Yachtclub | 128 An Bord mit Freunden - Düsseldorfer Yachtclub eV
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CLUB JOURNAL | WINTER 2019 / 2020 An Bord mit Freunden DÜSSELDORFER yachtclub | 128 MINITRANSAT 2019 06 GLÜCKSGEFÜHLE AUS GLÜCKSBURG 10 GASTFREUNDSCHAFT AUF NORWEGISCH16 A SHORT SAIL NORTH TOWARDS THE MIDNIGHT SUN 30 VIEL HITZE UND WENIG WASSER 36 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 1 03.01.20 16:20
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Editorial Liebe Cubfreundinnen und Clubfreunde, seit Jahren fahren meine Frau und ich zum letzten in Zusammenarbeit mit dem Hanse-Dehler-Cup Regatta-Wochenende der Deutschen Segel-Bundesliga ausrichten. Und auch die Pinta-Opti-Trophy in Medem- in den Norden unseres Landes. Fast immer ging es blik am IJsselmeer war wieder ein gelungenes Ereignis. dabei um die Frage Abstieg in die 2. Liga oder Klassenerhalt. Nicht so dieses Mal im Oktober 2019! Nicht nur sportlich war das vergangene Jahr für den Unser Team hatte schon vor der Abschlusswettfahrt DYC ein Erfolg. Unsere Hafensanierung ging, auch den Klassenverbleib klar gemacht und fuhr entspannt dank finanzieller Unterstützung der Stadt, voran und nach Glücksburg. Dort trumpfte die vierköpfige Crew wird im neuen Jahr fortgesetzt. Wir investieren ständig noch einmal richtig auf und segelte, man glaubt es in die Renovierung unserer Clubanlagen, sei es kaum, auf den ersten Platz. In der Gesamtwertung Clubhaus, Gastronomie oder Gelände. 2019 bedeutete das einen hervorragenden fünften Platz. Fast hätte die Mannschaft noch die Teilnahme Ein wichtiger Zukunftsaspekt unserer Arbeit ist die an der Champions League erreicht. Herzlichen Förderung unserer Mitglieder-Entwicklung. Nach dem Glückwunsch an alle, die auf dem Wasser, aber auch an Tag des offenen Hafens zu Pfingsten haben wir im Land zu diesem super Ergebnis beigetragen haben! Herbst unter der Überschrift „family and friends“ Die Düsseldorfer Presse hat erfreulicherweise die insbesondere die jüngere Generation mit ihren Eltern Leistungssteigerung des DYC-Teams zum Anlass in unser Segel-Ausbildungszentrum am Löwensee genommen, vermehrt über das Engagement des DYC eingeladen und Werbung für unsere dortigen in der Segel-Bundesliga zu berichten. Aktivitäten gemacht. Wir können mit Stolz darauf blicken, dass wir einer der wenigen Vereine in NRW Überhaupt war die Wassersportsaison für den mit einer prosperierenden Jugendabteilung sind. Düsseldorfer Yachtclub äußerst erfolgreich. Auf vielen Erfreulicherweise wird der Beirat uns bei der nationalen und internationalen Wettfahrten konnten Mitgliedergewinnung und -betreuung unterstützen. unsere jungen Mitglieder hervorragende Plätze erzielen, bis hin zu deutschen Meisterschaften. In der Wichtig ist der Zusammenhalt unter den Mitgliedern. Regattaszene der größeren Schiffe war Pit Finis mit Dem dienen u.a. interessante Veranstaltungen und seiner DRALION erfolgreich. Und letztendlich errang gesellige Events. Unsere Vortragsreihe „Winterlager“ der DYC-Segler Morten Bogacki den dritten Platz der mit Themen aus dem gesamten Bereich des Wasser- Mini Transat, einer Atlantik Regatta für Solosegler von sports zieht Mitglieder und Gäste an und sorgt für La Rochelle über Gran Canaria in die Karibik. Leben im Clubhaus. Das gilt auch für Themenabende, wie der italienische Abend im Oktober, bei dem unsere Unsere Fahrtensegler tummelten sich auf den Gastronomie gezeigt hat, dass sie auch „italienisch“ verschiedensten Revieren Europas vom hohen Norden kann. Weitere Abende sind in der Planung. Besondere bis hin zum Mittelmeer. Wie schon 2018 organisierten Anziehung hat der neu ins Leben gerufene „Mädels einige Mitglieder eine Flottillenfahrt im südlichen Stammtisch“ gefunden, ein Get together von weib- Holland. Unser Clubschiff „Pilgrim“, eine X 442, wurde lichen Mitgliedern aus allen Bereichen des Clubs. von den verschiedensten Crews in diversen Etappen Vielen Dank an die Initiatorinnen. von Griechenland über Kroatien nach Triest gesegelt, wo jetzt im Winter einige Reparaturen anstehen. Auch im abgelaufenen Jahr wurde der DYC wieder großzügig unterstützt durch viele Spender und Das kleinere Clubschiff, das H-Boot RAO nahm im Sponsoren, aber auch Freiwillige, die in den verschie- abgelaufenen Jahr an der Rheinwoche teil und ging densten Projekten des Clubs mitgewirkt haben. Allen dann auf seinen Liegeplatz im südlichen IJsselmeer. sei herzlich gedankt, das gilt auch den Kollegen aus Ab 2020 wollen wir die RAO verstärkt auf dem Rhein dem engeren und erweiterten Vorstand. einsetzten. Auch unsere Motorbootfahrer waren aktiv mit verschiedenen Törns im Binnenland und Für das Jahr 2020 wünsche ich allen Mitgliedern und auf hoher See. Freunden des Clubs immer eine „Handbreit Wasser unter dem Kiel“. Wir sehen uns wieder auf unserem Es gehört inzwischen zur Tradition, dass unser Club Stand auf der „boot“ (18. bis 26. Januar 2020). nicht nur an Regatten teilnimmt, sondern sie auch organisiert. Eines dieser Events ist der DYC-Cup in Ihr Hindeloopen am IJsselmeer, den wir seit einigen Jahren Hendrik Lühl (Erster Vorsitzender) 3 18 13:48 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 3 03.01.20 16:20
Welche X? Render: X4 6, Xc 45, Xp 44 Wo auch immer Sie segeln - in unseren drei Ranges finden Sie genau das richtige Modell. Ob eine high performance orientierte Xp, eine für Langfahrt entwickelte komfortable Xc oder eine Pure X für alle Gelegenheiten - wir liefern Ihnen exzellenten und unvergesslichen Segelspaß. Xcruising Pure X Xperformance Xc 38 • Xc 45 • Xc 50 X40 • X43 • X46 • X49 • X65 Xp 38 • Xp 44 • Xp 50 • Xp 55 Boot Düsseldorf • 18 - 26 Januar 2020 // X49 • X46 • X43 • X40 • Xc 45 • Xp 44 X-Yachts hat bisher ca. 6000 Yachten gebaut, die alle ein fantastisches Segelvergnügen garantieren. X-Yachten sind schnell, segeln steif, sowie sehr zuverlässig und bieten überdies Luxus, Qualität und Komfort auf See. Außerdem bieten wir Ihnen eine unvergleichbare Erfahrung, die auf fast 40 Jahre Segel- und Yacht- leidenschaft zurückzuführen ist. X-Yachts, Weltklasse seit 1979 • X-Yachts Deutschland +49 (0) 461 4 30 20 99-0 • x-yachts.de X-Yachts Agentur Lübecker Bucht +49 (0) 173 9459621 • x-yachts.de 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 4 03.01.20 16:20
