Wohlfühl zeit Herr Grothmann: 100 Jahre Lebenslust - Ausgabe 37 Frühling 2024 - Pflegedienste Kuijpers

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Wohlfühl zeit Herr Grothmann: 100 Jahre Lebenslust - Ausgabe 37 Frühling 2024 - Pflegedienste Kuijpers
Wohlfühlzeit
Ausgabe 37 • Frühling 2024

    Herr
    Grothmann:
    100 Jahre
    Lebenslust
Wohlfühl zeit Herr Grothmann: 100 Jahre Lebenslust - Ausgabe 37 Frühling 2024 - Pflegedienste Kuijpers
Vorwort | Impressum

Liebe Leserin, lieber Leser,
herzlich willkommen in Ihrer Wohlfühlzeit.
Schön, dass Sie sich entschieden haben,       Ebenso einflussreich sind die Zeiten, in de-
diese Ihre Wohlfühlzeit mit uns zu verbrin-   nen wir uns verwöhnen lassen oder uns
gen. Wie wichtig diese Zeit des Genießens,    einfach nur unsere Ruhe gönnen.
der Freude und der Entspannung ist, lesen
Sie hier zwischen den Zeilen.              Nicht zu unterschätzen sind aber auch die
                                           Momente der Freude in Gemeinschaft mit
Schon in der Titelgeschichte wird spürbar, lieb gewonnenen Menschen. Lieben und
dass die Freude am Leben ausschlagge- lachen sind unersetzbare Güter, welche die
bend sein kann. Eine positive Einstellung, Gesundheit maßgeblich beeinflussen.
auch Widrigkeiten gegenüber, kann eine
unvorstellbare Bereicherung für unsere Aber lesen Sie doch selbst.
Handlungsweise sein. Positives Denken
lässt uns die kleinsten Wunder erkennen.   Ihre    Wohlfühlzeit
     Impressum                                Autoren:
                                              Mara Diart (md)
                                              Heike Simons (hs)
                                              Denise Rafael (dr)
                                              Marina Lang (ml)
                                              Ralf Eiche (re)
                                              Janine Fischer (jf )
                                              Anke Gehring (ag)
                                              Maria von der Lieck (mvdl)
                                              Georg Eßer (ge)
                                              Klaudia Joschko (kj)
                                              Fotografie:
Pflegedienste Kuijpers                        Seite 1, 4, 7, 23, 25: Klaudia Joschko
Auf der Heide 33                              Seite 3, 28, 29: Olga Gladke, Mitarbeiterfotos
41849 Wassenberg                              Seite 4, 5, 6: Archiv Herr Grothmann
                                              Seite 7, 21: Heike Simons
                                              Seite 8: Nezacet Berisha
Kontakt:
                                              Seite 9, 24: Mara Diart
Klaudia Joschko                               Seite 9, 10, 16,17, 22, 23, 30, 31: Canva
Tel.: 0151 64916868                           Seite 11, 16, 18: Marika Lang
Mara Diart                                    Seite 12, 13: Archiv Herr Eiche
Tel.: 02401 8048225                           Seite 14: Janine Fischer
E-Mail: medien@kuijpers.de                    Seite 14, 15: Archiv Fam. Behrends
                                              Seite 16,17: wikimedia commons,
                                              Seite 19: Sandra Hermanns-Mager
Design und Gestaltung:                        Seite 20: Archiv Frau Gehring
Klaudia Joschko                               Seite 26, 27: ©Regenbogen
                                              Seite 32: AOK
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Wohlfühl zeit Herr Grothmann: 100 Jahre Lebenslust - Ausgabe 37 Frühling 2024 - Pflegedienste Kuijpers
Best-of-Kuijpers-App

Neues aus der Kuijpers-App
                                               konnte das neue Gesicht des BGM werden.
                                               Und gewonnen hat: Logo Nummer 5. Der
                                               kreative Kopf dahinter heißt Frau Maria
                                               von der Lieck aus dem Haus Elisabeth.

                                               Die Kuijpers-App wäre nicht die Kuijpers-
                                               App, wenn es bei dieser Aufgabe nicht
                                               auch was zu gewinnen gäbe. Frau von der
Die Kuijpers-App wird immer gerne ge-          Lieck darf sich über einen 90-Minuten-Mas-
nutzt, um die Mitarbeitenden aktiv an der      sage-Gutschein freuen.
Gestaltung des Unternehmens teilhaben
zu lassen - etwa bei der Gestaltung eines      Kuijpers ist ein großes Team, in dem sich
Logos. Wie kam es zu der Logo-Aktion?          Kreativität und Engagement auszahlt.

Unser betriebliches Gesundheitsmanage-         Zukünftig werden Stempel mit diesem
ment, kurz BGM, sollte präsenter werden        Logo versehen, die für weitere tolle und
und durch ein entsprechendes Logo direkt       neue Projekte, die vorerst noch geheim
ins Auge fallen. Daher hat Verena Rauschen     bleiben, eingesetzt werden.
in der Kuijpers-App einen Aufruf gestar-
tet: Die Mitarbeitenden sollten sich an der    Lasst euch also überraschen!         (md)
Entwicklung eines Logos für das BGM be-
teiligen. Vielen Dank an alle, die sich ein-
gebracht haben. Sage und schreibe 13 kre-
ative Logo-Vorschläge wurden eingereicht.
Die Vorschläge kamen aus allen Berufs-
gruppen (Verwaltung, Sozialer Dienst, Hau-
stechnik, Pflege). Die 13 Vorschläge wur-
den zur Abstimmung in die Kuijpers-App
gestellt. Und auch die Abstimmung erfreu-
te sich eines regen Zuspruchs. Die Lust mit-
zugestalten war unverkennbar. Ganze 244-
mal wurde die Anfrage aufgerufen und 87
Kommentare sind eingegangen. Die Mitar-
beitenden wollten offensichtlich auch Mit-
redende und Mitentscheidende sein.

Insgesamt kann man sagen, dass sehr star-         Herzlichen Glückwunsch, Maria und
ke Gestaltungsvorschläge in die Abstim-             danke für das neue BGM-Logo.
mung gekommen sind, doch nur ein Logo

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Wohlfühl zeit Herr Grothmann: 100 Jahre Lebenslust - Ausgabe 37 Frühling 2024 - Pflegedienste Kuijpers
Titelgeschichte

Herr Grothmann: 100 Jahre Lebenslust

                                                       Wir waren ein Traumpaar.
                                                    Sie hätte jeden haben können.

Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird,   Als ich Fritz Grothmann nach seiner Ver-
sondern wie man alt wird. Dieser Spruch       gangenheit befrage, treten ihm erst einmal
von Carl Christian Ochenius geistert mir      Tränen in die Augen und er erzählt: "Das
bei dem Gespräch mit Herrn Fritz Groth-       Beste in meinem Leben war meine Frau.
mann ständig durch den Kopf. Auf nieman-      Sie war top, bildhübsch und verständnis-
den passt der Satz wohl besser als auf ihn.   voll. Wir hatten nie Streit. Obwohl ich durch
                                              meine Kriegsverletzung eingeschränkt war
Herr Grothmann ist seit knapp zwei Jahren     und jederzeit hätte sterben können, hat sie
Bewohner unserer Einrichtung "Am Wald-        es gewagt, mich zu heiraten. Das muss Lie-
rand" in Wassenberg. Ihn zu treffen lässt     be gewesen sein. Leider ist sie nicht mehr
mich auf ein Älterwerden hoffen, das Spaß     bei mir. Ich vermisse sie, sie fehlt mir so
macht. Seine Geschichte berührt, denn         sehr. Mit ihr hatte ich die schönsten Jahre
sie birgt gute, schlechte und besonders       meines Lebens."
schlechte Zeiten und konnte doch dem le-
bensfrohen Fritz nicht die Energie rauben.    Ich frage Herrn Grothmann nach seiner
                                              Kindheit und erfahre, dass er in Pommern
Sein Gedächtnis ist getrübt und es braucht    mit elf Geschwistern aufgewachsen ist. Sei-
Geduld, die Erlebnisse aus der Vergangen-     ne Mutter war damit maßlos überfordert
heit seiner Erinnerung zu locken. Deshalb     und ließ neun Kinder beim Vater zurück,
unterstützt uns seine Tochter, die die Er-    als sie mit den beiden kleinsten ein neu-
zählungen ihres Vaters sinngemäß zu ver-      es Leben begann. Sie konnte keine Liebe
vollständigen und zeitlich einzuordnen        geben. Der Vater war Fritz' Bezugsperson,
weiß. Dafür schon mal ein ganz herzliches     aber leider musste er viel zu viel arbeiten
Dankeschön.                                   und war meistens beschäftigt.

