Februar 2021 Faschings-Ausgabe - Jahrgang Nr. 3 - st-johannes.at

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Februar 2021 Faschings-Ausgabe - Jahrgang Nr. 3 - st-johannes.at
1 INHALT Faschings-MZ

 Februar
 2021

 Faschings-Ausgabe

 48. Jahrgang
 Nr. 3
 Februar 2021
Februar 2021 Faschings-Ausgabe - Jahrgang Nr. 3 - st-johannes.at
2 INHALT Faschings-MZ

Inhaltsverzeichnis In dieser MZ
Meinung
 Liebe Leserinnen und Leser ...................................................... 3
 Leit-Artikel von Rektor Hans Bensdorp ............................... 3
 Leser-Reaktionen........................................................................ 40

Gemeindeleben
 Weihnachtszeit in St. Johannes ............................................... 4
 Jahresrückblick 2020 .................................................................... 7
 Der Chor und die Quarantäne .............................................. 13

Information
 St. Johannes aktuell ................................................................... 14
 Caritas-Wärmestube ................................................................. 16 (Virtuelle) Weihnachtszeit in St. Johannes (S. 4)
 Neues aus dem Rektoratsrat ................................................. 17
 Programmvorschau ................................................................... 18
 Teddybär-Sonntag in St. Johannes ..................................... 19
 Kirchen- und Heimdienste ..................................................... 43
 Terminkalender ........................................................................... 43

Texte und Gedanken
 Texte aus den Weihnachtsgottesdiensten .......................... 6
 Messtexte zum Jahresabschluss........................................... 10
 Neujahrspredigt .......................................................................... 11
 Gottesdienst zum Fest der Hl. Familie ............................... 12
 Unser Chor und die Quarantäne (S. 13)
 Im Memoriam Erika Lipuz ....................................................... 15

Serien
 Das aktuelle Interview mit Helga Wöber.......................... 26
 MZ-Reprise: Faschingspredigt 1980................................... 34
 Geschichte und Bräuche im Kirchenjahr ........................... 38
 Das Letzte ...................................................................................... 42

Fasching
 Heitere Anekdoten aus St. Johannes ................................. 20
 Hoppalas beim Livestream ..................................................... 24
 Legendäre Aussprüche in St. Johannes ............................ 25
 Ein Leben ohne Unsinn ist sinnlos ...................................... 36 Das aktuelle Interview mit Helga Wöber (S. 26)
 Faschings-Witze .......................................................................... 37
 Seite von Ines Kern .................................................................... 41 Titelblatt: Plakat in unserem Stiegenabgang
 in der Faschingszeit

OFFENLEGUNG GEMÄSS § 25 MEDIENGESETZ
GRUNDLEGENDE BLATTLINIE: Herausgabe eines periodischen Mediums, das ausschließlich zur kostenlosen Verteilung an
Gemeindemitglieder der röm. kath. Rektoratskirche St. Johannes der Täufer bestimmt ist.  Die Ministrantenzeitung ist eine
politisch unabhängige Zeitung der röm.kath. Rektoratskirche St. Johannes der Täufer. Die Redaktion hält sich daher von allen
direkten und indirekten Einflüssen politischer Parteien und Interessensgruppen frei.  Die Ministrantenzeitung betrachtet
sich als Plattform zur Darstellung des Gemeindelebens der röm.kath. Rektoratskirche St. Johannes der Täufer.  Die
Ministrantenzeitung baut ein Diskussionsforum für Probleme in und um die röm.kath. Rektoratskirche St. Johannes der
Täufer auf. IMPRESSUM: Medieninhaberin, Eigentümerin, Herausgeberin, Verlegerin und Herstellerin: Katholische
Rektoratskirche St. Johannes der Täufer, 1050 Wien, Margaretenstraße 141  Fotos:, Gerhard und Johannes Ruprecht, Heidi
Spangl, Helga Wöber, Franz Zalabay  Layout: Reinhard Jellinek  Druck: Peter Nosoli, Gerhard Ruprecht  Für den Inhalt
verantwortlich: Manfred Ruprecht, 1050 Wien, Margaretenstraße 141  Wien, im Februar 2021.

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Faschings-MZ MEINUNG 3

 Liebe Leserinnen und Leser!
Ich freue mich, Sie als Leser der Häufig sehr kurzfristige gesetzliche und die Absage aller sonstigen
Faschingsausgabe der MINISTRAN- Neuregelungen im Zusammenhang Veranstaltungen in unserer Ge-
TENZEITUNG begrüßen zu dürfen. mit der Pandemie machen es müh- meinde St. Johannes machen es uns
Das ist nun bereits die fünfte Aus- sam, die Informationen in der MZ nicht leicht, eine MZ in gewohntem
gabe der MZ, die auch online er- jeweils aktuell zu halten. So wurde Umfang herzustellen. Und dennoch
scheint. zum Beispiel knapp vor Erscheinen ist es auch dieses Mal wieder ge-
Schwierige Zeiten erfordern beson- der Weihnachts-MZ der dritte Lock- lungen, eine seitenstarke Ausgabe
dere Maßnahmen. Und so haben wir down verkündet, sodass die MZ zu produzieren.
uns mit Beginn der durch Covid-19 mehrmals geändert werden musste, In diesem Zusammenhang dürfen
verursachten Einschränkungen ent- um über die aktuelle Situation in wir uns auch bei Ihnen bedanken,
schlossen, die MZ auch online auf der Kirche informieren zu können. wenn Sie unserem Aufruf gefolgt
unserer Website zur Verfügung zu Und dann begann der Lockdown für sind und uns Leserbriefe geschrie-
stellen. Für jene, die nicht per Du die Diözese erst am 28. und nicht ben oder heitere Anekdoten aus
mit dem Internet sind, ist auch eine wie von der Regierung verkündet dem Gemeindeleben von St. Johan-
Postzustellung möglich. Das alles am 26.Dezember ... nes gesammelt und geschickt ha-
sind zwar Maßnahmen, die mehr Nicht viel anders war es bei den ben.
Kosten und geringere Einnahmen Vorbereitungsarbeiten für die heu- Hoffen wir, dass unsere derzeitigen
bedeuten, sie sind aber wichtig, um tige Ausgabe, da bis zuletzt nicht Einschränkungen und Entbehrungen
Sie weiterhin über das (derzeit klar war, ob bzw. wann die Kirche zu bald Geschichte sind und wir bald
leider eingeschränkte) Gemeindele- den Messen wieder öffentlich zu- wieder gefahrlos zu einem mög-
ben informieren zu können. gänglich sein würde und wie viele lichst normalen Leben übergehen
Die Corona-Pandemie hat uns alle Messbesucher teilnehmen dürfen. können.
nun bald schon ein ganzes Jahr lang Die mit der Pandemie verbundene Bleiben Sie bis dahin gesund! Alles
im Griff. Einschränkungen begleiten Sperre der Kirche für Gottesdienst- Gute wünscht Ihnen die Redaktion
seither unser Leben und der Mund- besuche der MZ.
Nasenschutz wurde gewohntes
 Manfred Ruprecht
Accessoire.

 Liebe Rektoratsgemeinde!
 Und trotzdem ist die Fastenzeit eine Selig, die keine Gewalt anwenden;
 Einladung! denn sie werden das Land erben.
 Ich möchte Sie einladen, heuer die Selig, die hungern und dürsten nach
 nachstehenden Seligpreisungen zu der Gerechtigkeit; denn sie werden
 studieren. satt werden.
 Ein Sprichwort sagt: „Ideale sind wie
 Sterne für Seeleute. Man erreicht sie Selig die Barmherzigen; denn sie
 nicht, aber um ans Ziel zu kommen, werden Erbarmen finden.
 muss man sich an ihnen ausrichten.“ Selig, die ein reines Herz haben;
 So ist es auch mit den Seligpreisun- denn sie werden Gott schauen.
 gen. Nehmen Sie die eine oder Selig, die Frieden stiften; denn sie
 andere Seligpreisung heraus und werden Kinder Gottes genannt
 versuchen Sie, sich gut danach werden.
 auszurichten ...
Der Ball einer Wiener Tanzschule Selig, die um der Gerechtigkeit
 Viel Segen und vor allem Gesund-
endet traditionsgemäß am Fa- willen verfolgt werden; denn ihnen
 heit und Optimismus wünscht
schingsdienstag um Mitternacht. gehört das Himmelreich.
 Ihnen/Dir
Dann beginnt die Fastenzeit. Ein
 Ihr/Euer Kirchenrektor Selig seid ihr, wenn ihr um meinet-
deutlicher Einschnitt: Hier Fasching
 Hans Bensdorp willen beschimpft und verfolgt und
– dort Fastenzeit.
 auf alle mögliche Weise verleumdet
Heuer ist alles anders. Nicht nur für
die jungen Leute, deren Ball ausfällt, Seligpreisungen werdet.
sondern für uns alle. Es gibt für uns Selig, die arm sind vor Gott; denn Freut euch und jubelt: Euer Lohn im
alle heuer eigentlich keinen Fa- ihnen gehört das Himmelreich. Himmel wird groß sein.
sching, der zu Ende gehen könnte. Selig die Trauernden; denn sie (Matthäus 5, 1-12a)
 werden getröstet werden.

