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BERATENDE INGENIEURE FACHMAGAZIN FÜR PLANEN UND BAUEN 7/8 2015 KONSTRUKTIV – TRAGENDE LÖSUNGEN BUILDING INFORMATION MODELING – VBI-POSITION NORMUNG – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
KV-Anz_E-buch_Muster_SHT_Hauptbeitrag 05.09.13 17:00 Seite 1 Basiswissen für den Sanitär- Elektrotechnik Heizungs-Klima – Praktiker Grundlagen für die Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im SHK-Handwerk Es gibt heute wohl keinen Beruf mehr, der ohne ein Grundwissen der Elektrotechnik und Elektronik auskommt. Das Buch spricht den Nicht- elektriker an, richtet sich aber in erster Linie an den SHK- Praktiker, um diesen u.a. bei der Erlangung der Qualifikation einer „Elektrofachkraft festgelegte Tätigkeiten“ zu unterstützen. Vermittelt wird ein Einblick in die Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik in einer für den Nichtelektriker verständlichen Sprache. Zudem kommt auch die Praxis nicht zu kurz. Das Buch kann und soll eine berufsorientierte Fachausbildung nicht ersetzen, kann aber einen Fortbildungslehrgang unterstützen und vielleicht das Interesse wecken, sich ausführlicher mit der Elektrotechnik zu befassen. Günter E. Wegner, Seevetal 2013 Basiswissen Elektrotechnik, 1. Auflage 8/2013, 148 Seiten, Format 20,7 cm x 29,7 cm ISBN 978-3-88382-095-8 COUPON Bitte senden Sie mir das Fachbuch Bestellungen sind per Post, Fax, E-Mail oder online „Basiswissen Elektrotechnik“ zum Preis von 39,80 € zzgl. über den webshop möglich. Portokosten 8 Tage unverbindlich zur Ansicht - danach Post: Krammer Verlag AG, übernehme ich das Buch Goethestraße 75, 40237 Düsseldorf Fax: 0211-9149-480 E-Mail: vertrieb@krammerag.de Firma webshop: www.krammerag.de/webshop.php Besteller Straße, Hausnummer Lassen Sie sich mit einem Blick ins Buch überzeugen PLZ,Wohnort krammerag.de/webshop.php Datum, Unterschrift Krammer Verlag Düsseldorf AG, Telefon 0211 / 91 49 - 3
03+05_E_INHALT_Layout 1 23.07.15 09:24 Seite 3 EDITORIAL Rahmenbedingungen Licht und Schatten Na also, geht doch – war aber alles andere als ein- der Binnenmarkttauglichkeit der HOAI überzeu- fach. So lässt sich kurz und salopp auf den Punkt gen ließ, könnte am Ende des nun laufenden Ver- bringen, was den Initiatoren und Akteuren der fahrens tatsächlich der Abschied vom verbindli- Praxisinitative Normung (PiN) entgegen vieler chen Preisrecht der HOAI stehen. Dass Planerver- Unkenrufe in den vergangenen fünf Jahren gelun- bände, Kammern und AHO dem EU-Deregulie- gen ist. Nach Jahren der Klage und Resignation rungsstreben nicht tatenlos zuschauen, ist keine über immer umfangreicher werdende und praxis- Frage. Fraglich aber ist, ob die gewichtigen Argu- ferne Tragwerksbemessungsnormen haben sie mente der Architekten und Ingenieure für ihr be- diesen Trend umgekehrt und dem Interesse der währtes und verehrtes Preisrecht diesmal von planenden und prüfenden Ingenieure an plausi- schlagkräftigerer Wirkung sein werden. blen, praxistauglichen Regelwerken – professio- Und auch die einst vom VBI mit erstrittene, von nell organisiert – Stimme und Gehör verschafft. manchem gelegentlich verteufelte VOF steht im Mit der jetzt abgeschlossenen ersten, der pränor- Zuge der Anfang Juli eingeleiteten größten Reform mativen Phase hat die VBI/VPI-Initiative gemein- des Vergaberechts seit über zehn Jahren vor dem sam mit den Partner des Vereins PraxisRegeln Bau Aus. Hintergrund dafür ist die Umsetzung dreier – PRB den Grundstein gelegt für eine anwender- EU-Vergaberichtlinien in deutsches Recht mit und praxisfreundlichere zweite Generation der Deadline im April nächsten Jahres. Während der Eurocodes. Jetzt gilt es, die erarbeiteten Vereinfa- dazu Anfang Juli vom Kabinett verabschiedete chungsvorschläge als gemeinsame deutsche Po- Gesetzentwurf aus Planersicht enttäuschend aus- sition auch auf europäischer Ebene durchzuset- fiel (S. 4), bleibt zu hoffen, dass die zweite Stufe zen. Die Dank der gemeinsamen Anstrengung von der Reform, die Novellierung der Vergabeverord- PiN und PRB gestärkte Rolle der Ingenieure in den nung, die im Eckpunktepapier des Bundeswirt- Normungsgremien darf daher nicht aufgegeben schaftsministerium im Januar angekündigten spe- werden. Die ganze Erfolgsgeschichte und welche zifischen Vergabevorschriften für Architekten- und Herausforderungen im Hinblick auf die zweite Pha- Ingenieurleistungen enthält und darin auch den se der Eurocode-Novellierung aktuell anstehen, Planerforderungen Rechnung trägt. hat Dr. Ines Prokop in ihrem Beitrag ab S. 21 zu- Genug des Ausblicks auf die kommenden Herbst- sammengetragen. themen. Hier seien Ihnen erst einmal die Haupt- Während also in Sachen fachlicher Rahmenbedin- beiträge dieser Ausgabe ans Herz gelegt. Das be- gungen viel Licht am Planerhimmel zu erkennen ginnt mit der dieser Tage wohl meistfotografierten ist, werfen aktuelle politische Entscheidungen Baustelle des Landes, dem Berliner Schloss. Der dunkle Schatten auf ebenso geschätzte wie ge- Beitrag ab S. 26 erklärt die tragwerksplanerischen schmähte rechtliche Rahmenbedingungen für die Herausforderungen des Projekts im historischen Planerbüros. Die Rede ist von dem jüngst einge- Herz der Hauptstadt. Welche tragenden Lösun- leiteten Vertragsverletzungsverfahren der Euro- gen in der expressiven Gestalt des Frankfurter päischen Kommission gegen die Bundesrepublik EZB-Neubaus stecken, lesen Sie ab S. 32, was Deutschland (S. 7). Darin legt die EU-Kommissi- den BMBF-Neubau in Berlin-Mitte zum Leucht- on Deutschland zur Last, mit den im Inland gülti- turmprojekt in Sachen architektonischer Qualität gen HOAI-Mindestsätzen gegen die EU-Dienst- und Nachhaltigkeit macht, ab S. 40 ff. Danach geht leistungsrichtlinie zu verstoßen, weil solche Min- es um die sowohl baulich tragende wie architek- destsätze keinen freien Preiswettbewerb zuließen. tonisch prägende Betonfertigteilstruktur des Da es im vorangegangenen EU-Pilotverfahren zwi- Casinos eines Forschungsinstituts in Karlsruhe schen der EU-Kommission und dem auf deutscher (S. 46 ff). Den konstruktiven Hauptteil beschließt Seite zuständigen Bundeswirtschaftsministerium die Umnutzung eines früheren Wasserturms in Ra- bereits einen intensiven Austausch der Argumen- dolfzell am Bodensee zum weltweit ersten Null- Ines Bronowski, te pro und contra Mindesthonorar für Planungs- energiehochhaus (S. 51 ff). Chefredakteurin leistungen gab, sich die EU-Seite aber nicht von BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 3