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Wohlfühl zeit Herr Grothmann: 100 Jahre Lebenslust - Ausgabe 37 Frühling 2024 - Pflegedienste Kuijpers
Titelgeschichte

Als Junge fing er sich die "Englische Krank-   wenn ich mit Freunden unterwegs war. Ich
heit" ein. Diese Knochenerkrankung, aus-       erinnere mich an meine Konfirmation. Bei
gelöst durch erheblichen Vitamin-D-Man-        uns war es Brauch, dass die Konfirmanden
gel, hatte bei ihm zur Folge, dass er kaum     einander besuchten. Also sind wir Konfir-
noch wuchs.                                    manden zusammen losgezogen, von ei-
                                               nem zum Nächsten, und überall wurden
"Ich war nie der Größte," lacht Herr Groth-    wir verköstigt. Da gab es etwas zu trinken.
mann, "und doch habe ich mich oft so ge-       Beim Nächsten war geschlachtet worden
fühlt, weil ich niemals von jemanden ge-       und wir bekamen Wurstbrote. Ein jeder
hänselt oder ausgestoßen worden bin. Mit       gab, was er hatte. Zu mir nach Haue moch-
mir gab es immer was zu lachen und alle        te ich aber überhaupt nicht gehen. Aber
wollten mit mir befreundet sein."              die Jungs und Mädchen drängten mich
                                               dazu. Und siehe da, ein Kuchen wartete
Herr Grothmann ist dankbar für seine Er-       schon auf uns, den wir komplett verputzt
innerungen, die wir gemeinsam mit seiner       haben. Das war ein toller Tag und ich durf-
Tochter ausgraben. Er lacht laut und sein      te ihn erleben."
Temperament geht mit ihm durch, als er
berichtet: "Ich war immer ein Draufgänger.     Mit 19 Jahren wurde Herr Grothmann ein-
Kein Baum war mir zu hoch, kein Abenteu-       gezogen. Zunächst sei alles top gewesen,
er zu spannend. Am glücklichsten war ich,      wie er selbst sagt. Er war gerne Soldat: "Das
                                               war eine tolle Zeit. Obwohl ich immer der
                                               Kleinste war, wurde ich geachtet und hatte
                                               viele Freunde. Als Soldat hat mir das Wa-
                                               chestehen am Kasernentor besonders ge-
                                               fallen. Ich grüßte alle und wurde gegrüßt.
                                               Ich war sehr gewissenhaft und kontrollier-
                                               te die Papiere aller, die das Gelände betre-
                                               ten wollten. Ein Offizier hat sich mal wei-
                                               gern wollen und hat den Kommandanten
                                               kommen lassen, aber das hat ihm nichts
                                               genutzt. Der Kommandant meinte nur:
                                               'Wenn der Grothmann den Ausweis sehen
                                               will, dann haben Sie zu folgen! Er tut nur
                                               seine Pflicht.' Ha! Das hat mir gefallen.

                                               Als dann aber der Krieg ausbrach war
                                               nichts mehr schön. Lange Märsche zehr-
    Herr Grothmann (links) mit seinem          ten an unseren Kräften. Verluste belasteten
              besten Freund                    uns. Ich erinnere mich an ein Massengrab,

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Wohlfühl zeit Herr Grothmann: 100 Jahre Lebenslust - Ausgabe 37 Frühling 2024 - Pflegedienste Kuijpers
Titelgeschichte

dass wir passieren mussten. Ich spüre heu-
te noch die Angst und den Schmerz, den
ich empfunden habe. Ich konnte zuerst gar
nicht daran vorbeigehen. Ich wich zurück
und musste mehrere Anläufe starten. Die
Bilder sehe ich heute noch manchmal. So
viel Gewalt ist nicht zu ertragen.

Und eines Tages, standen wir selbst unter
Beschuss. Es hagelte Bomben. In unseren
Gräben waren wir auch nicht sicher. Doch
irgendwann, nach scheinbar endlosem Be-
schuss, atmete ich endlich auf. Die Einschlä-
ge wurden seltener und entfernten sich.
Doch genau in diesem Moment erwischte
es mich kalt. Ich flog Meter weit durch die           Vater Fritz ist so stolz auf seine
Luft und wurde schwer am Kopf verletzt.                  hübsche kleine Tochter
Noch heute befindet sich ein Granatsplitter
direkt an meiner Schläfe. Er hat nicht ent-     Zuverlässigkeit blieb ein bestimmendes
fernt werden können, weil das Risiko einer      Thema in Herrn Grothmanns Leben. Er
OP zu hoch war. Ein langes Leben hat man        übernahm in der DDR die Verantwortung
mir nicht vorhergesagt. Aber ich lebe noch      für die Sanitätsstation in seiner Siedlung.
und bin 100 Jahre alt geworden."                Hatte jemand eine Verletzung oder sonsti-
                                                ge kleinere Wehwehchen ging er zunächst
Herr Grothmann lacht, erzählt mit Händen        in die Sani-Station und nicht zum Arzt oder
und Füßen und freut sich sichtlich über das     ins Krankenhaus. Erst, wenn Herr Groth-
Schnippchen, das er dem Teufel geschla-         mann nicht weiterkam, wurde die nächste
gen hat. Sein Leben ging weiter.                Instanz zu Rate gezogen.

Nach Kriegsende lernte er seine Frau ken-       Als die Familie Grothmann 1989 endlich
nen und lieben und schnell waren sie mit-       eine Ausreisegenehmigung in die Bundes-
einander verheiratet. Bald schon erblickte      republik Deutschland erhielt, gab es nur ei-
ein kleines Mädchen das Licht der Welt,         nen Weg. Nichts wie weg. Verwandtschaft
das von Vater und Mutter geliebt wurde.         nahm sie in Neuss auf und ersparte der
Das süße Töchterchen der beiden wuchs           Familie das Auffanglager. Und schon bald
in liebevoller Umgebung auf. Obwohl Zeit        hatte sie ein neues Zuhause und baute
damals immer noch Mangelware war, be-           sich ein neues Leben auf. Enkel spielten im
mühten sich die Eltern um Verständnis und       Garten, saßen auf Omas und Opas Schoß
darum, für die Kleine da zu sein. Sie sollte    und wuchsen heran. Ein ruhiges Dasein
es besser haben als Herr Grothmann selbst.      begann, ohne Stress und ohne Hektik. Da

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Wohlfühl zeit Herr Grothmann: 100 Jahre Lebenslust - Ausgabe 37 Frühling 2024 - Pflegedienste Kuijpers
Titelgeschichte

seine Geschwister in alle Winde verweht
worden waren, hat sich Fritz' Schwieger-
sohn auf die Suche nach ihnen gemacht
und drei Brüder ausfindig gemacht. Regel-
mäßige Treffen brachten sie einander wie-
der näher.

"Ich hatte ein gutes Leben, an dem ich mich
immer erfreut habe, und ich freue mich
noch immer daran. Es hilft nicht, griesgrä-
mig zu sein. Das bringt keinen weiter. Aber
Freude und Lebenslust sind ansteckend
und helfen in jeder Lebenslage", erzählt
Herr Grothmann. "Seit einigen Jahren bin
ich jetzt hier "Am Waldrand" untergebracht.
Meine Tochter kommt regelmäßig vorbei,
                                               Der Geburtsagskuchen wird eigenhändig
wir erzählen und gehen spazieren. Ich bin
                                                von Herrn Grothmann angeschnitten
ihr so dankbar, dass sie sich so gut um mich
kümmert und so viel Zeit mit mir verbringt.
                                               Aber manchmal kommt es anders, als man
                                               denkt. Ich lache mich kaputt, dass ich das
Wer hätte gedacht, dass ich mal 100 Jah-
                                               geschafft habe. Wenn das kein Grund zum
re alt werde. Meine Ärzte bestimmt nicht.
                                               Feiern ist. Für mich wurde gesungen, ge-
                                               bastelt und gebacken. Eine richtige Kaf-
                                               feetafel wurde für mich gedeckt. Gäste ka-
                                               men und beglückwünschten mich. Und ich
                                               stand den ganzen Tag im Mittelpunkt.

                                               Ich möchte mich bei allen, die zum Gelin-
                                               gen dieses richtig tollen Tages beigetragen
                                               haben, herzlich bedanken. Ich habe alles
                                               genossen, was ich geboten bekommen
                                               habe.

