Würdigen Almanach 2021 - Wissen durch Praxis stärkt - an der Frankfurt University of Applied Sciences
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Almanach 2021 Würdigen Frankfurt University of Applied Sciences Wissen durch Praxis stärkt
Almanach 2021
Würdigen
Frankfurt University of Applied Sciences
Das zum Nibelungenplatz orientierte alte Hauptgebäude (Gebäude 9) kann dank der großzügigen Unterstützung durch die
Stiftung HERR aufmerksamkeitsstark und festlich illuminiert werden. Das Farb- und Lichtkonzept gestaltete der Frankfurter Jahrbuch der Frankfurt University of Applied Sciences | Ausgabe 6
Gebäudedesigner Lewin Quehl; die Umsetzung besorgten die Nordlicht GmbH (Friedrichsdorf) und AES Technik (Frankfurt).
Wissen durch Praxis stärkt
Almanach 2021 | Würdigen | Inhalt
Inhalt
Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) feierte im 6 Die Zukunft kann kommen! 42 Lese-Lust 55 Vom Wissen zur Kompetenz 66 Verantwortung Zukunft: CAMPUS V
Die Frankfurt UAS startet in die nächsten 50 Jahre Zum Jubiläum beschenkt sich die Frankfurt UAS „School of Personal Development and Education“ (ScoPE): Ein Meilenstein auf dem Weg zur Campusmeile
Jahr 2021 ihr 50-jähriges Bestehen. Das Jahr 1971 als Gründungsjahr der
Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich | Prof. Dr.-Ing. René Thiele mit einer anregenden Aktion Persönlichkeitsentwicklung im Mittelpunkt einer neuen Prof. Jean Heemskerk
Prof. Dr. Martina Klärle | Dr. Bert Albers Hochschuldidaktik
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hessen – vormals Nadine Näther | Vanessa Nieminen
68 Forschung Die Zukunft von Mobilität und Logistik
Fachhochschulen – markiert einen Meilenstein in der Hochschulhistorie. 57 Sind wir nicht alle ein bißchen vuca? Das Erreichen der Klimaziele erfordert eine Verkehrswende
1 Gestern | Zurückblicken 3 Morgen | Fortschreiten (Digitale) Transformationsprozesse aktiv gestalten Prof.-Dr.-Ing. Petra K. Schäfer | Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke | Bettina Belz
Dr. Annette Kirschenbauer
12 Fünfzig bewegte Jahre 46 Denk-Räume 71 Drei mal N: Büro N | Visible N | Award N
Mittlerweile studieren rund 16.000 Menschen auf dem Campus am Ein Streifzug durch die Geschichte der Frankfurt UAS Interdisziplinär forschen und vernetzt arbeiten 58 Erfolgs-Transfer Das Büro für Nachhaltigkeit koordiniert
Nibelungenplatz in der Frankfurter Innenstadt. 262 Professorinnen und Friederike Mannig | Nicole Seliger | Benedikt Bieber im House of Science and Transfer (HoST) Die Frankfurt UAS wird für ihre (Praxis-)Partner Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie
noch attraktiver Dr. Ulrike Reichhardt | Prof. Dr. Martina Klärle
Professoren, 595 Lehrbeauftragte und 673 Mitarbeitende lehren, 48 Bewegter Campus – gesunde Hochschule Tobias Semmet | Kristiane Seidel
forschen und arbeiten für die Hochschule. Vier Großfachbereiche bieten 2 Heute | Feiern Sport als zentrales Element von „Neuem Arbeiten“
Jérôme Hilper 60 Voneinander lernen Daten | Fakten
rund 70 Studiengänge mit technischer, wirtschaftlich-rechtlicher und 32 Wissen, Praxis, Chancen und Vielfalt Das International Office ist Relaisstation
Der Festakt zum Jubiläum thematisierte 50 Neues Arbeiten – neues Führungsverständnis für Kontakte in aller Welt 76 Chronik
sozialer Ausrichtung an. die Werte der Frankfurt UAS Führung vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Andrea Janßen
und digitaler Veränderungen 80 Studiengänge
34 Feier-Kultur Prof. Dr. Andrea Ruppert 61
Forschung Future Aging für ein selbstbestimmtes Leben
Vielfältige Aktionen und Begegnungen Mehr Autonomie und Lebensqualität sind das Ziel 82 Forschung
im Jubiläumssommer 52 Hochschule macht Karriere! Prof. Dr. Barbara Klein | Annalies Baumeister | Marina Weiland
PROFfm – ein Programm zur Gewinnung 84 Preise | Promotionen
38 Bildung ist der Hoffnungsträger von Professor/-innen 63
Forschung Pflege in pandemischen Zeiten
Prof. Dr. Frank E.P Dievernich Franziska Hedrich Akademisierung leistet einen Beitrag 86 Autoren
Dr. Lisa Luft | Prof. Dr. Julia Lademann | Prof. Dr. Klaus Müller
40 Sprach-Bildung ist der Schlüssel 53 Forschung Die Leichter-Macher 88 Impressum
Zufälligkeiten dürfen Sprach- und Machine Economy kann wirtschaftliche 64 Forschung Wie wollen wir zukünftig wohnen?
Bildungs-Chancen nicht bestimmen Prozesse effizienter gestalten Forschen im Dialog mit der Stadtgesellschaft
Prof. Dr. Dr. Michel Friedman Prof. Dr. Nils Urbach Ruth Schlögl
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Almanach 2021 | Würdigen | Editorial
Die Zukunft kann kommen!
Die Frankfurt UAS startet in die nächsten 50 Jahre
Fünf Jahrzehnte! Ist das viel oder wenig? Ist man Das 50-jährige Bestehen ist ein guter Anlass, auf das zu Beispiel Klimawandel: Im HoST bündeln wir unsere Forschung Neue Rolle – neues Selbstverständnis Dass dennoch Fragestellungen wissenschaftlich bearbeitet
damit noch jung oder schon alt – als Institution schauen, was war und woher wir kommen – vor allem aber zu den Komplexen Mobilität und Logistik und zum Bauen der Der Umgang mit diesem Thema ist aber auch ein gutes Bei- wurden, war fast immer durch die Beziehungen zwischen den
auf das, was uns in Zukunft bewegen wird. Ist die Corona- Zukunft, die sich den Themen aus ganz unterschiedlichen Po- spiel dafür, wie sehr sich die ehemaligen Fachhochschulen Lehrenden und (ihren vormaligen) Unternehmen geprägt. Für
wie als Mensch? Wir meinen: Es kommt darauf an! Pandemie, die unser Leben in den vergangenen zwei Jahren sitionen nähert. Eng vernetzt und mit kurzen Wegen. Als Hoch- weiterentwickelt haben. Ihre Gründung vor 50 Jahren war die damalige Zeit stand fest: Der klare Anwendungs- und di-
Auf den Spirit, auf die Spannkraft, auf die Streitlust. bestimmt hat, dabei eine Zäsur? Weil sie das, was war, noch schule haben wir zudem ein klares Zeichen gesetzt: Als erste seinerzeit von dem Gedanken getragen, einen Bildungsweg rekte Praxisbezug hatte wissenschaftlich zunächst nicht den
Die Frankfurt UAS ist beweglich, sie ist engagiert, deutlicher gegen das, was kommt, absetzt, weil sie unser Den- Hessische Hochschule für Angewandte Wissenschaften hat die zu erschließen, der Praxisnähe mit akademischer Ausbildung Stellenwert wie die Grundlagenforschung klassischer Univer-
ken und Handeln beeinflusst und – hoffentlich – verändert Frankfurt UAS eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet und in verband und sich schon deshalb von den klassischen Univer- sitäten. Das sollte sich aber massiv ändern.
