BERATENDE INGENIEURE - KONSTRUKTIV - TRAGENDE LÖSUNGEN BUILDING INFORMATION MODELING - VBI-POSITION NORMUNG - EINE ERFOLGSGESCHICHTE - Verband ...

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BERATENDE
INGENIEURE
FACHMAGAZIN FÜR PLANEN UND BAUEN               7/8   2015

KONSTRUKTIV – TRAGENDE LÖSUNGEN

BUILDING INFORMATION MODELING – VBI-POSITION

NORMUNG – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
BERATENDE INGENIEURE - KONSTRUKTIV - TRAGENDE LÖSUNGEN BUILDING INFORMATION MODELING - VBI-POSITION NORMUNG - EINE ERFOLGSGESCHICHTE - Verband ...
KV-Anz_E-buch_Muster_SHT_Hauptbeitrag 05.09.13 17:00 Seite 1

                Basiswissen                                        für den Sanitär-
             Elektrotechnik                                        Heizungs-Klima – Praktiker
                                                                    Grundlagen für die Elektrofachkraft für
                                                                    festgelegte Tätigkeiten im SHK-Handwerk

                                                                   Es gibt heute wohl keinen Beruf mehr, der ohne ein Grundwissen der
                                                                   Elektrotechnik und Elektronik auskommt. Das Buch spricht den Nicht-
                                                                   elektriker an, richtet sich aber in erster Linie an den SHK- Praktiker, um
                                                                   diesen u.a. bei der Erlangung der Qualifikation einer „Elektrofachkraft
                                                                   festgelegte Tätigkeiten“ zu unterstützen.
                                                                   Vermittelt wird ein Einblick in die Grundlagen der Elektrotechnik und
                                                                   Elektronik in einer für den Nichtelektriker verständlichen Sprache.
                                                                   Zudem kommt auch die Praxis nicht zu kurz. Das Buch kann und soll
                                                                   eine berufsorientierte Fachausbildung nicht ersetzen, kann aber einen
                                                                   Fortbildungslehrgang unterstützen und vielleicht das Interesse wecken,
                                                                   sich ausführlicher mit der Elektrotechnik zu befassen.

                                                                   Günter E. Wegner, Seevetal 2013
             Basiswissen Elektrotechnik,
             1. Auflage 8/2013, 148 Seiten,
             Format 20,7 cm x 29,7 cm
             ISBN 978-3-88382-095-8

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                    übernehme ich das Buch
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                                                                                                          Blick ins Buch überzeugen
                    PLZ,Wohnort
                                                                                                          krammerag.de/webshop.php

                   Datum, Unterschrift                                                  Krammer Verlag Düsseldorf AG, Telefon 0211 / 91 49 - 3
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                                                                                                                                 EDITORIAL

         Rahmenbedingungen
         Licht und Schatten

                                        Na also, geht doch – war aber alles andere als ein-    der Binnenmarkttauglichkeit der HOAI überzeu-
                                        fach. So lässt sich kurz und salopp auf den Punkt      gen ließ, könnte am Ende des nun laufenden Ver-
                                        bringen, was den Initiatoren und Akteuren der          fahrens tatsächlich der Abschied vom verbindli-
                                        Praxisinitative Normung (PiN) entgegen vieler          chen Preisrecht der HOAI stehen. Dass Planerver-
                                        Unkenrufe in den vergangenen fünf Jahren gelun-        bände, Kammern und AHO dem EU-Deregulie-
                                        gen ist. Nach Jahren der Klage und Resignation         rungsstreben nicht tatenlos zuschauen, ist keine
                                        über immer umfangreicher werdende und praxis-          Frage. Fraglich aber ist, ob die gewichtigen Argu-
                                        ferne Tragwerksbemessungsnormen haben sie              mente der Architekten und Ingenieure für ihr be-
                                        diesen Trend umgekehrt und dem Interesse der           währtes und verehrtes Preisrecht diesmal von
                                        planenden und prüfenden Ingenieure an plausi-          schlagkräftigerer Wirkung sein werden.
                                        blen, praxistauglichen Regelwerken – professio-        Und auch die einst vom VBI mit erstrittene, von
                                        nell organisiert – Stimme und Gehör verschafft.        manchem gelegentlich verteufelte VOF steht im
                                        Mit der jetzt abgeschlossenen ersten, der pränor-      Zuge der Anfang Juli eingeleiteten größten Reform
                                        mativen Phase hat die VBI/VPI-Initiative gemein-       des Vergaberechts seit über zehn Jahren vor dem
                                        sam mit den Partner des Vereins PraxisRegeln Bau       Aus. Hintergrund dafür ist die Umsetzung dreier
                                        – PRB den Grundstein gelegt für eine anwender-         EU-Vergaberichtlinien in deutsches Recht mit
                                        und praxisfreundlichere zweite Generation der          Deadline im April nächsten Jahres. Während der
                                        Eurocodes. Jetzt gilt es, die erarbeiteten Vereinfa-   dazu Anfang Juli vom Kabinett verabschiedete
                                        chungsvorschläge als gemeinsame deutsche Po-           Gesetzentwurf aus Planersicht enttäuschend aus-
                                        sition auch auf europäischer Ebene durchzuset-         fiel (S. 4), bleibt zu hoffen, dass die zweite Stufe
                                        zen. Die Dank der gemeinsamen Anstrengung von          der Reform, die Novellierung der Vergabeverord-
                                        PiN und PRB gestärkte Rolle der Ingenieure in den      nung, die im Eckpunktepapier des Bundeswirt-
                                        Normungsgremien darf daher nicht aufgegeben            schaftsministerium im Januar angekündigten spe-
                                        werden. Die ganze Erfolgsgeschichte und welche         zifischen Vergabevorschriften für Architekten- und
                                        Herausforderungen im Hinblick auf die zweite Pha-      Ingenieurleistungen enthält und darin auch den
                                        se der Eurocode-Novellierung aktuell anstehen,         Planerforderungen Rechnung trägt.
                                        hat Dr. Ines Prokop in ihrem Beitrag ab S. 21 zu-      Genug des Ausblicks auf die kommenden Herbst-
                                        sammengetragen.                                        themen. Hier seien Ihnen erst einmal die Haupt-
                                        Während also in Sachen fachlicher Rahmenbedin-         beiträge dieser Ausgabe ans Herz gelegt. Das be-
                                        gungen viel Licht am Planerhimmel zu erkennen          ginnt mit der dieser Tage wohl meistfotografierten
                                        ist, werfen aktuelle politische Entscheidungen         Baustelle des Landes, dem Berliner Schloss. Der
                                        dunkle Schatten auf ebenso geschätzte wie ge-          Beitrag ab S. 26 erklärt die tragwerksplanerischen
                                        schmähte rechtliche Rahmenbedingungen für die          Herausforderungen des Projekts im historischen
                                        Planerbüros. Die Rede ist von dem jüngst einge-        Herz der Hauptstadt. Welche tragenden Lösun-
                                        leiteten Vertragsverletzungsverfahren der Euro-        gen in der expressiven Gestalt des Frankfurter
                                        päischen Kommission gegen die Bundesrepublik           EZB-Neubaus stecken, lesen Sie ab S. 32, was
                                        Deutschland (S. 7). Darin legt die EU-Kommissi-        den BMBF-Neubau in Berlin-Mitte zum Leucht-
                                        on Deutschland zur Last, mit den im Inland gülti-      turmprojekt in Sachen architektonischer Qualität
                                        gen HOAI-Mindestsätzen gegen die EU-Dienst-            und Nachhaltigkeit macht, ab S. 40 ff. Danach geht
                                        leistungsrichtlinie zu verstoßen, weil solche Min-     es um die sowohl baulich tragende wie architek-
                                        destsätze keinen freien Preiswettbewerb zuließen.      tonisch prägende Betonfertigteilstruktur des
                                        Da es im vorangegangenen EU-Pilotverfahren zwi-        Casinos eines Forschungsinstituts in Karlsruhe
                                        schen der EU-Kommission und dem auf deutscher          (S. 46 ff). Den konstruktiven Hauptteil beschließt
                                        Seite zuständigen Bundeswirtschaftsministerium         die Umnutzung eines früheren Wasserturms in Ra-
                                        bereits einen intensiven Austausch der Argumen-        dolfzell am Bodensee zum weltweit ersten Null-
         Ines Bronowski,                te pro und contra Mindesthonorar für Planungs-         energiehochhaus (S. 51 ff).
         Chefredakteurin                leistungen gab, sich die EU-Seite aber nicht von

                                                                                                               BERATENDE INGENIEURE 7/8  2015        3
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BuAnzWo?rterbuch_KK:Muster_RAS_Engl_4sp        12.12.2008     11:56 Uhr     Seite 101

                                                                                                Matthew Gray

                                                                Wörterbuch der
                                                                  Haustechnik
                                                                         Deutsch - Englisch
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            Matthew Gray

            Wörterbuch der Haustechnik                                                          Coupon einfach ausfüllen und
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            Der Autor Matthew Gray, seit einigen Jahren im Krammer Verlag                       40237 Düsseldorf,
            Düsseldorf AG zuständig für den internationalen Teil der Fachzeitschrift            Telefon 02 11/91 49-4 28,
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            Informationsmaterial, das ihm von Herstellern der Haustechnik zur
                                                                                                Matthew Gray zum Preis von 39,80 Euro
                                                                                                8 Tage unverbindlich zur Ansicht –
            Verfügung gestellt wurde, die Quelle für dieses Wörterbuch. So entstand
                                                                                                danach übernehme ich das Buch.
            ein Nachschlagewerk, das nicht nur als Handwerkszeug für die
            Konservation jedweder schriftlicher Form geeignet ist, sondern darüber
            hinaus sich für die Angebotserstellung, für die Anfertigung grundlegender           Name

            Verkaufsunterlagen, wie beispielsweise Kataloge, Bedienungs-
            anleitungen, Pressenotizen etc. anbietet. Das Wörterbuch enthält zusätz-            Straße
            lich einen umfangreichen Anhang mit ca. 1.000 idiomatischen Sätzen
            zu den Themen Montage, Inbetriebnahme, Wartung und Vertragsrecht.                   Postleitzahl/Ort
            Dies kann als Grundlage muttersprachlicher Formulierungen dienen.
            Damit wird das Wörterbuch sowohl für den Kaufmann, den Techniker
                                                                                                Datum/Unterschrift
            und den Planer der SHK-Branche zu einem wichtigen Wegbegleiter.

