WIRWIRDAS MITARBEITERMAGAZIN - SCHWERPUNKT CORONA MIT KLUGER STRATEGIE UND BESONNENHEIT DURCH DIE KRISE - REHAZENTREN ...
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wir Das Mitarbeitermagazin der RehaZentren Baden-Württemberg Schwerpunkt Corona MIt Kluger StrAtegIe unD beSonnenheIt Durch DIe KrISe Wir bauen für die Zukunft ProfeSSIonelle verSorgung In neueM AMbIente Ausgabe 2020
2 auS Der ZentraLe weihnachtsbrief liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hand aufs herz: haben auch Sie sich in der rehazentren am laufen halten. für Ihre Kraft vergangenheit nicht manchmal eine ruhigere vor- und Ausdauer, mit der Sie für unsere Patienten weihnachtszeit gewünscht? und in diesem Jahr? eine Atmosphäre der Sicherheit schaffen und Ich bin mir sicher, dass es mir aktuell genauso geht bestmögliche therapien ermöglichen. wie den meisten von Ihnen: Ich vermisse unsere normalität mit Weihnachtsmärkten, Weihnachts- Gemeinsame Anstrengungen für eine einkäufen, Weihnachtsfeiern und … und … und. gemeinsame Zukunft Mit dem zitat von Aristoteles, das wir für un- Ein ganz besonderes Jahr 2020 sere diesjährige digitale Weihnachtskarte ge- Wir blicken gemeinsam auf ein Jahr, das uns wählt haben, möchte ich zusammen mit Ihnen in viel abverlangt, uns fast täglich vor neue heraus- die zukunft blicken: „Wir können den Wind nicht forderungen stellt, uns einschränkt und oftmals ändern, aber die Segel anders setzen.“ In diesem nervt, uns zweifeln und manchmal verzweifeln Sinne werden wir weiterhin als gruppe die Situ- lässt. Die Pandemie stellt unser gesamtes leben ation meistern. und deshalb schauen wir nicht auf den Kopf, beruflich und privat. zurück, sondern nach vorn auf das Jahr 2021. Wir Wir haben gelernt, den virus als herausfor- werden gemeinsam „die Kurve kriegen“ und blei- derung anzunehmen und haben einen umgang ben guten Mutes. mit der Situation gefunden. Die Pandemie hat Ich wünsche Ihnen und Ihren familien frohe gezeigt, wie gut und schnell wir uns als gruppe Weihnachten und ein gutes neues Jahr mit der rehazentren an die neue Wirklichkeit an- zuversicht, lebensfreude und gesundheit. passen konnten. von beginn an beweisen wir zu- sammenhalt und arbeiten hand in hand als agile, engagierte und flexible organisation. Darauf herzlichst, dürfen wir alle stolz sein! So haben wir in diesem Jahr auch vieles angestoßen, realisiert und Im- pulse gesetzt, die weit über den umgang mit der Pandemie hinausgehen. Dr. constanze Schaal Mein Dank für eine großartige geschäftsführerin Gemeinschaftsleistung Dass wir als gruppe bislang gut und sicher durch die Pandemie gekommen sind, ist eine großartige gemeinschaftsleistung! ohne Sie alle wäre dies nicht möglich gewesen! Ich danke Ihnen herzlich für Ihr engagement, Ihre flexibi- lität und Ihre Professionalität, mit der Sie alle die IMpreSSuM „wir“ ist das Printmedium für die Beschäftigten der redaktionsadresse: Fotos rehaZentren Baden-Württemberg. „wir“ erscheint rehaZentren Baden-Württemberg Petra rainer (s. 1, 6, 8); Markus staubach ein- bis zweimal im Kalenderjahr sowie nach Bedarf. Bei gemeinnützige GmbH (s. 3, 10–11, 28–31); Andreas schwarz allen manuskripten setzt die redaktion voraus, dass der Pressestelle redaktion WIr (s. 4); Ketut subiyanto (s. 8–9); Christian Verfasser mit einer redaktionellen Bearbeitung einver- Wilhelmsplatz 11 Buck (s. 13–14); Fotostudio Brendel (s. 16); standen ist. mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben 70182 Stuttgart lisa Fotios (s. 22–23); istock / netadegany nicht unbedingt die meinung der redaktion wieder. redaktion@rehazentren-bw.de (s. 27); alle weiteren: rehaZentren Alle Inhalte werden nach bestem Gewissen, aber ohne Baden-Württemberg bzw. privat z. Verf. g. Gewähr veröffentlicht. redaktionsverantwortlicher Jörg Skupin V. i. S. d. P.: Dr. Constanze Schaal Gestaltung und Illustrationen up! consulting ag, www.up-consulting.li
InhaLt 3 ausgabe 2020 18 Wir bauen für die Zukunft Nicht nur eine Corona-Infektion kann 4 Schwerpunkt Corona Mit kluger Strategie und besonnenheit gesundheitliche Folgen haben 6 durch die Krise Die Ausbildung während Corona 7 Psychische Belastung unter der Covid-19 Pandemie 8 Impuls zur Corona-Zeit 10 Post-Covid-Reha in den Medien 12 Reha für Patienten nach Covid-19 13 Herzlich willkommen 16 Virtuell gemeinsam 22 Corona Check-Siegel bestätigt 24 Corona und Qualität – geht das? 25 Gemeinsam ist man stärker 26 FOCUS Rehaklinik-Liste 2021 27 32 Feldwiesenblumen: Lebensraum für Insekten Aus den Kliniken Skiurlaubs-Feeling für Zuhause 28 38
4 Schwerpunkt Corona Planvoll und sicher durch die Pandemie Ein Interview mit Geschäftsführerin Dr. Constanze Schaal Es liegen turbulente Wochen und Monate hinter, regeln“ für das tägliche Miteinander. Wir spielen nicht zahlreiche weitere Herausforderungen noch vor uns. Der „16 Bundesländer“, sondern sind eine geeinte Gruppe. Coronavirus hat von einem Tag auf den anderen vieles auf den Kopf gestellt und wir sind im Krisenmodus. Vieles Was war der erste konkrete Schritt? musste zurückgestellt und neu gedacht werden. Die Pande- Gerade in der Anfangszeit der Pandemie lagen noch rela- mie und die vielen Maßnahmen zur Vermeidung eines Aus- tiv wenige gesicherte Informationen zu SARS-CoV-2 vor. bruchs in unseren Kliniken bestimmen den Alltag. Wir konzentrierten uns also auf den Schutz vor einer Infek- Wie sind wir durch die erste Zeit der Pandemie gekom- tion. Unter dem Motto „Schütz Dich selbst, dann schützt Du men, wo stehen wir heute und wie wird es weitergehen? andere“ haben wir bereits Anfang Februar die Schutzmaß- Fragen, die Geschäftsführerin Dr. Constanze Schaal für das nahme-Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) als Mitarbeitermagazin „wir“ beantwortet. verpflichtende Handlungsanweisungen in unseren Kliniken eingeführt. Ein wichtiger Partner ist für uns das Deutsche Frau Dr. Schaal, wir stehen kurz vor Weihnachten, die Beratungszentrum für Hygiene (BZH). Bis heute stimmen Infektionszahlen stimmen uns deutschlandweit sehr wir unser Vorgehen kontinuierlich mit den Freiburger bedenklich und wir haben einen „harten“ Lockdown. Experten ab. Fallen wir gleich mit der Tür ins Haus: Wie sehen Sie die aktuelle Situation der RehaZentren und gibt es für Nahezu täglich folgten neue Herausforderungen. Wie Sie bereits ein kurzes Fazit der vergangenen Monate? haben wir diese in den Griff bekommen? Die aktuelle Lage zeigt sehr anschaulich, was uns die Wir haben die notwendigen flexiblen Strukturen einge- große Dynamik der Corona-Pandemie in den letzten Mona- führt – innerhalb der einzelnen Kliniken und gruppen- ten gelehrt hat: „Was heute gilt, ist morgen schon hinfäl- übergreifend. Wichtig war uns dabei, dass diese langfristig lig.