:00 Uhr Fragestunde: Lukida, Alexander Karim und Gerald Steilen Freitag, den 18. Juni 21, 9:00 - 10:00 Uhr Themenrunde: Föderale Authentifizierung, Marc Tegethoff und Gerald Steilen Freitag, den 18. Juni, 10:00-11:00 Uhr Datenformate und Schnittstellen, Dr. Jakob Voß Dienstag, den 22. Juni 21, 11:00 - 12:00 Uhr Fragestunde K10plus, Abt. Bibliothekarische Dienste der VZG und Abt. SWB Systemtechnikdes BSZ 4 VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1
Allgemeines VZG Online-Vorträge des BSZ und der VZG auf dem 109. Bibliothekartag Mittwoch, 16. Juni 2021, 13:00-14:30 Uhr, Raum 1, Daten in Bibliotheken Vom Vokabularverzeichnis zum interdisziplinären KOS-Datendienst: 8 Jahre BARTOC, Jakob Voß, VZG Göttingen Das Basic Register of Thesauri, Ontologies & Classifications (BARTOC) ist das größte Ver- zeichnis von Wissensorganisationssystemen aller Art. Im achten Jahr ihres Bestehens umfasst die Datenbank mehr als 3.300 Vokabulare, die zur Erschließung in Bibliotheken, Forschungseinrichtungen und anderen Organisationen eingesetzt werden. Jedes Voka- bular ist ausführlich mit Metadaten beschrieben. Ende 2020 wurde die BARTOC-Daten- bank erfolgreich von der UB Basel an die Verbundzentrale des GBV (VZG) migriert und wird seitdem im Rahmen des coli-conc Projektes betreut und weiterentwickelt. Zu den Besonderheiten von BARTOC gehört die einheitliche Erfassung durch ein inter- nationales Team und die direkte Bereitstellung aller Inhalte als Linked Open Data. In den letzten Jahren ist BARTOC dabei, sich von der reinen Beschreibung von Vokabularen zu einem vollständigen Normdaten(meta)dienst zu entwickeln. Zu den Neuerungen gehört das Hosting von Vokabularen mittels Skosmos, die verteilte Suche über mehrere Termi- nologieverzeichnisse (BARTOC FAST), die Zusammenführung verschiedener Vokabular- formate und Schnittstellen (JSKOS) und das Mapping zwischen Konzepten unterschied- licher Vokabulare (Cocoda). Im Vortrag soll die Weiterentwicklung von BARTOC vorgestellt und aufgezeigt werden, wie die KOS-Datendienste für die Erschließung digitaler Sammlungen genutzt werden können. Mittwoch, den 16.06.2021, 13:00 - 14:30 Uhr, Raum 1, Daten in Bibliotheken Dezentrale Authentifizierung und föderale Aggregation von Nutzungsrechten, Marc-J. Tegethoff, VZG Göttingen Das Ziel dieses Systems ist es, Nutzerinnen und Nutzern einen einfachen und komfor- tablen Zugang zu unterschiedlichen Anbietern und Diensten zu ermöglichen. Dabei wird darauf geachtet, dass die dazu nötigen Mittel bereits in der IT-Infrastruktur von Biblio- theken bestehen oder sich die neuen Komponenten direkt in diese Struktur eingliedern. Ein zentraler Punkt dieses Systems ist der Schutz der persönlichen Daten. Die Nutze- rinnen und Nutzer sollen immer einen Überblick haben, welche Daten ein System ver- wendet. Daneben sollen die Systeme von Anbietern aber auch personalisierte Dienste anbieten können. Hier wird ein dezentrales Single Sign-on Verfahren dargestellt, wie man Nutzungsrechte, z. B. zum Zugriff auf Verlagsangebote, zusammenführen kann. Diese Nutzungsrechte können dabei für eine bestimmte Kennung über verschiedene Systeme hinweg aggre- giert werden. VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1 5
VZG Allgemeines Anstatt einer zentralen, neuen Kennung können Nutzerinnen und Nutzer ihre gewohnte, bereits vorhandene Kennung ihrer Heimateinrichtung verwenden. Es wird gezeigt, wie ein solches Verfahren aufgebaut werden kann: • welche Software-Komponenten dafür nötig sind • welche Daten erhoben werden • welche Daten von den Komponenten ausgetauscht werden Mittwoch, den 16.06.2021, 15:00-16:00 Uhr, Raum 2, Forschungsdaten: Poten- tiale und Chancen „FAIRnetzt“ - die Bereitstellung von Forschungsdatenrepositorien durch die Verbund zentrale des GBV, Kathleen Neumann und Frank Dührkohp, VZG Göttingen Forschungsdaten bilden einen Grundpfeiler wissenschaftlicher Erkenntnis und sind die Basis für weitere Forschung. Eine transparente Dokumentation der Forschungsdaten, ein verantwortungsvolles Forschungsdatenmanagement (FDM) einschließlich quali- tätsgesicherter Archivierung und/oder Veröffentlichung sorgen für die Nachvollzieh- barkeit und Reproduzierbarkeit von Forschungsprozessen und deren Ergebnissen und ermöglichen eine vielfältige Nachnutzung. Die VZG stellt Forschungsdateninfrastrukturen als Serviceangebot zur Erfassung, Ver- waltung und Präsentation digitaler Objekte und deren Metadaten der Wissenschafts community zur Verfügung. Dabei standen schon immer Prinzipien im Mittelpunkt, die wir heute unter anderem als FAIR-Leitprinzipien kennen: Daten und Metadaten sollten auffindbar (Findable), zugänglich (Accessible), interoperabel (Interoperable) und wie- derverwendbar (Reusable) sein. Im Rahmen der einzelnen Anwendungsentwicklungen und dem laufenden Betrieb hat sich gezeigt, dass es nicht ausreicht, eine Software bereitzustellen, die den FAIR-Prin- zipien entspricht. Es kommt auch darauf an, dass in den Projekten, die den Aufbau eines Repositoriums planen und realisieren, kontinuierlich an der Einhaltung der Prinzipien mitgewirkt wird. Dieses setzt u.a. eine stärkere Sensibilisierung der Fachwissenschaft- ler bzw. Repository-Betreiber für die FAIR-Prinzipien voraus. Ein weiterer ausschlagge- bender Aspekt ist die Qualität der erfassten Daten und Vernetzung mit anderen Syste- men. Außerdem sollte eine Integration von Altdatenbeständen in die bereitgestellten Infrastrukturen bedacht werden. An ausgewählten Fallbeispielen werden die Umsetzungen der FAIR-Prinzipien in Repo- sitorien ebenso wie nötige Entwicklungsperspektiven sowohl auf rein technischer als auch auf organisatorischer und konzeptioneller Ebene diskutiert. Außerdem wird die Integration dieser Infrastruktur im Rahmen des NFDI-Prozesses aufgezeigt. 6 VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1
