www.rinderzucht-salzburg.at - Rinderzuchtverband Salzburg
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Ein Zuchtprogramm für die ganze Welt MW 124 MW 141 +1.058 Mkg +1.925 Mkg Persistenz 118 Nutzungsdauer 125 Zellzahl 114 Persistenz 113 Euterlänge Strichlänge/-dicke 106/101 118/106 Zentralband 121 NK- #1 geprüft GZW GS HERZTAKT GZW: 136 GS WIN AGAIN GZW: 151 MW 125 Extreme +1.101 Mkg Bemuskelung Euterges. 118 Mischerbig Zellzahl 115 hornlos Euter 126 Feine Knochen GS WUNDAWUZI GZW: 142 GS DIOR Pp Bergland Gleisdorf be@genostar.at besamung@genostar.at +43 (0)50/259-49000 +43(0)3112/2431 www.genostar.at 2 | Zuchtinfo
INHALT Aus der Verbandsorganisation 04 Vorwort 05 Termine + Versteigerungstermine 2023 06 Generalversammlung Rinderzucht Austria 08 Generalversammlung der ARGE Rind eGen. 10 Neue Mitarbeiter 11 Neuerungen beim Tierankauf im Biolandbau 13 Holstein Austria tagte im Oberpinzgau 14 Zottltreffen der Salzburger Hochlandrinderzüchter 15 Almwanderung zur Hauseralm in Bramberg 16 Fleckvieh-Züchterreise 13 18 Holstein-Ausflug nach Südtirol Vermarktung 20 Zuchtrindervermarktung 2. Halbjahr 2022 26 EZG-Jahresrückblick 28 „Salzburger Almrind“ - Gelungener Projektstart 29 Informationsportal salzburger-almrind.at 29 QPLUS RIND Teilnahme 62 71 Wissenschaftliches und Zucht 30 100.000-Liter-Kühe 32 Jahresabschluss 2022 – Betriebe der Rinderzucht Salzburg Impressum 52 Umstellung auf SNP-Typisierung bei Fleischrinderrassen Herausgeber: Rinderzucht Salzburg, Mayerhoferstraße 12, 5751 Maisho- fen, T. +43 6542 68229-0, F. +43 6542 68229-81, office@rinderzuchtver- 54 Betriebsreportage Fersterer, Maria Alm band.at, www.rinderzucht-salzburg.at 56 Betriebsreportage Hochfilzer, Going Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsführer Ing. Thomas Edenhauser sowie die Autoren der jeweiligen Artikel 58 Pinzgauer – Herdebuchteilung und ÖPUL Neu Autoren: Thomas Edenhauser, Christina Sendlhofer, Thomas Sendlhofer, Florian Neumayr, Eva Maria Hörl, Franz Zehentner, Roswitha Eder, ARGE Schauwesen und Schulungen Rind, Johannes Gruber, Johanna Ellmauer, Sebastian Scheiber, Ing. Ernst Lottermoser, Melanie Burg, Johannes Siller 60 Fleckvieh-Weltkongress zu Gast in Österreich Besamung: Magdalena Schnöll, Ing. Bruno Deutinger 63 EuroTier 2022 65 20 Jahre Dairy Grand Prix Austria Landeskontrollverband: Robert Dorer, Andreas Gimpl, Cornelia Angerer, Dipl.Ing. Gerhard Lindner Titelbild: Erste Wintergrüße vom Asitz in Leogang, mit Blick aufs Birnhorn Jungzüchter 68 20 Jahre Pinzgauer-Jungzüchter Fotos: Archiv, Thomas Sendlhofer, Greti Wallinger, Eva Maria Hechen- berger, Eva Maria Eder, Scheiber Sebastian, Kirchner Michael, Baumann, 71 Österreichs Jungzüchter auf der Agraria 2022 Killewald, Schulze, Mathias Penn, Theresa Kronreif, Eva Maria Neumayr, 72 Pinzgauer-Jungzüchtertag 2022 Gabriele Hagenhofer, Struber Wilhelm, Haka, Keleki Gestaltung & Druck: about-print.at, 5760 Saalfelden 74 Aus der Besamung Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifi- sche Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter. 89 Landeskontrollverband Salzburg Zuchtinfo | 3
VORWORT Geschätzte Züchterfamilien! Die letzten Monate waren für die Landwirtschaft zwar von guten Mitgliederbefragung Produktpreisen geprägt, diese Erlössteigerungen wurden aber Es ist nichts so beständig wie die Veränderung. Die Vermarktung größtenteils durch die Steigerung der Kosten wieder wettge- hat sich in den letzten Jahren verändert. Vor über 10 Jahren wur- macht. Die Herausforderungen der Landwirtschaft sind extrem de auf eine eintägige Versteigerung umgestellt. Damals gab es gestiegen. Themen wie Klimaschutz, Tiertransporte und Versor- teilweise Bedenken, heute könnte sich dies niemand mehr anders gungssicherheit begleiten die Bauern in der täglichen Arbeit. Die vorstellen. Waren vor Jahren Versteigerungen mit 400 Großrin- Rinderhaltung wird oft als Klimasünder an den Pranger gestellt, dern normal, so ist jetzt der Rückgang der Stückzahlen deutlich was aber jetzt durch verschiedene Studien widerlegt wurde. Auch spürbar. Auch der Ab-Hof-Ankauf wurde zusätzlich angeboten. die Auflagen im Förderwesen werden größer und tragen nicht un- In den letzten Jahren kam eine weitere Entwicklung auf uns zu. bedingt zur Motivation in der Landwirtschaft bei. Wir als Organi- In etlichen Versteigerungsstandorten, vor allem in Bayern, aber sation haben die Verpflichtung unsere Mitglieder und Partner in auch in Österreich wurde auf eine stricklose Versteigerung um- einer herausfordernden Zeit bestmöglichst zu unterstützten. gestellt bzw. ist dies in Planung. Dabei werden die Tiere auf den Versteigerungen von der Anlieferung bis zum Verladen zum Käu- Vermarktung fer nur noch getrieben. Der Ablauf auf den Versteigerungen (z. B. Die Preise auf den Versteigerungen sind im heurigen Jahr gestie- Waschen, Euterkontrolle, in den Versteigerungsring treiben, etc.) gen. Der Milchpreis und der Erlös für Schlachtkühe sind auf einem wird ausschließlich nur noch von den Mitarbeitern des Verbandes noch nie dagewesenen Niveau. Auch die Ernte war regionswei- erledigt. Diesem Thema möchten auch wir uns nicht von vornhe- se zwar unterschiedlich, aber großteils sehr gut. Die Nachfrage rein verschließen. Aber passt dieses System überhaupt für Mais- nach Kühen in Milch ist deshalb sehr rege und trifft auf ein ver- hofen? Die Meinung unserer Mitglieder ist uns wichtig, deshalb haltenes Angebot. Die Durchschnittspreise sind dadurch um ca. haben wir dazu in den letzten Wochen eine Mitgliederbefragung 13 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Diese Preissteigerungen per E-Mail ausgeschickt. Wir bitten um zahlreiche Teilnahme. Der sind aber auch unbedingt notwendig, da auch die Kosten in den Rinderzuchtverband steht in Maishofen mittelfristig vor einigen letzten Monaten deutlich gestiegen sind. Nachdenklich stimmt baulichen Herausforderungen und die Meinungen von unseren uns aber der Rückgang der Stückzahlen. Viele Betriebe ziehen Mitgliedern möchten wir miteinfließen lassen. weniger Jungvieh auf bzw. wollen selber die Milchproduktion steigern. Auch die Nutz- und Schlachtrindervermarktung ist im Worte des Dankes heurigen Jahr zufriedenstellend verlaufen. Vor allem die Preise Ein großes Dankeschön in dieser herausfordernden Zeit gilt allen für Schlachtrinder haben in fast allen Kategorien deutlich angezo- Mitgliedern, Partnern und Kunden für die gute Zusammenarbeit. gen. Wirtschaftlich unter Druck geraten ist hingegen die Kälber- Ein besonderer Dank gilt dem Land Salzburg und der Landwirt- mast, zurückzuführen auf die höheren Preise für Milch bzw. Milch- schaftskammer