DÜSSELDORFER yachtclub | 128 Regatta 06 MiniTransat 2019 10 Glücksgefühle aus Glücksburg 12 Saison mit drei Höhepunkten 16 Gastfreundschaft auf Norwegisch 06 MiniTransat 2019 Fahrten 30 A short sail north towards the midnight sun 34 Die Pilgrim 36 Viel Hitze und wenig Wasser 10 Glücksgefühle aus Glücksburg 44 Rund Portland Bill Jugend 18 Ein Traum wurde wahr 21 Kleine Boote auf großer See 16 Gastfreundschaft auf Norwegisch 24 Kiepenkerlregatta 26 Segeln lernen am Löwensee 28 Infos zum Löwensee 29 Alle Kinder lachen! Clubgeschehen 30 A short sail ... 40 „boot Düsseldorf“, der DYC-Stand zieht um 42 Zusammen sind wir stark 46 Die alte Dame wird geliftet 47 Danke, Joachim Beyer! 48 AUSBILDUNG wird im DYC großgeschrieben 48 Mitgliederversammlung, 29. November 2019 36 Viel Hitze und wenig Wasser Impressum Herausgeber: DÜSSELDORFER YACHTCLUB e.V. · Der Vorstand Fotonachweis: DSBL/Lars Wehrmann, DSBL/Sven Jürgensen, DSBL/Oliver Maier, Morten Bogacki, BRESCHI/MINI-TRANSAT LA BOULANGERIE, Maren Roos, Axel Horlbeck, Martina Postanschrift: DYC Geschäftsstelle Orsini, Nicola und Jürgen Wewer, Victoria Isabel Bredner, Moritz Caspar Mülders, Rotterdamer Straße 30, 40474 Düsseldorf Beate Wissing, Sophie Tillmann, Günter Mallmann, Dominik Kruchen, Carlo Tel: 0211-432802 · Fax: 0211-4541812 Gähringer, Eric Lichtenscheidt, Joachim Beyer, Tino Hermanns E-Mail: info@dyc.de · Internet: www.dyc.de Clubrestaurant Gestaltung & Satz: Piratas Werbeagentur · Andreas Bredendiek, Ann-Kathrin Binczyk Tel: 0211-432908 · Fax: 0211-4380093 Druck: Theodor Gruda GmbH, Meerbusch E-Mail: clubrestaurant@dyc.de Koordinator: Tino Hermanns Redaktion: Leitung: Detlef H. Krügel, Joachim Beyer, Andreas Bredendiek, Günter Mallmann, Eric Lichtenscheidt Bezugspreise durch den Mitgliederbeitrag abgegolten. Nachdruck oder Vervielfältigung von Fotos, Texten oder Grafiken – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung in Textform des DYC gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Veröffentlichungsgarantie übernommen. Die Redaktion behält sich vor, Texte sinnwahrend zu kürzen. 5 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 5 03.01.20 16:20
Der junge Mann und das Meer – Morten Bogacki segelte 4000 Seemeilen alleine auf dem Atlantik. MiniTransat 2019 EINE EINHAND-REISE UM DIE HALBE WELT VON MORTEN BOGACKI Prolog Doch dann hieß es plötzlich warten. Etwas zu früh Am Ende der Qualifikations- und Vorbereitungsphase zog sich das Azorenhoch zurück und die ersten hat alles wie geplant geklappt. Alle Teilnahmekrite- Tiefdruckgebiete mit ordentlich Wind rauschten in rien waren bereits Anfang Juni erfüllt. Insbesondere die Biskaya. Zu viel Wind und Welle für die Flotte von beim 1000 Seemeilen (sm) Qualifier, dessen offizielle 87 Minis, sodass der Start mehrfach verschoben Strecke nach Irland und La Rochelle führte, hatte ich wurde. Eine echte Herausforderung an den Kopf, Glück mit dem Wetter. Nur drei Tage nach dem fokussiert zu bleiben, aber sich doch zu entspannen. Zieldurchgang des 500 sm langen „Mini en Mai’s“ Und auch in logistischer Hinsicht war es anspruchs- startete ich zur Überführung der „Lilienthal“, so der voll. Manche Mini-Segler haben viermal bei Airbnb Name der lediglich 6,5 Meter langen Mini, zum das Apartment gewechselt, bis endlich die Startfrei- Startort des entscheidenden Qualifikationsrennens. gabe erteilt wurde. Für die insgesamt 1200 sm, 1000 sm Regatta plus 200 sm Überführung von einem zum anderen Regattaort, Erster Akt nur sieben Tage. 1. Etappe La Rochelle – Las Palmas: 1300 sm Mit zwei Wochen Verspätung konnte die MiniTransat Leider kam im Sommer das Training ein wenig zu Anfang Oktober endlich gestartet werden. Eine Arma- kurz, dafür habe ich jedoch schon einmal die da von Zuschauern begleitete unsere Flotte auf den Bedingungen in der Biskaya bei einem Rennen nach ersten Meilen aus der Bucht von La Rochelle, Nordspanien und zurück „getestet“. Hubschrauber kreisten über dem Feld und überall waren Motorboote mit Photographen. Ein letzter Auch die neuen Segel kamen noch rechtzeitig zum Beweis, dass die Mini in Frankreich zu den hochge- Ausprobieren ein paar Tage bevor die Boote in La schätzten Booten gehört. Rochelle zwecks Sicherheitschecks und Skipper- Briefings vor dem Start der MiniTransat in den Parc Die ersten drei Tage bis zum Cap Finisterre waren Fermé mussten an. Alles war bereit, es konnte geprägt vom Kreuzen. Erschwert durch den Durchzug losgehen. von zwei Kaltfronten und einer Hochdruckbrücke 6 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 6 03.01.20 16:20
Regatta gab es keine Elektronik-Probleme mehr. Der kaputte Traveller wurde versetzt und weitere kleinere Schäden beseitigt. Dann galt es noch das Essen für die zweite Etappe zu packen, Trinkwasser umzufüllen und die letzten Tage vor dem nächsten Etappen-Start wieder in den Rennmodus zu kommen. Ganz alleine knapp 3000 sm über den Atlantik, da muss der Kopf bei der Sache sein! Zweiter Akt 2. Etappe Las Palmas – Le Marin, Martinique: 2700 sm Oberstes Ziel für die zweite Etappe: Weniger Drama und in einem Stück ankommen! Und wirklich, die großen Dramen blieben aus. Der Start der verbliebenen 80 Boote verlief gesittet, alle wussten, auf den ersten Metern kann man das kämpfte sich das Feld gen Westen bevor die Rennen nur verlieren, aber nicht gewinnen. Bei stetig führenden Boote nach vier Tagen nach Süden zunehmendem Wind ging es zügig die Küste von abbiegen konnten. Ich hatte mich etwas weiter Gran Canaria gen Süden. Auf Höhe des Flughafens, westlich positioniert, u.a. um dem stärksten Wind an im Bereich der berüchtigten Windbeschleunigung, der portugiesischen Küste aus dem Weg zu gehen. zeigte die Windanzeige stetig 30 Knoten plus. Genug Dies zahlte sich aus, auf Höhe Lissabon lag ich bereits Wind, um unter mittlerem Gennaker, und später auch an vierter Position. dem kleineren Code5, Sonnenschüsse zu fahren, die sich gewaschen hatten. Teils musste ich sogar das Doch dann begann mitten in der Nacht vom fünften Gennakerfall öffnen und das Segel aus dem Wasser auf den sechsten Tag das Drama. Zuerst brach das ziehen, um wieder auf Kurs zu kommen. Eine sehr Ende des Travellers aus dem Deck. Nach notdürftiger kräftezehrende Prozedur. Am Wichtigsten war jedoch: Reparatur folgte ohne Atempause der Ausfall erst Alles blieb heil, der Verlust eines Segels oder Falles des ersten Autopilotsystems