ZSC-Stadion wächst in die Höhe
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85. Jahrgang Donnerstag, 10. September 2020 Nr. 37/38 GZA/PP-A 8048 Zürich, Post CH AG Erscheint alle 14 Tage, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, www.lokalinfo.ch Foto: Pascal Wiederkehr Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Swissair ZSC-Stadion wächst in die Höhe Als Doppeldeckerbusse durch Zürich fuhren Die Swiss-Life-Arena nimmt immer weiter Form an. Für die ZSC Lions Vor 40 Jahren wurde die Flughafenlinie eröffnet und 1985 eröffnet. Doch zurück zur Flughafenbahn der steht darum bald ein Umzug von Zürich-Nord in den Westen der Stadt verknüpfte erstmals direkt Flugzeug und Eisenbahn. SBB. Es war definitiv ein Meilenstein in der Geschich- an. Im August 2022 wird das neue Eishockeystadion beim Bahnhof Alts- Vorher verkehrten spezielle Swissair-Doppeldeckerbus- te des Schweizer Verkehrs: Am 1. Juni 1980 wurde tetten eröffnet. Eine Führung für Medienschaffende gab vergangenen se zwischen HB und Kloten. Aus heutiger Sicht ist es der Flughafen Zürich-Kloten ans Schweizer Bahnnetz Sonntag Einblick in den Baufortschritt. Anwesend war Peter Zahner, CEO fast unvorstellbar, wie umständlich man vor 1980 an angebunden. Nicht mittels «Stichbahn» vom HB mit der ZSC Lions (im Bild). Dem Geschäftsführer war die Begeisterung und den Flughafen gelangte. Die damaligen Doppelde- Kopfbahnhof, nicht als U-Bahn (eine solche hatten Vorfreude anzusehen. Die Arena, benannt nach ihrem Namenssponsor, cker-Spezialbusse der Swissair tuckerten durch be- die Stimmberechtigten per Volksabstimmung ver- dem Versicherungskonzern Swiss Life, soll dank steilen Tribünen zu ei- schauliche Quartiere. Denn damals gabs weder den senkt), sondern als Teil der Ost-West-Achse durchs nem Hexenkessel mit 12 000 Plätzen werden. (pw.) Seite 5 Letten- noch den Milchbucktunnel. Diese wurden erst ganze Land. (zb.) Letzte Seite Ihr Pflege-Team am Zürichsee. Seit 2008. T 044 920 49 51 Persönlich und aus der Region für mehr Lebens- qualität und Sicherheit. Tag und Nacht Senioren- betreuung u. v. m.
2 Lokalinfo Nr. 37/38 10. September 2020 KULTUR Eine aufsehenerregende Kunstära geht zu Ende Elf Jahre leitete Christoph Doswald die Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum. In seine Zeit fielen Ausstel- lungen wie «Neuer Norden Zürich», der umstrittene Hafenkran und die temporä- re Begrünung des Münster- hofs. Doswald beendet seine Tätigkeit auf Ende 2020. Um der Kunst in der Stadt Zürich buchstäblich mehr öffentlichen Raum zu geben, gründete der Stadtrat 2006 die Arbeitsgruppe Kunst im öffentli- chen Raum (AG KiöR). Deren Aufga- be ist es unter anderem, die Entwick- lung Zürichs in künstlerischen Pro- jekten widerzuspiegeln. Als externe Fachperson im Man- datsverhältnis leitet Christoph Dos- wald die AG KiöR seit Oktober 2009. Jan Morgenthaler in Zusammenar- Der Antritt sei- beit mit Barbara Roth, Martin nes Mandats fiel Senn, Fariba Sepehrnia, zürich in eine Phase ei- Heinrich Gartentor, Insel in der Stadt, 2019, Kunst für den Münsterhof (22. August bis 17. September 2019), transit maritim, 2009–2015, Lim- nes ausgeprägten Münsterhof, Zürich. Foto: Peter Baracchi matquai, Zürich. Foto: Ruth Erdt städtischen Be- völkerungs- «Art and the City» für Zürich-West im transit maritim» mit dem Hafenkran, kussionen und hinterliess die Sprach- fern und nah nach Zürich holte, hat wachstums und Jahr 2012, drei Jahre später «Art der Öffentlichkeit und Politik über schöpfungen «Nagelhaus» und «Gol- mich seit jeher zutiefst beeindruckt. der damit ver- Altstetten Albisrieden» und 2018 mehrere Jahre auf Trab hielt, obwohl digi Schiissi». Auf einhellige Begeiste- Für mich und viele andere eröffneten bundenen dyna- «Neuer Norden Zürich», das die viel- er nur temporär, von April 2014 bis rung stiess im Sommer 2019 die tem- sich dadurch neue Perspektiven auf mischen Stadt- fältigen Auswirkungen der Einhau- Januar 2015, am Limmatquai stand. poräre Begrünung des Münsterhofs die Stadt und ihre Entwicklung», bi- entwicklung. sung Schwamendingen auf die umlie- von Heinrich Gartentor. Diese Aktion lanziert Stadtrat Richard Wolff (AL) Christoph Dos- Umbruch ist da- genden Quartiere untersuchte. «Goldigi Schiissi» warf Fragen des urbanen Lebens auf als politisch Verantwortlicher für die wald. Foto: ls. her eines der Auch in der Innenstadt setzte die Das geplante begehbare Kunstwerk wie Ökonomie und Ökologie, Aufent- Kunst im öffentlichen Raum. Themen, für das AG KiöR unter Doswalds Vorsitz Ak- «Nagelhaus» mit Restaurationsbe- haltsqualität und Verkehr, Funktiona- Christoph Doswald gibt sein Man- die AG KiöR Formate, Projekte und zente in der Auseinandersetzung mit trieb auf dem Escher-Wyss-Platz lität und Ästhetik. «Die Art, wie dat auf Ende 2020 ab, um «nach elf Ausstellungen entwickelte. So kura- dem städtischen Lebensraum. Legen- wurde 2010 an der Urne knapp ab- Christoph Doswald Künstlerinnen intensiven Jahren nochmals einen tierte Doswald im öffentlichen Raum där geworden ist das Projekt «zürich gelehnt, führte aber zu lebhaften Dis- und Künstler und deren Werke von neuen Schwerpunkt zu setzen». (pd.) ANZEIGEN
AKTUELL Züriberg/Zürich Nord Nr. 37/38 10. September 2020 3 «Marina Tiefenbrunnen»: Plan liegt auf Mit der Umsetzung der neuen «Marina Tiefenbrun- nen» geht es voran. Nun liegt der Gestaltungsplan bis 27. Oktober auf. Das Seeufer zwischen dem Bahnhof Tiefenbrunnen und der Stadtgrenze zu Zollikon soll durch das neue Was- sersportzentrum Marina, eine Park- erweiterung, aufgewertet werden. Ausserdem wird das Gebäudes der Wasserschutzpolizei in Tiefenbrun- nen aufgewertet. Der Gestaltungsplan und die Teilrevision der Bau- und Zo- nenordnung «Marina Tiefenbrun- nen» liegen nun öffentlich auf. So soll für das Projekt eine rechtliche Grund- lage geschaffen werden. Noch bis zum 27. Oktober können im Amtshaus IV alle Unterlagen ein- gesehen werden. Ausserdem ist alles – coronakompatibel – auch online auf der Website der Stadt Zürich abruf- Von der ersten öffentlichen Präsentation der Projektidee (Foto) bis hin zur Auflage des Gestaltungsplans sind 10 Jahre vergangen. Archivfoto: A. J. Minor bar. Während dieser Zeit können sich die Bevölkerung und Interessierte zu Projektkosten mit rund 38 Millionen verlagert werden. «Damit können le der «Marina» und der Wasser- 420 Standplätzen, den Gästeplätzen den Vorlagen äussern. «Aufgrund der Franken: günstiger als mehrere Jah- Nutzungskonflikte entschärft und die schutzpolizei ein Gestaltungsplan so- und über 100 Bootsplätzen an Land erhaltenen Einwendungen werden re vorher prognostiziert. heutige Parkanlage bis zur ‹Marina› wie mit einer BZO-Teilrevision eine wird in einem Bericht nachgewiesen. die Planungsinstrumente dann über- Das Gesamtprojekt «Marina Tie- hin vergrössert werden», hält die Zone für öffentliche Bauten festgelegt Beispielsweise sind die überbreite arbeitet», teilte die Stadt Zürich kürz- fenbrunnen» inklusive der Verlegung Stadt Zürich in ihrer Medienmitteilung werden, betonen das Präsidialamt Hauptmole in Ufernähe sowie die lich den Medien mit. des Gebäudes der Wasserschutzpoli- fest. Dem Projekt liegt das Leitbild und das Hochbauamt der Stadt Zü- Einwasserungsrampen lichtdurchläs- zei und der Erweiterung des Parks Seebecken der Stadt und des Kantons rich. Für die geplante Parkerweite- sig gestaltet, damit die Unterwasser- Rechtliche Grundlage schaffen sieht eine Neugestaltung des Seeufers Zürich aus dem Jahr 2009 zugrunde, rung wird eine Freihaltezone festge- pflanzen möglichst nicht beeinträch- Nach der Einarbeitung des Feed- zwischen dem Bahnhof Tiefenbrun- welches 2018 revidiert wurde. legt. Und nicht nur Bootsbesitzer oder tigt werden. Die neue Hafenanlage backs wird die «Marina» dem Stadt- nen und der Grenze zu Zollikon vor. -mieter sollen mit der neuen «Marina» liegt deutlich weiter vom Ufer weg als rat vorgelegt. Doch die Stadtregie- In einer ersten Etappe wird der Boote raus aus Seebecken einen Mehrwert erhalten: Die 180 Me- die heutige. (ajm./pd.) rung kann nicht alleine entschieden: neue Hafen inklusive Wassersport- Eines der seit Jahren anvisierten Ziele ter lange Hauptmole soll allen offen- Die «Marina»-Vorlage muss noch vor zentrum realisiert. ist es, mit der neuen «Marina» die stehen. In der «Marina» wird es ein Mehr Infos und ein Video mit Stadtrat An- das Stadtparlament, den Gemeinde- In einer zweiten Etappe soll die Bootsplätze aus dem Seebecken in den Restaurant geben – mit wunderschö- dré Odermatt sowie ein Video mit Rein- hard Finazzi, Vertreter des Zürcher Segel rat. Wann der Gemeinderat entschei- Wasserschutzpolizei weiter südlich neuen Hafen beim Tiefenbrunnen zu nem Blick über den See in die Berge. Clubs, sind auf der Homepage der Stadt den wird, ist noch offen. 