Salzburg für die Unterstützung und für das kons- pulver. Hier ist der Rückgang der Stückzahlen sehr deutlich. Im truktive Miteinander. Ein herzliches Vergelts´s Gott möchten wir Bereich der Lebendrindervermarktung konnten die Preise nicht unseren Mitarbeitern für den großen Einsatz in dieser herausfor- in dem Ausmaß steigen. Gründe dafür sind unter anderem die ho- dernden Zeit aussprechen. hen Futtermittelkosten in der Rindermast und Wir wünschen ein besinn- die etwas rückläufige liches Weihnachtsfest, ein Inlandsnachfrage. Be- gesundes und gutes neues sonders erfreulich ist, Jahr 2023 und viel Glück dass mit Mitte Oktober und Gesundheit in Haus das Projekt „Salzburger und Hof! Almrind“ gestartet wer- den konnte. Es werden laufend 3 bis 5 Almrinder pro Woche geliefert und in ausgewählten Spar- Filialen in Salzburg ver- kauft. Die bisherigen Rückmeldungen sind äu- ßerst positiv. Franz Zehentner, Geschäftsführer Franz Loitfellner, Vorstandsvorsitzender Thomas Edenhauser, Geschäftsführer 4 | Zuchtinfo
Wir danken allen Züchtern und ihren Familien, den Käufern und Viehhandelsformen sowie den Vertretern aller öffentlichen Institutionen, die unsere Arbeit mit viel persönlichem Einsatz unterstützen. Wir wünschen an Fried, an G ’sund und an Reim! Der Vorstand und die Belegschaft der Rinderzucht Salzburg Mayerhoferstraße 12 · 5751 Maishofen · T +43 6542 68229-0 office@rinderzuchtverband.at · www.rinderzucht-salzburg.at WICHTIGE TERMINE 2023 4. März 2023 Pinzgauer Jungkuhchampionat Betriebsurlaub 11. - 12. März 2023 Der Rinderzuchtverband Salzburg macht Betriebsurlaub! Bundesjungzüchterchampionat Freitag, 23.12.2022 bis Sonntag, 01. Jänner 2023 in Traboch Das Büro der EZG ist besetzt! 25. März 2023 Nacht der Jungkuh VERSTEIGERUNGSTERMINE FRÜHLING 2023 29. April 2023 988. Donnerstag 19.01.23 weibliche Tiere Vereinsrinderschau Ennspongau 989. Donnerstag 09.02.23 FL-Stiermarkt, weibliche Tiere 06. Mai 2023 990. Donnerstag 02.03.23 weibliche Tiere Vereinsrinderschau Mittersill-Hollersbach 991. Donnerstag 23.03.23 PI-Stiermarkt, weibliche Tiere 14. - 15. Oktober 2023 992. Donnerstag 20.04.23 FL-Stiermarkt, weibliche Tiere Bundesfleischrinderschau in Traboch 993. Donnerstag 25.05.23 weibliche Tiere VERLADETERMINE ÜBER WEIHNACHTEN & SILVESTER 2022/2023 KW 51 KW 52 KW 1 KW 2 19.12.-23.12. 26.12.-30.12. 02.01.-06.01. 09.01.-13.01. Montag keine Verladung Montag Montag Nutzkälber 19.12.2022 am 27.12.2022 02.01.2023 09.01.2023 keine Einsteller keine Einsteller keine Einsteller Einsteller Einsteller Übernahme Übernahme Übernahme Übernahme Übernahme Übernahme Übernahme Schlachtvieh Übernahme normal eingeschränkt² eingeschränkt² normal ²) Anmerkung: Die Schlachtungen finden auch zwischen den Feiertagen statt. Genauere Termine und Informationen erhalten Sie im Büro unter 06542/68229-13 Zuchtinfo | 5
G E N E R A LV E R S A M M L U N G RINDERZUCHT AUSTRIA Neue starke Doppelführungsspitze Der einstimmig neu gewählte Vorstand der RINDERZUCHT AUSTRIA, von links: DI Martin Stegfellner (Geschäftsführer), Stefan Rohrmoser (Jungzüchter), Ulrich Kopf, Ing. Bruno Deutinger, Ing. Sebastian Auernig (Obmann), Ing. Thomas Schweigl (Obmann-Stv.), Dr. Josef Mie- senberger, Johannes Steiner, Andreas Täubl Die Generalversammlung der RINDERZUCHT AUSTRIA hat ein berg), Johannes Steiner (Niederösterreich), Josef Miesenberger neues Führungsduo gewählt. (Oberösterreich) und Stefan Rohrmoser (Jungzüchter) an. Als Zukünftig stehen der Kärntner Sebastian Auernig als Obmann Vorsitzender des Kontrollausschusses wurde Markus Gruber aus und der Tiroler Ing. Thomas Schweigl als sein Stellvertreter an Oberösterreich kooptiert. der Spitze der Interessensvertretung der österreichischen Rin- derzüchter:innen. Der bisherige Obmann Stefan Lindner wechselt WICHTIGE WEICHENSTELLUNGEN VON STEFAN LINDNER zur Berglandmilch. Im Rahmen der Obmannschaft von Stefan Lindner wurde eine ei- gene Abteilung Forschung,Entwicklung und Innovation ins Leben Anlässlich der ordentlichen Generalversammlung der RINDER- gerufen, um von der Rinderzucht selbst in dieser Hinsicht noch ZUCHT AUSTRIA wurde der Kärntner Sebastian Auernig von stärker Initiativen zu setzen. Die Projekte D4Dairy, FoKUHs, Klau- den Mitgliedern einstimmig zum neuen Obmann gewählt. Er folgt en-Q-Wohl, Elektronisches Medikamentenbuch brachten vielfäl- auf Stefan Lindner, der nach über 6 Jahren engagierter Obmann- tige Ergebnisse. An Nachfolgeprojekten für D4Dairy und FoKUHs schaft wegen seinem Wechsel als Obmann der Berglandmilch wird gearbeitet, das Projekt NEU.Rind hat praxistaugliche Hilfe- nicht mehr zur Verfügung stand. Sebastian Auernig bewirtschaft stellungen zur Bewertung von Umwelt und Nachhaltigkeit für die im Nebenerwerb einen Fleckviehbetrieb in Feldkirchen, ist Direk- einzelnen Betriebe als Ziele. tor der Landwirtschaftlichen Fachschule in Althofen, Obmann von Fleckvieh Austria und caRINDthia, Präsident des Austrian Agricul- Mit Transparenz wurden und werden die Konsumentinnen und tural Clusters sowie Fleckvieh-Welt-Präsident. Konsumenten über den Ablauf und die Gegebenheiten rund um die Zuchttiertransporte informiert. Sei es mit faktenbasiertem Als Obmannstellvertreter fungiert der Tiroler Thomas Schweigl, Bild- und Informationsmaterial aus mehreren begleiteten Trans- der zukünftig mit Sebastian Auernig aufgrund der gewachsenen porten oder mit einem Transporter auf Veranstaltungen vor Ort. erweiterten Aufgaben eine starke Führungsdoppelspitze bilden Die Rinderzucht Austria brachte sich konstruktiv in die Gesetzes- wird. Aus dem Vorstand neben Stefan Lindner ausgeschieden novellierungen zum Tiertransport, Tierschutz und zur Tierhaltung sind: Hermann Gruber, Franz Kaltenbrunner und Andreas Wurzin- ein. ger. Dem Vorstand gehören weiterhin Andreas Täubl (Steiermark) Für eine Weiterführung der Vermarktung – trotz Corona – wur- und Bruno Deutinger (Salzburg) sowie neu Ulrich Kopf (Vorarl- de auf schnellstem Weg eine Online-Versteigerungsplattform, 6 | Zuchtinfo
