A5082 6/2022 Report Logistik - Parlamentarischer Abend Tag der Technik - IHK
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Report A5082 6/2022 Wirtschaftsmagazin der Region Rheinhessen November /Dezember 2022 Logistik Parlamentarischer Abend Seite 33 Tag der Technik Seite 42
mvb.de/notfallplan PlanaleB – jetzt digit nfordern! Variante a Im No tfa ll Ü b e r b lick den beh alt en ! Sorgen Sie für den Ernstfall vor und sichern Sie die Handlungsfähigkeit Ihres Unternehmens, auch bei plötzlichen Ausfällen. Informieren Sie sich bei der Mainzer Volksbank oder unter www.mvb.de/notfallplan. Mainzer Volksbank
Editorial 1 Branche in Bewegung Sehr geehrte Unternehmerinnen und Unternehmer, was bewegt eine Branche, die alles in Be- gerückt – mit der Serie #GemeinsamBewe- wegung halten muss? Vor allem, wenn Roh- gen in unserem IHK-Report haben wir Her- stoffe knapp werden, Lieferketten stocken ausforderungen, Unternehmen und die und die Energiepreise Betriebe in Existenz- Menschen dahinter vorgestellt. Es geht uns not bringen? Ohne Logistik läuft nichts, we- auch darum, den Logistikstandort Rhein- der geschäftlich noch privat. Das zeigt auch hessen und das Image der Logistikberufe die steigende Menge an Paketen, die in der zu stärken. Corona-Krise von A nach B gewechselt hat. Wir bewegen uns in wirtschaftlich Sie ist nur ein sichtbares Zeichen dafür, schwierigen Zeiten – und es gilt, alle Hebel wie stark die Logistik inmitten des allge- in Bewegung zu setzen, damit unsere Be- meinen Krisenmodus wächst: Der größte triebe durch den Winter kommen. In ihrer Wirtschaftsbereich in Deutschland be- Krisen-Resolution vom September hat die schäftigt gut dreieinhalb Millionen Men- IHK-Organisation dazu eine ganze Reihe schen, für 2022 rechnet die Bundesvereini- von Vorschlägen gemacht. Ein starkes Sig- gung Logistik mit einem Umsatzwachstum nal seitens der Politik kam im Oktober mit um rund 8,5 Prozent auf 319 Milliarden der Gaspreisbremse, die für unsere Betriebe Euro, auch getrieben von steigenden Kos- eine klare Perspektive bringt. Damit wir ten entlang der Lieferketten. durch die Energiekrise kommen, werden wir Die Branche, die so vieles bewegt, muss eine ganz Reihe weiterer gut aufeinander noch stärker in den Fokus rücken – ob es abgestimmter Maßnahmen, einen gemein- um den Zustand unserer Infrastruktur, samen Kraftakt und praktische Rechen- Parkplätze für Lkw-Fahrer, Standorte für kunst brauchen – ganz nach der ursprüng- Lagerhallen und Verteilzentren, Antriebs- lichen Bedeutung des Wortes Logistik. technologien oder das Image von Berufs- kraftfahrerinnen und -fahrern geht. Logis- tik hat Zukunft. Doch noch immer wird ausgerechnet der Wirtschaftsbereich un- terschätzt, der so eng mit allen anderen Branchen verknüpft ist. Auch deshalb hat unsere IHK mit dem Peter Hähner Ausschuss für Logistik und Verkehr in die- PRÄSIDENT sem Jahr die Branche stärker in den Fokus DER IHK FÜR RHEINHESSEN Repor t 06/2022
2 Inhalt ‹ 24 Im DHL-Paketzentrum in Saulheim werden täglich bis zu einer halben Million Pakete versendet - Ten- denz steigend. Mit Blick hinter die Kulissen wird deutlich: Hand- arbeit und Digitalisierung ergänzen sich. Im September tagte die Vollversammlung der IHK für Rheinhessen, im Anschluss kamen Politik und Wirt- schaft beim Parlamentarischen Abend der IHK- 33 › Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz zusammen. Mit dabei: Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Finanzministerin Doris Ahnen. Menschen & Unternehmen Titel 04 INVENTIVE STUDIOS GERMANY „Erfindertum wieder 18 Logistik als Rückgrat - die Wissenschaft gibt Antworten groß machen“ für die Zukunft 05 CONTENT CONVENTION Vierte Auflage zur Zukunft der 21 „Es herrscht akute Fahrer- und Parkplatznot“ Medien 24 Wie am Fließband - Ein Blick hinter die Kulissen des 06 ATRIKOM FULFILLMENT Neues E-Commerce-Lager DHL-Paketzentrums in Saulheim BWL Mainzer Wohnungsbaugesellschaft feiert 28 Emissionsfreie Paketauslieferung in Innenstädten 30-jähriges Bestehen 30 Rheinhessen soll Keimzelle für Wasserstoff werden HOTEL WEINZUHAUSE Neuer Gastgeber mit neuem Konzept 07 ECKES-GRANINI Trauer um Harald Eckes-Chantré 021 SOFTWARE „Revolution der Erforschung von Konsumverhalten“ IHK 08 RÖMERCAFÉ Neue italienisch-chinesische Küche im 31 Neuer Sachverständiger vereidigt Landesmuseum Mainz Neue Prüfungsordnungen der IHK für Rheinhessen LIFECARE Erstes Unternehmen für Innovationspark Mainz 33 Vollversammlung und Parlamentarischer Abend - steht fest „Die Wirtschaft noch mehr ermutigen“ 34 „IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz spricht über die Standortpolitik Cyber-Attacke - „Wichtig war, immer in Kontakt zu bleiben“ 10 IHK fordert drei neue Gewerbegebiete in Mainz 12 Innenstadt-Kampagne „Mainz - Mit euch lebt‘s“ 14 Wirtschaftsreise „Smart City & Innenstädte der Zukunft“ 16 Sommerabend der Wirtschaft - Eindrücke und Bilder Repor t 06/2022
Inhalt 3 KONTAK T IHK Dienstleistungszentren service@rheinhessen.ihk24.de Mainz Schillerplatz 7, 55116 Mainz Telefon: 06131 262-0 Bingen Mainzer Straße 136, 55411 Bingen Telefon: 06721 9141-0 Worms Rathenaustraße 20, 67547 Worms Telefon: 06241 9117-3 Report Wirtschaftsmagazin der Region Rheinhessen Melanie Dietz Telefon: 06131 262-1005 presse@rheinhessen.ihk24.de Starterzentrum Lisa Haus Telefon: 06131 262-1703 lisa.haus@rheinhessen.ihk24.de Ausbildungshotline Telefon: 06131 262-1608 Es ist wieder so weit: Am 10./11. November in Worms und am 18./19. November in › Mainz findet der Tag der Technik statt. Bei hunderten Mitmach-Aktionen können technische Berufe ausprobiert und neue Talente entdeckt werden. Eingeladen sind Jugendliche, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer. 42 Weitere Kontakte: rheinhessen.ihk24.de GE ZIELT INFORMIERT Teilen Sie uns Ihre Interessen mit und Sie erhalten gezielt Informationen und Einladungen per Mail: rheinhessen.ihk24.de/news INDE X Unternehmensgründung & Über diese Unternehmen lesen Sie im redaktionellen Unternehmensförderung Teil: Aareon AG Mainz (44), Atrikom Fulfillment Gesell- schaft für Projekt-Dienstleistungen mbH (6), Atrium Hotel Mainz