BuAnzWo?rterbuch_KK:Muster_RAS_Engl_4sp 12.12.2008 11:56 Uhr Seite 101 Matthew Gray Wörterbuch der Haustechnik Deutsch - Englisch Englisch - Deutsch Ausgabe 1 1. Auflage 2007, ca. 680 Seiten, ISBN 978-3-88382-085-9, 39,80 €, zzgl. Versandkosten Krammer Verlag Düsseldorf AG. KRAMMER VERLAG DÜSSELDORF AG Matthew Gray Wörterbuch der Haustechnik Coupon einfach ausfüllen und absenden an: Krammer Verlag AG, Goethestraße 75, Der Autor Matthew Gray, seit einigen Jahren im Krammer Verlag 40237 Düsseldorf, Düsseldorf AG zuständig für den internationalen Teil der Fachzeitschrift Telefon 02 11/91 49-4 28, RAS, hat ca. 10.000 aktuelle Begriffe aus dem Bereich der Telefax 02 11/91 49-4 50 Haustechnik zusammengetragen und diese in dem neuen Wörterbuch der Haustechnik Deutsch – Englisch/Englisch – Deutsch veröffentlicht. Senden Sie mir das Fachbuch Ausgehend von seiner Tagesarbeit bildete u. a. mehrsprachiges „Wörterbuch der Haustechnik“ von Informationsmaterial, das ihm von Herstellern der Haustechnik zur Matthew Gray zum Preis von 39,80 Euro 8 Tage unverbindlich zur Ansicht – Verfügung gestellt wurde, die Quelle für dieses Wörterbuch. So entstand danach übernehme ich das Buch. ein Nachschlagewerk, das nicht nur als Handwerkszeug für die Konservation jedweder schriftlicher Form geeignet ist, sondern darüber hinaus sich für die Angebotserstellung, für die Anfertigung grundlegender Name Verkaufsunterlagen, wie beispielsweise Kataloge, Bedienungs- anleitungen, Pressenotizen etc. anbietet. Das Wörterbuch enthält zusätz- Straße lich einen umfangreichen Anhang mit ca. 1.000 idiomatischen Sätzen zu den Themen Montage, Inbetriebnahme, Wartung und Vertragsrecht. Postleitzahl/Ort Dies kann als Grundlage muttersprachlicher Formulierungen dienen. Damit wird das Wörterbuch sowohl für den Kaufmann, den Techniker Datum/Unterschrift und den Planer der SHK-Branche zu einem wichtigen Wegbegleiter. Bequem online bestellen: www.krammerag.de/shop
INHALT 3 EDITORIAL Rahmenbedingungen – Licht und Schatten Ines Bronowski 6 VBI IM DIALOG Im Kampf für die HOAI – Interview mit VBI-Präsident Cornelius ÖPP – Fluch oder Segen? 10 NAMEN UND NACHRICHTEN 16 WORAN ARBEITEN SIE GERADE INGENIEURBERATUNG 20 Projektsteuerung – Revolutioniert BIM das Projektmanagement? Peter Tzschlock Abbildung: Sauerbruch Hutton, Berlin Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegen der Flyer zum VBI-Bundeskongress 2015 und der aktuelle Unita-Brief bei. 23 Brandschutz – Fortschreibung des Leistungsbildes Udo Kirchner 28 Kommunale Daseinsvorsorge – Szenarien und Planungsunterstützung Michael Lange, Michael Hippe BERATENDE INGENIEURE FACHMAGAZIN FÜR PLANEN UND BAUEN 9/10 2015 32 Facility Management Consulting – Interview mit Lars B. Schöne Ines Bronowski 34 Modernisierung Bonifazius Türme, Mainz – Konsens von Brand- und Bestandsschutz BERUF UND RECHT 36 Urteile in Leitsätzen – Entscheidungen der Oberlandesgerichte und des BGH Sabine von Berchem 37 ABC des Baurechts – Baukostenobergrenze deckelt Planerhonorar Janis Heiliger VBI KÄMPFT FÜR HOAI REVOLUTIONIERT BIM DAS PROJEKTMANAGEMENT? INFRASTRUKTUR PLANERAUFGABE RADFAHRBOOM 38 Herausforderung für die Verkehrsplanung – Radfahren boomt Tatjana Steidl Zum Titelbild: 41 PRODUKTE UND PROJEKTE Der Radfahrboom fordert Umdenken in 50 Neue BetrSichV – Prüfung vor Inbetriebnahme für neue Aufzüge Verkehrs- und Stadtplanung, Holland setzt Thomas Lipphardt dabei Maßstäbe, z. B. mit dem Hovenring 52 TIPPS UND TERMINE bei Eindhoven. Foto: ipv Delft creative ingenieurs 58 IMPRESSUM BERATENDE INGENIEURE 9/10 2015 5
VBI IM DIALOG BIM tion Modeling auf einen einheitlichen Dis- kussionsstand zu bringen. Die Teilneh- VBI verabschiedet Positionspapier mer der Runde verständigten sich da- „Digitalisierung des Planens heißt Digi- Mit durchaus kritischen Anklängen schil- rauf, das vom VBI-Ausschuss Konstruk- talisierung der Daten, meint also das Mo- derten die rund 30 Teilnehmer den Stel- tiver Ingenieurbau vorgelegte BIM-Posi- dellieren der Informationen“ – mit diesen lenwert des Themas BIM in ihren Fach- tionspapier zum gemeinsamen Stand- erläuternden Worten eröffnete der Vor- gruppen, Ausschüssen und Arbeitskrei- punkt der VBI-Gremien zu machen. sitzende des VBI-Arbeitskreises BIM sen. Dem schloss sich der VBI-Vorstand an, Prof. Dr. Hans-Georg Oltmanns den Er- Im Verlaufe des Treffens gelang es, die der auf seiner Sitzung am 25. Juni das fahrungsaustausch der Vertreter aller unterschiedlichen Erfahrungen und Er- folgende VBI-Positionspapier verab- VBI-Fachgremien am 19. Juni in Berlin. wartungen in Sachen Building Informa- schiedet hat. Transparenzinitiative VBI-POSITIONSPAPIER BIM Bundestag stärkt Der Verband Beratender Ingenieure VBI gleichen Detaillierungsgrad arbeiten. freie Berufe wirkt mit bei der schrittweisen Einfüh- - Den Meilensteinen der Kostenermitt- Am 2. Juli beschloss der Deutsche Bun- rung von BIM in den deutschen Pla- lung (Kostenschätzung und Kosten- destag den Antrag der Fraktionen der nungs- und Bauprozess bei öffentli- berechnung) müssen definierte Rei- CDU/CSU und SPD vom 17. Juni 2015 chen und privaten Bauvorhaben. fegrade des 3D-Modells zugeordnet (Drucksache 18/5217) „Transparenzini- Erster Schritt der Einführung sollte die werden. tiative der Europäischen Kommission koordinierte 3D-Planung aller Planungs- - Ausschreibung und Vergabe der Bau- mitgestalten – Bewährte Standards im partner sein. Ziel ist ein kontinuierlicher, leistung setzt die notwendige Detail- Handwerk und in den Freien Berufen er- synchroner Planungsprozess aller Pla- tiefe des 3D-Modells voraus. halten“. In einem 11-Punkte-Forderungs- nungspartner. - Die Planung mit Modellen erzwingt ei- katalog an die Bundesregierung beken- Dies setzt weitreichende Veränderun- nen größeren Planungsaufwand in nen sich die Regierungsfraktionen aus- gen in der deutschen Planungskultur den frühen Leistungsphasen und da- drücklich zu den Freien Berufen. sowohl auf Seiten der Planer als auch mit eine Anpassung der HOAI. Explizit wird die Bundesregierung auf- auf Seiten der öffentlichen und priva- - Die Werkplanung ist nicht Gegenstand gefordert, mit den Regelungen zur ten Bauherrschaft voraus: des 3D-Modells. Fremdkapitalbeteiligung sicherzustellen, - Der Bauherr benennt alle Beteiligten Der VBI unterstützt die Fortentwicklung dass die Unabhängigkeit der Berufsaus- eines Planerteams und den BIM-Ko- der koordinierten 3D-Planung hin zu ei- übung der Freien Berufe nicht durch wirt- ordinator bei Planungsbeginn und be- ner integrierten Massenermittlung, Aus- schaftliche oder sachfremde Interessen auftragt mindestens die Leistungs- schreibung, Kostenverfolgung, Bauab- gefährdet wird. Die Bundesregierung sol- phase 1 bis 6. laufplanung und Facility Management. le außerdem, heißt es in dem Antrag, mit - Die BIM-Standards werden gemein- Der VBI betont, dass die Beratenden dem System der Kosten- und Honorar- sam festgelegt. Ingenieure die BIM-Entwicklung als ordnung der Freien Berufe gewährleis- - Damit jeder Fachplaner sein eigenes