Kuh4You, eingerichtet. Parallel konnten aber weiterhin die Zucht- le Step in der Zuchtwertschätzung in Österreich brachte enorme rinderversteigerungen unter strengsten Sicherheitsauflagen in Fortschritte, da die Berechnung genomisch optimierter Zuchtwer- enger Abstimmung mit dem Landwirtschafts- und Gesundheits- te für alle Tiere in einem Rechenschritt möglich ist. ministerium durchgeführt werden. „Das Ziel für die Zukunft ist es, die Zucht in Bauernhand zu erhal- STRUKTURELLE ANPASSUNGEN ten“, so Obmannstellvertreter Thomas Schweigl. „Dazu werden Die Ausrichtung nach neuen Wegen für eine rinderhaltende Land- wir mit aller Leidenschaft für die nächsten Generationen weiter- wirtschaft machten eine Auseinandersetzung mit der eigenen arbeiten. Nur gemeinsam und mit allen Beteiligten entlang der Marke unabdingbar. Im Rahmen des CI Relaunch Prozesses einig- Wertschöpfungskette können der Erhalt der heimischen tierhal- te man sich auch darauf, den Vereinsnamen von Zentrale Arbeits- tenden Landwirtschaft und der wirtschaftliche Erfolg für unsere gemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter (ZAR) in RINDER- Bäuerinnen und Bauern erreicht werden.“ UCHT AUSTRIA umzubenennen. Neue Projekte und Aufgaben von im Haus der Tierzucht in der Dresdner Straße, 1200 Wien, Text: Roswitha Eder ansässigen Dachorganisationen ließen den Wunsch nach einer Erweiterung der Bürogemeinschaft aufkommen. Im November 2021 wurden die neuen Büroräumlichkeiten eröffnet. In diesen ist auch der Sitz des geplanten neuen Österreichischen Tiergesund- heitsdienstes vorgesehen. Wie die Tiergesundheit Österreich die Rinderbauern unterstützen kann, brachte Dr. Ulrich Herzog, Chef- veterinär im Gesundheitsministerium, bei seinem Gastreferat der Generalversammlung näher dar. ÖSTERREICHISCHER WEG DER RINDERZUCHT „Wir werden weiterhin engagiert mit unseren Mitgliedsorganisa- tionen den österreichischen Weg der Rinderzucht weitergehen“, so der neue Obmann Sebastian Auernig. „Dieser ist zeitgemäß und nachhaltig. Die Art der Zusammenarbeit zwischen der Praxis, den Organisationen und Institutionen ist auch im internationalen Vergleich beispielgebend. Der Fokus in der Zucht ist weiterhin auf „Altobmann“ Stefan Lindner übergibt seine Schlüssel an Gesundheit und Fitness ausgerichtet.“ Das neue Verfahren Sing- Ing. Sebastian Auernig. LANDWIRTSCHAFT MOBIL ARBEITE SICHER UND SMART – GARANTIERT MIT EINER AUSBILDUNG BEI ZEBRA BE MOBILE. BE SMART. BE ZEBRA. www.zebra.at ZE_22 Ins-Landwirtschaft_DU.indd 1 08.03.22 10:14 Zuchtinfo | 7
G E N E R A LV E R S A M M L U N G D E R A R G E R I N D e G e n . Rindfleischmärkte – viele Spannungsfelder und ein positiver Ausblick Von links nach rechts: DI Werner Habermann (Geschäftsführer ARGE Rind), Ing. Josef Fradler jun, (Obmann ARGE Rind), Mag Norbert Marcher, Vizepräsidentin der LK Kärnten Astrid Brunner, Präsident der LK Kärnten Siegfried Huber, Aufsichtsratsvorsitzender der ARGE Rind Hansjörg Landmann Die vergangenen eineinhalb Jahre waren für die österreichischen Als gemeinsame Stimme der Rinderbauern Stabilität sichern und Rinderbauern und die ARGE Rind geprägt von zahlreichen Her- Märkte weiterentwickeln ausforderungen – es gab jedoch auch positive Markt- und Preis- entwicklung. Spannungsfelder wie Covid-bedingte Lock-Downs, ARGE Rind-Obmann Josef Fradler verdeutlichte in seinen einlei- Klima- und Tierschutzdiskussionen, sich änderndes Konsum- tenden Worten den großen Stellenwert der Qualitätsproduktion verhalten, die in den letzten Monaten massiv gestiegenen Kos- in Österreich, besonders auch im derzeitigen vielseitigen und he- ten sowie die hohe Inflation etc. forderten die Rinderwirtschaft rausfordernden Umfeld. „Die ARGE Rind ist hier am Markt sehr enorm – und beschäftigen sie wohl weiterhin. Mit Veränderungen aktiv, steuert die Mengen in den Programmen und entwickelt umzugehen und rasch am Markt zu agieren – vor allem auch in gemeinsam mit Vermarktungspartner Absatzschienen im Inland einer schnelllebigen Zeit mit sehr kurzfristigen, sich ändernden und auch in der Rindfleisch-Exportvermarktung weiter“, so Frad- Rahmenbedingungen – charakterisieren die vielseitigen Tätig- ler. Wesentliche Schwerpunkte für die nächste Zeit sieht Obmann keiten und Aktivitäten der ARGE Rind. Im Rahmen der General- Fradler darin „in den Bereichen Klimawirkungen, Tierhaltungsfra- versammlung der ARGE Rind am 27.09.2022 im Seeparkhotel in gen und Ernährungsdiskussionen, mit fundierter wissenschaftli- Klagenfurt wurden viele dieser Themenfelder im Jahresrück- cher Basis und medialer, sachlicher Kommunikation die Dinge ins blick durchleuchtet. Zahlreiche Gäste aus der Rinderzucht, von richtige Licht zu rücken“. Bio-Austria, der Agrarpolitik, den Landwirtschaftskammern, der AMA-Marketing, der Fleischbranche und dem Lebensmittelhandel Tätigkeitsbericht der ARGE Rind folgten der Einladung zur Generalversammlung der ARGE Rind. Als Dachorganisation koordiniert die ARGE Rind die Tätigkeiten Im Tätigkeitsbericht der ARGE Rind präsentierte Geschäftsführer der 8 Rindererzeugergemeinschaften in den Bundesländern und DI Werner Habermann die positive Entwick-lung der ARGE Rind ist gleichzeitig die Interessensvertretung für die Rindfleisch-Pro- in der Vermarktung. Ca. 76% der Schlachtrinder wurden über duzenten in Österreich. Qualitätsrindfleisch-Programme mit Preiszuschlägen vermark- tet und somit die Wertschöpfung auf den Betrieben verbessert. Zur Entwicklung der Rindfleisch-Erzeugerpreise hielt Habermann fest: „In den letzten eineinhalb Jahren haben die Preise deutlich angezogen. Aufgrund der Kostensteigerungen auf den landwirt- schaftlichen Betrieben sind höhere Preise auch absolut notwen- 8 | Zuchtinfo
dig. Im Gegensatz zur relativ stabilen Produktion in Österreich hat Herausforderung bleiben wird. In Regionen mit hohem Fleisch- in einigen anderen EU-Ländern (z.B. Deutschland) zusätzlich die konsum (z.B. Europa) wird der Pro-Kopf-Konsum weiterhin etwas stark rückläufige Rinderhaltung und somit die knappere Markt- rückläufig sein, gleichzeitig aber auch die Produktion durch höhe- versorgung die Preisentwicklung belebt.“ Bei den Vermarktungs- re Umweltauflagen etwas schrumpfen. projekten hob Habermann hervor, dass es 2021 bei Kalbfleisch Mag. Marcher veranschaulichte, dass ca. 62% des Eiweißbedarfes gelungen ist, mit AMA-Gütesiegel Kalb rose eine zusätzliche Qua- des Weltbevölkerung durch tierische Proteine gedeckt werden. litätsschiene am Markt zu etablieren. Die wöchentlichen Vermark- „Die Rinderhaltung stellt mit der Erzeugung von Milch und Rind- tungsmengen liegen hier bei 70-100 Stück, weitere Produzenten fleisch dabei die größte Eiweißquelle dar. Das Rind ist keine direk- zur Ausweitung der Produktion sind gesucht. te Nahrungsmittelkonkurrenz für den Menschen, da überwiegend Grünlandfutter zu höherwertiger Eiweißquelle veredelt wird. Im Der Geschäftsführer hielt aber auch fest, dass die hohe Inflation Zusammenhang mit der Klimadiskussion ist dieser Aspekt unbe- und die damit deutlich steigenden Lebenshaltungskosten, Auswir- dingt zu berücksichtigen“, so Marcher. kungen auf das Kaufverhalten und speziell auch auf das Konsum- verhalten bei Rindfleisch, haben könnten. Konsumenten reagieren Bezugnehmend auf den heimischen Rindfleischsektor bekräftigte derzeit