sie ist aufgeschlossen, weltoffen, interdisziplinär
hat? Das lässt sich am Ende dieses besonderen Jubiläumsjah- einem Nachhaltigkeitsreport dokumentiert. Diese Strategie sitäten unterschied. Das Selbstverständnis von Professorin-
und innovativ. Mit diesen Eigenschaften sind wir res nicht abschließend beurteilen. wird eine zentrale Leitlinie unseres Handelns in den kommen- nen, Professoren und Studierenden war eher das von Lehrern Forschung als Merkmal der Profilbildung
als Institution bestens aufgestellt, um die Heraus- den Jahren sein. Alle Aktivitäten in Forschung, Lehre und Wei- sowie Schülerinnen und Schülern: Es ging um Wissensver- In den vergangenen zehn Jahren erkannte die Politik, dass
forderungen, die vor uns liegen, erfolgreich zu Fest steht, dass wir dieses Jubiläum trotz oder wegen der be- terbildung/Transfer und die Arbeit der Zentralen Services wer- mittlung und Wissenserwerb, nicht aber um die Suche nach Fachhochschulen Beschleuniger von der Entwicklung bis zum
sonderen Umstände gebührend gefeiert haben. Als Zeichen den unter der Prämisse der nachhaltigen Optimierung betrach- und die Vermehrung von Wissen. Dies war – unbestritten und Transfer einer Idee, eines Verfahrens, von Prozessen oder ei-
bewältigen. der Hoffnung und Zuversicht, aber auch um Perspektiven auf- tet und weiterentwickelt. vom Selbstverständnis her – den Universitäten vor nes Produktes in die Märkte sind. Seither wird Forschung de-
zuzeigen: Denn wir haben deutlich gemacht, dass wir auf die allem in der Grundlagenforschung vorbehalten. zidiert gefördert. Dem geänderten Stellenwert, den Forschung
Zukunft, die kommenden 50 Jahre, vorbereitet sind! Konsequent nachhaltiger zu agieren ist die einzige Chance, und damit die „klassischen“ Fachhochschulen in der akademi-
den Klimawandel in den Griff zu bekommen. Als Hochschule Lange Zeit war diese Rollenverteilung festgeschrieben – und schen Bildungslandschaft einnehmen, wurde im Jahre 2016 in
Dafür steht buchstäblich unser neu gegründetes House of für Angewandte Wissenschaften haben wir hier in besonderer sie wurde auch nicht grundsätzlich hinterfragt oder in Frage Hessen durch die Änderung der Bezeichnung in „Hochschulen
Science and Transfer (HoST) als Ort gelebter Interdisziplinari- Weise eine Vorbildfunktion. Wir begrüßen es ausdrücklich, gestellt. Im Zuge des Bologna-Prozesses und der formellen für Angewandte Wissenschaften (HAW)“ Rechnung getragen.
tät. Hier lässt sich unsere besondere Stärke, nämlich Vielfalt, dass unsere Studierenden uns mit hohen Ansprüchen fordern. Angleichung der Abschlüsse änderte sich dies jedoch. Die Damit verbunden war – noch immer einzigartig in Deutschland
als wichtigstes Potenzial von Innovation besonders gut er- Um im Bild der Dauer eines Menschenlebens zu bleiben: Es Fachhochschulen loteten zusehends ihre Position und Rolle – die Möglichkeit, für forschungsstarke Bereiche ein Promoti-
schließen. Wir nutzen diese Diversität, um interdisziplinär an ist gut, dass die Jungen die Alten herausfordern. Das ist nicht im Rahmen der akademischen Ausbildung aus. Denn Fach- onsrecht zu erlangen und somit in den akademischen „Olymp“
Lösungsansätzen für die Fragestellungen und Herausforderun- nur für uns Ansporn; das gemeinsame Engagement für dieses hochschulen waren per se als lehrende Institutionen konzi- aufzusteigen.
gen der Zukunft zu arbeiten. Anliegen schafft in ganz besonderer Weise eine Verbunden- piert. Die Absolvent/-innen brachten ihr Wissen in berufliche Die Potenziale, die in der Verbindung zwischen Theorie und
heit an der Hochschule. Tätigkeiten für (mittelständische) Unternehmen oder den Praxis lagen, wurden jedoch erst nach und nach entfaltet.
öffentlichen Dienst ein. Umgekehrt zeichnete die Lehrenden Wissenstransfer und Forschung spielten an den Fachhoch-
Praxiserfahrung aus, da Voraussetzung für die Erlangung schulen sehr lange Zeit praktisch keine Rolle. Dies war schlicht
einer Professur eine (langjährige) berufliche Tätigkeit war. nicht vorgesehen – es gab weder die Infrastruktur noch lag es
im institutionellen Selbstverständnis.
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Almanach 2021 | Würdigen | Editorial
Die Vermittlung derartiger wichtiger Schlüsselkompetenzen | Digitale Kompetenzen durch vielfältige Angebote Seit über 100 Jahren ist der Standort Nibelungenplatz ein
(„Future Skills“) wird die „School of Personal Development (Data Literacy Education, digitale Resilienz) Ort der Bildung. Von Anfang an – mit Gründung der König-
and Education“ (ScoPE) leisten. Es geht darum, unseren Stu- | Gesellschaftliche Verantwortung durch Verstetigung lich Preußischen Baugewerkschule für Hoch- und Tiefbau
dierenden Startbedingungen zu schaffen, um in einer sich ra- der Koordinations- und Beratungsstelle für Service und der Königlich Preußischen Maschinenbauschule – stan-
sant transformierenden Gesellschaft verantwortungsbewusst Learning und gesellschaftliches Engagement sowie den Reflexion und Weiterentwicklung von Wissen im Kontext
und selbstbestimmt zu leben. vermehrte Integration von ehrenamtlichen Tätigkeits- der Praxis Pate. Mit Stolz und im Bewusstsein einer großen
feldern mit Lehre und Forschung Tradition sind wir am Nibelungenplatz ein spannender Ort
Mehr noch: ScoPE ist Teil eines tiefgreifenden Transformations- | HAW-Didaktik: Konzeptionierung einer „Frankfurt UAS“- der Zukunftsgestaltung. Und wir sind offen: für Sie, der/die
Die Verleihung des Promotionsrechts ist als Ausdruck der An- Chancen durch Bildung prozesses in Strukturen und Selbstverständnis der gesamten Didaktik, die als Best Practice zeigt, wie mit Diversität Sie gerade diesen Text lesen.
erkennung für das Niveau der Forschung an den (Hessischen) Seit ihrer Gründung versteht sich die Frankfurt UAS als Er- Hochschule, um hochschulische Bildung neu aufzustellen. Fünf produktiv zu arbeiten ist, und die alle Lehrenden der
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften zu verstehen. möglicherin von Bildung. „Chancen durch Bildung“ ist das Zielsetzungen verbinden wir mit der Einrichtung von ScoPE: Hochschule als Qualifizierungsprogramm durchlaufen. 50 Jahre „jung“ ist diese Hochschule, quasi ein akademisches
Unser Haus, die Frankfurt UAS, ist an drei Promotionszentren Credo und bringt unseren Anspruch prägnant auf den Punkt. | Persönlichkeitsentwicklung mit einem Schwerpunkt „Start-up“. Wir entwickeln uns kraftvoll und zielgerichtet weiter.
beteiligt, an einem davon federführend. Zugang zu Bildung zu schaffen und dafür neue Wege zu eb- auf Meditation und Achtsamkeit Wir haben uns auf den Weg gemacht, fachliche Ausbildung Dafür stehen HoST und ScoPE beispielhaft, dafür ist unsere
nen: Darin setzen wir seit Jahrzehnten Maßstäbe. Nicht zu- | Allgemeinbildung durch Entwicklung einer „Smart und Persönlichkeitsentwicklung zusammenzudenken, um sie bauliche Erneuerung ein starkes Signal.
Die Anerkennung der wissenschaftlichen Reputation der letzt auch deshalb, weil wir uns als international geprägte Education für Absolvierende der Zukunft“, die das zu einer integrativen akademischen Ausbildung der Zukunft
Frankfurt UAS zeigt sich aber auch in einer annähernd vier- Hochschule in der internationalsten Stadt Deutschlands auch kulturelle Kapital der Studierenden anreichert und zu formen. Dazu gehört, Forschung- und Entwicklung interdis- Die nächsten 50 Jahre können kommen – wir freuen uns
stelligen Zahl an Praxispartnern, mit denen die Hochschule als Integrationsmotor verstehen. Von links nach rechts: Prof. Dr. René Thiele, Vizepräsident für Studium und sie befähigt, nicht an einer gläsernen kulturellen ziplinär zu betreiben und die Studierenden daran partizipieren darauf!
Lehre; Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident; Dr. Bert Albers, Kanzler; Prof.
kooperiert. Die Themen Wissenstransfer und Lebenslanges Decke zu scheitern zu lassen, um sie zukunftsfähig auszubilden.
