2021/2022 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
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2 3 5 Inhalt Grußwort 6 Das RSB stellt sich vor 6 Vladimir Jurowski 8 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) 14 Erste Gastdirigentin Karina Canellakis 16 Konzerte 16 Sinfoniekonzerte Chefdirigent 24 Sonderkonzerte Vladimir Jurowski 30 Kammerkonzerte Seite 6 36 Mensch, Musik! 40 RSB explosiv 42 Kinderkonzerte „Rapauke macht Musik“ 46 Kinderkonzerte „Tubadur im Konzert“ 47 Familienkonzerte 48 Schule explosiv Karina Canellakis – 52 Ein Orchester explodiert – Die Musik kommt zu Ihnen Erste Gastdirigentin 54 Angebote für Erwachsene Seite 14 56 Rund ums Orchester 56 Orchesterakademie Abonnements Seite 36 58 Konzert für alle ab Seite 66 61 Patenorchester Deutsche Streicherphilharmonie Familien- und 62 CD-Neuerscheinungen Schulkonzerte 64 Freunde und Förderer des RSB e.V. mit TV-Stars ab Seite 47 Kammer- 66 Abonnements konzerte 74 Was Sie noch wissen sollten Sinfonie- ab Seite 30 74 76 Ticketinformationen Saalpläne konzerte 80 Spielorte in Berlin ab Seite 16 Konzertübertragungen 82 ROC ins Planetarium 83 Impressum Seite 55 84 Kalendarische Konzertübersicht
5 Sehr geehrte Konzertbesucher*innen, liebe Freund*innen des RSB – Herzlich willkommen zur Saison 2021/ 2022! Die neue Saison des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin Das RSB möchte Sie auch ganz direkt und unmittelbar mit möchten wir mit dem Begriff „Brücken“ verbinden. Die den drängenden und aktuellen Fragen unserer Zeit anspre- Brücke steht als Symbol für eine Verbindung über trennen- chen. „Mensch, Musik!“ ist unsere neue Reihe im Sende de Grenzen hinweg, aber auch für den Aufbruch zu neuen saal des Hauses des Rundfunks, die mit Musik und mit Zielen. Das vergangene Jahr war geprägt von einer Pande- Hilfe interdisziplinärer Kunstelemente etwa die Klimakrise, mie, die uns persönlich beschränkte und viel abverlangte, Grenzen, Zukunft oder Migration zum Thema hat und uns uns voneinander trennte und neue Barrieren errichtete. auf diesem Weg zu mehr Reflexion und Mitverantwortung Die Konzertsäle blieben die meiste Zeit geschlossen, Aus- anregen soll. tausch mit Familie und Freunden fand oftmals digital statt, Reisen, um Neues zu entdecken, waren kaum möglich. Unsere Konzertreihen in der Philharmonie und im Konzert- haus Berlin werden Ihnen, verehrtes Publikum, viel musika- Unsere neue Saison wird für Sie und auch uns eine Brücke lische Inspirationen schenken. Als Composer-in-residence darstellen, die uns Bekanntes und Neues wieder nahe wird uns diesmal Jelena Firssowa mit ihrem Werk durch bringt. Konzerte werden wieder als multidimensionales die Saison begleiten. Die Sänger*innen Thomas Hampson, Erlebnis stattfinden, individuelles Hören, aber gemeinsa- Iwona Sobotka und Stuart Skelton, der Schlagzeuger Alexej mes Empfinden, als Kommunikation und Austausch auf Gerassimez, der Trompeter Reinhold Friedrich, der Pianist verschiedensten Ebenen. Seong-Jin Cho, die Cellist*innen Alban Gerhardt und Julia Hagen, die Flamenco-Sängerin Marina Heredia, Musik ist von Menschen für Menschen gemacht. Sie die Geigerinnen Julia Fischer und Nicola Benedetti und der spricht von Angst, von Liebe, von Verlust, von Gott, von Bratschist Nils Mönkemeyer, um hier nur einige Namen zu Konflikt, von Hoffnung, von Grenzen, aber auch von der erwähnen, werden uns ihrerseits ermöglichen, unsichtbare Überwindung von Grenzen. Es ist unser Wunsch, dass Sie Brücken zu überqueren. Dirigent*innen wie unsere Erste mit uns gemeinsam in der Vielfalt der nächsten Saison Gastdirigentin Karina Canellakis, Sir Andrew Davis, Pablo unterschiedliche Musik anders und neu hören, mit uns Heras-Casado, Rinaldo Alessandrini, Fabio Biondi, Michael gleichsam Brücken überqueren, neue Beziehungen entde- Francis und Markus Poschner werden uns in ihren Interpre- cken, bisher Ungehörtes hören und noch nicht Gedachtes tationen neue musikalische Aspekte näherbringen. denken. Wir werden in der Saison 2021/2022 wieder an neue und Sonderkonzerte spannen in dieser Saison eine Brücke alte Ufer gelangen. Wir freuen uns sehr, mit Ihnen gemein- beispielsweise von einer konzertanten Opernaufführung sam diese Brücke zu überqueren. von Puccinis „Tosca“ über die Vorführung des Films „Panzerkreuzer Potemkin“ von Eisenstein mit der live dazu gespielten Musik von Schostakowitsch bis hin zu einem Konzert in der Waldbühne gemeinsam mit der vielseitigen Stefanie Rau / Vorspielerin Kontrabass isländischen Sängerin Björk. Vladimir Jurowski Clara Marrero Chefdirigent und Orchesterdirektorin Künstlerischer Leiter
6 7 dirigiertechnische Umsetzungsfähigkeit all seiner Neu- und er in Russland ein markantes individuelles Profil entwickelt, Wiederentdeckungen aus. Vladimir Jurowski ist gleicher- das einen starken Fokus auf das zeitgenössische Repertoi- maßen ein versierter Anwalt der allerneuesten Werke der re richtet und Shakespeare-Bezüge in Musik, Theater und zeitgenössischen Musik wie der historisch informierten Film der früheren Sowjetunion erforscht. Aufführungspraxis des Barock- und des Klassikzeitalters. Und natürlich ist er zu Hause im sinfonischen Kernreper- toire des 19. und 20. Jahrhunderts von Beethoven und Opern und Medien Brahms, von Tschaikowsky und Dvořák, von Berg und Schostakowitsch. Dem Dirigenten liegt eine tief in die Vladimir Jurowski geht seit 1996 an den großen gesellschaftliche Relevanz von öffentlichen Konzerten internationalen Opernhäusern ein und aus. Mit „Rigoletto“ hineinwirkende Programmpolitik am Herzen. Dabei wendet debütierte er an der Metropolitan Opera New York und er dem Publikum emotional gerade nicht den Rücken zu, war seitdem u.a. mit „Jenůfa“, „Pique Dame“, „Hänsel sondern wirbt mit all seinem Tun darum, Hörbarrieren und Gretel“ und „Die Frau ohne Schatten“ erneut dort zu abzubauen und Ängste – etwa vor zeitgenössischer Musik erleben. Er dirigierte „Parsifal“ und „Wozzeck“, „Eugen – aufzulösen. „An uns Musiknachschaffenden liegt es, das Onegin“ und „Ruslan und Ljudmila“, Wustins „Der verliebte Vladimir Jurowski Publikum zu binden, Vertrauen aufzubauen und es an die Teufel“ und „The Bassarids“ von Henze u.a. in Mailand, Hand zu nehmen.“ Ein Mittel zum Zweck besteht für ihn Paris, Moskau, Dresden, Berlin, Salzburg und Zürich. Beim darin, „den Mythos zu ignorieren und direkt zur Partitur zu Opernfestival in Glyndebourne leitete er zahlreiche Werke gehen.