Chance für die Stärkung des Berufs- ten, dass weiterhin die am Gemeinwohl 3D-Fachmodell erstellen kann, bedarf standes im Planungsprozess sehen. orientierte Leistungserbringung sicher- es eines initialen Modells, das i.d.R. Der VBI betont, dass die in Deutsch- gestellt und ein Preiswettbewerb auf Kos- durch die Objektplanung zu erstellen land erprobte und bewährte Trennung ten der Qualität verhindert werde. ist sowie universeller Schnittstellen von Planung und Realisierung durch Die Beauftragte der SPD-Bundestags- (open BIM). die große Transparenz bei BIM-Projek- fraktion für den Mittelstand und das - Jeder Planungsbeteiligte haftet für die ten gestärkt wird und zu wirtschaftlich Handwerk Sabine Poschmann, MdB, be- Vollständigkeit und Richtigkeit der von und termingerecht erstellten Bauwer- tonte: „Dass die HOAI, die Honorarord- ihm an andere Planer übergebenen ken führt. Schnittstellenprobleme wer- nung für Architekten und Ingenieure, mit Modelldaten. den dadurch minimiert. EU-Recht vereinbar ist, haben uns be- - Alle Planer kontrollieren regelmäßig Der VBI fordert die Berufsverbände auf, reits 2013 mehrere Gutachten bestätigt. bzw. zu vereinbarten Meilensteinter- die kleinen Planungsbüros bei der Um- Der Europäische Gerichtshof ist in eine minen gemeinsam Kollisionen und setzung von BIM durch genossen- ähnliche Richtung gegangen.“ Detaillierung. schaftliche Lösungen zu unterstützen. - Hierzu müssen alle Planer synchron im www.vbi.de/downloads 6 BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015
VBI IM DIALOG Vertragsverletzungsverfahren der EU HOAI-Mindestsätze in der Kritik Bei einem Gespräch zwischen Vertre- leistungsrichtlinie genügen und gegen gesetzliche Regelungen zu harmonisie- tern der Architekten, Ingenieure und die Niederlassungsfreiheit verstoßen. Die ren. Im Rahmen dieser Diskussion ist die Steuerberater am 16. Juli wurde das wei- verbindlichen Mindestsätze würden die HOAI von der Kommission schon häu- tere Vorgehen der Planer in Sachen Ver- Dienstleister daran hindern, über den fig als hinderlich bezeichnet worden. tragsverletzungsverfahren abgestimmt. Preis und/oder die Qualität der Leistun- Der VBI hatte im vergangenen Jahr eine Dabei wurde beschlossen, dass AHO, gen miteinander zu konkurrieren. Umfrage in der Mitgliedschaft durchge- Bundesarchitekten- und Bundesinge- Dem Schreiben war ein sogenanntes EU- führt, um Argumente aus dem Alltag sei- nieurkammer dem verantwortlichen Wirt- Pilot-Verfahren vorausgegangen, in dem ner Mitglieder zu ermitteln, die eine Er- schaftsministerium noch einmal die „Bin- es zwischen Kommission und Bundes- haltung der Regulierungen für beraten- nenmarkttauglichkeit“ der HOAI-Min- wirtschaftsministerium (BMWi) bereits de Ingenieure stützen. Diese Ergebnis- destsätze begründen – VBI-Justiziarin einen intensiven Austausch der Argu- se bringt der VBI in die aktuelle Debatte Sabine von Berchem bringt die VBI-Po- mente pro und contra verbindlicher Min- ein. sition ein. Am 19. August findet eine ent- destpreise, wie sie die HOAI enthält, ge- Deutschland hat bis Mitte September sprechende Verbändeanhörung statt. geben hatte. Dabei überzeugten die Ar- Zeit, die verbindlichen Vergütungsrege- Das Vertragsverletzungsverfahren hat- gumente des BMWi die Kommission of- lungen der Architekten, Ingenieure und te die Europäische Kommission am 18. fenbar nicht von der Erforderlichkeit von Steuerberater europarechtlich zu recht- Juni eröffnet. Die Kommission setzte die Mindesthonoraren für Planungsleistun- fertigen. Sollte das Antwortschreiben der Bundesregierung darüber in Kenntnis, gen. deutschen Regierung die Kommission dass die verbindlichen Mindestsätze der Beide Verfahren sind im Rahmen der erneut nicht überzeugen, ist davon aus- Honorarordnung für Architekten- und In- Transparenzinitiative zu betrachten. Ziel zugehen, dass die Kommission Klage genieurleistungen (HOAI) sowie die Re- der Transparenzinitiative der Europäi- beim Europäischen Gerichtshof gegen gelungen der schen Kommission ist es, Hindernisse Deutschland einreichen wird. Wie die- Steuerberatervergütungsverordnung für den freien Dienstleistungsverkehr in ses Verfahren ausgeht, kann niemand (StBVV) nicht der europäischen Dienst- Europa zu beseitigen und vorhandene voraussagen. VBI/DEGES-Seminar Aus Fehlern lernen „Wir wollen noch besser werden, denn Dr. Udo Pasderski, Deges-Bereichslei- Frage stecke und auf welche Lücke im die Deges braucht gute Planer und wir ter Koordination Technik, kündigte an, Vertrag damit hingewiesen werde. brauchen die Deges als guten Auftrag- dass die nunmehr sicher finanzierten In- Gerald Müller, Ashalta Ingenieurgesell- geber“, gab Rudolf Schröder, Grontmij frastrukturprojekte schnell auf den Weg schaft für Verkehrsbau mbH, stellte als GmbH, zur Begrüßung der erneut rund gebracht werden sollten. Wie dabei ty- Vertreter der Auftragnehmer den Um- 60 Teilnehmer des inzwischen dritten Se- pische Fehler in der Mengenermittlung gang mit Planungsfehlern in der Projekt- minars der Reihe „Aus Fehlern lernen“ zu vermeiden sind, erläuterte Thomas ausführung sowie die Möglichkeiten zur am 16. Juni in Berlin die Marschrichtung Eibl, Deges. Er schilderte Schwierigkei- Minimierung unvermeidbarer Folgepro- vor. Ziel der gemeinsamen Veranstaltung ten und mögliche Fehlerursachen im bleme anhand eines konkreten Beispiels von VBI und Deges sei die Verbesserung Rahmen der Mengenermittlung anhand dar. Nach seiner Erfahrung sei das Be- der Zusammenarbeit entsprechend der konkreter Beispiele – vor allem in Hin- harren auf Maximalpositionen meist kon- gemeinsam erarbeiteten Leitlinien zum blick auf die Entwässerung, das Planum traproduktiv, alternative Methoden der Projektumgang. „Erfolgreiche Projekte“, und die Bauwerkshinterfüllung. Streitbeilegung unter Beteiligung Exter- so Schröder, „lassen sich nur gemein- Was sich aus Nachträgen lernen lässt, ner sollten hingegen öfter genutzt wer- sam realisieren.“ erläuterte Sven Naupold, ebenfalls De- den. Erneut standen deshalb typische Fehler ges. Da Baumaßnahmen und die damit Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwi- sowohl aus Sicht des Auftragnehmers verbundenen Verträge „Unikate“ seien, schen VBI und Deges wird fortgesetzt. als auch des Auftraggebers zur Diskus- werde es immer wieder auch zu Fehlern Interessenten für die nächsten Semina- sion sowie diesmal die Themen Mengen- kommen. Jedoch solle man bei jedem re können sich in der VBI-Geschäftsstel- ermittlung, Qualität im Asphalt-/Beton- Nachtrag und bei jeder Bieteranfrage ge- le bei Catharina Stahr (stahr@vbi.de.) straßenbau und Baugrundgutachten. nau betrachten, was genau hinter der melden. BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 7
