Wohlfühl zeit Herr Grothmann: 100 Jahre Lebenslust - Ausgabe 37 Frühling 2024 - Pflegedienste Kuijpers
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Vorwort | Impressum Liebe Leserin, lieber Leser, herzlich willkommen in Ihrer Wohlfühlzeit. Schön, dass Sie sich entschieden haben, Ebenso einflussreich sind die Zeiten, in de- diese Ihre Wohlfühlzeit mit uns zu verbrin- nen wir uns verwöhnen lassen oder uns gen. Wie wichtig diese Zeit des Genießens, einfach nur unsere Ruhe gönnen. der Freude und der Entspannung ist, lesen Sie hier zwischen den Zeilen. Nicht zu unterschätzen sind aber auch die Momente der Freude in Gemeinschaft mit Schon in der Titelgeschichte wird spürbar, lieb gewonnenen Menschen. Lieben und dass die Freude am Leben ausschlagge- lachen sind unersetzbare Güter, welche die bend sein kann. Eine positive Einstellung, Gesundheit maßgeblich beeinflussen. auch Widrigkeiten gegenüber, kann eine unvorstellbare Bereicherung für unsere Aber lesen Sie doch selbst. Handlungsweise sein. Positives Denken lässt uns die kleinsten Wunder erkennen. Ihre Wohlfühlzeit Impressum Autoren: Mara Diart (md) Heike Simons (hs) Denise Rafael (dr) Marina Lang (ml) Ralf Eiche (re) Janine Fischer (jf ) Anke Gehring (ag) Maria von der Lieck (mvdl) Georg Eßer (ge) Klaudia Joschko (kj) Fotografie: Pflegedienste Kuijpers Seite 1, 4, 7, 23, 25: Klaudia Joschko Auf der Heide 33 Seite 3, 28, 29: Olga Gladke, Mitarbeiterfotos 41849 Wassenberg Seite 4, 5, 6: Archiv Herr Grothmann Seite 7, 21: Heike Simons Seite 8: Nezacet Berisha Kontakt: Seite 9, 24: Mara Diart Klaudia Joschko Seite 9, 10, 16,17, 22, 23, 30, 31: Canva Tel.: 0151 64916868 Seite 11, 16, 18: Marika Lang Mara Diart Seite 12, 13: Archiv Herr Eiche Tel.: 02401 8048225 Seite 14: Janine Fischer E-Mail: medien@kuijpers.de Seite 14, 15: Archiv Fam. Behrends Seite 16,17: wikimedia commons, Seite 19: Sandra Hermanns-Mager Design und Gestaltung: Seite 20: Archiv Frau Gehring Klaudia Joschko Seite 26, 27: ©Regenbogen Seite 32: AOK 2
Best-of-Kuijpers-App Neues aus der Kuijpers-App konnte das neue Gesicht des BGM werden. Und gewonnen hat: Logo Nummer 5. Der kreative Kopf dahinter heißt Frau Maria von der Lieck aus dem Haus Elisabeth. Die Kuijpers-App wäre nicht die Kuijpers- App, wenn es bei dieser Aufgabe nicht auch was zu gewinnen gäbe. Frau von der Die Kuijpers-App wird immer gerne ge- Lieck darf sich über einen 90-Minuten-Mas- nutzt, um die Mitarbeitenden aktiv an der sage-Gutschein freuen. Gestaltung des Unternehmens teilhaben zu lassen - etwa bei der Gestaltung eines Kuijpers ist ein großes Team, in dem sich Logos. Wie kam es zu der Logo-Aktion? Kreativität und Engagement auszahlt. Unser betriebliches Gesundheitsmanage- Zukünftig werden Stempel mit diesem ment, kurz BGM, sollte präsenter werden Logo versehen, die für weitere tolle und und durch ein entsprechendes Logo direkt neue Projekte, die vorerst noch geheim ins Auge fallen. Daher hat Verena Rauschen bleiben, eingesetzt werden. in der Kuijpers-App einen Aufruf gestar- tet: Die Mitarbeitenden sollten sich an der Lasst euch also überraschen! (md) Entwicklung eines Logos für das BGM be- teiligen. Vielen Dank an alle, die sich ein- gebracht haben. Sage und schreibe 13 kre- ative Logo-Vorschläge wurden eingereicht. Die Vorschläge kamen aus allen Berufs- gruppen (Verwaltung, Sozialer Dienst, Hau- stechnik, Pflege). Die 13 Vorschläge wur- den zur Abstimmung in die Kuijpers-App gestellt. Und auch die Abstimmung erfreu- te sich eines regen Zuspruchs. Die Lust mit- zugestalten war unverkennbar. Ganze 244- mal wurde die Anfrage aufgerufen und 87 Kommentare sind eingegangen. Die Mitar- beitenden wollten offensichtlich auch Mit- redende und Mitentscheidende sein. Insgesamt kann man sagen, dass sehr star- Herzlichen Glückwunsch, Maria und ke Gestaltungsvorschläge in die Abstim- danke für das neue BGM-Logo. mung gekommen sind, doch nur ein Logo 3
Titelgeschichte Herr Grothmann: 100 Jahre Lebenslust Wir waren ein Traumpaar. Sie hätte jeden haben können. Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, Als ich Fritz Grothmann nach seiner Ver- sondern wie man alt wird. Dieser Spruch gangenheit befrage, treten ihm erst einmal von Carl Christian Ochenius geistert mir Tränen in die Augen und er erzählt: "Das bei dem Gespräch mit Herrn Fritz Groth- Beste in meinem Leben war meine Frau. mann ständig durch den Kopf. Auf nieman- Sie war top, bildhübsch und verständnis- den passt der Satz wohl besser als auf ihn. voll. Wir hatten nie Streit. Obwohl ich durch meine Kriegsverletzung eingeschränkt war Herr Grothmann ist seit knapp zwei Jahren und jederzeit hätte sterben können, hat sie Bewohner unserer Einrichtung "Am Wald- es gewagt, mich zu heiraten. Das muss Lie- rand" in Wassenberg. Ihn zu treffen lässt be gewesen sein. Leider ist sie nicht mehr mich auf ein Älterwerden hoffen, das Spaß bei mir. Ich vermisse sie, sie fehlt mir so macht. Seine Geschichte berührt, denn sehr. Mit ihr hatte ich die schönsten Jahre sie birgt gute, schlechte und besonders meines Lebens." schlechte Zeiten und konnte doch dem le- bensfrohen Fritz nicht die Energie rauben. Ich frage Herrn Grothmann nach seiner Kindheit und erfahre, dass er in Pommern Sein Gedächtnis ist getrübt und es braucht mit elf Geschwistern aufgewachsen ist. Sei- Geduld, die Erlebnisse aus der Vergangen- ne Mutter war damit maßlos überfordert heit seiner Erinnerung zu locken. Deshalb und ließ neun Kinder beim Vater zurück, unterstützt uns seine Tochter, die die Er- als sie mit den beiden kleinsten ein neu- zählungen ihres Vaters sinngemäß zu ver- es Leben begann. Sie konnte keine Liebe vollständigen und zeitlich einzuordnen geben. Der Vater war Fritz' Bezugsperson, weiß. Dafür schon mal ein ganz herzliches aber leider musste er viel zu viel arbeiten Dankeschön. und war meistens beschäftigt. 4