und fünf Minuten nach direkt zu Beginn, hätten den Rest des Weges sehr Installation dann auch des zweiten Autopiloten. beschwerlich gemacht… Einen halben Tag habe ich versucht, unter Absingen schmutziger Lieder wenigstens eines der Systeme Schnell entfernten sich die Boote voneinander, je nach wieder zum Laufen zu bringen – ohne Erfolg. Geschwindigkeit und Strategie wurden unterschied- liche Kurse gesegelt. Mein Plan sah eigentlich vor, sich Nach abwägen der Optionen entschied ich mich, zu zunächst im Norden zu halten. Da sich doch sehr kämpfen und nach Gran Canaria weiter zu segeln. schnell herausstellte, dass sich auf dieser Route eine Fünf Tage nahezu ohne Schlaf (maximal 10 bis 12 Schwachwindzone stärker ausprägte als zum Start Stunden in der gesamten Zeit) und endlosen prognostiziert, entschied ich mich, entlang des Stunden an der Pinne folgten. Völlig abgekämpft kürzesten Kurses die Schwachwindzone im Süden zu erreichte ich als Elfter in der Prototypenwertung Las umsegeln und die Oszillationen des Windes auszunut- Palmas. Enttäuschend, aber der Kraftakt sollte sich zen. Schnell entwickelte sich ein Rhythmus an Bord. später noch auszahlen! Steuern, Schlafen, Essen - Es ist immer wieder verwunderlich wie sehr man sich auf eine „gute“ Intermezzo (gefriergetrocknete) Mahlzeit freuen kann! Reparaturen und Stop-Over Gran Canaria „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ hat einmal ein Zur Hälfte des Rennens wurde es sehr einsam. Weit berühmter Fußballbundestrainer gesagt und so ging und breit war nicht mal ein Frachter auf dem AIS es nach einer ordentlichen Portion Schlaf auf die (Automatic Identification System) zu sehen. Einzige Fehlersuche, die zum Totalausfall der Autopiloten Besucher waren fliegende Fische, manche findet geführt hatten. Danach erfolgte natürlich Reparatur man leider erst tot in den Schotentaschen, wenn es und Ausmerzen der Fehlerursachen. anfängt zu riechen… Am Ende haben wir die Verkabelung der beiden Nach Tagen des monotonen aber zügigen Segelns Schaltkreise erneuert und den elektrischen Antrieb wurde es die letzten Tage dann spannend. Zuvor war von Raymarine ausgetauscht. Auf der zweiten Etappe ich in der Wertung stetig an die Top-Drei heran 7 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 7 03.01.20 16:20
Rundherum nichts als gesegelt. Der Wetterbericht sagte eine sich von haben wir uns immer wieder im Hafen getroffen, um offene See – Bei der Mi- Süden ausbreitende Flautenzone voraus, also dort wo einerseits die anderen Segler zu begrüßen und niTransat war das der ich meine direkten Konkurrenten vermutete. Das Feld andererseits das Boot aufzuklarieren, zu waschen Normalfall. rückte wieder näher zusammen. Stark segelnde und putzen und nach dem Postlog mit Kindern der Serienboote (separate Wertung) kreuzten und man lokalen Segelschule dann auch für den Rücktransport konnte sich wieder im direkten Vergleich messen und per Frachter vorzubereiten. Rein praktisch bedeutete über Funk Informationen z.B. zu Gegnern und Wind dies bei meinem Prototypen Mast und Kiel zu ziehen austauschen. Ich ergriff die Chance und entschied und zu verstauen. Bei der eigentlichen Verladung mich für eine nördlichere Annäherung an Martinique. mussten wir nicht mehr dabei sein, aber bei der Dies sollte sich auszahlen. Nach zwei Tagen mit Entladung in La Rochelle kurz vor Weihnachten. wenig Wind und viel Ungewissheit (Wo sind die Gegner? Haben Sie mehr Wind gehabt? Sind sie im Außerdem findet die große Siegerehrung des Süden vorbei gesegelt?) kam der Moment der Gesamtklassements immer erst ein paar Wochen Wahrheit. Ein paar Stunden vor Zieleinlauf war es später im Rahmen der Bootsausstellung in Paris klar: Ich war noch Dritter. Um 16 Uhr Ortszeit, mental statt, ein willkommener Anlass für einen Kurztrip in völlig ausgepowert, überquerte ich die Ziellinie. der Vorweihnachtszeit. Es folgte die Standardprozedur für Neuankömmlinge Und dann stellt sich wie immer die Frage „What’s auf dem Podium: Rum-Punch, Sektdusche, Interviews next?!“ Für die Antwort werde ich etwas Zeit und das obligatorische Bad im Hafenbecken. brauchen, aber mit der neuen Doublehand-Klasse für die Olympischen Spiele 2024 hat sich eine neue In der folgenden Nacht erreichten meine direkten Tür geöffnet… Gegner um das Podium Le Marin, 19 min bzw. respektive 41 min „zu spät“. Nach dem Drama und Qualen auf der ersten Etappe war mir das Glück des Tüchtigen hold und auch in der Gesamtwertung kletterte ich auf den Bronzerang. Die Überraschung war geglückt, selbst vor dem Start zur ersten Etappe hatte ich kaum gewagt, auch nur vom Podium zu träumen! Epilog So eine Reise ist natürlich nicht mit dem Zieldurch- gang beendet. In den folgenden Tagen (und Nächten) Platz drei lässt Morten Bogacki jubeln. 8 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 8 03.01.20 16:20
Glücksgefühle aus Glücksburg DYC FEIERT ZUM SAISONABSCHLUSS DEN 1. BUNDESLIGASIEG VON TINO HERMANNS 10 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 10 03.01.20 16:20
Regatta Die drei Regattatage der ersten Deutschen chelte die Mannschaft aus der NRW-Landeshaupt- Segelbundesliga (DSBL) 2019 auf dem Ostseewasser sadt ein wenig. In Abstiegsgefahr, geriet die von der Flensburger Förde vor Glücksburg haben sich ins Jan-Philipp Hofmann koordinierte Truppe aber nie. kollektive Gedächtnis der DYC-Bundesligacrew und Das war nicht immer so. Oftwurde die Klassenzuge- besonders tief in die individuelle Erinnerung von hörigkeit erst im allerletzten DSBL-Rennen entschie- Jan-Philipp Hofmann, Timon Treichel, Hendrik Lenz den. Diesmal war es schon vor Glücksburg sicher: Der und Nils-Henning Hofmann eingebrannt. Die vier DYC bleibt auch 2020 in der ersten Liga. „Die Segler aus Düsseldorf setzten sich erstmalig in der Unterstützung vom Club war enorm. Einige Mitglie- sechsjährigen Zugehörigkeit des DYC zur DSBL gegen der haben sogar den langen Weg nach Glücksburg die 17 anderen Erstligisten durch und sicherten sich auf sich genommen, um uns vor Ort anzufeuern“, so den „Tagessieg“. Dabei ließen sie den neuen Hofmann. „Auch die vielen Glückwünsche, die wir auf deutschen Vereinsmeister, den Verein Seglerhaus am allen möglichen Wegen erhalten haben, hat uns Wannsee aus Berlin, und den deutschen Rekordmeis- gezeigt, wie intensiv in Düsseldorf mit uns mitgefie- ter vom Norddeutschen Regatta Verein aus Hamburg, bert wird.