                     Bequem online bestellen: www.krammerag.de/shop
BERATENDE INGENIEURE - KONSTRUKTIV - TRAGENDE LÖSUNGEN BUILDING INFORMATION MODELING - VBI-POSITION NORMUNG - EINE ERFOLGSGESCHICHTE - Verband ...
INHALT

                                                           3 EDITORIAL
                                                             Rahmenbedingungen – Licht und Schatten
                                                             Ines Bronowski

                                                           6 VBI IM DIALOG
                                                             Im Kampf für die HOAI – Interview mit VBI-Präsident Cornelius

                                                              ÖPP – Fluch oder Segen?

                                                          10 NAMEN UND NACHRICHTEN

                                                          16 WORAN ARBEITEN SIE GERADE

                                                             INGENIEURBERATUNG
                                                          20 Projektsteuerung – Revolutioniert BIM das Projektmanagement?
                                                             Peter Tzschlock

                                                                                                                                           Abbildung: Sauerbruch Hutton, Berlin
Beilagenhinweis:
Dieser Ausgabe liegen der Flyer
zum VBI-Bundeskongress 2015
und der aktuelle Unita-Brief bei.
                                                          23 Brandschutz – Fortschreibung des Leistungsbildes
                                                             Udo Kirchner

                                                          28 Kommunale Daseinsvorsorge – Szenarien und Planungsunterstützung
                                                             Michael Lange, Michael Hippe
  BERATENDE
  INGENIEURE
  FACHMAGAZIN FÜR PLANEN UND BAUEN            9/10 2015
                                                          32 Facility Management Consulting – Interview mit Lars B. Schöne
                                                             Ines Bronowski

                                                          34 Modernisierung Bonifazius Türme, Mainz – Konsens von Brand- und
                                                             Bestandsschutz

                                                             BERUF UND RECHT
                                                          36 Urteile in Leitsätzen – Entscheidungen der Oberlandesgerichte und des BGH
                                                             Sabine von Berchem

                                                          37 ABC des Baurechts – Baukostenobergrenze deckelt Planerhonorar
                                                             Janis Heiliger
  VBI KÄMPFT FÜR HOAI

  REVOLUTIONIERT BIM DAS PROJEKTMANAGEMENT?
                                                             INFRASTRUKTUR
  PLANERAUFGABE RADFAHRBOOM                               38 Herausforderung für die Verkehrsplanung – Radfahren boomt
                                                             Tatjana Steidl

Zum Titelbild:                                            41 PRODUKTE UND PROJEKTE
Der Radfahrboom fordert Umdenken in                       50 Neue BetrSichV – Prüfung vor Inbetriebnahme für neue Aufzüge
Verkehrs- und Stadtplanung, Holland setzt                    Thomas Lipphardt
dabei Maßstäbe, z. B. mit dem Hovenring
                                                          52 TIPPS UND TERMINE
bei Eindhoven.
Foto: ipv Delft creative ingenieurs                       58 IMPRESSUM

                                                                                                        BERATENDE INGENIEURE 9/10  2015                     5
BERATENDE INGENIEURE - KONSTRUKTIV - TRAGENDE LÖSUNGEN BUILDING INFORMATION MODELING - VBI-POSITION NORMUNG - EINE ERFOLGSGESCHICHTE - Verband ...
VBI IM DIALOG

    BIM                                                                                        tion Modeling auf einen einheitlichen Dis-
                                                                                               kussionsstand zu bringen. Die Teilneh-
    VBI verabschiedet Positionspapier                                                          mer der Runde verständigten sich da-
    „Digitalisierung des Planens heißt Digi-        Mit durchaus kritischen Anklängen schil-   rauf, das vom VBI-Ausschuss Konstruk-
    talisierung der Daten, meint also das Mo-       derten die rund 30 Teilnehmer den Stel-    tiver Ingenieurbau vorgelegte BIM-Posi-
    dellieren der Informationen“ – mit diesen       lenwert des Themas BIM in ihren Fach-      tionspapier zum gemeinsamen Stand-
    erläuternden Worten eröffnete der Vor-          gruppen, Ausschüssen und Arbeitskrei-      punkt der VBI-Gremien zu machen.
    sitzende des VBI-Arbeitskreises BIM             sen.                                       Dem schloss sich der VBI-Vorstand an,
    Prof. Dr. Hans-Georg Oltmanns den Er-           Im Verlaufe des Treffens gelang es, die    der auf seiner Sitzung am 25. Juni das
    fahrungsaustausch der Vertreter aller           unterschiedlichen Erfahrungen und Er-      folgende VBI-Positionspapier verab-
    VBI-Fachgremien am 19. Juni in Berlin.          wartungen in Sachen Building Informa-      schiedet hat.

                                                                                               Transparenzinitiative
                                VBI-POSITIONSPAPIER BIM
                                                                                               Bundestag stärkt
     Der Verband Beratender Ingenieure VBI            gleichen Detaillierungsgrad arbeiten.    freie Berufe
     wirkt mit bei der schrittweisen Einfüh-        - Den Meilensteinen der Kostenermitt-
                                                                                               Am 2. Juli beschloss der Deutsche Bun-
     rung von BIM in den deutschen Pla-               lung (Kostenschätzung und Kosten-
                                                                                               destag den Antrag der Fraktionen der
     nungs- und Bauprozess bei öffentli-              berechnung) müssen definierte Rei-
                                                                                               CDU/CSU und SPD vom 17. Juni 2015
     chen und privaten Bauvorhaben.                   fegrade des 3D-Modells zugeordnet
                                                                                               (Drucksache 18/5217) „Transparenzini-
     Erster Schritt der Einführung sollte die         werden.
                                                                                               tiative der Europäischen Kommission
     koordinierte 3D-Planung aller Planungs-        - Ausschreibung und Vergabe der Bau-
                                                                                               mitgestalten – Bewährte Standards im
     partner sein. Ziel ist ein kontinuierlicher,     leistung setzt die notwendige Detail-
                                                                                               Handwerk und in den Freien Berufen er-
     synchroner Planungsprozess aller Pla-            tiefe des 3D-Modells voraus.
                                                                                               halten“. In einem 11-Punkte-Forderungs-
     nungspartner.                                  - Die Planung mit Modellen erzwingt ei-
                                                                                               katalog an die Bundesregierung beken-
     Dies setzt weitreichende Veränderun-             nen größeren Planungsaufwand in
                                                                                               nen sich die Regierungsfraktionen aus-
     gen in der deutschen Planungskultur              den frühen Leistungsphasen und da-
                                                                                               drücklich zu den Freien Berufen.
     sowohl auf Seiten der Planer als auch            mit eine Anpassung der HOAI.
                                                                                               Explizit wird die Bundesregierung auf-
     auf Seiten der öffentlichen und priva-         - Die Werkplanung ist nicht Gegenstand
                                                                                               gefordert, mit den Regelungen zur
     ten Bauherrschaft voraus:                        des 3D-Modells.
                                                                                               Fremdkapitalbeteiligung sicherzustellen,
     - Der Bauherr benennt alle Beteiligten         Der VBI unterstützt die Fortentwicklung
                                                                                               dass die Unabhängigkeit der Berufsaus-
       eines Planerteams und den BIM-Ko-            der koordinierten 3D-Planung hin zu ei-
                                                                                               übung der Freien Berufe nicht durch wirt-
       ordinator bei Planungsbeginn und be-         ner integrierten Massenermittlung, Aus-
                                                                                               schaftliche oder sachfremde Interessen
       auftragt mindestens die Leistungs-           schreibung, Kostenverfolgung, Bauab-
                                                                                               gefährdet wird. Die Bundesregierung sol-
       phase 1 bis 6.                               laufplanung und Facility Management.
                                                                                               le außerdem, heißt es in dem Antrag, mit
     - Die BIM-Standards werden gemein-             Der VBI betont, dass die Beratenden
                                                                                               dem System der Kosten- und Honorar-
       sam festgelegt.                              Ingenieure die BIM-Entwicklung als
                                                                                               ordnung der Freien Berufe gewährleis-
     - Damit jeder Fachplaner sein eigenes          Chance für die Stärkung des Berufs-
                                                                                               ten, dass weiterhin die am Gemeinwohl
       3D-Fachmodell erstellen kann, bedarf         standes im Planungsprozess sehen.
                                                                                               orientierte Leistungserbringung sicher-
       es eines initialen Modells, das i.d.R.       Der VBI betont, dass die in Deutsch-
                                                                                               gestellt und ein Preiswettbewerb auf Kos-
       durch die Objektplanung zu erstellen         land erprobte und bewährte Trennung
                                                                                               ten der Qualität verhindert werde.
       ist sowie universeller Schnittstellen        von Planung und Realisierung durch
                                                                                               Die Beauftragte der SPD-Bundestags-
       (open BIM).                                  die große Transparenz bei BIM-Projek-
                                                                                               fraktion für den Mittelstand und das
     - Jeder Planungsbeteiligte haftet für die      ten gestärkt wird und zu wirtschaftlich
                                                                                               Handwerk Sabine Poschmann, MdB, be-
       Vollständigkeit und Richtigkeit der von      und termingerecht erstellten Bauwer-
                                                                                               tonte: „Dass die HOAI, die Honorarord-
       ihm an andere Planer übergebenen             ken führt. Schnittstellenprobleme wer-
                                                                                               nung für Architekten und Ingenieure, mit
       Modelldaten.                                 den dadurch minimiert.
                                                                                               EU-Recht vereinbar ist, haben uns be-
     - Alle Planer kontrollieren regelmäßig         Der VBI fordert die Berufsverbände auf,
                                                                                               reits 2013 mehrere Gutachten bestätigt.
       bzw. zu vereinbarten Meilensteinter-         die kleinen Planungsbüros bei der Um-
                                                                                               Der Europäische Gerichtshof ist in eine
       minen gemeinsam Kollisionen und              setzung von BIM durch genossen-
                                                                                               ähnliche Richtung gegangen.“
       Detaillierung.                               schaftliche Lösungen zu unterstützen.
     - Hierzu müssen alle Planer synchron im        www.vbi.de/downloads