                                               Fazit: "Aufgrund meiner geringen Lebens-
                                               erwartung habe ich jeden Tag mit Freude
                                               begrüßt, als sei es mein erster, der mich
 Viele Jahre später platzt der Papa immer      überraschen könnte, und mein letzter, dem
      noch vor stolz auf seine Tochter         ich mein Lachen schenken kann. Und jeder
                                               Tag war ein Geschenk."                 (kj)

                                                                                       7
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Alten- und Pflegeheim Am Waldrand, Wassenberg

Beauty-Angebote im Haus Am Waldrand

Auch im Alter legen viele Wert auf ein ge-     keit der Pflegeprodukte aufnimmt. Natür-
pflegtes Äußeres. Um dem gerecht zu wer-       lich ist das Angebot nicht zu vergleichen
den, gibt es einige Angebote bei uns in der    mit dem eines professionellen Nagelstu-
Einrichtung. Dienstags z. B. kommt der Fri-    dios, wo z. B. Gelnägel oder Ähnliches ver-
seur ins Haus. In einem eigens dafür herge-    wendet werden. In unserem Angebot steht
richteten „Friseursalon“ geben wir den Be-     eher die Pflege der Hände und die Manikü-
wohnenden die Möglichkeit sich die Haare       re der Fingernägel im Vordergrund.
schneiden, färben und frisieren zu lassen.
Im Vorfeld werden Friseurlisten erstellt,      Ziel dieses Angebots ist:
nach denen die Kolleginnen des Sozialen
Dienstes die Bewohnenden beim Friseur-         - die Geschlechterrolle bewusst zu machen
besuch begleiten.                              - Entspannung
                                               - die Seele baumeln zu lassen
                                               - das Gefühl, gepflegt zu sein, zu vermitteln
                              Unsere Be-       - das Selbstwertgefühl zu stärken
                           wohnerin Frau       - den eigenen Körpers zu akzeptieren
                              Moll beim
                           Friseurbesuch.
                           Sie genießt hier
                                                                               Auch die
                             sichtlich das
                                                                             Aromapflege
                            Angebot und
                                                                            gewinnt in der
                            lässt sich ver-
                                                                              Pflege und
                               wöhnen.
                                                                              Betreuung
                                                                                unserer
                                                                            Bewohnenden
Das Maniküren der Fingernägel darf natür-                                  immer mehr an
lich nicht zu kurz kommen. Jeden Samstag                                      Bedeutung
wird der Raum der Beschäftigungstherapie
zum Beauty-Salon. Hier lassen sich über-
wiegend die Bewohnerinnen des Hauses
vom Sozialen Dienst verwöhnen: Manikü-         Die Aromapflege wird gerade in der Ein-
re der Fingernägel, auf Wunsch Nagellack       zelbetreuung gerne angewendet und mit
auftragen (Klarlack oder farbig), jede so,     großem Erfolg angenommen. Besonders
wie sie es wünscht. Besonders beliebt ist im   Zitrusdüfte sind hier sehr beliebt. Ob als
Anschluss die durchgeführte Handmassa-         Dufterlebnis, Handpeeling oder in einer
ge. Gerade ältere Haut bedarf besonderer       Duftlampe angewendet: Die Wünsche der
Pflege, und bei den Handmassagen kann          Bewohnenden sind hierbei maßgebend.
man zusehen, wie die Haut die Feuchtig-                                              (hs)

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Wohlfühl zeit Herr Grothmann: 100 Jahre Lebenslust - Ausgabe 37 Frühling 2024 - Pflegedienste Kuijpers
Rätsel | Lieblingswitz

Rätsel

                                                     Lösung
                                                     4. Jaguar
                                                      3. Stift
                                                      2. Diele
                                                     1. Stollen

 Lieblingswitz von:
 Frau Helene Kohnen (links) und Frau Gisela Heister, vom CÀP

 Kommen Katz und Maus in eine Bäckerei.
 Fragt die Verkäuferin die Maus:
 " Was darf es denn sein?"
 „Pflaumenkuchen mit Schlagsahne,“
 antwortet die Maus.
 Danach wird die Bestellung der Katze
 aufgenommen.
 Die sagt: „Ich hätte gerne einen SCHLAG mit
 Sahne auf die Maus!“

                                                                  9
Wohlfühl zeit Herr Grothmann: 100 Jahre Lebenslust - Ausgabe 37 Frühling 2024 - Pflegedienste Kuijpers
Alten- und Pflegeheim Elisabeth, Lieck

Die andere Perspektive
Als Mitarbeitende im Haus Elisabeth fiel          Heute sehe ich, dass die Unterbringung im
mir im Dezember 2023 unfreiwillig die Per-        Altenheim der Familie die Möglichkeit ge-
spektive einer Angehörigen zu. Mein be-           geben hat, uns ganz um den Vater zu küm-
tagter Vater hatte einen Unfall und konnte        mern. Sie hat uns Zeit und Raum verschafft,
unmöglich in sein stufenreiches Zuhause           uns auf uns selbst und unsere Familien zu
zurück. Dankbar war ich für die Möglich-          konzentrieren, um dabei Kraft zu tanken
keit, ihn in der Einrichtung unterbringen zu      für die schwere Zeit des Abschiednehmens.
können, in der ich arbeite.                       Und diese Zeit kam viel zu schnell.

Es war nicht einfach, die Kollegen aus einer,     In diesen zehn Tagen durfte ich meine Kol-
für mich, neuen Perspektive zu sehen. Viel-       legen noch einmal in nie wahrgenomme-
leicht habe ich die eine oder den anderen         ner liebevoller Zuwendung erleben, die
zu sehr gefordert, indem ich nachgefragt          ich zwar auch bei anderen Bewohnenden
und aufmerksam gemacht habe. Meine                beobachtet hatte, aber nie so verstanden
Beharrlichkeit bitte ich zu entschuldigen.        habe, wie jetzt, wo ich so nah dran war. Ich
Im Nachhinein glaube ich aber, dass ich           habe die Pflege am und vor allem mit dem
als Angehörige mir immer nur Sorgen ge-           Menschen in liebevoller Wärme und güti-
macht habe. Bis dato haben meine beiden           ger Hilfsbereitschaft wahrgenommen. Ich
Schwestern und ich zu Hause alles im Griff        habe Tränen gesehen, die sagen, was Wor-
gehabt und plötzlich fällt die Pflege und         te nicht vermögen auszudrücken. Ich habe
viel zeitaufwendiges Organisieren in den          auch mir gegenüber diese Nähe gespürt.
Aufgabenbereich des Altenheimes. Doch             Und für all das, für jede der kleinen Gesten
wer kennt den Papa und seine Bedürfnisse          bin ich dankbar. Es ist so tröstlich, einen
besser als wir? So verfiel auch ich, so wie ich   Menschen, den man in Leben, Lachen und
es unzählige Male bei anderen Angehöri-           Leiden so nahe war, zu begleiten, wenn er
gen gesehen habe, in Aktionismus und ver-         seinen Frieden findet.
suchte zu erreichen und zu beschleunigen,
was seine Zeit brauchte. Bis dahin habe ich       Jetzt verstehe ich, dass ihr, Kollegen und
das bei Angehörigen so nicht gesehen. Zu          Heimleitung, die euch anvertrauten Men-
Beginn gab es Situationen, in denen das           schen in ihren letzten Stunden begleiten
durchaus hilfreich war, aber zumeist hatte        möchtet, die ohne euch alleine wären. Ihr
das Team alles fest im Griff. Ich möchte da-      habt uns einen verlässlichen Raum ge-
bei keinen hervorheben, aber mein Vater           schaffen, in dem wir unserem Vater unge-
hatte einen Mitarbeiter besonders ins Herz        teilte Aufmerksamkeit schenken und ihn in
geschlossen, sein Deutsch verbessert und          Liebe gehen lassen konnten. Abschließen
ihn seinen besten Freund genannt. Und             möchte ich, stellvertretend für alle Bewoh-
diesen Titel hat er sich mit seiner Mensch-       nenden und Angehörigen, mit dem letzten
lichkeit auf jeden Fall verdient.                 Wort meines Vaters: Danke!!!            (kj)

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Alten- und Pflegeheim St. Josef, Erkelenz

Der Frühling
Für viele ist der Frühling die schönste Jah-   Bastel- und Malangebot, beim Gedächtnis-
reszeit, da von März bis Mai die Natur er-     training, bei der Maks-Therapie oder auch
blüht und das Leben neu zurückkommt.           bei der Einzeltherapie aufgenommen. Un-
Der Frühling bringt viel Schönes mit sich,     sere Einrichtung bekommt mit selbst ge-
deshalb wird er auch die Zeit des Erwa-        stalteten Deko-Objekten ein neues frisches
chens genannt. Die sprießenden Schnee-         Frühlingsgesicht, an dem sich sowohl die
glöckchen und Krokusse wie auch das Zu-        Bewohnenden als auch Angehörige und
rückkehren der Zugvögel sind die ersten        Mitarbeitende erfreuen und neue Energie
Anzeichen, aber auch dass die Tage lang-       und Lebensfreude erhaschen.
sam wieder länger werden und die wär-
mende Sonne sich zeigt.                        Fröhliches Frühlingserwachen!         (ml)

Ein wohliges Gefühl umgibt einen, wenn
man die frische blumige Luft riecht, die
Wärme der Sonne spürt und man sieht,
wie alles wächst und gedeiht. Auch unsere
Bewohnerinnen Frau Sauer und Frau Brink-
Lehmann freuen sich sehr darauf. Die stei-
genden Temperaturen und das hellere
Licht machen Lust, auch selbst mal wieder
vor die Tür zu gehen, sagen sie mit Freude
in den Augen. Wie von selbst sieht man
sich mehr draußen - ob wie damals bei der
Gartenarbeit oder einer Radtour bei strah-
lendem Sonnenschein. So freuen sich auch
die beiden Damen auf ausgiebige Spazier-
gänge und Ausflüge mit den Mitarbeiten-
den des Sozialen Dienstes.