VBI IM DIALOG Vergaberechtsreform Enttäuschender Gesetzentwurf aus Planersicht Das Bundeskabinett verabschiedete am nungsleistungen: „Weder wird auf den April 2018 wird dann auch die gesamte 8. Juli den Gesetzentwurf zur Moderni- Vorrang des Verhandlungsverfahrens ver- Kommunikation und der Informationsaus- sierung des Vergaberechts. Damit wird wiesen noch auf die Besonderheiten bei tausch insbesondere im Hinblick auf die offiziell die größte Reform des Vergabe- der Ermittlung des Auftragswerts.“ Annahme von Angeboten in elektronischer rechts seit über zehn Jahren eingeleitet, Im weiteren Verlauf wird der Regierungs- Form Pflicht. Die hieraus resultierenden an deren Ende drei neue EU-Vergabericht- entwurf nunmehr dem Bundesrat zuge- Aktivitäten der Bundesregierung werden linien bis 18. April 2016 in deutsches leitet. Der Bundesrat wird sich erst nach in dem Projekt E-Beschaffung gebündelt. Recht umgesetzt sein müssen. der Sommerpause mit dem Gesetzent- Der VBI fordert diesbezüglich, dass die Der nun vorliegende Gesetzentwurf der wurf befassen. Anschließend geht der Ge- Umsetzung schnittstellenneutral und oh- Bundesregierung basiert auf den im Ja- setzentwurf ins Parlament. „Unsere For- ne proprietäre Software offen für entspre- nuar 2015 von der Bundesregierung be- derungen werden somit erst in der Ver- chende gängige Systeme erfolgt. Dieser schlossenen Eckpunkten zur Reform des gabeverordnung Ende 2015 realisiert“, Appell ist vom zuständigen Bundesminis- Vergaberechts und ändert den Vierten bedauert von Berchem. terium des Innern (BMI) inzwischen auf- Teil des Gesetzes gegen Wettbewerbs- Eine besondere Herausforderung für die gegriffen worden. So wurde unter Füh- beschränkungen (GWB) erheblich. Ne- öffentlichen Auftraggeber wird die Einfüh- rung des BMI-Beschaffungsamtes eine ben umfangreichen inhaltlichen Ände- rung der elektronischen Vergabe im Zu- föderale Arbeitsgruppe eingerichtet, die rungen wird auch die Struktur des GWB ge der nun eingeleiteten Vergaberechts- mit Vertretern der Lösungsanbieter den modifiziert. Auf den ersten Blick ist die reform sein. Danach sind die öffentlichen Standard XVergabe erarbeitet hat. Mit der Berücksichtigung der Stellungnahmen Verwaltungen verpflichtet, an 18. April Einführung der XVergabe wird eine Inter- der Wirtschaft zum Referentenentwurf 2016 die Bekanntmachung und Bereit- operabilität der unterschiedlichen E-Ver- enttäuschend. Nur sehr wenige Punkte stellung von Vergabeunterlagen im Ober- gabeplattformen in Bund und Ländern wurden übernommen. Nach Einschät- schwellenbereich grundsätzlich elektro- hergestellt, so dass ein Bieter mit nur noch zung von Sabine von Berchem, stellver- nisch durchzuführen. Die Vergabeunter- einer Client-Software auch unterschied- tretende VBI-Hauptgeschäftsführerin, fin- lagen müssen unentgeltlich, uneinge- liche Vergabeplattformen bedienen kann. den sich darin keinerlei Hinweise auf die schränkt und vollständig sowie direkt zu- Besonderheiten bei der Vergabe von Pla- gänglich sein. Zwei Jahre später, ab 18. Architektur und Technik 2. Auflage des Berliner Brunchs Die VBI-Fachgruppe Architektur und Die Diskussion machte deutlich, dass teile der Digitalisierung ausschöpfen Technik versammelte am 9. Juli erneut nicht nur die Erfahrungen mit BIM unter- kann. Zur Bewältigung dieser Aufgaben Ingenieure und Architekten aus VBI und schiedlich ausgeprägt sind, sondern haben die Verbände die planen-bauen BDA zum interdisziplinären Dialog in Ber- auch sehr unterschiedliche Erwartungen 4.0 ins Leben gerufen. lin. Beim Brunch im Capital Club stand an das digitale Planen gestellt werden. Und wie sieht es nun mit der Zusammen- diesmal das Thema Digitalisierung im So wurden Risiken und Chancen, die arbeit von Architekten und Ingenieuren Vordergrund. Dabei galt das Augenmerk sich mit der Einführung digitalisierter Ver- aus? Eins ist klar: Das Arbeiten im digi- der Veranstalter vor allem der Frage, in- fahren im Prozess von Planen, Bauen talen Modell verlangt den Beteiligten wieweit eine Digitalisierung des Pla- und Betreiben ergeben, detailliert erör- deutlich mehr Kooperation ab. Vielleicht nungsprozesses durch Building Informa- tert. Dabei ließen sich die BIM-erfahre- verwirklicht sich mit BIM tatsächlich der tion Modeling auch Architekten und In- nen Teilnehmer in die Karten schauen, integrale Planungsprozess, von dem genieure zu einer stärker kooperativen, darunter auch Prof. Hans-Georg Olt- schon so lange die Rede ist. integralen Arbeitsweise veranlasst. manns, der als unentwegter Fürsprecher Die Teilnehmer waren sich einig, dass Den Impulsvortrag steuerte Helmut Bra- der Methode in Berlin einmal mehr die das Gespräch eine Fortsetzung verlangt. mann bei, der als einer der beiden Ge- Chancen der Digitalisierung betonte. Olt- Deshalb wird die VBI-Fachgruppe auch schäftsführer der planen-bauen 4.0 manns verschwieg jedoch ebenso we- im Herbst/Winter zum Thema BIM ein- GmbH die Gelegenheit nutzte, die neue nig wie Bramann die Fülle der Aufgaben, laden. Dann soll es um praktische Erfah- Gesellschaft mit ihren Aufgaben vorzu- die noch zu bewältigen sind, bevor die rungen aus der Planung gehen. stellen. Branche auch in Deutschland alle Vor- 8 BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015
Brückenbaupreis 2016 Bewerbungsendspurt läuft Brücken vernetzen Menschen und Märk- te. Sie sind Ausdruck der Kreativität und Innovationskraft von Bauingenieuren. Das ist in der Fachwelt kein Geheimnis, aber die breite Öffentlichkeit weiß wenig über den Beitrag der Ingenieure zur Bau- kultur. Das will der Wettbewerb um den Deutschen Brückenbaupreis ändern. Er wurde 2006 gemeinsam von VBI und Bundesingenieurkammer aus der Taufe gehoben und avancierte binnen kürzes- ter Frist zum renommiertesten Ingenieur- baupreis Deutschlands. Preis erneut in den beiden Kategorien Brückenbaupreises 2016“ findet am Im März haben die Auslober die Wettbe- „Straßen- und Eisenbahnbrücken“ sowie 14. März 2016 statt, dem Vorabend des werbsrunde um den Deutschen Brücken- „Fuß- und Radwegbrücken“. 