Allgemeines VZG Donnerstag, den 17.06.2021, 15:30 - 16:30, Raum 3, Nachhaltige Überlieferung bwLastCopies – Zugang zum gedruckten Kultur- und Wissenschaftserbe sichern, Friede- rike Gerland, BSZ Konstanz Das Projekt bwLastCopies – gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, For- schung und Kunst Baden-Württemberg im Rahmen seines BigDIWA Programms – möch- te den Bibliotheken Baden-Württembergs ein Instrument an die Hand geben, was diese aktiv beim Bestandsmanagement unterstützt. Berücksichtigt werden zunächst Mono- graphien, Noten und Karten. Das Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) stellt hierzu eine klare und transparente Faktendarstellung hinsichtlich der Bestandssituation an den wis- senschaftlichen Bibliotheken Baden-Württembergs (Universitäts-, Landes- und Hoch- schulbibliotheken) bereit. Die Datenbasis für die Auswertungen ist der SWB-Ausschnitt der Verbunddatenbank K10plus. Potentiell seltene Exemplare werden hierin gekenn- zeichnet. Zudem erhalten die Bibliotheken Zugriff auf ein webbasiertes Statistiktool zum Zwecke der Auswertung. Der Vortrag stellt die bisher erreichten Projektziele dar und gibt Auskunft über die Bestandssituation an baden-württembergischen Bibliotheken, die Sichtbarmachung potentiell seltener Titel im Verbund und in den Lokalsystemen sowie über weitere Schritte in Richtung Markierung archivierungspflichtiger Titel wie z. B. der Pflichtexem- plare der beiden Landesbibliotheken in der Verbunddatenbank K10plus. Freitag, den 18. Juni 2021, 12:45-14:15 Uhr, Raum 6, Kooperation im Verbund K10plus und mehr – Kooperation gestalten, Volker Conradt, BSZ Konstanz und Reiner Diedrichs, VZG Göttingen Wissenschaftsorganisationen und Bibliotheken fordern von den deutschen Verbund zentralen nachhaltige Konsolidierungsprozesse und den Aufbau neuer und am Bedarf der Forschung orientierter Strukturen. Vor diesem Hintergrund haben das Bibliotheks- service-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) und die Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) im Jahr 2015 eine Vereinbarung über eine enge strategische Partnerschaft unterzeichnet. Ein wichtiger erster Meilenstein ist mit der Produktions- aufnahme von K10plus am 25. März 2019 erfolgreich abgeschlossen. K10plus ist der gemeinsame Verbundkatalog von BSZ und GBV für zehn Bundesländer, die Stiftung Preu- ßischer Kulturbesitz und viele weitere Einrichtungen. Auf der Grundlage von K10plus bauen BSZ und die VZG ihre Zusammenarbeit weiter aus. Der Vortrag beleuchtet technische und organisatorische Aspekte der gemeinsamen Kooperation und zeigt die daraus erwachsenen Chancen für die künftige Entwicklung der Informationsinfrastrukturen für Wissenschaft und Forschung auf. Auf die gemein- same Bearbeitung im Themengebiet E-Ressourcen (insb. im Bereich E-Book-Metadaten- management in Corona-Zeiten) wird genauer eingegangen. VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1 7
VZG Allgemeines Freitag, den 18. Juni 2021, 12:45-14:15 Uhr, Raum 6, Kooperation im Verbund FOLIO geht live – be(e) different!, Kirstin Kemner-Heek, VZG Göttingen und Maike Osters, hbz Köln Nach einer vierjährigen Entwicklungsphase in einer internationalen Community ging das Open Source Bibliotheksmanagementsystem FOLIO mit Fokus ERM-Funktionalität im Mai 2020 mit Piloten im GBV und im amsl-Projekt der UB Leipzig in Produktion. Im hbz steigt in 2021 die erste Bibliothek in Deutschland mit dem Fokus „Ausleihe“ auf FOLIO um. Der Bericht beleuchtet die für eine erfolgreiche Implementierung notwendigen Prozesse und erläutert die Migrationsszenarien sowie Synergieeffekte der verbund- übergreifenden Kooperation für die Bibliotheken. Die von VZG und hbz entwickelten Hosting-, Service- und Businessmodelle werden anhand der Erfahrungen mit den ersten Pilotbibliotheken vorgestellt und es wird ein Ausblick auf die weitere Entwicklung gege- ben. Freitag, den 18. Juni 2021, 12:45- 14:15 Uhr, Raum 6, Kooperation im Verbund Gemeinsamer Verbünde Index (GVI): Stand, Visionen und aktuelle Entwicklungen, Uwe Reh, hebis Frankfurt, Stefan Lohrum, KOBV Berlin und Thomas Kirchhoff, BSZ Konstanz Der Gemeinsame Verbünde Index (GVI) ist ein Backend-Dienst der AG der Verbundsy- steme. Im GVI werden die aktuellen Daten der sechs deutschen Verbünde sowie der DNB und der ZDB in einem zentralen tagesaktuellen Suchraum zusammengefasst. Zur Optimierung der Suche werden die Normdaten der GND bei der Indexierung berück- sichtigt. Der Zugriff auf den GVI ist über verschiedene Schnittstellen möglich, darunter SOLR Suche und Z39.50. Primär wurde der uniforme Suchindex zur Unterstützung der Fernleihe entwickelt. Die leistungsfähige Recherche und einheitliche Darstellung der Ergebnisse wird aber auch von immer mehr Discovery Service Anbietern und Fachinfor- mationsdiensten (FIDs) geschätzt und genutzt. So ist u.a. die Funktion zum verbundüber- greifenden Zusammenfassen (Clustern) potentieller Dubletten noch einzigartig. Neben einer kurzen Einführung zum GVI werden die Referenten von Beispielen der Nut- zung, Erfahrungen und den neuesten Entwicklungen berichten und einen Ausblick auf die nächsten Ziele geben. Der Vortrag wird von der verbundübergreifenden Entwicklungs- und Betreuungsgruppe des GVI vorbereitet. Federführend beteiligt sind Thomas Kirchhoff (BSZ) und die Vortra- genden Stefan Lohrum (KOBV) und Uwe Reh (hebis.) Freitag, den 18. Juni 2021, 14:40 - 16:10 Uhr, Raum 5, Discovery-Entwicklung ElasticSearch, Solr, Lucene... Und was sucht jetzt am besten?, Tillmann Kinstler und Moritz Horn, VZG Göttingen In vielen Softwaresystemen in Bibliotheken arbeiten die Suchmaschinen ElasticSearch, Solr oder Lucene. Überall, wo eine schnelle Suche eine Rolle spielt, bietet sich der Einsatz 8 VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1