Dr. Martina Klärle, Vizepräsidentin für Forschung, Weiterbildung und Transfer
Lernen sind im Kontext der gestiegenen wissenschaftlichen Seit 1971 haben rund 50.000 Menschen die Frankfurt Univer-
Bedeutung immer wichtiger geworden: Unser Wissen und sity of Applied Sciences mit einem Di-plom-, Bachelor- oder
Know-how ist gefragt. Wir haben aber auch als Institution ein Master-Abschluss verlassen. Dabei war und ist es unser Ziel, Daher liegt uns auch – über eine fundierte fachliche Ausbildung
großes Interesse, uns als lebenslange Bildungspartnerin zu unsere Studierenden nach Kräften zu unterstützen, dass sich hinaus – die Persönlichkeitsentwicklung unserer Studierenden
empfehlen, um uns im Zuge einer „Diversifizierung“ zusätz- ihre Hoffnungen, es besser zu haben als die Elterngeneration, ganz besonders am Herzen. Gerade im Kontext der Digitalisie-
lich zu den Kerngeschäften Lehre und Forschung breiter auf- ihren Wunschjob zu bekommen oder Karriere zu machen, rung – neben dem Klimawandel eine weitere große Herausfor-
zustellen. Zudem belebt der intensive Austausch mit der Ge- erfüllen. Die Erwartung, Politik und damit die Gesellschaft derung unserer Zeit – halten wir es für entscheidend, unsere
sellschaft die Hochschule, die sich dadurch auf allen Ebenen besser zu verstehen, um sie selbst mitzugestalten, war und ist Studierenden wirkungsvoll und nachhaltig darin zu unterstüt-
weiterentwickelt – und natürlich gilt das auch für den umge- stets unsere Motivation. Die Hoffnung auf Erkenntnisgewinn, zen, ihre eigene Persönlichkeit zu stärken und sich ihrer selbst
kehrten Fall. die Lust auf neues Wissen ist Teil unserer DNA. Praxisnah, bewusst zu werden. In einer Welt, die immer weniger Gewiss-
Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich Prof. Dr. René Thiele Prof. Dr. Martina Klärle Dr. Bert Albers
direkt anwendbar: nicht nur für den Job, auch für das eigene heiten bietet, ist das die beste Chance, mit einem eigenen, Präsident Vizepräsident Vizepräsidentin Kanzler
Leben – das ist es, was die Studierenden an dieser Hochschule starken und werteorientierten Kompass zu bestehen. für Studium und Lehre für Forschung, Weiterbildung und Transfer
erwarten dürfen.
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Almanach 2021 | Würdigen | Gestern
1 Gestern | Zurückblicken
Spielt die Vergangenheit heute noch eine Rolle? Fordert uns die Gegenwart nicht
genug, und sind die Herausforderungen nicht gänzlich andere, als dass eine
Beschäftigung mit dem, was war, hilfreich bei ihrer Bewältigung wäre? Es kommt
ganz darauf an. Pandemien zumindest gab es in der Vergangenheit genug.
Allerdings nicht in der Zeitspanne, in der die Frankfurt UAS besteht. 50 Jahre
mögen überschaubar sein. Und dennoch ist viel passiert. Der Überblick auf
den folgenden Seiten kann nur selektiv beleuchten, was sich in fünf Dekaden
ereignet und verändert hat. Was gekommen und was gegangen ist.
Ein Jubiläum ist ein guter Zeitpunkt, um auf das zu schauen, was war – und
einen Moment darüber nachzudenken, was bleibt. Und damit die zu würdigen,
die Vor-Arbeit geleistet haben.
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Almanach 2021 | Würdigen | Gestern
Fünfzig bewegte Jahre
Die Frankfurt UAS und ihre Geschichte
Friederike Mannig | Nicole Seliger | Benedikt Bieber
50 Jahre sind Grund genug, mit einigen
Schlaglichtern auf Ereignisse und
Menschen Erinnerungen zu wecken, zu Ursprünge 1906-1971
Die Geschichte der Frankfurt UAS reicht bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Genauer
Staunen und – vielleicht – ein wenig über gesagt: 115 Jahre! 1906 wurde mit der „Königlichen Baugewerkschule“ die erste Vorgänger-
das Vergehen der Zeit nachzudenken. institution gegründet, 1910 folgte die „Königliche Maschinenbauschule“. Beide Institutionen
sollten den aktuellen Stand der Wissenschaft anwendungsorientiert in die Lehre tragen und
die Professionalisierung des Ingenieurwesens fördern. Der Bereich „Soziale Arbeit“ hat seine
Wurzeln in dem 1914 begründeten „Frauenseminar für soziale Berufsarbeit“.
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Gründungsjahre 1971-1981
Anfang 1971 wird das Hessische Fachhoch- Die Hochschule ist ein Zusammenschluss mehrerer Vorgänger- Am 18. Januar 1972 wird der Geodät Prof. Dipl.-Ing. Johannes Im September 1972 nimmt die „Rektorenkonferenz der Fach- werden manuell in das Layout ein- zugleich gegen die Beschränkung der Studienmöglichkei-
schulgesetz beschlossen. In Frankfurt gehen einrichtungen – darunter die Staatlichen Ingenieurschulen Uthoff zum ersten Rektor gewählt. Er prägt die Gründungs- hochschulen des Landes Hessen“ (RHF) die Arbeit als Inter- montiert. Die in der Hausdruckerei ten für Fachhochschulabsolvierende an wissenschaftlichen
für Bauwesen und Maschinenwesen sowie die Höhere Fach- phase ganz entscheidend und macht sich bundesweit einen essenvertretung insbesondere gegenüber dem Hessischen hergestellte Zeitung hat eine Auflage Hochschulen protestiert.
fünf Ingenieur- und Höhere Fachschulen in der
neu gegründeten Fachhochschule Frankfurt auf;
schule für Sozialarbeit und die Staatliche Höhere Wirtschafts-
schule (HWS).
Namen als entschlossener
Verfechter der Bildungsreform:
Kultusministerium, später dem Hessischen Ministerium für
Wissenschaft und Kunst auf.
o von 2.500 Exemplaren.
Mit dem Jahr 1978 tritt das Hochschulrahmengesetz in Kraft.
zum Gründungsrektor wird im Februar 1972 Er engagiert sich für Chancen- Am 13. Mai 1977 sprechen sich rund 3.700 Studierende aus Aus Sicht der Fachhochschulen wichtigste Änderung: Die Ab-
Die Fachhochschule nimmt ihren Betrieb im Wintersemester gleichheit, Demokratisierung Nach dem Militärputsch 1973 fliehen chilenische Studierende Protest gegen die „verschärften Studienbedingungen“ für solvierenden werden ab Sommersemester nicht mehr gradu-
Prof. Dipl.-Ing. Johannes Uthoff bestellt. Die
1971 mit 2.584 Studierenden in 13 Fachbereichen an zwei der Hochschule und inhaltliche nach Frankfurt. Sie verleihen ihrem Protest um 1975 durch einen viertägigen Vorlesungsstreik aus. Die Demonstrieren- iert, sondern diplomiert.
ersten Jahre sind von der Einordnung des neuen
1971
Standorten auf. In der Nordweststadt sind die Fachbereiche Orientierung des Studiums am ein flächendeckendes Gemälde an der Stirnwand der Aula den fordern eine bessere soziale Absicherung und kritisieren
Hochschultyps in das akademische Bildungs- Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Wirtschaft untergebracht. gesellschaftlichen Kontext der Sozialarbeit in der Nordweststadt Ausdruck; dies führt zu das 1976 verabschiedete Hochschulrahmengesetz (HRG) so- Am 15. Dezember 1978 feiert der Fachbereich Sozialarbeit
system geprägt – Absolvierende werden erst ab Alle anderen Fachbereiche befinden sich am Standort Nibe- Fachinhalte. Uthoff fördert die erheblichen Kontroversen. wie entsprechende Länderhochschulgesetzentwürfe. An den sein zehnjähriges Bestehen.