zunehmend „preissensibel“, so die Rückmeldungen aus Mag. Marcher: „Wir alle sitzen im gleichen Boot. Wir haben in dem Lebensmittelhandel (rückläufige Mengenumsätze bei Fleisch; der Tierhaltung sowie in der Produktion und Verarbeitung sehr Handelsmarken, Preiseinstiegssegmente und Aktionen werden gute Standards. Vieles läuft bereits gut und nicht alles muss neu bevorzugt). In Bezug auf die Gastronomie-Vermarktungsschienen erfunden werden. Es gilt, entlang der Wertschöpfungskette Poten- erwähnte Habermann grundsätzlich positive Entwicklungsschrit- tiale gemeinsam zu heben. Die Erzeugergemeinschaften nehmen te, bekräftige aber wiederholt die Forderung nach einer klaren hierbei eine sehr wichtige Rolle für die Landwirtschaft und für den Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung und in ganzen Lebensmittelsektor war. Für die Zukunft gilt: Den Focus der Gastronomie. „Dies würde die Position von österreichischem auf die kleinen Dinge legen, etwas besser zu machen“. Qualitätsrindfleisch im Außer-Haus-Verzehr stärken“, so Haber- mann. DI Werner Habermann, Geschäftsführer der ARGE Rind fasst ab- schließend zusammen: „In schwierigen Zeiten zeigt sich, wie wich- Potentiale entlang der Wertschöpfungskette gemeinsam nutzen tig die Funktion der Erzeugergemeinschaften sind: In ihrer Funk- tion als Bündeler und Preisstabilisatoren setzen sich die EZGs für Gastreferent Mag. Norbert Marcher zeigte in seinem Hauptvor- die Anliegen Bauern, und in weiterer Folge der Konsumenten und trag die globalen, europäischen und österreichischen Marktent- Partner mit einer Schlagkraft ein, die ein Einzelner einfach nicht wicklungen im Hinblick auf Produktionsvolumen sowie Konsum erbringen kann. Eine der wichtigsten Forderungen der ARGE Rind sowie die verschiedenen Handelsverflechtungen auf. Er verwies ist die Herkunftskennzeichnung über alle Stufen – nur damit kann auf den global steigenden Bedarf an Fleisch durch die wachsen- ein fairer Wettbewerb, Transparenz und sowie letztlich die Erhal- de Weltbevölkerung, wobei die Verteilungsfrage eine zentrale tung der Landwirtschaft gewährleistet werden!“ NEU: ENT- SCHÄDIGUNG PAUSCHAL UM 100 PROZENT ERHÖHEN Was, wenn eine Seuche ausbricht und eine Kuh verendet? NEU: Ab 2023 können Sie in der Versicherung Agrar Rind die Entschädigung für verendete Rinder pauschal um bis zu 100 Prozent erhöhen. In der Varian- te Zucht erhalten Sie somit eine Entschädigung bis zu 2.080 Euro pro Tier. Neu ist auch, dass die Rinderkrankheit IBR/IPV automatisch mitversichert ist. Kontakt: Landesleiter Matthias Hedegger, BEd, 0664/2843645, hedegger@hagel.at Gemeinsam für eine sichere Zukunft Zuchtinfo | 9
NEUE MITARBEITER Mein Name ist Johan- Als neue Mitarbeite- nes Gruber, ich bin 21 rin des Rinderzucht- Jahre alt und komme verbandes Maishofen aus Großarl. Ich kom- möchte ich mich kurz me von einem Fleck- vorstellen. Mein Name viehzuchtbetrieb (Egg- ist Johanna Ellmau- bauer in Großarl) und er, ich bin 19 Jahre alt mein Interesse an der und komme aus Rauris. Landwirtschaft besteht Nach der Hauptschule schon seit klein auf, da- besuchte ich die 3-jäh- her freut es mich sehr rige Fachschule BHM in dieser Branche arbeiten zu dürfen. Die schulische Ausbildung Bruck. Danach zog es mich nochmal in die LFS Bruck wo ich die startete in der Landwirtschaftlichen Fachschule in Bruck, mit an- Ausbildung als Betriebsdienstleistungskauffrau machte. Seit 1. schließendem Aufbaulehrgang an der HBLA -Ursprung. Mein Auf- August bin ich im Sekretariat tätig, und durfte den Aufgabenbe- gabenbereich in der Erzeugergemeinschaft ist das Projekt „Q-Plus reich von Melanie Moser übernehmen. Daraufhin möchte ich mich Rind“, das ich von meinem Vorgänger Johannes Maier übernom- bei meinen Kollegen bedanken für die freundliche und hilfsbereite men habe. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit den Aufnahme in das Team! Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben Bäuerinnen und Bauern. und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit mit euch! Bei uns gibt’s deinen Superjob! Mein Name ist Se- bastian Scheiber, ich komme aus Leogang und bin 28 Jahre alt. Ich bin auf einem Bau- ernhof aufgewachsen, welchen ich in nächster Zeit übernehmen werde und bin daher seit klein Regional, Dein vielseitig, auf mit der Landwirt- idealer flexibel schaft verbunden. Nach dem ich die Landwirtschaftsschule Bruck Arbeitsplatz erfolgreich absolviert habe, begann ich eine Lehre als Seilbahn- techniker bei den Leoganger Bergbahnen. 2019 wechselte ich zur Pinzgau Milch wo ich drei Jahre als Hofberater tätig war und schon sehr viel Erfahrungen mit Landwirten machen durfte. Seit September bin ich nun bei der Rinderzucht Salzburg, wo ich die Betriebe von Maria Reitstätter übernehmen durfte. So kann ich meine große Leidenschaft, die Rinderzucht, zu meinem Beruf www.maschinenring-jobs.at machen. Ich freue mich schon sehr auf eine gute Zusammenarbeit mit dem gesamten Rinderzuchtverband-Team und den Bäuerin- Wir haben die nen und Bauern. besten Arbeitsplätze im Land MR-SBG_19 Anzeige-A6-Hoch.indd 1 06.09.19 13:29 10 | Zuchtinfo
NEUERUNGEN BEIM TIERANKAUF IM BIOLANDBAU Mit dem In-Kraft treten der neuen EU Bioverordnung 848/2018 ergeben sich beim Zukauf von konventionellen Tieren ab 01.01.2023 wesentliche Änderungen. Grundsätzlich dürfen am Biobetrieb nur Biotiere zugekauft und vermarktet werden. Es gibt aber wie bisher, einige Ausnahmen, wenn keine Biotiere angeboten oder verfügbar sind. Alle zuge- kauften konventionellen Tiere müssen einen Zuchtzweck erfüllen. Im Folgenden werden die Ausnahmen kurz dargestellt: Ausgewachsene männlichen Zuchttiere (Zuchtstiere, Widder etc…) dürfen uneingeschränkt zugekauft werden. Konventionelle / nichtbiologische Jungtiere (männlich und weib- lich) können als Zuchttiere angekauft werden, wenn mit dem Auf- Die Abfrage wird regional in einem Umkreis von 65 km begrenzt. bau einer Herde oder eines Bestands begonnen wird. Dabei gelten Weitere Ausnahmen sind unter anderem der Hornstatus, Impfsta- bei erstmaligen Bestandesaufbau folgende Einschränkungen: tus oder ein bestimmtes Leistungsniveau, etc. Ein konventioneller Rinder, Pferde und Geweihträger müssen weniger als sechs Mo- Zukauf gilt voraussichtlich nach Antragstellung als genehmigt. nate alt sein, Schafe und Ziegen müssen weniger als 60 Tage alt Im Falle von Ausnahmeansuchen mit bis zu 40% konventionellen sein, Schweine müssen weniger als 35 kg wiegen. Die häufige Tierzugängen ist aber jedenfalls ein behördlicher Genehmigungs- Praxis des Ankaufes von jedem konventionellen Zuchtkalb unter bescheid notwendig. 