Allgemeines VZG dieser fertig verfügbaren Softwarekomponenten an, z. B. in Discovery-Systemen wie Blacklight, Lukida oder VuFind, aber auch in Verwaltungssystemen wie der GOKb oder dem Bibliotheksverwaltungssystem FOLIO. Die Verbundzentrale des GBV hat umfangreiche Erfahrungen mit diesen Suchmaschi- nen, sowohl bei der Softwareentwicklung als auch aus dem Betrieb. Aus dieser Perspek- tive liefern wir einen Beitrag zur teilweise lebhaft geführten Diskussion, welche Such- maschine denn nun die schnellste, funktionsreichste, einfachste oder schlicht beste sei. Freitag, den 18. Juni 2021, 14:40 - 16:10 Uhr, Raum 5, Discovery-Entwicklung Integration von Discovery-Funktionen in vorhandene Systeme mittels der Lukida-API, Alexander Karim, VZG Göttingen Die Lukida-API ist eine Programmierschnittstelle, die es erlaubt, den kompletten Funk- tionsumfang eines Discovery-Systems in eine vorhandene Oberfläche zu integrieren. Dieses können Content-Management-Systeme wie WordPress oder Typo3 sein, aber auch eLearning-Systeme oder andere Programme sein. Nutzende können somit auf Discovery-Funktionen zurückgreifen, ohne die gewohnte Oberfläche verlassen zu müssen. Neben der Mediensuche, die unterschiedliche Suchebenen umfassen kann, stehen eine Vielzahl von weiteren Funktionen in der Lukida-API zur Verfügung. Mittels der Anbin- dung von LBS-Systemen stehen die kompletten Benutzerkontenfunktionalitäten zur Verfügung. Medien können somit vorgemerkt oder bestellt werden. Bereits ausgelie- hene Medien können abgerufen und verlängert werden. Auch Passwortänderungen können durchgeführt werden und Merklisten gespeichert werden. Die API kann über eine Oberfläche vielseitig konfiguriert und an unterschiedliche Bedürfnisse angepasst werden. Freitag, den 18. Juni 2021, 14:40 - 16:10 Uhr, Raum 5, Discovery-Entwicklung Wie sucht man eigentlich Musik? „BW-Music-Search“ - Der Katalog+ der Musikhoch- schulen des Landes Baden-Württemberg ist online, Gangolf T. Dachnowsky, HS für Musik Trossingen und Stefan Winkler, BSZ Konstanz Im Förderprogramm „Wissenschaftliche Bibliotheken gestalten den digitalen Wandel (BW-BigDIWA)“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württ- emberg wurde der Antrag „BW-Music-Search“ der 5 Musikhochschulen des Landes und des Bibliotheksservice-Zentrums Baden-Württemberg (BSZ) in 2019 bewilligt. Seither ist ein gemeinsames Resource Discovery System aufgebaut worden, das mittlerweile in der Beta-Version an allen beteiligten Hochschulen online gegangen ist. Neben dem GVI (Gemeinsamer Verbünde Index) für die Bibliotheksdaten der Musikhochschulen ist der Index der finc-Nutzergemeinschaft (Leipzig) mit seinen musikrelevanten Quellen eingebunden. Als technische Basis dient die etablierte Discovery-Dienstleistung BOSS des BSZ. VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1 9
VZG Allgemeines Die lokalen Varianten für die einzelnen Musikhochschulbibliotheken weisen unter einer Oberfläche die physischen Bestände des jeweiligen lokalen Bibliothekskataloges nach und bieten zusätzlich alle Zugangs- bzw. Bestellmöglichkeiten (Download, Streaming, Ortsleihe/Vormerkung) zu den weiteren online verfügbaren Ressourcen. Als „Katalog der neuen Generation“ bietet das System einen einfachen und intuitiven Zugang zu der heterogenen Quellenlage an Musikhochschulbibliotheken. Sowohl Nut- zenden aus den wissenschaftlichen wie auch den künstlerischen Bereichen wird damit die Recherche nach verfügbaren Beständen erheblich vereinfacht. Freitag, den 18. Juni 2021, 15:10 - 16:10 Uhr, Raum 3, eRessourcen im Verbund Verwaltung von E-Ressourcen mit der GOKb, Moritz Horn, VZG Göttingen Die Global Open Knowledgebase (GOKb) ist eine Online-Plattform für die kooperative Verwaltung von Zugriffsinformationen zu E-Ressourcen. Das Konzept für den Aufbau und die Pflege der verzeichneten Daten basiert auf der Koordinierung und Verwaltung durch die Bibliotheken selbst, um mit dem dort vorhandenen Fachwissen eine qualitativ hochwertige, unabhängige und freie Quelle für nachgelagerte Systeme (ERM, Discovery etc.) anzubieten. Da die Lizenzierung von solchen Ressourcen (E-Books, E-Journals etc.) selten einzeln, sondern meist im Rahmen von größeren „Paketen“ stattfindet, ist die GOKb auch genau darauf ausgerichtet. So werden sowohl die einzelnen Ressourcen selbst eindeutig refe- renziert, als auch die Zugriffsinformationen im Kontext dieser Pakete verwaltet. Dabei stützt sich die GOKb auf den NISO-Standard KBART (Knowledgebase and Related Tools), dem international weit verbreiteten Austauschformat für den Inhalt solcher Pakete. Dieser Vortrag wird die für die Paketverwaltung zur Verfügung stehende Benutzerober- fläche für den Import und die Pflege von Daten beleuchten sowie die organisatorischen Besonderheiten der kooperativen Arbeit erklären. Aktuelle Informationen des GBV Aus der 54. Sitzung der Verbundleitung des GBV, Dr. Barbara Block, VZG Am 28. April 2021 fand die 54. Sitzung der Verbundleitung des GBV als Videokonferenz statt. Themen der Sitzungen waren neben den Berichten u.a. der Jahresabschluss 2020 und die Verbundkonferenz 2021. Berichte aus Gremien Verbundzentrale des GBV Herr Diedrichs berichtete aus der Arbeit der VZG. Die Tätigkeiten der VZG sind weiterhin durch Corona beeinflusst. Ein Schwerpunkt der Arbeiten lag bei den Anpassungen in der Abwicklung von Fernleihbestellungen, wie der DSGVO-bedingte Verzicht auf Klarnamen und die Vorbereitung der Lieferung von Teilkopien aus E-Books. Der Verbundkatalog der Öffentlichen Bibliotheken (ÖVK) wird erweitert durch die Aufnahme der Bestände Öffentlicher Bibliotheken aus Sachsen. 10 VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1