“ Wir nehmen jeden Tag die Herausforderung an und Bestand haben und nicht nur als „kurzfristige Taskforce“ haben einen Umgang mit der Situation gefunden. Aber vor agieren. Unter Federführung der medizinischen Leitungen allem: Wir erweisen uns als starkes Team und halten die wurden in allen Kliniken Pandemie-Stäbe eingesetzt und RehaZentren gemeinsam auf Kurs. für den Ernstfall Krisenstäbe benannt. Gruppenübergrei- fende Themen bearbeitet der „übergreifende Pandemie Blicken wir einmal kurz zurück auf den stab“ unter Leitung der Geschäftsführung und mit Einbezie- Pandemiebeginn … hung des Gesamtbetriebsrats. Der Ernst der Lage war uns schnell bewusst. Bereits ab dem 4. Februar sind wir in die Vorbereitungen gestartet. In diesen Stäben werden bis heute viele – auch kurz Dabei war unsere grundlegende Maxime: Nicht überstürzt, fristige – Entscheidungen getroffen. Wie gelingt es, die sondern planvoll vorgehen. Kommunikation in geregelten Bahnen zu halten? Um Unsicherheit, Verwirrung und Fehler zu verhindern, Was war Ihnen dabei besonders wichtig? ist in jeder Krisensituation eine funktionierende Kommuni- Gemeinsam mit allen Führungskräften sind wir uns bis kation das A und O. heute in drei zentralen Punkten einig. Erstens: Wir neh- Bei uns finden daher seit Beginn der Corona-Krise regel- men die Herausforderungen gemeinsam an. Zweitens: Wir mäßig Video- und Telefonkonferenzen in unterschiedlichen haben einen Versorgungsauftrag und sind systemrelevant. personellen Zusammensetzungen statt. Montags schalten Wir werden unsere Kliniken auch in der Pandemie nicht sich alle Dualen Klinikleitungen, zentralen Abteilungsleitun- schließen. Drittens: Wir stimmen uns eng ab und steuern gen und Stäbe gemeinsam mit der Geschäftsführung in einer die Klinikgruppe gemeinsam – mit einheitlichen Hygiene- Videokonferenz zusammen. Jeden Donnerstag findet eine standards und Maßnahmen sowie gemeinsamen „Spiel Videokonferenz aller medizinischen Leitungen unter Feder-
Schwerpunkt Corona 5 führung des Sprechers der Chefärzte, Herrn Dr. Nechwatal Behandlungen sowie die über Monate hinweg stark einge und der Geschäftsführung statt. Zusätzlich findet alle vier schränkte Aufnahme von Patienten im Heilverfahren haben Wochen eine Videokonferenz mit allen Kaufmännischen Lei- zu einer geringen Auslastung unserer Kliniken geführt. tungen statt und im zweiwöchigen Turnus kommt der über- Dazu kommen die strengen Sicherheitsmaßnahmen und greifende Pandemiestab per Telefonkonferenz zusammen. Hygienevorschriften, die uns noch lange begleiten werden. Diese bieten größtmöglichen Schutz vor einer Infektion, Das klingt nach viel Kommunikation, die auch bedeuten gleichzeitig aber auch beträchtliche Mehrauf- Zeit kostet … wände, die durch den Vergütungssatz nicht gedeckt sind Die Dynamik der Pandemie fordert von uns viele kurz- und uns in der Belegung begrenzen. fristige Entscheidungen, die wir gemeinsam treffen müs- Für die Mehraufwendungen und die fehlenden Einnah- sen. Denken wir nur an den Verzicht auf Dienstreisen, die men durch die geringere Belegung erhalten wir derzeit kei- Beschaffung persönlicher Schutzausrüstung, die Neu nen adäquaten finanziellen Ausgleich. Dies alles führt dazu, organisierung therapeutischer Abläufe oder den Umgang dass wir als RehaZentren deutlich höhere Kosten als Ein- mit Quarantänemaßnahmen. Und dies ist nur ein kleiner nahmen haben. Entsprechend werden wir das Jahr 2020 Ausschnitt. Die gemeinsame Abstimmung sichert uns ein mit einem negativen Jahresergebnis abschließen. einheitliches Vorgehen. Wir können auch viel voneinander lernen und müssen das Rad nicht immer neu erfinden. Das Welche Möglichkeiten haben wir, die Liquidität der spart Zeit. RehaZentren zu sichern? Ende März wurden zwei für die Reha-Branche maßgeb- Und wie sieht es mit der Kommunikation in die liche Gesetze verabschiedet, die unter dem Schlagwort Belegschaft aus? „Reha-Schutzschirme“ bekannt geworden sind. Uns stehen Für ihre tägliche Arbeit unter diesen besonderen Mittel aus diesen Töpfen zu, wenngleich sie nicht ausrei- Umständen genießen alle unsere Mitarbeiterinnen und chen, um unseren fehlenden Umsatz auszugleichen. Wir Mitarbeiter meinen größten Respekt, meine Anerkennung müssen den Umgang mit unserer „finanziellen Unsicher- und meinen Dank. Ohne sie wäre die Bewältigung der Krise heit“ aktiv gestalten. Dazu gehört, dass wir überall dort nicht möglich. Funktionieren kann ein Team aber nur, wenn sparen, wo es möglich ist, dass nach Möglichkeit keine es auch informiert ist. Ergänzend zu klinikinternen Infor- Überstunden gemacht werden und keine Resturlaube mationsveranstaltungen richte ich mich regelmäßig mit bestehen bleiben. Informationsschreiben direkt an alle Beschäftigten – je Vor allem verlangt wirtschaftliche Stabilität eine mög- nach Thema auch gemeinsam mit unserem Sprecher der lichst große Flexibilität. Diese haben wir in den vergange- Chefärzte, dem Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrats oder nen Monaten benötigt und werden sie in der nahen Zukunft zusammen mit den Alternierenden Aufsichtsratsvorsitzen- weiterhin benötigen. Hierbei ist es wichtig, dass wir den den der RehaZentren. Zusätzlich erhalten alle Mitarbeiten- Personaleinsatz in den Kliniken und in den zentralen Berei- den regelmäßig verbindliche Hinweise und Informationen chen bedarfsgerecht und flexibel gestalten können. Dem- durch unsere Personalabteilung. entsprechend kommt der Rahmenbetriebsvereinbarung Kurzarbeit, die wir gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat Welche zentralen Regelungen wurden für die ausgehandelt haben, eine große Bedeutung zu. Mitarbeitenden eingeführt? Alle unsere Anstrengungen folgen dem gemeinsamen Grundsätzlich gelten für alle Mitarbeitenden die gleichen Ziel der RehaZentren: Die Pandemie darf uns keine Arbeits- strengen Hygienemaßnahmen und Sicherheitsvorschriften plätze kosten! wie für die Patienten. Dazu kommen die eigenverantwortlichen täglichen Zum Abschluss interessiert uns Ihr persönlicher Temperaturmessungen mit entsprechender Dokumen- Ausblick: Blicken Sie eher optimistisch oder skeptisch tation sowie der Verzicht auf Dienstreisen und externe in die Zukunft? Fortbildungen. Als verpflichtende Handlungsanweisung Grundsätzlich immer optimistisch! Natürlich muss ich für alle Kliniken haben wir die „Pflicht-Checkliste“ der realistisch bleiben: Die Pandemie wird uns noch eine RehaZentren eingeführt. Diese wurde klinikübergreifend ganze Zeit lang begleiten. Ich bin mir sicher, dass wir erarbeitet und von allen Chefärzten im Konsens verab- als Gesellschaft und Gruppe der RehaZentren genügend schiedet. Sie regelt alle Hygienemaßnahmen und Organisa- Gemeinsinn und Ausdauer an den Tag legen um die kom- tionsstandards, wird ständig aktualisiert sowie an die sich menden Wochen und Monate gut und sicher zu überste- ändernden Gegebenheiten und behördlichen Vorgaben hen. Wir werden gemeinsam „die Kurve kriegen“ und angepasst. Darüber hinaus reagieren wir mit einer Test- guten Mutes bleiben! strategie für Patienten, Mitarbeitende und externe Dienst- leister (z. B. Handwerker) seit Mitte Oktober aktiv auf die Herzlichen Dank Ihnen, liebe Frau Dr. Schaal, dass Sie deutschlandweit steigenden Infektionszahlen. in dieser aufregenden und arbeitsintensiven Zeit einen ruhigen Moment für dieses Gespräch gefunden Die Pandemie hat weltweit zu wirtschaftlichen haben. Natürlich konnten wir die Thematik nicht all inbrüchen geführt. Inwieweit sind wir als E umfassend durchleuchten, aber ich hoffe, dass unsere RehaZentren betroffen? Leser einen guten Einblick in die zentralen Aspekte Auch wir bleiben nicht verschont. Die Aussetzung aller gewinnen können, die die RehaZentren in der Corona- Präventionsmaßnahmen und ganztägig ambulanten Pandemie in Atem halten.