“ von Mozart, Verdi, Wagner, Strauss, Janáček, Eötvös und Brett Dean. 2015 gab er sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper mit Prokofjews „Der feurige Engel“. Ausgebildet zunächst an der Musikhochschule des Kon- Die erste gemeinsame CD von Vladimir Jurowski und dem servatoriums in Moskau, setzte Vladimir Jurowski ab 1990 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin aus dem Jahre 2015, sein Studium an den Musikhochschulen in Dresden und Alfred Schnittkes gewaltige Sinfonie Nr. 3, wurde sogleich Berlin fort – Dirigieren bei Rolf Reuter; Korrepetition und zu einem Meilenstein. Die Aufnahme mit Mahlers „Lied von Liedbegleitung bei Semion Skigin. 1995 debütierte er auf der Erde“ (2020, PENTATONE) wurde 2021 für mehrere internationaler Ebene beim britischen Wexford Festival mit Schallplattenpreise nominiert. Im Sommer 2021 erscheint Rimski-Korsakows „Mainacht“ und im selben Jahr am Royal als neue RSB-Aufnahme „Eine Alpensinfonie“ von Richard Opera House Covent Garden mit „Nabucco“. Anschlie- Strauss. Für das Label PENTATONE legte Vladimir Jurowski Mutige Zäsuren Ebenfalls bis Sommer 2021 ist er Künstlerischer Leiter des ßend war er u.a. Erster Kapellmeister der Komischen Oper außerdem eine Reihe von russischen Werken mit dem Rus- Staatlichen Akademischen Sinfonieorchesters „Jewgeni Berlin (1997– 2001) und Musikdirektor der Glyndebourne sischen Nationalorchester vor. Das CD-Spektrum mit dem Vladimir Jurowski ist in der aktuellen Musikwelt ein Swetlanow“ der Russischen Föderation. Zum letzten Mal Festival Opera (2001–2013). Darüber hinaus arbeitet er London Philharmonic Orchestra umfasst alle Sinfonien von begehrter Mann. Sein Gehen und Kommen wird allerorts wird er 2021 als Künstlerischer Leiter des Internationalen regelmäßig mit dem Chamber Orchestra of Europe und Brahms und Tschaikowsky, Mahlers Erste, Zweite und aufmerksam verfolgt. Im Sommer 2021 vollzieht der George-Enescu-Festivals in Bukarest zur Verfügung stehen. dem ensemble unitedberlin. Vierte, Werke von Beethoven, Turnage, Holst, Britten, Dirigent einige wichtige Paradigmenwechsel, verlässt lang- Und auch die Position als Principal Artist des Orchestra Vladimir Jurowski hat Konzerte der bedeutenden Orchester Vaughan Williams, Schostakowitsch, Zemlinsky, Honegger, jährige Positionen, erschließt und eröffnet sich neue große of the Age of Enlightenment in Großbritannien gibt er im Europas und Nordamerikas geleitet, darunter die Berliner, Haydn und Rachmaninow. Die Zeit Jurowskis als Musikdi- Tätigkeitsfelder. Im Blick hat der vielgefragte Musiker in Sommer 2021 auf. Wiener und New Yorker Philharmoniker, das Königliche rektor der Glyndebourne Opera wurde mit zahlreichen CD- seinem 50. Lebensjahr dabei nicht nur die künstlerische An die Stelle der Verpflichtungen in Großbritannien und in Concertgebouworchester Amsterdam, das Cleveland und und DVD-Veröffentlichungen dokumentiert. Karriere, sondern mindestens ebenso seinen ökologischen Russland treten hauptsächlich Aufgaben in Deutschland. das Philadelphia Orchestra, die Sinfonieorchester von Fußabdruck und eine zeitgemäße Entschleunigung und Beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) ist Vladimir Boston und Chicago, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Fokussierung auf die brennenden Fragen unserer Epoche. Jurowski seit 2017 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter. Sächsische Staatskapelle Dresden und das Gewandhaus Ehrungen und Preise Kein Mensch, auch kein Musiker, kann gleichgültig gegen- Darüber hinaus startet im Sommer 2021 offiziell seine orchester Leipzig. über der Klimakrise sein, kann das verantwortungslose und Tätigkeit auf der Position des Generalmusikdirektors der Mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) kon- Vladimir Jurowski wurde vielfach für seine Leistungen zerstörerische Aufbrauchen von Naturressourcen durch Bayerischen Staatsoper in München. Aber auch in Berlin zertierte er im Frühjahr 2019 in Japan, im Herbst 2019 ausgezeichnet, darunter mit zahlreichen internationalen den Menschen teilnahmslos hinnehmen, findet Vladimir Ju- kann weiterhin Großes geschehen. Denn im Juni 2021 hat und 2021 beim George-Enescu-Festival in Bukarest. Das Schallplattenpreisen. 2018 kürte ihn die Jury der Royal rowski – und handelt danach, indem er sein musikalisches Vladimir Jurowski seinen bestehenden Vertrag mit dem London Philharmonic Orchestra (LPO) dirigierte er bei Philharmonic Society Music Awards zum Dirigenten Wirken noch stärker auf die uns alle betreffenden Themen RSB über 2023 hinaus um weitere vier Jahre bis 2027 Festivals wie den BBC Proms, dem George-Enescu-Festival des Jahres. 2016 erhielt er aus den Händen von Prince ausrichtet. verlängert. in Bukarest, dem Musikfest Berlin, dem Schleswig-Holstein Charles die Ehrendoktorwürde des Royal College of Music Musik Festival und dem Rostropowitsch-Festival Moskau. in London. Im Sommer 2020 wurde Vladimir Jurowski in Außerdem leitete Vladimir Jurowski konzertante Opernauf- Anerkennung seiner Tätigkeit als Künstlerischer Leiter des Abschied und Willkommen Wurzeln und Wachsen führungen wie Enescus „Oedipe“ (in London und Bukarest) George-Enescu-Festivals vom Rumänischen Präsidenten und Wagners „Ring des Nibelungen“ in London. Zu den mit dem Kulturverdienstorden ausgezeichnet. Im Sommer 2021 endet Vladimir Jurowskis langjährige Der 1972 in Moskau geborene Dirigent, Pianist und Höhepunkten mit dem LPO zählten Beethovens „Fidelio“, Tätigkeit als Principal Conductor des London Philharmo- Musikwissenschaftler zeichnet sich durch eine schier Mahlers Sinfonie Nr. 8 sowie Pendereckis Lukaspassion nic Orchestra, wo er seit 2003 unter Vertrag gestanden unbegrenzte stilistische Vielfalt, eine unermüdliche und Bachs Weihnachtsoratorium. Mit dem Staatlichen und in vielerlei Hinsicht Maßstabsetzendes geleistet hat. repertoireerschließende Neugier und eine beispiellose Akademischen Sinfonieorchester „Jewgeni Swetlanow“ hat
10 11 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Aufarbeitung Im Vorfeld der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin finden 2021 und 2022 umfangreiche Forschungsarbeiten zur Geschichte genau dieses Klangkörpers statt, der in den verschiede- nen, sowohl künstlerisch prägenden als auch politisch motivierten Experimentierphasen des gleichaltrigen Me- diums Rundfunk eine zentrale Rolle gespielt hat. In enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rundfunkarchiv, dem Bundesarchiv sowie den Archiven des Rundfunks Berlin-Brandenburg und des Deutschlandradios vertiefen sich gegenwärtig die Masterstudent*innen des Studi- Heute Hrůša, Alain Altinoglu, Omer Meir Wellber, Lahav Shani enganges Musikwissenschaft der Humboldt-Universität oder Nicholas Carter. Viele von ihnen haben ihr jeweiliges zu Berlin und der Hochschule für Musik und Theater Weil die Pflege von Traditionen – laut Gustav Mahler – nicht Berlin-Debüt mit dem RSB absolviert und dirigieren es Rostock in das umfangreiche Schriftgut, das wertvolle Anbetung der Asche, sondern in erster Linie Weitertragen inzwischen regelmäßig. Bildmaterial und die großenteils unveröffentlichten des Feuers bedeute, sei mit dem Hier und Jetzt begonnen. Tonaufzeichnungen des deutschen Rundfunks und seines Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) spielt aktuell ersten Orchesters. Das Projekt wird federführend betreut in der ersten Reihe der deutschen Rundfunkorchester und Innehalten von Prof. Dr. Friederike Wißmann, Prof. Dr. Sebastian der Berliner Spitzenorchester mit. Wesentlichen Anteil Klotz und Prof. Dr. Arne Stollberg und soll 2023 in diver- daran haben die Präsenz und die Kompetenz der Persön- Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin geht zurück auf die se Veröffentlichungen münden: Orchestergeschichte zum lichkeiten an der Spitze: Seit 2017 ist Vladimir Jurowski erste musikalische Funkstunde des deutschen Rundfunks Hören, Sehen, Anfassen und Lesen. Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des RSB. An seiner im Oktober 1923. Die früheren Chefdirigenten, u.a. Sergiu Seite agiert seit 2019 Karina Canellakis als Erste Gastdiri- Celibidache, Eugen Jochum, Hermann Abendroth, Rolf gentin. Im Juni 2021 hat Vladimir Jurowski seinen Vertrag Kleinert und Heinz Rögner formten einen Klangkörper, Ausstrahlung bis 2027 verlängert. der in besonderer Weise die Wechselfälle der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert durchlebt hat. Nach Heinz Das Deutschlandradio mit seinen Sendern Deutschland- Rögner hob Rafael Frühbeck de Burgos als Chefdirigent funk und Deutschlandfunk Kultur ist mit 40% Geschäfts- Blick voraus das Klangvolumen und die Präzision des Zusammenspiels anteilen der größte Gesellschafter der 1994 gegründeten des RSB auf ein vorbildliches Niveau. Vor Vladimir Jurowski Rundfunk-Orchester und -Chöre gGmbH Berlin (ROC), Das Orchester ist heute moderner, jünger und – weiblicher baute Marek Janowski von 2001 bis 2016 eine hohe Spiel- welche das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) und denn je. Zahlreiche Aktivitäten im virtuellen Raum und in kultur des Orchesters für das deutsche romantische und drei weitere hauptstädtische Klangkörper institutionell den sozialen Medien gehen einher mit frischen Musikver- spätromantische Repertoire auf, setzte einen international trägt. Außerdem stützt sich die ROC Berlin auf starke mittlungsaktivitäten, leidenschaftlichem pädagogischem viel beachteten Schwerpunkt mit dem zehnteiligen konzer- Partner: die Bundesrepublik Deutschland (35%), das Land Engagement (u.a. beim Patenorchester Deutsche Streicher- tanten Wagnerzyklus (erschienen bei PENTATONE, 2010 bis Berlin (20%) und den Rundfunk Berlin-Brandenburg (5%). philharmonie), umfassendem Einsatz für den künstleri- 2013) und hinterließ eine Gesamtaufnahme der Sinfonien schen Nachwuchs auf dem Podium und in den eigenen von Hans Werner Henze (WERGO, 2014). Dank der engen Verbindung mit Deutschlandfunk Kultur Reihen (Orchesterakademie) sowie beim Publikum im in Berlin, mit dem Deutschlandfunk in Köln und mit dem Saal und hinter den Kulissen. Zu den schönsten Aufgaben Seit 1923 traten bedeutende Komponisten des 20. und in- Rundfunk Berlin-Brandenburg werden alle Sinfoniekon- des Orchesters gehören Familien-, Schul- und Kinderkon- zwischen auch des 21. Jahrhunderts ans Pult des RSB oder zerte und diverse weitere Konzerte des RSB im Rundfunk zerte. Die Arbeit mit und für die jungen Musiker*innen führten als Solisten eigene Werke auf: Paul Hindemith, Art- übertragen. Viele sind über die angeschlossenen Sender und Konzerthörer*innen nimmt mittlerweile ein Drittel hur Honegger, Darius Milhaud, Sergei Prokofjew, Richard der European Broadcasting Union (Euroradio) weltweit zu der öffentlich wahrnehmbaren Aktivitäten des RSB ein, Strauss, Arnold Schönberg, Igor Strawinsky, Wladimir empfangen. Die Zusammenarbeit mit Deutschlandradio wobei ein großer Teil darüber hinaus hinter den Kulissen Vogel, Kurt Weill und Alexander Zemlinsky ebenso wie in trägt weiterhin reiche Früchte auf CD. Aber auch live ist und im nichtöffentlichen Raum geleistet wird. Der Verein jüngerer Zeit Krzysztof Penderecki, Peter Maxwell Davies, das RSB national und international präsent. Seit mehr der Freunde und Förderer des RSB e.V. engagiert sich Friedrich Goldmann, Berthold Goldschmidt, Siegfried als 50 Jahren gastiert es regelmäßig bei deutschen und besonders für dieses nachhaltige, in die Zukunft wirkende Matthus, Matthias Pintscher, Peter Ruzicka, Heinz Holliger, europäischen Festivals, in Fernost und in Musikzentren Tätigkeitsfeld des RSB. Daniel Schnyder, Jörg Widmann und Thomas Adès. Brett weltweit. Dean und Marko Nikodijević waren zuletzt als Compo- Das RSB ist die erste Adresse für viele hervorragende jun- ser-in-residence beim RSB präsent. 2021/2022 folgt ihnen ge Dirigent*innen der internationalen Musikszene: Andris die russische Komponistin Jelena Firssowa. Nelsons, Yannick Nézet-Séguin, Vasily Petrenko, Jakub
12 13 Orchesterdirektion Clara Marrero Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) Orchestermitglieder Finanzen / stellv. Orchesterdirektor Marc Müller Künstlerisches Betriebsbüro Sabine Hölker / Administration Thomas Channell / 1. Violinen Bratschen Künstlerische Planung Erez Ofer / Erster Konzertmeister Alejandro Regueira Hörner Rainer Wolters / Erster Konzertmeister Caumel / Solobratschist Dániel Ember / Solohornist Dramaturgie N. N. / Konzertmeister*in Lydia Rinecker / Solobratschistin Flöten Martin Kühner / Solohornist Steffen Georgi Susanne Herzog / Gernot Adrion / stellv. Solobratschist Ulf-Dieter Schaaff / Soloflötist Ingo Klinkhammer / stellv. Solohornist stellv. Konzertmeisterin Christiane Silber / Vorspielerin Silke Uhlig / Soloflötistin Felix Hetzel de Fonseka Musikvermittlung Andreas Neufeld / Vorspieler Elizaveta Zolotova / Vorspielerin Rudolf Döbler / stellv. Soloflötist Uwe Holjewilken Isabel Stegner / freie Mitarbeit Kosuke Yoshikawa / Vorspieler Claudia Beyer Franziska Dallmann Anne Mentzen Philipp Beckert Alexey Doubovikov Markus Schreiter / Piccoloflötist Frank Stephan Marketing und Kommunikation Susanne Behrens Jana Drop Peter Meisel / Leitung Marina Bondas Ulrich Kiefer Oboen Trompeten Anne Ströhler / Presse- und Franziska Drechsel Emilia Markowski Anne Feltz Carolina Alejandra Montes Gabriele Bastian / Solooboistin Florian Dörpholz / Solotrompeter Öffentlichkeitsarbeit N.N. / Solooboist*in Lars Ranch / Solotrompeter N.N. / Assistenz Marketing und Karin Kynast Lucia Ortiz* Anna Morgunowa Florian Grube / stellv. Solooboist Simone Gruppe Kommunikation Gudrun Vogler Patrik Hofer Maik Hoppe / Assistenz Presse- und Chiaki Nishikawa* Maria Pflüger Thomas Herzog / Englischhornist Jörg Niemand Öffentlichkeitsarbeit Violoncelli Olivia Pohlenz / Assistenz Social Media Richard Polle Hans-Jakob Eschenburg / Solocellist Luzie Preissler / Freiwilliges Soziales Jahr Ferdinand Ries* Bettina Sitte Konstanze von Gutzeit / Solocellistin Klarinetten Posaunen Kultur Steffen Tast Ringela Riemke / stellv. Solocellistin Michael Kern / Soloklarinettist Hannes Hölzl / Soloposaunist Jörg Breuninger / Vorspieler Edgar Manyak / Soloposaunist Orchesterinspektion Misa Yamada Oliver Link / Soloklarinettist Christian Schwärsky Volkmar Weiche / Vorspieler Peter Pfeifer / József Vörös Peter Albrecht stellv. Soloklarinettist und Es-Klarinettist Dominik Hauer Orchesterdisposition 2. Violinen Christian Bard Ann-Kathrin Zacharias Jörg Lehmann / Bassposaunist Dorothea Groß Nadine Contini / Stimmführerin Georg Boge Christoph Korn / Bassklarinettist N.N. / Stimmführer*in Andreas Kipp Koordination Probespiele Maximilian Simon / stellv. Stimmführer Andreas Weigle Tuba Annette Maria Stoll Fagotte Fabian Neckermann David Drop / Vorspieler Miriam Kofler / Solofagottistin Orchesterwarte Sylvia Petzold / Vorspielerin Sung Kwon You / Solofagottist N.N. Ania Bara Ulrich Körle Kontrabässe Alexander Voigt / stellv. Solofagottist Pauken/Schlagzeug Rodrigo Bauzá Hermann Wömmel-Stützer / N.N. Jakob Eschenburg / Solopaukist Maciej Buczkowski Notenarchiv Solokontrabassist Clemens Königstedt / Kontrafagottist Arndt Wahlich / Solopaukist Brigitte Draganov Dieter Bilsheim Martin Eßmann N.N. / Solokontrabassist*in Tobias Schweda / stellv. Solopaukist Carlos Solare Juliane Färber Marvin Wagner / Frank Tackmann stellv. Solokontrabassist Instrumentenverwaltung Neela Hetzel de Fonseka Stefanie Rau / Vorspielerin Sebastian Filter Juliane Manyak Iris Ahrens Harfe Enrico Palascino Axel Buschmann Maud Edenwald Besucherservice Anne-Kathrin Seidel Nhassim Gazale Ute Hänel / Leitung Georg Schwärsky Hyun-Kyung Orthgieß (Elternzeit) Marina Goetz (Elternzeitvertretung) *Zeitvertrag / Systemadministration Maria Beierlein Robert Bilsing André Böning Michael Schulze Ehrenmitglieder Orchestervorstand Prof. Ernst Elitz Florian Grube /Sprecher Prof. Dr. h.c. Dieter Stolte Rudolf Döbler Jakob Eschenburg Prof. Dr. h.c. Sergiu Celibidache † Juliane Färber Jörg Lehmann
14 15 Erste Gastdirigentin Composer-in-residence Weit über 150 Werke hat Jelena Firssowa bisher geschaf- fen, darunter Opern, Kantaten, Konzerte und Orchesterwer- Karina Jelena ke, aber auch eine Vielzahl an Kammermusikwerken. Sie erhielt Kompositionsaufträge u.a. von der BBC, von WDR und ZDF, vom Schleswig-Holstein Musik Festival und dem Canellakis Firssowa Kissinger Sommer, von der Expo 2000 und dem Hilliard Ensemble sowie vom Concertgebouworkest Amsterdam und dem Orchestre National du Capitole de Toulouse. Im September 2003 brachte das RSB ihr Requiem für Sopran, Chor und Orchester auf Texte von Anna Achmatowa Die in Leningrad geboren, aber in Moskau aufgewachsene op. 100 im Konzerthaus Berlin zur Uraufführung. Zuletzt Komponistin erhielt den ersten Kompositionsunterricht im schrieb sie ein Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Alter von 16 Jahren. Ab 1975 stand sie in intensivem musi- Orchester für das DSO Berlin und das Sinfonieorchester kalischen Kontakt mit dem Komponisten Edison Denissow Norrköping und war Composer-in-residence bei den Som- und mit Philipp Herschkowitz, einem von Wien nach Mos- merkonzerten im dänischen Rudersdal. kau emigrierten Schüler Anton Weberns und Alban Bergs. Neben ihrer Residence beim RSB wird sie einen Konzert- 1979 wurden ihre Werke erstmals und mit großem Erfolg schwerpunkt bei der Berliner Cappella haben. Die vom im westlichen Ausland aufgeführt. Im selben Jahr wurden Chor beauftragte Komposition „Ulro’s Dream“ wird zur sie und ihr Mann, der Komponist Dmitri Smirnow, vom Uraufführung kommen, ein Werk, mit dem sie Abschied russischen Komponistenverband als „nicht sowjetwürdig“ nimmt von ihrem an Covid-19 gestorbenem Mann, dem angegriffen. Im Zuge der Perestroika erhielt Jelena Firsso- Komponisten Dmitri Smirnow. wa zum ersten Mal die Erlaubnis, ins Ausland zu reisen. Durch umfangreiche und vielseitige Studien von 1970 bis Gemeinsam mit Edison Denissow und Dmitri Smirnow 1988 erreichte Firssowa eine sichere Beherrschung zeitge- gründete sie die Vereinigung zeitgenössischer Komponis- nössischer Kompositionstechniken, die keineswegs einsei- ten ASM, die mit einem eigenen Ensemble Neue Musik im tig einer Stilistik verpflichtet sind. Firssowa entwickelt die In- und Ausland aufführte. 1990 übersiedelte Firssowa mit Ideen der Zweiten Wiener Schule weiter, sie behandelt die ihrer Familie nach England. Strenge der Zwölftonmusik aber frei, lässt in der Reihen- bildung absichtlich konsonant empfundene Klänge zu und legt besonderen Wert auf melodische Motivik. „Ich kann es kaum erwarten, wieder mit dem RSB zu musizieren. Erstmals werden wir ge- meinsam im September in die Welt von Brahms eintauchen, erneut werde ich die wunderbare 9. Sinfonie von Beethoven dirigieren, die das Orchester vor zwei Jahren so brillant gespielt hat. Und im nächsten Frühjahr werden wir die prächtigen Farben sowie die eindrückliche Sinnenwelt von Szymanowski und Skrjabin erkunden. Ich freue mich sehr darauf, alle bald wiederzusehen!“ (Karina Canellakis) Die gebürtige New Yorkerin Karina Canellakis ist interna- In der klassischen Musikwelt war Karina Canellakis bereits tional bekannt für ihre emotionsgeladenen Auftritte, ihre für ihr virtuoses Violinspiel bekannt, als sie als Akademistin technische Brillanz und interpretatorische Tiefe. In der der Berliner Philharmoniker von Sir Simon Rattle angeregt Saison 2021/2022 tritt sie ihre nunmehr dritte Spielzeit wurde, sich stärker dem Dirigieren zu widmen. Seitdem sie als Erste Gastdirigentin des RSB an, um die künstlerische 2016 den Sir Georg Solti Dirigierpreis gewann, machte sie Arbeit mit dem Ensemble zu intensivieren. sich schnell weltweit einen Namen und tritt seitdem mit Die Dirigentin mit griechischen und russischen Wurzeln, führenden Orchestern und an Opernhäusern in den USA, in die neben Chefdirigent Vladimir Jurowski somit eine länger- Europa, Asien und Australien auf. fristige Position in der musikalischen Arbeit mit dem RSB In den letzten beiden Spielzeiten hat Karina Canellakis einnimmt, setzt auch 2021/2022 mit drei Programmen prominente Positionen eingenommen – neben ihrem En- eigene Akzente. gagement beim RSB ist sie derzeit auch Chefdirigentin des Radio Filharmonisch Orkest und Erste Gastdirigentin des Dass Karina Canellakis mit den traditionellen Silvester- London Philharmonic Orchestra. konzerten sowie dem Saisonfinale im Juni besondere RSB-Saisonhöhepunkte leitet, beweist die gegenseitige Wertschätzung der bereichernden Zusammenarbeit zwi- schen Orchester und Dirigentin.