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4 GEMEINDELEBEN Faschings-MZ

Stille Nacht bei Kerzenschein
Weihnachtszeit in St. Johannes
 Am Heiligen Abend verteilte sich
 die in etwa gleiche Besucher-Anzahl
 zu einem Drittel auf den von Familie
 Novy musikalisch gestalteten Kin-
 der-Weihnachtsgottesdienst um 16
 Uhr und zu zwei Dritteln auf die
 Christmette um 22.30 Uhr. Kurz vor
 Beginn der Mette sorgte ein Kurz-
 schluss für eine bis auf den Schein
 zweier Altarkerzen stockdunkle
 Kirche. Da anschließend die Geräte
 für die Livestream-Übertragung im
 Internet erst wieder hochgefahren
 werden mussten, kam es zu einer
 Verzögerung des Beginns um ein
 paar Minuten. Kurios ist, dass genau
 zwei Jahre davor, am Heiligen
 Abend 2018 – da aber während der
 Mette – auch eine Sicherung durch-
 gebrannt und ebenfalls während der
Für die meisten war der Advent Ruprecht sowie Florian, Gabi und Mette im Jahr 2000 das „Ewige
2020 wirklich eine ruhige Zeit. Die Martin Schild waren im Einsatz, um Licht“ beim Altar erloschen war. Der
hohen Corona-Infektionszahlen Strohsterne und Lichterketten an mutmaßliche Verursacher des
führten ab 16. November zum zwei- den Bäumen anzubringen. Ines und Stromausfalls 2018 konnte diesmal
ten Lockdown im Land. Christkindl- ihre Tochter Kathi Kern gestalteten keine Schuld tragen: Wegen der
märkte und Punschstände hatten den Stiegenabgang. Sonja und geforderten Abstandsregeln wurde
geschlossen, auch die meisten Hannes Novy bauten die sehr na- heuer im Chorraum kein Punsch zur
Geschäfte durften erst ab 7. De- turnahe Krippe vor dem Altar auf Labung nach der Mette gekocht.
zember wieder öffnen, um wenigs- und sorgten auch für einen wunder- Für den Christtag waren zwei Mess-
tens noch ein paar Weihnachtsein- schönen Blumenschmuck. feiern – nämlich um 10 Uhr und um
käufe zu ermöglichen. Bald nachdem alles fertig war, wur- 11.15 Uhr angeboten worden. Da
Auch in St. Johannes gab es zwi- de von der Regierung ein dritter insgesamt nur knapp mehr als 50
schen dem Kirchweih-Sonntag am harter Lockdown ab 26. Dezember Gläubige kamen, hätte allerdings
22. November und dem Nikolaus- beschlossen, die Erzdiözese handel- ein Gottesdienst genügt. Offenbar
Tag am 6. Dezember keine öffentli- te sich eine um zwei Tage spätere hatten viele aus Sorge vor einer
chen Gottesdienste. Die erste Rora- Schließung der Kirchen für öffentli- Ansteckung die Mitfeier per Li-
te-Messe und der Weihnachtsmarkt che Gottesdienste aus. Somit konn- vestream vorgezogen.
mussten entfallen. Zum ersten Mal te die besonders gut gelungene Am Stephanitag durfte sich unser
in 55 Jahren gab es keinen großen Weihnachtsdekoration nur an den Herr Rektor Hans Bensdorp, der für
Adventkranz beim Altar, sondern vier Tagen vom 24. bis zum 27. alle Weihnachtstage sehr gute Texte
einen – allerdings sehr schönen – in Dezember bei Hl. Messen vor Ort vorbereitet hatte, einen Ruhetag
Haushaltsgröße. bewundert werden. gönnen. Unser Diakon Heribert
Als die Christbäume vom Inzersdor- Wegen der Abstandsregeln und Hrusa gestaltete eine zu Herzen
fer Großgrünmarkt angeliefert wur- Zutrittsbeschränkungen hatte der gehende Wort-Gottes-Feier.
den, war es noch nicht sicher, mit Rektoratsrat bereits Ende November Interessant war, dass unsere Kirche
welchen Einschränkungen bei den beschlossen, sowohl am Heiligen am Sonntag, dem 27. Dezember, bei
kirchlichen Weihnachtsfeierlichkei- Abend als auch am Christtag jeweils der letzten Messe vor dem dritten
ten zu rechnen war. Wie jedes Jahr zwei Gottesdienste anzubieten. Was Lockdown, an dem das Fest der
kümmerte sich aber auch dieses Mal aber, wie sich herausstellen sollte, Heiligen Familie gefeiert wurde,
ein kleines Team am 4. Adventsonn- nur teilweise genützt wurde. wieder fast voll war.
tag darum, die Kirche weihnachtlich Den besten Besuch gab es bei der Die Jahresschlussmesse am Silves-
zu schmücken: Günther, Tobias und Messe am 4. Adventsonntag – mit tertag mit dem „Altjahressegen“
Yasi Bacher, Ilse Bobik, Verena fast 60 Mitfeiernden war da das und einem Jahresrückblick von
Löhnert, Johannes und Manfred Limit in der Kirche erreicht.

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Faschings-MZ GEMEINDELEBEN 5

Gerhard Ruprecht (Text) sowie Franz Am Tag der Taufe des Herrn, dem
Zalabay und Johannes Ruprecht 10. Jänner, wurden Weihnachts-
(Bild und Technik) musste bereits in bäume und Dekoration von etlichen
einer leeren Kirche stattfinden. fleißigen Händen bereits wieder
Auch am Neujahrstag ging es unse- entfernt. Besonders der Baum ne-
rem Herrn Rektor wie dem Dirigen- ben dem Altar war heuer zwar
ten Ricardo Muti beim Neujahrs- etwas kleiner als sonst, aber beson-
konzert im Musikvereinssaal. Abge- ders gleichmäßig gewachsen und
sehen vom Orchester (in diesem Fall schön anzusehen. Er duftete bis
Ministranten und Technik) durfte zuletzt und verlor auch keine Na-
man nur via Bildschirm dabei sein. deln. „Wie gezeichnet“, lautete das
Am Fest der Erscheinung des Herrn Urteil aller, die das Privileg hatten,
waren statt der Hl. Drei Könige drei ihn in der geschlossenen Kirche drei
fleißige Ministranten zur Assistenz Wochen lang bewundern zu dürfen.
des Rektors beim Altar zu sehen. Heute erinnern in der Kirche nur
In der gesamten Weihnachtszeit mehr wenige besonders gut ver-
sorgte unser „Stream-Dream- steckte Tannennadeln an die festli-
Team“ mit vollem Einsatz für eine che Weihnachtszeit. Vielen herzli-
hochwertige Übertragung der Got- chen Dank an alle, die trotz der
tesdienste im Internet. Unsere Mu- besonders schwierigen Umstände
sikgruppen – Gabi und Manfred auch in diesem Jahr wieder eine
Krikula für den Chor und Hannes sehr stimmungsvolle Gestaltung
Novy für seine Live-Rhythmus- für alle Gottesdienste passende dieser Gottesdienste ermöglichten.
Gruppe – waren mit viel Kreativität Lieder auszuwählen oder rasch noch
 aufzunehmen. Gerhard Ruprecht
und Leidenschaft darum bemüht,