6 Schwerpunkt Corona Nicht nur eine Coronainfektion kann gesundheitliche Folgen haben Eine Einschätzung des Sprechers der Chefärzte der RehaZentren Kardiologen in der Zeitschrift „Heart“ berich- ten. Zu den Folgen gehörte ein zeitweiliger Rückgang der Klinikbehandlungen wegen akuter koronarer Syndrome (Herzinfarkte) um 40 %. Eine Folge war, dass die kardiovas- kulären Todesfälle, die sich zuhause ereigne- ten, insgesamt um 35 % zugenommen haben. Gleichzeitig gibt es mehrere Untersuchun- gen – beispielsweise die COSMO-Studie, die darauf hindeutet, dass mehr psychische Belastungen wie Angst und Depressivität in der Allgemeinbevölkerung aufgetreten sind im Vergleich zu der Zeit vor Ausbruch der SARS-CoV-2-Pandemie. Dabei können die Risikofaktoren für die Entwicklung psychi- scher Belastungen vielfältiger Natur sein. In einigen der bisher vorliegenden Studien wird deutlich, dass soziale Unterstützung, Selbst- wirksamkeit sowie psychoedukative Maßnah- men vor psychischen Belastungen schützen können. Dies wäre zugleich ein Ansatz auch Im letzten halben Jahr hat sich die in der Rehabilitation um Interventionskon- medizinische Fachwelt in einem bisher noch zepte zu entwickeln, um diese Schutz- und nie dagewesenen Ausmaß auf ein Virus kon- Resilienzfaktoren zu stärken. Entsprechende zentriert: SARS-CoV-2. Alle Mitarbeiter im Konzepte bietet in unserem Verbund bereits Gesundheitswesen waren in Prävention und die Rehaklinik Glotterbad an. Therapie von Covid-19 mit eingebunden. Aber, Gegenwärtig befinden wir uns in Deutsch- es gibt ja nicht nur die Covid-19-Erkrankung land und in anderen Ländern mitten in einer und ihre Folgen, sondern auch andere Erkran- zweiten Welle von Covid-19 Infektionen und kungen. Und wie sehen mögliche gesundheit- leben mit einem harten Lockdown. Wir dürfen liche Folgen von Pandemie-Eindämmungs- aber nicht nur auf die medizinischen Folgen maßnahmen aus? einer Coronainfektion schauen, sondern müs- Hierzu gibt es mittlerweile einige Studien. sen uns – je länger die Pandemie andauert – Bemerkenswert sind die medizinischen Folgen auch fragen, was „Social Distancing“ mit unse- des Lockdowns bezüglich der Versorgung von rer Psyche macht und wie groß die Gefahr ist, Nicht-Coronaerkrankungen. So hat beispiels- dass ernste Erkrankungen unentdeckt bleiben weise die Vermeidung von Arztbesuchen und oder nicht adäquat behandelt werden, weil Krankenhausaufenthalten in der ersten Welle die Menschen den Weg zum Arzt scheuen? der Pandemie zu einem Anstieg von kardio- vaskulären Todesfällen geführt, wie britische text Dr. Robert Nechwatal
Schwerpunkt corona 7 Die Ausbildung während Corona ÜBErruH Als ich im September letz- Seien es die Masken, die der Eine unprak- ten Jahres in der Rehaklinik Überruh zu arbei- tisch findet und der Andere wiederum als ten begann, dachte ich niemals daran, dass eine Sicherheit, oder der Sicherheitsabstand: sich der Ablauf meiner Ausbildung durch eine Die durch die Pandemie festgelegten Bestim- Pandemie verändern würde. mungen sind nun unsere täglichen Begleiter, Keiner, denke ich, hat damit gerechnet, dass ob wir wollen oder nicht. Corona so aus dem Nichts heraus auftaucht Zu Beginn der Krise war alles sehr ein- und unser tägliches Leben so dominiert. engend, doch ich denke, dass uns diese Zeit Als Corona in den ersten Wochen in den auch viele positive Möglichkeiten bietet. Durch Medien zu sehen war, hat in der Berufsschule die sich ständig verändernden Umstände nur vereinzelt jemand darüber gesprochen. Ein muss viel angepasst werden und es entstehen paar Wochen darauf, schlossen aber dann schon neue Herausforderungen. Somit kann ich bei- die Schulen – ein komisches Gefühl – keiner spielsweise viele unterschiedliche praktische wusste so recht, wie es mit dem Schulstoff wei- Erfahrungen sammeln, die in einem normalen tergeht. Nach einem holprigen Start mit Schwie- betrieblichen Ablauf nicht in der Art möglich rigkeiten bei der Technik, gelang es schluss- gewesen wären. Genauso muss viel abgespro- endlich allen Lehrern, uns die Schulaufgaben chen und miteinander entschieden werden, zukommen zu lassen. Die Aufgaben alleine zu was uns die Gelegenheit gibt, uns gegenseitig lösen war etwas ungewohnt, doch hatte es den besser kennen zu lernen. Vorteil das ich sehr konzentriert arbeiten und mir die Zeit selbst einteilen konnte. text timo Maluche Als die Schule wiedereröffnete, war die Liste an Auflagen erstmal groß: 1,5 Meter Abstand halten, falls das nicht möglich ist müssen Masken getragen werden. Die Lehrer arbeiteten meist nur mit Beamern und noch vieles mehr. Doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran und alles nimmt, mehr oder weni- ger, seinen altbekannten Lauf.