6   BERATENDE INGENIEURE 7/8  2015
BERATENDE INGENIEURE - KONSTRUKTIV - TRAGENDE LÖSUNGEN BUILDING INFORMATION MODELING - VBI-POSITION NORMUNG - EINE ERFOLGSGESCHICHTE - Verband ...
VBI IM DIALOG

Vertragsverletzungsverfahren der EU

HOAI-Mindestsätze in der Kritik
Bei einem Gespräch zwischen Vertre-          leistungsrichtlinie genügen und gegen       gesetzliche Regelungen zu harmonisie-
tern der Architekten, Ingenieure und         die Niederlassungsfreiheit verstoßen. Die   ren. Im Rahmen dieser Diskussion ist die
Steuerberater am 16. Juli wurde das wei-     verbindlichen Mindestsätze würden die       HOAI von der Kommission schon häu-
tere Vorgehen der Planer in Sachen Ver-      Dienstleister daran hindern, über den       fig als hinderlich bezeichnet worden.
tragsverletzungsverfahren abgestimmt.        Preis und/oder die Qualität der Leistun-    Der VBI hatte im vergangenen Jahr eine
Dabei wurde beschlossen, dass AHO,           gen miteinander zu konkurrieren.            Umfrage in der Mitgliedschaft durchge-
Bundesarchitekten- und Bundesinge-           Dem Schreiben war ein sogenanntes EU-       führt, um Argumente aus dem Alltag sei-
nieurkammer dem verantwortlichen Wirt-       Pilot-Verfahren vorausgegangen, in dem      ner Mitglieder zu ermitteln, die eine Er-
schaftsministerium noch einmal die „Bin-     es zwischen Kommission und Bundes-          haltung der Regulierungen für beraten-
nenmarkttauglichkeit“ der HOAI-Min-          wirtschaftsministerium (BMWi) bereits       de Ingenieure stützen. Diese Ergebnis-
destsätze begründen – VBI-Justiziarin        einen intensiven Austausch der Argu-        se bringt der VBI in die aktuelle Debatte
Sabine von Berchem bringt die VBI-Po-        mente pro und contra verbindlicher Min-     ein.
sition ein. Am 19. August findet eine ent-   destpreise, wie sie die HOAI enthält, ge-   Deutschland hat bis Mitte September
sprechende Verbändeanhörung statt.           geben hatte. Dabei überzeugten die Ar-      Zeit, die verbindlichen Vergütungsrege-
Das Vertragsverletzungsverfahren hat-        gumente des BMWi die Kommission of-         lungen der Architekten, Ingenieure und
te die Europäische Kommission am 18.         fenbar nicht von der Erforderlichkeit von   Steuerberater europarechtlich zu recht-
Juni eröffnet. Die Kommission setzte die     Mindesthonoraren für Planungsleistun-       fertigen. Sollte das Antwortschreiben der
Bundesregierung darüber in Kenntnis,         gen.                                        deutschen Regierung die Kommission
dass die verbindlichen Mindestsätze der      Beide Verfahren sind im Rahmen der          erneut nicht überzeugen, ist davon aus-
Honorarordnung für Architekten- und In-      Transparenzinitiative zu betrachten. Ziel   zugehen, dass die Kommission Klage
genieurleistungen (HOAI) sowie die Re-       der Transparenzinitiative der Europäi-      beim Europäischen Gerichtshof gegen
gelungen                              der    schen Kommission ist es, Hindernisse        Deutschland einreichen wird. Wie die-
Steuerberatervergütungsverordnung            für den freien Dienstleistungsverkehr in    ses Verfahren ausgeht, kann niemand
(StBVV) nicht der europäischen Dienst-       Europa zu beseitigen und vorhandene         voraussagen.

VBI/DEGES-Seminar

Aus Fehlern lernen
„Wir wollen noch besser werden, denn         Dr. Udo Pasderski, Deges-Bereichslei-       Frage stecke und auf welche Lücke im
die Deges braucht gute Planer und wir        ter Koordination Technik, kündigte an,      Vertrag damit hingewiesen werde.
brauchen die Deges als guten Auftrag-        dass die nunmehr sicher finanzierten In-    Gerald Müller, Ashalta Ingenieurgesell-
geber“, gab Rudolf Schröder, Grontmij        frastrukturprojekte schnell auf den Weg     schaft für Verkehrsbau mbH, stellte als
GmbH, zur Begrüßung der erneut rund          gebracht werden sollten. Wie dabei ty-      Vertreter der Auftragnehmer den Um-
60 Teilnehmer des inzwischen dritten Se-     pische Fehler in der Mengenermittlung       gang mit Planungsfehlern in der Projekt-
minars der Reihe „Aus Fehlern lernen“        zu vermeiden sind, erläuterte Thomas        ausführung sowie die Möglichkeiten zur
am 16. Juni in Berlin die Marschrichtung     Eibl, Deges. Er schilderte Schwierigkei-    Minimierung unvermeidbarer Folgepro-
vor. Ziel der gemeinsamen Veranstaltung      ten und mögliche Fehlerursachen im          bleme anhand eines konkreten Beispiels
von VBI und Deges sei die Verbesserung       Rahmen der Mengenermittlung anhand          dar. Nach seiner Erfahrung sei das Be-
der Zusammenarbeit entsprechend der          konkreter Beispiele – vor allem in Hin-     harren auf Maximalpositionen meist kon-
gemeinsam erarbeiteten Leitlinien zum        blick auf die Entwässerung, das Planum      traproduktiv, alternative Methoden der
Projektumgang. „Erfolgreiche Projekte“,      und die Bauwerkshinterfüllung.              Streitbeilegung unter Beteiligung Exter-
so Schröder, „lassen sich nur gemein-        Was sich aus Nachträgen lernen lässt,       ner sollten hingegen öfter genutzt wer-
sam realisieren.“                            erläuterte Sven Naupold, ebenfalls De-      den.
Erneut standen deshalb typische Fehler       ges. Da Baumaßnahmen und die damit          Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwi-
sowohl aus Sicht des Auftragnehmers          verbundenen Verträge „Unikate“ seien,       schen VBI und Deges wird fortgesetzt.
als auch des Auftraggebers zur Diskus-       werde es immer wieder auch zu Fehlern       Interessenten für die nächsten Semina-
sion sowie diesmal die Themen Mengen-        kommen. Jedoch solle man bei jedem          re können sich in der VBI-Geschäftsstel-
ermittlung, Qualität im Asphalt-/Beton-      Nachtrag und bei jeder Bieteranfrage ge-    le bei Catharina Stahr (stahr@vbi.de.)
straßenbau und Baugrundgutachten.            nau betrachten, was genau hinter der        melden.