2018 veran- des neuen Wassersportzentrums in verlegen. Um dieses Vorhaben reali- Die Umweltverträglichkeit der Zürich www.stadt-zuerich.ch, Stichwort schlagte Stadtrat André Odermatt die ein neues Gebäude mit einer Werft sieren zu können, müsse für die Area- «Marina» mit den geplanten rund «Marina Tiefenbrunnen», zu sehen. AUS DEM GEMEINDERAT Wir müssen unsere Stadt Beim «Frieden» muss Abbruch- «klimafit» in die Zukunft führen alternative geprüft werden Diesen Sommer war unsere Aufmerksamkeit die Gebäudestellung Frieden ist ein absolut zentrales und wohl die Quartierbevölke- auf das Coronavirus gerichtet. Im Bann der optimiert wird. Der kaum an Relevanz zu überbietendes weltweites rung. Generationen Fallzahlen und Massnahmen zur Bewältigung kühlende Wind ge- Thema. Nichts hat die Menschheit so stark be- von Sportlerinnen, Ge- der Covid-19-Krise rückten andere Meldungen langt jedoch bereits schäftigt wie das Schaffen und Erhalten von werblern und Quartier- in den Hintergrund. So zum Beispiel die Nach- jetzt nicht in alle Frieden. Erst durch das friedliche Zusammen- bewohnenden haben richt, wonach die Schmelze des Grönland-Eis- Quartiere. Es sollen leben von Nationen, Völkern und Volksgruppen im «Frieden» den Frie- schilds – das zweitgrösste Eisreservoir der Welt daher weitere Mass- wird ein Klima geschaffen, welches für persön- den gesucht und sich – sich dermassen beschleunigt habe, dass sie nahmen ergriffen liche, wirtschaftliche und soziale Prosperität bei Essen, Trinken und nicht mehr gestoppt werden könne; auch dann werden, damit die erforderlich ist. Seit Menschengedenken plagt guten Gesprächen vom nicht, wenn der Klimawandel sofort aufhören Überwärmung im ge- sich die Welt mit Krieg und Frieden. Konflikte Alltag erholt. würde. Konkret heisst das: Im Rekordjahr 2019 Ann-Catherine samten Stadtgebiet jeglicher Art ziehen sich wie ein roter Faden Peter Anderegg Im Rahmen des Tram- sind mehr als 500 Milliarden Tonnen Eis weg- Nabholz vermieden werden durch die Geschichte. projektes Affoltern geschmolzen. Das Schrumpfen gigantischer kann. Einfach zusam- Im Jahr 2019 gab es weltweit 358 Dispute, steht der «Frieden» nun im Weg. Für den Bau Eismassen zeigt auf, dass wir leider mit einer mengefasst: Wir brauchen mehr Grün, mehr Krisen (gewaltlose und gewaltsame) und Krie- der Tramlinie nach Affoltern ist eine Verbreite- wärmeren Zukunft unseres Planeten rechnen Schatten, weniger Entsiegelung und weniger ge. Auf 5 von 7 Kontinenten (ohne Australien rung des Strassenraums erforderlich. Das Res- und uns darauf vorbereiten müssen. dunkle Oberflächen. Komplexer wird die Sache und Antarktika) gab es bewaffnete Konflikte. taurant Frieden steht weit vor der Baulinie und Die Herausforderungen des Klimawandels bei der Wirksamkeit der vorgeschlagenen Wenn man diese Zahlen sieht, schätzt man soll abgerissen werden. Kein Wunder also, beschäftigen auch den Zürcher Gemeinderat. Handlungsansätze. Welche Massnahme am es erst so richtig, in einer friedlichen Schweiz wenn da ein emotionaler Aufschrei durchs Sein erklärtes Ziel ist, wirksamsten ist – zum leben zu dürfen. Konflik- Quartier geht. Ich frage unsere Stadt «klimafit» Beispiel eher Baumpflan- te und Meinungsver- in die Zukunft zu führen. «Wir brauchen mehr Grün, zungen oder Fassaden- schiedenheiten gibt es «Das Restaurant Frieden steht weit mich, warum auf die ur- sprünglichen Pläne, das Dies auch deshalb, weil mehr Schatten, begrünungen oder inten- immer, aber wir versu- vor der Baulinie und soll abgerissen Gebäude des Restau- die globale Erwärmung weniger Entsiegelung und weniger sive Dachbegrünung –, chen sie mit Worten statt werden. Kein Wunder also, wenn da rants Friedens zu erhal- besonders in Städten ex- dunkle Oberflächen.» hängt von der lokalen Si- Fäusten zu lösen. ein emotionaler Aufschrei durchs ten und zu verschieben, treme Hitzebelastungen tuation und der Bauwei- Das Bedürfnis nach verzichtet werden soll? mit sich bringt. Auch in se des Quartiers ab. Die Frieden zeigt sich auch Quartier geht.» Der Platz dafür wurde Zürich werden mehr Hit- jüngst stattgefundene darin, dass es in der beim Projekt der Alters- zetage und Tropennächte unser Wohlbefinden Debatte rund um die Erneuerungsstrategie des Schweiz in fast jedem siedlung Frieden ja vor- beeinträchtigen. Prognosen zufolge wird eine Friesenbergquartiers zeigt, dass das Fachpla- Dorf und jeder Stadt ein gesehen. Ich stehe voll Verdoppelung der Hitzetage von 20 auf 44 so- nungswerk den Blick vieler GemeinderätInnen Restaurant gibt, das «Frieden» heisst. Hier und ganz hinter dem Bau der Tramlinie nach wie 50 Tropennächte erwartet. Damit das Le- auf bauliche Veränderungen bereits prägt. Und wurde von innovativen Wirt/innen das Bedürf- Zürich Affoltern. Selbstverständlich liegt es in ben in unserer Stadt weiterhin erträglich bleibt, das ist auch gut so! Das besagte Verdichtungs- nis nach Ruhe und Frieden erkannt und ge- der Natur der Sache, dass die Tramlinie Raum hat die Stadt ein Programm zur Klimaanpas- projekt der FGZ zeigt zudem, dass auch Bauträ- schickt in ein Marketingkonzept umgesetzt. benötigt und dass nicht alles, was wünschens- sung, die sogenannte «Fachplanung Hitzemin- gerschaften bereit sind, die Weichen für eine Hier, im Restaurant Frieden, lässt sich nach wert ist, auch machbar ist, aber im Fall vom derung», erarbeitet, welche derzeit im Gemein- klimaoptimierte Zukunft zu stellen. dem Feierabend, nach dem Training oder ein- «Frieden» muss seriös und intensiv abgeklärt derat beraten wird. Ann-Catherine Nabholz, fach über Mittag entspannt Ruhe, Frieden und werden, ob es eine Alternative zum Abbruch In über mehr als 200 Seiten erhält die Lese- Gemeinderätin Grünliberale 7 und 8 sozialer Austausch geniessen. des Gebäudes gibt. Peter Anderegg, rin der «Fachplanung Hitzeminderung» Ein- Ein typisches Restaurant Frieden steht auch Gemeinderat EVP Kreis 11 sicht in die stadtklimatische Situation Zürichs. in Zürich Affoltern an der Wehntalerstrasse Diese ist stark geprägt durch Kaltluftbahnen, In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben 444. Seit vielen Jahren ein geschätzter Treff- In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben die von den bewaldeten Hügeln in die Stadt Volksvertreter wöchentlich einen Beitrag. Alle im punkt für das Quartier. Eine «Beiz» mit Volksvertreter wöchentlich einen Beitrag. Alle im Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hier- Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hier- fliessen. Dieses Kaltluftsystem gilt es trotz bau- zu regelmässig Gelegenheit. Die Schreibenden äus- Charme. Das Restaurant ist ein Teil des Versor- zu regelmässig Gelegenheit. Die Schreibenden äus- licher Veränderung zu erhalten, indem bspw. sern im Beitrag ihre persönliche Meinung. gungsangebots und ein wichtiger Treffpunkt für sern im Beitrag ihre persönliche Meinung.