Alles fängt an zu blühen und wird bunt
und auch viele Tiere erblicken das Licht der
Welt. Zudem bringt der Frühling auch das
Osterfest mit, zu dem Jung wie Alt sich er-
freuen und zusammen feiern können. So
auch unsere Bewohnenden.

Um unsere Bewohnenden einstimmen zu            Frau Sauer und Frau Brink-Lehmann lassen
können, wird das Thema Frühling beim             sich von der Frühlingsstimmung leiten

                                                                                     11
Aktuelles aus der Kuijpers-Gruppe

Danke an alle, die diesen Lebensabschnitt
mit mir geteilt haben
                     Ich erinnere mich,       war die Implementierung einer Bewohn-
                     wie gestern. Es war      erabrechnungssoftware. Also: Es wurden
                     der 01.02.1996 und       große Hoffnungen in den kleinen Ralf ge-
                     ich betrat erstmals      setzt, denn ich war damals erst 22 Jahre alt.
                     die Verwaltungsräu-      Doch ehrlich gesagt, war all das erst einmal
                     me der Pflegediens-      zweitrangig. Denn ich sollte noch im glei-
                     te Kuijpers. Meine       chen Jahr, also im Dezember 1996, meine
                     Ausbildung zum Bü-       große Liebe Jessica heiraten. Mit ihr bin ich
                     rokaufmann hatte         bis heute sehr glücklich verheiratet und wir
                     ich im Luisenhospi-      haben zwei über alles geliebte Kinder.
                     tal Aachen gemacht
und hatte dort auch schon eineinhalb Jah-     So weit lief alles glatt in meinem Leben -
re Berufserfahrung sammeln können. Mit        bis zu jenem abendlichen Anruf 2001, der
meinem Vorgesetzen hatte ich mich jedoch      mein Leben auf den Kopf stellen sollte. Es
derart überworfen, dass er keinen Bock        begrüßte mich mein lieber Kollege Michael
mehr auf mich hatte und mir sich der Ma-      Jacobs mit den Worten. „Du, Ralf, der Cla-
gen umdrehte, wenn ich nur an ihn dachte.     ßen ist tot.“ Die Tragweite dieses Anrufes
                                              konnte ich erst viele Monate später einord-
Wie dem auch sein, ich betrat also meine      nen. Frau Johanna Kuijpers hatte damals
neue Wirkungsstätte: ein Gemeinschafts-       das Nötigste geregelt, aber dann stellt sich
büro im Dachgeschoss des Privathauses         die Frage nach dem neuen Geschäftsführer.
der Eheleute Kuijpers. An vielen Stellen      Herr und Frau Kuijpers hatten an mich ge-
musste man wegen der Deckenschrägen           dacht, an einen 25-jährigen Mann, der nun
den Kopf einziehen. Meine neuen Kollegen      wirklich keine weitreichende Berufserfah-
waren Herr Jacobs, der der Vater meines       rung hatte. Bis auf meine Buchhaltungs-
besten Freundes war (über ihn hatte ich       kenntnisse und die mir tief innewohnende
von der Stelle erfahren), Frau Jansen und     Einstellung, Menschen, egal welcher Her-
der damalige Geschäftsführer Herr Claßen,     kunft und welchen Alters, zu respektieren,
der permanent im Büro rauchte, was mich       hatte ich nicht wirklich viel zu bieten.
sehr befremdete. Naja, so war es wohl da-
mals.                                         So bestand mein erstes Heimleiterteam aus
                                              Frau Elisabeth Boonstra und Herrn Manfred
Man hatte mir einen Personal Compu-           Krings. Später kamen Herr Hendrik Boons-
ter vorbereitet - ein älteres Modell. Meine   tra, Frau Marion Lutzenburg und Herr Oli-
Aufgabe sollte die Einführung der „Pfle-      ver Krings dazu. Meine Aufgabe war es,
gebuchführungsverordnung“ sein, die           gemeinsam mit Herrn Pascal Kuijpers dafür
damals zeitgleich mit der Pflegeversiche-     zu sorgen, dass das Unternehmen, damals
rung kommen sollte. Damit verbunden           nur 120 Mitarbeiter stark, wächst und dass

 12
Aktuelles aus der Kuijpers-Gruppe

unsere Immobilien wettbewerbsfähig da-          Heute sind wir ein gesundes Unternehmen
stehen. Anfang der 2000er-Jahre hatten          mit einem guten Ruf. Viele Mitarbeitende,
wir zumeist nur Wohnhäuser angemietet,          die aus anderen Häusern kommen, loben
die zu Pflegeheimen umfunktioniert wor-         unsere Strukturen, etwa unseren Stab, den
den waren. Die Gesetzgebung sah zu die-         Willkommenstag, die Kuijpers-App und
ser Zeit aber schon richtige Alten- und Pfle-   vieles mehr. Ich glaube darauf können wir
geheime vor, wie wir sie heute kennen.          zu Recht auch ein wenig stolz sein.

Als Erstes sorgten wir uns 2003 um das Al-      Und jetzt? Ich habe mich dazu entschlos-
ten- und Pflegeheim Elisabeth. Denn ehr-        sen, in die zweite Reihe zu treten. Wir ha-
lich gesagt, hat uns die 1875 entstandene       ben mit Herrn Oliver Krings einen hervorra-
Immobilie große Probleme bereitet. So           genden neuen Geschäftsführer. Ich selbst
verging kaum eine Woche, in der mich Herr       arbeite noch 2 Tage die Woche. Ich bin
Manfred Krings nicht anrief, weil mal wie-      der kaufmännische Leiter des ambulanten
der etwas kaputtgegangen war. Meistens          Pflegedienstes, Pflegesatzverantwortlicher
waren es die Wasserrohre oder der Schup-        und versuche, das neue Führungsteam
pen, der eines Tages vom Wind umgeblasen        Herrn Krings und Frau Stornello zu unter-
wurde. So bauten Herr Kuijpers und ich die      stützen. Denn ich bin nach wir vor ein Kui-
neuen Einrichtungen Elisabeth, Am Wal-          jpers-Junge und trage selbstbewusst mei-
drand, CAP und zuletzt die Einrichtung St.      ne blaue Jacke. Viele von euch wissen, dass
Josef. Er hat sich jeweils um das praktische    ich ein Zeuge Jehovas bin. Ich glaube an
gekümmert, z. B. die Bauaufsicht vor Ort,       das Versprechen der Bibel auf eine bessere
und ich habe mich um das Finanzielle und        Zukunft. Und es ist mein Herzenswunsch,
die Einstellung neuer Mitarbeiter geküm-        mehr Zeit mit dem Predigen zu verbringen,
mert. Wenn wir nicht gebaut haben, haben        für das wir Zeugen Jehovas so bekannt
wir uns um andere Projekte gekümmert,           sind. Vielleicht stehe ich bald auch mal vor
wie den Aufbau des ambulanten Dienstes          deiner Tür und ich hoffe, du hörst mir zu.
und der Tagespflegeeinrichtungen.
                                                Bis dahin freue
Klar, ich habe in dieser Zeit auch Fehler ge-   ich mich auf die
macht, Dinge, die ich heute anders machen       weitere Zusam-
würde. Aber nichts, was mich heute um           menarbeit mit
den Schlaf bringen würde. Unsere Mitbe-         allen Kollegen,
werber sind in dieser Zeit doppelt so stark     die ich schätzen
gewachsen. Aber Herrn Kuijpers und mich         und lieben ge-
hat nicht so sehr das Wachstum oder der         lernt habe.
Gewinn umgetrieben, sondern vielmehr
die Qualität und die Struktur vor Ort.          Euer Ralf Eiche

                                                                                        13
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler

70-jähriges Ehejubiläum am CAP

                                               70. Hochzeitstag, die Gnaden- oder auch
                                               Platinhochzeit. Was für eine Zahl! 70 Jahre
                                               verheiratet zu sein, das muss man erst mal
                                               schaffen.

                                               Die beiden kennen sich schon seit ihrer Ju-
                                               gend. Schon im Alter von 16 wurde Moni-
                                               ka von Erich gefragt, ob sie seine Freundin
                                               sein möchte, aber Monika ließ sich Zeit.
                                               Sie wollte lieber noch etwas mehr unbe-
                                               schwerte Zeit mit ihren Freundinnen ver-
                                               bringen.