lungenplatz in den Gebäuden der Vorgängereinrichtungen. Beteiligung der Studierenden Fachhochschulen wird mit den von den Vereinigten Deut-
1978 nicht mehr graduiert, sondern diplomiert. an der Konzeption und Durch- Am 13. Oktober 1976 erscheint die erste Ausgabe der Frank- schen Studentenschaften (VDS) ausgerufenen Aktionstagen
Am 13. Dezember 1971 besetzen Studierende des Fachbereichs führung der Lehre sowie an ei- furter Fachhochschulzeitung (FFZ) von Hochschulangehö-
Sozialarbeit die Fachhochschule. Grund ist die Nichtzulas- ner inhaltlichen Studienreform. rigen für Hochschulangehörige, an der im Laufe der Jahre
sung von 35 Kommilitoninnen und Kommilitonen aufgrund Auch Interdisziplinarität ist ihm auch Rektoren und Präsidenten mitwirken. Das erste Heft
des Numerus clausus. ein wichtiges Anliegen. u Prof. Dipl.-Ing. Johannes Uthoff wird noch in echter Handarbeit erstellt, die Bilder und Texte
Immer in Bewegung
Die Geschichte des Hochschulsports an der damaligen FH In den 70er Jahren war das nicht üblich. Die neuen Fachhoch- für alle hessischen Fachhochschulen durchzusetzen. Bereits In den 1980er Jahren wurde das Angebot sukzessive erwei-
Frankfurt begann 1976. Kaum fünf Jahre nach dessen Grün- schulen verfügten im Gegensatz zu den Universitäten norma- 1979 nahm der Hessische Landtag erstmals einen Titel Fach- tert; neben „klassischen“ Sportangeboten kamen Akrobatik,
dung initiierte Nils Volkersen, Professor am Fachbereich So- lerweise über keine eigenen Sportstätten und erhielten auch hochschulsport in den Landesetat auf. Dadurch wurden den Jonglieren, Einradfahren und Windsurfen hinzu. Das seiner-
zialarbeit, den ersten Sportkurs – Volleyball für Lehrende und keinen Hochschulsportetat – an den Universitäten damals acht hessischen Fachhochschulen für jeden Studierenden zehn zeit noch kostenfreie Angebot wurde auch gerne von Studie-
Studierende. Er fand in der bis dahin ungenutzten Sporthalle Mark jährlich pro Studierenden. Das erste Sportprogramm wur- Mark pro Jahr zugewiesen. So konnte das Angebot weiter renden der Goethe-Universität genutzt. 1985 wurde der Sport
apm Fachbereich Sozialarbeit im Nordwestzentrum statt, ein de daher zunächst vom Fachbereich Sozialarbeit unterstützt ausgebaut werden – die Bezahlung von Übungsleitern, der an der Hochschule mit einem studentischem Sportreferenten,
Relikt aus Zeiten der Höheren Fachschule für Sozialarbeit. Der und ermöglichte auch die Beschaffung erster Geräte. Kauf von Sportgeräten, Hallenanmietungen und Reisekosten dem Hochschulsportbeauftragten und einem Sportausschuss
erste studentische Sportreferent, Erich Göttmann, zog mit ei- für Wettkämpfe war damit möglich. 1979 etablierte sich der fest verankert.
nem Fußballkurs nach. Im Wintersemester 1976/1977 organi- Volkersen setzte sich gemeinsam mit dem damaligen Vorsitzen- Hochschulsports an der FH Frankfurt auch offiziell. Nils Vol-
sierten Volkersen und Göttmann gemeinsam das erste regel- den erfolgreich dafür ein, finanzielle Mittel, qualifiziertes Perso- kersen wurde 1983 (bis 2013) stellvertretender Vorsitzender
mäßige Sportangebot der Hochschule. nal und Sportstätten – in dieser Reihenfolge – Schritt für Schritt der Landessportkonferenz.
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Konsolidierung 1981-1991
1982 kommt die Hochschule heim: Sie bezieht Der „Frankfurter Fachhochschulverlag“ wird im Jahr 1981 ge- Prof. Rolf Kessler tritt am 1. Januar 1983 die Nachfolge von 1986 entscheidet die Stadt Frankfurt, dass der Kongress auf die Kreuzung am Nibelungenplatz. Im selben Monat treten schulen. Herausragend das Basketball-Team, das zwischen
das wiederaufgebaute ehemalige Hauptgebäude der gründet; er existiert bis heute. Zunächst werden ausschließlich Johannes Uthoff als Rektor an und verleiht der FH Frankfurt „antiimperialistischer Gruppen“ nicht an der Fachhochschule Architekturstudierende in einen Vorlesungsstreik, um ihrem 1993 und 1997 dreimal Deutscher Fachhochschulmeister
Arbeiten von Studierenden und Lehrenden der Fachhochschu- mehr Profil: Er initiiert einen einheitlichen optischen Auftritt stattfinden darf, da er die öffentliche Sicherheit und Ordnung Protest gegen die Studienbedingungen Ausdruck zu verleihen. wird. Auch in Volleyball, Tischtennis, Karate, Judo, Leichtath-
Königlichen Baugewerkschule (heute Gebäude 9). le veröffentlicht, später werden auch Arbeiten von Autorinnen und die Entwicklung eines gefährde und dort für die Rote Armee Fraktion geworben wer- Einen Tag später schließen sich die übrigen Fachbereiche dem letik, Tanzen und Snowboarden sind Studierende erfolgreich,
Im Oktober 1982 tritt Gründungsrektor Uthoff aus und Autoren außerhalb der Fachhochschule publiziert. Leitbilds. Kessler fördert nach- de. Mehrere Hundertschaften der Polizei umstellen eines der Streik an. Die Proteste erreichen am 13. Dezember 1988 ihren nehmen an Meisterschaften teil und gewinnen zahlreiche Ti-
Protest gegen die damalige Hochschulpolitik von haltig die Intensivierung der Hochschulgebäude, in dem sich (laut eigenen Aussagen) rund Höhepunkt, als über 10.000 Studierende von Fachhochschule tel. Im Rudern nehmen die Frankfurter 1992 sogar an Studen-
1982 wird das instandgesetzte Mehrzweckgebäude I (heute Ge- Wirtschaftskontakte, den Aus- tausend Teilnehmende verschanzen. Nach Vermittlung von und Goethe-Universität in der Innenstadt demonstrieren. tenweltmeisterschaften und an der Universiade teil.
seinem Amt zurück. Sein Nachfolger Rolf Kessler
bäude 9) auf dem Campus Nibelungenplatz bezogen – ursprüng- bau des Wissens- und Techno- Hochschullehrern, die eine Konfrontation vermeiden wollen,
startet im Januar 1983 mit dem Fokus auf die lich das Hauptgebäude der Königlichen Baugewerkschule, das logietransfers sowie die Grün- sieht die Polizei schließlich von einer Räumung ab. 1989 gehen die Aktionen weiter: Ende April besetzen Studie- Mit dem Bezug von Räumlichkeiten im BCN-Hochhaus im Fe-
Konsolidierung der Hochschule, zu der auch die im Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen zerstört worden war. dung eines Fördervereins. rende das Shell-Hochhaus, das heutige BCN-Hochhaus, am bruar 1990 nimmt der Campus am Nibelungenplatz Gestalt
Zusammenführung auf einem Campus zählt. Die Außerdem wirkt er nach An- Anders als andere Hochschulen verzichtet die FH Frankfurt auf Nibelungenplatz. Der Protest richtet sich nun vor allem gegen an. Die Hochschule bezieht die Sockelgeschosse und verfügt
Rektor Uthoff tritt am 11. Oktober 1982 von seinem Amt zu- tritt einer weiteren Amtszeit einen Numerus clausus und steht für alle Studieninteressierten ein neues Hochschulrahmengesetz, das eine verbindliche Re- über 100 zusätzliche Räume mit mehr als 9.000 Quadratme-
Zahl der Studierenden wächst – und damit auch die rück und begründet dies mit der Enttäuschung über die In- ab 1995 erfolgreich auf die offen. Die Folgen: Die Zahl der Studierenden wächst – und da- gelstudienzeit vorsieht. tern auf sieben Etagen. Nach jahrelangen Verhandlungen er-
Raumnot. Überfüllte Seminare und Platznot führen konsequenz sozialdemokratischer Hochschulpolitik. Uthoff Zusammenführung aller Fach- mit auch die Platznot. Während die Hochschule den Umzug aus wirbt die FH die ehemalige Philipp-Holzmann-Schule, um den
zu zahlreichen Protestaktionen Studierender und engagiert sich weiterhin in der Selbstverwaltung, unter ande- bereiche auf dem Campus am der Nordweststadt an den Nibelungenplatz plant, protestieren Sportlich sind die Studierenden dagegen außerordentlich er- Raumbedarf zu decken: Nach 20 Jahren ist die Zahl der Stu-
mehreren Streiks in den Jahren 1988 und 1989. rem als Dekan, und schreibt weiter für die FFZ. Nibelungenplatz hin. u Prof. Rolf Kessler
Studierende gegen überfüllte Seminare und Raummangel. An- folgreich. 1990 belegt die FH-Handballmannschaft den zwei- dierenden auf mehr als 9.000 gestiegen.