Titelgeschichte Als Junge fing er sich die "Englische Krank- wenn ich mit Freunden unterwegs war. Ich heit" ein. Diese Knochenerkrankung, aus- erinnere mich an meine Konfirmation. Bei gelöst durch erheblichen Vitamin-D-Man- uns war es Brauch, dass die Konfirmanden gel, hatte bei ihm zur Folge, dass er kaum einander besuchten. Also sind wir Konfir- noch wuchs. manden zusammen losgezogen, von ei- nem zum Nächsten, und überall wurden "Ich war nie der Größte," lacht Herr Groth- wir verköstigt. Da gab es etwas zu trinken. mann, "und doch habe ich mich oft so ge- Beim Nächsten war geschlachtet worden fühlt, weil ich niemals von jemanden ge- und wir bekamen Wurstbrote. Ein jeder hänselt oder ausgestoßen worden bin. Mit gab, was er hatte. Zu mir nach Haue moch- mir gab es immer was zu lachen und alle te ich aber überhaupt nicht gehen. Aber wollten mit mir befreundet sein." die Jungs und Mädchen drängten mich dazu. Und siehe da, ein Kuchen wartete Herr Grothmann ist dankbar für seine Er- schon auf uns, den wir komplett verputzt innerungen, die wir gemeinsam mit seiner haben. Das war ein toller Tag und ich durf- Tochter ausgraben. Er lacht laut und sein te ihn erleben." Temperament geht mit ihm durch, als er berichtet: "Ich war immer ein Draufgänger. Mit 19 Jahren wurde Herr Grothmann ein- Kein Baum war mir zu hoch, kein Abenteu- gezogen. Zunächst sei alles top gewesen, er zu spannend. Am glücklichsten war ich, wie er selbst sagt. Er war gerne Soldat: "Das war eine tolle Zeit. Obwohl ich immer der Kleinste war, wurde ich geachtet und hatte viele Freunde. Als Soldat hat mir das Wa- chestehen am Kasernentor besonders ge- fallen. Ich grüßte alle und wurde gegrüßt. Ich war sehr gewissenhaft und kontrollier- te die Papiere aller, die das Gelände betre- ten wollten. Ein Offizier hat sich mal wei- gern wollen und hat den Kommandanten kommen lassen, aber das hat ihm nichts genutzt. Der Kommandant meinte nur: 'Wenn der Grothmann den Ausweis sehen will, dann haben Sie zu folgen! Er tut nur seine Pflicht.' Ha! Das hat mir gefallen. Als dann aber der Krieg ausbrach war nichts mehr schön. Lange Märsche zehr- Herr Grothmann (links) mit seinem ten an unseren Kräften. Verluste belasteten besten Freund uns. Ich erinnere mich an ein Massengrab, 5
Titelgeschichte dass wir passieren mussten. Ich spüre heu- te noch die Angst und den Schmerz, den ich empfunden habe. Ich konnte zuerst gar nicht daran vorbeigehen. Ich wich zurück und musste mehrere Anläufe starten. Die Bilder sehe ich heute noch manchmal. So viel Gewalt ist nicht zu ertragen. Und eines Tages, standen wir selbst unter Beschuss. Es hagelte Bomben. In unseren Gräben waren wir auch nicht sicher. Doch irgendwann, nach scheinbar endlosem Be- schuss, atmete ich endlich auf. Die Einschlä- ge wurden seltener und entfernten sich. Doch genau in diesem Moment erwischte es mich kalt. Ich flog Meter weit durch die Vater Fritz ist so stolz auf seine Luft und wurde schwer am Kopf verletzt. hübsche kleine Tochter Noch heute befindet sich ein Granatsplitter direkt an meiner Schläfe. Er hat nicht ent- Zuverlässigkeit blieb ein bestimmendes fernt werden können, weil das Risiko einer Thema in Herrn Grothmanns Leben. Er OP zu hoch war. Ein langes Leben hat man übernahm in der DDR die Verantwortung mir nicht vorhergesagt. Aber ich lebe noch für die Sanitätsstation in seiner Siedlung. und bin 100 Jahre alt geworden." Hatte jemand eine Verletzung oder sonsti- ge kleinere Wehwehchen ging er zunächst Herr Grothmann lacht, erzählt mit Händen in die Sani-Station und nicht zum Arzt oder und Füßen und freut sich sichtlich über das ins Krankenhaus. Erst, wenn Herr Groth- Schnippchen, das er dem Teufel geschla- mann nicht weiterkam, wurde die nächste gen hat. Sein Leben ging weiter. Instanz zu Rate gezogen. Nach Kriegsende lernte er seine Frau ken- Als die Familie Grothmann 1989 endlich nen und lieben und schnell waren sie mit- eine Ausreisegenehmigung in die Bundes- einander verheiratet. Bald schon erblickte republik Deutschland erhielt, gab es nur ei- ein kleines Mädchen das Licht der Welt, nen Weg. Nichts wie weg. Verwandtschaft das von Vater und Mutter geliebt wurde. nahm sie in Neuss auf und ersparte der Das süße Töchterchen der beiden wuchs Familie das Auffanglager. Und schon bald in liebevoller Umgebung auf. Obwohl Zeit hatte sie ein neues Zuhause und baute damals immer noch Mangelware war, be- sich ein neues Leben auf. Enkel spielten im mühten sich die Eltern um Verständnis und Garten, saßen auf Omas und Opas Schoß darum, für die Kleine da zu sein. Sie sollte und wuchsen heran. Ein ruhiges Dasein es besser haben als Herr Grothmann selbst. begann, ohne Stress und ohne Hektik. Da 6
Titelgeschichte seine Geschwister in alle Winde verweht worden waren, hat sich Fritz' Schwieger- sohn auf die Suche nach ihnen gemacht und drei Brüder ausfindig gemacht. Regel- mäßige Treffen brachten sie einander wie- der näher. "Ich hatte ein gutes Leben, an dem ich mich immer erfreut habe, und ich freue mich noch immer daran. Es hilft nicht, griesgrä- mig zu sein. Das bringt keinen weiter. Aber Freude und Lebenslust sind ansteckend und helfen in jeder Lebenslage", erzählt Herr Grothmann. "Seit einigen Jahren bin ich jetzt hier "Am Waldrand" untergebracht. Meine Tochter kommt regelmäßig vorbei, Der Geburtsagskuchen wird eigenhändig wir erzählen und gehen spazieren. Ich bin von Herrn Grothmann angeschnitten ihr so dankbar, dass sie sich so gut um mich kümmert und so viel Zeit mit mir verbringt. Aber manchmal kommt es anders, als man denkt. Ich lache mich kaputt, dass ich das Wer hätte gedacht, dass ich mal 100 Jah- geschafft habe. Wenn das kein Grund zum re alt werde. Meine Ärzte bestimmt nicht. Feiern ist. Für mich wurde gesungen, ge- bastelt und gebacken. Eine richtige Kaf- feetafel wurde für mich gedeckt. Gäste ka- men und beglückwünschten mich. Und ich stand den ganzen Tag im Mittelpunkt. Ich möchte mich bei allen, die zum Gelin- gen dieses richtig tollen Tages beigetragen haben, herzlich bedanken. Ich habe alles genossen, was ich geboten bekommen habe. Fazit: "Aufgrund meiner geringen Lebens- erwartung habe ich jeden Tag mit Freude begrüßt, als sei es mein erster, der mich Viele Jahre später platzt der Papa immer überraschen könnte, und mein letzter, dem noch vor stolz auf seine Tochter ich mein Lachen schenken kann. Und jeder Tag war ein Geschenk." (kj) 7
Alten- und Pflegeheim Am Waldrand, Wassenberg Beauty-Angebote im Haus Am Waldrand Auch im Alter legen viele Wert auf ein ge- keit der Pflegeprodukte aufnimmt. Natür- pflegtes Äußeres. Um dem gerecht zu wer- lich ist das Angebot nicht zu vergleichen den, gibt es einige Angebote bei uns in der mit dem eines professionellen Nagelstu- Einrichtung. Dienstags z. B. kommt der Fri- dios, wo z. B. Gelnägel oder Ähnliches ver- seur ins Haus. In einem eigens dafür herge- wendet werden. In unserem Angebot steht richteten „Friseursalon“ geben wir den Be- eher die Pflege der Hände und die Manikü- wohnenden die Möglichkeit sich die Haare re der Fingernägel im Vordergrund. schneiden, färben und frisieren zu lassen. Im Vorfeld werden Friseurlisten erstellt, Ziel dieses Angebots ist: nach denen die Kolleginnen des Sozialen Dienstes die Bewohnenden beim Friseur- - die Geschlechterrolle bewusst zu machen besuch begleiten. - Entspannung - die Seele baumeln zu lassen - das Gefühl, gepflegt zu sein, zu vermitteln Unsere Be- - das Selbstwertgefühl