18 19 Sinfoniekonzerte Wo ist der Konzertkalender? Ausblicke wagen An dieser Stelle der Saisonbroschüre dürften Sie, sehr Musik gehört zum Wesenskern jedes kulturellen Wer- geehrte Konzertfreund*innen, normalerweise den de- tebewusstseins. Sie lebt dadurch, dass sie immer aufs taillierten Konzertkalender für die kommende Spielzeit Neue gespielt wird, auch und vor allem die sinfonische erwarten. Die Pandemie hat uns jedoch unter anderem Musik Europas. gelehrt, vorsichtig zu sein mit Prognosen. Nach mehr als einem Jahr, in welchem auch für uns und unser Konzer- Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin verfügt im tangebot nichts so gewesen ist, wie es hätte sein können, Hinblick auf Besetzung, Stilistik und Schwierigkeitsgrad präsentieren wir Ihnen deshalb an dieser Stelle zuerst die über ein nahezu unbegrenzt ausbaufähiges Repertoire, Prinzipien der Konzertsaison – mit dem Termingerüst, den das die gesamte Bandbreite der abendländischen sin- angepassten Abonnementbedingungen und ausgewählten, fonischen Musikkultur aller Epochen bis hin zur unmit- einzelnen Programmschwerpunkten. Die genaue Abfolge telbaren Gegenwart abdeckt. In der Saison 2021/2022 jedes einzelnen Konzertes mit allen Werken und Mitwirken- wird zum Beispiel der Name Jelena Firssowa häufiger den halten wir – laufend aktualisiert – im Internet auf auftauchen. Die russische Komponistin, die in England rsb-online.de stets für Sie bereit. Zusätzlich werden wir lebt, wird mit mehreren Werken und Uraufführungen im jeweils zu Beginn eines Monats einen Flyer mit allen De- Programm des RSB präsent sein. tails drucken und verteilen – wesentlich zeitnäher an den Für ca. 24 Konzerte pro Saison begibt sich das Orches- einzelnen Konzertereignissen und damit zuverlässiger in ter in die Philharmonie und ins Konzerthaus Berlin. Aber der kurzfristigen Ansage der Konzertdetails, als dies in un- auch im Sendesaal des Rundfunks Berlin-Brandenburg ruhigen Zeiten eine Jahresbroschüre vermag. Verschaffen (rbb) finden Konzerte mit dem RSB statt. Neben der prä- Sie sich also zunächst einen langfristigen Überblick und genden Arbeit mit dem Chefdirigenten und der Ersten freuen Sie sich später auf spannende Details! Gastdirigentin lädt das Orchester regelmäßig interessan- Mediale Präsenz te Gastdirigent*innen und Solist*innen von Weltklasse Institutionell eingebunden ist das RSB in die Rundfunk- ein, die zum Teil von hier aus ihre internationale Karriere Orchester und -Chöre gGmbH Berlin (ROC), einem 1994 starten. gegründeten Verbund aus zwei Chören und zwei Orches- tern, der von vier Gesellschaftern der öffentlichen Hand getragen wird: Deutschlandradio, Bundesrepublik Deutsch- Warum zum RSB? land, Land Berlin und Rundfunk Berlin-Brandenburg. Die Was erwartet mich heute Abend im Konzert? Wird es beiden Radiosender unter den Anteilseignern sind die raffiniert sein, aufregend, tröstend, gewinnend, luftig, engsten Kooperationspartner des RSB und sorgen dafür, hintersinnig, augenzwinkernd? In jedem Fall sollte es ein dass nahezu alle Sinfoniekonzerte im Rundfunk übertragen Zusammenspiel aus erhellenden Erkenntnissen und tiefen werden. Sie sichern dem Orchester eine Verbreitung seiner Emotionen werden. Dann tritt ein, was alle im Saal sich Konzertprogramme weit über Berlin und Deutschland wünschen, gleich ob vor, auf oder hinter der Bühne – die hinaus. Faszination lebendigen Musizierens, jenes hochkoordi- nierten Zusammenwirkens von Herz, Hirn und Hand, das Namentlich das Deutschlandradio trägt maßgeblich dazu einhundert individuelle Leistungsträger*innen zu einem bei, dass das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin kontinuier- Ganzen verschmelzen lässt und die Menschen im Publikum lich mit hochwertigen Studioaufnahmen und spannendem elektrisiert und dazu einlädt, sich auf das tiefe gemeinsa- Repertoire abseits des Allgegenwärtigen auf den Sende- me Erleben einzulassen. Das RSB versteht sich – wie jedes frequenzen des Deutschlandfunks zu hören ist. Engagierte gute Sinfonieorchester – als ein komplexes Lebewesen. Kooperationspartner und Labels bringen diese Aufnahmen Dessen sensibler Organismus ist viel mehr als die Summe anschließend auf den internationalen Medienmarkt. An seiner Mit-Glieder. Ein Orchester vermag im besten Sinne dieser Stelle erfüllt sich mit etwa einem Drittel der Arbeits- sozial und gesellschaftlich „ansteckend“ zu wirken. kapazität die Bestimmung des Begriffes „Rundfunk“ im Orchesternamen. Das letzte Drittel gehört dem Teilen des großen Geschenks, nämlich Musik machen zu dürfen, mit der nachwachsenden Generation.
20 21 Termine Sinfoniekonzerte Sa 4. September 2021 / 19 Uhr / Philharmonie Berlin Vladimir Jurowski / Tamara Stefanovich / Georg Nigl Sa 18. September 2021 / 20 Uhr / Konzerthaus Berlin Karina Canellakis / Thomas Hampson So 10. Oktober 2021 / 16 Uhr / Philharmonie Berlin Markus Poschner / Alexej Gerassimez Fr 22. Oktober 2021 / 21 Uhr / Konzerthaus Berlin Michael Francis / Iwona Sobotka So 14. November 2021 / 20 Uhr / Konzerthaus Berlin Fabio Biondi So 21. November 2021 / 20 Uhr / Philharmonie Berlin Vladimir Jurowski / Daniel Hope Fr 26. November 2021 / 20 Uhr / Philharmonie Berlin Vladimir Jurowski / Stuart Skelton So 12. Dezember 2021 / 16 Uhr / Philharmonie Berlin Mo 13. Dezember 2021 / 20 Uhr / Konzerthaus Berlin Rinaldo Alessandrini / Siri Karoline Thornhill / Reinhold Friedrich Do 23. Dezember 2021 / 19 Uhr / Philharmonie Berlin Vladimir Jurowski Sa 15. Januar 2022 / 20 Uhr Konzerthaus Berlin So 16. Januar 2022 / 20 Uhr / Philharmonie Berlin Vladimir Jurowski / Seong-Jin Cho Sa 26. Februar 2022 / 20 Uhr / Konzerthaus Berlin So 27. Februar 2022 / 16 Uhr / Philharmonie Berlin Vladimir Jurowski / Alban Gerhardt Do 10. März 2022 / 20 Uhr / Philharmonie Berlin Fr 11. März 2022 / 20 Uhr / Konzerthaus Berlin Pablo Heras-Casado / Marina Heredia So 27. März 2022 / 20 Uhr / Konzerthaus Berlin Vladimir Jurowski / Julia Fischer Sa 30. April 2022 / 20 Uhr / Konzerthaus Berlin Aktuelle So 1. Mai 2022 / 20 Uhr / Philharmonie Berlin Programme Vladimir Jurowski / Nils Mönkemeyer Di 17. Mai 2022 / 20 Uhr / Konzerthaus Berlin finden Sie unter: Mi 18. Mai 2022 / 20 Uhr / Philharmonie Berlin Sir Andrew Davis / Julia Hagen rsb-online.de Mi 22. Juni 2022 / 20 Uhr / Konzerthaus Berlin Do 23. Juni 2022 / 20 Uhr / Philharmonie Berlin Karina Canellakis / Nicola Benedetti
22 23 Rinaldo Alessandrini, Dirigent Nicola Benedetti, Violine Fabio Biondi, Dirigent und Violine Seong-Jin Cho, Klavier Sir Andrew Davis, Dirigent Julia Fischer, Violine Michael Francis, Dirigent Alexej Gerassimez, Schlagzeug Alban Gerhardt, Violoncello Julia Hagen, Violoncello Thomas Hampson, Bariton Pablo Heras-Casado, Dirigent Marina Heredia, Sopran Nils Mönkemeyer, Viola Georg Nigl, Bariton Markus Poschner, Dirigent Stuart Skelton, Tenor Iwona Sobotka, Sopran Tamara Stefanovich, Klavier Frank Strobel, Dirigent Daniel Hope, Violine Kevin John Edusei, Dirigent Simone Menezes, Dirigentin Melody Moore, Sopran