26. Dresdner Brückenbausymposiums. baupreis 2016 gestartet. Die Bewer- Die Bewertung der eingereichten Arbei- Zu dieser Festveranstaltung erwarten bungsfrist endet am 12. September – ten übernimmt eine aus sieben anerkann- VBI und BIngK erneut ca. 1.300 Inge- noch bis dahin können Brücken zum ten Brückenbauexperten bestehende Ju- nieure sowie namhafte Persönlichkeiten Wettbewerb vorgeschlagen werden, de- ry. Sie zeichnet die Bauwerke sowie die aus Politik und Wirtschaft. ren Fertigstellung, Umbau oder Instand- Ingenieure aus, die an verantwortlicher Ausschreibungsunterlagen und weitere setzung zwischen dem 1. September Stelle wesentlichen Anteil am Entstehen Informationen: 2012 und dem 1. September 2015 abge- der ausgezeichneten Brücken hatten. www.brueckenbaupreis.de schlossen worden ist. Vergeben wird der Die feierliche Verleihung des „Deutschen Erfahrungsaustausch den. Gilka machte deutlich, dass die „Quality Gates“ mit Auftragnehmern Quality Gates ein wichtiges Instrument seien, die Termin- und Budgetsicherheit Hans-Jörg Niemeck als VBI-Vertreter und nach der Umstrukturierung – geplant sind bei Infrastrukturprojekten der DB zu er- Michael Gilka, Hauptgeschäftsführer der die Zusammenlegung von Teilen der DB höhen und damit auch die personal- und Bundesvereinigung Mittelständischer ProjektBau mit der DB International – da- kostenintensive Nachtragsbearbeitung Bauunternehmen, trafen am 2. Juni DB- für sorgen, dass die Quality Gates auch auf beiden Seiten, Auftraggeber- und Infrastrukturvorstand Dr. Volker Kefer zu bei DB Netz und DB Station&Service ver- Auftragnehmerseite, zu reduzieren. Dies einem ausführlichen Gespräch über die traglich zwischen den Partnern (DB mit schone wertvolle Ressourcen, die statt- Fortführung und Weiterentwicklung der Planungsbüros, Bau- und Ausrüstungs- dessen genutzt werden könnten, um zu- „Quality Gates“ mit Auftragnehmern. Nie- firmen) vereinbart und im Projektverlauf sätzliche Projekte anzuschieben und um- meck und Gilka warben bei der Bahn da- angewendet werden. zusetzen. Kefer bat die Verbandsvertre- für, auch nach den Umstrukturierungen Niemeck wies auch im Namen des so- ter darum, ihre Mitgliedsfirmen ebenfalls zur Weiterentwicklung der Abwicklungs- genannten Kernteams, das sich aus Ver- auf die konsequente Anwendung der prozesse und -strukturen von Infrastruk- tretern der Bahn, Ingenieurbüros, Bau- Quality Gates und deren Prozesse ein- turprojekten im DB-Konzern das Instru- und Ausrüstungsfirmen zusammensetzt, zuschwören. Alle Beteiligten waren sich ment von Quality Gates zu nutzen und darauf hin, dass man durch das Monito- darin einig, dass aufgrund des in den zu stärken. ring in den Vorhaben jetzt nach einigen nächsten Jahren deutlich steigenden Be- Gleich zu Beginn betonte Kefer, dass er Jahren Schlüsse ziehen könne, an wel- darfs an Planungs- und Ausführungsleis- noch vor Einführung der Quality Gates chen Stellen im Vorbereitungs-, Pla- tungen die Qualität nicht auf der Strecke im Planungs- und Baubereich, im Rah- nungs- und/oder Ausführungsprozess bleiben dürfe und die Aufgaben nur mit- men der Beschaffung von Fahrzeugen die „wunden Punkte“ liegen. Somit könn- einander sowie auf Augenhöhe erfolgreich die Notwendigkeit und Bedeutung die- ten in der nächsten Stufe Empfehlungen und effizient erbracht werden könnten. ser Rahmenrichtlinien erkannt und um- vom Kernteam für weitere Verbesserun- Quality Gates leisten dabei einen wesent- gesetzt habe. Insofern werde er auch gen/Veränderungen ausgearbeitet wer- lichen Beitrag. BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 9
VBI IM DIALOG Bau von Großprojekten lich initiiert hat. Die planen-bauen 4.0 will dabei auch verhindern, dass BIM zu ei- Empfehlungen der Reformkommission ner Marktzugangshürde für kleine Un- ternehmen wird. Einigkeit herrschte auch beim Grundsatz „Qualität vor Preis“. Je besser die Pla- nung sei, desto wirtschaftlicher sei schlussendlich das gesamte Bauprojekt. Wie VBI-Vorstand Dr. Heinrich Best be- tonte, stehe das Prinzip der Vergabe an den wirtschaftlichsten und nicht an den billigsten Bieter auch nicht im Wider- spruch zum existierenden Vergaberecht, es wurde bislang nur nicht eingehalten. „Die Vergabestellen müssen ertüchtigt werden“, so Best, „Vergaben nach qua- litativen Kritierien durchzuführen.“ Außerdem unterstrich er, dass die im Endbericht geforderte partnerschaftli- che Zusammenarbeit unabhängig vom Geschäftsmodell sei, also auch bei der in Deutschland regelmäßig angewende- ▲ Mitverantwortet von VBI-Mitglied Boll und Partner: Großprojekt „Milaneo“ in Stuttgart ten konventionellen Vergabe auf Basis Foto: Boll und Partner, Dirk Münzner einer ausgereiften Planung oder bei al- ternativen Beschaffungsvarianten wie Die Reformkommission „Bau von Groß- Der Aktionsplan solle, so der Minister, ÖPP oder wettbewerblichem Dialog projekten“ hat am 29. Juni ihren Ab- ins Parlament gebracht und von entspre- funktioniere. schlussbericht vorgelegt. Bundesver- chenden gesetzlichen Maßnahmen be- Die Reformkommission soll bestehen blei- kehrsminister Alexander Dobrindt wür- gleitet werden. ben, um die Umsetzung der empfohlenen digte die Arbeit der Expertenkommissi- Alle Beteiligten zeigten sich mit dem Ar- Maßnahmen und die begonnenen Pilot- on, in der VBI-Vorstand Dr. Heinrich Best beitsergebnis zfrieden. Es habe von An- projekte fachlich zu begleiten. Sie soll da- die Planer vertreten hat, und kündigte fang an, die Intention gegeben, die Pla- zu zukünftig mindestens einmal jährlich nicht weniger als einen Kulturwandel im nung zu stärken, ohne dabei die Bauent- zusammenkommen. Das nächste Treffen Bau an. Aus den Empfehlungen der wicklung um Jahre zu verlängern. ist Ende dieses Jahres vorgesehen. Kommission wurde ein Aktionsplan ent- Auch die Vertreter der Planerorganisa- wickelt, der folgende zehn Punkte um- tionen, der Bauindustrie und des Bau- BFB-Wahl gewerbes zeigten sich zuversichtlich, die fasst: Empfehlungen auch umsetzen zu kön- Kammeyer folgt 1. Nutzung digitaler Methoden (Building Information Modeling) nen, nicht zuletzt durch die Arbeit der auf Cornelius 2. Erst planen, dann bauen „planen-bauen 4.0 – Gesellschaft für di- Die Mitgliederversammlung des Bundes- 3. Risikomanagement und Erfassung von gitalisiertes Planen, Bauen und Betrei- verbands der Freien Berufe BFB wählte Risiken im Haushalt ben“, deren Gründung der VBI maßgeb- Ende Juni Präsidium und Vorstand neu. 4. Stärkere Transparenz und Kontrolle Im Präsidium vertritt nun der Präsident 5. Kooperatives Planen im Team der Bundesingenieurkammer Hans-Ull- 6. Vergabe an den Wirtschaftlichsten, rich Kammeyer die beratenden Ingenieu- Refformkommission Bau von nicht den Billigsten Großprojekten re. Er löste VBI-Präsident Dr. Volker Cor- 7. Partnerschaftliche Projektzusammen- Komplexität beherrschen – kostengerecht, termintreu und effizient nelius als BFB-Vizepräsident ab, der aber Endbericht arbeit weiterhin dem BFB-Vorstand angehört, 8. Außergerichtliche Streitbeilegung der erstmals von der Mitlgiederversamm- 9. Verbindliche Wirtschaftlichkeitsunter- lung gewählt wurde und mit Präsidium suchung insgesamt 23 Vertreter der Mitgliedsor- 10. Klare Prozesse und Zuständigkei- ganisationen umfasst. BFB-Präsident ist ten/Kompetenzzentren weiterhin Dr. Horst Vinken. 10 BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015