fang November 1988 verlegen 300 Studierende ihre Vorlesung ten Platz bei den deutschen Meisterschaften der Fachhoch-
Am Puls der Zeit
Lang, lang ist’s her: Am Tag der offenen Tür 1996 begann das Internetzeitalter an der
Hochschule. Wie funktioniert es eigentlich, dieses „Internet“? Was für uns heute mit
Tools wie Confluence, Nextcloud und Moodle selbstverständlich ist, war in den 1990ern
noch absolutes Neuland für viele Hochschulangehörige. Umso amüsanter liest sich
heute ein Beitrag aus einer Sonderausgabe der Frankfurter Fachhochschulzeitung (FFZ)
anlässlich des Tags der offenen Tür 1996. Damals organisierte die IT ein „Internet-Café“,
in dem man sich sogar Ausdrucke aus dem World Wide Web ansehen und mehr über das
Netzwerken – ganz ohne Kabel! – erfahren konnte.
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Ausbau 1991-2001
In den 1990er Jahren entstehen neue Gebäude am 1991 feiert die Fachhochschule so divers, wie sie ist, 20-jähri-
Nibelungenplatz – und der Standort Nordweststadt ges Bestehen: Der AStA lädt zu einem Zeltlager mit Filmabend
und Glühweinstand ein. Am 13. Dezember 1991 treffen sich die
wird aufgegeben. Gebäude 4 wird 1995 vom Fach- Vertreter der Hessischen Fachhochschulen zur zentralen Fest-
bereich Wirtschaft und Recht bezogen; Gebäude 2, veranstaltung in der Nordweststadt.
eine ehemalige Schule, wird nach Umbauten im
Mit der Grundsteinlegung für das heutige Gebäude 4 im Mai
November 1998 eingeweiht. Damit verfügt die Hoch-
1992 und dem Richtfest für den Umbau von Gebäude 2 am
schule über mehr Platz für Studium und Lehre und 29. April 1993 wird der nächste Schritt zur Erweiterung der
neue Räumlichkeiten für die Mensa, die Bibliothek, Räumlichkeiten am Nibelungenplatz getan.
zahlreiche Labore und das Audimax. Ein neuer,
Im Januar 1995 wird das 96 Millionen Mark teure Gebäude 4
13. Fachbereich bietet 1993/1994 erstmals Pflege- nach zehnjähriger Planungs- und Bauzeit offiziell eingeweiht.
Studiengänge an. Es bietet Platz für die rund 1.300 Studierenden des Fach-
bereichs Wirtschaft, die im Sommersemester 1995 aus der
Nordweststadt an den Nibelungenplatz umziehen. u
Rauschende Ballnächte
Das würde man nicht unbedingt an einer Hochschule für Ange- in der Aula Sozialarbeit am Standort Nordweststadt statt. Die und Schirmherr wurde. Live-Musik und die Unterstützung durch chem Wechsel nach Berlin wurde bis einschließlich 2007 so diumskollegen – und so fand ab 2014 wieder jährlich ein von ihr
wandte Wissenschaften erwarten: die alljährliche Ausrichtung erfreuliche Resonanz ermutigte zu einer Wiederholung im Janu- die Hochschule beim Auf- und Abbau kamen hinzu. Ab 1999 weitergetanzt, ab 2005 als „Ball des Hochschulsports“. Das Jahr moderierter Ball statt! Sie übernahm auch die Leitung der vor-
eines Balls! Von 1997 bis 2007 und ab 2014 bis – vorerst – ar 1997 in der Aula „Bau“ am Nibelungenplatz, die mit 120 Teil- wurde in der großzügigen Mehrzweckhalle am Nibelungenplatz 2007 markierte – vorerst – den krönenden Abschluss. 280 Teil- bereitenden Workshops, um den Teilnehmenden maximalen Ge-
2020 war er das erste Veranstaltungshighlight des Jahres. Dass nehmenden belohnt wurde. Technik, Deko und Catering hatten getanzt. Die Hochschule übernahm in den folgenden Jahren die nehmende genossen ein ganz besonderes Show-Programm, bei nuss zu ermöglichen. 2020 war Schluss. Der Veranstaltungsort
es ihn gibt, hat – natürlich – mit Personen zu tun. fleißige Helfende aus den Kursen selbst organisiert und sich da- Organisation; die Tanzkurse präsentierten sich jedoch weiterhin dem sich unter anderem alle Tanz-Sparten präsentierten. Sogar Mehrzweckhalle wurde abgerissen, um Platz für einen Neubau zu
mit Freikarten „erarbeitet“ und ertanzt, denn ein Markenzeichen mit ihrer Formation. Als sich die Hochschule 2004 aus der Aus- mit einem finanziellen Gewinn endete die Ära! schaffen, und die Corona-Pandemie sorgte auch 2021 dafür, dass
Tanzkurse werden an der Hochschule schon lange angeboten. der Bälle wurde der Auftritt der FH-Formation. richtung zurückzog, sprang erneut Kira Kastell in die Bresche. eine Ausrichtung nicht möglich war. Kira Kastell wechselte zudem
Kira Kastell, die 1994 ihr Studium aufgenommen hatte und Sie ermöglichte die Veranstaltung 2005 unter dem Dach der Das hätte es gewesen sein können, wenn Kira Kastell nicht ab als Präsidentin an die Hochschule Hamm-Lippstadt. Ob sie auch
1995 einen ersten Anfängerkurs leitete, steigerte die Sichtbar- Die Hartnäckigkeit von Kira Kastell überzeugte nach zwei Jahren Campus-Kultur und stellte eine Ausfallbürgschaft von 500 Euro 2009 als Professorin und ab 2013 als Vizepräsidentin wieder an dort Bälle initiiert, ist nicht bekannt. Wie es mit den rauschenden
keit jedoch deutlich – ein erster (Kurs-)Abschlussball fand 1996 auch den Präsidenten, der ab 1998 offizieller Organisator in Aussicht. Die wurde nicht benötigt und bis zu Kastells berufli- der Hochschule aktiv geworden wäre. Sie überzeugte ihre Präsi- Ballnächten am Nibelungenplatz weitergeht, auch nicht.
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Im Juni 1993 wird zudem nach zweijähriger Bauzeit das neue den Ruhestand. Im selben Jahr Anwesenheit im Audimax. Im Jubiläumsjahr findet auch der 1998 ist der Umzug der Fachbereiche von der Nordweststadt
Werkstofflabor in Betrieb genommen und zum Wintersemester wird Prof. Rolf Kessler erneut erste Hochschulball statt und begründet damit eine schöne auf den Campus am Nibelungenplatz beendet. Im November
1993/1994 bietet die FH erstmals Pflege-Studiengänge am neu- zum Rektor gewählt und löst Tradition. Die umstrittene Skulptur „Der ewige Student“, heu- wird in Anwesenheit des Hessischen Ministerpräsidenten
en Fachbereich C an, der als 13. und letzter Fachbereich entsteht. zum 1. Oktober 1995 Prof. Dr. te vor der Mensa platziert, wird ebenfalls 1996 aufgestellt; sie Hans Eichel das heutige Gebäude 2 in den ehemaligen Räum-
o Johann Schneider ab. ruft kontroverse Reaktionen bei den Studierenden hervor. lichkeiten der Philipp-Holzmann-Schule eingeweiht und nur
Der „Verein zur Förderung der Fachhochschule Frankfurt“, wenige Monate später, ab dem 22. März 1999, ist auch die
der heutige Förderverein der Frankfurt University of Applied In seine zweite Amtszeit fal- Am 14. März 1997 wird die erste Krabbelstubbe – „Dreikäse- Bibliothek nach dem Umzug von der Nordweststadt in das
Sciences e.V., wird 1994 gegründet. In ihm engagieren sich len die Feierlichkeiten zum hoch“ – eröffnet. Ende des Jahres kommt es zu neuen Protest- Nordend wieder für den Publikumsverkehr geöffnet.