 Weihnachten: Zeit zum Aufbruch
 Predigt unseres Rektors Hans Bensdorp bei der Christmette
Weihnachten: Für viele ein von den Weihnachtstagen erhof-
wichtiges Fest. fen und die Weihnachtstexte
Heilige Nacht: Für viele ist das verkünden, und dem, was wir als
ein Gefühl, eine Sehnsucht. unsere Lebenswirklichkeit erfah-
Eine dunkle Kirche, Kerzenlicht, ren, schmerzhaft spüren.
vertraute Lieder, Geborgenheit, Die Heilige Nacht mag doch
Verlässlichkeit. Dieses Gefühl nicht so heil und gut sein in
ist untrennbar mit den Texten unserer Welt und in unserem
dieser Heiligen Nacht verbun- Leben.
den, mit dem Lukas- Aber diese Heilige Nacht kann
Evangelium und mit dem die Unzulänglichkeiten sichtbar
Propheten Jesaja. machen.
Heilige Nacht: Das ist „helles Die Texte der Heiligen Nacht
Licht“. Das ist: „Fürchtet euch sagen: Es soll anders sein, und es
nicht!“ Das ist „Recht und hungern, Gewalt erleiden, sterben, könnte anders sein! Es muss
Gerechtigkeit“. Das ist „Friede auf Flüchtlinge in kalten, nassen Zelten anders werden. Ich kann etwas dazu
Erden“. Das ist: „Heute ist euch der wohnen müssen ... beitragen.
Retter geboren.“ Auch im eigenen Leben spüren wir: Die Botschaft „Fürchtet euch nicht!“
Aber: Heilige Nacht – das ist für „Frieden auf Erden" – das haben wir – „Recht und Gerechtigkeit“ – „Frie-
viele auch jedes Jahr wieder die nicht geschafft. Immer wieder – de auf Erden“ ist für uns da. Die
Erkenntnis, dass es nicht Weihnach- auch aus eigener Schuld. Realität steht am Horizont.
ten geworden ist. Es gibt doch Streit, Einsamkeit, Bleiben wir auf dem Weg.
Nicht in der Welt, in der auch in Angst und Trauer. Weihnachten heißt nicht „ange-
dieser Nacht eben kein Friede Heilige Nacht: Das bedeutet für kommen sein“.
herrscht und keine Gerechtigkeit, in viele von uns, dass wir die Diskre- Es ist die Feier des Aufbruchs, bei
der auch in dieser Nacht Menschen panz zwischen dem, was wir uns dem Gott mitgeht.

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6 MESSTEXTE Faschings-MZ

 Texte aus den Weihnachtsgottesdiensten
 Christmette Schlussgebet Für alle Regionen dieser Erde, wo
 Menschen unter Ungerechtigkeit
 Barmherziger Gott, wir gehen aus
 Tagesgebet leiden oder hungern und Kindern
 dieser Nacht in einen neuen Tag,
 die Zukunft genommen wird, wo
Guter Gott, Du hast diese Nacht aus der Dunkelheit ins Licht, aus der
 Menschen ihr Menschenrecht auf
durch die Menschwerdung Deines Enge ins Leben. Du lässt es hell bei
 freie Meinung und ein freies Leben
Sohnes erhellt und geheiligt. Er ist uns werden.
 genommen wird.
als Licht in unserer Welt erschienen Schenke unseren Füßen einen fes-
und hat Freude und Hoffnung ge- ten Schritt, den Augen Klarheit und Für unsere Kirche, für Papst Franzis-
bracht. Lass uns dieses Geheimnis unseren Herzen die große Freude, kus und die Weltkirche mit all ihren
des Lichts und der Liebe im Glauben die ansteckt. Problemen: Um Mut, auch neue
begreifen und freudig aufnehmen. Damit wir mit anderen Menschen Wege zu gehen.
 das Geheimnis von Weihnachten
 Hochgebet Für alle, die unter der gegenwärti-
 feiern, Deine Güte entdecken und
 gen Pandemie zu leiden haben;
Ja, es ist richtig und gut, Dir zu uns zusammen auf den Weg ma-
 besonders für die vielen Erkrankten
danken, guter Gott. chen. Du kommst uns entgegen. In
 und für alle, die durch die Schutz-
In dieser Heiligen Nacht danken wir Christus, unserem Herrn.
 maßnahmen in existenzielle Not
Dir für Jesus, Deinen Sohn, der von geraten sind.
Maria geboren wurde. Segen
Dankbar sind wir auch, weil diese Möge das Licht der Heiligen Nacht Auch für unsere eigene kleine Welt,
Nachricht zuerst den Hirten auf dem unser Leben erleuchten und es auch dass wir zur Versöhnung fähig sind,
Feld und den Weisen aus dem in unseren Herzen hell und fröhlich dass wir Kränkungen und Bitterkeit
Morgenland kundgetan wurde. Weil werden. hinter uns lassen, dass wir füreinan-
Jesus in Deinem Namen mit den Möge die Liebe Gottes uns umge- der da sind – in unseren Gemein-
Armen und Geringen, mit den Aus- ben, damit wir geborgen sind und schaften und Freundschaften -, dass
geschlossenen und Fremden solida- gerade in dieser schweren Zeit der wir einander Zeit zum Leben lassen
risch war. Pandemie die Hoffnung nicht verlie- und einander nicht hetzen.
Wir sind dankbar, weil mit Jesus ren. So bitten wir an diesem Christtag,
Friede und Hoffnung in die Welt Möge der Friede Gottes unsere an dem wir vor einem Neugebore-
kamen. Herzen erfüllen, dass auch von nen knien, in dem Du – guter Gott –
 unserem Leben Zeichen der Ver- ganz Mensch geworden bist: Lass
 Meditation nach der söhnung und des Friedens ausge- uns in Freude und Dankbarkeit Dein
 Kommunion hen. Angesicht finden, in all unseren
 Die Engel singen nicht; Möge die Barmherzigkeit Gottes Schwestern und Brüdern. Mache
 die Könige gehen vorbei; uns mit Zuversicht erfüllen, und uns zu Menschen nach dem Abbild
die Hirten bleiben bei ihren Herden. mögen unsere Seelen nie mehr der Jesu.
 Meistens wird Gott ganz leise Dunkelheit ausgeliefert sein.
 Mensch: Möge Jesus Christus uns immer zur Segen
 von der Öffentlichkeit unbemerkt; Seite stehen.
 Gott komme zu Euch mit seinem
 von den Menschen nicht zur Er ist unser Licht, die Liebe, der
 Wort, damit es in Euch Weihnachten
 Kenntnis genommen Friede und die Barmherzigkeit.
 wird und ihr Euch freuen könnt.
 – in einer kleinen
 Zweizimmerwohnung, Messfeier am Christtag Gott segne Euch mit seinem Wort,
 inmitten der Auswirkungen eines damit Ihr den Frieden findet, auf
 Taifuns, Fürbitten den Ihr wartet.
 in einem Krankenzimmer, Du, Mensch gewordener Gott, wir Gott behüte Euch durch sein Wort,
 in nächtlicher Verzweiflung, bitten Dich um Frieden: damit Ihr voll Hoffnung und Ver-
 in der Stunde der Einsamkeit, Für alle, die in Todesnot sind, für die trauen lebt, die Ihr mit anderen
 in der Freude am Leben. Menschen in den Kriegsgebieten teilen könnt.
 Meistens wird Gott ganz leise unserer Welt.
 Mensch: Gott bewahre Euch in seinem Wort,
 Für alle, die gerade in diesen Tagen
 Wenn Menschen zu Menschen damit Ihr zu Boten der Freude wer-
 Bitteres und Leidvolles erleben – für
 werden. det, auf die unsere Welt hofft.
 die Mütter und Kinder in den
 Wenn eine Hoffnung lebendig Flüchtlingslagern, für alle, die Opfer Verfasst bzw. ausgewählt von
 bleibt. anderer sind und deren Namen wir Rektor Hans Bensdorp
 Bernhard Rathmer gar nicht kennen.