8 Schwerpunkt Corona Psychische Belastung unter der Covid-19 Pandemie text Dr. Britta Menne ↑ Dr. Britta Menne Im Januar 2020 hat die Weltgesundheitsorganisa- tion (WHO) den Ausbruch einer neuen Coronavirus- Erkrankung (Covid-19) als Gesundheitsnotfall von inter- nationalem Ausmaß und im März 2020 als Pandemie ausgerufen. Die mit der Coronavirus-Infektion verbunde- nen, zum Teil sehr schwerwiegenden Verläufe mit lebens- bedrohlicher Pneumonie, bei insgesamt eher schlei- chendem und unspektakulärem Beginn, die hohe Zahl an Todesfällen sowie die rasche weltweite Ausbreitung 2020, Thomas-Rüddel 2020, RKI 2020). Inzwischen weiß versetzen bis heute die Weltbevölkerung in große Sorge. man aus den Verläufen auch, dass eine Covid-Erkran- Zur Eindämmung der Pandemie wurden in schneller kung nicht nur eine pulmonale Erkrankung ist, sondern Folge Quarantänemaßnahmen, Kontaktverbote, Ausgangs auch die Haut (Estebanez 2020, Recalcati 2020, Marzano beschränkungen sowie Abstandsregelungen in Kraft 2020), das Herz-Kreislauf-System inklusive der klei- gesetzt und in ständiger, kaum noch zu überblickender nen Gefäße (Driggin 2020, Long 2020, Beun 2020), die Folge, gelockert oder wieder verschärft. In relativ kurzer Nieren (Long 2020, Beun 2020) sowie das Nervensystem Zeit wurde das soziale, kulturelle und nicht unwesentlich auch mit Langzeitfolgen (Schenk 2020, Poyiadji 2020, auch das wirtschaftliche Leben bzw. Miteinander nahezu Moriguchi 2020) mit einbezieht. Insbesondere wegen vollständig zum Erliegen gebracht und nach einer kur- der Mitbetroffenheit des Nervensystems überrascht es zen Erholung im Sommer inzwischen erneut massiven nicht, dass auch Erschöpfungssyndrome (Fatigue), Kon- Restriktionen unterworfen. zentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen im Sinne Soweit das bis jetzt bekannt ist, verläuft Covid-19 in einer organisch bedingten psychischen Erkrankung beob- 80 % der Fälle milde, teilweise auch vollkommen asymp- achtet werden (Brook 2020, Speth 2020). Auch ohne tomatisch. 20 % der Erkrankten entwickelten im Verlauf konkrete Infektion geht die Coronavirus-Pandemie mit jedoch eine schwere Pneumonie und in 5 % der Fälle tritt einem hohen Maß an psychischer Belastung, Stress, Angst eine lebensbedrohlich kritische Erkrankung auf (Huang und Sorge vor Stigmatisierung einher (Spitzer 2020).
Schwerpunkt Corona 9 ↓ Homeoffice und Parallelbetreuung der Kinder sowie Heimunterricht machen nicht nur die Umstrukturierung des häuslichen Zusammenlebens notwendig, sondern setzen auch die familiären Routinen und Strukturen massiv unter Druck. Maße Stress, Angst, Sorge und bei einigen auch Ärger und Unverständnis auslöst. Insbesondere die Einschränkung der sozialen Aktivitäten und des sozialen Spielraumes, Besuchsverbot gegenüber Angehörigen, das Zurück geworfensein auf die eigenen vier Wände, ungewohntes Zusammenleben auf engem Raum ohne die Freiheit, sich draußen in ausgleichenden, sozialen Bezügen zu bewe- gen, Homeoffice und Parallelbetreuung der Kinder sowie Heimunterricht machen nicht nur die Umstrukturierung des häuslichen Zusammenlebens notwendig, sondern set- zen auch die familiären Routinen und Strukturen massiv unter Druck. Dazu kommen, mit anhaltender Krise, sich ergebende existenzielle Folgebedrohungen, die für viele weit außerhalb ihrer üblichen Lebenserfahrungen ste- hen. Kurzarbeit, Verlust der Arbeit, das Wegbrechen von Einnahmequellen auf breiter Front, wie zum Beispiel im kulturellen Bereich, führen nicht nur zum Zusammen- brechen von Lebensplänen, sondern bekommen ihre besondere Bedrohungsqualität auch noch dadurch, dass so viele Menschen gleichzeitig betroffen sind und durch die Besonderheit der Pandemie der Verlauf der Krise mit ebendiesen Folgen so unkontrollierbar erscheint. Das Bedrohungs- und Kontrollverlusterleben wird noch dadurch verstärkt, dass Menschen als soziale Wesen nor- malerweise auf hohe psychische Belastungen oder Gefah- ren mit sozialem Schutzverhalten reagieren. Dies zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich mit anderen, die von der- selben Gefahr bedroht sind, zusammentun, näher zusam- menrücken und versuchen, sich gegenseitig zu unterstüt- zen, während sie sich von Menschen, die sie vermeintlich als bedrohlich erleben, abwenden und diesen aus dem Die umfassenden Schutzmaßnahmen im Zusammenhang Weg gehen. Dieser natürliche Schutzmechanismus wird mit der Covid-19 Pandemie tangieren gewohnte Hand- durch die Pandemie und die mit ihr verbundenen Schutz- lungsabläufe, gewohnte Alltags- und berufliche Tätigkei- maßnahmen bzw. das sog. Social Distancing, das ja eigent- ten und Routinen. Mitarbeiter*innen des Gesundheits lich lediglich ein Physical Distancing sein sollte, geradezu wesens oder der sozialen Systeme, die ohnehin schon viel konterkariert. Viele Menschen, insbesondere Ältere oder arbeiten, sind durch die Pandemie und die notwendigen Risikopatient*innen, begeben sich freiwillig in Quaran- Schutzmaßnahmen jetzt noch erheblich mehr gefordert. täne oder isolieren sich sozial, weil sie fürchten, jeman- Während sie in z. T. atemberaubendem Tempo und mit den anzustecken oder angesteckt zu werden. An Covid-19 hoher Flexibilität, oftmals bis an die Grenze der Belast- Erkrankte oder Mitarbeiter*innen im Gesundheitswesen barkeit versuchen, die Herausforderungen der Corona- fürchten sich nicht nur vor den immer noch schwer einzu- Pandemie durch Anpassung der Arbeitsprozesse und schätzenden, auch langfristigen Gesundheitsfolgen, son- der Versorgungsstrukturen zu meistern, sind die ande- dern auch vor Ausgrenzung und Stigmatisierung, und dies ren zum Abwarten und relativen Nichtstun verdammt. wird nicht ohne psychische Folgen bleiben (Brooks 2020). Unter dieser Ausgangslage ist nachvollziehbar, dass die aktuelle Pandemie ein besonderes psychosoziales Belas- tungspotenzial für die Gesamtbevölkerung in sich trägt Wenn Sie wissen wollen, wie es weitergeht: Den (Schedlich 2020) und bei vielen Menschen in erheblichem kompletten Artikel finden Sie im Intranet.
10 Schwerpunkt Corona Impuls zur Corona-Zeit Gedanken eines Mitarbeiters text Markus Staubach Am Kurpark Eine Begegnung im tion in Zukunft meinen Kolleginnen und Kol- Sommer, nach dem sogenannten „Lock-Down“ legen ergehen wird. stimmte mich nachdenklich. Auch wir sind immer noch nicht zur Norma- In der Bad Kissinger Fußgängerzone hörte lität zurückgekehrt. Und damit meine ich nicht, ich wie eine Mutter ihrem Sohn erklärte, dass wir uns jetzt öfter die Hände desinfizieren dass es doch schön sei, dass er wieder in den oder nur eine bestimmte Anzahl von Personen Kindergarten gehen dürfte. Und das dies hof- im Aufzug einsteigen dürfen. fentlich so bleibt. Sondern die Tatsache, dass wir alle die Der kleine Junge schaute sie nur kurz an Krise auf unsere ganz eigene Art erlebt haben und sagte dann ganz laut: „Ich will die Corona und noch immer erleben. Wir erleben in die- zurück.“ Auf die verdutzte Nachfrage seiner ser besonderen Zeit einige Dinge, die besser Mutter antwortet er: „Dann kann ich immer als vorher sind. Wir verändern und verbes- mit Mama und Papa zusammen sein.“ sern. Doch jeder weiß, wie schnell man wieder Nach drei Monaten Lockdown im Frühjahr in alte Muster verfällt. mussten danach viele Kinder erst wieder an den Alltag gewöhnt werden. Ich stellte mir Also reflektierte ich zwei Kernfragen: die Frage wie ist es mir ergangen, oder mit __Was war das überraschendste Geschenk Blick auf die noch immer angespannte Situa- in dieser Krise?