Florian Dörpholz / Solotrompeter Sonderkonzerte
26 27 erklingt Musik von Mozart und Weill. Schließlich tritt das Segler- Sonderkonzerte haus am Wannsee einmal mehr als Gastgeber eines speziellen Kammerkonzertes in Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur auf. Hier wie überall in der Saison 2021/2022 gilt: Alles ist genau getaktet und wird in Echtzeit auf rsb-online.de be- Tourneekonzerte reitgestellt. Darüber hinaus erscheinen jeweils zeitnah zu den Konzerten die konkreten Fakten in gedruckter Form. Endlich wieder live – das gilt auch für die nationalen und internationalen Aktivitäten des RSB, auch wenn dort die coron- abedingten Unwägbarkeiten noch immer groß sind. Das RSB ist „Tosca“ eingeladen zu den Festspielen in Mecklenburg-Vorpommern und Als konzertantes Opernprojekt ist kein geringeres als wird im Ambiente des Schlosses Bothmer auftreten; der Chori- Giacomo Puccinis „Tosca“ geplant. Eine herausragende ner Musiksommer veranstaltet ein vorsorglich an die Pandemie internationale Sängerbesetzung kommt nach Berlin, um un- angepasstes Programm im Kloster Chorin. Auch die Hamburger ter der Leitung des renommierten Operndirigenten Marco Elbphilharmonie und die rumänische Metropole Bukarest, dort Armiliato das Werk mit dem RSB einzustudieren, aufzufüh- im Rahmen des George-Enescu-Festivals, stehen im Tourneeka- ren und für CD aufzunehmen. Kooperationspartner neben lender des RSB. Vladimir Jurowski und das RSB planen darüber Deutschlandfunk Kultur ist das RSB und als Produzent die hinaus je vier Konzerte im Spätherbst 2021 in Spanien (Barce- San Francisco Classical Recording Company. lona, Madrid, Alicante, Santander) sowie im Frühjahr 2022 in Mitteleuropa (Innsbruck, Bregenz, Wien, Budapest). Im Februar 2022 soll die Reise nach Asien gehen, insgesamt 9 Konzerte in „Potjomkin“ Hongkong, Korea und China sind terminiert. Der Aufstand der Matrosen auf dem russischen Pan- Konzertplakat Björk zerkreuzer „Potemkin“ im Jahre 1905 wurde von Sergei Eisenstein im Jahre 1925 verfilmt. Für die deutsche Erstaufführung 1926 bat Eisenstein den erfahrenen Filmkomponisten Edmund Meisel um die passende Musik. Bei der Renaissance des cineastischen Meisterwerkes von Palau de la Música (Barcelona) Filmplakat „Panzerkreuzer Potemkin“ Eisenstein erwies es sich als adäquat, den Stummfilm mit anderer Musik zu unterstützen. Zunächst der Schweizer Armin Brunner (1992), dann der deutsche Dirigent und Ar- rangeur Frank Strobel (2009) zogen mehrere Sinfonien von Konzertante Oper, Filmkonzert Dmitri Schostakowitsch dazu heran – mit frappierendem und Waldbühne Erfolg. Frank Strobel dirigiert seine Version mit Auszügen Neben den Abonnementkonzerten gibt es beim RSB aus sechs Sinfonien von Schostakowitsch parallel zu Eisen- Sonderkonzerte, die sich vom Genre, vom Konzertort oder steins Film im Filmkonzert des RSB. von der Besetzung her von den traditionellen Sinfoniekon- zertformaten unterscheiden. Zu ihnen gehören 2021/2022 je eine konzertante Opernaufführung und ein Filmkonzert. Radiopartner An der Seite der isländischen Sängerin Björk gastiert Die beiden Sender Deutschlandfunk Kultur und rbbKultur das RSB in der Waldbühne, Christiane Silber dirigiert des Rundfunks Berlin-Brandenburg veranstalten gemein- Streicherarrangements der großen Titel von Björk. Dem sam „Ultraschall Berlin“, das Festival für Neue Musik. Es ist Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ist inzwischen zu einer festen Größe im deutschen Musikleben ein außerordentliches Kammerkonzert mit Werken von Kurt geworden. Das RSB ist von Anfang an dabei gewesen und Weill gewidmet. spielt 2022 ein Konzert unter der Leitung von Bas Wiegers. Außerdem finden wieder die beiden Aufführungen von Radioeins vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) veran- Beethovens Sinfonie Nr. 9 zum Jahreswechsel statt – staltet das Konzert „Schöne Töne“ mit dem spiritus rector diesmal in Kombination mit der Uraufführung eines kurzen Sven Helbig und unter Leitung des Dirigenten Ralf Sochac- Chorwerkes von Jelena Firssowa und unter der Leitung von zewsky. Außerdem feiert der rbb im September 90 Jahre Karina Canellakis. Last but not least trägt das RSB mit dem Haus des Rundfunks mit einem spartenübergreifenden orchestralen Part zum mittlerweile Kult gewordenen, jährli- Programm „Kunst im Bau“ und hat das RSB eingeladen, chen Mitsingkonzert des Rundfunkchores Berlin bei. das Fest mitzugestalten – im Lichthof an der Masurenallee
28 29 Termine Gastkonzerte Sonderkonzerte Sa 21. August 2021 / 19 Uhr / Mecklenburg-Vorpommern Festspiele Vladimir Jurowski / Emmanuel Tjeknavorian / Daniel Müller-Schott Fr 10. September 2021 / 19 Uhr / Haus des Rundfunks So 29. August 2021 / 15 Uhr & 18 Uhr / Choriner Musiksommer Roland Kluttig Jakob Lehmann / Blechbläserensemble des RSB Kunst im Bau Di 31. August 2021 / 20 Uhr / George Enescu International Festival Di 5. Oktober 2021 / 19.30 Uhr / Theater im Delphi Mi 1. September 2021 / 20 Uhr #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland Vladimir Jurowski Sa 16. Oktober 2021 / 19.30 Uhr / Haus des Rundfunks Mo 11. Oktober 2021 / 20 Uhr / Elbphilharmonie Hamburg Ralf Sochaczewsky / Sven Helbig Markus Poschner / Alexej Gerassimez „Schöne Töne – Live mit dem RSB“ für radioeins So 12. Juni 2022 / 16 Uhr / Dorfkirche Linum Mo 1. November 2021 / 20 Uhr / Konzerthaus Berlin Susanne Herzog / Gernot Adrion / Hans-Jakob Eschenburg Frank Strobel „Panzerkreuzer Potemkin“ So 28. November 2021 / 20 Uhr / Zeiss-Großplanetarium Berlin Schallbrücken Tourneen Do 30. Dezember 2021 / 20 Uhr / Zeiss-Großplanetarium Berlin Silvesterkonzertübertragung live Di 30. November 2021/ 20 Uhr / Barcelona Do 30. Dezember 2021 / 20 Uhr / Konzerthaus Berlin Vladimir Jurowski / Leonidas Kavakos Fr 31. Dezember 2021 / 16 Uhr / Konzerthaus Berlin Mi 1. Dezember 2021/ 20 Uhr / Madrid Karina Canellakis / Julia Kleiter / Annika Schlicht / Andrew Staples / Florian Boesch Vladimir Jurowski / Leonidas Kavakos Feierliche Freude! Do 2. Dezember 2021/ 20 Uhr / Alicante Do 20. Januar 2022 / 19 Uhr / Haus des Rundfunks Vladimir Jurowski / Leonidas Kavakos Bas Wiegers / Rei Nakamura Ultraschall Berlin Fr 3. Dezember 2021/ 20 Uhr / Santander Vladimir Jurowski / Leonidas Kavakos Di 1. März 2022 / 20 Uhr / Zeiss-Großplanetarium Berlin Schallbrücken Do 10. Februar 2022/ 20 Uhr / Korea Vladimir Jurowski Mi 13. April 2022 / 19.30 Uhr / Haus des Rundfunks Marco Armiliato Fr 11. Februar 2022 / 20 Uhr / Korea „Tosca“ Vladimir Jurowski So 29. Mai 2022 / 16 Uhr / Philharmonie Berlin Sa 12. Februar 2022 / 20 Uhr / Korea Gijs Leenaars Vladimir Jurowski Mitsingkonzert So 13. Februar 2022 / 20 Uhr / Korea Fr 17. Juni 2022 / 20 Uhr / Waldbühne Vladimir Jurowski Björk / Christiane Silber Di 15. Februar 2022 / 20 Uhr / China „Björk Orchestral“ Vladimir Jurowski Mi 16. Februar 2022 / 20 Uhr / China Vladimir Jurowski Fr 18. Februar 2022 / 20 Uhr / China Vladimir Jurowski Aktuelle So 20. Februar 2022 / 20 Uhr / Hongkong Festival Vladimir Jurowski Programme Mo 21. Februar 2022 / 20 Uhr / Hongkong Festival finden Sie unter: Vladimir Jurowski rsb-online.de Mo 28. März 2022 / 20 Uhr / Innsbruck Vladimir Jurowski / Julia Fischer Di 29. März 2022 / 19.30 Uhr / Bregenz Vladimir Jurowski / Julia Fischer Do 31. März 2022 / 20 Uhr / Wien Vladimir Jurowski / Julia Fischer Fr 1. April 2022 / 20 Uhr / Bartók Festival Vladimir Jurowski / Julia Fischer