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Jahresrückblick 2020 –
kein Jahr wie jedes andere
Das weltweit verbreitete Corona- schnaufpause und manchen von Aufgaben geworden und werden
Virus bestimmte und veränderte uns mehr Zeit für sich und zum professionell gemeistert.
unser Leben. Die Welt hielt den Nachdenken darüber, was wirklich Damit möchte ich zum Jahres-
Atem an. Wir lernten zum Teil sehr wichtig ist im Leben. Endlich wurde Rückblick auf das Gemeindeleben
widerwillig, was Lockdown und erkannt, dass Supermarkt- von St. Johannes überleiten:
Quarantäne bedeuten. Mitarbeiter, Pflegekräfte und Ernte- Vielleicht erinnern Sie sich, dass
Besonders vom ersten Lockdown helfer „Helden unseres Alltags“ sind. Kinder- und Rektoratsfasching noch
gibt es geradezu apokalyptische Umgekehrt merken wir, dass es zu plangemäß stattfinden konnten –
Bilder: Wien glich abends einer einer Weltwirtschaftskrise kommt, mit freiwillig getragenen Masken.
Geisterstadt, Verkehrsampeln regel- wenn die Menschen ein paar Wo- Zwei Highlights prägten die ersten
ten einen Verkehr, der nicht statt- chen lang nur das kaufen, was sie beiden Monate: Der Teddybär-
fand, die öffentlichen Verkehrsmittel wirklich brauchen. An den hohen Sonntag, an dem die Kirchenbesu-
führten leere Sitze durch die Ge- Arbeitslosenzahlen und Staatsdefizi- cher Teddybären zur Messe mit-
gend. ten werden wir länger leiden als an brachten und anschließend in den
Noch immer sind keine Touristen in Corona. Bänken sitzen ließen, um sie den
der Stadt, ist kaum Flugzeuglärm zu Auch in der Kirche, die gemeinhin Bewohnern des nahen Mutter-Kind-
hören. Theater, Sportstätten, Hotels als träge gilt, hat sich viel verändert. Heims zu schenken. Darüber berich-
und Gastronomie sind geschlossen. Es klingt kurios, dass die Gotteshäu- teten so gut wie alle Medien im
Wenn wir uns sonst häufig über ser im Lockdown zwar tagsüber ganzen Land – vom ORF bis zur
Ruhestörungen beklagen, fühlen sich geöffnet waren, aber zu den Messen Kronenzeitung. Und auch der von
manche nun durch die Ruhe gestört. geschlossen werden mussten. Wer Frauen gestaltete Gottesdienst hat
Die Nachrichten werden seit einem hätte gedacht, dass wir einmal wohl seinen verdienten Platz in
Dreivierteljahr von Infektionszahlen, auffordern müssen, in den Messen unserer Chronik gefunden.
7-Tages-Inzidenzen, Schauerberich- nicht zu singen? Dass die Gläubigen Am Aschermittwoch begann für St.
ten aus Intensivstationen und vielen sich ihre Adventkränze selbst seg- Johannes eine Fastenzeit, die bis
Todesfällen beherrscht. Zuletzt nen sollen? heute anhält. Osterfeiern in einer
keimte Hoffnung durch die mit Desinfektionsmittel, Abstand halten leeren Kirche. Keine Heimveranstal-
Hochdruck und mit dem Mut der und Maske tragen sind auch in St. tungen, keine Feiern, keine Kultur-
Verzweiflung erforschten Impfstoffe Johannes selbstverständlich gewor- fahrten, kein Sonntagscafé. Eine
auf. den. Und ein Registrieren, um bei Live-Rhythmus-Gruppe und ein
Weihnachten war heuer wirklich einer Ansteckung die Kontakte Chor, die „im Untergrund“ singen,
eine stille Nacht. Auch den Silvester- nachverfolgen zu können. Zum um Lieder für die Messen aufzu-
tag werden wohl die meisten von Glück war das bisher nicht notwen- nehmen und einspielen zu können.
uns anders verbracht haben als dig. Wenn unsere Kirche geöffnet Viel Glück hatten wir mit dem von
sonst. Die Regelung, dass man nur ist, ist die Zahl der Besucher limi- Haus aus für September geplanten
von einer einzelnen Person besucht tiert. Händereichen beim Friedens- Termin für die Firmung. Sie konnte
werden durfte und es gute Gründe gruß, Kelchkommunion und Gesang mit Einschränkungen stattfinden.
brauchte, auf die Straße zu gehen, sind verboten, das Heim seit Mona- Prälat Rühringer bemühte sich
machte ein Feiern wie üblich nahezu ten für Veranstaltungen und den rührend, unseren fünf Firmlingen
unmöglich. Plausch nach den Messen geschlos- einen unvergesslichen Tag zu berei-
Bilder von leeren Klopapier-Regalen sen. Die Gemeinschaft fehlt vielen ten.
in den Supermärkten, Schlangen vor von uns sehr. Corona beschleunigte aber auch
wiedereröffneten Baumärkten und Zum Glück haben wir den Li- den Fortschritt: Die MZ kann seit
vor den Schiliften ließen an der vestream, durch den viele Gemein- Ostern auch online gelesen werden.
Vernunft vieler Menschen zweifeln. demitglieder die Möglichkeit zur Im Herbst war es nochmals unsere
Homeoffice, Distance Learning, virtuellen Teilnahme an den Mess- Jugend, die sich nicht damit abfin-
Video-Konferenzen sowie verstärkte feiern haben. Wir waren mit diesem den wollte, dass es heuer kein
Online-Käufe sind gekommen – und Angebot eine der ersten Kirchen im Kirchweihfest geben sollte. Recht-
die Frage ist, ob und in welchem ganzen Land. Wir verdanken ihn zeitig wurden Sketches einstudiert,
Ausmaß sie bleiben und unser Le- unserer Jugend und dem techni- geprobt und auf Video aufgezeich-
ben verändern werden. schen Verständnis unseres Rektors. net, um die Gemeindemitglieder bei
Das Gute ist: Die Corona-Krise Kameraführung, Tontechnik und Laune halten zu können. Fast 100
bringt unserem Klima eine Ver- Bildregie sind neue Ministranten- DVDs wurden davon produziert und

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versandt. Die Spenden dafür waren wirksamen finanziellen Impfung in Alltags“ zugenommen haben wer-
eine wichtige finanzielle Unterstüt- Form großzügiger Spenden. den.
zung für unsere Gemeinde, ein Wir vertrauen auf Gottes Hilfe, dass Dann wird von 2020 mehr bleiben
Ersatz für Klingelbeutel und Sonn- sich nicht nur das Jahr, sondern als eine Einladung zu einer Hoch-
tagscafé. Der Jugend sei Dank! auch unser Leben wieder Richtung zeit, bei der niemand heiratete,
Wie wir überhaupt am Ende dieses Normalität wendet. Dass aus dem Karten für ein Konzert, das nicht
Jahres der ganzen Gemeinde ein bedrückenden Ist bald ein befreien- stattfand, Tickets für eine Fußball-
großes Dankeschön zu sagen ha- des War wird. Dass Umarmungen EM, die verschoben werden musste,
ben. Alle haben getan, was möglich und Händereichen auch wieder Gutscheine für stornierte Urlaubs-
war, um St. Johannes trotz allem mit körperlich möglich werden. Dass wir flüge – und Masken, die verbargen,
Leben zu erfüllen. Mit großem En- aber auch nicht wieder voll in alte wie sehr uns bei all dem das Lachen
gagement bei der schwieriger ge- Gewohnheiten verfallen, sondern vergangen war.
wordenen Durchführung der ver- am Ende doch etwa der Respekt im Gerhard Ruprecht beim
schiedensten Aufgaben und einer Umgang mit unserer Umwelt und Silvester-Gottesdienst
 die Demut vor den „Helden des

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Faschings-MZ GEMEINDELEBEN 9