Allgemeines VZG Die Kooperation mit dem BSZ hat sich gerade im Bereich Metadatenmanagement für E-Books weiterhin bewährt und es gibt eine enge Zusammenarbeit bei der Konvertie- rung und bei dem Import in den E-Book-Pool und den K10plus. Der aktuelle Stand des FOLIO-Projektes wurde vorgestellt. Der Projektausschuss hat sich mit der Finanzierung und der Roadmap beschäftigt. Neben der Roadmap angelegt auf 10 Jahre soll bis zum Herbst eine konkrete Planung für die nächsten zwei Jahre vor- gelegt werden. Fachbeirat und Facharbeitsgruppen des GBV Aktuelle Informationen zur Arbeit der Gremien sind im GBV Verbund-Wiki (https://ver- bundwiki.gbv.de/display/START/Startseite) hinterlegt. OCLC Global Council Herr Altenhöner, SBB-PK Berlin, berichtete aus dem OCLC Global Council (http://www. oclc.org/de-DE/events/councils.html). Jahresabschluss 2020 der VZG Frau Fuhlroth, VZG, erläuterte den vorgelegten vorläufigen Jahresabschluss 2020 der VZG. Die Verbundleitung stimmte diesem einstimmig zu. Verbundkonferenz 2021 Die Verbundkonferenz 2021 wird Corona-bedingt als Onlinekonferenz durchgeführt. Es wird eine zweitägige Konferenz am 7. und 8. September 2021 mit Fachvorträgen und der turnusmäßigen Durchführung der Wahlen der Bibliotheksvertretungen für die DBV- Sektionen in der Verbundleitung geben. Die Verbundkonferenz wird durch den Fachbeirat und die FAGs mit Unterstützung durch die VZG organisiert. Termin der nächsten Sitzung Die nächste Sitzung der Verbundleitung wird am 7. Dezember 2021 online als Videokon- ferenz stattfinden. VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1 11
VZG Katalogisierung Katalogisierung K10plus, Dr. Barbara Block und Reiner Diedrichs, VZG Die gemeinsame Katalogisierungsdatenbank K10plus des GBV und des SWB wird von den Verbundzentralen VZG und BSZ gemeinsam betreut. Um die Arbeit weiter zu verein- fachen, wurden Verbesserungen an der Indexierung und der Anzeige realisiert. Hierbei wurden vor allem die Wünsche und Vorschläge der Katalogisierenden umgesetzt. Zur Verbesserung der Datenqualität wurden verschiedene Korrekturen durchgeführt, die teilweise durch die Datenumsetzung aus den früheren Verbunddatenbanken in den K10plus notwendig geworden waren, teilweise durch falsche Erfassung oder neue RDA- Regeln bedingt waren. Um die so gewonnene Datenqualität zu erhalten und um Erfas- sungsfehler zukünftig zu verhindern, wurde die Validation verschärft. Fortgesetzt wurde die bibliotheksspezifische Analyse von Datensätzen, die nach RDA für die Reproduktionen erstellt worden waren. Durch eine Umsetzung dieser Datensätze soll ein einheitliches Datenmodell für Reproduktionen realisiert werden. Die Umset- zung erfolgt aufgrund zahlreicher Besonderheiten bibliotheksspezifisch. Bisher wurden ca. 59.000 Aufnahmen bearbeitet. Auch die Auflösung der E-Book-Hybridaufnahmen, um für die verschiedenen E-Book-Plattformen jeweils einzelne Aufnahmen zu erhalten, wurde fortgesetzt. Es konnten bereits mehr als 286.000 Aufnahmen bereinigt werden. Getestet wurden Korrekturprogramme, die noch als Nacharbeiten aus dem K10plus- Aufbau bei den Sacherschließungsfeldern durchgeführt werden müssen. Diese Korrek- turen sind Voraussetzung für den Start der Übertragung von Sacherschließungsfeldern und GND-Verknüpfungen aus gedruckten Ausgaben in die entsprechenden E-Book- Metadatensätze. Im nächsten Schritt wird geprüft, welche Sacherschließungsdaten ggf. von Onlineaufnahmen bei den Druckausgaben ergänzt werden können. Produktiv gelaufen sind die Verknüpfungsprogramme, die die RVK-Notationen im Klartext durch einen entsprechenden Link mit der Normdatei ersetzen. Die Bereinigung falscher RVK- Klartextnotationen, die keinem gültigen RVK-Normsatz zugeordnet werden können, wird in einem anschließenden Programmschritt erfolgen. Seit Oktober 2020 werden die Sacherschließungsdaten der wöchentlichen DNB-Updates für die Reihen A und B regelmäßig eingespielt und ergänzt. Die Sacherschließungsdaten aus den DNB-Datensätzen der letzten zwei Jahre 2019-2020 wurden Anfang 2021 nach- geführt. In Kooperation mit der AG K10plus Katalogisierung und der AG K10plus Sacherschlie- ßung wurde die Arbeit an Handbüchern und der Format-Dokumentation durch Aktuali- sierungen und Ergänzungen weitergeführt. Die Unterlagen und aktuelle Informationen zum K10plus stehen über das K10plus-Wiki (https://wiki.k10plus.de/) zur Verfügung. Die Dublettenzusammenführung im K10plus konzentrierte sich beim K10plus-Aufbau auf bestimmte Bestandssegmente. Seit dem Mai 2019 wurden kontinuierlich dublette Gesamtaufnahmen mehrteiliger Monographien und fortlaufender Ressourcen sowie 12 VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1
Katalogisierung VZG dublette E-Book-Aufnahmen in einem maschinell unterstützten Verfahren zusammen- geführt. Eine maschinelle Umlenkroutine zur Zusammenführung der Titeldubletten, die im K10plus nach März 2019 angelegt und von Katalogisierenden als dublett markiert wurden, befindet sich in der Testphase. Daneben wurde die Zusammenführung von Datensätzen, bei denen per Programm erkannt wird, dass es sich bei ihnen um Dubletten handelt, aufgenommen. In einem ersten Schritt wurden 166.500 dublette Titelsätze bei gedruckten Monographien ohne Bestand aus den Jahren 1970-2019 bereinigt. Kataloganreicherungs- und Sacherschlie- ßungsdaten wurden dabei, wenn vorhanden, in den Zielsatz übernommen. Weitere maschinelle Deduplizierungen im K10plus befinden sich in Vorbereitung. Ende des Jahres 2020 wurde mit der Einrichtung einer regelmäßigen Aktualisierung der Schulungsdatenbank begonnen. Im ersten Schritt wurden im Oktober die System- tabellen aktualisiert. Damit wurden unter anderem Format, Indexierung, Validation und administrative Daten auf den gleichen Stand wie die Produktionsdatenbank gebracht. Im nächsten Schritt wurde Anfang 2021 ein Update der Datensätze in der Schulungsda- tenbank durchgeführt. Künftig sind die genannten Aktualisierungen zweimal jährlich in den Semesterferien geplant. Seit dem Jahr 2020 werden Änderungen am Pica+-Format und an den Exportformaten nach Möglichkeit in Releases gebündelt. Das Format-Release 2021.1 fand am 1. März 2021 statt. E-Medien Das EBM-Tool wurde für die Nutzung durch Bibliotheken und Verbundzentralen außer- halb des BSZ-GBV-Bereichs freigegeben. Es können MARC 21-Abzüge für einzelne Pro- dukte angefordert werden. Die E-Book-Importe laufen wieder. Ein Problem stellen die noch nicht aufgelösten E-Book- Hybridaufnahmen und Dubletten dar, da E-Books, insbesondere Springer E-Books, noch nicht vollständig abgeglichen sind. Springer E-Books mit dem Erscheinungsjahr vor 2018 und mit ausschließlich BSZ-Besitznachweisen werden daher aktuell nicht bei der Exem- plarerzeugung für GBV-Bibliotheken berücksichtigt. CCWeb Die aktuelle Version von CCWeb wurde als Teil der CBS Version 8.3 im Juni 2020 bereit- gestellt. Erste Anwender sollen zunächst Bibliotheken sein, die CCWeb primär für die Erfassung von Exemplarsätzen verwenden wollen. Mit der Verfügbarkeit der Funktion „Textbaustein“ kann dann der Anwenderkreis weiter ausgebaut werden. WinIBW4 Die WinIBW3 ist seit vielen Jahren erfolgreich für die Katalogisierung, Fernleihe und für Arbeiten im LBS3 im Einsatz. Wegen der verschärften Sicherheits- und Datenschutzbe- stimmungen ist die Update-Methode von WinIBW3 inzwischen nicht mehr zeitgemäß. VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1 13