“ Bei der ausgiebigen Siegerparty, bei der deutlich hinter sich. Nach den insgesamt 48 Rennen sich auch der Meister aus Berlin nicht Lumpen ließ, der 18 Erstligisten auf der Ostsee hatten Hofmann/ war aber kein „Aufpasser“ aus dem DYC dabei. Den Treichel/Lenz/Hofmann lediglich 36 Punkte gesam- ersten Bundesligasieg sollten nur diejenigen melt und damit vier weniger als der Wassersportver- ausgiebig feiern, die ihn auch geholt hatten. „Viel ein Hemelingen. Im sogenannten Low-Scoring-Sys- geschlafen haben wir in der Nacht dann auch nicht“, tem bedeutete das den ersten Platz. „Wir haben ja meint Hoffmann vielsagend. schon lange von einem Bundesligaerfolg geträumt. Jetzt haben wir den Traum Realität werden lassen“, Auf der DYC-Bundesligasegler-internen Weihnachts- jubelte Steuermann Jan-Philipp Hofmann und genoss feier wurden die Glücksburger Glücksgefühle auf die Siegerehrungszeremonie. „Ganz oben zu stehen, heimischem Grund nochmal nachgefeiert. Das war war unfassbar cool“, erläutert der Steuermann, weil aber die letzte Reminiszenz, die sich Hoffmann und es die Bestätigung einer erstklassigen Mannschafts- die anderen DYC-DSBLigisten gönnten, denn die leistung über drei anspruchsvolle Meisterschaftstage Planung für die neue Erstligasaison stand und steht war. „Gegen Ende der Regatta, als wir vorne waren, an. „Die Planung für unser Wintertraining läuft. Ob es wuchs der Druck. Man will den Sieg ja nicht so auf Mallorca intensiv wird, steht aber noch in den kurz vor dem Ziel versemmeln. Als sicher war, das Sternen“, verrät Hofmann. Und wer genau im wir den ersten Platz nicht mehr verlieren konnten, Wintertraining dabei ist, weiß man auch noch nicht war das ein unglaubliches Gefühl, als die ganze so genau. Zwar sind alle, die bisher im DYC-Kader Anspannung abfiel. “ waren, wieder dabei, aber es könnten noch Segler dazu kommen. „Ich habe ein, zwei Segler aus Es war ebenfalls ein unglaubliches Glücksgefühl, als anderen Clubs im Blick, die gut zu uns passen das DYC-Quartett sich endlich aus den Segelklamot- würden. Ich habe auch schon ein paar Gespräche ten schälen konnte. Wohlweislich hatten die geführt, aber spruchreif ist noch nichts“, erläutert der Düsseldorfer Bundesligasegler ihre wasserdichten Sportliche Leiter. Es dürfte aber für jeden ambitionier- Timon Treichel, Hendrik Lenz, sportartspezifische Bekleidung angelassen, nachdem ten Segler interessant sein, für den DYC zu starten. Nils-Henning Hofmann sie von der Flensburger Förde vor Glücksburg aufs Immerhin kann man mit der „Truppe“ Bundesligasie- und Jan-Philipp Hofmann Festland gekommen waren. Die Siegermannschaft ge ersegeln. gaben alles und gewannen. wusste, dass noch eine ausgiebige Sektdusche auf sie wartete. Das gehört bei den Siegerehrungen der DSBL einfach zum überlieferten Ritual. Jetzt weiß man auch im DYC, dass die Segelbekleidung ebenfalls „sektdicht“ ist. Durch den Erfolg in der letzten Meisterschaftsregatta sprang der DYC im DSBL-Gesamtergebnis noch von Position acht auf fünf nach vorne und verbuchte ihr bisher bestes Liga-Gesamtresultat. Nicht nur vor Glücksburg, sondern auch auf dem Starnberger See (Platz 4), auf dem Wannsee (7) und vor Kiel (4) dokumentierte der DYC, dass er ein DSBL-Topteam ins Rennen schicken kann. Lediglich auf dem Bodensee vor Konstanz (14) und vor Travemünde (14) schwä- 11 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 11 03.01.20 16:20
Regatta Saison mit drei Höhepunkten JAN-PHILIPP HOFMANN UND FELIX BROCKERHOFF JETTETEN FÜRS SEGELN AUCH UM DIE WELT VON FELIX BROCKERHOFF Die Segelsaison 2019 hatte für uns, also Jan-Phi- Der erste WM-Start sollte am zweiten Januar in lipp Hofmann und mich, drei Höhepunkte: Die Fremantle sein. Das bedeutete für uns, dass wir an Weltmeisterschaft der 505er Anfang des Jahres in Weihnachten nach Down Under reisten. Dort sind wir Australien, die Deutsche Meisterschaft zur Travemün- morgens mit Shorts und Flipflops mit unserem der Woche, die gleichzeitig unsere Qualifikationsregat- Rucksack vom Hostel zum Hafen gestiefelt, da nach ta für das abschließende Saison-Highlight war: die Containern, Flug und diversen neuen Segeln kein Geld Meisterschaft der Meister. mehr fürs Taxi übrig war. Wer sind denn die Touristen, die hier so planlos durch die Gegend laufen, dachte Erstmalig hatten wir uns dazu entschlossen, unsere sich wohl ein Australier. Ein Konkurrent wie wir bald Rennmaschine in einer Stahlkiste auf einem mit merkten, der uns die letzten paar Meter in seinem Schweröl betriebenen Frachtschiff rund um den Auto zum Hafen fuhr. Globus zu schicken, damit wir dort im Kreis fahren können – sorry Greta. Der Entschluss diese, zugegebe- Container ausgepackt, schnell das Boot aufgebaut und nermaßen etwas verrückte Reise zu unternehmen, gemerkt: Routine findet sich ein. Plötzlich ist alles wie fiel bei der Weltmeisterschaft im Sommer vorher. immer. Wir überlegen, welche Segel wir aufziehen. Nach einem sehr spannenden Finale gewannen wir Naja, fast wie immer. Mit so vielen neuen Segeln Bronze und wollten unser Schiff nicht den ganzen waren wir noch nie bei einer Regatta am Start. Wir Winter in die Garage stellen. So haben wir uns haben die Segel der letzten Weltmeisterschaft dabei, gemeinsam mit acht weiteren Teams einen Container wo aber wenig Wind war. Fremantle ist bekanntlich ein organisiert, all unser Werkzeug, Zubehör und Starkwindrevier. Entsprechend haben wir uns extra für Kleinteile protokolliert und die ganze Chose im diese Bedingungen ein Segel schneidern lassen. Eine Herbst zu den „Kängurus“ geschickt. neue Fock sowie zwei neue, dickere und kleinere 12 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 12 03.01.20 16:20