Schwerpunkt Corona 11 __Was habe ich gelernt, was ich nach dem wahrgenommen. Verschiedenen Dingen wird hoffentlich baldigen Ende der Krise noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt, welche vor- weiter anwenden und fortführen werde? mals keine Beachtung bekamen, oder die für selbstverständlich gehalten wurden. Ich bin in meinem Rückblick überrascht, Was haben Sie Gutes in dieser schlechten wie sehr mich die plötzliche Reduktion der Zeitphase erlebt? Was hilft Ihnen, in der Krise Möglichkeiten zum Anfang des Jahres und optimistisch zu bleiben? jetzt noch entspannt. Entscheidungen fal- len leichter, weil es einfach in vielen Dingen, Reflektieren Sie ihre Gedanken! weniger Auswahl gibt. __Ich tue jeden Tag etwas, was ich Ich führe weniger Gespräche, weil die über- einfach tun will. flüssigen einfach wegfallen. Es gibt viele __Ich tue jeden Tag etwas, worüber ich Dinge, die auch künftig kurz und knapp digital hinterher sehr froh bin, dass ich es erledigt werden. Aber bei wirklich wichtigen getan habe. Ereignissen möchte ich den Menschen auf __Und ich sorge dafür, dass ich mindestens Augenhöhe begegnen. Mehr als je zuvor. einmal am Tag herzhaft lache. Die Wahrnehmung hat sich in dieser Zeit geändert: Kleines und Großes wird bewusster Und was TUN Sie?
12 Schwerpunkt corona Post-Covid-reha in den medien text Marion pedak HEidElBErg-KönigstuHl Das eigens an die Danach waren beide Patienten zum Interview eingela- Bedürfnisse von Post-Covid-Patienten ausgerichtete Reha- den, das zunächst in einer lockeren Gesprächsrunde statt- Programm der Rehaklinik Heidelberg-Königstuhl stößt fand. Im Anschluss wollte die Journalistin den Hörerinnen auch bei den Medien auf großes Interesse. und Hörern noch ein realistisches Gespräch in der Thera- pie bieten und begleitete die Beteiligten in die Therapie- Hier ein kleiner Über- und Einblick. abteilung der Klinik. Dort beantworteten die Patienten „Bewegen oder atmen – beides gleichzeitig geht manch- während des Trainings die Fragen der Reporterin. mal nicht“ – so lautet die Überschrift eines Artikels in „Covid-19 hat Ottos Leben komplett verändert“ – titelte der Rhein Neckar Zeitung über zwei Patienten, die in der die SWR Landesschau Baden-Württemberg und drehte Rehaklinik auf dem Königstuhl zur Reha sind. Beide Pati- einen entsprechenden Beitrag in der Klinik auf dem enten waren an Corona erkrankt und lagen lange Zeit auf Königstuhl. Im Mittelpunkt stand hierbei die spezielle der Intensivstation. In einem Interview mit der Zeitung Reha Maßnahme, die Patientinnen und Patienten in der erzählten sie ihre Leidensgeschichte und den gesund- Rehaklinik erhalten. heitlichen Fortschritt, den sie durch das spezielle Reha Für einen Tag war das Team des SWR-Fernsehens Programm auf dem Königstuhl erzielen. Begleiter eines Patienten, der zuvor an Covid-19 erkrankt Inspiriert durch diesen Artikel hat der SWR Mannheim war und 9 Tage auf einer Intensivstation im Koma lag. ebenfalls ein Interview mit dem Chefarzt, Dr. Robert Ein Tagesablauf mit allen Therapien in der Klinik sollte Nechwatal, angefragt und Interesse an der Geschichte der den Zuschauern zeigen, wie schwierig und langwierig es Patienten bekundet. Im Juni begrüßte die Duale Klinik- ist, nach so einer schweren Erkrankung die Gesundheit leitung die Journalistin, die sich in einem Vorgespräch wiederherzustellen. Zu sehen waren neben mentalem ausführlich über das spezielle Programm für die von Gehtraining, Atemübungen, Muskelaufbau-Einheiten auch Covid Genesenen informierte. ergotherapeutische Maßnahmen, da bei diesem Patienten neurologische Ausfälle im Bereich der Hände aufgetreten sind. In einem Interview mit der Jour- nalistin berichtet er über seinen Lei- densweg im Krankenhaus aber auch über den gesundheitlichen Fort- schritt, den er durch das spezielle Reha Programm auf dem Königstuhl bereits erzielen konnte. Zum Abschluss wurde der Chef- arzt Dr. Robert Nechwatal zu den Langzeitschäden einer Covid-19 Erkrankung befragt. Die entsprechenden links zu den beiträgen finden Sie auf der homepage der Klinik: www.rehaklinik-koenigstuhl.de ↑ Dr. robert nechwatal im Interview des Swr
Schwerpunkt Corona 13 Reha für Patienten nach Covid-19-Erkrankung text Initiative „Heidelberger Helden“ Heidelberg-Königstuhl Für Patienten, die unter Rehaklinik auf dem Königstuhl gibt Isabella Bichouarine den Folgen einer Covid-19-Erkrankung leiden, bietet die im Rahmen des Projekts „Heidelberger Helden“. Ebenfalls Rehaklinik Heidelberg-Königstuhl ein speziell entwickeltes im Rahmen des Heidelberger Projekts berichtet Feyzullah Konzept zur rehabilitationsmedizinischen Nachbehand- Kasikci über seine Covid-19-Erkrankung und die anschlie- lung an. Einen Einblick in das Konzept und die Arbeit in der ßende Reha auf dem Königstuhl. „Mit uns zurück ins normale Leben.“ „Ca. 15 % aller Covid-Erkrankten leiden unter einem krankungen. Somit konnten wir schnell reagieren und uns schweren Verlauf“, so Isabella Bichouarine, die in der auf die neue Situation mit Covid-19 einstellen.“ Rehaklinik für die Therapieplanung und das Qualitäts Die Idee für ein spezielles Reha-Programm entstand management zuständig ist. „Wenn die Infizierten nach Mitte März, als das Thema hochaktuell war. Mittlerweile ihrem Krankenhausaufenthalt, meist mehrere Wochen wurden in der Rehaklinik bereits eine Vielzahl von Covid- auf der Intensivstation und mit Sauerstoff beatmet, ent- Erkrankten erfolgreich behandelt und viele davon konnten lassen werden, sind sie so geschwächt, dass ihr Körper nach 21 Tagen entlassen werden. „Wir spüren große Dank- neu aufgebaut werden muss. Genau hierfür hat unser barkeit für unser Programm. Covid ist anders, wir wussten Chefarzt Dr. Robert Nechwatal ein spezielles Reha-Pro- ja auch nicht genau, was auf uns zukommt. Unser Chef- gramm für Patientinnen und Patienten nach einer Covid- arzt und unsere Pneumologin haben zu Beginn die Ruhe 19-Erkrankung entwickelt.