4 Züriberg/Zürich Nord Nr. 37/38 10. September 2020 VE R M I S C H TE S Kultur aus Wipkingen im Mittelpunkt Erneuter Versuch, alte Wohnsiedlung zu retten Neun Kunstschaffende, drei Fünf Mehrfamilienhäuser beim Hegi- bachplatz sollen abgerissen werden. Autorinnen und zwei Musi- Seit zwei Jahren wehren sich einige ker nehmen am Kultur- Mieter gegen den Abriss. projekt «Wip-kinge – ein Fünf Mehrfamilienhäuser an der Hofackerstrasse 1 bis 5a sollen abge- Klang aus dem Quartier» rissen werden und durch Neubauten teil. An 20 Orten in Wipkin- ersetzt werden. Die Eigentümerin, die gen wird bis 18. September Stiftung Gemeinnützige Gesellschaft Raum für Kunst geboten. von Neumünster (GGN), hat die Mieter bereits im September 2017 informiert. Pia Meier Mit dem Abriss verlieren rund 80 Per- sonen ihre Wohnung. Deshalb haben «In Wipkingen hat es eine grosse An- sich 2018 einige Mieter zur IG Hof- zahl von Künstlerinnen und Künst- acker zusammengeschlossen. Zu ei- lern», hielt Regula Weber bei der Er- nem Gespräch mit der Eigentümerin öffnung des Kulturprojekts «Wip-kin- kommt es nicht. Im Sommer 2018 lan- ge – ein Klang aus dem Quartier» cierte die IG Hofacker eine Petition fest. Sie gehört mit Antonia Hersche und sammelte 3600 Unterschriften. und Maria Bill zum Team von «na- Die Petition wurde dem Stadtrat über- no-Raum für Kunst» an der Röschi- geben. Die GGN nahm die Petition bachstrasse 57. Das Projekt «Wip- nicht an. Die Petition blieb so erfolglos. kinge» sei aber eine grosse Heraus- Nun hat die IG Hofacker einen neuen forderung gewesen. «nano – Raum Anlauf genommen: Am 24. August hat für Kunst» hatte es in Kooperation sie einen offenen Brief an die Stiftung mit dem Bahnhofreisebüro Wipkin- GGN und den Stadtrat geschrieben. gen realisiert. «Regula Fischer vom Der Brief verlangt ein Moratorium des Bahnhofreisebüro war sofort begeis- Im leider per Ende 2020 für immer geschlossenen Bahnhofreisebüro Wipkingen präsentierten Dominik Burger Abbruchs und ein Verbleib der Mieter tert von der Idee», freute sich Weber. und Jerry Rojas Werke aus «Zürich Wipkingen». Foto: Pia Meier in den Wohnungen, bis eine Abbruch- bewilligung vorliegt. (cal.) Schuss aus dem Nichts viel Überraschendes im Quartier zu heit der Hände. Mit den Händen ge- des Wassers, die Strudel, das Glitzern Die teilnehmenden Autorinnen, entdecken», betonte Weber. Die stalten wir die Welt.» Lukas Kur- des Lichts und vieles mehr. Im Bahn- Kunstschaffenden und Musiker aus Kunstprojekte von Christine Bännin- mann und Nelly Rodriguez beschäfti- hofreisebüro präsentierten Dominik Die Bevölkerung soll Wipkingen machen sich auf Spuren- ger und Peti Wiskemann sind ein Zu- gen sich in «Bänkli Beobachtungen» Burger und Jerry Rojas Werke aus ih- suche. Auf poetische, spielerische, sammenspiel aus Malerei und Zeich- mit Wipkingens Sitzbänken im öffent- rem Album «Zürich Wipkingen». bei der Entwicklung gesellschaftskritische Art nähern sie nung, Performance und Aktion, Kom- lichen Raum. Sie werden untersucht, in Witikon mitreden sich dem Puls des Quartiers, eröffnen munikation und Installation. Johanna getestet und dokumentiert. Auch Samstag, 12. September, 14–20 Uhr, Na- no-Raum für Kunst, Ausstellungen mit Jo- mit unterschiedlichen Ausdrucksmit- Bossart ist fasziniert vom Unaufge- Beobachtungen zum Sitzerlebnis wäh- Die Quartierentwicklungskommission hanna Bossart, Lukas Kurmann, Nelly Ro- teln neuen Einblicke und machen ih- regten, manchmal auch Skurrilen im rend eines gewissen Zeitraums finden driguez, Bettina Eberhard, Peter Rüesch, und der Quartierverein Witikon ma- re Impressionen sichtbar. Die drei Alltäglichen. Dem, was selbstver- statt. Peter Rüesch befasst sich in Karin Schuh, Thomas Krempke. 14–18 chen eine Umfrage zur Entwicklung Autorinnen Melanie Katz, Isolde ständlich erscheint. Bettina Eberhard «Hand_Werk» mit Fragen in Form ei- Uhr Bahnhofreisebüro Wipkingen. «Wip- im Quartier. kingen–Athen via Brindisi retour». Aktion Schaad und Tabea Steiner nehmen erinnert mit «Bucheggplatz Narrativ» ner Reflexion in Bildern, Texten und Witikon wächst: Gemäss dem offi- mit Christine Bänninger und Peti Wiske- im alten Bahnhofswartesaal und an an einen Schuss aus dem Nichts, der einem Spiel über das Handwerk des mann. 19 Uhr, Bahnhofreisebüro Wipkin- ziellen Szenario von heute 11 100 einem literarischen Spaziergang Be- vor über 20 Jahren einen Menschen Velomechanikers und der Velomecha- gen, Lesung mit Melanie Katz, Isolade Einwohnern auf 13 200 im Jahr zug aufs Quartier. Die neun Kunst- aus dem Leben riss. Thomas Kremp- nikerin. Karin Schuh verbindet mit Schaad und Tabea Steiner. 2040. Der Entwurf des neuen kom- Freitag, 18. September, 17 Uhr, literari- schaffenden stellen in verschiedenen ke begeistert mit «Handlungen dem Leben in Wipkingen während ei- munalen Richtplans sieht Teile Witi- scher Spaziergang mit Melanie Katz, An- Geschäften im Quartier aus, aber 2020», einer Fotoinstallation rund ner langen Zeit das Leben am Fluss. meldung www.minipli.ch, Treffpunkt: Na- kons als Verdichtungsgebiete vor – auch im öffentlichen Raum. «Es gibt um den Röschibachplatz. «Die Schön- Dazu gehören Gurgeln und Rauschen no-Raum für Kunst. 18 Uhr Finissage. über die aktuelle Bau- und Zonenord- nung hinaus. Was ist beim weiteren Wachstum zu beachten? Wie zufrie- den ist die Bevölkerung mit ihrem Fast doppelt so viel Wohnraum für Senioren realisiert Quartier? In welchen Bereichen be- steht Handlungsbedarf? 152 altersgerechte und güns- Alle sollen sich beteiligen tige Wohnungen bieten die Um diese Fragen zu klären, lanciert Ersatzneubauten der Stiftung die Quartierentwicklungskommission (QUEK) des Quartiervereins Witikon Alterswohnungen der Stadt eine Umfrage. Teilnehmen können al- Zürich (SAW) in der Siedlung le, die in Witikon wohnen oder arbei- Helen Keller in Schwamen- ten oder sonst mit Witikon verbun- den sind. dingen, rund 70 Wohnungen Mit dieser Umfrage will die QUEK mehr als im Altbau. einen breit abgestützten partizipati- ven Prozess starten – mit dem Ziel, Die Siedlung Helen Keller liegt inmit- die Entwicklung Witikons mitzube- ten eines Parks mit altem Baumbe- stimmen. Wie dieser Prozess weiter- stand, in unmittelbarer Nachbar- geht, hängt von den Ergebnissen der schaft der Sportanlage Heerenschürli Umfrage ab. Alle sind aufgerufen, und des Pflegezentrums Mattenhof. sich zu beteiligen. Der im Quartier- Erholungsgebiete liegen vor der Anzeiger und auf der Witiker Website Haustüre, Stadtzentrum und Ein- veröffentlichte Fragebogen kann bis kaufsmöglichkeiten sind mit Tram, 30. September 2020 ausgefüllt und Bus und S-Bahn gut erreichbar. An- per Mail oder Post ans Sekretariat stelle einer aufwendigen Sanierung des Quartiervereins Witikon, Zwei- der 1974 von Kunz + Götti erbauten ackerstrasse 63, 8053 Zürich, quar- SAW-Siedlung entschied sich die Stif- tierverein@zuerich-witikon.ch ge- tung Alterswohnungen vor acht Jah- schickt werden. (pd.) ren für einen Neubau, dessen erste Etappe 2018 fertiggestellt wurde. Grosses Plus: Statt rund 80 Seniorenwohnungen gibt es jetzt 152 bezahlbare Wohneinheiten. Fotos: Stadt Zürich/zvg. ANZEIGEN Mit vier Häusern ist die Siedlung nun vollständig und verfügt über 152 Hannes Wittwer (Schlaginstrumente) Fischer gemeinsam auf die Eröffnung moderne, helle Wohnungen, einen und Leo Marcionetti (Saiteninstru- anstossen können. «Abstand wahren Gemeinschafts- und einen kleinen mente) bespielen die in den vier heisst bei der SAW nicht, auf Gemein- Fitnessraum sowie eine Kindertages- Hauseingängen montierten «Kunst- schaft zu verzichten», so die Stiftung stätte, die bereits seit zwei Jahren rumente» der international renom- Alterswohnungen. Leben in die Siedlung bringt. Die Er- mierten Berliner Künstlerin Nevin satzüberbauung wurde von Abraha Alada, deren klingende «Kunst am 70 Jahre SAW Achermann Architekten ETH/SIA Zü- Bau» im Siedlungsalltag zum sponta- Die Stiftung feiert ihren 70. Geburts- rich realisiert. nen Spiel einladen soll. tag während eines ganzen Jahres mit Die Mieterinnen und Mieter erhal- mehreren kleineren Anlässen und Hauskonzert ohne Gäste ten je einen kleinen Papiersack mit Aktionen. Dazu gehört der neue On- Um die neue Siedlung virensicher ge- Snacks und Getränken vor ihrer Woh- lineauftritt. Die neue Website ist re- meinsam mit ihren Mieterinnen und nungstüre, sodass sie während der sponsive, barrierefrei gestaltet und Mietern eröffnen zu können, veran- Ansprachen von Stadtrat und SAW- informiert rasch und unkompliziert staltet die SAW ein Hauskonzert ohne Stiftungsratspräsident Andreas Hauri über die Tätigkeiten und die Angebo- externe Gäste. Die beiden Musiker und SAW-Direktorin Andrea Martin- te der Stiftung. (pd.) Blick in eine Wohnung.