VZG Katalogisierung Ab Mai 2020 konnten Kolleginnen und Kollegen der VZG und des BSZ die WinIBW4.0.4 prüfen. Die Verbesserungsvorschläge wurden von OCLC mehrheitlich umgesetzt und Ende Dezember 2020 die Version WinIBW4.0.5 ausgeliefert, die zurzeit noch getestet wird. Digitaler Assistent (DA-3) Anfang des Jahres 2021 wurde der DA-3 aus der 3-jährigen Projektphase in den Rou- tinebetrieb übernommen. Die Bibliotheken des GBV und des SWB arbeiten bereits seit November 2020 erfolgreich mit einem gemeinsamen Profil für K10plus. Dieses Profil bietet neben den Standardsystemen der kooperativen Sacherschließung GND, RVK und BK zusätzliche Instrumente wie die IxTheo Klassifikation, die FIV Klassifikation und den Europäischen Thesaurus. Auch die Vergabe freier Schlagwörter und der FID Kenn- zeichnungen ist möglich. Seit Januar 2021 nutzt die ZBW Kiel/Hamburg den DA-3 pro- duktiv. Spezielle Anforderungen, die für die ZBW implementiert wurden, sind z. B. die Einbindung des Standard-Thesaurus Wirtschaft (STW) sowie die Anzeige des durch das ZBW-eigene Verfahren der automatisierten Sacherschließung (AutoSE) generierte Vor- schlagsvokabular. Integriert wurden darüber hinaus weitere Fremddatenquellen und Konkordanzen zur Generierung von Vorschlägen, unter anderem die Verbundkataloge von hbz und hebis sowie die Daten der französischen Universitätsbibliotheken (ABES). Parallel zur stän- digen Erweiterung der Datenbasis wurden weitere komfortable Features zur Erleichte- rung und Beschleunigung der Arbeitsabläufe programmiert. Einrichtungen mit produktiver Nutzung des DA-3 sind zurzeit unter anderem die SBB-PK Berlin, die SUB Hamburg, die UB Heidelberg, die UB Tübingen, die WLB Stuttgart, die UB Ulm, die BLB Karlsruhe, die UB Stuttgart, das FID Theologie und Religionswissenschaf- ten der UB Tübingen, die PH Freiburg/Breisgau und das Stadtarchiv Stuttgart. Weitere Anwender im GBV, darunter die ULB Halle und die HAAB Weimar, werden derzeit durch die VZG freigeschaltet. Der DA-3 wird inzwischen nicht nur im GBV und im SWB, sondern auch im OBV und in der DNB erfolgreich in den jeweiligen Produktivumgebungen ein- gesetzt. Da es sich bei der sachlichen Erschließung um eine kooperative Verbundaufgabe han- delt, werden die laufenden Betriebskosten für den Betrieb und die Softwarepflege durch die Firma Eurospider aus den allgemeinen Verbundbeiträgen finanziert. Coli-conc Die DFG-Förderung des Projektes zur Entwicklung einer Infrastruktur für den Austausch, die Erstellung und die Wartung von Konkordanzen zwischen bibliothekarischen Wissensorga nisationssystemen wurde um weitere 2 Jahre verlängert (https://coli-conc.gbv.de/). Fernleihe Aufgrund einer erneuten Einigung zwischen der Kultusministerkonferenz (KMK) und VG Wort konnten vom 22. Januar bis zum 31. März 2021 erneut Aufsatzkopien und Teilko- 14 VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1
Katalogisierung VZG pien aus Monographien elektronisch direkt an die Bibliotheksnutzerinnen und -nutzer weitergeleitet werden. Erfreulicherweise wurde diese Frist kurzfristig bis zum 31. Juli 2021 verlängert. Der Verzicht auf Klarnamen in der Abwicklung von Fernleihbestellungen ist im GBV weit- gehend abgeschlossen. Letzte Anpassungen waren in der verbundübergreifenden Fern- leihe (VFL) erforderlich. Zurzeit bereitet die VZG die Lieferung von Teilkopien aus E-Books vor. Als vorgeordnete Maßnahme waren für ca. 9,5 Mio. Nachweise Anpassungen im CBS notwendig. Im EBM-Tool sind zukünftig die fernleihrelevanten Konditionen aus den Lizenzverträgen zu hinterlegen. Die eBook-Lieferbibliotheken überprüfen hierzu ihre Lokalsatz-Vorlagen. Die Anbindung von Bibliotheken an den GBV-Verteilserver wird fortlaufend erweitert. Derzeit sind 328 Standorte angeschlossen. Der seit langem ausstehende MARC-Export von eJournal-Bestandsdaten an die ZDB wird in Kürze beginnen. Die neue Umsetzung umfasst dann auch die in der EZB hinter- legten Fernleihinformationen aus den Lizenzverträgen. Die automatische Verfügbarkeitsprüfung wird derzeit von DAIA I auf DAIA II umgestellt. Notwendig geworden ist die Umstellung durch die anstehende Migration der Lokalsys teme (LBS) auf Linux-Server. Die Umstellung auf DAIA II erfordert Erweiterungen in den DAIA-Instanzen und Anpassungen im Fernleihsystem. Idealerweise wird die Umstellung von DAIA I auf DAIA II von den teilnehmenden Bibliotheken unbemerkt erfolgen. Die Verbundzentrale hat eine Revision der fernleihrelevanten Informationen in der ZDB-Adressdatei angestoßen. Dieses Projekt soll in Zusammenarbeit mit ZDB und AG Leihverkehr weitergeführt werden. Verbundkatalog öffentlicher Bibliotheken (ÖVK), Matthias Lange, VZG Der Verbundkatalog Öffentlicher Bibliotheken (https://oevk.k10plus.de ) wurde mittels eines überarbeiteten Importverfahrens auf Basis des „Master Record Models“ (MRM) vollständig neu aufgebaut. Für die als dublett erkannten Titeldatensätze wird ein zusätz- licher Master Record (MR) mit den „besten Elementen“ aus den beteiligten Titeldaten der Bibliotheken gebildet. Die ursprünglichen Datensätze der Bibliotheken werden mit dem MR verknüpft. Für die Anzeige in der Benutzersicht wird in der Regel der MR mit den kumulierten Besitznachweisen verwendet, in individuellen Sichten für einzelne Biblio- theken können hingegen auch die Originaltiteldaten der jeweiligen Bibliothek angezeigt werden. Unterstützt wird zurzeit die Datenübernahme aus allegro-OEB, BIBLIOTHECAplus, SISIS- SunRise, BIBDIA, LIBRARY for Windows, WinBIAP, vorbereitet werden Koha (LMSCloud GmbH) und ps-biblio (paidosoft). VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1 15