Flotte Fahrt im 505er. Regatta später zeigt sich, dass sich eine Handvoll Schiffe nach Auf dem Gardasee kann vorne absetzen. Das Drag Race hat begonnen. Drei man sich auf den Wind Minuten nach dem Start drehe ich mich etwas verlassen. Spinnaker mussten auch her. Wir hatten nur ein ungläubig um und sage trocken: „Speed passt, wir sind Problem: Wir haben uns beim Boot aufbauen so von das schnellste Schiff!“ Als erstes Boot ziehen wir der Sonne verbrennen lassen, dass wir uns fortan nur unseren Spi hoch und hoffen, dass der Vorwind mit langen Ärmeln und aufgesetzter Kapuze unter genauso gut funktioniert. Jetzt ist es JPs Job, mir zu freiem Himmel aufhalten konnten – aber man lernt ja sagen, was hinter uns passiert, damit ich mich voll aus seinen Fehlern. fokussieren kann. Unser Speed „passt schon“. Ich muss ihm glauben. Letztendlich beenden wir das Rennen mit Vermessung, Segel testen, Silvester, perfektes mehreren Minuten Vorsprung. Ein gutes Omen für die Segelwetter genießen, schneller werden. Das war das Regatta? Oder waren die Anderen noch nicht ganz Vorbereitungsprogramm. Und dann ist es fast so weit: warm? Es war etwas weniger Wind als erwartet und Practice Race! Viel Wind und der erste, fast echte weniger als während des Rests der Regatta. Wir Vergleich mit den so schnellen Amerikanern. Schwie- beenden den Tag auf dem ersten Gesamtrang und rig! Wir sind noch nicht ganz dran an der Spitze. Wir wissen: Das war erst der Anfang, ab jetzt ist mehr Wind. fahren aber auch die neuen Starkwindsegel mit dem bisher noch nicht regattaerprobtem Schnitt. Obwohl Der Rest der Regatta verläuft nicht nach unserem nur Practice Race, geben wir alles. Wir können Gusto. Von Tag zu Tag verschlechtern wir uns und vielleicht nicht anders. Volles Risiko und flupp ist es kennen zwar unsere Schwachstellen, schaffen es aber passiert: Baum bei der Halse ins Wasser gekommen, nicht, diese abzustellen. Zum einen sind wir auf dem halb gekentert und, wir wissen nicht warum, aber der Vorwind zu langsam. Unser sonst so geliebtes Konzept erste Spi ist gerissen und nicht zu reparieren. Wir des „Tiefe Machens“ funktioniert bei dem flachen starten die Regatta also mit einem Handicap: Nur Wasser nicht. Es geht nur um Maximalspeed. noch ein Spi und keine Möglichkeit zu tauschen. Im Verlauf der Regatta stellen wir fest, dass die Am nächsten Tag wird es richtig ernst. Wir starten ganz anderen die Rolle der Spinnakerschot deutlich weiter links, damit wir unseren Bootsspeed und unsere vorne haben und somit ihr Segel weiter schließen, Steuertechnik voll ausfahren können und nicht von mehr Druck holen können. anderen Booten gestört werden. Mein Job nach dem Start ist es, JP keinen Grund zu geben, sich umzudre- In einer Nacht- und Nebelaktion bauen wir unser Boot hen, sodass er sich hundertprozentig auf unseren um und Besserung tritt ein. Trotzdem sind wir noch Bootsspeed konzentrieren kann. 30 Sekunden nach weit weg von der Spitze. Im achten Rennen reißt uns dem Start mein erster Kommentar: „Geschwindigkeit dann – ich weiß schon gar nicht mehr wie – der zweite passt, wir brauchen etwas mehr Höhe.“ Eine Minute Spinnaker. Dem Gesamtergebnis ist das nicht 13 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 13 03.01.20 16:20
Zu den seglerischen Details der DM: Erstes Rennen, 30 Sekunden nach dem Start, mein üblicher Status- bericht steht an: „Läuft, schnellstes Schiff“. Es wird ein ungefährdeter Start-Ziel-Sieg. Das zweite Rennen gestaltet sich taktisch schwieriger und wir müssen aufholen, gewinnen aber knapp vor unserem Vereinskollegen Timon Treichel. Ab in den Hafen, Freibier. Wir sind zufrieden. Am nächsten Tag wird’s amüsant. Relativ konstant halten wir uns an der Spitze und meine Hauptaufgabe besteht darin, die viel zu kleinen und zu weit entfern- ten Tonnen zu suchen und uns dort hin zu navigieren – Es gibt ja niemanden, dem wir hinterher fahren Steuermann Jan-Philipp förderlich. Zum anderen sind wir nur auf der ersten können. Im dritten Rennen auf der zweiten Kreuz ist Hofmann und Vorschoter Kreuz schnell und auf der zweiten Kreuz deutlich das Drama perfekt. Ich sehe auf dem Vorwindkurs, dass Felix Brockerhoff sind langsamer. Kopfsache? Kann sein. Wir kriegen das dort zwei Luvtonnen liegen und denke mir: „Pass auf! auf allen Gewässern ein eingespieltes Team. Problem nicht in den Griff. Auf der Kreuz musst du zu der Tonne weiter rechts!“ Ich sage JP nichts, schließlich ist das mit den Tonnen mein Schlussendlich ist unser Fazit gemischt. Einerseits Job. Wir haben etwas Vorsprung, nicht allzu viel, wissen wir, dass wir auf der Kreuz zu den schnellsten vielleicht 100 Meter. Zweiter ist Familie Stückl, mit der drei Schiffen weltweit gehören können, wenn alles selbstbewussten Nacra 17-Seglerin an Bord. Wir fahren gut läuft. Das ist eine Leistung für sich, da die zur weiter entfernten (richtigen) Tonne. Ich bin mir Amerikaner im Vortraining deutlich weiter weg schließlich sicher, wohin es geht, doch der Rest des waren. Andererseits verlieren wir die Rennen auf Feldes fährt dem zweiten Schiff zur falschen Tonne dem Vorwind und finden keine Lösung für das hinterher. Ich formuliere es mal so: Der Unmut im hinte- Problem. Insgesamt sind wir mit einem objektiv ren Teil des Schiffes über meine vermeintlich falsche betrachtet immer noch sehr guten zwölften Platz Entscheidung ist beträchtlich. Wir gehen als Zwölfter aber nicht zufrieden. Top Ten war unser Ziel. durchs Ziel. Die anschließende Auswertung der GPS-Koordinaten der Tonnen in der Protestverhandlung Wir sind mit Schiff um die halbe Welt gereist, um in gibt mir jedoch recht und wir werden auf unserem Down Under mit anderen Verrückten im Kreis zu verdienten ersten Platz eingesetzt. Und die Moral von segeln. Dabei haben wir zwei nagelneue Spinnaker der Geschicht: Trau der Masse nicht! zerrissen, aufgrund des Starkwinds zwei Focks und ein Großsegel verschlissen und sind mit unserer Wir sind Meister geworden und haben die Qualifika- Leistung nicht zufrieden. Na Klasse. Das ganze tion geschafft: Es geht zur „Meisterschaft der Meister“ Theater für die Katz? Absolut nicht! Wir haben noch nach Hamburg. Hier treten alle deutschen Meister der nie bei so bombastischen Bedingungen gesegelt. Wir verschiedenen Klassen gegeneinander an. Gesegelt wurden von unserer Gastfamilie mehr als herzlich wird auf J70, die insbesondere JP und sein Bruder Nils aufgenommen, haben mit der 505er-Gemeinschaft – wir segeln zu dritt – aus der Bundesliga hervorra- eine grandiose Zeit gehabt und Kängurus gestrei- gend kennen. Wir rechnen uns also nach unserem Sieg chelt. Vielleicht hat es sich allein deshalb gelohnt, im Jahre 2015 erneut Chancen aus. Der erste Tag läuft weil wir von der Segellegende und unserem gut: Wir erreichen das Halbfinale der besten acht Sparringspartner Wolfgang Hunger massenweise Teams. Dort verpassen wir als Vierter aber leider das neue Dinge gelernt haben, die wir bei den Regatten Finale nach einer