SPORT Lokalinfo Nr. 37/38 10. September 2020 5 Blick von oben auf die Swiss-Life-Arena in Altstetten: Bis Mitte nächsten Jahres soll der Rohbau der neuen ZSC-Lions-Heimstätte fertig sein. Foto: ZSC Lions ZSC-Stadion erhält trotz Corona Stehplätze Die neue Heimspielstätte der ZSC Lions ist noch eine Baustelle. Für die Medien wurde aber schon mal um den Puck gekämpft. Pascal Wiederkehr Noch ist vieles der eigenen Vorstel- lungskraft überlassen. Etwa wenn Peter Zahner, CEO der ZSC Lions, den geplanten Kraftraum zeigt oder in die zukünftige Garderobe führt. Diese soll oval werden, damit sich die Spieler sehen. Die Begeisterung war dem Geschäftsführer anzumerken: «Wir werden wirklich eine Top-Infra- struktur haben.» Der imposante Be- ZSC-CEO Peter Zahner führte über die Baustelle. ton-Rohbau des Eishockeystadions in der Nähe des Bahnhofs Altstetten wächst immer weiter. Vergangenen Sonntag ging es mit Zahner durch die Baustelle. Die Swiss-Life-Arena könnte zum Befrei- ungsschlag für die ZSC Lions werden, denn im Gegensatz zum Hallensta- dion ist der Club hier Herr über die Gastronomie. Das verspricht Mehr- einnahmen und man kann zum gros- sen Konkurrenten aus der Bundes- stadt, dem SC Bern, aufschliessen, der selbst stark auf die Gastronomie setzt. Ausserdem werden 14 Logen à 12 Plätze vermietet. Auch das soll Geld in die Kasse spülen. Die teuerste Kategorie mit bester Sicht kostet ge- mäss Preisdokumentation pro Saison 168 150 Franken. Chris Baltisberger (l.) am Bullypunkt gegen Patrick Geering. Fotos: Pascal Wiederkehr Hier entsteht die später ovale Garderobe des ZSC. Vorbild ist eine Arena in Finnland aber auf rund 11 200 Plätze reduzie- Patrick Geering und Chris Baltisber- Bei der Führung wird offensichtlich, ZSC-CEO Zahner ren. Die Pandemie führte auf der ger hatten sich dafür extra in Schale ANZEIGEN wie steil die Tribünen werden. Die ZSC Lions bauen einen Hexenkessel. sagte, dass man Baustelle bisher zu keinen Verzöge- rungen. Geholfen habe jedoch, dass geworfen und ihre Ausrüstung ange- zogen. Dort, wo später einmal auf Sicher zur Freude der Fans, sie sind wegen Corona nicht beim Rohbau weniger Menschen dem Eis packende Zweikämpfe für hier viel näher am Geschehen als im gleichzeitig vor Ort arbeiten als bei- Stimmung im Stadion sorgen sollen, Hallenstadion. Das Architekturbüro anders baue. spielsweise beim Innenausbau. Die- duellierten sich am improvisierten Caruso St John Architects AG hat ser soll Mitte 2021 starten. Bullypunkt Captain Geering und Stür- sich weltweit bei Eishockeystadien aktuellem Stand ab 1. Oktober vom mer Baltisberger um den Puck. inspirieren lassen. Für Zahner per- Bund erlaubt, allerdings unter stren- Erster Kampf am Bullypunkt Da das Bully für die Foto- und sönlich gilt die Hartwall-Arena in der gen Auflagen. Nur zwei Drittel der Die Swiss-Life-Arena wird nicht nur Videokameras mehrfach wiederholt finnischen Hauptstadt Helsinki als Plätze dürfen in Stadien besetzt wer- ein Eishockeystadion. Im gleichen wurde, bleibt offen, wer es am Ende Vorbild. Doch er hat auch lobende den, Stehplätze sind keine erlaubt. Gebäude versteckt sich eine Trai- wirklich für sich entschied. Für Gee- Worte für die Schweizer Teams übrig: Zahner sagte, dass man wegen ningshalle mit 254 Sitzplätzen. Aus- ring und Baltisberger wird der An- «Biel hat wirklich ein Schmuckstück Corona nicht anders baue. Die ZSC serdem werden Büroflächen vermie- lass als spezieller Moment in Erinne- gebaut», sagte der CEO. Lions hoffen, dass sich die Lage bis tet und die Administration der ZSC- rung bleiben. Insgesamt wird das neue Eisho- zur Eröffnung des Stadions im Au- Lions-Organisation zieht ebenfalls Am 17. August 2022 soll in Alt- ckeystadion 12 000 Plätze bieten, da- gust 2022 wieder normalisiert. Doch von Zürich-Nord nach Altstetten. stetten das erste Vorbereitungsspiel von sind rund 1700 Stehplätze. Dar- ganz unvorbereitet wäre der Club Der Höhepunkt der Baustellenfüh- als Test für die Arena stattfinden. an hat die Corona-Krise mit ihren Re- nicht: Die Stehplätze können je nach rung war ein symbolischer Puckein- striktionen bei Grossveranstaltungen Anlass umfunktioniert werden. Die wurf inmitten der Baustelle und auf Mehr Bilder vom Besuch auf der Baustelle nichts geändert. Zwar sind sie nach Kapazität der Halle würde sich dann dem nackten Beton. Die ZSC-Spieler in der Galerie auf www.lokalinfo.ch.