Carolina Alejandra Montes / Viola Kammerkonzerte
32 33 Kammerkonzerte Die Kammerkonzerte des RSB sind von jeher eine Domäne Kühlhaus Berlin der Musikerinnen und Musiker. Nicht nur, dass sie die Programme inhaltlich selbst konzipieren, mit denen sie Im Jahr 2015 spielte das RSB zum ersten Mal im Kühlhaus sich alljährlich zu Ensembles zusammenfinden und sich Berlin. Das urbane Werkstattambiente des ehemaligen In- um die raren Konzerttermine für Kammermusik bewerben. dustriegebäudes in Kreuzberg harmonierte verblüffend gut Auch die komplette Einstudierung, die manchmal zunächst mit der konzentrierten Konzertatmosphäre. Erbaut 1900, mit einem buchstäblichen Aufeinanderzugehen beginnt, tatsächlich mittels Eiseinlagerung als Kühlhaus genutzt, im erledigen sie ganz allein unter sich. Dies alles, im Verbund Krieg zerstört, wieder aufgebaut und bis 1978 erneut Le- mit den oft erheblichen technischen und künstlerischen bensmittellager, stand das imposante, denkmalgeschützte Herausforderungen der aufgerufenen Werke, sind durchaus Backsteingebäude danach lange Zeit leer. Der neue Haus- keine Selbstverständlichkeiten im Leben einer Orchester- herr Dieter Siegel hat mit Blick auf die heutige Nutzung musikerin oder eines Orchestermusikers. Aber was tut man als Kultur- und Eventstandort Zwischendecken entfernen, nicht alles, um sich vielleicht einen langgehegten Herzens- Sanitär- und Elektroanlagen installieren, Heizung, Aufzug, wunsch zu erfüllen, einen „heiligen“ Klassiker zu erarbeiten Fenster und Schallschutz einbauen lassen. Mittlerweile oder einen völlig unbekannten Repertoireschatz zu heben? wird die spektakuläre Immobilie u.a. von RSB-Musiker*in- Die Musik und sich selber besser kennenzulernen, Grenzen nen regelmäßig klingend erwärmt. weiter zu stecken, individuelles Zusammenspiel zu pflegen – es gibt viele Gründe, warum Kammermusik für Mitglieder großer Ensembles ein absolutes Gebot ist. Theater im Delphi Schließlich das Theater im Delphi in Weißensee, ein Ein zweiter Aspekt der RSB-Kammerkonzerte ist das legendäres ehemaliges Stummfilmkino mit einer wilden Aufspüren ungewöhnlicher Konzertorte in Berlin. Seit Nutzungsgeschichte quer durchs 20. Jahrhundert, bietet vielen Jahren geht das Orchester kreativ mit der Tatsache ein attraktives Ambiente für kulturaffine Menschen, die um, dass es über kein eigenes Haus verfügt. So fanden dem morbiden Charme des Ortes mit offenem Herzen be- Kammerkonzerte im Aquarium des Zoologischen Gartens gegnen. Das RSB fühlt sich ausgesprochen wohl im Delphi! statt – „wie ein Kurzurlaub“, sagte eine Besucherin – die sich freilich angesichts von 28 Grad und 100 % Luftfeuchte nicht lange durchhalten ließen. Das RSB spielte jeweils silent green eine Saison im Sauriersaal des Naturkundemuseums, in der Nationalgalerie, im Treppenhaus des Neuen Museums, 2016 entdeckte das RSB mitten im Wedding das silent im Eichensaal des Ministeriums für Wirtschaft und Tech- green Kulturquartier, das zwischen 1909 und 1911 ur- nologie, im Festsaal des Hotels „Adlon“, im Plenarsaal der sprünglich als erstes Krematorium Berlins erbaut worden Akademie der Künste, in diversen Ländervertretungen und war. Das Herzstück des denkmalgeschützten Gebäude- Botschaften, aber auch im Kesselhaus der Kulturbrauerei. komplexes ist die 17 Meter hohe ehemalige Trauerhalle mit achteckigem Grundriss und pyramidenförmigem Mansar- dendach. Nach dem Umbau 2013 entpuppte sich der Raum Termine als würdiger Kammermusikort mit ausgezeichneter Akustik. Do 14. Oktober 2021 Do 16. Dezember 2021 Do 21. April 2022 2021/2022 19.30 Uhr / silent green 19.30 Uhr / Theater im Delphi 19.30 Uhr / Theater im Delphi Die Kammerkonzerte 2021/2022 finden im Kühlhaus Herzstücke Sagenhaft frisch Gerettet – Exil in Hollywood Berlin am Gleisdreieck, im Theater im Delphi und im silent green Kulturquartier statt. Mit allen Sinnen ins Konzert Do 28. Oktober 2021 Do 27. Januar 2022 / Do 12. Mai 2022 19.30 Uhr / Theater im Delphi 19.30 Uhr / Kühlhaus Berlin 19.30 Uhr / silent green Zu Beginn einiger Konzerte laden wir Sie ein, Gedenken Sieben plus eins Auf und Nieder im 20. Jahrhundert sich mit einer kurzen Achtsamkeitsübung für die Musik zu öffnen, Geist und Körper zu entspannen und die Sinne zu schärfen. Do 18. November 2021 Do 17. März 2022 Do 2. Juni 2022 Seite 54 19.30 Uhr / Kühlhaus Berlin 19.30 Uhr / silent green 19.30 Uhr / Kühlhaus Berlin Klarinettenbande Klangspiegel Sommereinklang im Kühlhaus
34 35 Benefizkonzert zugunsten der Störche Aus Opernhäusern, Horstsanierung Linum Das Storchendorf Linum Philharmonien und Konzertsälen. Storchennester müssen regelmäßig abgetragen und von Nicht weniger als 16 besetzte Storchenhorste gaben Unrat, wie Plastiktüten und Schnüren, befreit werden, dem kleinen Ort Linum im Landkreis Fehrbellin einst den andernfalls besteht die Gefahr, dass sich die Jungen in den Beinamen Storchendorf. Es ist nach Rühstädt an der Elbe Fäden verfangen oder es zu einer Aufstauung der Nässe der Ort mit der zweitgrößten Storchenpopulation in ganz in den Horsten kommt, wodurch die Küken verkühlen und Brandenburg. Der Bestand ist in den letzten 20 Jahren zwar sterben. Um diese Sanierungen in Linum zu unterstützen, zurückgegangen, doch noch immer kehren jedes Frühjahr gehen die Konzerteinnahmen anteilig als Spende zuguns- bis zu zehn Storchenpaare aus ihren Winterquartieren in ten der Storchenschmiede Linum in Zusammenarbeit mit den Ort zurück, um dort ihre Jungen aufzuziehen. Durch dem NABU Berlin. intensive Landnutzung und extreme Trockenheit wird die Nahrung für Meister Adebar in der Region um Linum zwar NABU Berlin und RSB – knapper, aber noch bietet die Moorlandschaft des oberen Natur und Musik im Einklang Rhinluchs mit ihren Fischteichen und Wiesenniederungen eine gute Grundlage für die Aufzucht der Jungstörche. Ab Seit der Saison 2018/2019 ist der NABU Berlin Kooperati- Ende März balzen die Störche und tragen Revierkämpfe onspartner des RSB. Von Spaziergängen mit Vogelstimmen um die besten Horste aus. Dann ist überall im Ort ihr Konzerte, über den Lebens- und Klangraum Friedhof wurden Projekte unverwechselbares Klappern zu hören. Auch die imposante entwickelt, die Natur und Musik verbinden. In dieser Sai- Backsteinkirche, Linums Wahrzeichen, beherbergt regelmä- son begeben wir uns gemeinsam auf die Pfade der Störche. ßig ein Storchenpaar. Im weiteren Verlauf sind noch andere partizipative Projekte jeden Abend. gemeinsam mit dem NABU Berlin geplant. 30 Jahre Engagement Alle Informationen zur Kooperation finden Seit fast 30 Jahren engagiert sich der NABU Berlin vor Ort Sie auf unserer Website: rsb-online.de im Storchenschutz. Der Verband organisiert die Beringung Jederzeit. der Vögel und die Pflege der Horste. Zudem bietet er zahl- reiche Veranstaltungen für Besucher*innen, Schulklassen und Kindergärten an, um Interesse und Begeisterung für diese besonderen Vögel zu wecken. Dabei wirbt der NABU zugleich für den Schutz ihrer Nahrungsgebiete und die Sicherung der Zugwege, auf denen Gefahren wie Jäger und ungesicherte Strommasten lauern. Führung und Konzert Sonntag, 12. Juni 2022 In der Dlf Audiothek App, im Radio über DAB+ und UKW deutschlandfunkkultur.de/ konzerte Berlin