langen Hängepartie mit Protest und in Europa umsetzen können. Bootsberührung am Start und mit Punktgleichheit mit dem Dritten reichlich knapp. Nationale Meisterschaft Acht Monate später läuft es deutlich besser. Wir sind in Insgesamt hatten wir eine lange Segelsaison mit Travemünde und wollen uns für das Saisonfinale, die Höhen und Tiefen. Für 2020 steht der Bootsspeed auf Meisterschaft der Meister, qualifizieren, indem wir zum dem Vorwind im Fokus, damit wir bei der WM in dritten Mal in Folge den nationalen Titel im 505er Schweden wieder eine Chance auf die Top Ten haben. holen. Die Vorzeichen stehen ganz gut. Wie meistens Hierzu spielen wir mit dem Gedanken eine „vernünfti- bei den europäischen 505er Regatten gibt es jeden ge“ Saisonvorbereitung zu machen, wie wir es aus Abend Freibier. Einige neue Gesichter sind dabei und dem 470er kennen. Mal sehen, ob sich dieser Traum die Stimmung an Land und im Team ist super! verwirklichen lässt. 14 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 14 03.01.20 16:20
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Regatta Gastfreundschaft auf Norwegisch JUNIOREN-WELTMEISTERSCHAFT 49ERFX IN RISØR VON INGA-MARIE HOFMANN (49ERFX GER 369 – FILOU) Noch nie zuvor habe ich eine solche Offenheit die Kieler Woche, um weitere Wettkampferfahrung und ein solches Engagement bei einer großen in einem großen Starterfeld zu sammeln. Im stark Meisterschaft erlebt wie dort. Deshalb geht ein besetzten Feld, in dem einige Olympioniken am Start großer Dank an das Regatta-Team in Risør, die dieses waren, lief es vor Kiel recht gut für uns. Eine Event mit ihrer Gastfreundschaft einzigartig Kenterung an zweiter Stelle liegend bremste uns gemacht haben! jedoch aus und so verpassten wir leider die Goldfleet um einen Punkt. Aber wir hatten, vor allem bei Anfang Juli 2019 wurden in Risør an der südnorwegi- Starkwind, doch einiges dazu gelernt, was uns in den schen Küste die Junioren-Weltmeisterschaft (JoWM) für WM-Tagen helfen sollte. Zufrieden packten wir die olympischen Bootsklassen 49er, 49erFX und Nacra unsere Klamotten in Kiel ein und los ging‘s über 17 durchgeführt. Im 49erFX, dem olympischen Hirtshals und Kristiansand nach Risør. Damen-Skiff, dürfen im Juniorenbereich auch Herren- und Mixteams starten und so trafen meine Vorschote- Risør entpuppte sich als hübsche kleine Stadt, in rin Alisa Engelmann (Yachtclub Langenargen) und ich dem ein weißes Holzhäuschen neben dem anderen auf 37 Nachwuchsmannschaften aus der ganzen Welt. stand, an denen sich blühende Rosen rankten. Alle Straßen um den Hafen waren gesperrt, damit die Seitdem Alisa und ich uns zu Jahresbeginn als neues JoWM-Teilnehmer ihre Boote auf die ihnen zugewie- Team zusammengefunden hatten, hatten wir bereits senen Plätze stellen konnten. So kam es, dass an den über 70 Tage vor Palma und Schilksee für diese Bäumen die Ersatzmasten aufgehängt wurden und Regatta trainiert. Die JoWM war unser Zielwett- die gesamte Stadt von den ca. 200 Seglern einge- Kenterungen sollten kampf, bei dem wir das Leistungskriterium erfüllen nommen wurde. Ein deutsches 49er-Team erhielt nicht sein, passieren mussten, damit wir auch künftig im Bundeskader seinen Stellplatz unmittelbar vor dem Eingang der aber manchmal. gefördert werden. Als letztes Training segelten wir am Wasser gelegenen Polizeistation. Die Jungs Ob die bunten Gennaker die Lieblingsfarbe der Bootsbesatzungen dokumentieren? 16 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 16 03.01.20 16:20
Clubgeschehen spannten eine Wäscheleine von der Polizeistation zur danebenstehenden Telefonzelle und hängten auch in der Telefonzelle ihre Neos zum Trocknen auf. Das Organisationsteam hatte mit alledem kein Problem, sondern half uns, wo es konnte. Selbst das Gemeindezentrum war geräumt, sodass dort das Race Office seinen Platz fand und im hinteren Bereich täglich das frische Regattaessen gekocht werden konnte, mit dem wir verwöhnt wurden. Gespannt warteten wir darauf, was wohl bei der Eröffnungszeremonie passieren würde, weil von jeder Nation Vertreter ausgewählt wurde, um dabei zu sein. Darunter war auch ich. Wir wurden zu einem traditionellen Ruderboot gebracht, das in einer Schlacht im 17. Jahrhundert benutzt worden war, und bekamen dort alte Kostüme mit lustigen schwarzen Hüten sowie die Aufgabe aus dem Hafen zu rudern, während der Rest der Segler in einem großen Umzug mit Kapelle und Nationenflaggen durch die Gassen Risørs zog. Wir ruderten also nach draußen gutes Auge für Dreher und Streifen gefragt war, bis Inga-Marie Hofmann und feuerten einen Schuss aus der uralten Kanone zu Starkwind mit knapp 25 Knoten, bei dem es fast und Alisa Engelmann (Yachtclub Langenargen) ab; so gaben wir das Signal zum Start der Meister- mehr ums Kämpfen, Durchhalten und nicht Kentern wurden auch deutsche schaft. Das war ein mächtiger Knall und eine lustige als ums Segeln ging. Dazu gab es immer eine relativ Meisterinnen im 49er FX. Fahrt, auch wenn man zwischenzeitlich ein wenig hohe Welle, die das Ganze noch zusätzlich erschwer- Inga-Marie wurde dar- Angst hatte, ob wir es wohl mit dem alten Boot nur te. Zudem segelten wir sowohl auf den Außenbah- aufhin auf Platz drei bei durch Rudern wieder in den Hafen schaffen würden. nen, also vor den vorgelagerten Inseln, als auch – als der Wahl zu Düsseldorfs Juniorensportlerin des Im Hafen lag ein über die Toppen geflaggter, alter draußen Wind und Welle zu stark waren – im Jahres gewählt. Zweimaster, von dem aus die Organisatoren die Fjordausgang innerhalb der Inselkette. Dadurch Meisterschaft feierlich eröffneten. wurde das Segeln besonders interessant und komplex. Die kleine Nacra-Flotte segelte sogar einen An den nächsten fünf Tagen segelten wir je drei Tag direkt vor dem Hafen, um live kommentiert allen anstrengende Rennen, sodass wir insgesamt auf Gästen und Bewohnern den Segelsport auf den eine Serie von 15 Wettfahrten kamen. Wir hatten alle foilenden Booten näher zu bringen. Bedingungen, von fast keinem Wind, bei dem ein Uns gelang es, an allen fünf Tagen eine solide Leistung abzuliefern und so eine konstante Serie zu segeln. Wir beendeten die Junioren-Weltmeister- schaft 2019 auf Gesamtplatz neun und als fünftes U21-Team. Unser Ziel, in die Top-Ten zu segeln und das NK-1 Bundeskader-Kriterium zu schaffen, hatten wir damit erreicht und freuten uns riesig. Zum Abschluss feierten wir die Sieger – gemeinsam mit den vielen Helfern. Sie hatten sich für uns Urlaub genommen, einen Teil der Segler in ihren Familien untergebracht, uns alle mit leckerem Essen ver- wöhnt, beim Aus- und Einlaufen zugeschaut, sehr gute Wettfahrten ausgerichtet, mit uns mitgefiebert und nach dem Segeln an den Sliprampen nicht nur beim Slippen geholfen, sondern uns auch mal mit Musik, einem Tänzchen oder La-Ola-Wellen begrüßt. So wurde allen auch nach einem schlechten Tag immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Die Ergebnisse finden sich im Internet unter: www.49er.org/event/2019-junior-world-championship 17 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 17 03.01.20 16:20