VZG Discovery-Systeme Die Öffentlichen Bibliotheken des Bundeslandes Sachsen werden unter Federführung der Landesfachstelle für Bibliotheken in Chemnitz ab dem Frühjahr 2021 am ÖVK teilneh- men. Ziel ist zunächst der Aufbau eines regionalen Leihverkehrssystems für Sachsen mit der Option für die Überleitung in die allgemeine Fernleihe. Die Höhe der Finanzierung orientiert sich an den Beiträgen der Länder Thüringen und Sachsen-Anhalt zum Betrieb des ÖVK. Als erste Bibliotheken konnten die Daten der Landesfachstelle und der Stadtbibliothek Zwickau in den ÖVK eingespielt werden (Katalog der Öffentlichen Bibliotheken in Sach- sen: https://kxp.k10plus.de/DB=2.715/). Der ÖVK weist derzeit 3,4 Mio. Titeldatensätze nach (basierend auf 7,3 Mio. ursprüng- lichen bibliotheksspezifischen Titelnachweisen) mit 8,2 Mio. Besitznachweisen von 162 Bibliotheken (Niedersachsen 62, Thüringen 57 und Sachsen-Anhalt 41 sowie 2 aus Sach- sen). Discovery-Systeme Was lange währt: GöDiscovery, der Lukida-basierte Discovery-Service der SUB Göttingen, Antje Niemann und Hans-Werner Hilse , SUB Göttingen Die Einführung eines Discovery-Systems an der SUB Göttingen benötigte einen langen Atem. Schon die Entscheidung, überhaupt ein Discovery-System betreiben zu wollen, wurde überlegt getroffen. Die SUB Göttingen und die VZG stellten die Vorgeschichte mit Befragungen von Nutzerinnen und Nutzern sowie einer Marktübersicht bereits auf dem 106. Deutschen Bibliothekartag im Juni 2017 vor (https://nbn-resolving.org/ urn:nbn:de:0290-opus4-29088). Aber ein Discovery-System ist kein fertiges Produkt, das wie besehen eingekauft und genutzt werden kann. Eingekauft allerdings wurde es daraufhin schon einmal. Die ersten Schritte waren rasch gemacht. Der Discovery-Service der VZG basiert auf der Open-Source-Soft- ware Lukida. Die VZG lieferte diese Standardrechercheoberfläche quasi „out of the box“ zusammen mit dem datenpoolübergreifenden Index K10plus-Zentral (https://verbund- wiki.gbv.de/display/VZG/K10plus-Zentral) mit den Vorteilen von Suchmaschinentech- nologie mit Relevanzranking- und Best-Match-Verfahren. Weitere Vorteile waren rasch ausgemacht: • Ein deutlich erweiterter Datenpool (mehr als 200 Mio. Datensätze statt 8 Mio. in unserem OPAC) • Besserer Zugang zu den Online-Ressourcen • Direkte Anbindung der Fernleihe • Intuitiv bedienbare und responsive Nutzeroberfläche • Bessere Eingrenzung auf unterschiedliche Datentypen und Formate • Originalschriftliche Anzeige und Suche Von Anfang an konnte unser Discovery-System das Wesentliche: Literatur suchen. Für 16 VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1
Discovery-Systeme VZG uns galt es hier noch zu entscheiden, welcher Ausschnitt aus dem K10plus-Zentral über- haupt zu durchsuchen sei. In seiner momentanen Form kennt das Discovery-System zwei mögliche Suchräume, wobei dadurch, dass davon einer voreingestellt ist, eine gewisse Rangordnung vorgegeben ist. In Göttingen einigte man sich schließlich so: Der „lokale Suchraum“, unser Standardeinstieg, umfasst diejenigen Publikationen, die gedruckt in Göttingen über die Bibliotheken verfügbar (Ausleihe und Präsenz) sind, sowie eine große Zahl von Artikeln und elektronischen Publikationen, die mit den für die Benutzerinnen und Benutzern der SUB verfügbaren Lizenzen mit hoher Wahrscheinlichkeit zugänglich sind. Der „erweiterte Suchraum“ fügt dann noch einmal Publikationen hinzu, die bei- spielsweise per Fernleihe bestellt werden können, sowie elektronische Publikationen, deren Verfügbarkeit ohne weitere Bezahlschranken nicht so präzise zu ermitteln ist. Schon fast am Ziel wähnten wir uns 2018. Zum Go-Live unseres Discovery-Systems schien uns nur noch eine Kleinigkeit zu fehlen, nämlich die Informationen und Funktionalitäten, die in unserem LBS - aus Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer im OPAC - sowieso enthalten waren und die wir im LBS-Ausleihsystem längst hinterlegt hatten. Das sind beispielsweise Infor- mationen über die vorhandenen Print-Exemplare, deren Standort und Zugänglichkeit. Sind sie frei zugänglich oder stehen sie im Magazin? Sind sie ausleihbar oder nur vor Ort nutzbar? Muss das System einen Bestell- oder Vormerkbutton anzeigen? Und mit welchen Zieltheken? Wie werden die Ausleihfristen oder die vorhandenen Bände der Print-Zeitschriften dargestellt? Sind Bücher gesperrt oder vermisst oder in Semester- apparaten oder am Arbeitsplatz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgestellt? Je genauer wir hinschauten, desto mehr Fragen und mögliche Konstellationen - sicher knapp dreistellig! - tauchten auf: Unsere Aufgabe bestand darin, die entsprechenden Vorgaben in einem sogenannten PAP (Programmablaufplan) aufzubereiten und der VZG zur Umsetzung vorzulegen. Außerdem mussten die entsprechenden Testfälle im Test- system gesucht oder erzeugt werden, um die Funktionalität des Systems zu überprüfen. Diese Aufgabe haben wir im Nachhinein betrachtet unterschätzt und sie hatte eine zeitweise Stagnation des Projektfortschritts zur Folge. Heute wissen wir: Die Erstellung eines solchen PAPs ist nicht nur bei großen, weit verzweigten Bibliotheken sehr zeitauf- wändig und erfordert gute Kenntnisse • der eigenen Ausleihparameter und Ausleihpolitik, • der eigenen Daten (inkl. deren Umsetzung im MARC-Format, auf dem der K10plus-Zentral-Index beruht), • der eigenen Lizenzen und • der DAIA/PAIA-Schnittstelle, über die die Anbindung an das Bibliothekssystem realisiert ist. Dabei hatten wir – ganz „unbibliothekarisch“ und, wie wir fanden, durchaus fortschritt- lich - von Beginn an festgelegt, dass nicht jede OPAC-Besonderheit im neuen System ver- fügbar sein müsse. Bisherige Funktionalitäten sollten hinterfragt, ggf. weggelassen oder neu gedacht werden. Das Discovery-System sollte nicht als Ablösung, aber durchaus als VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1 17