6 Lokalinfo Nr. 37/38 10. September 2020 FORUM LESERBRIEFE 800 Bäume fällen für rückkaufen und eine andere Planung menbedingungen in entscheidender nur mit Hochhäusern lasse sich die vorantreiben. Hinsicht noch verschlechtert. Dazu angestrebte bauliche Verdichtung er- ein zweites Stadion? Christina Schiller, 8048 Zürich, später mehr. Die Pläne für eine Über- zielen, ist objektiv falsch. Hochhäuser IG Freiräume bauung des Hardturmareals sind we- sind gemäss Fachleuten der schlech- Ausgabe vom 27.8., «Fragen und gen der beiden riesigen Hochhäuser teste Ansatz zur Verdichtung. Sie Antworten zur Hardturm-Vorlage» Miteinander vorwärts völlig verfehlt. Deren Dimensionen sind viel teurer im Bau, sie erfüllen – Die Gegner des Gestaltungsplans sprengen mit fast 138 Metern alle weil sie Energieschleudern sind – die Hardturm-Areal sind keine Fundis! zum neuen Stadion Massstäbe. Sie wären deutlich höher klimapolitischen Richtlinien der Stadt Die IG Freiräume, die das Referen- als der Primetower und reichten bis Zürich nicht, sie schaffen sterilen dum mit 5000 Unterschriften einge- Fakt ist, Grüne, AL und SP akzeptie- auf die Höhe des Restaurants Waid. Wohnraum und sie führen zu men- reicht hat, besteht aus Architekten, ren den Volkswillen nicht. Zürcherin- Sie würden das historisch gewachse- schenfeindlichen Umgebungsräumen. Stadtplanern, Historikern, Sozialar- nen und Zürcher wollen das Fuss- ne Stadtbild zerstören. Kein Wunder, Umso mehr würden die 2000 Bewoh- beitern, Künstlern und Journalisten, ballstadion. Am 25. November 2018 Das Ensemble-Projekt sorgt für dass sich die Stadt und die Investo- ner der Türme jeweils in den nahen die die Art und Weise bekämpfen, haben sie dazu Ja gesagt. Den Geg- Emotionen. Bild: zvg. ren mit billigen Ausreden weigern, Limmatraum drängen, der jetzt wie die Stadt Zürich zurzeit in allen nern geht es um reine Zwängerei. das Projekt mit Bauprofilen auszuste- schon von Erholungssuchenden hoff- Quartieren verbaut wird. Natürlich Vieles zum Inhalt des Gestaltungs- Es geht um Spitzensport, ökologische cken. nungslos überrannt wird. muss die Stadt verdichtet werden, plans war bereits vor der Abstim- Energiegewinnung, Breitensport, Ju- Die Hochhäuser widersprechen Kommt dazu, dass sich die Rah- aber es ist eine andere Verdichtung mung im 2018 bekannt. niorenförderung, sinnvolle Freizeit- auch den geltenden Hochhausricht- menbedingungen für das Projekt möglich. Eine Verdichtung mit tiefe- Im (Züri-)Westen nichts Neues: beschäftigung, Integration, Kinder- linien, die keine Bauten über 80 Me- nochmals negativ verändert haben. ren Bauten, mit Grünräumen und Der Gemeinderat hatte den Gestal- gärten, Arbeitsplätze, gemeinnützi- ter zulassen. Ebenfalls sind Hochhäu- Heute gehört der Fussballclub GC ei- Plätzen, wo die Menschen sich be- tungsplan 2019 wenig überraschend gen Wohnraum und um Demokratie- ser in der Nähe von Hanglagen nicht ner intransparenten chinesischen gegnen können. Eine Verdichtung, gutgeheissen. Seit 15 Jahren wartet verständnis. Es macht den Anschein, erlaubt, weil sie hier besonders stö- Firma, die letztlich vom chinesischen bei der Nachbarschaften entstehen die Stadt Zürich mit zwei (!) traditi- als interessiere die Gegner des Bau- rend sind. Die Stadt Zürich will nun Staat gesteuert wird. Dass der Zür- können. Ein Nein zum Gestaltungs- onsreichen Fussballvereinen (FCZ projektes all dies nicht. Nicht zu ver- ihre eigenen Bestimmungen mit ei- cher Steuerzahler mit verbilligten plan Hardturm-Areal am 27. Sep- und GC) nun auf ein richtiges Fuss- gessen, die Bau- und die Betriebs- nem Gestaltungsplan aushebeln und Baurechtszinsen die undurchsichti- tember wäre ein starkes Signal. Das ballstadion. Dank dieser Arena wird kosten werden von Privaten getra- ohne jede Rücksicht auf die direkt be- gen Transaktionen chinesischer Ge- Signal, dass die Bevölkerung keine nicht nur das Zuschauererlebnis, gen. Dieses ausgewogene Projekt troffenen Stadtbewohner sämtliche schäftemacher subventionieren soll, anonyme zubetonierte Stadt will. sondern auch die Wirtschaftlichkeit heisst nicht nur Ensemble, sondern Wünsche der Investoren erfüllen. ist mehr als stossend. Diese wollen Und ein Nein macht die Tür für eine der beiden Vereine stark verbessert. verkörpert es auch. Deshalb nicht Diese wohnen übrigens alle ausser- mit Spielertransfers Millionen verdie- soziale und klimafreundliche Ent- Basel, Genf, Bern, St. Gallen, Neuen- links, nicht rechts, sondern mitein- halb der Stadt, weshalb ihnen die ne- nen. Ob sie darüber hinaus noch wei- wicklung des letzten grossen freien burg, Luzern, Thun, Schaffhausen, ander vorwärts in der Stadtentwick- gativen Folgen ihrer Pläne für die tergehende Absichten verfolgen, Areals im Kreis 5 auf. Denn die Stadt Biel haben alle ohne Probleme neue, lung: Ja zum Gestaltungsplan «Areal umliegenden Quartiere egal sind. weiss niemand, weil sie jedem Kon- könnte dann das Areal definitiv zu- zeitgemässe Fussballstadien erstellt. Hardturm – Stadion» am 27.9.20. So würden die beiden Wolken- takt mit der Öffentlichkeit systema- Daniel Weiss, kratzer die fortschreitende Zerstö- tisch aus dem Weg gehen. Steuern Präsident CVP Zürich 6+10 rung des Limmatraums zwischen werden keine bezahlt, weil die Besit- Ende der Abstimmungsdiskussion Wipkingen und Altstetten durch plan- zerfirma ja in Hongkong sitzt. Dort Bitte beachten Sie, dass Leserbrie- AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 los hingeklotzte Hochbauten zu ei- hat der chinesische Staat gerade die fe immer mit dem Vor- und Nach- Zürich. Weil vor dem Abstim- Keine Subventionen nem neuen Höhepunkt bringen. Demokratie niedergeknüppelt. Solche namen sowie der vollständigen mungswochenende vom 27. Sep- Wenn jetzt dann Wolkenkratzer von Kreise haben auf dem Hardturm Adresse gekennzeichnet werden tember nur noch eine Zeitungsaus- für chinesische Firma 137 Metern entstehen – wie hoch nichts zu suchen. Und noch weniger müssen. Leserbriefe können Sie gabe erscheint, beenden wir hier- werden die nächsten Bauten sein? brauchen sie staatliche Unterstüt- bitte senden an: lokalinfo@lokalin- mit die Berichterstattung zu die- Das Projekt Ensemble ist seit der 160 Meter, 180 Meter? Es gilt, dieser zung durch den Steuerzahler. fo.ch oder per Post an Lokalinfo sem Thema. (zb.) letzten Abstimmung nicht besser ge- schädlichen Entwicklung jetzt einen Peter Aisslinger, 8049 Zürich, worden. Zudem haben sich die Rah- Riegel zu schieben. Das Argument, Komitee «Gegen den Höhenwahn» ANZEIGEN
S TAD T L E B E N Züriberg/Zürich Nord Nr. 37/38 10. September 2020 7 Bänke fördern Dialog und Begegnungen in Seebach In Seebach gibt es bis 31. platz von Organisationen, Schulen und Privatpersonen gebaut und im ganzen Oktober farbige und deko- Quartier verteilt. Mit dabei waren: rierte Sitzbänke, auf denen Verein Quartierscheune, Verein Zu- die Quartierbewohnerinnen sammenleben im Kolbenacker, Stif- tung der islamischen Jugend Seebach, und -bewohner den Dialog Verein Stadtgeiss, Eltern Schulhaus pflegen können. Die Initiati- Himmeri, Familienzentrum VSJF, ve entstand aus dem Netz- Claro Weltladen Seebach, Reformier- ter Kirchenkreis 11, Pfarreiwerkstatt werk der Care Kultur See- Maria Lourdes, Verein Inter National- bach zusammen mit «About hof und Maxim sowie GZ Seebach. Al- Us! Zürich Interkulturell». le Bänke – sie sind mit QR-Code verse- hen – sind speziell. Auf der Bank des Pia Meier VSJF-Familientandem beispielsweise durften Besucherinnen und Besucher «Sandbank», «Naturbank», «Ge- gar ihren Handabdruck machen. sprächsbank», «Bank der Träume», Mit Freude zeigten die involvierten «Alphornbank», «Banco dei Vicini», Personen, Schulen und Organisatio- so heissen einige der Bänke, die bis nen am vergangenen Samstag ihre 31. Oktober an verschiedenen Orten Werke dem interessierten Publikum. Gunda Zeeb, About us!, Denise Huber, Kirche Maria Lourdes, Eric Kuster, Inter Nationalhof, Laura Steiner, Maxim. in Seebach stehen. Sie sind bunt und Geführte Touren, eine zu Fuss, die an- verziert und laden zum