Jugend Von Optis und 420ern DIE DYC-JUGEND IST VIEL AUF REGATTEN UNTERWEGS Impressionen von der 420er Junioren-Weltmeisterschaft. Ein Traum wurde wahr die WM-Qualifikation als drittes U17 Team geschafft. SOPHIA UND LUCAS WM VILAMOURA – PORTUGAL Unser großer Traum ging in Erfüllung! Wir, Sophia und Lucas Wewer, segeln seit sechs Weltmeisterschaft in Vilamoura Jahren Regatten. Angefangen haben wir im Montag, 1. Juli: Wir fliegen früh mit unserem Trainer Optimisten – erst C-Regatten, dann B und schließ- von Eindhoven nach Vilamoura. Den Nachmittag lich A. Vor zwei Jahren sind wir in den 420er nutzen wir zum Bootsaufbau und einem ersten umgestiegen. Unser großer Traum war schließlich Training. Das Boot überführten unsere Eltern schon die Weltmeisterschaftsteilnahme 2019 in Portugal. am Samstag mit dem Auto dorthin. In den letzten zwei Jahren waren wir fast jedes Dienstag, 2. Juli: Wir nutzen herrliches Wetter und Wochenende mit unserem Trainer Gerd Eiermann beste Windbedingungen für ein letztes Training vor im Trainingslager oder auf Regatten, um uns dem ersten offiziellen Regattatag. vorzubereiten. In diesem Jahr trainierten wir schon an vier Wochenenden im Februar und März in Mittwoch, 3. Juli: Die Regatta beginnt mit der Barcelona. In den Osterferien haben wir an der Registrierung. Es liegen neun Regattatage vor uns. Cima-Regatta in Südfrankreich teilgenommen. Wir schaffen es, uns bereits am Vormittag zu Danach folgten Ausscheidungen in Schwerin und registrieren, so dass wir nachmittags noch eine Warnemünde. Im Finale in Warnemünde haben wir Trainingseinheit mit Gerd absolvieren können. Wir 18 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 18 03.01.20 16:20
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Jugend bekommen langsam ein richtig gutes Gefühl für das Montag, 8. Juli (sechster Regattatag): Es geht es um neue Revier. alles. Der Wind hat noch einmal aufgefrischt und es herrschen ziemlich harte Bedingungen draußen auf Donnerstag, 4. Juli (zweiter Regattatag): Heute ist dem Atlantik mit Windgeschwindigkeiten von bis zu Vermessung angesagt. Das ist immer aufregend! 30 Knoten. Wir schaffen unser bestes Ergebnis mit Aber es gibt keine Beanstandungen, wir müssen einem zwölften und einem siebten Platz. Die Teams lediglich ein Ausgleichsgewicht von 40 Gramm am geben alles, um noch in die Gold Fleet zu kommen. Wir Boot befestigen. Abends findet eine beeindrucken- können Erfahrung und gute Ausbildung in den Rennen voll einsetzen: Raumschots unter Spinnaker ziehen wir an vielen Teilnehmern vorbei, die sich nicht trauen, bei den Bedingungen den Spi zu ziehen. Einmal drohen wir vorne einzutauchen, nur durch blitzschnelle Gewichtsverlagerung nach achtern bekommen wir den Bug wieder hoch und vermeiden eine Kenterung. Gerd ist stolz auf uns und sagt: „Das war eine Wettfahrt wie im Bilderbuch.“ In Summe arbeiten wir uns auf den 25. Platz vor und erringen damit einen sicheren Platz in der Gold Fleet. Abends herrscht ausgelassene Stimmung, der sehr mondäne Yachtha- fen ist am Abend in fester Hand der 420er Segler. Dienstag, 9.Juli (siebter Regattatag): Die ersten von sechs geplanten Finalläufe stehen auf dem Programm. Die Konkurrenz in der Gold Fleet ist hart. Ein 25. und 27. Platz von uns belegen dies. Da muss man sich erst einmal herantasten. Ein 29. Platz in Summe ist eine sportliche Ausgangsposi- tion für morgen. Trotz aller Konkurrenz de Eröffnungsveranstaltung statt. Es haben sich alle auf dem Wasser, an Seglerinnen und Segler nach Nationen aufgestellt Mittwoch, 10. Juli, (achter Regattatag): Es ist Flaute. Land verstehen sich die und ziehen durch den Yachthafen von Vilamoura Es kann keine Wettfahrt stattfinden. 420er-Besatzungen. zum Veranstaltungsort. Dieser liegt vor traumhafter Kulisse. In unserer Wertung, der U-17, gibt es 66 Donnerstag, 11. Juli (neunter Regattatag): Es wird Teams aus 20 Nationen, insgesamt nehmen 228 wieder spannend. Wir segeln zwei Wettfahrten und Teams an der Weltmeisterschaft teil. können noch einen Platz gut machen. Am Ende erreichen wir den 28. Platz. Freitag, 5. Juli (dritter Regattatag): Es beginnt mit dem Practice Race. Dieses dient zur ersten Und nun steht das Verladen der420ern, insgesamt Leistungsbestimmung. Man darf es aber auch 228 Jollen, und der 50 Motorboote an – eine nicht überbewerten, weil viele hier noch nicht ihr Herausforderung. Aber wir freuen uns auf die sich volles Potenzial zeigen. Uns gelingt eine Top-Ten- anschießende große Abschlussparty mit Siegereh- Platzierung. rung und Preisverleihung. Samstag, 6. Juli (vierter Regattatag): Die Qualifizie- rungsläufe beginnen! Vor uns liegen drei Qualifizie- rungstage mit sechs Läufen. Die Bedingungen sind wunderbar – die Sonne lacht und es weht ein frischer Wind. Mit einem 17. und einem 19. Platz liegen wir im Mittelfeld und es ist noch alles offen. Sonntag, 7. Juli (fünfter Regattatag): Bei gutem Wind schaffen wir es auch heute ohne BFD - also ohne Disqualifizierung wegen Fehlstarts – zwei Wettfahrten einzufahren. Mit einem 16. und einem 8. Platz schaffen wir es, uns in Summe auf den 33. Platz vorzukämpfen. Wir wissen, dass wir am kommenden Tag nochmal alles geben müssen, um unseren Platz in der Gold Fleet zu behaupten. Mutige Optimisten auf 20 rauer Nordsee. 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 20 03.01.20 16:20