VZG Discovery-Systeme Alternative zum klassischen Bibliothekskatalog platziert werden. Wir wollten möglichst wenige Sonderfälle und Abweichungen vom „GBV-Discovery-Standard“ einführen, um unsere zukünftigen Aufwände für den Betrieb gering zu halten. Was uns bis dahin jedoch nicht klar war, war die Tatsache, dass es für die Darstellung der Exemplar-Informationen keinen „GBV-Discovery-Standard“ gibt, auch nicht für LBS-Bibliotheken und die DAIA/ PAIA-Schnittstelle. Die gute Nachricht dazu ist jedoch: Als wir uns der Komplexität der Aufgabe erst einmal bewusst waren und sie ernsthaft und mit den notwendigen Ressourcen angegangen sind, war sie innerhalb weniger Monate erledigt. Die VZG war währenddessen eben- so schnell und flexibel in der Umsetzung und hat für fast jedes unserer Probleme eine Lösung gefunden. Dabei gehört die Universität Göttingen mit ihrem zweischichtigen Bibliothekssystem, ihren unzähligen Standorten im System (mehr als 800!), der Thekenwahl für die Bestel- lung von Magazinbestand und ausgeliehenen vormerkbaren Medien und ihren einzeln erfassten, teilweise ausleihbaren Zeitschriftenbänden sicherlich zu den komplizierte- ren Lukida-Instanzen. Insgesamt sind zwischen der VZG und uns um die 300 Tickets in einem Ticketsystem hin- und hergegangen und letztlich als erfolgreich erledigt abgelegt worden. Seitens der SUB Göttingen können wir sagen: Es hat auch viel Spaß gemacht. Hoffentlich sieht die VZG das ähnlich! Beispielsweise haben wir mit der Anbindung unseres Linkresolvers experimentiert und setzen den Dienst jetzt auch bei Print-Aufsätzen in GöDiscovery ein. Als Folge können wir unsere Nutzerinnen und Nutzern häufiger direkt zum elektronischen Aufsatz leiten. Die Startseite von GöDiscovery und Elektronische Publikationen: Einfache Auffindbarkeit und direkter Zugriff 18 VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1
Discovery-Systeme VZG Über den Namen unseres Discovery-Services herrschte überraschend rasch Einigkeit: Er sollte zum einen einen Hinweis auf das Produkt und zum anderen etwas Göttingen- Spezifisches enthalten. Was lag näher als „GöDiscovery“? Organisatorisch waren wir sehr gut aufgestellt: Unsere zur Begleitung der Einführung des Discovery-Systems geschaffene „Task Force Discovery“ umfasste neun Personen aus unterschiedlichen Bereichen der SUB Göttingen. Benutzungs- und EDV-Abteilung waren ebenso vertreten wie Fachreferate und Medienbearbeitung. Die Zusammenar- beit klappte so gut, dass die Arbeitsgruppe auch nach dem Go-Live weiterbesteht und den Service begleitet. Ein erstes vorzeigbares Produkt konnten die VZG und wir Anfang dieses Jahres aufweisen. Daraufhin haben wir auch unseren Go-Live endgültig auf den Semesterbeginn Mitte April 2021 terminiert. Bis dahin wollten wir vor allem das Haus und insbesondere diejenigen Kolleginnen und Kollegen mit Kontakt zu unseren Nutzerinnen und Nutzern einbinden. In insgesamt 11 halbstündigen Workshops haben wir über 150 Kolleginnen und Kollegen mit dem System vertraut gemacht sowie einzelne Abteilungen separat eingeführt. Allen stand das Testsy- stem zum Ausprobieren zur Verfügung. Wir haben versucht, die Unterschiede zwischen Discovery und OPAC zu vermitteln und zu dokumentieren, ebenso wie die googleähn- liche Suchphilosophie und die Chancen des Entdeckens weiterer Literatur. Toll waren Die Detail-Trefferanzeige - bei Print-Publikationen gibt es mitunter viele Interaktions- möglichkeiten und Von Null auf Normalbetrieb: Ein Blick in das Lukida-Statistikmodul von GöDiscovery VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1 19
VZG Discovery-Systeme die Offenheit und das Interesse der meisten Kolleginnen und Kollegen. Wir haben uns gemeinsam auf unseren neuen Service, den wir parallel zum OPAC anbieten wollten, gefreut und waren gespannt, wie unsere Nutzerinnen und Nutzern ihn annehmen wür- den. Apropos Nutzerinnen und Nutzer: Usability Studies haben wir im Vorfeld des Go-Lives auch durchgeführt. In „Think-Aloud-Sessions“ haben wir Nutzenden über die Schulter geschaut, während sie in GöDiscovery unterwegs waren, unsere Aufgaben lösten und dabei ihre Fragen und Gedankengänge laut aussprachen. Die UX-Studies brachten einige neue Erkenntnisse, die wir zum Teil gleich umsetzen konnten. Insgesamt war das Feed- back unserer Nutzenden durchgängig positiv. In diese Zeit fällt auch der letzte große Änderungswunsch, den wir an die VZG trugen: Wir haben auf das Formular der „erwei- terten Suche“ verzichtet, in dem gezielt in bestimmten Datenfeldern gesucht werden konnte. Gleichzeitig wollen wir nicht verschweigen, dass ein UX-Experte unseres Hauses Verbes- serungspotential an der Nutzbarkeit der Oberfläche ausmachen konnte. Gemeinsam haben wir entschieden, dieses Thema auf Lukida 50, die neue Version, mit der sowieso manches anders und freilich alles besser werden soll, zu verschieben. Zuletzt gab es noch viele Texte zu verfassen und eine „gemäßigte Marketingstrategie“ in die Umsetzung zu bringen. Wir haben uns viele Gedanken um die GöDiscovery-Startseite und die Suchtipps hinter einem angebotenen Infobutton gemacht. Informationen im Intranet der Bibliothek für die Kolleginnen und Kollegen wurden ebenso bereitgestellt wie auf unserer Website für unsere Nutzenden. Außerdem haben wir einen Chat-Chan- nel für GöDiscovery eingerichtet, über den wir uns universitätsweit mit Kolleginnen und Kollegen austauschen und GöDiscovery-Funktionalitäten diskutieren können. Am Montag, dem 12. April 2021, sind wir dann ganz nach Plan mit GöDiscovery, dem neuen Discovery-Service der SUB Göttingen, live gegangen. Eigentlich hätte uns der Dienstag für den Go-Live besser gepasst, allerdings hatten einige Vorbehalte mit dem Servicestart