VBI IM DIALOG Verkehrsinfrastruktur VBI-Vorstand Dr. Best bei Erst planen, der ProMobilität-Veranstaltung Foto: Bildschön / Semmer dann bauen „Wenn sich eine solche Gesellschaft auf originäre Bauherrenaufgaben konzen- triert, alle anderen Leistungen am Markt einkauft, können wir damit leben.“ Mit diesem Statement brachte Vorstands- mitglied Dr. Heinrich Best die VBI-Posi- tion zu der von der sogenannten Fratz- scherkommission vorgeschlagenen zen- tralen Bundesfernstraßengesellschaft als Möglichkeit zu Projektbeschleunigung und Mobilisierung zusätzlicher Mittel für die Straßeninfrastruktur auf den Punkt. Anlass war eine mit mehr als 300 Teil- nehmern aus Wirtschaft und Politik gut besuchte Veranstaltung der Initiative Pro Mobilität, zu deren Mitgliedern der VBI gehört, am 10. Juni in Berlin. Aktuelles Thema: „Investitionen in Bundesfernstra- ßen effizient umsetzen“. „Wir als Planer wollen Ingenieuren ge- seines Hauses, die lange beklagte Inves- Vehement gegen eine solche Gesell- genübersitzen“, betonte Best, „erfolg- tionslücke in die Infrastruktur nachhaltig schaft und die damit verbundene Ab- reiche Projekte brauchen Kompetenz zu füllen. Dabei sehe er die Bundesre- schaffung der Auftragsverwaltung für die und Kapazitäten auf beiden Seiten, in gierung auf gutem Weg. Mit dem jüngs- Bundesfernstraßen durch die Länder der Bauverwaltung und in den Ingenieur- ten, vom Bundestag verabschiedeten sprach sich Christian Pegel als Vorsit- büros.“ Diese müssten jetzt parallel zum Paket von zusätzlichen 4,35 Mrd. Euro zender der Verkehrsministerkonferenz Investitionshochlauf aufgebaut werden. Haushaltsmitteln für Straße, Schiene und aus. Der Minister für Verkehr, Energie und Das braucht Zeit und kostet Geld. Au- Breitbandausbau zwischen 2016 und Infrastruktur von Mecklenburg-Vorpom- ßerdem müsse grundsätzlich wieder 2018 wurde nun auch die lange Zeit ge- mern lobte zwar die Deges, prophezei- nach dem Grundsatz verfahren werden: forderte Überjährigkeit der Mittel einge- te aber Chaos bei Übertragung des Mo- keine Vergaben ohne fertige Ausfüh- führt. dells auf eine zentrale bundesweite Ge- rungsplanung. Dies sei auch Konsens Vor dem Hintergrund des in seinem Hau- sellschaft. Außerdem würde der Umbau unter den Mitgliedern der Reformkom- se favorisierten Systemwechsels von der der Verwaltung die vorhandenen Kräfte mission Großprojekte gewesen, um künf- Steuer- zur Nutzerfinanzierung (Auswei- auf der falschen Baustelle binden. Die tig die Mittel nicht nur bei Verkehrsinfra- tung der Lkw-Maut, Einführung Pkw- sähe er aktuell lieber in den Aufbau von strukturprojekten effizient einzusetzen. Maut) sei auch die eigenständige Bun- Kompetenzen und Kapazitäten der re- Zudem plädierte Best für einen „Redak- desfernstraßengesellschaft zur Bünde- gionalen Ämter und Verwaltungen zur tionsschluss in der Planung“, da bei fort- lung der Verantwortung für Planung und Planungs- und Bauabwicklung konzen- geschrittenem Planungsstand jede Än- Finanzierung in einer Hand wichtig. Die triert, damit die zusätzlichen Mittel effi- derung durch neue Umwelt- oder Sicher- Mautgelder könnten direkt zweckgebun- zient eingesetzt werden können, so Pe- heitsauflagen zeit- und kostenaufwän- den an diese Gesellschaft fließen, ohne gel. Mit seinem Vorredner aus dem Bun- dige Umplanungen nach sich zöge. Umweg über „die klebrigen Finger der desministerium war er sich aber darin ei- Den Einstieg in die spannende Debatte Haushälter“, wie es später in der Diskus- nig, dass die bisherige Sinuskurve bei hatte Norbert Barthle, Parlamentarischer sion hieß. Auch Pro Mobilität sieht einen der Mittelbereitstellung durch den Bund Staatssekretär beim Bundesverkehrsmi- klaren Vorteil dieser Bundesfernstraßen- Gift für den Infrastrukturbereich sei. Die nister, geliefert. Mit Verweis auf den welt- gesellschaft in der verlässlichen und voll- Länder bräuchten Kontinuität bei den In- weit guten Ruf der deutschen Ingenieur- ständigen Zweckbindung aller Mautein- vestitionen, nur dann lohne der Aufbau baukunst, trotz der Kratzer aus jüngerer nahmen für Erhalt und Ausbau des Stra- von Kapazitäten und Kompetenzen in Zeit, sei es Anliegen dieser Koalition und ßennetzes. der Bauverwaltung. BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 11
NAMEN UND NACHRICHTEN Auszeichnung Fritz-Leonhardt-Preis für Sobek fasst unterschiedliche Bereiche der Bau- kunst wie Hochhäuser und Stadien, Fas- Der Stuttgarter Bauingenieur und Archi- saden und Sonderkonstruktionen, Ver- tekt Werner Sobek ist am 4. Juli für sein kehrsbauwerke, aber auch Messestän- Lebenswerk mit dem Fritz-Leonhardt- de und Wohnhäuser. Beispiele sind die Preis ausgezeichnet worden. Der Inge- wandelbare Überdachung des Stadions nieurpreis, der im Dreijahres-Turnus von Hamburg-Rothenbaum, das verglaste der Ingenieurkammer Baden-Württem- Seilnetz des Rhön-Klinikums in Bad Neu- berg mit Unterstützung des Verbands stadt, die Glasfassaden des Sony-Cen- Beratender Ingenieure VBI vergeben ters in Berlin, die weit spannende Stahl- wird, würdigt herausragende Bauinge- konstruktion des Flughafens von Bang- nieure, die in außergewöhnlicher Weise kok, das Mercedes-Benz Museum, das Form, Funktion und Ästhetik in ihren Bau- Kunstmuseum Stuttgart und sein Stutt- werken vereinen. Den Preis übergaben garter Wohnhaus R128. Im Juli 2014 wur- Prof. Dr. Stephan Engelsmann, Präsident de das B 10 eröffnet, das erste Aktivhaus der Ingenieurkammer Baden-Württem- der Welt, das mehr Energie produziert berg, und Stefan Zachmann, VBI-Lan- als zur Selbstversorgung nötig. desvorsitzender Baden-Württemberg, in VBI-Präsident Volker Cornelius würdig- der Stuttgarter Staatsgalerie. te in seiner Gratulation Sobek als erst- VBI-Mitglied Prof. Dr. Dr. E.h. Dr. h.c. Wer- klassigen Botschafter deutscher Planung ner Sobek ist der sechste Preisträger des und als Vorbild für junge Planerinnen und Fritz-Leonhardt-Preises. Sein Werk um- ▲Preisträger Werner Sobek im Juli in Stuttgart Planer. (siehe auch BI 3-4/2015, S. 11) VBI-Landesverband Bayern Ausgezeichneter Abschied ◀ VBI-Präsident Volker Cornelius ehrt Gert Karner mit der VBI- Ehrennadel (re.) in der ihm eigenen Art, aber immer als „Vorsitzender für alle“. 70 Teilnehmer waren zur Mitgliederver- sammlung des VBI Bayern nach Rot- tach-Egern gekommen. Sie wählten Dr. Andrè Müller, Zilch und Müller Inge- Am 12. Juni verabschiedeten VBI-Prä- mit der neu geschaffenen goldenen VBI- nieure, München, der schon geraume sident Dr.-Ing. Volker Cornelius und die Ehrennadel aus. Zeit aktiv im Landesvorstand ist, zum bayerischen VBI-Mitglieder den langjäh- Karner hatte insgesamt elf Jahre als Vor- neuen Landesverbandschef. Ebenfalls rigen Landesverbandsvorsitzenden Gert sitzender und 17 Jahre als Mitglied des neu im ansonsten unveränderten Vor- Karner aus dem Amt. Für seine Verdiens- bayerischen Landesvorstandes gewirkt. stand ist Dr. Georg Frühe, Henke Rap- te um den VBI und den Landesverband Durchaus – wie sein Freund und Vor- polder Frühe Ingenieurgesellschaft, Mün- Bayern zeichnete ihn der VBI-Präsident standskollege Karl Schwanz würdigte – chen. 12 BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015