Vertreter/-innen aus Wirtschaft, Verbänden und öffentlichen 25. Geburtstag im Jahr 1996, aktionen von Studierenden wegen überfüllter Veranstaltungen
Einrichtungen. Prof. Dr. Johann Schneider die Kessler zu einer spektaku- und der als nicht auskömmlich empfundenen finanziellen Nun kann die Hochschule die Einführung der
lären Aktion nutzt. Er lässt Ausstattung der Hochschulen. Ab November streiken Studie- Bachelor- und Master-Studiengänge im Rahmen
Im April 1992 wird der langjährige Kanzler Peter A. Gussmann sich während des Sommerfestes und Tags der offenen Tür rende der FH sowie der Goethe-Universität wochenlang, am des Bologna-Prozesses angehen.
nach 18 Jahren verabschiedet. Er wechselt ins Hessische am 20. Juni von einem Gebäude abseilen! Den gemeinsamen 8. Dezember sorgen sie mit einer Blockade großer Kreuzun-
Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Gründungsrektor offiziellen Festakt aller hessischen Fachhochschulen am 21. gen für Verkehrschaos in der Innenstadt.
Johannes Uthoff geht im Januar 1994 nach insgesamt 23 November 1996 beehrt die Hessische Ministerin für Wissen-
Jahren in verschiedenen Funktionen an der Hochschule in schaft und Kunst, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, mit ihrer
Überblick Die rund 1.000 Studierenden der Bereiche Architektur, So-
1998 sahen die Welt und damit auch der Campus Nibelun- Der Westteil des Campus wirkt überhaupt vertraut: Das AStA- Im östlichen Teil des Campus hat sich seit 1998 dagegen viel zial- und Kulturwissenschaften, Feinwerktechnik sowie Ma-
genplatz noch anders aus. Eine Straße durch den Campus? Gebäude („Rotes Haus“), die Gebäude 3 (Bibliothek). 4, 7 verändert. Erst im November 1998 bezieht die Hochschule thematik, Naturwissenschaften und Datenverarbeitung sollen
Heute kaum vorstellbar, vor über zwei Jahrzehnten Realität. und 8 – alles (schon) da. Nicht ganz. Erst im März 1999 wird die ehemaligen Räumlichkeiten der Philipp-Holzmann-Schu- hier einziehen. Der Architekt stammt „aus dem Haus“: Pro-
Seinerzeit trennte die Kleiststraße den Campus in einen Ost- die Bibliothek in ihrem aktuellen Gebäude die Türen öffnen, le, das heutige Gebäude 2. Anfang 2003 werden drei alte Ge- fessor Heribert Gies. Gebäude 1, das 2006 eingeweiht und
und einen Westteil. nachdem sie aus der Nordweststadt auf den Campus Nibe- bäude, darunter die Hallgartenschule, zwischen den aktuel- bezogen wird, bleibt bis zum Baubeginn von Gebäude 10
lungenplatz gezogen ist. Die Kleiststraße war als normale len Gebäuden 2 und 8 abgerissen, um Platz für einen großen Ende 2019 das letzte größere Bauvorhaben auf dem Campus
Deutlich erkennbar ist das 1995 fertiggestellte und bezoge- Verkehrsstraße noch nicht Teil des Campus. Neubau zu schaffen. der Frankfurt UAS.
ne Gebäude 4 westlich der Kleiststraße, in dem bis heute der
Fachbereich 3 – Wirtschaft und Recht – untergebracht ist.
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Neustrukturierung 2001-2011
2001 werden dreizehn Fachbereiche zu vier 2001 werden aus dreizehn kleinen vier Großfachbereiche ge- 2003 löst Prof. Dr. Wolf Riecku Die FH Frankfurt bewirbt sich als ers- Der Entwurf einer Vereinbarung über eine strategische Part-
zusammengefasst. Die Umstrukturierung erfolgt bildet – „Architektur und Bau“, „Ingenieure und Informatik“, den langjährigen Präsidenten te hessische Hochschule um das Zer- nerschaft mit Ziel einer Fusion zwischen der Fachhochschule
„Recht und Wirtschaft“ sowie „Pflege und Soziales“; die Be- Rolf Kessler ab. Und auf dem tifikat „Familiengerechte Hochschule“, und der Fachhochschule Wiesbaden wird erstellt und am
im Rahmen des Bologna-Prozesses und der zeichnungen werden im Laufe der Jahre justiert. Am 17. Januar Campus wird wieder gebaut: das sie am 29. Juni 2004 erstmals er- 5. Oktober 2004 dem Senat vorgelegt; Gespräche dazu wer-
Einführung von Bachelor- und Master-Studien- 2001 verabschiedet die Hochschule ihr erstes Leitbild, weite- Drei alte Gebäude, darunter die hält. Seither wurde sie immer wieder den parallel geführt.
gängen – einem zentralen Thema der Dekade. re werden folgen. Ende 2001 wird das „Hessische Institut für Hallgartenschule werden An- erfolgreich rezertifiziert. Im Kontext
Heftig umstritten: die schrittweise Einführung Pflegeforschung“ (HessIP) als gemeinschaftliches Forschungs- fang 2003 abgerissen, um Platz der Bewerbung wird die erste Ferien- o Anlässlich der Luminale im April 2006 entwerfen Studieren-
institut der drei Hessischen Fachhochschulen mit Pflegestudi- für einen großen Neubau, das betreuung für Kinder organisiert. Am de des Fachbereichs Architektur den „Lichtkokon“, der noch
von Studiengebühren ab 2004; es kommt landes- engängen gegründet; es hat seinen Sitz in Frankfurt. Die offi- heutige Gebäude 1, zu schaffen, 24. November 2005 wird der erste Laura-Maria-Bassi-Preis für immer den Grünstreifen der Nibelungenallee schmückt.
weit zu Protesten, erst 2008 werden sie wieder zielle Eröffnung findet am 26. November 2002 statt. in dem der heutige Fachbereich die Frauenförderung an eine Studierende vergeben.
abgeschafft. Ab Herbst 2004 sprechen die Fach- Architektur – Bauingenieurwe- Senat der Hochschule spricht sich am 14. Juli gegen die (sich Am 29. September 2006 wird das neue Gebäude 1 mit einem
2002 wird der erste Hochschulrat an der Hochschule berufen. sen – Geomatik, die Campus IT In einem Workshop im Januar 2004 wird die Vereinbarung zur abzeichnende) Erhebung von Studiengebühren aus. Festakt in Anwesenheit von Wissenschaftsminister Udo Corts
hochschulen Frankfurt und Wiesbaden über eine Sieben namhafte Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft und und die Studierendenservices Studienstrukturreform zu Leitlinien ausformuliert, die der Senat eingeweiht – unter massivem Protest der Studierenden gegen
Fusion. In einem fortgeschrittenen Stadium lehnt Prof. Dr. Wolf Rieck
Gesellschaft, vier Männer und drei Frauen, sollen die Hoch- untergebracht sind. 2003 wird im April 2004 verabschiedet. Damit wird definiert, wie die Um- Erstmals ist die Hochschule im August auf dem populären die unterdessen beschlossene Einführung von Studiengebühren.
Frankfurt diesen Schritt 2007 ab. schule bei ihrer Entwicklung beraten. auch der Study-Chip eingeführt – der elektronische Studieren- stellungen auf das Bachelor- und Master-System im Rahmen Museumsuferfest vertreten – mit großer Resonanz und einer
denausweis dient unter anderem auch als Bibliotheksausweis. des Bologna-Prozesses vonstattengehen sollen. Ab 2004 wer- spürbaren Steigerung der Wahrnehmung. Im Wintersemester wird das Interdisziplinäre Studium Ge-
Die erste internationale Sommer-Universität findet statt. den in Hessen Gebühren für Langzeitstudierende verlangt; der nerale als Modul eingeführt – ebenso wie die Lernplattform
Pfiffe im Hörsaal
Die Einweihung von Neubauten an Hochschulen ist in der Re- geplante Einführung von Studiengebühren war ein Politikum, und dann Bereitschaftspolizei einen Sicherheitsring um den Mi- Jahre. Minister Corts repräsentierte immerhin die Finanziers
gel ein erfreulicher Anlass. Versprechen sie doch mehr Platz das bereits einen heißen Sommer 2006 lang für massiven nister ziehen wollten, drohte die Lage zu eskalieren. Die Rede Bund und Land, die 53 Millionen Euro bereitgestellt hatten.
und bessere Arbeitsbedingungen. Die Einweihung von Gebäu- Unmut in der Studierendenschaft gesorgt hatte. Ihren Höhe- Corts' ging in einem Pfeifkonzert unter. Erst als der Minister die Entworfen worden war das Gebäude übrigens von Prof. Heribert
de 1 und des Anbaus Gebäude 2 am 27. September 2006 ver- punkt sollten die Proteste bei der Einweihungsfeier erleben. Veranstaltung verließ, konnten die Einweihungsfeierlichkei- Gies, seinerzeit Professor für Entwerfen und Baukonstruktion
lief dagegen turbulent. ten fortgeführt werden, zu denen auch ein von Regisseur Willy an der Frankfurt UAS.