                                               Es gab da aber einen Schlüsselmoment für
                                               Monika, an den sie sich besinnt: Als sie eine
                                               Freundin nach einer Feier aus den Augen
                                               verloren hatte, hätte sie alleine nach Hause
             Das Jubelpaar
                                               gehen müssen. Das war ihr gar nicht recht.
        Monika und Erich Behrend
                                               Doch plötzlich war Erich da und begleitete
                                               sie heim. Ihre Augen strahlten, als sie er-
In unserer Seniorenresidenz am CarlAl-
                                               zählt, wie anständig ihr Erich war, als er auf
exanderPark wohnt ein ganz besonde-
                                               dem Weg bis nach Hause an ihrer Seite war.
res Paar: Monika und Erich Behrend. Am
26.2.24 feierten sie ihren sage und schreibe

                        Familie Behrend als Mai-Paar (Paar links)
                         Quelle: „Die Junggesellen 1872 - 1997“

 14
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler

Einige Jahre später fragte Erich Behrend        Behrend sagt: "Die letzten 30 Jahre waren
Monika dann, ob sie sein Maimädchen sein        die schönsten meines Lebens. Wir haben
mochte. Monika erzählt, dass sie erst „zu       alles gesehen."
bang“ war, ja zu sagen. Sie wollte erst die
Eltern fragen. Der liebenswerte Erich ak-       Frau Behrends Augen glänzen, als sie von
zeptierte dies und wurde gleich selbst am       den Busreisen nach Rom, Venedig oder
nächsten Samstag bei den Eltern vorstellig.     auch zum Gardasee erzählt. Zur Goldhoch-
Frau Engels stimmte zu, sodass ihre Moni-       zeit schenkte ihr Sohn ihnen sogar eine
ka das Maimädchen von Erich wurde. Ab           Schiffreise nach Budapest.
jenem besonderen Abend waren Monika
und Erich ein Paar.                             Heute erfreut sich das Paar an den regel-
                                                mäßigen Besuchen von Sohn, Schwieger-
Im Jahre 1954 wurde geheiratet. Und die         tochter und Enkelin Rani, um die sich Oma
Liebe zwischen den beiden war so groß,          und Opa immer aufopfernd gekümmert
dass sich bald Nachwuchs einstellte und         haben. "Das bekommen wir heute doppelt
ein Sohn das Licht der Welt erblickte.          und dreifach von ihr zurück," sagt das Paar
                                                am Ende glücklich.                  (jf, md)
Maurer Erich wechselte zur Zeche. Nach-
dem sie eine Zeit in einem Zechenhaus
gewohnt hatten, wurde ein Eigenheim ge-
baut, in dem das Paar glücklich war. Erst als
das Leben zu beschwerlich geworden war,
planten sie den Umzug in unsere Senioren-
residenz und setzten das auch zügig um.

"Die Ehe ist schön", sagt Frau Behrend,
"auch wenn nicht immer alles eitler Son-
nenschein ist."

Erich arbeitete immer sehr hart, um seine
Familie zu versorgen. Monika führte den
Haushalt und kümmerte sich um den Gar-
ten. Sie lebten in einer klassischen Rollen-
verteilung. Und jeder war mit seiner Rolle
zufrieden und glücklich.
                                                Es gab viele schöne Feste zu feiern. Dazu
Als Erich dann in die wohlverdiente Ren-        gehörte vor allem die Goldhochzeit 2004.
te gegangen war, reiste das Paar viel. Herr

                                                                                        15
Lebenserinnerungen

Mein erstes Buch

"Das erstes Buch, das ich gelesen habe hieß    hatte früher vor nichts Angst. Kein Wagnis
'Ingo und Ingraban', "erzählt Frau Knoll,      war mir groß genug.
"aber ich hatte überhaupt keine Ahnung,
was ich da gelesen habe. Die Saga wurde        Später, als die Karl-May-Filme im Fernsehen
von Gustav Freytag geschrieben und 1872        liefen, habe ich sie mir gerne mit meinen
zum ersten Mal veröffentlicht. Um was es       Kindern angesehen. Ich musste allerdings
wirklich ging, könnte ich heute nicht mal      feststellen, dass meine Vorstellungen beim
mehr wiedergeben.                              Lesen noch intensiver waren und die Filme
                                               nicht mit meinen fantastischen Bildern im
Das erste Buch, das ich mit Bedacht gele-      Kopf mithalten konnten."                 (kj)
sen habe, hieß 'Angélique'. Die Geschichte
hat mich gepackt und ich habe mich auf je-                           Frau Käthe Hermanns
der Seite selbst finden können und wollen.                           aus unserem Haus St.
Anéliques Lebensstärke, ihre Schönheit                               Josef in Erkelenz er-
und ihr Temperament haben mich beein-                                zählt: "Leider kann
druckt, und ich habe mir gewünscht, ein                              ich mich nicht mehr
bisschen so zu sein wie sie."                                        an mein 1. Buch er-
                                                                     innern. Ich weiß nur
                       Herr Buchbinder                               noch, dass meine
                       berichtet: "Als ich                           Mutter mir früher im-
                       jung war, habe ich                            mer abends etwas
                       alles von Karl May                            vorgelesen hat.
                       verschlungen, was
                       ich kriegen konn-       Genau so habe ich es dann mit meinen
                       te. 'Winnetou', 'Old    Kindern gemacht. Ich habe es genossen,
                       Surehand',       'Der   den Kindern, als sie noch kleiner waren, vor
                       Schatz am Silber-       dem Schlafengehen etwas vorzulesen, zu-
                       see', 'Unter Geiern'    sammengekuschelt auf dem Sofa. Was ich
                       und viele Bücher        gelesen habe, weiß ich nicht mehr, wahr-
                       mehr waren in der       scheinlich waren es Märchen. Als die Kin-
                       Bücherei in Kirch-      der größer und älter wurden, fiel diese lieb
hoven ständig vergriffen. Wann immer ich       gewonnene Gewohnheit leider weg.
eines ergattern konnte, habe ich zugegrif-
fen. Ich fand es spannend, in diese Welt der   Heute lese ich lieber tagsüber, da ich bei
Abenteuer einzutauchen, und habe mich          Tageslicht besser sehen kann. Am liebsten
in die Geschichten hineingeträumt. Ich         lese ich die Heimatromane, die mir mein

 16
Lebenserinnerungen

Sohn mitbringt. Nach dem Tod meines           auch hier gleich
Mannes fand ich auch Trost beim Lesen in      drei Damen wie aus
der Bibel."                         (ml)      einem Mund: "Der
                                              S t r u w w e l p e t e r."
Als unsere Bewohnerin Frau Degner zehn        Ja, wer kennt ihn
Jahre alt war, hielt sie ihr erstes eigenes   nicht, ein Klassiker
Buch in den Händen. Darauf abgebildet         bei Jung und Alt.
eine Märchenfigur mit strubbeligen Haa-       Die      Geschichten
ren und langen Fingernägeln. Habt ihr er-     vom "Suppenkas-
kannt, um welche Märchenfigur es sich         per", oder "Hans
handelt? Genau, es ist der „Struwwelpeter“!   guck in die Luft"
                                              haben schon Gene-
Das Märchenbuch wurde 1844 vom Frank-         rationen begeistert.
furter Arzt Dr. Heinrich Hoffmann geschrie-
ben und erschien 1845 erstmalig. Es wurde     "Auch die schönen Illustrationen kommen
in fast 120 Sprachen und Dialekte über-       einem gleich wieder in den Sinn," sagt Leni
setzt.                                        Kohnen. Änne Gontrum zitiert: "Ich mag
                                              meine Suppe nicht, nein, meine Suppe
Für Frau Degner war dieses Märchenbuch        esse ich nicht." Und Frau Heister gibt auch
etwas ganz Besonderes. Da sie aufgrund        noch ein paar Erinnerungen zu diesem
des 2. Weltkrieges erst später eingeschult    Buch preis.
wurde, konnte sie zu dieser Zeit (1947)
noch nicht lesen, fand aber die Illustrati-   Kaum ein Buch wie der Struwwelpeter
onen in dem Buch ganz faszinierend. Ne-       habe so viele Generationen verbunden,
ben dem Struwwelpeter waren auch die          waren sich alle einig.            (jf )
Märchenfiguren „Däumelinchen“ oder der
„ Zappelphillip“ zu sehen - bis heute be-     Übrigens war das Buch "Der Struwwelpe-
kannte Märchenfiguren.                (hs)    ter" das erste Kinder-Bilderbuch der Welt.
                                              Es wird allerdings heutzutage sehr kritisch
Einige Bewohnende aus der Einrichtung         betrachtet. Die Welt hat sich verändert. Die
am CarlAlexanderPark saßen eines Tages        Menschen haben sich verändert. Und vor
in einer geselligen Runde beisammen und       allem hat sich die Erziehung drastisch ge-
eine Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes      wandelt. Heute wird nicht nur gedroht und
erzählte vom neuen Thema der Rubrik           geschimpft. Liebe, Zuwendung und Mut-
Lebenserinnerungen in der Wohlfühlzeit:       machen stehen jetzt mehr im Fokus. Und
"Mein erstes Buch". Sofort antworteten        das ist gut so.                          (kj)