                                                                                                 BERATENDE INGENIEURE 7/8  2015     7
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VBI IM DIALOG

    Vergaberechtsreform

    Enttäuschender Gesetzentwurf aus Planersicht
    Das Bundeskabinett verabschiedete am        nungsleistungen: „Weder wird auf den           April 2018 wird dann auch die gesamte
    8. Juli den Gesetzentwurf zur Moderni-      Vorrang des Verhandlungsverfahrens ver-        Kommunikation und der Informationsaus-
    sierung des Vergaberechts. Damit wird       wiesen noch auf die Besonderheiten bei         tausch insbesondere im Hinblick auf die
    offiziell die größte Reform des Vergabe-    der Ermittlung des Auftragswerts.“             Annahme von Angeboten in elektronischer
    rechts seit über zehn Jahren eingeleitet,   Im weiteren Verlauf wird der Regierungs-       Form Pflicht. Die hieraus resultierenden
    an deren Ende drei neue EU-Vergabericht-    entwurf nunmehr dem Bundesrat zuge-            Aktivitäten der Bundesregierung werden
    linien bis 18. April 2016 in deutsches      leitet. Der Bundesrat wird sich erst nach      in dem Projekt E-Beschaffung gebündelt.
    Recht umgesetzt sein müssen.                der Sommerpause mit dem Gesetzent-             Der VBI fordert diesbezüglich, dass die
    Der nun vorliegende Gesetzentwurf der       wurf befassen. Anschließend geht der Ge-       Umsetzung schnittstellenneutral und oh-
    Bundesregierung basiert auf den im Ja-      setzentwurf ins Parlament. „Unsere For-        ne proprietäre Software offen für entspre-
    nuar 2015 von der Bundesregierung be-       derungen werden somit erst in der Ver-         chende gängige Systeme erfolgt. Dieser
    schlossenen Eckpunkten zur Reform des       gabeverordnung Ende 2015 realisiert“,          Appell ist vom zuständigen Bundesminis-
    Vergaberechts und ändert den Vierten        bedauert von Berchem.                          terium des Innern (BMI) inzwischen auf-
    Teil des Gesetzes gegen Wettbewerbs-        Eine besondere Herausforderung für die         gegriffen worden. So wurde unter Füh-
    beschränkungen (GWB) erheblich. Ne-         öffentlichen Auftraggeber wird die Einfüh-     rung des BMI-Beschaffungsamtes eine
    ben umfangreichen inhaltlichen Ände-        rung der elektronischen Vergabe im Zu-         föderale Arbeitsgruppe eingerichtet, die
    rungen wird auch die Struktur des GWB       ge der nun eingeleiteten Vergaberechts-        mit Vertretern der Lösungsanbieter den
    modifiziert. Auf den ersten Blick ist die   reform sein. Danach sind die öffentlichen      Standard XVergabe erarbeitet hat. Mit der
    Berücksichtigung der Stellungnahmen         Verwaltungen verpflichtet, an 18. April        Einführung der XVergabe wird eine Inter-
    der Wirtschaft zum Referentenentwurf        2016 die Bekanntmachung und Bereit-            operabilität der unterschiedlichen E-Ver-
    enttäuschend. Nur sehr wenige Punkte        stellung von Vergabeunterlagen im Ober-        gabeplattformen in Bund und Ländern
    wurden übernommen. Nach Einschät-           schwellenbereich grundsätzlich elektro-        hergestellt, so dass ein Bieter mit nur noch
    zung von Sabine von Berchem, stellver-      nisch durchzuführen. Die Vergabeunter-         einer Client-Software auch unterschied-
    tretende VBI-Hauptgeschäftsführerin, fin-   lagen müssen unentgeltlich, uneinge-           liche Vergabeplattformen bedienen kann.
    den sich darin keinerlei Hinweise auf die   schränkt und vollständig sowie direkt zu-
    Besonderheiten bei der Vergabe von Pla-     gänglich sein. Zwei Jahre später, ab 18.

    Architektur und Technik

    2. Auflage des Berliner Brunchs
    Die VBI-Fachgruppe Architektur und          Die Diskussion machte deutlich, dass           teile der Digitalisierung ausschöpfen
    Technik versammelte am 9. Juli erneut       nicht nur die Erfahrungen mit BIM unter-       kann. Zur Bewältigung dieser Aufgaben
    Ingenieure und Architekten aus VBI und      schiedlich ausgeprägt sind, sondern            haben die Verbände die planen-bauen
    BDA zum interdisziplinären Dialog in Ber-   auch sehr unterschiedliche Erwartungen         4.0 ins Leben gerufen.
    lin. Beim Brunch im Capital Club stand      an das digitale Planen gestellt werden.        Und wie sieht es nun mit der Zusammen-
    diesmal das Thema Digitalisierung im        So wurden Risiken und Chancen, die             arbeit von Architekten und Ingenieuren
    Vordergrund. Dabei galt das Augenmerk       sich mit der Einführung digitalisierter Ver-   aus? Eins ist klar: Das Arbeiten im digi-
    der Veranstalter vor allem der Frage, in-   fahren im Prozess von Planen, Bauen            talen Modell verlangt den Beteiligten
    wieweit eine Digitalisierung des Pla-       und Betreiben ergeben, detailliert erör-       deutlich mehr Kooperation ab. Vielleicht
    nungsprozesses durch Building Informa-      tert. Dabei ließen sich die BIM-erfahre-       verwirklicht sich mit BIM tatsächlich der
    tion Modeling auch Architekten und In-      nen Teilnehmer in die Karten schauen,          integrale Planungsprozess, von dem
    genieure zu einer stärker kooperativen,     darunter auch Prof. Hans-Georg Olt-            schon so lange die Rede ist.
    integralen Arbeitsweise veranlasst.         manns, der als unentwegter Fürsprecher         Die Teilnehmer waren sich einig, dass
    Den Impulsvortrag steuerte Helmut Bra-      der Methode in Berlin einmal mehr die          das Gespräch eine Fortsetzung verlangt.
    mann bei, der als einer der beiden Ge-      Chancen der Digitalisierung betonte. Olt-      Deshalb wird die VBI-Fachgruppe auch
    schäftsführer der planen-bauen 4.0          manns verschwieg jedoch ebenso we-             im Herbst/Winter zum Thema BIM ein-
    GmbH die Gelegenheit nutzte, die neue       nig wie Bramann die Fülle der Aufgaben,        laden. Dann soll es um praktische Erfah-
    Gesellschaft mit ihren Aufgaben vorzu-      die noch zu bewältigen sind, bevor die         rungen aus der Planung gehen.
    stellen.                                    Branche auch in Deutschland alle Vor-

8   BERATENDE INGENIEURE 7/8  2015
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Brückenbaupreis 2016

Bewerbungsendspurt läuft
Brücken vernetzen Menschen und Märk-
te. Sie sind Ausdruck der Kreativität und
Innovationskraft von Bauingenieuren.
Das ist in der Fachwelt kein Geheimnis,
aber die breite Öffentlichkeit weiß wenig
über den Beitrag der Ingenieure zur Bau-
kultur. Das will der Wettbewerb um den
Deutschen Brückenbaupreis ändern. Er
wurde 2006 gemeinsam von VBI und
Bundesingenieurkammer aus der Taufe
gehoben und avancierte binnen kürzes-
ter Frist zum renommiertesten Ingenieur-
baupreis Deutschlands.                      Preis erneut in den beiden Kategorien       Brückenbaupreises 2016“ findet am
Im März haben die Auslober die Wettbe-      „Straßen- und Eisenbahnbrücken“ sowie       14. März 2016 statt, dem Vorabend des
werbsrunde um den Deutschen Brücken-        „Fuß- und Radwegbrücken“.                   26. Dresdner Brückenbausymposiums.
baupreis 2016 gestartet. Die Bewer-         Die Bewertung der eingereichten Arbei-      Zu dieser Festveranstaltung erwarten
bungsfrist endet am 12. September –         ten übernimmt eine aus sieben anerkann-     VBI und BIngK erneut ca. 1.300 Inge-
noch bis dahin können Brücken zum           ten Brückenbauexperten bestehende Ju-       nieure sowie namhafte Persönlichkeiten
Wettbewerb vorgeschlagen werden, de-        ry. Sie zeichnet die Bauwerke sowie die     aus Politik und Wirtschaft.
ren Fertigstellung, Umbau oder Instand-     Ingenieure aus, die an verantwortlicher     Ausschreibungsunterlagen und weitere
setzung zwischen dem 1. September           Stelle wesentlichen Anteil am Entstehen     Informationen:
2012 und dem 1. September 2015 abge-        der ausgezeichneten Brücken hatten.         www.brueckenbaupreis.de
schlossen worden ist. Vergeben wird der     Die feierliche Verleihung des „Deutschen