6 Monaten, ist also nur mehr möglich, wenn der Betrieb selber keine Zuchtkälber hat. Der Erwerb des konventionellen Tieres muss spätestens 6 Monate nach Genehmigung durch die zuständige Behörde erfolgen. Zu Zuchtzwecken dürfen 10% des Bestandes pro Jahr der er- wachsenen Tiere bei Rindern und Equiden zum Zeitpunkt der Die jeweiligen Bezirksbauernkammern werden als Servicestellen Antragstellung, sowie 20% des Bestandes bei Schafen, Ziegen, bei der Antragstellung über das VIS behilflich sein. Schweinen konventionell zugekauft werden. Dabei muss es sich jedenfalls um Jungtiere handeln (diese Tiere müssen nullipar Gefährdete Tierrassen (z.B. Original Pinzgauer Rinder, Tauern- sein, dürfen also noch nicht abgekalbt oder abgelammt etc. ha- scheckenziegen, Braunes Bergschaf etc…) können ab 2022 ohne ben). Unter diese Bestimmung fallen natürlich auch Zuchtkälber. Antragstellung, Alters- und Mengenbeschränkungen zugekauft werden. Bis zu 40% an konventionellen Jungtieren können konventionell zugekauft werden, wenn es sich um eine erhebliche Vergrößerung Im Fall des Ankaufes von konventionellen Zuchttieren über den der Tierhaltung handelt, bei einer Umstellung der Rasse oder Rinderzuchtverband betrifft dies in Normalfall nur trächtige Kal- beim Aufbau eines neuen Zweiges der Tierproduktion. binnen, Zuchtkälber und Zuchtstiere. Bei Mehrkalb- und Jungkü- hen ändert sich nichts. Diese Ausnahmen können ab 01.01.2023 nur mehr mit vorheriger Antragstellung in Anspruch genommen werden. Dabei ist über Kontaktieren Sie im Zweifelsfall immer ihre Bezirksbauernkam- das VIS (Veterinärinformationssystem) an die jeweilige Behörde mer, ihre Kontrollstelle, Bio Austria oder das Biorefeat der LWK. ein Antrag zu stellen. Diese Anträge sind ähnlich den bisherigen Anträgen für die temporäre Anbindehaltung und Eingriffen bei Biotieren (z. B. Enthornen). Ing. Ernst Lottermoser Bioreferat LWK-Salzburg Eine Genehmigung von konventionellen Tierzukäufen ist ab 01.01.2023 nur mehr möglich, wenn keine Biotiere angeboten werden. Dazu werden zwei Datenbanken als Nachweis zur Ver- fügung stehen. Unter www.almmarkt.com kann man voraussicht- lich die Bioverfügbarkeit von Rindern, Eqiuden, Schafen Ziegen, Geweihträgern, etc…) abfragen und unter www.pig.at die Verfüg- barkeit von Bioschweinen. Dem Zukaufsantrag über das VIS an die zuständige Behörde muss ein Nichtverfügbarkeitsnachweis aus den Datenbanken, welcher nicht älter als 5 Tage ist, beigelegt werden. Zuchtinfo | 11
E N R I N D ALP - t n e r, a r k e r P a r ! ein s t n k ö n n e n i e r e c h n e d e m S mit ALPENRIND, Westösterreichs größter Fleischvermark- ter, steht für Verlässlichkeit, Regionalität und Tierwohl. Mit ALPENRIND als modernem, regionalem und nachhaltig agierendem Betrieb haben Sie als Landwirt immer einen zuverlässigen Partner an Ihrer Seite. Ihre klaren Vorteile in der Zusammenarbeit mit ALPENRIND: Die Nähe zu Ihnen und Ihrem Betrieb mit kurzen Transportwegen sowie unser hoher Qualitäts- anspruch für den Schutz und das Wohl Ihrer Tiere. ALPENRIND Salzburg Metzgerstraße 67 5020 Salzburg Tel.: +43 (0) 662 / 457 854-0 E-Mail: office@alpenrind.at 12 | Zuchtinfo www.alpenrind.at
HOLSTEIN AUSTRIA TAGTE IM OBERPINZGAU Neukirchen am Großvenediger war der Tagungsort der diesjähri- kühe Stadel Petra vom Betrieb Steiner Christoph, Schlitters, Mto- gen Sommersitzung von Holstein Austria. to Nelly von der Familie Gasser, Feistritz/Drau und Burg Monica Obmann Hermann Gruber und Geschäftsführer Hans Terler be- von Klaus Burgstaller aus Gföhl, mit der Überschreitung einer richteten über eine weiterhin positive Entwicklung der Rassen Lebensleistung von mehr als 200.000 Kg Milch, erregt. Die Durch- Holstein und Jersey in Österreich. Unter dem Dach von Holstein führung des Dairy Grand Prix Austria am 15.& 16. Oktober 2022 Austria werden 47.758 Holsteinkühe in 4.333 Betrieben und 2.197 in Dornbirn und am 16.&17. März 2024 in Maishofen sind wich- Jerseykühe in 778 Betrieben betreut. Neben den Steigerungen tige Veranstaltungen für die Zuchtbetriebe der österreichischen bei den Kontroll- und Herdbuchkühe der Rasse Jersey wurde vor Milchrassen. Weiters wurden die ausgeschiedenen Vorstands- allem der Aufschwung der Holsteins in Österreich besonders er- mitglieder Jakob Bergmann, Josef Köchl, Thomas Jutz, Reinhard wähnt. So stieg die Zahl der Herdbuchkühe seit dem Jahr 2000 Jany, Franz Kaltenbrunner und Maria Reitstätter, durch Josef um 22.494 Tiere. In seinem Bericht präsentierte Hans Terler sehr Niederstrasser, Johann Kohlmayer, Simon Mangard, Trixi Schütz, ausführlich über den Stand der Holstein- und Jerseyzucht in Ös- Karl Rohregger und Thomas Edenhauser ergänzt. In seinen Gruß- terreich. So ergab sich für das Kontrolljahr eine Durchschnitts- worten stellte Tierzuchtdirektor Bruno Deutinger die Tierzucht in leistung bei den Holsteins von 9.168 Milch-kg mit 4,09 Fett-% Salzburg vor. Besonders durch den hohen Anteil der Bio-Betriebe und 3,33 Eiweiß-%. Bei den Jerseys betrug die durchschnittliche im Rinderbereich und durch den sehr geringen Anteil an Schwei- Milchleistung 6.170 Milch-kg mit 5,13 Fett-% und 3,87 Eiweiß-%. nehaltung, nimmt Salzburg eine Sonderstellung in Österreich ein. Ein wichtiger Bereich ist die Umsetzung des Zuchtprogrammes Weiters ging Deutinger auf die aktuellen Entwicklungen rund um für beide Rassen. Während bei den Holsteins die Zielsetzung die gesellschaftlichen Anforderungen hinsichtlich Rinderzucht Milch- Exterieur-Fitness vor allem durch die guten Zahlen im Be- und Rinderhaltung ein. reich der Nachhaltigkeit eindrucksvoll bestätigt werden, gilt es Abgerundet wurde die Tagung durch die Besichtigung von 2 Top bei den Jerseys die Zielsetzung Inhaltsstoffe-Fitness-Exterieur Holstein Betrieben im Oberpinzgau. Als erstes wurde der Be- noch intensiver zu beachten. Die internationale Aufmerksamkeit trieb Hollaus Markus, Mühlhof in Sulzau besichtigt. Der Betrieb für die österreichische Holsteinzucht wurde durch die Ausnahme- ist ein wichtiger Beschicker der Versteigerung in Maishofen und außerdem nimmt er regelmäßig an regionalen und überregiona- len Schauen teil. Beim Rundgang durch den Stall bestachen die enorme Kapazität und die sehr guten Euter seiner Kühe. Bei der anschließenden Almbesichtigung im Sulzbachtal konnte man sich von der typischen Aufzucht der Holsteins im Pinzgau, mit zum Teil extrem steilen Almflächen überzeugen. Weiters wurde die Alm des Betriebes Anton Kaserer, Walderwirt in Wald im Pinzgau besucht. Er siedelt mit seinem gesamten Tier- bestand auf die Alm in Königsleiten. Die Bewirtschaftung der Alm mit 70 Milchkühen und der gesamten Nachzucht ist zum einen sehr Arbeitsintensiv und zum anderen müssen die verschiedenen Arbeitsabläufe zeitgenau eingeteilt werden. Der Betrieb Kaserer ist ebenfalls ein Vorzeigebetrieb im Bereich Marktbeschickung und Schauteilnahme. Eine große Herausforderung stellt für den Betrieb das Management der frisch abgekalbten bzw. der hoch leistenden Kühe dar. Beide Betriebe legen in der Stierauswahl einen besonderen Wert auf Allrounder mit Vorzügen im Exterieur- bereich. Zuchtinfo | 13