zu stärken wohnerin Frau - den eigenen Körpers zu akzeptieren Moll beim Friseurbesuch. Sie genießt hier Auch die sichtlich das Aromapflege Angebot und gewinnt in der lässt sich ver- Pflege und wöhnen. Betreuung unserer Bewohnenden Das Maniküren der Fingernägel darf natür- immer mehr an lich nicht zu kurz kommen. Jeden Samstag Bedeutung wird der Raum der Beschäftigungstherapie zum Beauty-Salon. Hier lassen sich über- wiegend die Bewohnerinnen des Hauses vom Sozialen Dienst verwöhnen: Manikü- Die Aromapflege wird gerade in der Ein- re der Fingernägel, auf Wunsch Nagellack zelbetreuung gerne angewendet und mit auftragen (Klarlack oder farbig), jede so, großem Erfolg angenommen. Besonders wie sie es wünscht. Besonders beliebt ist im Zitrusdüfte sind hier sehr beliebt. Ob als Anschluss die durchgeführte Handmassa- Dufterlebnis, Handpeeling oder in einer ge. Gerade ältere Haut bedarf besonderer Duftlampe angewendet: Die Wünsche der Pflege, und bei den Handmassagen kann Bewohnenden sind hierbei maßgebend. man zusehen, wie die Haut die Feuchtig- (hs) 8
Rätsel | Lieblingswitz Rätsel Lösung 4. Jaguar 3. Stift 2. Diele 1. Stollen Lieblingswitz von: Frau Helene Kohnen (links) und Frau Gisela Heister, vom CÀP Kommen Katz und Maus in eine Bäckerei. Fragt die Verkäuferin die Maus: " Was darf es denn sein?" „Pflaumenkuchen mit Schlagsahne,“ antwortet die Maus. Danach wird die Bestellung der Katze aufgenommen. Die sagt: „Ich hätte gerne einen SCHLAG mit Sahne auf die Maus!“ 9
Alten- und Pflegeheim Elisabeth, Lieck Die andere Perspektive Als Mitarbeitende im Haus Elisabeth fiel Heute sehe ich, dass die Unterbringung im mir im Dezember 2023 unfreiwillig die Per- Altenheim der Familie die Möglichkeit ge- spektive einer Angehörigen zu. Mein be- geben hat, uns ganz um den Vater zu küm- tagter Vater hatte einen Unfall und konnte mern. Sie hat uns Zeit und Raum verschafft, unmöglich in sein stufenreiches Zuhause uns auf uns selbst und unsere Familien zu zurück. Dankbar war ich für die Möglich- konzentrieren, um dabei Kraft zu tanken keit, ihn in der Einrichtung unterbringen zu für die schwere Zeit des Abschiednehmens. können, in der ich arbeite. Und diese Zeit kam viel zu schnell. Es war nicht einfach, die Kollegen aus einer, In diesen zehn Tagen durfte ich meine Kol- für mich, neuen Perspektive zu sehen. Viel- legen noch einmal in nie wahrgenomme- leicht habe ich die eine oder den anderen ner liebevoller Zuwendung erleben, die zu sehr gefordert, indem ich nachgefragt ich zwar auch bei anderen Bewohnenden und aufmerksam gemacht habe. Meine beobachtet hatte, aber nie so verstanden Beharrlichkeit bitte ich zu entschuldigen. habe, wie jetzt, wo ich so nah dran war. Ich Im Nachhinein glaube ich aber, dass ich habe die Pflege am und vor allem mit dem als Angehörige mir immer nur Sorgen ge- Menschen in liebevoller Wärme und güti- macht habe. Bis dato haben meine beiden ger Hilfsbereitschaft wahrgenommen. Ich Schwestern und ich zu Hause alles im Griff habe Tränen gesehen, die sagen, was Wor- gehabt und plötzlich fällt die Pflege und te nicht vermögen auszudrücken. Ich habe viel zeitaufwendiges Organisieren in den auch mir gegenüber diese Nähe gespürt. Aufgabenbereich des Altenheimes. Doch Und für all das, für jede der kleinen Gesten wer kennt den Papa und seine Bedürfnisse bin ich dankbar. Es ist so tröstlich, einen besser als wir? So verfiel auch ich, so wie ich Menschen, den man in Leben, Lachen und es unzählige Male bei anderen Angehöri- Leiden so nahe war, zu begleiten, wenn er gen gesehen habe, in Aktionismus und ver- seinen Frieden findet. suchte zu erreichen und zu beschleunigen, was seine Zeit brauchte. Bis dahin habe ich Jetzt verstehe ich, dass ihr, Kollegen und das bei Angehörigen so nicht gesehen. Zu Heimleitung, die euch anvertrauten Men- Beginn gab es Situationen, in denen das schen in ihren letzten Stunden begleiten durchaus hilfreich war, aber zumeist hatte möchtet, die ohne euch alleine wären. Ihr das Team alles fest im Griff. Ich möchte da- habt uns einen verlässlichen Raum ge- bei keinen hervorheben, aber mein Vater schaffen, in dem wir unserem Vater unge- hatte einen Mitarbeiter besonders ins Herz teilte Aufmerksamkeit schenken und ihn in geschlossen, sein Deutsch verbessert und Liebe gehen lassen konnten. Abschließen ihn seinen besten Freund genannt. Und möchte ich, stellvertretend für alle Bewoh- diesen Titel hat er sich mit seiner Mensch- nenden und Angehörigen, mit dem letzten lichkeit auf jeden Fall verdient. Wort meines Vaters: Danke!!! (kj) 10
Alten- und Pflegeheim St. Josef, Erkelenz Der Frühling Für viele ist der Frühling die schönste Jah- Bastel- und Malangebot, beim Gedächtnis- reszeit, da von März bis Mai die Natur er- training, bei der Maks-Therapie oder auch blüht und das Leben neu zurückkommt. bei der Einzeltherapie aufgenommen. Un- Der Frühling bringt viel Schönes mit sich, sere Einrichtung bekommt mit selbst ge- deshalb wird er auch die Zeit des Erwa- stalteten Deko-Objekten ein neues frisches chens genannt. Die sprießenden Schnee- Frühlingsgesicht, an dem sich sowohl die glöckchen und Krokusse wie auch das Zu- Bewohnenden als auch Angehörige und rückkehren der Zugvögel sind die ersten Mitarbeitende erfreuen und neue Energie Anzeichen, aber auch dass die Tage lang- und Lebensfreude erhaschen. sam wieder länger werden und die wär- mende Sonne sich zeigt. Fröhliches Frühlingserwachen! (ml) Ein wohliges Gefühl umgibt einen, wenn man die frische blumige Luft riecht, die Wärme der Sonne spürt und man sieht, wie alles wächst und gedeiht. Auch unsere Bewohnerinnen Frau Sauer und Frau Brink- Lehmann freuen sich sehr darauf. Die stei- genden Temperaturen und das hellere Licht machen Lust, auch selbst mal wieder vor die Tür zu gehen, sagen sie mit Freude in den Augen. Wie von selbst sieht man sich mehr draußen - ob wie damals bei der Gartenarbeit oder einer Radtour bei strah- lendem Sonnenschein. So freuen sich auch die beiden Damen auf ausgiebige Spazier- gänge und Ausflüge mit den Mitarbeiten- den des Sozialen Dienstes. Alles fängt an zu blühen und wird bunt und auch viele Tiere erblicken das Licht der Welt. Zudem bringt der Frühling auch das Osterfest mit, zu dem Jung wie Alt sich er- freuen und zusammen feiern können. So auch unsere Bewohnenden. Um unsere Bewohnenden einstimmen zu Frau Sauer und Frau Brink-Lehmann lassen können, wird das Thema Frühling beim sich von der Frühlingsstimmung leiten 11