Finthen (44), Bauunternehmung Karl Ge- 35 nexxt-change Unternehmensbörse münden GmbH & Co. KG. (44), Bartenbach AG (12), BioNTech SE (10), Brunn GmbH (44), BWL Wohnungs- 36 20 Jahre Starterzentren Rheinland-Pfalz: Gründungsland auf Bergfahrt baugesellschaft mbH (6), DB Cargo Logistics GmbH 38 Neue Heimat für Start-ups in Worms (28,29), DB Regio Bus Mitte GmbH (30), Deutschen 39 Digital Hub Worms: Interview mit Geschäftsführer Dr. Dennis Stabler Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (45), 8devs GmbH (38), Die Autobahn GmbH (21,22,23), DHL Paket GmbH (24,25,26,27), Eckes AG (7), FlexHero Gm- bH (38), Fliesen-Fehres GmbH (44), FSP-Schaden- und Aus- und Weiterbildung Wertgutachterdienst GmbH (31), Halle 45 GmbH (5,36), Hermes Germany GmbH (28,29), Hochschule Mainz (33), Hochschule Worms (18,19,20,39), Ingelhei- mer Pharma GmbH & Co. KG (44), Industrie-Institut für 40 Berufsinfomesse BIM 2022: Comeback in der Mainzer Rheingoldhalle Lehre und Weiterbildung Mainz eG (42), Inventive Stu- 42 Tag der Technik: Technische Berufe zum Anfassen dios GmbH (4), Investitions- und Strukturbank Rhein- 44 Azubi-Star 2022 - Auszeichnung für besonderes Engagement land-Pfalz (ISB) (7,9), IQfSV Institut für Qualitätssiche- rung forensischer Sachverständigentätigkeit UG (31), Juwelier Willenberg (13), Karrié Bau GmbH & Co. KG (44), Katholische Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz International - Landesarbeitsgemeinschaft- e.V. (44), KOBIL GmbH (14), Lifecare Laboratory GmbH (8), Mainzer Netze GmbH (44), Mainzer Stadtwerke AG (14,44), mainzplus CITYMARKETING GmbH (12,40,41,), Römercafé (8), 45 „Gemeinsam für eine nachhaltige Welt“ Scaffeye GbR (37), Schott AG (44), Tourismusfonds 46 Management-Programm - „Eine Brücke nach Ruanda schlagen“ Mainz e.V. (12), Universität Mainz (40), VRM GmbH & 47 Delegation aus Kamerun in Mainz Co. KG (16,44), vonhanni non-diary GmbH (37), Wein- zuhause Hotel (6), Work in Worms GmbH (38), ZDF (44) 48 Impressum COV ER Foto: stock.adobe.com Gestaltung: Milena Stubbe, IHK für Rheinhessen Repor t 06/2022
4 Menschen & Unternehmen „Erfindertum wieder groß machen“ Das Mainzer Start-up Inventive feilt an der digitalen Zukunft. Einen Ausblick gibt die vierte Content Convention im November, die von dem Unternehmen und der Staatskanzlei veranstaltet wird. Zurzeit wird umgeräumt. Wo über Jahre und Jahrzehnte Möglichkeiten für Werbung im Auto entwickeln in der Mainzer Bahnhofstraße bei Musik Alexander Daher fehlte es dem aktuell fünfköpfigen Team von klassische Instrumente verkauft wurden, wird nun an Beginn an nicht an Auftraggebern. „Wir verstehen uns der digitalen Zukunft getüftelt. „Wir wollen Erfinder- als Manufaktur, mit einem großen Partnernetzwerk vor tum wieder groß machen“, sagt Christoph Köhler, der allem im Raum Mainz und Rhein-Main“, sagt Köhler. gemeinsam mit Gersi Gega die Geschäftsführung des So werden je nach Bedarf beim jeweiligen Auftrag im März 2022 gegründeten Start-ups Inventive Studios andere Unternehmen und Selbstständige mit ihrer Germany bildet. Gesellschafter sind auch der Wiesba- Expertise hinzugezogen. Der Kundenkreis spannt sich dener Bewegtbild-Systemlieferant Teltec AG – und die bereits quer durch die Bundesrepublik. „Meine Moderatorin und Journalistin Janin Ullmann. Vor-der-Kamera-Erfahrungen jetzt auch kreativ mit in Das Unternehmen beschreibt sich als Medienproduk- die Produktionsebene einzubringen, hilft uns bei der tion mit technologischem Hintergrund, die Inhalte mit Umsetzung der verschiedenen Projekte“, sagt Ullmann. Technologie verbindet und dadurch immer etwas Neues Köhler nennt das Beispiel eines Automobilherstellers, produziert. Für nationale und internationale Unterneh- der an Möglichkeiten für In-Car-Advertising interes- men werden klassische Content-Produkte entwickelt, siert ist. Werbung im Auto, das könnte bei langen und sie werden dabei unterstützt, neue Geschäftsfelder Fahrten und unruhigen Kindern die Mediathek sein, die zu erschließen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Spiele anbietet, die per Bordcomputer gekauft und ge- Mit Technologie und Innovation neue Inhalte ent- spielt werden können. Oder, bei heruntergelassener wickeln und neue Zielgruppen erschließen, darum geht Sonnenblende, Kauf-Tipps für Sonnenbrillen, die – natür- es, wie Gega sagt. Das Kernteam kennt sich aus ge- lich nicht auf dem Fahrersitz – per Augmented meinsamen Zeiten bei ZDF Digital. Ullmann war schon Reality anprobiert werden können. Bei Interesse gibt mehrmals Moderatorin der von Gega und Köhler orga- das Navi Tipps, wo in der Nähe Geschäfte sind. nisierten Mainzer Content Convention. Teltec konnte Was ein bisschen nach Science-Fiction klingt, wird als strategischer Partner gewonnen werden. „Wir sind bereits ganz konkret entwickelt. Genauso wie virtuelle alle schon ein, zwei Jahrzehnte im Bereich Medien Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen im Metaver- tätig und haben ein großes Netzwerk“, sagt Köhler. sum, der digitalen Erweiterung der physischen Realität. Dass es da bei Online-Ticketing nicht aufhört, sondern auch das virtuelle Äquivalent zum analogen Fan-Shirt über die vierdimensionale Theke geht, liegt fast schon auf der Hand. „Wie erreichen wir die Zielgruppe, wie Foto: Kristina Schäfer konsumiert sie den Inhalt?“, um diese Fragen geht es. Auch das Thema Mitarbeitermotivation und interne Unternehmenskommunikation will man bei Inventive ganz neu angehen. „Ein- oder zweistündige, moderierte Streaming-Shows mit interaktiven Formaten und Entertainment, um zu inspirieren und Innovations- potenzial zu heben, bieten wir unseren Kunden an“, sagt Gega. „Es ist die beste Zeit, in der man hätte grün- den können“, findet Köhler, „die Unternehmen sind der- zeit sehr offen für externen Input und Content-Ange- bote dieser Art“. Die Abfolge von Krisen schärft den Blick dafür, wie sich die Kunden-Interessen und Ziel- gruppen wandeln, wie notwendig Innovation und wie präsent bereits die Digitalisierung ist. „Und viele Unter- nehmen sind sich noch gar nicht bewusst, welche Potenziale in ihnen stecken.“ TORBEN SCHRÖDER, FREIER JOURNALIST Repor t 06/2022