“ Frau Bichouarine berichtet bewahrt, sich Gedanken gemacht und genau die richtigen uns, dass neben der körperlichen Verfassung meist auch Entscheidungen getroffen für eine spezielle Heilbehand- die P syche eine große Rolle in der Behandlung spielt. „In lung. Der Erfolg gibt uns recht. Die Gespräche mit unseren unserer Rehaklinik haben wir langjährige Erfahrung auf Patientinnen und Patienten zeigen, wie gut sie hier wieder dem Gebiet der Rehabilitation von Herz- und Lungener- auf ihr hoffentlich normales Leben vorbereitet werden. Wir holen sie dort ab, wo sie es am nötigsten brauchen. Das ist schon für uns als Beleg- schaft auch ein herausragendes Gefühl, dass unsere Klinik – wir als Team – das leis- ten können und dürfen.“ Die 32-jährige DGQ-zertifizierte Quali- tätsmanagerin glaubt, dass uns das Thema Covid-19 noch sehr lange beschäftigen wird. „Daher haben wir unser Programm angebot an viele Krankenhäuser, Sozial- dienste in ganz Deutschland geschickt. Wir werden dieses spezielle Programm weiterhin anbieten, denn Covid nach einem schweren Verlauf schwächt den Körper und Geist enorm.“ → ← Isabella Bichouarine, Therapieplanung und Qualitätsmanagement, Rehaklinik Heidelberg-Königstuhl
14 Schwerpunkt Corona Das Thema Angst beschäftigt sie allerdings auch. „Weni- Übungen sowie in welcher Frequenz und Intensität sie ger, dass ich mich infiziere. Vielmehr, dass ich es in die diese zuhause machen sollen. Unsere Patientinnen und Rehaklinik hineintrage. Daher messen wir alle morgens Patienten gehen sehr unterschiedlich mit ihrer Situation Fieber und dokumentieren dies in unseren Listen. Man um. Die Einen wollen darüber sprechen, wollen ihren lernt auch auf den Körper zu hören, wir alle haben hier ja Dank auch dadurch ausdrücken. Andere hingegen sind eine spezielle Sensibilität. Hier gilt ‚Vorsicht first‘.“ eher zurückhaltend. Mir bleiben besonders die beiden Frau Bichouarine berichtet uns von schönen Erlebnis- Patienten in Erinnerung, die man eigentlich im Kran- sen und Gesprächen mit Genesenen. „Die Dankbarkeit kenhaus bereits aufgegeben hatte. Die beiden sind letzte unserem Team gegenüber ist enorm. Sie haben realisiert, Woche aus unserer Klinik spaziert – noch nicht bei 100 %, dass sie in einer besonderen lebensbedrohlichen Situa- aber mit einem dankbaren, zufriedenen Lächeln und dem tion waren und einen schweren Weg hinter sich haben Gefühl, dass ein Zurück ins normale Leben möglich ist. und in vielen Fällen noch vor sich haben werden. Wir Dass wir von der Reha daran einen bescheidenen Anteil bereiten sie nicht nur auf ihren Weg zurück nach Hause haben, macht es für unser Team besonders!“ vor, sie bekommen auch eine genaue Anleitung, welche »Mir bleiben besonders die beiden Patienten in Erinnerung, die man eigentlich im Krankenhaus bereits aufgegeben hatte. Die beiden sind letzte Woche aus unserer Klinik spaziert.« „Da hatte ich zweimal ziemlich Glück in den letzten 3 Monaten.“ Wir treffen einen gut gelaunten 49-jährigen Feyzullah ßes Glück war es, dass ich hier gelandet bin“, schwärmt er Kasikci im Foyer der Rehaklinik Heidelberg-Königstuhl, von den Menschen, die in der Rehaklinik arbeiten. Und er dem es nach eigenen Worten eine Freude ist, seine bewe- meint alle! gende Geschichte zu erzählen. „Ich möchte damit auch Seit vier Wochen ist er hier auf dem Königstuhl und wird allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hier in der Reha Ende dieser Woche entlassen. Herr Kasikci schildert uns, klinik danken, was sie für mich ab der ersten Minute getan dass er Anfang April einen Husten bekam, der sich anfühlte, haben“, bringt er es gleich auf den Punkt. „Ich hatte großes als hätte er einen Keks in den falschen Hals bekommen. Glück, dass ich das Virus überlebt habe, aber genauso gro- Zwei weitere Tage ignorierte er diesen Husten, bis er sich dann doch durchrang, seinen Hausarzt anzurufen – ein persönliches Erscheinen war wegen Corona nicht möglich. Der ver- schriebene Hustensaft half nicht, ein wei- teres Telefonat mit dem Arzt nach erneut zwei Tagen brachte ein Rezept für ein Anti- biotikum. Da dieses ebenfalls keine Ver- besserung bewirkte, vereinbarte er einen Termin bei einem Abstrichzentrum und erhielt prompt die Diagnose: CORONA! Das bedeutete zunächst nur, dass häusli- che Quarantäne angesagt war. „Dann ging alles ziemlich schlagartig. Ich spürte in mir so ein Brennen, mir war so extrem heiß, das Fieber war unerträglich. Ich bat meine ← Feyzullah Kasikci
Schwerpunkt Corona 15 »Ich wurde mit einer groSSen Herzlichkeit aufgenommen. Sie haben mich wieder aufgepäppelt, mir eine Perspektive ge Frau mich kalt abzuduschen. Da geben und das alles suchen extrem die körperliche brach ich in der Dusche zusam- Nähe und weinen sehr schnell – men“, erinnert er sich noch. Auch mit e iner groSSen Gott sei Dank mittlerweile aus daran, dass er noch mit Unter- Erleichterung und Dankbarkeit“, stützung in den herbeigerufenen Empathie. Ich kann beschreibt er die Gefühle seiner Krankenwagen gehen konnte. nicht genug und 17- und 21-jährigen Töchter. „Dann habe ich einen Filmriss, Zuhause erwartet ihn nun ein bis ich nach 12 Tagen auf der wiederholt danken.« straffes Sport- und Regenera- Intensivstation aufwachte.“ tionsprogramm. Die Ärztinnen Später berichtet man ihm, dass und Ärzte geben ihm mindestens er noch im Krankenwagen 18 Liter Luft verabreicht bekam, 6 Monate Zeit, um vielleicht wieder in ein normales Leben man ihn in ein Koma versetzte und künstlich beatmete. Die zurückkehren zu können. „Am liebsten würde ich morgen Ärzte gaben ihm eigentlich keine Chance mehr, zu schwach wieder arbeiten“, sagt er, weiß allerdings um die Unmög- war seine Lunge, er sei nicht mehr beatmungsfähig. Die lichkeit dieser Aussage. Ab und zu hatte er per Videotele- Ärzte rangen um sein Leben, seine Familie wurde infor- fonie mit seinen 9 Arbeitskolleginnen und -kollegen Kon- miert, dass man sich auf das Schlimmste vorbereiten solle. takt. Er arbeitet als Logistikmitarbeiter in einem kleinen Vier der sechs schwer Erkrankten auf der Intensivstation mittelständischen Unternehmen. sollten es nicht überleben. Feyzullah Kasikci gewann den Auf unsere Frage, was er sich denn nun am allermeisten Kampf und nach 12 langen Tagen begann er wieder selb- wünsche, kommt wie aus der Pistole geschossen: „Ich will ständig zu atmen. Weitere sieben Tage lag er wach auf der nur mein altes Leben zurück. Ich war glücklich und gesund Station. „Immer mit Blick auf diesen verdammten Monitor, und habe eine tolle Familie. Mehr brauche ich nicht!