Erfahrungsaustausch                                                                     den. Gilka machte deutlich, dass die
„Quality Gates“ mit Auftragnehmern                                                      Quality Gates ein wichtiges Instrument
                                                                                        seien, die Termin- und Budgetsicherheit
Hans-Jörg Niemeck als VBI-Vertreter und     nach der Umstrukturierung – geplant sind    bei Infrastrukturprojekten der DB zu er-
Michael Gilka, Hauptgeschäftsführer der     die Zusammenlegung von Teilen der DB        höhen und damit auch die personal- und
Bundesvereinigung Mittelständischer         ProjektBau mit der DB International – da-   kostenintensive Nachtragsbearbeitung
Bauunternehmen, trafen am 2. Juni DB-       für sorgen, dass die Quality Gates auch     auf beiden Seiten, Auftraggeber- und
Infrastrukturvorstand Dr. Volker Kefer zu   bei DB Netz und DB Station&Service ver-     Auftragnehmerseite, zu reduzieren. Dies
einem ausführlichen Gespräch über die       traglich zwischen den Partnern (DB mit      schone wertvolle Ressourcen, die statt-
Fortführung und Weiterentwicklung der       Planungsbüros, Bau- und Ausrüstungs-        dessen genutzt werden könnten, um zu-
„Quality Gates“ mit Auftragnehmern. Nie-    firmen) vereinbart und im Projektverlauf    sätzliche Projekte anzuschieben und um-
meck und Gilka warben bei der Bahn da-      angewendet werden.                          zusetzen. Kefer bat die Verbandsvertre-
für, auch nach den Umstrukturierungen       Niemeck wies auch im Namen des so-          ter darum, ihre Mitgliedsfirmen ebenfalls
zur Weiterentwicklung der Abwicklungs-      genannten Kernteams, das sich aus Ver-      auf die konsequente Anwendung der
prozesse und -strukturen von Infrastruk-    tretern der Bahn, Ingenieurbüros, Bau-      Quality Gates und deren Prozesse ein-
turprojekten im DB-Konzern das Instru-      und Ausrüstungsfirmen zusammensetzt,        zuschwören. Alle Beteiligten waren sich
ment von Quality Gates zu nutzen und        darauf hin, dass man durch das Monito-      darin einig, dass aufgrund des in den
zu stärken.                                 ring in den Vorhaben jetzt nach einigen     nächsten Jahren deutlich steigenden Be-
Gleich zu Beginn betonte Kefer, dass er     Jahren Schlüsse ziehen könne, an wel-       darfs an Planungs- und Ausführungsleis-
noch vor Einführung der Quality Gates       chen Stellen im Vorbereitungs-, Pla-        tungen die Qualität nicht auf der Strecke
im Planungs- und Baubereich, im Rah-        nungs- und/oder Ausführungsprozess          bleiben dürfe und die Aufgaben nur mit-
men der Beschaffung von Fahrzeugen          die „wunden Punkte“ liegen. Somit könn-     einander sowie auf Augenhöhe erfolgreich
die Notwendigkeit und Bedeutung die-        ten in der nächsten Stufe Empfehlungen      und effizient erbracht werden könnten.
ser Rahmenrichtlinien erkannt und um-       vom Kernteam für weitere Verbesserun-       Quality Gates leisten dabei einen wesent-
gesetzt habe. Insofern werde er auch        gen/Veränderungen ausgearbeitet wer-        lichen Beitrag.

                                                                                                BERATENDE INGENIEURE 7/8  2015     9
BERATENDE INGENIEURE - KONSTRUKTIV - TRAGENDE LÖSUNGEN BUILDING INFORMATION MODELING - VBI-POSITION NORMUNG - EINE ERFOLGSGESCHICHTE - Verband ...
VBI IM DIALOG

     Bau von Großprojekten                                                                                                                   lich initiiert hat. Die planen-bauen 4.0 will
                                                                                                                                             dabei auch verhindern, dass BIM zu ei-
     Empfehlungen der Reformkommission                                                                                                       ner Marktzugangshürde für kleine Un-
                                                                                                                                             ternehmen wird.
                                                                                                                                             Einigkeit herrschte auch beim Grundsatz
                                                                                                                                             „Qualität vor Preis“. Je besser die Pla-
                                                                                                                                             nung sei, desto wirtschaftlicher sei
                                                                                                                                             schlussendlich das gesamte Bauprojekt.
                                                                                                                                             Wie VBI-Vorstand Dr. Heinrich Best be-
                                                                                                                                             tonte, stehe das Prinzip der Vergabe an
                                                                                                                                             den wirtschaftlichsten und nicht an den
                                                                                                                                             billigsten Bieter auch nicht im Wider-
                                                                                                                                             spruch zum existierenden Vergaberecht,
                                                                                                                                             es wurde bislang nur nicht eingehalten.
                                                                                                                                             „Die Vergabestellen müssen ertüchtigt
                                                                                                                                             werden“, so Best, „Vergaben nach qua-
                                                                                                                                             litativen Kritierien durchzuführen.“
                                                                                                                                             Außerdem unterstrich er, dass die im
                                                                                                                                             Endbericht geforderte partnerschaftli-
                                                                                                                                             che Zusammenarbeit unabhängig vom
                                                                                                                                             Geschäftsmodell sei, also auch bei der
                                                                                                                                             in Deutschland regelmäßig angewende-
     ▲ Mitverantwortet von VBI-Mitglied Boll und Partner: Großprojekt „Milaneo“ in Stuttgart                                                 ten konventionellen Vergabe auf Basis
       Foto: Boll und Partner, Dirk Münzner                                                                                                  einer ausgereiften Planung oder bei al-
                                                                                                                                             ternativen Beschaffungsvarianten wie
     Die Reformkommission „Bau von Groß-                   Der Aktionsplan solle, so der Minister,                                           ÖPP oder wettbewerblichem Dialog
     projekten“ hat am 29. Juni ihren Ab-                  ins Parlament gebracht und von entspre-                                           funktioniere.
     schlussbericht vorgelegt. Bundesver-                  chenden gesetzlichen Maßnahmen be-                                                Die Reformkommission soll bestehen blei-
     kehrsminister Alexander Dobrindt wür-                 gleitet werden.                                                                   ben, um die Umsetzung der empfohlenen
     digte die Arbeit der Expertenkommissi-                Alle Beteiligten zeigten sich mit dem Ar-                                         Maßnahmen und die begonnenen Pilot-
     on, in der VBI-Vorstand Dr. Heinrich Best             beitsergebnis zfrieden. Es habe von An-                                           projekte fachlich zu begleiten. Sie soll da-
     die Planer vertreten hat, und kündigte                fang an, die Intention gegeben, die Pla-                                          zu zukünftig mindestens einmal jährlich
     nicht weniger als einen Kulturwandel im               nung zu stärken, ohne dabei die Bauent-                                           zusammenkommen. Das nächste Treffen
     Bau an. Aus den Empfehlungen der                      wicklung um Jahre zu verlängern.                                                  ist Ende dieses Jahres vorgesehen.
     Kommission wurde ein Aktionsplan ent-                 Auch die Vertreter der Planerorganisa-
     wickelt, der folgende zehn Punkte um-                 tionen, der Bauindustrie und des Bau-                                             BFB-Wahl
                                                           gewerbes zeigten sich zuversichtlich, die
     fasst:
                                                           Empfehlungen auch umsetzen zu kön-
                                                                                                                                             Kammeyer folgt
     1. Nutzung digitaler Methoden (Building
        Information Modeling)                              nen, nicht zuletzt durch die Arbeit der                                           auf Cornelius
     2. Erst planen, dann bauen                            „planen-bauen 4.0 – Gesellschaft für di-                                          Die Mitgliederversammlung des Bundes-
     3. Risikomanagement und Erfassung von                 gitalisiertes Planen, Bauen und Betrei-                                           verbands der Freien Berufe BFB wählte
        Risiken im Haushalt                                ben“, deren Gründung der VBI maßgeb-                                              Ende Juni Präsidium und Vorstand neu.
     4. Stärkere Transparenz und Kontrolle                                                                                                   Im Präsidium vertritt nun der Präsident
     5. Kooperatives Planen im Team                                                                                                          der Bundesingenieurkammer Hans-Ull-
     6. Vergabe an den Wirtschaftlichsten,                                                                                                   rich Kammeyer die beratenden Ingenieu-
                                                                         Refformkommission Bau von
        nicht den Billigsten                                             Großprojekten                                                       re. Er löste VBI-Präsident Dr. Volker Cor-
     7. Partnerschaftliche Projektzusammen-                              Komplexität beherrschen – kostengerecht, termintreu und effizient

                                                                                                                                             nelius als BFB-Vizepräsident ab, der aber
                                                                         Endbericht
        arbeit                                                                                                                               weiterhin dem BFB-Vorstand angehört,
     8. Außergerichtliche Streitbeilegung                                                                                                    der erstmals von der Mitlgiederversamm-
     9. Verbindliche Wirtschaftlichkeitsunter-                                                                                               lung gewählt wurde und mit Präsidium
        suchung                                                                                                                              insgesamt 23 Vertreter der Mitgliedsor-
     10. Klare Prozesse und Zuständigkei-                                                                                                    ganisationen umfasst. BFB-Präsident ist
          ten/Kompetenzzentren                                                                                                               weiterhin Dr. Horst Vinken.