Menschen & Unternehmen 5 CONTENT CONVENTION Vierte Auflage zur Zukunft der Medien Neuer Content, neue Kanäle und neue Technologien stehen bei der vierten Content Convention in Mainz am 17. November auf dem Programm. 700 Tickets zur Teil- nahme in der Halle 45 stehen zur Verfügung, wobei es sich um ein Hybrid-Event handelt. Binnen acht Stunden sollen mehr als 40 nationale und internationale Spea- ker zu Themen und Trends aus dem Bereich Content sprechen. „Networking, Masterclass-Deeptalks und pure Inspiration ermöglichen das Verstehen komplexer Themen hin zur Medienkompetenz 3.0“, versprechen die Veranstalter. Leitfragen: „Wie steht es um die Frei- heit der Medien in Europa? Wie sieht die Zukunft des Foto: Content Convention Journalismus aus? Virtuelle Avatare im On und Machine Learning dahinter? Wohin geht die wilde Fahrt im Web3-, Metaverse- und NFT-Hypetrain?“ Anmeldung unter contentconvention.de BUSINESS- Industrie | Gewerbe | Stahl INTERNET MIT GLASFASER- POWER FÜR MAINZ UND DIE REGION PLANUNG PRODUKTION MONTAGE INTERNET ETHERNET WLAN CLOUD www.mainzer-breitband.de Wolf System GmbH 94486 Osterhofen Tel. 09932 37-0 gbi@wolfsystem.de www.wolfsystem.de Repor t 06/2022
6 Menschen & Unternehmen ATRIKOM FULFILLMENT Neues E-Commerce-Lager Auf einem 23.5000-Quadratmeter-Gelände in Bodenheim baut das Immobilienunterneh- men Garbe Industrial Real Estate ein Logis- tikzentrum für den Ginsheim-Gustavsburger Projekt-Dienstleister Atrikom Fulfillment. Das 14.500 Quadratmeter große Gebäude im Gewerbepark Bürgel soll im zweiten Quartal Foto: Atrikom 2023 in Betrieb genommen werden, der Mietvertrag ist bereits unterschrieben. At- rikom ist spezialisiert auf Waren- und Wer- bemittellogistik, Mailing- und Respon- se-Management sowie Promotion-Aktio- rung nach dem Gold-Standard der Deutschen habe den Ausschlag für den Standort im nen. Der Neubau dient als E-Commerce-La- Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen an. Die Kreis Mainz-Bingen gegeben. ger. Garbe Industrial strebt eine Zertifizie- günstige Verkehrsbindung über B9 und A60 BWL Mainzer Wohnungsbau- gesellschaft feiert 30-jähriges HOTEL „WEINZUHAUSE“ Bestehen Neuer Gastgeber mit neuem Konzept „Weinzuhause“ heißt das neue Hotel, das Stefanie und Thomas Wild im Oktober in Mommenheim eröffnet ha- ben. Das Land fördert die Gründung des Betriebs mit rund 620.000 Euro aus dem Förderprogramm „Verbes- serung der Angebotsqualität in der rheinland-pfälzi- schen gewerblichen Hotellerie“. „Sie haben hier einen ganz besonderen Ort zum Ankommen und Wohlfühlen Foto: Stefan Sämmer – mitten in den wunderbaren rheinhessischen Weinber- gen – geschaffen“, gratulierte Wirtschafts- und Wein- bau Ministerin Daniela Schmitt zur Eröffnung. „Mir im- poniert ihr Unternehmergeist und der Mut, auch in die- sen herausfordernden Zeiten ein neues Familienunter- nehmen zu gründen.“ Das Konzept mit 20 Zimmern, Re- Die Mainzer Bauen Wohnen Leben Wohnungsbaugesellschaft staurant, Vinothek, Veranstaltungsraum und einem (BWL) hat ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Von IHK-Hauptge- Weinerlebnisgarten biete Qualitätstourismus im Sinne schäftsführer Günter Jertz gab es die Ehrenurkunde der Industrie- der rheinland-pfälzischen Tourismusstrategie und ver- und Handelskammer. Die 1992 von Henrik Knodel und seiner binde mit dem benachbarten Familienweingut von Tobias Mutter Irmgard gegründete GmbH bietet Leistungen von Stand- Becker Genuss und Erholung. Schmitt begrüßte, dass ortrecherche und Grundstücksbewertung über Planung und sich die Familie Wild bereits im Netzwerk „Working Fa- Realisation des Bauvorhabens, Vertrieb und Übergabe bis zur mily“ engagiert, das sich der Fachkräftegewinnung und Nachbetreuung an. Ehefrau Andrea Knodel ist im Familienunter- Fachkräftesicherung widmet. nehmen für Marketing und Vertrieb verantwortlich. Repor t 06/2022
Menschen & Unternehmen 7 021 SOFTWARE „Revolution ECKES-GRANINI Trauer um der Erforschung von Harald Eckes-Chantré Konsumentenverhalten“ Der Fruchtsafthersteller Eckes-Granini trauert Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) um seinen langjährigen Inhaber, Geschäfts- beteiligt sich über eine Tochtergesellschaft an der 021 führer und Aufsichtsrat Harald Eckes-Chantré, Software GmbH aus Mainz. Mit Mitteln von Land und der im Oktober im Alter von 82 Jahren verstor- EU finanziert das im Gutenberg Digital Hub angesiedelte ben ist. „In ihm verlieren wir nicht nur eine Start-up ein Programm, mit dem Unternehmen strate- bedeutende und herausragende Persönlichkeit gische Produktentscheidungen auf Basis von Verbrau- der deutschen Wirtschaft, sondern auch einen cherverhalten validieren können, bevor ein Produkt auf Menschen mit besonderer Ausstrahlung, un- den Markt gebracht wird. Mit der Software „Horizon“ ternehmerischer Weitsicht und großem Verantwortungsbewusst- soll frühzeitig überprüfbar sein, welche Produkte und sein“, würdigte Tim Berger, Geschäftsführer der Unternehmens- Produktattribute in der jeweiligen Zielgruppe Akzeptanz gruppe mit Hauptsitz in Nieder-Olm, den langjährigen Inhaber. Nach finden. Die Rede ist von einem „Game Changer“ für dem Rückzug seines Vaters Ludwig Eckes, der das Unternehmen von Produktentwicklung und Preispolitik. „Die Markt- einem regionalen Spirituosenanbieter zu einem bedeutenden Mar- forschungslösung revolutioniert die Erforschung von kenartikler entwickelt hatte, war Eckes-Chantré 1974 Mitglied der Konsumentenverhalten in der frühen Phase“, sagt Geschäftsführung geworden. „Ausbau und Internationalisierung Mike Walber, Bereichsleiter Venture Capital der ISB. nahm er beherzt in die Hand“, so das Familienunternehmen, das heute insgesamt 1.700 Mitarbeiter beschäftigt. BESTER SERVICE FÜR IHRE ZUFRIEDENHEIT UNSERE DIENSTLEISTUNGEN WIR SIND Glasreinigung Desinfektionsreinigung FÜR SIE DA IN Fassadenreinigung Hausmeisterdienste Alzey-Worms Frankfurt Grundreinigung Photovoltaikreinigung Ingelheim Kaiserslautern 1HXQNLUFKHQ6DDUODQG Unterhaltsreinigung Großküchenreinigung Biberach a.d. Riß Baureinigung Spüldienste Freiburg i. Br. Krankenhausreinigung Reinigung von RLT-Anlagen GEG GEBÄUDEDIENSTE GmbH Friedrichstraße 11 7HOɋɋɋɋ info@geg-online.de 55237 Lonsheim )D[ɋɋɋɋ www.geg-online.de Repor t 06/2022