                                                                                       17
Alten- und Pflegeheim St. Josef, Erkelenz

Ernährung im Alter

Die Ernährung hängt in vieler Hinsicht mit     lungsreiche Lebensmittel wie Vollkornge-
der persönlichen Lebensgeschichte und          treide, Gemüse und Obst, Fleisch und Fisch
der Esskultur zusammen. Rituale und Ge-        (in Maßen), Milchprodukte und gesunde
wohnheiten spielen dabei eine große Rol-       Fette auf dem Speiseplan stehen. Außer-
le. Daher ist uns die Biografie beim Einzug    dem können Nahrungsergänzungsmittel
neuer Senioren in unsere Einrichtung wich-     und Trinknahrung zum Einsatz kommen.
tig. Denn Essen ist mehr als nur die Versor-
gung des Körpers mit Nährstoffen. Essen        Im Laufe des Lebens können sich Nah-
ist auch das Knüpfen sozialer Kontakte bei     rungsunverträglichkeiten entwickeln. Sie
den Mahlzeiten oder auch Erinnerungsar-        treten häufig z. B. bei Milch- und Frucht-
beit, weil bestimmte Gerichte eng mit dem      zucker auf und können zu Magen-Darm-
früheren Leben verbunden sind.                 Beschwerden wie Blähungen, Durchfall
                                               oder Kopfschmerzen führen. Auch Me-
Im hohen Lebensalter ist eine abwechs-         dikamente haben Auswirkungen auf das
lungsreiche und ausgewogene Ernährung          Ess- und Trinkverhalten. Sie können zu Ma-
vonnöten. Bei Menschen mit Demenz              gen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Mund-
verändern sich die Geschmacksvorlieben         trockenheit und Gewichtszunahme führen.
und der Appetit. Die Geschmackswahr-
nehmung verschiebt sich und es kann zu         Das Essen kann auch keinen Spaß mehr
speziellen Geschmacksvorlieben kommen.         machen, weil man einfach die Fähigkeit
Das Erkennen von Hunger, Durst, Sätti-         verliert, z. B. das Besteck zu erkennen oder
gung und Geschmack fällt ihnen schwer          es zu greifen. Da kann leicht Abhilfe ge-
oder lässt nach. Das hat zur Folge, dass der   schaffen werden.                         (ml)
Appetit und das Wohlbefinden beim Essen
verloren geht. Körperliche Veränderungen
oder bestimmte Krankheiten können die
Nahrungsaufnahme zusätzlich erschweren
(schlechtes Kauen, Schlucken oder das Er-
kennen des Essens als solches). Einseitige
Ernährung, die Aufnahme von zu wenig
Nährstoffen und Flüssigkeit oder gar das
Vergessen der Essenaufnahme kann eine
Fehl- oder Mangelernährung zur Folge ha-
ben, die gefährlich werden kann.
                                                Zur Unterstützung stehen verschiedene
Im Alter benötigt der Körper weniger Ener-
                                               bunte Hilfsmittel zur Verfügung, die bes-
gie, aber die gleiche Menge an wichtigen
                                               ser erkannt und gehalten werden können
Nährstoffen. Es sollten daher abwechs-

 18
Alten- und Pflegeheim Am Waldrand, Wassenberg

Zusammen 270 Jahre jung

Im Monat Februar konnten sich gleich drei     rinnen waren sich einig, dass sie niemals
Bewohnerinnen im Haus Am Waldrand             damit gerechnet hätten, „so alt zu werden“.
über ihren 90. Geburtstag freuen: Frau
Abel machte am 03.02.2024 den Anfang,         Die Zeit verging in lockerer Atmosphäre
gefolgt von Frau Nolte am 14.02.2024 und      wie im Flug. Es wurde viel gelacht und über
Frau Slotta am 25.02.24.                      vergangene Zeiten geplaudert. Und immer
                                              wieder bedankten sich die Damen im Ge-
Zu diesem Anlass erhielten die drei Jubi-     spräch und drückten ihre Freude aus über
larinnen am 27.02.24 Besuch vom Bürger-       diese tolle Überraschung.
meister der Stadt Wassenberg, Herrn Mar-
cel Maurer. Bei einer kleinen Feierstunde        Auch die Mitarbeitenden vom Haus "Am
in der Cafeteria überraschte unser Bürger-       Waldrand" waren sehr erfreut über die drei
meister die drei Damen mit tollen Geschen-       90. Geburtstage. Wann erlebt man schon
ken. Ein Präsentkorb und ein wunderschö-         mal so ein Ereignis, dass gleich drei Be-
ner Blumenstrauß durfte jede Jubilarin ihr       wohnerinnen in einem Monat 90 Jahre alt
Eigen nennen. Die Damen waren sichtlich          werden? An den Geburtstagen wurden un-
gerührt, als Herr Maurer ihnen die Präsen-       sere Jubilarinnen natürlich auch von den
te mit den besten Wünschen überreichte.          Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes mit
Bei Kaffee und Gebäck wurden nach der            Geschenken und passender Dekoration
Präsentübergabe in geselliger Runde noch         überrascht - und natürlich mit einer Feier
nette Gespräche geführt. Wann hat man            im Familienkreis.
schon mal                                                                      An alle, die
die     Gele-                                                                  unseren Ju-
genheit, mit                                                                   bilarinnen
einem Bür-                                                                     auf vielfäl-
germeister                                                                     tige Weise
in so netter                                                                   eine Freu-
Runde zu-                                                                      de bereitet
sammenzu-                                                                      haben, ein
sitzen und                                                                     herzliches
Smalltalk zu                                                                   D a n k e -
halten.                                                                        schön. Ihr
                                                                               habt die Ge-
Anekdoten                                                                      burtstage
aus früheren                                                                   der Damen
Zeiten wur-                                                                    unvergess-
                V. l. n .r. : Frau Abel, Frau Slotta, Bürgermeister Marcel
den erzählt.                                                                   lich ge-
               Maurer, Frau Nolte und Sozialdienstleitung Heike Simons
Alle Jubila-                                                                   macht. (hs)

                                                                                       19
Mitarbeitende

Pflegefachkraft wird zur Prinzessin ernannt

Hallo, ich heiße Anke Gehring. Ich bin eine
langjährige Mitarbeiterin aus dem am-
bulanten Dienst in Wassenberg und habe
kürzlich eine bemerkenswerte Verände-
rung in meinem Leben erfahren.

Seit 2013 bin ich im Unternehmen und hat-
te als Hauswirtschaftsmitarbeiterin ange-
fangen. In den folgenden Jahren habe ich
dann eine Ausbildung zur Pflegefachkraft
erfolgreich abgeschlossen.

Ich unterstütze das Stabsstellenteam seit
2021 im Bereich Hygiene mit viel Freude
an der Arbeit. Mein Aufgabengebiet in die-
sem Sektor ist breit gefächert. Dazu gehö-
ren regelmäßige Hygienebegehungen in
all unseren Einrichtungen und Schulungen
unserer Mitarbeitenden. Darüber hinaus
bin ich Ansprechpartnerin sowohl für Lei-
                                                            Prinz Carsten I. und
tungskräfte als auch für Mitarbeitende im
                                                           seine Prinzessin Anke
Bereich Hygiene und habe stets ein offenes
Ohr für Probleme und Fragen zu diesem
                                                Kempen zum Prinzenpaar ernannt worden.
Thema. Dies ist jedoch nur ein kleiner Teil
                                                Diese Ehre kam für mich überraschend.
meiner Aufgaben.
                                                Mein Mann allerdings ist seit seiner frühes-
                                                ten Kindheit in Kempen ansässig und sein
Als Ausgleich zur meiner Arbeit genieße
                                                großer Traum war es immer schon, einmal
ich es, sehr viel Zeit mit meiner Familie und
                                                Karnevalsprinz zu sein. Es war mir eigent-
tollen Freunden zu verbringen. Hierbei
                                                lich klar, dass es irgendwann dazu kommen
kommen auch lange Spaziergänge mit un-
                                                musste. Also, was blieb mir anderes übrig,
seren zwei Hunden Hermann und Buddy
                                                als Ja zu sagen. Und es war gut so.
nie zu kurz.
                                                Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung
Doch nicht nur beruflich, sondern auch
                                                vonseiten meiner Kolleginnen und Kolle-
persönlich hat sich dieses Jahr für mich
                                                gen und auch meiner Vorgesetzen. Auch
und meinen Ehemann Carsten eine gro-
                                                das hat dazu beigetragen, dass es ein un-
ße Veränderung aufgetan. Wir sind für die
                                                vergessliches Erlebnis war.
Karnevalssession 2023/2024 in Heinsberg

 20
Mitarbeitende

Die Karnevalssession war für mich nicht nur
eine Zeit des Feierns, sondern auch eine
des Zusammenwachsens. Ich bin dankbar
für tolle Menschen, die ich kennenlernen
durfte und für den Zusammenhalt inner-
halb eines tollen Karnevalsvereins.