VBI-Landesverband Sachsen Dreiländertreff und eine Wahl Die Mitgliederversammlung des VBI-Lan- führer Arno Metzler geleitet wurde. Da- desverbandes Sachsen wählte am bei stand vor dem Hintergrund der EU- 4. Juli einen neuen Vorstand. Dabei wur- Transparenzinitiative die Zukunft des un- de der bisherige Vorsitzende Peter Sim- abhängig planenden und beratenden In- chen im Amt bestätigt. Auch Ulrich genieurs im Mittelpunkt. Die verbandso- Ament, Sven Scholz, Jeffrey Seeck und offene Debatte im Vorjahr hatte gezeigt, Jürgen Wummel gehören weiterhin dem so Metzler, dass die Mitglieder des VBI Vorstand an. Neu gewählt wurden Lutz traditionelle Strukturen erhalten, aber Junge und Torsten Rudolf. auch modernisieren und ausbauen wol- Am Vortag hatten sich die VBI-Landes- len. Daher setze sich der VBI dafür ein, verbände Sachsen-Anhalt, Sachsen und die Betrachtung des Beratenden Inge- Thüringen bereits zum zweiten Mal zu nieures auf die persönliche Qualifikation einer gemeinsamen Veranstaltung – dies- zu konzentrieren und das diejenigen, die mal im Audi-Museum in Zwickau – ge- entsprechend persönlich qualifiziert sind troffen. Dr. Pia Findeiß, Oberbürgermeis- auch im Rahmen größerer Einheiten und terin der Stadt Zwickau, begrüßte die ihrer Strukturen, unabhängig planend VBI-Mitglieder in ihrer Stadt. Danach gab und beratend tätig sein können, frei von es einen Anwenderbericht „Vom 3D-BIM Herstellungs- und Lieferinteressen. „Dies zur 5D-Planung“ von Marc Aßmann, muss von entsprechenden Einrichtun- PRONAG Dresden. gen kontrolliert und bescheinigt werden Großes Interesse fand auch das Forum – den öffentlich rechtlich verfassten Kam- Zukunft, das von VBI-Hauptgeschäfts- mern“, unterstrich Metzler. Deutscher Architekturpreis Auszeichnung für Sauerbruch Hutton Der Deutsche Architekturpreis 2015 geht Der Preis wird seit 1971 vergeben. Wie an das Architekturbüro Sauerbruch Hut- schon 2011 und 2013 wurde der wich- ton für den Neubau der Immanuelkirche tigste Staatspreis für Architektur gemein- und das Gemeindezentrum der Evange- sam durch das Bundesbauministerium lischen Brückenschlag-Gemeinde in und die Bundesarchitektenkammer aus- Köln-Stammheim. Die Jury unter Vorsitz gelobt. Das Wettbewerbsverfahren wur- von Volker Staab befand, dass sich das de vom Bundesamt für Bauwesen und Gebäude städtebaulich sehr gut positio- Raumordnung (BBR) durchgeführt. niere und der Kircheninnenraum durch seine warme Atmosphäre überzeuge. Das große Spektrum der für den Archi- tekturpreis 2015 eingereichten 160 Neu- bau-, Modernisierungs- und Sanierungs- projekte beeindruckte die Jury, die zu- dem fünf weitere Auszeichnungen ver- gab und acht Anerkennungen aussprach – darunter an VBI-Mitglied SSP Schür- mann Spannel AG, Bochum, für die Sa- Die Kölner Immanuelkirche von Sauerbruch nierung und Umnutzung des denkmal- Hutton Foto: Margot Gottschling geschützten Forschungszentrums für Biodiversität und Klima in Frankfurt/M (siehe BI 11-12/2014, S. 30 ff).
NAMEN UND NACHRICHTEN Stahl-Innovationspreis Ehrung für Bollinger + Grohmann Für die Gestaltung des Ovaldachs am Tor Nord der Messe Frankfurt/Main wur- den Architekt Ingo Schrader, Berlin, und das Ingenieurbüro Bollinger und Groh- mann, Frankfurt/Main, am 9. Juni in Ber- lin mit dem Stahl-Innovationspreis aus- gezeichnet. Die Auszeichnung für das VBI-Mitglieds- unternehmen Bollinger und Grohmann nahm Prof. Dr. Agnes Weilandt von der Schirmherrin des Wettbewerbs, Bundes- forschungsministerin Johanna Wanka, entgegen. Der Stahl-Innovationspreis wurde in die- sem Jahr zum zehnten Mal verliehen. 578 Projekte wurden eingereicht, 13 Projek- ▲Tor Nord der Messe Frankfurt Foto: Messe Frankfurt/Bach te davon ausgezeichnet. Die Gewinner stellen die Anwendungsvielfalt von Stahl Design, Maschinen- und Anlagenbau so- Zentrum in Düsseldorf, Wirtschaftsver- unter Beweis. Sie stammen u.a. aus den wie Fahrzeugtechnik und Wissenschaft. einigung der deutschen Stahlbranche. Bereichen Architektur und Bauwesen, Auslober des Wettbewerbs ist das Stahl- Bürojubiläum holz, Klaus Stiglat, Horst Weckesser und 50 Jahre Ingenieurgruppe Bauen Herbert Wippel – gründeten 1965 die In- Zum 50-jährigen Jubiläum lud die Inge- gement der Geschäftsführung für die genieurgruppe Bauen in Karlsruhe. Weil nieurgruppe Bauen am 17. Juni ins Badi- Verbandsarbeit und in Sachen HOAI. Ingenieuren manchmal eine introvertier- sche Staatstheater nach Karlsruhe ein. Es kamen 500 Gäste und sogar Ober- te, naturwissenschaftliche Ernsthaftigkeit „50 Jahre, von denen nicht nur Kunden bürgermeister Dr. Frank Mentrup ließ nachgesagt werde, wolle man dem Ge- und Mitarbeiter, sondern alle Bauinge- es sich nicht nehmen, am Tag des 300. nius Loci entsprechend feierlich, fröhlich, nieure und die gesamte Gesellschaft pro- Geburtstags der Stadt Karlsruhe ein mit Stolz, aber ohne Selbstüberhöhung fitiert haben“, wie VBI-Präsident Dr. Vol- Grußwort an die Ingenieurgruppe Bau- feiern, hieß es aus der Ingenieurgruppe. ker Cornelius in seinem Grußwort unter- en zu richten. Grund stolz zu sein, gibt es allemal. Vie- strich. Er lobte das ehrenamtliche Enga- Vier junge Bauingenieure – Ernst Buch- le der in 50 Jahren zahlreichen Projekte sind durch Auszeichnungen gewürdigt worden, wie das Neue Museum auf der Museumsinsel in Berlin, das gleich fünf Preise bekam. Neben dem Stammhaus in Karlsruhe gibt es Niederlassungen in Freiburg, Mann- heim und Berlin mit insgesamt fast 150 Mitarbeitern. Schwerpunkt des Unterneh- mens ist der Konstruktive Ingenieurbau und alle damit verbundenen Planungs-, Beratungs- und Prüfleistungen. Die Ge- sellschafter heute sind Dipl.-Ing. Axel Biß- wurm, Dipl.-Ing. (FH) Frank Deuchler, Dr.- Ing. Ralf Egner, Dipl.-Ing. Arnold Hummel, Der Festakt im Badischen Dr.-Ing. Dietmar H. Maier Dipl.-Ing. Josef Staatstheater Karlsruhe Seiler und Dipl.-Ing. Timo Winter. 14 BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015