Aktuelles aus der Kuijpers-Gruppe Danke an alle, die diesen Lebensabschnitt mit mir geteilt haben Ich erinnere mich, war die Implementierung einer Bewohn- wie gestern. Es war erabrechnungssoftware. Also: Es wurden der 01.02.1996 und große Hoffnungen in den kleinen Ralf ge- ich betrat erstmals setzt, denn ich war damals erst 22 Jahre alt. die Verwaltungsräu- Doch ehrlich gesagt, war all das erst einmal me der Pflegediens- zweitrangig. Denn ich sollte noch im glei- te Kuijpers. Meine chen Jahr, also im Dezember 1996, meine Ausbildung zum Bü- große Liebe Jessica heiraten. Mit ihr bin ich rokaufmann hatte bis heute sehr glücklich verheiratet und wir ich im Luisenhospi- haben zwei über alles geliebte Kinder. tal Aachen gemacht und hatte dort auch schon eineinhalb Jah- So weit lief alles glatt in meinem Leben - re Berufserfahrung sammeln können. Mit bis zu jenem abendlichen Anruf 2001, der meinem Vorgesetzen hatte ich mich jedoch mein Leben auf den Kopf stellen sollte. Es derart überworfen, dass er keinen Bock begrüßte mich mein lieber Kollege Michael mehr auf mich hatte und mir sich der Ma- Jacobs mit den Worten. „Du, Ralf, der Cla- gen umdrehte, wenn ich nur an ihn dachte. ßen ist tot.“ Die Tragweite dieses Anrufes konnte ich erst viele Monate später einord- Wie dem auch sein, ich betrat also meine nen. Frau Johanna Kuijpers hatte damals neue Wirkungsstätte: ein Gemeinschafts- das Nötigste geregelt, aber dann stellt sich büro im Dachgeschoss des Privathauses die Frage nach dem neuen Geschäftsführer. der Eheleute Kuijpers. An vielen Stellen Herr und Frau Kuijpers hatten an mich ge- musste man wegen der Deckenschrägen dacht, an einen 25-jährigen Mann, der nun den Kopf einziehen. Meine neuen Kollegen wirklich keine weitreichende Berufserfah- waren Herr Jacobs, der der Vater meines rung hatte. Bis auf meine Buchhaltungs- besten Freundes war (über ihn hatte ich kenntnisse und die mir tief innewohnende von der Stelle erfahren), Frau Jansen und Einstellung, Menschen, egal welcher Her- der damalige Geschäftsführer Herr Claßen, kunft und welchen Alters, zu respektieren, der permanent im Büro rauchte, was mich hatte ich nicht wirklich viel zu bieten. sehr befremdete. Naja, so war es wohl da- mals. So bestand mein erstes Heimleiterteam aus Frau Elisabeth Boonstra und Herrn Manfred Man hatte mir einen Personal Compu- Krings. Später kamen Herr Hendrik Boons- ter vorbereitet - ein älteres Modell. Meine tra, Frau Marion Lutzenburg und Herr Oli- Aufgabe sollte die Einführung der „Pfle- ver Krings dazu. Meine Aufgabe war es, gebuchführungsverordnung“ sein, die gemeinsam mit Herrn Pascal Kuijpers dafür damals zeitgleich mit der Pflegeversiche- zu sorgen, dass das Unternehmen, damals rung kommen sollte. Damit verbunden nur 120 Mitarbeiter stark, wächst und dass 12
Aktuelles aus der Kuijpers-Gruppe unsere Immobilien wettbewerbsfähig da- Heute sind wir ein gesundes Unternehmen stehen. Anfang der 2000er-Jahre hatten mit einem guten Ruf. Viele Mitarbeitende, wir zumeist nur Wohnhäuser angemietet, die aus anderen Häusern kommen, loben die zu Pflegeheimen umfunktioniert wor- unsere Strukturen, etwa unseren Stab, den den waren. Die Gesetzgebung sah zu die- Willkommenstag, die Kuijpers-App und ser Zeit aber schon richtige Alten- und Pfle- vieles mehr. Ich glaube darauf können wir geheime vor, wie wir sie heute kennen. zu Recht auch ein wenig stolz sein. Als Erstes sorgten wir uns 2003 um das Al- Und jetzt? Ich habe mich dazu entschlos- ten- und Pflegeheim Elisabeth. Denn ehr- sen, in die zweite Reihe zu treten. Wir ha- lich gesagt, hat uns die 1875 entstandene ben mit Herrn Oliver Krings einen hervorra- Immobilie große Probleme bereitet. So genden neuen Geschäftsführer. Ich selbst verging kaum eine Woche, in der mich Herr arbeite noch 2 Tage die Woche. Ich bin Manfred Krings nicht anrief, weil mal wie- der kaufmännische Leiter des ambulanten der etwas kaputtgegangen war. Meistens Pflegedienstes, Pflegesatzverantwortlicher waren es die Wasserrohre oder der Schup- und versuche, das neue Führungsteam pen, der eines Tages vom Wind umgeblasen Herrn Krings und Frau Stornello zu unter- wurde. So bauten Herr Kuijpers und ich die stützen. Denn ich bin nach wir vor ein Kui- neuen Einrichtungen Elisabeth, Am Wal- jpers-Junge und trage selbstbewusst mei- drand, CAP und zuletzt die Einrichtung St. ne blaue Jacke. Viele von euch wissen, dass Josef. Er hat sich jeweils um das praktische ich ein Zeuge Jehovas bin. Ich glaube an gekümmert, z. B. die Bauaufsicht vor Ort, das Versprechen der Bibel auf eine bessere und ich habe mich um das Finanzielle und Zukunft. Und es ist mein Herzenswunsch, die Einstellung neuer Mitarbeiter geküm- mehr Zeit mit dem Predigen zu verbringen, mert. Wenn wir nicht gebaut haben, haben für das wir Zeugen Jehovas so bekannt wir uns um andere Projekte gekümmert, sind. Vielleicht stehe ich bald auch mal vor wie den Aufbau des ambulanten Dienstes deiner Tür und ich hoffe, du hörst mir zu. und der Tagespflegeeinrichtungen. Bis dahin freue Klar, ich habe in dieser Zeit auch Fehler ge- ich mich auf die macht, Dinge, die ich heute anders machen weitere Zusam- würde. Aber nichts, was mich heute um menarbeit mit den Schlaf bringen würde. Unsere Mitbe- allen Kollegen, werber sind in dieser Zeit doppelt so stark die ich schätzen gewachsen. Aber Herrn Kuijpers und mich und lieben ge- hat nicht so sehr das Wachstum oder der lernt habe. Gewinn umgetrieben, sondern vielmehr die Qualität und die Struktur vor Ort. Euer Ralf Eiche 13
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler 70-jähriges Ehejubiläum am CAP 70. Hochzeitstag, die Gnaden- oder auch Platinhochzeit. Was für eine Zahl! 70 Jahre verheiratet zu sein, das muss man erst mal schaffen. Die beiden kennen sich schon seit ihrer Ju- gend. Schon im Alter von 16 wurde Moni- ka von Erich gefragt, ob sie seine Freundin sein möchte, aber Monika ließ sich Zeit. Sie wollte lieber noch etwas mehr unbe- schwerte Zeit mit ihren Freundinnen ver- bringen. Es gab da aber einen Schlüsselmoment für Monika, an den sie sich besinnt: Als sie eine Freundin nach einer Feier aus den Augen verloren hatte, hätte sie alleine nach Hause Das Jubelpaar gehen müssen. Das war ihr gar nicht recht. Monika und Erich Behrend Doch plötzlich war Erich da und begleitete sie heim. Ihre Augen strahlten, als sie er- In unserer Seniorenresidenz am CarlAl- zählt, wie anständig ihr Erich war, als er auf exanderPark wohnt ein ganz besonde- dem Weg bis nach Hause an ihrer Seite war. res Paar: Monika und Erich Behrend. Am 26.2.24 feierten sie ihren sage und schreibe Familie Behrend als Mai-Paar (Paar links) Quelle: „Die Junggesellen 1872 - 1997“ 14