Zeitweise waren die Abende sehr lang und
die Nächte sehr kurz, jedoch hat sich je-
der Tag gelohnt und Freude gebracht. Ein
Traum fast eines jeden Mädchens ist für
mich in dieser Session wahr geworden,
denn ich konnte Prinzessin sein und jeder
meiner Wünsche wurde von den Adjutan-             Prinzessin Anke findet Worte und
ten erfüllt, die, uns als Prinzenpaar, wäh-         Gesten für alle Bewohnenden
rend der Session mit vollem Engagement
und Einsatz begleitet haben.                  mich wirklich zu Hause. Und mit Menschen
                                              zu feiern, die ich kenne, die mich kennen,
Im Laufe der Session habe ich viele Men-      war eine besondere Erfahrung. Natürlich
schen und Orte besucht und kennenlernen       brachten mein Prinzgemahl und ich unser
dürfen. Aber unvergesslich bleibt der tol-    tolles Gefolge mit. Und auf die Tanzmarie-
le Nachmittag in unserer Einrichtung Am       chen konnten wir auf keinen Fall verzichten.
Waldrand in Wassenberg. Ja, da fühlte ich     Die brachten Stimmung und sorgten für
                                              Begeisterung im Publikum. Außerdem gab
                                              mir der Kreis der Kolleg*innen ein wohliges
                                              Gefühl und es war uns ein Vergnügen, un-
                                              seren Sessionsorden stellvertretend für alle
                                              Mitarbeitenden an Frau Heike Simons ver-
                                              leihen zu dürfen, in dem Wissen, dass alle
                                              Mitarbeitenden einen verdient hätten.

                                              Ich danke euch für all euer Entgegenkom-
                                              men und hofft, noch viele Jahre mit Erfolg
                                              im Unternehmen bleiben und arbeiten zu
                                              können.
Das Prinzenpaar mit Tanzmariechen und
     Gefolge wird herzlich begrüßt            Eure Anke                            (ag, kj)

                                                                                      21
Bedürfnisse des Älterwerdens

Frieden
  Frieden ist die Perfektion des Lebens          hen sich im Kreis. Ich wünsche mir so sehr
                                                 ein friedvolles Miteinander der Kulturen,
Kann ich Frieden fühlen? Ich denke schon.        völkerübergreifenden Frieden, verantwort-
Frieden fühlt sich gut an. Für mich ist Friede   ungsvollen Umgang mit Mensch, Tier und
die Leichtigkeit des Seins. Nichts bedrückt      Natur. Ich wünsche mir ein lebenswertes
mich oder zwängt mich ein. Absolute Zu-          Leben für viele weitere Generationen. Ich
friedenheit macht sich breit. Doch nicht         wünsche ..., ich wünsche ... und komme
selten gefällt mir nicht, was um mich her-       nicht vom Fleck.
um passiert, wie Unfrieden herrscht. Mich
fesseln die Gedanken an Streit, Unrecht und      Wenn ich merke, dass ich auf der Stelle trete
Gleichgültigkeit. Auch meine eigene Art,         und darüber keine Ruhe finde, dann gebe
mit Misslichkeiten umzugehen, macht mich         ich meine aufgewühlten Gedanken an eine
betroffen. Und schon ist Schluss mit inne-       höhere Macht ab. Ich vertraue darauf, dass
rem Frieden.                                     sich Gott, oder welchen Namen es auch für
                                                 ihn geben mag, meiner Sorgen annimmt
Jetzt wird es zeit, sich mit der Welt zu ver-    und sie wandelt. Allein dieses Vertrauen
söhnen - indem ich allen verzeihe, die sich      lässt mich hoffen und beruhigt mich, lässt
mir gegenüber nicht richtig verhalten ha-        mich Frieden finden. Dabei kann ich mir
ben, und indem ich um Verzeihung bitte.          nicht einmal sicher sein, dass es da jeman-
So befreit fängt alles von vorne an. Ich freue   den gibt, der mein lautloses Schreien hört.
mich an dem Leben, das passiert, während         Doch. Mein tiefer Glaube daran tut mir gut,
ich wiederum Fehler mache. Ich wäre ger-         befreit mich und löst ein Gefühl der Dank-
ne fehlerfrei, aber so weit bin ich noch nicht   barkeit aus.
und werde es wohl auch nie sein. Für mich
ist es deshalb auch wichtig, mir selbst zu       Der kürzeste Weg zur Zufriedenheit geht für
verzeihen, um mich wieder auf die glückli-       mich direkt über die Dankbarkeit. Dankbar-
chen Momente zu besinnen, auf wertvolle          keit für das, was mir gegeben ist. Dankbar-
unbeschwerte Zeit.                               keit für ein Leben mit Menschen, die mich
                                                 lieben, die ich liebe, die für mich da sind, für
Und schalte ich den Fernseher ein, überfal-      die ich da sein darf. Dankbarkeit für das, was
len mich die Nachrichten, die ich eigentlich     und wer ich bin, mit all meinen Schwächen
lieber nicht sehen möchte. Aber leider / Gott    und Stärken, die zu mir gehören, wie die
sei Dank bin ich nicht ignorant und inter-       Dornen zur Rose.
essiere mich noch für das Weltgeschehen,
auch wenn es mich beschäftigt und beunru-        Können Sie Frieden fühlen? Das wünsche ich
higt. Ich weiß, dass ich an all den Missstän-    Ihnen, denn Frieden fühlt sich gut an. Der
den, den Katastrophen und dem Unfrieden          Friede ist die Leichtigkeit des Seins. Nichts
nichts ändern kann und trotzdem grüble           bedrückt Sie oder zwängt Sie ein. Absolute
ich darüber nach und meine Gedanken dre-         Zufriedenheit macht sich breit.           (kj)

22
Der Rosenstrauch

         Ein Rosenstrauch erblühe,
         vor Leidenschaft er glühe,
       jede Blüte habe was zu sagen.
Die Rose des Vertrauens lasse Liebe wagen.
    Die Rose der Freude mache dir Mut.
     Die Rose der Milde stille die Wut.

    Eine Rose tue Gelassenheit kund.
         Eine Rose wild und bunt.
    Eine, deren Duft dich atmen lasse.
        Eine, die zu jedem passe.
      Eine, die voller Leben sprühe,
    schon vor der Sonne hell erblühe.

       Für die Hoffnung eine Rose,
          die dein Herz befreie.
        Für Verständnis eine Rose,
         die gegen Hass uns feie.
        Für den Frieden eine Rose,
          die nach Liebe schreie.

     Eine Knospe, noch geschlossen,
       neues Leben uns verheiße.
      Lebensmut sei ausgegossen,
      der niemals sich verschleiße,
     Kraft dir schenke, zu bestehen,
      deinen eignen Weg zu gehen.

      Eine Rose für die Dankbarkeit,
        für Frieden sie sich melde.
    Eine Rose, die zu lehren ist bereit,
        zu achten auch die Nelke.
      Es zeige uns den Wert der Zeit
          die Rose, die verwelke.
                                        (kj)
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler

Einzelbetreuung ist sehr persönlich gestaltet

Fast täglich bieten wir unseren Bewoh-        Manuela weckt durch ihr großes Wissen
nenden die Einzelbetreuungen an. Einzel-      über Baesweiler gerne Erinnerungen bei
betreuung kann so vieles sein. Im Fokus       den Senioren aus der Region. Dabei kommt
stehen immer das Wohl und die Wünsche         in der Einzelbetreuung natürlich sofort
unserer Bewohnenden. Ein Besuch im Zim-       eine angeregte Unterhaltung zustande.
mer für ein nettes Gespräch, schon allein
davon profitiert so mancher Bewohnende.       Unsere Alex teilt die gleiche Glaubensrich-
Ein Spaziergang an der frischen Luft gibt     tung wie unsere Bewohnenden des Wohn-
dem Menschen neue Energie, gerade jetzt       bereiches "Weg". In Sachen Religion der
nach den langen grauen Wintermonaten,         Glaubensschwestern und -brüder hat sie
wo die Natur wieder erwacht.                  die besondere Fähigkeit, Gespräche mit
                                              diesen Senioren zu führen.
Besonders im Blick haben wir die Bewoh-
nenden, die sich nicht offen mitteilen kön-   Dies sind nur kleine Auszüge aus dem
nen oder wollen, die sich zurückziehen,       Repertoire der Einzelbetreuungen des So-
Menschen mit Biografien, die viel Finger-     zialen Dienstes, in denen einiges möglich
spitzengefühl erfordern ... Ihnen widmen      ist, was den Bewohnenden ein gutes Gefühl
wir Zeit und Zuwendung ihren Bedürfnis-       gibt. Am Ende des Tages zehrt aber auch
sen entsprechend.                             das Team des Sozialen Dienstes noch lange
                                              von den schönen Erlebnissen während der
Es ist menschlich, dass nicht jede Kollegin   Einzelbetreuung.                     (md)
vom Sozialen Dienst alles in der Einzelbe-
treuung anbietet, aber jede Einzelne hat
die Gabe, etwas Besonderes gut zu können.
Beauty am Bett, das macht Inge ganz wun-
dervoll. Eine verwöhnende Gesichtsmaske
und eine Maniküre, das lässt den Wohlfühl-
faktor steigen.