NAMEN UND NACHRICHTEN Jubiläum 100 Jahre Büro Gehlen Mit einem Festakt in der Düsseldorfer Turbinenhalle beging das Ingenieurbüro Gehlen am 17. Juni sein 100-jähriges Be- stehen. Zu den Gästen zählte VBI-Vor- stand Prof. Dr. Michael Fastabend, der die Glückwünsche des Vorstands über- brachte. Heute bietet das Büro Gehlen ▲Jubiläumsfeier in der Turbinenhalle in Düsseldorf. ▲Von Gehlen geplant: das GAP 15 in Düsseldorf Foto: Max Brunnert mit 50 Mitarbeitern, darunter 37 Diplom- Graf-Adolf-Platz, der Umbau des Kunst- grund seiner Reputation konnte Gehlen ingenieure, ein Leistungsportfolio von museums oder der Neubau des Grey- direkt nach dem zweiten Weltkrieg mit der ersten Machbarkeitsstudie über die Campus. Auch die bautechnischen Prü- Billigung der englischen Verwaltung sei- Beratung des Bauherrn und die Auswahl fungen für den Neubau Kö-Bogen von ne Aktivitäten als beratender und prü- wirtschaftlicher Lösungen bis hin zur Daniel Libeskind an der Königsallee, den fender Ingenieur wieder aufnehmen. Tragwerks- und Ausführungsplanung. architektonischen Ausbau der neuen Nach seinem Tod 1960 führte sein Sohn Es ist keine einfache Aufgabe, Referenz- Bahnhöfe der Wehrhahnlinie in Düssel- Dipl.-Ing.Walter Gehlen das Büro zu- projekte bei einem Ingenieurbüro zu nen- dorf und des modernen Gas- und nächst alleine weiter. Mit dem Eintritt von nen, das sich seit einem Jahrhundert am Dampfturbinenkraftwerks Lausward Dipl.-Ing. Josef Heering 1967 wurde das Markt behauptet, eine Weltwirtschafts- kommen aus dem Hause Gehlen. Familienunternehmen in eine moderne krise sowie zwei Weltkriege überstand. Am Beginn 1915 stand die Kündigung Ingenieurgesellschaft unter der Firmie- Zu den bekanntesten aktuellen Projek- seiner leitende Stellung bei einer Düs- rung „Ingenieurbüro GEHLEN“ überführt. ten in Düsseldorf zählen die Schadow- seldorfer Baufirma durch den Bürogrün- Heute leiten Josef Heering, Karl-Theo Arkaden, die Prestige-Bauten von Frank der Dipl.-Ing. Paul Gehlen, der den Reinhart, Burkhard Jüdt und Balthasar O. Gehry, das Hochhaus GAP 15 am Schritt in die Selbständigkeit wagte. Auf- Gehlen das Unternehmen. Symposium Tragwerksplanung Vision und Konstruktion Die Bauakademie Sachsen lädt am tungsformats. Die Tagung stellt heraus- lin, der über Bauten in und aus Ber- 9. Oktober zum Tragwerksplaner-Sym- ragende nationale und internationale Bei- lin sprechen wird, sowie Prof. Man- posium „Vison und Konstruktion“ an spiele der kreativen Arbeit der Ingenieu- fred Grohmann, Bollinger + Groh- die Universität der Künste in Berlin ein. re vor, thematisiert Ideenfindung und de- mann, der das Tragwerk der Europäi- Der VBI gehört gemeinsam mit der TU ren Umsetzung bei der Tragwerksent- schen Zentralbank vorstellen wird. Berlin, der Hafencity Uni Hamburg der wicklung sowie den Umgang mit den Das neue Museum Berlin ist Thema Brandenburgschen Technischen Uni- verschiedenen Materialien. Zu den Re- von Gerhard Eisele, Ingenieurgruppe versität und weiteren Partnern zu den ferenten gehören z. B. Boris Reyher, Bauen. Weitere Informationen in der Unterstützern des neuen Veranstal- Schlaich Bergermann und Partner, Ber- Rubrik Termine: www.vbi.de BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 15
NAMEN UND NACHRICHTEN Ingenieurbaukunst Auszeichnung für Pretziener Wehr Jubiläum Die Bundesingenieurkammer zeichnete am Tag der Ingenieure Sachsen-Anhalts am 25 Jahre CDM 18. Juni das an der Elbe gelegene Pretziener Wehr als „Historisches Wahrzeichen Smith in Leipzig der Ingenieurbaukunst“ aus. Das 7 km nordöstlich von Schönebeck zwischen Pretzien und Ranies gelegene, zwi- Mit einer Festveranstaltung feierte schen 1871 und 1875 erbaute Wehr sei technisch und gestalterisch ein herausra- CDM Smith Ende Juni das 25-jäh- gendes Beispiel für die Ingenieurbaukunst des 19. Jahrhunderts. Zudem erfülle es rige Bestehen des Standorts Leip- bis heute seine Funktion beim Hochwasserschutz an der Elbe. Das Wehr ist ein so- zig. Schauplatz war die ehemalige genanntes Schütztafelwehr. Der Überbau ist 163,48 m lang und 7,83 m breit. Es hat Baumwollspinnerei, ein denkmal- acht Pfeiler und zwei Widerlager, dazwischen neun Jochöffnungen mit einer Durch- geschützter Ort, an dessen Umnut- flussbreite von je 12,64 m. Die Baukosten beliefen sich damals auf 4,4 Mio. Mark. zung zum Kulturzentrum die Inge- Das Wehr ist das erste Bauwerk in Sachsen-Anhalt, das den Titel erhält. Die Bun- nieure von CDM Smith mitgewirkt desingenieurkammer vergibt den Titel auf Vorschlag eines wissenschaftlichen Bei- haben. Im Mittelpunkt der Veran- rats für historisch bedeutende Ingenieurbauwerke. staltung standen Vorträge und Dis- kussionen zum Thema „Infrastruk- turwandel in Mitteldeutschland – Chancen für die Region“. Namhaf- te Vertreter von Institutionen und Unternehmen gaben Einblicke in Projekte und Pläne des wirtschaft- lichen Strukturwandels, an dem auch die Ingenieure von CDM Smith maßgeblich mitwirken – in der Re- gion, aber auch bundesweit und in- ternational. Die am 30. Mai 1990 als „Ingenieur- unternehmen Jessberger & Partner ▲Das Pretziener Wehr ist nun „Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ Foto: BIngK Büro Leipzig GmbH“ gegründete Niederlassung von CDM Smith be- Energieeffizienz schäftigt heute 35 Mitarbeiter. Sie Neue KfW-Förderprogramme ist eine von 14 Niederlassungen mit insgesamt rund 400 Mitarbeitern Die Bundesregierung hat sich im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) der CDM Smith Consult GmbH, ei- das Ziel gesetzt, die KfW-Programme zum energieeffizienten Bauen und Sanieren nem der führenden Ingenieur- und weiterzuentwickeln, zu verstetigen und aufzustocken. Die ersten Änderungen sind Consultingunternehmen in bereits seit Anfang des Jahres wirksam. So wurden z. B. für alle Wohnungsbausa- Deutschland auf den Geschäftsfel- nierungen die Tilgungszuschüsse um 5 % auf bis zu 22,5 % für den anspruchsvol- dern Wasser, Umwelt, Infrastruktur, len Standard des KfW-Energieeffizienzhauses 55 erhöht und der Zinssatz für die Energie und Geotechnik. Hauptfir- energetische Sanierung gesenkt. Der NAPE sieht zudem vor, die KfW-Förderung mensitz ist Bochum. Regional steht bei der energetischen Sanierung gewerblicher und kommunaler Gebäude ab Juli der Name CDM Smith Leipzig für bzw. Oktober 2015 auszubauen und zu verbessern. namhafte Projekte wie z. B. den Zum 1. Juli verbesserte die KfW ihr Förderangebot für Investitionen in die Sanierung City-Tunnel Leipzig, den Gasome- energieeffizienter Gewerbeimmobilien und den Neubau von KfW-Energieeffizienz- ter Südost (Panometer), den Indus- häusern 55 und 70. In beiden Varianten gewährt die KfW anteilige Tilgungszuschüs- trie- und Landschaftspark Geisel- se. Energieeffiziente Produktionsanlagen und -prozesse werden durch besonders talsee (Addinol) und ganz aktuell zinsgünstige Darlehen aus dem „KfW-Energieeffizienzprogramm – Produktionsan- das Projekt Hainspitze in Leipzig lagen/-prozesse“ gefördert. mit dem Neubau eines Kaufhauses Gleichzeitig öffnete die KfW das Programm für alle Unternehmensgrößen, um da- an der Ecke Hainstraße/Große Flei- mit zusätzliche Energieeffizienzpotenziale zu heben. Es gilt der Grundsatz: Je hö- schergasse. her die Effizienzsteigerung, desto günstiger die Kreditkonditionen. www.kfw.de/unternehmen 16 BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015
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