10   BERATENDE INGENIEURE 7/8  2015
VBI IM DIALOG

Verkehrsinfrastruktur                            VBI-Vorstand Dr. Best bei

Erst planen,                                     der ProMobilität-Veranstaltung
                                                 Foto: Bildschön / Semmer
dann bauen
„Wenn sich eine solche Gesellschaft auf
originäre Bauherrenaufgaben konzen-
triert, alle anderen Leistungen am Markt
einkauft, können wir damit leben.“ Mit
diesem Statement brachte Vorstands-
mitglied Dr. Heinrich Best die VBI-Posi-
tion zu der von der sogenannten Fratz-
scherkommission vorgeschlagenen zen-
tralen Bundesfernstraßengesellschaft als
Möglichkeit zu Projektbeschleunigung
und Mobilisierung zusätzlicher Mittel für
die Straßeninfrastruktur auf den Punkt.
Anlass war eine mit mehr als 300 Teil-
nehmern aus Wirtschaft und Politik gut
besuchte Veranstaltung der Initiative Pro
Mobilität, zu deren Mitgliedern der VBI
gehört, am 10. Juni in Berlin. Aktuelles
Thema: „Investitionen in Bundesfernstra-
ßen effizient umsetzen“.
„Wir als Planer wollen Ingenieuren ge-         seines Hauses, die lange beklagte Inves-      Vehement gegen eine solche Gesell-
genübersitzen“, betonte Best, „erfolg-         tionslücke in die Infrastruktur nachhaltig    schaft und die damit verbundene Ab-
reiche Projekte brauchen Kompetenz             zu füllen. Dabei sehe er die Bundesre-        schaffung der Auftragsverwaltung für die
und Kapazitäten auf beiden Seiten, in          gierung auf gutem Weg. Mit dem jüngs-         Bundesfernstraßen durch die Länder
der Bauverwaltung und in den Ingenieur-        ten, vom Bundestag verabschiedeten            sprach sich Christian Pegel als Vorsit-
büros.“ Diese müssten jetzt parallel zum       Paket von zusätzlichen 4,35 Mrd. Euro         zender der Verkehrsministerkonferenz
Investitionshochlauf aufgebaut werden.         Haushaltsmitteln für Straße, Schiene und      aus. Der Minister für Verkehr, Energie und
Das braucht Zeit und kostet Geld. Au-          Breitbandausbau zwischen 2016 und             Infrastruktur von Mecklenburg-Vorpom-
ßerdem müsse grundsätzlich wieder              2018 wurde nun auch die lange Zeit ge-        mern lobte zwar die Deges, prophezei-
nach dem Grundsatz verfahren werden:           forderte Überjährigkeit der Mittel einge-     te aber Chaos bei Übertragung des Mo-
keine Vergaben ohne fertige Ausfüh-            führt.                                        dells auf eine zentrale bundesweite Ge-
rungsplanung. Dies sei auch Konsens            Vor dem Hintergrund des in seinem Hau-        sellschaft. Außerdem würde der Umbau
unter den Mitgliedern der Reformkom-           se favorisierten Systemwechsels von der       der Verwaltung die vorhandenen Kräfte
mission Großprojekte gewesen, um künf-         Steuer- zur Nutzerfinanzierung (Auswei-       auf der falschen Baustelle binden. Die
tig die Mittel nicht nur bei Verkehrsinfra-    tung der Lkw-Maut, Einführung Pkw-            sähe er aktuell lieber in den Aufbau von
strukturprojekten effizient einzusetzen.       Maut) sei auch die eigenständige Bun-         Kompetenzen und Kapazitäten der re-
Zudem plädierte Best für einen „Redak-         desfernstraßengesellschaft zur Bünde-         gionalen Ämter und Verwaltungen zur
tionsschluss in der Planung“, da bei fort-     lung der Verantwortung für Planung und        Planungs- und Bauabwicklung konzen-
geschrittenem Planungsstand jede Än-           Finanzierung in einer Hand wichtig. Die       triert, damit die zusätzlichen Mittel effi-
derung durch neue Umwelt- oder Sicher-         Mautgelder könnten direkt zweckgebun-         zient eingesetzt werden können, so Pe-
heitsauflagen zeit- und kostenaufwän-          den an diese Gesellschaft fließen, ohne       gel. Mit seinem Vorredner aus dem Bun-
dige Umplanungen nach sich zöge.               Umweg über „die klebrigen Finger der          desministerium war er sich aber darin ei-
Den Einstieg in die spannende Debatte          Haushälter“, wie es später in der Diskus-     nig, dass die bisherige Sinuskurve bei
hatte Norbert Barthle, Parlamentarischer       sion hieß. Auch Pro Mobilität sieht einen     der Mittelbereitstellung durch den Bund
Staatssekretär beim Bundesverkehrsmi-          klaren Vorteil dieser Bundesfernstraßen-      Gift für den Infrastrukturbereich sei. Die
nister, geliefert. Mit Verweis auf den welt-   gesellschaft in der verlässlichen und voll-   Länder bräuchten Kontinuität bei den In-
weit guten Ruf der deutschen Ingenieur-        ständigen Zweckbindung aller Mautein-         vestitionen, nur dann lohne der Aufbau
baukunst, trotz der Kratzer aus jüngerer       nahmen für Erhalt und Ausbau des Stra-        von Kapazitäten und Kompetenzen in
Zeit, sei es Anliegen dieser Koalition und     ßennetzes.                                    der Bauverwaltung.

                                                                                                     BERATENDE INGENIEURE 7/8  2015       11
NAMEN UND NACHRICHTEN

     Auszeichnung
     Fritz-Leonhardt-Preis für Sobek                                                                   fasst unterschiedliche Bereiche der Bau-
                                                                                                       kunst wie Hochhäuser und Stadien, Fas-
     Der Stuttgarter Bauingenieur und Archi-                                                           saden und Sonderkonstruktionen, Ver-
     tekt Werner Sobek ist am 4. Juli für sein                                                         kehrsbauwerke, aber auch Messestän-
     Lebenswerk mit dem Fritz-Leonhardt-                                                               de und Wohnhäuser. Beispiele sind die
     Preis ausgezeichnet worden. Der Inge-                                                             wandelbare Überdachung des Stadions
     nieurpreis, der im Dreijahres-Turnus von                                                          Hamburg-Rothenbaum, das verglaste
     der Ingenieurkammer Baden-Württem-                                                                Seilnetz des Rhön-Klinikums in Bad Neu-
     berg mit Unterstützung des Verbands                                                               stadt, die Glasfassaden des Sony-Cen-
     Beratender Ingenieure VBI vergeben                                                                ters in Berlin, die weit spannende Stahl-
     wird, würdigt herausragende Bauinge-                                                              konstruktion des Flughafens von Bang-
     nieure, die in außergewöhnlicher Weise                                                            kok, das Mercedes-Benz Museum, das
     Form, Funktion und Ästhetik in ihren Bau-                                                         Kunstmuseum Stuttgart und sein Stutt-
     werken vereinen. Den Preis übergaben                                                              garter Wohnhaus R128. Im Juli 2014 wur-
     Prof. Dr. Stephan Engelsmann, Präsident                                                           de das B 10 eröffnet, das erste Aktivhaus
     der Ingenieurkammer Baden-Württem-                                                                der Welt, das mehr Energie produziert
     berg, und Stefan Zachmann, VBI-Lan-                                                               als zur Selbstversorgung nötig.
     desvorsitzender Baden-Württemberg, in                                                             VBI-Präsident Volker Cornelius würdig-
     der Stuttgarter Staatsgalerie.                                                                    te in seiner Gratulation Sobek als erst-
     VBI-Mitglied Prof. Dr. Dr. E.h. Dr. h.c. Wer-                                                     klassigen Botschafter deutscher Planung
     ner Sobek ist der sechste Preisträger des                                                         und als Vorbild für junge Planerinnen und
     Fritz-Leonhardt-Preises. Sein Werk um-          ▲Preisträger Werner Sobek im Juli in Stuttgart   Planer. (siehe auch BI 3-4/2015, S. 11)

     VBI-Landesverband Bayern

     Ausgezeichneter Abschied

                                                                                                       ◀ VBI-Präsident Volker
                                                                                                         Cornelius ehrt Gert
                                                                                                         Karner mit der VBI-
                                                                                                         Ehrennadel (re.)

                                                                                                       in der ihm eigenen Art, aber immer als
                                                                                                       „Vorsitzender für alle“.
                                                                                                       70 Teilnehmer waren zur Mitgliederver-
                                                                                                       sammlung des VBI Bayern nach Rot-
                                                                                                       tach-Egern gekommen. Sie wählten
                                                                                                       Dr. Andrè Müller, Zilch und Müller Inge-
     Am 12. Juni verabschiedeten VBI-Prä-            mit der neu geschaffenen goldenen VBI-            nieure, München, der schon geraume
     sident Dr.-Ing. Volker Cornelius und die        Ehrennadel aus.                                   Zeit aktiv im Landesvorstand ist, zum
     bayerischen VBI-Mitglieder den langjäh-         Karner hatte insgesamt elf Jahre als Vor-         neuen Landesverbandschef. Ebenfalls
     rigen Landesverbandsvorsitzenden Gert           sitzender und 17 Jahre als Mitglied des           neu im ansonsten unveränderten Vor-
     Karner aus dem Amt. Für seine Verdiens-         bayerischen Landesvorstandes gewirkt.             stand ist Dr. Georg Frühe, Henke Rap-
     te um den VBI und den Landesverband             Durchaus – wie sein Freund und Vor-               polder Frühe Ingenieurgesellschaft, Mün-
     Bayern zeichnete ihn der VBI-Präsident          standskollege Karl Schwanz würdigte –             chen.