Michaela unternimmt gerne etwas mit
den Bewohnenden - unvergessen bleibt
der Ausflug mit einer Bewohnerin zu Mc-
Donald's. Sie ließ sich im Schnellrestau-
rant ihre Bestellung schmecken und jeder
konnte sehen, wie gut es ihr dabei ging.
                                                 Frau Fehrenkemper hat richtig Spaß
Frau Töpfer wurde von Diana mit einen Be-            beim Ausflug zu McDonalds
such im Geschäft ihrer Tochter überrascht.

24
Alten- und Pflegeheim Haus Elisabeth, Lieck

Singen weckt die Lebensgeister

                                        Wir machen den ultimativen Test und
                                        dürfen feststellen, dass diese Aussa-
            Frau Kamps: "Ich liebe      ge stimmt. Singen belebt, setzt Ener-
            es, den Jahreszeiten ent-   gie frei, die für manche Bewohnen-
            sprechende Lieder zu        den sonst kaum zu aktivieren wäre.
            singen. Von Karneval bis    Singen macht wach und begeistert
            Weihnachten weiß ich,       im wahrsten Sinne des Wortes. Sin-
            wo ich stehe."              gen lässt Augen leuchten und akti-
                                        viert den ganzen Körper.

                                        Und es ist herrlich, die Augen der Be-
                                        wohnenden so klar und aufmerksam
            Herr Lowis: "Ich habe       zu sehen. Lungen füllen sich mit Luft
            schon als junger Mann       und weiten den Brustkorb. Die gan-
            in einem Chor gesungen      ze Körperhaltung wirkt aufrechter
            und ohne Musik wäre ich     und wird positiv beeinflusst. Freude,
            nur ein halber Mensch."     Lebenslust und Entspannung ma-
                                        chen sich breit. Es braucht nicht viel,
                                        um düstere Winterstimmung im Nu
                                        durch ein paar Lieder in Heiterkeit zu
           Frau Kapell: "Ich freue      verwandeln. So mancher Fuß klopft
           mich immer auf die Ge-       den Takt. Und nicht wenige können
           meinschaft beim Singen.      ihren Körper gar nicht mehr stillhal-
           So viele Stimmen, die        ten. Der Rhythmus reißt einfach mit.
           das Gleiche wollen, auch,
           wenn nicht alles richtig     Da gibt es Bewohnende, die in ande-
           ist und 'mehrstimmig'        ren Welten leben, ziemlich weit weg
           klingt."                     von ihrem eigenen Bewusstsein. Und
                                        das ist in Ordnung, solange sie sich
           Frau Wambach: "Ich bin       geborgen fühlen. Und trotzdem gibt
           noch nicht so sehr lan-      es immer wieder diese Augenblicke
           ge dabei, aber in dem        - und die erreicht man nicht selten
           großen Kreis beim Sin-       durch das Singen - da finden sich ge-
           gen habe ich viele neue      nau diese Menschen in der Realität
           Gesichter gesehen und        wieder und erfreuen sich daran.
           sogar einige wiederer-
           kannt."                      Singen macht stark!
                                                                           (kj)

                                                                           25
Kooperationspartner

Neuigkeiten bei Regenbogen e. V. und den
Schatzsuchern
Liebe Leserinnen und Leser der Wohlfühl-        sonelle Veränderungen bei Regenbogen
zeit,                                           ergeben. Mit Bärbel Fischer und Georg Eßer
                                                verstärken zwei hauptamtliche Koordina-
vielleicht haben Sie schon von den Ange-        toren das Team, das bisher aus den Ehren-
boten und der Arbeit bei Regenbogen ge-         amtlern und der Koordinatorin Christine
hört? Gerne möchten wir, hier in der Wohl-      Kind bestand. Der Bedarf ist hoch und die
fühlzeit, darüber berichten und Einblick        Nachfrage groß. Rund 80 ehrenamtliche
gewähren.                                       Mitarbeitende engagieren sich aktuell in
                                                der Sterbe- und Trauerbegleitung. Sie ste-
Als ambulanter ökumenischer Hospizdienst        hen dabei Schwerstkranken, Sterbenden
in der Region begleiten wir Menschen auf        und ihren Angehörigen zur Seite, damit
dem letzten Weg. Mit seinem Ursprung in         die Sterbenden ihre letzte Lebenszeit zu-
der Hospizbewegung Wassenberg besteht           sammen mit ihren Angehörigen so gut wie
der Regenbogen als eingetragener Verein         möglich verbringen können. Auch in der
bereits seit 24 Jahren. Das nächste Jahr fei-   Trauer unterstützen die Ehrenamtlichen
ern wir dann unser 25-jähriges Jubiläum         die Betroffenen, wenn diese das wünschen.
bei Regenbogen.

Seit Beginn steht der Verein dafür ein, Men-
schen eine selbstbestimmte Gestaltung
des letzten Lebensabschnitts zu ermögli-
chen. Die Themen Sterben, Tod und Trauer
werden in unserer Gesellschaft oft gemie-
den und verdrängt. Vielleicht findet sich
ein Grund hierfür in Verunsicherungen und
unbeantworteten Fragen? Fest steht, dass
jeder von uns im Laufe seines Lebens mit
dem Themenbereich in Berührung kommt,
sei es durch das Sterben eines nahestehen-
den Menschen oder das Näherkommen
des eigenen Lebensendes. Verlust, Tod und
Trauer gehören unweigerlich zu unserem
Leben dazu. Hier setzen die Angebote des
ambulanten Hospizdienstes Regenbogen
an.
                                                Das Regenbogen-Koordinationsteam (v. l.):
Im vergangenen Jahr 2023 haben sich per-        Georg Eßer, Christine Kind, Bärbel Fischer

 26
Kooperationspartner

Bei den Koordinatoren laufen die Fäden          zu finanzieren.
zusammen. Sie sind sowohl für die Ratsu-
chenden wie auch für die ehrenamtlich
mitarbeitenden Ansprechpartner für alle
Fragen offen.

„Wenn sich Menschen an uns wenden, füh-
ren wir zunächst ein persönliches Erstge-
spräch“, beschreibt Bärbel Fischer. "Hierin
ist herauszufinden, was die Menschen be-
nötigen, sich wünschen und wie sie sich
die Hilfe durch den Hospizdienst vorstellen
können. Anschließend gilt es, die passende      Das gilt auch für das Projekt der Schatzsu-
ehrenamtliche Begleitperson zu finden. Die      cher unter der Leitung von Kim Fleitmann.
individuellen Bedürfnisse der Betroffenen       Dieses Angebot wendet sich an von Trauer
stehen im Vordergrund und der Verlauf ei-       betroffene Kinder und Jugendliche. Die An-
ner Begleitung richtet sich individuell aus."   zahl der bei den Schatzsuchern begleiteten
                                                Kindern ist zuletzt deutlich angestiegen
Die Ehrenamtler wurden für ihren Einsatz        und die Trauergruppenangebote werden
im Hospizdienst in Kursen gut vorbereitet.      von den Kindern sehr gut angenommen.
„Empathie und die Fähigkeit, sich selbst        Text: Georg Eßer, ©Regenbogen
zurückzunehmen, sind wichtige Vorausset-
zungen für die Tätigkeit der Ehrenamtler“,
betont Christine Kind. "In den hospizlichen      Kontakt:
Begleitungen werden den Betroffenen
Aufmerksamkeit, offene Ohren und Zuge-           Ambulanter ökumenischer Hospizdienst
wandtheit zuteil. Oftmals erleben wir es,        Regenbogen e. V.
dass auch Angehörige die Unterstützung
                                                 Roermonder Straße 58
durch Regenbogen als eine große Entlas-
tung erfahren“, sagt Christine Kind.             41849 Wassenberg

Das große ehrenamtliche Engagement               Telefon 02432 8939550
trägt den Hospizdienst Regenbogen. Die
Stellen der hauptamtlichen Koordination          info@regenbogen-hospiz.de
werden von den Krankenkassen zwar ge-
                                                 www.regenbogen-hospiz.de
fördert, ein Großteil der Aufwendungen für
den Hospizdienst ist aber durch Spenden

                                                                                        27
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