Zielscheibe war Wissenschaftsminister Udo Corts. Mehr als Praml einstudiertes Theaterstück gehörte, an dem rund 120 Stu-
Öffentliche Proteste hatte es bereits bei der Grundsteinlegung 30 Studierende der seinerzeit rund 8.600 Studierenden dierende und Beschäftigte der Hochschule mitwirkten. In den jeweils sechsstöckigen Gebäuden mit insgesamt 12.000
der neuen Gebäude gegeben, bei der Protest-Transparente versuchten ihn am Reden zu hindern. „Hau ab, hau ab“, skan- qm Nutzfläche sind der Fb 1, Architektur • Bauingenieurwesen
und FH-Zeugnisse als Zeichen des Widerstands mit einbeto- dierten die Demonstrierenden, als Corts zum Rederpult gehen Dennoch: Der beispiellose Eklat und die grobe Unhöflichkeit • Geomatik, das Studienbüro, das International Office und das
niert worden waren. Die von der Hessischen Landesregierung wollte – der Weg dorthin wurde ihm versperrt. Als Bodyguards dem Minister gegenüber prägte den Ruf der Hochschule auf Café 1 untergebracht – später zog zudem die Campus IT ein.
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Chancen bilden – ein Herzensprojekt überdauert die Zeit!
Es war ein Herzensanliegen des Studienberaters Frank Evaluationen hatten ergeben, dass potenzielle Teilnehmen-
Heiner Weyel, Schülerinnen und Schüler aus nichtakade- de durch das „Label“ Arbeiterkind oder Erstakademiker/-in
mischen Elternhäusern gezielt zu fördern, um ihnen den eher abgeschreckt und Studieninteressierte mit vergleich-
Einstieg in ein erfolgreiches Studium zu ermöglichen und baren Unterstützungsbedarfen durch den Zielgruppenzu- Moodle zur Förderung des E-Learnings; bereits Anfang 2007 o Am 1. September wird Prof. Dr. 2009 steht im Zeichen dieser Jubiläen. Der große Festakt
zu erleichtern. 2010 brachte er das Projekt „Chancen bil- schnitt vom Programm ausgeschlossen wurden. hat sie über 3.000 Nutzende. Damit ist ein erster Schritt zur Wolf Rieck von Dr.-Ing. Detlev am 3. November 2009 muss jedoch kurz nach Beginn ab-
den – Fit fürs Studium“ an den Start: Ausgewählte Schüle- Digitalisierung der Lehre erfolgreich getan. Buchholz als Präsident abge- gebrochen werden, da rund 70 Studierende die Feier aus
rinnen und Schüler aus zunächst fünf, später acht Partner- Das neue „Chancen bilden – Studienorientierung leicht löst. Erstmals wird 2009 mit Protest gegen Änderungen am Hessischen Hochschulgesetz
schulen durchliefen von 2010 bis 2019 in ihrem letzten gemacht“ ist offen für Studieninteressierte verschiedens- Am 1. Februar 2007 nimmt das Fachsprachenzentrum seine Prof. Dr. Eva-Maria Ulmer und stören.
Schuljahr vor dem (Fach-)Abitur Workshops zur Studi- ter Biographien, setzt auf relevante Themen im Prozess Arbeit auf. Die Sprachausbildung soll mehr Gewicht bekom- Prof. Dr. Ulrich Schrader das o
enorientierung und wurden intensiv durch studentische der Studienorientierung und bietet niedrigschwellige, men und als eigenständiger Bereich neben die Fachbereiche Amt der Vizepräsidenten be- Aus FFZ wird CAZ: Die 1976 gegründete Frankfurter Fach-
2010
Dr.-Ing. Detlev Buchholz
Mentorinnen und Mentoren begleitet. kostenfreie Module wie Orientierungsworkshops, Info- treten. Am 14. September wird ein Eckpunktepapier zur Zu- setzt. Der Vertrag zur Grün- hochschulzeitung (FFZ) wird 2009 eingestellt und durch die
veranstaltungen mit Tipps zur richtigen Studienwahl, sammenführung mit der Hochschule Wiesbaden vorgelegt; dung des House of Logistics and Mobility (HoLM) am Frankfur- Campuszeitung (CAZ) mit einem neuen Konzept abgelöst.
Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst Austauschmöglichkeiten mit Studierenden und vieles der Senat lehnt es am 12. Dezember mit großer Mehrheit ab. ter Flughafen wird am 8. Januar 2009 unter anderem von der
und der Europäische Sozialfonds unterstützten das Projekt mehr an. Pandemiebedingt waren die Aktivitäten 2021 FH Frankfurt unterzeichnet. Am 23. Februar 2010 wird die renovierte Bibliothek feierlich
von 2010 bis 2013 finanziell; später wurde es verstetigt. zurückgefahren – doch die Erfolgsgeschichte von „Chan- 2007 und 2008 sind von fortgesetzten Studierendenprotes- wiedereröffnet und im November wird der Charles-Hallgarten-
2013 übernahm die Studienberaterin Sabrina Müller mit cen bilden“, die mit Herzblut geschrieben wurde, geht ten gegen die Studiengebühren geprägt. Die Proteste zeigen 2008 ist ein Jubiläumsjahr für die Hochschule – ebenso wie Hof auf der Nordseite des Campus eingeweiht. Markante Bau-
großem Engagement das Projekt, unterstützt von Laura weiter! 2022 dürfen Studieninteressierte auch auf neue Wirkung: Die Opposition bringt ein Gesetz ein, das am 1. Juli 2010: 1908 wurde die „Königliche Baugewerkschule“ als teile erinnern an die 2003 abgerissene Charles-Hallgarten-Schule,
Theiß. 2019 wurde das Programm, nun unter Federführung Formate – unter anderem Workshops zu den Themen in Kraft tritt und die Studiengebühren zum Wintersemester eine der Vorgängerinstitutionen gegründet, 1910 das erste die nach dem Frankfurter Bankier und Mäzen benannt war.
von Barbara Rudloff und Gülsüm Keskin, neu ausgerichtet. Nachhaltigkeit und Future Skills – gespannt sein. 2008/2009 abschafft. Mal ein Maschinenbaustudium in Frankfurt angeboten.
Aus zwei mach eins?
In den Jahren 2004 bis 2007 wurde die Fusion der damali- Vereinbarung über eine strategische Partnerschaft zwischen Weiterentwicklung der „Fachhochschule alter Art“ zu einem eine wichtige Rolle, in welcher Konstellation und Konfigurati- schon sehr erfolgreich positioniert und die Aufgabe dieser indes der Senat der FH Frankfurt das Papier mit großer Mehr-
gen Fachhochschulen Frankfurt und Wiesbaden, heute Hoch- den Fachhochschulen über die Zusammenführung“, der am 5. neuen Typ Universität für Angewandte Wissenschaften, die on und mit welcher inhaltlichen Ausrichtung sich die beiden Alleinstellungsmerkmale nicht zielfördernd sei. Auch die heit ab. Damit war das ambitionierte Vorhaben vom Tisch.
schule RheinMain, intensiv diskutiert. Gemeinsam wollte man Oktober 2005 dem Senat der FH Frankfurt vorgelegt wurde. Voraussetzungen für ein fachbezogenes Promotionsrecht Fachhochschulen eine stabile zukunftsorientierte Position im organisatorische Ausgestaltung einer Fusion schien mit zu Eine vertane Chance?
gestärkt als „Hochschule Rhein-Main – Universität für Ange- erfüllt (Hessen erkannte es den HAW als erstes Bundesland Hochschulmarkt erwerben könnten. vielen Risiken für die Hochschulgemeinschaft verbunden.