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 Jahresschluss: Zeit für eine Bilanz
 Silvester-Predigt unseres Rektors Hans Bensdorp
Das Jahresende lädt uns ein, Bilanz Es gibt viele Möglichkeiten. Und es das Gleichnis Jesu will uns Mut
zu ziehen. Viele Firmen müssen es ja ist nicht gleichgültig, was ich mit machen, nach vorne zu schauen.
machen. Man blickt zurück und meinem Geld mache ... Ja, das Jahr 2020 war schwer. Die
fragt, wie erfolgreich das vergange- Mit Talent bezeichnen wir auch deutsche Bundeskanzlerin hat in
ne Jahr war. unsere Begabungen. Es kommt auch einem Interview zum Jahreswechsel
Im heutigen Evangelium legen drei darauf an, was ich aus meinen Be- gesagt: „Nie in den letzten Jahren
Diener ihrem Herrn nach der Rück- gabungen mache: Ob ich sie entfal- haben wir alle das alte Jahr als so
kehr von einer längeren Reise ihre te, ehrgeizig optimiere oder sie schwer empfunden, war die Bilanz
Bilanzen vor. Zwei von ihnen waren brachliegen lasse. so schwer auszumachen – und nie
sehr erfolgreich. Sie haben das Auch Gesundheit kann ich als Talent haben wir trotz aller Sorgen und
ihnen anvertraute Vermögen ver- betrachten. Wie gehe ich damit um? mancher Skepsis mit so viel Hoff-
doppelt. Der dritte bringt das eine Manche beneiden mich vielleicht nung dem neuen Jahr entgegenge-
Talent, das ihm der Herr anvertraut um dieses Kapital. Oder lasse ich es sehen."
hat, wieder zurück. Er verantwortet als ängstlicher Stubenhocker ver- Überlegen wir zum Jahreswechsel,
sich damit, dass er Angst vor seinem kümmern? wie viele große und kleine Talente
Herrn hatte. Der Herr tadelt ihn, Der Glaube ist zweifellos auch ein wir vom Herrn für unser Leben
nennt ihn faul, lässt ihm das Geld Talent. Der Glaube wurde mir ja bekommen haben. Greifen wir sie
wegnehmen. geschenkt! Lasse ich ihn wachsen, auf, setzen wir sie ein – wir brau-
Auffällig ist, dass eine vierte Gestalt vertiefe ich ihn, bilde ich mich wei- chen keine Angst zu haben!
in diesem Gleichnis gar nicht vor- ter oder lasse ich ihn verkümmern? Mit dem Gleichnis von den anver-
kommt: Einer, der das anvertraute Das kostbarste Talent, das wir von trauten Talenten ermutigt uns Jesus,
Talent verwirtschaftet hätte. Das ist Gott erhalten haben, ist das das uns anvertraute Leben, unsere
scheinbar gar nicht wichtig. Geschenk des Lebens. Begabungen, unseren Glauben,
Der Schlüssel zum Verständnis ist Lebe ich bewusst? Oder funktioniere unsere Gesundheit, all das zur Ent-
der Satz: „Weil ich Angst hatte ..." ich nur? Oder mache ich nur das faltung zu bringen.
Bei Bilanzen denken wohl viele an nach, was andere auch machen? Mehr noch: Er fordert uns auf, unse-
das liebe Geld. Mit Geld kann man Wer das Geschenk des Lebens re Ängstlichkeit abzulegen und das
den Lebensunterhalt finanzieren, ängstlich vergräbt und nicht wagt, uns von Gott Gegebene zu nutzen.
sich dieses oder jenes leisten, es wirklich aktiv und mutig zu leben, Mit dem Wissen um diesen Herrn
Gewinn bringend anlegen, brachlie- gehört wie der dritte Diener im im Rücken, können wir zuversicht-
gen lassen, ein Unternehmen grün- Gleichnis – zu den Verlierern. lich ins neue Jahr gehen.
den, etwas für einen guten Zweck Wie auch immer unsere persönliche
spenden ... Jahres- oder Lebensbilanz ausfällt,

 Messtexte zum Jahresabschluss
 Einleitung Nur wenige Stunden trennen uns Alle Gemeinschaften sind gehemmt.
 vom neuen Jahr. Wir sind erwar- Wer haftet für den Schaden?
Wir schauen zurück auf das vergan-
 tungsvoll, was es uns bringen wird. Wer gibt uns Sicherheit?
gene Jahr und lassen es noch ein-
 Wir hoffen, dass das, was im letzten Wer wendet Unsinn in Sinn?
mal Revue passieren.
 Jahr nicht gut war, im kommenden War da nicht ein göttliches Flim-
Es war ein schwieriges Jahr, ein Jahr,
 Jahr besser wird. mern?
wie wir es noch nie erlebt haben.
 Wo sind die Engel mit ihrer Bot-
Die Corona-Pandemie hat uns das Meditation schaft?
Leben schwer gemacht.
 Heuer ist alles anders. Himmelwärts aufgefahren, wie es
Es gab viel Unerwartetes, viele
 Alles ist aus der Bahn. geschrieben.
Erschwernisse, viel Leid.
 Zahlen stimmen nicht mehr. Wer wird uns helfen?
Und doch erlebten wir auch Gutes,
 Keine Planung gilt mehr. Das Gute, das Verbindliche, der
Aufbauendes, Fröhliches.
 Das Geplante ist undurchführbar. Engel in uns,
Am Ende dieses Jahres fragen wir
 Nichts ist sicher. der den Nachbarn nicht vergisst.
uns, was es uns gebracht hat?
 Die Arbeitsplätze brechen weg. Nicht mit Flügeln schlagen.
Sind wir gewachsen, vor allem in der
 Kein Budget ist zu halten. Auch nicht auf die Knie.
Liebe?
 Der Glaube am Planen ist weg. Sondern uns auf den Weg machen.

Februar 2021
Faschings-MZ MESSTEXTE 11

 Fürbitten waren; und für alle, die in ihren Schlussgebet
 Lebensplänen gescheitert sind:
Wir bitten für alle Menschen, denen Du, Gott, hast uns das Jahr 2020
 Begleite sie auf ihrem Lebensweg
wir im vergangenen Jahr begegnet anvertraut. Wir danken Dir dafür:
 und lass sie festen Boden unter
sind, und an die wir uns in Dankbar- Obwohl es ein schwieriges Jahr war,
 ihren Füßen gewinnen.
keit erinnern: Vergilt ihnen das haben wir Deine Nähe erfahren,
 Wir beten für alle, die im abgelaufe-
Gute, das sie uns und anderen waren wir nie allein auf unseren
 nen Jahr krank und nicht wieder
Menschen getan haben. Wegen. Im Zweifel hast Du uns
 gesund geworden sind: Schenke
Wir bitten für alle Menschen, denen Deine Treue bewahrt. Das Jahr 2021
 ihnen die Kraft, dass sie die Heraus-
wir im vergangenen Jahr nicht ge- legst Du in unsere Hände. Wir bitten
 forderungen ihrer Krankheit beste-
ben konnten, was sie von uns er- Dich um Deinen Segen für uns, für
 hen können.
wartet haben: Nimm sie unter Dei- unsere Lieben, für alle Menschen.
 Wir beten für unsere Verstorbenen,
nen Schutz und gib ihnen, was sie Schenke uns jeden Tag die Kraft,
 in besonderer Weise für die im
zum Leben brauchen. liebevoll und verantwortlich mitei-
 letzten Jahr Heimgegangenen:
Wir beten für alle Menschen, die im nander umzugehen, Probleme zu
 Schenke ihnen himmlischen Frieden
abgelaufenen Jahr aus der Bahn meistern und immer wieder ein
 und Leben in Fülle bei Dir.
geworfen worden sind; für alle, die herzliches Lachen füreinander zu
von der Corona-Pandemie betroffen haben.

 Segen für das neue Jahr
 Neujahrspredigt unseres Rektors Hans Bensdorp
Heute haben wir in der Lesung den du wie ein besonderer Gast behan- Worte ringen, manchmal auch
sogenannten „Aaron-Segen" gehört. delt werden, mögest du keinen wieder schuldig werden.
Was ist überhaupt ein Segen? Ein Besitz haben und dennoch uner- Schenke uns Geduld, offene Ohren
Zauberspruch aus einem frommen messlich reich sein! und ein weites Herz.
Buch? Ein Schutzschild für ein Ge- Das erinnert an die irischen Se- Hilf uns, wie Maria Dein Wort zu
bäude, einen Menschen, ein neues genswünsche, die so beliebt sind, bewahren.
Jahr? Das wäre dann allzu nah am gerade jetzt zum Jahreswechsel: Dann können wir gemeinsam durch
Aberglauben. Gute Wünsche aus dem Alltag und das Jahr gehen, einander an der
Dabei hat Segnen einen viel umfas- für alle Tage des neuen Jahres. Hand nehmen und auch schwere
senderen und schöneren Zusam- Kein Zauberspruch, sondern Rü- Wege gehen.
menhang, wie das ja auch in der ckenwind für das, was das Leben da In Deiner Liebe sind wir zu Hause.
Lesung deutlich wird: an Höhen und Tiefen bereithält. In Christus, unserem Herrn, unserem
„Der Herr lasse sein Angesicht über Das ist Segen. Bruder.
dich leuchten und sei dir gnädig!“ Das ist die Zusage, der Wunsch, die
Jemanden liebevoll im Blick behal- Bitte an Gott, dass es dem anderen Segen
ten. Das ist Segen. gut gehe, dass er und sie gesegnet Ein Dach, das dich schützt, wenn du
Und auch das lateinische Ur- und behütet seien. Herberge suchst;
sprungswort für »segnen« hilft Von Mensch zu Mensch, von Herz eine sanfte Hand, die dich hält,
weiter: benedicere – zusammenge- zu Herz. Und: Mit Gottes Hilfe. wenn du dich niedergeschlagen
setzt aus »bene« und »dicere«, das Das möge heute an der Schwelle fühlst;
heißt: »gut reden«. des neuen Jahres unser Segens- ein gutes Herz, an das du dich
Gut über andere reden, Gutes re- wunsch füreinander sein: Dass wir anlehnen kannst, wenn du dich
den, gut reden. Das wird zum Se- füreinander Segen sind in diesem verlierst im Trubel des Alltäglichen;
gen. neuen Jahr 2021! einen Menschen in der Nähe, der
Nicht die Wahrheit verdrehen, deine Tränen auffängt wie eine
Schlechtes verschweigen und je- Tagesgebet
 kostbare Schale.
manden in den Himmel loben, der Guter Gott, Du hältst die Zeit in Das gebe uns Gott aus seiner lie-
es nicht verdient hat. Sondern so Deinen Händen. benden Hand, die uns berührt:
über jemanden reden, dass es gut Wir danken Dir für das neue Jahr. Die Hand des Vaters und des Soh-
ist. Du vertraust uns viele Tage an und nes und des Heiligen Geistes.
Gute Wünsche sind zum Beispiel: viele Menschen. Bleiben wir in seinem Frieden.
Mögest du Glück und Erfolg haben, Wir werden Glücksmomente erle-
 Verfasst bzw. ausgewählt von
mögest du großzügig sein, mögest ben, manchmal werden wir um
 Rektor Hans Bensdorp