ZOTTLTREFFEN DER SALZBURGER HOCHLANDRINDERZÜCHTER Das alljährliche Zottltreffen der Salzburger Hochlandrinderzüch- ter fand dieses Jahr am 23.10.2022 in Flachau statt. Zahlreiche Züchter und Freunde des Hochlandrindes trafen sich im Flachau- er Gutshof–Musistadl bei Familie Hartl, wo ein köstlicher Tafel- spitz und wunderbar Geschmortes vom Hochlandrind serviert wurde. Der Küchenchef erwähnte die vorzügliche Fleischqualität und Besonderheit des Hochlandrindfleisches, welches seit 3 Jah- ren im Flachauer Gutshof verkocht wird. Das Hochlandrindfleisch stammt aus eigener Zucht und ist bei den Gästen sehr beliebt. Eine große Veränderung gab es auch im Salzburger Vorstand. Nach jahrelanger, sehr wertvoller Tätigkeit tritt die Obfrau There- sia Pirchner zurück und übergibt ihr Amt Herrn Christian Huber aus Wagrain. Dieser nimmt das gewählte Amt dankend an und bedankt sich bei Resi Pirchner für Ihren unermüdlichen Einsatz der letzten Jahre. Herr Ing. Bruno Deutinger, Tierzuchtdirektor Salzburg, berichtet über das „Rindfleischgeschehen am allgemeinen Markt“. Dieser Nach dem Aufenthalt im Flachauer Gutshof-Musistadl ging es Vortrag beinhaltete die Markt und Qualitätsanforderungen, einen noch zur Hochlandrinderzucht von Manuel Hartl in St. Martin. Die Einblick in die Klassifizierung und das Management des Rind- Herde besteht aus ca. 14 Stück Hochlandrindern, welche in allen fleisches. Das Premium Hochlandrindfleisch habe viele positive Farben rot, schwarz, blond, weiß und auch grau (dun) besichtigt Werbeparameter wie spätreif, naturnah, robust, eine reine gras- werden konnte. Mit einer vorzüglichen Bewirtung durch Familie basierte Fütterung und ist prädestiniert für die Direktvermark- Hartl fand das Züchtertreffen seinen Ausklang. tung, so Deutinger. Der Austausch und der Zusammenhalt unter den Züchtern sei jedoch unerlässlich und ein großer Pluspunkt für die ARGE Salzburger Hochlandrinderzüchter. Durch die jährlichen Treffen können sich Züchterkollegen kennenlernen und Erfahrun- gen austauschen. 14 | Zuchtinfo
ALMWANDERUNG ZUR HAUSERALM IN BRAMBERG Die diesjährige Verbandsalmwanderung führte uns heuer in den Pinzgau, ins Habachtal auf die Hauseralm der Familie Blaikner. Das naturbelassene Habachtal im Nationalpark Hohe Tauern ist besonders wegen seines Smaragdbergwerks bekannt. Wir trafen uns beim Wanderparkplatz Habachtal und gemeinsam mit Hausherrn Mathias durften wir das malerische Tal erwandern. Mit perfekter Erklärung über das gesamte Almgebiet gelangen wir bestens informiert nach einer Gehzeit von ca. 2 Stunden zur Haus- eralm und zur Enzianhütte. Das Wetter konnte nicht besser sein und der kühle Habach, der neben dem Wanderweg fließt, sorgte für manch angenehm kühle Brise. Auf der Enzianhütte (1313 m Seehöhe) warteten auch schon einige Besucher, die bereits mit dem Wandertaxi angereist sind. Nach einer würdigen Almandacht vor der Almkapelle stellte uns Hausherr Mathias den Almbetrieb und das Habachtal näher vor. Immer im Blick war die anschauliche Milchkuhherde von Familie Blaikner. Durch die Klänge der Weisenbläser wurde die Alman- dacht musikalisch umrahmt. Auf der Hauseralm verbringen ca. 30 Milchkühe von ca. 20. Mai bis Mitte September den Sommer. Die trockenstehenden Kühe und das Jungvieh weiden auf der dazuge- hörigen Hochalm. Das Habachtal war in den vergangenen Jahren immer wieder von Hochwasser und Vermurrungen betroffen. Ne- ben dem Almbetrieb führt die Familie Blaikner auch noch die En- zianhütte, wo wir mit zahlreichen Schmankerln verwöhnt wurden. Herzlichen Dank an die Familie Blaikner und dem ganzen Team für die Gastfreundschaft, für die perfekte Bewirtung und für den Einblick in das Almleben im Habachtal! Ein sehr schöner Almtag im Habachtal liegt hinter uns! Zuchtinfo | 15
1 Tag in Tschechien 16 | Zuchtinfo
FLECKVIEH-ZÜCHTERREISE Erfreulicherweise durften wir heuer wieder, nach 3-jähriger Pau- ner lebt in Kleinarl und bewirtschaftet das Gut in Kooperation mit se, eine Züchterreise planen. Die diesjährige Fahrt führte uns nach dort ansässigen Nachbarn. Der Betrieb erstreckt sich auf ca. 80 ha Oberösterreich und nach Tschechien. Ein vielversprechendes Pro- Gesamtbesitz. Das Vieh ist dort fast das ganze Jahr auf der Weide, gramm und eine doch längere Pause seit der letzten Lehrfahrt, im Winter wird zugefüttert. Bei gemütlicher Einkehr im Gut Kal- führten dazu, dass die Plätze relativ rasch voll waren. liste bekamen wir Kaffee und Kuchen und eine sehr bekömmliche Jause aus Eigenproduktion. Mit musikalischer Unterhaltung und Am Freitag startete die Reise ziemlich zeitig, damit wir pünktlich bester Stimmung ließen wir den Abend auf dem Gut ausklingen am Vormittag am Betrieb von Ewald Pöchtrager in St. Peter an- und machten uns spät abends wieder auf dem Weg nach Freistadt. kamen. Unser letzter Tag navigierte uns ein Stückchen in Richtung Hei- Der Betrieb von Ewald Pöchtrager ist ein Familienbetrieb mit ca. mat, zum Traunsee. Bei gutem Wetter genossen wir eine schöne 120 ha Fläche (davon 60 ha Acker). Familie Pöchtrager führt den Schiffsfahrt am Traunsee. Überwältigt von der Größe des See’s Betrieb als reinen Abmelkbetrieb mit 150 Kühen. Dafür stehen (25 km2) erklärte uns der Kapitän die wesentlichsten Wahrzeichen 2 Leli-Melkroboter zur Verfügung. Es werden 1,2 Millionen Liter der Region während der Schifffahrt. Milch im Jahr produziert, das ergibt ca. 8000 Liter Milch pro Kuh im Jahr. Am Betrieb stehen auch 3 Stiere (1 Fleckvieh, 1 blauer Nach der Schiffsfahrt ging es auch schon weiter nach St. Georgen Belgier und 1 Blond d‘Aquitaine). Die Flächen der Familie Pöchtra- im Attergau, wo nach dem Mittagessen auch schon unsere letzte ger sind sehr gut arrondiert, die meist entfernteste Fläche befindet Betriebsbesichtigung als Ziel anvisiert wurde. sich 6 km vom Betrieb entfernt. Familie Pöchtrager kauft die Milch- kühe fast ausschließlich in Maishofen auf den Versteigerungen. Bei Wolfgang Huemer erwartete uns ein Spitzenfleckvieh-Zucht- betrieb. Familie Huemer hat ca. 40-50 Stück Fleckviehkühe. Der Nach dieser sehr interessanten Betriebsbesichtigung ging es auch 10 Jahre alte Stall wurde ausgesiedelt. Bewirtschaftet wird der gleich weiter nach Freistadt, wo eine Führung im Brauhaus des Betrieb vom Betriebsführerehepaar, mit Unterstützung vom Alt- Freistätter Bieres am Programm war. Die Brauerei ist ein Pflicht- bauern. 