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler Einige Jahre später fragte Erich Behrend Behrend sagt: "Die letzten 30 Jahre waren Monika dann, ob sie sein Maimädchen sein die schönsten meines Lebens. Wir haben mochte. Monika erzählt, dass sie erst „zu alles gesehen." bang“ war, ja zu sagen. Sie wollte erst die Eltern fragen. Der liebenswerte Erich ak- Frau Behrends Augen glänzen, als sie von zeptierte dies und wurde gleich selbst am den Busreisen nach Rom, Venedig oder nächsten Samstag bei den Eltern vorstellig. auch zum Gardasee erzählt. Zur Goldhoch- Frau Engels stimmte zu, sodass ihre Moni- zeit schenkte ihr Sohn ihnen sogar eine ka das Maimädchen von Erich wurde. Ab Schiffreise nach Budapest. jenem besonderen Abend waren Monika und Erich ein Paar. Heute erfreut sich das Paar an den regel- mäßigen Besuchen von Sohn, Schwieger- Im Jahre 1954 wurde geheiratet. Und die tochter und Enkelin Rani, um die sich Oma Liebe zwischen den beiden war so groß, und Opa immer aufopfernd gekümmert dass sich bald Nachwuchs einstellte und haben. "Das bekommen wir heute doppelt ein Sohn das Licht der Welt erblickte. und dreifach von ihr zurück," sagt das Paar am Ende glücklich. (jf, md) Maurer Erich wechselte zur Zeche. Nach- dem sie eine Zeit in einem Zechenhaus gewohnt hatten, wurde ein Eigenheim ge- baut, in dem das Paar glücklich war. Erst als das Leben zu beschwerlich geworden war, planten sie den Umzug in unsere Senioren- residenz und setzten das auch zügig um. "Die Ehe ist schön", sagt Frau Behrend, "auch wenn nicht immer alles eitler Son- nenschein ist." Erich arbeitete immer sehr hart, um seine Familie zu versorgen. Monika führte den Haushalt und kümmerte sich um den Gar- ten. Sie lebten in einer klassischen Rollen- verteilung. Und jeder war mit seiner Rolle zufrieden und glücklich. Es gab viele schöne Feste zu feiern. Dazu Als Erich dann in die wohlverdiente Ren- gehörte vor allem die Goldhochzeit 2004. te gegangen war, reiste das Paar viel. Herr 15
Lebenserinnerungen Mein erstes Buch "Das erstes Buch, das ich gelesen habe hieß hatte früher vor nichts Angst. Kein Wagnis 'Ingo und Ingraban', "erzählt Frau Knoll, war mir groß genug. "aber ich hatte überhaupt keine Ahnung, was ich da gelesen habe. Die Saga wurde Später, als die Karl-May-Filme im Fernsehen von Gustav Freytag geschrieben und 1872 liefen, habe ich sie mir gerne mit meinen zum ersten Mal veröffentlicht. Um was es Kindern angesehen. Ich musste allerdings wirklich ging, könnte ich heute nicht mal feststellen, dass meine Vorstellungen beim mehr wiedergeben. Lesen noch intensiver waren und die Filme nicht mit meinen fantastischen Bildern im Das erste Buch, das ich mit Bedacht gele- Kopf mithalten konnten." (kj) sen habe, hieß 'Angélique'. Die Geschichte hat mich gepackt und ich habe mich auf je- Frau Käthe Hermanns der Seite selbst finden können und wollen. aus unserem Haus St. Anéliques Lebensstärke, ihre Schönheit Josef in Erkelenz er- und ihr Temperament haben mich beein- zählt: "Leider kann druckt, und ich habe mir gewünscht, ein ich mich nicht mehr bisschen so zu sein wie sie." an mein 1. Buch er- innern. Ich weiß nur Herr Buchbinder noch, dass meine berichtet: "Als ich Mutter mir früher im- jung war, habe ich mer abends etwas alles von Karl May vorgelesen hat. verschlungen, was ich kriegen konn- Genau so habe ich es dann mit meinen te. 'Winnetou', 'Old Kindern gemacht. Ich habe es genossen, Surehand', 'Der den Kindern, als sie noch kleiner waren, vor Schatz am Silber- dem Schlafengehen etwas vorzulesen, zu- see', 'Unter Geiern' sammengekuschelt auf dem Sofa. Was ich und viele Bücher gelesen habe, weiß ich nicht mehr, wahr- mehr waren in der scheinlich waren es Märchen. Als die Kin- Bücherei in Kirch- der größer und älter wurden, fiel diese lieb hoven ständig vergriffen. Wann immer ich gewonnene Gewohnheit leider weg. eines ergattern konnte, habe ich zugegrif- fen. Ich fand es spannend, in diese Welt der Heute lese ich lieber tagsüber, da ich bei Abenteuer einzutauchen, und habe mich Tageslicht besser sehen kann. Am liebsten in die Geschichten hineingeträumt. Ich lese ich die Heimatromane, die mir mein 16
Lebenserinnerungen Sohn mitbringt. Nach dem Tod meines auch hier gleich Mannes fand ich auch Trost beim Lesen in drei Damen wie aus der Bibel." (ml) einem Mund: "Der S t r u w w e l p e t e r." Als unsere Bewohnerin Frau Degner zehn Ja, wer kennt ihn Jahre alt war, hielt sie ihr erstes eigenes nicht, ein Klassiker Buch in den Händen. Darauf abgebildet bei Jung und Alt. eine Märchenfigur mit strubbeligen Haa- Die Geschichten ren und langen Fingernägeln. Habt ihr er- vom "Suppenkas- kannt, um welche Märchenfigur es sich per", oder "Hans handelt? Genau, es ist der „Struwwelpeter“! guck in die Luft" haben schon Gene- Das Märchenbuch wurde 1844 vom Frank- rationen begeistert. furter Arzt Dr. Heinrich Hoffmann geschrie- ben und erschien 1845 erstmalig. Es wurde "Auch die schönen Illustrationen kommen in fast 120 Sprachen und Dialekte über- einem gleich wieder in den Sinn," sagt Leni setzt. Kohnen. Änne Gontrum zitiert: "Ich mag meine Suppe nicht, nein, meine Suppe Für Frau Degner war dieses Märchenbuch esse ich nicht." Und Frau Heister gibt auch etwas ganz Besonderes. Da sie aufgrund noch ein paar Erinnerungen zu diesem des 2. Weltkrieges erst später eingeschult Buch preis. wurde, konnte sie zu dieser Zeit (1947) noch nicht lesen, fand aber die Illustrati- Kaum ein Buch wie der Struwwelpeter onen in dem Buch ganz faszinierend. Ne- habe so viele Generationen verbunden, ben dem Struwwelpeter waren auch die waren sich alle einig. (jf ) Märchenfiguren „Däumelinchen“ oder der „ Zappelphillip“ zu sehen - bis heute be- Übrigens war das Buch "Der Struwwelpe- kannte Märchenfiguren. (hs) ter" das erste Kinder-Bilderbuch der Welt. Es wird allerdings heutzutage sehr kritisch Einige Bewohnende aus der Einrichtung betrachtet. Die Welt hat sich verändert. Die am CarlAlexanderPark saßen eines Tages Menschen haben sich verändert. Und vor in einer geselligen Runde beisammen und allem hat sich die Erziehung drastisch ge- eine Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes wandelt. Heute wird nicht nur gedroht und erzählte vom neuen Thema der Rubrik geschimpft. Liebe, Zuwendung und Mut- Lebenserinnerungen in der Wohlfühlzeit: machen stehen jetzt mehr im Fokus. Und "Mein erstes Buch". Sofort antworteten das ist gut so. (kj) 17