Verweilen, dere mit dem Velo, führten zu den 16 zum Ausruhen, aber vor allem zu Be- ausgestellten Bänken. gegnungen und zum Dialog ein. Die verschiedenen Bänke stehen an öf- Care Kultur fentlichen Orten, aber auch vor priva- Das Projekt wurde von «About Us! Zü- ten Häusern. Wo die Bänke zu finden rich Interkulturell» und dem Netzwerk sind, erfahren Interessierte auf einer Care Kultur Seebach mit Pfarrei Maria Karte. Lourdes, Architecture for Refugees und GZ Seebach organisiert. «About Gemeinsam zusammensitzen Us!» realisiert im Auftrag der Stadt Das Projekt mit dem Titel «Hansbank Zürich interkulturelle Programmwo- in allen Gassen» soll die Identifikation chen, in denen mit künstlerischen mit dem eigenen Quartier stärken und Projekten und soziokulturellen Aktivi- dessen verschiedene Bewohnerinnen täten die Diversität der Stadt aufge- und Bewohner miteinander in Kontakt zeigt wird. Care Kultur Seebach will, bringen. Die Organisatoren des Pro- dass sich die Menschen im Quartier jekts hatten im August alle Menschen kümmern und dem Leben Sorge tra- in Seebach eingeladen, ihre eigene gen. Eigentlich war die Bankaktion im Bank zu bauen, um die Strassen vor Juni am Seebacherplatzfest geplant ihren Häusern zu beleben. Insgesamt gewesen. Wegen der Pandemie muss- wurden 37 Bänke auf dem Seebacher- te sie verschoben werden. Laura Steiner von Maxim & Co. Fotos: pm. Eric Kuster, IG Care Kultur und Inter Nationalhof. AUS DEN PARTEIEN Ein Hindernis weniger für Fische in der Limmat Über eine neue Aufstiegs- die Nutzung des Brauchwassers an uns ein weiterer Puzzlestein zur Auf- Biodiversität in der Stadt: eine Fischtreppe knüpfte, baute ERZ wertung der Gewässer in der Stadt hilfe können Fische neu auch durch den Hauser- unterhalb des Einlaufbauwerks eine Fischtreppe. Diese besteht aus im Zürich», sagte Stadtrat Richard Wolff anlässlich der Einweihung. Ein Umdenken hat begonnen kanal die Limmat hinauf- Wasser liegenden quer geneigten Während der letzten 30 Jahre hat Mit der Ökologin Gaby Abt Tietje lud Steinblöcken. Die Blöcke imitieren die Stadt Zürich Bäche auf einer Län- die SP 11 am 9. August zur sonntäg- schwimmen. einen natürlichen Bach und sorgen ge von insgesamt 20 Kilometern offen lichen Wanderung ein. Trotz grosser Der Hauserkanal ist ein alter Fabrik- für Ruhebecken. gelegt, die in der Vergangenheit ein- Hitze stiess das Thema Biodiversität kanal, der oberhalb des Wehrs Höngg Den Höhenunterschied der Lim- gedolt oder kanalisiert worden wa- auf reges Interesse. Gaby Abt Tietje beginnt und durch das Areal des mat überwinden die Fische, indem ren. Bis 2023 wird die Stadt an sie- führte die Teilnehmenden vom Wah- Klärwerks Werdhölzli von ERZ Ent- sie von einem Becken in das nächst- ben weiteren Stellen und über eine lenpark über die Endstation Seebach sorgung + Recycling Zürich führt. höhergelegene gelangen. Dadurch Länge von 4 Kilometern Bäche an die dem Katzenbach entlang bis zum Von dort bezieht ERZ das sogenannte können die Fische nun auch den Oberfläche zurückholen oder natur- Katzensee. Brauchwasser – Wasser, das für den obersten Abschnitt des Hauser- nah umgestalten. Ausserdem hat die Ein erster Halt wird beim Oerliker- Betrieb der Klärwerkanlagen benötigt kanals passieren. Stadt im Laufe der Jahre die Zugäng- und beim Wahlenpark eingelegt. Die wird. Gleichzeitig ist der Kanal ein lichkeit der Flüsse markant verbes- Pärke entstanden im Rahmen der Ge- Lebensraum für Fische und weitere Zwei Monate gebaut sert, zum Beispiel mit der Sigi-Fei- bietsentwicklung «Zentrum Zürich Wasserlebewesen. Für sie war es bis- Die Fischtreppe wurde im Mai und gel-Terrasse an der Sihl. Nord» (2001 bis 2005). Sie haben ih- her unmöglich, durch den Hauser- im Juni gebaut. Stadtrat Richard Der Hauserkanal wurde bereits in ren «eigenen Reiz», aber aus ökologi- kanal die Limmat hinaufzuschwim- Wolff hat sie am 27. August 2020 ein- den Nullerjahren renaturiert. Das scher Sicht sind sie monoton und ein- men. Dies, weil der Kanalabschnitt geweiht. Von dem für Laien kaum er- Fliessgewässer war einst ein natürli- seitig. In Monokulturen können sich Exkursion mit der SP 11: der Biodi- beim sogenannten Einlaufbauwerk kennbaren Bauwerk profitieren vor cher Seitenarm der Limmat, bevor es Krankheiten einfach verbreiten, was versität auf der Spur. Foto: zvg. ein unüberwindbares Hindernis dar- allem die Äschen, die beim Wehr Ende des 19. Jahrhunderts als Fab- hier auch bereits zum Problem wur- stellte. Höngg stark vertreten sind, aber rikkanal umgenutzt wurde. Unter- de. Stabile biologische Lebensräume Freiland etwas sehr Schönes entwi- Mit Partnern wie dem AWEL, das auch die Nase, die Groppe und die halb des Klärwerks mündet der Hau- brauchen Diversität. ckelt und gleichzeitig den Kindern auch die Konzessionserneuerung für Seeforelle. «Die Fischtreppe ist für serkanal wieder in die Limmat. (pd.) ein Stück Natur nahegebracht wer- Lebenswichtige Ökosysteme den kann. Einzelne Abschnitte vom Binzmühle- Mit mehr Struktur und einheimi- bach wurden wieder frei gelegt und schen Pflanzen kann jeder in seinem renaturiert. Da die Wasserfassungen Garten etwas zur Vielfalt und zur Le- erneuert und erweitert werden bensqualität beitragen. Es gibt sehr mussten, konnten Massnahmen für schöne Gärten, oft aber sind mono- den Hochwasserschutz, eine Entlas- tone Rasenflächen mit Exoten be- tung der Kläranlage und gleichzeitig stückt. Die Bodenversiegelung ist zu- durch die Renaturierung die Förde- dem ein grosses Problem, sie zer- rung der Biodiversität und der Le- stört den Boden, lässt keine Pflanzen bensqualität erreicht werden. Offene mehr zu und erhitzt die Umgebung. Gewässer sind Erholungsgebiete für Menschen, aber auch lebenswichtige Naturschutzgebiet Katzensee Adern für die Ökosysteme. Beim re- Ein Höhepunkt der Exkursion ist das naturierten Leutschenbach haben Naturschutzgebiet Katzenseen. Seit sich inzwischen Biber angesiedelt. 1912 steht es unter kantonalem Beim Bahnhof Seebach trifft die Schutz und wurde darum weitge- Gruppe auf das Areal von Julia Hof- hend vor Verbauungen und Amelio- stetters Stadtgeissen. Es befindet rationen bewahrt. Mit der Autobahn- sich in der Grundwasserschutzzone, überdeckung in Affoltern kann die- das heisst, hier darf nicht gebaut ses Gebiet nun wieder mit anderen werden. Das Grundstück ist ein Bei- Lebensräumen verbunden werden. Freier Schwumm für Fische in die Limmat: Der Hauserkanal imitiert einen natürlichen Bachlauf. Foto: zvg. spiel, wie aus einem kleinen Stück Monika Wick, SP 11
8 Züriberg/Zürich Nord Nr. 37/38 10. September 2020 SPORT Auswärtsniederlage gegen den FC Red Star Mit dem letzten Aufgebot reiste der FC Seefeld nach der enttäuschenden Start- niederlage in Urdorf und dem Heimsieg gegen Männedorf in die Allmend Brunau zu Red Star. Zu beklagen gab es ein 2:5. Theo Phon Die lange Verletztenliste sowie eine Sperre gegen Yann Schlüchter zwan- gen Trainer Bollmann zu Umstellun- gen auf verschiedenen Positionen, und bereits in der ersten Minute er- lebte der FC Seefeld eine Schreckse- kunde. Nach einem Ballverlust in Strafraumnähe kam ein Red-Star- Stürmer unverhofft zu einer ausge- zeichneten Abschlussgelegenheit, die jedoch vom glänzend parierenden Torhüter Vollenweider zunichte ge- macht wurde. Als Weckruf eignete sich diese Szene jedoch nicht, in der Folge stieg der Druck von Red Star, und nur dank Vollenweider gerieten Mit 2:5 verloren die Riesbächler (in den blauen Tenues) gegen den FC Red Star auf der Allmend Brunau. Foto: Marty Trezzini die Riesbächler nicht in Rückstand. Offensiv war von den Seefeldern in der 24. Minute pfiff der Schiedsrich- und schliesslich fiel das 3:2 durch Me- zur 64. Minute, als der starke Schni- durch den 5. Treffer von Red Star je- nicht viel zu sehen. ter einen harten Elfmeter wegen sonero auf Vorabeit von Hänni kurz drig aus 16 Metern das Heimteam mit doch endgültig geknickt. Handspiels gegen die Gäste. Diese vor der Pause. Nach dem Pausentee 4:2 in Führung schoss. Die Seefelder So wird das Team am nächsten Überraschende Führung