Yachtversicherungen so einzigartig wie Ihre Yacht Freitag, 12. Juli: Heute fliegen wir nach elf Regatta- tagen inklusive Vortraining nach Hause. Wir verabschieden uns von vielen netten Seglerinnen und Seglern unterschiedlichster Nationen und tauschen noch unsere Teamlycras, die jedes Team trägt – ein unvergessliches Erlebnis. Ein Wort zu unseren Sponsoren Wir danken unseren Clubfreunden Dirk Neukirchen und Markus Mertens für ihre Unterstützung zur Teilnahme an der 420er World Championship in Vilamoura, Portugal. So konnten wir bestens ausgerüstet und mit neuen Segeln, frohen Mutes dem Start entgegensehen. Kleine Boote auf großer See DIE (IN)OFFIZIELLE DEUTSCHE OPTI-MEISTER- SCHAFT IM HOCHSEESEGELN VOR HELGOLAND Schon zum 17. Mal in Folge findet die einzige deutsche Hochsee-Optiregatta vor Helgoland statt. Einen Optimisten, eine der kleinsten GER17214 / 1119 Bootsklassen weltweit, vermutet man dort erst einmal nicht, die Kinder im Alter von acht bis 14 Jahren, die sich auf die mitunter meterhohe Wellen schlagende Nordsee wagen, noch weniger. Doch auch in diesem Jahr fanden wieder über 120 begeisterte Segler mit Sack und Pack, Booten und Material, Zelten und Taschen, Eltern und Ge- schwistern und natürlich auch Trainern ihren Weg auf die etwa 35 Seemeilen vor der Küste des Festlandes gelegene Insel. Das insgesamt fünftägige Event begann in Cuxhaven, wo morgens früh um 6 Uhr die in der Nacht gebrachten Anhänger mit den Segel- und Betreuerbooten auf zwei große Frachter verladen wurden. Um 9:30 Uhr fuhr dann auch die „MS Helgoland“ mit allen Teilnehmern und ihrem Gepäck Besuchen Sie uns auf der boot in Halle 10, Stand E40 Ob Motor- oder Segelyacht, unsere Versicherungslösungen sind optimal auf Ihren Bedarf als Eigner, Skipper oder Charterer abgestimmt. Überzeugen Sie sich von Europas führendem Spezialisten für Yachtversicherungen und fordern Sie ein unverbindliches Angebot an. Hamburg · Tel. +49 40 37 09 12 34 · München Tel. +49 89 99 21 84 34 20 pantaenius.de 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 21 03.01.20 16:20
D e fa Ä fe ss Fa ab und erreichte um 12 Uhr Helgoland. Viele ereigneten und in Opti B vier, in A sogar ganze S Fa Die Siegerehrung der (in)offiziellen Teilnehmer setzten das erste Mal einen Fuß auf den sechs Wettfahrten gesegelt werden konnten. Der deutschen Opti-Meis- st Boden der Nordseeinsel. Dann begann auch schon Unterschied von zwei Wettfahrten kam dadurch terschaft im Hochsee- segeln war ein groß- das große Ausladen und Aufbauen, denn, wie der zustande, dass die Wettfahrtleitung rund um artiges Spektakel. Helgoländer Bürgermeister bei der Eröffnungsfeier mit Abendessen gegen 19 Uhr noch einmal verdeut- Anne Ilgen aufgrund der ungenauen Wetterlage beschloss, die kleineren B Optimisten an einem ti lichte, ist es einzig in der Zeit des Störtebeker Opti Cups den Teilnehmern ermöglicht, auf der sowohl Störtebeker-Cup-Tag nur zu einem Tagesrennen raus zu schicken, während die A Segler noch die W Privatauto-, als auch normalerweise campingfreien für diesen Tag geplante fünfte und sechste to g Insel zu zelten. Auch das gehört zum Event dazu, Wettfahrt segelten. Das war auch gut so, denn am genauso wie die Möglichkeit, mit der „Teilnehmer nächsten Tag, ging gar nichts. Mit Windböen von ID-Card“ kostenlos ins Salzwasserschwimmbad zu gehen und die Dünenfähre zu benutzen, um auf die bis zu 54 km/h war für die Wettfahrtleitung eine Grenze überschritten: Sie beschloss nicht w zu Helgoland gehörige Nachbarinsel Düne zu fahren und Kegelrobben zu beobachten. herausfahren zu lassen und die Regatta damit zu beenden. Somit konnten die Segel- und Motor- ch boote entspannt abgebaut und in die Hänger Fl Te Doch neben all dem Spaß am Land wurde an den drei verladen werden, die wiederum einen Tag später Wettfahrttagen auf dem Wasser Leistungssport zurück auf den Frachter und nach Cuxhaven betrieben. Nicht umsonst warb der Veranstalter mit der „letzten Chance, Punkte für die Internationale gebracht wurden. ri Deutsche Jüngstenmeisterschaft zu gewinnen“ und diesem Ruf waren auch rund 50 Opti A Segler gefolgt. Nach anstrengenden Tagen wurden dann bei einer abschließenden Siegerehrungszeremonie alle Segler h Dementsprechend ehrgeizig war auch das Feld der Segler, noch einmal vor der großen Jüngstenmeister- des Störtebeker Opti-Cups geehrt. Den ersten Platz der Gruppe A belegte Arthur Kahrs vom Kieler Yachtclub tr schaft alles zu geben. und in B gewann Line Anneliek-Pähler vom Norddeut- b schen Regattaverein. Vom DYC landete Sofie Tillmann Dies war jedoch für viele nicht einfach. Vor der Küste in A auf Platz 18 von 49, Julius Tillmann wurde in B 24. Helgolands hatten gerade jüngere Kinder aus der Klasse Opti B mit rauen Bedingungen zu kämpfen. von 68 Teilnehmern. Doch auch wenn man nicht so gut abgeschnitten hatte, alle Segler hatten die Möglich- n Mitunter wehte der Wind mit bis zu 23 Knoten, umgerechnet etwa 40 km/h, und es baute sich eine keit, im Rahmen einer Tombola ein paar von den Sponsoren gestiftete Preise zu gewinnen. Somit ging ti Welle mit Höhen von über einem Meter auf. Doch dort an diesen Abend niemand ohne ein Andenken an F u bewährte sich das Sicherheitskonzept der Veranstal- diese großartige Regatta schlafen. ter: Jeder Teilnehmer erhielt schon bei der Anmeldung eine Persönliche ID-Card mit Bild, die vor jedem Auslaufen im Regattabüro abgegeben werden musste. Am letzten Tag war dann kein Programm mehr geplant, jeder gestaltete die letzten Stunden auf der Nordsee- d Diese Karte musste dann nicht später als 30 Minuten nachdem der Segler zurück an Land gekommen war insel individuell, bis sich dann um 17 Uhr die „MS Helgoland“ wieder auf ihren Weg Richtung Festland Fa wieder persönlich abgeholt werden. Auch die begab. Von dort ging die Heimreise in die verschiede- sc ra Ausrüstung wurde vom Beachmaster Ole Pietschke, nen Bundesländer weiter, die weiteste Fahrt hatte Mitarbeiter bei Pantaenius, einem der Sponsoren der dabei eindeutig ein Teilnehmer aus Bayern vor sich. Veranstaltung, genauestens kontrolliert. Und fehlte mal ein Schäkel oder eine Leine, so wurde die Doch auch wenn die Fahrt für einige etwas länger In Erlaubnis zum Auslaufen auch mal nicht erteilt. dauerte, haben viele angekündigt, im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder zu diesem einmaligen Event E Dieser Genauigkeit lag wahrscheinlich auch zugrunde, dass sich keine größeren Zwischenfälle zu kommen. Sofie Tillmann fo ze p 22 B 0070_0031_Clubjournal_Winter19_Nr_128_A4_RZ.indd 22 03.01.20 16:20
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