wandte Wissenschaften“ agieren. Hochschulverbünde und -partnerschaften waren nichts Neu- unter bestimmten Voraussetzungen 2016 zu).
es. Das „Frankfurt-Wiesbaden-Projekt“ ging jedoch weit dar- Eine Fusion hätte Vorteile. Allerdings waren die Vorbehalte Im September 2007 wurde den Gremien beider Hochschulen
Die Gespräche zur Vereinbarung einer strategischen Partner- über hinaus. Die Präsidien strebten die Zusammenführung Am 1. Juni 2006 startete ein gemeinsames Lenkungsgremium der Hochschulangehörigen mit Blick auf die Ausgestaltung der ein Eckpunktepapier zur Zusammenführung vorgelegt. Der Se-
schaft starteten im September 2004. Die Präsidien wollten beider Fachhochschulen und damit die Bildung einer großen beider Hochschulen eine Analysephase, um konkrete Koope- Autonomie beider Hochschulen in einem Verbund groß. Sei- nat der Fachhochschule Wiesbaden stimmte dem Papier zu,
Synergien ausloten und erörterten Optionen zur Intensivie- „universitäreren“ und wettbewerbsfähigeren süd-hessischen rationsmöglichkeiten zwischen „Unabhängigkeit“ und „Fusi- tens Frankfurt wurde argumentiert, dass die Fachhochschule auch die Hochschulräte beider Hochschulen standen der Fusi-
rung der Zusammenarbeit. Sie mündeten im „Entwurf einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften an. Ziel war die on“ zu identifizieren. Dabei spielte die Klärung der Frage Frankfurt als Campus-Hochschule mit starken Studiengängen on positiv gegenüber. Am 12. Dezember 2007 lehnte
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Aufbruch 2011-2021
Ein neuer Name mit Programm: Von 2012 bis 2014 Und es wird wieder gebaut: 2020 wird mit dem Bau des Ge- In Hessen benennen sich die Fachhochschulen um. In 2012 Im selben Jahr können sich erstmals Erzieher/-innen im Rahmen 2014 tritt ein Team der FH Frankfurt am internationalen Wett- Der Förderverein der Hochschule gründet 2014 die „Frankfurt
wird die Umbenennung der Hochschule vorbe- bäudes 10 begonnen, das die alte Mehrzweckhalle ersetzt. beschließt der Senat eine „Roadmap“ zur Umbenennung der des AnKE-Verfahrens (Anrechnung der Kompetenzen aus der Er- bewerb Solar Decathlon in Versailles an und belegt einen res- Stiftung für Forschung und Bildung“. 2015 unterzeichnen die
Die Corona-Pandemie ist eine Zäsur für den üblichen Hoch- Hochschule. Die Dauerausstellung „Barrierefreies Wohnen zieher(innen)-Ausbildung auf ein Studium der Sozialen Arbeit) pektablen 7. Platz unter 21 Teams. Hochschulpräsidenten der hessischen Hochschulen den Hoch-
reitet – von der „Fachhochschule Frankfurt“ zur schulbetrieb in Präsenz: 2020 findet die Lehre – pandemiebe- und Leben“ am Fachbereich 4 wird in Anwesenheit von Sozi- beruflich erworbene Kompetenzen auf das Bachelor-Studium schulpakt 2020.
„Frankfurt University of Applied Sciences“ (Frank- dingt – größtenteils digital im Netz statt. Erst im Herbst 2021 alminister Stefan Grüttner eröffnet; sie ist heute in das For- der Sozialen Arbeit anrechnen lassen – ein wichtiger Schritt zur Am 1. Juli 2014 ist es so weit: Im Rahmen eines Festakts be-
furt UAS). Er macht den internationalen Anspruch wird der Präsenzlehrbetrieb vorsichtig wieder aufgenommen, schungszentrum „Future Aging“ integriert. Zudem wird das Etablierung neuer Hochschulzugangsmöglichkeiten. nennt sich die Fachhochschule Frankfurt offiziell in Frankfurt Mit Jahresbeginn 2016 und dem Inkrafttreten des neuen Hes-
um zum Jahresende aufgrund der pandemischen Lage wieder Frankfurter Forschungszentrum Architektur • Bauingenieur- University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) um. sischen Hochschulgesetzes werden aus den Fachhochschulen
einer Hochschule deutlich, die mit rund 200
zurückgefahren zu werden. wesen • Geomatik (FFin) am Fachbereich 1 gegründet – ein 2013 wird die FH Mitglied „Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“. Zudem erhal-
Partnerhochschulen im Ausland Kontakte pflegt. weiterer wichtiger Schritt, um wissenschaftliche Arbeit zu im Hochschulnetzwerk Am 2. Juli wird Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich zum neuen ten die HAW das Promotionsrecht – nach wie vor
Der 2015 eingeführte Claim „Wissen durch Praxis Das neue Jahrzehnt startet mit dem Einstieg in die neuen Me- stärken. Bildung durch Verantwor- Präsidenten gewählt und tritt sein Amt im Oktober 2014 beispiellos in Deutschland.
stärkt“ unterstreicht die Anwendungsorientierung. dien. Die FH ist seit 2011 auf Facebook. Mit der Einrichtung tung. Präsident Detlev an. Seine erste Amtshandlung ist die Einweihung des
des Familienbüros wird die Familienfreundlichkeit untermau- Mit neun von zehn möglichen Punkten erreicht die FH Frank- Buchholz wird auf zwei „Forschungsorientierten Kinderhauses“ (Gebäude 6), in
ert. Im März 2011 finden die ersten Kinderwerkstätten unter furt 2013 im bundesweiten Vergleich der (Fach-)Hochschulen Jahre zu einem der beiden Sprecher gewählt. Das Netzwerk das unter anderem das Familienbüro einzieht.
dem Motto „Technik ist cool“ statt. Das Frankfurter Techno- zum Thema Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen gemein- ist ein Zusammenschluss von Hochschulen, die Demokratie
logiezentrum [:Medien] (FTzM) nimmt im Oktober 2011 sei- sam mit fünf anderen Hochschulen den zweiten Rang und da- lebendig mitgestalten und Verantwortung für die Gesellschaft Die Projektwoche für frühkindliche naturwissenschaftlich-
nen Betrieb auf, es leistet unter anderem IT-Support für alle mit einen Spitzenplatz. fördern und übernehmen wollen. technische Bildung, „Technik ist cool“, zieht ebenfalls ins
Frankfurter Schulen. Kinderhaus und feiert im Frühjahr 2015 10-jähriges Jubiläum.
Identitäts-Stiftung
Es soll die Wiedererkennung einer Institution ermöglichen: das University of Applied Sciences“ eingeführt, zusammen mit dem später hatte die Paulskirche ausgedient. Während des Rektorats
Logo. In den vergangenen 50 Jahren hatte die Hochschule meh- aktuellen Corporate Design. Der magentafarbene Wischer setzte von Prof. Johann Schneider wurde ein neues Hochschullogo ein-
rere Logos, die die „Fachhochschule Frankfurt“ bzw. „Frankfurt im Jubiläumsjahr 2021 einen besonderen Akzent. Begonnen hat- geführt – salopp „Buchstaben-Salat“ genannt.
UAS“ optisch repräsentieren sollten. te es 1971 sehr viel gegenständlicher. Seit ihrem Gründungsjahr
nutzte die damalige Fachhochschule die Frankfurter Paulskirche In der Frankfurter Fachhochschulzeitung vom April 1991 be-
Die drei Säulen des aktuellen Hochschullogos stehen für die als „Key Visual“, um damit die Verbundenheit mit der Stadt zu schreibt Designer Kai Krippner vom Fachbereich Gestaltung der
Kernkompetenzen der Frankfurt UAS: Lehre, Forschung, Wei- dokumentieren. Die Motivwahl erfolgte übrigens (wie die Ge- FH Darmstadt, seine Überlegungen. Die FH Frankfurt sei „ein
1971-1991 1991-2011 2011-2012 2012-2014 2014-heute
terbildung. Erst 2014 wurde es im Zuge der Umbenennung der staltung des aktuellen Logos) durch einen Wettbewerb. 20 Jahre Knotenpunkt, in dem sich die verschiedenen Geister, Bega- u
Hochschule – von „Fachhochschule Frankfurt“ in „Frankfurt
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