8 Menschen & Unternehmen LANDESMUSEUM MAINZ Römercafé bietet italienisch-chinesische Fusionsküche Der gastronomische Leerstand im Mainzer Landesmuseum ist wieder gefüllt. Nachdem „Stullen Andi“ infolge der Pandemie-Zwangs- pause Anfang des Jahres aufgegeben hatte, betreiben nun die Pächter Basilio Fallica und Xiuyun Zeng das „Römercafé“ als eine Fusion von italienischer und chinesischer Gastro- Kultur. Der italienische Koch arbeitete im Bodenheimer Restaurant „Il Siciliano“ und im Mainzer „Alex“. Die Chinesin Xiuyun Zeng betreibt seit 2010 in Mainz den Teeladen Gu Fotos: Römercafé Tee-Haus und hat eigene Plantagen in Südwestchina. Angeboten werden Kaffee, Tee und weitere Getränke, belegte Brötchen, frischer Kuchen und saisonale Speisen. Foto: J. Molitor Immobilien INDUSTRIEBAU KOMPETENT LIFECARE Erstes Unternehmen für PLANEN Innovationspark Mainz steht fest Bührer + Wehling bietet Ihnen gesamt- Der erste Nutzer für das Auftaktgebäude LAB 1 im Innovationspark Mainz ist planerische Kompetenz bei Projekten jeder Größenordnung. Sollten Sie be- das norwegische Medizinprodukte-Unternehmen Lifecare AS. Ein Letter of reits über eine Planung verfügen, Intent für rund 1.000 Quadratmeter Labor- und Büroflächen ist unterzeichnet. prüfen wir diese gerne in Hinblick Lifecare ist spezialisiert auf implantierbare Mikrosensoren mit Nanotechnologie, auf zusätzliche Potenziale und Opti- zum Beispiel zur Messung von Blutzucker. Ende 2024 soll das Erdgeschoss mierungen. bezogen werden. Die Bauarbeiten sollen noch dieses Jahr beginnen. Projekt- entwickler sind J. Molitor Immobilien, G.L. Kayser Immobilien und die IGM Im- mobilien Gesellschaft Mainz. Ein weiteres Büro- und Laborgebäude im Innova- www.buehrer-wehling.de tionspark soll folgen. Repor t 06/2022
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10 Standortpolitik Foto: stock.adobe.com IHK fordert drei neue Gewerbegebiete in Mainz „Das Momentum nutzen“ – das war ein vielgenutzter Satz, wenn es darum ging, was Mainz aus der Chance des Biontech-Welterfolgs machen kann. Deshalb drängt die IHK auf mehr Tempo für den Biotech-Standort und ein interkommunales Modellprojekt. Auch in Worms brauche es mehr Gewerbeflächen – und eine internationale Schule in oder bei Mainz. In welcher Priorität? Günter Jertz will von Hochschule an der Saarstraße, mit Priorität Hinsicht erforderlich. Bewusst hat die IHK einer Reihenfolge der Dringlichkeit nichts auf die Ansiedlung von Biotechnologie- die Diskussion um die Gewerbe-Standorte wissen. „Alle drei!“, lautet die Antwort des Firmen, eine 20-Hektar-Parzelle in Bretzen- angeschoben. „Wir müssen diese Flächen Hauptgeschäftsführers der Industrie- und heim an der Essenheimer Straße Richtung jetzt benennen und bevorraten, damit Handelskammer für Rheinhessen. Alle drei A60, im Umfeld der Fußball-Arena, sowie Tempo in die Sache kommt“, betont Jertz. von der IHK vorgeschlagenen Gewerbege- weitere 20 Hektar zwischen dem Forsthaus Auf stadtpolitischer Ebene ist die Debatte biete in Mainz sollen kommen, schnellst- Ober-Olm und dem Kreisel Lerchenberg/ ins Rollen gekommen. möglich. Sie werden, sagt IHK-Präsident Klein-Winternheim. „Dieser Standort wäre Die FDP hat bereits ähnlich argumen- Peter Hähner, nicht nur für die Schaffung als interkommunales Pilotprojekt beson- tiert, die CDU nahm die Mainzer Am- des Biotechnologie-Hubs dringend benö- ders reizvoll“, findet Jertz. Denn dass die pel-Koalition in die Pflicht. Nach Berichten tigt. „Wir brauchen auch weitere Areale für Landeshauptstadt und das pulsierende der Allgemeinen Zeitung hat die Mainzer kleine und mittlere Unternehmen anderer Umfeld gemeinsam zukunftsweisende Vor- Stadtspitze bereits der Gemeinde Ober- Branchen.“ haben angehen, ist nicht nur eine vielfach Olm ihre Pläne präsentiert, wonach die Die drei Standorte, für die sich die IHK formulierte kommunalpolitische Forde- städtische Grundstücksverwaltungsgesell- einsetzt: eine 50-Hektar-Fläche nahe der rung, sondern auch in infrastruktureller schaft ein interkommunales Gewerbe- Repor t 06/2022
Standortpolitik 11 gebiet entwickeln könne, für Ansiedlungen sich als lebenswerter, zukunftsfähiger Winter noch eine intensive Grundsatzdis- aus Gemeinde und Stadt. Wirtschaftsstandort zu positionieren“, kussion in Gang kommen“, sagt Jertz. Der- sagt Hähner. Die Stadt Mainz nehme die zeit schwappt das Thema aus den Wirt- Schaffung von Gewerbeflächen Gewerbesteuereinnahmen gern mit, tue schaftskreisen in die Kommunalpolitik im Koalitionsvertrag verankert aber viel zu wenig, um weiteres Wachstum über, in Mainz genauso wie in Worms. „Die Auf Gegenwind, im doppelten Sinne, stößt zu schaffen, moniert Jertz. Kritisch sieht kleinen und mittleren Unternehmen haben das Gewerbegebiet in Bretzenheim. Zum die IHK auch, dass aktuell keine Flächen einen erheblichen Flächenbedarf“, betont einen hatte schon der Arena-Bau eine für Industrie-Ansiedlung geplant seien. der Hauptgeschäftsführer. Debatte um Kaltluftschneisen ins Stadtin- „Moderne Industriebetriebe sind keine Tempo machen, das ist auch Jertz For- nere ausgelöst, zum anderen würde der Beton-Kolosse mit rauchenden Schloten derung hinsichtlich der Ansiedlung einer Ortsbeirat des Mainzer Stadtteils die Ent- und Lärm, sondern viel digitaler, nachhal- internationalen Schule: „Sie macht den wicklung lieber anderswo sehen. Jertz wie- tiger, mit viel weniger versiegelter Fläche“, Standort attraktiv und erleichtert es er- derum verweist darauf, dass die Schaffung betont Jertz. Und spricht sich gegen eine heblich, Fachkräfte aus dem Ausland nach von Gewerbeflächen im Koalitionsvertrag von Vorurteilen geprägte Politik hinsicht- Mainz zu locken.“ Aktuell wird zwischen der Mainzer Ampel steht, zwecks wirt- lich einer für die Stadt bedeutenden Bran- der Stadt Mainz und dem Kreis Mainz- schaftlicher Daseinsvorsorge. Schon vor der che aus, wie sie sich in den Umwidmungen Bingen die Standort-Frage diskutiert. Biontech-Ansiedlung in Mainz, die zugleich im Mombacher Industriegebiet zeige. Hauptsache, die internationale Schule Startschuss für den erhofften Biotechno- Auch im Süden Rheinhessens befürwor- kommt schnell, betont Jertz. logie-Boom war, sei ein Gewerbeflächen- tet die IHK die Schaffung neuer Gewerbe- Bedarf von 77 bis 90 Hektar für die Landes- flächen. Das Aus für das Gewerbegebiet TORBEN SCHRÖDER, FREIER JOURNALIST hauptstadt ermittelt worden. am „Hohen Stein“ in Worms sei ein emp- „Mit neuen, nachhaltig entwickelten findlicher Schlag für die regionale Wirt- Gewerbegebieten hat Mainz die Chance, schaft gewesen. „In Worms wird in diesem Umzug? Lagerboxen von 1 bis 20m² cken Wir bieten Lösungen! Sicher, sauber, tro e klimaneutral gen Die nstl ei st un Höhne-Grass Johannes-Kepler-Straße 16 ϱϱϭϮϵDĂŝŶnjdĞůĞĨŽŶ͗ϬϲϭϯϭബͲബϵϱϵϴϴϬ ϲϭϯϭബͲബϵϱϵϴϴϬ www.hoehne-umzug.de www.sb-lagerhaus.de Repor t 06/2022