spielten in der Folge fehlerhaft, und suchte der FCS mit Nachdruck den gaben nicht auf, suchten den An- Samstag im Spiel gegen das bislang Umso überraschender fiel in der 17. ein weiterer Ballverlust führte zum 3:1 Ausgleich. Die Bemühungen mündeten schlusstreffer und kamen zu verschie- sieglose Wettswil-Bonstetten alles in Minute das 0:1 durch Mesonero per für Red Star. Danach kam Seefeld wie- in einen erneuten Lattenschuss durch denen guten Möglichkeiten. Die mit die Waagschale werfen müssen, um Kopf nach drei Eckbällen in Folge. Red der besser ins Spiel, Bischofberger Bischofberger. Nach 60 Minuten nahm zunehmender Zeitdauer schwindende wieder auf die Erfolgsstrasse zurück- Star glich jedoch kurz darauf aus, und hämmerte einen Schuss an die Latte, die Intensität ab, und es dauerte bis Hoffnung wurde in der 90. Minute zufinden. ANZEIGEN Unnötige und glücklose Auftakt für FC Pleite des SV Höngg Oerlikon/Polizei Der FC Oerlikon/Polizei mit Der SV Höngg unterlag den ausgeglichenem Saison- Glarnern vom FC Linth mit start: ein Sieg, ein Remis einem 0:1. So bleiben die und einer Niederlage. Höngger vorerst im unteren Tabellenmittelfeld der Die erste Mannschaft des FC Oerli- kon/Polizei aus Zürich-Nord absol- Gruppe 3 in der ersten Liga. vierte drei Meisterschaftsspiele und gewann dabei einmal, verlor einmal Nach einer Niederlage und zwei Un- und spielte einmal Unentschieden. entschieden streben die Höngger ei- Im ersten Saisonspiel gastierten nen ersten Sieg an. Unentschieden die Neudörfler in Wetzikon und wohlan, aber um sich vom Tabellen- mussten sich nach einem insgesamt ende zu entfernen, bräuchte es einen ausgeglichenen Spiel mit 1:3 ge- Sieg, respektive Siege. Mit nur zwei schlagen geben. Für die Oerliker Punkten Differenz liegen die Höngger traf Hüseyin Heralp. Im zweiten Fussballer lediglich vier Plätze hinter Spiel gelang dem FCOP gegen der Equipe aus der Linth-Ebene. Schaffhausen 2 ein klarer 4:1-Sieg. Also gingen die Spieler voll moti- Hier trafen Yves Matumona, Renato viert in diese Partie, die wegen des Frangella, Espinoza und Leo Rapi- Umbaus auf dem Hönggerberg weiter sarda. Das dritte Spiel gegen den auf dem Stadion Utogrund auf Natur- FC Dübendorf endete mit einem rasen ausgetragen werden musste. 1:1-Unentschieden. Torschütze für Das Spiel konnte bei prächtigem Son- die Neudörfler war Leo Rapisarda. nenschein ausgetragen werden. Der SV Höngg verlor zu Hause mit (mm) viel Pech. Archivfoto: kst. Feinere Klinge ANZEIGEN Die Höngger führten die feinere Klin- ge, doch die Glarner gingen dezidiert auch ein Knipser, der die herausge- und entschlossen ans Werk. In der spielten Chancen auch verwerten 63. Minute gingen die Linthaler mit- kann. Wie es Marin Wiskemann in tels eines prächtigen Schusses durch der Vergangenheit war. Trost mag Sabanovic in Führung. spenden, dass die direkten Kontra- Das Tor für die Glarner fiel zu ei- henten Kosova und St. Gallen II eben- nem Zeitpunkt, an dem man dachte, falls keine Punkte einfahren konnten. die Höngger würden die Partie mit In den nächsten zwei Partien ge- mindestens einem Tor für sich vor- gen Kosova und Thalwil müssen nun entscheiden. Neben einem über weite halt Punkte her. Strecken gehende «Mittelfeldgeplän- Andreas Zimmermann, SV Höngg kel», waren es doch die Höngger, welche sich wenigstens bis zum Ge- gentor die besseren Chancen erarbei- 1. Liga Gruppe 3, SV Höngg – FC Linth GL teten. Generell wurde in der Abwehr 0:1 (0:0). Utogrund, 170 Zuschauer, und im Mittelfeld gut gearbeitet, doch Schiedsrichter: Dedukic Mujo, Bajrami Mirvan, Hunziker Florent, Aufstellung SV im Abschluss gibt es noch Luft nach Höngg: Winzap, Von Thiessen, Kocayildys oben. Gut zu gefallen wusste Noah (69. Noah Weiler), Salkic, Constancio (69. Weiler, der erst in der 69. Minute ein- Nico Lodise), Anjoke, Riso, Schreiner, Sto- gewechselt wurde. janov, Nardo (86. Gullo), Rutz, Tore: 63. Das ganze Jahr gut informiert: 0:1 Amar Sabanovic, Nächste Spiele: Bei den Previtali Boys wurden die Höngg – Thalwil. 26. Sept. Hönggerberg, www.lokalinfo.ch kämpferischen Bétrisey, Forny und Kosova – Höngg, 13. Sept. 15 Uhr, Buch- Pepperday vermisst. Es fehlte halt lern
AKTUELL / MARKTPLATZ Lokalinfo Nr. 37/38 10. September 2020 9 Schrumpfkur für die Promis werben für «Frieden»- Petition ohne ihr Wissen Bellerivestrasse geplant Auf der Petition zur Rettung des Restaurants Wenn es nach dem Willen des zum Providurium», sagte ACS-Zü- bauamt seit 2019 ein Beteiligungsver- Frieden in Affoltern sind rich-Direktor Lorenz Knecht im «Ta- fahren mit den Interessengruppen al- Stadtrats geht, soll die Belle- mit Rainer Maria Salzgeber ges-Anzeiger». SVP-Gemeinderat Ste- ler Verkehrsteilnehmenden, dem örtli- rivestrasse nächsten Frühling phan Iten sprach von einem «als Test- chen Quartier- und Gewerbeverein so- und mit Monika Weber versuchsweise von vier auf lauf getarnten Angriff auf die Autofah- wie Anwohnenden durch. Zwei der zwei Erstunterzeichner rer der Landbevölkerung». Am Mitt- drei geplanten Workshops fanden aufgeführt, die noch gar zwei Fahrspuren halbiert woch vor einer Woche hatte Richard statt, der dritte Workshop musste auf- werden. Ein «Angriff auf die Wolff im Gemeinderat geflunkert, dass grund der Coronavirus-Pandemie von nicht angefragt wurden. Autofahrer» oder «endlich der Kanton mit dem Versuchsbetrieb Mai auf Mitte Dezember 2020 ver- einverstanden sei. Laut der NZZ stim- schoben werden. Lorenz Steinmann mehr Platz für Velos»? me dies nicht. Der Stadtrat habe im Eine der wichtigsten Erkenntnisse Der Petitionsbogen lag schon vor drei «Im Rahmen des Beteiligungsverfah- Parlament den Sachverhalt «zuge- aus den bisherigen Workshops war Wochen auf im Restaurant Frieden. rens zur Bellerivestrasse wird ab spitzt und verkürzt» wiedergegeben, laut der Stadt Zürich «der Wunsch, ei- «Rettet den Frieden» steht darauf. Frühjahr 2021 ein halbjähriger Ver- wie Wolffs Sprecher Pio Sulzer sagte. ne Reduktion von vier auf zwei Fahr- Nicht wenige Leute hatten schon un- kehrsversuch durchgeführt», heisst es Der Kanton habe sich inhaltlich ein- spuren» für den motorisierten Indivi- terschrieben. Grund: Das stattliche Erstaunlich viele Promis auf der in der Medienmitteilung der Stadt. fach nicht zum Versuch geäussert. Für dualverkehr sowie die Anordnung Gebäude ist eine Institution in Zü- Liste. Nun zeigte sich: Nicht alle Dieser sehe in der Bellerivestrasse die den Testlauf brauche es aber auch zweier Velospuren anstelle von zwei rich-Affoltern. Das Problem: Es liegt wussten von ihrem Glück. Foto: zvg. abschnittsweise Reduktion von vier keine explizite Zustimmung des Kan- Autospuren zu testen. Verkehrsstudi- genau in der Baulinie des geplanten auf zwei Fahrspuren für den motori- tons. Doch hier gehen die Meinungen en als Grundlagen für den Verkehrs- Trams nach Zürich-Affoltern. Ein Ab- nika Weber, wie diese auf Anfrage sierten Individualverkehr sowie eine auseinander. versuch hätten ergeben, dass mit die- bruch droht. Kein Wunder, gibt es bestätigten. Eine heikle Sache, ein beidseitige Veloinfrastruktur vor. Diese ser Reduktion im Abschnitt Bahnhof Leute, welche gegen die Kahlschlag- peinliches Vorgehen, wie es scheint. trockenen Zeilen und vor allem die SVP Küsnacht will rekurrieren Tiefenbrunnen bis Kreuzstrasse das pläne kämpfen wollen (wir berichte- mündliche Vorankündigung im Ge- Die SVP Küsnacht fordert mit Schrei- heutige Verkehrsaufkommen weiter- ten). Eine davon ist Sylvia Weder, die «Nur ein Entwurf» meinderat durch Tiefbauvorsteher Ri- ben vom Montag an die Volkswirt- hin bewältigt werden könne. «Leis- in Wipkingen wohnt, aber in Affol- Darauf angesprochen, windet sich chard Wolff (AL) haben eingeschlagen schaftsdirektorin, Carmen Walker tungsbestimmend ist heute wie auch tern arbeitet. Sie hat besagten Petiti- Sylvia Weder. Es sei nur ein Entwurf wie eine Bombe. Späh (FDP) gar eine anfechtbare Ver- während des Verkehrsversuchs der onsbogen aufgesetzt. Er fällt auf, weil gewesen, der im Restaurant Frieden Der «Tages-Anzeiger» und die fügung. Dort