“ ohne Menschen, nur mit den Schwestern und Spritzen“, Wir verabschieden uns von einem Mann im besten Alter, schaudert es ihm beim Blick zurück. der die letzten 10 Wochen eine unvorstellbare Achter- Auch seine 75-jährige Mutter erkrankte, wie auch seine bahnfahrt erlebt hat. Halten wir einen Moment inne für Frau und beiden Töchter an Covid-19. Während die beiden die vielen tragischen Schicksale; erfreuen uns aber auch Töchter es eher als starke Erkältung wahrnahmen, seine daran, dass es scheinbar auch Wunder gibt. Feyzullah Frau sich durch das Fieber matt und kraftlos fühlte, traf es Kasikci lebt und freut sich auf seine Familie zuhause. Wir seine Mutter etwas schwerer. Doch sie konnte nach zehn wünschen ihm alles erdenklich Gute! Tagen im Krankenhaus wieder entlassen werden. Sorgen machte der Familie eigentlich nur der Mann im Haus. Man empfahl ihm seitens des Krankenhauses nach- drücklich, nachdem das Schlimmste überstanden war, eine Reha direkt nach der Entlassung anzuschließen. Drei Häuser gab man ihm zur Auswahl und er entschied sich letztlich über die Bewertungen im Internet für die Reha Heidelberger Helden klinik Heidelberg-Königstuhl. „Der Focus krönte die Klinik Die Initiative „Heidelberger Helden“ zum dritten Mal als beste Rehaklinik und ich kann das nur portraitiert 108 Menschen, die aktiv verstehen. Ich wurde mit einer großen Herzlichkeit auf- dazu beitragen, die Corona-Krise genommen. Sie haben mich wieder aufgepäppelt, mir eine zu bewältigen und sie gemeinsam Perspektive gegeben und das alles mit einer großen Empa- durchzustehen. thie. Ich kann nicht genug und wiederholt danken“, so der Zu lesen sind die Portraits auf der Inter- gebürtige Türke, der seit seinem zweiten Lebensjahr in netseite www.heidelbergerhelden.org Deutschland lebt. oder im Buch zum Projekt. Jeder Euro, Nach seiner Entlassung will er zunächst viel Zeit mit der über den Verkauf des Buches ein- seiner Familie verbringen. Bei seinen Töchtern sieht er genommen wird, fließt transparent in Handlungs- und Gesprächsbedarf. „Den beiden hängt soziale Einrichtungen. das noch ganz schön in den Knochen, das merke ich. Sie
16 Aus der Zentrale Herzlich willkommen bei den RehaZentren Baden-Württemberg In diesem Jahr wurden in gleich drei Kliniken die ten und freuen uns über die gute Zusammenarbeit. Auch in kaufmännischen Leitungen neu besetzt. Wir freuen uns, der Stuttgarter Zentrale konnten wir ein neues Teammit- dass wir Martina Zimmerlin (Rehaklinik Ob der Tauber) glied begrüßen: Johannes Heck hat die Leitung der Abtei- und Ralf Markus Ruchlak (Rehakliniken Sonnhalde und lung „Controlling und Organisation“ übernommen. Höhenblick) herzlich bei den RehaZentren begrüßen durf- text Jörg Skupin Martina Zimmerlin Johannes Heck Kaufmännische Leiterin Rehaklinik Ob der Tauber Leitung der zentralen Abteilung „Controlling und Organisation“ Mit Martina Zimmerlin hat zum Jahresbeginn eine aus- Zum 01. April begrüßten Geschäftsführerin Dr. Constanze gewiesene Expertin im Gesundheitswesen die Kaufmänni- Schaal und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sche Leitung der Rehaklinik Ob der Tauber übernommen. Stuttgarter Zentrale einen neuen Kollegen herzlich in ihrer Die gebürtige Freiburgerin verfügt über langjährige Erfah- Mitte: Johannes Heck übernahm die Leitung der Abteilung rung in der Rehabranche und hat 17 Jahre als Verwaltungs- „Controlling und Organisation“. In dieser Position verant- leiterin der Marcus-Klinik Bad Driburg und der Caspar wortet Johannes Heck neben dem klassischen Controlling Heinrich Klinik Bad Driburg gearbeitet. Im Anschluss auch das Medizin-, Personal- und Baucontrolling sowie den war sie sieben Jahre lang Klinikdirektorin der Fachklinik Einkauf, der in die Abteilung eingegliedert ist. Schömberg GmbH. Johannes Heck hat in Karlsruhe Wirtschaftsingenieur- Am 02. Januar hieß Chefärztin Dr. Sylva Zipse gemein- wesen studiert und wechselte von der Wüstenrot & sam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Vertre- Württembergische AG zu den RehaZentren. Zuvor war er tern des Betriebsrats Martina Zimmerlin herzlich in der bei der Generali Versicherung AG in den Bereichen Res- Rehaklinik Ob der Tauber willkommen und wünschten ihr sourcenmanagement und Kostencontrolling beschäftigt. viel Erfolg für die zukünftige Aufgabe und viel Freude an ihrer neuen Wirkungsstätte. ↑ Martina Zimmerlin (Bildmitte) mit Rebecca Rückert (Betriebs- rätin), Christoph Mertens (Betriebsrat), Geschäftsführerin Dr. Constanze Schaal und Chefärztin Dr. Sylvia Zipse (v. l. n. r.)
auS Der ZentraLe 17 Ralf Markus Ruchlak Kaufmännischer Leiter rehakliniken Höhenblick und Sonnhalde Ralf Markus Ruchlak durfte sich Mitte rungspositionen bei der Aldi GmbH & Co. KG Januar gleich doppelt über einen herzlichen sowie der Aldi Einkauf OHG beschäftigt. Im Empfang freuen: Im feierlichen Rahmen hie- Anschluss wechselte er in die Gesundheits- ßen die Chefärzte Martin Vierl (Rehaklinik branche und war bei der MediClin AG u. a. Sonnhalde) und Dr. Torsten Lühr (Rehaklinik als Vorstandsassistent, Geschäftsführer der Höhenblick) gemeinsam mit Mitarbeiterin- MC Service GmbH sowie von 2013 bis 2019 als nen und Mitarbeitern sowie Vertretern des Kaufmännischer Direktor der MediClin Albert Betriebsrats ihren neuen Kaufmännischen Schweitzer Klinik in Königsfeld tätig. Vor sei- Leiter herzlich willkommen und wünsch- nem Wechsel zu den RehaZentren war Ralf ten ihm viel Freude und Erfolg mit den Markus Ruchlak als Verwaltungsleiter der sich neuen Aufgaben. in der Insolvenz befindenden Michael-Balint- Der gebürtige Schwarzwälder Ralf Markus Klinik (Königsfeld) für die Ausarbeitung Ruchlak ist studierter Diplom-Betriebswirt eines Sanierungs- und Abwicklungskonzepts (BA) und war von 2005 bis 2012 in Füh- verantwortlich. ↑ Begrüßung in der Rehaklinik Höhenblick: ↑ Begrüßung in der Rehaklinik Sonnhalde: ralf Markus ruchlak mit chefarzt Dr. torsten Lühr chefarzt Martin Vierl, ralf Markus ruchlak, Melanie Bahnmüller (personalleiterin der rehaZentren) und Betriebsrätin Margit abt-wernick) (v. l. n. r.)