Alten- und Pflegeheim St. Josef, Erkelenz Ernährung im Alter Die Ernährung hängt in vieler Hinsicht mit lungsreiche Lebensmittel wie Vollkornge- der persönlichen Lebensgeschichte und treide, Gemüse und Obst, Fleisch und Fisch der Esskultur zusammen. Rituale und Ge- (in Maßen), Milchprodukte und gesunde wohnheiten spielen dabei eine große Rol- Fette auf dem Speiseplan stehen. Außer- le. Daher ist uns die Biografie beim Einzug dem können Nahrungsergänzungsmittel neuer Senioren in unsere Einrichtung wich- und Trinknahrung zum Einsatz kommen. tig. Denn Essen ist mehr als nur die Versor- gung des Körpers mit Nährstoffen. Essen Im Laufe des Lebens können sich Nah- ist auch das Knüpfen sozialer Kontakte bei rungsunverträglichkeiten entwickeln. Sie den Mahlzeiten oder auch Erinnerungsar- treten häufig z. B. bei Milch- und Frucht- beit, weil bestimmte Gerichte eng mit dem zucker auf und können zu Magen-Darm- früheren Leben verbunden sind. Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Kopfschmerzen führen. Auch Me- Im hohen Lebensalter ist eine abwechs- dikamente haben Auswirkungen auf das lungsreiche und ausgewogene Ernährung Ess- und Trinkverhalten. Sie können zu Ma- vonnöten. Bei Menschen mit Demenz gen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Mund- verändern sich die Geschmacksvorlieben trockenheit und Gewichtszunahme führen. und der Appetit. Die Geschmackswahr- nehmung verschiebt sich und es kann zu Das Essen kann auch keinen Spaß mehr speziellen Geschmacksvorlieben kommen. machen, weil man einfach die Fähigkeit Das Erkennen von Hunger, Durst, Sätti- verliert, z. B. das Besteck zu erkennen oder gung und Geschmack fällt ihnen schwer es zu greifen. Da kann leicht Abhilfe ge- oder lässt nach. Das hat zur Folge, dass der schaffen werden. (ml) Appetit und das Wohlbefinden beim Essen verloren geht. Körperliche Veränderungen oder bestimmte Krankheiten können die Nahrungsaufnahme zusätzlich erschweren (schlechtes Kauen, Schlucken oder das Er- kennen des Essens als solches). Einseitige Ernährung, die Aufnahme von zu wenig Nährstoffen und Flüssigkeit oder gar das Vergessen der Essenaufnahme kann eine Fehl- oder Mangelernährung zur Folge ha- ben, die gefährlich werden kann. Zur Unterstützung stehen verschiedene Im Alter benötigt der Körper weniger Ener- bunte Hilfsmittel zur Verfügung, die bes- gie, aber die gleiche Menge an wichtigen ser erkannt und gehalten werden können Nährstoffen. Es sollten daher abwechs- 18
Alten- und Pflegeheim Am Waldrand, Wassenberg Zusammen 270 Jahre jung Im Monat Februar konnten sich gleich drei rinnen waren sich einig, dass sie niemals Bewohnerinnen im Haus Am Waldrand damit gerechnet hätten, „so alt zu werden“. über ihren 90. Geburtstag freuen: Frau Abel machte am 03.02.2024 den Anfang, Die Zeit verging in lockerer Atmosphäre gefolgt von Frau Nolte am 14.02.2024 und wie im Flug. Es wurde viel gelacht und über Frau Slotta am 25.02.24. vergangene Zeiten geplaudert. Und immer wieder bedankten sich die Damen im Ge- Zu diesem Anlass erhielten die drei Jubi- spräch und drückten ihre Freude aus über larinnen am 27.02.24 Besuch vom Bürger- diese tolle Überraschung. meister der Stadt Wassenberg, Herrn Mar- cel Maurer. Bei einer kleinen Feierstunde Auch die Mitarbeitenden vom Haus "Am in der Cafeteria überraschte unser Bürger- Waldrand" waren sehr erfreut über die drei meister die drei Damen mit tollen Geschen- 90. Geburtstage. Wann erlebt man schon ken. Ein Präsentkorb und ein wunderschö- mal so ein Ereignis, dass gleich drei Be- ner Blumenstrauß durfte jede Jubilarin ihr wohnerinnen in einem Monat 90 Jahre alt Eigen nennen. Die Damen waren sichtlich werden? An den Geburtstagen wurden un- gerührt, als Herr Maurer ihnen die Präsen- sere Jubilarinnen natürlich auch von den te mit den besten Wünschen überreichte. Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes mit Bei Kaffee und Gebäck wurden nach der Geschenken und passender Dekoration Präsentübergabe in geselliger Runde noch überrascht - und natürlich mit einer Feier nette Gespräche geführt. Wann hat man im Familienkreis. schon mal An alle, die die Gele- unseren Ju- genheit, mit bilarinnen einem Bür- auf vielfäl- germeister tige Weise in so netter eine Freu- Runde zu- de bereitet sammenzu- haben, ein sitzen und herzliches Smalltalk zu D a n k e - halten. schön. Ihr habt die Ge- Anekdoten burtstage aus früheren der Damen Zeiten wur- unvergess- V. l. n .r. : Frau Abel, Frau Slotta, Bürgermeister Marcel den erzählt. lich ge- Maurer, Frau Nolte und Sozialdienstleitung Heike Simons Alle Jubila- macht. (hs) 19
Mitarbeitende Pflegefachkraft wird zur Prinzessin ernannt Hallo, ich heiße Anke Gehring. Ich bin eine langjährige Mitarbeiterin aus dem am- bulanten Dienst in Wassenberg und habe kürzlich eine bemerkenswerte Verände- rung in meinem Leben erfahren. Seit 2013 bin ich im Unternehmen und hat- te als Hauswirtschaftsmitarbeiterin ange- fangen. In den folgenden Jahren habe ich dann eine Ausbildung zur Pflegefachkraft erfolgreich abgeschlossen. Ich unterstütze das Stabsstellenteam seit 2021 im Bereich Hygiene mit viel Freude an der Arbeit. Mein Aufgabengebiet in die- sem Sektor ist breit gefächert. Dazu gehö- ren regelmäßige Hygienebegehungen in all unseren Einrichtungen und Schulungen unserer Mitarbeitenden. Darüber hinaus bin ich Ansprechpartnerin sowohl für Lei- Prinz Carsten I. und tungskräfte als auch für Mitarbeitende im seine Prinzessin Anke Bereich Hygiene und habe stets ein offenes Ohr für Probleme und Fragen zu diesem Kempen zum Prinzenpaar ernannt worden. Thema. Dies ist jedoch nur ein kleiner Teil Diese Ehre kam für mich überraschend. meiner Aufgaben. Mein Mann allerdings ist seit seiner frühes- ten Kindheit in Kempen ansässig und sein Als Ausgleich zur meiner Arbeit genieße großer Traum war es immer schon, einmal ich es, sehr viel Zeit mit meiner Familie und Karnevalsprinz zu sein. Es war mir eigent- tollen Freunden zu verbringen. Hierbei lich klar, dass es irgendwann dazu kommen kommen auch lange Spaziergänge mit un- musste. Also, was blieb mir anderes übrig, seren zwei Hunden Hermann und Buddy als Ja zu sagen. Und es war gut so. nie zu kurz. Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung Doch nicht nur beruflich, sondern auch vonseiten meiner Kolleginnen und Kolle- persönlich hat sich dieses Jahr für mich gen und auch meiner Vorgesetzen. Auch und meinen Ehemann Carsten eine gro- das hat dazu beigetragen, dass es ein un- ße Veränderung aufgetan. Wir sind für die vergessliches Erlebnis war. Karnevalssession 2023/2024 in Heinsberg 20