 Februar 2021
12 MESSTEXTE Faschings-MZ

 Familie: „Heilig“ oder eine Idylle?
 Aus unserem Gottesdienst am 27. Dezember
 Predigt Konflikte mit dem pubertierenden Fürbitten
 Jesus im Tempel von Jerusalem.
Ich bekomme viele Weihnachtskar- Für alle Kinder, die ohne Familie
 Nicht weniger spannungsvoll dann
ten. Manche mit Fotos der jeweili- aufwachsen müssen. Lass sie Men-
 das Verhältnis des erwachsenen
gen Familie. Alle stehen perfekt da. schen finden, die ihnen Geborgen-
 Jesus zu seiner Familie. Zurückholen
Wie oft mag der Fotograf „Smile" heit, Wärme und Halt geben.
 wollen sie ihn, weil er verrückt ge-
gesagt haben, bis das Foto gelang?
 worden sei. Doch er sagt sich Für die alleinerziehenden Mütter
Die Realität des Familienlebens ist
 gleichsam von der Familie los: „Wer und Väter. Gib ihnen die Kraft, für
ganz anders. Wenn man „Hl. Fami-
 ist meine Mutter, wer sind meine ihre Kinder da zu sein und lass sie
lie" googelt, kommen viele Bilder –
 Brüder?“ die nötige Unterstützung erfahren,
man sieht: Josef, Maria, Jesus – die
 Und als er dann einmal in seine die sie in ihrer schwierigen Lage
„Heilige Familie“. Diese Bilder ent-
 Heimatstadt Nazareth zurückkehren nötig haben.
sprechen auch nicht der Realität.
 will, jagen ihn Familie und Dorfge-
Da ist mir eines von einem großen Für alle Ehepaare, deren Wunsch
 meinschaft aus dem Ort.
Meister ganz besonders aufgefallen. nach Kindern unerfüllt geblieben ist.
 Abschied von der „Heiligen Fami-
Maria hat ein Tuch in der Hand und Zeige ihnen, wie ihre Liebe in ande-
 lie“? – Nein!
häkelt. So war Maria sicher nicht ... rer Weise Früchte bringen kann.
 Wenn diese Familie heilig war, dann
Ein alter Josef mit einer Lilie in der
 sind viele Familien geheiligt: Für alle Eheleute, deren Beziehung
Hand ... Ein etwa sechsjähriger Jesus
 Familien mit Konflikten und Brü- zerbrochen ist. Schenke ihnen die
mit Heiligenschein und blonden
 chen, alleinerziehende Familien, Kraft zu einem Neuanfang.
Locken ...
 Patchwork-Familien, andere Part-
Naive Bilder beschwören unter Für alle Menschen, die ehelos ge-
 nerschaften, aber natürlich auch –
diesem Begriff eine Idylle von engs- blieben sind. Eröffne ihnen Mög-
 und nicht zuletzt – die ganz norma-
ter Gemeinschaft, inniger Zunei- lichkeiten, in ihrer Beziehungsfähig-
 len Durchschnittsfamilien, die sich
gung, völliger Konfliktfreiheit. keit zu wachsen.
 ein Leben lang mehr oder weniger
Aber kann es so gewesen sein?
 erfolgreich durch das Leben schla- Für alle Menschen, die bereits ver-
Im Gegenteil! Konflikte und Span-
 gen. storben sind, und denen wir uns
nungen von Anfang an:
 Was heißt „heilig“? Perfekt? Außer- aber über den Tod hinaus verbun-
Zuerst eine beschwerliche Geburt in
 gewöhnlich? Heilig heißt: Gott will den fühlen. Lass sie in der Begeg-
einem Stall, bald darauf als „Asyl-
 dein Heil! Gott liebt dich! nung mit Dir die endgültige Erfül-
werber“ unterwegs auf der Flucht
 lung ihres Lebens erfahren.
nach Ägypten. Später dann die Rektor Hans Bensdorp

 Alternative Glaubensbekenntnisse
 Aus der Erlöserkirche Ich glaube an die Menschen, die den Sohn Gottes, unseren Bruder
Ich glaube an die Liebe. von der Liebe erfasst werden müs- und Erlöser.
Ich glaube an Gott, der die Liebe ist. sen. Er gab denen, die Hunger hatten, zu
Ich glaube an Jesus Christus, der die Ich glaube an eine Welt, in der essen.
sichtbar gewordene Freundlichkeit durch die christliche Liebe der Frie- Er gab denen, die im Dunkeln leb-
unseres Gottes ist. de in Freiheit errichtet werden kann. ten, das Licht.
Ich glaube an den Heiligen Geist, Ich glaube an das ewige Leben der Er gab denen, die im Gefängnis
der mit unserem Geist ruft „Abba"! Liebe, weil der ewige Gott Liebe ist. saßen, die Freiheit.
Ich glaube, dass der Vater uns in Amen.
 Wir glauben an den Heiligen Geist.
Christus durch den Heiligen Geist zu Von Ernesto Cardenal, Er gibt denen, die verzweifelt sind,
seinen Kindern gemacht hat. Nicaragua neuen Mut.
Ich glaube an die Kirche, die die Er gibt denen, die in der Lüge leben,
 Wir glauben an Gott.
eucharistische Liebesgemeinschaft die Wahrheit.
 Er gab denen, die unter dem Gesetz
ist. Er gibt denen, die die Schrecken des
 litten, die Liebe.
Ich glaube an das Evangelium, das Todes erfahren,
 Er gab denen, die fremd waren im
die fröhliche Verkündigung der die Hoffnung zum Leben. Amen
 Land, ein Zuhause.
unendlichen Liebe ist.
 Er gab denen, die unter „die Räu- Ausgewählt von Rektor
Ich glaube an die Menschen, die
 ber“ fielen, seine Hilfe. Hans Bensdorp
lieben, und im Dienste der Liebe
leben. Wir glauben an Jesus Christus,