12 Standortpolitik „Mainz – Mit euch lebt’s“ In der Innenstadt schlägt das Herz jeder Stadt. Die Zukunft des Zentrums gehört deshalb auch in Mainz zu den wichtigsten Themen. Die Kampagne „Mainz – Mit euch lebt’s“ wirbt für die Innenstadt als Einkaufs- und Erlebnisort. Ob Händler, Gastronomen, Hoteliers, Kulturschaffende, Einwohner, Besucher – alle können sich beteiligen. Das Ziel ist klar: eine attraktive, erlebnisreiche City, in Dieser Weg wird konsequent fortgeführt. Möglich ist der sich Einwohner und Besucher wohlfühlen und gerne dies nicht zuletzt durch das Landes-Förderprogramm aufhalten. In den vergangenen Monaten wurden in der „Innenstadt-Impulse“. Damit werden Städte und Kom- Landeshauptstadt deshalb – gemeinsam mit vielen In- munen nachhaltig darin unterstützt, die Stadtentwick- nenstadtakteuren – bereits unterschiedliche Maßnah- lung voranzubringen und die Innenstädte wieder zu stär- men auf die Beine gestellt: von der Workshopreihe ken. Das Land übernimmt dabei 90 Prozent der zuwen- „Mainzer Dialoge“ über eine Vielzahl von Aktionen bis dungsfähigen Kosten, maximal bis zu 500.000 Euro. hin zu finanziellen Unterstützungsmaßnahmen. Zunächst ausschließlich für die fünf rheinland-pfälzi- schen Oberzentren Mainz, Kaiserslautern, Koblenz, Trier und Ludwigshafen aufgelegt, wurde die Förderung inzwischen übrigens auch auf die Mittelzentren aus- geweitet. Enge Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor In Mainz werden aktuell beispielsweise sechs Maßnah- men mit insgesamt 486.000 Euro gefördert, darunter auch die Innenstadtkampagne. „Wir werden positive Imagewerbung für den Wirtschaftsstandort Mainzer Innenstadt schaffen und diese als Erlebnisstadt posi- tionieren. Die Menschen sollen nach Mainz kommen und hier verweilen, shoppen, genießen sowie Gast- freundschaft und Kultur erleben“, sagt Wirtschafts- dezernentin Manuela Matz bei der Vorstellung der Kampagne. Entwickelt wurde die Kampagne für Mainz in Mainz: Verantwortlich für das Konzept und die Umset- zung ist die seit über 25 Jahren hier ansässige Agentur Bartenbach, die sich in einer Ausschreibung durchset- zen konnte. Initiiert wurde die Kampagne vom Wirt- schaftsdezernat, der Wirtschaftsförderung sowie mainzplus CITYMARKETING. Als Kooperationspartner sind geMainzam, der Handelsverband Rheinland-Pfalz, die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, Mainz Citymanagement, der Tourismusfonds Mainz und die Werbegemeinschaft Mainz beteiligt. Zielgrup- Jeder, der sich mit der Stadt verbunden fühlt, kann pen sind vor allem Bürger und (Tages-)Touristen in durch die Kampagne zum sinnbildlichen Mittelpunkt einem Radius von bis zu 50 Kilometern um Mainz. von Mainz und gleichzeitig zum Aushängeschild für Marc André Glöckner, Geschäftsführer von unsere Stadt werden, selbst internationale Touristen. mainzplus CITYMARKETING, ist optimistisch, dass die Durch diese emotionale Verbundenheit besteht die Mainzer Innenstadt durch die gewählten Maßnahmen gute Chance, dass unsere Gäste gerne wiederkommen. und Aktionen weiter Aufwind verspürt: „Wir verstehen HYAT T GENERALDIREKTOR MALTE BUDDE, die City dabei als ,Erlebnisraum‘, der eine Vielzahl an VORSITZENDER DES MAINZER TOURISMUSFONDS Aktivitäten und Angeboten bietet. So soll die Innen- stadt auch weiterhin für die einheimische Bevölkerung, Repor t 06/2022
Standortpolitik 13 Unsere City muss sich neu erfinden – die Kampagne kann hier eine wertvolle Klam- mer sein, um die Zusammenarbeit von Einzelhandel, Immobilienbesitzern, Stadt- planung, Wirtschaftsförderung sowie City-Management zu stärken. Vor allem aber rücken wir damit ins Zentrum, was für unsere Innenstädte am wichtigsten ist: die Menschen. GÜNTER JERTZ, IHK-HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER aber auch für Touristen interessant bleiben. Der Er- tige #mainzgefühl in der Innenstadt arbeiten. Einzel- folgsfaktor für eine funktionierende Innenstadt ist händlerinnen und Einzelhändler, Gastronominnen, dabei die enge Zusammenarbeit aller handelnden City- Gastronomen und Kulturschaffende sind wichtige Akteure aus Einzelhandel, Gastronomie und Kultur, die Multiplikatoren und nutzen die umfangreichen Marke- auch im Rahmen der Kampagne intensiv eingebunden tingmaterialien, darunter Flyer, Postkarten, Aufkleber, sind und selbst Teil der Kampagne werden.“ Plakate und Social-Media-Posts. Mobile Foto-Points in der Innenstadt Dabei haben sie die Auswahl zwischen zwei Paketen Unter dem Slogan „Rein in die City!“ sind im September zur Print- und Online-Kommunikation: die ersten Maßnahmen für das Zentrum der rhein- • Das kostenlose Basis-Paket mit dem offiziellen land-pfälzischen Landeshauptstadt als attraktiver Start-Kampagnenmotiv, bestehend aus zwei Postern Einkaufs- und Erlebnisstandort angelaufen. Aufmerk- DIN-A3, einem Schaufensteraufkleber, 100 Postkar- samkeit garantieren die kreativen Motive. Im Mittel- ten sowie Downloads für Social Media punkt: der Mensch. Das „I“ zwischen den Buchstaben • Das individuelle Mitmachpaket als kostenpflichtige „MA“ und „NZ“ im Mainz-Schriftzug wird dabei durch Upgrade-Version mit individuellem MAINZ-Motiv, einzelne oder mehrere Personen gebildet. So bietet sich Poster in DIN-A1, Mainz-Schriftzug fürs Schaufenster. eine kommunikative Bühne, die auf sämtlichen Kanälen Das besondere hier: Bild und Text des Motives sind – von Anzeige und Großflächenplakat bis zum Online- individuell auf den jeweiligen Absender ausgerichtet banner und der Website auf dem Smartphone – immer – und so heißt es in dem kurzen Text auch „Mit mir…“ wieder anders und überraschend beweist: „Mainz – mit statt „Mit dir…“ wie auf den allgemeinen Motiven. Da- euch lebt’s.