50 ha Fläche ist die Futtergrundlage für ca. 100-150 Stück termin, wenn man in Freistadt ist. Anschließend ließen wir uns im männliche und weibliche Nachzucht, die am Betrieb aufgezogen Brauereigasthaus kulinarisch verwöhnen. werden. Bei der Fleckvieh-Reinzuchtherde wird auch Embryo- transfer eingesetzt. Bei einem Stalldurchschnitt von ca. 10500 – Nach dem Essen holten uns auch schon die Stadtführer der Stadt 11000 kg Milch wird die Milch an die Gmundner Molkerei geliefert. Freistadt ab und erklärten uns nun die wichtigsten Daten zu die- Bei 70 % der Kühe werden genomische Vererber eingesetzt. Ge- ser geschichtsträchtigen Stadt, die bereits seit 1220 besteht. Der füttert wird mit Voll TMR. Familie Huemer setzt den Schwerpunkt Stadteingang ist über das Linzertor. In der Stadt kann man 3 ver- im Bereich Zucht auf Fundament, Euter und Persistenz. Mit einem schiedene Türme erkennen – ein halbrunder aus dem Jahre 1390, 8er Side by Side-Melkstand wird die Milch gewonnen. 5-6 Schnitte ein runder Turm aus 1440 und ein eckiger Turm aus dem Jahre und Feldfutterbau erstrecken sich über 50 ha Futterfläche und 30 1522. Freistadt hat 8000 Einwohner. Der Stadtkern besteht aus ha Acker. 180 Häusern, am markantesten sind die 3 Fenster der Gründungs- häuser. Nach dem 2. Weltkrieg (1945 – 1955) wurde Freistadt von Die 3 Tage vergingen zu schnell und so mussten wir uns wieder den Russen besetzt. Noch zu erwähnen ist, dass sich in Freistadt von den Mitreisenden an ihren Einstiegsstellen verabschieden. die einzige 5-schiffige Kirche Österreichs (im gotischen Stil erbaut) Ernst Gassner chauffierte uns wieder bestens durch die schöne befindet. Landschaft und der sehr angenehme und amüsante Ausflug wird uns sicherlich noch längere Zeit in Erinnerung bleiben. Der Tag wurde mit einem gemeinsamen Abendessen abgerundet. Der 2. Tag unserer Lehrfahrt führte uns nach Krumau. Krumau, mit ihren 3000 Einwohnern, liegt in Südböhmen und wurde 1945 neu besiedelt. Der Stadtkern wurde im gotischen Baustil errich- tet. Der adelige Schwarzenberg wurde von Hitler enterbt, er hatte sehr große Gutsbesitze und Stadtteile inne und bekam nach dem 2. Weltkrieg nur mehr einen kleinen Teil zurück. Der Stadtname Krumau liegt dem Stadterbauer Krumauer zu Fuße. 2002 wurden sämtliches Land und die Stadt von den Wassermassen des extre- men Hochwassers der Moldau heimgesucht. Nach dem Mittagessen in der Stadt Krumau ging es weiter zum Betrieb Kalliste, der in Besitz der Familie Fritzenwallner aus Kleinarl ist. Kalliste liegt in Südböhmen (Sudetenland). 1947 wur- den die Sudetendeutschen vertrieben. Durch den Mauerfall 1989 haben die ehemaligen Grundbesitzer ihr Land wieder bzw. größ- tenteils wieder zurückbekommen. 1990 wurde alles privatisiert. 2013 kaufte Familie Fritzenwallner das Gut Kalliste. Im Zuchtbe- trieb Fritzenwallner werden ca. 140 Stück Angusrinder gehalten. 25 Stück pro Jahr werden direkt vermarktet. Familie Fritzenwall- Zuchtinfo | 17
HOLSTEIN-AUSFLUG NACH SÜDTIROL An einem strahlend schönen Herbsttag durften wir mit 50 Hol- wir den Betrieb der Familie Staffler besichtigen durften. Andreas steinzüchtern und interessierten Züchterfreunden einen Ausflug Staffler hat vor 7 Jahren einen neuen Kompoststall gebaut, in dem nach Südtirol machen. ca. 100 Milchkühe, mit höchstem Kuhkomfort, gehalten werden. Den ersten Halt durften wir in Freienfeld, in der Nähe von Ster- Eingestreut wird hauptsächlich mit Sägemehl, dieses hat sich im zing, bei Familie Reichsigel machen. Familie Reichsigel bewirt- letzten Jahr preislich jedoch mehr als verdoppelt. Gemolken wird schaftet gemeinsam mit einem weiteren Partnerbetrieb einen mit einem 2x8 Side-by-Side-Melkstand. Die Fütterung erfolgt mit Milchviehbetrieb mit aktuell 160 Holsteinkühen. Die Tiere werden einer TMR aus Silomais, Heu, Luzerne und Kraftfutter. Die TMR in einem Liegeboxenlaufstall gehalten und mit einem Melkka- wird durch einen Fütterungsroboter gemischt und auch vorge- russell, das sich in einem eigenen Melkhaus befindet, gemolken. legt. Es werden ebenfalls sehr wenige Kalbinnen selber aufgezo- Aufgrund der Hanglage, gelangen die Kühe durch einen unterir- gen. Zusätzlich werden am Betrieb Angus-Rinder gemästet. Ein dischen Gang zum Melkhaus. Im Melkkarussell werden 31 Kühe Limousinstier läuft in der Herde mit. Der Betrieb Staffler arbeitet zeitgleich gemolken, somit werden die 160 Milchkühe in ca. 1 sehr eng mit der Firma Puschtravieh zusammen, so werden öfters Stunde und 15 Minuten gemolken. Die Fütterung erfolgt über eine Zuchttiere als Zwischenstation zum Betrieb Staffler gebracht, be- TMR aus vorwiegend Maissilage, Grassilage, Heu und Kraftfutter. vor sie endgültig an den neuen Besitzer kommen. Trockenstehende Kühe werden beim Partnerbetrieb gehalten. In Nach dem Mittagessen ging es weiter zu unserer 3. Besichtigung. der Herde laufen 3 Sprungstiere mit. Bis vor Kurzem waren es Hoch über dem Pustertal mit einem herrlichen Ausblick auf das Stiere der Rasse weißblauer Belgier, aktuell werden die Kühe je- Schlernmassiv, befindet sich der Hof der Familie Unterkirchner. doch wieder mit Holstein-Stieren gedeckt. Es werden nur eine ge- Ca. 80 Milchkühe werden dort in einem Liegeboxenlaufstall ge- ringe Anzahl an Kalbinnen selber aufgezogen. Nach dieser beein- halten. Gefüttert wird TMR aus vorwiegend Silomais, Grassilage druckenden Betriebsbesichtigung ging es weiter nach Mauls, wo und Heu. Familie Unterkircher ist ein treuer Käufer auf den Ver- 18 | Zuchtinfo