Februar 2021
Faschings-MZ GEMEINDELEBEN 13

Der Chor und die Quarantäne
Sehr lange ist es her, seit wir, der
Chor von St. Johannes, das letzte
Mal wie gewohnt beim Gottesdienst
singen konnten. Das war am 8. März
2020. Und dann kam der Lockdown.
Und die Funkstille … für viele Wo-
chen!
Damals haben Manfred und ich
begonnen, in alten Aufnahmen von
diversen Messen zu kramen, um
Material zu suchen, das sich für eine
Online-Messgestaltung eignet. Ist
gar nicht so einfach, oft gibt es nur
Ausschnitte der Lieder oder es fehlt
der Anfang oder der Schluss! Abge-
sehen von oft störenden Nebenge-
 Mit der allmählichen Lockerung der gemeinsam mit der Live-Rhythmus-
räuschen!
 Corona-Regeln im Mai versuchten Gruppe eine Woche später.
Aber wir waren erfolgreich – wir
 auch wir wieder, langsam ein biss- Und danach war wieder Schluss mit
wurden fündig, und die Ergebnisse
 chen Normalität in unseren Alltag Singen – und das leider bis heute!
sind gar nicht so schlecht!
 zu bringen. Einige von uns trafen Manfred und ich bereiten seither
Regelmäßig suchen wir jetzt weiter
 einander, um zusätzliche Lieder für den musikalischen Teil der meisten
nach geeignetem Material und
 die wöchentlichen Livestream- Online-Messen vor und warten mit
stellen die Musikstücke für die
 Messen aufzunehmen – mit viel Sehnsucht darauf, wieder live in der
wöchentlichen Messfeiern zusam-
 Abstand, verteilt in der Kirche und Kirche singen zu können!
men.
 im Altarraum – natürlich auch mit Die gemeinsamen Gottesdienstfei-
Irgendwann kam dann die Idee,
 Gesichtsvisieren, die großteils von ern, die wöchentlichen Proben, das
auch bildmäßig präsent zu sein, und
 Verena Löhnert angefertigt worden Miteinander-Singen und die Ge-
so starteten wir unter der techni-
 waren. meinschaft fehlen uns allen sehr.
schen Anleitung von Manfred mit
 Vereinzelt gab es dann auch ein Ende Jänner gab es noch eine wei-
den Aufnahmen im Bildformat!
 paar kurze Proben … tere neue Video-Aufnahme eines
Am 26. April konnte man das erste
 Und die erste wieder annähernd bekannten Liedes im Rahmen des
Mal die Chor-Mädels und -Buben
 „normale“ Messe – allerdings vom Gottesdienstes zu sehen. Ich freue
beim Singen auch sehen! Und im
 Chorraum aus, mit Sicherheitsab- mich, dass wir für diese Aufnahme
Laufe der Zeit folgten noch sieben
 stand, mit damals noch erlaubten besonders viele Sänger gewinnen
weitere Aufnahmen! Ein aufwendi-
 Schutzvisieren und mit reduzierter konnten!
ges Unterfangen, aber es hat sich
 Anzahl an Liedern – fand am 21. Und ich hoffe, es war die letzte
gelohnt: Die Videoaufnahmen von
 Juni statt. Die Jahresabschluss- dieser Art!
diversen bekannten Kirchenliedern
 Messe feierten wir wie gewohnt Gabriele Krikula
kamen sehr gut an!

 Februar 2021
14 INFORMATION Faschings-MZ

 Kurzmeldungen
 Wir gratulieren zu besonderen Wir danken
 Geburtstagen Monika SIEBER für die von ihr selbst gestalteten schö-
 nen neuen Altarkerzen, die seit Kurzem im Einsatz sind.
Trude PIESCH feierte am 7. Februar ihren 93. Geburts-
tag. Nicht zu Unrecht wurde sie früher „Kaplan“ von St. Adventkonzert
Johannes genannt: Sie gründete die Aktion Gemeinde-
feier und den Predigtkreis, war Wegbereiterin der Live- Die Corona-Pandemie verhinderte 2020 auch eine
Rhythmus-Gruppe, initiierte Fastenreihen und Gemein- Neuauflage des in St. Johannes seit vielen Jahren übli-
deausflüge, Nachtgebete und Kindermetten, Fastenes- chen Adventkonzerts.
sen und Adventnachmittage. Aufgrund ihres Gesund- Doch ganz sollte unsere Gemeinde auf diese vorweih-
heitszustands kann sie leider nicht mehr zu uns in die nachtliche Einstimmung nicht verzichten müssen. Das
Kirche kommen, lässt sich aber von ihrer Familie stets Livestream-Team und Manfred KRIKULA hatten die
aus der MZ vorlesen. Wir schicken ihr also an dieser Idee, das gemeinsame Adventsingen unseres Chores
Stelle ganz besonders herzliche Grüße; mit dem Lehrer-Chor „Praxis Vocalis“ aus dem Jahr
 2019, das damals zur Gänze mitgefilmt wurde, virtuell
Margaretha JANATA feierte am 2. Jänner ihren
 zu wiederholen.
91. Geburtstag, lässt alle herzlich grüßen und freut sich
 Die beiden Chorleiterinnen Gabriele KRIKULA und
schon auf hoffentlich bald wieder mögliche Messbesu-
 Barbara NATHANIEL holten die Zustimmung ihrer
che;
 Chormitglieder ein, Manfred Krikula sorgte für den
Barbara NICOLUSSI, frühere Kirchenbesucherin und Zusammenschnitt.
Pomposa-Fahrerin, wurde am 29. Dezember 85 Jahre Und so waren nicht nur viele Gemeindemitglieder am 4.
alt; Adventsonntag vor ihren Empfangsgeräten versammelt,
 um Gospelgesängen wie „Ride the chariot“ oder „Good
Marianne TRUMMER, früher Mitarbeiterin in unserem
 news“ und in unserer Kirche bekannten Liedern wie
Kindergarten und Jugendgruppenführerin, und bis
 dem „Hallelujah“ in der Fassung von Leonhard Cohen
heute Mitglied im Kirchencafé-Team, feierte am
 oder dem „Psalm 23“ von Franz Schubert zuzuhören.
26. Dezember ihren 70. Geburtstag;
 Über die „Youtube“-Zählung wissen wir, dass das Video
 bisher 290 Mal aufgerufen wurde. Bis nach Norwegen,
 in die USA und nach Indonesien gab es Zuschauer – das
 kommt ja beinahe an das Neujahrskonzert heran …
 Auch wenn die gewohnte anschließende Labung mit
 Punsch und Keksen im Heim dieses Mal fehlte, wurde es
 für viele doch ein schöner und stimmungsvoller Abend.

 Neues vom Livestream
 Unsere Jugendlichen lassen sich immer wieder Neues
 einfallen, um die Livestream-Übertragungen von den
 Sonntagsmessen für die Mitfeiernden zu Hause noch
 lebendiger zu machen: Seit ein paar Wochen ist es nun
 auch möglich, bis zur Predigt per Chat persönliche
 Fürbitten zu übermitteln, die anschließend vorgetragen
 werden. Machen Sie auch von dieser Form der Verbin-
 Marianne Trummer
 dung mit Ihrer Gemeinde regen Gebrauch!
Gerd Steger, der Vater unserer vorjährigen Firmlings-
Zwillinge, beging am 8. Februar seinen 50. Geburtstag; Danke für die Spenden
und unsere Ministrantin Helene „Leni“ REINDL wurde
 Bei der weihnachtlichen Sammlung für unsere Sozial-
am 27. Dezember 15 Jahre „jung“.
 projekte in Ecuador und Uganda wurden in Summe
 € 455,- aufgebracht, die je zur Hälfte an Heribert
Wir gratulieren allen Jubilaren sehr herzlich zu ihren
 HRUSA und Schwester THERESIA übergeben wurden.
besonderen, „runden“ oder „halbrunden“ Geburtstagen
 Gaby SCHILD hat mit dem von ihr produzierten und in
und wünschen ihnen alles Gute, Gesundheit, Glück und
 der Adventzeit angebotenen Eierlikör einen Betrag von
Gottes Segen.
 € 152,-, Ilse BOBIK mit ihren Mund- und Nasenschutz-