müssten die Rechts- Flaschenhals Bellevue», ist die Stadt erstaunlich viele prominente Zeitge- auflag. Die Namen nur provisorisch «Neue Zürcher Zeitung» berichteten grundlagen aufgeführt sein, warum überzeugt. Unter den Teilnehmenden nossen als Erstunterzeichner aufge- aufgeführt. «Die Meinung war, dass von den Reaktionen der Gemeinderä- die Stadt Zürich die Bellerivestrasse – des Beteiligungsverfahrens habe weit- führt sind. So neben ZSC-Kultfigur ich den Petitions-Entwurt vorzu mit te, der Auto- und der Gewerbeverbän- als kantonale Hauptverkehrsstrasse gehend Einigkeit bestanden, dass die Mathias Seger, Startrainer Urs Fi- neuen Namen ergänze, bis er defini- de. Diese fühlen sich «gegängelt». Der der höchsten Klassifikationsstufe – im Auswirkungen einer abschnittsweisen scher von Union Berlin und FCZ- tiv ist», so Weder auf Anfrage. Ein Kanton ist sauer, weil er offenbar Rahmen eines Versuchs von vier auf Reduktion der Fahrspuren mit einem Masseurlegende Hermann Burger- korrektes Vorgehen sieht anders aus. nicht gefragt wurde vorher. Besonders zwei Spuren reduzieren will. Verkehrsversuch einem «Realitäts- meister auch Alt-Stadträtin Monika Immerhin: Die Petition ist nun in den scharf fiel die Kritik seitens der Zür- Doch warum überhaupt die Dis- check» unterzogen werden sollen. Weber und SRF-Moderator Rainer Schlagzeilen und die Rettung des cher Sektion des Automobil-Clubs der kussion um die Bellerivestrasse? Diese Der Start des Verkehrsversuchs ist Maria Salzgeber. Das Problem: Zu- «Frieden» näher gerückt. Er soll Schweiz (ACS) aus. Er verlässt nun die befindet sich laut der Stadt Zürich in zu Beginn der Velosaison im April mindest einige der aufgeführten Pro- nämlich, wie das technisch schon bei Begleitgruppe der Bellerivestrassen- einem schlechten Zustand und muss 2021 geplant und würde voraussicht- mis wussten bisher nichts von ihrem anderen Gebäuden möglich war, um sanierung, weil der Versuch dort nicht erneuert werden. Um ein realisierba- lich ein halbes Jahr dauern. Sicher ist, Glück, dass sie als Zugpferd für die einige Meter verschoben werden. So vorbesprochen wurde. «Was proviso- res und konsensfähiges Sanierungs- dass das letzte Wort noch nicht ge- Petition eingespannt wurden. So et- soll das Restaurant erhalten risch eingeführt wird, wird meistens projekt zu erarbeiten, führt das Tief- sprochen ist. (ls.) wa Rainer Maria Salzgeber und Mo- bleiben. Publireportage Dominique Zygmont Nein zur Veloschnellrouten-Initiative Dominique Zygmont (Jahrgang 1980) nutzt das Velo in der Freizeit und im Sharing-Modell schafft Platz für sinnvolle Lösungen in der Stadt. Er vertritt seit Sommer 2019 den Kreis 7 und 8 im Gemeinderat und ist Mit- glied der Verkehrskommission. Die beiden Velofahrer und Anwohner solcher Veloschnellrouten. Der zweifache Familienvater ar- Sie müssen sich nicht nur mit der beitet als Ressortleiter beim FDP-Gemeinderäte Raphaël Baustelle abfinden, sondern auch mit Verband der Maschinen-, Tschanz und Dominique der Einschränkung Elektro- und Metallindustrie, Zygmont erklären im ihrer Zufahrt und der neuen Swissmem. Verkehrssituation vor ihrer Haustüre. Gespräch, warum sie gegen die Volksinitiative «Sichere Gegenvorschlag der FDP hätte be- der links-grünen Seite nicht auf unse- Velorouten für Zürich» sind. darfsgerechtes Netz geschaffen re Argumente eingehen. Man wollte Raphaël Tschanz: In der FDP haben um jeden Preis an der übertriebenen Vors Volk kommt die Vor- wir diskutiert, wie wir uns zur Volks- Maximalvariante der Initiative festhal- lage am 27. September. initiative stellen. Wir sind für eine Ver- ten. Die SVP zeigte wie üblich kein In- besserung der Veloinfrastruktur. teresse an einer besseren Veloinfras- Zürich braucht eine sichere und leis- Kannst du erzählen, wie es zum Ge- truktur. Als Folge davon kann das Volk tungsfähige Veloinfrastruktur. Die genvorschlag im Gemeinderat gekom- nicht über den Gegenvorschlag ab- Volksinitiative «Sichere Velorouten für men ist? stimmen, sondern nur über die Initia- Zürich» ist jedoch kompromisslos und Dominique Zygmont: Wir wollten tive. nimmt keine Rücksicht auf andere. Im nicht einfach gegen die Initiative sein, Dominique Zygmont: Ich sehe es Gespräch erklären zwei Gemeinderäte ohne einen Kompromiss aufzuzeigen. gleich. Die Gegenseite hat keine Kom- der FDP, warum ein Nein an der Urne «Veloschnellstrassen erfüllen die «Kein Nein zu einer besseren Fahr- Deshalb haben wir im Gemeinderat promissbereitschaft gezeigt. Dabei Platz schafft für einen Kompromiss. Erwartungen der Velofahrerinnen radinfrastruktur, sondern ein Tür- einen Gegenvorschlag eingereicht. hätte unser Gegenvorschlag zu einer Dominique Zygmont: Am 27. Sep- und Velofahrer nicht», warnt Domi- öffner für bessere Lösungen», be- Dieser hätte ein bedarfsgerechtes Netz ausgewogenen Lösung geführt. Es wä- tember stimmen wir über die Volks- nique Zygmont. Fotos: zvg. tont Raphaël Tschanz. an Veloschnellrouten geschaffen und ren Veloschnellrouten entstanden, initiative «Sichere Velorouten für Zü- dafür auf die Vorgabe von 50 Kilome- aber nicht rücksichtslos und einseitig. rich» ab. Kannst du erklären, worum loschnellstrassen die Erwartungen licht eine ausgewogene Lösung zur tern Länge verzichtet. Wegfallende Meine Schlussfolgerung daraus: Die es geht? nicht erfüllen. Darin wurde kein ein- Verbesserung der Veloinfrastruktur. Parkplätze wären in nützlicher Di- Mehrheit des linken Gemeinderates Raphaël Tschanz: Die Initiative deutiger Nutzen für die Veloförderung, Dominique stanz kompen- hat kein Gehör für die Interessen der fordert den Bau von 50 Kilometern den Velokomfort oder die Velosicher- Zygmont: Die Be- siert worden. Die Fussgängerinnen und Fussgänger, der Veloschnellrouten. Das heisst, es heit nachgewiesen. Stattdessen be- völkerung in der Raphaël Tschanz Stadt hätte auf Anwohnenden in den Quartieren und müsste ein sternförmiges Netz von fürchte ich, dass die Gefahren eher Stadt wächst wei- Raphaël Tschanz (1974) ist lei- Fussgängerinnen der schwächeren Verkehrsteilneh- Strassen geschaffen werden, welche steigen als sinken. ter, der Raum denschaftlicher Velofahrer und und Fussgänger menden. fast nur von Fahrradfahrenden be- Raphaël Tschanz: Dieses Risiko bleibt gleich. Die Gemeinderat der FDP aus dem explizit Rücksicht Raphaël Tschanz: Deshalb bleibt nutzt werden dürften. Wenn man auf besteht tatsächlich. Wenn die Velos in Aufgabe der Kreis 3. Seit 2014 im Rat, setzt er nehmen müssen, uns jetzt nur, für ein Nein an der Urne diesen Veloschnellstrassen an eine der Regel Vortritt haben, wird das ho- Stadt müsste sich regelmässig für die Anliegen etwa bei der Vor- zu kämpfen. Dies ist kein Nein zu ei- Kreuzung käme, hätte man «in der he Tempo auf solchen Strecken zu ei- sein, den knap- der Zweiradfahrer ein. Beruflich trittsregelung. ner besseren Fahrradinfrastruktur, Regel» Vortritt. ner Gefahr. Anstatt das Nebeneinan- pen Platz sorgfäl- ist der diplomierte Ökonom stell- Wie hast du die sondern ein Türöffner für bessere Lö- Dominique Zygmont: Ich bin da- der zu fördern, werden so schwächere tig aufzuteilen vertretender Geschäftsführer der Debatte erlebt? sungen. Übertriebene Maximalforde- für, dass wir die Zürcher Velowege si- Verkehrsteilnehmende wie ältere und nicht mit der Stiftung Switzerland Innovation. Raphaël rungen haben in der Stadt Zürich im cherer machen und diese dafür durch- Menschen oder Kinder auf dem Schul- Brechstange die Tschanz: Leider wahrsten Sinne des Wortes keinen gehend sein müssen. Das Bundesamt weg gefährdet. Die strikte Vorgabe der Stadt umzubau- gar nicht kon- Platz. Wir rufen Sie deshalb auf: Stim- für Strassen (Astra) hat aber in einem Initiative mit den 50 Kilometern in en. Ich vermisse dahingehend die struktiv. Es wurde schnell klar, dass men Sie Nein und setzen Sie sich ein Pilotversuch gezeigt, dass solche Ve- sternförmiger Anordnung verunmög- Rücksicht auf die Anwohnerinnen und die Velolobby und ihre Vertreter auf für einen Kompromiss! (pd.)
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