“ Aktionen und Events sowie die Verbindung mit wird jede(r) zu einem wichtigen Teil der Kampagne. von analogen und digitalen Inhalten durch mobile Instagram- / Foto-Points in der City tragen die Idee Und so wird die Kampagne den Menschen in der Stadt ebenfalls weiter. bald in Form von zahlreichen verschiedenen Motiven Die Kampagne ist bewusst so ausgelegt, dass sie und Aktionen begegnen. Alle Aktivitäten und Termine Mitmach-Möglichkeiten für die Innenstadtakteure bie- werden gebündelt unter: tet, die als Geschäftsleute tagtäglich für das einzigar- reinindiecity.de Ich bin Lokalpatriot und liebe meine Heimat- stadt. Als Juwelier habe ich das Thema Mainz, den Schriftzug, die Sehenswürdigkeiten und Kultur unserer geliebten Stadt in Schmuck verewigt. Und so spricht mich die Kampagne MAINZ – MACH MIT! vor allem an, weil die Klarheit der Botschaft Aufruf an alle Mainzer Innenstadtakteurinnen und -akteure besticht – (nur) Mainz und seine Menschen. in Handel, Gastronomie und Kultur: Lasst uns die Mainzer Das Mainzer Lebensgefühl, das Mainzgefühl, Innenstadt mit ihren Highlights gemeinsam erlebbar machen. ist der Mittelpunkt von Mainz, eben wie das I, das durch Die City lebt – mit dir und mit uns allen: „Mit euch lebt’s!“ die Menschen ersetzt wird. Weitere Infos und Bestellung der Mitmachpakete unter: reinindiecity@bartenbach.de JAN SEBASTIAN, INHABER JUWELIER WILLENBERG Repor t 06/2022
14 Standortpolitik Wirtschaftsreise „Smart City“ Die intelligente und vernetzte Stadt der Zukunft, dies war das Thema der Wirtschaftsreise „Smart City & Innenstädte der Zukunft“ in die Schweiz. rangiert seit Jahren auf den vorderen Plätzen der internationalen Smart-City-Rankings. In diesem Workshop stand besonders die Rolle der Kommunen im Zentrum. Nur wenn die Kommune offen für digitale Themen ist, eine entsprechende Kultur in der Verwal- tung schafft und Budgets bereitstellt, kön- nen Smart-City-Projekte gelingen, so das Fazit des Vortrages. Zentrales Element der Smart-City-Strategie in Zürich ist die Par- tizipation der Bevölkerung und ansässiger Unternehmen um möglichst passgenaue Angebote zu schaffen und gleichzeitig die Foto: Dreberis GmbH Akzeptanz der Maßnahmen zu erhöhen. In Bern empfing der deutsche Botschaf- ter in der Schweiz, Michael Flügger, die Delegation und gab in seinem Vortrag ei- nen Einblick in die aktuelle wirtschaftliche und politische Lage in der Schweiz. Auf dem Gelände der BernExpo berichtete der Organisiert vom Ministerium für Wirt- Kaiserslautern und das Fraunhofer ISE aus Smart City Verein Bern über seine vielfälti- schaft, Verkehr, Landwirtschaft und Wein- Kaiserslautern gestaltet. Dabei wurden so- gen Aktivitäten und gelungenen Projekte. bau Rheinland-Pfalz informierten sich wohl Smart-City-Projekte als auch Anwen- Beim anschließenden Pitching stellten die Unternehmerinnen und Unternehmer in dungen auf der Basis von 5G vorgestellt. Im rheinland-pfälzischen Unternehmen ihre Zürich und Bern über aktuelle Projekte und anschließenden Pitching erhielten alle Un- Produkte und Dienstleistungen vor. An knüpften Kontakte. Begleitet wurde die ternehmen aus Rheinland-Pfalz die Mög- Thementischen erfolgte der Austausch mit Delegation von Wirtschaftsministerin Da- lichkeit, ihr Unternehmen und ihre Projekte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus niela Schmitt. „Die Wirtschaftsreise zum vorzustellen. An Thementischen wurden der Schweiz. Mit einem Besuch im Berna- Thema Smart Cities in der Schweiz hat uns anschließend zahlreiche Kontakte mit den park, einer industriellen Konversionsfläche, zahlreiche Impulse für die Entwicklung in Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der die zu einem multifunktionalen Quartier Deutschland gegeben. Die verschiedenen Schweiz geknüpft. umgebaut wird, endete die Wirtschafts- gelungenen Projekte haben gezeigt, dass „Das Feedback der teilnehmenden Unter- reise. Hier erhielten die Teilnehmenden ei- die Digitalisierung viele Möglichkeiten für nehmen war durchweg positiv. Sowohl der nen Einblick in die Tätigkeiten des Zent- die Weiterentwicklung unserer Innenstädte inhaltliche Austausch mit den Teilnehmen- rums für Innovation und Digitalisierung bietet“, sagt Tim Wiedemann, Geschäfts- den aus der Schweiz als auch die Anbah- (ZID), einem Inkubator für Start-ups in führer der IHK für Rheinhessen, der die nung gemeinsamer Projekte war ein Er- Bern. Wirtschaftsreise für die rheinland-pfälzi- folg“, so Wiedemann weiter. Aus Rheinhes- „Die Vielfalt der digitalen Projekte in schen IHKs begleitet hat. sen hatten mit der Kobil GmbH aus Worms, Zürich und Bern haben mich beeindruckt. Im Impact Hub in Zürich stellte der Züri- den Mainzer Stadtwerken und der Stadt Gleichzeitig haben die teilnehmenden Un- cher Verkehrsverbund (ZVV) seine smarte Worms gleich drei Unternehmen bezie- ternehmen aus Rheinland-Pfalz gezeigt, Mobilitätslösung vor. Der Ansatz „mobility hungsweise Institutionen an der Wirt- was für innovative Lösungen es in Rhein- on demand“ kombiniert dabei verschiedene schaftsreise teilgenommen. land-Pfalz gibt. Diese müssen in die Breite Mobilitätsarten und schafft somit eine getragen und konsequenter angewendet bessere Erreichbarkeit der Innenstadt, auch Zürich setzt auf Teilhabe werden. Dafür braucht es gemeinsames für Kundinnen und Kunden aus dem Um- von Bewohnern und Unternehmen Engagement von Kommunen, Wissen- land. Der Impuls aus Rheinland-Pfalz Im Smart City Lab Zürich stellt die Stadt schaft und Wirtschaft“, bilanziert Tim wurde durch die Technische Universität Zürich ihre vielfältigen Projekte vor, Zürich Wiedemann. Repor t 06/2022