an einem 13. Wer weiß, wofür es gut war. Wir haben bisher beinahe aus- schließlich lobende Worte für GöDiscovery erhalten. Der Zuspruch ist groß - teilweise wird das Angebot schon als völlig selbstverständlich erachtet, obgleich es erst etwas über einen Monat alt ist. Unser Fazit fällt deshalb auch sehr positiv aus. GöDiscovery bietet in jedem Fall einen Mehrwert für unsere Nutzerinnen und Nutzern; die wichtigsten Vorteile sind oben benannt. Freilich gab es auch Stimmen, vor allem aus dem Kreise der Bibliothekskolleginnen und -kollegen, die die großen Treffermengen oder die schlechtere Möglichkeit, nach Signaturen zu suchen, kritisierten oder die sich über das Auftauchen einzelner Titel in der Treffermenge wunderten. Darüber hinaus können wir nach gut vier Wochen beo- bachten, dass immer noch die meisten Bestellungen auf unseren Magazinbestand über 20 VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1
Discovery-Systeme VZG den OPAC abgesetzt werden. Bei diesem traditionellen, die Print-Medien betreffenden Katalogdienst ist eine langsame Tendenz Richtung GöDiscovery zu beobachten. Uns ist es vorerst egal, über welche Oberfläche die Bestellungen ausgelöst werden, der Bestell- zetteldruck im Magazin und die nachfolgenden Workflows sind bei beiden Systemen dieselben. Wie bereits erwähnt ging die Einführung des VZG-Discovery-Services mit einem nicht unerheblichen Maß an Eigenarbeit einher. Gelänge es der VZG, einen gewissen Standard auf Exemplarebene zu etablieren, wäre das Produkt sicher noch attraktiver - und nicht zuletzt bliebe der VZG viel Arbeit erspart, die so für jede Institution, die sich neu für Lukida entscheidet, erneut anfällt. Uns erscheint dies zumindest für LBS-Bibliotheken, bei denen die PAIA/DAIA-Daten einigermaßen konsistent sein sollten, durchaus möglich. Wir hatten noch nicht viel Zeit, uns detailliert mit der zugrundeliegenden Suche im Solr- basierten K10plus-Zentral auseinanderzusetzen, sind aber hoffnungsvoll, dass wir in die- sem Bereich (vor allem auch bei der Gewichtung des Relevanzrankings) gemeinsam wei- tere Verbesserungen erzielen können. Dies gilt auch für die Anzeige der Titeldaten und die hinterlegten Links. Im Bereich Sacherschließung haben wir damit bereits begonnen. Der VZG liegen Vorschläge unserer Fachreferentinnen und -referenten vor, die im besten Fall für alle Lukida-Bibliotheken umgesetzt werden können. Ebenso können alle Lukida- Bibliotheken - und mehr noch: alle Bibliotheken, die Discovery-Services aufbauend auf dem K10plus-Zentral einsetzen - profitieren, wenn es gelingt, weitere Datenbestände in den zentralen Index zu bringen. Seit dem Go-live von GöDiscovery haben uns meh- rere Anfragen und Vorschläge dieser Art aus ganz unterschiedlichen Bereichen unseres Hauses erreicht. Die Integration von Artikeln aus institutionellen oder Fach-Repositories wurde ebenso angefragt wie die von Nachweisen in EROMM (https://www.eromm.org/) oder Kalliope (https://kalliope-verbund.info/). Wir werten dieses auch als Indiz für die gute Annahme von GöDiscovery bei den Kolleginnen und Kollegen. Der Einführung von Lukida 50, der kommenden neuen Version, in der ein individuell konfigurierbares Angebot von Suchfacetten möglich sein soll, blicken wir mit großem Interesse entgegen. Die Filterung der Suchergebnisse etwa nach bestimmten Standor- ten, Sprachen oder Themen halten wir für essentiell und ist vielfach nachgefragt. Dann können wir auch den „erweiterten Suchraum“ als Ersteinstieg für unsere Nutzerinnen und Nutzer anbieten und mit der Facettierung die Filtermöglichkeit „Vor Ort verfügbar“ auswählbar machen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den anderen Lukida-Bibliotheken. Wir kön- nen voneinander lernen und gemeinsam bessere Lösungen suchen, eine Arbeitsweise, die wir alle im Verbund seit vielen Jahren bei zahlreichen Services zu schätzen gelernt haben. „Was lange währt, wird endlich gut“ ist somit unsere Bewertung der Einführung des neuen Services GöDiscovery. Er ist unter https://discovery.sub.uni-goettingen.de öffentlich verfügbar. VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1 21
VZG Bibliotheksmanagementsysteme Bibliotheksmanagementsysteme Virtuelle FOLIO-Tage 2021, Jana Maria Freytag und Martina Schildt, VZG Die nun schon zum 4. Mal stattfindenden FOLIO-Tage wurden in diesem besonderen Veranstaltungsjahr 2021 virtuell abgehalten. Nachdem die für 2020 geplante Vor-Ort-Veranstaltung pandemiebedingt verschoben werden musste, konnte das FOLIO-Team aus allen Regionen Deutschlands (Mainz, Göt- tingen, Leipzig, Köln, Kiel, ...) am 24. und 25. Februar 2021 eine virtuelle Konferenz auf den Weg bringen, die alle bisherigen Teilnehmendenzahlen übertroffen hat. Mit weit über 600 Anmeldungen und an beiden Tagen einer aktiven Teilnehmendenzahl von über 550 Personen ist das Interesse an FOLIO ungebrochen und sogar gestiegen. Ein Dank geht hier an die GWDG Göttingen, die uns eine entsprechende Zoom-Lizenz zur Verfügung stellte und so allen Interessierten die Teilnahme ermöglichte. Am ersten Tag wurde, wie auch in den letzten Jahren, das aktuelle FOLIO-Release, in diesem Fall „Honeysuckle“, mittels Live-Demos präsentiert. Schwerpunktartig wurden die Apps der Bereiche Metadatenmanagement, Ausleihe, klassische Erwerbung und e-Medien inklusive eUsage gezeigt, ebenso wie Funktionalitäten der Global Open Know- ledge Base (GOKb). Das Programm des zweiten Tages hatte einen strategisch-technischen Fokus und gab einen Einblick in den Implementierungsprozess der ZBW Kiel/Hamburg und der UB Leip- zig, die jeweils ihre Erfahrungen aus einem Jahr Livegang berichteten. Des Weiteren gab es eine Präsentation zur Versorgungsschnittstelle vom Verbundkatalog K10plus ins FOLIO Inventory (CBS2FOLIO), welche von der VZG in Zusammenarbeit mit der Software- entwicklungsfirma Index Data entwickelt wird. Virtuelle FOLIO Tage 2021 Screenshot der Zoom Konferenz 22 VZG Aktuell 2021 Ausgabe 1
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