Februar 2021
Faschings-MZ INFORMATION 15

Masken im November und Dezember € 215,- an Spen- „Radikal schlicht, radikal modern“
den erlöst, die zur Gänze unserer Gemeinde zugute-
kommen. Unter diesem Titel stand am 19. Jänner ein weiterer Teil
Das Kirchweih-Team hat 95 (!!!) DVDs mit den heurigen der KURIER-Serie über „Kunst in der Kirche“. Ein ganz-
Theaterdarbietungen an interessierte Gemeindemitglie- seitiger Bericht widmete sich der „Rosenkranzkirche“ in
der versandt und mit den Spenden dafür einen wesent- Hetzendorf, in der unser Herr Rektor Hans BENSDORP
lichen Ersatz für die heuer wegen Corona entfallenen 31 Jahre lang (bis 2010) Pfarrer war. Und so wurde er
Klingelbeutel- und Heimveranstaltungs-Einnahmen vor allem zur Entwicklung der 1908/09 fertiggestellten
leisten können. Pfarrkirche zu einer „purifizierten Gottesburg“ und zur
Herzlichen Dank für alle diese Initiativen und die dafür Entstehungsgeschichte der hinter dem Altar installierten
geleisteten Spenden. vieldiskutierten Gemälde, einem „Tryptichon“ von Ernst
 Fuchs über die „Geheimnisse des hochheiligen Rosen-
 Not macht erfinderisch kranzes“, gefragt.
 Mal sehen, ob die „Kunst“ in unserer Kellerkirche auch
In der Sitzung des Rektoratsrats am 25. Jänner, noch einen Bericht in dieser Serie wert sein wird. Einen de-
mitten im dritten Lockdown, wurde angeregt, allen zenten Hinweis auf unser in einem dicht verbauten
interessierten Gemeindemitgliedern einen wöchentli- Gebiet verstecktes „Kleinod“ hat unser Herr Rektor dem
chen Kommunionempfang zu ermöglichen, so lange KURIER-Redakteur jedenfalls mit auf den Weg gegeben.
die Kirche für öffentliche Gottesdienste geschlossen Internet-Link zum Kurier-Artikel
bleiben muss. Probeweise sollte das an allen Fasten-
sonntagen in der Zeit von 11 Uhr bis 11.30 Uhr möglich
sein. Nachdem seit 7. Februar ein Messbesuch wieder
zulässig ist, ist dieses Angebot vorerst hinfällig.
Da aus zahlreichen Gesprächen bekannt ist, dass vielen
Gemeindemitgliedern die Geselligkeit und der Gedan-
kenaustausch nach der Messe fehlen, wird ab sofort ein
„Virtuelles Kirchencafé“ angeboten. Dabei können Sie
ab dem 1. Fastensonntag ab 11 Uhr mittels „Zoom“ mit
anderen Gemeindemitgliedern per Bild und Ton in
Kontakt treten. Laptop mit Internetanschluss und/oder
Smartphone genügen! Der erforderliche Link lautet:
www.bit.do/zoom-rektorat.
 Foto: Kurier/Gilbert Novy
 Gerhard Ruprecht

Zur Erinnerung an Erika Lipuz †
In der Nacht auf 3. Februar starb Erika Lipuz im 96. Le- Erika Lipuz leitete in den Jahren 1974 bis 1985 unseren
bensjahr. Sie war Jahrzehnte lang mit unserer Gemeinde Kindergarten, sie folgte dort Christine Taubald und
eng verbunden, verbrachte aber die letzten Jahre in Maria Hösl nach, die diese Funktion nur ein bzw. zwei
einem Pensionistenheim. Jahre ausgeübt hatten. Sie schaffte es, den Kindergarten
 in die Gemeinde einzugliedern. Einige Sprösslinge, um
 die sie sich damals liebevoll kümmerte, sind heute noch
 in St. Johannes aktiv oder zumindest gut bekannt. Unter
 ihrer Führung übernahm der Kindergarten auch einmal
 im Monat die Mitgestaltung des Sonntags-Gottes-
 dienstes und Auftritte beim Kirchweihfest. Sie hatte wie
 auch unser damaliger Rektor Hubert Batka erkannt, wie
 wichtig der Kindergarten für den Gemeinde-Nachwuchs,
 die Ministranten und den Kinderchor war.
 Gemeinsam mit ihrem Gatten Franz arbeitete sie im
 Sonntagscafé- und im Gemeindefeier-Team mit und
 besuchte sie regelmäßig die Bibelrunde von Prof. „Edi“
 Schachinger. Ihr Gatte zählte jahrelang nach der Messe
 das Kollektengeld, war auch Sparvereins-Mitglied. Beide
 waren verlässliche Besucher der 10-Uhr-Messen. Wenn
Erika Lipuz (rechts) mit Friedl Praschak
 sie einmal fehlten, dann gingen sie auch ab.
beim Rektoratsball 2004

 Februar 2021
16 INFORMATION Faschings-MZ

In einem MZ-Interview anlässlich ihrer Pensionierung Ihr Gatte starb im Sommer 1996 sehr plötzlich an einem
1985 freute sie sich, in ihrer Zeit im Kindergarten St. Herzinfarkt, noch am Sonntag vorher war er aktiv beim
Johannes insgesamt 160 Kinder betreut zu haben – und Sonntagscafé im Einsatz gewesen. Für sein Begräbnis
das „von einem aufgeschlagenen Knie oder einer Beule hatte unser Rektor Hubert Batka sogar seinen Italien-
abgesehen Gott sei Dank ohne Unfall“. Sie bedankte sich Urlaub unterbrochen.
bei ihren Helferinnen Irmgard Fuhrmann und Christine Erika Lipuz hasste das Wort „Ruhestand“ und arbeitete
Weiss und auch bei den Familien Sellner und Thaller, daher noch viele Jahre lang in St. Johannes mit, lebte
durch die sie und ihr Gatte Anschluss an die Gemeinde aber in den letzten Jahren in einem Heim und konnte
gefunden hatten. Diese Integration neuer Gemeindemit- unsere Kirche nicht mehr besuchen.
glieder war ihr stets ein besonderes Anliegen und sie rief Das Begräbnis für Erika Lipuz findet am Donnerstag 18.2.
dazu auf, „viel mehr Offenheit nach außen zu üben, auch um 11 Uhr auf dem Wiener Zentralfriedhof, 2. Tor, Halle
für Menschen, die einmal zufällig zu uns kommen!“ 1 statt. Der Termin für ein Totengedenken in St. Johan-
 nes steht noch nicht fest.

 In all den Jahren hatte das Ehepaar Lipuz nie vergessen,
 uns zu unserem Hochzeitstag zu gratulieren – sie feierten
 den ihren am selben Tag. Auch nach dem Tod ihres Man-
 nes hielt Erika Lipuz diese Tradition aufrecht.
 Nicht nur „ihre“ Kinderkartenkinder und wir werden uns
 immer dankbar erinnern, was sie für St. Johannes geleistet
 hat.
 Karin und Gerhard Ruprecht

Gemeindefeier mit Franz Zalabay, Erika Lipuz und
Fritz Spangl, 2006

Weihnachten und Silvester einmal etwas anders
Nicht, was Sie glauben, Corona hin oder her, nein … Überhaupt waren die Vorsichtsmaßnahmen heuer be-
Unter der Schirmherrschaft der Caritas werden in ganz sonders groß: Jeder Gast hatte einen nummerierten
Wien in den Wintermonaten 27 Wärmestuben für ob- Sitzplatz, nach jedem wurde alles desinfiziert, und dazwi-
dachlose und bedürftige Menschen geführt, eine davon schen wurde mehrmals stoßgelüftet. Durch die großen
in der benachbarten Pfarre Auferstehung Christi jeden Abstände konnten heuer maximal 40 Gäste am Vormit-
Donnerstag von Anfang Dezember bis Ende Jänner. tag bis 13 Uhr bleiben, von 14 bis 17 Uhr dann wieder
Da 2020 sowohl der Heilige Abend als auch Silvester auf nur maximal 40.
einen Donnerstag fielen, war die Anzahl der freiwilligen Ab 8 Uhr begannen die Vorbereitungsarbeiten, wie
Helfer an diesen beiden Tagen nicht allzu groß. Weil wir Tische decken und Vorarbeiten in der Küche, um 10 Uhr
schon Erfahrung vom Vorjahr hatten, beschlossen wir kamen die ersten Gäste. Zum Ankommen gab es eine
heuer zu viert als Familie, beide Tage mit Pfarrer Wolf- heiße deftige Suppe, wie Kürbiscreme- oder Rindsuppe
gang Unterberger zu übernehmen: Thomas und Peter mit Fleisch und Gemüse, danach frisches Obst bis zur
mit Wolfgang in der Küche, Markus und ich im Service, Hauptspeise. Auch hier wurde Deftiges serviert, wie
natürlich mit FFP2-Maske und zusätzlichem Face-Shield. Cordon Bleu oder Wiener Schnitzel, wobei Wolfgang
 Unterberger als „Schnitzelpfarrer“ schon aus Zeitungsar-
 tikeln bekannt ist. Zum Abschluss durften natürlich auch
 Kaffee und Kuchen nicht fehlen.
 Nach 18 Uhr war dann alles erledigt, aber ein sehr gutes
 Gefühl, etwas Gutes und Sinnvolles getan zu haben,
 bleibt!

 PS: Da die Wärmestube bis Ende Februar verlängert
 wurde, sind wir natürlich jeden Donnerstag weiter dabei,
 berufsbedingt nur am Nachmittag und zum Wegräumen
 am Abend.
 Inge Nosoli

Dechant Wolfgang Unterberger (2.v.r.) sowie Thomas,
Inge, Peter und Markus Nosoli im Pfarrheim
„Auferstehung Christi“

Februar 2021
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