Nadine Contini / Stimmführerin 2. Violinen & David Drop / Vorspieler 2. Violinen
38 39 „Mensch, Musik!“ ist eine neue Reihe mit vier Konzerten im Großen Sendesaal des Hauses des Rundfunks, die mit Musik und mithilfe interdisziplinärer Kunstelemente Bereiche wie Klimakrise, Grenzen, Zukunftsvisionen oder Migration zum Thema hat und auf diesem Weg zu mehr Reflexion und Mitverantwortung anregen soll. Die Konzerte gehorchen anderen Regeln und beziehen Partner aus sehr verschiedenen künstlerischen, wissenschaftlichen und musikalischen Bereichen ein. Das RSB möchte auch sein Publikum ganz direkt und unmittelbar mit den drängenden und aktuellen Fragen unserer Zeit ansprechen. 2. Oktober 2021 18. März 2022 22. April 2022 10. Juni 2022 Samstag / 19.30 Uhr Freitag / 19.30 Uhr Freitag / 19.30 Uhr Freitag / 19.30 Uhr Haus des Rundfunks Haus des Rundfunks Haus des Rundfunks Haus des Rundfunks Konzert Konzert Konzert Konzert Simone Menezes / Dirigentin Steffen Tast / Dirigent Vladimir Jurowski / Dirigent Kevin John Edusei / Dirigent Babylon ORCHESTRA Teresa Reiber / Szenische Einrichtung Marion Brasch / Moderation und Texte Katrien Baerts / Sopran Mischa Tangian / Künstlerischer Leiter Neil Barry Moss / Szenische Einrichtung N.N. / Bassbariton Hani Mojtahedy / Gesang Marion Brasch / Moderation und Texte Mahir Duman / Visual Artist Mensch, Musik! #2 Zukunftswelten Neil Barry Moss / Szenische Einrichtung Marion Brasch / Moderation und Texte Mensch, Musik! #3 Hotspot Erde Werke von Maurice Ravel, Alexander Mossolow u.a. Neil Barry Moss / Szenische Einrichtung Werke von Jean Féry Rebel, Alfred Schnittke, Brett Mensch, Musik! #4 Wanderer Dean, Einojuhani Rautavaara und Mischa Tangian Zukunftswelten Mensch, Musik! #1 Über Brücken Werke von Gustav Mahler, Claude Vivier, Franz Schubert u.a. Wie werden wir leben? Dieses Konzert liegt weitgehend Hotspot Erde Werke von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beetho- in der Hand von jungen Menschen, die noch keine ven, Antonín Dvořák, Heitor Villa-Lobos, Isaac Albéniz, zwanzig Jahre alt sind. Schülerinnen und Schüler der Am 22. April 2022 ist „Earth Day“. Wir feiern den Wanderer Mischa Tangian, Layale Chaker, Improvisationen sowie Sophie-Scholl-Schule begeben sich auf eine fiktive blauen Planeten, doch gleichzeitig müssen und wollen Kevin John Edusei ist der Dirigent des vierten Konzertes Musik kurdischer und brasilianischer Komponist*innen Reise zu Planeten, auf denen sehr unterschiedliche wir auf die wachsenden Gefahren für unsere Welt der neuen RSB-Reihe „Mensch, Musik!“. Der charismati- gesellschaftliche Lebensentwürfe Wirklichkeit geworden aufmerksam machen. Eine der alarmierendsten Bedro- sche Musiker wurde 1976 in Bielefeld geboren. Er setzt Über Brücken sind. Ob Überwachungsstaat oder friedvolles Mitein- hungen ist die Klimakrise. Das RSB beschäftigt sich im sich mit den Wanderungsbewegungen auseinander, ander, Umweltkatastrophe oder Vorherrschaft des Di- Dialog mit dem Institut für transformative Nachhal- die Menschen seit Jahrtausenden rund um den Erdball Grenzen überwinden, äußere und innere. Geschichte gitalen – alle diese Szenarien werden getragen von der tigkeitsforschung in Potsdam (IASS) mit dem Thema treiben. Dem Aufsuchen von neuen Lebenswelten und Erneuerung zelebrieren. Angst abbauen. Eigene entsprechenden Musik und von der Regisseurin Teresa Klimawandel. Die Musiker*innen des RSB, allen voran geht immer das Verlassen einer vertrauten Umgebung und fremde Barrieren auflösen. Diesem Gedankenflug Reiber ins Szene gesetzt. Steffen Tast dirigiert das RSB der Chefdirigent Vladimir Jurowski, machen sich ihre voraus. Dieser Akt der Entwurzelung ist nicht begrenzt und zugleich praktischen Anreiz widmet sich die brasi- bei dieser spannenden Klangreise voller hochfliegender eigene Haltung zum Thema bewusst und bieten passen- auf Flucht und Migration, sondern kann jede und jeden lianische Dirigentin Simone Menezes bei ihrem Debüt Visionen und erschreckender Dystopien. de musikalische Ausdrucksformen. Komponist*innen betreffen, der oder dem die eigenen Lebensverhältnis- mit dem RSB. An ihrer Seite und gemeinsam mit dem aller Epochen haben sich bereits mit dem Verhältnis des se unerträglich werden. Hier setzt das musikalische traditionellen Sinfonieorchester agieren Mitglieder des In Kooperation mit Schüler*innen Menschen zu seiner Umwelt auseinandergesetzt und Programm an, das Kevin John Edusei speziell für das multiethnischen Babylon ORCHESTRA aus Berlin auf Ins- der Sophie-Scholl-Schule beschrieben in ihrer Musik die Schönheit der Natur, die RSB-Konzert entwickelt hat: faszinierende Musik und trumenten wie Ney, Duduk oder Oud. Die spannenden durch die menschengemachte Klimakrise immer mehr Texte aus verschiedenen Epochen und Genres, die sich musikalischen Begegnungen zwischen östlicher und verloren geht. Vergänglichkeit, Zerstörung, aber auch mal heftig reiben, mal im Geiste verbünden mit zwei westlicher Kultur, zwischen Euphrat und Elbe werden Hoffnung. Das Konzert zum Tag der Erde und das Pro- Wanderern par excellence – Gustav Mahler und Franz neugierig hinterfragt von der Schriftstellerin und Mode- gramm dieses Abends ist das kreative Ergebnis eines Schubert. Marion Brasch ist unsere Reiseführerin und ratorin Marion Brasch. Der südafrikanische Regisseur außergewöhnlichen orchestralen Sensibilisierungspro- Regisseur Neil Barry Moss bringt den Abend zum Leuch- Neil Barry Moss hat zuletzt mit Wagners „Rheingold“ zesses, an dessen Ende wir auch mit dem Publikum ins ten. In der Ruhelosigkeit liegt ungeahnte Kraft. auf dem Parkdeck der Deutschen Oper Berlin auf sich Gespräch kommen wollen. Aufmerksam gemacht und erzählt eine Geschichte der Generationen mit starken Frauen als treibende Kraft. Veranstaltungen mit: rsb-online.de
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