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16 Standortpolitik Sommerabend der Wirtschaft Beim Sommerabend der Wirtschaft im Garten der VRM in Mainz waren bei bestem Spätsommerwetter mehr als 500 Gäste aus Politik und Wirtschaft zusammengekommen. Geladen hatten die VRM, die IHK für Rheinhessen und Beim Talk mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing die Handwerkskammer Rheinhessen. Zu Beginn mode- ging es um den ÖPNV, Ausbau der Infrastruktur und das rierte VRM-Chefredakteur Friedrich Roeingh die Talk- Tempolimit. Die Übergabe eines Tempo-30-Schildes auf runde mit IHK-Präsident Peter Hähner, HWK-Präsident der Bühne konterte der Minister mit Humor. Anschlie- Hans-Jörg Friese und VRM-Herausgeber Joachim Liebler. ßend gab es reichlich Gelegenheit zum Netzwerken. Fotos: Kristina Schäfer Repor t 06/2022
Standortpolitik 17 Einkaufen. Kultur. Initiiert von: Genuss. Erlebe die Mainzer Innenstadt. www.reinindiecity.de In Partnerschaft mit: Gefördert von: MINISTERIUM DES INNERN UND FÜR SPORT Repor t 06/2022 MAINZP_2022_005 Anz_Shopping_IHK_210x280_RZ_mali.indd 1 11.10.22 11:31
18 Titel Logistik als Rückgrat Wie kommen die Waren in Zukunft zu den Kunden? Die Wissenschaft gibt Antworten. In einer globalisierten Welt garantiert die umso dringender die Frage der Antriebs- den Erfolg alternativer Antriebstechnolo- Logistik die Warenströme. In Gesellschaften, technologien. Denn schadstoffärmer mehr gien noch nicht erfüllt. „Es braucht eine die sich an die ständige Verfügbarkeit von Waren zu liefern, gelingt nicht allein durch moderne, belastbare Infrastruktur, was mit Gebrauchsgegenständen und Genussmitteln Effizienzgewinne in der Organisation. „Zur Investitionen verbunden ist“, betont Herr. gewöhnt haben, gewährleistet die Logistik Belieferung der Innenstädte gibt es keine Aktuell sind die Kundenwünsche nach den Nachschub. Doch nicht nur die Pande- Alternative zum Lkw, der sicher in Zukunft schnellstmöglicher Verfügbarkeit mit alter- mie und der Krieg in der Ukraine zeigen die elektrisch betrieben wird“, sagt Sebastian nativen Antriebstechnologien nicht zu er- Grenzen der weltweiten Vernetzung auf, Herr. Innovationsfördernd werde sich im füllen, mangels Reichweite. Im Koalitions- legen Abhängigkeiten offen. Wie kann die nationalen oder internationalen Kontext vertrag der Bundesregierung ist von mehr Logistik der Zukunft, im Jahre 2030 oder die Bepreisung negativer Umweltfolgen Güterverkehr auf Schienen die Rede, zu- 2050, aussehen? Der Wirtschaftswissen- auswirken. Auch das Themenfeld gesell- gleich sollen aber auch mehr Passagiere in schaftler Prof. Dr. Sebastian Herr und sein schaftlicher Druck und Erwartungshaltung die Züge. Die Ertüchtigung des Netzes ist Kollege an der Hochschule Worms, Erik der Kunden werde eine Rolle spielen. dafür die zwingende Voraussetzung. Hemmer, Professor für Air Cargo Manage- Herr spricht von einem „eklatanten ment, sehen eine Vielzahl teils gegenläufiger Wie werden Waren Nachhol- und Modernisierungsbedarf“ in Trends. in Zukunft transportiert? der deutschen Infrastruktur, über alle Geht man davon aus, dass die Zunahme Allerdings ist aus Sicht des Wirtschaftswis- Verkehrsträger hinweg. „Moderne Infra- der Warenströme sich fortsetzt, stellt sich senschaftlers eine Grundvoraussetzung für struktur ist der entscheidende Faktor für Repor t 06/2022
Titel 19 Sachen Energieeffizienz noch verbessern net. Doch werden öffentliche Hand und werden. Doch neue Technologien brauchen Wirtschaft den Aufwand für die doppelte auch die entsprechende Lade- und Versor- Infrastruktur-Bereitstellung auf sich neh- gungsinfrastruktur. E-Ladesäulen sind men? „Ich kann mir nicht vorstellen, dass teuer im Aufbau, Wasserstoff zu tanken nur man beides parallel aufbaut“, sagt Herr, sehr punktuell möglich. Zugleich stellt sich „der Zeitpunkt wird kommen, an dem sich aktuell die Frage der Verfügbarkeit von Wirtschaft und Politik in einem Dialog auf Energieträgern, mit ungewissen Auswir- eine Technologie verständigen müssen“. kungen auf die Zukunft alternativer An- triebstechnologien. Kann, sollte, darf man Wie verändert E-Commerce noch sein E-Auto laden, wenn der Blackout die Innenstädte? droht und der Nachbar wegen der Energie- Die Pandemie ließ den Online-Handel boo- preise friert? Intelligente Energiebeladung, men. Aber: „Die Wachstumserwartungen im je nach Verfügbarkeit im Netz und aktuel- E-Commerce relativieren sich gerade“, sagt lem Tarif, kann einen Beitrag leisten. In Herr. Energiekrise und Inflation lassen die Sachen Speichertechnologien rechnet Herr Nachfrage schwinden, oder genauer: Der mit Fortschritten. Die Sonnenkollektoren Zuwachs werde geringer, die langfristige auf dem Dach, dezentrale E-Säulen in den Entwicklung aber bleibt. In den Städten rollt Einfahrten? Eine denkbare Zukunft. die Umverteilung des Verkehrsraums an. Lkw-Hersteller setzen aktuell auf beide Bequem und flott aufs Kaufhaus-Parkdeck Karten, Wasserstoff und E-Antriebe, weil oder gratis vor dem Fachgeschäft parken, die Zukunft unklar ist. „Es wird in der Bat- einkaufen, einladen? Hier sind Alternativen terietechnik zu Innovationssprüngen kom- gefragt. men, die sie auch für Lkw interessant ma- „Man will die autofreie, aber belebte In- chen“, sagt Hemmer. Die letzte Meile sei nenstadt und das schnell zugestellte Paket. bereits jetzt gut elektrifizierbar, Wasser- Da schlagen zwei Herzen in einer Brust“, stoff die auf lange Strecke verheißungs- sagt Hemmer. E-Commerce verändert die vollere Alternative, auch aufgrund der Innenstädte, jetzt schon sichtbar, in Zu- schnellen Tankzeiten. „Wir befinden uns in kunft in kaum geringerem Ausmaß. Die City der Transformation hin zu einer Wasser- als per Tram ansteuerbares Schaufenster, stoffwirtschaft“, ist Hemmer überzeugt. In die Waren gebündelt und flott geliefert, der der Forschung werde mit einer Symbiose stationäre Handel als Hybrid? Ein Szenario, aus E-Mobilität und Wasserstoff gerech- das realistischer wird. Wachstum und Kundenzufriedenheit“, be- tont der Wissenschaftler. Zur Binnen- schifffahrt etwa gebe es kein Backup- System. Die Digitalisierung könne helfen, Kapazitäten besser auszunutzen. Vor allem aber muss viel Geld investiert werden, auch in die Lade-Infrastruktur. „Es ist auch vor- stellbar, dass die digital aufwachsenden Generationen stärker im Metaverse aktiv sind und weniger materielle Güter nachfra- gen“, sagt Erik Hemmer von der Hoch- schule Worms, „doch das ist der Blick in die ganz weite Zukunft“. Welche Antriebstechnologie Prof. Dr. Sebastian Herr, Erik Hemmer, setzt sich durch? Wirtschaftswissenschaftler Professor für Air Cargo Management Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass Elektro- und Wasserstoffantrieb sich in Repor t 06/2022