Mitarbeitende Die Karnevalssession war für mich nicht nur eine Zeit des Feierns, sondern auch eine des Zusammenwachsens. Ich bin dankbar für tolle Menschen, die ich kennenlernen durfte und für den Zusammenhalt inner- halb eines tollen Karnevalsvereins. Zeitweise waren die Abende sehr lang und die Nächte sehr kurz, jedoch hat sich je- der Tag gelohnt und Freude gebracht. Ein Traum fast eines jeden Mädchens ist für mich in dieser Session wahr geworden, denn ich konnte Prinzessin sein und jeder meiner Wünsche wurde von den Adjutan- Prinzessin Anke findet Worte und ten erfüllt, die, uns als Prinzenpaar, wäh- Gesten für alle Bewohnenden rend der Session mit vollem Engagement und Einsatz begleitet haben. mich wirklich zu Hause. Und mit Menschen zu feiern, die ich kenne, die mich kennen, Im Laufe der Session habe ich viele Men- war eine besondere Erfahrung. Natürlich schen und Orte besucht und kennenlernen brachten mein Prinzgemahl und ich unser dürfen. Aber unvergesslich bleibt der tol- tolles Gefolge mit. Und auf die Tanzmarie- le Nachmittag in unserer Einrichtung Am chen konnten wir auf keinen Fall verzichten. Waldrand in Wassenberg. Ja, da fühlte ich Die brachten Stimmung und sorgten für Begeisterung im Publikum. Außerdem gab mir der Kreis der Kolleg*innen ein wohliges Gefühl und es war uns ein Vergnügen, un- seren Sessionsorden stellvertretend für alle Mitarbeitenden an Frau Heike Simons ver- leihen zu dürfen, in dem Wissen, dass alle Mitarbeitenden einen verdient hätten. Ich danke euch für all euer Entgegenkom- men und hofft, noch viele Jahre mit Erfolg im Unternehmen bleiben und arbeiten zu können. Das Prinzenpaar mit Tanzmariechen und Gefolge wird herzlich begrüßt Eure Anke (ag, kj) 21
Bedürfnisse des Älterwerdens Frieden Frieden ist die Perfektion des Lebens hen sich im Kreis. Ich wünsche mir so sehr ein friedvolles Miteinander der Kulturen, Kann ich Frieden fühlen? Ich denke schon. völkerübergreifenden Frieden, verantwort- Frieden fühlt sich gut an. Für mich ist Friede ungsvollen Umgang mit Mensch, Tier und die Leichtigkeit des Seins. Nichts bedrückt Natur. Ich wünsche mir ein lebenswertes mich oder zwängt mich ein. Absolute Zu- Leben für viele weitere Generationen. Ich friedenheit macht sich breit. Doch nicht wünsche ..., ich wünsche ... und komme selten gefällt mir nicht, was um mich her- nicht vom Fleck. um passiert, wie Unfrieden herrscht. Mich fesseln die Gedanken an Streit, Unrecht und Wenn ich merke, dass ich auf der Stelle trete Gleichgültigkeit. Auch meine eigene Art, und darüber keine Ruhe finde, dann gebe mit Misslichkeiten umzugehen, macht mich ich meine aufgewühlten Gedanken an eine betroffen. Und schon ist Schluss mit inne- höhere Macht ab. Ich vertraue darauf, dass rem Frieden. sich Gott, oder welchen Namen es auch für ihn geben mag, meiner Sorgen annimmt Jetzt wird es zeit, sich mit der Welt zu ver- und sie wandelt. Allein dieses Vertrauen söhnen - indem ich allen verzeihe, die sich lässt mich hoffen und beruhigt mich, lässt mir gegenüber nicht richtig verhalten ha- mich Frieden finden. Dabei kann ich mir ben, und indem ich um Verzeihung bitte. nicht einmal sicher sein, dass es da jeman- So befreit fängt alles von vorne an. Ich freue den gibt, der mein lautloses Schreien hört. mich an dem Leben, das passiert, während Doch. Mein tiefer Glaube daran tut mir gut, ich wiederum Fehler mache. Ich wäre ger- befreit mich und löst ein Gefühl der Dank- ne fehlerfrei, aber so weit bin ich noch nicht barkeit aus. und werde es wohl auch nie sein. Für mich ist es deshalb auch wichtig, mir selbst zu Der kürzeste Weg zur Zufriedenheit geht für verzeihen, um mich wieder auf die glückli- mich direkt über die Dankbarkeit. Dankbar- chen Momente zu besinnen, auf wertvolle keit für das, was mir gegeben ist. Dankbar- unbeschwerte Zeit. keit für ein Leben mit Menschen, die mich lieben, die ich liebe, die für mich da sind, für Und schalte ich den Fernseher ein, überfal- die ich da sein darf. Dankbarkeit für das, was len mich die Nachrichten, die ich eigentlich und wer ich bin, mit all meinen Schwächen lieber nicht sehen möchte. Aber leider / Gott und Stärken, die zu mir gehören, wie die sei Dank bin ich nicht ignorant und inter- Dornen zur Rose. essiere mich noch für das Weltgeschehen, auch wenn es mich beschäftigt und beunru- Können Sie Frieden fühlen? Das wünsche ich higt. Ich weiß, dass ich an all den Missstän- Ihnen, denn Frieden fühlt sich gut an. Der den, den Katastrophen und dem Unfrieden Friede ist die Leichtigkeit des Seins. Nichts nichts ändern kann und trotzdem grüble bedrückt Sie oder zwängt Sie ein. Absolute ich darüber nach und meine Gedanken dre- Zufriedenheit macht sich breit. (kj) 22
Der Rosenstrauch Ein Rosenstrauch erblühe, vor Leidenschaft er glühe, jede Blüte habe was zu sagen. Die Rose des Vertrauens lasse Liebe wagen. Die Rose der Freude mache dir Mut. Die Rose der Milde stille die Wut. Eine Rose tue Gelassenheit kund. Eine Rose wild und bunt. Eine, deren Duft dich atmen lasse. Eine, die zu jedem passe. Eine, die voller Leben sprühe, schon vor der Sonne hell erblühe. Für die Hoffnung eine Rose, die dein Herz befreie. Für Verständnis eine Rose, die gegen Hass uns feie. Für den Frieden eine Rose, die nach Liebe schreie. Eine Knospe, noch geschlossen, neues Leben uns verheiße. Lebensmut sei ausgegossen, der niemals sich verschleiße, Kraft dir schenke, zu bestehen, deinen eignen Weg zu gehen. Eine Rose für die Dankbarkeit, für Frieden sie sich melde. Eine Rose, die zu lehren ist bereit, zu achten auch die Nelke. Es zeige uns den Wert der Zeit die Rose, die verwelke. (kj)
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler Einzelbetreuung ist sehr persönlich gestaltet Fast täglich bieten wir unseren Bewoh- Manuela weckt durch ihr großes Wissen nenden die Einzelbetreuungen an. Einzel- über Baesweiler gerne Erinnerungen bei betreuung kann so vieles sein. Im Fokus den Senioren aus der Region. Dabei kommt stehen immer das Wohl und die Wünsche in der Einzelbetreuung natürlich sofort unserer Bewohnenden. Ein Besuch im Zim- eine angeregte Unterhaltung zustande. mer für ein nettes Gespräch, schon allein davon profitiert so mancher Bewohnende. Unsere Alex teilt die gleiche Glaubensrich- Ein Spaziergang an der frischen Luft gibt tung wie unsere Bewohnenden des Wohn- dem Menschen neue Energie, gerade jetzt bereiches "Weg". In Sachen Religion der nach den langen grauen Wintermonaten, Glaubensschwestern und -brüder hat sie wo die Natur wieder erwacht. die besondere Fähigkeit, Gespräche mit diesen Senioren zu führen. Besonders im Blick haben wir die Bewoh- nenden, die sich nicht offen mitteilen kön- Dies sind nur kleine Auszüge aus dem nen oder wollen, die sich zurückziehen, Repertoire der Einzelbetreuungen des So- Menschen mit Biografien, die viel Finger- zialen Dienstes, in denen einiges möglich spitzengefühl erfordern ... Ihnen widmen ist, was den Bewohnenden ein gutes Gefühl wir Zeit und Zuwendung ihren Bedürfnis- gibt. Am Ende des Tages zehrt aber auch sen entsprechend. das Team des Sozialen Dienstes noch lange von den schönen Erlebnissen während der Es ist menschlich, dass nicht jede Kollegin Einzelbetreuung. (md) vom Sozialen Dienst alles in der Einzelbe- treuung anbietet, aber jede Einzelne hat die Gabe, etwas Besonderes gut zu können. Beauty am Bett, das macht Inge ganz wun- dervoll. Eine verwöhnende Gesichtsmaske und eine Maniküre, das lässt den Wohlfühl- faktor steigen. Michaela unternimmt gerne etwas mit den Bewohnenden - unvergessen bleibt der Ausflug mit einer Bewohnerin zu Mc- Donald's. Sie ließ sich im Schnellrestau- rant ihre Bestellung schmecken und jeder konnte sehen, wie gut es ihr dabei ging. Frau Fehrenkemper hat richtig Spaß Frau Töpfer wurde von Diana mit einen Be- beim Ausflug zu McDonalds such im Geschäft ihrer Tochter überrascht. 24