12   BERATENDE INGENIEURE 7/8  2015
VBI-Landesverband Sachsen

Dreiländertreff und eine Wahl
Die Mitgliederversammlung des VBI-Lan-      führer Arno Metzler geleitet wurde. Da-
desverbandes Sachsen wählte am              bei stand vor dem Hintergrund der EU-
4. Juli einen neuen Vorstand. Dabei wur-    Transparenzinitiative die Zukunft des un-
de der bisherige Vorsitzende Peter Sim-     abhängig planenden und beratenden In-
chen im Amt bestätigt. Auch Ulrich          genieurs im Mittelpunkt. Die verbandso-
Ament, Sven Scholz, Jeffrey Seeck und       offene Debatte im Vorjahr hatte gezeigt,
Jürgen Wummel gehören weiterhin dem         so Metzler, dass die Mitglieder des VBI
Vorstand an. Neu gewählt wurden Lutz        traditionelle Strukturen erhalten, aber
Junge und Torsten Rudolf.                   auch modernisieren und ausbauen wol-
Am Vortag hatten sich die VBI-Landes-       len. Daher setze sich der VBI dafür ein,
verbände Sachsen-Anhalt, Sachsen und        die Betrachtung des Beratenden Inge-
Thüringen bereits zum zweiten Mal zu        nieures auf die persönliche Qualifikation
einer gemeinsamen Veranstaltung – dies-     zu konzentrieren und das diejenigen, die
mal im Audi-Museum in Zwickau – ge-         entsprechend persönlich qualifiziert sind
troffen. Dr. Pia Findeiß, Oberbürgermeis-   auch im Rahmen größerer Einheiten und
terin der Stadt Zwickau, begrüßte die       ihrer Strukturen, unabhängig planend
VBI-Mitglieder in ihrer Stadt. Danach gab   und beratend tätig sein können, frei von
es einen Anwenderbericht „Vom 3D-BIM        Herstellungs- und Lieferinteressen. „Dies
zur 5D-Planung“ von Marc Aßmann,            muss von entsprechenden Einrichtun-
PRONAG Dresden.                             gen kontrolliert und bescheinigt werden
Großes Interesse fand auch das Forum        – den öffentlich rechtlich verfassten Kam-
Zukunft, das von VBI-Hauptgeschäfts-        mern“, unterstrich Metzler.

 Deutscher Architekturpreis

 Auszeichnung für Sauerbruch Hutton
Der Deutsche Architekturpreis 2015 geht     Der Preis wird seit 1971 vergeben. Wie
an das Architekturbüro Sauerbruch Hut-      schon 2011 und 2013 wurde der wich-
ton für den Neubau der Immanuelkirche       tigste Staatspreis für Architektur gemein-
und das Gemeindezentrum der Evange-         sam durch das Bundesbauministerium
lischen Brückenschlag-Gemeinde in           und die Bundesarchitektenkammer aus-
Köln-Stammheim. Die Jury unter Vorsitz      gelobt. Das Wettbewerbsverfahren wur-
von Volker Staab befand, dass sich das      de vom Bundesamt für Bauwesen und
Gebäude städtebaulich sehr gut positio-     Raumordnung (BBR) durchgeführt.
niere und der Kircheninnenraum durch
seine warme Atmosphäre überzeuge.
Das große Spektrum der für den Archi-
tekturpreis 2015 eingereichten 160 Neu-
bau-, Modernisierungs- und Sanierungs-
projekte beeindruckte die Jury, die zu-
dem fünf weitere Auszeichnungen ver-
gab und acht Anerkennungen aussprach
– darunter an VBI-Mitglied SSP Schür-
mann Spannel AG, Bochum, für die Sa-        Die Kölner Immanuelkirche von Sauerbruch
nierung und Umnutzung des denkmal-          Hutton                  Foto: Margot Gottschling
geschützten Forschungszentrums für
Biodiversität und Klima in Frankfurt/M
(siehe BI 11-12/2014, S. 30 ff).
NAMEN UND NACHRICHTEN

     Stahl-Innovationspreis

     Ehrung für Bollinger + Grohmann
     Für die Gestaltung des Ovaldachs am
     Tor Nord der Messe Frankfurt/Main wur-
     den Architekt Ingo Schrader, Berlin, und
     das Ingenieurbüro Bollinger und Groh-
     mann, Frankfurt/Main, am 9. Juni in Ber-
     lin mit dem Stahl-Innovationspreis aus-
     gezeichnet.
     Die Auszeichnung für das VBI-Mitglieds-
     unternehmen Bollinger und Grohmann
     nahm Prof. Dr. Agnes Weilandt von der
     Schirmherrin des Wettbewerbs, Bundes-
     forschungsministerin Johanna Wanka,
     entgegen.
     Der Stahl-Innovationspreis wurde in die-
     sem Jahr zum zehnten Mal verliehen. 578
     Projekte wurden eingereicht, 13 Projek-      ▲Tor Nord der Messe Frankfurt                                    Foto: Messe Frankfurt/Bach
     te davon ausgezeichnet. Die Gewinner
     stellen die Anwendungsvielfalt von Stahl     Design, Maschinen- und Anlagenbau so-          Zentrum in Düsseldorf, Wirtschaftsver-
     unter Beweis. Sie stammen u.a. aus den       wie Fahrzeugtechnik und Wissenschaft.          einigung der deutschen Stahlbranche.
     Bereichen Architektur und Bauwesen,          Auslober des Wettbewerbs ist das Stahl-

     Bürojubiläum
                                                                                                 holz, Klaus Stiglat, Horst Weckesser und
     50 Jahre Ingenieurgruppe Bauen                                                              Herbert Wippel – gründeten 1965 die In-
     Zum 50-jährigen Jubiläum lud die Inge-       gement der Geschäftsführung für die            genieurgruppe Bauen in Karlsruhe. Weil
     nieurgruppe Bauen am 17. Juni ins Badi-      Verbandsarbeit und in Sachen HOAI.             Ingenieuren manchmal eine introvertier-
     sche Staatstheater nach Karlsruhe ein.       Es kamen 500 Gäste und sogar Ober-             te, naturwissenschaftliche Ernsthaftigkeit
     „50 Jahre, von denen nicht nur Kunden        bürgermeister Dr. Frank Mentrup ließ           nachgesagt werde, wolle man dem Ge-
     und Mitarbeiter, sondern alle Bauinge-       es sich nicht nehmen, am Tag des 300.          nius Loci entsprechend feierlich, fröhlich,
     nieure und die gesamte Gesellschaft pro-     Geburtstags der Stadt Karlsruhe ein            mit Stolz, aber ohne Selbstüberhöhung
     fitiert haben“, wie VBI-Präsident Dr. Vol-   Grußwort an die Ingenieurgruppe Bau-           feiern, hieß es aus der Ingenieurgruppe.
     ker Cornelius in seinem Grußwort unter-      en zu richten.                                 Grund stolz zu sein, gibt es allemal. Vie-
     strich. Er lobte das ehrenamtliche Enga-     Vier junge Bauingenieure – Ernst Buch-         le der in 50 Jahren zahlreichen Projekte
                                                                                                 sind durch Auszeichnungen gewürdigt
                                                                                                 worden, wie das Neue Museum auf der
                                                                                                 Museumsinsel in Berlin, das gleich fünf
                                                                                                 Preise bekam.
                                                                                                 Neben dem Stammhaus in Karlsruhe gibt
                                                                                                 es Niederlassungen in Freiburg, Mann-
                                                                                                 heim und Berlin mit insgesamt fast 150
                                                                                                 Mitarbeitern. Schwerpunkt des Unterneh-
                                                                                                 mens ist der Konstruktive Ingenieurbau
                                                                                                 und alle damit verbundenen Planungs-,
                                                                                                 Beratungs- und Prüfleistungen. Die Ge-
                                                                                                 sellschafter heute sind Dipl.-Ing. Axel Biß-
                                                                                                 wurm, Dipl.-Ing. (FH) Frank Deuchler, Dr.-
                                                                                                 Ing. Ralf Egner, Dipl.-Ing. Arnold Hummel,
                                                                      Der Festakt im Badischen
                                                                                                 Dr.-Ing. Dietmar H. Maier Dipl.-Ing. Josef
                                                                      Staatstheater Karlsruhe
                                                                                                 Seiler und Dipl.-Ing. Timo Winter.