18 Aus der Zentrale Wir bauen für die Zukunft Professionelle Versorgung in neuem Ambiente – Die Reha kliniken Ob der Tauber, Heidelberg-Königstuhl und Sonnhalde Für die bestmögliche Patientenversor- Sanierungsarbeiten verändert. Coronabedingt gung spielt neben der medizinisch-therapeu- konnten wir den Abschluss der Arbeiten leider tischen Leistungsfähigkeit auch eine moderne nicht gebührend feiern und die neu gestalteten und hohen Ansprüchen genügende Infrastruk- Kliniken der Öffentlichkeit präsentieren. Aber tur eine zentrale Rolle. Um dies zu erreichen, aufgeschoben ist nicht aufgehoben und wir haben wir als RehaZentren Baden-Württemberg werden dies im kommenden Jahr nachholen. in den vergangenen Jahren in unseren Kliniken vieles bewegt und mit umfangreichen Bau- und text Jörg Skupin Rehaklinik Ob der Tauber Bedürfnisse der Patienten angepasste Sanitäreinrichtun- „Mit dem erfolgreichen Abschluss der Sanierungsarbei- gen. Darüber hinaus haben wir neu gestaltete Sitzbereiche ten haben wir für die Rehaklinik Ob der Tauber einen und Lounges mit Freihandbibliotheken eingerichtet, die neuen Meilenstein erreicht. Ich freue mich sehr, dass wir zum Verweilen und Entspannen einladen.“ die neu gestalteten Gebäude nun an die Patienten und die Komplett neu gestaltet wurde auch das farbliche Kon- Mitarbeitenden der Klinik übergeben können“, erklärt zept der Klinik. Dieses nimmt die umliegende Landschaft Andreas Schwarz, Erster Direktor der Deutschen Renten- des Taubertals auf und farblich unterschiedliche Stock- versicherung Baden-Württemberg. werke dienen der Orientierung und bieten Abwechslung. Für die Patientinnen und Patienten bieten die neu Grundlegende Sanierung der Rehaklinik gestalteten Räumlichkeiten der Rehaklinik nicht nur Im Rahmen der umfangreichen Arbeiten wurde die aus einen großen Zugewinn an Komfort, sie bieten damit auch den 1960er Jahren stammende Gebäudesubstanz der die besten Voraussetzungen für die Erholung nach einer Bad Mergentheimer Rehaklinik bis auf den Rohbau zurück- schweren Erkrankung. gebaut, grundlegend saniert und den modernsten Erfor- dernissen an eine Gesundheitseinrichtung angepasst. Medizinische Kompetenz und Angebot In einem ersten Schritt wurden sämtliche Funktions Die Rehaklinik Ob der Tauber ist eine Fachklinik für bereiche der Klinik in einem Gebäudeteil konzentriert und Innere Medizin und behandelt schwerpunktmäßig neben zu einem Funktionstrakt zusammengefasst. „Für unsere Stoffwechsel- und Magen-Darm-Erkrankungen einschließ- Patientinnen und Patienten bietet diese neue Gebäude- lich Tumoren des Gastrointestinaltrakts auch Diabetes struktur große Vorteile: Weniger Laufwege, weniger Zeit- und Adipositas sowie deren Begleiterkrankungen. verlust und damit raschere Untersuchungen und optimierte „In der Behandlung von Adipositas verfügen wir als Therapieabläufe“, erläutert Chefärztin Dr. Sylvia Zipse. Rehaklinik über langjährige Expertise und profitieren Im zweiten Schritt folgte die komplette Sanierung des besonders in diesem Bereich von der Sanierung“, erklärt Bettengebäudes mit Patientenzimmern, Speisesaal und Chefärztin Dr. Zipse. Und weiter: „Bislang war nur eine Patientenaufnahme. Martina Zimmerlin, Kaufmännische begrenzte Anzahl von Zimmern für die Aufnahme von Leiterin der Rehaklinik Ob der Tauber, beschreibt das schweradipösen Patientinnen und Patienten geeignet. Ab Mehr an Komfort, das die Klinik ab sofort bietet: „Unsere sofort stehen nun weitere 32 Patientenzimmer zur Ver- Patientinnen und Patienten erwarten moderne, helle fügung, die speziell auf die Bedürfnisse von Patientinnen und komfortabel ausgestattete Zimmer mit neuen, an die und Patienten bis 220 kg ausgerichtet sind. Dazu gehö-
Aus der Zentrale 19 ren speziell angepasste Zimmereinrichtungen und Bäder ebenso, wie spezielle Sportgeräte zum Beispiel Liegefahr- räder und Laufbänder.“ Für die Zukunft gerüstet „Mit der nun fertiggestellten Sanierung sind wir einen großen Schritt gegangen und haben unseren Standort in Bad Mergentheim zukunftssicher aufgestellt. Denn: Durch die Kombination aus bedarfsgerechter Ausstattung und neuem, freundlichem Erscheinungsbild ist ein patienten- und mitarbeiterfreundliches Ambiente entstanden, das die Attraktivität der Rehaklinik nachhaltig steigert“, so Dr. Constanze Schaal, Geschäftsführerin der RehaZentren Baden-Württemberg. Und diese Attraktivität ist notwendig, um sich als Klinik erfolgreich in der Reha-Landschaft zu positionieren. In zunehmendem Maße nutzen Rehapatientinnen und -patienten ihr Wunsch- und Wahlrecht und suchen sich die für sie passende Rehaklinik selbst aus. Eine Rehaklinik muss daher, da sind sich Andreas Schwarz, Erster Direktor der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg ↑ Unsere Patientinnen und Patienten erwarten und Dr. Constanze Schaal einig „nicht nur rehamedizi- moderne, helle und komfortabel ausgestattete nisch, sondern auch bei der Unterbringung der Patienten Zimmer mit neuen, an die Bedürfnisse der Patienten auf der Höhe der Zeit sein. Die umfassenden Sanierungs- angepasste Sanitäreinrichtungen. und Modernisierungsmaßnahmen ermöglichen uns eine Rehabilitandenversorgung auf dem neuesten medizini- schen, technischen und energetischen Standard. Und dies nicht nur heute, sondern auch zukünftig.“
20 Aus der Zentrale Rehaklinik Heidelberg-Königstuhl Dank der guten Planung und Koordinierung der Baumaß- Eine helle und freundliche Lobby begrüßt nun die Reha- nahmen und des Zusammenspiels zwischen allen beteilig- bilitanden in der Rehaklinik Heidelberg-Königstuhl. Große ten Baufirmen und unserem Team hier in der Rehaklinik Fensterfronten und ein farblich abgestimmtes Konzept ist uns dies gelungen. Ein besonderer Dank geht auch an geben den Anreisenden ein Gefühl von Geborgenheit. Aber unsere Patientinnen und Patienten, die stets mit großem nicht nur die Empfangshalle wurde neugestaltet. Gleicher- Verständnis auf die Baumaßnahmen reagiert haben“, so maßen bedeutend war die brandschutztechnische Ertüch- der Kaufmännische Leiter der Klinik, Stephan Hörl. tigung, die sowohl den Rehabilitanden wie auch dem Team auf dem Königstuhl bestmögliche Sicherheit zum Thema Eine Rehaklinik ändert ihr Gesicht Brandschutz garantiert. Die zweite Bauphase umfasste die Sanierung aller wei- Vorausgegangen sind den Umfangreichen Arbeiten teren Räume der Klinik und der angrenzenden Gebäude. unter der Federführung der Deutschen Rentenversiche- Parallel zur brandschutztechnischen Ertüchtigung wurde rung Baden-Württemberg eine monatelange sorgfältige der gesamte Eingangsbereich neugestaltet. „Wir möchten Planung, Abstimmung mit der Klinikleitung sowie die Ein- allen unseren Patienten einen angenehmen Aufenthalt bindung eines Hygienikers. mit moderner Ausstattung ermöglichen – nicht nur im medizinischen und pflegerischen Bereich, sondern auch Moderne Technik für mehr Sicherheit mit einem entsprechenden Ambiente“, erklärt Chefarzt Das Bauprojekt wurde in zwei Abschnitte untergliedert. Dr. med. Robert Nechwatal. „Der freundliche neue Emp- Zunächst war mit der brandschutztechnischen Ertüchti- fangsbereich mit dem lichtdurchfluteten Foyer und der gung des gesamten Hauses begonnen worden. In der ers- modernen Rezeption heißt Jedermann sofort herzlich ten Phase der Maßnahme wurden alle Patientenzimmer willkommen“. Zudem wird zeitnah die Cafeteria in den Ein- auf den neuesten Stand der Technik im Bereich Brand- gangsbereich verlegt, sodass die Anreisenden sich bereits schutz gebracht. „Da die Arbeiten bei laufendem Klinik- nach Anreise mit dem Angebot dort stärken können. betrieb durchgeführt wurden, standen wir vor der gro- Nachdem die Sanierung der Gebäude nun abgeschlos- ßen Herausforderung, die Beeinträchtigungen für unsere sen ist, werden im kommenden Jahr noch die Außenberei- Patientinnen und Patienten möglichst gering zu halten. che der Rehaklinik Heidelberg-Königstuhl neu gestaltet.
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