steigerungen in Maishofen. Gemolken wird mit einem Tandem- melkstand. Die Besonderheit bei diesem Betrieb sind die 3 Melk- zeiten. Durch das 3-malige Melken erzielt der Betrieb um ca. 15 % mehr Milchleistung. Die Kühe werden alle mit einem Weißblauen Belgier-Stier belegt und es wird selber keine eigene Nachzucht gehalten. Die Stimmung in der Landwirtschaft in Südtirol ist aktuell nicht FOTOS VON besonders gut. Die Milchpreise haben im Vergleich zu uns in den letzten Monaten nicht angezogen. Hatten die Südtiroler Milch- VERKAUFSTIEREN betriebe die letzten Jahrzehnte immer einen deutlich höheren Milchpreis als wir, so ist dieser jetzt in etwa gleich bzw. gering- fügig unter unserem Preis. Das Milchgeld wird immer 3 Monate im Nachhinein überwiesen, es wird dabei aber nur ein Grundpreis bezahlt und am Ende vom Jahr steht erst der endgültige Preis fest und die Differenz wird ausbezahlt. In Südtirol wird schon immer sehr viel Futter zugekauft, die Preise dafür sind natürlich deutlich Die Rinderzucht Salzburg ist sehr bemüht die angemeldeten gestiegen. Tiere für die Versteigerung bestmöglich zu präsentieren und Zum Schluss dürfen wir uns recht herzlich bei Simon und Chris- zu bewerben! Gerne stellen wir Bilder der Verkaufstiere vor tian Steiner, Firma Puschtravieh für den schönen Tag in Südtirol der Versteigerung auf unsere Facebook-Seite. und die gute Zusammenarbeit bedanken. Weiters bedanken wir uns bei den drei Familien, die uns ihre Betriebe gezeigt haben Hierfür bitte qualitativ gute Bilder bis Dienstag Abend (18 und wir haben uns natürlich sehr gefreut, dass so viele Züchter Uhr) vor der Versteigerung via Whatsapp an 0664-8132700 unserer Einladung gefolgt sind. (Eva Hörl) oder via Mail an e.hoerl@rinderzuchtverband.at schicken. Bitte die Bilder mit der Katalognummer und Besitzer ver- merken! Diese Bilder werden dann auf die Facebook-Seite der Rinderzucht Salzburg gestellt und können von unseren über 7.000 „Usern“ gesehen und auch gerne geteilt werden. Die veröffentlichten Tiere müssen verpflichtend bei der Ver- steigerung aufgetrieben werden (ausgenommen sind unvor- hersehbare Schwierigkeiten z.B. positiver Schalmtest). Wenn diese Tiere nicht bei der Versteigerung aufgetrieben werden und AB-HOF verkauft werden, fallen die Verkaufs- gebühren der Versteigerung vom Durchschnittspreis der jeweiligen Kategorie an! Zuchtinfo | 19
ZUCHTRINDERVERMARKTUNG 2. HALBJAHR 2022 Gute Nachfrage nach Kühen in Milch 2022 sehr gut. War das Angebot an Kühe res in ganz Europa gestiegen sind. Diese Auf das Vermarktungsjahr 2022 kann sehr im 1. Halbjahr noch höher als im Vorjahr, Preise sind aber auch unbedingt erforder- positiv zurückgeblickt werden. Durch ei- so war der Rückgang der Stückzahlen im lich, da auch die Kosten für Betriebsmittel nen hohen Milchpreis, gute Schlachtkuh- 2. Halbjahr deutlich spürbar. Diese gute etc. deutlich gestiegen sind. erlöse und durch eine regionsweise sehr Nachfrage nach Zuchtvieh traf weit über gute Futterernte war die Nachfrage nach die Grenzen hinaus auf ein knappes Ange- Vor allem im zweiten Halbjahr zogen die Kühen in Milch im Vermarktungsjahr bot, sodass die Preise im Laufe des Jah- Durchschnittspreise nochmals an. Durch den deutlichen Anstieg des Milchpreises verstärkte sich die Nachfrage. Aber nicht Durchschnittspreise | Fleckvieh 2020 - 2022 in allen Regionen wurde der Milchpreis 2 700 in diesem Ausmaß erhöht bzw. in diesem 2 532 Tempo. Die Preise für Schlachtkühen ha- 2 500 ben sich in noch nie dagewesenen Höhen 2 382 2 419 2 371 2 395 gesteigert und so ist der Preisunterschied 2 300 2 237 2 306 2 333 zwischen einer sehr guten Schlachtkuh 2 193 und einer Zuchtkuh nicht mehr so hoch. In 2 197 den letzten Wochen war der Schlachtkuh- 2 125 2 085 2 069 2 100 2 032 2 087 2 010 2 104 1 997 2 014 preis wieder leicht rückläufig. Die Futter- 2 004 2 025 2 019 1 900 1 924 1 985 1 976 1 895 1 976 1 875 ernte war in unseren Regionen sehr gut, 1 838 1 888 1 824 1 893 1 837 1 890 doch gab es auch Gebiete, wo die Trocken- heit sehr groß und die Ernte nur sehr ge- 1 700 Fleckvieh 2020 Fleckvieh 2021 ring war. Fleckvieh 2022 Der Durchschnittspreis aller verkauften 1 500 Jänner Februar März März April/Mai Mai August September Oktober November November Dezember Großrinder und Rassen im heurigen Jahr lag bis Ende November bei € 2.263,- (plus Durchschnittspreise | Holstein 2020 - 2022 2 900 € 263,-) und der bei den Zuchtkälbern 2 725 lag bis Ende November bei € 529,- (plus 2 700 € 23,-). Es wurden bis Ende November 2 572 2 500 insgesamt 2.158 Großrinder (minus 66 2 382 Stück) und 390 Zuchtkälber (minus 47 2 300 2 232 2 293 2 200 2 241 Stück) versteigert. 2 179 2 128 2 174 2 087 2 084 Der Marktverlauf auf den Versteigerun- 2 100 2 042 2 026 2 057 2 008 2 004 2 076 1 990 1 955 2 103 2 006 2 042 gen hat auch immer eine Richtpreisfunkti- 2 014 1 908 1 973 1 900 1 862 1 942 on für den Ab-Hof-Verkauf und beeinflusst 1 912 1 896 1 899 1 840 1 770 1 819 1 700 diesen stark mit. Von hohen Preisen auf Holstein 2020 Holstein 2021 den Versteigerungen profitieren auch jene 1 500 Holstein 2022 Betriebe, die ab Stall ihre Tiere vermark- 1 300 ten. In der Ab-Hof-Vermarktung konnten Jänner Februar März März April/Mai Mai August September Oktober November November Dezember die Stückzahlen geringfügig gesteigert werden. In den letzten Monaten haben Durchschnittspreise | Pinzgauer 2020 - 2022 wir auch die personelle Struktur geschaf- 2 300 fen, um diesen Bereich weiter ausbauen 2 200 2 180 zu können. 2 126 2 090 2 149 2 053 2 100 1 993 Die angeführten Tabellen geben eine 2 031 2 000 1 974 Übersicht über die Durchschnittspreise 1 900 1 860 1 863 1 863 1 884 der einzelnen Rassen im Vergleich zu den letzten beiden Jahren. 1 824 1 838 1 850 1 786 1 800 1 739 1 777 1 759 1 769 1 745 1 803 1 744 1 716 1 714 1 700 1 768 1 705 1 724 1 691 1 664 1 671 1 612 1 648 1 600 1 601 1 500 Pinzgauer 2020 Pinzgauer 2021 1 400 Pinzgauer 2022 1 300 Jänner Februar März März April/Mai Mai August September Oktober November November Dezember 20 | Zuchtinfo
Zuchtstier HETTLBERG (V. Hashtag) Jungkuh HH ALEX (V. Kingpin) mit 36 kg Tagesgemelk Zuschlagspreis: EUR 3380 Zuschlagspreis: EUR 4000 Verkäufer: Innerhofer Gerhard und Seber Christian, Mittersill Verkäufer: Hollaus Markus, Mühlhof, Neukirchen Kuh MICKEY MOUSE (V. Epic) mit 40 kg Tagesgemelk Jungkuh WESPE (V. GS Instagram) mit 32 kg Tagesgemelk Zuschlagspreis: EUR 3760 Zuschlagspreis: EUR 4000 Verkäufer: Sommerer Monika u. Albin, Steiner, Lend Verkäufer: Steger Anneliese, Grundner, Radstadt Kuh DUXNERIN (V. Löwe) mit 28 kg Tagesgemelk Kuh ENZIAN (V. Janko) mit 39 kg Tagesgemelk Zuschlagspreis: EUR 2460 Zuschlagspreis: EUR 2780 Verkäufer: Hofer Johannes, Hubgut, Zell am See Verkäufer: Hochfilzer Matthäus, Ginsberg, Going Zuchtinfo | 21
Jungkuh INA (V. Pat Red) mit 30 kg Tagesgemelk Jungkuh (V. Pat Red) mit 42 kg Tagesgemelk Zuschlagspreis: EUR 3200 Zuschlagspreis: EUR 3840 Verkäufer: Schuster Annemarie und Alois, Lindlgut, Saalfelden Verkäufer: Santner Hannes, Pirkner, Ramingstein Jungkuh ZITHA (V. Appleboy Red) mit 36 kg Tagesgemelk Kuh MbH ELANA (V. Unix) mit 47 kg Tagesgemelk Zuschlagspreis: EUR 3380 Zuschlagspreis: EUR 3000 Verkäufer: Weiß Hedwig, Zandlbauer, Großarl Verkäufer: Deutinger Christian, Mitterbachlgut, Saalfelden Jungkuh Sch Larissa (V. Dempsey) mit 35 kg Tagesgemelk Kuh SEGEN (V. Fageno Red) mit 46 kg Tagesgemelk Zuschlagspreis: EUR 3400 Zuschlagspreis: EUR 4000 Verkäufer: Wenger Angelika u. Rupert, Schönhof, Maishofen Verkäufer: Ganitzer Anton, Andex, Großarl 22 | Zuchtinfo
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