14   BERATENDE INGENIEURE 7/8  2015
NAMEN UND NACHRICHTEN

Jubiläum

100 Jahre Büro Gehlen
Mit einem Festakt in der Düsseldorfer
Turbinenhalle beging das Ingenieurbüro
Gehlen am 17. Juni sein 100-jähriges Be-
stehen. Zu den Gästen zählte VBI-Vor-
stand Prof. Dr. Michael Fastabend, der
die Glückwünsche des Vorstands über-
brachte. Heute bietet das Büro Gehlen

▲Jubiläumsfeier in der Turbinenhalle in Düsseldorf.              ▲Von Gehlen geplant: das GAP 15 in Düsseldorf                   Foto: Max Brunnert

mit 50 Mitarbeitern, darunter 37 Diplom-               Graf-Adolf-Platz, der Umbau des Kunst-           grund seiner Reputation konnte Gehlen
ingenieure, ein Leistungsportfolio von                 museums oder der Neubau des Grey-                direkt nach dem zweiten Weltkrieg mit
der ersten Machbarkeitsstudie über die                 Campus. Auch die bautechnischen Prü-             Billigung der englischen Verwaltung sei-
Beratung des Bauherrn und die Auswahl                  fungen für den Neubau Kö-Bogen von               ne Aktivitäten als beratender und prü-
wirtschaftlicher Lösungen bis hin zur                  Daniel Libeskind an der Königsallee, den         fender Ingenieur wieder aufnehmen.
Tragwerks- und Ausführungsplanung.                     architektonischen Ausbau der neuen               Nach seinem Tod 1960 führte sein Sohn
Es ist keine einfache Aufgabe, Referenz-               Bahnhöfe der Wehrhahnlinie in Düssel-            Dipl.-Ing.Walter Gehlen das Büro zu-
projekte bei einem Ingenieurbüro zu nen-               dorf und des modernen Gas- und                   nächst alleine weiter. Mit dem Eintritt von
nen, das sich seit einem Jahrhundert am                Dampfturbinenkraftwerks Lausward                 Dipl.-Ing. Josef Heering 1967 wurde das
Markt behauptet, eine Weltwirtschafts-                 kommen aus dem Hause Gehlen.                     Familienunternehmen in eine moderne
krise sowie zwei Weltkriege überstand.                 Am Beginn 1915 stand die Kündigung               Ingenieurgesellschaft unter der Firmie-
Zu den bekanntesten aktuellen Projek-                  seiner leitende Stellung bei einer Düs-          rung „Ingenieurbüro GEHLEN“ überführt.
ten in Düsseldorf zählen die Schadow-                  seldorfer Baufirma durch den Bürogrün-           Heute leiten Josef Heering, Karl-Theo
Arkaden, die Prestige-Bauten von Frank                 der Dipl.-Ing. Paul Gehlen, der den              Reinhart, Burkhard Jüdt und Balthasar
O. Gehry, das Hochhaus GAP 15 am                       Schritt in die Selbständigkeit wagte. Auf-       Gehlen das Unternehmen.

  Symposium Tragwerksplanung

  Vision und Konstruktion
  Die Bauakademie Sachsen lädt am                      tungsformats. Die Tagung stellt heraus-          lin, der über Bauten in und aus Ber-
  9. Oktober zum Tragwerksplaner-Sym-                  ragende nationale und internationale Bei-        lin sprechen wird, sowie Prof. Man-
  posium „Vison und Konstruktion“ an                   spiele der kreativen Arbeit der Ingenieu-        fred Grohmann, Bollinger + Groh-
  die Universität der Künste in Berlin ein.            re vor, thematisiert Ideenfindung und de-        mann, der das Tragwerk der Europäi-
  Der VBI gehört gemeinsam mit der TU                  ren Umsetzung bei der Tragwerksent-              schen Zentralbank vorstellen wird.
  Berlin, der Hafencity Uni Hamburg der                wicklung sowie den Umgang mit den                Das neue Museum Berlin ist Thema
  Brandenburgschen Technischen Uni-                    verschiedenen Materialien. Zu den Re-            von Gerhard Eisele, Ingenieurgruppe
  versität und weiteren Partnern zu den                ferenten gehören z. B. Boris Reyher,             Bauen. Weitere Informationen in der
  Unterstützern des neuen Veranstal-                   Schlaich Bergermann und Partner, Ber-            Rubrik Termine: www.vbi.de

                                                                                                                  BERATENDE INGENIEURE 7/8  2015      15
NAMEN UND NACHRICHTEN

     Ingenieurbaukunst
     Auszeichnung für Pretziener Wehr                                                        Jubiläum

     Die Bundesingenieurkammer zeichnete am Tag der Ingenieure Sachsen-Anhalts am            25 Jahre CDM
     18. Juni das an der Elbe gelegene Pretziener Wehr als „Historisches Wahrzeichen         Smith in Leipzig
     der Ingenieurbaukunst“ aus.
     Das 7 km nordöstlich von Schönebeck zwischen Pretzien und Ranies gelegene, zwi-         Mit einer Festveranstaltung feierte
     schen 1871 und 1875 erbaute Wehr sei technisch und gestalterisch ein herausra-          CDM Smith Ende Juni das 25-jäh-
     gendes Beispiel für die Ingenieurbaukunst des 19. Jahrhunderts. Zudem erfülle es        rige Bestehen des Standorts Leip-
     bis heute seine Funktion beim Hochwasserschutz an der Elbe. Das Wehr ist ein so-        zig. Schauplatz war die ehemalige
     genanntes Schütztafelwehr. Der Überbau ist 163,48 m lang und 7,83 m breit. Es hat       Baumwollspinnerei, ein denkmal-
     acht Pfeiler und zwei Widerlager, dazwischen neun Jochöffnungen mit einer Durch-        geschützter Ort, an dessen Umnut-
     flussbreite von je 12,64 m. Die Baukosten beliefen sich damals auf 4,4 Mio. Mark.       zung zum Kulturzentrum die Inge-
     Das Wehr ist das erste Bauwerk in Sachsen-Anhalt, das den Titel erhält. Die Bun-        nieure von CDM Smith mitgewirkt
     desingenieurkammer vergibt den Titel auf Vorschlag eines wissenschaftlichen Bei-        haben. Im Mittelpunkt der Veran-
     rats für historisch bedeutende Ingenieurbauwerke.                                       staltung standen Vorträge und Dis-
                                                                                             kussionen zum Thema „Infrastruk-
                                                                                             turwandel in Mitteldeutschland –
                                                                                             Chancen für die Region“. Namhaf-
                                                                                             te Vertreter von Institutionen und
                                                                                             Unternehmen gaben Einblicke in
                                                                                             Projekte und Pläne des wirtschaft-
                                                                                             lichen Strukturwandels, an dem
                                                                                             auch die Ingenieure von CDM Smith
                                                                                             maßgeblich mitwirken – in der Re-
                                                                                             gion, aber auch bundesweit und in-
                                                                                             ternational.
                                                                                             Die am 30. Mai 1990 als „Ingenieur-
                                                                                             unternehmen Jessberger & Partner
     ▲Das Pretziener Wehr ist nun „Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“         Foto: BIngK   Büro Leipzig GmbH“ gegründete
                                                                                             Niederlassung von CDM Smith be-
     Energieeffizienz                                                                        schäftigt heute 35 Mitarbeiter. Sie
     Neue KfW-Förderprogramme                                                                ist eine von 14 Niederlassungen mit
                                                                                             insgesamt rund 400 Mitarbeitern
     Die Bundesregierung hat sich im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE)          der CDM Smith Consult GmbH, ei-
     das Ziel gesetzt, die KfW-Programme zum energieeffizienten Bauen und Sanieren           nem der führenden Ingenieur- und
     weiterzuentwickeln, zu verstetigen und aufzustocken. Die ersten Änderungen sind         Consultingunternehmen            in
     bereits seit Anfang des Jahres wirksam. So wurden z. B. für alle Wohnungsbausa-         Deutschland auf den Geschäftsfel-
     nierungen die Tilgungszuschüsse um 5 % auf bis zu 22,5 % für den anspruchsvol-          dern Wasser, Umwelt, Infrastruktur,
     len Standard des KfW-Energieeffizienzhauses 55 erhöht und der Zinssatz für die          Energie und Geotechnik. Hauptfir-
     energetische Sanierung gesenkt. Der NAPE sieht zudem vor, die KfW-Förderung             mensitz ist Bochum. Regional steht
     bei der energetischen Sanierung gewerblicher und kommunaler Gebäude ab Juli             der Name CDM Smith Leipzig für
     bzw. Oktober 2015 auszubauen und zu verbessern.                                         namhafte Projekte wie z. B. den
     Zum 1. Juli verbesserte die KfW ihr Förderangebot für Investitionen in die Sanierung    City-Tunnel Leipzig, den Gasome-
     energieeffizienter Gewerbeimmobilien und den Neubau von KfW-Energieeffizienz-           ter Südost (Panometer), den Indus-
     häusern 55 und 70. In beiden Varianten gewährt die KfW anteilige Tilgungszuschüs-       trie- und Landschaftspark Geisel-
     se. Energieeffiziente Produktionsanlagen und -prozesse werden durch besonders           talsee (Addinol) und ganz aktuell
     zinsgünstige Darlehen aus dem „KfW-Energieeffizienzprogramm – Produktionsan-            das Projekt Hainspitze in Leipzig
     lagen/-prozesse“ gefördert.                                                             mit dem Neubau eines Kaufhauses
     Gleichzeitig öffnete die KfW das Programm für alle Unternehmensgrößen, um da-           an der Ecke Hainstraße/Große Flei-
     mit zusätzliche Energieeffizienzpotenziale zu heben. Es gilt der Grundsatz: Je hö-      schergasse.
     her die Effizienzsteigerung, desto günstiger die Kreditkonditionen.
     www.kfw.de/unternehmen

16   BERATENDE INGENIEURE 7/8  2015
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