20 Titel Kann man den Lieferverkehr Flüssigerdgas sowie mit Wasserstoff be- Auslastungsoptimierung führen. Stetig besser bündeln? triebene Brennstoffzellen sind Hoffnungs- steigende Rechnerleistungen ermöglichen Dass sich die Fahrzeuge der diversen Zu- träger für eine deutlich CO 2 -reduzierte eine immer bessere Datenauswertung. Die stellunternehmen mitunter gegenseitig die Schifffahrt. Auch hier schlägt der Druck zur Digitalisierung ist der größte Innovations- Parkplätze in der zweiten Reihe streitig ma- Nachhaltigkeit durch. Aber Forschung und treiber. „Die Verzahnung von Information chen, ist in den engen Innenstädten ein fast Entwicklung dauern ihre Zeit, und die Um- ist ein großer Stellhebel für Prozessverbes- schon alltägliches Szenario. Sind Zusam- rüstung der Welthandelsflotte erst recht, serung“, betont Herr. menschlüsse denkbar, wo doch mutmaßlich wie Herr betont. Während der Weltwirt- längst nicht jedes Fahrzeug voll ausgelastet schaftskrise 2008/09 fuhren viele Schiffe Wie geht es mit der Globalisierung weiter? ist? „Ein nahe liegender Gedanke“, sagt mit verringertem Tempo, um durch Spar- „Die Energie der Zukunft kommt nicht mehr Herr. Aber: „Das setzt Kooperationsbereit- samkeit auch bei abnehmendem Transport- aus den Ländern, aus denen sie heute schaft zwischen direkten Wettbewerbern volumen die Kosten zu decken. Doch eine kommt“, sagt Hemmer. Wo die Sonne voraus, und da gibt es Hemmnisse.“ Verlangsamung der Warenströme hat, scheint und der Wind weht, sind Kollektoren Die Daten zu teilen ist ein Problem, die Stichwort brüchige Lieferketten, schnell und Rotoren am besten aufgehoben. Kniff- Verrechnung ein weiteres. Es geht um Folgeeffekte im Produktionsablauf. Und die lig ist die Frage der Leitungen, über Land Marktpositionen. „Daran sind alle Vorha- Kunden müssten ihre Gewohnheiten än- ungeliebt, unter Wasser anfällig für Sabo- ben in der Vergangenheit gescheitert“, sagt dern. Umso wichtiger ist Effizienz. Hemmer tage, zudem mitunter ein Politikum. Umso Herr. Allerdings rechnet Hemmer mit einer denkt beispielhaft an ein harmonisiertes dringender stellt sich die Frage nach Trans- Konsolidierung des Marktes der Paketaus- Luftkontrollsystem in Europa – und an Fo- portmedien. „Der nie dagewesene Transfor- lieferer: „Ein Markt, der regelrecht danach lien zur Verringerung des Luftwiderstandes, mationsprozess kann ein Innovationstreiber schreit, optimiert zu werden.“ Flankiert die derzeit in der Entwicklung sind. an den Standorten sein, wo viel Primärener- wird diese Entwicklung von Ideen gie vorhanden ist“, sagt Hemmer. Wo- zu Packstationen und Depots in möglich werde die Globalisierung auf Ballungsräumen. Da müssten wohl diese Weise sogar angeheizt, ähnlich die Kommunen die Vorreiterrolle der Verlagerung von Warenproduk- übernehmen. Und die Kunden mit- tion in kostengünstigere Länder. Die ziehen, wenn die ersten Zusteller Logistik wäre also auch das Rückgrat Änderungen zulasten des Komforts der Dekarbonisierung. vornehmen. Trotz „Flugscham“ und 1,5-Grad- Ziel waren in diesem Sommer die Wie werden Schiffe und Flugzeuge Flughäfen überfüllt, trotz der Schat- CO2 -neutral? tenseiten internationaler Abhängig- Auch in Schiff- und Luftfahrt stellt keit im Warenverkehr war auch die sich die Schadstofffrage. Interkonti- Luftfracht-Frequenz hoch. Womög- nental, ist Herr überzeugt, wird die lich werden manche gesellschaftli- Seefracht der bedeutendste Verkehr- chen Trends überschätzt. Und sicher sträger bleiben, womöglich in einer klaffen das „man sollte“ und das „ich veränderten Struktur mit einer größeren Wer treibt die Innovation voran? möchte“ auseinander. Die Wissenschaftler Anzahl kleinerer Übersee-Häfen, um Ab- „Der Pull muss von der Gesellschaft ausge- heben die Macht der Kunden hervor, diese hängigkeiten zu verringern. Die Branchen hen“, sagt Hemmer. Industrie, Wissen- Widersprüche in ihren Handlungen aufzu- wissen, sagt Hemmer, „dass es der Sargna- schaft, Politik und Gesellschaft, überall tue lösen. Ob die Wirtschaft sich regionalisiert gel für ihr Geschäftsmodell wäre, wenn sich derzeit viel. Ein verlässlicher Motor ist und deglobalisiert oder der Zug nur vorü- keine großen Fortschritte zur CO2 -Neutra- die Nachfrage – die kollektive Macht der bergehend ins Ruckeln kam, ist nicht aus- lität gelingen“. Auch hier lauten die vorran- Kunden ist größer, als ihnen individuell gemacht. Klar ist für Wirtschaftswissen- gig untersuchten Alternativen Elektrifizie- bewusst ist. Die Politik könne, müsse mit schaftler Herr nur: Regulatorische Vorga- rung und Wasserstoff. In den Managemen- Subventionen eine kritische Masse an ben werden in Zukunft für die Weltwirt- tetagen bearbeite man die Zukunftsfrage (Lade-)Infrastruktur bereitstellen, damit die schaft erheblich an Bedeutung gewinnen, intensiv. Groß ist die Hoffnung auf synthe- nachhaltigen Antriebstechnologien sich in auch durch Handelskriege. Und: Das Be- tische Kraftstoffe, hergestellt beispiels- wirklich bedeutsamem Maße verbreiten. wusstsein für Logistik hat sich gesteigert. weise aus Industrieabfällen oder im Power- Die Trends sind erkennbar, die Zahl der Sie hat nicht nur im Alltag ihre Funktiona- to-Liquid-Verfahren aus Erneuerbaren Start-ups mit Buchungsplattformen zur lität, sondern auch in Pandemie und Krieg Energien. Die aber eben nur limitiert ver- Verringerung von Leerfahrten steigt. Auch ihre Flexibilität bewiesen. fügbar sind, außer Ausbau und Ausbeute das autonome Fahren könnte, beispiels- steigern sich massiv. weise in Lkw-Kolonnen, zu Sparsamkeit und TORBEN SCHRÖDER, FREIER JOURNALIST Repor t 06/2022
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