Alten- und Pflegeheim Haus Elisabeth, Lieck Singen weckt die Lebensgeister Wir machen den ultimativen Test und dürfen feststellen, dass diese Aussa- Frau Kamps: "Ich liebe ge stimmt. Singen belebt, setzt Ener- es, den Jahreszeiten ent- gie frei, die für manche Bewohnen- sprechende Lieder zu den sonst kaum zu aktivieren wäre. singen. Von Karneval bis Singen macht wach und begeistert Weihnachten weiß ich, im wahrsten Sinne des Wortes. Sin- wo ich stehe." gen lässt Augen leuchten und akti- viert den ganzen Körper. Und es ist herrlich, die Augen der Be- wohnenden so klar und aufmerksam Herr Lowis: "Ich habe zu sehen. Lungen füllen sich mit Luft schon als junger Mann und weiten den Brustkorb. Die gan- in einem Chor gesungen ze Körperhaltung wirkt aufrechter und ohne Musik wäre ich und wird positiv beeinflusst. Freude, nur ein halber Mensch." Lebenslust und Entspannung ma- chen sich breit. Es braucht nicht viel, um düstere Winterstimmung im Nu durch ein paar Lieder in Heiterkeit zu Frau Kapell: "Ich freue verwandeln. So mancher Fuß klopft mich immer auf die Ge- den Takt. Und nicht wenige können meinschaft beim Singen. ihren Körper gar nicht mehr stillhal- So viele Stimmen, die ten. Der Rhythmus reißt einfach mit. das Gleiche wollen, auch, wenn nicht alles richtig Da gibt es Bewohnende, die in ande- ist und 'mehrstimmig' ren Welten leben, ziemlich weit weg klingt." von ihrem eigenen Bewusstsein. Und das ist in Ordnung, solange sie sich Frau Wambach: "Ich bin geborgen fühlen. Und trotzdem gibt noch nicht so sehr lan- es immer wieder diese Augenblicke ge dabei, aber in dem - und die erreicht man nicht selten großen Kreis beim Sin- durch das Singen - da finden sich ge- gen habe ich viele neue nau diese Menschen in der Realität Gesichter gesehen und wieder und erfreuen sich daran. sogar einige wiederer- kannt." Singen macht stark! (kj) 25
Kooperationspartner Neuigkeiten bei Regenbogen e. V. und den Schatzsuchern Liebe Leserinnen und Leser der Wohlfühl- sonelle Veränderungen bei Regenbogen zeit, ergeben. Mit Bärbel Fischer und Georg Eßer verstärken zwei hauptamtliche Koordina- vielleicht haben Sie schon von den Ange- toren das Team, das bisher aus den Ehren- boten und der Arbeit bei Regenbogen ge- amtlern und der Koordinatorin Christine hört? Gerne möchten wir, hier in der Wohl- Kind bestand. Der Bedarf ist hoch und die fühlzeit, darüber berichten und Einblick Nachfrage groß. Rund 80 ehrenamtliche gewähren. Mitarbeitende engagieren sich aktuell in der Sterbe- und Trauerbegleitung. Sie ste- Als ambulanter ökumenischer Hospizdienst hen dabei Schwerstkranken, Sterbenden in der Region begleiten wir Menschen auf und ihren Angehörigen zur Seite, damit dem letzten Weg. Mit seinem Ursprung in die Sterbenden ihre letzte Lebenszeit zu- der Hospizbewegung Wassenberg besteht sammen mit ihren Angehörigen so gut wie der Regenbogen als eingetragener Verein möglich verbringen können. Auch in der bereits seit 24 Jahren. Das nächste Jahr fei- Trauer unterstützen die Ehrenamtlichen ern wir dann unser 25-jähriges Jubiläum die Betroffenen, wenn diese das wünschen. bei Regenbogen. Seit Beginn steht der Verein dafür ein, Men- schen eine selbstbestimmte Gestaltung des letzten Lebensabschnitts zu ermögli- chen. Die Themen Sterben, Tod und Trauer werden in unserer Gesellschaft oft gemie- den und verdrängt. Vielleicht findet sich ein Grund hierfür in Verunsicherungen und unbeantworteten Fragen? Fest steht, dass jeder von uns im Laufe seines Lebens mit dem Themenbereich in Berührung kommt, sei es durch das Sterben eines nahestehen- den Menschen oder das Näherkommen des eigenen Lebensendes. Verlust, Tod und Trauer gehören unweigerlich zu unserem Leben dazu. Hier setzen die Angebote des ambulanten Hospizdienstes Regenbogen an. Das Regenbogen-Koordinationsteam (v. l.): Im vergangenen Jahr 2023 haben sich per- Georg Eßer, Christine Kind, Bärbel Fischer 26
Kooperationspartner Bei den Koordinatoren laufen die Fäden zu finanzieren. zusammen. Sie sind sowohl für die Ratsu- chenden wie auch für die ehrenamtlich mitarbeitenden Ansprechpartner für alle Fragen offen. „Wenn sich Menschen an uns wenden, füh- ren wir zunächst ein persönliches Erstge- spräch“, beschreibt Bärbel Fischer. "Hierin ist herauszufinden, was die Menschen be- nötigen, sich wünschen und wie sie sich die Hilfe durch den Hospizdienst vorstellen können. Anschließend gilt es, die passende Das gilt auch für das Projekt der Schatzsu- ehrenamtliche Begleitperson zu finden. Die cher unter der Leitung von Kim Fleitmann. individuellen Bedürfnisse der Betroffenen Dieses Angebot wendet sich an von Trauer stehen im Vordergrund und der Verlauf ei- betroffene Kinder und Jugendliche. Die An- ner Begleitung richtet sich individuell aus." zahl der bei den Schatzsuchern begleiteten Kindern ist zuletzt deutlich angestiegen Die Ehrenamtler wurden für ihren Einsatz und die Trauergruppenangebote werden im Hospizdienst in Kursen gut vorbereitet. von den Kindern sehr gut angenommen. „Empathie und die Fähigkeit, sich selbst Text: Georg Eßer, ©Regenbogen zurückzunehmen, sind wichtige Vorausset- zungen für die Tätigkeit der Ehrenamtler“, betont Christine Kind. "In den hospizlichen Kontakt: Begleitungen werden den Betroffenen Aufmerksamkeit, offene Ohren und Zuge- Ambulanter ökumenischer Hospizdienst wandtheit zuteil. Oftmals erleben wir es, Regenbogen e. V. dass auch Angehörige die Unterstützung Roermonder Straße 58 durch Regenbogen als eine große Entlas- tung erfahren“, sagt Christine Kind. 41849 Wassenberg Das große ehrenamtliche Engagement Telefon 02432 8939550 trägt den Hospizdienst Regenbogen. Die Stellen der hauptamtlichen Koordination info@regenbogen-hospiz.de werden von den Krankenkassen zwar ge- www.regenbogen-hospiz.de fördert, ein Großteil der Aufwendungen für den Hospizdienst ist aber durch Spenden 27
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